9 eimer finzeiger Jugend. In Pfungſtadt Beginn Viernheimer Tageblatt Beginn 3 Uhr: Sp. ⸗Vgg. 4. M. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark fre. ins[Anzelgenpreiſe. Hüttenfeld 1. M. Abmarſch 12 Uhr. Letztes Liga⸗ Daus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das acht S Senn 5 19. n: ö achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— An 1 f öger. 2 verbandsſpiel Sport⸗Vereinigung 99 Germania und Wlumen“, halbjährlich einen Pabrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich este. Inſerate maſſen del Neaſgas: bse l. werben, it Ausnahme decengel, dle in lid. Retna faz 03, Pfungſtadt. Abfahrt 11,43 O. C. G. Der Vorſtand. P. I. H. Viernhei Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim „ J. K. Viernneim. kernſprecher 117.— Vofiſcheckonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M Fteunpſchaftsſpiele—— Einen der 1. und 2. Mannſchaft. Spielbeginn: 1. 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Es heißt in der Kundgebung: 8„Die Parteien der Rechten haben Dr. Jarres als Kandidaten für das Amt des Reichspräſidenten aufgeſtellt, den Mann, der im April 1924 in einer Rede in Hildesheim geſagt hat:„Die deutſche Jugend muß für alle Eventualitäten der Zukunft vorbereitet werden; es kann die Zeit kommen, wo das zerbrochene Schwert wieder zuſammenge— ſchweißt werden muß. Dieſer Augenblick iſt mit Klugheit abzuwarten. So ſprach Jarres, als er Miniſter war. Wie wird er als Reichs— präſident handeln? Es kann für die geſamte fortſchrittlich geſinnte Jugend Deutſchlands hi.“ nur einen Entſchluß geben: die Wahl von Jarres zu verhindern. Eine Kundgebung gegen Deutſcher Reichstag. Berlin, 20. März. er Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen halb 3 Uhr nachmittag begonnenen Sitzung zunächſt mit der 3. Leſung des Not; etats. g Abg. Dittmann(Soz.) gab hierzu Rarlamentarismus ruinieren und auch den eine Erklärung ab, die ſozialdemokratiſche Ruin des preußiſchen Staates herbeiführen. Fraktion ſei nicht in der Lage, dem Notetat (Stürmiſche Unterbrechungen in der Mitte u.] ihre Zuſtimmung zu geben. Der ſozialdemo- links.) ktratiſche Verſuch, eine ſofortige Erleichterung Inzwiſchen iſt für die Lohn- und Gehaltsempfänger durch Miniſterprüſident Marx weitere Befreiung der gerinaſten Einkommen 1 a 10 ar: Regierungstiſche erſchienen. Er erklärt, don der Lohnſteuer noch jet zu ermöglichen, über wichtige Gegenſtändeſ daß nach Artikel 59 der Verfaſſung das ge— ſei abgelehnt worden. Statt deſſen treffe die ſchäftsführende Miniſterium die laufenden Ge— Regierung Vorbereitungen, um durch Ermä⸗ In der Plenarſitzung des Landtages be- ſchäfte zu erledigen habe. Es habe dafür zu ßigung aller Kapitalſteuern und Erhöhung der antragte der Deutſchnationale von der ſorgen, daß der preußiſche Staat und das preu Verbrauchs- und Lebensmittelſteuern die La⸗ Oſten die Vorwegnahme des Antrages ſei-[ßiſche Volk keinen Schaden leide. Wir werden ſtenverteilung noch ungerechter zu geſtalten. ner Fraktion über die Klarſtellung des Be-] während der Vertagung alles tun, was not- Schließlich ſei auch die ſozialdemokratiſche Be— griffes eines Geſchäftsminiſteriums. Das ge- wendig iſt.(Beifall in der Mitte, Unruhe ſchwerde über die geſetzloſe Hingabe von 71⁵ genwärtige, das Vertrauen des Landtags) rechts.) Millionen an die Ruhrinduſtrie nicht wieder⸗ nicht genießende Miniſterium dürfe leine po Demgegenüber bemerkte Dr. Winckler legt. ö litiſchen Entſcheidungen treffen. Verfaſſungs-J(Dutl.), die Erklärung des Miniſterpräſidenten In der Abſtimmung wurde der Notetat widrig würden ſogar höhere politiſche Beamte ſei überhaupt keine Antwort. Der Redner be— Der Wirrwar in Preussen „Vertagung des Landtages und der Miniſter⸗ präſidenten-Wahl.— Eine Riederlage des Rechten. Berlin, 20. März. Der Aelteſtenrat des preußiſcheun Landtages beſchloß heute kurz vor der Plenarſitzung mit knapper Mehrheit, dem Landtag die Vertagung bis zum 31. März zu empfehlen. Eine ausführlichere Erörterung gab ge zu der Frage, ob in der Zeit der Nicht tagung des Plenums der ſtändige Ausſchuß Notverordnungen erlaſſen dürfe. D Sonntag Morgen Waldlauf in Weinheim. Abfahrt 913 Uhr O. E. G. Abfahrt der Handballſpieler 1. Mannſchaft 11¹⁶ Die Turn⸗ u. Spielwarte. Bei meiner Kundſchaft kommt nur noch U Körperpflege Morgen Sonntag, den 22 3. 1925 nachmittags 4 Uhr im„Fürſten Alexander“ Großer Städtekampf im Stemmen und Ringen Ludwigshafen ⸗ Viernheim wozu alle Sportsfreunde u. Gönner unſeres Vereins 3 höflichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. 5 N. B. Heute Abend 8 Uhr Mitgliederverſammlung. ett cce ohne Preiserhöhung zum Ausſchank. Anime Aan J. J. Kühner Viernheimer Brauhaus ſaaaadagnaſadaagaggagacs 5 5* 5 ü 15 N 5 N Die Rardinalfrage. N Wohin am Sonntag? ist gelöst. 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Die Sozialdemokraten ſtellten den Antrag, in einfacher Abſtimmung gegen die Sozial- In 5 1 Nürnberg, 20. März. In einer öffentlichen muniſtiſche Antrag auf Auflöſung des Land- die Beſprechung zu vertagen. Nach weiterer demokraten und Kommunmiſten abgelehnt. n 20. 5 8 Ofent 1 5 1 A5 4 G Muri. 1 0 R arr. Kundgebung legte Dr. Breitſcheid den tages und auf Neuwahlen am 26. April vor] Debatte wurde der Antrag auf, Beſprechung Auf 1 e eie e ad.„„ Mech über die Verhandlungen des uf wer⸗ ; gen Ana irn Standpunkt der Sozialdemokraten zur Reichs-. 3 ech ati 6 8. 11 f Wet 1 f ee. 75 5 1 1 in beſter ade 15 N p j J j N Fraktionusvorſitzende der deutſchnationalen, die Befugniſſe eines Geſchäftsminiſteriumsftungsau Sſchuſſes. Die Friſtverlänge⸗ a Sie immer noch am dun Größe 25 u. 26, Lederpreis Mb. 3.50. Ech: im weſentlichen gegen den Reichsblock, den D lelteſte mit den Stimmen der Rechten und der Kom Jakob Beyer 1 Cherrour mit Lackkanpe Mk, 850. man beſſer Block der Reichen nennen könnte ſer Antrag, am Dienstag eine Sitzung auen Aufwertungsgeſetz nicht vor dem 1. April er⸗ Ja 0 8 eye e g b a. N halten, abgelehnt worden. Wir haben einen über den ſozdem. Antrag auf Vertagung die- ledigt werden könne. Der Ausſchuß hat der 8 f 3 0 5 r 22 6. 40 4 1 2* 5 82 0 8 7„ f! 4 3 Rathausſtr. 38 deſſen monarchiſtiſcher Einſtellung die Repu Ankrag auf Auflöſung des Landtages mii os ſer Beſprechung ergab ſich Beſchluß unfähigkeit 0 3 V. r 1 88 0 1 b 7 8 0 r oyrtiger Wir 1„rgoeeat(Stürmiſcher Bei des os Der Nie gerherſtellu„ines ĩſaſchten 44 Gutſchein blikaner einen Kandidaten gegenüberſtellen fortiger Wirkung vorgelegt. ürmiſcher des Hauſes.„Der Wiederherſtellung eines gelöſchten ö müßten, der entſchloſſen ſei, die Republik mitſ! 95 n 8 110 Haber 5 8 910 211175 ö ſchloſſen ſel, ö ſunasmäßige Grundlage. Es will ſich ab beantragt Abg. Dr. Winckler(Dntl.) die öffentliche Glaube des Grundbuches inſoweit ee Se jalamenhang mit dieſer Kritik an Jarres künſtlich an der Macht erhalten.(Fortdauern bleed Beſprechung des Antrages über die nicht entgegen, als ein nach der Löſchung ein- neben S l. i ch 1 t ff 55 5„ 1„ enn Befugniſſe eines Geſchäftsminiſter F machle der Reduer einige ſehr bemerkenswerte 5 I„% does Land 5 7 9 ee 13175471 f 1 e a Monatsgarderoben* 5 e nge 1 7 1 95 i. b 5 zehn Tage will man an die Stelle das Land- müſſe endlich wiſſen, was ein ſoſches Miniſte⸗] gründet worden iſt.“ Dr. Schetter bemerkt als⸗ 2 e 1. 9 1 8 8 N ages der ſtöndiger Ausſchuß ſetzen. Auch das in alles tur dürfe. Der Autrac ſcheitert, da] dan daß ſeine Fre 101 ſchwere Bedenken Größtes, bekannteſtes und Wirginig Schäg, Jeinſchnitt) 80 15 0 3 ſackungspolitik. Er erklärte, daß Jarres ihn 1 i. 155 faff 05 zwidriges 5 ie Wenn dieſe F r Antrag ſcherkert, oa denen dee; n bc re neee hillias 8 di 2 j 8 4953 1; j 8. herfaſſungswidriges Siet. Wo. ls gegen die in dieſer als Artikel 3 e 0 billigſtes Haus dieſer Gräffia braun, S a gegenüber Ende 1923 in einer Sitzung des iſt ein ver fahl 5 5 5 1 gegen die in dieler ag edi 5 Lunge fee 57 77. Mash zrtigen Ausſchuſſes r ginnen Einpan Darauf wurde die 3 ebatte über die Vor Peſtimmung liegende Kredit! perre habe. 1„Gr, 1b„Mittelſchnitt) 100 Kr. 50 Auswärtigen Ausſchuſſes auf einen Einwand Be enen erlaſſen, ſo iſt das mit der rauf 0 2 r 5 5 reer. tragene Maßanzüge Mäntel e e 71 hin geäußert haben:„Was wollen Sie! Wir verordnungen Ju erleſſen, e po gtiſchen kommniſſe in Halle ſortgeſetzt. Schlie lich Cen ſei zu prnfen, oder Mei Aufwertung Gummimäntel, Heſell⸗ Bringe mein reichhaltig ſortierkes Lager un müſſen das beſetzte Gebiet vorübergehend elementarſten Begriſſen des boi e wurde ein Urantrag des Zentrums über die gläubiger nicht in anderer Weiſe bels ſchaftsanzüge, Fracks, Cigarren Cigaretten Tabak, ſowie Vanille 8 8 0 5„ ſtandes nicht vereinbar.(Stürmiſche Er empfehle die Zurückverweiſung des 2 rtikels J Sar 7 7 7 des r emp 0 1 3 1 8 er 1 2 9 U nA 110 fiir g„rant Gegijet) an- ban de! Ausſchuß j f J:. den Waffen in der Hand wiederzuholen.“ AUuterbrern un top aur hat ſofort hierh maßnahme für das beſetzte Gebiet) auf au den»tö hein“, 5e w in empfehlende Erinnerung Breitſcheid ſagte, er könne genügend Zeugen Der Miniſterpröſident Marx hat ſofort hien en genommen. Zu der Abbaus von Es ſolgte die zweite Beratung des Ge⸗ Koffe uchsgeg Schuhe 0 5 N 8 775 ö 1 hel zu kommen, um zu erklären, um ſeines Nan Wahlbeamten ſoll über einen ſozial- ſetzentwurfes über die Verlängerung der Auf⸗ Ae ee 1 pech 5. haus T. 08 tigen vermöchten meus willen zu erklären, ob er ſich zu jolchen 5 0 Vorzeigung dieſes Inſerats Dauidlu. 4% fartd 05. 10 Eberbach(Datl.) namentlich abgeſtimmt wels! die ablaufen ſollen, bis zum 30. 50% Rabatt. Stürmiſcher Beifall rechts, fortdauernder kon den. Dabei ſtellt ſich Beſchlußunfähigkeit her-] Juni dieſes Jahres. ö 585 25 55 eee ſender Lärm im übrigen Haufe.) aus und noch ehe die Deutſchnationalen Ge Reichsjuſtizminiſter Dr. Frenken er⸗ 6 1 7 5. 2 s 28 Waſchkörbe Zum Waſchen und Putzen franzöſiſchen Kammer. el, daß di, iu des Hause un eie W 5 8 5 1 N 0 izr; Sofort; Beat. das Miniſterium Braun und das Miniſer un identenwahl in der n. osten Woche ein. tungsgeſetzes ing wiſchen eutſcheidende Be⸗ Lunn's Jollenpulber 10 3 Paris, 20. März. Sofort zu Beginn del] Marx geſtürzt habe, für den jetzigen Zuſtano bri N Präſident im Einklang ſchlüſſe gefaßt. Der Geſetzentwurf werde noch. Paket 40 Pfg.. heutigen Sitzung ergriff Herriot das Wort, die Verantwortung trage.(Großer en mit eitsbeſchluß des Nelteſteurats im Laufe der nächſten Woche dem Reichstage 10 FN f 5 um zu dem Maniſeſt der Biſchöſe Stellung zu rechts.) Abg. Schlange(Dutl.) erklärte, 0 A. Norns f) Abe 200 gr. St. 573 Pfandkoſten bezahlt werden. „Odeon“ Schallplatten Musikinstrumenten 5 80 tagsſtecken, Orangen, sowie gefärbte Eier Mitgl. d. d. Instr. und keinheim l. B. Weinheimerſtr. 10. Tel. Nr. 159. augenomie 0 5 klärung in Anweſenheit des Miniſterpräſiden 0 Reichen“. daß auch der kom Email geschirr i int f 2. April vor ö Abg. Dr. Schetter(Zentr.) berichtet a ek 5 Mur le E weggenommen würde. Nach ihm führte der der Erklärung des Miniſterpräſidenten über präſidenlenwahl dar. Breitſcheid polemiſierte.„Henral it un 5. ö 5 ſten bei 9 Dr. Winckler aus: Im Aelteſtenrat ist un rung ſei notwendig geworden, weil das neue muniſten angenommen. Bei der Entſcheidung . 3 2 99 n* 8 i und ſeinen Kandidaten, Herrn Dr. Jarres, r 3 Mik. Stumpf A., dismapchstP. 5. 88 ö ö 1 7 U Vorlage noch folgende Beſtimmung eingefügt: g 5 5 5 75 5 7 1 st j U 701 0 je 2 herfas 955 3 Far Joſohto 511 Szaununs For rolf ö Havalierkhaus e ares— fall.) Dem Miniſterium fehle jede verſaſ In einer ſofort angeſetzten neuen Sitzung tes zum zwecke der Auſwertung ſteht der ſeasaadacg daha gaggagaggeggggggswandgnnnnme Hörnern und Zähnen zu verteidigen Im Zu N 0 der großer Lärm in der Mitte und links.) Für 0 iums. Man getragenes Recht nach dem 1. April 1925 be⸗ An- und Verkauf jeder Art d r. 4 1. Feſtſtellungen bezüglich der Jarresſchen Ver ! Widerſpruch erhoben wird. Branche am Platze. Ge 12 715 0 Regierung' ſich für beſugt hält, Regiebunge 5 17512 2 4„ M 8 Meuordu 5 es höheren Schul veſens(Ueber 17 83 N preisgeben, um es in 10 oder 20 Jahre mit 5 1 Neuordnung des höheren Schulwesens 0 Windiacken Hoſen, Schuhe Crem⸗, Milch⸗ und Nuß⸗ Schokoladen 5 1 5) Jahren mi ernde Unterbrechung in der Mitte und namhaft machen, die die Aeußerung zu beſtä. kratiſch 1 i een dee e fes Ver 1 dun ilzahlung geſtattet! Bei 5 4 1. 8 5 demokratiſchen Antrag auf Antrag des Mus vertungsfriſten der 3. Steuernotverordnung, Boeing dieſ fauna Handlungen für beſugt hält oder eeanmndununumnnanahannna n ede N EN N r E St rmf 8 ien in d 1 8 a 1 N 7 Dozokrat]! cogeun go ora nie Far uuns mäßi. 5 8 u zei! E Demgegenbber b. 2 emoke(legenheit bekamen, geſchäftsorduungsmaß 9 lärte namens der Reichsregierung, das Riedel, daß die Mehrheit des Hauses, len Antrag auf Anberaumung der Miniſter⸗. Rei habe hinſichtlich des Aufwer⸗ N* 1 52 cb Reiſekö rbe, ee * 21 Sitzung auf den 31. März. Damit] vorgelegt werden. Auch werde die Reick Sregie⸗ Jar ö ie je schaf 11 j 5 2 144 7 114 N— 71 7„ e vorgelegt werden. Auch werde die Reichsregie Korbmöbel U. nehmen. Die Botſchaft am Vatikan ſei aus wenn die Weimarer Koalition es o r iſt der ch der Oppoſttton, zegierungs- rung van ſich aus in allernöchſter geit eine ein⸗⸗ Feurio-Seife Flammerſeiſenpulver Gründen aufgehoben worden, die mit der treibe, werde ſie eines Tages als die Vernich 5 8 e 5 ſelſenpulbe Badenia-Seife Tomſon N 4 25 Sinne vor ö e f 1 8 es ae ne eise in ken e Darlegung der wichtigſten und grund⸗ Achtung des katholiſchen Glaubens nichts zu terin der Verfaſſung daſtehen. Sie werde den ö Flammer⸗Seife Perſil 0 Armkörbe gehende zu billigſten Preiſen bei Jakob Beyer. 15; 33; 11. tenwahl zu erzwingen, endgültig geſcheitert. legenſten Beſtimmungen des Entwurfes ver— tun hätte. Niemand könne ihm beweiſen, dab FPTPTTPTTTTPTbTbTbT—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—————— 3E3EEECCCTb 0 K—T—TT—T—T—T—K————— öffentlichen. Sunlicht⸗Seife Henkels⸗-Bleichſoda Toiletten⸗Seife Luxſeifenflocken er jemals einen katholiſchen Beamten beläſtigt 9 5—.. e e e habe. Er werde in jedem Falle einſchreiten, ruſe des Marquis behindern zu laſſen, wo— der privaten Verhandlungen der deutſchen u. Gegen den vom Ausſchuß neu eingeführ⸗ Waſchbürſten, Schrubber, Reisſtrohbeſen, Roßhaarbeſen Straßenbeſen wenn ein Beamter aus Religionsgründen be rauf ſich von neuem eine allgemeine Lärm- franzöſiſchen Schwerinduſtriellen ſteht 8 Artikel erhob an, Staabsſerd iter e 1 N i N ö 15 ö D 5 Ar er de ſie icht feſt Bedenke e a n Reichsbankdirektor nachteiligt würde. Die Erklärung Herrtots]ſzene entfaltele. Der Kammerpräſident ſieht; nicht feſt. Bedenken, die auch vom Reichsbankdirektorium Mikolaus Werle Hügelſtraße 2. Zur Bausaison Der geehrten Einwohnerschaft und allen Baulustigen zur gefl. Nachricht, daß wir außer unserem Baugeschäft auch ein och! Hoe wurde von zahlreichen Zurufen unterbrochen. ſich darauf gezwungen, den Abg. Marquis de 5 5 geteilt warte Die, dieſes wet Die Abgeordneten der Linken und Rechten be⸗ werronnays vorübergehend auszuſchließen. Der Kyntrollhericht. 17 eee bende in 911 17 ſchimpften ſich gegenſeitig. Herriot erklärte] Dieſe Erkrlärung wurde von der Jamermehr e. unter keine weiter, daß das Manifeſt der Biſchöfe den heit mit heftigen Proteſtruſen aufgenommen. FFF 1 0 105 n könne Schlagpunkt der Kampagne darſtelle, die von] Der Abg. de Ferronays beſtieg die Tribüne, Umſta den dieſen 1 tikel a men 85 81 0 Rom aus unterhalten werden. Der Miniſter⸗ um ſich zu verteidigen. Er wiederholte aber fung des endgültſgen Prolokollsberichtes wie Abg. Koch(Dem.) befürwortet 1 1 präſident behandelte das Minifeſt im einzel⸗ ſeine Anſchuldigungen gegen Herkiot, worauf der aufzunehmen. Die Arbeiteit der Verſailler nahme ke Eutſchlzeßung, Aren 1 nen und wies die die darin enthaltenen Au— die Kamer mit großer Mehrheit ſeinen Aus-] Militärkomitees ſeien noch nicht beendet. Die Re chstag bedauert, daß die Regierung en ſchuldigungen zurück, insbeſondere die Vor. ſchluß beſchloß. Es verblieb ſodaun dem Aog. Note an Deutſchland werde von einem aus Verſprechen, don Geſetzentwurf ben die 9 würfe gegen die konfeſſionsloſe Schule, die er de Ferronay uur, den Sitzungsſaal zu verlas- führlichen Reſum begleitet ſein, das wört wertung bis Anfang März polen 18 als erfreuliche Errungenſchaft der Republik] ſen, wozu er ſich auch, anſchickte. Seine politic liche Zitate au sbeſonders wichtigen heute noch nicht nachgekommen iſt. darſtellte. Er anerkannte die Größe des Chri⸗ ſchen Freunde aber hinderten ihn daran und] des Berichtes enthalten wird. Abg. Keil(Soz.) wies darauf bin, daß ſtentums, das die Menſchen liebe, die die proteſtierten laut gegen den Beſchluß des die Aufwertungsabſichten der Regierung weit, Barmherzigkeit gelehrt haben. Er wolle aber merpräſidenten. Der Kammerpräſident zurückbleiben hinter den deutſchnationalen g nichts von einem Chriſtentum der Bankiers ordnete darauf die Ausſchließung des Abge⸗ Mahlverſprechungen. Die Regierung habe! wiſſen. Dieſer Ausdruck„Chriſtum der Ban— Paris, 21.„Temps“ meldet, daß die Botſchafterkonfe einigen Tagen zuſammentreten werde, 1 die Pru März. Der 5 U enz erſt i offeriere ich zu Feriedensbeqdingungen Möbel aller Art Polster- Waren Mauufaktur-„ Wäsche 5 Herrenkonfektion EKnabenanzüge Damenkonfektion; Strickwesten Gummimäntel O aatgerste,(Oigina) Saat- I hater, Saatwicken, deuschen Und ewigen Kleesamen, Dick- rüben- u. Ruhrübensamen Alle Sorten Gartenszmerefen S n Tols Walter [Saatguthaus Telefon 103 beſert in ſortenreiner, gutkelmender allerbeſter Stellen Aus der engliſchen Kammer. ordneten an. Angſt vor der Entrüſtung der Sparer und Qualität, ſämtliche Blumen⸗ und Gemüſe⸗Süämereien Dickrüben⸗ u. Kuhrübenſamen Deutſcher und ewiger Klee Grasſamen, Saatwicken Saaterbſen, Saatbohnen Saatgetreide. 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Pp.) hält eine fachliche und ruhige Arbeit für notwen⸗ dig. 5 Ein Vertreter der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung und der Deutſchvölkiſchen verlangen raſche Entſcheidung der Aufwertungsfrage. kiers“ rief bei der Oppoſition einen Hahren Eutrüſtungsſturm hervor. Die Regierungs mehrheit brachte Herriot ſtürmiſche Ovationen dar, ſoährend die Oppoſition durch Aufe und Zuſchläge der Prultdeckel Herriot am Reden verhindert. Die Linke und die Rechte be— ſchimpfte ſich gegenſeitig. Mehrere Abgeord— nete der Rechten ſtürmten nach der Linken zu den ſozialiſtiſchen Abgeordneten. Es kam zu einem allgemeinen Handgemenge, worauf die Kammerpräſident Painleve die Sitzung aufhob. Nach Wiederaufnahme der Sitzung beſtieg HHerriot von neuem die Tribüne. Da er ſeine Rede in gleichem Geiſte fortſetzte, prote— ſtierte der Abg. Marquis de Ferronays. Er beſchimpfte Herriot heftig und erſuchte ihn, den Aus drug Chriſtum der Banklars zu rückzunehmen. Herriot ſetzte aber ſeine Aus⸗ führungen fort, ohne ſich durch die Zwiſchen⸗ London, 21. März. Der Miniſterpräſident Baldwin ga bin der geſtrigen Unterhaus— ſitzung eine Erklärung zu den Ableben Lord Curzons. Für die Oppoſition ſprach der Arbeiterparteiler Thoma, Er erklärte, daß er dem Miniſterpräſidenten und den Miniſtern Ein Vertrauensvotum für die Regierung. Paris, 21. März. Die Parteien des Links- kartells haben eine Reſolution abgefaßt, die folgenden Wortlaut hat: Die Kammer gibt die Nerſicherung, das Regime der Trennung von Staat und Kirche aufrecht weiſt den Appell der Kardinale an die Gewalt zurück. Sie verſichert der Regierung ihr Ver— trauen.— Dieſes Votum wurde it 325 gegen 251 Stimmen angenommen. Die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen. Paris, 21. März. Im Rahmen der deutſch— franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wur⸗ den geſtern die Sitzungen der Unterausſchüſſe für die juriſtiſchen und zollgeſetzlichen Fragen fortgeſetzt. Eine Sitzung der Unterkommiſſion für die Saarfragen fand auch geſtern noch nicht ſtatt. Der genau Termin für den Beginn Das engliſche Kabinett trat, geſtern zuſam— men, um einen weiteren Bericht Chamberlains entgegenzunehmen. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß ſich an den ſchriftlichen Bericht über die Geſpräche Chamberlains mit Herriot noch ein weiterer Bericht über die Ge— ſpräche Chamberlains mit dem polniſchen Außenminiſter angeſchloſſen habe. Be 00 0 2) fu. ung wirklich will, muß auch wünſchen, wert 91 ſie praktiſch wirklich durchgeführt werden un. Der Eintragung von aufzuwertenden ypotheken von zweifelhoſter Grundlage muß horgebeugt werden. Den zu Unrecht auf einen ringen Bruchteil ihres Rechtes beſchränkten läubigern muß andererſeits vom Geſetzgeber auch geholfen werden. Gegen die Ueberwei⸗ ſung an den Ausſchuß könne er nichts mache Der Abg. Wunderlich habe im Ausſchuß nie einem Antrag zugunſten der Aufwertung zu. geſtimmt.(Hört! Hört! rechts; Unerhört! bei 1 Deutſchen Volkspartei). Ich werde meine Stimme nachdrücklich auch weiter für eine ge, echte Lufwertung erheben. Der Artikel 3 wird an den Auſwertungs ausſchuß zurückverwieſen. Der Geſetzentwurf wird darauf in zweiter und dritter Leſung gegen die Kommuniſten angenommen. i De demokratiſche Entſchließung ird abgelehnt. 1 Daun wurden die ſoßſaldemokratiſchen u. kommuniſtiſchen Anträge auf Sicherung der Bahlfreiheit beſprochen, wobei auf die orgänge in Halle ergiebig eingegangen fur de. Während der Kommuniſt Koenen den Miniſter Severing angriff, nahm der So⸗ tialdemokrat Criſpien den Miniſter in Schutz und richtete wiederum ſcharſe Angriffe gegen die Kommuniſten. Dabei kam es wie derholt zu ſtarken Lärmſzenen, Am Schluß der Reichsminiſter Schiele eine 9 Debatte gab n g. Erklärung ab. Er ſtellte ſeſt, daß nach der erfaſſung die Wahlfreiheit gewährleiſtet iſt.; Es liege lein unmittelbarer Anlaß dazu vor, die Landesregierung noch einmal beſonders Arauf aufmerkſam zu machen. Die zuſtändigen Perwaltungsbehörden haben alle Maßnahmen zum Schutze der Wahl getroffen. Die freie Meinungsäußerung ſei in leiner Weiſe gefähr bet. Dieſes Recht gelte aber freilich nur für Deutſche, nicht aber für Ausländer. Der Deiniſter ſchloß ſich in dieſer Beziehung durch— aus den Erklärungen des preußiſchen Innen— miniſters Severing an. 0 Darauf wurde die Beraten abgebrochen und das Haus vertagte ſich auf Samstag vor— mittag 11 Ubr. Politiſche Umſchau. — Keine Kandidatur Lohe. Bekanntlich hat die Aufwertungs- und Aufbaupartei den Seuats— räſidenten beim Reichsgericht, Dr. Lohe, als Kandidaten zur Reichspräſidentenwahl aufgeſtellt. Dieſe Kandidatur hat jedoch den geſetzlichen Be— Dingungen nicht entſprochen, ſodaß der Reichs wahlleiter den Vorſchlag mangels genügender Unterſtützung ſtreichen mußte. L Lord Curzon*. Lord Curzon iſt ge— tern früh 6 Uhr geſtorben.— Lord Curzen tvar als Sohn eines Landgeiſtlichen bereits mit 27 Jahren Mitglied des Unterhauſes geworden. 892 wurde er Unterſtaatsſekretär für Indien und 1898 Vizekönig von Indien. Damals trat er in ſcharſen Gegenſatz zu Lord Kitchener in der rage des Rüſtungsbrogramms, da er das Ko Konialgebiet von ſchweren Opfern möglichſt ent Laſtet wiſſen wollte. 1905 zog ſich Curzon vom Amte zurück. Während der Pariſer Friedens konferenz vertrat er in London den auf der Kon ſerenz befindlichen Miniſter des Nachher trat er im Kabinett Llobd George, mit dem er fedoch ſtets auf geſpanntem Fuß ſtand, an deſſen Stelle. Nach Lloyd Georges Rücktritt war er auch im Kabinett Bonar Law und in dem darauf folgenden Kabinett Baldwin Mini— ſter des Auswärtigen. Als nach dem Rücktritt der Labourregierung im Oktober 1924 Baldwin wieder ein konſervatives Kabinett bildete, wurde [Curzon diesmal nicht zum Außenminiſter, ſon— dern zum Lordpräſidenten des Geheimen Rates ernannt. Als ſolcher hielt er noch am 8. März eine längere politiſche Ree, in der er auf die Jungfernrede Lord Aſauiths antwortete. Zwei Die drei ſchönen Vernhauſens. e LZehne. (Nachdruck verboten.) 5 f Roman von Fr. 68. Fortſetzung. e Giſela wußte genug. ſen Sie ging mit der Pflegerin in das ihr beſtimmte ſich ihres Mantels und Einen Augenblick mußie ſie für ſich haben, um ſich weh, Was hatte man aus ihr gerecht Ihrem Gatten durfte nicht die ganze Schuld aufgebürdet werden. Den⸗ noch empörte es Giſela, daß er ſeine Rachſucht in ſo kleinlicher Weiſe befriedigte, indem er geizig, niſch, nörgleriſch gegen ſeine Frau geworden war. f Sie ging wieder zurück zu Thora. ſp „dieſe nicht, ſie lächelte aber leiſe und glücklich. Giſelas Zimmer und entledigt zu ſammeln. Das Herz tat ihr Schweſter ſo wiederzuſehen. gemacht! Aber doch, wenn ſie — 240 Thora trug ſelbſt viel Schuld. Gegenwart tat ihr offenbar wohl. Und dann war ſie plötzlich eingeſchlafen.— Giſelas Anweſenheit wirkte Wunder. erwachte aus ihrer Apathie. Hoffnungsfroh konnte Gi⸗ fen jeden Tag einige Zeilen an Heimrod ſenden, der hr freundlich wiederſchrieb und ihr anbot, ſo lange zu Beinahe geſchäfts⸗ mäßig, trotz der Liebenswürdigkeit, muteten ſie ſeine den Gedanken wieder von ſich wies, der ihr einmal gekommen, daß Heimrod doch ein ſtärleres Inlereſſe für ſie habe. Und bleiben, wie ſie es für nötig hielte. Zeilen in ihrer Kühle an, ſo daß ſie darüber war ſie froh!— Jeden Morgen ſandte der Kommerzienrat koſtbare Blumen, die Thora ſtets anderen Kranken ſtiftete, und das Konfekt und das Obſt, womit er ſie zu erfreuen ſuchte, wanderte nach der Kinderſtation. nichts von ihm haben und machte weder vor der Kran⸗ kenſchweſter noch vor dem Arzt einen Hehl daraus. Doktor Fränkel hatte für ſeine ſchöne ſchen Auswärtigen. 1 eine Schwäche, die er mit der Pflegerin und den an⸗„Laß mich Dem erfahrenen Menſchenkenner lag das Schickſal der jungen Frau klar vor Augen, und die zitternde, angſtvolle Verlegenheit des Gatten ver— zer eine gefährliche Operation Lor“ Curzon hat eine reiche und vie ä litiſche Vergangenheit gehabt und war wohl 1 der fähigſten Staatsmänner Englands de⸗ weſen. e — Amerika und Schweden. Die Ratifisie“ rungsurkunden des Schiedsgerichtsvertrages zwi⸗ den Vereinigten Staaten und Schweden ſind jetzt ausgetauſcht worden. Alle Streitigkeiten wegen Auslegung von Verträgen werden dar- nach dem Haager Schiedsgerichtshof überwieſen. Der Rothardt⸗Prozeß. Magdeburg, 17. März. In der Nachmittags⸗ ſitzung gibt Reichskanzler a. D. Bauer einen Ab— riß von der Geſchichte des Januarſtreiks. Der Parteivorſtand ſei gegen den Widerſtand der un abhängigen Mitglieder der Streikleitung nur in dieſe eingetreten, um die Maſſen wieder in die Hand zu bekommen und im Intereſſe der Lan— desverteidigung die drohende Ausartung des Streiks in blutige Revolten zu verhüten. Wenn Staatsſekretär Wallraf ſich nicht Verhandlungen mit den Streikenden perſperrt hätte, wäre die Bo wegung ſicher ſchnell beigelegt worden. Baue. weſtreitet entſchieden, Reichskanzler Hertling mit einem Eiſenbahnerſtreik gedroht zu haben. Bei den Verhandlungen in der Generalkommiſſion der Gewerkſchaſten ſei das Verhalten der Re— gierung der Vaterlandspartei gegenüber und das Verhalten des preußiſchen Landtags zur Wahl— reform als Motive, aber nicht, wie der Zeuge Kloth behauptet hat, hinſichtlich der Ziele des Streits zur Sprache gekommen. Kloth nahm an der Sitzung als Verbandsvorſitzender teil. Die entſprechende Entſchließung der Generalkommiſ— ſton wird verleſen. Sie deckt ſich mit den Aus— ſagen Bauers und desavoniert Kloth, der gleich— wohl bei ſeinen Behauptungen bleibt. Der Vorſitzende erkundigt ſich nach der Ver— ſammlung auf der Treptower Wieſe. Bauer teilt dazu mit, Ebert, der neben Dittmann zum Redner beſtimmt war, ſei nur ungern nach Treptow gegangen und habe ihm, dem Zeugen geſagt, er denke nicht daran, ſeinen Standpunkt zu verheimlichen, daß die Landesverteidigung nicht gefährdet werden dürfe. Bauer erzählt ſo— dann von ſeinem Geſuch au den General Edler von Braun, den älteſten Sohn Eberts vom Frontdienſte zu befreien, da zwei Söhne binnen einer Woche gefallen waren und der jüngere vor der Einziehung ſtand. Ebert ſelbſt habe dieſen Schritt abgelehnt, und er, Bauer, habe ihn ohne Eberts Wiſſen getan. 0 Kloth wiederholt ſeine Behauptung, die Ge— neralkommiſſion habe ein Doppelſpiel getrieben, nämlich nach außen hin ſich neutral erklärt, in. Wirklichkeit aber den Streik unterſtützt.— Bauer: Das iſt eine ungeheuerliche Verdächtigung. Alle fünfzig Vertreter des Verbandsvorſtandes wür— den Sie hier widerlegen können;(zu Kloth): Si! haben ja ſelber mit für die Entſchließung ge ſtimmt!— Kloth: Nein.— Vorſitzender: Ja, wi haben Sie denn geſtimmt?— Kloth: Weder da für noch dagegen. Der Vorſitzende hat ſchließlie Mühe, den Redeſtrom Kloths einzudämmen. Nachdem noch zwei Reichstagsreden Ebert! und Scheidemanus verleſen worden ſind, werdet die Verhandlungen auf Mittwoch vormittag ver tagt. Magdeburg, 18. März. tagsſitzung beginnt mit der Vernehmung Go— berts. Dieſer ſchwer vorbeſtrafte Kronzeug— Rothardts gegen Ebert wird aus der Unterſu chungshaft vorgeführt. Gobert iſt der Mann der in Treptoſw Ebert den Zettel mit der Frage bhinaufgereicht haben will, oß Stellungsbefehli befolgt werden ſollen, was Ebert kategoriſch mi Nein beantwortet haben ſoll. Der Zeuge wie— derholt ſeine in der erſten Inſtanz gemachten Austen. Ebert habe auf dieſe ſchriftliſe An⸗ frage hin erwidert, Stellungsbefehlen ſei nicht Folge zu leiſten. Man ſolle ſich an die Partei wenden, die das Nötige veranlaſſen werde.— Die heutige Vormit N ſeitige po! ſſttreitet, mit Syrib geſprochen zu haben. zu le aß ſich aber die Partei dafür einſetzen werde, ſie wieder rückgängig zu machen?— Gobert: Es kann mög⸗ lich ſin. Auf weitere Fragen verſucht Gobert, dieſe beträchtliche Einſchränkung wieder aufzuhe⸗ ben. Der Vorſitzende ſchaltet nun die Verleſung der elf Vorſtrafen Goberts ein. Gobert iſt u. a. achtmal wegen Betrugs beſtraft. Im März vo⸗ rigen Jahres hat ſich Gobert an den Reichsprä⸗ ſidenten wegen Unterſtützung gewendet. Der Oberregierungsſekretär Bey, der derartige Geſu— che an die Zentrale für private Füſorge weiter⸗ zuleiten hatte, ſagt aus, Gobert ſei dreimal kurz nacheinander wegen ſeines Geſuches bei ihm ge⸗ weſen, einmal recht rabiat und ſcheinbar ange⸗ trunken. Das Geſuch wurde wegen ungünſtiger Auskünfte, die über Gobert eingegangen waren, abgelehnt. 15 1 7508 1 72 1% Der Elektromonteur Fir ö ſe berichtet über die Streiklage und die Treptower Verſammlung. Der Zeuge hat etwa 10 Meter von Ebert ent fernt geſtanden. Ebert habe Vorwürfe wegen des Streiks gemacht. Auf den Zuruf, wie man ſich bei Geſtellungsbefehlen verhalten ſolle, rie Ebert:„Die Geſtellungsbefehle müßt ihr ſelbſti verſtändlich befolgen, wir werden dann dafür Sorge tragen, daß ſie zurückgezogen werden.“ Gerade dieſe Worte habe er, der Zeuge, deutlich gehört, weil auf den Zuruf hin Ruhe eingetreten ſei. Ebert, den man Halunke und Verräter titu⸗ liert habe, ſei ſchließlich niedergeſchriſen worden. Es folgt nun die Vernehmung Syribs, des „eiten Kronzeugen gegen Ebert und Ortzels. Ortzel erklärt:„Mir tut ja Syrib leid. Ich fragte ihn damals, wie er denn in den Prozeß verwickelt worden ſei. Syrib antwortete: durch den Pfarrer Koch. Ich erzählte ihm, daß meine Frau Taa und Nacht weine, weil ich in dieſen Prozeß hineingekommen bin. Da ſagte Syrib: Für meine Frau iſt geſorgt, denkſt du denn, ich will mein ganzes Leben arbeiten! Dann ſei bei der Verhandlung im erſten Prozeß draußen auf dem Korridor Rothardt an Syrib herangetreten und habe mit ihm geſprochen. Auf ſeine, Ortzels, Frage, was Pothardt denn ge— wollt habe, habe Syrib geantwortet: Ich ſoll meine Ausſagen aufrechterhalten. Rothardt be— Ortzel fährt ſort: Nach meiner Vernehmung im erſten Prozeß ſtand Syrib dicht neben mir am Zeugen tiſch. Er ſtieß mich mit dem Fuß an und flüſterte mir zu: Verrate mich nicht!— Syrib beſtreite! das.— Rechtsanwalt Martin: Ich ruſe das Zeugnis des Generalſtaatsanwaltes an dafür, daß die beiden ſich wie die Kampfhähne gegen— übergeſtanden haben, ſodaß Syrih den Ortzel gar nicht hat anſtoßen können.— Ortzel zu Mar— tin: Sie haben das ja gar nicht geſehen, ſondern in die Akten geguckt! Schließlich bekundet Gobert, daß die Auf— ſaſſung über Eberts Aeußerung zu den Geſt lungsbefehlen unter den Teilnehmern der Ver— ſammlung, mit denen der Zeuge gemeinſam in der Stadtbahn nach Hauſe gefahren, geteilt ge— weſen ſei. — —ů— 2 Zu Beginn der Nachmittagsſitzung gab der Generalſtaatsanwalt eine Erklärung ab, wonach ſich eine weitere Zeugenvernehmung über die Glaubwürdigkeit des Zeugen Syrig erübrige und er auf die Zeugen Zeppenſeld und Wutte verzichte.— Dann folgte die Vernehmung des 7ljährigen Geheimrats Binuta, der 1918 als Beiſitzer in dem Verfahren gegen Dittmann we— gen Landesverrats tätig war. Der Zeuge, der ſich der Einzelheiten nur undeutlich erinnert, be— zeichnete es als richtig, daß in dem Verfahren feſtgeſtellt wurde, die Ziele des Munitionsarbet— terſtreiks ſeien politiſche geweſen. Es folgle dann eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen der Staatsanwaltſchaft und der Verteidigung über die Frage, ob den Zeugen Syrig, Goſfert und Ortzel Glaubwürdigkeit beizumeſſen ſei oder nicht. Die Staatsanwaltſchaſt wollte auf die Vernehmung weiterer Zeugen zu dieſer Frage verzichten, während die Verteidigung im Gegen— 2 7 N deren Aerzten teilte. riet ihm auch ſo vieles.— Hutes, Bett. die eliebte 1 8 5 Giſela ſagte nichts. ſein wollte: trauen der Schweſter. allein tyran⸗ f ſo gut abgegangen iſt.“ Viel ſprach ſagt 2 Die Kranke ſen iſt! mich nicht brutaliſieren. weſen! Sie wollte Giſela ertrug es zu hören. Patientin 1 Eines Morgens kam ein kleines Käſtchen für Tho⸗ ra an, in dem nichts weiter als eine köſtliche Orchidee lag, und dieſe Blume behielt ſie an Beinahe liebkoſend hafteten ihre Blicke darauf. Sie wußte von wem ſie kam. Sie wartete auf das „Du haſt mich noch gar wie es gekommen iſt!“ Thora deutete auf den band unler dem ſpitzenbeſetzten Nachthemd. „Sprich nicht davon, Liebe! „Doch, Große, du ſollſt es wiſſen. doch ſein, daß— mich regt es nicht auf— nichts mehr! — Wer einmal vor der dunklen Pforte geſtanden hat wie ich—— es war kein Verſehen, Große, wie man „Nicht einen Augenblick habe ich das Thora, wie konnteſt du—“ „Das verſtehſt du nicht, Große, wie es Augenblicke gibt, in denen man zu allem, zum Aeußerſten entſchloſ⸗ Und ich war in einer ſolchen Lage. Einzel⸗ heiten will ich aber dir und mir erſparen! Ich laſſe Und da dachte ich an meinen eiſernen Freund. Weißt du noch— ich hatte ihn mir gekauft, als ich mich in Bernhauſen ſo fürchtete! Er hat es aber nicht ſo gut mit mir gemeint, wie wollte— dann wäre ja alles gut, alles vorbei ge⸗ Oder hatte nur wieder meine Halbheit, der Mangel an Mut im entſcheidenden Augenblick die Schuld am Mißlingen meines Vorhabens? feige— und das war mein Verhängnis—“ nicht, die Schweſter ſo ſprechen 3 499A ſchlußfaſſung über echtsanwaltes f unter wahrheit geſagt habe.— h ſich hierauf zu einer Beratung zurück. Nach faſt einſtündiger Beratung erklärte der Vorſitzende daß die von der Staatsanwaltſchaft und der H teidigung geſtellten Auträge dem Gericht bis veitag ſchriftlich einzureichen ſeien. Die Be⸗ die Beweisanträge ſoll erſt dann erfolgen. Der Onkel des Zeugen Syrig, Zeppenſeld, machte dann ähnliche Bekundungen wie im erſten Prozeß.— Um 7 Uhr abends wurde die Verhandlung auf Freitag vertagt. Magdeburg, 20. März. In der heutigen Vor⸗ mittagsſitzung handelte es ſich wieder um die Vorgänge auf der Treptower Wieſe. Der Funk⸗ tionär Kin der war einer der erſten, die ſeiner Zeit auf der Treptower Wieſe erſchienen. Er half Ebert auf die Böſchung, von wo aus dieſer ſprach. Ebert habe ungefähr zehn Minuten ge⸗ ſprochen, den Streik verurteilt und darauf hin⸗ gewieſen, daß die Arbeiter anderer Länder auch nicht ſtreikten, ſondern in den Betrieben Kriegs- material herſtellten. Die deutſchen Arbeiter ſoll⸗ ten dasſelbe tun. Auf mehrere Zurnſe, ob Ge⸗ ſtellungsbeſehle befolgt werden ſallten, habe Ebert geantwortet: Selbſtverſtändlich müßt Ihr Geſtellungsbeſehlen Folge leiſten. Die Partei wird ſich dafür einſetzen, daß ſie zurückgezogen werden.— Vorſitzender: Wiſſen Sie genau, daß Ebert das geſagt hat.— Zeuge: Das weiß 5 ganz genau.— Ein Beiſitzer fragt, wie die Ver⸗ ſammlung Eberts Rede aufgenommen habe.— Zeuge: Ebert hatte einen Mißerſolg, man be— ſchimpfte ihn als Arbeiterverräter, Halunken und Streikabwürger. Dann wird als nächſter Zeuge Richard Eit- ner vernommen. Er iſt 1914 aus der ſozialde— mokratiſchen Partei ausgetreten, weil ſie die Kriegskredite bewilligt hat. Die Rede Eberts im Treptower Park habe ihn ſchwer enttäuſcht. Er habe zu denen gehört, die Ebert Verräter zu- riefen, weil die Arbeiter gemahnt wurden, nach, dem Beiſpiel der Ententeländer wieder an die Arbeit zu gehen.— Vorſitzender: Hat Ebert ge— ſagt, die Arbeiter ſollten aushalten, ihre Brüder in anderen Städten ſtünden hinter ihnen?— Zeuge: Nein das iſt ausgeſchloſſen.— Vorſitzen⸗ der: Hat Ebert etwas über Geſtellungsbeſehle geſagt?— Zeuge: Ja, ſie müßten natürlich be⸗ folgt werden.— Vorſitzender: Haben Sie ge— fſehen, daß ein Zettel zum Redner e wurde?— Zeuge: Das halte ich für ausgeſchloſ— ſen. Der Zeuge Gobert lügt.— Vorſitzender: Darüber ſteht Ihnen kein Urteil zu. Rechtsanwalt Dr Martin: Sind Sie vor beſtraft?— Vorſitzender: Wozu dieſe Frage?— — Dr. Martin: Man bezweifelt die Glaubwür⸗ digkeit Goberts, weil er wegen Betrugs vorbe ſtraft iſt.— Staatsanwalt Doß mann: Das wurde zuerſt durch die Preſſe bekannt.— Die Debatte geht zwiſchen Stagatsanwaltſchaft und Verteidigung hin und her. Schließlich teilt der Zeuge mit, daß er 1898, weil er jemand ohr— feigte, wegen Körperverletzung beſtraft worden ei.— Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß dieſe Strafe nicht mehr regiſterſähig iſt. Damit iſt auch der letzte Verſuch der Verteidigung, die Ausſage dieſes Zeugen abzuſchwächen, mißlungen, Der Kommunalbeamte Lorenz, der an der Treptower Verſammlung teilnahm, beſtätigt in der Hauptſache Etners Ausſagen.— Der Zeuge Wutte kann ſich auf Einzelheiten nicht mehr beſinnen. Der allgemeine Eindruck, den er hatte, deckt ſich ſich mit dem des Zeugen Lorenz.— Der Zeuge Fechner, damals unabhängiger So— zialdemokrat, der während der ganzen Dauer der Verſammlung auf der Treptower Wieſe an— weſend war, glaubt, beſtimmt ſagen zu können; [Ebert habe darauf hingewieſen, daß die Solda⸗ ten an der Front Schwereres als Nahrungsmit⸗ telmangel zu erdulden hätten. ige 8 Die Aeußerung Eberts über die Geſtellungsbefehle ſei ihm voll⸗ weiße ihrem zurück.— Ver⸗ Giſela Große, Ver⸗ Sei froh, daß es noch auf. nicht gefragt, Es könnte ja eſſen. geglaubt! ich diente. Ich war ja immer S—.= ũœ N ˙˖˙²˙¼q K Mit kaum verhehlter Bewegung begrüßte ernſt den ſeltenen Gaſt. Heiß ſchoß ihm das Blut nach dem Herzen, als er das geliebte Mädchen nach ſo vielen Monaten wiederſah. worden. Ach, und die harmoniſche Ruhe ihres Weſens — wie wohltuend wirkte ſie auf ihn! nur, Große, mir tut es wohl— und ſchaden kann mir doch nichts mehr! Nur ſein Anblick! Ich kann ihn nicht mehr ſehen!“ ſagte ſie mit einer ihr ſonſt fremden Leidenſchaftlichkeit.„Ich glaube, ich habe mehr Kraft zum Haſſen als zum Lieben—“ Sie nahm das Glas, in das Giſela die Orchidee geſteckt, in die Hand, betrachtete lange die eigenartige Blüte, legte liebkoſend die Lippen daran und ſtellte das Glas wieder auf das Nachtſchränkchen köſtliche, ſuchte niemand von den alten Bekannten Ihre Zeit gehörte der kranken Schweſter. ihre Anweſenheit war nicht geheim geblieben. Mehr⸗ fach wurde ſie antelephoniert. Man erkundigte ſich di⸗ rekt bei ihr nach Thoras Befinden. ges kam Viviane von Bibra, ſie zu begrüßen. Sie ſchmollte. zu beſuchen! Ich weiß längſt, daß Sie hier ſind. Sie müſſen jetzt mit mir kommen und bei uns zu Abend Frau Thora ſchläft, und um dieſe Zeit können Sie doch nicht mehr bei ihr ſitzen— um neun liefere ich Sie wieder ab!“ Viviane nahm in ihrer lebhaften, Art den Beiſtand des Arztes mußte ſich ihr fügen, weil ſie ten nachließ. Sie war wie ein Kind, das nach dem ſchwer Erreichbaren verlangte durch Widerſtand nur vergrößert wurde. Und da ſaß Giſela nun wieder in der prächtigen kleinen Villa, die dem jungen Paare als Wohnung Doch Und eines Ta⸗ „Wie ungerecht, Liebſte, uns nicht geräuſchvollen u Hul und Giſela urchaus nicht mit Bit⸗ und deſſen Begehren Karl⸗ Sie ſchien ihm noch ſchöner ge⸗ FCaortſetzung folgt. J a daß d kättion der SPD. ſich Zurücknahme 3 Geſtellu ehle einſetz de.— Nach der Ausſage des Tiſchlers Eimler hat Ebekt davon geſprochen, daß die Parteileitung für einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen eintreten werde. Ang ſonſtige Detalils verma ſich der Zeuge nicht mehr zu erinnern. ö Jun der Nachmittagsſitzung wird die Beweis⸗ erhebung über die Vorgänge auf der Treptower Wieſe ſortgeſetzt. Unter den Zeugenausſagen iſt die des Journaliſten Lehnhoff, der für das„Berl. Tageblatt“ in Treptow Bericht er⸗ stattete, von beſonderer Bedeutung. Ebert ſprach, ſo führte Lehnhoff aus, von der Not des deut⸗ ſchen Voltes. Er machte einen niederdrückenden Eindruck und ſand ſtarken Widerſpruch, weil er die Not der Brüder an der Front als noch ſchwe— rer bezeichnete als die der Daheimgebliebeuen, und weil er dazu ermahnte, alles zu tun, um delt Krieg zu einem für Deutſchland guten Ende zu führen. Ebert hatte auch Beifall, das war, als er von den Vätern und Brüdern im Felde, ſprach. Sonſt aber regnete es Beſchimpfungen wie Strolch, Verräter uſw. Politiſche Aeußerun— gen mit revolutionärer Tendenz hat Ebert nicht eine einzige getan. Nun kam die Epiſode mit dem Zettel. In dem Augenblick, als die Poli— zei lam, wurde Ebert ein Zettel hinaufgereicht, nachdem ich geſagt hatte, man müſſe den Reduer drauf aufmerkſam machen, daß Gendarmecije komme. Nach meiner Anſicht ſtand auf dem Zettel eine Warnung. Ebert fuhr aber ſort zu sprechen, weil in dieſem Augenblicke Zuruſe we— gen der Geſtellungsbeſehle laut wurden. Ebert erwiderte, die Partei werde für die Zurücknahme der Geſtellungsbefehle eintreten. Hätte Ebert ligendwie revolutionär geſprochen, dann häkte bas wie ein Funke ins Pulverſaß gewirkt, und es wäre zweiſellos zu einem ungeheuren Maſ— ſeugufſtand gekommen. Bei der Verhaftung Ditt— manns hat nicht einer von den Tauſenden den Verſuch gemacht, Dittmann, der doch für die Berliner Arbeiter nicht der erſte beſte war, zu befreien. Ich ſchiebe das auf die ernüchternde Wirkung der Rede Eberts.— Vorſitzender: Ha— ben Sie in freundſchaſtlichen Beziehungen zu Ebert geſtanden?— Lehnhoff: Es iſt mir an genehm, darauf anworten zu können, weil Rechtsanwalt Dr. Martin das in ſeinem Plä— doyer ins Treſſen geführt hat. Ich kenne Ebert von der parlamentariſchen Tribüne und habe mich mit ihm öfters unterhalten.— Rechtsan— walt Lütgebrunn: Es liegt nahe, daß Ihnen aus Ihren Ausſagen in der erſten Inſtauz wirt ſchaftliche Schwierigkeiten entſtanden ſind.— enge: Dazu möchte ich höflich aber energiſch ſagen daß es unmöglich iſt, mich bei der Zeu— zeneusſage rgendwie beeinfluſſen zu laſſen. Die Verhandlungen werden hierauf auf Sams— moegen vertagt. Aus Nah und Fern. Eberbach, 20. März. In dem Waſſergraben einer Wieſe bei Balsbach wurde der Kellner Leo Seifert als Leiche frühmorgens aufgefunden. Er hatte aus Anlaß des 80. Geburtstages ſenes Vaters für einige Tage bei dieſem zu Hauſe ge— weilt und ſcheint nachts in den Waſſergraben ge— taten und erfroren zu ſein. Waldmichelbach, 20. März. Verunglückt iſt der bei der Firma Koch und Co. ſchon über 30 Jahre beſchäftigte Vorarbeiter Stein. Der Tod des Verünglückten iſt alsbald eingetreten. Langenſchwalbach, 20. März. In Rennerod würde einer Eiſenbahſamilie das achtzehnte Kind gehoren, von denen 16 ſich der beſten Geſundheit erfreuen. Alsfeld, 20. März. Verunglückt ſind beim Baumfällen der 65 Jahre alte A. Dörr und der 33 Jahre alte J. Steuernagel im Walde bei Rom— rod. Erſterer war ſofort tot, der zweite wurde durch einen umfallenden Baum ſo ſtark an Kopf und Rücken verletzt, daß der Tod am nächſten Tage eintrat. Kaiſerslautern, 20. März. Ein 5 Jahre alter Knabe nahm in einem unbewachten Augenblick im ſtädtiſchen Kindergarten aus der Handtaſche einer Lehrerin, deren goldene Damenarmband— uhr an ſich. Beim Nachhauſegehen gab dieſer Knabe für 10 Pfennig die Uhr au einen anderen, bis jetzt noch nicht ermittelten Knaben, ab. N Pümaſens, 20. März. Ju der Eliſenſtraße wurde auf eine gewiſſe Schumann von unbe— kaunten Mannsperſonen ein Ueberfall verübt, der jedoch durch tatträſtige Gegenwehr des Op⸗ ſers und Herbeieilen von Leuten noch glücklich vereitelt werden konnte. Die Täter ſind in der berrſchenden Dunkelheit unerkannt entkommen. Landau, 20. März. Das Schöffengericht Lau- dau verurteilte den Oberverwaltungsſekretär beim Reichsvermögeusamt Germersheim, Bauer, wegen eines Vergehens der einfachen Urkundenfälſchung zu fünf Monaten Gefängnis, und zu den Koſten des Verfahrens. und um einen Fehlbetrag, der ſich bei der Zu⸗ ſammenſtellung der Ergebniſſe der einzelnen Loſe ergab, zu beſeitigen verſchiedene Loſe ſo abge⸗ ändert, daß der genannte Betrag mit der Auf⸗ ſtellung übereinſtimmte. Der Fehlbetrag betrug ſeiner Zeit(November 1922) 104000 Mark. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte von dem Geld nichts für ſich behalten hat und des⸗ halb konnte die Anklage wegen Amtsunterſchla— gung nicht aufrechterhalten werden. Kronau, 20. März. Die Störche, die vor eini⸗ gen Wochen im Vertrauen auf eine Fortdauer, der milden Witterung ihre Quartiere hier wie⸗ derbozogen haben, ſind jetzt infolge des überra⸗ ſchenden Wetterumſchlags in Not geraten. Dieſer, Tage mußte das bleſiae Storchenvaar mit Tiſcher 1 r. Mary Der A⸗ geklagte hatte als Beamter der Reichsvermögens⸗ verwaltung eine Holzverſteigerung vorgenommen gegangen zu Dorpat, 19. März. Auf dem hieſigen Flug klatz ſtürzte der Fliegerleutnant Valentin beim Auſſteigen des Flugzeuges aus bisher unbekann⸗ Das dig 1 ter Urſache ab. Er war ſofort tot. zeug wurde vollſtändig zertrümmert. Tokio, 20. März. Im Hafen von Caſumigara iſt ein Waſſerflugzeug der Marine Seine fünf Inſaſſen wurden getötet. 61 D 9 Weltſpiegel. :: Der Streit in Italien faſt völlig beendet. Wie aus Mailand gemeldet wird, iſt in ſämtli⸗ chen Fabriken die Arbeit wieder aufgenommen worden. Nur in Turin dauert der Streik noch an, ſcheint aber auch dort dem Ende entgegen⸗ zugehen. 5 e „: Das weltberümte Wachsfigurenkabinett Tuſſaur in London iſt am Mittwoch abend durch eine Feuersbrunſt völlig zerſtört. Der Schaden, der dadurch entſtanden iſt, wird auf 300 000 Pfund Sterling geſchätzt. Die Urſache des Bran— des iſt noch nicht ermittelt. ö E Die Schließung der Spielbanken in der Schweiz. Die ſchweizeriſchen Spielbankbetriebe, die auf Grund einer Volksabſtimmung geſchloſ⸗ ſen werden müſſen, werden, nachdem der Natio— nalrat mit Stimmengleichheit unter Stimment- ſcheid des Präſidenten eine Friſtverlängerung ab gelehnt hat, am 21. März den Betrieb einſtellen müſſen. Der Ausſchluß der Prinzeſſin Anna aus dem Hauſe Hohenzollern. Im Jahre 1918 iſt im Alter von 82 Jah— ren die Prinzeſſin Anna von Heſſen ge— ſtorben, die dem Hauſe Hohenzollern ange— hörte. Im Jahre 1901 iſt Prinzeſſin Anni, die Gattin des Landgrafen Alexander Friedrich von Heſſen, zum katholiſchen Glauben übergetreten. Damals hatte, wie in unterrich— teten Kreiſen alsbald bekannt wurde, Kaiſer Wilhelm 2. ſelbſt ein perſönliches Handſchrei— ben an die Landgräfin gerichtet, das die Stel- lung des Kaiſers zum Katholizis⸗ mus ungemein charakteriſtiſch beleuchtet. Die⸗ ſes Dokument wird nun einer breiteren Oef⸗ fentlichkeit übergeben, wir teilen es auch ledig lich unter hiſtoriſchen Geſichtspunkten mit. Es! hat folgenden Wortlaut: Homburg, 7. Auguſt 1901. Eure Königliche Hoheit! Mit tiefſtem Bedauern habe ich aus Ew. K. H. Schreiben erſehen, daß Ew. K. H. der Konſeſſion des Hauſes, dem Sie entſtammen, wie des Hauſes, deſſen Namen Sie tragen, den Rücken zu kehren gewillt ſind. Vielleicht iſt dieſer Abfall und Verrat ſchon lange vollzo— gen, obwohl der Hofchef das in einer Weiſe in der Oeffentlichkeit beſtreitet, welche den traurigen und üblen Eindruck dieſes bekla— genswerten Schrittes nur noch zu erhöhen ge— eignet iſt. Alſo ſchwört Ew. K. H. den Glauben ab, den Ihre Ahnen väterlicher- und mütterlicher ſeits, das Haus Hohenzollern wie das Haus Weimar, ſtets treu bekannt haben, den Glau— ben auf deſſen Heilig- und Hochachtung die Größe unſeres Hauſes beruht, das mit ihm und durch ihn allein zum Kaiſerthron empor— geſtiegen iſt, den Glauben, in dem unſer ge⸗ meinſamer Ahn, der Große Kurfürſt, die Leuchte ſeines Weges fand. Und dieſer ſelbe evangeliſche Glaube, zu dem unſer Haus ſtets felſenfeſt gehalten hat, iſt von den Häuſern Weimar und Heſſen ſtets ſeit Beginn der Re- formation mit beſonderer Hingebung bekannt und verteidigt worden. Ew. K. H. verrät den Glauben, zu deſſen ruhmvollſten Bekennern Philipp der Großmütige»öhlt. 5 Wenn Ew. K. H. diet, daß Ew. K. H. in der römiſchen Kirche mehr Troſt empfin: den, als in der unſrigen, ſo beweiſtt das nue, daß Ew. K. H. den wahren Troſt weder im Evangelium, noch in der evangeliſchen Kirche wirklich geſucht haben. Ew. K. H. hat eben die erhabenen reinen Lehren des Evangeliums noch gar nicht verſtanden, wenn Sie imſtande iſt, ſie im Stich zu laſſen. Somit vermag ich nicht mehr, Ew. K. H. als ein Glied unſeres Hauſes zu betrachten, mit deſſen heiligſten Traditionen Sie in ſo empörender Weiſe ge— brochen haben. Es bleibt daher in meinem telegraphiſchen Beſcheid, daß Ew. K. H. Be⸗ harren in dem Vorhaben den völligen Abbruch jeden Verkehrs mit allen Gliedern Meines Hauſes zur Folge hat und dieſes dem Chef Ew. K. H. Heſſiſchen Linie notifiziert worden iſt zur weiteren Veranlaſſung. Das Haus Hohenzollern ſtößt Ew. K. H. aus und hat Ihre Exiſtenz vergeſſen. e e gez. Wilhelm J. R. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 23. März. Zentrumsverſammlung. Es war eine gut beſuchte Verſammlung, die ſich geſtern Abend im Saale des„Freiſchütz“ eingefunden hatte, um Herrn Dr. P eterſen aus Maunheim zu ſich ſprechen zu loſſen Es gat gewiß niemanden gereut in den Freiſchützſaal ſein, denn was uns Herr Dr. Peterſen bot, war ein Prachtſtück rhetoriſcher Kunſt, ein Genuß zu lauſchen, ſelbſt für den, bet dem„polltiſch Lied ein garſtig Lied“ iſt. Was die ganze Vortragskunſt Herrn Dr. Peter⸗ ſeng beſonders auszeichnet, ift ein gutes Maß Erfahrung und Sachkenntnis, die aus dem Vollen abgeſtürzt. hältnie über ſein verh. aßlg ju hätte ſic ihn, in 8 g heimer Leltartikel zufolge, für einen Mann ge⸗ ſetzten Alters, womöglich noch mit langem Bart vorgeſtellt. Nichts von all dem. Er iſt noch jung und gießt das jugendliche Feuer ſelner Beredtſamkeit in ſeine ſcharf gemelßelten Satzfiguren, in deren Zügen ſich ein guter Teil Mutterwitz wlederſpiegelt. Nachdem der Redner eingangs ſeines Vor⸗ trags das Bild der gegenwärtigen Lage geſtreift und die Bedeutung Eberts gewürdigt hatte, ließ er die Zuhörer an der Galerie der gegenwärtigen Reichs präſidentenkandidaten vorbeidefilieren. Bei der Charakteriſterung Ludendorffs verweilte er längere Zeit, weil er damit gleichzeitig die Ideengänge anderer Parteien, der Deutſch⸗ nationalen und Deutſchen Volkspartei berühren wollte, deren Kandidat bekanntlich Dr. Jarres iſt. Jarres, der Verſackungspolitiker, Held der Kandidat der Bayern mit ſpeziſtiſch⸗bayrtiſchem Blickfeld, Hellpach der Kandidat der Deutſch⸗ Demokraten, der badiſche Miniſter mit den be⸗ kanntengewandten Redefloskeln aber ver ſchwommene politiſchen Gedankengängen, ſchließ⸗ lich Braun der voreilig aufgeſtellte Sozialdemokrat und Herr Thälmann der Kandidat der Kommu⸗ niſten, alle zeichnete ſie der Redner in ſeiner bekannten ſcharfumriſſenen und feinſtnnigen Be⸗ trachtung. Er blieb ſchließlich bei Dr. Marx ſtehen und konnte hier nun manches intereſſant Bild aus deſſen eifrigen Arbeit, vor allem auch über den Verlauf der Londoner Konferenz im vorigen Jahr bieten. Es bedarf keiner großangelegten Empfehlung für Marx, dle Tat hat ihn ſelbſt ſprechen laſſen. Und was ihm vor allem auch bei unſeren Fein⸗ den ſo große Sympathle verſchafft hat, die Lauterkeit ſelnes Weſens und Charakters, der bet ihm in Fleiſch und Blut übergegangenen kategoriſche Imperativ des Pflichtgefühls, das muß auch bei uns durchdringen und in Deutſch⸗ land ſeiner Kandidatur zum Siege verhelfen. Die Rede fand allgemeinen, ungeteilten Bei⸗ fall. Als ſich der Redner bald danach verab— ſchtedete wiederholter er ſich in einer ſpontan ausbrechenden Ooation. Der ganze Abend war ein Ereignls. Anſchließend wies Hochw. Herr Geiſtl. Rat auf die Bedeutung der Reichspräſidentenwahl hin, Worte die der Vorſitzende der Zentrums⸗ partet lebhaft unterſtrich und die Verſammlung mit den verſchiedenartigen Wahlvorſchriften ein⸗ gehend bekannt machte. Mögen alle die Worte, die geſtern geſprochen worden ſind, auf guten Boden gefallen ſein und ſich am nächſten Sonntag in die Tat umſetzen. — * Ortsmeiſterſchaften. Bereits im vorigen Jahre hatte die Sp. Vgg. Amicitia 09 geplant mit dem Staffellauf„Rund um Viern⸗ heim“ auch Ortsmelſterſchaften in Leichtathletik auszutragen. In dieſem Jahre ſoll nun damit zum erſtenmale begonnen werden, um den Viern⸗ heimer Sportsleuten Gelegenheit zu einem fried⸗ lichen Wettkampfe unter ſich zu geben. In allen Vereinen befinden ſich ſehr gute Kräfte, wie Läufer und Springer, und dieſe gegeneinander um die Siegespalme kämpfen zu ſehen, dürfte zu einem Anſporn zur weiteren Hebung der Leichtathletik beitragen. Gerade die leichtathle⸗ tſchen Wettkämpfe ſind dazu angetan, das Intereſſe an Leibesübungen in großem Maße zu heben. Wir wollen durch dieſe kurze Notſz ſchon jtzt alle Sportsleute auf dieſe geplante Veran- ſtaltung aufmerkſam machen, damit ſie ſich frühzeitig zum Training begeben. Die Wett⸗ kämpfe finden an einem Sonntage im Juli ſtatt und ſind in großzügtger Weiſe geplant. Näheres wird noch zu gegebener Zeit mitgeteilt. Luwinka. * Sommertagszug. Der ron der„Turn⸗ genoſſenſchaft“ geſtern veranſtaltete Sommertags⸗ zug konnte ſich programmgemäß entwickeln. Wenn das Wetter auch nicht gerade günſtig, ſo hatte die Sonne doch ein wohlwollendes Lächeln übrig. Dem Arrangement lag wie immer dit Darbie⸗ tung der„vier Jahres zeſten“ zu Grunde. Ohne Ausnahme waren dieſe in recht ſchöner Weiſe verſinnlich'. Man ſah, daß jede einzelne Gruppe ſich die größte Mühe gegeben hatte. Die Be⸗ tu ligung vonſeiten der Kinder hätte etwas größer ſein müſſen. Beſonders die erwachſenen Kinder ließen eine merkliche Lücke. Dadurch kam das „Schtrieh, Schtrah, Schtroh“, das dem Sommer⸗ tagszug das Gepräge geben ſoll, nſcht voll zur Gel. tung. Trotzdem fand der Zug überall ungeteilte Aufnahme. Annähernd 3000 Bretzeln kamen zur Verteilung. Man muß der„Turngenoſſen⸗ ſchaft“ Dank zollen. Denn es bedarf großer Bemühungen, um ein derartiges Frühlingsfeſt überhaupt in Schwung zu bringen. Das was geſtern gezeigt wurde, kann ſich würdig an ſeine Vorgänger anrelhen. Für die Kinder iſt der Sommertag immer ein Ereignis. Ein Stück Heimatſinn verkörpert der Sommerkagszug, der nicht nur die Herzen der Jungen, ſondern auch noch die der Alten höher ſchlagen läßt. Wer Freude bereltet, der iſt immer willkommen. Des⸗ halb ſel allen gedankt, die zum guten Gelingen des Sommertagszuges ihr Scherflein beigetragen. Der„Turngenoſſenſchaft“ gehöct aber das Ver⸗ dienſt, den Gedanken eines Sommertagszuges verwliklicht zu haben. Auf Wiederſeh'n im nächſten Jahr. „ Turngenoſſenſchaft Vom Wetter begünſtigt konnte das Programm des Sommer⸗ an 88 1 11 ges p 90 1 1 teilung der Bretzel an die Kinder wurde der Aufſtellung des Zuges unter bereitwilli Aſſiſtenz einiger Herren des Lehrerkollegium vorgenommen. Dieſes Verfahren hat ſich b. währt und wird auch in Zukunft beibehalte werden. Damit auch die ganz Kleinen etz vom Sommertagszug haben wurden den be den Kleinkinderſchulen Bretzeln zur Verteilun zugeführt. Das Ganze verlief ohne Störun und kurz nach 4 Uhr traf der Zug am Aus gangspunkt ein, woſelbſt er ſich auflöſte. 4 Karpfenſaal wechſelten die Feuerwehrkappe deren Trommlerkorps, die Mandolinenſpieler und das Trommlerkorps des Vereins in muſikaliſchen Vorträgen miteinander ab. De 1. Vorſitzende des Vereins Herr Adam Becken bach ſprach allen Mitwirkenden herzl. Dank aus; insbeſondere allen denen, die durch die Hergabe eines Scherfleins, die Mittel zu dem Unternehmen aufbrachten, weiter gedachte er der Ordnungsmänner und der Herren Lehrer, der Sammler, der Herren Bäckermeiſte der Fuhrwerks- und Geſpannbeſitzer, ſowi der Muſiker, Trommler und Mandolinenſpieler, ebenſo der einzelnen Gruppen, von denen der Darſteller des Roſenwagens Herr R. Frie⸗ del eine ganz reſpektable Arbeit zu leiſten hatte, indem er ſein„Roſenauto“ ſelbſt vor⸗ bewegen mußte. Mit einem allſeits gut auf⸗ genommenen„Auf Wiederſehn im nächſten Jahr“ fand der Sommertagszug ſeinen Ah ſchluß. r. * Volksverſammlung. Morgen Diens⸗ tag den 24. März ds. Is. abends 8 Uhr ſprich im Engelſaale der bekannte Redner Zentrum Abgeordneter Herr Werner Flemming⸗ Frankfurt auf Einladung der bieſigen Ortsgruppe,„Schwarz Rot⸗Gold“ über das Thema„Republik oder Monarchie, Reichspräſidentenwahl und das Reichs- banner“. Der Friede im In⸗ und Auslande ſt heute die Republik. Verſöhnung nach innen und Verſöhnung nach außen, das alleine verbürgt uns Aufſtieg und Wohlfahrt. Der Ausgleich aller gerechten und ſozialen Forderungen de werktätigen Volkes muß oberſter Grundſatz ſein, nicht Diktatur, Terror, Herrſchaft einer Kaſte, Unterdrückung und ungleiche Behandlung ſollen weiter in der Republik ausgeſpielt werden. Noch erleben wir, daß Geſetze durch wirtſchaftliche Macht ſabotiert und von einer Reihe monarchiſ tiger Beamten nicht in republikaniſchem Sinne durchgeführt werden. Dies ſoll nicht der Ideal zuſtand in der Republik ſein. Die Republik ſo nicht nur dem Namen nach Republlk ſein, ſonder hinter ihr müſſen überzeugte Republikaner ſtehen Die republikaniſche Regterung zu ſchützen, daß der Wille des Volkes in Geſetzen und wirtſchaftl. Beziehung geachtet wird, ſol die Aufgabe de republikaniſchen Schutzbundes des Reichsbanners „Schwarz Rot⸗Gold“ ſein. Deshalb, Frauen wie Männer, auf zur Verſammlung und hören wl auch die Stellungnahme zu der itzt im Vorder⸗ grunde des Intereſſes ſtehenden Reichpräſidenten⸗ wahl. Entritt für jedermann frei. Schweinemarkt. Weinheim, 21. März. Zugeführt 355 Stück; verkauft 297 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 15—25 Mark; Läufer das Stück von 30—40 Mark. GEORG HOOK Lebensmittel u. Feinkosthaus Ratheausstrasse Nr. 1:: Bekannt billlge Bezugsquelle aller Lebensmittel u. Felnkost- Waren nur bester Qualität. Mannheim Tattersallstrasse 12 Telephon 8834. Phönix-Mehl Extra 5 in 10 Pfund-Handtuchsäckchen Originalpackung 5 10 Plund 2.70 ur. i Phönix-Mehl onen bra. 24 Keines Schweineschmalz 7. 88 LTafel-Mokosfett e 60 Kokosfett ,n,. 53 I uristallzucker». 31 rienzucker en 34 Extra schwere Italiener Eier 10 Stück 1. 15