Bekanntmachung. mz N Das Heſſiſche Miniſterium der Finanzen Mi en auf Grund geſetzlicher Ermächtigung be⸗* a mmt, daß die für das Rechnungsjahr 1924 ſucht tagsüber Stellung 4 ranlagte ſtaatliche Grundſteuer als vorläufige als Kindermädchen. ahlung auf die staatliche Grundſteuer für das Näheres im Verlag d. Bl. 11 Friſche und weißen Käs zu verkaufen. Faber, Lorſcherſtr. 32. Ia. Eiderfettkäſe 9 Pfd. ⸗Mk. 6.00 franko Dampfkäſefabrik Rendsburg 699. echnungsjahr 1925 weiter zu entrichten iſt. Die Fälligkeitstermine und der Steuerbetrag einzelnen Ziele ſind für 1925 dieſelben wie n Steuerbeſcheid über ſtaatliche Grundſteuer das Rj. 1924 angegeben, das erſte Ziel iſt o am 15 Mai 1925 fällig. Neue Steuer⸗ leſcheide werden nicht ausgefertigt, die Zahlung gat vielmehr bei Meidung der bekannten Rechts⸗ lachteile auf Grund der Steuerbeſcheide für 24 bis zu den Fälligkeitsterminen zu erfolgen. Heppenheim, den 25. April 1925. Finanzamt: Reimherr. EI Cmpſele u. Weſten und ſonſligen Wollwaren. 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(Bierndetmer Rettung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint 0 Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertag au 15 0 rats beilagen: wöchentl. Gämstags halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung racht, en!, Fernſprecher 117, Rach der Entſcheidung. Der Politiker und Staatsmann iſt unter⸗ legen. Der Feldmarſchall hat geſiegt. Marx hat die Stimmenzahl Volksblockparteien vom 29. März noch um rund eine halbe Million überflügelt. Aber Hidenburg hat 3 Millionen aufgeholt. Die Nichtwähler der erſten Wahl gaben diesmal den Ausſchlag. Die großen Maſſen der Unpo⸗ litiſchen, die mit Gefühlsduſel und Stim⸗ mungsmache zu gängeln ſind, haben den „Recken der Vorzeit“, um deſſen Haupt ſie noch immer die Gloriole des„Retters“ ſtrahlen ſehen, gewählt. Vielerorts, wie in Baden, hat auch die konfeſſionelle Hetze mit Erfolg ge⸗ arbeitet. Während die Sozialdemokratie im allgemeinen anerkennenswerte Diſziplin und einen Weitblick bewies, den man vielen bür⸗ gerlichen Kreiſen wünſchte, iſt ihr radikaler Flügel in Sachſen zum Teil zu Hauſe ge⸗ blieben, zum Teil zu Thälmann abgeſchwenkt. Die Mehrzahl unſeres Volkes hat bewie⸗ ſen, daß ihm jede politiſche Zucht und jeglicher Zukunftsinſtinkt mangelt. Umſo wachſamer muß die ungeſchwächte republikaniſche Front zur neuen Staatsform ſtehen. Es gilt, mit Verſtand und Herz den neuen Staat zu be⸗ jahen und ihm Dynaſtenwirrnis und Bürger⸗ krieg zu erſparen. Unheilvolles Gewölk wird ſich am politiſchen Himmel zuſammenballen. Schwere Erſchütterungen unſerer ſozialen und wirtſchaftlichen Entwicklungen werden herein⸗ brechen. Wir wollen auf der Hut ſein. Nicht niedergeſchlagen, ſondern kampffroher als je den Ring der Volksgemeinſchaft ſchließen. Stark und einig. Es geht um unſeres Volkes Zukunft. Beherzter als je gehen wir den Weg der Demokratie. Feſter als je ſtehen wir zur Republik! der drei Wahlergebniſſe. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Ziffern der letzten Wahlergebniſſe vom 29. März. Die Geſamtergebniſſe lauten: 1. Wahlkreis Oſtpreußen. Königsberg: Marx 302 679(330821), Hin⸗ denburg 713 984(564 483)), Thälmann 50 513 (45 276). 2. Wahlkreis Berlin. Berlin: Marx 658 559(57 538) Hinden⸗ burg 384922(334 370), (180 734). 1* 5. Wahlkreis Frankfurt a. O. Thälmann 144 144 Frankfurt a. O.: Marx 308 098(306 626), (448 002), Thälmann Hindenburg 532 770 25 513(23 319). 1 2 2 6. Wahlkreis Pommern. Stettin: Marx 225 872(251 732), Hinden⸗ 62 838 burg 658 415 (543 431), (83 483). Thälmann 7. Wahlkreis Breslau. Breslau: (18 668). 8. Wahlkreis Liegnitz. Liegnitz: Marx 298 689(312 037), Hin denburg 321 027(345 029), Thälmann 16 647 (11 667), zerſplittert 443. 9. Wahlkreis Oppeln. Oppeln: Marx 293 063(276 285), Hinden burg 224851(151757), Thälmann 4 552). 10. Wahlkreis Magdeburg. Magdehurg: Marx 405 307(403 250), Hin denburg 485 537(419 936), A. Wahlbeteiligung 90 Perozent. 11. Wahltreis Merſeburg. g: Marx 164 192(187 711), Hin Merſebur denburg 412 110(344 718), Thälmann 140 4⁴⁴ (436 954). n 12. Wahlkreis Thüringen. geua: Marx 392 406(394 930), Hinden. andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Marx 520 000(515 717), Hin⸗ denburg 451 000(362 420), Thälmann 23 000 45 941 Thälmann 39 584 Viernheimer e.— Mezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins A das achtſeitige illuftrierte Sonntagsblatt„Sterne am Platze. 13. Wahltreis Schleswig Holſtein. Kiel: burg 477 491 (37 535). (380 850), Thälmann 37 581 14. Wahlkreis Weſer⸗Ems. Bremen: Marx 355 104(340 905), Hinden⸗ burg 334960(236 645), Thälmann 22971 (19 144). 16. Wahlkreis Südhannover⸗Braunſchweig. Hannover: Marx 123 546(128 000) Hin⸗ denburg 104 190(87 000), Thälmann 11 605 (11 000). 17. Wahlkreis Weſt⸗falen⸗Nord: Münſter: Marx 663 590(630 643), Hin⸗ denburg 388 963(278829), Thälmann 48 270 (48 625). 18. Wahlkreis Weſtfalen⸗Süd. Bochum: Marx 737330(722 931), Hin⸗ denburg 461 783(331 349), Thälmann 95 091 (108 686). 19. Wahlkreis Heſſen⸗Naſſau. Kaſſel: Marx 624 618(621 826), Hinden⸗ burg 547832(396 529), Thälmann 46 647 (43 924); Wahlbeteiligung 87(78) Prozent. Wiesbaden ⸗Stadt. Marx 30 580(30 366), Hindenburg 22 378(17319), Thälmann 1754 (1873). Wiesbaden Land: Hindenburg 11033(8047), (2241). Marx 19067(18 903), Thälmann 2303 20. Wahlkreis Köln⸗Aachen. Köln: Marx 670 550(598 515), burg 212514(150 322), Thälmann Zerſylittert 334. Bonn. Marr 29 722(26 456). Hindenburg 13377(10 108), Thälmann 941(928). 21. Wahlkreis Koblenz⸗Trier. Koblenz: Marx 362 724(350 391), Hin⸗ denburg 166 148(106 731), Thälmann 13 393 (12 420). Trier: Marx 133 405(134 627), Hinden⸗ Hinden⸗ 48 274. abge vorher.— Inſerate müſſen hei — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Marx 283 252(284 154), Hinden⸗ Hindenburg 602(427). Hindenburg 9904(5729), Thälmann 133(68). (168 150), Hindenburg 116 429(86 337), Thäl⸗ mann 16 001(14 835). 666(434) Thälmann 56(76). Thälmann 136. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 1 Tageblatt nzeigenpreiſe. ſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und ufgabe bezahlt werden, Schriftleitung, Druck und Anteilnahme aller Vollskreiſe geſtanden. Die Straßenfronten Berlins wogendes Flaggenmeer. abertauſenden en 0 ö rangen ſchwarz⸗rot⸗gold mit ſchwarz⸗weiß⸗rot um die Oberhand. Der Unbefangene dabei immer wieder 5 U 9 wie ſtark ſchwarz⸗weiß⸗rot ſelbſt in den öſt⸗ 1 lichen und nördlichen Bezirken vertreten u 1 Marx 2555, Hindenburg 984, In den geſtrigen Abend⸗ und Nac ge es mehrfach zu heftigen Zuſammenſtößen f gegneriſchen Parteien gekommen, bei denen es auf beiden Seiten blutige ernſte ee e 100 Abend ſand eine Rieſe de 5 11 (3190), Hinden⸗ palaſt ſtatt, in der u. a. der ehemalige Reichs⸗ kanzler Dr. Wirth für ſyrach. bildeten nach dem Weſten zogen, a 0 auch in dieſe beſonders ſtark ſchwarz⸗weiß⸗rot Oppenheim(Stadt): Marx 1495(1547), Oppenheim(Kreis): Marx 14142(12 832) Provinz Starkenburg: Marx 172972 Hofheim: Marx 509(603), Hindenburg Bürſtadt: Biblis: Thälmann 9. Groß⸗Rohrheim: Marx 155, Hindenburg 689, Thälmann 11. Beusheim: Marx 3341 burg 1447(1085), Thälmann 152(157). Darmſtadt(Stadt): Marx 20 613(20 533), Hindenburg 30 232(23 316), Thälmann 865 (690). Heppenheim(Kreis): Marx 11911(13 900), Hindenburg 5731(3706), Thälmann (1019). Offenbach(Geſamtergebnis): Marx 60 355 (58 320), Hindenburg 20 903(15 388), Thäl⸗ mann 7361((7846). Dieburg(Kreis): Hindenburg 13 506(10 109), (793). Erbach(Kreis): Marx 8339(8870), Hin⸗ denburg 11 396(7778). Thälmann 680(468). Michelſtadt i. O.: Marx 1016, Hindenburg 912. Thälmann 87. Oberheſſen(Prov.): Marx 58 417(59 469), Hindenburg 99 201(70 431), Thälmann 3626 (3181). Gießen(Stadt und Kreis): Marx 18516 (18 747), Hindenburg 29 413(20 981), Thäl⸗ mann 825(885). Büdingen: Marx 5909(5904), Hinden⸗ burg 12 645(1357), Thälmann 683(513). Schotten(Kreis): Marx 2525, Hindenburg 10 960(7938), Thälmann 75(34). Lauterbach(Kreis:) Marx 3945(4011), Marx 1155, Hindenburg 698, Marx 16918(15 580), Thälmann 936 burg 44 450,(24 078), Thälmann 4001 8436). 22. Wahlkreis Düſſeldorf⸗Oſt. 0 Düſſeldorf: Marx 442 430(412 664), Hin⸗ denburg 408 795(305 832), Thälmann 147 530. 23. Wahlkreis Düſſeldorf⸗Weſt. Düſſeldorf: Marx 456457(433 228), Hin⸗ denburg 253 017(182 226), Thälmann 61237 (67 603). 24. Wahlkreis Oberbayern⸗Schwaben. München: Marx 306 067(216 271), Hin⸗ denburg630 254(606 753), Thälmann 26 509 25 562). N Augsburg⸗Stadt. Marx 34329(22 7879, Hindenburg 29 385(31722), Thälmann 2203 (1741). 25. Wahlkreis Niederbayern. Niederbayern⸗Oberpfalz: Marr 113 485 (61 360), Hindenburg 260 729(272 434), Thäl⸗ mann 8744(7300). 26. Wahlkreis Franken. München: Marr 447 476(328 701), Hin⸗ denburg 672 643(665 984), Thälmann 25 768 (23 318). 27. Wahlkreis Pfalz. Kaiſerslautern: Marx 179 425(147 060), Hindenburg 166818(136 847), Thälmann 27 116 Thälmann (26 359), 4117 Ludwigshafen: Hindenburg 11323 (4470). 28. Wahlkreis Dresden⸗Bautzen. Dresden: Marx 416 249(471 726), Hin⸗ denburg 511653(403 412), Thälmann 65 155 (36 622). a 29. Wahlkreis Leipzig. Leipzig: Marx 276 628(326 473), Hinden⸗ burg 331643(273 932), Thälmann 82225 (67 663). Zerſplittert 928. Leipzig⸗Stadt: Marx 155 801 185 982), Hindenburg 172513(142 630), Thälmann 43 037(37 579). 33. Wahlkreis Heſſen⸗Darmſtadt. . Provinz Rheinheſſen: Marx 194 804 (134 257), Hindenburg 58 693(36 461), Thäl⸗ mann 3251(2980). Mainz(Land und Stadt): Marx (59 503), Hindenburg 13 943(8254), mann 1965(2081). a Alzey(Kreis): Marx 10 967(10239), Hin⸗ denburg 8836(5082), Thälmann 116(65). Bingen(Stadt): Marx 4159(3600), Hin⸗ denburg 1164(728), Thälmann 58(48). Bingen(Kreis): Marx 16445(14 492), Marx (9053), 66212 Thäl⸗ burg 420 607(614 718), Thälmann 110 146 Hindenburg 5510(2915), Thälmann 224(204). 4 Hladenburg 10845(7113), Thälmann 88(46). Bad Nauheim: Marr 2480(2146), Hin⸗ denburg 2882(1946), Thälmann 184(127). Friedberg. Marx 2444(2717), Hindenburg 3415(2052), Thälmann 134(452). Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die 1178 beflaggte Gegend zu tragen. berigen Nachmittagsſtunden. vor allem aber Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Viernheim Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 42. Jahrgang ent! Verlag: Joh., Martin, bildeten ein einziges In tauſenden und von Fähnchen und Flaggen mußte die Beobachtung machen, Köpfe und oftmals Noch am geſtrigen bung im Sport⸗ den Kandidaten Marx 4 Noch am Schluß dieſer Verſammlung ſich rieſige Demonſtrationszüge, die 1 um ihre Agitation Schon in den 5 4 0 4 rühen au heutigen Sonntag, zogen vom frü Morgen an ſtarke Kraftwagenkolonnen der beiden Hauptlager mit einem wahren Fahnen⸗ wald und vielfach mit Muſik unter dauerneen Heil⸗ und Hochruſen und Geſang durch die 1 Stadt und trugen ihre Agitation auch in die Außenbezirke. An der Kaiſer Wilbelmgedächt⸗ niskirche verſammelte ſich dann in den Mit⸗ tagsſtunden wie in dem erſten Wahlgang eine immer größere Menſchenmenge, die aus An⸗ hängern der Rechtsparteien zuſammengeſetzt war. Demonſtrationszüge der rechtsgerichteten Organiſationen wurden hier mit frenetiſchem Jubel begrüßt. Beim Vorbeizug von Reichs⸗ bannerkolonnen ſetzte hingegen ein ohren⸗ betöubendes Gepfeife und Gejohle ein. Die Polizei hatte hier alle Mühe, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Bis zur Stunde iſt es je⸗ doc) zu größeren Zuſammenſtößen nicht ge⸗ kommen. Die Beteiligung war entſprechend dem ganzen Charakter bei der Wahl ſehr ſtark. Mach den erſten Berichten und nach einer ober⸗ flächlichen Schätzung rechnet man in Berlin mit einer um 10—15 Prozent ſtärkeren Wahl⸗ beteiligung als am 29. März. * Der Wahlverlauf in München. Alsfeld(Kreis: Marx 4198(4318). Hin⸗ denburg 13860(9304), Thälmann 77(58). 30. Wahlkreis Chemnitz⸗Zwickau. Chemnitz: Marx 284993(336 874) Hin⸗ denburg 490 272(377 145), Thälmann 138 673 (99 864). 31. Wahltreis Württemberg. Stutgart: Marx 587 006(585 102), Hin⸗ denburg 544 122(361 634), Thälmann 55 962 (56 521). 32 Wahlkreis Baden. Mannheim⸗Stadt: Marx 677 39(67 804), Hindenburg 35 550(27536), Thälmann 9038 (11 294). 34. Wahlkreis Hamburg. Hamburg: Marx 281624(292 671), Hin⸗ denburg 294 506(220 307), Thälmann 68 804 (67 566), ungültig 6000 Stimmen; Wahlbetei⸗ ligung 84(74) Prozent. 7— rue 2 Ma Afan nt 35. Mahltreis Mecklenburg. Schwerin: Marx 24 261(25 207), Hinden⸗ burg 40 489(35 740), Thälmann 2501(2240). ***. Das Geſamtergebnis. Berlin, 26. April. 1 Uhr nachts. Ergebnis von 35 Wahlkreiſen(nur Mecklenburg iſt noch nicht vollſtündig). Es erhielten Hindenburg 14639 927, Marx 13 740 489, Thälmann 1 789 420 Stimmen. Hindenburg iſt präſtdenten gewählt. Der Wahlkampf. Der Wahltag in Berlin. Berlin, 26. April. Das erwartete ſchöne Wahlwetter iſt diesmal in Berlin ausgeblie⸗ ben. Den ganzen Tag über rieſelte ein feiner Regen vom Himmel herunter, der die Straßen⸗ agitation der Parteien ſehr beeinträchtigte u. ſomit zum Reichs⸗ München, 26. April. Der Wahlſonntag if in München vollkommen ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung w jed als bei dem erſten Wahlgang? dentenwahl, wo 72,7 Proz berechtigten von ihrem Wahlrecht macht hatten. Verſchiedentlich kam e neren Auseinanderſetzungen, jedoch beſondere Zwiſchenſälle bisher micht 0 Eine prozentuale Schätzung der Wahſbetei gung iſt bisher nicht möglich, weil ſich di Stimmabgabe auf die beiden Stunden vo 90 Schluß der Abſtimmung wegen des ſchlechten Wetters beſonders konzentrierte. Auf Lande ſcheint die Wahlbeteiligung im allge meinen betröchtlich ſtärker zu ſein als bei dem erſten Wahlgang. Die ſtärkere Wahlbeteilt⸗ gung(77,1 gegen 72,7 Prozent am 20. Mar hat dem Kandidaten des Voltat los in? etwas größere Zunahme gebracht l dem Kandidaten der Rechten. Es iſt ein nicht un, beträchtlicher Teil der Bayeriſchen Volkspa der offiziellen Parole nicht gefolgt und dig Hoffnungen des Rechtsblocks, von den Nicht, wählern recht beträchtliche Reſerven zu gewinn; nen, iſt trotz der Bearbeitung durch die große Preſſe ſchwer enttäuſcht worden. Es find, e erwartet, die ſchwäbiſchen Wähler der bavert⸗ ſchen Volkspartei in großer Zahl zu Mang übergegangen. Es hat ſich gezeigt, daß die taktiſche Schlauheit der offiziellen Wahlpare der Bayeriſchen Volkspartei dem Gewiſſen de Parteiangehörigen zu viel zugemutet hat. Marx wählte in Mannheim. Mannheim, 26. April. Reichskanzler a. Marx, der am Samstag noch in Landg Kaiſerslautern, Neuſtadt 1 55 5 f Wahlreden gehalten hatte, bega ae Mannheim, wo er im Parkhotel Wo nung nahm. In Mannheim, im Wahllokal d Luiſenſchule, gab er am Sonntag vormittag; ſeine Stimme ab und reiſte dann 10.47 Uhr nach Sigmaringen. b Ein Wahlvorſteher vom Schlag getroffen. den erhitzten jugendlichen Gemütern die nö⸗ tige Kühlung brachte. Die Spannung über den Ausgang der Wahl war heute bis zur Uner⸗ träglichteit geſtiegen. Selten hat eine Holitiſche Abstimmung ſo im Zeichen leidenſchaftlicher Mülichen, 26. April. Bei der Wahlhandlung iſt in München ein bedauerlicher Todes fall verzeichnen. Während ſeiner ehrenamtlichen tigkeit in einem Stimmbezirk wurde der Wa vorſteher tödlich vom Schlage getroffen. wurde in der Innsbruckerſtraße Fluchtverſuch wurde vereitelt. . 9 Kommuniſten als der Tat verdächtig ver⸗ wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Meſſerſtiche verletzt. Später erfolgten zwei weitere Verhaftungen von gen Zuſammenſtößen. In der 1 Wahlopfer. b 1 Berlin, 26. April. Am Samstag vormittag in Schöneberg ein Angehöriger des Reichsbanners von einem Völtiſchen l erſchoſſen, ein zweiter ſchwer ver⸗ letzt. Der Täter wurde ſofort verhaftet. Ein Dortmund, 26. April. In der Nacht ſtiegen bei einem Umzug Leute des jungdeutſchen Or⸗ dens und des kommuniſtiſchen Jungturms zu⸗ ſammen. Dabei wurde der jungdeutſche Ordens⸗ mann Heinrich Heller durch einen Schuß auf der Stelle getötet. In der Nacht wurden ſtet. Weitere blutige Zuſammenſtöße. Stettin, 26. April. Vor einer Gaſtwirtſchaft am Paradeplatz, in der die Hakenkreuzler ver⸗ kehren, überfielen Hakenkreuzler un“ Stahlhelm⸗ leute ein vorüberfahrendes Auto des Reichsban⸗ ners. Die Polizei ſtellte die Perſonalien der heſtörer feſt und zerſtreute die ſich anſammeln— e Menſchenmenge. An der Gießerei- und Vul⸗ kanſtraßenecke fuhr ein Wahlauto des Rechtsblocks abſichtlich ein Auto des Reichsbanners an. Die olizei ſtellte die geflüchteten Rechtsblockleute ſpäter ſeſt. Verletzungen ſind nicht zu verzeich⸗ nen. Dortmund, 26. April. Bei den anläßlich der Wahl veranſtalteten Umzügen kam es zu bluti⸗ Samstagnacht eßen im Stadtzentrum zwei Trupps Jungdo⸗ Leute mit Kommuniſten zuſammen. Plötzlich fiel in der allgemeinen Rauferei ein Schub. der den 18jährigen Feller in die Schläfe traf und deſ— ſen Tod herbeiführte. Am Wahlſonntag kam es am Nordmarkt zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Dommu— niſtenu und Reichsbannerleuten. Es entwickelte ſich ein regelrechtes Feuergefecht, wobei fünf Mann, wie bisher feſtgeſtellt werden konnte, ver— wundet wurden. Das Auto der K Erfurt, 26. April. Im Laufe des heutigen Nachmittags haben ſich einige Zwiſchenfälle er— eignet. Vor dem Wahllokal am Friedrich Wil— helmplatz wurde ein Angehöriger des Reichsban. ners nach voraufgegangenem Wortwechſel durch Der Täter wurde verhaftet Angehörigen rechtsradikaler Organiſationen, von denen der eine ebenfalls politiſche Gegner mit dem Meſſer bedrohte, während bei dem anderen bine Schußwaffe gefunden wurde. ö 1 4 8 150 — 255 93 2 1 1 0 21 122 daß langſam: 12 8 Sachlieferungen. 175 Protokoll errichtete Sonderkomitee, welches unter dem Vorſitz des Schweden Vallenberg in Paris „ bazte und 5 Verfahrensvorſchriften für die Sachlieferun⸗ i ausgearbeitet. 7 aon dieſe Verfahrensvorſchriften genehmigte R nd die deutſche Regierung ihre Zuſtimmung er⸗ (ent bat, wird ſie am 1. Mai 1 menen. Das Abkommen ö agungen feſt, unter denen die verſchiedenen an 1 Anunitäten des Hamburg, 26. April. In der Wohltorfer Straße im Stadtteil Barmeck kam es heute nach— ntittag zu einer Schlägerei zwiſchen Reichsban⸗ kerleuten und Kommuniſten. Mehrere Reichs- bannerleute ſollen verletzt worden ſein. N Karlsruhe, 26. April. In Durlach kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Reichsbannerleu— ten und Saiſchen. Es gab einen Toten und eine große Anzahl Schwerverletzter. Politiſche umſchau. — Die Arbeiten des Sonderkomitees für die Das gemäß dem Londoner 8 geſtern ſeine Arbeiten beendete, hat Nachdem die Reparationskom⸗ : 83. Is. in Kraft ſetzt vor allem die Be⸗ Sachverſtändigenplanes be⸗ nevalagenten für die Reparationszahlungen ve ſücbaren Summen zum Ankauf deutſcher Waren verwenden können. i — Die Kabinettsbildung in Belgien.„Ving⸗ teme Siecle“ meldet, daß der Abe König dem Grafen de Proqueville die Kabinettsbildung angeboten habe. — Ein Zollabkommen Belgiens Spanien. Der ſeit 10. Dezember 1924 zwiſchen Spanien und Belgien beſtehende Zollkrieg iſt durch die Unter. zeichnung des modus⸗vivendi⸗Abkommens been⸗ det worden. Spanien geſteht darin für die mei⸗ ſten in Betracht kommenden Waren das Meiſtbe⸗ günſtigungsrecht zu. Belgien⸗Luxemburg gewährt den ſpaniſchen Waren den Minimaltarif und außerdem beſondere Ermäßigungen für einige hervorragende wichtige ſpaniſche Exportwaren. Früchte und Weine werden die gleiche Behand⸗ 5 erfahren wie die aus Frankreich importier⸗ en. — Marſchall Joch in Belgien. Marſchall Foch, der in Brüſſel angekommen iſt, wurde heute mor. gen 11 Uhr empfangen. Hierauf begab er ſich nach Löwen, wo er eine Rede halten wird, in der an die Einigkeit der Alliierten erinnert. ö — Baldwin über die Sicherheitsfrage. Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin beſchäf⸗ tigte ſich in einer Rede vor einer unioniſtiſchen Verſammlung in Worcheſter auch mit der Frage der Sicherheit. Er führte u. a. aus: jetzt tatſächlich die Zeichen des heranbrechenden Tages nach einigen äußert dunklen und verwirr⸗ ten Jahren. Wir ſind überzeugt, daß die Linie, die wir verfolgen und auf der wir hoffen, die Nationen von Weſteuropa zu irgend einer Art von Pakt zuſammenzubringen, welcher, ſoweit es möglich iſt, einen Krieg für immer unmöglich machen wird, beſſer iſt, als wenn ein Verfahren befolgt werden würde, das in der Vergangenheit Europas zu ſolchen Kataſtrophen führte. Dieſes Verfahren iſt der Verſuch, die Mächte im Weſten Europas durch bewaffnete Bündniſſe im Gleich⸗ gewicht zu halten, bei denen gewiſſermaßen einer gegen den anderen ſteht. Es habe ſich immer und immer wieder gezeigt, daß einige alliierte Mächte, die ſich einander mehr oder minder gleich ſtark gegenüberſtanden, ſich beinahe unvermeidlich auf einen ſchließlichen Kampf um die Oberherr⸗ ſchaft hinbewegten. Damit müſſe aufgeräumt werden und der Verſuch gemacht werden, auf anderer Grundlage etwas aufzubauen, das zur Sicherheit der jetzigen und der künftigen Gene⸗ ration vor der blutigen Entſcheidung eines Krieges führen könne. — Vor großen internationalen Konferenzen? Nachdem Briand den franzöſiſchen Botſchafter in London zu ſich gerufen hatte, mit dem er, wie verlautet, lange Beſprechungen über das Sicher⸗ heitsproblem gepflogen hatte, wird er demnächſt den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin de Mar⸗ gerie zu ſich kommen laſſen. lich in der Kammer erklärt, daß er der„Mann der Beſprechungen“ ſei. Man glaubt, daß in dieſem Glaubensbekenntnis der Keim verſchiede⸗ ner großer internationaler Konferenzen ruhe. — Kriſe in Portugal. publik hat ſeine Demiſſion eingereicht. Das Par⸗ lament hat mit 106 gegen 14 Stimmen eine Ent⸗ ſchließung angenommen, worin der Präſident von der Kammer erſucht wird, ſeine Demiſſion zu⸗ Die Nationaliſten haben dagegen geſtimmt, die Royaliſten ſich der Stimmabgabe rückzunehmen. enthalten. Nach der Sitzung fand eine Sympa⸗ thiekundgeoung für den Präſidenten in den Stra⸗ Abgeordneten um den Präſidenten zu erſuchen, ſeine Demiſſion zurück⸗ Der Präſident erklärte, daß er dem Willen des Parlaments entſprechend nicht demiſ⸗ ſionieren werde. ßen ſtatt. Eine Abordnung von begab ſich nach dem Präſidentenpalais, zunehmen. Wend Wir ſehen Briand hatte kürz« Der Präſident der Re heute faſt ſchon normalen Charat wird A een een, pe Zaribrod ſtammen, beläſtigt. Natürlich ſind Attentat Hunderte von Verhaftungen erſolgt, Rede ſein. trums der Donaujugend Kaſſabow, wurde Brandſtifter, die an das Gemeindehaus in Ple na Feuer legten, ſind unbekannt. verbrannt. Eine Umbildung vorläufig unwahrſcheinlich. Di Regierung Zankow ſcheint jetzt ſein. Die Sobranje berät in 9 Der Plan eines Moratoriums doch hat ſich der Miniſterrat b beſchäftigt. Der König weilt ſti Die Arbeiten dez bundes. Genf, 26. April. Im nächſte eine Reihe wichtiger Tagungen 1 Völkerbundes oder von ihm ein renzen ſtatt. Eine der bedeuten Kontrolle des Waffenhande von 39 Ländern beſchickt wird, Deutſchland und den Vereinigten Konferenz beginnt am 4. Mai rere Wochen dauern. Beſondere Aufmerkſamkeit ve gung des Wirtſchaftskomitees, we beginnt. Ihre Hauptaufgabe be bung aller Ein⸗ und Ausfu und Verbote, welche Frage bere Gegenſtand der Diskuſſion bildete wurde, um für ihre Weiterbe Deutſchland und noch andere 3 Staaten zuzuziehen. In dieſem dürfte insbeſondere auch das n öſterreichiſchen Regierung, das zollpolitiſche Verhältnis Oeſterrei liegenden Staaten zu prüfen, zur gen. Wie man erfährt, bildet di den Gegenſtand lebhaften Mein zwiſchen mehreren Regierungen, 7 auch die Anſchlußfrage Oeſterxeich land wieder eingehend erörtert! ßend an die Tagung des Wir wird der gemiſchte Ausſchuß aus letzteren ſowie des Finanzkomitee ternationalen Arbeitsamtes über lichen Kriſen und die Arbeitsloſiſ Zum erſtenmal und ſomit mehr reitenden Arbeiten treten die bere ſion für Kinderſchutz und die Unt Mädchenhandels ſowie des Kom Schaffung eines internationalen Hilfeleiſtung bei Naturkataſtrophe Außerdem werden drei Völkerbu Paris tagen, das Kontrollkomitee reichiſche Propagandaanleihe, die 9 geiſtige Zuſammenarbeit und der für die Schaffung einer Kondentf Binnenſchiffahrt,„lich wie die f ſchiffahrt in der Brüſſeler Konven ſchon beſteht. Sodann iſt noch d nale Arbeitskonferenz zu erwähnen 19. Mai hier beginnt. Das wandernde Licht Von Auguſte Groner Copyright 1924 by Greiner u. Comp. Berlin W. 30. Da las der Geſchäftsführer noch einmal Ulrich Zantner, Beinkleid und Weſte ſind fern am 14. Juli.“ Das notierte ſich Müller, dann ſagte er: „Ich kaube, das iſt der Mann, nach dem ich forſche. Aber bitte, leſen Sie weiter.“ Und der Geſchäftsführer ſuchte weiter nach Kunden, die mit Gewandſtücken aus dem (Stoffe mit der Fabriknummer 1623 bedient Schloß Waldhof, ſpäteſtens abzulie⸗ worden waren, aber ine Namen hatten nicht u. Z. als Anfangsbuchſtaben. „So, nun können Sie mir vielleicht noch ſagen, wo dieſes Schloß Waldhof liegt?“ bat 1 Müller. war jetzt Fabrik Auch damit konnte der Geſchäftsführer dienen. Schloß Waldhof, das ſicherlich von einem Walde dereinſt umgeben war, lag un⸗ ſern Brünn, mit der Stadt durch eine Stra⸗ ßenbahn verbunden, inmitten neuerer Bauten, und Eigentum, ſowie der ſtändige Wohnſitz eines Filzfabrikanten, deſſen Angeſtellter Ulrich Zanter geweſen war. Der Fabrikant hieß Robert Fellner. *. Sehr befriedigt kehrte Müller mit ſeinem Paket in ſein Hotel zurück, deponierte es dort und fuhr aus der Stadt. f 55 Wald auf der ganzen Strecke nichts mehr zu ſehen. Die ſich immer mehr ausbrer⸗ tende Stadt hatte ihn ſchon lange verſchlun⸗ gen. Jetzt reihte ſich hier Villa an Villa und Garten an Garten. Da und dort ſtand auch ſchon ein Häuſerblock und ragte ein Fabrik⸗ ſchlot in den heute klaren Himmel empor. Ehe er es ſich verſah, wurde Müller von dem Schaffner bedeutet, aß er jetzt ausſtei⸗ Es war ein hübſcher Bau, der da inmitten eines großen Gartens log, an den ſich ein Fabriksbau ſchloß. „Ein Herrenhaus,“ dachte Müller, als er des alten Gebäudes anſichtig wurde. Schloß iſt ein bißchen zu hoch gegriffen. Vor dem weiten Tor angelangt, fragte er den dort arbeitenden Gärtner, ob er Herrn Forler ſörechen könne. „Nein, die Herrſchaften ſind verreiſt, aber das gnädige Fräulein iſt zu Hauſe,“ antwor⸗ tete der Mann. 500„Bitte, rufen Sie jemand, der mich mel⸗ et.“ „Da kommt gerade die Minka.“ Der Gärtner winkte einem drallen Mäd⸗ 97 das mit einem Korb voll Birnen daher⸗ am. a Minka führte Müller ins Haus. Das gnädige Fräulein, eine würdige, rundliche, gemütliche Fünfzigerin, in breiter Wirtſchafts⸗ ſchürze, an deren Gürtelband ein Schlüſſel⸗ bund hing, trat bald in das freundliche Par⸗ terrezimmer, in das Minka, den Beſuch gelei⸗ tet hatte. Müller ſtellte ſich der Dame in ſeiner Eigenſchaft vor und bat die Erſtaunte um Auskunft über Herrn Ulrich Zantner. „Ja, was wollen Sie denn über ihn wiſ⸗ ſen?“ erkundigte ſie ſich. „Der Zanter hatte doch niemals mit der Polizei zu tun gehabt. Na, da werden meine Schweſter und mein Schwager ſchauen! Was wollen Sie wiſſen von ihm? Hat er etwas an⸗ geſtellt?“ „Ob er etwas angeſtellt hat, iſt bis jetzt noch nicht erwieſen, wiewohl man ihn in einem fremden Hauſe fand, das er heimlich be⸗ treten hat.“ „Heimlich? Zu welchem Zweck? Müller zuckte die Achſeln. gekannt?“ erkundigte er ſich. g „Nie iſt uns etwas Schlimmes an ihm aufgefallen. Und er iſt doch ſchon fünf Jahre im Hauſe. Er“ iſt Buchhalter bei meinem n müſſe, wenn das ſein Ziel das Waldſchloß 1. S” ͤ XTTb0b0b0b0b 4 Schpager, Ex hat immer leine Pflicht getan aber doch einfacher „Haben Sie ihn als ehrlichen Menſchen Freilich hat er immer große Roſin⸗ faſelt von Reichſein und iſt zum neigt. Er hat ſich einmal an eine Arbeiter vergriffen, hat ihn geſch weil der Mann ihm eine unartige geben hat. „Alſo jähzornig iſt er?“ „Ja, und mißtrauiſch und men „So hatte er nicht viel Verkehr „Gar keinen, das heißt, in der hat er mehrmals Beſuch gehabt. E unheimlich ausſehender Menſch einigemal beſucht, iſt ſogar einmal bei ihm geblieben.“ 10 „War alſo mindeſtens ein Beka „Sie haben„Du“ zu einander g freundſchaftlich waren ſie gergde ni haben, wie ich durch die Wand gehö ben und Tod mit einander geſtri nach iſt der Zantner ein paar Pg veufiört umhergegangen.“ „Und dann?“ 1 5 „Dann hat er ſich den erſten 1 nommen, den er bei uns gehabt hat. „Alſo auf Urlaub iſt er gegangen Na und mit Weibern hat er keine Geſchichten gehabt?“ „Er mag verliebt geweſen ſein, denn er hat gedichtet, ſo recht ſchmachtend, aber eigent⸗ lich iſt er den Frauen ausgewichen, Nein, nein, die haben ihn nicht in die Tinte bringen kön⸗ nen. „In rote Tinte.“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ Müller zog ſein Notizbuch hervor und ent⸗ nahm ihm die Photographie. dem betreffenden Hauſe in ſeinem Blute ge⸗ funden. Iſt das Ulrich Zantner?“ Er reichte ihr das Bild.. Nach einem Blick darauf ſchrie ſie: ſchwer atmend in ihren Stuhl zurück. gen„Ja, er iſt tot!“ ganz Bulgarien etwa 1500. Aber in den letzten Tagen wurden Hunderte von Verhafteten wieder freigelaſſen. Von Maſſenhinrichtungen kann keine Der Chef des revolutionären Zen. Varna im Kampf mit der Polizei erſchoſſen. Die Leider iſt da⸗ bei auch eine bedeutende alte Bibliothek Plewnas 7e. Me, ge 2 85 „Dieſen da,“ ſagte er ernſt, hat man in ö N „Its ein Selbſtmord?“ fragte ſie, be der früheren Politzeiſtunde ſpürbar iſt, noch län⸗] tag gere Zeit fortdauern. Die Sofioter Mitteilun⸗⸗ gen der letzten Tage, die meiſt aus Belgrad ode erweiſen ſich an Ort und Stelle großenteils als falſch oder maßlos über⸗ trieben. Man reiſt auf der militäriſch bewachten Bahn völlig ſicher nach Sofia und wird weder an der Grenze noch hier durch den Ausnabmezuſtank nach dem furchtbaren rend das Fuhrwerk weiterging und auch falle nichts bemerkte. in] dern Morgen ſeinen Verletzungen erlag. in das Getränk. erlittenen Verletzungen, während das Kind ſchwer krank darniederliegt. ließ ſich zu dieſer Tat hinreißen, in w⸗ Genug, ii bie er ganz nernarrt war, onderer⸗ ſeits hat er manchmal vor verborgenen Schät⸗ zen geredet, von vielen Koſtbarkeiten, die im Meer liegen, und dem Geſchmeide und dem Gelde, das bei Feindesnot verſteckt worden iſt. „Zu wem hat er dieſe Aeußerungen ge⸗ macht?“ ee „Zu einem Verwalter.“ g „Kann ich den Mann ſprechen?“ 5 „Er iſt ſchon im letzten Winter entlaſſen worden, wo er jetzt lebt, weiß ich nicht.“ 0„Tut nichts. Alſo Ulrich Zantner bat ſchon im letzten Winter von verborgenen Schätzen geredet?“ i b „Ja, da hat er mit dem Michalek davon geſprochen, der ſeit dem Winter nicht mehr hier iſt. Mein Gott! Ich kanns gar nicht faſſen, „Herr Gott! Ja! Das iſt ſa ein Toter!“ daß er tot iſt, daß er ſo enden mußte!“ Ganz blaß war ſie geworden und lehnte ſich „Von ſeinen äußeren Verhältniſſen igt „Ihnen nichts bekannt?“ fuhr Müller fort. f 2 8. weiß nicht einmal, ob er Ver⸗ atte. Er ſprach nie von ſich.“ 102 lein, ein Mord. Wonen Ste mir ſackn Ha, Horiſetzung folgt 4 9 a 0 e ö unter ſeinen Wagen und wurde von vori bergeh⸗ den Perſonen bewußtlos auſtzefunden, wäh⸗ vorausfahrender anderer Landwirt von dem Vor⸗ Der Verunglückte kam in das Darmſtädter Krankenhaus, wo er am an⸗ Reisbach, 2. April. Das noch nicht 14 Jahre alte Kindermädchen Roſine Danggirtner ſchüttete den Kindern ihres Dienſtherrn ſcharfe Eſſigeſſenz Ein Kind ſtarb bereits an den andere Das Mädchen um von dem Dienſtplatz wieder entlaſſen zu werden und nach 5 die„Los Angeles“. Die„Los Angeles“ vie am Frellag von ihrem Bermudasflug zurück; kehrt iſt, wird ſchon in allernächſter Zeit wieder e e unternehmen. Als das Ziel des nächſten Fluges iſt Porto Rico in Aus ſich! genommen. Der Start zu dieſem Flge dürfte bereits in der nächſten Woche erfolgen. : Amundſens Probeflug. Wie„Politiken“ aus Lingsbai auf Spitzbergen erfährt, ſol am heutigen Samstag der erſte robeflug der beiden für den Polflug beſtimmten Flugzeuge mit voller Belaſtung ſtaftfinden. Augenblicklich wird die letzte Hand an die Montierung der Flug. zeuge gelegt. Wenn der Probeflug ein günſtiges Ergebnis hat, wird über den Zeitpunkt und den Ort des endgültigen Staates entſchieden werden. Dieſer hängt natürlich auch vom Wetter ab. Falls günſtiges Wetter für mehrere Tage in Ausſich tobt. werden zunächſt die beiden Expeditions⸗ * 0 RO ſeSCO/e Mittelrhein war, hatte ſich als Arbeiterkind und als Arbeiter immer zu jenen beſitzloſen und wurzelloſen N zählt, die zum aufreizenden Proteſt ſich ſelber D nennen. Aber er war beſcheiden von Natur. Des n ehör er nicht zu den Arbeitern, die ihr Leben zu einem Kampfe für Jakob liebte den Frieden und vor allem den ſeinigen über alles, obſchon er als geſcheiter den beſſeren Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und namentlich Löhnen, von Herzen teilnahm, allerdings auch dies mit einer ſtillen, mach innen gerichteten Freude, die ihn nur bewußthafter als bisher ſich und die Werkbrüder machen. Mann an allem, was die Führer erkämpften: ſeine verzwickten Schrauben drehen ließ. Nun hatten ſich die Löhne und das Anſehen der it. den Jahren nach der Staatsumwälzung mit der politiſchen Macht des Arbeiterſtandes bedeutend verbeſſert. Als ein ge⸗ ſernter Arbeiter für wichtige und feine Maſchinenteile war unter dieſem glücklichen Zeitenwechſel Jakob wie unter einer volleren und wärmeren Sonne in beſonderem 17 aufge⸗ Er war ein Junggeſelle ohne Eltern und und hatte ſich pflegen können, ja hatte es nach den entnervenden Kriegsjahren tun müſſen, weil er mit dem hohen Verdienſt T So kaufte er ſich efälligere Konfektionsanzüge, und ſpäter, als dieſe ſeinen An⸗ prüchen nicht mehr genügten, da vertraute er einem Maß⸗ gangen. vorerſt nichts Beſſeres anzufangen wußte. 1 licht worden iſt. Erfahrungsgemäß erſordern die ſehr umſtändlichen Nachprüfungen der Wahlreſul⸗ tate eine Zeit von eiwa 8 bis 10 Tagen, vor deren Ablauf alſo kaum mit der e eee und damit dem Rechtswirkſamwerden der Wahl gerechnet werden kann. Die Verſaſſung fordert außerdem, daß die Vereidigung des neuen Reichs präſidenten vor dem Reichstag erſt angeſetzt wer⸗ den dürfe, wenn das amtliche endgültige Wahl⸗ ergebnis vorliegt. Damit dürften wiederum einige Tage vergehen und die Vereidigung Hin⸗ denburgs daher wohl kaum vor dem 8. Mai erfol⸗ gen können. Bis zu dieſem Zeitpunkt wird der ſtellvertretende Reichspräſident Simons die Ge⸗ ſchüfte weiterführen. Nach Hindenburgs Verei- digung tritt Dr. Simons ſofort zurück und Hin⸗ denburg tritt alsdann ſein Amt an. Eine be⸗ ſondere Erklärung Hindenburgs, daß er die Wahl annehme, iſt nicht mehr erforderlich, da ſämtliche denſchen ge⸗ halb gehörte Randidaten für die Reichspröſidentenwahl nach bos, geſetzlichen Beſtimmungen ſich bereits in dem nblicke auch zur Annohme der Wahl ſchrift⸗ derpflichtet hatten, aſs ſie ſich als Bewerber len ließen. Wie wir ſchließlich noch erfah⸗ wird Hindenburg bis kurz vor ſeiner Ver- ung in Hannover bleiben. Ein ſchweres Automobilunglück. anau, 26. April. In der Nähe der Domäne gheimerhof bei Hanau hat ſich geſtern abend ſchweres Autounglück zugetragen. Für ſt ard zu Wittgenſtein auf Schloß Ber⸗ g hatte mit ſeiner Frau, einer geborenen eſſin Löwenſtein und ſeinem 18jährigen an einer Beerdigung teilgenommen und d ſich auf der Rückſahrt. Da Automo bis einen Reifenbruch und überſchlug ſich. Der feur war ſofort tot, der 46 Jahre alte Fürſt ſchwere Rippenbrüche und wurde mit ſeiner verletzten Frau und ſeinem Sohne, der eichte Verletzungen erlitten hatte, nach dem enhaus in Hanau transportiert, wo er nach Zeit geſtorben iſt. Eine Rede Herriots. ſaris, 27. April. Kammerpräſident Her⸗ hielt heute in Aurillac eine politiſche in deren Verlauf er ſeine Politik gegen ugriffe Millerands verteidigte. Er er⸗ e auch die Sicherheitsfrage und erklärte, ſe Verhandlungen mit Deutſchland ange— „um einen Sicherheitspakt zu ſchaffen. man auch dieſem Pakt nicht ohne Vor- iaßnahmen zuſtimmen könne, dürfe man eine Gelegenheit verpaſſen, um die Rea⸗ es Friedens zu vergrößern. Man könnte ſchichte von vor dem Kriege heute unter tel ſchreiben:„Die verpaßten Gelegen— . Es ſei keine Politik, immer nein zu Im Laufe ſeiner diplomatiſchen Ver⸗ ingen habe er die Ueberzeugung gewon⸗ aß, wenn man gewiſſe ſehr vünſchens⸗ Abkommen, wie ein franzöſiſches eng⸗ Abkommen, jetzt unmöglich geworden dies darauf zurückzuführen ſei, daß man zeit der Verhandlungen von Cannes be— habe. Was den Dawesplan be⸗ ſo könnte er Millerand entgegenhalten, nicht mehr zu ſagen brauche, Deutſch⸗ verde zählen, ſondern: Deutſchland ne neue Verſchwörer⸗Organiſation. ofia, 26. April. Nach einer Blätter⸗ ig d˙is Wien ſoll der Vorſitzende der oniſchen föderaliſtiſchen Organiſation Roskau gerufen worden ſein, um dort ie Lage in Bulgarien Bericht zu erſtat⸗ Die Regierung hat beſchloſſen, den Ge⸗ ourf über fünften Gnadenerlaß JNangeklagten Kommuniſten und Mit⸗ der Bauernpartei zurückzuziehen.— In wurde eine kommuniſtiſche Verſchwö⸗ miſation entdeckt. 70 Kilo Sprengſtoff zelaſtungsmaterial wurden beſchlag⸗ Mehrere Eiſenbahner ſind in die Ver⸗ ing verwickelt.— Nach einer Regie⸗ erordnung wurden bis auf weiteres lätter der agrar⸗kommuniſtiſchen Orga⸗ verboten. tterbericht. Zunächſt keine Aende⸗ 1 f 0 0 Viernheim, 28. April. * Maifeier. Die diesjährige Maifeier findet am Sonntag, den 3. Mat am Ochſen⸗ brunnen ſtatt. Näheres wird noch bekannt gegeben. * Frühjahrskonzert. Das bereits an⸗ gekündigte Frühjahrskonzert des Männergeſang ⸗ vereins findet wegen Renovierung des Engelſaales am Sonntag, 10. Mal, im Freiſchützſaale ſtatt. Näheres durch Inſerat. * Der 12. Stenographentag des deutſchen Steunographenbundes Gabels⸗ berger findet in den Tagen vom 25. bis 28. Juli in München ſtatt. Es wird eine Tagung von noch nie geſehenem Ausmaß werden, denn nach München locken die verſchiedenſten Grinnerungs⸗ ſtätlen an Gabelsberger(Gabelsbergers Wohnhaus, Grabdenkmal, Gabelsberger⸗Muſeum, Gabelsber⸗ ger ⸗Büſte in der Ruhmeshalle) und außerdem ſoll nach langjähriger Pauſe wieder einmal ein großes Bundes wettſchreiben ſtattfinden in den fü Handel und Induſtrie wertvollen Geſchwindig⸗ keitsſtufen von 140 Silben und höher. Von beſonderer Bedeutung wird die Taguag auch durch das einmütige Bekenntnis zu der von den Regierungen des Reiches und der Länder be⸗ ſchloſſenen und eingeführten Deutſchen Einheits⸗ ſtenographie werden. Eine Reihe von Extrazügen wird die zahlreichen Teilnehmer nach München bringen. * Mannheimer Gaſtſpiel der Har⸗ tung⸗Bühne. Fritta Brod vom Frankfurter Schauſpielhaus ſpielt in allen Aufführungen von Sternheim s„1913“ die„Ottilie Maske von Buckow“ die ſie auch in der Frankfurter Uraufführung unter Hartung geſpielt hat. „ Amerikafahrt des Präſidenten der Reichsbahndirektion Mainz. Der Präſident der Reichsbahndirektlon Mainz, Herr Loch te, tritt im Einverſtändnis mit der Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Reichsbahn-⸗Geſellſchaft eine achtwöchige Studienreiſe nach den Vereinig⸗ ten Staaten von Nord⸗Amerika an. Er wird ſich zu dieſem Zweck am 1 Mai an Bord des Dampfers„Columbus“ vom Norddeutſchen Lloyd in Bremerhaven begeben. Heſſiſche Gartenbau⸗Ausſtelung 1925. Im Rahmen des„Darmſtädter Sommers 1925%. Die Intereſſenten der Ausſtellung, insbe⸗ ſondere die Induftrie, die Künſtler, Gewerbetrei⸗ bende und Geſchäftsleute werden darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Friſt für die Anmeldungen am 1. Mai abläuft. Wenn auch nach dieſem Termin noch einlaufende Anmeldungen, ſoweit als angängig, berückſichtigt werden ſollen, ſo kann doch den betreffenden Ausſtellern nicht mehr wie ſeither eine Auswahl der Plätze und etne Berückſichtigung von Sonderwünſcheu zu⸗ geſtanden werden. Die Zeichnungen für den Garantiefonds der Augſtellung find inzwiſchen recht zahlreich eingelaufen, obwohl auch hier noch mehrere Private und Firmen uſw. von denen eine Unterſtützung des Unternehmens ficher zu erwarten iſt, mit der Einſendung der Zeich⸗ nungsſcheine im Rückſtand ſind. Die Vorarbeiten für die Ausſtellung, ins⸗ beſondere die Erdarbeiten, die durch die Regen⸗ tage der letzteu Wochen eine Uaterbrechung er⸗ litten, werden jetzt wieder fortgeſetzt. Geſchäftliches. — Leuchen weint! Heute iſt großer Ball und ihre Lackſchuhe ſind brüchig geworden. Sie hat ſchon Kaſſenſturz gemacht; es reicht aber nicht für ein neues Paar. Da erinnert ſie ſich eines jovialen Herrn, der ihr einſt einen guten Rat gab.— 10 Minuten ſpäter fährt ſte mit freudigem Geſicht und mit blitzenden Wund Rat und kaufte Rational⸗Theater Mannheim Nationaltheater Maunheim. Dienstag, 28. April. D 31.„Fahrt nach der Sübſee“. Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Mittwoch, 29. April. B 36.„Cavalleria ruſticang“. „Der Bajazzo“. Mittlere Preiſe. Anfang 71½ Uhr. Donnerstag 30. April. C 31.„Orpheus“, Clau⸗ dio Monteverdi Orfeo. Neugeſtaltet von Carl Orff. Mittlere Preiſe. Anfang 8 Uhr. Freitag, 1. Mai. F 31. Hohe Preiſe. Anfang 6½ Uhr.. Samstag, 2. Mai. A 31.„Was ihr wollt“. Mittlere Preiſe. Anfang halb 8 Uhr. Sonntag, 3. Mai, a. M. 64. Gaſtſpiel Jacques Urlus:„Triſtan und Iſolde“. Hohe Preiſe.(Vo recht D.) Anfang 6 Uhr. Montag, 4. Mai. E 31.„So iſt es!—„Iſt es ſo?“ Kleine Preiſe. Anfang halb 8 Uhr. b Im neuen Theater. Mittwoch, 29. April.„Die Marquiſe von Areis“. Anfang halb 8 Uhr. Donnerstag, 80. April.„Nathan der Waiſe“. Anfang halb 8 Uhr. Samstag, 2. Mal.„Mignon“. Anfang halb 8 Uhr. Sonntag, 3. Mai.„Die Marquiſe von Areis“. Anfang halb 8 Uhr. „Lohengrin“. Mannheimer Gaſtſpiel der Hartung⸗Bühne. Wochenſpielplan: Samstag, 2. Mal: Premiere(Premieren⸗Abonnement); hohe Preiſe:„Der haarige Affe“ ein Schauſpiel alten und neuen Lebens in 8 Bildern von Eugene G. O'Neill, Anfang 8 Uhr 5 Sonntag, 3. Mar:„Der haarige Affe“; hohe Preiſe, Anfang 8 Uhr 1 Montag, 4. Mai:„Der haarige Affe,; mittlere Preiſe, Anfang 8 Uhr Dienstag, 5. Mai: Premiere(Premieren⸗Abonnement; hohe Preiſe:„Giovanni und Annabella, Schau⸗ ſpiel in 5 Akten von John Ford, Anfang 8 Uhr Mittwoch, 6. Mai:„Giovanni und Annabella“; kleine Preiſe, Anfang 8 Uhr b Donnerstag, 7. Mai:„Giovannt und Annabella“; kleine Preiſe, Anfang 8 Uhr 5 Freitag, 8. Mat:„Giovanni und Annabella“; kleine Preiſe, Anfang 8 Uhr. 9 Friſch kaufen Sie Eier, Süßrahmtafelbutter, Rahma wan un Blauband, Orüngen g Feigen, Datteln, Bonbons, Praline, Schokolade Nik. Werle Hügelſtr. 2. In der Eiſen⸗ und Haushaltungsware Handlung U. Unkenbach Weinheimerſtr. 55 Weinheimerftr. 53 kaufen Sie i Gut und billig: als Spezialität ſeine Eßbeſtecke und alle ſonßige Gerät⸗ ſchaften für Küche und Haushalt. 9 Val. Winkenbach. Ruh', ſchafft mir einen f Blut— heiſſa!“ -e. ant Proletaxier binde. Arbeiter in erwandte ſchneider die äußerliche Form ſeiner Geſtalt an. Auch in Speiſen wurde er wähleriſcher und entdeckte bald, daß ſich da. durch ein gewiſſes Behagen über den ganzen Tag, deſſen meiſte Zeit vom Surren der Maſchinen beſtimmt wurde, ausbreitete. Dies Surren, das ihn früher oft quälte, tönte jetzt faſt wie ein heimlich Lied:„Laufet ſicher, ſcharfe Rädchen, laufet eilig, ohne chönen Abend, treibet feſtlich an mein Doch nicht wie in einen Rauſch mit Lärm und Rauferei ſtürzte er ſich, ſonntäglich geputzt, in den Abend. Das hätte ſeine Kleider in Unordnung gebracht und noch mehr ſein Gemüt. Er machte es vornehmer. Zu einer guten und abwechſlungsvollen Abendmahlzeit ging er in ein beſſeres Gaſthaus jenſeits des Rheins. Dazu mußte er über die mächtig geſchwungenen Brückenbogen, die ſich bei klarem Wetter ſchwarz im glasgelben Gewäſſer des Stromes ſpiegelten. Unter dem Rollen der Wagen eines emſigen Verkehrs zitterten ſie leicht. Während er im ge⸗ nießeriſchen Schritte der Spaziergänger darüber hinwegſchlen⸗ derte, durchrieſelte ihn kräftigend der Gedanke, wie doch das fließende Waſſer, das die Erzeugniſſe ſeines Berufs und die vieler andern auf dem breiten Rücken trug, die Menſchen ver⸗ Gern blickte er auch mal zurück dahin, woher er kam, aus dem Arbeitsviertel des Städtchens, wo der Schornſtein der Fabrik höher als ſelbſt der Kirchturm ragte und der Schlot aller Häuſer dortſeits und jenſeits des Fluſſes zu ſein ſchien. Die Bruſt ſog er ſich behaglich voll von der ſäuſelnd friſchen Luft, die mit dem Waſſer ſilbrig und faſt träumeriſch ins Unend⸗ liche aller Möglichkeiten zog. Er dachte an die gute Geſellſchaft, in deren Mitte er beſcheiden ſich bewegen würde und von der er als faſt ihresgleichen angeſehen wurde. Dieſer Weg war ihm köſtlich als eine Brücke, die von einem bisher gering bewerteten Stande zu einem menſchlich würdigeren führte.. a Nach und nach trieb es ihn zu Büchern. Er las techniſche Werke über die Maſchine und ihre Zukunft; er las aber aug Schriften über das Leben, wie man es verſchönern könne. Darin begann er ſich bald zu verſuchen. Kollegen taten es auch. Trotz der Wohnungsnot wußte er ſich zwei leere Zimmer zu mieten, welche er mit braunglänzenden Möbeln, die mit ge⸗ wundenen Säulchen verziert waren, ausſtattete. Ein tiefroter Teppich dehnte ſich ſammetweich unter ſeinen ſchweren Arbeiter⸗ füßen. Fein geſchliffene Gläſer glitzerten un Büffet und erin⸗ nerten an angenehme Genüfſe. Schön eingerahmte Bilder, die von erlaubten Freuden, von Reiſen un ſchönen Frau“ erzählten, hingen in verlockenden bunten Farben und goldenen Rahmen auf der grüngetönten Wand. Auf dem Schreibtiſch, den er ſaſt nur zum Leſen gebrauchte, ſtanden die erſten Bände ſeiner wachſenden Bücherei. Bevor er nun des Abends ausging, liebkoſee er zenden Blicken ſein Eigentum, und wenn er wiederkam und ſein ſauberes weißes Bett, ſeinen Waſchtiſch mit der Marmorplatte und dem runden Spiegel darüber und ſeinen Kleiderſchrank mit dem geſchliffenen Türſpiegel und den Schnitzereien anſah, da kam über ihn oft eine ſolche Rührung und Dankbarkeit gegenüber der Maſchine, der er all dieſes ſchuldig zu ſein glaubte, daß er mit den Fingern eines Liebhabers und Kenners über dem Beſitz einer „ruft, g mit glän⸗ die fein gearbeiteten Holzflächen und die gut gedrechſelten ſang. Zierate glitt. An Feſt⸗ oder Namenstagen kam es gar vor, daß er mit Tränen in den Augen ſeines früheren Unterſchlupfes gedachte, einer armſeligen Bude mit ſchlecht gewaſchenem Fuß⸗ boden, der faſerte, mit geweißten Wänden ohne Schmuck und einem bunten Bett in wurmſtichiger, krachender Bettſtelle, was alles nicht mal ſein Eigentum war. Er hatte ſoga in den ſchön Jetzt hatte er ein Heim. r etwas Lebendiges darin, einen Kanarienvogel der ſten Trillern und Flöten vom Glück des bens So war Jakob Wüſtendael nach und nach in die Empfin⸗ dungen eines Mannes dom Mitte l. o bnentge eich organisierter Mehner, lebte er ulche wehr in der wurzel⸗ ſen Welt der Prolelar ier. ugewachſen. Ob⸗ bwundet wurden. Rnittag zu einer Schlägerei zwiſchen Reichsban⸗ i annerleute ſollen verletzt worden ſein. 160 Lene große Anzahl Schwerverletzter. mu ausgearbeitet. aſtaſon dieſe Verſahrensvorſchriften genehmigte eiten. Das Abkommen Berl Am Samstag vormittag wurde in der Innsbruckerſtraße in Schöneberg ein Angehöriger des Reichsbanners von einem Völtiſchen erſchoſſen, ein zweiter ſchwer ver⸗ letzt. Der Täter wurde ſofort verhaftet. Ein Fluchtverſuch wurde vereitelt. Dortmund, 26. April. In der Nacht ſtiegen bei einem Umzug Leute des jungdeutſchen Or⸗ dens und des kommuniſtiſchen Jungturms zu⸗ ſammen. Dabei wurde der jungdeutſche Ordens⸗ mann Heinrich Heller durch einen Schuß auf der Stelle getötet. In der Nacht wurden i Kommuniſten als der Tat verdächtig ver⸗ tet. Weitere blutige Zuſammenſtößie. Stettin, 26. April. Vor einer Gaſtwirtſchaft am Paradeplatz, in der die Hakenkreuzler ver⸗ kehren, überfielen Hakenkreuzler und Stahlhelm⸗ leute ein vorüberfahrendes Auto des Reichsban. ners. Die Polizei ſtellte die Perſonalien der heſtörer feſt und zerſtreute die ſich anſammeln⸗ e Menſchenmenge. An der Gießerei- und Vul⸗ zanſtraßenecke fuhr ein Wahlauto des Rechtsblocks abſichtlich ein Auto des Reichsbanners an. Die * ſtellte die geflüchteten Rechtsblockleute äter feſt. Verletzungen find nicht zu verzeich⸗ nen. Dortmund, 26. April. Hei den anläßlich der hl veranſtalteten Umzügen kam es zu bluti⸗ Zuſammenſtößen. In der Samstagnacht eßen im Stadtzentrum zwei Trupps Jungdo⸗ Leute mit Kommuniſten zuſammen. Plötzlich fiel in der allgemeinen Rauferei ein Schubs, der den 18jährigen Feller in die Schläfe traf und deſ⸗ ſen Tod herbeiführte. Am Wahlſonntag kam ez am Nordmarkt zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Dommu— niſtenu und Reichsbannerleuten. Es entwickelte ſich ein regelrechtes Feuergefecht, wobei fünf Mann, wie bisher feſtgeſtellt werden konnte, ver⸗ Das Auto der K wurde von der Polizei beſchlagnahmt. ö Erfurt, 26. April. Im Laufe des heutigen Nachmittags haben ſich einige Zwiſchenfälle er— eignet. Vor dem Wahllokal am Friedrich Wil— helmplatz wurde ein Angehöriger des Reichsban. ners nach voraufgegangenem Wortwechſel durch Mmeſſerſtiche verletzt. Der Täter wurde verhaftet, Später erfolgten zwei weitere Verhaftungen von Angehörigen rechtsradikaler Organiſationen, von denen der eine ebenfalls politiſche Gegner mit Meſſer bedrohte, während bei dem anderen Schußwaffe gefunden wurde. 0 0 Hamburg, 26. April. In der Wohltorfer Straße im Stadtteil Barmeck kam es heute nach— bine kerleuten und Kommuniſten. Mehrere Reichs- Karlsruhe, 26. April. In Durlach kam es zu nem Zuſammenſtoß zwiſchen Reichsbannerleu⸗ ten und Laiſchen. Es gab einen Toten und * . e Politiſche Umſchau. Das gemäß dem Londoner Protokoll errichtete Sonderkomitee, welches unter dem Vorſitz des Schweden Vallenberg in Paris kante und geſtern ſeine Arbeiten beendete, hat d Verfahrensvorſchriften für die Sachlieferun⸗ Nachdem die Reparationskom⸗ und die deutſche Regierung ihre Zuſtimmung er⸗ en hat, wird ſie am 1. Mai 83. Js. in Kraft ſetzt vor allem die Be⸗ agungen feſt, unter denen die verſchiedenen an dnn Annuuitäten des Sachverſtändigenplanes be⸗ verwenden können. — Die Kabinettsbildung in Belgien.„Ving⸗ eme Siecle“ meldet, daß der 9 010 König dem Grafen de Proqueville die Kabinettsbildung angeboten habe. — Ein Zollabtommen Belgiens. Spanien. Der ſeit 10. Dezember 1924 zwiſchen Spanien und Belgien beſtehende Zollkrieg iſt durch die Unter. zeichnung des modus⸗vivendi⸗Abkommens been⸗ det worden. Spanien geſteht darin für die mei⸗ ſten in Betracht kommenden Waren das Meiſtbe⸗ günſtigungsrecht zu. Belgien⸗Luxemburg gewährt den ſpaniſchen Waren den Minimaltarif und außerdem beſondere Ermäßigungen für einige hervorragende wichtige ſpaniſche Exportwaren. Früchte und Weine werden die gleiche Behand⸗ 80 erfahren wie die aus Frankreich importier⸗ en. — Marſchall Joch in Belgien. Marſchall Foch, der in Brüſſel angekommen iſt, wurde heute mor gen 11 Uhr empfangen. Hierauf begab er ſich nach Löwen, wo er eine Rede halten wird, in der an die Einigkeit der Alliierten erinnert. ö — Baldwin über die Sicherheitsfrage. Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin beſchäf⸗ tigte ſich in einer Rede vor einer unioniſtiſchen Verſammlung in Worcheſter auch mit der Frage der Sicherheit. Er führte u. a. aus: jetzt tatſächlich die Zeichen des heranbrechenden Tages nach einigen äußert dunklen und verwirr⸗ ten Jahren. Wir ſind überzeugt, daß die Linie, die wir verfolgen und auf der wir hoffen, die Nationen von Weſteuropa zu irgend einer Art von Pakt zuſammenzubringen, welcher, ſoweit es möglich iſt, einen Krieg für immer unmöglich machen wird, beſſer iſt, als wenn ein Verfahren befolgt werden würde, das in der Vergangenheit Europas zu ſolchen Kataſtrophen führte. Dieſes Verfahren iſt der Verſuch, die Mächte im Weſten Europas durch bewaffnete Bündniſſe im Gleich⸗ gewicht zu halten, bei denen gewiſſermaßen einer gegen den anderen ſteht. Es habe ſich immer und immer wieder gezeigt, daß einige alliierte Mächte, die ſich einander mehr oder minder gleich ſtark gegenüberſtanden, ſich beinahe unvermeidlich auf einen ſchließlichen Kampf um die Oberherr— ſchaft hinbewegten. Damit müſſe aufgeräumt werden und der Verſuch gemacht werden, auf anderer Grundlage etwas aufzubauen, das zur Sicherheit der jetzigen und der künftigen Gene⸗ ration vor der blutigen Entſcheidung eines Krieges führen könne. — Vor großen internationalen Konferenzen? Nachdem Briand den franzöſiſchen Botſchafter in London zu ſich gerufen hatte, mit dem er, wie verlautet, lange Beſprechungen über das Sicher⸗ heitsproblem gepflogen hatte, wird er demnächſt den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin de Mar⸗ Briand hatte kürz⸗ lich in der Kammer erklärt, daß er der„Mann gerie zu ſich kommen laſſen. der Beſprechungen“ ſei. Man glaubt, daß in dieſem Glaubensbekenntnis der Keim verſchiede⸗ ner großer internationaler Konferenzen ruhe. — Kriſe in Portugal. rückzunehmen. enthalten. Nach der Sitzung fand eine Sympa⸗ thiekundgeoung für den Präſidenten in den Stra⸗ Abgeordneten um den Präſidenten zu erſuchen, ſeine Demiſſion zurück⸗ Der Präſident erklärte, daß er dem Willen des Parlaments entſprechend nicht demiſ⸗ ſionieren werde. 55 ßen ſtatt. Eine Abordnung von begab ſich nach dem Präſidentenpalais, zunehmen. Nen Wir ſehen Der Präſident der Re⸗ publik hat ſeine Demiſſion eingereicht. Das Par⸗ lament hat mit 106 gegen 14 Stimmen eine Ent⸗ ſchließung angenommen, worin der Präſident von der Kammer erſucht wird, ſeine Demiſſion zu⸗ Die Nationaliſten haben dagegen geſtimmt, die Royaliſten ſich der Stimmabgabe en Polipeiſtunde ſpürbur ist gere Zeit fortdauern. Die Soſioter Mitkelun 8 gen der letzten Tage, die meiſt aus Belgrad ode Zaribrod ſtammen, erweiſen ſich an Ort und Stelle großenteils als falſch oder maßlos über⸗ trieben. Man reiſt auf der militäriſch bewachten 18 völlig ſicher 1 Sofia und wird weder an er Grenze no durch den Ausnab iſtank beläſtigt. Naltriſch sind ha dan Attentat Hunderte von Verhaftungen erfolgt, in ganz Bulgarien etwa 1500. Aber in den letzten Tagen wurden Hunderte von Verhafteten wieder freigelaſſen. Von Maſſenhimrichtungen kann keine Rede ſein. Der Chef des revolutionären Zen. trums der Donaujugend Kaſſabow, wurde in Varna im Kampf mit der Polizei erſchoſſen. Die Brandſtifter, die an das Gemeindehaus in Plew⸗ na Feuer legten, ſind unbekannt. Leider iſt da⸗ bei auch eine bedeutende alte Bibliothek Plewnas verbrannt. Eine Umbildung des Kabinetts iſt vorläufig unwahrſcheinlich. Die Stellung der Regierung Zankow ſcheint jetzt eher geſtärkt zu ſein. Die Sobranje berät in Ruhe das Budget. Der Plan eines Moratoriums beſteht vielleicht, doch hat ſich der Miniſterrat bisher nicht damit beſchäftigt. Der König weilt ſtändig in Sofia. Die Arbeiten des Völker- bundes. Genf, 26. April. Im nächſten Monat finden eine Reihe wichtiger Tagungen von Organen des Völkerbundes oder von ihm einberufener Konſe⸗ renzen ſtatt. Eine der bedeutendſten wird die Kontrolle des Waffenhandels betreffen, die von 39 Ländern beſchickt wird, darunter von Deutſchland und den Vereinigten Staaten. Die Konferenz beginnt am 4. Mai und dürfte meh⸗ rere Wochen dauern. ö Beſondere Aufmerkſamkeit verdient die Ta⸗ gung des Wirtſchaftskomitees, weſche am 26. Mai beginnt. Ihre Hauptaufgabe betrifft die Aufhe⸗ bung aller Ein⸗ und Ausfuhrbeſchränkungen und Verbote, welche Frage bereits im Februar Gegenſtand der Diskuſſion bildete und verſchoben wurde, um für ihre Weiterbehandlung auch Deutſchland und noch andere zentraleuropäiſche Staaten zuzuziehen. In dieſem Zuſammenhang dürfte insbeſondere auch das neue Geſuch der öſterreichiſchen Regierung, das wirtſchafts⸗ und zollpolitiſche Verhältnis Oeſterreichs zu den um⸗ liegenden Staaten zu prüfen, zur Sprache gelan⸗ gen. Wie man erfährt, bildet dieſe Frage ſchon den Gegenſtand lebhaften Meinungsaustauſches zwiſchen mehreren Regierungen, wobei beſonders auch die Anſchlußfrage Oeſterreichs an Deutſch⸗ land wieder eingehend erörtert wird. Anſchlie⸗ ßend an die Tagung des Wirtſchaftskomitees wird der gemiſchte Ausſchuß aus Vertretern des letzteren ſowie des Finanzkomitees und des In⸗ ternationalen Arbeitsamtes über die wir'ſchaft⸗ lichen Kriſen und die Arbeitsloſigkeit beraten. Zum erſtenmal und ſomit mehr nur zu vorbe⸗ reitenden Arbeiten treten die beratende Kommiſ⸗ ſion für Kinderſchutz und die Unterdrückung des Mädchenhandels ſowie des Komitees für die Schaffung eines internationalen Verbandes für Hilfeleiſtung bei Naturkataſtrophen Außerdem werden drei Völkerbundsorgane in Paris tagen, das Kontrollkomitee für die öſter⸗ reichiſche Propagandaanleihe, die Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit und der Unterausſchuß für die Schaffung einer Kondention über die Binnenſchiffahrt,* ilich wie die für die Rhein⸗ ſchiffahrt in der Brüſſeler Konvention von 1898 ſchon beſteht. Sodann iſt noch die Internatio⸗ nale Arbeitskonferenz zu erwähnen, welche am 19. Mai hier beginnt. Das Copyright 1924 by Greiner u. Comp. 5 Berlin W. 30. ü Da las der Geſchäftsführer noch einmal langſam: Ulrich Zantner, Schloß Waldhof, f. Beinkleid und Weſte ſind ſpäteſtens abzulie⸗ fern am 14. Juli.“ Das notierte ſich Müller, dann ſagte er: „Ich(aube, das iſt der Mann, nach dem ich forſche. Aber bitte, leſen Sie weiter.“ Und der Geſchäftsführer ſuchte weiter nach Kunden, die mit Gewandſtücken aus dem Stoffe mit der Fabriknummer 1623 bedient i worden waren, aber ite Namen hatten nicht U. Z. als Anfangsbuchſtaben. „So, nun können Sie mir vielleicht noch ſagen, wo dieſes Schloß Waldhof liegt?“ bat Müller.„ Auch damit konnte der Geſchäftsführer dienen. Schloß Waldhof, das ſicherlich von einem Walde dereinſt umgeben war, lag un⸗ ſern Brünn, mit der Stadt durch eine Stra⸗ Fßenbahn verbunden, inmitten neuerer Bauten, war jetzt Fabrit und Eigentum, ſowie der ſtändige Wohnſitz eines Filzfabrikanten, deſſen Angeſtellter Ulrich Zanter geweſen war. Der Fabrikant hieß Robert Fellner. . Sehr befriedigt kehrte Müller mit ſeinem Pak⸗t in ſein Hotel zurück, deponierte es dort und fuhr aus der Stadt. s Von Wald auf der ganzen Strecke nichts mehr zu ſehen. Die ſich immer mehr aus brei tende Stadt hatte ihn ſchon lange verſchlun⸗ gen. Jetzt reihte ſich hier Villa an Villa und Garten an Garten. Da und dort ſtand auch ſchon ein Häuſerblock und ragte ein Fabrik⸗ ſchlot in den heute klaren Himmel empor. Ehe er es ſich verſah, wurde Müller von dem Schaffner bedeutet, daß er jetzt ausſtei⸗ wandemde Lich. . Von Auguſte Groner Es war ein hübſcher Bau, der da inmitten eines großen Gartens log, an den ſich ein Fabriksbau ſchloß. „Ein Herrenhaus,“ dachte Müller, als er des alten Gebäudes anſichtig wurde. Schloß iſt ein bißchen zu hoch gegriffen. Vor dem weiten Tor angelangt, fragte er den dort arbeitenden Gärtner, ob er Herrn Feller ſbrechen könne. „Nein, die Herrſchaften ſind verreiſt, aber das gnädige Fräulein iſt zu Hauſe,“ antwor⸗ tete der Mann. 9„Bitte, rufen Sie jemand, der mich mel⸗ et.“ 7% „Da kommt gerade die Minka.“ Der Gärtner winkte einem drallen Mäd⸗ 4 das mit einem Korb voll Birnen daher⸗ am. a Minka führte Müller ins Haus. Das gnädige Fräulein, eine würdige, rundliche, gemütliche Fünfzigerin, in breiter Wirtſchafts⸗ ſchürze, an deren Gürtelband ein Schlüſſel⸗ bund hing, trat bald in das freundliche Par⸗ terrezimmer, in das Minka, den Beſuch gelei⸗ tet hatte. Müller ſtellte ſich der Dame in ſeiner Eigenſchaft vor und bat die Erſtaunte um Auskunft über Herrn Ulrich Zantner. „Ja, was wollen Sie denn über ihn wiſ⸗ ſen?“ erkundigte ſie ſich. „Der Zanter hatte doch niemals mit der Polizei zu tun gehabt. Na, da werden meine Schweſter und mein Schwager ſchauen! Was wollen Sie wiſſen von ihm? Hat er etwas an⸗ geſtellt?“ „Ob er etwas angeſtellt hat, iſt bis jetzt noch nicht erwieſen, wiewohl man ihn in einem fremden Hauſe fand, das er heimlich be⸗ treten hat.“ f „Heimlich? Zu welchem Zweck? Müller zuckte die Achſelnn. ö „Haben Sie ihn als ehrlichen Menſchen gekannt?“ erkundigte er ſich. „Nie iſt uns etwas Schlimmes an ihm aufgefallen. Und er iſt doch ſchon fünf Jahre im Hauſe. Er! iſt Buchhalter bei meine en müſſe, wenn das ſein Ziel das Waldſchloß Sabager,- Er bat mmer leine Pflicht hier tödli Zeit des Einſturzes frei war, ſammengebrochen ſein. zuſammen. ſtüdter Ba rücke auf u unter ſeinen Wagen und warde von vorn enden Perſonen bewußtlos auſftzefunden rend das Fuhrwerk weiterging und auch ein vorausfahrender anderer Landwirt von dem Vor⸗ falle nichts bemerkte. Der Verunglückte kam in das Darmſtädter Krankenhaus, wo er am an⸗ dern Morgen ſeinen Verletzungen erlag. Reisbach, 2. April. Das noch nicht 14 Jahre alte Kindermädchen Roſine Danggirtner ſchüttete den Kindern ihres Dienſtherrn ſcharfe Eſſigeſſenz in das Getränk. Ein Kind ſtarb bereits an den erlittenen Verletzungen, während das andere Kind ſchwer krank darniederliegt. Das Mädchen ließ ſich zu dieſer Tat hinreißen, um von dem Dienſtplatz wieder entlaſſen zu werden und nach Hauſe zu kommen. Weltſpiegel. :: Neue Kraftlinien im Odenwald. Die Oden⸗ wald⸗Kraftwagen⸗Verkehrsgeſellſchaft eröffnet am 28. April die Linie Eberbach—Wahlen—Affolter⸗ bach und zurück ſowie Wahlen—Hammelbach Weſchnitz und zurück. Der Verkehr auf dieſer Linie wird bis zum 15. Mai nur Dienstags, Donnerstags und Freitags durchgeführt, ab 16. Mai täglich. :: Ein ſchwimmendes Bootshaus ſoll, wie die'eckarwerft Heidelberg ankündigt, in einigen Wochen in Heidelberg auf dem Neckar eröffnet werden. Es bietet für 60 bis 80 Sportbbooie aller Art Raum. :: Der kleine Sommerauer Tunnel eingeſtürzt. Der auf der Scheide der Schwarzwaldbahn auf einer Höhe von 834 Metern zwiſchen den Orten Nußbach und Sommerau gelegene ſogenannte kleine Sommerauer Tunnel iſt vorgeſtern ein⸗ geſtürz et. Aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſache haben ſich Felsblöcke gelöſt, die auf den Eingang ſtürzten und dieſen mitriſſen, ſodaß der ganze Eingang verſchüttet iſt. Mit dem Ein⸗ bruch des Tunnels iſt der ganze Verkehr unter⸗ 1 brochen, er wird aber durch Umſteigen in Autos weiter aufrecht erhalten. Da der Tunnel zur kamen Perſonen dabei nicht zu Schaden.— Wie weiter aus Do⸗ naueſchingen gemeldet wird, ereignete ſich der Einſturz zwiſchen halb 7 und 7 Uhr abends und zwar ſoll lediglich der Eingang des Tunnels zu⸗ Die Verkehrsſperre wird vorausſichtlich zwei Tage dauern. :: Neuer ſchioeizer Höhenrekord. Der ſchwei⸗ zeriſche Flieger Oberleutnant Carpier in Chur har einen neuen ſchweizeriſchen Höhenrekord mit 9750 Metern aufgeſtellt. Der bisherige ſchweize⸗ riſche Höhenrekord für Flugzeuge betrug 8 100 Meter. „: Der verhängnisvolle Bubikopf. Die 15⸗ jährige Grete Stark in Mäder, die dort in einer mechaniſchen Hohlſaumweberei beſchäſtigt war, geriet mit ihren Haaren in eine Transmiſſions⸗ anlage, ſodaß ihr das Haar ſamt den Wurzeln vollſtändig ausgeriſſen wurde. Zudem verlor ſie das halbe rechte Ohr. Sie wollte eine auf den Boden gefallene Schraube aufheben, wobei ſie vermutlich von einem Rade der Transmiſſion an g 75 ue, Allen. u, Bcitefrucl 28 effiditlicm in Drogerien, Apotheten, Blumęm- u- „„ 1 Healal. Dunger Hersteller: Gebr. Maier, Heidenheim a. Brz. 1 geh⸗ wäh⸗ aber doch einfacher Freilich hat er immer große Roſinen im faſelt von Reichſein und iſt zum Jähzorn ge⸗ neigt. Er hat ſich einmal an einem unſerer Arbeiter vergriffen, hat ihn geſchlagen, bloß weil der Mann ihm eine unartige Antwort ge⸗ geben hat. „Alſo jähzornig iſt er?“ „Ja, und mißtrauiſch und menſchenſcheu.“ „So hatte er nicht viel Verkehr?“ „Gar keinen, das heißt, in der letzten Zeit hat er mehrmals Beſuch gehabt. Ein ziemlich unheimlich ausſehender Menſch hatte ihn einigemal beſucht, iſt ſogar einmal über Nacht bei ihm geblieben.“ „War alſo mindeſtens ein Bekannter?“ „Sie haben„Du“ zu einander geſagt, aber freundſchaftlich waren ſie gerade nicht— ſie haben, wie ich durch die Wand gehört, auf Le⸗ ben und Tod mit einander geſtritten, und da⸗ nach iſt der Zantner ein paar Tage lange ganz vnfiört umhergegangen.“ „Und dann?“ „Dann hat er ſich den erſten Urlaub ge⸗ nommen, den er bei uns gehabt hat.“ „Alſo auf Urlaub iſt er gegangen. So! ſo! Na und mit Weibern hat er keine Geſchichten gehabt?“ „Er mag verliebt geweſen ſein, denn er hat gedichtet, ſo recht ſchmachtend, aber eigent⸗ lich iſt er den Frauen ausgewichen, Nein, nein, die haben ihn nicht in die Tinte bringen kön⸗ nen. „In rote Tinte.“ 0 „Was wollen Sie damit ſagen?“ Müller zog ſein Notizbuch hervor und ent⸗ nahm ihm die Photographie. „Dieſen da,“ ſagte er ernſt, hat man in dem betreffenden Hauſe in ſeinem Blute ge⸗ funden. Iſt das Ulrich Zantner?“ Er reichte ihr das Bild. 17 4 5 Nach einem Blick darauf ſchrie ſie: „Herr Gott! Ja! Das iſt ja ein Toter!“ ſchwer atmend in ihren Stuhl zurück. Neat„ er iſt tot!“ 5 is ein Selbſtmord?“ fragte ſie ſchye⸗ Gh. Nerd. Weben Se vl b! Kopf, was Sie über ihn und ſeine Verhälkniſſe wi. Ganz blaß war ſie geworden und lehnte ſich ſen?“ „Natürlich— aber jetzt fällt mirs ein, ich weiß wenig von ihm. Er iſt uts allen ein Fremder geblieben, hat niemals Inſchluß an uns geſucht.“ „Hat er hier gewohnt?“ „Ja, und zwar in dieſem Zimmer, das nach ſeinem Weggang anders eingerichtet wor⸗ den iſt. Dort am Fenſter, hat er oft geſeſſen und ganz verträumt in die Weite geſchaut, in ſeinen dienſtfreien Stunden, mit ſeinen Ge⸗ danken immer weit fort, hat auch ſeine Mahl⸗ zeiten immer allein eingenommen, wiewohl noch ein gebildeter junger Angeſtellter da iſt, der ihn gern zur Geſellſchaft gehabt hätte. Aber er iſt uns allen ſeit einem Jahr geradezu aus⸗ gewichen, iſt immer verſchloſſener, immer un⸗ zufriedener, mit ſeinem Geſchick geworden, war mürriſch wie ein Alter und—“ „War nach Reichtum gierig.“ „Na und wie! Und dabei voll Romantik!“ „Wi? hat ſich das geäußert?“ „Einerſeits hat er ſchwulſtige Gedichte gemacht, in die er ganz vernarrt war, onderer⸗ ſeits hat er manchmal vor verborgenen Schät⸗ zen geredet, von vielen Koſtbarkeiten, die im Meer liegen, und dem Geſchmeide und dem Gelde, das bei Feindesnot verſteckt worden iſt. „Zu wem hat er dieſe Aeußerungen ge⸗ macht?“„ „Zu einem Verwalter.“. „Kann ich den Mann ſprechen?“ 5 „Er iſt ſchon im letzten Winter entlaſſen worden, wo er jetzt lebt, weiß ich nicht.“ N„Tut nichts. Alſo Ulrich Zantner hat ſchon im letzten Winter von verborgenen Schätzen geredet?“ „Ja, da hat er mit dem Michalek davon geſprochen, der ſeit dem Winter nicht mehr hier iſt. Mein Gott! Ich kanns gar nicht faſſen, daß er tot iſt, daß er ſo enden mußte!“ a „Von ſeinen äußeren Verhältnlſfen iſt Ihnen nichts bekannt?“ fuhr Müller fort. f Nichts. Ich weiß nicht einmal, od er Ver⸗ Pandte Hatte. 9 85 nie von ſich“ 0 80 i 7 5 10 Wort* bebe, bung folgt 4 noch nicht rechtskräftig. ein anzflug unternehmen. des nächſten Fluges iſt Porto Rico in Ausſich genommen. Der Start zu dieſem Flge dürft, bereits in der nüchſten Woche erfolgen. :; Amundſens Probeflug. Wie„Politiken aus Kingsbai auf Spitzbergen erfährt, ſol am heutigen Samstag der erſte Probeflug der beiden für den Polflug beſtimmten Flugzeuge mit voller Belaſtung ſtattfinden. Augenblicklich mird die letzte Hand an die Montierung der Flug zeuge gelegt. Wenn der Probeflug ein günſtiges Ergebnis hat, wird über den Zeitpunkt und den Ort des endgültigen Staates entſchieden werden. Dieſer hängt natürlich auch vom Wetter ab. Falls Wetter für mehrere Tage in Ausſichl zunächſt die beiden Expeditions. ſchiſſe„Fram“ und„Hobby“ ſoweit wie möglich nach Norden vordringen. Die Flugzeuge folgen dann nach und ergänzen ihren Benzinvorrat aus den Schiffen, ſobald dieſe nicht mehr weiter vor⸗ dringen können. Dann ſtarten die Flugzeuge zum Nordpolflug. Bei ungünſtigent Wetter wer; den die Schiffe bei der Danskinſel auf die Flie; ger warten und mit dieſen vereint dann entwe⸗ der am Strande der Wellmann⸗Bucht oder an de: Kobbe⸗Bucht lagern, bis gutes Wetter ein⸗ tritt. Von der Kobbe-Bucht weiß man, daß ſie nach Weſten hin offen iſt, dagegen iſt nicht be⸗ kannt ob die Wellmann Bucht eisfrei ist. Dieſe würde als Lagerſtelle vorgezogen erden, weil ſie einen geſchützten Hafen hat. Dis Teilnehmer an der Expedition ſind geſund und in beſter Stimmung. Sport und Spiel. Fußball. Wiesbaden, 26. April. Bei dem heutigen Ent⸗ ſcheidungsſpiel zwiſchen dem Fußballſportverein Frankfurt und dem Sportverein Wiesbaden um den dritten Tabellenplatz in der ſüds utſchen Mei⸗ ſterſchaft gelang es keiner Partei, ein Tor zu er⸗ zielen, ſodaß ſie ſich beide in die Punkte teilen. Fußballſportverein Frankfurt erhält dadurch den noch benötigten Punkt, der ihm die Teilnahme- berechtigung als dritter Vertreter Süddeutſch⸗ lands bei den Meiſterſchaftsſpielen vor Kickers Stuttgart ſichert. ö Um die Deutſche Fufßballmeiſterſchaft. ö Die letzten Kandidaten für die Entſcheidungs⸗ ſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft, die am 3. Mai beginnen, wurden am Sonntag er⸗ mittelt. Für den Süden tritt durch den Piunkt⸗ gewinn in Wiesbaden als dritter Kandidat der Fußballſportverein Frankfurt ein. Der We⸗ ſten ſtellt als driften Kandidaten den Turn- u. Raſenſportverein Düſſeldork, der die Arminie⸗ Bielefeld mit 3:0 abſertigte. Im Norden iſt der Hamburger Turnverein neben Altona der zweite Teilnehmer, der mit Kkilia⸗Kiel 0:0 unentſchieden ſpielte. Für Mitteldeutſchland wird der Erſte Sportverein Jena och in Konkurrenz treten, der dem Sportklub Erfurt mit 2:1 das Nachſehen gab. günſtiges ſteht, werden Meiſter der Zentralſchweiz wurde der Fußballklub Bern, der gegen den Fußballklub Baſel 2:1 gewann. Legfte Meldungen. Der neu gewählte Praſident. Berlin, 27. April. Nach den vorliegender vorläufigen amtlichen Wahlergebniſſen der Reichs wahlleiters ſteht die Wahl Hindenburgs zun Reichspräſidenten fe ſt. Daran iſt nicht zu zwei feln, deun es iſt unter gar keinen Umſtänden an⸗ zunehmen, daß die vorgeſchriebene genaue Durch⸗ prüfung des Wahlreſultats eine Stimmenverſchie⸗ bung in dem Maß herbeiführen könnte, daß die auf Hindenburg entfallene Mehrheit zu elner Minderheit oder auch nur zweifelhaft werden würde. Allerdings iſt die Wahl Hindenburgs Sie wird es verfaſſungs⸗ gemäß erſt in dem Augenblick, wenn das endgül⸗ tige amtliche Wahlergebnis vom Reichswahlei⸗ ergebnis vorliegt. land werde um mit der d damit dem Rechtswirkſamwerden der Wahl gerechnet werden kann. Die Verſaſſung fordert außerdem, daß die Vereidigung des neuen Reichs⸗ präſtdenten vor dem Reichstag erſt angeſetzt wer⸗ den dürfe, wenn das amtliche endgültige Wahl⸗ Damit dürften wiederum einige Tage vergehen und die Vereidigung Hin⸗ denburgs daher wohl kaum vor dem 8. Mai erfol⸗ gen können. Bis zu dieſem Zeitpunkt wird der ſtellvertretende Reichspräſident Simons die Ge⸗ ſchüäfte weiterſühren. Nach Hindenburgs Verei⸗ digung tritt Dr. Simons ſofort zurück und Hin⸗ denburg tritt alsdann ſein Amt an. Eine be⸗ ſondere Erklärung Hindenburgs, daß er die Wahl annehme, iſt nicht mehr erforderlich, da ſämtliche Randidaten für die Reichspräſidentenwahl nach den geſetzlichen Beſtimmungen ſich bereits in dem Augenblicke auch zur Annahme der Wahl ſchrift⸗ lich verpflichtet hatten, als ſie ſich als Bewerber aufſtellen ließen. Wie wir ſchließlich noch erfah⸗ ren, wird Hindenburg bis kurz vor ſeiner Ver⸗ eidigung in Hannover bleiben. Ein ſchweres Automobilunglück. Hanau, 26. April. In der Nähe der Don äne Kinzigheimerhof be! Hanau hat ſich geſtern abend ein ſchweres Autounglück zugetragen. Fürſt Richard zu Wittgenſtein auf Schloß Ber⸗ leburg hatte mit ſeiner Frau, einer geborenen Prinzeſſin Löwenſtein und ſeinem 18jährigen Sohn an einer Beerdigung teilgenommen und befand ſich auf der Rückſahrt. Da Automobiz erlitt einen Reifenbruch und überſchlug ſich. Der Chauffeur war ſofort tot, der 46 Jahre alte Fürſt erlitt ſchwere Rippenbrüche und wurde mit ſeiner leicht verletzten Frau und ſeinem Sohne, der auch leichte Verletzungen erlitten hatte, nach dem Krankenhaus in Hanau transportiert, wo er nach kurzer Zeit geſtorben iſt. Eine Rede Herriots. Paris, 27. April. Kammerpräſident Her⸗ riot hielt heute in Aurillac eine politiſche Rede, in deren Verlauf er ſeine Politik gegen die Angriffe Millerands verteidigte. Er er⸗ wähnte auch die Sicherheitsfrage und erklärte, er habe Verhandlungen mit Deutſchland ange⸗ knüpft, um einen Sicherheitspakt zu ſchaffen. Wenn man auch dieſem Pakt nicht ohne Vor⸗ ſichtsmaßnahmen zuſtimmen könne, dürfe man doch keine Gelegenheit verpaſſen, um die Rea⸗ lität des Friedens zu vergrößern. Man könnte die Geſchichte von vor dem Kriege heute unter dem Titel ſchreiben:„Die verpaßten Gelegen- heiten“. Es ſei keine Politik, immer nein zu ſagen. Im Laufe ſeiner diplomatiſchen Ver⸗ handlungen habe er die Ueberzeugung gewon⸗ nen, daß, wenn man gewiſſe ſehr vünſchens⸗ werte Abkommen, wie ein franzöſiſches eng⸗ liſches Abkommen, jetzt unmöglich geworden ſeien, dies darauf zurückzuführen ſei, daß man ſie zurzeit der Verhandlungen von Cannes be⸗ kämpft habe. Was den Dawesplan be⸗ treffe, ſo könnte er Millerand entgegenhalten, daß er nicht mehr zu ſagen brauche, Deutſch⸗ zählen, ſondern: Deutſchland zahlt. Eine neue Verſchwörer⸗Organiſation. Sofia, 26. April. Nach einer Blätter⸗ meldung cis Wien ſoll der Vorſitzende der mazedoniſchen föderaliſtiſchen Organiſation nach Moskau gerufen worden ſein, um dort über die Lage in Bulgarien Bericht zu erſtat⸗ ten.— Die Regierung hat beſchloſſen, den Ge⸗ ſetzentwurf über fünften Gnadenerlaß für die angeklagten Kommuniſten und Mit⸗ glieder der Bauernpartei zurückzuziehen.— In Warna wurde eine kommuniſtiſche Verſchwö⸗ rerorganiſation entdeckt. 70 Kilo Sprengſtoff und Belaſtungsmaterial wurden beſchlag⸗ nahmt. Mehrere Eiſenbahner ſind in die Ver⸗ ſchwörung verwickelt.— Nach einer Regie⸗ rungsverordnung wurden bis auf weiteres drei Blätter der agrar⸗kommuniſtiſchen Orga⸗ niſation verboten. Wetterbericht. rung. Zunächſt keine Aende⸗ 47 1 7 g 0 1 ö „Viernheim, 28. April. * Maifeier. Die diesjährige Malfeier findet am Sonntag, den 3. Mat am Ochſen⸗ brunnen ſtatt. Näheres wird noch bekannt gegeben. * Frühjahrskonzert. Das berelts an⸗ gekündigte Frühjahrskonzert des Männergeſang ⸗ vereins findet wegen Renovierung des Engelſaales am Sonntag, 10. Mal, im Freiſchützſaale ſtatt. Näheres durch Inſerat. *Der 12. Stenographentag des deutſchen Steuographenbundes Gabels⸗ berger findet in den Tagen vom 25. bis 28. Juli in München ſtatt. Es wird eine Tagung von noch nie geſehenem Ausmaß werden, denn nach München locken die verſchiedenſten Erinnerungs⸗ ſtätren an Gabelsberger(Gabelsbergers Wohnhaus, Grabdenkmal, Gabelsberger⸗Muſeum, Gabelsber⸗ ger ⸗Büſte in der Ruhmeshalle) und außerdem ſoll nach langjähriger Pauſe wieder einmal ein großes Bundes wettſchreiben ſtattfinden in den füz Handel und Induſtrie wertvollen Geſchwindig⸗ keitsſtufen von 140 Silben und höher. Von beſonderer Bedeutung wird die Taguag auch durch das einmütige Bekenntnis zu der von den Regierungen des Reiches und der Länder be⸗ ſchloſſenen und eingeführten Deutſchen Einheits⸗ ſtenographie werden. Eine Reihe von Extrazügen wird die zahlreichen Tellnehmer nach München bringen. * Mannheimer Gaſtſpiel der Har⸗ tung⸗Bühne. Fritta Brod vom Frankfurter Schauspielhaus ſpielt in allen Aufführungen von Sternheim's„1913“ die„Ottilie Maske von Buckow“ die ſie auch in der Frankfurter Uraufführung unter Hartung geſpielt hat. „ Amerikafahrt des Präſidenten der Reichsbahndirektion Mainz. Der Präſident der Reichsbahndirektlon Mainz, Herr Loch te, tritt im Einverſtändnis mit der Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft eine achtwöchige Studienreiſe nach den Vereinig⸗ ten Staaten von Nord-Amerika an. Er wird ſich zu dieſem Zweck am 1 Mai an Bord des Dampfers„Columbus“ vom Norddeutſchen Lloyd in Bremerhaven begeben. Heſſiſche Gartenbau⸗Ausſtelung 1925. Im Rahmen des„Darmſtädter Sommers 1925. Die Intereſſenten der Ausſtellung, insbe⸗ ſondere die Induffrie, die Künſtler, Gewerbetrei⸗ bende und Geſchäftsleute werden darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Friſt fuͤr die Anmeldungen am 1. Mai abläuft. Wenn auch nach dieſem Termin noch einlaufende Anmeldungen, ſoweit als angängig, berückſichtigt werden ſollen, ſo kann doch den betreffenden Ausſtellern nicht mehr wie ſeither eine Auswahl der Plätze und etne Berückſichtigung von Sonderwünſcheu zu⸗ geſtanden werden. Die Zeichnungen für den Garantiefonds der Augſtellung find inzwiſchen recht zahlreich eingelaufen, obwohl auch hier noch mehrere Private und Firmen uſw. von denen eine Unterſtützung des Unternehmens ficher zu erwarten iſt, mit der Einſendung der Zeich⸗ nungsſcheine im Rückſtand ſind. Die Vorarbeiten für die Ausſtellung, ins⸗ beſondere die Erdarbeiten, die durch die Regen⸗ tage der letzteu Wochen eine Uaterbrechung er⸗ ltiten, werden jetzt wieder fortgeſetzt. Geſchäftliches. — Leuchen weint! Heute iſt großer Ball und ihre Lackſchuhe ſind brüchig geworden. Sie hat ſchon Kaſſenſturz gemacht; es reicht aber nicht für ein neues Paar. Da erinnert ſie ſich eines jovialen Herrn, der ihr einſt einen guten Rat gab.— 10 Minuten ſpäter fährt ſte mit fieudigem Geſicht und mit blitzenden Weinheimerftr. 53 D at und kaufte National⸗Theater Mannheim Nationaltheater Mannheim. Dienstag, 28. April. D 31.„Fahrt nach der Sübſee“. Kleine Preiſe. Anfang 71½ Uhr. b Mittwoch, 29. April. B 36.„Cavalleria ruſticang“ „Der Bajazzo“. Mittlere Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag 30. April, C31.„Orpheus“, Clau⸗ dio Monteverdi Orfeo. Neugeſtaltet von Carl Orff. Mittlere Preiſe. Anfang 8 Uhr. a Freitag, 1. Mai. F 31.„Lohengrin“. Hohe Preiſe. Anfang 61½ Uhr. 5 i A 31.„Was ihr wollt“. Samstag, 2. Mai. Mittlere Preiſe. Anfang halb 8 Uhr. Sonntag, 3. Mai. a. M. 64. Gaſtſpiel Jacques „Triſtan und Iſolde“. Hohe Preiſe.(Vo echt P) Anfang 6 Uh recht D. nfang r. 5 „So iſt es! 7„Iſt es Anfang halb 8 Uhr. f Montag, 4. Mai. E 31. ſo?“ Kleine Preiſe. Im neuen Theater. Mittwoch, 29. April. Anfang halb 8 Uhr. Donnerstag, 80. April.„Nathan der Waiſe“. Anfang halb 8 Uhr.. Samstag, 2. Mal.„Mignon“. Anfang halb 8 Uhr. Sonntag, 3. Mai. Anfang halb 8 Uhr. Mannheimer Gaſtſpiel der Hartung⸗Vühne. Wochenſpielplan: hohe Preiſe: G. O'Neill, Anfang 8 Uhr Anfang 8 Uhr Anfang 8 Uhr hohe Preiſe:„Glovanni und Annabella,, Schau⸗ Preiſe, Anfang 8 Uhr Donnerstag, 7. Mai: kleine Preiſe, Anfang 8 Uhr Preiſe, Anfang 8 Uhr. Friſch kaufen Sie Eier, Süßrahmtafelbutter, Rahma se wan in Blauband, Orangen Feigen, Datteln, Bonbons, Praline, Schokolade Nik. Werle Hügelſtr. 2. ſpiel in 5 Akten von John Ford, Anfang 8 Uhr Mittwoch, 6. Mai:„Giovanni und Annabella“; kleine „Giovanni und Annabella“; f 2 „Die Marquiſe von Areis““ „Die Marquiſe von Arcis“, 1 Samstag, 2. Mal: Premiere(Premieren⸗Abonnement); „Der haarige Affe“ ein Schauſpiel alten und neuen Lebens in 8 Bildern von Eugene 8 Sonntag, 3. Mar:„Der haarige Affe“; hohe Preiſe, 1 Montag, 4. Mai:„Der haarige Affe,; mittlere Preiſe, Dienstag, 5. Mai: Premiere(Premieren⸗Abonnement; 19 Freitag, 8. Mai:„Giovanni und Annabella“; kleine 2 In der Handlung U. Uinkenbach Weinheimerſtr. kaufen Sie Gut und ſchaften für Küche und Haushalt. Der Schalk in der Liebe. „Der Bienenkorb“, eine bei Herder, Freiburg i. Br erſcheinende Erzählerreihe enthält ein Bändchen von Hans Roſelieb:„Der Schalk in der Liebe(je nach Einband G. M. 1.—, 1.20 oder 2.50). Im Folgenden geben wir die auſchauliche Milieuzeichnung wieder, mit der Roſelieb die erſten Seiten ſeines wohlgeratenen Muſenkindes ziert. N Der ſchöne Jakob Wüſtendael, der ſchon ſeit Jahren Schloſſer in einer winzigen Maſchinenfabrik einer kleinen Stadt am Mittelrhein war, hatte ſich als Arbeiterkind und als Arbeiter immer zu jenen beſitzloſen und wurzelloſen Menſchen ge⸗ zählt, die zum aufreizenden Proteſt ſich ſelber Proletarier nennen. Aber er war beſcheiden von Natur. Deshalb gehörte er nicht zu den Arbeitern, die ihr Leben zu einem Kampfe für ſich und die Werkbrüder machen. Jakob liebte den Frieden und vor allem den ſeinigen 0 ö Mann an allem, was die Führer erkämpften: den beſſeren Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und namentlich Löhnen, von Herzen teilnahm, allerdings auch dies mit einer ſtillen, nach innen gerichteten Freude, die ihn nur bewußthafter als bisher ſeine verzwickten Schrauben drehen ließ. 1 Nun hatten ſich die Löhne und das Anſehen der Arbeiter in den Jahren nach der Staatsumwälzung mit der politiſchen Macht des Arbeiterſtandes bedeutend verbeſſert. Als ein ge⸗ fernter Arbeiter für wichtige und feine Maſchinenteile war unter dieſem glücklichen Zeitenwechſel Jakob wie unter einer volleren und wärmeren Sonne in beſonderem Maße aufge⸗ gangen. Er war ein unggeſelle ohne Eltern und Verwandte und hatte ſich pflegen können, ja hatte es nach den entnervenden Kriegsjahren tun müſſen, weil er mit dem hohen Verdienſt 12 nichts 85 anzufangen wußte. So kaufte er ſich gefälligere Konfektionsanzüge, und ſpäter, als dieſe ſeinen An⸗ Noche nicht mehr genügten, da vertraute er einem Maß ⸗ über alles, obſchon er als geſcheiter ſchneider die äußerliche Form ſeiner Geſtalt an. Auch in Speiſen wurde er wähleriſcher und entdeckte bald, daß ſich da. durch ein gewiſſes Behagen über den ganzen Tag, deſſen meiſte Zeit vom Surren der Maſchinen beſtimmt wurde, ausbreitete. Dies Surren, das ihn früher oft quälte, tönte jetzt faſt wie ein heimlich Lied:„Laufet ſicher, ſcharfe Rädchen, laufet eilig, ohne Ruh', ſchafft mir einen ſchönen Abend, treibet feſtlich an mein Blut— heiſſa!“ 5 i Doch nicht wie in einen Rauſch mit Lärm und Rauferei ſtürzte er ſich, ſonntäglich geputzt, in den Abend. Das hätte ſeine Kleider in Unordnung gebracht und noch mehr ſein Gemüt. Er machte es vornehmer. Zu einer guten und abwechſlungsvollen Abendmahlzeit ging er in ein beſſeres Gaſthaus jenſeits des Rheins. Dazu mußte er über die mächtig geſchwungenen Brückenbogen, die ſich bei klarem Wetter ſchwarz im glasgelben Gewäſſer des Stromes ſpiegelten. Unter dem Rollen der Wagen eines emſigen Verkehrs zitterten ſie leicht. Während er im ge⸗ nießeriſchen Schritte der Spaziergänger darüber hinwegſchlen⸗ derte, durchrieſelte ihn kräftigend der Gedanke, wie doch das fließende Waſſer, das die Erzeugniſſe ſeines Berufs und die vieler andern auf dem breiten Rücken trug, die Menſchen ver⸗ binde. Gern blickte er auch mal zurück dahin, woher er kam, aus dem Arbeitsviertel des Städtchens, wo der Schornſtein der Fabrik höher als ſelbſt der Kirchturm ragte und der Schlot aller Häuſer dortſeits und jenſeits des Fluſſes zu ſein ſchien. Die Bruſt ſog er ſich behaglich voll von der ſäuſelnd friſchen Luft, die mit deu Waſſer ſilbrig und faſt träumeriſch ins Unend⸗ liche aller Möglichkeiten zog. Er dachte an die gute Geſellſchaft, in deren Mitte er beſcheiden 5 bewegen würde und von der er als faſt ihresgleichen angeſehen wurde. Dieſer Weg war ihm köſtlich als eine Brücke, die von einem bisher gering bewerteten Stande zu einem menſchlich würdigeren führte. Nach und nach trieb es ihn zu en Er las techniſche Werke über die Maſchine und ihre Zukunft; er las aber aug begann er ſich bald zu verſuchen. Kollegen taten es auch. Trotz der Wohnungsnot wußte er ſich zwei leere Zimmer zu, mieten, welche er mit braunglänzenden Möbeln, die mit ge⸗ wundenen Säulchen verziert waren, ausſtattete. Ein tiefroter Teppich dehnte ſich ſammetweich unter ſeinen ſchweren Arbeiter⸗ füßen. Fein geſchliffene Gläſer glitzerten im Büffet und erin⸗ nerten an angenehme Genüſſe. Schön eingerahmte Bilder, die von erlaubten Freuden, von Reiſen und dem Beſitz einer ſchönen Frau erzählten, hingen in verlockenden bunten Farben und goldenen Rahmen auf der grüngetönten Wand. Auf dem Schreibtiſch, den er faſt nur zum Leſen gebrauchte, ſtanden die erſten Bände ſeiner wachſenden Bücherei.„cr a Bevor er nun des Abends ausging, liebkoſee ir mit glän⸗ zenden Blicken ſein Eigentum, und wenn er wiederkam und ſein ſauberes weißes Bett, ſeinen Waſchtiſch mit der Marmorplatte und dem runden Spiegel darüber und ſeinen Kleiderſchrank mit dem geſchliffenen Türſpiegel und den Schnitzereien anſah, da kam über ihn oft eine ſolche Rührung und Dankbarkeit gegenüber der Maſchine, der er all dieſes ſchuldig zu ſein glaubte, daß er mit den Fingern eines Liebhabers und Kenners über die fein gearbeiteten Holzflächen und die gut gedrechſelten Zierate glitt. An Feſt⸗ oder Namenstagen kam es gar vor, daß er mit Tränen in den Augen ſeines früheren Unterſchlupfes gedachte, einer armſeligen Bude mit ſchlecht gewaſchenem Fuß boden, der faſerte, mit geweißten Wänden ohne Schmuck und einem bunten Bett in wurmſtichiger, krachender Bettſtelle, was alles nicht mal ſein Eigentum war. Jetzt hatte er ein Heim. Er hatte ſogar etwas Lebendiges darin, einen Kanarienvogel, der in den ſchönſten Trillern und Flöten vom Glück des bens ſang. 8 N So war Jakob Wüſtendael nach dd nach in die Empfin⸗ dungen eines Maunes vom Mitte. neirgewachſen. Ob⸗ eich organiſierler Neher, leble er niche niehr in der wurzel⸗ ſen Welt der Prolelarier. Eiſen⸗ und Henshalungswüter⸗ billig; als Spezialität feine Eßbeſtecke und alle ſonſtige Gerä. Val. Winkenbach. Schriften über das Leben, wie man es verſchönern könne. Darin