09 3. Mai Uhr keffen L hafen 9 E.-L 4. M.— . 1. Jad. el). In nicitig 09 afen Liga Sp.⸗Vgg. 6 O. E. G. ſtand. lung 7 en lpacca Teil⸗ ag. 5 2 fader Sohinen Fabrikate. an Fahr⸗ )maſchinen. ungsbedin⸗ e Preiſe. Penn eim enheim: „Tel. 136. Ae I Ae im billig empfiehlt zeyer raße. uud N (iernhetmer geitung— Wiernhelmer Itachrichten) 224 7 1 0 fut Ausnahme der Gonne undg Feiertag dub g Bennſprecher 117. SSS ee e οοẽ,: racht.— Gras beilagen: wöchentl. Sümsta en“, halbſäßrlich einen Fahrplan, ſowie einen Berlin, 29. April. Im Gebäude des vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaftsrates iſt heute vormittag unter großer Beteiligung der Handels- und Wirtſchafts⸗ kreiſe aus ganz Deutſchland und in Anweſen⸗ heit des Stellvertreters des Reichspräſidenten Dr. Simons, des Reichskanzlers Dr. Lu⸗ ther, anderer Mitglieder der Reichsregierung und zahlreicher Vertreter der Länder die 45. Vollveſammlung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages zuſammengetreten. Der Präſident, Franz v. Mendels⸗ ſohn begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſte, wobei er die Hoffnung ausſprach, daß die Beratungen die Wünſche des deutſchen Wirtſchaftslebens klar hervortreten laſſen und daß ſie zur Unterlage der politiſchen Entſchei⸗ dungen dienen möchten. Zu Stellvertretern des Vorſitzenden wurden darauf Witthöfft(Hamburg) u. Pſchorr (München) gewählt. Im Verlaufe der Tagung nahm Reichskanzler Dr. Luther das Wort und führte in ſeiner eineinhalbſtün⸗ digen Rede u. a. folgendes aus: Der deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag verkörpert in ſich die geſamten amtlichen Ver⸗ tretungen der deutſchen Wirtſchaft, ſoweit ſie nicht Landwirtſchaft oder Handwerk iſt. Ge⸗ rade an dieſer Stelle über die Bedeutung der Wirtſchaft für das geſamte Leben unseres Volkes mich zu äußern, und Gedanken, die mir für die weitere Entwicklung Deutſchlands von beſonderer Bedeutung zu ſein ſcheinen, Aus⸗ druck zu geben, iſt es mir ſehr wünſchenswert, Deutſchlands Wirtſchaft iſt für mich die Zu⸗ ſammenfaſſung aller Hand⸗ und Kopfarbeiter, die durch ihre Arbeit dem deutſchen Volke die Grundlage ſeines Lebens verſchaffen. Deshalb iſt es verkehrt, einen Gegenſatz zwiſchen Wirtſchaft u. Sozialpolitik zu konſtruieren. Ohne fortgeſetzte Entwicklung der ſozialen Grundgedanken iſt eine Fort⸗ ſetzung der Wirtſchaft überhaupt nicht möglich. Hier in allen Punkten das Richtige zu treffen, iſt mir eine der ſchwerſten Aufgaben. Die Reichsregierung befindet ſich der Wirtſchaft gegenüber zur Zeit in der Lage, daß ſie den einzelnen Wirtſchaftlern oft mehr als hem⸗ mende und fordernde Kraft erſcheint, denn als unterſtützende. Das liegt in der Natur der Sache, denn in der Wirtſchaft entfalten ſich die Kräfte der Einzelnen, die die Wirtſchaftsgüter erzeugen, während durch das politiſche Leben, an deſſen Spitze die Reichsregierung ſteht, die ſonſtigen Vorausſetzungen des Zuſammen⸗ lebens der Menſchen verwirklicht werden. Ohne ſtaatliche Sicherheit und ſoziale Für⸗ ſorge, ohne Kulturpflege iſt ein Zuſammen⸗ gehen der Menſchen nicht möglich. All das aber koſtet Geld. Und das Geld muß von der Wirt⸗ ſchaft aufgebracht werden. Wenn dem ſo iſt, ſo iſt es eine naturgemäße Vorausſetzung, daß die Wirtſchaft innerlich geſund und daß ſie auch leiſtungsfähig iſt. Es iſt nicht zu verken⸗ nen, daß ſeit den chaotiſchen Zuſtänden der letzten Monate des Jahres 1928 Ungeheures geleiſtet worden iſt und daß ſich in der geſam⸗ ten Wirtſchaft auf der Grundlage der ſtabilen Währung u. der durch das Sachverſtändigen⸗ Gutachten gebotenen Regelung ein weſent⸗ licher Aufbau vollzogen hat. Gleichwohl ſind wir von normalen Verhältniſſen noch weit entfernt. Die lebenswichtigen Fragen für die deutſche Wirtſchaft ſind die Fragen der Erhaltung der Produktion und der 5 Abſatzmöglichkeit. Die Lebensmöglichkeiten ſind gehemmt auf der einen Seite durch ungenügendes Betriebskapi⸗ tal und auf der anderen Seite wieder durch Produktions bedingungen, die das Arbeiten vor vornherein als unwirtſchaftlich erſcheinen laſſen. Alle Sorgen der Wirtſchaft ſind auch Sor⸗ gen der Reichsregierung. Einen großen Je⸗ genſtand der Sorge bildet in Wirtſchaftskrei⸗ ſen zurzeit die Belaſtung durch die Steuern, die in vielen Einzelfällen ein unerträgliches Maß angenommen hatten. Durch die neuen Steuergeſetze, die jetzt nach ihrer Verabſchie⸗ dung im Reichsrat dem Reichstag zur Bera⸗ tung vorliegen, hofft die Reichsregierung e.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins anbkalender.— Annahme von Abonnements täglich Auch in dieſer Frage liegen die Geſetzentwürfe nur zu erreichen durch das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne 0 Freitag, den 1. Mai 1925 Eline droerummrede dles Reichskanzlers auf dem Juduſtrie⸗ und Handelstag. Ein weiterer Gegenſtand großer Sorge der geſamten Wirtſchaft iſt die Frage der Aufwertung. der Reichsregierung den geſetzgebenden Kör⸗ perſchaften vor und ich hoffe, daß ihre baldige und möglichſt unveränderte Annahme der Wirtſchaft die Ruhe bringt, ohne die ein ge⸗ ſundes Wirtſchaftsleben nicht möglich iſt. Eine dritte große Sorge der Wirtſchaft und der Reichsregierung iſt die Frage der künftigen Geſtaltung der Handelsbeziehungen zum Ausland. Die Reichsregierung beabſichtigt in den näch⸗ ſten Tagen ſich über die endgültige Geſtaltung der Zollvorlage ſchlüſſig zu werden und will ihr Möglichſtes tun, damit Reichstag und Reichsrat die Zollvorlage möglichſt ſchnell ver⸗ abſchieden. Die Dinge ſind ſo ſchwierig, daß nur bei dieſer Art der Behandlung einer Lö⸗ ſung näher gekommen werden kann. Weder mit vorgefaßten Meinungen, noch ausgehend vom einſeitigen Intereſſenſtandpunkt kommen wir hier weiter. Wir müſſen verſuchen, einen Mittelweg zu finden, der einen geſunden Ausgleich aller Anſprüche gewährleiſtet. Dies iſt umſo notwendiger, als unſere geſamte Außenhandelspolitik beherrſcht ſein muß von der Notwendigkeit der Erzielung eines Ex⸗ portüberſchuſſes. Dieſer Exportüberſchuß iſt Stärkung der inländiſchen Produktion und Erleichterung des Warenaus tauſches unter den Völkern der Erde. Gerade in den letzten Tagen ſind wie⸗ der Gerüchte verbreitet worden, die das Ge— ſpenſt einer neuen Inflation an die Wand malen. Derartige Machenſchaften ſind verbrecheriſch und für die ganze Entwicklung von ungeheurem Schaden. die deutſche Wäh— rung, unſere Reichsmark, iſt dank den Maſtnahmen der Reichsbank vollkommen geſichert. der Mark ſtabil zu halten und wird es tun. Nichts wird mehr ein ſchrittweiſes Herab⸗ ſetzen der Zinsſätze erleichtern als der feſte Glaube an den Wert der Mark. Zum Schluß noch einige Worte zur Außenpolitik. Jeder Einſichtige erkennt, daß die Geſundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu einem weſentlichen Teil von der Geſtaltung der gro⸗ ßen internationalen Probleme abhängt, die die europäiſche Politik beherrſchen. Die Be⸗ mühungen für den wirtſchaftlichen Wiederauf⸗ bau würden vergeblich ſein, wenn es nicht ge⸗ länge, die richtigen Wege und Methoden für die Löſung jener Probleme zu finden. Wenn man die internationale Geſamtſituation mit einer Formel umſchreiben würde, ſo läßt ſich vielleicht ſagen, daß die Völker immer ſtärker das Bedürfnis empfinden, die in den großen politiſchen Fragen auf Europa laſtende Un⸗ gewißheit und Unklarheit beſeitigt zu ſehen. Eine dahinzielende Politik muß ſelbſtverſtänd⸗ lich vom Geſetz der Kontinuität beherrſcht ſein und kann nicht willkürlich Richtung ändern. Ich will zunächſt auf die Räumungsfrage eingehen. Wenn ich das Bedürfnis der Völker nach Klärung der politiſchen Verhältniſſe her⸗ vorgehoben habe, ſo iſt allerdings die Tat⸗ ſache, daß es eine Räumungsfrage gibt, nicht das Zeichen eines Fortſchrittes, ſondern ein Beweis dafür, welche ernſten Hemmungen noch zu überwinden ſind. Seit mehr als drei⸗ einhalb Monaten wartet man vergeblich auf ſubſtantiierte Begründung für die Nichträu⸗ mung. Die Notwendigkeit einer ſchnellen Ver⸗ ein deutſches Sonderintereſſe, die europäiſche Politik krankt an der Verzöge⸗ rung dieſer Frage. Die Reichsregierung hat umſomehr ein Recht, dies feſtzulegen, als auch der Ausbruch des Räumungskonfliktes ſie nicht davon abge⸗ halten hat, an der Löſung der ſonſtigen euro⸗ päiſchen Fragen nach beſten Kräften poſitiv mitzuarbeiten. Dieſem Ziele ſollten die bekann⸗ ten Bemühungen der deutſchen Regierung in der Sicherheitsfrage dienen. Deutſchland kann in ſeinem entwaff⸗ Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe“ Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25„ die Reklamezeil⸗ abgeſtufter Rabatt.— Annahneſ 1 1 8 uhr, or vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezaßlt werden, mit Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim — Poſtſcheckkonto Nr. 11577 Amt Frankfurt d. M f Die Reichsbank hat es in der Hand, den Wert; wirklichung der Räumung iſt keineswegs nur geſamte neten Zuſtand auch ſeinerſeits mit Recht eine luß für J ſchützen, als es, wie auch bei dieſer Gelegen⸗ heit wiederholt werden ſoll, keinen Krieg füh⸗ ren will und, wie jeder wirklich Sachverſtän⸗ dige weiß, keinen Krieg führen kann. Die deut⸗ ſche Regierung wollte mithelfen, um einen Weg zu finden, der im Intereſſe aller euro⸗ päiſchen Völker zur Beſeitigung der immer noch vorhandenen internationalen Spannung führt. Unſere Stellungnahme in dieſer Frage iſt ſo klar und deutlich, daß in keiner Richtung ein Zweifel an unſeren Abſichten möglich ſein ſollte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der von der Reichsregierung eingenommene Standpunkt unverändert fortbeſteht. Die Frage der Räu⸗ mung der nördlichen Rheinlandzone kann ſelbſtverſtändlich nicht in dem Sinne mit dem Zuſtandekommen eines Sicherheitspaktes ver⸗ knüpft werden, daß die Räumung von ſolch einem Sicherheitspakt abhängig wäre. Wenn aber die Allierten die Behandlung der Sicher⸗ heitsfrage ſo beſchleunigten. daß ſie zugleich mit der ſelbſtverſtändlich nicht zu verzögern⸗ den Räumungsfrage erledigt werden könnte, und wenn auf dieſem Wege die Geſamtver⸗ ſtändigung erleichtert würde, ſo wäre das von Deutſchland durchaus zu begrüßen. Die bisherigen öffentlichen Aeußerungen der alli⸗ ierten Staatsmänner haben mehrfach die grundſätzliche Bereitſchaft zur Beſchreitung eines gemeinſamen Weges mit Deutſchland zur Löſung der Sicherheitsfrage erkennen laſſen oder wenigſtens keinen grundſätzlichen Wider⸗ ſpruch ausgedrückt. So bleibt die Ausſicht offen, daß ein poſi⸗ tives Ergebnis erzielt wird. Sobald dieſe bei⸗ den dringenden Probleme geregelt ſind, ſcheint mir der Weg offen zu ſein zu dem Wiederauf⸗ bau Europas in politiſcher, wirtſchaftlicher u. moraliſcher Beziehung. Erſt dann wird die Erkenntnis der gemeinſamen Intereſſen, die die Länder Europas verbinden, zu voller Aus⸗ wirkung gelangen. Nirgends wird eine Be⸗ ſchleunigung dieſer Entwicklung mehr ge⸗ wünſcht als in Deutſchland. Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Die Lage in Bulgarien. England warnt. London, 30. April. Im Unterhauſe er⸗ klärte Chamberlain, die britiſche Regie⸗ rung warne die bulgariſche Regierung vor Unterdrückungsmaßnahmen gegen die verfaſ⸗ ſungsmäßige Oppoſition oder unterſchieds⸗ loſer Wiedervergeltung wegen des Bomben⸗ attentats. Die Verſtärkung der bulgariſchen Armee um 10000 Mann für einen Monat ſei von der Botſchafterkonferenz genehmigt wor⸗ den, nachdem man die in Frage kommenden Regierungen befragt habe. Die Zeitbeſtim⸗ mung von einem Monat könne zweifellos, wenn dies notwendig erſcheine, abgeändert werden. Chamberlain erklärte weiter, er be⸗ zweifle ernſtlich, daß große militäriſche Streit⸗ kräfte erforderlich ſeien, um eine rein polizei⸗ liche Angelegenheit zu behandeln. Italiens Mahnung an Südflawien. Mailand, 29. April. Aus Sofia meldet der „Secolo“: In diplomatiſchen Kreiſen der bulga⸗ riſchen und ſerbiſchen Hauptſtadt haben die freund⸗ ſchaftlichen Vorſtellungen der italieniſchen Regie⸗ rung bei der ſüdſlawiſchen Regierung lebhaften Eindruck gemacht, als in den letzten Tagen zwiſchen Serbien und Bulgarien ein Konflikt aus⸗ zubrechen drohte. In höflicher aber entſchloſſener Form habe Muſſolini die ſüdſlawiſche Regierung benachrichtigt, daß die Sympathien Europas an⸗ geſichts der traurigen Vorfälle auf der Seite Bul⸗ gariens ſeien. Ein ſerbiſcher Angriff auf Bulga⸗ rien könnte doch andere Folgen haben als die frühere Einmiſchung der Regierung von Belgrad in Albanien. Der„Secolo“ bemerkt hierzu, Ita⸗ lien habe durch dieſes Eingreiſen Bulgarien zum zweiten Male gerettet. Die bulgariſchen Gefängniſſe überfüllt. Berlin, 29. April. Wie aus Sofia gemel⸗ det wird, wurde dort in den letzten Tagen eine ganze Anzahl Perſonen der erſten Geſellſchaſts⸗ kreiſe verhaftet. Es ſoll ihnen nachgewieſen worden ſein, daß ſie mit den Kommuniſten unter einer Decke geſtanden haben. Die Gefängniſſe in Sofia ſind ſo überfüllt daß ſtändig viele minder⸗ belaſtete Häftlinge entlaſſen werden, um für ſchwerbelaſtete Perſonen Raum zu ſchafſen. Sofia, 29. April. Die bulgariſche Regierung hat den ausländiſchen diplomatiſchen Vertretern in Sofia die Beobatung gewieſſer Vorſichtsmaß⸗ regeln für ihre perſönliche Sicherheit empfohlen. einen erträglichen Zuſtand auch für die Wirt⸗ ſſchaft zu ſchaffen. 5 1 ee Vertragswege Forderung nach Sicherheit erheben. Es hat umſomehr ein Intereſſe daran, ſich auf dem eder gegen zukünftige Angriffe zu! ſten stationiert. Vor jeder Geſandtſchaft en Sofia ſind Polizeipo⸗ nſerate und 1 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, März erhielten. Es ſind außer den drei Wahl⸗ fg. bei Wiederho usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſte Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. Wahlzahlen. Hindenburg iſt zum Reichspräſidenten ge⸗ wählt. Welche Folgen dieſe Wahl zeitigen wird, bleibt abzuwarten. Vorläufig handelt es ſich nur darum, aus den veröffentlichten 3 a h⸗ len auf die Gründe für dieſen Volksentſcheid zu ſchließen. 5 In 11 Wahltreiſen hat Marx am 26. April nicht die Stimmenzahl erreicht, die die drei im Volksblock vereinigten Parteien am 23. bezirken des Freiſtaates Sachſen die Bezirke Oſtpreußen, Pommern, Liegnitz, Merſeburg, Thüringen, Schleswig, Hamburg und Mecklen⸗ burg. Das Zentrum erhielt am 7. Dezem⸗ ber 1924 in dieſen Bezirken 0,6(Chemnitz) bis 8,9(Liegnitz) vom Hundert der abgegebenen Stimmen. Alle ſind alſo als rein evangeliſch anzuſprechen. Die Abneigung gegen den Ka⸗ tholiken Marx hat hier den Ausſchlag gegeben. Wie weit die Agitation gegen Marx die kon⸗ feſſionellen Leidenſchaften gerade in dieſen Be⸗ zirken aufpeitſchte, ſollte im Intereſſe des Friedens feſtgeſtellt werden. Es iſt notwendig, Brandſtifter zu ermitteln. Im Freiſtaat Sachſen kommt daneben noch die Einſtellung des Linksſozialismus in Betracht, die die Stimmen auf Thälmann lenkte. Darüber wird noch zu reden ſein. In dieſen 11 Bezirken gingen Marx 259 274 Stim⸗ men verloren. Das war nicht ausſchlaggebend, beſonders da Hindenburg ſich mit Thälmaun in den Gewinn teilen mußte. Viel bedeutungs⸗ voller waren die rund 1 Million Stimmen, die Hindenburg in den gleichen Wahlkreiſen ge⸗ wann. Zu der Verſchiebung zu ungunſten von Marx, die am 26. April, gegenüber dem 29. März eintrat, trugen dieſe Wahlkreiſe mehr als die Hälfte bei.(1 249 700 Stimmen von von 2 435 489, alſo 31,3 Prozent.) 9 Neben der konfeſſionellen und nationali⸗ ſtiſchen Verhetzung ſpielt die Frage der wahl 5 beteiligung eine große Rolle, Im Durchſchritt haben 77,3 Prozent der Wähler abgeſtimmt. 23 Wahltreiſe gingen über den Durchſchnitt hinaus, 12 blieben hinter ihm zurück; der Rückſtand muß alſo bei ihnen doppelt ſo groß ſein als bei den betriebſamen. 993 Unter dem Durchſchnitt blieben alle dien rheiniſchen und alle vier bayeriſchen Wahl⸗ kreiſe, Baden, Württemberg, Heſſen⸗Darmſtadt und Oppeln, alſo der geſamte Süden und ein Hauptteil des Weſtens, von den 9 überwiegend katholiſchen Wahlkreiſen ſind 8 darunter(mur Weſtfalen⸗Nord überſchreitet mit 82,9 Wahl⸗ beteiligung den Reichsdurchſchnitt). So ergibt ſich, daß in den Wahlkreiſen mit überdurch⸗ ſchnittlicher Wahlbeteiligung Hindenburg 51,4, Marx nur 418 Prozent der Stimmen erhielt, in denen mit unterdurchſchnittlicher dagegen kamen auf Marx 47,1, auf Hindenburg 40, Prozent. Aus dieſen Prozentſätzen ergibt ſich für Marx ein Verluſt von Hunderttauſenden an Stimmen. Es wird gründlicher Unter⸗ ſuchungen über die Urſache bedürfen, aus denen heraus der Süden und Weſten, und der katholiſche Teil Deutſchlands ſich zum guten Teil ſelbſt bei der Entſcheidung ausſchalteten. 1 (Die Wahlbeteiligung betrug in den Wahlkrei⸗ ſen Heſſen⸗Darmſtadt 75,2 Prozent, in Fran⸗ ken 74, in Baden 73,3, in Düſſeldorf⸗Weſt 73,0, in Düſſeldorf⸗Oſt 73,4, in Württemberg 73,3, 1 in der Pfalz 73, in Koblenz⸗Trier 72,9, in Köln⸗Aachen 69,2, in Oppeln 63,3, in Ober⸗ bayern⸗Schwaben 63,2, in Niederbayern 495 2 0 dagegen in Südhannover 84,7 Pro⸗ zent. 1 Den Ausſchlag für Hindenburg gab das 1 nicht preußiſche Deutſchland. In Preußen erhielt Marxreine geringe Mehrheit. Sie iſt nicht völlig genau feſtzuſtellen, da die Wahlkreiſe Thüringen, Südhannover⸗Braun⸗ ſchweig und Weſer⸗Ems große, einige andere Wahltreiſe kleine außenpreußiſche Gebiete neben preußiſchen umfaſſen. Gegenüber dem 7. Dezember iſt die Mehrheit der drei Parteien des Volksblocks ſtark zurückgegangen; ſie dürfte am 26. April nur noch etwa 100 000 Stimmen betragen. Dagegen lieferte Bayern eine Mehrheit für Hindenburg von 085 800 Stimmen, Sachſen von 355 890, Mecklenburg von 99 965, Thüringen eine noch größere, auch Hamburg und Braunſchweig ſteuerten zu dem Siege Hindenburgs bei. Demgegenüber konnten ſich die 260 492 Stimmen, die Marx in Baden mehr erhielt als Hindenburg, die 93 49 in Heſſen⸗Darmſtadt und die 43 839 in Würt⸗ temberg nicht durchſetzen. Die Bayern und Sachſen haben die Wahl Hinden⸗ burgs herbeigeführt. In 24 Wahlkreiſen hat Marx ſeine Stim⸗ menzahl gegenüber dem 29. März erhöht, in 9 ſechs iſt ihm ſogar eine prozentueller Zuwachs zuteil geworden. Dazu gehören Berlin und Potsdam 2 und alle vier bayeriſchen Wahl⸗ kreiſe. Es iſt eine ſehr erfreuliche Erſcheinung, 1 Sr 0 * ö ö muniſtiſche Verluſte, micht bloß Hindenburg, men für Thälmann von ß gerade in olge erzielte. Bemerkenswert iſt die Stimmenzahl der Kommuniſten. Sie erzielten in 26 Wahlkreiſen Stimmenzuwachs und gingen in 9 zurück. Das Geſamtergebnis iſt eine ö 59 776. In den 11 Wahlbezirken, in denen Marx 259 274 Stim⸗ men verlor, gewann Thälmann 115 696, da⸗ von entfallen auf die ſächſiſchen Wahlkreiſe weitgehendem ihre Anhänger Marx zuzufüh⸗ ken, in den rein evangeliſchen Gegenden Oſt⸗ preußen, Pommern Mecklenburg uſw. gelang es nicht ganz, in dem ſtark radikalen Sachſen gingen erhebliche Teile der Sozialdemokraten mit einer Eingabe des Landbundes wegen Aus⸗ zu Thälmann über. Die 9 Bezirke mit kommu⸗ 10 niſtiſchem Stimmenrückgang— Verluſt 86 668 Stimmen— denen Marx Hindenburg ſchlug, nur in Pots⸗ ſind ausſchließlich ſolche, in dam 1 blieb er um ein geringes hinter ihm zurück. Der Sieg des Volksblocks brachte kom⸗ ſein Zurückbleiben kam ſondern auch Thäl⸗ mann zugute. Drei Urſachen haben nach den Wahlziffern den Sieg Hindenburgs herbeigeführt: 1. die konfeſſionelle und nationaliſtiſche Verhetzung; 2. die geringere Wahlbeteiligung in den fur Marr günſtigen Wahlkreiſen; 3. die Einſtellung der Bayern; die bayeriſche Volkspartei gab den Ausſchlag gegen Marx. Das zeigt die Wege für einen anderen Ausfall künftiger Wahlen. Zu den erfreulichen Tatſachen des Wahl⸗ kampfes gehört einmal das gute Abſchneiden 90 des Volksblocks gegenüber den Kommuniſten und zum andern die ſtarke Stimmenzunayme für Marx in Bayern. Beides liegt in wahrhaf' vaterländiſchem Intereſſe. Deutſcher Reichstag. Berlin, 29. April. Der Reichstag ſetzte heute 0 nachmittag halb 3 Uhr bei außerordentlich ſchlecht 1 1 0 g 1 415 1 Warteſtandsbeamten beſuchtem Hauſe die Etatsberatung über Haushalt des Reichspoſtminiſteriums fort. mächſt polemiſierte der in einer langen Rede „kapitaliſteſches Inſtitut“. den Zu⸗ Kommuniſt Torgler gegen die Poſt als ein Im weiteren Verlauf 9 der Poſtdebatte brachte der Deutſchnationale Har⸗ mony Wünſche der Poſtbeamten vor. Beſon⸗ hätten die aus dem Militäran- wärterſtande hervorgegangenen Beamten. Die müßten nach Möglichkeit wieder eingeſtellt werden da der Poſtverkehr ſich in erfreulichem Aufſchwung befinde. Reichspoſt⸗ miniſter Stingl ſagte möglichſte Berückſichti⸗ gung der Wünſche zu. In Beſoldungsfragen ſei die Poſt allerdings an das Vorbild des Reiches gebunden. Der Miniſter beſprach dann die Dienſt⸗ verhältniſſe der einzelnen Beamtengruppen und ders zu klagen ſagte zu, daß der Mittelſtand und das Handwerk bei Lieferungen für die Poſt möglichſt berückſich⸗ tigt werden ſollten. Eine Ermäßigung der Fernſprechgebühren hielt der Miniſter für nich“ enöglich. Bei der Einziehung der Gebühren ſene b Härten vermieden werden. An Fernſprech⸗ teilnehmer, die nicht gewohnheitsmäßig die Zah⸗ Reichskabinett habe 5 ——ñä—— 85 —:— rene lungsfriſten verſäumen, ſoll eine nochmalige fern— mündliche Mahnung erfolgen. Der Rundfunk müſſe ſelbſtverſtändlich überparteilich ſein. Das das in beſonderen Richtli⸗ nien ausdrücklich feſtgeſtellt. Von einer Gebüh⸗ renermäßigung könne für abſehbare Zeit keine Rede ſein. Es folgte der Bayeriſche Volkspar⸗ teiler Leicht, der ſich hinter den Miniſter ſtellte. Es gäbe zahlloſe Wünſche, aber der Poſtminiſter ſei kein Diktator. Er könne nicht machen, was er Zunahme der Stim⸗ les Hoefle ſtarken Widerſpruch bei der Linken aus⸗ ſen des Ausſchuſſes genehmigt. ö 81871. Man wird anerkennen müſſen, daß es der Sozialdemokratie in ſehr Maße gelang, F hindürch aus bliebe, nicht ängſtigen, dann habe wandernde Licht. Von Auguſte Groner Copyright 1924 by Greiner u. Comp. Berlin W. 30. Das war der Inhalt des infamen Brie⸗ fes, der weder Anſchrift noch Unterzeichnung fen. Müller hatte ihn der Frau laut vorgele⸗ en. Während ſie bitterlich weinte, ſteckte Mül⸗ ler das Schreiben des Schurken zu ſich. Auf Müllers Frage, weshalb ſie denn bis jetzt keine Abgängigkeitsanzeige erſtattet habe, erzählte die Frau, ihr Bruder habe ihr geſagt, ſie ſolle ſich, wenn er einmal mehrere Tage Das er eben von Wien aus plötzlich verreiſen müſ⸗ ſen, und werde ſchon wieder von ſich hören faſſen. Seine Sachen ſolle ſie inzwiſchen bei sich behalten. Als die arme Frau erfuhr, unter welchen Umſtänden der Tote aufgefunden war, war ſie erſt recht entſetzt. Sie konnte es nicht faſſen, daß ihr Bruder, der wohl ſtets ein Sonderling immer aber ehrlich geweſen, vielleicht ein Ver⸗ brechen vorgehabt hatte. Sie zeigte daraufhin Müller den Koffer und die Reiſetaſche, die ihrem Bruder gehörten. Während ſie bittere Tränen über ſeine Potographie vergoß. die Müller ihr gegeben, hatte, ſchloß dieſer den Koffer auf. Die Durch⸗ ſuchung ergab nichts, was auf das Verbre⸗ chen ein neues Licht geworfen hätte. Aber in einer alten Brieftaſche ſand Müller den Schlüſſel zu Zantners lederner Reiſetaſche u. in dieſer Verſchiedenes, was ihn intereſſierte. 3. B. die Photographie einer hübſchen Frau, ein Notizbuch mit etlichen, weniger Talent als Verliestdeit verratenden Gedichten, und end⸗ lich, ganz auf dem Grunde der Taſche in Pa⸗ pier eingeſchlagen. zwei Tagebücher, deren Fehlen in der alten Kolpingſchen Bibliothek er feſtgeſtellt hatte. Am Schluß der Debatte a tetat ſprach noch der Deutſchvölkiſche Henning, der die Ablieferung der Poſtgelder an die Reichsbank be⸗ anſtandete, ſowie der Nationalſozialiſt Straßer. der durch eine nochmalige Behandlung des Fal⸗ löſte. Dann würde der Etat nach den Beſchlüſ⸗ Nächſte Sitzung Donnerstag nachm. 2 Uhr. *. Aus den Ausſchüſſen. 5 Berlin, 29. April. Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich heute fuhrgenehmigung von Rohzucker. Der Regie⸗ rungsvertreter hielt die freie Ausfuhr nicht für erforderlich, weil ein Ausfuhrkontingent in Höhe von 2 Millionen Zentnern beſtehe, das nicht ausgenützt ſei. Der Ausſchuß beſchloß, die Peti⸗ tion der Regierung zur Berückſichtigung zu über⸗ weiſen. f Berlin, 29. April. Im Rechtsausſchuß des Reichstags wurde heute die Vorlage über die Ge⸗ bühren der Rechtsanwälte in Armenſachen mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt. * Hindenburg ⸗Interpellationen. Berlin, 29. April. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagsfraktion hat heute folgende In⸗ terpellation eingebracht: „Die Wahlagitation eines Teiles der Partei, die die Kandidatur des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg aufgeſtellt hatte, richete ſich gegen die republikaniſche Staatsſorm und mit beſonde⸗ rer Heftigkeit gegen die bisherige Linie der deut⸗ ſchen Außenpolitik. Ihr Wahlerkoſg muß die Befürchtung erwecken, daß die bisherige Grund⸗ lage der auf internationale Verſtändigung und Eintritt Detuſchlands in den Völkerbund gerich— tete Außenpolitik verlaſſen werde. Wir richten deshalb an die Reichsregierung die Frage, ob ſie glaubt, unter den geänderten Verhältniſſen an der bisherigen Außenpolitik feſthalten zu kön⸗ nen.“ Es iſt anzunehmen, daß die Interpellation ſchon ſehr bald im Reichstag verhandelt wird und dann die Oeffentlichkeit noch klarer als es heute von Dr. Luther geſchehen iſt, darüber un terrichtet wird, wie ſich die Reichsregierung die Fortführung ihrer Politik nach dem 26. April denkt. Die komm uniſtiſche Reichstagsfraktion hat folgende Interpellation eingebracht: „Iſt die Regierung bereit, zu der durch die Wahl des Generalſeldmarſchalls v. Hindenburg geſchaffenen politiſchen Lage Stellung zu nehmen?“ Politiſche Umſchau. — Zentrum und freie Bauernſchaft. Der beſ⸗ ſiſche Zentrumsabg. Blanck(Gaulsheim) hat ſeinen Austritt aus der freien Bauernſchaft ir. Rheinheſſen mit der Begründung erklärt, daß dieſe heute eine politiſche Organiſation ſei und daß er zwei politiſchen Gruppen nicht angehören könne. — Ebertehrung in Ludwigshafen. am Dienstag ſtattgefundenen öffentlichen Sitzung des Polizei⸗Verwaltungsſenats wurde in Ver⸗ folg eines Antrages der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion einſtimmig beſchloſſen, den mit dem Aufſtellungsgelände geſchaffenen Park„Ebert⸗ park“ und die nach dieſem Park von der Hohen⸗ zollernſtraße aus führende verlängerte Fichte⸗ Straße„Ebertſtraße“ zu benennen. N In der iſt der 20 jährige Landwirtsſohn D. bei der Heim⸗ ten befragt. Die Beſprechungen wer beute wieder aufgenommen werden. Das Parka, ment iſt geſtern nachmittag zuſammengetrete Der Alterspräſident hielt die Eröffnungsanſpra che, in der er vor allem die Hoffnung ausdrückte daß Belgien bald wieder eine Regierung beſitze) die vor allem an die Sicherheit des belgiſchen Volkes und an die Einigkeit des Landes denken werde. Daraufhin wurde eine Kommiſſion für Ueberprüfung der Mandate ernannt. Ein Teil r Mandate iſt bereits beſtätigt worden. Auch im Senat dauerte die Sitzung nur kurze Zeit. Die drei dort vertretenen Parteien haben die vom Senat zu beſtellenden Senatoren bezeichnet. Unter ihnen befinden ſich auch de Broqueville und Theunis, die jetzt keiner politiſchen Partei ange⸗ hören. 5 g— Engliſcher Miniſterrat. Der Miniſterrat verſammelte ſich geſtern in Downing Street. Er ſoll ſich u. a. mit der Lage befaßt haben, die durch die Wahl Hindenburgs zum deutſchen Reichsprä⸗ ſidenten geſchaffen worden iſt. In gewiſſen Krei⸗ ſen verſichert man, daß Briand am 7. oder 8. Mai nach London kommen wird, um mit Baldwin und Chamberlain ſich über die Probleme zu un⸗ terhalten, die gleichzeitig Frankreich und Eng⸗ land intereſſieren. 5 Zweierlei Glückwunſchtelegramme. Im Namen der Deutſchen Volkspar⸗ tei ſandten Dr. Streſemann. Dr. Scholz und Staatsſekretär a. D. Kempkes folgendes Glückwunſchtelegramm an Hindenburg: „Ew. Exzellenz übermitteln wir zur Beru⸗ fung an die Spitze des deuiſchen Volkes un⸗ ſere aufrichtigen Glückwünſche. Wir vertrauen feſt, daß es den begonnenen Wiederaufbau unſeres Va⸗ terlandes fortzuführen und Deutſchland in ruhiger Entwicklung eine glückliche Zukunft zu ſichern.“ Reichstagsabgeordneter von Graefe hat im Namen der Deutſchvölkkiſchen Frei⸗ heitspartei folgendes Glückwunſchtelegramm an Generalſeldmarſchall von Hindenburg gerichtet: „Möge des prächtigen alten Kaiſers gläu⸗ biger Sedan⸗Gruß:„Welch' eine Wendung durch Gottes Fügung“, ſich auch an Ihrem uns hoch beglückenden Siege bewahrheiten!“ Aus Nah und Fern. Fp. Aus Reinheſſen, 20. April. der Milchpantſcher hat ſich in den letzten Mona, ten erfreulicherweiſe weſentlich vermindert. außerordentlich hohen Strafen, die von den Ge richten auf Milchpantſcherei angeſetzt wurden ſcheinen dieſer Gilde einen heilſamen Schrecker eingejagt zu haben. Daß gelinde Strafen völlig wirkungslos für Milchpantſcher waren, erhelll eine Epiſode, die ſich in einer Verhandlung eines rheinheſſiſchen Amtsgerichts abgeſpielt hat. Dort hatte der Staatsancalt gegen eine Landwirtsfrau wegen Milchfälſchung eine Geldſtrafe beantragt. Auf die Frage des Vorſitzenden, was ſie gegen⸗ über dieſem Antrag zu ihrer Verteidigung zu ſa⸗ en habe, erwidert? die Frau:„Ei, no, ich be⸗ zahl's glef.“— Fp. Alsheim, 29. April. Vom Rade geſtürzt ſahrt in der Dürkheimer Hohl. Er blieb in der Dunkelheit mehrere Stunden bewußtlos auf dem Wege liegen und war erſt gegen Morgen im⸗ ſtande, ohne Hilfe ſich mühſam heimzubegeben. Bensheim, 30. April. Von Mitte Mai ab nimmt der Lehrkurſus für Bienen wir tſchaft dahier, der von dem landwirtſchaſtlichen Bezirks⸗ herein gegründet worden iſt. wieder ſeinen An⸗ . Ihrer Führung gelingen wird, Die Zunft Die mer für die 7 Sonntag⸗Nachmit ag l hoben. Anmeldungen ſind bis längſtens 5. 9 an Lehrer i. R. Würth in Fehlheim zu richten. N Sauſenheim, 29. April. Einen ſchrecklichen Fund machte in den erſten Morgenſtunden ein Eiſenbahnangeſtellter, als er die Strecke von hier nach Kleinkarlbach entlang ging. An der Stelle; von der vom Katzenſtich aus der Feldweg nach Kleinkarlbach über das Bahngeleiſe führt, fand er eine Frau, deren Kopf vom Rumpf getrennt war, tot vor. Wie inzwiſchen feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich um die Mitte der 40er Jahre ſtehende Händlersehefrau Böckle von Alſenborn, die zur Zeit bei ihrer Mutter in Carlsberg zu Beſuch weilte. Die bedauernswerte Frau ſoll un⸗ ter ſchweren Nervendepreſſionen gelitten habe Jedenfalls hatte ſie ſich von dem kurz nach 9 Uhr abends die Strecke paſſierenden Zuge überfahren laſſen. Da der Kopf glatt vom Rumpfe getrennt iſt, muß ſich die Frau mit dem Hals direkt auf die Schiene gelegt haben. Fp. Mainz, 28. April. Der vorbeſtrafte 28. jährige Schloſſer Johann Nagler und der 22jäh rige Fabrikarbeiter Joſef Krauß waren am 28. Februar von Amber hierher gekommen. Da ihr Geld ausgegangen war und ſie nach Cleve woll⸗ ten, ſuchten ſie auf der Kaſteller Seite am Rhein⸗ ufer einen Nachen, den ſie auch fanden. Sis fuhren mit dem Nachen nach Bingen und am an⸗ deren Morgen nach St. Goarshauſen. Dort wur⸗ de jedoch ihre Rheinreiſe von zwei Gendarmen unterbrochen. Die zwei„Rheinreiſenden“ hatten ſich nun vor dem Bezirksſchöffengericht wegen Diebſtahl zu verantworten. Nagler, der ſich we⸗ gen Diebſtahl im Rückfall befindet, wurde zu 3 Monaten Gefängnis abzgl. der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft und Krauß zu 1 Monat. Gefäng⸗ nis verurteilt. Dieſe Strafe wurde mit der Un⸗ terſuchungshaft für verbüßt erklärt. ; Darmſtadt, 27. April. Reiſende Einbre⸗ cher haben in den letzten Tagen durch Ein⸗ dringen in verſchiedene Wohnungen, deren In⸗ haber kurze Zeit verreiſt waren und die Roll⸗ läden herabgelaſſen hatten, großen Schaden durch den Diebſtahl von Wertſachen, Kleidern, Wäſche und Stoffen in großem Umfange an⸗ gerichtet. Es kann nicht oft genua angeraten 75 1 cußpREXR Des ohfehlbare Mittel gegen Chgezieſer o dess e Av, bei ens chen u eren. Hcbollich in Apoſhehen und Drogerien. den Koffe verſchloſſen und deren Schlüſſel an ſich genommen. Gleich nachdem er mit Frau Wehrmann und ihren Töchtern Mittag gegeſſen, kehrte er in ſein wohlerwärmtes Zimmer zurück, rückte einen Lehnſeſſel in die tiefe Fenſterniſche, zün⸗ dete ſich eine Zigarre an und machte ſich an die Lektüre von Annette Kolpings Tagebücher ans den Jahren 1809 und 1811. Gegen 3 Uhr wurde er geſtört. Das kleine Zimmer, in den man ihn einlogiert hatte, ſtieß an den Salon. Dieſer und das grüne Zimmer wurden ſeit dem Morde erſt heute gründlich aufgeräumt, nachdem ein Maurer am Tage zu⸗ vor die Verbindungstür der beiden Häuſer vermguert hatte. Johann war bei dieſem Aufräumen nicht allein. Luiſe und eine andere Dienerin der Baronin halfen; dabei plauderten die drei jungen Leute lebhaft miteinander. Aus ihren Geſprächen erfuhr Müller, daß auch die Baro⸗ neſſe Lena herausgefahren war, um die kranke Toctee der Frau Wehrmann zu beſuchen. Mit Johann hatte er ſchon bei ſeiner Rückkunft eine Unterredung gehabt. Ehe er dahin abreiſte, hatte er ihm den Auftrag gege⸗ ben, in unaufälliger Weiſe die Umgebung der beiden Zwinllingshäuſer und die Leute zu be⸗ obachten, die ſich in deren Nähe zeigten. Auch Severin Federlein ſollte Johann im Auge be⸗ halten. Johann war dieſen Aufträgen gewiſſen⸗ haft nachgekommen, konnte jedoch nichts Be⸗ ſonderes melden, nur, daß der alte Federlein einen tüchtigen Rauſch gehabt und ſeinen Sohn, der krank geweſen war, und erſt geſtern wieder ſeinen Dienſt bei der Straßenbahn an⸗ getreten, faſt erſchlagen habe. Ein Schreiben, beſtehend aus einem Bo⸗ ſon Papier, der zu einem Brief zuſammenge⸗ faltet und nicht zugeſiegelt geweſen war, war während des Leſens aus dem erſten der Bii⸗ cher gefallen. Müller hatte den Brief auf den neben ihm befindlichen Tiſch gelegt. Am Ende des Tagebuches vom Jahre Mit dieſen beiden Tagebüchern kehrte e: in das alte Landhaus zurück. Die Taſche und 1809 fander die Bemerkungen: Chriſtoph iſt hat von uns nicht einmal ſchriftlich Abſchied genommen, und hätte es ſogar mündlich tun können,, denn er iſt ja, wie Tante Klothilde mir ſchrieb, über Brünn gefahren. In der Kol⸗ pingſchen Reiſekutſche. Nun ja, unſere Wiener Verwandten treten immer nobel auf. Wie leicht hätte er uns beſuchen können. Aber er kann es ſeinem Vetter nicht verzeihen, daß die ſer die klein eBaſe Albine, die zuerſt keiner aus der Familie beachtete, zur Frau nahm. Ob Chriſtoph mich wirklich liebt, oder ob mein Korb nur ſeine Eitelkeit verletzte? Dieſe Stelle, die ſpäter einige Bedeutung dadurch für Müller bekommen ſollte, weil ſie einen Zuſammenhang mit Stellen in dem Tagebuch von 1811 beſaß. intereſſierte ihn augenblicklich nicht. Er griff nach dem zweiten Buch. In deſſen Mitte etwa fand er verzeich⸗ net, daß Vetter Chriſtoph in Hamburg, wo er in einem großen Bankhaus eines Freundes cine hervorragende Stellung einnahm, erkrankt ſei und man den Typhus befürchtete. Dieſe Nachricht war Albine durch ihre Tante Klothilde, der Mutter Chriſtophs, am 1. Juli übermittelt worden. Am 14. Juli hatte ſie in ihr Tagebuch ge⸗ ſchrieben: Von Chriſtoph einen Brief erhalten, wage nicht, ihn zu öffnen. Ich will nicht krank werden, jetzt muß ich das fürchten.. Und am 27. Juli: Bin erſchüttert. Mit einem Herzſchlag hat ſie die ſchlimme Nachricht bezahlt, die der erſten üblen Botſchaft ſo bald folgte: Chriſtoph iſt tot. Armer Chriſtoph! Jetzt tut es mir leid, daß ich ſo unfreundlich gegen dich geweſen bin. Am bitterſten iſt es mir, daß ich nicht einmal deinen letzten Brief las aus Feigheit. Und nun ſinde ich ihn nicht mehr. Ich glaube, ich habe ihn damals in ir, gend ein Buch geſchoben, in eines von denen; die mir Georg herausſuchte, daß ich mich da⸗ ran erheitern möge. Ach, es iſt das Grab dei⸗ nes Briefes geworden, armer Chriſtoph. Aber finden kann. E Und wieder ein paar Tage ſpäter: Schlimm am 10. November nach Hamburg abgereiſt. Er! ſeit der Doktor da war. O, mein lieber, lieber ich werde ihn ſuchen. Vielleicht fällt es mir doch noch ein, wo ich deine Abſchiedsworte 5 5 Georg, ich werde doch nicht fort von dir müf⸗ ſen? Gott möge mich über dieſe ſchlimme Zeit in Gnaden hinwegführen. Ich bin ja noch ſo jung. 5 10 85. Das waren die letzten Sätze, die Albine von Kolping in ihr Tagebuch geſchrieben hatte. Danach fand ſich nur noch eine Eintra⸗ gung darin vor. 1 10 Eine Männerhand hatte ſie geſchrieben: Mein liebes Weib iſt ſamt ihrem Kind⸗ chen am 4. Auguſt 1811 beerdigt worden. Schon ſeit in Albine von Kolpings Tage⸗ buch von dem Briefe die Rede war, hatte Müller unwillkürlich ſeine freie Linke auf das Schreiben gelegt, das neben ihm auf dem Tiſch lag, denn er wußte, daß darin der Schlüſſel zu Ulrich Zantners letztem Tun zu finden ſei. Trotzdem las zeichniſſe in dem Tagebuch zu Ende. 1 Er hatte es längſt verlernt, ungeduldig zu ſein, auch jetzt kam er no chnicht zum Leſen des Briefes, denn er mußte auf das horchen, was die drei dort draußen miteinander ſpra⸗ chen. M 5 „Ja, Luiſe, das iſt Rin einmal nicht an⸗ ders auf der Welt. Wenn eine ſelber nicht treu iſt, bleiben ihr auch ihre Liebhaber nicht treu. Der Federlein iſt Ihnen heute ausgewichen, als ob Sie die Peſt hätten, und bis vor ein paar Tagen iſt er gerade ſo wie im Sommer an jedem dienſtfreien Tag da unis Haus her⸗ umgeſchlichen und war ſchon ſelig, wenn er einen Schürzenzipfel von Ihnen geſehen hat, Ein ganzer Narr war er.“ i ö AI, Kann ich etwas dafür?“ antwortete ſie Wenn der Feberlein ſich eingebildet hat, daß ich mich für ihn intereſſiere, ſo tut er mir leid.“ „%%„Mir tut er auch leid, beſonders ſeit heute, er ſieht ganz elend aus. Sie hätten den armen, braven Kerl mit Ihrem verdammten Kokettieren nicht ſo weit bringen ſollen, Luiſe. „Wie weit habe ich ihn denn gebracht?“ gebrochen haben.“ 19 „Wer ſagt Ihnen das?“ geht es mir. Mein guter Mann iſt ſehr beſorgt,. e —.— ortſetzung folgt.) er in aller Ruhe die Ver⸗ „Bis zum Krankſein, weil Sie mit ihm Mord vollführt. war 57 Jahr ſtarb vor ſeiner dritten Verehelichung. Er lebte allein in dem Hauſe. Als ſeine Braut, eine ältere Frau aus Frankfurt, am Samstag vormittag di Behausung betrat, fand ſie den Mann tot in einer Blutlache liegen. Dem Mann war die Schädeldecke mit einem Beil oder einem ähnlichen Inſtrument geſpalten, ſo daß der Tod ſofort ein⸗ getreten ſein muß. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur. Buſſenthal, 29. April. Dem hieſigen Lanp⸗ wirt Adam Haaf mußte eine Kuh notgeſchlachtet werden, die vor dem Kalben ſtand. Die Oeff⸗ nung der Kuh ergab, daß ſie eine Stopfnadel ver⸗ ſchluckt hatte. Darum Vorſicht beim Füttern und den Stallarbeiten. g Duisburg, 29. April. Geſtern morgen getlet hier ein 46jähriger Arbeiter mit ſeiner Schmie⸗ germutter in einen Stret, in deſſen Verlauf der Mann ein auf dem Tiſche liegendes Raſiermeſſer ergriff und ſeiner Schwiegermutter einen Schnitt in den Hals beibrachte, der den Kehlkopf zur Hälfte durchtrennte. Der Meſſerheld wurde feſt⸗ genommen. Er hatte vier leichte Stichverletzun⸗ gen an der Bruſt, die anſcheinend von ihm ſelbſt herrühren. gebracht. Ihr Zuſtand iſt bedenklich. ae 72 ee Weltſpiegel. 0 2: Ein Tannenberg ⸗Nationaldenkmal. Amt ö Montag vormittag wurde im Meſſe⸗Hauptreſtau⸗ rant die Ausſtellung des Entwurfes für das Tan⸗ nenberg⸗Nationaldenkmal feierlich eröffnet. Der Vorſitzende des Denkmal⸗Ausſchuſſes General⸗ major a. D. Kuhns hielt die Begrüßungsanſprache an die zu der Feier zahlreich erſchienenen Vertre⸗ ter der Behörden und der Bevölkerung. Profeſ⸗ ſor Detlefſen teilte mit, daß ſich 352 Künſtler an dem Wettbewerb beteiligt haben. Fünf Entwürfe ſind preisgekrönt worden, mit dem erſten Preis derjenige des Regierungsbaumeiſter. a. D. II Kruger in Berlin, deſſen Entwurf zur Ausfüh⸗ rung vorgeſchlagen wird. Er ſtellt in großen Zügen einen gewaltigen Mauerring dar, in deſ⸗ ſen Innern ſich ein Heldenhain mit einem Denk⸗ ual des Generalfeldmarſchalls befinden ſoll. Der in Mannheim lebende Architekt Hermann Eſch er⸗ hielt den zweiten Preis. Hermann Eſch, der Schöpfer des neuen preußiſchen Staatswappens, iſt durch ſeine Denkmäler und Bauten we in belannt geworden. Mannheim verdankt ihm u. a. die großzügige Anlage der Gartenſtadt. :: Tariferhöhung bei der Reis bahn. zehuprozontige Erhöhung der Reichsbahntariſe wird, wie wir erfahren, durch eine Aenderung der Kilonieterſätze vollzogen. Die neuen Gebüh⸗ ren werden pro Kilometer in der vierten Klaſſe 3,3 Pfennig, in der dritten Klaſſe 5 Pfennig, in Die der zweiten Klaſſe 7,5 Pfennig und in der erſten i 1 e betragen. Die ſonſtigen Zu— ſchläge merden ſchematiſch un br 60 ia Was die Waupiſache iht: Em Stavichen du. Harz ſchreibt den Bürgermeiſterpoſten aus, auf den ſich ein Beamter in einem rheiniſchen Städt⸗ chen bewirbt. Er erhält folgende Rückfragen, deren Reihenfolge bezeichnend iſt: 1. Sind Sie verheiratet? 2. Welche Beziehungen haben Sie? 8. Welche Konfeſſion? 4. Was können Sie? — Alſo zuerſt die Wohnungsfrage und 5 aller⸗ letzt die Leiſtungen! g :: Grippeepidemie in Kopenhagen. In die⸗ ſen Tagen herrſcht in Kopenhagen eine ſehr hef⸗ tige Grippeepidemie, die noch durch eine Lungen⸗ entzündungsepidemie verſchärft wird. Allein in den letzten vier Tagen ſind annähernd tauſend Perſonen an Grippe erkrankt, während von 68 Er⸗ krankungen an Lungenentzündung 21 tödlich ver⸗ liefen. b : Einſturz eines Baugerüſtes. Auf dem Grundſtück des Ausflugslokals Johannisthal bei Stettin ereignete ſich durch Zuſammenbruch eines Baugerüſtes an einem neuen Muſikpavillon ein ſchweres Unglück. Bei dem Richtfeſt brach plötz⸗ lich das Gerüſt zuſammen und hierbei wurden 6 Arbeiter ſchwer verletzt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß die unfertige Konſtruktion durch zuviel Berionen belaſtet war. Keine Asthma- und Bronchitis- Beschwerden mehr! Wenn Asthmador-Zigaretten nicht sofort bei den Allerschwersten Anfällen von Asthma, Bronchial- Asthma, Atemnot und anderen asthmatischen Be- gleiterscheinungen von Bronchitis Linderung brin- gen, so wird Ihnen Ihr Geld zurückgegeben werden, das ist die Bedingung, unter welcher alle hiesigen Apotheker, wie auch in jeder Stadt Deutschlands, Df. Schiffmanns Asthmador-Zigaretten verkaufen. Wie Schwer und hartnäckig Ihr Leiden, wie oft Oder heftig die Anfälle auch sein mögen, Asthma- dor-Zigarètten werden Ihnen stets Linderung brin- gen, gewöhnlich in 10 Sekunden, immer aber innerhalb 15 Minuten. Die Apotheken sind von Dr. Schiffmann ermächtigt worden, jede Packung sei- ner Asthmador-Zigatetten unter der Garantie zu verkaufen, daß das Geld in jedem einzelnen Falle Zurückerstattet wird, wo Asthmador: Zigaretten nicht sofortige Linderung gewähren oder wo man nicht findet, daß sie zu den besten Mitteln zählen, die man je angewendet hat. 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York, iſt die Ausgabe 1925 des kirchl. ſtatiſtiſchen Handbuches Official Catholic Directory ſoeben erſchienen. Der Univerſe bringt daraus einig: ſtatiſtiſche Angaben. Danach beträgt die Geſamt, Zahl der Katholiken in den U. S. A. 18 654028 85 Zunahme gegenüber dem Vorjahre 94241 Im Vergleich zu den früheren Wachstumsziffern und der allgemeinen Bevölkerungszunahme iß ſdas auffallend wenig. Im vorletzten Jahre be lief ſich' der Zuwachs der Katholiken auf 298 994 Es fehlt allerdings im diesjährigen Bande eine Reihe von Dözeſen mit ihren neuen Angaben. Im letzten Jahre wurden 138 neue Pfarreien gegründet. Die Geſamtzahl der katholiſchen Kir chen iſt nunmehr 17284; die Geſamtzahl dei Prieſter 23 697(538 mehr als im Vorjahre). Die Pfarrſchulen haben um 144 zugenommen; ſiee Vorbe⸗ ö reitungsſchulen für den Prieſterſtand gibt es 120 (1924: 105) mit 11345 Schülern und Studenten ö (2017 mehr als 1924). 4 In den Vereinigten Staaten gibt es nur vier Kardinäle, 16 Erzbiſchöſe; insgeſamt 101 Biſchöfe gegen 98 im Vorjahre. Alles in allem ein erfreuliches Bild des Aus⸗ baues der kath. kirchlichen Organiſation in den Vereinigten Staaten. Lene Mebhnngen. Eine Unterredung Löbes mit Hindenburg. Berlin, 30. April. Wie aus Hannover ge⸗ meldet wird, hatte der Reichstagspräſident eine Unterredung mit dem eidigung im Reichstag zum Gegenſtand gehabt Der für die Vereidigung Hindenburgs vor dem Reichstage in Ausſicht ö tage genommene Termin, 9. Mai, dürfte deshalb nicht inne⸗ gehalten werden können, weil das Wahlprü⸗ fungsgericht ſeine Arbeiten bis dahin nicht be⸗ endet haben wird. Die Vereidigung dürfte am 11. oder 12. Mai erfolgen. —. 155 Der 1. Mai in Italien. 5 Rom, 30. April. Gegen die von den links⸗ radikalen Organiſationen geplante Durchfüh⸗ rung der Maifeiern hat die italieniſche Regierung ſcharfe Maßnahmen ergriffen. In gen vorgenommen. Ein tſchecho⸗polniſcher Verteag. Prag, 30. April. Heute wird aleichzeitig in Prag und in Warſchau der Text des tſchecho⸗polniſchen Vertrages über ein Ver⸗ gleichs⸗ und Schiedsverfahren veröffentlicht. Der Vertrag enthält 26 Artikel, die ſich vor⸗ wiegend auf die formelle Seite des Vergleichs⸗ und Schiedsverfahrens beziehen, ſowie ein Schlußprotokoll. Der Pertrag tritt 30 Tage nach Austauſch der Ratifikationsurkunde in Kraft und hat 5 Jahre Geltung. Kredite für Flottenerweiterung der Türkei. Konſtantinopel, 30. April. Die türkiſche Nationalverſammlung bewilligte einen außer⸗ ordentlichen Kredit von 60 Millionen Dollar für ein Flottenbauprogramm, das im Laufe der nächſten 5 Jahre zur Ausführung gebracht werden ſoll. Außerdem wurden 13 Millionen Dollar für den Flugzeugbau bewilligt.. Wetterbericht. Wechſelnd bewölkt, noch vereinzelte Regenſchauer, Temperatur nicht we⸗ ſentlich geändert, wechſelnde Winde. Odenwald-Klub Ortsgruppe Viernheim. Sonntag, 3. Mai 1925. b. Programm⸗Wanderung 25 Jägerhaus—Lorſch—Wormſer Waſ⸗ ſerwerk— Lampertheim. Abmarſch 590 Uhr am Bahn⸗ übergang Kirſchenweg. In Lorſch 930 kathol., 100 evangel. Gottes⸗ dienſt. Ruckſackverflegung mitnehmen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 1. Mai. «Silberne Hochzeit. Herr Jean Martin 15 und deſſen Ehefrau Eltſabetha geb. Mandel feiern Sonntag, den 3. Mai das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glückauf zur Goldenen! * Titularfeſt. Die Marian. Jünglinge⸗ Sodalltät begeht am kommenden Sonntag ihr Titularfeſt. Vormittags iſt General Kom ⸗ munkon, nachmittags feierliche Auſ⸗ nahme und abends weltliche Feier im Flelſchütz. Zu allen Feierlichkeiten wird herzlichſt und dringend eingeladen. 3———— 311 Sie bei dem Einkauf in unserem Geschäft nie missen 2 Hostüme aus la. eee. 0 68.50 aus reinw. e 39.50 aus reinw. 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Wer rechtmäßig verhindert iſt, kann ſich beim Präſes entſchuldigen laſſen. Auch wird dringend gebeten, am Samstag noch möglichf 7 3 Rom und Neapel wurden mehrere Verhaftun⸗ e e Beicht zu kommen. * Ohne Fleiß— kein Preis! Willi Mandel(Viernheim), Sohn von Herrn Mathäus Mandel 7. errang bei der Mannheimer Gewerbe⸗ ausſtellung mit ſeinem in Weinheim gefertigtem Geſellenſtück den 1. Preis, und wurde aus dieſem Grunde vom badiſchen Landesgewerbeamt zu einer Studienreiſe noch München Mandel erhielt auch im Vorjahre für eine Lehr⸗ lingsarbeit den erſten Preis. dieſem ſtrebſamen Handwerker. eingeladen. Wir gratulieren * Seit einigen Tagen läßt der Kuckuck in den Wäldern wieder ſeinen Ruf erſchallen, nun muß es alſo Frühling werden. Kath. Lehrertagung. Am nächſten Sonntag findet in Mainz eine Junglehrertagung des katholiſchen Lehrervereins in Heſſen ſtatt. ö Auf der Tagesordnung ſtehen aktuelle ſtandes⸗ und vereinspolitiſche Fragen, die vom Stand- ponkt der kath. Weltanſchauung namhafte Redner erörtert werden. abend veranſtaltet der Mainzer Bezirksverein eine kleine Begrüßungsfeier. Die Tagung dürfte von nicht geringer Bedeutung für die kath heſſiſche Lehrerſchaft ſein. * Die Miete für Monat Mai bleibt nach einer Mliteilung des Miniſtertums auf dem von 80 Prozent der Friedensmiete, wie für Monat April vereinbart, beſtehen. aus durch Am Vor⸗ * Mannheimer Gaſtſpiel der Har⸗ tung⸗Bühne. Hans Heinrich v. Twardowelkf vom Staatstheater in Berlin wird in den Gaſt ſpielen der Hartung⸗Bühne folgende Rollen ſpielen: den„Long“ im„Haarigen Affen,, den„Vasques“ in„Giovanni und Annabella“ und den„Philipp Ernſt“ in„1913“. Geſchäftliches. Mich plagt der Schnupfen! 15ema im Jahre plagte Herrn Mater der Schnupfen. Sobald nur ein Tröpfchen vom Himmel ſtel und die Fußwege nicht mehr ganz trocken waren erging es ihm übel. Die Füße wurden elſigkalt, Schüttelfröſte rüttelten ihn und der Verbrauch von Taſchentüchern ſtieg ins Unermeßliche. Ganz plötzlich hat ſich das geändert! Be Schneegeſtöber und Hagelwetter geht er unbe ſorgt auf die Straße, durch Waſſerlachen ſtapft er mit ſichtlichem Wohlbehagen und die ver räteriſche Naſenröte zeigte ſich nicht mehr. Sele ne Freunde fragen verwundert und neuglerig Die Antwort erfolgt prompt: 5 Verwende ſtets für Schuh und Leder nur Pilo mit dem Pil o⸗Peter! Das macht die Schuhe waſſerdicht, verhütet Schnupfen und die Gicht. Aus Erfahrung weiß die Hausfrau, daß raſch ein Paar 1 Schuhe verdorben ſind, wenn dieſelben mit ſchlechter Schuhereme behandelt werden. Dieſer Gefahr ſetzen Sie ſich nicht aus, wenn Sie die wirklich gute Erdal Schuhpaſta Marke Rotfroſch verwenden. Laſſen Sie fich keine andere Marke aufreden!. Prin Gaatkartoffeln Modell, garantiert nordd Saatgut werden heute Freitag und morgen Sams⸗ tag am Staatsbahnhof ausgegeben. Heinrich Faltermann Kartoffelhandlung, Mollkeſtraße. 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