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Mai der franzöſiſchen Regierung als Antwort über⸗ teicht hat, umfaßt 25 Seiten und beſteht, wie das„Echo de Paris“ mitteilt, aus drei Doku⸗ menten: 1. einem Begleitbrief, 2. einer techniſchen und juriſtiſchen Prüfung einiger Verfehlungen, die die alliierte Militärkontrollkommiſſion feſtgeſtellt ha⸗ ben will, der die Konkluſionen des Inter⸗ alliierten militäriſchen Komitees von Ver⸗ ſailles beigefügt ſind, und 3. endlich dem Entwurf einer Note, die an die Reichsregierung zu richten iſt, um ihr die Entſcheidungen der Botſchafterkonfe⸗ renz mitzuteilen. Paris, 11. Mai. Nach dem cis“ ſoll die Denkſchrift mung von Köln, die der engliſche Botſchafter Echo de Pa⸗ zur Frage der Räu⸗ Dienstag, den 12. Mai 1925. ö 42. Jahrgang 3— ee Von Emil van den Boom, M.⸗Gladbach. f Im vorläufigen Reichswirtſchaftsrat hat Mitte April der Reichswirtſchaftsminiſter bei der Beſprechung des Problems der Neubil⸗ dung des geſchwundenen Betriebskapitals un⸗ ſerer Wirtſchaft betont:„Die Reparations⸗ atempauſe, die das Dawes'ſche Gutachten für notwendig gehalten habe, ſei in der Haupt⸗ ſache mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit der Wiederauffüllung unſeres Kapital⸗ und Betriebsfonds begründet worden. Es könne zweifelhaft ſein, ob das Dawesſche Gutachten erkannt habe, in welchem Umfang unſer Pro⸗ duktionsapparat auf den neuen Weltmarkt hin umſtellungsbedürftig, und ob die uns ge⸗ währte Atempauſe lang und vollſtändig ge⸗ nug für den hierzu erforderlichen Kapitalauf⸗ wand ſei.“ Letzterer Anſchauung kann man durchaus beiſtimmen. Denn die wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit Deutſchlands wird auf unſer relativ gutes äußeres Ausſehen hin ohne Zweifel überſchätzt. Wenn die Sachverſtändigen hin⸗ ſichtlich Deutſchlands wirtſchaftlicher Zukunft der Meinung ſind: Bevölkerungszuwachs, tech⸗ Lord Crewe am 6. Mai im Miniſterium des Aeußeren überreicht hat. nicht weniger als 25 Seiten umfaſſen und außer einem Expoſee über den techniſchen und juriſtiſchen Charakter der von der Kontrollkommiſſion feſtgeſtellten deutſchen Verfehlungen und dem dazu von dem interalliierten Militärkomitee in Verſail⸗ erſtatteten Gutachten den Entwurf einer Note an die deutſche Regierung enthalten. Der von Briand geſtern ausgearbeitete Gegen— entwurf ſtelle ein Kompromiß zwiſchen der von der franzöſiſchen Regierung bisher vertre— tenen Theſe und den engliſchen Anträgen dar. Er beſchränkte ſich in der Hauptſache darauf, diejenigen Maßnahmen aufzuzählen, die Deutſchland auf dem Gebiete der Abrüſtung durchzuführen habe, ehe die Zone von Köln geräumt werden könne. Die franzöſiſche Regie⸗ rung wolle ſich in Verhandlungen mit den Ka⸗ binetten von London, Rom und Brüſſel be⸗ mühen, ihren Standpunkt noch vor dem Zu⸗ ſammentritt der Botſchafterkonferenz zur An⸗ nahme zu bringen. 0* Der engliſche Standpunkt. London, 10. Mai. Der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ legte aus⸗ führlich den engliſchen Standpunkt über die Räumung Kölns dar. Man habe in eng⸗ liſchen Kreiſen große Ueberraſchungen über die aus Paris geäußert, immer noch Meinungsverſchiedenheiten in der Frage beſtünden. und ſeinen peſſimiſtiſchen Berichte wonach zwiſchen London und Paris der Entwaffnung Deutſchlands Zwiſchen dem Marſchall Foch alliierten Kollegen beſtünde bis auf ein oder zwei Punkte Uebereinſtimmung. Alles in allem neigten die Franzoſen mehr zu General Walchs Anſicht als zur Auffaſſung des Komi⸗ tees Foch, während die engliſche Regierung wünſcht, daß man ſich im Prinzip eher an die alliierten Regierungen halten ſoll. Man fühle in London, daß die Zeit gekommen ſei, daß man ſich weniger mit den techniſchen Einzel⸗ heiten als mit der Beſetzung und Räumung Kölns beſchäftigen müſſe. Bei etwas gutem Willer auf allen Seiten ſei durchaus denkbar, daß die Räumung Kölns nicht über den 16. Auguſt hinaus, d. h. den Tag, an dem die Ruhr geräumt werden müſſe, verſchoben werde. Auch in Waſhington folge man der Entwicklung der Frage mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit. Briands Kompromisformel. Paris, 11. Mai. Nach dem„Quotidient“ die Briand für den franzöſiſchen Vertreter in der Bot⸗ beabſichtigt, wird ſich die Kompromißformel, ſchafterkonferenz vorzuſchlagen folgende Punkte beabſichtigt: Die deutſche Re⸗ gierung werde von der Botſchafterkonſerenz aufgefordert werden, zur Wiedergutmachung, der von der militäriſchen Kontrollkommiſſion feſtgeſtellten Verfehlungen gewiſſe, genau um⸗ ſchriebene Auflagen auf dem Gebiete der Ab⸗ (Reorganiſation der rüſtung durchzuführen Schutzpolizei uſw.) Für die Erfüllung jeder dieſer Maßnahmen würden beſtimmte Ter⸗ die zwiſchen dem 1. neue Kontrolle der Alliierten werde dann zu prüfen ob Deutſchland dieſe Bedingungen pünktlich erfüllt habe, und wenn das Ergebnis dieſer Prüfung befriedigend ausfalle, werde mine feſtgeſetzt werden, Juni und dem 1. Auguſt lägen. Eine haben, Köln geräumt werden können. Dieſe Formel würde zwar, vorausgeſetzt, daß die Inſorma⸗ tionem des Blattes richtig ſind, eine weſentliche e gegenüber dem bisher von der kranzöſiſchen Regierung vertretenen Stand niſche Geſchicklichkeit, materielle Hilfsquellen und hoher Stand der techniſchen Wiſſenſchaft laſſen eine Entwicklung der Produktivität er⸗ warten. Die Leiſtungsfähigkeit der Betriebs- anlagen iſt ſeit dem Kriege vermehrt und verbeſſert worden“,— ſo wird hier Deutſch⸗ lands große innere Verarmung überſehen. Der Schein trügt. Deutſchlands Betriebs-, Anlage- und Sparkapital iſt durch den verlo— renen Krieg, den Verſailler Vertrag und die Inflation außerordentlich vermindert wor⸗ den. Das deutſche Volksvermögen iſt gewal— tig zurückgegangen, und das Volkseinkommen hat ebenfalls eine ſehr erhebliche Minderung erfahren. Bei der geringeren Leiſtungsſähig⸗ keit der deutſchen Wirtſchaft, der allgemeinen Verarmung, ſowie der geſchwächten Steuer- kraft des Volkes erſcheint, falls die Verhält⸗ niſſe ſich nicht weſentlich beſſern, praktiſch die Aufbringung einer ſo gewaltigen Summe wie 2500 Millionen jährlich in Frage geſtellt. Da⸗ rüber dürften ſich die Sachverſtändigen ſelbſt nicht im unklaren ſein. Wie lagen denn bei uns die Dinge vor dem Kriege? Deutſchland wurde, nament- lich in den letzten beiden Jahrzehnten, ſichtlich ein immer wohlhabenderes Volk. Dieſer ſich mehrende Volkswohlſtand konnte aber nur er⸗ ſtehen auf Grund einer ſich von Jahr zu Jahr verſtärkenden Ergiebigkeit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, wobei die induſtrielle Betätigung als Quelle im Vordergrund geſtanden haben dürfte. Betriebſamkeit, Fleiß und Intelligenz der deutſchen Arbeiterſchaft, Erfindergeiſt, Wagemut und Hingabe des Unternehmertums an den Betrieb, ſtändige techniſche Vervoll— kommnung des Produktionsprozeſſes, ſowohl durch Einführung immer neuerer, vollkomme⸗ ner Arbeitsmethoden als leiſtungsfähigerer Maſchinen führten ſchließlich in ihrer Geſamt⸗ wirkung zu einem ſtetig ſich mehrenden Ertrag des Erzeugungsprozeſſes Damit wurde die Möglichkeit ſtets neuer Kapitalbildung geſchaf— fen, durch die eben ein doppelter weiterer Zweck der Wirtſchaft ſich erzielen ließ. Zu⸗ nächſt eine von Jahr zu Jahr wachſende Aus⸗ dehnung und Vergrößerung der einzelnen Be— triebe, ihr innerer und äußerer Ausbau. So⸗ dann vor allem eine Erhöhung des Geſamt⸗ lohnbetrages dergeſtalt, daß aus demſelben von Jahr zu Jahr ein wachſender Anteil auf den einzelnen Arbeiter entfallen konnte. So erreichte denn das deutſche Volksver⸗ mögen vor dem Kriege in verhältnismäßig ſchnellem Aufſtieg eine anſehnliche Höhe. Die Schätzungen des Volksvermögens aus der letzten Vorkriegszeit ſchwankten zwiſchen 300 Milliarden(Dr. Luther als Reichsfinanzmini⸗ ſter) als niedrigſter und 397 Milliarden (Steinmann⸗Bucher) als höchſte Ziffer; die Schätzung Helfferichs betrug für 1911 331 bis 337 Milliarden. Die Vermehrung des Geld⸗ wertes des deutſchen Vermögens wurde mit jährlich 10 Milliarden Mark, zum Teil auch höher, angenommen. Das deutſche Volksein⸗ punkt bedeuten, aber auch ſie würde der Will⸗ kür und den Schikanen der Prozedur noch immer einen großen Spielraum laſſen. Denn da für die Entſcheidungen der Botſchafterkon⸗ ferenz Einſtimmigkeit erforderlich iſt, und da ſelbſt bei gewiſſenhafteſter Erfüllung der Deutſchland auferlegten neuen Bedingungen die franzöſiſchen Militärkontrolleure jederzeit neue Möglichkeiten zu irgendwelchen Bean⸗ ſtandungen finden könnten, würde es Frank⸗ reich in der Hand haben, die Entſcheidung auch nach dem 1. Auguſt erneut hinauszuziehen. kommen ſchätzten Helfferich wie Dr. Friedrich Raab für 1913 auf 40 bis 43 Milliarden. Die Schätzungen ergeben, auf das heutige Reichs⸗ gebiet bezogen, 37,5 Milliarden Mark. Da nach Vorſtehendem das Volksvermögen eine jähr⸗ liche Zunahme von 10 Millionen erfuhr, wur⸗ den von dem Volkseinkommen etwa 75 Proz. unmittelbar verbraucht, wohingegen die an⸗ dern 25 Prozent von neuem in die Wirtſchaft hineingeſteckt, kapitaliſiert wurden. Trotz ſtei⸗ genden Verbrauchs vollzog ſich eine anſehn— liche Kapitalneubildung. Für die Nachkriegszeit gehen die Schätzungen des Volksvermögens ähnlich wie für die Vorkriegszeit auseinander. Der ganzen Natur der Dinge nach laſſen ſich eben keine exakten Rechnungen aufmachen, ſondern nur Schätzungen vornehmen und aus dieſen läßt ſich nur ein Enwicklungsmeſſer ableſen. So ge⸗ ſehen dürften die übereinſtimmenden Schät⸗ zungen von Dr. Helfferich und Dr. Luther mit 150 Milliarden für 1923(Ende der Inflation) der Wahrheit am nächſten kommen. Unſer Volksvermögen wäre alſo auf mehr als die Hälfte gegenüber 1913—14 zurückgegangen. Für das jährliche Volkseinkommen liegen für die Zeit nach der Stabiliſierung(1924) Anga⸗ ben von Dr. Luther und der American Ban⸗ kers Truſt Company mit 25 bezw. 29,4 Mil⸗ liarden vor. Zu einem ähnlichen, etwas günſti⸗ geren Ergebnis von 34—35 Milliarden ge⸗ langt die Berliner Induſtrie- und Handels⸗ kammer in dem Verſuch einer Schätzung. Dieſe Summe ſetzt ſie gleich 23—24 Milliarden Fiedensgoldmark. Das Volkseinkommen wäre alſo reichlich ein Drittel niedriger als in der Vorkriegszeit. Auf alle Fälle ſpricht ſich in dieſen Ziffern und Vergleichen eine außerordentlich innere Verarmung des deutſchen Volkes aus. Der Schwund des Volksvermögens hat ſeine ver⸗ ſchiedenſten Urſachen. Die Kriegswirtſchaft war weniger eine Erzeugungswirtſchaft als eine Verbauchswirtſchaft, der gegenüber ent⸗ ſprechende Werte nicht geſchaffen wurden. Der Erzeugungsapparat wurde heruntergewirt⸗ ſchaftet und büßte damit an Wert ein. Die Gebietsabtretungen aufgrund des Verſailler Vertrages brachten uns um die wertvollſten Produktionsgebiete. Die Paſſivität der Han⸗ dels⸗ und Zahlungsbilanz führte zu Kapital⸗ abfluß und Ueberfremdung. Eine ſtarke Ver⸗ mögensminderung mußten die Auflagen und Leiſtungen ebenfalls auf Grund des Verſailler Vertrages herbeiführen. Dazu geſellte ſich ſchließlich die Vermögensvernichtung durch die Inflation. Die Geſamtwirtſchaft hat durch dieſe Vermögensverluſte, dann aber auch durch die geſunkene Leiſtungsfähigkeit des Appara⸗ tes und die ſchlechtere Weltkonjunktur, die uns den früheren Anſchluß an den Weltmarkt nicht finden läßt, eine ren, die ſich notwendigerweiſe auch in dem Einkommen widerſpiegeln muß. Sie beſitzen vor allem die innere Kaufkraft der Vorkriegs— zeit nicht mehr. Umgekehrt ruht auf dieſen Einkommen eine Steuerlaſt, die in ſtärkerer Höhe als in der Vorkriegszeit beſonders drük⸗ kend empfunden werden muß. Der Berg von Laſten und Schwierigkeiten, vor dem wir ſtehen, darf uns aber nicht etwa Veranlaſſung zu Verzagung oder Zurückhal⸗ tung bezüglich der Ableiſtungen ſein. Unſere Aufgabe wird vielmehr darin beſtehen müſſen, die Atempauſe zu einer Umſtellung unſerer Wirtſchaft auf höchſte Ergiebigkeit zu benutzen und zu verſuchen, die übernommenen Ver⸗ pflichtungen zu erfüllen derart, daß der Strom der Entwicklung in für uns günſtige Bahnen gelehnt wird. Angeſichts der Schwere der Deutſchland auferlegten Bedingungen iſt mit voller Gewißheit aber das eine von vornherein zu ſagen, daß die Erfüllung auf keinen Fall erfolgen kann, wenn Deutſchland nicht wieder in den freien Weltverkehr in dem Maße, wie es vor dem Kriege der Fall war, eingegliedert wird. Damit iſt der Anfang und das Ende einer Erfüllungspolitik gegeben, die ihren N wirklichen Zweck erreichen ſoll. Ein neuer deutſcher Schritt? Berlin, 11. Mai. Einige Schweizer Blät⸗ ter wollen wiſſen, daß in den letzten Tagen die deutſche Regierung einen neuen diplo⸗ matiſchen Schritt in Paris, Brüſſel u. London unternommen habe. Die deutſchen Botſchafter hätten die alliierten Regierungen darauf hingewieſen, daß Deutſchland ohne Terminſeſtſetzung der Räumung der erſten Zone nicht in der Lage ſein werde, irgend⸗ welche Eutſcheidung in der Sicherheitsfrage . ö zu treſſen.. eee innere Entwertung erfah- Kreiſe Berlin, 9. Mai.. Im Reichstag wurde am Samstag die Etatsdebatte nach viertägiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Es handelt ſich noch immer um den Haushalt des a Reichswirtſchaftsminiſteriums. ö Die Sitzung begann mit einem Referat des Berichterſtatters des volks wirtſchaftlichen Ausſchuſſes über Handwerker⸗ und Mittelſtandsfragen. Ein Ausſchuß⸗ antrag erſucht die Regierung, dem Reichstag einen die Berufsorganiſationen des Hand⸗ werks behandlenden Geſetzentwurf beſchleunigt vorzulegen. Weiter wird die Prüfung der Frage verlangt, ob die Preistreibereiverord⸗ nung nicht aufgehoben werden könne. Auch eine Neuordnung des Verdingeweſens wird gefordert. Abg. Menzel(Dnutl.) ſprach dem Wirt⸗ ſchaftsminiſter Neuhaus das Vertrauen ſeiner Partei aus, daß es dem Miniſter gelingen möge, dem Handwerk und Gewerbe diejenige praktiſche Förderung zuzuwenden, deren ſie bedürfen. Die deutſchnationale Partei ſei be⸗ reit, der Ueberſpannung des Genoſſenſchaſts⸗ weſens entgegenzutreten, auch wenn es ſi um landwirtſchaftliche oder Mittelſtandsge ſenſchaften handle. Abg. Eſſer, der darauf hinwies, daß di Handwerkskammern auf ihr 25jähriges Be ſtehen zurückblicken können. Ihre Tätigkeit hab ſich im Laufe der Zeit durchaus bewährt. Aus die künftige Organiſation müſſe ſich eng a die ſtaatlichen Einrichtungen anlehnen, frei von jeder politiſchen Tendenz bleiben Für Handwerk und Kleingewerbe ſei die Kreß dithilfe außerordentlich notwendig, Das Ze trum habe, ſo betonte der Redner, ſeit ſeine Beſtehen ſich imer des Mittelſtandes mit größ ter Wörme angenommen. Der Redner richtete zum Schluß an die Regierung die Aufforde⸗ rung, bei der Vergebung von Arbeiten un Lieferungen das Handwerk beſſer als bish zu berückſichtigen. Abg. Barſchtat(Dem.) richtete an all der Bevölkerung die Mahnung, de 2nü̃ͤͤͤ ͤ ͤ ͤ ͤͤK— Tb w)wõã. eee en renn neee *. F Handwerker für ſeine ehrliche Arbeit pünktli ſchuldeten Mangel an Betriebskapital zu bezahlen. Bei dem durch die Inflation ve könne das Handwerk heute gar nicht mehr mit vielen Außenſtänden arbeiten. Der Miniſter ſollte ſich endlich über lichen Mittelſtand durch die von anderen Stellen aus: gehenden Widerſtände hinwegſetzen und das Handwerkerorganiſationsgeſetz ſchleunigſt her⸗ ausbringen. Der Redner forderte ſchlie ßlich Schutz gegen die Konkurrenz, die dem gewerb⸗ die Genoſſenſchaften des Landbundes gemacht werde. dann zunöchſt auf die handels⸗ und tiſchen Debatten Zolltarifnovelle handle es gangslöſung Neuhaus wies vollpoli⸗ im Reichstag hin. Bei der ſich um eine Ueber⸗ und zwar um ein Handelsver⸗ Reichswirtſchaftsminiſter tragsinſtrument. Die Entſcheidung über unſere dauernde zollpolitiſche Einſtellung könne erſt bei Vorlage des endgültigen Zolltariſes fallen Der Miniſter ſprach die Hoffnung aus, daß mit Hilfe dieſer Novelle die Handelsvertragsver handlungen zu einem baldigen Ergebnis füh ren werden. Schon in den nächſten Tagen wer den bei den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlun ö gen in die Einzelberatung über die künftige Eiſenbahn⸗ und Textilregelung eingetreten werden. Hei den deutſch⸗italieniſchen Verhand⸗ f lungen ſei mit einem Abſchluß für Mai zu rechnen. Was die Frage des Handelsverkehrs mit Enoland betreffe, ſo meinte der Miniſte daß die in Ausſicht ſtehende Rückkehr Eng⸗ fands zur Schutzpolitik in einzelnen deutſchen Induſtriezweigen beſonders drückend empfun 2 den werden wird. Der Miniſter erklärte als Ziel einer geſunden Wirtſchaftspolitik die Her ſtellung einer inneren Wirtſchaktsbereinigung 1 als Vorausſetzung für eine Stetiakeit den Kaufkraftverbäftniſſe. Die deutſche Wirtſchaf ſrete eigentlich erſt jetzt in die Evoche de Uebergangswirtſchaft ein. Es lägen allerding Symptome vor, die bereits auf eine allgemei Beſſerung unſerer inneren Wirtſchaftsverhäl niſſe hinweiſen, die Entſpannung des f beitsmarktes, die Entwicklung des Waren marktes, die Steigerung des Güterumlauf und der Produktion ſeien Beſſerungsmerkmal Die Kalkulationsmethode der Nachkriegsze ſei indeſſen noch nicht völlig überwunden. Da durch ſei Deutſchland in vielen Induſtriegru ö ven wiederum vom Weltmarkt gelöſt worden In ſteigendem Maße finde auf dem Weltmar ein verſchärfter Konkurrenzkampf ſtatt, der b ſonders durch den Wettbewerb von Länd mit ſinkender Valuta verſtärkt werde. De Miniſter begrüßte die Wiederinſtandſetzun der Goldd'skontbank, die gerade dem deutſche Atesfuhrhandel Erleichterung bringen ſoll . ä rr 11 2 W 5250 finde. ö ö 0 tigte, daß die Haldenbeſtände Abſatzlage.(Hört! hört!) Einigermaßen hoff⸗ beſprach dann die Notwendigkeit einer amen Beeinfluſſung des allgemeinen Sniveaus. Die Annahme ſei irrig, daß mit Aufhebung als abbauwürdig erkannter ile der notwirtſchaftlichen Geſetzgebung ein twendiger und wirkſamer Verbraucherſchutz eisgegeben würde. Das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium werde ſich, wo es immer könne, für eine Senkung der Koſten einſetzen, die die neralunkoſten unſerer Wirtſchaft belaſten. werde in dieſem Sinne an der Geſtaltung er Frachttariſe und beim Ausbau der Steuer⸗ geſetzgebung mitwirken. Der Miniſter beſtä⸗ an der Ruhr Auf 8—10 Millionen Tonnen zu ſchätzen ſeien. Der Grund dafür liege in der kataſtrophalen nungsvoll und mildernd werde hier die in Ausſicht genommene Herabſetzung der Eiſen⸗ bahntariſe für Kohlen wirken, die ſchon in den nächſten Tagen in Kraft treten ſoll. Zum Schluß wies der Miniſter darauf hin, daß Deutſchland ſeinen Produktionsapparat ver⸗ billigen und die notwendigen Vorausſetzungen der Kapitalſchonung und Kapitalbildung er⸗ Rillen müſſe. Dann kündigte der Miniſter noch die baldige Verlegung verſchiedener Geſetz⸗ entwürfe an, u. a. einen Geſetzentwurf zur Be⸗ hebung der Kreditnot des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes, den Entwurf einer Reichshandwerker⸗ ordnung, den Entwurf eines Berufsbildungs⸗ geſetzes und den Entwurf über den endagül⸗ kigen Reichswirtſchaftsrat. Der neue Reichs⸗ wirtſchaftsrat werde auch in ſeiner Zuſam⸗ menſetzung dem Bedürfnis nach ſachkundiager Arbeit trotz ſtarker Herabſetzung der Mit⸗ glieder in weiteſtem Maße entſprechen. g Abg. Koenen(Kom.) fordert die Beſei⸗ tigung ſämtlicher Verbrauchsſteuern. . Abg. Loibl(B. Vp.) verlangte Kredit⸗ hilfe für den gewerblichen Mittelſtand und wies darauf hin, daß die Handwerker- und — 15 1 4 3 Geduld der Wirtſchaft ſei bald erſchöpft, wenn nicht die größter Beſchleunigung erledigt würden. 1. daß die ſchleunige Verabſchiedung der Zoll⸗ J 0 Straßenhandels. fkelbewimperten Augen ſchelmiſch auf Dora, die Gewerbetreibenden, denen durch die Inflation die Betriebsmittel entzogen worden ſeien, berechtigten Anſpruch auf eine Unterſtützung des Staates hätten. 0 Abg. Petzold wirtſch. Vereinigung) forderte die Aufhebung der Wucherveroronun— gen, ſowie Einſchreiten gegen Auswüchſe des Abg. v. Raumer(D. Vp.) erklärte, die bevorſtehenden Zollvorlagen mit ö Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Neuhaus ſtimmte dem Vorredner durchaus darin zu, tarifnovelle notwendig ſei. Weiter betonte er, daß bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen das bedrängte Gewerbe des beſetzten Gebietes beſondere Berückſichtigung Ferner ſprachen noch die Abgeordneten Schmidt(Soz.). Stöhr(völkiſch)h, Mol⸗ Lart(D. Vp.) und Huſemann(Soz.), der Beſchwerde über die planloſe Stillegung von Joblenzechen im Ruhrgebiet führte und die Einführung des engſichen Syſtems der Fünf⸗ ſchichtenwoche empfahl. Nächſte Sitzung heute mittag 1 Uhr. E Aus dem Haushaltsausſchuß des Reichstages Berlin. 9. Mai. Der Haushaltsauſchuß des Reichstages ſetz 0 1 die aten r d beim Etat für te Kriegslaſten für das Rechnungsjahr 1925 fort. e Abg. Dr. Schreiber(Zentr.) empfiehlt Entſchließungen, die die Reichsregierung er⸗ fuchen, auf die Länderreaierungen einzuwir er Univerſitätsprofeſſoren in en den Hr ſchulſtellen in die Wege zu auf Anfragen n, 1. Vern urger Univerſttäts 8 iten die Unterbringung der aus den Flüß 6 05 lagern entlaſſenen Flüchtlinge derart vorzu⸗ nehmen, daß dem ſozialen und tonfeſſtonelle⸗ Milieu Rechnung getragen wird. Die Ent⸗ ſchließungen wurden angenommen. Abg. Dr. Mumm(Dntl.) ſtellt ſeſt, daß der Reichstag ohne jeden Unterſchied der Par⸗ tei hinter der Reichsregierung im Kampf um Sicherung des Rheines gegenüber den Plä⸗ en 110 e auf dem Oberrhein durch anal in aß⸗Lothrin ausz ie⸗ eh ke 5 hringen auszuſchlie Dr. Dernburg(Dem.) ergänzt dieſe Feſtſtellungen im gleichen Sinne. 5 f Miniſteriladirektor von Brandt legt ufrage über Rückerſtattung des noch nicht liquidierten deutſchen Eigentums über das Sachlieferungsabkommen, die ſchwebenden Pariſer und Londoner Verhandlungen, über und die Fragen der Gut⸗ Beſatzungskoſten ſchrift deutſcher Leiſtungen durch die Repara⸗ tionskommiſſion und die Reſerveabgabe in England und Frankreich den gegenwärtigen Stand der Angelegenheiten dar und knüpft daran vertrauliche Mitteilungen. Ein Haupt⸗ ziel der neuen Beſtimmungen über den Sach⸗ lieferungsverkehr ſei geweſen, die Wiederkehr von Vorgängen zu vermeiden, wie ſie Ende 1922 zur Ruhraktion geführt haben. Der Sach⸗ das 60 Druckſeiten umfaßt. auf Verbeſſerung im beſetzten Gebiet. ken u. a: aus: Okkupationsleiſtungsgeſetz erhalten der Geſetzgebung zu ändern. verrechnen ſind, werde dauernd) nachdrücklich verfolat. Abg. Dr. Mumm( nutl.) ſtellt entſpre⸗ chend den Reſchlüſſen Nr. 54 und 55 des Aus⸗ ſchuſſes für die beſetzten Gebiete Forderungen der Wohnungsverhältniſſe Auf Ausführungen des Abg. Guerard 1 g (Zentr.) führt Reichsjuſtizminiſter Dr. Fren⸗ en u. a: aus: Es wird Aufgabe der Stellen ſein, die die Intereſſen des beſetzten Gebietes ſpeziell vertreten, dafür zu ſorgen, daß das 0 ons! bleibe. (Sehr richtig!) Sollte das Geſetz den an es geſtellten Anſprüchen nicht genügen, ſo ſei noch immer der Weg gegeben, die Tarife im Wege Miniſterialdirektor Dr. v. Brandt ant⸗ wortete auf verſchiedene Fragen der Ausſchuß⸗ mitglieder, daß in dieſen Tagen eine Regie⸗ rungsvorlage den Reichsrat paſſiert habe, die für die beſetzten Gebiete 30 Millionen Mark für den Bau uſw. von Wohnungen verlange.“ Die Frage, welche Leiſtungen aus dem Ver⸗ trag von Verſailles auf Annuitätenkonto zue von der Regierung. usſchüſſer 3 lachdem der alſchuß 10 Datſchließung angenommen f'mmen hatte, ſich da. für einſetzt, daß die Bevölkerung 9 4 5 599 landes für ihre Schäden vollen Erſatz bekom⸗ men möge, wurde die Weiterberatung auf Montag vertagt. f f 1 Heſſiſcher Landtag . Aus dem Finanzaus ſchuß. 0 1 Darmſtadt, 8. Mai. Der Finanzausſ des Landtages kam in der Erledigung ſeiner 0 0 Arbeiten heute etwas raſcher vorwärts, indem er die Kapitel 31—52 unter Auslaſſung eini⸗ ger Kapitel erledigte. Bei Kapitel 37 wurden 5 für die Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik 5 12 000 Mark für Hilfskräfte zur bevorſtehen⸗ den Volkszählung gegen einen Antrag des Bauernbundes genehmigt. Bei Kap. 40(Tier⸗ ärztlicher Dienſt) entſtand eine Ausſprache über die private Tätigkeit der beamteten Tier⸗ ärzte. Eine regelmäßige private Tätigkeit wird von der Regierung abgelehnt und auch von den Abg. nicht gewünſcht. Doch liegt es im Intereſſe der Bevölkerung, wenn der be⸗ amtete Tierarzt in Notfällen gelegentlich auch Verproviantierung eines Ozeandampfers 9 N— 5 4 1sοο eee Verproviantierung des MDampfers„Alber der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. ren ate e ago 9200 We We eien* 5 S0 0 WKMATAETIN Flrieen 1009 W Weisen private Hilfe nicht verſagt. Bei Kap. 44(Volks⸗ geſundheitspflege) drehte ſich die Debatte hauptſächlich um den Zuſchuß an die Kinder⸗ ſäuglingsheime in Darmſtadt, Gießen und Mainz. Der Ausſchuß ſtimmte einem Lntrag zu, durch den gefordert wird, daß der Staat Zuſchüſſe bewilligen werde, wenn in den maßgebenden Körperſchaften einem Vertreter des Staates ein hinreichender Einfluß ge⸗ währt wird. Bei Kap. 52 wurde der Zuſtand der heſſiſchen Straßen einer ſcharfen Kritil unterzogen. Man war ſich darüber einig, daß hier etwas gründliches geſchehen müſſe. Ins⸗ beſondere im beſetzten Gebiet ſeien die Stra⸗ ßen in einem befammernspwerten Zuſtande gekommen. Hier ſoll auch das Reich an ſeine — flicht auf Erſatz der Schäden erinnert wer⸗ den. Das Kapitel wurde genehmigt. Fort⸗ 16 0 der Ausſchußberatungen Dienstag 10 Der Fall Höfle. Der Foll Höfle vor der Strafrechtlichen Vereinigung. Der„Arzt als Gutachter im Strafverfahren“ war der einzige Punkt in der Sitzung der neuge⸗ gründeten Strafrechtlichen Vereinigung der Ber⸗ liner Rechtsanwaltſchaft, die unter großer Betei⸗ ligung von Medizinern und Gerichts⸗ und Ge⸗ fängnisärzten im früheren Herrenhauſe ſtattfand. Schon ehe der Fall Höfle eingetreten war, hatte die Vereinigung beſchloſſen dieſe für die Vertei⸗ digung wichtige Frage der Stellung des Arztes im Unterſuchungs⸗ und Strafverfahren zum Ge⸗ genſtand einer Erörterung zu machen. Zunächſt teilte der Vorſitzende, Juſtizrat Dr. Löwen⸗ ſtein, mit daß die Vereinigung in einer Ein⸗ gabe an das Wohlfahrtsminiſterium energiſch da⸗ rauf hingewieſen habe, daß die Durchführung eines Geheimerlaſſes, der den Amts⸗ und Ge⸗ richtsärzten private Tätigkeit verbiete, zu einer Schädigung der Rechtspflege führen müſſe. Es ſeien entſprechende Anträge wegen Aufhebung des Erlaſſes geſtellt worden. Der Fall Höfle bilde eine charakteriſtiſche Illuſtration zu den ſronſequenzen dieſes Geheimerlaſſes, der gerade, zu zu Juſtizmorden führen müſſe wenn d Der Märchenvogel Ein Segelflieger⸗Roman 5 von F. Arnefeld. Copyright 1924 by Greiner u. Comp. Berlin. „Nun, kleiner Angſthaſe— war es ſo ſchrecklich?“ ſagte die bübſche junge Frau Meta Pietſchmann lachend zu ihrer jüngeren Freundin Dora Millberger, indem ſie mit küh⸗ mem Schwung ihren Biberpelz auf ein Eck⸗ tiſchchen beförderte und ſich behaglich in einem der großen Klubſeſſel zurechtſetzte, die vor dem Kamin ſtanden. Sind wir nicht lebend zurückgekehrt und hat Major von Langſtreu nicht ſehr nett den Führer in den Lüften gemacht? Und wenn es auch nur ein kleiner Gleitflug von wenig Stunden geweſen war!“ g Sie ſchüttelte den von goldblonden Locken umrahmten Kopf, blinzelte aus grauen, dun⸗ regungslos am Fenſter ſtand und ſtumm in den nebligen Frühlingsabend hinausſtarrte, und machte ſchließlich eine ungeduldige Bewe⸗ gung. f„Gott, du ſprichſt ja gar kein Wort, Dora! Hat es denn gar keinen Eindruck auf dich ge⸗ macht?“ g Das junge Mädchen am Fenſter wandte langſam den Kopf und ſah die Freundin traumverloren an. Ihr hübſches, feines Geſicht mit den ſanf⸗ ten dunklen, merkwürdig ausdrucksvollen Augen war blaß. ö„Einen unauslöſchlichen Eindruck hat es mir gemacht, Meta! So tief, daß ich gar nicht reden kann darüber!“ ſagte ſie langſam. ö„Ja, nicht wahr, nun begreifſt du, daß ich für den Segelflug ſo ſehr begeiſtert bin? Daß ich dir ſagte, es ſei das Schönſte, was es in unſerer Zeit gibt?“ 0„Das iſt es! Eine Märchenwelt. Mit Helden wie in alten Zeiten .. ſprach Dora träumeriſch. Was iſt dagegen das Fliegen mit Flugzeugen...“ 0 1 5 ſchlang ſie die Arme um Metas als. „Ich danke dir für die neue Welt, die du mir erſchloſſen haſt, indem du mich mitnahmf auf das Verſuchsfeld der Segelffliegerabtei⸗ lung. Ich verſtehe es ſo gut jetzt, daß du ganz erfüllt biſt mit Intereſſe für dieſe wunderba⸗ ren Verſuche!“ 5 Frau Meta errötete flüchtig. „Ja. Ich habe ja ſonſt auch nichts zu tun im Leben! Der Alltag ſtellt ſo wenig Forde⸗ rungen an eine reiche Frau, wenn ſie ſich nicht für Vereine oder leeres Geſellſchaftsleben be⸗ geiſtern kann. Und etwas muß der Menſch doch haben! Etwas Großes, dem er Kraft und Gedanken weiht, das ihn emporzieht... Na, und mir iſt es der Segelflug geworden!“ „Schade, daß du kein Mann biſt. Major von Langſtreu ſagte mir, du habeſt ein wah⸗ res Genie für aviatiſche Dinge.“ „Pah, weil ich mich mit Luſt und Liebe in die Sache hineingearbeitet habe und darum wohl ſeinen Erklärungen ein bißchen beſſer folgen kann als andere Frauen. Das bedeutet doch nichts. Langſtreu verkehrte eben bisher mit Frauen, die höchſtens über Putz, Flirt u. Theater reden. Und da er mit Leib und Seele ſeinem Beruf ergeben iſt—, ſo tut es ihm gewiß wohl, mal mit einer Frau über derlei Dinge ſprechen zu können.“ „Er iſt ein ſehr ernſter Maun. Beinahe zu ernſt.“ f „Ja. Gottlob keiner, der an Hofmachen und dergleichen leichte Dinge denkt.. aber“, ſie brach errötend ab,„weißt du. Schatz, ich bin froh, daß ich dich endlich einmal zu einer klei⸗ nen Fahrt im Segelflugzeug brachte! Nun wollen wir immer zuſammen hinausfahren, ſo oft es angeht, und ich bin überzeugt, auch du wirſt bald eine Füfle neuer Reize aus dem Leben auf dem Flugfeld empfangen, indem du teilnimmſt an dem Ringen der Männer, denen Wundervögeln in den Lüften und mutigen die Aviatik nicht Sport, ſondern Lebens aabe iſt.“ e sk bt „Ach, wie gerne möchte ich, Meta! albern und vermeſſen—“ dir verbieten.“ zupfte ſie lächelnd am Ohrläppchen. waltſame Umſtände können da ſchlagen. gen! Du weißt doch, nem neuen Segler auf. da haben wir gleich Bekannte.“ Dora Millberger zuckte zuſammen. 5„Morgen! Unmöglich! läßt mich Mama morgen fort.“ euch?“ ſich. dunkel zuſammen. Kaffee geladen: fen alle im Stillen, daß— daß ich —“ ſie brach verwirrt ab. 89 8 „So! Familienſache alſo— der ißwarenfabrikant n im Ko „Weil ſie keinen Schimmer von der Sache hat! Uebrigens brauchſt du ihr ja nichts zu er⸗ zählen davon, wenn du fürchteſt, ſie könnte es Dora machte ein zweifelndes Geſicht. Meta 9„Höre, du biſt ein kleines dummes Schaf, wenn du dir ein Gewiſſen aus ſolch unſchul⸗ diger Heimlichkeit machſt. Sei tdie Welt ſteht, haben Eltern und Kinder dieſelben Paſſionen gehabt. Immer leben die Alten in ihrer Zeit — das heißt, in der vergangenen und die Ju⸗ gend in Gegenwart und Zukunft. Das iſt ja auch ſo begreiflich. Nur beſondere oder ge⸗ eine Brücke . Laß alſo deine gute Mama ruhig nach wie vor die berühmte Muſterwirtſchaft führen und Papa Millberger im Fabrikkontor ſich mit ſeinem Prokuriſten herumzanken. Du aber komm zu mir. Und ganz beſtimmt mor⸗ Du! morgen iſt der große Tag für Wien, morgen ſteigt Corner mit ſei⸗ neu Da müſſen wir doch dabei ſein! Ich freue mich wahnſinnig. Major Langſtreu mit ſeinem Stab der Luftſchiffer⸗ abteilung wird natürlich auch dabei ſein— Um keinen Preis „Oho, was gibts denn da Beſonderes bei Fliegende Röte huſchte über Doras Ge⸗ Ihre feinen dunklen Brauen zogen ſich Für morgen nachmittag iſt— er“ zum Ferdinand Holding., Du weißt ja, er iſt Mamas Liebling, und ſie hof⸗ Lebe et Ahn Aber ich habe auch Angſt wegen Mama. Du kennſt ſie,— ſie hält ſo gar nichts davon. Nennt es Papa iſt derſelben Anſicht. Und ſeit Oskar paarmal erregt durch das Gemach. Dann ſie dicht vor Dora ins Geſicht. „Und— du? Bleibſt du gerne daheim— morgen?“ n In den dunklen Sammetaugen zuckte es ſeltſam auf. „Ich— ich haſſe ihn!“ ſtieß ſie dann aus.„Er iſt ſo albern.“ Die grauen Augen wichen nicht von Do⸗ ras Geſicht. „Aber— ſei mal ganz ehrlich, Liebſte— du biſt doch hoffentlich nicht blind gegenüber den Vorteilen, die ein ſo reicher, angeſehener Mann wie Holding ſeiner Frau bieten kann? Sieh dich um“— ſie machte eine kreisförmige Handbewegung— hier kannſt du alles bereits in die Wirklichkeit umgeſetzt ſehen: koſtbare Teppiche. Bilder, Bronzen, Luxus in feinſter Form. Meine Toiletten kennſt du auch. Und mein Schmuck erregt Neid, wohin ich komme. Ich war ja, genau wie du, auch bereits als Mädchen wohlhabend— den Reichtum aber lernte ich erſt als Frau kennen. Er iſt ein Er⸗ gebnis von Guſtavs kaufmänniſchen Talenten. Holding iſt nicht weniger vermögend.“ und ich würde tauſendmal lieber trocke⸗ nes Brot in einer elenden Hütte eſſen mit dem, den—“ unterbrach ſich Dora ſtürmiſch. Sie ſchwieg erſchrocken. Wider Willen, wie ein elementarer Ausbruch waren ihr die Worte entſchlüpft. ö „Mit— wem?“ fragte Meta ruhig. „Ich weiß es nicht! Mit einem, den ich liebe! Lache nicht. Das ſei romantiſcher Unſinn ſagſt du? O, Meta! Und ich ſchwöre dir, ich würde ſterben für dieſe Wahrheit. Du weißt ja nicht, was ich ſeit Wochen leide daheim 11 ſeit Holding bei uns verkehrt und Mama ſich in den Kopf geſetzt hat— du kennſt ja Mama. Sie liebt mich, aber ſie fordert Gehorſam, wo ſie ſich einbiſdet, daſt es zu meinem Beſten 13 blie ſtehen und blickte ihr ſcharf her⸗ ſchrecltichem Ende bin ich ja ihr einziges Kind. Ich br a zu kränken.“ uge es nicht über mich ortſe 9 agenten Parker Gilbert, eilun Nach zuver⸗ In ollte von dem Polizei⸗ präsidenten eine Verfügung herausgegeben wor⸗ den ſein, in welcher den Beamten verboten wird einer unmittelbaren Ladung des Verteidigers oder des Angeklagten Folge zu leiſten. Eine der. artige Verfügung würde gegen die Geſetze ver⸗ ſtoßen. Auf eine Anfrage habe der Vorſtand die Mitteilung erhalten, daß eine Verfügung dieſes Inhalts nicht erlaſſen ſei. Man ſei jedoch darü⸗ ber informiert, daß dieſe Verfügung mindeſtens in Vorbereitung, und als gute Wirkung des recht. zetigen Eingreiſens zu erwarten ſei, daß ihr Erlaß nunmehr unterbleibe. Sodann ſprach zum Hauptpunkt der Tages⸗ ordnung Dr. Jacques Abraham, der die Beſtimmungen über die Stellung des Arztes einer eingehenden Prüfung unterzog und die vorhan⸗ denen Mängel des Geſetzes hervorhob. Nirgends ſchreibe das Geſetz zwingend die Zuziehung des Arztes vor. Der jetzige Standpunkt der Behör⸗ den, wie er auch im Geheimerlaß über die Frage der Haftfähigkeit zum Ausdruck komme, ſei direkt geſetzwidrig. Erſte ärztliche Autoritäten würden vielfach vom Gericht abgelehnt, weil ſie keine amtliche Funktion haben. Den Angeklagten müſſe die Möglichkeit gegeben werden, den Arzt ihres Vertrauens hinzuzuziehen. In der Behandlung der Unterſuchungsgefangenen müſſe mehr menſch⸗ liches Fühlen und eine modernere Auffaſſung Platz greifen. Es ſei ein ungeheuerlicher Zu. ſtand, daß die Beſtimmungen, die für Verurteilte und überführte Verbrecher gelten, für den Unter⸗ ſuchungsgefangenen nicht gelten ſollen. Dr. Alsberg, der Verteidiger Höfle's, er⸗ gänzte dieſe Ausführungen. Der Fall Höfle hätte kein tragiſches⸗ Ende genommen, wenn eine Aus. wahl der Aerzte, wie früher, m'glich geweſen wäre. Die Gutachten der behandelnden Aerzte zeigten, daß ihnen durch die Verwaltungsbehörde die Hände gebunden ſeien. Der heutige Begrif der Haftfähigkeit verſtoße gegen das Geſetz und es ſei bedauerlich, daß die Aerzte gewiſſenhaſter. weiſe nicht den Mut gehabt hätten, unter dieſer Einſchränkungen eine Entſcheidn abzulehnen Wie könne ein Gerichtsarzt die Haftfähigkeit noch bejahen, wenn die Verhandlungsfähigkeit bei Fortdauer der Haft verneint werden müſſe. Da⸗ mit werde der Wahrheitsermittluag nicht gedient, wenn man einen Angeklagten in den Gerichtsſaal schleppe. Für das Schickſal des Angeklagten ſei es viel wichtiger, was er ſelbſt zu Beginn der Verhandlung ſage, als was der Verteidiger zum Schluß ſage. Es ſei entweder eine horrende Ge⸗ ſetzesunkenntnis oder eine Verhöhnung des Ge⸗ ſetzes, wenn man ſich bei Begründung des Ge⸗ ag Vormittag gegen 10 U f port der franzöſiſchen Schiffahrtskontrollpoſte. die in dem Rheinau⸗ ö niert waren, nach Ludwigshafen ſtatt.— Der Karlsruher Abtransport der letzten franzöſiſchen Wachtpoſten aus dem Rheinhafengebiet in der Stärke von einem Offizier und 15 Gange. heimerlaſſes auf 8 116 Abſ. 2 der Straſprozeß⸗ ordnung berufe. Die mediziniſchen Sachverſtän⸗ digen müßten mit der Verteidigung gegen der⸗ artige unſinnige und geſetzwidrige Verlangen Hand in Hand gehen und ſich künftig weigern. in⸗ nerhalb des Rahmens der Verhandlung über⸗ haupt Gutachten abzugeben. Großes Aufſehen erregte die Mitteilung von Dr. Arthur Brand, daß bei der Staatsan⸗ waltſchaft„ſchwarze Liſten“ für Gerichtsärzte ge⸗ führt würden, die nicht den Erwartungen der Behörde entſprächen. Dr. Halpert erblickte in der Verordnung Beamtenhochmut und finſterſten Polizeigeiſt, der das ganze Strafverfahren gegenwärtig beherrſche. — Die Sanitätsräte Dr. Leppmann und Dr. Lehnſon ſtimmten nicht in allen Punkten mit den Verteidigern überein, jedoch betonte Dr. Lepp⸗ mann, daß der neue Erlaß beſonders unglücklich ausgefallen ſei und unbedingt verſchwinden müſſe.— Nach längerer Ausſprache wurde eine Entſchließung angenommen, in der in Ueberein⸗ ſtimmung mit den zahlreich anweſenden Gerichts⸗ ürzten einſtimmig erklärt wird, daß der Erlaß mit dem Intereſſe der objektiven Rechtspflege nicht als im Einklang ſtehend betrachtet werden könne, daß die Haftfähigkeit eines Unterſuchungs⸗ gefangenen nicht zu bejahen ſei, weil der Gefan⸗ gene noch als fluchtfähig erachtet werde. * Unglaubliches Vorgehen gegen Frau Dr. Höfle. Im Preußiſchen Landtag wurde im Unter⸗ ſuchungsausſchuß. Höfles am Donnerstag den 7. Mai ein recht eigenartiges Vorgehen der Juſtizbehörde gegen Dr. Höfle feſtgeſtellt. Die übereifrige Juſtizverwaltung hat für eventuelle künftige Strafkraft, für Vernehmung von Sach: ſchießen in Oberbalbach wollte Burſche namens Rupp mit einer Zigarette einen Böller entzünden. den umherliegende Pulver zur Exploſion und der zunge Mann erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ihm das Bein oberhalb des Knies abgenommen werden mußte. brannte Die Eltern kehrten erſt am nächſten Morgen zu⸗ rück und fanden von ihrem Heim nur noch einen iſenbeſatzungen ziehen a 10 Uhr fand der Ablrans und Mühlauhafen ſtatio⸗ Mann iſt im Aus Nah und Fern. Fp. Gernsheim, 9. Mai. Ein aufregender Kampf auf dem Rhein ſpielte ſich zwiſchen hier und Stockſtadt ab. Zwei eine Nachenpartie der Fahrt in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Schließlich führten ſie im Nachen einen richtigen Poxmatch aus, wobei beide ins Waſſer ſtürzten. Hier wurden ſie gründlich abgekühlt und da ſie ves Schwimmens kundig waren, gelang es ihnen, ſich wieder in ihr Fahrzeug zu retten. Nach dem naſſen Bade hatte ſich ihre Streitſüchtigkeit gelegt und ſie ſetzten Einmütigkeit fort. junge Burſchen, die machten, gerieten während ihre Nachenpartie in vorheriger Tau berbiſchofsheim, 10. Mai. Beim Böller⸗ ein 22;jähriger Dabei kam das auf dem Bo. Rom, 10. Mai. In Aquaformoſa ereig⸗ nete ſich ein ſchreckliches Brandunglück. In einem abgelegenen Haus, in dem vier Kinder allein und unbewacht waren, brach Feuer aus, wodurch das Haus bis auf die Grundmauern nieder⸗ und die vier Kinder den Tod fanden. Trümmerhaufen. Da die Behörden Brandſtif⸗ tung der Eltern ſelbſt vermuten, wurden beide erhaftet. Weltspiegel. :: Beſchaſfung einer Elektrizitätsverkehrsſtraße von den Alpen bis zum Niederrhein. Im Zu⸗ ſammenhang mit den Beratungen über das Schluchſeekraſtwerk im badischen Waſſerwirtſchafts⸗ rat am 17. März ds. Is. machte Finanzminiſter Dr. Köhler die wichtige Mitteilung, daß zur Zeit Verhandlungen im Gange ſind zum Zwecke eines Zuſammenſchluſſes der badiſchen Landes⸗ ſammelſchiene mit einem 200 000 Voltnetz eines der leiſtungsfähigen auf Braunkohlenvorkommen betriebenen Großkraftwerkes am Niederrhein. Im Süden wird der Zuſammenſchluß der badiſchen Landesſammelſchiene mit der ſchweizeriſchen be⸗ werkſtelligt werden. Es iſt ſomit nach dem Stand der Dinge zu erwarten, daß bis Ende dieſes Jah⸗ res eine leiſtungsſähige Elektrizitätsverkehrs⸗ ſtraße hergeſtellt iſt, die von den Zentralalpen der Schweiz durch Baden hindurch bis zu den Braun⸗ kohlen vorkommen nach dem Niederrhein zieht. Dieſe gewaltige elektriſche Verkehrsſtraße wird eine außerordentlich hohe Energietransportmög⸗ lichkeit bieten, die von größter wirtſchaſtlicher Be. deutung iſt. :: Grüßenunglütk. In der Nähe von Char; leroi ſind in einer Grube ſchlagende Wetten aufgetreten. Fünf Arbeiter wurden getötet und ſechs verletzt. :: Schiffsunglück auf dem Miſſiſippi. Nach Meldungen aus Newvork iſt auf dem Miſſiſippi ſüdlich von Memphis ein Regierungsſchiff mit 35 Ingenieuren untergegangen, von denen minde— ſtens 25 ertranken. Die Ingenieure hatten an einer Tagung teilgenommen, in deren Pro— gramm auch eine Studienfahrt auf dem Miſſi⸗ ſippi enthalten war. :: Jeanne d'Are⸗Feier in Paris. Anläßlich des Jahresgedenktages der Jungfrau von Orle⸗ ans atte geſtern Paris in den Farben des alten Königreichs Frankreichs beflaggt. Geſtern mor. gen begab ſich zunächſt Painleve begleitet vom verſtändigen, deren Koſten auf über 30 000 Narl f veranſchlagt waren, und dergleichen mehr einen Rechtsanſpruch konſtruiert und durch das Land. gericht 2 ſeinerzeit ein Arreſtbefehl ven insgeſamt 63000 Mark gegen Dr. Höfle! ſſen. Die Pfändungskoſten pp. dieſes Arn ehls beliefen ſich wiederum auf 2417 Mar! zu Dr Höfb innerhalb weniger Tage damals aufbringe, mußte zur Vermeidung ſofortiger Zwangs voll⸗ ſtreckung eines Teils ihrer Möbel. Hierbei iſt zi bemerten, daß Dr. Höfle mit dem Ausſcheiden aus dem Miniſterium keinerlei Einkünfte hatte, was der Juſtizbehörde bekannt war. Als gera⸗ dezu unglaublich muß die Konſtruierung dieſes Rechtstitels gegen Höfle bezeichnet werden und auch das eigenartige Vorgehen gegen ihn und ſeine Familte. Politiſche Umſchau. — Reichskanzler a. D. Marx wieder in Berlin. Reichskanzler a. D. Marx hat ſich von ſeinem Grippeanfall erholt und iſt in Berlin eingetroffen. Er wird morgen an der Vereidigung des neuen Reichspräſidenten teilnehmen. a — Die deutſchen Reparationsleiſtungen im April. Aus dem Bericht des Generalzahlungs⸗ geht hervor, daß ikreich zur Ausführung des Dawes⸗Pl 1 Deutſchland im Monat April 77 ldmark erhalte warnt. N Innenminiſter zum Denkdal, um einen Kranz dort niederzulegen. Hierauf ſolgten die verſchſe⸗ denen Delegationen. Einige Zwiſchenfälle, die von den Royaliſten hervorgerufen wurden, haben den Verlauf der Feier nicht weiter geſtört. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 21. Mai 25 Roman von F. Arnefeld, betitelt ſich ein neuer Roman. mit deſſen Abdruck wir in der heu⸗ tigen Nummer beginnen. Das Flugzeug, das in der heutigen Zeit eine ſo große Rolle ſpielt, hat den Verfaſſer veranlaßt, einen un⸗ gemein packenden Roman zu ſchreiben. Auf⸗ regende Szenen in den Lüften führen uns in den gefährlichen Beruf des Fliegers ein und eine verwickelte Liebesgeſchichte bringt etwas Abwechſelung in das Leben des Flugzeughel⸗ den. Wir glauben, mit dieſem Roman einen guten Griff getan zu haben und hoffen, daß 10 6 Leſern volle Befriedigung bringen rd. ö 8 Zeitungsabonnement ⸗Viehver⸗ cherung. Die Landwirtſchaftskammer hat wiederholt auf das Unweſen der Zeitungsabonne⸗ ment⸗Viehverſicherung Haustterarzt und Haustier · ſchutz hingewieſen und die Landwirte davor ge 8 unmehr entnehmen wir dem Stadtblatt ikfurter Zeitung, daß die Polizei dem *„Der Märchenvogel“, ein Segelflieger f 1 1 d nu 15 Grund des Berſicherungsſchwindels da Giehverſicherungsunternehmen Haustierſchutz ge⸗ ſchloßfen haben und empfiehlt allen Polſzeibehörden, die überall in Deutſchland wohnenden zahlreichen Agenten des Unternehmens von der Schließung zu vetſtändigen und die breite Maſſe zu warnen. Aus den Ausführungen geht hervor, wie recht die Land wirtſchaftskammer hatte, vor dem Un⸗ ternehmen mir ſelnen verſchledenen Zeitungen zu warnen. * Mitglieder des Odenwaldklubs ſowie ſonſtiger Wanderverelne machen wir auf die Freitag, den 15. Mal beſtimmt ſtattfindende Ziehung der Geldlotterie zu Gunſten der Erhalhungder Oden waldtür me ſauf⸗ merkſam. Wer dieſen Zweck unterſtützen will, kaufe ſich noch ein Los, ehe dieſe ausverkauft ſind. Die Verkaufeſtellen ſind aus dem Inſeraten⸗ tell erſichtlich. „Früherer Sport⸗Verein 09, Viern⸗ heim. Auf Wunſch mehrerer Mitglieder des früheren Sp⸗V 09(unter dem Vorſitz Bugert⸗ Bender) werden die Mitglieder obigen Vereins zu der am Freitag Abend im„Frelſchütz“ ſtatt⸗ findenden Zuſammenkunft(gemütlich und geſellig) eingeladen und bitten um zahlreichen Beſuch. * Vom Radſport. Die hieſige Mit⸗ gliedſchaft„Wanderer“ im Arbeiter⸗ Radfahrer⸗Bund„Solidarität“ erzielte bei der am letzten Sonntag in Hocken⸗ heim ſtattgefundenen Bezirks⸗Sternfahrt ſchöne Erfolge. Unter ſehr ſtarker Konkurrenz errang ſich die hieſige Ortsgruppe im Korſofahren die Bezirksmeiſterſchaft und im ber Kunſtreigen⸗ fahren ebenfalls die Bezirksmeiſterſchaft. Im Schulreigenfahren errang ſich unſere gemiſchte Mannſchaft, beſtehend aus den Perſonen: Peter Kempf, Eva Müller, H. Müller, Marta Müller, Anton Bauer und Anna Müller einen 2. Preis. Mit dieſem Erfolg gekrönt, rüſten ſich nun unſere Mannſchaften zur Gau⸗ meiſterſchaft. Dem ſtrebſamen Verein im Deutſchen Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund kann man „zu dieſem beachtenswerten Erfolg nur gratu⸗ lieren. Darum:„Friſch auf!“ zu neuem Gelingen!— Auch veranſtaltet obiger Verein im Monat Juni ein Sommerfeſt. Bei dieſer Gelegenheit werden unſere Mannſchaften aufs Neue ihr Können zeigen.— Am Samstag, den 16. Mai iſt Na ch t wa nde r⸗ fahrt. Abfahrt 9 Uhr vom Lokal.(Siehe Inſerat.) ö* Sport im Walde. Die Ligamann⸗ ſchaft der Sport⸗Vereinigung Amicitia konnte man am vergangenen Sonntag bei dem Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen Hertha⸗Mannheim erfreulicher⸗ weiſe wieder in einer zufriedenſtellenden Form ſehen. Die Mannſchaft war weit beſſer, wie die Sonntag vorher, trotzdem reichten die Lei⸗ ſtungen noch nicht an die Form heran, deren die Spieler fähig ſind. Hoffentlich beſinnen ſich dieſe jetzt wieder auf ihre Pflicht und auf den guten Ruf, den ſte ſeither genoſſen haben. Etwas ſchlecht ſchnitt der Halbrechte ab, er muß unbedingt raſcher und ſicherer werden. Das Tor wurde aushilſsweiſe vom Torwächter der Erſatz⸗ Liga gehütet. Er machte ſeine Sache ganz leid⸗ lich, obwohl er nicht allzuviel Arbeit bekam, dank der guten Verfaſſung der übrigen Mann⸗ ſchaft. Hertha war ein Gegner, der gegen unſere einhelmiſche Elf kaum aufkam, es fehlte ſehr am Schwung und an der Energie Man hatte mehr erwartet, zumal die Leute in körperlich guter Verfaſſung waren. Nach Halbzeit wurde die Sache etwas beſſer, trotzdem hätten die Ver emigten das Reſultat der erſten Halbzeit 4:1 für Vieruheim unbedingt noch verbeſſern müſſen. — Am nächſten Sonntag den 17. ds. Mts. iſt ſplelfrei, da ſich ſämtliche Mannſchaften am Feſt⸗ zug des Sängerbundes beteiligen. Am Himmel⸗ fahrtstag und am Sonntag, den 24. ds. Mts. kommt die Sandhöfer Liga und die ehemalige Bezirksliga Feudenheim. Es wird da für unſere Vereinigung zwei harte Naſſe zu knacken geben, jeder einzelne Spieler wird ſeln beſtes Können aufbieten müſſen, damit der Sieg bei uns bleibt. Die belden verpflichteten Mannſchaften ſind ja rühmlichſt bekannt, als ſehr ſplelſtark u. erfolgreich. Hoffentlich kann das Tor wieder von unſerer alten bewährten Kraft(J. Schmitt) behütet werden, denn dann ſind die Ausſichten auf Sieg weit beſſer. W. ö Kartell der chriſtl. Gewerkſchaften Mannheim. Das Kartell der chriſtlichen Gewerkſchaften des Induſtriebezirks Mannheim beſchäftigte ſich in der am 8. Mai im Bernhardushof ab⸗ gehaltenen zahlreich beſuchten Delegierten⸗ konferenz ſehr eingehend mit den Steuergeſetzentwürfen der gegenwärtigen Reichsregierung. Allgemein kam zum Ausdruck, daß die geplante Steuergeſetzgebung für die Arbeitnehmer, die ohnedies durch die nachteiligen Folgen des verlorenen (Krieges am ſchwerſten belaſtet ſind, vö blig untragbar ſei. Das Reallohneinkommen der arbeitenden Schichten und damit deren Lebenshaltung habe ſich gegenüber der Vor⸗ kriegszeit gewaltig verſchlechtert. Es ſei un⸗ verantwortlich, durchaus berechtigte Lohner ⸗ hoͤhungen abzulehnen, aber gleichzeitig die Arbeitnehmer mit unerträglichen und unſozialen Steuern zu belaſten. i der Ve i i ee verlangt. Zur usgleichs dieſer öffentlichen jedoch ſtärkere Fan. n aushalte eie een des Beſi der größeren Einkommen gefordert we Nachdrücklichſt wurde gefordert, daß Mietsſteuer zeitlich begrenzt, nur für Wohnungsbau und die Erhaltung der wohnungen, nicht aber zu allgemeinen waltungskoſten von Gemeinde und verwendet werden darf. Gegen eine un rechtigte Steigerung der Hausmiete inf des Wegfalls von Hypothekenlaſten Einſpruch erhoben. Von der Reichsregi und den Parteien wurde gefordert, daß diesbezüglichen Richtlinien des chriſt nationalen deutſchen Gewerkſchaftsbundes der Neugeſtaltung des Steuerweſens Rechn getragen wird. Feuſterſchan des Manuheime Einzelhandels vom 16. bis 26. Mai 1925. In dem umfangreichen Maiprogre des Verkehrsvereins Mannheim mit ſe zahlreichen künſtleriſchen, ſportlichen und g. ſchaftlichen Darbietungen erſcheint zum el mal nach langer Pauſe auch der Einzelha wieder als Träger beſonderer Veranſtaltun In der Zeit vom 16. bis 26. Mai eine großzügige Fenſterſchau Mannheimer Ladengeſchäfte finden. Die letzte Fenſterſchau hat im 1911 ſtattgefunden. Die Kriegs⸗ und kriegsjahre, die Waren⸗ und Materialknapph in dieſer unheilvollen Zeit haben den Ei handel ſtark zurückgedrängt und alle Mö 2 keiten und Vorausſetzungen zerſtört, 1 irgendwelchen Propaganda ⸗Veranſtaltn teilzunehmen. ö Man hat davon abgeſehen, der Fer ſchau ein beſonderes Programm zugrund legen, um dadurch der Gefahr einer gew Eintönigkeit auszuweichen und um nich Phantaſie der einzelnen Teilnehmer in Auswirkung zu behindern. Die Fenſte wird alſo ein recht buntes und vielfar Bild zeigen. i An der Fenſterſchau nehmen nicht teil die Geſchäfte des Stadtzentrums einzelner bevorzugter Verkehrsſtraßen, ſo auch die Geſchäfte in den Vororten Seitenſtraßen. Die Angehörigen aller Bra vom kleinen Lebensmittelgeſchäft bis Luxusgeſchäft werden in dieſen Tagen z was ſie an Preiswürdigkeit, Geſchmack Auswahl zu bieten haben. ö Die Veranſtaltung fällt in ihrem Beg zeitlich zuſammen mit der Geſchicklichke prüfung des Rheiniſchen Automobilklub Automobile am Samstag, den 16. Mai dem Blumenkorſo für Automobile am So tag, den 17. Mai. Es iſt ſelbſtverſtändlſ daß den vielen Fremden der bayeriſchen badiſchen Pfalz, die dieſe Veranſtaltun Anlaß eines Beſuches der Stadt Mann nehmen, auch am Sonntag, den 17. Gelegenheit gegeben iſt, die Schaufenſtel beſichtigen und darnach die Leiſtungsfä der Mannheimer Geſchäftswelt zu beu Die Teilnehmer an der Fenſte werden in einem beſonderen Katalog bekan gegeben. Bücherſchau. In den ſturmerfüllten Zeiten der kathol Wiedererneuerung erſtand dem deutſchen lizismus ein Führer und Retter: Pe Caniſius. Durch ſein fruchtbares und ſ reiches Wirken auf allen Gebieten der Wiſſen und des praktiſchen Lebens hat er ſich Ehrennamen eines zweiten Bonifatius verd Als in den Wehen der Reformatlonspe alles wankte und ſtürzte, war er ein unerſ liches Bollwerk für die Verteidigung des liſchen Glaubens. Auf Reichstagen und Religionsgeſprächen wirkte er durch ſeine m volle Perſönlichkelt, entriß er dem Gegner verloren gegangenes Gebiet. Eine Flu glaubenswidrigen Schriften widerlegte er, ſeß dem Schlechten das Gute entgegen. Groß leiſtete er als Lehrer an Univerſitäten. heiligem Elfen widmete er ſich der Erie der Kinder; der hat die Zukunft, dem Jugend folgt. Als Verfaſſer des Katechism iſt Caniſtus berühmt geworden. Sein apo liſcher Freimut war ebenſo gefürchtet wie gepr. Durch die Kraft ſeines Wortes führte in den Schoß der alten Klrche zurück. dem Hintergrund einer quellenmäßig, je volkstümlich gezeichneten Zeit, ſchildert Profe Joſeph Kuckhoff in anſchaullcher Weiſe das Lei des Seligen, der ſich ganz in der G des katholiſchen Glaubens verzehrte; wir welch wunderbare Kraft notwendig war, deutſchen Katholizismus in den Stürmen Glaubensſpaltung zu erhalten. Petrus 0 tritt uns entgegen als Berater von und Vertrauter der Päpſte, als lieber zieher und begeiſternder Prediger, als Schrlfiſteller und gründlicher Gelehrter zweite Apoſtel der Deutſchen, der Rettet deutſchen Katholſzismus durch Wort und Zu beziehen zum Prelſe von Mk. 1