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Hin⸗ denburg, deſſen Wahl kein Sieg der Rechtsparteien, ſondern der konfeſſionellen Engherzigkeit und des deutſchen Gefühlsduſtls bedeutet, beglückwünſchen die Deutſchvölkiſchn mit dem alten Kaiſerwort:„Welche Wen⸗ dung durch Gottes Fügung!“ Ja⸗ türlich zielt dieſer Wunſch in erſter Linie ſuf die Führung der deutſchen Außenpolitik. Vel⸗ leicht iſt der Vorſtoß, den die„Deutſche 36.“ im Kampf gegen Sicherheitspakt und Dawes⸗ Abkommen ſchon in ihrer Montag⸗Aboid⸗ Nummer gegen den Außenminiſter Dr. S tr e⸗ ſemann unternahm, das erſte Anzeichen die⸗ ſer Wende. Ein„Divlomat eiter Schule“ be⸗ hauptet dort, daß Streſemann inbezug auf den Sicherheitspakt perſönliche Politik auf eigene Fauſt betrieben habe und daß zwichen dem Reichskanzler und ihm unterſchieliche Meinungen beſtänden. Zum Schluß ſag der „alte Diplomat“ ſehr deutlich, daß ſie die nationale Oppoſition darüber klar wrden müſſe, daß ſie mit dieſem Außenminiſte kei⸗ nen Schritt weiter zuſammengehe dürfe. Ddem⸗ gegenüber ſtehen die Beſchwichtigunsver⸗ ſuche Dr. Luthers in ſeinen außenoliti⸗ ſchen Erklärungen auf dem Induſtrie und Handelstag, worin er den Sicherheßpakt⸗ vorſchlag begründet und ſich mit der ganzen Reichsregierung hinter ihn ſtellt. SeineWorte riefen, wenn man die Taten der Aiierten verfolgt, keine beſondere Wirkung gervor. Man hält ſich in England und Fraulkkich an die Tatſachen und ſieht ſich einer völli neuen Lage gegenüber, die die„Informadon“ in ihrer Donnerstagnummer folgendemaßen kennzeichnet:„Das Problem eines Grantie⸗ paktes liegt heute an ders als vr acht Tagen. Insbeſondere müſſen wir af voller Durchführung der Artikel 42— 44 Jeserſail⸗ ler Vertrages beſtehen, und ſelbſtvetändlich müſſen wir heute mehr denn je alle ſorſichts⸗ maßregeln treffen. die der zweite Bſicht des Marſchalls Foch über die Enbaffnung Deutſchlands verlangt. Von Mer hätte Guropa eine Periode des Friedensſrmarten können. Das Phantom Hindenburg irft uns in eine Atmoſphäre der Ungewißheſ und der Furcht zurück, welche die Wiedererſtellung normaler Beziehungen zmiſchen de Völtern ſo ſchwer macht.“ Die erſten übeſaſchenden Ereigniſſe der„Wende“ ſind die zertagung der Botſchafterkonferenz auf unbeſtimte Zeit, wodurch der Termin für die Räunng Kölns ſich weiter hinausſchiebt und dieErklärung des Quai d'Orſay, daß für die kanzöſiſche Regierung dieſe Räumung im ſgaſten Zu⸗ ſammenhang ſtehe mit der Abritngsfrage. Ferner wird die Reiſe Briands uh London offiziell dementiert und die ſchon ön Herrio⸗ ausgearbeitete Antwort auf dſ deutſchen Vorſchläge für das Zuſtandekomen eines Sicherheitspakte? werden von Nand ſicher nicht ohne Berückſichtigung des nen Zuſtan⸗ des gründlich umgearbeitet. Dasind keines⸗ wegs Ausſichten für eine baldigdöſung der für uns und das europäiſche vernehmen brennenden Fragen. Auch die Hmungen auf eine baldige Beſſecung in der Ofrage ſind äußerſt gering. Polen will von(er Reviſion der deutſch⸗polniſchen Grenzen ichts wiſſen und es wird in dieſer Stellungnime von ſei⸗ nem Nachbar und Stammesverindten, der Tſchechoſlowakei, energiſch unterſtzt. Der Be⸗ ſuch Beneſchs in Warſchau, o von„un⸗ antaſtbaren Grundlagen und Fedensverträ⸗ nen geſprochen wurde, galt zuüfellos einer Vereinbarung über die künftigbolitiſche Zu⸗ ſammenarbeit. Beide Länder dderſetzen ſich jeder friedlichen Verbeſſerung er Friedens⸗ verträge, da ſie von ihr Gefahrſrchten. Polen bangt vor dem Verluſt des brridors und Oberſchleſiens, und die Tſcheſſlowakei vor der Angliederung Oeſterreichs Deutſchland. Frankreich hat noch keine abut klare Hal⸗ tung in der Frag. der Oſtgreen eingenom⸗ men. Dagegen betont die enſche Arbeiter⸗ partei, Lloyd George und eiſeil der Kon⸗ ſervativen die Notwendigkeit ner Reviſion. Fraglich bleibt jedoch, ob dieſ Einfluß ſtark genug iſt, daß er Chamberll veranlaſſen unte, auf Polen einen morcchen Druck zu Gunſten der deutſchen Anſpye auszuüben, zumal durch die neue Lage N abwartende Geſte des Auslandes allgeme iſt. England das durch ſeine Rückkehr zuGoldwährung einen großen Schritt vorwß getan hat, ſcheint nach der geſtrigen Reiſeines Innen⸗ miniſters Cchurchill vor an die bolſche⸗ wiſtiſche Gefahr, die die blzen Ereigniſſe auf dem Ballan heraufbeſchren hat und auch im eigenen Lande heſhlicher wird, energiſch bekämpfen zu wolle der Stab ver ruſſiſchen diplomatiſchen Hchlsmiſſion in London umfaßt nicht wenig als 500 Ver⸗ 5 Montag, den 4. Mai 1925 ˖ Die Ruhr- Millionen. Fortſetzung der Verhandlungen im Ruhrausſchuß. Berlin, 1. Mai. Der Reichstagsausſchuß für die Unter⸗ ſuchung der Ruhrkredite ſetzte heute vormittag ſeine Verhandlungen fort. Zunächſt wurden Zeugen vernommen über das kürzlich be⸗ ſchloſſene Beweisthema, ob das Schreiben des Reichskanzlers Dr. Streſemann vom 1. November 1923 an die Sechſerkommiſſion der Ruhrinduſtrie entſprechend dem Kabinetts⸗ beſchluß vom gleichen Tage unter Zuziehung eines Ausſchuſſes abgefaßt wurde, in dem die Reichskanzlei, das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium, das Miniſterium für die beſetzten Ge⸗ biete, das Reichsfinanzminiſterium und das Wiederaufbauminiſterium vertreten waren. Als erſter Zeuge wurde Geſandter Dr. Ritter vom Auswärtigen Amt vernommen. Er bekundete zunächſt, daß auch das Auswär— tige Amt, das bis zum 6. November in der Angelegenheit federführend geweſen ſei, daß aber die Federführung zunächſt an das Wie— deraufbauminiſterium und ſpäter an das Fi⸗ nanzminiſterium übergegangen ſei. Auf eine Anfrage des Abg. Eſſer(3. gab der Zeuge weiter an. für ihn habe nach dem Gang der Kabinettsſitzung und der Art, wie das Schreiben zuſtandegekommen ſei, kein Zweifel darüber beſtanden, daß es ſich dabei nicht nur um eine rechtliche Verpflichtung, evtl. ſogar um einen klagbaren Anſpruch ge— handelt habe. Abg. Stöcker(Kom.) fragt, warum in dem Schreiben im Gegenſatz zu den Erklärun⸗ gen, die Stinnes am Tage vorher abgegeben habe, nicht die Leiſtung der Gutſchrift für die Reparationsleiſtungen als Vorausſetzung für die Verpflichtung des Reiches aufgenommen worden ſei.— Der Zeuge Ritter erklärt, warum dieſe Bezugnahme auf die Gutſchrift in dem Schreiben ſelbſt weggeblieben ſei, wiſſe er nicht. Abg. Landsberg(Soz.) fragt, worauf der Zeuge ſeine Auffaſſung ſtittze, daß ein klag⸗ barer Anſpruc) in dem Schreiben gegeben worden ſei, Ritter erklärt, um auslöndiſche Kredite zu bekommen, hätten die Induſtriellen ein rechtbindendes Dokument erhalten müſſen. Abg. Dr. Herz(Soz.) fragt, warum in den erſten Beſprechungen mit Stinnes nicht das zuſtändige Wiederaufbauminiſterium hin⸗ zugezogen worden ſei, deſſen Leiter damals der Sozialdemokrat Robert Schmidt war. Der Zeuge antwortet, warum vorher das Wieder— aufbauminiſterium nicht hinzugezogen worden ſei, ſei ihm nicht bekannt. Die Vernehmung des Zeugen wurde da— mit geſchloſſen. Der Vorſitzende ſtellte als Mei⸗ nung des Ausſchuſſes feſt, daß die Zeugen ſpä⸗ ter nach Einſichtnahme in das Protokoll zu vereidigen ſeien. Als zweiter Zeuge wurde dann Miniſte⸗ rialdirektor Kiep vernommen, der damals Miniſterialrat in der Reichskanzlei war. Er bekannte ſich auf eine Frage als der Verfaſſer des Protokolls über die Beſprechung mit Stin⸗ nes vom 31. Oktober 1923, worin der dama⸗ lige Finanzminiſter Dr. Luther ausdrücklich erklärt hat, daß es ſich nur um eine vorläu⸗ fige Anerkennung handele, und daß ſie nur zu dem Zwecke ausgeſprochen werde, damit die Arbeiter eee chaft im Ruhrgebiet Beſchäftigung 42. Jahrgang finde. Eine Frage des Abg. Landsberg (Soz.) welchen Eindruck er von dem Charakter des Schreibens vom 1. November gehabt habe, beantwortete der Zeug dahin, daß er als Ver— treter der Reichskanzlei damals überhaupt keine Meinung über die Differenzierung zwi⸗ ſche npolitiſcher und rechtlicher Verbindlichkeit gehabt habe und auch über die Willensmei⸗ nung der beteiligten Reſſorts nichts ausſagen könne.. Auf weitere Zeugen zu dem Beweisthema wurde dann verzichtet und die Sitzung kurze Zeit unterbrochen. Nach der Pauſe wurde Reichskanzler Dr. Luther vernommen. Der Vorſitzende wies darauf hin, daß feſtgeſtellt werden ſolle, welche Art die Bindungen geweſen ſeien, die damals zwiſchen der Reichsregierung und den Ruhr- induſtriellen eingegangen worden ſeien. Reichskanzler Dr. Luther: Der Zweck des damaligen Abkommens war, eine Erklä— rung der Reichsregierung herbeizuführen, auf Grund deren der Kohlenbergbau ſich Kredite beſchaffen konnte. Nur wenn er in den Beſitz ſolcher Kredite käme, erklärten ſich die Herren imſtande, Verträge mit den Beſatzungsmächten über die Weiterführung der Kohlenlieferun⸗ gen abzuſchließen.— Auf eine Frage des Abg. Landsberg(Soz.) erklärt Dr. Luther: Was ich damals gewollt habe, heißt in der Sprache der Jurisprudenz: privatrechtliche Bindung.— Auf Befragen des Vorſitzenden fügt der Zeuge hinzu: Nach dem Inhalt der damaligen Erörterungen iſt die Möglichkeit gar nicht erwogen worden, daß die Reichs⸗ regierung bei der Wahl eines anderen Keichs⸗ tages dieſe Erklärung etwa nicht erfüllen könnte. Abg. Hilferding(Soz.): Für das Reichskabinett waren damals offenbar zwei Erwägungen maßgebend: 1. Wir wiſſen heute in keiner Weiſe, ob das beſetzte Gebiet mit dem übrigen Deutſchland verbunden bleiben wird; 2. Wir wiſſen nicht, in welcher Zeit wir zu den Ueberſchüſſen im Budget kommen, die die Vorausſetzung für die Entſchädigung bilden. Wir werden in zwei bis drei Jahren, wenn die Finanzen ſaniert ſind, überhaupt erſt dieſe Frage definitiv entſcheiden können. War das die tatſächliche Auffaſſung bei den Abmachun⸗ gen? Es handelte ſich dabei um einen der vie— len politiſchen Verſuche, das beſetzte Gebiet beim übrigen Deutſchland zu erhalten. Reichskanzler Dr. Luther: Der Zweck dieſes Vorganges war gewiß ein politiſcher, aber der Inhalt war eine bindende Abviachung mit den Ruhrinduſtriellen. Abg. Stöcker(Kom.): Der Reichskanz⸗ ler hat doch in ſeinen Ausführungen als da⸗ maliger Finanzminiſter über den Haushalts— plan erklärt, er rechne dabei mit einem Rumpf⸗ deutſchland ohne Reparationslaſten. Wie hat er ſich bei einer ſolchen Perſpektive die Er— füllung des Abkommens gedacht? Reichskanzler Dr. Luther: Meine Aus⸗ führungen bezogen ſich nur auf den Haus⸗ haltsplan, und da mußte ich, um rechnungs⸗ mäßig ein klares Bild zu gewinnen, mit die⸗ ſem Rumpfdeutſchland rechnen. Das beſagte aber keineswegs, daß wir nicht alles Mögliche tun ſollten, um das beſetzte Gebiet beim Reiche zu erhalten. (Die Sitzung dar N ſonen, die alle überzeugte Anhänger des Sow— jetſterns ſind und eine rührige Propaganda entfalten. Die kommuniſtiſchen Führer treten in jüngſter Zeit mit erſtaunlicher Offenheit und Kühnheit auf. Nach der„Morning Poſt“ erklärte A. E. Swain in Birmingham u. a. folgendes:„Habt ihr geleſen, was die Kom⸗ muniſten in Bulgarien getan haben? Die kapi⸗ taliſtiſche Preſſe erzählt euch, daß die Kommu⸗ niſten verantwortlich ſind für die Sprengung der Kathedrale und für den Verluſt der Men⸗ ſchenleben. Gut, wir ſind bereit, dieſe Verant⸗ wortung zu übernehmen, und wir hoffen, daß ſie zeigen wird, weſſen wir fähig ſind. Man weiß niemals, was hier paſſieren kann. Das bleibt abzuwarten.... Wir Kommuniſten ge⸗ winnen ſtändig an Boden. In nicht zu ferner Zeit wird es eine Exploſion geben, und ihr werdet alle dabei ſein. Bedenkt, daß ihr nichts zu verlieren, aber eine Welt zu gewinnen habt. Wir ſind zu ſtark, als daß die Regie⸗ rung es wagte, gegen uns vorzugehen.“ gegenſeitiger Sicherheit zuſtande zu bringen, der endliche Erfolg reifen möge. P. B. Marx an die Rheiniſche Zentrumspartei. Die Rheiniſche Zentrumspartei hatte bald nach der Wahl in einem Telegramm an den Reichskanzler a. D. Marx ihrer unerſchütter⸗ lichen Treue und Hochachtung Ausdruck gege— ben. Daraufhin hat Marx unterm 30. April allen Parteifreunden ſeinen Dank ausgeſpro⸗ chen und ſeiner„lieben Heimat“ herzliche Grüße geſandt. Zum Schluß heißt es in dem Schreiben:„Was deutſches Land und namentlich das beſetzte Gebiet anbelangt, ſo hoffe ich, daß die ſchwe⸗ ren Sorgen, die in dieſer Beziehung unab⸗ weisbar ſind, ſich als unbegründet herausſtel⸗ len werden. Die deutſche Treue wird im Rheinland hart geprüft, ſie wird ſich als un⸗ wandelbar erweiſen.“ Jedenfalls bedeutet der Oſten für Euro-! Die Eidesleiſtung des Reichspräſidenten. pas Sicherheit keine geringe Gefahr und es wäre zu wünſchen, daß Chamberlains Be⸗ mühungen, eine Vereinigung Frankreichs, Berlin, 1. Mai. Die Amtseinführung und Eidesleiſtung des neuen Reichspräſi⸗ denten findet am 12. Mai, 12 Uhr mittags, Enalands. Deutſchlands und Italiens mit ſtatt. habe. N Brandſtifter. Wir leſen in Nr. 97 der„Sieg⸗Poſt“ ſol⸗ gende Mitteilung aus Hamm(Sieg): 9 „Geſtern kurz nach Eröffnung der Wahl handlung benutzte der evangel. Paſtor S. von hier einen Augenblick, als gerade kein Pubki⸗ kum vor dem Wahllokal ſich befand, um das daſelbſt an einem Lattengeſtell angebrachte Bild des Kandidaten Marx mit Stockhieben zu zerfetzen. Zur Rede geſtellt, hat er dieſe ſinnloſe Tat zugegeben, und durchblicken laf⸗ ſen, daß ſie aus ſeiner konfeſſionellen Einſtel⸗ lung heraus erfolgt ſei. Um ein Gegenſtück zu dieſem blinddraufgöngeriſchen Sichvergreiſen an einem wehrloſen Bild zu finden, muß man hierzulande in der Geſchichte ſchon einige Jahrhunderte zurückgehen. Daß überhaupt ei akademiſch gebildeter Mann ſich zu einer Zer ſtörungswut hinreißen läßt, die man nu einem unreifen Jungen zugetraut hätte, wenn der Urheber nicht auf friſcher Tat ertappt wor den wäre, dürfte auch in unſerer politiſch auf: geregten Zeit eine Seltenheit ſein. Oder ſoll dies die Methode ſein, deren ſich der Rechts block zur Erziehung ſeiner vielgerühmten va terländiſchen Geſinnung und Geſittung bedie nen will? Mit Schrecken denkt man dara was ſich ein Jugenderzieher, der ſeine kathol kenfeindliche Geſinnung ſo wenig im Zaum zu halten vermag, er ſtim Religionsunterrich an konfeſſioneller Verhetzung leiſten wir Eine gewiſſe Entſchuldigung für alles mag da rin liegen, daß die auch hier ſtark verbreiteten Schriften des evangeliſchen Bundes, die durch⸗ weg von der erſten bis zur letzten Seite der Schürung des konfeſſionellen Haders dienen, auf die Dauer dem Leſer jeden Sinn dafür benehmen, was die Volksgenoſſen unſeres im Glauben zerriſſenen Vaterlandes einander ſchuldig ſind.“ 3 Beflaggung einer evangeliſchen Kirche nach der Wahl. 4 Karlsruhe, 30. April. In der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ wird folgender ver⸗ bürgter Briefwechſel mitgeteilt: f An Herrn Pfarrer Sch. hier(Neulußheim). Wir bemerken ſoeben, daß die Kirche be⸗ flaggt iſt und fragen an, ob heute ein beſon⸗ derer evangeliſcher Kirchenfeſttag iſt, von dem wir in Zeitungen nicht geleſen haben. 5 Im Auftrag des evangel. Lehrerkollegiums (gez.) Unterſchrift. 1 PS. Wollen Sie uns eine Antwort noch an dieſem Morgen zukommen laſſen. D. O. An das evangel. Lehrerkollegium Hier. Auf Ihre Frage, ob heute ein beſonderer evangeliſcher Kirchenfeſttagt iſt, darf ich er, widern, daß es allerdings für unſere Kirch! ein Anlaß zur Freude iſt, wenn kein Zen! trumsmann Reichspräſident wird. Hat ſchon die Reichspräſibdentſchaft eines Sozialdemokra⸗ ten dem Zentrum ermöglicht, ſeine kirchlich Macht zu erweitern, auch durch Zurückdrän gung evangeliſcher Lehrer zu Gunſten katholi! ſcher, ſo wäre das unter einem Zentrums reichspräſidenten erſt recht zu erwarten. Dieſel evangeliſche Feſttag konnte natürlichermaßen nicht im voraus in den Zeitungen bekannt ge. macht werden. Wenn aber das Empfinden des evangeliſchen Gemeindeteils zum Beflaggen der Kirche trieb und aus der Mitte des G meinderats dieſer Wunſch an mich herantrat, ſo war kein Anlaß, ſich dem zu verſagen. (gez.) Pfarrer Sch. a i dieſem Fall, der ja nur einen unter vielen darſtellt, bemerkt das demokratiſche Or⸗ gan mit Recht:„Es wäre wirklich höchſte Zeit, daß die kirchliche Behörde dieſem Trei⸗ ben energiſch Einhalt gebietet, nicht im J tereſſe der republikaniſchen Parteien, die die⸗ ſen Kampf aufnehmen könnten, aber im In⸗ tereſſe der evangeliſchen Kirche ſelbſt, die ſonſt gewärtig ſein müßte, daß hunderttauſende re⸗ publikaniſch denkender Männer u. Frauen, die bisher ihre treuen Glieder waren, ihr de 71 I Rücken kehren.“ 5 Korell„ſchädigt das Wohl der evang. Kirche, Die Pfarrer des Kreiſes Schotten hielte kürzlich ihre Konferenz in Schotten ab. Nach erledigter Tagesordnung nahmen die Ver ſammelten Stellung zu dem Verhalten de evangeliſchen Pfarrers Korell gelegentli der verfloſſenen Reichspräſidentenwahl. 0 wird eine Entſchließung angenommen, und das Auftreten Korells auf das lebhafteſte be dauert, da es geeignet ſei, die Einheit und das Woht der evangeliſchen Kirche zu ſchädi gen. Die Pfarrerſchaft des Vogels berges fühl ſich ſchwer gekränkt, daß in evangelicher Geiſt licher für den Zentrumsführer Marx gew n — FC „ Schneidemühl, 1. Mal. Der D⸗Zug d 4 Eydt⸗ nen— Berlin iſt heute morgen 1 Uhr im polni- Korridor zwiſchen den Stationen Swaroſchin id Preußiſch⸗Stargard auf freier Strecke ent⸗ leiſt, wobei die Lokomotive und mehrere Wa⸗ gen den ziemlich ſteilen Abhang hinunter⸗ ürzten. We von Reiſenden gemeldet wird, teht nur noch der Schlafwagen und ein Wagen erſter Klaſſe. Nach Annahme von Reiſenden ſoll die Zahl der Toten 30 bis 40 betragen. Die Zahl der Verwundeten wird vorläufig auf 4 0 geſchätzt. An der Entgleiſungsſtelle macht der Bahntörper eine große Kurve. Der Zug wurde durch den Korridor von polniſchen Beam⸗ ten. geſührt. Mit Polen ſind vorläufig alle Ver⸗ bindungen abgebrochen, da die Leitungen durch— gexriſſen ſind. 1 Mitteilungen der Reichsbahngeſellſchaft. Die Hauptverwaltung der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft teilt Folgendes mit: Nach Meldungen der polniſchen Staatsbahn⸗ direktion in Danzig befinden ſich unter den 25 Toten elf Männer, zwölf Frauen und zwei Kin⸗ der. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie bisher ſchon angegeben, bei den Schwerverletzten zwölf, bei den Leichtverletzten ſechs. Die polniſche Staatsbahnverwaltung iſt mit den weiteren Feſt⸗ ſtellungen eifrig beſchäftigt und wird nähere Nach⸗ richten über die Namen und den Verbleib der Opfer ſo ſchnell wie möglich der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft übermitteln. 5 Von der Eiſenbahndirektion wird folgendes bekanntgegeben: 1 Der D⸗Zug 4, der geſtern abend 10.47 Uhr von Marienburg abfuhr und in Schneidemühl 2,17 Ahr nachts eintreſſen ſollte, iſt zwiſchen Dirſchan und Starograd(ehemals Preußiſch⸗Stargard) in der Nähe der Station Swaroſchin entgleiſt. Die che der Entgleiſung iſt nicht bekannt. Es dabei eine größere Anzahl Tote und Ver⸗ ö Nähere Einzelheiten des Unglücks ſind e unbekannt, da von der polniſchen Staats⸗ bpahnverwaltung keine Nachrichten vorliegen. 4 Berichte von Augenzeugen. Königsberg, 1. Mai. Von einem Augen⸗ zeugen der Kataſtrophe wird berichtet: Ich ſuhr um 8.12 Uhr mit dem D⸗Zug nach Berlin und nahm urſprünglich im dritten Wagen des Zuges Platz. Vor dieſem war die Lokomo— tive, der Packwagen und ein Schlafwagen dritter Klaſſe. Da ich in dem Abteil des dritten Wagens keine Unterhaltung fand, wechſelte ich meinen Platz und ging in den vierten Wagen des Zuges. Hinter dieſem folgte ein Wagen zweiter Klaſſe. In der beſten Unterhaltung— es mag gegen halb 12 Uhr geweſen ſein— verlöſchte plötzlich das Licht und ich hatte das Empfinden, als ob der Zug eine ſcharfe Kurve näme. Dann neigte ſich der Wagen außerordentlich ſtark über und ſtürzte zwei Kilometer vor Preußiſch⸗Stargard die etwa 12 Meter tiefe Böſchung hinab. Ich hatte natürlich das Beſtreben, aus dem Wagen herauszukommen und wollte zu die⸗ ſem Zweck das Fenſter öffnen. Der Wagen war vollſtändig umgeſtürzt. Menſchen und Gepäck bildeten ein unbeſchreibliches Durcheinander. Laute Hilferufe gellten durch die ſtockduntle Nacht. Endlich gelang es, das Fenſter mit den Füßen Neinzuſtoßen. Die Splitter waren aus dem Fen⸗ ſterrahmen noch nicht vollſtändig beſeitigt, als 165 die Fenſteröſfnung ins Freie zu gelangen ſuchte Er durchſchnitt ſich dabei beide Pulsadern u mußte blutüberſtrömt weggetragen werden. Auch ich trug nicht unerhebliche Schnittwunden davon. In dem Walde herrſchte eine undurchdringliche Finſternis, und ſchaurig klangen die Hilferufe durch die Nacht. Endlich wurden von Bahnbe. amten einige Fackeln herbeigebracht, und 00 machte ſich ſofort an das Rettungswerk. Die Un⸗ ſallſtelle bot einen ſchrecklichen Anblick. Es wur⸗ den viele Verwundete geborgen. Beſonders ſind viel Frauen verletzt worden. Ein Kind wurde ſo ſchrecklich zugerichtet, daß ihm die Ein⸗ geweide heraushingen. Verwundete mit Bein⸗ und Armbrüchen wurden aus dem Trümmerhau⸗ ſen hervorgezogen. Die Fahrgäſte; die nicht ver⸗ letzt waren, machten ſich alsbald an die Rettungs⸗ arbeit. Erſt nach einer Stunde kam die erſte Hilfe aus Stargard. Es waren polniſche Eiſenbahner. Nach 2 Stunden kam aus Dierſchau ein Hilfszug. f Ein mitfahrender Reiſender, ein Oberingenieur aus Danzig, gibt nach dem Wolff⸗ Büro folgenden Bericht über das Eiſenbahnun⸗ glück: Ich ſaß im D⸗Zug dritter Klaſſe. Kurz vor dem Einfahrtsſignal vor Preußiſch⸗Stargard, wo ſich eine Böſchung von ſechs Meter Höhe befindet, ſpürte ich plötzlich einen kräftigen Ruck. Ich war in dem Glauben, daß die Lokomotive unſeres Zuges auf einen Güterzug aufgefahren ſei. Der Wagen, in dem ich mich befand und der von Fahrgäſten voll beſetzt war, geriet ins Schwanken und ſtürzte die ſechs Meter hohe Böſchung hinab. Die übrigen Wagen ſtanden wirr durcheinander in einer Neigung von 45 Grad. In den zerſplit⸗ terten Wagen waren verſchiedene Perſonen einge⸗ klemmt, die mittels Stahlſägen aus ihrer ſchreck⸗ lichen Lage befreit werden mußten. Nachdem i das Bewußtſein wieder erlangt hatte, ſchritt 0 über ſechs bis acht Tote hinweg und ging zur Lokomotive; ſie lag umgekehrt nach dem Bö⸗ ſchungswinkel zu, die Räder nach oben. Bedauer⸗ licherweiſe war drei Viertelſtunden nach dem Un⸗ glück noch kein Rettungskommando zur Stelle. Es waren nur einige Fackeln vorhanden, die aber bald ausbrannten. Die Unglücksſtelle war in völliges Dunkel gehüllt. Wir fuhren mit einem polniſchen Hilfszug nach Preußiſch⸗Stargard und gelangten von dort mit dem Oſtexpreß nach Schneidemühl. Das Kanzlerbeileid zum Eiſenbahnunglück. Berlin, 1. Mai. Reichskanzler Dr. Luther hat an den Generaldirektor der Reichsbahn A.⸗G. folgendes Telegramm geſandt: „Die Nachricht von dem entſetzlichen Eiſen⸗ bahnunfall, der den Schnellzug Eydtkuhnen— Berlin getroffen hat, hat mich auf das ſchmerzlichſte bewegt. Ich bitte Sie, den An⸗ gehörigen der tötlich Verunglückten und den Verletzten meine aufrichtige Teilnahme aus⸗ zuſprechen.“ Attentat auf einen Eiſenbahnzug. Eſſen, 1. Mai. Auf der Strecke Bottrop. Oſterfeld wurde auf einen Perſonenzug ein Attentat verübt. Auf die Strecke war ein mit Steinen bepackter Rollwagen geſchleppt und mit Eiſenſtangen und Seilen verankert worden. Dem Lokomotivführer gelang es, den Zug 20 Meter vor dem Hindernis zum Halten zu bringen. Auf die Ermittelung der Verbrecher iſt eine hohe Be⸗ lohnung ausgeſetet. Das wandernde Licht. 10 Von Auguſte Groner Copyright 1924 by Greiner u. Comp. Berlin W. 30. Als Müller eine Stunde ſpäter bei Kom⸗ miſiſionar Horn vorſprach, um ihn über den Stand der Dinge zu unterrichten, übergab ihm und die Beſchreibung und der ſonſtigen Edelmetall⸗ geräte, die die Wiener Kolpings dereinſt be⸗ ſeſſen, und die in deren Familienpapieren ge⸗ dieſer das Verzeichnis des Schmuckes naueſtens aufgeführt waren. Müller nahm das Verzeichnis, das in vie⸗ len Exemplaren bereits in den Händen vieler wie auch ſich und empfahl Juweliere und Autiquiätenhändler gewiſſer Trödler war, an ſich wieder. „Wohin jetzt?“ fragte Horn. „Zu Meyer.“ „Was wollen Sie denn bei der?“ „Ich intereſſiere mich für eine Schulkameradinnen.“ it ſie dunkel?“ „Nein, blond,“ Himmt. zaben Sie ja immer.“ Es war an demſelben Tage. Dieſer neigte ſich ſchon ſeinem Ende zu, murmelte ſie. zweiten Geheimpoli⸗ Aſten vor einem eleganten Hauſe der Joſeph⸗ als Müller mit einem stadt Halt machte. Die Beiden waren im Auto gekommen. ihrer „Ah! Eine mit blondem Haar? Vielleicht entgegnete Müller be⸗ Horn lachte.„Alſo viel Glück. Aber das „Dann geben Sie ihr, aber ſo Brieſchen. Ich warte auf Antwort. Natürlich im Vorzimmer und nicht hier draußen.“ Müller ſtand ſchon im Vorzimmer. Er hatte das Mädchen einfach von der Tür weg⸗ gedrängt und ſie drohend dabei angeſehen, daß ihre Keckheit raſch zuſammenknickte. Sie ging. Sein Begleite war vor der Tür ſtehen geblieben. „Was gibt es?“ fuhr die Bianchi ſie an. „Wiſſen Sie nicht, daß ich beim Schreiben nicht geſtört ſein will?“ Sie ſaß in einem fliederfarbenen, ſpitzen⸗ beſetzten Hauskleide aus Seide an einem zier⸗ lichen Schreibtiſch. „Es iſt jemand da.“ „Der Baron? Ich bin auch nicht für ihn zu ſprechen. Geben Sie her—“ Sie riß dem Mädchen das Kuvert aus der Hand. Dabei konnte man Tintenſpuren an ihrer Hand bemerken. Dieſe Hand zuckte jetzt. Die Bianchi hatte die Karte geleſen. Sie lautete: Man wünſcht Fräulein Bianka Bianchi recte Barbara Hartnagel, auch ge⸗ nannt die„geſcheckerte Betti“ zu ſprechen. Bianka Bianchi war emporgefahren, jetzt ſank ſie wieder in den Seſſel zurück und ſchaute mit Augen, die der Schrecken weitete, auf ihre erſtaunte Dienerin. — Perſon herein,“ „Laſſen Sie— die „Es iſt ein Herr.“ „Den Herrn alſo.“ Die Stimme und die Geſtalt der Bianchi wankten. Einige Sekunden ſpäter betrat Mül⸗ „Ich möchte Fräulein Bianchi ſprechen,, ler das Zimmer. ſagte er zu dem Stubenmädchen, das ihm öff⸗ ne ie „Sie ſind Fräulein Bianchi“, begann er, nachdem er ſich einen Seſſel zu ihrem Schreib⸗ Das kecke Ding muſterte das Aeußere des tiſch gezogen hatte. ältlichen Herrn und fand, daß die anderen „Und wer ſind Sie? Sie kenn mich von Herren, die bei Fräulein Bianchi ein⸗ und frühr her?“ fragte unſicher die Schauſpielerin. ausgingen, bedeutend nobler ausſahen. „Ich kenne Sie erſt ſeit einer Stunde aus „Das Fräulein iſt nicht zu Hauſe,“ ſagte Ihren Akten.“ ſie ſteif, da ſie vermutete, daß dieſer Beſucher ein Gläubiger ſei. „Sie ſind von der Polizei.?“ „Ja, aus dieſem Grunde habe ich dringend letzungen.— Ein in einer Backſteinfabrik beſchäf⸗ tigter Arbeiter wurde von einem Kippwagen er⸗ Keller liegen. wurde, zeigte am nächſten Tage, als es der Klaſſe zugeführt wurde, ſolche Furcht, daß es von der [Mutter, die erklärte, daß dem Kinde vom Vater und anderen Familienangehörigen die Schule als Schrecken hingeſtellt wurde, werden mußte. Erregung des Kindes an. Morgen an das Bettchen kam, ben ein Ende geſetzt. nun allgemein ein. bei dieſer Kälte bei ihnen zu Kolpingſchen Schmuck. Seſſel tief war und daß er ſo ſichere Seiten⸗ lehnen hatte, ſonſt wäre ſte heruntergefallen. Ganz grau war Sie im Geſicht und Schweiß⸗ perlen glänzten auf ihrer Stirn. 00 „Ich— ich weiß nicht,“ würgte ſie her⸗ gehabt lt, vor ſagte der Detektiv mit hartklingender Stimme. „Mit Ihrem Erſchrecken haben Sie ja ſchon geſtanden, Sie brauchen nur noch zu ſagen, wo der Schmuck iſt. Es wäre ein Glück für Sie, wenn er ſich noch in Ihren oder Ihres Bru⸗ ders Händen befinden würde, da ließe ſich im Intereſſe der beſtohlenen Familie ches verwiſchen und Sie, Barbara Hartnagel, recte„geſcheckerte Betti“ von.“ rot, bald bleich werdend die elegante Diebin. Sie ſchien ſich trotzdem ein wenig gefaßt zu haben, Handlung erſah, die ſie ſcheinbar unbewußt ausführte. platte. Es kam auf den von ihr begonnenen Brief und ein Kuvert zu liegen. nahm Brief und Umſchlag an ſich. nagel, 3. Stock, Tür 49. ſteckte es ebenfalls ein. N. dr. cinem d 2 0 f ſchäftigte Arbeiter Steigmeier. Er wurde von der Maſchine erfaßt und erlitt ſchwere Handver⸗ der faßt und erlitt ſchwere Beinverletzungen.— Der Landwirt Hans Rohn geriet mit der Hand in die Futtermühle und wurden ihm einige Fin⸗ gerſpitzen abgeriſſen.— Ihre ſilberne Hochzeit begehen die Eheleute Adam Ohnacker und die Eheleute Adam Schmitt.— Die Spargelernte, die zur Zeit im Gange iſt, fällt in Güte und Menge der geernteten Erträge zufriedenſtellend aus. Bezahlt wird durchſchnittlich 1 Mark für das Pfund. Monsheim, 1. Mai. Im Keller verunglückt iſt der Landwirt H von hier. Er ſtürzte die ziemlich ſteile Kellertreppe herab, ſchlug mit dem Kopf gegen ein Weinfaß und blieb bewußtlos im So fanden ihn ſeine Angehörigen nach einigen Stunden, nachdem ſie den Mann vermißt und überall geſucht hatten. Er hatte zum Glück nur eine leichte Gehirnerſchütterung und ſonſt keine ſchweren Verletzungen erlitten. 0 Bürſtadt, 1. Mai. Ein Opfer der üblichen Ge. wohnheit vieler Eltern, ihren Kindern Furcht und 1 Schrecken vor der Schule einzupflanzen, wurde geſtern zu Grabe getragen. Ein Mädchen, das letzten Montag in die Schule aufgenommen 0 U Zu Bett gebracht, dauerte die Als man am nächſten ſand man das Kind tot. Ein Herzſchlag hatte dem jungen Le⸗ 1. Mai. Die Spargelernte ſetzt Die Erträge ſind allerdings noch nicht beſonders ergiebig. Trotzdem wurde hier und im naten Heidesheim Ingelheim, bereits der vielbeſuchte Obſt⸗ und Spargelmarkt eröffnet. Im Kleinverkauf koſtet der Spargel erſter Sorte 1,60 Mark, zweiter Sorte 1.20 Mark das Pfund. Odenvach, 1. Mai. Einen 13pfündigen Hech Möbelfabrit Schwarz in Oppenheim be. g chen worden und die allgemeine Spargelernte hat bereits begonnen. nach Hauſe ebracht f ſing ein Fiſcher von Odenbach im Glan. Dieſen ſeltene Fang iſt in doppelter Hinſicht vorteilhaft einmal wegen der reſpektablen Hechtkoteletts und ö dann mit Rückſicht auf den übrigen Fiſchbeſtand des Glans, unter welchem der gefräßige Räuber nicht übel gehauſt haben mag. Fp. Mainz, 1. Mai. Eine Berufung, um ſtatt ö Gefängnis— Zuchthaus zu bekommen, legte der ö g vorbeſtraſte 27jährige Schneider von Mainz ein. Er hatte einem Fräu⸗ 1 1 e 18 I Ta d 8 J 9 lein, das bei ſeinem Vater mehrere Koffer un J ſt Tango das Jagdrennen um den Schreiner Karl tergeſtellt hatte, für 1000 Mark Wäſche geſtohlen Rund wurde vom Amtsgericht Mainz zu 1 Jahr 3 Monat Gefängnis verurteilt. halb lieber Zuchthaus haben, weil dann die Strafe kürzer wäre und er ſo früher die goldene Er wollte des⸗ Freiheit wieder erlangen könne. Die Strafkam⸗ mer verwarf die Berufung und beließ die Strafe wie feſtgeſetzt auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis. Fp. Mainz, 1. Mai. Ladendiebe und zwar zwei junge Burſchen im Alter von 20—25 Jah⸗ ren, machen zur Zeit die hieſigen Geſchäfte un⸗ ſicher. Sie laſſen ſich Waren vorlegen, ohne etwas Heinrich zu kaufen und wenn ſie ſich entfernt haben, wird der Verluſt von Waren feſtgeſtellt. Da die Bur⸗ 2 N* an delt ſich um den „Es war für Bianchi günſtig, daß ihr Er lachte ihr ins Geſicht. „Sie werden doch nicht leugnen wollen?“ noch man⸗ kämen billiger da⸗ ſammengzſunkenen 0 wahr, ſo wollten Sie Ihrem Brüder ſchrei⸗ ben“ ö 8 i 5 ihlreiche N. angelockt, die ſich an dem herrlichen blütenüberſäten Berges erquicken. Die W war für die Entwicklung der Blüten ſehr gün⸗ ſtig, ſo daß in dieſem Jahre die Blüten zu beſon⸗ ders intenſiven Entfaltung kommen konnten. Lambsheim, 1. Mai. Die erſten dieslührigen Spargel ſind en der hieſigen Gemarkung geſto⸗ ö ö Die Ware wird meiſtenteils an hieſige Händler verkauft. Für weißköpfige Sargeln werden je nach Qualität 1—1.20 Mark, für blauköpfige 60 Pfennig pro Pfund bezahlt. Molitiſche Umſchau. 1815 Das Programm des Reichstages. nächſten Woche wird ſich der Reichstag mit den Regierungsvorlagen beſchäftigen und zwar ge⸗ rennt zunächſt mit den Steuergeſetzen von Mon⸗ ſag bis Mittwoch, und dann mit dem Auſwer⸗ tungsgeſetz am Freitag und Samstag. Der da⸗ zwiſchenliegende Donnerstag bleibt wegen der Feſtlichkeit zur Einweihung des deutſchen Mu⸗ ſeums in München ſitzungsfrei, da die Reichsre⸗ gierung und ein Teil des Reichstages an den Feſtlchkeiten teilnehmen werden. In der Woche nom 11. Mai bis 16. Mai wird vorausſichtlich der Haushalt des Auswärtigen Amtes und der des Reichskanzlers beraten werden. — Zur Kabinettsbildung in Beſgien. Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat ſich Brocqueville nach einer Beſprechung mit dem früheren Mini⸗ ſterpräſidenten Theunis geſtern nachmittag nach Antwerpen begeben, um dort mit mehreren Po⸗ litikern Fühlung zu nehmen. Wie verlautet, be⸗ abſichtigt Brocqueville, falls ihm die Kabinetts⸗ bildung gelingt, ſelbſt den Poſten des Außenmi⸗ niſters zu übernehmen. Die mögliche Zuſammen⸗ ſetzung des neuen Kabinetts iſt immer noch un⸗ gewiß. Brocqueville glaubt, bis heute vormit⸗ ag ſeine Beſprechungen beenden zu kennen. Trendelenburg nach Berlin abgereiſt. Pars, 2. Mai. Der Führer der deutſchen irtſchaftsdelegatton, Staatsſekretär Trendelen⸗ urg, iſt geſtern nach Berlin abgereiſt. Er wird ch Paris zurückkehren, nachdem die Unteraus⸗ ſhüſſe ihre Arbeiten ſo weit gefördert haben, daf hieder Vollſitzungen abgehalten werden können port und Spiel. Reunſport. Beim geſtrigen Mannheimer Pferde⸗ rennen gewann Herrn Dr. F. Merck's eingold⸗Pokal. N Fußballſport. Der V. f. R. Mannheim verliert in der erſin Runde um die deutſche Fußballmeiſter⸗ Radſport. Der Arbeiter⸗Radfahr⸗Bund„Solidarität“ zirk, Gau 22, hält ſein Bezirkswertungs⸗ 1. fahim am 10. Mai auf dem Sportplatze an der Schwetzingerſtraße in Hockenheim. Zu gleier Zeit findet auch die Sternfahrt ſtatt. Sätfliche Parteigenoſſen, Gewerkſchaftler und Ihß ſpöttiſch lächelnd in die angſtvollen ſhauend, ſagte er:„Gerade dort, wo ii Arbeiten den Wandſchrank entdeckl it man alſo einen Toten dort fand, Zimmer genau unterſucht, und der lunk entdeckt werden— und dabei der daß dieſer ſchon diebiſchen Beſuch da wird man nachforſchen und vielleichthuf dich kommen, deshalb darf man von den zachen nichts mehr bei dir finden.“ Danh beugte ſich Müller ganz zu der Zu⸗ und ſagte ernſt:„Nicht Sie ſſckte nur. 15 a „Ihr Bruder hat alſo zuſällig bei ſeiner Arbeit deß geheimen Schrank entdeckt?“ 13 N 1 „Ja.“ „Unplhat auch gleich etwas heransgenom⸗ „Ich hab noch faſt alles,“ murmelte bald men? Sehen Sie aufrichtig. Man kennt die was Müller aus einer geringfügigen Sie legte ein Buch auf die Schreibtiſch⸗ Etücke des Familienſchatzes, der dor war. Was hat Ihr Bruder araus Beutel mit Gold⸗ und Silbermün⸗ „Son nichts? Er hat die eiſerne Kaſſette nicht geöff et?“ 5 „Nein Der Beutel hat darauf 971 50 Müller lächelte, ſtreckte die Hand aus und Er hatte ihn gerade eingeſteckt, da iſt jeman gekommen. Das Türchen hat er noch zudrücken Auf letzterem ſtand:„Herrn Ignaz Hart⸗ können“ Budapeſt, Sadorgaſſe Nr. 7, 2. Hof, Müller ſteckte den Briefumſchlag ein. Die Bianchi biß die Zähne aufeinander. merkte Müller, daß „Alſo haben Sie das eiſerne Käſtchen ge⸗ öffnet?“ Die Hhrtnagel ſenkte den Kopf; dabei be⸗ . Aer, ö ſie eine echte Blondine „Was ſchreiben Sie denn Ihrem Bruder? war, aber ſeine jener Blondinen, deren Haar n fragte er gemütlich und las dann laut: Lie⸗ die verſchiedenſten Farbentöne aufweist. Er ber Nazi! Jetzt kann mans auch noch tun. Kein wußte jetzt auch, weshalb ihre Schulkamera⸗ Menſch denkt daran, daß die Sachen noch vor⸗ handen find. Aber mache das Rote bald zu ten, und ebenſo wußte er, daß ſie ſich ſchon Geld., denn ſeit ſie da draußen einen Toten ziemlich gefunden haben, garade da, wo du—“ Weiter war die Bianchi nicht gekommen. oben goldigen Haare die verſch Müller faltete das Blatt zuſammen und deren helle“ 17 05 1 dinnen ſie die„geſcheckerte Betti“ genannt hat⸗ lange das Haar nicht nachg hatte; denn an ihren Wurzelenden l .— ſind, mit j zu konkurrieren. Außerdem 50 1 0 8 Uhr das Schul⸗ un f 11 die Radballſpiele. Mittags 1 Uhr Feſt⸗ zug und von 2 Uhr ab Einer⸗, Zweier⸗Kunſt⸗ b und. 1 Kunſtreigenfahren der beſten annſchaften, e die Radball⸗Ausſcheidungskämpfe. Da dieſes Jahr ſehr große Konkurrenz vorhanden iſt, dürfte dieſer Tag für das geſamte Publi⸗ kum ſehr intereſſant ſein. pie ieuergesetze Im Reſchstue. fahren, 7 In der —— 115 Gammer Kräf Verfügung, die auch in der Lage 10 10 15 bürgerlichen Radfahrerverein Das Rennen oe 112 f b 9 Uhr auf dem Sportplatze. de 0 dem Sportplatze vorm. Kunſtwertungsfahren, Auch wird für 5 Aft gend nzbein zu ſchwingen. zu 30 kräftiges„Friſch auf!“ ges„& 1 1 1 1 Arbeiter⸗Radfahrer⸗ Bund ein Propaganda⸗Tag ſein, an dem alle Feſtteilnehmer für wenig Geld auf ihre Rech⸗ nung kommen werden. Es kann hier kurz geſagt werden, was an dieſem Tage geboten wird, kann keine zweite Radſport⸗Organiſation bieten. Darum verſäume niemand den 10. Mai in Hockenheim. Hoffentlich wird auch der Wettergott Einſicht haben. Zur Deckung der Unkoſten ſind wir gezwungen, Eintrittskarten Pfg. im Vorverkauf auszugeben. Um uns am Tage ſelbſt große Arbeit zu ſparen, verſehe ſich heute ſchon jeder mit einer Karte. Zum guten Gelingen des Feſtes ein Berlin, 30. April. waltung nicht verzichten. Wenn die Steuern Die heutige Sitzung des Reichstages be⸗ den von ihnen erwarteten Ertrag bringen ſol⸗ gann kurz vor halb 3 Uhr nachmittags. Sofort len, wenn andererſeits der Wirtſchaft die ihr nach Eröffnung der Sitzung nahm 2 Reichsfinanzminiſter v. Schlieben unentbehrliche Ruhe und Sicherheit gegeben werden ſoll, dann ſei beſchleunigte Verabſchie⸗ dung des ganzen Steuerwerks in den nächſten das Wort zur Begründung der neuen Steuer⸗ Monaten dringend erforderlich. Der Miniſten. geſetzentwürfe, des Finanzausgleichsgeſetzes kam ſodann auf die und des Aufwertungsgeſetzentwurfes. Der Mi⸗ niſter wies zunächſt auf die große Bedeutung Auſwertungsfrage b der Vorlagen hin, mit denen die Steuergeſetz⸗ Ju ſprechen, deren wirtſchaftliche Regelung un⸗ gebung 5 1 dem Ende der e ter der Notwendigkeit ſtehe, die Ausgaben für neugeſtalteten Lage der Wirtſchaft Reichsfinanzen angepaßt werden und der die Ablöſung in den engen Grenzen zu halten, ſoll. Von die die Finanzlage des Reiches ziehe. Die der richtigen Löſung dieſer Aufgabe hänge es Reichsregierung halte an dem Gedanken feſt, ab, ob Deutſchland nach der Stabiliſierung daß den wirklich Geſchädigten etwas zuteil . 11 50 ſeiner Währung wieder wirtſchaftlich geſun⸗ werden ſoll, nicht aber denen, die in der In⸗ den könne. Der Miniſter richtete an das Haus flationszeit unter Aufwendung geringer Mit⸗ die Bitte, bei der Beratung der verſchiedenen 1 große ee in Vorlagen zu berückſichtigen, daß ſie miteinan⸗ racht haben. Der ihren Beſitz ge⸗ Anleihealtbeſitz umfaſſe der im engſten Zuſammenhang ſtehen und als ſchätzungsweiſe 20 Milliarden Mark. Die für ein e zu bench die Anleiherente aufzuwendende Summe be⸗ ten find. Die ſeit der Markſtabiliſterung durch⸗ trage nach dem neuen Geſetzentwurf jährlich geführte Sparwirtſchaft habe ianzl s Reiches günſti 9 ee ee e 0 ſtellt. Hiernach würde eine Tilgung der⸗Alt⸗ Der vielfach zu anleihen in rund 40 Jahren durchgeführt ſein. Optimismus ſei Im Gegenſatz zum Reichsrat halte die Reichs⸗ Ueberſchüſſe regierung an ver Prämienausloſung feſt, weil im Jahre 1924 Ueberſchüſſe gebracht. beobachtende übertriebene aber nicht berechtigt. Die nicht zwar die Fi⸗ 50 Millionen Mark. Der gleiche Betrag ſei für die vorgeſehene Ausloſung in Rechnung ge⸗ 5 f 7 5 ſie ſich ine Begünſti des Börſen⸗ müßten vielmehr verbraucht werden zur Ab“ ſie ſich davon eine egünſtigung des Bbr deckung der noch aus der zurückliegenden Zeit kurſes zum Vorteil der Altbeſitzer verſpreche. beſtehenden e Schuldverpflichtungen und rückſtellungen für die bevorſtehenden unver⸗ Zu⸗ Die Verkäufer der Kriegsanleihe könnten bei der Aufwertung nicht berückſichtigt werden. meidlichen einmaligen außerordentlichen Aus⸗ Der Aufwertungsentwurf ſei von den Grund⸗ gaben. So wurde dem Reich nicht einmal ein fäzen der Einheitlichteit, Endgültigteit und Betriebsmittelfonds verbleiben, wenn über den Voranſchlag 1925 hinaus Erſparniſſe nicht ſozialen Löſung beſtimmt. Der Miniſter ſchloß mit der Aufforderung, das ganze Geſetz⸗ zu erwarten wären. Der aus dieſen Erſpar⸗ gebungswerk möglichſt ſchnell und einheitlich niſſen zu bildende fonds ſei aber angeſichts der Betriebsmittel⸗ Zu verabſchieden. geſteigerten Nach der großen Rede des Reichsfinanz⸗ Aufgaben des Reiches nicht ausreichend. Das miniſters erörterte ſo entſtehende Loch müſſe daher aufgefüllt wer⸗ den. Reichsjuſtizminiſter Frenken Aus dem Bilde der Reichsfinauzen ergebe die Rechtsgrundſäte, die für den Regierungs⸗ ſich noch, wie falſch die in der Oeffentlichkeit entwurf zum Auſwertungsgeſetz beſtimmend noch aufgetretene Behauptung ſei, das Reich waren. Die Reichfregierung gehe ei 1950 erhebe ganz überflüſſig viel zu hohe Steuern, oe; Streben nach höchſter Gerechtigkeit mit dos um Ueberſchüſſe anzuſammeln. Es würde eine beſtand völlig ſalſche Finanzpolitik ſein, ſo betonte der 00 991 kiten ung g unvermeidliche ein⸗ Die Aufwerkungsfrage ſei Miniſter, wenn die für Verantwortung für den wirtſchaftlichen Fort⸗ unſeres Vaterlandes zu verſöhnen. auch vorwiegend malige Ausgaben zurückgeſtellten Ueberſchüſſe eine ſoziale Frage. Sie würde zu einer Schick⸗ ie e e e e ils dauernde Grund- ſalsfrage des deutschen Votes werder, wann lage für die künftige Finanzwirtſchaft des bei ihrer Löſung nicht alle erwähnten Ge⸗ Neſches gugeſehen pürden. Der Etat für 1924 fichtsnuntte berüchich iet munen Darum babe müßte, ſo fuhr der Miniſter fort, vorweg ver⸗ abſchiedet werden. Der Etat für 1925 ſehe die Regierung die individuelle Löſung abge⸗ lehnt und ſich bei ihrer Vorlage auf die reine Vermögensanlage beſchränken müſſen. Der un Geſamtausgaben vor. Auf der Einnahmeſeite ſeien die Sätze aus nen Aenderungen ein und verteidigte bei der Hypothekenaufwertung vorgeſchlage⸗ ihnen dem Etat 1924 übernommen worden. Das ſei gegenüber die urſprüngliche Regierungsdvor⸗ bemängelt worden mit der Begründung, daß lage. f ö 5 für 1924 ſich tioen und Bankguthaben erſcheine der Regie⸗ die Einnahmen ſchätzungsweiſe Eine Aufwertung der Induſtrieobliga⸗ als viel zu gering erwieſen haben. Bei der rung nicht tragbar. Der Miniſter ſchloß mit Aufſtellung des Etats für 1925 hätten aber dem Wunſch, daß jetzt eine endgültige Löſung die tatſächlichen Ergebniſſe von 1924 nicht vor⸗ des Aufwertungsproblems erreicht werden gelegen. Immerhin würde ſich auch nach der müſſe zur Beruhigung der Wirtſchaft und zum jetzt möglichen genaueren Schätzung noch im⸗ Segen für das Reich. mer ein weſentlicher Fehlbetrag ergeben, den man durch Tabakſteuer decken müſſe. Die Beratung wurde ſodann auf Montag Erhöhung der Bier⸗ und vertagt, um den Abgeordneten Gelegenheit Der Miniſter zu geben, ſich inzwiſchen mit der Miniſterrede wies darauf hin, daß für 1926 mit einem gro⸗ zu beſchäftigen. Es folgte die zweite Beratung ßen Fehlbetrag zu rechnen ſei. N Die erhöhte des ö Bier⸗ und Tabakſteuer ſolle 1926 338 Millio⸗ nen Mark bringen. Im Jahre 1925 würde ihr Ertrag ſich aber nur auf 130 Millionen Mark Haushalts des Reichs wirtſchaftsminiſteriums. Abg. Schmidt(Soz.) verurteilte ſcharf belaufen, weil ſie erſt am 1. Juli in Kraft die Zuſammenballung und Vertruſtung großer treten könnte. Es würde in der gegenwärtigen Unternehmungen. Man könne nicht mit dem Lage Deutſchlands verfehlt ſein, Produktion Auslande konkurrieren, wenn man ſich nicht und Konſumation in höherem Maße ſteuerlich auf die Herstellung von Waren tonzentonre⸗ zu belaſten, als unbedingt erforderlich iſt im die qualifizierte Arbeitskräfte erforbere. Wei⸗ Intereſſe des Reiches, der Länder und der ter verlangte er Erhöhung der Löhne, um da⸗ Gemeinden. Die hier vorgeſehene Ermäßigung durch die Kaufkraft des Volkes und ſomit auch der Steuertarife verfolge daher nur den Zweck, die Produktion zu heben. die Produktion zu fördern. Die Finanzlage Abg. v. Raumer(D. Vp.) erſtattete Be⸗ des Reiches und die große von ihm zu tra⸗ richt über die Ausſchußverhandlungen. Danach gende Laſt machen es immerhin notwendig, anf 118 5 feſtzuhalten. der Produktionsſtatiſtik für die verſchiedenen als allzu deutſchen ſehr erheblichen Steuerſätzen Wenn die Verwaltungskoſten oft ordert der Ausſchuß die baldige Vorführung Wirtſchaftszweige, ſowie ausge⸗ hoch bezeichnet werden, ſo ſei zu berückſichti⸗ dehnte Förderung des gewerblichen Bildungs⸗ unt daß angeſichts der geſteigerten Verwal⸗ weſens. ngsaufgaben und der geſunkenen Kaufkraft Abg. Lejeune⸗Jung(Dntl.) erblickl des Geldes eine Erhöhung um 30 Prozent in der Vertiefung der Gegenſätze zwiſchen Ar⸗ gegenüber der Vorkriegszeit nicht als Beweis beitgebern und Arbeitnehmern für Verſchmendungsſucht zönne. Bei der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer eine Gefähr⸗ angeſehen werden dung der deutſchen Wirtſchaſt. Er warnte vor einer geſteigerten Einfuhr von Fertigwaren, die höchſt ungünſtig auf die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft wirke. Man müſſe viel⸗ ſei das Reich von der monatlichen wieder zur mehr zu einer Einſchränkung der Einfuhr vierteljährlichen Einziehung zurückgekehrt. Im kommen und Schutz⸗ und Ausgleichszölle ein⸗ Intereſſe der Steuerzahler ſei eine einheitliche führen. zrwaltung Die ing unentbehrlich. le deshalb auf die rei Dann wurde die Ausſprache abgebrochen ver⸗ und auf Samstag 1 Uhr vertagt. v. Guerard, Dr. Bockius, Hofmann Ludwigshafen haben mit Auers den ö Zentrumsfraktion im Reichstag eine pellation eingebracht. die ſich im Hinblick au die Hindenburgwahl mit den im beſetzten Ge biet entſtandenen Beunruhigungen befaßt, da man eine Aenderung in der Außenpolitik und damit neue Maßnahmen der Beſatzungsbehör⸗ biete, insbeſondere der vertraglichen Räumung —————ͤͤͤ ͤ— teiligung betrug 87 Prozent. Mehrheit hat keiner der Kandidaten erzielt. Or. med. Robert Hahn& Co, G. m. b. H., von Fällen bewährten natürlichen Geſundheits⸗ 46 du nnen 15 Von wem, zu erfragen der Exp. ds. Blattes Mun EIMER Noff-Mksdk J. 3, 7* Morgen Dienst Abend punkt 9 Vorſtaudsſitzm im Gaſthaus zum deutſe Michel bei Mitglied erwartet Der Präſident. Radfahrer⸗Vere cht Das Haus der Stoffe. Die billiesten und schönsten Angebote: .. tr. 1.95, 1.35 10 0 Mtr. S8, 30 Pf. 8 —— Morgen Dienstag Al 9 Uhr im Lokal Saftladen Vorſtands⸗Sizung Unbedingtes Erſch aller Vorſtands mitglied erforderlich. 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Die Füße wurden elſig Eine Zentrumsinterpellation über das Rheinland. Berlin, 1. Mai. Die Abg. Joos, Eſſer Inter den fürchtet. kZir fragen deshalb: 1. Iſt dil Reichsregierung bereit, im Reichstag bald Aufſchluß zu geben über ihre Abſichten hin Schlüttelfröſte rüttelten ihn und der Verb ſichtlich der Weiterführung der bisherigen von Taſchentüchern ſtieg ins Unermeßllich außenpolitiſchen Linie unter beſonderer Be. Ganz plötzlich hat ſich das geändert! rücksichtigung der Belange der beſetzten Ge—Schneegeſtöber und Hagelwetter geht er ſorgt auf die Straße, durch Waſſerlachen er mit ſichtlichem Wohlbehagen und die räteriſche Naſenröte zeigte ſich nicht mehr. ne Freunde fragen verwundert und neug Die Antwort erfolgt prompt? 1 Verwende ſtets für Schuh und Leder nur Pilo mit dem Pil o⸗Peter! Das macht die Schuhe waſſerdicht, verhütet Schnupfen und die Gicht. der Kölner Zone und der Sicherheitsfrage! 2. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun. um Rückſchläge in den Verhältniſſen der beſetz⸗ ten Gebiete zu verhindern? e Lokale Nachrichten. * Viernheim, 4 Mai * Bürgermeiſterwahl in Lampert⸗ heim. Bei der geſtrigen Bürgermeiſterwahl in Lampertheim iſt folgendes Ergebnis heraus⸗ gekommen: Keller 2502, Kartſcher 2041, Knecht 992, Lawald 141 Stimmen. Der Wahlkampf war ſehr ſtürmiſch. Die Wahlbe⸗ Eine abſolute Mannheimer Gafſſpiel der Hartung⸗ Bil Wochenſpielplan: Montag, 4. Mat:„Der haarige Affe,; mittlere Anfang 8 Uhr 1 Dienstag, 5. Mat: Premiere(Premſeren⸗Abonnen hohe Preiſe:„Giovannt und Annabella, Sch ſpiel in 5 Akten von John Ford, Anfan Mittwoch, 6. 1005 Sn und Annabella Preiſe, Anfang r 155 Donnerstag, 7. Mai:„Glovannt und Annab kleine Preiſe, Anfang 8 Uhr 5 ö Freitag, 8. Mat:„Glovannt und Annabella“; Preiſe, Anfang 8 Uhr. 5 Bestellt den Inz 7 Der heutigen Ausgabe unſerer Zeitung liegt eine Ankündigung der Firma Magdeburg, über ihren in vielen Tauſenden