heimer Viernheimer Tageblatt Gyſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ undz Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe. Die emſpaltige fle ge koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bet Wiederholung 905 4 gebracht.——Grattsbeilagen: wöchentl. Sümsta 8 das achtſeitige 1 üſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 1 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag lumen“, halbſäbrlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim wunſprecher 111.— Poſtſcheckkonto Nr. 31577 Amt Frankfurt a. N Geſchaltsltele⸗ Rathausftr. 36 inzeige Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Wiernbeimer Reitung — dreßbuch Viernhein. n. N= 5 — — ——„-: ̃—ů—:—¶— 1 3 ä— ̃.. 2 —— 4—— Schon immer wurde es von der hieſigen Einwohnerſchaft als ein fühlbarer Mangel empfunden, daß für die Stadt Viernheim kein Adreßbuch exiſtiert.— Aus dieſem Grunde entſpricht die Herausgabe eines Adreßbuches einem dringenden Bedürfnis und wird demzufolge von allen Seiten freudig begrüßt werden. In kurzer Zeit wird daher ein Adreßbuch für Viernheim erſcheinen. Alle induſtrielle Handels⸗ und Gewerbetreibende, die für Intereſſe haben, werden um baldige Mitteilung gebeten. die ausgezeichnete Dauerreklame im Stadtgebiet Viernheim umme Das Werk wird allſeitig als dringende Notwendigkeit anerkannt. geſamten Einwohnerſchaft. Daher hoffen wir auf die Anterſtützung der ſepdgpggcup eee Verlag des Viernheimer Adreßbuches. Druck: Viernheimer Anzeiger. 112108 Sprech-Apparale neueste Modelle, billigst. Bequeme Teilzahlungen. Reparaturen und Ersatzteile billigst. Dell& Stoffel, Mannheim,. 212 röffnung benen 85 Der geehrten Einwohnerſchaft zur gefl. 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Der Stuttgarter; Großinduſtrielle Robert Boſch veröffentlich einen Appell für die Wahl des Kandidaten Wil— helm Merx, in dem er vom wirtſchaftlichen Ge— ſichtspunkte aus auf Gefahren aufmerkſam macht die ein Sieg des Rechtsblocks am„3. April her, beiführen müßte. Die Aufſtellung dieſer Not— kandidatur ſchon ſei ein Verbrechen am deutſchen Volke. Die Wahl Hindenburgs würde die Auf— baumöglichkeiten für Dentſchland vermauern und den inneren Frieden in Frage ſtellen. Zahl— reiche deutſche Großfirmen Städte und Länder ſuchten Kredit. Wir gingen der größten Kredit not entgegen. Wenn wir keine Mittel aus dem Ausland 10 müßte unſere Wirtſchaft zum Stillſtand kommen. Es gebe im Intereſn der deutſchen Wirtſchaft und damit des geſamten deutſchen Volke- nur die Parole Marx. Beleidigungsklage Streſemanns gegen einen Reichsblockführer. Berlin, 21. April. Wie verſchiedene Blätte— mitteilen, hat auf Veranlaſſung des Rechtsblocks in Saalfeld(Thüringen) der deutſchnationaſe Major Pricoge u. a. erklärt,„die Deutſche Volkspaytei ſei ja eine ganz vernünftige Partei wenn ſie nur endlich den Landes verräten Streſemann beſeitigen wollte“. miniſter des Auswärtigen, Dr. Streſemann der ja zugleich Vorſitzender der Deutſchen Volks partei iſt, hat auf die Aeußerung hin Auftrag ge geben, den Tatbeſtand feſtzuſtellen. Major Prigas hat zugegeben die fragliche Aeußerung getan zu haben, und hinzugefügt, Streſemanns Bemühun— gen um den Sicherheitspakt würden von ſeinen Geſinnungsgenoſſen als Landesverrat an— geſehen. Daraufhin hat Dr. Streſemann gegen Prigge Strafantrag geſtellt. Den Deutſchnationalen iſt es natürlich höchſt peinlich, daß einer ihrer Heißſporne ſo kurz vor der Wahl Anlaß zu einem Konflikt zwiſchen dem Führer der Deutſchen Volkspartei und den Deutſchnatio— nalen gegeben hat. Die Parteileitung der Deutſch⸗ nationalen erklärt deshalb, ſie lehne es ab, für die Entgleiſung eines einzelnen, die ſie aufs ſchärfſte mißbillige, verantwortlich gemacht zu werden; wenn Prigge wirklich die Aeußerung ge— Der Reſehs macht habe, ſo werde ſein Ausſchluß aus der Deutſchnationalen Volkspartei ſelbſtverſtändlich die Folge ſeines Verhaltens ſein. In Wirklichkeit hat Major Prigge nur den Empfindungen Aus⸗ druck gegeben, wie ſie immer wieder, wenn auch nur in weniger zugeſpitzter Form, aus dem deutſchnationalen Lager gegenüber der Politil Dre. Streſemanns laut werden. Wir erinner: nur an die ſcharſe Verurteilung, die Streſctanns Politik bei den Leitartiklern der„Deutſchen Zei— tung“, den Herren Bang, v. Freytagh-Loringho— ven uſw., immer wieder findet. Man hat ſich zwar im Rechtsblock zuſammengefunden, un: die monarchiſtiſe ſe Kandidatur Hin den burg zu jördern. Darüber hinaus aber iſt man aufeinan⸗ der nicht gut zu ſprechen, und wenn die Wahl vorüber iſt, dann wird, wie der deutſchnationale Abgeordnete v. Freytagh⸗Loringhoven türzlich ankündigte. die deutſchnationale Abrechnung mit Streſemann nicht mehr auf ſich warten laſſen. Bemerkenswert iſt übrigens, daß die„Zeit“, das Blatt Dr. Streſemanns, bis jetzt noch nichts! über deſſen Klage gegen Major Prigge gebracht hat, ebenſowenig wie 065 es bis jetzt gewagt hat, von dem für die Deutſche Volkspartei äußerſt peinlichen Protokoll über die geſtrige deutſchna⸗ tiongle Vorſtandsſitzung ihren Leſern Kenntnis zu geben. Die Regierungserklärung in Frankreich. Paris, 21. April. Das heutige erſte Auf⸗ treten des Kabinetts Pa inleve vor Kam⸗ mer und Senat hatte noch im letzten Augen⸗ blick ein aufregendes Vorſpiel, da die Sozia⸗ liſten und auch die Radikalen gegen gewiſſe Teile der Kammererklärung Einſpruch erho⸗ ben. Im letzten Augenblick wurden demgemäß einige Stellen der Programmerklärung noch vor der Verleſung geändert. Kammer und Senc! trugen bei vollbeſetzten Bänken und ür vfüllter Zuhörertribüne das charakteriſtiſche Aus ſehen der großen Tage. Die Erklärung beginnt mit der Feftſtellung, daß das neue Kabinett gleich der früheren Re⸗ gierung zwei Hauptaufgaben zu erfüllen habe, nämlich die Garantierung der Sicherheit Frankreichs für die Zukunft und die anſjerung der franzöſiſchen Staatsfinan⸗ zen. Frankreich werde bei Ueberwindung die⸗ ſer Schwierigkeiten die gleichen Kräfte zeigen, die es auf den Schlachtfeldern bewieſen habe. Weiter heißt es Die Regierung werde bei den mächften internationalen Verbandtangen die Entfaltung und Ausführung des Dawes⸗ Planes erſtreben und gleichzeitig die Rege⸗ lig der interalliierten Schulden, die ſo ſchwer auf der Politik und auf dem Kredit Frank⸗ reichs laſten. Vor allem würde die Regierung bemüht ſein, die Garantie für Frieden und Sicherheit zwiſchen den Völkern zu vergrößern Frankreich halte an den drei Bedingungen: Sicherheit, Schiedsgericht und Abrüſtung feſt, und erſtrebe auf dieſe Weiſe die europälſche Verſöhnung, ohne die unſere Ziviliſation un⸗ terzugehen droht. Die glückliche Löſung dieſer außenpoliti⸗ ſchen Probleme würde es Frankreich erlauben, die Reform ſeiner Heeresorganiſation vorzu⸗ nehmen, die das franzöſiſche Volk energiſch verlange und die die Regierung mit größtem Eifer fortſetzen und verwirklichen werde. Die Erklärung geht dann auf den Ernſt der Finanzlage ein und ſagte hierzu: Regierung verpflichtet ſich feierlichſt, für 1926 nur ein Budget vorzulegen, deſſen Ausgaben ohne Ausnahme durch den Ertrag der Steuern gedeckt ſind und ohne jede Zuflucht zu Emiſ⸗ ſionen zu nehmen, deren Mißbrauch die Haupt⸗ urſache der augenblicklichen Frankenſchwierig⸗ keiten ſeien. Die Erklärung warnt vor einer Ueberſchätzung dieſer Schwierigkeiten. deren Peſeitigung erfolgen werde, und appelliert da- bei an die Opferwilligkeit der Nation. Die Regierung werde alles tun, damit die gerechte und demokratiſche Steuerverteilung, die ſie mit Hilſe der Republikaner durchzuführen gedenkt, in einer Atmoſphäre nationaler Eintracht ver— wirklicht wird. Die Regierung halte bei Ach⸗ tung aller Glaubensgegenſätze feſt an der re— publikaniſchen Laiengeſetzgebung. die mit ebenſogroßer Mäßigung wie Feſtigkett durch— geführt werden wird. Die Elſäſſer und Loth⸗ ringer könnten ſicher ſein. daß ihre Analei⸗ chung an die franzöſiſchen Geſetze nur unter Befragung berufener Ratgeber und Beachtung ihrer anerkannten Rechte und im Gedanken an die allgemeine Verſtändigung erfolgen wird. Die Erklärung kündigt weiter eine Sozial— reform an, die allerdings infolge der Fi— nanzſchwierigkeiten nicht ſo ſchnell verwirk⸗ licht werden könne, wie es wünſchenswert wäre. Baldigſt werde die Regierung darauf beftehen, daß der Senat das Geſetz über die Arbeiterverſicherung annimmt. Sie werde ferner das Koalitionsrecht ſchüt⸗ zen. Sie werde die loyale und angepaßte Durchführung des Achtſtundentages ſi⸗ chern und die Ratifizierung der internationa— len Arbeitsabkommen von Waſhington und Genf erſtreben. Im Senat wurde die Erklärung ver— hältnismäßig ruhig angehört. Die Kammer— ſitzung begann mit ſtürmiſchen Ovationen des Linkskartells für Herriot und Pain leve Die Oppoſition manifeſtierte dann gegen Caillaux. Die Verleſung der Programm— erklärung wurde von der Oppoſition fort— geſetzt durch wütende Zwiſchenrufe unterbro— ch..— Am Schluß der Erklärung klatſchte aber die geſamte Kartellmehrheit. Politische Umſch au. — Die Regierungsbildung in Belgien. Van— dervelde hatte geſtern eine abermalige Beſpre chung mit dem König, den er über den Gang der Ereigniſſe ſeit dem Verſuch, eine Regierung zu bilden, unterrichtete. Der Generalrat der So— zialiſtiſchen Partei nahm folgende Reſolution an: „Der Generalrat nimmt Kenntnis vom Gad ge der Verhandlungen, welche Vandervelde in der Abſicht, eine demokratiſche Rebierung zu hilden, mit den demokratiſchen Gruppen der Liberalen und katholiſchen Parteien begonnen hat. Er zes dieſe Bemühungen und ſpricht ihm für die Fortführung dieſer Verhandlungen ſein abſolutes Vertrauen aus. Vandervelde wird ſich ſofort mit den Exekutiven der beiden Parteien, der li beralen Linken und den Parteien der Verbindung ſetzen und über den Fortſchritt der Verhandlungen dem Kongreß berichten. Im Ge neralrat der Sozialiſtiſchen Partei war eine ſtarke Strömung, die dahin ging, eine rein ſozia liſtiſche Regierung zu dilden, wenn dieſe notwen dig ſein ſollte. — Neue Revolution in Honduras. Nach Waf hingtoner Meldungen der„Chicago Tribune“ if in Honduras eine neue Revolution ausgebrochen Ein amerikaniſcher Kreuzer hat Truppen zun Schutze der Fremden gelandet. Die Aufſtändiger marſchieren auf San Salvador. Beſonders heſ tige Kämpfe ſollen bei Tegueigalpa ausgebrocher Nein. — Beſſerung im Befinden Dr. Heims. Im Befinden des Geheimrats Dr. Heim iſt geſtern eine weiſere Beſſerung eingetreten. Der Patien hat den Tag über ruhig verbracht. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. —— 2 ꝛ—' Die Franz Rechten, in . Druck und Verlag: Joh. 1 e 15 42. Jahrgang Der Edelſte der K. P. D muß wohl Herr Thaelman n wurde von ſeiner Partei bei der März als ſein, denn er Wahl am 29. Kandidat zum Reichspräſidenten auſ⸗ geſtellt. Ueber dieſen Thaelmann ſchreibt, wie wir dem„Deutſchen“ entnehmen, die Pariſer Ausgabe der„Chicago-Tribune“ vom 29. März folgendes: „There is the communiſt Thaelmann, who before he became a politica leader was a vagabond in the Unitded⸗States and well known the police from Hoboken to Chicago.“ Auf deutſch: „Da iſt der Kommuniſt Thaelmann der, bevor er politiſcher Führer wurde, in den Vereinigten Staaten ein Vagabund war, wohlbekannt der Polizei von Hoboken bis Chicago.“ Wir müſſen dem amerikaniſchen Matt; on die Verantwortung für ſeine Angaben überfafſen⸗ Aber wundern würden wir uns nicht, wenn ſie der Wahrheit entſprächen. In der K. P. D., dieſer„einzigen, wirklichen Arbeiterpartei“, ſind ſchon ganz andere Führer möglich geweſen. Aus Nah und Fern. Herrusheim, 22. April. Schembs bei der Firma Corn. Heyl (Werk Liebenau) ſein jähriges Arbeitsjubiläum. Desgleichen Herr Johannes Freudenberger ſein 40jähriges. Den beiden Jubilaren herzlichen Glückwunſch. Pfeddersheim, 21. April. Aus Anlaß der Wiederkehr des Gedenktages der Bauernſchlacht bei Pfeddersheim im Jahre 1550 wird hier an den beiden Pfingſtfeiertagen eine Gedenkfeier ab— zehalten werden. Weſthofen, 20. April.(Volksblock.) Trotz des Weißen Sonntags hatten ſich die Mitglieder der drei Volksblockparteien geſtern Abend zu einer Wahlverſammlung für die Reichspräſidentenwahl bereinigt im Saal von Gaſtwirt Rieger. Von den angekündigten Rednern blieb der ſozialde— mokratiſche aus: Herr Bürgermeiſter Rechtien— Vilbel. Um ſo ausgiebiger konnte der ehema— lige Landtagsabgeorde Obenauer von Nieder Flörsheim in ſeiner einſtündigen Rede von taatspolitiſchen Geſichtspunkten aus den zweiten Wahlgang beleuchten und die außen- und innen— politiſchen Gründe darlegen, die für eine Wahl von Wilhelm Marx ſprechen. Pfarrer Weißbäcker aus Weſthofen ſtellte die beiden Heute feiert Herr Kandidaturen Marx-Hindenburg vergleichend ge' zenüber und behandelte insbeſondere noch das Bedenken vieler Evangeliſchen, Marx wegen ſei— nes katholiſchen Religionsbekenntniſſes zu wäh— len. Die beiden Reden haben bei den Verſam— melten ſicher eine gute Wirkung getan. Möchte un auch am Wahlſonntag das Treußwort der Volks blockparteien eingelöſt werden. Rheindürkheim, 21. April. In den Rhein ge kürzt iſt der 14jährige Sohn eines Schiffers, der mit dem Nachen ſeines Vaters in den Strom hinausfuhr. Unterhalb des Ortes kenterte der Rachen und der Knabe ſtürzte in das Waſſer. Von einem vorbeifahrenden Schleppzug wurde der Vorfall beobachtet, ein Boot ausgeſetzt und es gelang, den Knaben, der ſich bereits in ge ährlicher Lage befand, vom ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Fp. Alzey, 21. April. Die Unſitte der Kin der, ſich an Fuhrwerke hinten„anzu! zängen“ hätte beinahe wieder ein Opfer gefordert. Ein etwa 1 tzjähriger Junge benützte die Gelegenheit ich von einem mit Bier beladenen Wagen ein Stück weit fahren zu laſſen, indem mer ſich unbe merkt von dem Fuhrmann, hinten anklammerke Als an einer Straßenkreuzung das eine ſchnelle Gangart einſchlug, um einem aus der Seitenſtraße kommendem Auto auszuweichen, tam der Junge zu Fall und wurde beinahe überfahren; dem Jenker des Autos noch, rechtzeitig z': bremſen. und ſo kam der Junge noch glimpflich mit einigen leichteren Ver letzungen durch Streifen des Autos davon. Ge gen dieſen Leichtſiun der Jugend kann nicht ſcharf genug vorgegangen werden. Fuhrwerk gelang es — April. Eine ſelten ſchöne Feier ſand geſtern in der Gaſtwirtſchaft von Joſeph Antony bier ſtatt. Herr Schaffner und Frau aus Eriepa, erſterer geboren im Heß⸗ loch am 28. November 1866 beſuchte ſeine mat. Nachdem er vor 14 Tagen ſeine Altersge— noſſen zur Begrüßung eingeladen ſand geſtern die Abſchiedsſeier mit ſämtlichen noch lebenden Altersgenoſſen und Genoſſinnen ſtatt, auch die in der Ferne weilenden, aus Köln, Worms und Flomborn mit fämtlichen Frauen waren anwe ſend. Hier zeigte ſich die Liebe zur engeren Het mat und zum Vaterland. Bei Kaſſee, Kuchen. Braten und Wein, ſowie Abſingen patriotiſcher und in der Schule gelernter Lieder. veraingen Heſiloch, 20. Moritz zrichtung Was man am 26. April wiſſen muß. „Haß Hindenburg am 2. Oktober 1925 78 Jahre alt wird. ö 2. daß Hindenburg zweimal die An⸗ nahme einer Präſidentſchaftstandidatur mit Rückſicht auf ſein hohes Alter und geſchwüchte Leiſtungsfühigkeit abge⸗ lehnt hat, u. daß er ſich erſt durch den Großadmiral v. Tirpitz innerhalb weni⸗ ger Stunden umſtimmen ließ. Manche Leute deuten dies als ein Zeichen der Alterserſcheinung. 3. daß Hindenburg ſich in ſeinem langen Leben nie um Politik gekümmert hat und keinerlei politiſche Keuntniſſe für den hochpolitiſchen Poſten des Reichspräſiden⸗ ten mitbringt. daß Hindenburg auch keinerlei Kennt⸗ niſſe von der deutſchen Volks swirtſchaft u. von der Weltwirtſchaft, ſowie von ſozia⸗ len Fragen beſitzt. g daß Hindenburg als Militär erzogen wurde und nur in militäriſchen Gedan⸗ kengängen zu denken gewohnt iſt. 5. daß viele ehrliche Freunde der achtungs⸗ werten Perſönlichkeit des greiſen Feld⸗ marſchalls von ſeiner Wahl Abſtand nehmen, um ihn nicht in die peinlichſte Verlegenheit zu bringen und um nicht ſeine Größe zu beeinträchtigen. Alle dieſe Bedenken fallen bei dem erprob⸗ Alle dieſe Bedenken fallen bei dem er⸗ probten deutſchen Politiker und erfolg ⸗ reichen Staatsmann Wilhelm Mar x vollſtändig weg. Er hat ſein Können auf der Londoner Konferenz bewieſen und dem g a nen deulſchen Volle ohne Unterſchied der Parteien und Konfeſſionen, insbeſondere dem beſetzten Gebiete, un beſtreit bare Erfolge gebracht. Aus Dankbarkeit geben wir ihm am nächſten Sonntag unſere Stim⸗ 1 raſch die wenigen Stunden. „Eintracht“ verherrlichte die und Vortrag von Couplets; auch von den Betei— ligten wurden ſchöne Worte des Abſchieds an die Scheidenden gerichtet. Herr Moritz Schaffner wanderte im Jahre 1881 nach Amerika aus und hat es dort durch eiſernen Fleiß zu einer Groß⸗ ſchlächterei gebracht, deren Ruf und Einrichtung kürzlich in einer amerikaniſchen Zeitung als mu⸗ ſtergültig für die Vereinigten Staaten geſchildert wurde. Mit dem Wunſche auf ein frohes Wie⸗ derſehen und dem Bewußtſein unvergeßliche Stunden verlebt zu haben, mußte Abſchied ge⸗ nommen werden.(TS. Bensheim, 21. Pflaumen— der feuck Der Geſangverein Feier durch Geſang April. Die Blüte der Kirſchen., Aprikoſen, und Pfirſichbäume iſt bei ſtwarmen Witterung in den letzten Ta⸗ weit vorgeſchritten, daß in dieſer Woche die Uſtändige Entfaltung der Blütenpracht zu er⸗ n iſt. Die Kirſchenbäume ſehen ſehr gut hängen dicht voller Tragſproſſen und ver⸗ ſprechen, wenn kein Froſt mehr eintritt, eine reichliche Ernte. Birnen ſcheint es weniger zu geben, dagegen ſehen die Apfelbäume gut ausd Gegenwärtig ſind die Landwirte mit Feldarbei⸗ ten übe rbäuft 5 Im Anſchluß an die Verſammlung der beteiligten Gemeinden an der Lokalbahnſtrecke Meckenheim shafen— einſchl. Neuſtadt, Deidesheim, Ruppertsberg, Niederkirchen, Rö⸗ dersheim— wurde heute von den in Frankenthal verſammelten Gemeindevertretern der Strecke Frankenthal— e szhafen— Weiſenheim 0 Gr.⸗Niedes⸗ Bobenheim— er f. Zt. in Mut zung bez Gründung bahn Geſe Üſchaft zu⸗ Frage: 1) Zu mu. 70 tgefur 8 in Y rſtad attgefundene einſchl. Gr heim, erſt adt Rorhei m 0 Entſchlie einer Vorderpfälziſchen Ei geſtinmmt. Hiernach ſtimmung zum Erwerb der Lokalbahn; 2. Ein eines Zwiſchenbetriebs durch Poſtauto⸗ ſſe bezw. Benzol triebw gen! 3) Beibehaltung Regle⸗ kommen in des Güterverkehrs; eiligung der rung bei der Soctendeckeng 5) Bildung eines Ar⸗ beitsausſchuſſes beſtehend aus Generaldirektor Löwit. Mannheim und Oberbaudirektor Heberer⸗ Ludwigshafen. In den Arbeitsausſchuß wurde hinzugewählt: Bürgermeiſter Dr. Straßer⸗Fran; kenthal. Nachdem nunmehr alle bahn angeſchloſſenen bezw. beteiligten Gemeinden über das gemeinſame Vorgehen einig ſind, wer den in allernächſter Zeit die Verhandlungen mi den maßgebenden Regierungsſtellen aufgenom men. Es iſt zu erwarten daß die nicht mehr zeit! gemäßen Kleinbahnverbälmiſſe in Välde eing umdebaltung erfahren werden. an die Lokal, 2 KAB immer voll beſetzt war, und von den bietungen zu geben. aufzunehmen und ſie ſo zu gruppieren, daß ſie einen beſtimmten Platz jeweils erhalten der ihnen für alle Fälle garantiert wird. Beitrag von Mk. 1.30 pro Vorſtellung und die SN 2 5 neugegründeten Theatergemeinde Weinheim, die Lokale * Viernheim, 28. April. 8* Gemeinderatſitzung am Dienstag, den 28. April 1925 nachmittags 7¼ Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Den Wappen der Gemeinde Viernheim. 2. Benennung von Straßen: hier Geſuch der Bewohner der Ernſt⸗ Ludwigſtr. um Beibehaltung des ſeitherigen Stra⸗ ßennahmens. 3. Geſuch des Geſangvereins Sängerbund, hier um Erlaß der Luſtbarkeits⸗ ſteuer anläßlich ſeines 25 jährigen Stiftungsfeſtes. 4. Ausführung der im Wirtſchaftsplan für 1924 vorgeſehenen Kulturen. 5. Sandgewinnung in der Gemeinde Viernheim. 6. Den Viernheimer Waldrezeßvertrag von 1786. 7. Die Vermögens⸗ ſteuerveranlagung in der Gemeinde Viernheim. 8. Erbauung eines Polizeiamts in Viernheim. 9. Den gemeinheitlichen Faſelſtall. 10. Verſchie⸗ denes. * Frühjahrskonzert. Am zweiten Mai · ſonntag hält der Männergeſangverein ſein ge⸗ wohntes Frühjahrskonzert unter Mitwirkung vorzüglicher Mannheimer Kräfte. Wir machen jetzt ſchon auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam, f zumal es der Verein an nichts fehlen laſſen wird, Sangesfreunden einen ungetrübten Genuß zu bieten. Am letzten Maiſonntag hält der Verein eln Waldfeſt. * Volksblock Heſſen. Wer Deutſch⸗ lands Zukunft ſichern will, wählt Wilhelm Marx, den verfaſſungstreuen Republikaner, den Mann des ſozialen Fortſchritts, den er— folgreichen Vertreter einer geſunden Außen— politik, den gerechten Staatsmann. Der Wahl⸗ kampf koſtet Geld. Säume nicht! Wer die deutſche Naton retten will, ſende Geld unter „Volksblock“ an Bankhaus Nauheim und Co. Darmſtadt, Rheinſtraße, oder deſſen Poſtſcheck— konto 1514, Frankfurt am Main. * Theater ⸗ Gemeinde Weinheim! Wahre Kunſt zeigt uns für einen geringen Mit⸗ gliedsbeitrag durch Aufführungen von Theater- ſtücken ernſten und heiteren Inhalts, die ſtets nur in Abwechslung vom Frankfurter Künſtler⸗ theater, von der Weſtdeutſchen Bühne, vom Nationaltheater Mannheim und vom Heidelberger Stadttheater gegeben werden. Die Bühne der heute ſchon eine Mitgliedsziffer von rund 650 Mitgliedern aufzuweiſen vermag, hat bis jetzt folgende Stücke ihren Mitgliedern geboten: „Roſe Berndt“ von Gerh. Hauptmann,„Schwanen⸗ weiß“ von Strindberg, gegeben vom Frankfurter Künſtlertheater und ein„Bunter Abend“ gegeben von Mitglieder des Nationaltheaters Mannheim (Voiſin, Landory, Frl. Dann und Frau De Lank). Zu ſagen wie geſpielt wurde, erübrigt ſich an⸗ geſichts der Tatſache, daß der Grüne Laub⸗Saal, in welchem die Vorſtellungen ſtattfinden, noch Mitgliedern der Gemeinde der Wunſch an die Theaterleitung gerichtet wurde, in kürzeren Zeit⸗ abſtänden ſolchhohe künſtleriſche Dar⸗ Noch iſt es möglich, eine Anzahl Mitglieder unter den gleichen Preiſen Der geringe nicht von ſolchen Jänſtleriſchen Genüſſen abhalten. Am 28. April abends 8 Uhr iſt eine Werbeauf⸗ führung der Theatergemeinde durch einen Luſt⸗ ſpielabend von Moliere. Er wird jeden be⸗ friedigen. Mitglieder genießen für die Vorſtel⸗ lung Vorzugspreiſe, wie ſie oben bereits genannt ſind. Nichtmitgleder zahlen ſonſt je nach Platz Mk. 3.50, 2.50 oder Mk. 2.—. Zu der glieder auf allen Plätzen den geringen Betrag von Mk. 1.50. Aufnahmen wollen ſchriftlich an die Theatergemeinde Weinheim oder an Herr Ludwig Winkenbach, Viernheim, Bürſtädter⸗ ſtcaße 10 gerichtet werden. Vordrucke hierfür ſind in der Expedition dieſes Blattes, als auch bei Herrn Winkenbach erhältlich. Die Anmel⸗ dungen zur Mitgliedſchaft ſind baldigſt zu machen. Werbeaufführung jedoch zahlen auch Nichtmit⸗ Wer vieles rzugt wird jedem ei⸗ was bringen! Das ſſt der Fall bei Dr. Oetker's neuer Auswahl⸗Packung, die in hüb⸗ ſcher Ausſtattung zugleich ein paſſendes Geſchenk für jeden Haushalt iſt. Außer den allbekann⸗ ten Oetker⸗Erzeugniſſen ſind darin beſonders die neu herausgebrachten Feinkoſt⸗Puddings und das für jede gute Küche unentbehrliche „Guſtin“ enthalten; ſelbſt die ſich durch pracht⸗ volles Aroma auszeichnende Götterſpeiſe, ſowie Blatt⸗Gelatine in Spezial⸗Packung mit ganz neuen Rezepten, beſonders für die Sommer⸗ monate geeignet, fehlen nicht. Dieſe, jede Geſchmacksrichtung befriedigende praktiſche Ge⸗ ſchenk⸗Packung iſt in den einſchlägigen Ge⸗ ſchäften zu haben. Zu einer großen Kundgebung hatte am geſtrigen Abend die Ortsgruppe des Volksblocks eingeladen. Die Redner, die man veurpflichtet hatte, hätten eigentlich noch ein größeres Publi⸗ kum finden müſſen, denn alle drei waren ſolche von Qualität. Wir nehmen indes an, daß auch viele der Wähler die Volksblockkundgebung in Mannheim beſucht haben mögen, die freilich eine größere Zugkraft ansgeübt hat. Herr Gemeinderat Kirchner eröffnete die Verſammlung, ſtreifte in kurzen Zügen die Lage und den Zweck des Volksblocks und legte fodann die Leitung des Abends in die Hand einer über⸗ parteliſchen Organiſation, nämlich des Reichs- banners, und bat daher Herrn Rektor Mayr, als Vorſitzender desſelben, die Leitung der Ver⸗ ſammlung zu übernehmen. Der erſte Redner, Herr Miniſter Raab⸗ Darmſtadt, begann ſeine Worte mit einem kur⸗ zen Gedenken Friedrich Eberts. Ebert war ein Mann, der ſich in allen Reihen aller vernünfti⸗ gen Deutſchen Achtung und Vertrauen erworben hatte und wenn Friedrich Ebert nochmals kan— didiert hätre, ſo wäre er ohne Zweifel noch— mals gewählt worden. Nun nach dem Tode des erſten Reichspräſidenten, müſſen wir uns zuſammenfinden und die Frage nach dem Nach— folger ſtellen. Wer ſoll als Nachfolger Friedrich Eberts an die Spitze der deutſchen Republik treten? Dieſe Frage beantwortete der Redner ganz kurz. An die Spitze der deutſchen Republik ſoll vor allem ein ausgeſprochener Republikaner! Das deutſche Volk hat eine freiheitliche Ver⸗ faſſung und in ſeiner Verfaſſung mannigfache Rechte, aber lelder iſt es auch Tatſache, daß weite Kreiſe des Volkes für den Geiſt dieſer frei⸗ heltlichen Verfaſſung noch nicht reif ſind, ſonſt könnte es leicht ſein, daß man als Kandldaten für den Reichspräſidentenpoſten einen ausgeſpro⸗ chenen Monarchlſten aufſtellte. Wir brauchen nun einmal zu unſerer Geſundung das Vertrauen des Auslands, unſere Landwirtſchaft kann be⸗ kanntlich nur ¾ der Bevölkerung ernähren; wir brauchen wieder Abſatz unſerer Induſtrieerzeug⸗ niſſe und das Vertrauen der Welt. Enorme Verpflichtungen hat uns der Lon⸗ W nur einmal zu zahlende Aufnahmegebühr von Das wandernde L Von Auguſte Groner Copyright 1924 by Greiner u. Comp. Berlin W. 30. „Ein bei einem Trödler gekaufter Rock“ dachte er, nachdem er mit Augen und Fingern deſſen Stoff und Machart geprüft hatte. Das Beinkleid und die Weſte waren zwar alt, aber ebenfalls alte, weiche Hut, der nahe dem hingeſtreckten Körper lag, trug kein Firmenabzeichen in ſeinem Innern, und die der Tote For Der beſſerer Art. auch die neuen Gummiſchuhe, trug, verrieten nicht. wo ſie gekauft waren. laſſen. Die Stelle, an der das offene Taſchen— net. zur Aufnahme war. von Viſitenkarten Hierſeins ſich nahe der Salontür aufzuhalten. 14 Es war alſo ausgeſchloſſen, daß eine allenfalls vorhandene Spur verwiſcht worden ſſein konnte. Den Ziemlich wertloſen Ring, den Tote an ſeiner linken Hand trug, zog Müller ſachte von dem Finger und trat damit zum Fenſter. „Dieſen anzuſchauen, haben ſie vergeſſen,“ murmelte er. 1 Was da zwiſchen ſeinen Fingern glänzte, Far ein recht beſcheidenes Schmuckſtück: Ein ovales Karneolplättchen in ſchmaler Faſſung von Silber, das ſchwach vergoldet war, wie ie abgewetzten Stellen des Ringes verrieten, ö In das Karneolplättchen waren die zwei Buchſtaben u. Z. eingraviert. rr Arbeitergewand. Ferner trug auch ſie die Zei⸗ — Müller wußte, daß man bei der Unterſuchung des Unbekannten, darauf geaeitet hatte, ihn und ſeine Umgebung möglichſt unverändert zu meſſer gefunden worden war, hatte man durch das ebonſo wieder hingelegte Meſſer bezeich— Die dem Toten abgenommenen Gegen— ſſtände lagen in einem Bronzcteller, der ſonſt beſtimmt, Alles das wußte Müller ſchon. Auch daß die wenigen, von Horn vernommenen Perſo— nen veranlaßt worden waren, während ihres der doner Pakt gebracht, enorme Verpflichtungen werden far uns noch die Reparationskoſten in 1 Müller nahm den Bronzeteller und ſetzte ich au fden erhöhten Fenſterplatz, auf dem Ba⸗ ronin Cäcilie gern arbeitend oder leſend zu ſitzen pflegte. Der Detektiv ſtellte den Teller auf den Nähtiſch, und beſichtigte alles, was man hineingelegt hatte. Da war eine ziemlich abgenutzte Börſe und darin drei Kronen, ſowie etliche Nickel- und Kupfermünzen. Ferner hatte man dem Toten ein ledernes Taſchenmeſſerfutteral ab— genommen, in das, wie ſich Müller ſofort überzeugte, das Federmeſſer paßte, womit er— wieſen war, daß dieſes Eigentum des Ermor— deten geweſen. Ehe Müller das Federmeſſer aufgehoben, hatte er ſich deſſen Entfernung von der Leiche und die Lage, in der man es gefunden, genau gemerkt. Und ehe er es ſchloß, unterzog er es einer genauen Unterſuchung. Nicht, daß er ange— nommen hätte, er habe es hier mit dem Mord— inſtrumente zu tun, das war nach Betrachtung der Wunde und der blutbeſudelten Hände des Toten auch für ihn ausgeſchloſſen— denn jene Wunde ſtammte von einer viel breiteren Klinge her. Müller hatte das Meſſer, ehe er es ſchloß, um es in das Futteral zu ſchieben, gründlich mit ſeiner Lupe unterſucht. Blutſpuren hatte er nicht entdeckt, wohl aber winzige Stückchen blauen Papiers, die ſich in den Fugen der Meſſerklinge vorfanden. Er achtete wohl da⸗ rauf, daß ſie nichtü verloren gingen und ver— wahrte ſie in einem Briefkuvert, das er ſeiner Brutſttaſche entnommen hatte. Soweit war ſeine Unterſuchung gediehen, als der von Kommiſſar Horn geſandte Photo— graph eintraf. Er machte von dem Toten eine Aufnahme. Inzwiſchen war der Wagen einge— ſolle. in dem die Leiche weggebracht werden ollte. Müller veranlaßte die Männer, den Toten der Oberkleider zu entledigen. Und nun konnte er ſolgendes feſtſtellen: Die Wäſche des Toten paßte viel beſſer zur Feinheit ſeiner Erſcheinung als zu dem dung dieſer Zimmerwände und deren Maſe⸗ Große Kundgebung des Volksblocks im Narpfenſaale. der Zukunft bedeuten, all dieſe Arbeit aber im Geiſte der Völkerverſöhnung und einer ſozlalen Geſetzgebung zu ſchaffen, bedarf es Männer, die das Vertrauen des Volkes beſitzen, bedarf es nicht zuletzt eines Reichspräſidenten, der zum Wohle des Volkes die Zügel des Staates führen ſoll. Und nun haben die Rechtsparteien für das Amt des erſten Relchspräſidenten Hindenburg, den alten General, aufgeſtellt Wir wollen Hin⸗ denburg gerecht werden. Wir müſſen vor ihm noch eine gerechte Hochachtung haben, denn er war ja noch der einzige der ehemaligen Prom⸗ minenten, der 1918 auf ſeinem Platze ausgehalten hat. Er iſt nicht geflohen, ſondern mit ſeinem Heere zurückgekommen. Das wiſſen die Rechts⸗ parteien, daß Hindenburg aus dieſem Grunde bislang noch beim Volke Achtung genoß. Sie, deren Agititlon nun darin beſteht, den Gegner möglichſt perſönlich zu verunglimpfen, glauben, die Parteien der Weimarer Koalition müßten nun vor der Geſtalt Hindenburgs Halt machen. Vor Hindenburg haben wir bislang noch Achtung gehabt. Wir haben ſeine ſolda⸗ tiſchen Eigenſchaften geſchätzt, gewiß! Aber ihn als Staatsmann auf der erſten Stelle der deuiſchen Republik zu ſehen, vermag man ſich nicht vorzuftellen. Er hat ja ſelbſt früher ſchon geſagt, daß er ſich um Polttik noch nicht be⸗ kümmert habe. Nun iſt er ein Greis, 78 Jahre alt, gebrechlich, daß er augenblicklich noch nicht einmal die Reiſe von Hannover nach Berlin unternehmen könnte. Anders Marx. Er ſteht anfangs der ſech— ziger noch in der Vollkraft der Jahre. Marx hat das Vertrauen des Volkes und des Aus⸗ landes. Er hat von jeher ſchon gewonnen durch die Art, wie er Schwierigkeiten zu überwinden verſtand. Darum wählen wir Marx. Wir wählen diesmal nicht die Partei, ſondern den Mann. Unter lautem Beifall betonte der Redner, daß wir nunmehr auch ſtaatspolitiſch denken leinen müſſen, nicht nur parteipolitiſch. Darum kommt am nächſten Sonntag alle! Mann für Mann, kommt und wählt zum Präſidenten der deutſchen Republik einen überzeugten Republikaner! N eee een chen U. Man durfte alſo annehmen, daß dies die Anfangsbuchſtaben des Namens des Unbekannten waren, und daß der Arbeiter nur eine Art Maskerade war. Das Beinkleid, das man dem Toten abgenommen, beſaß eine Re⸗ volvertaſche, die man bei der erſten Unter⸗ ſuchung nicht bemerkt hatte, weil man ſeine Lage nicht verändern wollte. In ihr fand ſich zwar kein Revolver, aber ein ſichtlich neuer Türſchlüſſel vor. „Aha!“ dachte Müller, und als ſein Blick auf einen der Knöpfe des Beinkleides fiel, das er über ſeinen Stuhl gehängt, ſagte er noch einmal„Aha!“ Er ſteckte den Schlüſſel in ſeine Rocktaſche und griff nach dem Beinkleid. Sein vorhin flüchtiger Blick auf einen der Knöpfe des Beinkleides hatte ihn nicht getäuſcht. Es ſtand da auf gelbem Metallgrund in Schwarz der Name einer Firma: Nowak-Brünn. „Nowak-Brünn,“ wiederholte Müller,„ich werde alſo zu Nowak in Brünn fahren müſ⸗ ſen in eurer Begleitung,“ ſetzte er hinzu und hängte Beinkleid und Weſte wieder über die Seſſellehne. Nnu waren die Männer mit dem Toten fort. Müller war allein. Er ſchickte ſeine for⸗ ſchenden Blicke wieder durch das Zimmer, dann ging er nach deſſen Hintergrund. Die ſchlecht lackierte Tür des Verſchlages kreiſchte, als er ſie öffnete. Der Schlüſſel ſteckte im Schloß. auch Müller. 3 3 — „Schlechte Arbeit“, dachte Dieſes Urteil bezog ſich auf die Arbeit deſſen, den den Verſchlag, der jedenfalls vor nicht langer Zeit, neu geſtrichen und der nicht ein⸗ mal den Farbenton der anderen Holzbeklei⸗ rung völlig getroffen hatte. Dann ſah er ſi chden Innenraum des Ver⸗ ſchlages genauer an. Die Treppe war jetzt, da er auch den zweiten Fenſterladen des grünen Zimmers geöffnet hatte, von oben her durch die beiden Gartenfenſter erhellt, von unten her fiel das Licht von der entgegengeſetzten Seite herein, alſo von den Fenſtern eines Hofrau⸗ mes, und ſo ſah ſie jetzt trotz ihrer Enge recht freundlich aus.. eee dritte Tür nach Schlüſſel ſteckte. Jetzt, das hatte Horn ihm ge⸗ ſagt, waren ſämtliche Türen des Hauſes, aus⸗ genommen die Tür, die zum Dachboden führte, unverſchloſſen. Während der ganzen Zeit, in der Wehrmanns allein hier waren, waren nach Ausſage der Frau Wehrmann ſämtliche nach den Gängen oben und unten führenden Tü⸗ ren bis zur Entdeckung des Ermordeten ſtets verſchloſſen geweſen. Müller ging durch ſämt⸗ liche Räume des alten Landhauſes. aus Schlüſſel und verſuchte, ob der, den er bei dem Ermordeten gefunden hatte, paßte. Er paßte zu keinem der Schlöſſer. grüne Zimmer zurück. Er wundert. Haus antrat, hatte er gemeint, daß ſein ſchar⸗ fes Auge den allen anderen verborgenen Weg entdecken würde, auf dem der Erſtochene und ſein Mörder ins Zimmer gekommen waren u.“ auf dem ſich letzterer wieder entfernt hatte. men? Ungehört, ungeſehen Hund und der Familie da unten, die ja ganz unverdächtig zu ſein ſcheint?“ immer und immer wieder. ler in das Gemach zurück, darin einer, rechtlicherweiſe nichts darin zu ſuchen hatte, von einem anderen getötet worden war. der Lupe, herrſchte, die Fenſterläden wieder geſchloſſen und alle elektriſchen Lichter aufgedreht hatte. Er benutzte auch noch die elektriſche Lampe, die er zu ſolchen Expeditionen ſtets münebn 1. 3—* g 1 15 — Ebert der richtig im richtiger war und daß er zweſfelsohne wiedergem. worden wäre, wenn er nochmals kandidiert hätte. Eingehender als ſein Vorredner befaßte ſich Landtagsabgeordneter Eberhard mit dem Treiben der Rechtspartelen ſelbſt und wies auf ihre verderblichen Ziele hin. Die wirtſchaftliche Macht haben ſie bereits, nun wollen ſie noch die politiſche. Mit erhobener Stimme betonte der Redner: Sollte Hindenburg wirklich gewählt werden, ſo ſtehen wir in nächſter Zeit vor ſchweren inneren Konflikten! Nicht konfeſſtonelle Prinzipien ſollen etwa entſchieden werden, ſondern die Wahl geht um den Beſtand der Verfaſſung und Republik, wir wollen lediglich ſorgen, daß das Haus, das wir uns gebaut haben, nicht unterminiert wird. Als dritter Redner ſprach dann noch Herr Rektor Ziegler, der ſeine Worte mit intereſſanten Richtlinien belegte, die von den Rechtsparteien herausgegeben und der Frank⸗ furter Zeitung entnommen waren. Intereſſieren dürfte in dieſem Zuſammenhang z. B., daß Dr. Beſt, der bekannte Aufwertungskomman⸗ dant nun von ſeinen Getreuen völlig verlaſſen daſteht. Was hatte man vorher nicht alles verſprochen! 40, 50, 60, ja 100 und mehr Prozent ſollten aufgewertet werden, nun iſt's auf einmal ſtill geworden. Die Worte des Redners gipfelten in dem Satz: Wer Hinden⸗ burg wählt, begeht nicht nur ein Verbrechen am Volke, ſondern an dem alten Manne ſelbſt. Darum wählen wir alle am 26. April Wilhelm Marx, den Kandidaten der Volksge— meinſchaft. Anſchließend dankte nun Herr Rektor Mayr den Rednern für ihre Worte und ſtellte ſie zur Diskuſſion. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß am nächſten Freitag abend eine Verſammlung des Reichsbanners im grünen Laub ſtattfinde und erſuchte die Anweſenden 7 8 Was ist Dr. Oetker's Gustin ist ein sehr feiner Stärkepuder, ein Erzeugnis von höchstem Nährwert, größter Verdaulich— keit und hervorragendem Geschmack. Man nimmt Gustin, um Milch, Früchte, Suppen, Saucen, Gemüse, Fette usw. süämig zu machen oder zu verdicken. Auherdem dient Gustin zur Herstel- lung von Puddings, Flammeris, Cremes, Kuchen und Süßspeisen aller Art. Es eignet sich ganz besonders zur Berei- tung von Kinder- und Krankenspeisen, kurz, Gusti n ist Imenthenr gien ar Jede Hüene. 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Auch ihr Er zog jedem Türſchloß den darin ſteckenden Der Detektiv kehrte wieder in das war ernſtlich ver⸗ Ehe er die Wanderung durch das nun „Wie ſind nur die Zwei hierher gekom⸗ von dem ſcharfen fragte er ſich Sehr nachdenklich geworden, kehrte Mül⸗ der Wohl über eine Stunde arbeitete er mit nachdem er, weil trübes Wetter Zen 8 N* ler beitreten möchten. 0 In der anſchließenden Diskuſſion trat herr Zentrumsabgeordneter Eberhardt ſehr warm für das Reichsbanner ein und empfahl auch ſeinerſeits den Beitritt. Die Kundgebung krönte ſodann noch Herr Rektor Mayr mit ein paar trefflichen Zitaten aus einer Rede des Reichskanzlers a. D. Wirth in Leipzig. Eines davon ſei noch hierherge⸗ etzt. Dr. Wirth ſagte unter anderem: Hindenburg iſt für uns Bergangenheit. Wir aber brauchen Gegenwart. Hindenburg iſt für uns Erinnerung, wir aber brauchen keine Erinnerung, ſondern einen Mann der Tat.“ Mit dieſer Parole wollen auch wir in den Wahlkampf ziehen. Wir alle wählen am kommenden Sonntag, den 26. April, den Mann der Tat, Wilhelm Marx, Reichs⸗ kanzler a. D. 5 eee Empfang beim ſtellvertretenden Reichs⸗ prüſidenten. N Berlin, 22. April. Der ſtellvertretende Reichspräſident Dr. Simons und ſeine Gat⸗ tin gaben geſtern nachmittag zu Ehren des diplomatiſchen Korps einen Tee-Empfang, an dem die Chefs der Berliner diplomatiſchen Vertretungen mit ihren Damen teilnahmen. Lnuis Barthou. Paris, 22. April. Der Vorſitzende der Repa⸗ rationskommiſſion Barthou hat, wie der „Temps“ meldet, gem franzöſiſchen Miniſterprä— ſidenten ſein Rücktrittsgeſuch überreicht. Pain⸗ leve hat Barthou im Namen des neuen Kabinetts des vollſten Vertrauens der neuen Regierung verſichert, worauf ſich Barthou zur Beibehaltung ſeines Amtes entſchloß. Barthelot wieder ins Auswürtige Amt berufen. Paris, 22. April. Der Wiederberufung Philippe Barthelots ins Auswärtige Amt die eine der erſten Taten Briands war. wird in volitiſchen Kreiſen aroße Bedeutung für die Haltung der franzöſiſchen Außenpolitik zuge⸗ ſprochen. Ohne Zweifel wird Barthelot wie— der wie früher der eigentliche Leiter des Aus— wärtigen Amtes werden. Frankrih und Elſaß⸗ Lothringen. Paris, 22. April. Painleve empfing geſtern die elſaß⸗lothringiſchen Abgeordneten und ver— ſicherte ihnen, daß die neue Regierung die Aſſimi— lierung der beiden Provinzen progreſſiv vor— nehme und eine vom Geiſte der Verantwortung und Beruhigung getragene Politik in den elſaß— lothringiſchen Fragen verfolgen werde. Die Er⸗ klärungen Painleves haben auf die elſaßlothrin⸗ giſchen Abgeordneten großen Eindruck gemacht. Das engliſche Königspaar in Paris. Paris, 22. April. Der König und die Königin von England werden auf der Rückfahrt von ihrer Mittelmeerreiſe in Paris am Freitag einen kurzen Aufenthalt nehmen. Sie werden dem Präſidenten Doumergue im Elbſee einen Beſuch abſtatten. Darnach wird das Königspaar zum Are de Triompe gehen und am Grabe des unbe⸗ launten Soldaten einen Kranz niederlegen. In die Höhe kommen Sie, Viernheime Anzeiger inserieren! Rat Föracliten! Für Euch Alle hat Altreichskanzler Dr. W. Marx auf der Londoner Konferenz bedeutende Erfolge erzielt! ählt Marx aus Dankbarkeit! Weltſpiegel. :: Der zweite Bermudasflug des„Los Ange⸗ les“. Das Zeppelinluftſchiff„Los Angeles“ iſt geſtern Nachmittag auf dem Startplatz Lakehurſt zu ſeinem zweiten Fluge nach den Bermudas-In. ſeln geſtartet. :: Neuer Wirbelſturm in Amerika. Die erſt vor kurzem durch den Tornado ſchwer heimgeſuch— ten Gebiete in Amerika hatten jetzt erneut unter einem furchtbaren Wirbelſturm zu leiden. Die Gebiete Illinois, Penſylvanien und Virginia und Oſtoheio wurden diesmal von dem Unglück betroffen. Nach den bisher eingelaufenen Mel— dungen beträgt der Schaden mehrere hundert Millionen Dollar. Die Opfer an Menſchenleben ſind diesmal alücklicherweiſe gering. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 25 April 1. Ijar Wochenabſchnitt: Saßria⸗M'zoro Perek 2. 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So ſaß er ſchon eine geraume Weile, als er durch Baron Welz aus ſeinem Nachdenken aufgeſcheucht wurde. Er erkannte wohl an, daß dieſer als Beſitzer des Hauſes das Recht at, hierher zu kommen, ſprach ihm aber nicht das Recht zu, alles wiſſen zu wollen, was bis etzt eruiert worden war. Und als bei Welz, wie der Geld- und Adelprotz zum Vorſchein kam, wurde Müller das oft zu ſein pflegte, gar ganz zugeknöpft. Jetzt ſtellte er nur Fragen und ließ den andern gar nicht obenauf kommen. Die verblüffende Frage aber, die Stunden verſchaffte, war die Frage, Zimmer geweſen ſein könne. 7. Kapitel. Als der Baron gegangen war, begab ſich Müller zu den drei Frauen u. ließ ſich von ihnen erzählen, was ſie auf den Fall bezüg⸗ liches wußten, richtete auch ſonſt noch verſchie, dene Fragen an ſie und ging, nachdem er das den Vorgarten und die vordere, nächſte Umgebung des Hauſes begugenſcheinigt hatte, in den Garten. Es war ein ſehr großer ſchö⸗ ner Garten. Der Baron hatte ihm erzählt, daß Haus und Gacten aus der Reit Kaiſer Joſeſs Haus,, wandernde Licht 0 dem Baron noch nachträgliche viele unangenehme welche Dame mit gefärbtem Haar in dem grünen ſtammten. Nun, die Rieſen unter ſeinen Bäu⸗ men waren ſicherlich ſchon älteren Datums. Dieſe Eichen und Linden waren wohl ſchon recht ſtattlich geweſen, als es hier noch keine Häuſer, ſondern nur noch Wald gab. Es war für den Naturfreund Müller eine rechte Herzensfreude, zwiſchen all der Bunt⸗ heit umherzugehen, die der Herbſt hier hatte erſtehen laſſen, aber am meiſten intereſſierte ihn doch derjenige Teil des Gartens, der an das linksſeitig gelegene Nachbargrundſtück grenzte. i Der Garten war nach drei Seiten hin von einer ziemlich hohen Mauer umſchloſſen. In der links gelegenen Mauer war ein Pfört chen, das jedenfalls ſchon ſehr lange nicht ge öffnet worden, denn das Schloß war von dickem Roſt überzogen. Die Bohlentür war ſo feſt. daß ein Rütteln an ihr nichts nützte. Einige Schritte weiter ſtand eine uralte Eiche, die etliche ihrer breit ausladenden Aeſte weit über die Mauer ſtreckte. Andere Aeſte beugten ſich ziemlich weit zum Boden herab. Es war für Müller ein Leichtes, den Baum zu erklet tern und in den Nachbargarten zu gelangen Frau Wehrmann hatte früher ſchon einmal durch die Baronin erfahren, daß das Haus, darin ſie aufgewachſen war, ein Zwillingsbau ſei. Der erſte Kolping, der ſeiner Verheira⸗ tung wegen aus Deutſchland nach Wien über⸗ ſiedelte— er war der Urgroßvater ihres On⸗ kels, des Miniſters geweſen— hatte einen Doppelbau aufführen laſſen, denn ſein Bruder wollte ihm bald mit ſeiner Familie folgen. Es war auch ſo, und das junge Paar, ſowie der alte Kolping ſamte den Seinigen lebten meh rere Jahre glücklich in ihrem ſicheren Beſitz. Dann aber war es plötzlich aus mit dem Glück. Eine Liebesgeſchichte, die ſich zwiſchen der jun⸗ gen Frau und ihrem ſchönen Neſſen abſpielte, die Flucht der Beiden, ferner die Wirren, die Napoleons Zug nach Wien, die Schlacht von Aſpern und eine tödliche Verwundung des älteren Kolping, der Offizier war, verurſach⸗ ten, hate tieſe Schatten in das Leben der bel⸗ den Familien geworfen. Den verlaſſenen Gatten litt es nimmer * Ihr Frühjahrsbedarf in Hacken Spaten Rechen Schaufeln Gieskannen decken Sie gut und billig bei David Sternheimer Rathausſtraße. 2 mehr an der Staͤtte ſeines einſtigen Glückes— er ging, um nie wiederzukehren. Auch ſpäterhin wollte das Glück nicht wieder in das verlaſſene Haus kommen. es erbten, lebten ohne Freude darin, und nun 51 Die mehr als zwei Jahren unbewohnt, denn der Major, der es beſaß, hatte darin die Frau u. den Sohn durch den Tod verloren und war zu ſeiner Schweſter gezogen. Dies alles wußte Frau Wehrmann durch gelegentliche Geſpräche mit Baronin, wußte auch, daß das Haus leerſtehe und ſeit des Majors Wegzug zum Verkaufe ausgebo— ten ſei; ebenſo, daß ein hier irgendwo in der Nachbarſchaft angeſtellter Hausmeiſter die Schlüſſel des Hauſes verwahrte. An alle dieſe Angaben dachte Müller, während er langſam dem von ſoviel Romantik umwobenen Bau zuſchritt. Auf dieſem Wege bemerkte er, daß es in der dem Walde zugekehrten Mauer des frem den Gartens auch eine Pforte gab. Er ſchritt auf ſie zu, ſie war nur angelehnt, ſie bewegte ſich, wenn der Wind, ſo wie heute, kräftiger wehte. Sie ſchlug aber nicht völlig zu, denn der Zweig eines Weißdorns hatte ſich zwi ſchen ſie und den Türſtock geſchoben. Müller beugte ihn zurück und griff nach der Außen⸗ ſeite des Türſchloſſes. Der Schlüſſel ſteckte da rin. der Es war ein neuer rohgearbeiteter Schlüß l, der ſeltſam von dem ſehr verroſteten chloſſe abſtach. Als ihn der Detektiv berauszog, bemerkte er in einer Fuge des Bartes ein Stückchen Wachs. „Das war vorauszuſeben.“ dachte er, ſteckte den Schlüſſel zu ſich, unterſuchte die nahe Umgebung des Pförtchens; ohne etwas Auffälliges zu bemerken, ſchloß er ab und kehrte ſich dem leerſtehenden Hauſe zu. Er ging ſehr langſam. Seine Augen durften auf dieſem Wege nichts überſehen, das allenfalls zur Spur des Ermordeten oder ſeines Noͤr⸗ ders führen könnte. ſe 5 2 Aver gar nichts, gar nichts fanden ſie ſtand es, längſt ſchon an Fremde verkauft, ſeitſgeſchichtet hinter ö ö 5 5 U 41 außer zum Schluß ein Fenſter im Erdgeſcho das Müllers Aufmerkſamkeit feſſelte. 2 Die eine untere Scheibe dieſes Fenſteks war zerbrochen und zum größten Teil entfernt en. Die Glasſcherben lagen aufeinander⸗ einem Holunderbuſch, dem der Wind ſchon ſo viele Blätter fortgetragen hatte, daß er jetzt kein Verſteck mehr ſein konnte für das, was vor kurzem das volle Laub verdeckt hatte. Müller ſtellte bei ſich feſt, daß ſchon vor mehreren Wochen die Glasſcherben hier ver⸗ ſteckt worden ſein mußten, denn der davon⸗ gelaufene Hausmeiſter hatte das Licht des Eindringlings ja etwa Mitte Oktober bemerkt. Das Fehlen der Glasſcheiben wies 00 radezu darauf hin, daß das F er nicht durch Zufall zerbrochen war, erte zu einer Nachſchau heraus. Wenn der Hüter des Hauſes gekommen wö de es ſofort gewahren müſſen, daß fernt word var 5 könne— wie ebe inſtieg, der Detektiv Müller, der ſich zu dem Fenſter din⸗ einſchwang und uin im Innern des leeren Hauſes ſtand. Und dier fand Mörders. 1 Auf dem Fenſterbrett, das weiß gestrichen. 1 aber voll Schmutz und mit dickem Staud denn deckt war, befanden ſich Blutſpuren von ganz undeutlicher Form. Müller brauchte nicht mehr diel zu über⸗ legen. Er ſabd nun, daß dieſes Jaus das delle kommene Gegenſtück des freihertlichen Kaufes war. Er wandte ſich zu ſener Tür, die drüden im Erdgeſchoß zu einer Nägdekammer führte in die die Wendeltreppe mündete. Und daß den richtigen Weg eingeſchlagen. wußte er fort, denn dieſe Tür ſtand weit oſſen. Aus war einer geflohen, der knapp vorder Menſchenleben vernichtet hatte. Müller N den bei dem Toten gefundenen Schlüffel das leere Schloß. Es ſchnappte, als er deehte, ſofort zu. 1 We. worden. Zeichen des 1 (Jortſetung folgt)