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Ihr Führer Pieck wi⸗ derſpricht der Vertagung. Er fordert die ſo⸗ fortige Auflöſung des Landtages. Wenn in den letzten Monaten es nicht gelungen ſei, eine Löſung zu finden, ſo wäre es in dieſen vier Stunden auch nicht möglich. Der Redner for⸗ dert unter ſtürmiſcher Heiterkeit aller übrigen Parteien zum Kampf gegen das Hindenburg⸗ Syſtem auf.— Der deutſchnationale Abgeord⸗ nete v. d. Oſten erklärte ſich gleichfalls gegen die Vertagung. Das einzige Richtige ſei jetzt der Appell an das Volk. Es kommt zur Ab⸗ ſtimmung. Der Vertagungsantrag wird gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und der Kommuniſten angenommen. Die Annahme fin⸗ det alſo mit den Fraktionen der früheren großen Koalition ſtatt, da ſich ſowohl die Deutſche Volkspartei als auch die Wirt⸗ ſchaftspartei für den Vertagungsantrag ent⸗ Ablehnung des Mißtrauensantrages. Berlin, 8. Mai. Die neue Sitzung wurde nächſt als erſter Gegenſtand der Mißtrauens⸗ antrag der Deutſchnationalen, der folgenden Wortlaut hat: Der Landtag wolle beſchließen: Das Staatsminiſterium beſitzt nach Artikel 57 Abſatz 1 der Verfaſſung zu ſeiner Amtsfüh⸗ rung das nötige Vertrauen nicht.— Zur Ge⸗ ſchäftsführung legte der Kommuniſt Pieck Verwahrung dagegen ein, daß der Präſident es abgelehnt habe, eine Erklärung ſeiner Frak⸗ tion vor der Vornahme der Abſtimmung zuzu⸗ laſſen. Seine Fraktion habe urſprünglich be⸗ abſichtigt, die Erklärung abzugeben, dem Ka⸗ binett durch Stimmenthaltung die Exiſtenz zu ermöglichen, wenn es ſich verpflichte, beſtimmte Klaſſenforderungen des Proletariats zu er⸗ füllen. Jetzt habe ſich die Stellung ſeiner Frak⸗ tion geändert. Er möchte dieſe Aenderung in einer neuen Erklärung dem Hauſe mitteilen. Präſident Barthels erwiderte, daß er die Erklärung nicht zugelaſſen habe, da ſie eine Wiederaufnahme der abgeſchloſſenen Aus⸗ ſprache bedeute. Er überlaſſe die Entſcheidung dem Hauſe. Der Antrag der kommuniſtiſchen Fraktion, eine Erklärung vor Vornahme der Abſtimmung zuzulaſſen, wurde hierauf gegen die Stimmen der Kommuniſten und Völkiſchen abgelehnt. Sodann ſchritt das Haus zur Abſtimmung über den deutſchnationalen Mißtrauensantrag, die eine namentliche war. Nach Beendigung der Abſtimmungsaktion verkündete der Präſi⸗ dent folgendes Ergebnis: Es wurden im gan— zen abgegeben 438 Stimmen. Davon lauten auf ja 214, auf nein 222. Der deutſchnationale um 5.20 Uhr durch den Präſidenten Barte 18 NN Berlin, 9. Mai. Der Reichstag beſchäftigte ſich geſtern in erſter Leſung mit den von der Regierung vor⸗ gelegten Aufwertungsfragen. Am Regierungs⸗ tiſch ſah man den Reichsfinanzminiſter von Schlieben und den Reichsjuſtizminiſter Dr. Frenken.. Zunächſt ſprach der Abg. Keil(Soz.) Er bedauerte, daß die Regietung entgegen ihrer ſeinerzeit gegebenen Zuſage mit ihren Geſetz⸗ entwürfen für die Aufwertung ſo lange auf ſich hat warten laſſen. Das neue Aufwertungs⸗ geſetz, das die unzulängliche Regelung der 3. Steuernotverordnung erweitern ſoll, müßte noch vor dem 30. Juni erlaſſen werden. Jede weitere Verzögerung würde auf das Schuld⸗ konto des Reichstages kommen. Der deutſche Währungsverfall war nicht von der Sozial⸗ demokratie, ſondern, auch nach dem Urteil rechtsſtehender Finanzwiſſenſchaftler, von der verhängnisvollen Helfferiſchen Kriegsfinanzie⸗ rung verübt worden. Weite Kreiſe des Mittel⸗ ſtandes ſind einfach zermalmt worden, weil der Großbeſitz ſich allen Laſten für das Reich entzog, und ſich durch Inflationsgewinne auf Koſten der Mittelſchichten bereicherte. Für die Stabiliſierung der Mark mußten in erſter Linie die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger Opfer bringen, während die oentſchnationalen auch in jener Zeit ihr Parte chen am Oppoſi⸗ tionsfeuer kochten. Die Gläubiger und Sparer haben ſich zum großen Teil bei den letzten Wahlen irreführen laſſen und jene Rechtspar⸗ teien geſtützt, die im Gegenſatz zu ihren Wahl⸗ verſprechungen einer gerechten Auſwertung heute widerſtreben. Diejenigen, die den Na⸗ men Hindenburg für ihre Machtgelüſte miß⸗ braucht haben, tragen die Schuld daran, wenn dieſer Name jetzt für die Gläubiger und Spa⸗ rer die tiefſte Enttäuſchung bedeutet. Der Redner wendet ſich dann gegen viele Einzelheiten der Regierungsvorlage. Die Re⸗ gierung habe gegen die individuelle Aufwer⸗ tungsmethode ſtichhaltige Gründe bisher nicht anführen können. Sollte es aber bei der ſche⸗ matiſchen Aufwertungsmethode bleiben, dann müſſe der Höchſtſatz der Aufwertung erheblich über 25 Prozent hinausgehen. Für leiſtungs⸗ ſchwache Gläubiger könnten Ermäßigungen zugelaſſen werden. Die Mittel für eine er⸗ höhte Aufwertung könnten aufgebracht werden durch eine ſteuerliche Erfaſſung der Juflations⸗ gewinne. Gegen den ſozdem. Antrag hätten im Mißtrauensantrag iſt alſo abgelehnt. e e e eee eee. ſchuß für den ſozdem. Antrag ſtimmte, habe von der Regierungsvorlage geſagt, ſie atme nicht den Geiſt deutſcher Ehrlichkeit, ſondern den Geiſt des internationalen Großkapitals und der rechtlichen und ſittlichen Verwilde⸗ rung.(Hört, hört! links.) Wir ſind geſpannt, ob die Deutſchnationalen heute im Plenum Herrn Beſt als Redner vorſchicken werden. (Lärm rechts.) Wir treten für die Gläubiger und Sparer ein, nicht im Parteiintereſſe, ſon⸗ dern im Intereſſe der Gerechtigkeit.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) ö Als dann der deutſchnationale Abg. Hergt die Rednertribüne betritt, wird von links ge⸗ rufen: Wo bleibt Beſt? Abg. Hergt verlieſt eine Erklärung ſeiner Nation, in der es be⸗ grüßt wird, daß die Regierung mit dem vor⸗ liegenden Geſetzentwurf endlich die Initiative zu einer gerechteren Regelung der Aufwer⸗ tungsfrage ergriffen habe. Der Grundgedanke, der Vorlage werde allgemeine Billigung fin⸗ den(Hört! hört! und Gelächter links.) Dieſe Vorlagen könnten die Grundlage zu einer be⸗ friedigenden Regelung bilden, ſie ſeien aber in verſchiedenen Punkten beſſerungsbedürftig, be⸗ ſonders hinſichtlich der Höhe der Sätze und der Ausdehnung. Der Redner ſchließt unter dem Beifall der Rechten und dem Gelächter der Linken mit der Erklärung, die Deutſchnationa⸗ len würden im Intereſſe der Sache ſich in der Ausſprache die größte Zurückhaltung aufer⸗ legen. Für das Zentrum gibt Abg. D. Schet⸗ ter die Erklärung ab, daß an den Entwürfen die Auffaſſung erkennbar iſt, daß das Aufwer⸗ tungsproblem nicht allein nach rein wirtſchaft⸗ lichen Grundſätzen zu behandeln ſei. Die Zen⸗ trumspartei betont, daß ſie ihrer bisherigen Stellungnahme getreu Wert darauf legt, daß ſie gerade die ſozialen, ethiſchen und recht⸗ lichen Grundgedanken in den Vordergrund geſtellt und durch wirtſchaftliche Erwägungen nur ſo weit zurückgedrängt werden dürfen, als es zur Aufrechterhaltung der geſamten Wirt, ſchaft unabweisbar notwendig iſt. In dem Streben nach höchſter Gerechtigkeit und wirt⸗ ſchaftlichem Aufſtieg des Volkes befürchtet ſie keine Hemmniſſe, wenn weſentliche Fortſchritte zugunſten der Sparer und Hypothekengläubi⸗, ger gemacht werden, z. B. in Bezug auf die Regelung des Aufwertungsſatzes, den Umfang und den Zeitpunkt der Rückwirkung der In Auſwertungsaus ſchuß die Deutſche Volkspar⸗duſtrieobligationen und Sparauthaben alle Viernheimer Tageblatt eigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederho N ahmeſchluß ſür Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel emen An abgeſtufter Rabatt.— Ann vorher.— Inſerate müſſen bei bus Hisstruuensvotum abgelehnt. eröffnet. Auf der Tagesordnung ſtand zu- tei u. die meiſten Deutſchnationalen geſtimmt. Der deutſchnationale Abg. Beſt, der im Aus⸗ Jeit (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt ufgabe beza ur werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim eschriſtleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. Montag, den 11. Mai 1925 42. Jahrgang Art. Der Geſetzentwurf über die Anleiheablö⸗ ſung iſt weit enger als das Aufwertungsgeſetz mit dem Steuerproblem verwachſen. Der Herr Reichsfinanzminiſter hat geglaubt, die Ablö⸗ ſung für Reich, Länder und Gemeinden ein⸗ heitli chgeſtalten zu können und eine endgültige Regelung vorzuſchlagen, die auch dem ſozialen Geſichtspunkte Rechnung trögt. Dabei war er auf Schätzungen angewieſen, die einerſeits die Finanzlage, der Anleiheſchuldner, andererſeits die Verteilung der Gläubigerrechte auf Alt⸗ und Neubeſitz betreffen. Daß dieſe Schätzung für das Reich angeſichts der Größe ſeiner in⸗ neren und äußeren Schuld zu der Annahme einer äußerſt beſchränkten Leiſtungsfähigkeit führt, iſt in der gegenwärtigen Lage erklärlich. Die Zentrumspartei ſteht aber auf dem Stand⸗ punkte, daß ſchon für das Reich eine Erhöhung des Ablöſungsſatzes für den Altbeſitz die künf⸗ tige Leiſtungsfähigkeit nicht überſteigen wird, zumal da zur Beſchaffung der Deckung viele Quellen zur Verfügung ſtehen, die noch aus⸗ zuſchöpfen ſind. Sie vertritt auch die Auffaſ⸗ ſung, daß bei der Anleiheaufwertung Reich, Länder und Gemeinden nicht gleich zu behan⸗ deln ſind, denn die Leiſtungsſähigkeit der Län⸗ der und Gemeinden bedarf einer gründlichen Nachprüfung, da ihre Verſchuldung mit der des Reiches nicht zu vergleichen iſt. Wir wer⸗ den uns bei der Arbeit in dieſer Frage ebenſo ſehr von den Grundſätzen von Treu und Glauben und Gerechtigkeit, als von denen wirtſchaftlicher Möglichkeiten leiten laſſen, un⸗ bekümmert um die Kritik, aber unter wohl⸗ wollender Prüfung aller ſachlichen Anregun⸗ gen, und wir haben das Vertrauen, daß bei ernſter Arbeit im Aufwertungsausſchuß. der ſich der großen Verantwortung und der Trag⸗ weite ſeiner Entſcheidungen für den ſozialen Frieden und den Auffſtieg des Wirtſchafts⸗ lebens bewußt ſein muß, alsbald ein befrie⸗ digendes Ergebnis erreicht werde. Das er— fordert aber auch eine tatkräftige und rückhalt⸗ loſe Mitarbeit der Regierung. die wir ein⸗ dringlich von ihr fordern. Demgemäß bean⸗ tragen wir, beide Geſetzentwürfe dem Aufwer— tungsausſchuß zu überweiſen. 5 ble Aukwwertunoskrage im meithstug befriedigende Löſung werde ſich kaum errei⸗ Auch der Abg. Wunderlich(D. Pp.) verlas eine in einem ähnlichen Sinne gehal— tene Erklärung ſeiner Fraktion. Eine alle Teile chen laſſen. Es gelte u. a. auch darüber zu wachen, daß die Stabiliſierung der Währung nicht von neuem gefährdet werde. Nach einer Rede des Kommuniſten Korſch ſprach der Demokrat Dietrich- Baden. Er bezeichnete die Erklärungen der Rechtsparteien als den Verſuch, ſich um das Eingeſtändnis herumzudrücken, daß man den Inflationsver⸗ lierern Jahrelang unerfüllbare Verſprechun⸗ gen gemacht hat, die nun nicht eingelöſt wer⸗ den. Die in der Wahlagitation verſprochene Individualaufwertung ſei nach den heute ver⸗ keſenen Erklärungen von den Rechtsparteien ofkenbar ſchon aufgegeben worden. Der Red⸗ ter ging vann kritiſch auf die Einzelyetten der Vorlage ein. Bei der Aufwertung der öffent⸗ lichen Anleihen werde man kaum einen Unter⸗ ſchied zwiſchen den Schulden des Reiches und der Länder machen können. Windeſtens müſſe das von den Eiſenbahnſchulden der einzelnen Länder gelten, die das Reich übernommen habe. Die Kriegsanleihezeichner dürfe man nicht ſchlechter behandeln als andere Anleihe⸗ zeichner. Die Spekulanten, die in gewinnſüch⸗ tiger Abſicht Kriegsanleihe erworben haben, könnten freilich unter keinen Umſtänden in gleicher Weiſe berückſichtigt werden, wie die Altbeſitzer. Die Deckung der geforderten weit⸗ gehenden Aufwertung müſſe in erſter Linie durch die vom Ausſchuß beſchloſſene Nermö⸗ genszuwachs⸗ und Erhaltungsſteuer erfolgen. Der Redner ſchloß mit den Worten, die Demo— kritiſche Partei werde mehr für die Aufwer— tung tun als die Parteien der Rechten. Abg. Jöriſſen(W. rg.) gab für ſeine Fraktion eine kurze Erklärung ab, die für die Anleihen eine umfangreiche Aufwertung im Rahmen des Möglichen und eine Bevorzugung des Altbeſitzes verlangt. Abg. Dr. Emminger(Bayer. Pp.) ſah in der Vorlage einen weſentlichen Fortſchritt gegenüber dem bisher von der Regierung ein⸗ genommenen Standpunkt. Die Aufwertungs⸗ frage ſei in erſter Linie eine Frage des Rech⸗ es und der Moral. Im Aufwertungsausſchuß werde an der Verbeſſerung der Vorlage zu Arbeiten ſein. Abg. Seiffert(Völkiſch) und Abg. Feder(Natſoz.) polemiſierten gegen die Re⸗ zierungsvorlage, die ſie als ungenügend be⸗ zeichneten. Damit ſchloß die Ausſprache. Das Haus überwies die Aufwertungsgeſetze dem Auf⸗ wertungsausſchuß. Nächſte Sitzung heute mit⸗ zag 12 Uhr. eee des Deutſchen Reiches Präſident in Berlin ein. Stahlhelme und ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen Nückſchau und Ausblia. Hindenburg zieht am Dienstag als ä werden Spalier ſtehen. Die republikaniſchen Farben, deren berufener Führer der neue Reichspräſident durch ſein Amt geworden it, werden Hörſings Abruf gemäß fehlen. Dieſes 4 widerſpruchsvolle Bild iſt bezeichnend für un⸗ ſere innerpolitiſche Lage. Hindenburgs 5 Freunde wollen nicht die Republik. Ihr Sin⸗ nen und Trachten hängt an der Monarchie und der Wiederaufrichtung ihrer Junkerherr⸗ g ſchaft. Mag auch der ſchwerinduſtrielle Flügel f der Deutſchnationalen von Ausſöhnung, mit der Republik und Fortführung der Politik Wirth⸗Marx reden, wir haben ihnen ſo lange berechtigte Zweifel entgegenzuſetzen, ſo lange 5 ſie zu einem Zuſammenſchluß der„bürger⸗ 1 lichen“ Elemente rufen und zur Begründung oder Erweiterung ihrer Kapitalsherrſchaft das Volk in Bürger und Arbeiterſchaft auseinan derreißen wollen. Das Zentrum, das man mit Sirenentönen zu locken ſucht, wird von ſeiner bisherigen Haltung nicht abweichen. Das zeigt die Entwicklung in Preußen. Einig und ge⸗ ſchloſſen ſtehen die Koalitionsparteien zum Kabinett Braun. Alle Verhandlungen der Deutſchnationalen mit dem Zentrum haben bis jetzt zu keinem Reſultat geführt, weil die⸗ ſes eine Spaltung in Bürgerblock und Sozial⸗ demokratie nicht zugeben kann. Die„Germa⸗ nia“ bekundet dieſes ſehr deutlich, wenn ſie ſchreibt:„Vorbedingung für weitere Verhand⸗ lungen zur Verbreiterung der parlamentari⸗ ſchen Baſis iſt dies, daß zunächſt einmal das Kabinett Braun feſt im Sattel ſitzt. Wir müſ“ ſen endlich aus der Kriſe heraus und erſt ein⸗ mal einen feſten Punkt nach monatelangen vergeblichen Verhandeln finden, dann iſt die Möglichkeit einer dauerhaften Löſung viel eher gegeben, als wenn die weiteren Verhandlun gen, die doch nutzlos ſind, die Parteien noch weiter von einer Verſtändigung wegführen 1 als es ſchon heute der Fall iſt.“ Wenn die Zei- chen nicht trügen, ſcheint dieſe Einſicht auch in rechtsſtehenden Kreiſen langſam zu dämmern Die Deutſche Volkspartei fühlt ſich nicht mehr ganz wohl in deutſchnationalen ö Dienſten. Ihr Fraktionsmitglied, der früher“ Finanzminiſter von Richter, hat im Verlauf der preußiſchen Landtagsdebatte dem Kabinett! Braun gegenüber ſehr maßvolle Worte gefun⸗ den. Und die Verſchiebung der geſtrigen ent⸗ ſcheidenden Abſtimmung iſt vielleicht der erſte Schritt zu einer Wende. Es war das erſtemal ſeit der langen Kriſe, daß die Deutſche Volks⸗ partei nicht mit den Deutſchnationalen zu ſammenging. Auch im Reich muß der Volks⸗ block wachen, daß Volkspolitik getrieben und daß darum außenpolitiſch der einmal mit Er folg eingeſchlagene Weg klar und gerade wei⸗ tergegangen wird. Von dieſer Entwicklung hänat die Befriedung Europas ab. Die franzöſiſchen Gemeinde ⸗ wahlen haben gezeigt, daß das franzöſiſche Volk die Verſtändigungspolitik des Kartells der Linken fortzuſetzen wünſcht. Die ſeit⸗ herige Oppoſition im Senat wird ſich den Kon⸗ ſequenzen dieſes Wahlergebniſſes nicht ver⸗ ſchließen können. Denn dieſe neuen Gemeinde⸗ ratsmitglieder werden nach Ablauf von zwei Jahren aus ihrer Mitte heraus ein Drittel der Senatsmitglieder, deren Amtsdauer im Jahre 1927 automatiſch abläuft, zu erneuern haben. Die aufbauenden Kräfte zur kommenden Völkervereinigung, nicht die zerſtörenden, nationaliſtiſchen Elemente, müſſen in allen europäiſchen Staaten führend werden. Das hat uns Amerika, auf deſſen Kapital Europa angewieſen iſt, ſehr deutlich durch den Mund ſeines neuen Botſchafters in Zondon, Houghton, angekündigt. Alle Hoffnung auf Amerika iſt ausſichtslos, wenn micht Europa ſelbſt aus eigener Kraft den friedlichen Aufbau beginnt.„Das volle Maß der amerikaniſchen Hilfe,“ ſagte Hougthon, kann nur verlangt werden, wenn das amerikaniſche Volk ſicher iſt, daß die Zeit der zerſtörenden Methoden in der Politik vorüber iſt, und daß die Zeit für einen friedlichen Aufbau gekommen iſt.“ Oh Europa einig wird oder friedlos bleibt, Jas iſt die Frage, von der alle Unterſtützung abhängt. „Wenn die Antwort, die von den Völkern Europas kommen muß, auf Frieden lautet“, ſo ſagt Houghton weiter,„dann können Sie ſicher ſein, daß Amerika mit äußerſter Groß⸗ zügigkeit helfen wird. Wenn aber dieſe Ant⸗ wort weiterhin unklar und zweideutig iſt, dann befürchte ich, daß die jetzt erfolgenden Hilfsmaßnahmen unvermeidlich aufhören müſ⸗ ſen.“ Dieſer Warnung ſollten ſich die egoiſti⸗ ſchen Machtpolitiker aller Länder nicht ver⸗ ſchließen. Vor allem aber auch nicht unſere ... ̃ ͤ]AdA1dJ— vB eee FPPCCCCCCCCCCcCcCcCcCCPPCPCPCCCCCPP—T—P— ugtionalittiichen Romantiker, die Hindenbn von verſchiedener Farbe 1. Us dem„Retter“(von wem?! von was?) zu⸗ beln. Möge der 78jährige Feldmarſchall die kraft haben, die verderbenbringenden Rat⸗ geber abzuſchütteln und eher deren eigenſin⸗ nige Hoffnungen zu enttäuſchen als den guten Willen aller völkerverſöhnenden und völker⸗ vereinigenden Kräfte Europas. P. B. für gültig erklärt! Dos Waßlprüfungsgericht zur Reichsprüdenten. 1 wahl. Berlin, 8. Mai. Im Reichstag trat am Frei⸗ tag das Wahlprüfungsgericht Wahl des Reichspräſidenten unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Spahn(3.) zuſammen. Dem Ge⸗ richt gehören außerdem die Abg. Dr. Kahl (D. Vp.) und Dittmann(S.) ſowie die Neichsgerichtsräte Katluhn und Dr. Buff an. Als Reichsbeauftragter nimmt Miniſterialdirektor Dr. Kaiſerberg vom Reichsinnenminiſterium an den Verhandlungen teil. Reichsgerichtsrat Katluhn berichtet zunächſt über die eingegangenen Beſchwerden. Alle dieſe vorgetragenen Beſchwerden beziehen ſich auf den erſten Wahlgang. Anſchließend teilt Reichsgerichts tat Katluhn das Ergebnis des zweiten Wahlgan— ges nach den amtlichen Feſtſtellungen mit. Auch gegen die Präſidentenwahl im zweiten Wahlgang ift eine große Anzahl von Widerſprüchen einge— umfangreichſte Beſchwerde iſt die Partei gangen. Die dum Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Deutſchlands. Der ſozialdemokratiſche Wahlpro⸗ teſt ſchließt mit dem Antrag, gemäߧ 7 des Ge— die fetzes über die Wahl des Reichspräfidenten Wa“ vom 26. April 1825 für ungültig zu erklä⸗ ren. Der Berichterſtatter erklärt nach der Ver— lefung des Wahlproteſtes, Ermittelungen über die einzelnen Punkte Proteſtes ſtattgefunden hätten. Es ergibt ſich, daß tatſächlich vielfach Stimmzettelumſchläge benutzt worden ſind, von denen die heller gefärbten zum Teil, wenn man ſie gegen das Licht hält. die Ankreuzung durchſcheinen laſſen. Wie ſich aus dem amtlichen Bericht ergibt iſt in keinem Falle nachgewieſen, daß die Wahlvorſteher die durchſichtigen Um— ſſchläge dazu benutzt hätten, um das Wahlgeheim— mis illuſoriſch zu»iachen. ö Als Vertreter des Sozialdemokratiſchen Par— keivorſtandes führte hierauf Abg. Stelling er⸗ gänzend aus, der Vorſtand der Sozialdemokrati— ſchen Partei lege beſonderen Wert darauf, daß von ſeiten des Gerichts auch die Frage erwogen werde, ob es richtig ſei, daß bereits die Prokla— mation erfolgt iſt und der Termin für die Ver— eidigung feſtgeſetzt wurde, bevor das Gericht ge— ſprochen habe und bevor alſo die endgültige Ent— ſcheidung über die Gültigkeit der Wahl gefallen ſſei. Der Abg. Stelling macht dann darauf auf— merkſam, daß auf dem Lande eine ganze Anzahl unzuläſſiger Wahlbeeinfluſſungen erfolgt ſei. Er teilt eine Anzahl davon, insbeſondere aus dem Wahlkreiſe Potsdam 1, mit und führt Beſchwerde darüber, daß in manchen kleinen Orten dieſes Wahlkreiſes bei der zweiten Wahl Stimmen ver— ſſchwunden wären, die im erſten Wahlkreis für Marx abgegeben wurden. Charakteriſtiſch ſei N prüſungsgerichts Reſchsgerichtsrat Katluhn nach Verleſung des Die Wahl Hindenburgs ur Prü der f a en orſtendes ergänzte darauf Reichstagsabgeordne⸗ daß bereits eingehende des, auch, daß in Oſtpreußen ſämtliche Gemeindevor⸗ ſteher mit Ausnahme der Sozialdemokraten zu Wahlvorſtehern gemacht worden ſeien. Auf eine Frage des Vorſitzenden Abg. Dr. Spahn, ob Stelling etwa die Behauptung aufſtellen wolle, Daß das Wahlergebnis ſelbſt durch die Wahlvor— ſteher gefälſcht worden ſei, erklärte Stelling: Ich bin nicht in der Lage, das jetzt zu beweiſen, darf aber auf Vorkommniſſe in Mecklenburg ver⸗ weiſen, wo feſtgeſtellt worden iſt. daß bei der Wahl vom 4. Mat 1924 allerdings von Wahl ſtchern Stimmzettel, die für Vertreter linksſtehenn den Parteien abgegeben wurden, herausgenom men und dafür Stimmzettel für die Deutſchvölki⸗ ſche Partei hineingeſteckt worden ſind. Hierauf tritt eine Pauſe ein ö g In der ſortgeſezten Veryandrung des Wayn erklärte der Berichterſt uten ſoztoldemokratichen Wahlproteſtes, daß ber ien eingehende Ermittelungen über die einzelner Punkte des Proteſtes ſtattgefunden hätten; ins beſerdere ſeien aus einer ganzen Anz ahl von Orten Stimmzettelumſchläge amtlich eingeſand worden. Es ergebe ſich, daß Umſchläge von ver ſchiedener Farbe benutzt worden ſind. Als Vertreter des ſozialdemokratiſchen Partek, ter Stelling den Proteſt der ſozialdemotratt. ſchen Partei noch in verſchiedenen Punkten. Cha, rakteriſtiſch ſei es auch, daß in Oſtpreußen ſämt. liche Gemeindevorſteher mit Ausnahme der ſo⸗ zialdemokratiſchen zu Wahlvorſtehern gemachz worden ſeien. Abg. Stelling ſchloß, daß der So. zzialdemokratiſchen Partei nicht daran liege, ir⸗ gendwie die Amtseinführung des Reichspräſiden. ten zu verſchleppen, aber daran, daß die Reinheit des öffentlichen Lebens gewährleiſtet und die Verfaſſung geſichert wird, dadurch, daß einem jeden die Möglichkeit gegeben wird, ungehindert und ohne Schädigung von ſeinem Wahlrecht Ge— brauch zu machen. Reichsbeauftragter Miniſterialrat Dr. Kal⸗ enberg nahm dann das Wort zu folgenden Ausführungen: Bei der Präſidentenwahl ſind 39 422 661 Stimmberechtigte ermittelt worden; insgeſamt ſind im Deutſchen Reich 68 200 Stimm- bezirke vorhanden. Dieſen Zahlen ſtelle ich die Zahlen der eingelaufenen Beſchwerden gegenüber: dreiundzwanzig einzelne Beſchwerden und eine Hauptbeſchwerde des Vorſtandes der Sozialdemo⸗ tratiſchen Partei. Nach allen Erfahrungen haben alle Einzelbeſchwerden nicht zu der Ungültigkeit der Wahl geführt, weil ſie am Ergebnis der Wahl nichts weſentliches ändern. Die Einzelbeſchwer⸗ den für den zweiten Wahlgang ſind ſo ziemlich aufgeklärt, was übrig bleibt, iſt das Vorgehen des Reichsblocks in Gardelegen. Hier wäre die Frage zu prüfen, ob es ſich um ein ſtrafbares Vorgehen handelt, um eine Verletzung des§ 240 des St. G. B. Darüber hätten die ordentlichen Gerichte zu entſcheiden und es empfiehlt ſich viel⸗ leicht, die Beſchwerden der Staatsanwaltſchaft zur Weiterverfolgung zu überlaſſen. Ich glaube aber, daß das Vorgehen des Reich- blocks einen maßgebenden Einfluß nicht gehabt hat. Für Hindenburg ſi 5 im Bezirk Gardelegen abgegeben worden 22 397, für Marx 10 477 und für Thäl⸗ mann 317 Stimmen, während 15 zerſplittert wa⸗ ren. Eine Gegenüberſtellung der Zahlen vom 7. Dezember 1924 ergibt, daß irgendwelche Beein— fluſſung der Wählerſchaft durch das Vorgehen des Reichsblocks nicht hervorgerufen iſt. Bezüg⸗ lich der Wahlumſchläge iſt feſtgeſtellt worden, daß die beanſtandeten Wahlvorſchläge dauernd in den letzten Jahren benutzt worden ſind und zu keiner Beſchwerde Anlaß gegeben haben. Unſere Berechnungen haben ergeben, daß auch bei ſorg⸗ fältiger Nachprüfung kaum eine weſentliche Ver⸗ ſchiebung der Endzahlen ſich ergehen würde, Mein Antrag geht dahin, ohne weitere Beweis— erhebung die Wahl des Reichspräſidenten zweiten Wahlgang für gültig zu erklären. Es folgte die Beratung des Gerichtshofes, bei der die Oeffenlichkeit ausgeſchloſſen iſt. Das Ergebnis der Beratungen des Wahlprü⸗ fungsgerichts, die ſich bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden ausdehnten, war der Beſchluß, die Wahl des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg zum Reichspräſidenten für gültig zu erklären Die vorgebrachten Beſchwerden haben ſich nach Auffaſſung des Gerichts als ſolche erwieſen, die auch dann, wenn ihre Richtigkeit bewieſen würde, das Ergebnis nicht erſchüttern könnten. wandernde Licht. Von Auguſte Groner Das Copyright 1924 by Greiner u. Comp. 10 0 Berlin W. 30. 1 (Schluß.) „Nein, den habe ich mitgend emen. Ja⸗ rum? Das weiß ich nicht. Ich weiß auc nicht, warum ich mich überhaupt noch in die Sache hineingemiſcht habe, nachdem ich doch ſchon ge⸗ merkt, daß ſie mich nichts angeht. Ich hätte ja fortlaufen und gleich Anzeige machen können, da wäre ja kein Verdacht auf mich gefallen.“ 5 Karl Federlein lachte wie ein Verzweifel⸗ er. Er ſetzte ſich. Es ſchien ihm übel geworden zu ſein. Sein Vater ſtierte ihn noch immer an. Sein Schlucken, ſein ſchweres Atmen wirkten beängſtigend. Nach Karls Worten herrſchte eine Weile Schweigen, dann hob der junge Menſch wie⸗ der den Kopf. „Ich bin alſo verhaftet,“ ſagte er. „Ich habe keinen Haftbefehl bei mir.“ „So kann ich gehen?“ „Ja.“ Karl Federlein warf ſeinem Vater noch einen rätſelhaften Blick zu und ging aus dem Zimmer. N Die Tür ließ er offen. „Wie ſiehſt du denn aus?“ hörte man eine Männerſtimme ſagen. Jetzt fragte ein an⸗ derer der Gäſte:„Was iſt Ihnen denn, Herr Federlein? Wohin gehen Sie denn?“ „Auf die Polizei.“ „Was heißt das?“ 4 „Das heißt, daß ich einen erſtochen hab.“ 1 und des Schreckens wurden aut. Inzwiſchen ging Karl Federlein, ohne nach rechts und links zu ſchauen, auf die Gaſſe hinaus. Sein Vater war auf ſeinem Stuhl ſitzen geblieben, hatte die Arme auf die Tiſchplatte gelegt und weinte, wie nur ein Mann weinen kann. Auch Müller waren die Augen feeicht ge⸗ worden; aber er brachte kein Troſtwort her⸗ aus. Gleich nach Karl trat er auf die Straße. Scheu ſchauten ihm die aus dem Schankzim⸗ mer nach. Langſam, ganz langſam ging er die Berg⸗ ßraße herauf. . 2 Hiermit war die Tätigkeit des Detektivs in dem Falle Ulrich Zantner, um den ſich ſo⸗ viele Fälle gruppiert, zu Ende. Es gab für ihn nur noch ein kleines Nach⸗ . l. Am 12. November befand er ſich an Bord der Kolumbia“, die von Hamburg ihren Weg nach Amerika antrat. Aber er fuhr nicht mit und mit ihm ſtieg einer der Zwiſchendeck⸗ paſſagiere ans Land— es war der Schreiber der Briefe, deren letzter Ulrich Zantner nicht mehr ereicht hatte. Weihnachten war nahe. Schon ſeit einer Woche hatte richtiges Winterwetter eingeſetzt. Rauhreif hatte jede Fläche mit ſeinem Geglitzer überzogen, flimmerte an jeder Kante und legte ſich wie ein mit Edelſteinen geſtickter Schleier auf die Wieſen und um die Baum⸗ ſtämme. Der ſchöne Garten, in den Toni jetzt wie in ein Märchenreich hinausſchaute, lag in glänzendem Weiß. „Herzchen, willſt du nicht noch ein Kiſſen? Du wirſt leichter atmen. ſchädenfragen. Zwiſchen Deut burg iſt nunmehr eine prinzipielle Ei g die ſeit Jahren anhängige Frage der Vergütung der Kriegsſchäden erzielt worden. — Die Tſchecho⸗Slowakei verhindert die Be. ſtellung von Telegrammen an Hindenburg. Der tſchechiſche Poſt. und Telegraphendirektion 1 aufforderte, Korporationen und Privatperſonen in der Tſche⸗ cho-Slowakei an den deutſchen Reichspräſidenten v. Hindenburg zu inhibieren, und zwar unter Berufung auf Artikel 7 des internationalen Tele. graphenvertrages. N — Zur Kabinettskriſe in Belgien. Der Kö⸗ nig hat van de Vyvere mit der Kabinettsbildung betraut. Im politiſchen Kreiſen rechnet man da⸗ mende Politiker den Auftrag annehmen werde. — Miniſterkriſe in Italien. Als Nachfolger des zurückgetretenen Marinemniſters Tao di Re⸗ vel iſt den Blättern zufolge der jetzige Verkehrs. miniſter Ciano auserſehen. Dieſer hat ſich im Krieg als Flottenkommandant ausgezeichnet. Die Tribuna will wiſſen, daß auch der Wirtſchaftsmi⸗ niſter Nada zurückzutreten wünſche. Dafür würde der Kammerpräſivent Caſertano zum Miniſter ernannt werden, an deſſen Stelle der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Giuriati, treten würde. Eine Rede Lloyd Georges. Lloyd George kritiſierte heute in einer Rede im Nationalklub ſcharf die konſervative Politik, insbeſondere das neue Budget Churchills. Er erklärte, daß die Rückkehr zur Goldwährung eine Illuſion ſei, die nicht verwirklicht„ erden könne, ebenſo wenig politiſch ſei es, wenn die Regierung Baldwin wieder Zölle einführe Dadurch würden der Induſtrie neue Laſten auferlegt, ohne daß irgend ein Teil der Bevöl— kerung Vorteile hätte. Proteſt gegen die Erhöhung der Bierſteuer. München, 9. Mai. Der Bayeriſche Bauern⸗ bund hat zur Frage der Erhöhung der Bie r⸗ ſteuer Stellung genommen und eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, die u. a. beſagt, daß die be⸗ abſichtigte Steuerverdoppelung ungerecht und unſozial ſei. Wenn das Getränk des kleinen Mannes höher be⸗ ſteuert als Wein und Sekt. Braugewerbe könne alle berufenen Stellen auf, ſetz werde. Die Räumungsfrage im franzöſ. Senat. noch nicht Frankreichs im Berlin, 9. Mai. Wie die gelten, daß in dem heute ſtattfindenden Mi⸗ niſterrat, der mit Spannung erwartet werde, nahme zu der „Dresdener Anzeiger“ meldet aus Prag, daß die in Prag in einem Rundtelegramm alle Telegraphen⸗ Glückwunſchteleß camme von mit, daß dieſer aus der katholiſchen Partei kom. die Ausſchußarbeiten mittag trat der Saarausſchuß und dann ſammen. ſie durchgeführt werde, ſei Das bayeriſche unter keinen Umſtänden die Berechtigung einer Bierſteuererhöhung an⸗ erkennen. Der bayeriſche Brauerbund fordere dafür zu ſorgen, daß dieſe verfehlte Steuererhöhung nicht Ge⸗ Reichsregierung zu erſuchen 5 „Voſſiſche Zei⸗ tung“ aus Paris berichtet, könne es als ſicher endgültige Stellung⸗ ' Sicherungsfrage geklärt werde. Weiter erſcheine es fraglich, daß heute ſchon genauere Mitteilungen über Caillaux' De gaggel ue n lde ag. den 7. Juni bas Feſt deln a Fahnenweihe. 2 Feier iſt folgendes vorgeſehen: Vorm. 7 Uhr zeneraklommunien; 9 Uhr: Feſtgottesdi Weihe der Fahne: 11 Uhr: Wed ger dgebung; abends 8 tes wird den Vereinen noch agetelt N* Kathol. Arbeiter ve vein Bingen. . Die deutſch⸗franzöſ. Wirtſchaftsverhandlunger Paris, 9. Mai. Im Rahmen der deutſch franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen werde“ fortgeſetzt. Geſtern vor nochmals der Verkehrsausſchuß zul a Wie bereits bekannt, werden die Schwerinduſtriellenverhandlungen am 20. ds. Mts. in Köln wieder aufgenommen werden. Hiilfe für die deutſchen Winzer. Auf einſtimmigen Beſchluß der Zen⸗ trumsfraktion des deutſchen Reichs⸗ tages wurden auf Montag, 4. Mai prominente Vertreter des deutſchen Wein baues, die der Zentrumspartei angehören oder nahe⸗ ſtehen, aus Rheinheſſen, Pfalz, Rheingau⸗, Moſel⸗, Saar⸗, Ruwer⸗, Ahrgebiet, Württem⸗ berg und Baden zu einer Beſprechung über die derzeitige Notlage des deutſchen Weinbaues in das Fraktionszimmer des Zentrums in Reichstage eingeladen. Ueber zwanzig Vertreter dieſer Gebiete waren erſchienen und konferierten mit den Reichstagsabgeordneten des Zentrums aus obengenannten Weinbaugebieten über alle ein ſchlägigen Fragen, die zurzeit den deutſchen Weinbau und Weinhandel mit Beſorgnis er, füllen. Auf dem Wege der Hilfebringung für den in ſeiner Exiſtenz bedrohten deutſchen Weinbau hat am 5. Mai die Zentrumsfrak⸗ tion des Reichstags den erſten Schritt in nach⸗ ſtehendem„ſchleunigen“ Antrag unter⸗ nommen: ö Der Reichstag wolle beſchließen, die 1. zur Erhaltung des völlig darniederliegen⸗ den, dem Ruin entgegengehenden Win⸗ zerſtandes durch die Reichsregierung mit größter Beſchleunigung einen langfriſti⸗ gen Kredit in Höhe von 80 Millionen Reichsmark zu verbilligtem Zinsfuß zu gewähren, 2. ſofort die einzelnen Weinbaugebiete zu Notſtandsgebieten zu erklären u. die Landesfinanzämter mit entſprechender Anweiſung zu verſehen, insbeſondere behufs Doktor wehrmann ſagte es und gab Lena, die mit ihm die jetzt auch ihr unſäglich teure ö Ein Gepolter entſtand. Ein Seſſel fiel um, ein Glas klirrte gegen die Tiſchplatte. Ausrufe Kranke betreute, einen Wink. Lena flog aus der behaalich geheizten nierungsplan gemacht werden. Der Vi ö niſterrat werde aller Vorausſicht nach auch heute einen Beſchluß hinſichtlich der Ab⸗ rüſtungs⸗ und Räumungsfrage faſſen, um eine Verſtändigung mit England zu erzielen. Nach weiteren Informationen des Berichterſtatters daß die Völker⸗ bundsfrage in der franzöſiſchen Antwort auf die deutſchen Paktvorſchläge eine Rolle ſpielen könne es als ſicher gelten, werden. eee Veranda. in. der Toni jetzt ſo gern ruhte, nach dem Roſenzimmer, um ein Kiſſen zu holen. Toni ſchaute ihr nach. Ein geradezu ſchel⸗ miſches Lächeln umſpielte ihren blaſſen Mund. „Was denkt die liebe, kleine Toni?“ der Doktor, ſich zu ihr beugend. Sie blickte ihm in die Augen.„Die kleine, liebe Joni,“ wiederholte ſie heiter, denkt, daß ihr großer Vetter ein Hexenmeiſter iſt.“ „Und warum denken Eure Herrlichkeit das?“ ſcherzte er weiter. Sie zeigte hinaus und ſagte:„Ihre Herr⸗ lichkeit iſt jetzt da draußen. Mich mußt du „Eure Jämmerlichkeit“ titulieren.“ „„Oho! Von Jammer ſpüre ich nichts! Biſt ja immer klug und tapfer und läßt dich nicht unterkriegen. Unter dem Chriſtbaum..“ Sie legte ihm die Hand auf den Mund. „Unter dem Chriſtbaum werdet Ihr mei⸗ gedenken,“ ſagte ſie leiſe. „Toni, ſprich nicht ſo.“ „Franz, ſei nicht feig! Du weißt ja noch ges nicht, warum ich dich für einen Hexenmei⸗ ſter halte.“ „Nun, ſo ſags!“ „Weil du eine Sport und Salondame in eine wunderliebe künftige Frau Doktor ver⸗ wandelt haſt.“ „Hab ich nicht! Das war ſie ſchon. Nur hat ſie es ſelber nicht gewußt. „Vielleicht iſt es ſo. Jedenfalls weiß ich dich jetzt glücklich und gehe da um weniger ſchwer fort. Da kommt Lena.“ „Gelt, Toni, entſchuldigte ſich dieſe,„ich hab mich lange draußen aufgehalten. Aber ich wußte ja Franz bei dir und wollte dir noch etwas Beruhigendes mitbeingen. „Was denn, Lena?“ 5 „Nimm erſt das Kiſſen. So— und jetzt das andere. Du denkſt doch ſo oft an das Ge⸗ ſchick des armen Federlein.“ N „Ja, freilich. So juna er iſt und hat ſo ein fragte Sa⸗ N15 eee bei der Steuereintreibung. rade die Zentrumspartei. Partei am deutſchen Rhein, Wehe des deutſchen Winzerſtandes epd iſt und wie unberechtigt die Hetze der Reichsblock⸗ leute unter den Winzern gegen war, gelegentlich der letzten Reichspräſiden⸗ tenwabl. eee ö ——— 22 tragiſches Geſchick, Mörder zu heißen, wo man doch kein Mörder iſt.“ 11 8 „Er iſt keiner?“ 55 „Wie hat ſich das herausgeſtellt?“ f „Ihr wißt, daß er vor dem Richter be⸗ hauptete, eigentlich nur in Notwehr gehandelt zu haben, daß er von einem Revolver erzählte, den Zantner ihm entgegengehalten haben ſoll. Nun iſt ſoeben Müller gekommen, er will auch dir, liebe Toni, einen Beſuch abſtatten und hal erzählt, daß er geſtern ſowohl den Revolver als auch das bosniſche Meſſer im Walde ge⸗ funden hat. Die Schweſter Zantners erkannte den Revolver als dieſelbe Waffe, die ihr Bru⸗ der als Geſchenk ſeines letzten Brotherrn er⸗ halten hat.“ N „Womit Karl Federleins Angaben beſtä⸗ tigt ſind,“ ſagte ſroh der Doktor. „Gott ſei Dank,“ ſagte Ton!. Der Arme hat mir ſchrecklich leid getan.“ *** Tonis Vorgefühl war ein richtiges gewe⸗ ſſen. Einige Tage vor Weihnachten hatte ſie noch, von allen ihren Lieben umgeben, in dem bequemſten der Korbſtühle geſeſſen und dem Gepluuder der anderen zugehört. Sie ſelber beteiligte ſich nicht am Ge⸗ ſpräch, ſie war müde, ſehr müde. Franz Wehr⸗ mann hatte ſchon mehrmals beſorgte Blicke mit ſeiner Braut gewechſelt. Als er ſich über die Kranke beugte und ſie fragte:„Toni, ſoll ich dir vielleicht deine Tropfen geben?“ da hatte ſie den Kopf ein wenig geſchüttelt und dankbar lächelnd geſagt: Nein, Franz, ich brauche nichts, gar nichts mehr Das letzte Wort war kaum noch zu hören, dann ſchloß ſie die Augen— noch ein tiefer Atemzug— und dann war alles zu Ende. Am Tage vor Weihnachten trug man zu Grabe.„ 5 35 1 Abſtellung und Vermeidung aller Härten Wiederum ein Beweis dafür, wie ſehr ge⸗ als ſtärkß um das Wohl und das Jentrum 162 eee aue i tfHürntnnmtteemndenunethbbegbteeeee N „Alt. 1 9————————————————— 8 — dettstellen für Füwachsene— Weisse Metallbetten 80/100 groß, 21 mm Rohrstärke Weisse Mettaubeten 9 22.80 groß, 30 mm Rohtstärke Weisse Metallbetten 95% 27.50 groß, 33 mm Rohrstärke.. 32.50, Weisse Metallbetten 2, 29.80 K gr, m. Messingverz. 45.—, 40.-, 35.—, Bettbarchent, Bettd 5 - Aunehul un Metall-Bettstellen Trotz prelserhönung selten der Fubrikanten verküufe ich noch zu den alten billigen Preisen. 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Zu dieſen religiös— kirchlichen Handlungen gehören nicht zu— lett Trauung und Beerdigung. Um für die Zukunft vor Angriffen ſicher zu ſein, bringt das katholiſche Pfarramt folgendes zur allgemeinen Kenntnis: Sämtliche Vereine, einerlei welchen Charakters, die bei einer derartigen religiös-kirchlichen Hand— lung wie Trauung oder Beerdigung irgend— wie z. B. Geſang, Fahnendeputation, Kranz— niederlegen u. ſ. w. hervortreten wollen, haben dies rechtzeitig im Pfarrhaus anzumelden. Setzt ſich ein Verein über dieſe Vorſchrift hinweg, dann trägt dieſer Verein die Schuld, wenn die kirchliche Handlung unterbleibt.“ * Garten ⸗Wirtſchaft. Das geſtrige Konzert in der neu hergerichteten Gartenwirt⸗ ſchaft des Gaſthauſes„zum Freiſchütz“ konnte ſich eines recht zahlreichen Beſuches erfreuen. Die Muſikvorträge zeugten von gutem Können. Herr Stumpf kann mit der erſten Veran⸗ ſtaltung zufrieden ſein.— Dem Turnerbund dient die Gartenwirtſchaft als willkommener Turnplatz. Es iſt ſomit das Gute mit dem Nützlichen verbunden, wodurch die Frequenz des Lokals allenfalls neue Anziehungspunkte erhält. * Die neuen Zweimarkſtücke in Sicht. Mil der Ausprägung der neuen Zweimark⸗ stücke wird nunmehr in dieſen Tagen begon⸗ nen werden. Es gelangen zunächſt 25 Millio⸗ nen Stück zur Ausgabe. Die neuen Zweimark⸗ ſtücke haben einen Durchmeſſer von 26 Milli⸗ metern und tragen auf der Schriftſeite inner⸗ halb eines mit Perlenkreis verſehenen erhabe⸗ nen Randes in Antiqua die Inſchrift:„Zwei Reichsmark“, die von einem als Verzierung dienenden Eichenkranz umgeben iſt. Unten am Rande befindet ſich oberhalb des Eichenkran⸗ zes das Münzzeichen. Die Schauſeite trägt in⸗ nerhalb des Randes und der in Antiqua ge⸗ haltenen Umſchrift„Deutſches Reich“ den Reichsadler und unten am Rande, von der Unterſchrift durch Roſetten getrennt, die Jah⸗ teszahl. Der Rand des neuen Zweimark⸗ ſtückes iſt gerippt. Die Münzen haben ein Mi⸗ ſchungsverhältnis von 500 Teilen Silber und 500 Teilen Kupfer. Bei der Ausprägung wer⸗ den aus 1 Kilogramm feinem Silber 200 Stück zu zwei Reichsmark hergeſtellt, das neue Zwei⸗ markſtück hat demnach ein Gewicht von 10 Gramm. —— Ein Auto vom D⸗Zug überfahren. 11 Tote. Heidelberg, 11. Mai. Ein furchtbares Unglück hat ſich geſtern Sonntag abend auf der Eiſenbahnſtation Roth⸗ malſch(Amt Wiesloch) ereignet. Als gegen ¼8 Uhr abends ein in der Richtung von Roth nach Malſch fahrendes mit Perſonen beſetztes Laſtauto mit Anhänger am Bahnübergang die Gleiſe überqueren wollte, brauſte der Schnellzug D 186(Frankfurt— Stuttgart) daher und ſtreifte den noch auf den Gleiſen befindlichen, ebenfalls mit Perſonen dicht beſetzten Anhänge⸗ wagen, der beiſeite geſchleudert wurde. Die meiſten der Inſaſſen ſtürzten a uf den Bahnkörper und wurden überfahren. Es ſind 11 Tote zu beklagen, außerdem wurden 4 Perſonen ſchwer verletzt. Der die Unglücksſtätte wenig ſpäter paſ⸗ ſierende D⸗Zug 1(Mailand— Frankfurt) nahm bie ſchwerverletzten mit nach Heidelberg, wo ſie ins Akademiſche Krankenhaus eingeliefert wurden. Wie das ſchreckliche Unglück paſſieren konnte, darüber ſind die bahnamtlichen Erhebungen noch im Gange. Auch die Staatsanwaltſchaft iu Wiesloch iſt um die Aufklärung bemüht. An⸗ Honzert des Männergeſangvereins am Souutag, den 10. Mai 1925, im„Freiſchütz“. Es iſt etwas Eigenartiges um den guten Ruf eines Vereins, vornehmlich eines Geſang⸗ vereins. Der Männergeſangverein hat nun einmal eine gute Tradition und bewahrt ſie auch. Es iſt eine Tradition, die wir nach folgenden Geſichtspunkten zuſammenfaſſen wollen: Vornehme Auswahl im Programm, wahrhaft künſtleriſche Durcharbeitung der Chöre und eine bis ins Kleinſte ausgebildete Technik. Nebenbei bemerkt iſt es auch ein Vorzug, wenn ein Verein ein Publikum hat, das die Darbietungen des Vereins zu würdigen weiß. Es iſt nicht allerwärts ſo, daß ein Verein es mit einer disziplinierten Zuhörerſchaft zu tun hat, wie er ſie ſchließlich zu ſeiner äußeren Ergänzung bedarf. In dieſem Zuſammenhang denken wir in erſter Linie an die Pünktlichkeit, mit der das Konzert am geſtrigen Sonntag zur angeſetzten Stunde beginnen konnte. Die oben angedeuteten Qualitäten in der geſanglichen Schulung des Vereins brauchen wir an Hand des Programms nur eingehender zu motivieren. Es war ſicherlich ein guter Gedanke, einen Chor wie die„Rheiniſche Brautfahrt“ an den Anfang zu ſtellen, die etwas Klaſſiſches in der Vertonung hat, wenn wir uns auch mit dem Gedicht ſelbſt nicht ſo ganz befreunden können, das noch an eine Zeit erinnert, da man äußere Aufmachung mit Poeſie verwechſelte, womit wir aber nur das dichteriſche Werk im Auge haben, nicht den Chor, der ſich in oben angedeutete Vertonung ſtimmlich gut einfühlte. Es folgten zwei Lieder in Sopran, vorgetragen von Fräulein Hafner⸗ Ludwigshafen. Sehr ſympathiſch wirkte in beiden Liedern„Dein blaues Auge“ und„Von ewiger Liebe“ die klare Sicherheit, mit der ſie zu Gehör gebracht wurden. Noch mehr kam! übrigens bei Fräulein Hafner das ſtimmliche Erfaſſen ihrer Aufgabe in der„Arie der Dalila“ zum Ausdruck, wo ſie noch mehr den ſeeliſchen Kontakt mit der Zuhörerſchaft fand. Ihre künſtleriſche Höchſtleiſtung gewann ſie in der Rolle der Leonore im Duett aus„Troubadour“, wo auch Herr Opernſänger Hans Gedde⸗ Mannheim ganz auf der Höhe ſeines Könnens ſtand. Nach dem Vortrag der„Arie der Dalila“ mußte ſich Fräulein Hafner zu einer Dreingabe verpflichten:„Der Lenz iſt da“, ebenſo Herr Gedde nach dem„Troubadour“, wobei er das Lied„Frühlingsreigen“ wählte und damit den guten Eindruck ſeines Vortrags noch erhöhte. Als einen der beſten Chöre des ganzen Konzerts be vielleicht den„Schwedenritt“ bezeichnen. Das Pathos in der dramatiſierten Handlung, die Tonmalerei im Raſen der Schlacht bis zur elegiſchen Mollauflöſung in der Morgenrotmelodie: All das gemahnte in ſeiner plaſtiſchen Darbietung und gemeiſterten Formgebung vollauf an die Wirkung der Hegarchöre. Anſchließend folgte Herr Gedde mit 3 Liedern für Bariton. Während die beiden erſten mehr von quälender Reſignation getragen waren, folgte eine befreiende harmo⸗ niſche Auflöſung im alten Volkslied„Der Lindenbaum“, das in ſeiner klangvollen Dar⸗ bietung ſehr ſympathiſch berührte. Der Männerchor„Die Fanfare“ brachte im guten Zuſammenklang der zarten Pianoſtellen und der ſonſtigen Friſche des Vortrags einen guten Abſchluß des erſten Teiles des Konzerts. Der zweite Teil brachte als erſten Chor einen„Aufruf zur Jagd“ und ſpäterhin den „Deutſchen Wald“, in denen ſich die mehr individuelle Qualität des Männergeſangvereins in voller Form auswirken konnte. Einen gelinden Schreck hatten wir bekommen, als wir Fontanes Ballade„Archibald Douglas“ mit ſeinen 23 Strophen auf dem Programm ſahen. Aber Herr Gedde hielt ſich prachtvoll bis zum Schluß. Wie prächtig war nur der Vortrag der dramatiſch bewegten Handlung, die Qual des verbannten Douglas, das Ganze jedenfalls ein glänzendes Stück, das ſich harmoniſch ins Programm einfügte. Nicht vergeſſen ſei übrigens auch die meiſterhafte Klavierbegleitung des Herrn Neck Mannheim, die ſich in ſehr dezenter Einfühlung in den Vortrag in allen Teilen des Programms be— währte. Die folgenden Männerchöre„Es war einmal“ und„Die ſchöne Schäferin“ reihten ſich in ihrer Darbietung den vorausgehenden Chören würdig an. Gut gemeiſtert wurden hier die lyriſchen Stellen von den Tenören, während ſich ſonſt in erſter Linie die Bäſſe ſehr vorteilhaft ausnahmen. Mit dem putziſchen, italieniſchen Volksliedchen„Tik e tik e tok“, entſprechend ſeiner Natur leicht und flüſſig vorgetragen, fand das Konzert ſeinen Abſchluß. Wir wollen nicht verfehlen, unſeren vollen Dank auszusprechen für die Leiſtungen, die, wie wir wiſſen, nicht zuletzt dem Dirigenten Herrn Rektor Mayr, gutzuſchreiben ſind. Wir wollen in dieſer Hinſicht vor allem noch einmal Bezug nehmen auf die eingangs erwähnten Geſichtspunkte bei der künſtleriſchen Bewertung des Vereins. Möge ſich die alte bewährte Tradition auch fernerhin erhalten zum erſprießlichen Gedeihen des Vereins und zur Bewältigung ſeiner Aufgabe in der Oeffentlichkeit. glückte Auto ſamt Anhänger von Mitgliel eines Geſang vereins von Malſch(Lee Heidelberg) beſetzt. Der Geſangverein f eine Ausfahrt nach St. Leon zu einem Sän feſt unternommen und eben, nachdem er in ein nahe der Bahnſtation Rothmalſch gelegen Reſtaurant noch eine kurze Raſt gemacht und ein Ständchen geſungen hatte, Heimfahrt angetreten, die dann auf ſo furchth Weiſe ihr Ende fand. i Aus Heldelberg wird der N. B. L. u folgendes berichtet: Das Unglück geſchah u 7.27 Uhr abends. Der Laſtkraftwage. der voll beſetzt war fuhr über den Gleiskörp weil der Wärter die Schranke nich geſchloſſen hatte. 4 Außer den 11 Toten ſind noch 4 Schwei verletzte zu beklageu. Einige Aerzte, die fie in dem D. Zug 1 Karlstuhe— Berlin befandet der an der Unfallſtelle angehalten wurde, ſtellte ſich ſofort zur Verfügung. 0 2 Hinweis. An 100 Schau fenſtern vorbei führt Sie der nei Katalog der bekannten Verſandhausfirm Hermann Klaaſſen Aktiengeſel ſchaft, Prenzlau, der wahrhaft ein Fülle an Gebrauchsartikeln jeder Art enthälf Die Firma hat beſonders durch ihre überaß verbreiteten„Lyra“⸗Fahrräder, der hervol ragende Qualität und Preiswürdigkeit all anerkannt werden, einen weiten Ruf erlan und heute gibt es wohl kaum einen Ort Deutſchland, wo dieſes viel begehrte Marke nicht gefahren wird. Auch alle anderen ihr in den Handel gebrachten Erzeugniſſe, die in dem Proſpekt, der der Ausgabe unfer heutigen Blattes beiliegt, hingewieſen wir haben den guten Ruf der Firma verme helfen, ſo daß dieſe heute als eine der größt und führenden der Branche gilt. Im Lat der Zeit tritt wohl an jedermann die wendigkeit irgend welcher Anſchaffungen el heran, und nicht ſelten zerbricht man ſich den Kopf über die Frage der Artikelwahl, zum Kaufe geſchritten wird. Wie ungemef praktiſch erweiſt ſich in ſolchen Fällen ei Führer in Geſtalt des erwähnten Kataloges der dem Käufer neben vortrefflichen Anregungen die Möglichkeit gibt, ſeinen Bedarf zu denkbeh günſtigen Bedingungen zu beziehen. Das holf Anſehen, deſſen ſich die Firma Hermann Klaaſſe Aktiengeſellſchaft, Prenzlau ſeit vielen Jahre in allen Kreiſen erfreut, iſt Gewähr gen für reelle Bedienung. 9 Auf jeden Fall ſollte man es nicht unte laſſen, ſich ein Exemplar des neuen Kataloge einzufordern, um ſich von der Leiſtungsfähic keit dieſes Hauſes, das ſeiner weitverzweigte Kundſchaft in der Tat die größtmöglichſteſ Vorteile bietet, vollends zu überzeugen. Abforderung des Kataloges wolle man ſiß des vom Proſpekt abzutrennenden Beſtellſcheine bedienen. Mannheimer Gaſtſpiel der Hartung⸗Vühne im Künſtler⸗Theater Apollo, Mannheim. Wochenſpielplan: 1 Montag, 11. Mai:(2. Sonderab., Freie Volksbühne hohe Preiſe„1913“ Anfang 8 Uhr. 5 Dienstag, 12. Mat:(2. Sonderab., Freie Volksbühne hohe Preiſe„1913“ Anfang 8 Uhr. 1 * Mittwoch, 13. Mai:(2. Sonderab., Freie Volksbühng hohe Preiſe„1913“ Anfang 8 Uhr.. Donnerstag, 14. Mali:(2. Sonderab., Fyeie Bo bühne), hohe Preiſe„Der haarige Affe“ Anf. 8 Freitag, 15. Mai: hohe Preiſe„Der haarige Aff Samstag, 16. Mai: Uraufführung(Prem Ab., Volksbühne), hohe Preiſe,„Die lebende Ma (Heinrich 4.) Schauspiel in 3 Akten von 50 Pirandello Anfang 8 Uhr. Sonntag, 17. Mat:(2. Sonderab., Freie Volksbühne hohe Preiſe, letzte Aufführung:„Die leben Maske“ Anfang 8 Uhr. N 5 1 menen Empfehle der geehrten Elnwohner-. schaft von Viernhelm meln reich- naltiges Lager in Anzug-Stoffon reines Kammgarn Kleider- u. Kostüm- Stoffen Wollmouselin, Phllana, Mouliné Gabardine, Burberry, Tousson. Robert Steiert Weinhelmerstraße 62. Un .— ggg