zert uad 90 9 rieb. oratton! 7 1 * ſte! ſte 0 In den N 0 4 5 1 ch zum eiſchütz“ Hälfte. jegeben tag 8 ⸗ 40 Pfg. mlöſen. on 1.50 8: auf der tand. jehörige unſerer age gurken errettig ßrahm⸗ and uſerven Malaga N g ner (Biernheimer Bettung— Biernheimer Nachrichten) Isſcheint iägli 805 ebracht. 145 Fer aſpre her 117, — Austritt aus der F. B. Meine Perſon wurde ratis selle en: wöchentl. Samsta lumen“, halbjährlich einen Fabrp lan, ſowie einen N 126. Unter dieſer Ueberſchrift befaßt ſich der „Freie Heſſe⸗Bauer“ mit meinem dabei ſo eingehend gewürdigt, daß ich noch nachträglich, entgegen meiner früheren Abſicht die Gründe meines Austritts in der Oef⸗ fentlichkeit darlegen muß. In meiner Austrittserklärung habe ich bereits kurz den Grund angegeben: weil die F. B. eine politiſche Organiſation geworden iſt und ſo die durch die Voll⸗ verſammlung geſchaffene Satzung einfach außer Acht lüßt. Jeder Leſer des Fr. H. B. muß mir zugeben, daß ſeit den Wahlen im Mai vor. Jahres ſtets eine beſtimmte politiſche Richtung vertreten wurde. Es iſt ja klar, daß die enge Berührung mit der„Mainzer Tageszeitung“ abfärben muß und daß die Leitung die Färbung gerne annimmt. Ja, ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß man ſeinerzeit den Fr. H. Z. von Alzey nach Mainz verpflanzte, um ihn in einer ö beſtimmten Richtung zu leiten. Im Anfang war man vorſichtig und ließ nur „zwiſchen den Zeilen“ ſeinen Standpunkt allmählich durchblicken; nach den Mai⸗ wahlen aber änderte ſich das Bild, und man trat offener auf. Immer und immer wieder waren es die Regierungsparteien, die das Angriffsziel bildeten; vor allem war es das Zentrum, das verſteckt und offen angegriffen wurde und dem man immer und immer wieder Ver⸗ ſagen und Bauernfeindlichkeit vorwarf. Ich habe geſchwiegen, um der Einigkeit der F. B. willen. Ja, im Intereſſe dieſer Einigkeit ging ich ſoweit, den Vorſtand und die Schriftleitung zu decken. 5 f Wie war es damals? Im Januar dieſes Jahres unternahmen die Herren Dr. Moebus, Schilling uſw. einen Vorſtoß gegen den ge— ſamten Vorſtand und die Schriftleitung des Fr. H. B. und verlangten die friſtloſe Entlaſ⸗ ſung einiger Herren, weil ſie bei der Wahl⸗ kampagne im Dezember die politiſche Neutralität nicht eingehalten hatten. Es muß alſo doch ſchon etwas wahres daran ſein, daß man ſeitens des F. B.⸗Vorſtandes und der Schriftleitung nach und nach die Bauern für eine beſtimmte politiſche Richtung kapern will. Dies wird ja auch in einigen Artikeln des Fr. H. B. zugegeben. Wie heißt es z. B. in Nummer 110: „Parteipolitiſch ſind und bleiben wir neutral; parteipolitiſche Neutralität ſchal⸗ tet aber eine politiſche Betätigung nicht aus.“ Jawohl, eine politiſche Betätigung des zelnen Mitglieder, aber. niemals eine politiſche Betätigung ves Vorſtandes der Organiſation oder eines Bezirkes oder gar der offiziellen Zeit⸗ ſchrift! Durch die Definition der Worte„politiſche“ und„parteipolitiſche Betätigung“ ſucht man ja gerade nach einer Bemäntelung fur ſeine mein e Abſichten, um auch noch diejenigen Mitglieder, die heute noch die pelitiſche Neu⸗ tralität verlangen, einzufangen. Jedenfalls ging die allgemeine Auffaſſung der Vollverſammlung, die die Satzungen ge⸗ nehmigte, dahin, daß die Organisation die politiſche und parteipolitiſche Neutraliät zu wahren habe. Ich gebe zu, daß der Neutralitätspara⸗ graph der Satzungen, wie es ja bei den mei⸗ ſten Satzungen ſo iſt, ein Hintertürchen läßt. Und dieſes Türchen ſoll nun ſeitens juri⸗ ſtiſch angehauchter führender Herren der F. B. und der Schriftleitung geöffnet werden, um politiſche Geſchäfte zu machen, aber auch, um rechtzeitig entſchlüpfen zu können, wenn die Bauern ſehen, wie man ſie irregeführt hat. Und dieſe Zeit wird kommen. Sie wird umſo früher kommen, wenn Sie, verehrl. Schriftlei⸗ tung, es ſich weiter gefallen laſſen, daß man nicht nur verſucht, durch Artikel im Fr. H. B. die Bauern ihrer politiſchen Ueberzeugung, ſondern auch ihrer religiöſen Ueber⸗ zeugung, ihrer Kirche, zu entfremden. Was wollten Sie mit Ihrem Artikel, ich glaube in 5 5 der Karwochenummer, wo Sie von * ein⸗ mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— e monatl. 1.50 Mark frei ins das achtſe tige illüſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkal er.— Annahme von Abonnements täglich Dienstag, den 25 Juni 1925 eee eee, Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksbl. Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rahatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 111 0 0 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Erſte aud älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäfſtsſtelle: Rathausſtr. 86 usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſte Um dle arme Seele der rheinischen Freien Buuer Mein Austritt aus der Freien Bauernſchaft. unverblümten Aufforderung, aus der evange— liſchen Landeskirche auszutreten, bezwecken? Da muß man ſich doch unwillkürlich die Frage vorlegen, ob Sie die Bezeichnung ſchriſt⸗ liche Gewerkſchaft“ noch zu Recht führen. Es iſt ſchon ſo, daß man durch faſt täg⸗ liche Bearbeitung der Mitglieder durch den Fr. H. B. politiſche Geſchäfte zu machen ſuchte.. Daß man da aus der politiſchen und partei⸗ politiſchen Neutralität heraus mußte, iſt klar. Oder iſt es vielleicht politiſch neutral, wenn geſagt wird, daß die F. B. zur Wahrung ihrer Intereſſen gezwungen ſei, aus den eigenen Reihen ſelbſtändige Bauernkandidaten aufzu⸗ ſtellen? Iſt dies nicht offene Propaganda für die Landliſte, deren Mitglieder ſich bei Ge- wähltwerden— die Vergangenheit hat es ge— zeigt— doch den Deutſchnationalen oder dem im deutſchnationalen Fahrwaſſer ſchwimmenden Bauernbund anſchließen? War es politiſch neutral, als gelegentl. der Ta— gung des Reichslandbundes in Worms der Syndikus der Fr. B., Herr Dr. Gürten, öffentlich erklärte, „man ſolle jetzt noch nicht der F. B den Todesſtoß geben, die ache würde ſich ohnehin in der gewollten Weiſe entwickeln, und der Vorſtand der F. B. ſtünde dem heſſiſchen Bauernbund näher, als man ahne.“ Intereſſant iſt es ja, daß die Schriftleitung des Fr. H. B. in einem Artikel:„Ich weiß nicht was ſoll es bedeuten?“ gegen dieſe Ta— gungen des Reichslandbundes energiſch Stel— lung nahm und ihre Abwehrbereitſchaft kund— tat, während im Inſeratenteil dieſe Tagungen in großen Lettern empfohlen wurden. Doch Herr Glahn hat keine Verantwortung für den Inſeratenteil und Herr Krollmann nicht für den redaktionellen Teil!! War es vielleicht politiſch neutral, daß der Fr. H. B. vor der letzten Reichsprüßiden⸗ tenwahl offen für den Reichs blockkandida⸗ ten v. Hindenburg in Leitartikeln, Einſen⸗ dungen und Beilagen eingetreten iſt? Wie war es vor der erſten Reichspräſiden⸗ tenwahl? Damals verlangte ein Leitartikel des Fr. H. B. einen Herrn der Verwaltung für den Reichspräſidentenſtuhl! Nun ja, Herr Jarres als Oberbürgermeiſter iſt Verwal— tungsbeamter und war damals Kandidat des Reichsblocks. Bei der zweiten Reichspräſiden— tenwahl brauchte der Befähigungsnachweis für die Verwaltung nicht erbracht zu werden, denn der Kandidat des Reichsblocks war ja kein Verwaltungsbeamter. Es iſt ſchon ſo, wie Herr Eckert(Klein⸗Winternheim) ſeinerzeit ſchrieb, daß die politiſche Neutralität der Fr. B. zum Schlagwort geworden iſt. Es gibt ja kaum eine Ortsgruppen, Bezirks⸗ oder Vollverſammlung, wo nicht wegen der politiſchen Neutralität die Gemüter aufeinan— derplatzen und die letzte Generalverſammlung der F. B. in Gonſenheim flog voc lauter politiſcher Neutralität auf. Ja, ja, Herr Glahn, der„Ausklang“ der Gonſenheimer Generalverſammlung war noch nicht ganz ſo, wie Sie in Ihrem Artikel„Aus⸗ klang“ in Nr. 107 ſchrieben; und Ihre Rede las ſich im Fr. H. B. ſchöner, als ſie ſich in Gonſenheim anhörte, wo Sie unter ſtändigen „Schluß“ rufen der Verſammlung und auf die Ermahnungen des Vorſitzenden hin Ihre Rede abbrechen mußten. Alſo die Ein⸗ mütigkeit der Verſammlungsteilnehmer unter⸗ einander und zwiſchen Mitgliedern und Vor⸗ ſtand war doch nicht ſo, wie es in Ihren Ver⸗ ſammlungsberichten der breiten Oeffentlichkeit verkündet wurde. Wie ſagte ein führendes Mitglied bei ſeinem Weggang aus der Turn⸗ halle zu ſeinen Freunden: „Morgen können Sie im Fr. H. B. am Kopf in fetten Lettern bringen:„In Gon⸗ ſenheim haben wir geſtern die F. B. be⸗ graben!!!“ Wenn alſo die F. B. ſchon einmal totgeſagt wurde, wie es im Artikel vom letzten Sams⸗ tag heißt, ſo müſſen die Totſager nicht immer Gegner der F. B. ſein, denn in den eigenen zmatiſchen Forderungen“ ſprachen, anders Weshalb hat z. B. der Vorſtand mit Drohung vom Juli vor. N gruppen, die noch mit dem Beitrag länger als 21 Es iſt doch Tatſache, der der. Mitgliederſchwund chroniſch geworden iſt. ſeiner Jahres, alle Orts- bis zu einer angegebenen Friſt rückſtändig ſind, zu veröffentlichen, gewartet? Doch nicht des⸗ halb, weil alle Ortsgruppen nachträglich noch bezahlten, nein! Nur deswegen, weil man ſonſt den Mitgliedern die Augen über den Mitgliederſchwund geöffnet hätte. Es iſt doch auch Tatſache, daß ſich der Syndikus, Herr Dr. Gürten, nach einem anderen Wirkungskreis umſieht, doch auch nur deswegen, weil in nicht allzuferner Zeit die Fr. B. nicht mehr zah— lungsfähig ſein wird. Die mir unterſchobene Abſicht, durch mei⸗ nen perſönlichen Austritt aus der F. B. einen Maſſenaustritt zu veranlaſſen, beſtand bei mir nicht, ſchon deshalb nicht, weil mir die Flucht aus der F. B. ſchon längere Zeit bekannt iſt, eine Flucht, die die F. B. Leitung und Fr. H. B. Schrift⸗ leitung ſel bſt veranlaßte. Hinter meinem Austritt ſteht weder die Zen⸗ trumspartei noch die Zentrumsfraktion. Dieſe Unterſtellung iſt genau ſo unſinnig, als wenn Sie im Ernſt behaupten wollten, ich hätte noch niemals der F. B. freundlich gegenübergeſtan— den, doch hätte mich die Partei gezwungen, Mitglied der F. B. zu werden und zu bleiben. Sie wollen ja mit Ihrer Unterſtellung nut zum Ausdruck bringen, daß ein Zentrums⸗ abgeordneter ohne ſeine Fraktion nichts unter— nehmen kann und darf. Doch darüber können Sie beruhigt ſein. Jedenfalls hat die Zentrumspartei noch keinem ihrer Mitglieder in wirtſchaftlichen Fragen einen Zwang auſerlegt. Nun beſchäftigt ſich der Artikelſchreiber noch mit verſchiedenen anderen nicht zu der Sache paſſenden Fragen. Es muß unbedingt niedriger gehängt weeden, daß man mich im⸗ mer wieder mit der Falſchnummer des Fr. H. B. in Verbindung bringt, nachdem ich in der Generalverſammlung 1924 in Gonſenheim eine diesbezügliche klare Erklärung abgegeben habe. Man merkt die Abſicht! Es iſt richtig, daß ich heute noch Mitglied und Bezirksvorſitzender des Landwirtſchaft⸗ lichen Vereins bin, habe aber noch keine Ge⸗ legenheit gehabt, meine Mitgliedſchaft offiziell zu betonen. Das eine will ich Ihnen, Herr Schriftleiter, aber in aller Offenheit zugeben, nämlich, daß ich von allem Anfang an dagegen war, das dem ländwirtſchaftlichen Verein gehörende An veſen mit Bibliothek etc. in die Vereinigung hineinzuwerfen, weil ich ſchon damals bei dem Zuſammenſchluß an dem Beſtand der F. B. zweifelte. Richtig iſt auch, daß ich mich bis 1909 als Kaufmann in der Weinbranche und vorher als Küfer betätigte. Das iſt aber meiner un⸗ maßgeblichen Meinung nach, doch kein ſo gro— ßes Verbrechen. Ich bin im Gegenteil ſtolz darauf, mir auch in dieſen Berufen einige Kenntniſſe geſammelt zu haben. Uebrigens könnte ich Ihnen die Reihe der Berufe, in denen ich mich ſchon betätigte, noch um eine Anzahl vergrößern. Ich will Sie auch noch weiter mit meinen privaten Verhältniſſen vertraut machen u. Ihnen verraten, daß ich zwar verheiratet bin, aber nicht eingeheiratet habe, ſondern mir eine echte, ſich ſtändig praktiſch, ſowohl im Haus, wie Stall, wie Feld, betätigende Bauersfrau aus der Umgebung meiner Heimatgemeinde in mein Elternhaus, das ich als älteſter Sohn übernommen, geholt habe. Sollten Sie noch diesbezügliche weitere Angaben, wie Höhe der Mitgift uſw. wünſchen, ſo bin ich auch hierzu gerne bereit, glaube aber, daß durch dieſe Mit⸗ teilungen die Tatſache der politiſchen Betäti⸗ gung der F. B. nicht weggeſchafft wird. Richtig iſt auch, daß ich ſchon in dem Auto der Firma Gebr. Himmelsbach gefahren und ebenſo richtig, daß ich weder Angeſtell⸗ ter noch Aufſichtsratsmitglied der Firma bin, Ich frage Sie, in welchem Zuſammenhang ſteht die Firma Himmelsbach zu meinem Aus, tritt? Sollte hier nicht eine ganz beſtimmte Abſicht Ihrerſeits zu Grunde liegen? Zu dem Anſinnen, mein eee. Reihen,. nu in den Reihen des Vorſtandes man der Ueberzeugung, daß die Glanzze R lammermandat niederzulegen, erkläre 5 8 rh 1 ganz anerkengen und direkt von mir fordern, Zentrumsleute waren. reich die von England vertretenen Anſichten an⸗ nehmen wird. Die wenigen Herren, die dieſes Verlangef ſtellen, ſind nicht„die Wähler“. Und wenn ich mir die Unterſchriften des offenen Briefe anſehe und finde, daß hier ein Herr Brisboi meiner Gemeinde verzeichnet iſt, a 0 den man in einer Kreisausſchußſitzung in Bingen öffentlich des Separatismus zie ohne daß er das Gegenteil beweiſes konnte, ſo muß ich dieſen Mann wenig ſtens unter allen Umſtänden ablehnen. Uebrigens kommen mir von allen Seiten Schreiben zu, die meinen Standpunkt voll u daß ich mein Landwirtſchaftskammermandat behalte. 5 5 So ſchreibt ein Mitglieder F. B.: 1 „Wir aber, die wir auf dem Boden des Zentrums ſtehen, verlangen, daß Sie die ſes Mandat beibehalten, denn nur durch den Namen Blank ſind wir Landwirtſchaftskammer⸗ Wahlen ſchloſſen für die F. B.⸗Liſte eingetreten!“ Aehnlich lautender Zuſchriften habe ich noch eine erkleckliche Anzahl, auch von ſolchen Herren, die nicht auf dem Boden des Zenz trums ſtehen, auch in ihrem Leben noch nie Es iſt mir bekannt, wie die Obleuteſitzung des Bezirkes Bingen beſucht war, ich bin auch 1 705 unterrichtet, was vorgegangen iſt, un inde abſolut keinen Anlaß dafür, mein Landwirtſchaftskammermandat niederzulegen. Jedenfalls muß doch feſtgeſtellt werden, daß jeder Bauer, der eine ehrliche, partei politiſche Ueberzeugung hat, mit der F. B. nicht mehr einverſtanden ſein kann. Niemand kann zwei Herren dienen und di Konſequenzen ergeben ſich von ſelbſt. Blank, M. d. L. 5 und Mitglied der Landwirtſchaftskammer. Zur Sicherheitsfrage. Die engliſche Kabinettsſitzung. London, 30. Mai. Das Kabinett hat geſtern die verſchiedenen Fragen, die ſich aus dem in Beantwortung der deutſchen Vorſchläge von Frautreich ausgearbeiteten Entwurf der Note über die Sicherheitsfrage ergeben, geprüft. Die Angelegenheit iſt nunmehr ſoweit gefördert wor⸗ den, daß es jetzt möglich iſt, der franzöſiſchen Regierung gewiſſe Vorſchläge zu machen. Es beſteht die Hoffnung, daß als Ergebnis die⸗ ſer Vorſchläge demnächſt eine. eilung nach Berlin geſandt werden kann, die die Grundlage für ein dieſe Frage betreffendes Uebereinkom⸗ men unter den Alliierten darſtellen wird. Wenn dieſe Hoffnung erfüllt iſt, ſo darf die franzöſiſche Antwort aks Anſicht der Alliierten be ecachtet wer⸗ den. Dieſe Auffaſſung gründet ſich allerdings auf die Hoffnung und den Glauben, daß Frank; Die franzöſiſche Regierung hal der engliſchen Regierung Erklärungen hinſicht⸗ lich der genauen Bedeutung gewiſſer Teile des Notenentwurfs übermittelt, die noch nicht klar waren. Das engliſche Kabinett iſt über di Stellungnahme, zu der es gelangt iſt, völlig einer Meinung, und es kann als ſicher ange nommen werden, daß England noch immer ſei⸗ nen Standpunkt aufrecht erhält, wonach die Er örterung eines weitläufigen oder unbegrenzten Planes abzulehnen ſei und daß 43 für einen begrenzten und beſchränkten Plan eintritt. Ein Vertragsentwurf iſt freilich noch nicht vorhan den und kann aus dieſem Grund den Dom nions nicht unterbreitet werden. Aber die Ue berſeeregierungen ſind ſelbſtverſtändlich über die verſchiedenen Vorſchläge, die Frankreich g mach wurden, unterrichtet. * Franzöſiſcher Kabinettsrat. Paris, 30. Mai. Beim Kriegsminiſterium fand geſtern ein Kabinettsrat ſtatt, in dem Briand über die auswärtige Lage, vor allem! über die Lage in Marokko, ferner über die di. plomatiſchen Verhandlungen in der Sicherheits⸗ und Abrüſtungsfrage berichtete. In unterrich⸗ teten politiſchen Kreiſen erklärt man, daß die geſtern überreichte engliſche Antwort die fran⸗ zöſtöſche Theſe in den weſentlichſten Punkten befriedige. Jedoch verlange London noch einige Aufklärungen über gewiſſe Fragen ſekundärer Art. Ein endgültiges Einverſtändnis ſei zu er hoffen. Einige engliſche Einwendungen ſollen die Schiedsgerichtsverträge betreffen. Die Ver handlungen ſollen fortgeſetzt werden. De Temps iſt der Meinung, daß die Abrüſtungs. note am Dienstag überreicht werden wird. r tionsverpflichtungen. — — 2 — 1 72 — 1 N“ 10 9 Der ſpaniſche Maroklokrieg. Madrid, 30. Mai. Eine hieſige Zeitung Veröffentlicht eine Meldung aus Melille, wo⸗ nach die Rifkabylen in der franzöſiſchen Zone eine ernſte Niederlage erlitten haben, wo bei der Bruder Ab del Krims ſchwer verwun⸗ echt geſetzt und 17 Kaids getötet worden. 0 Im Auftrage des Königs hat Prims de Rivera aus Barcelona Begrüßungstele⸗ gramme an die Armee in Marokko gerichtet, in denen er die Ueberzeugung ausſpricht, daß das Heer, wenn die Umſtände es erforderten, ſtets zu Opfern bereit ſei. Gleichzeitig kündigte Promo de Rivera ſei e Ankunft in Tetuan für den 4. Juni an. Umgruppierung im polniſchen Kabinett. 1 Warſchau, 30. Mai. Der polniſche Staats⸗ präſident hat das Rücktrittsgeſuch des Mini⸗ ſterpräſidenten Thugutt angenommen. In darlamentariſchen Kreiſen hält man vielfach die Stellung des Innenminiſters Rahajski u. des Juſtizminiſters Zychlinsti für ſtark erſchüt⸗ tert. Das Schickſal der Regierung hänge von der Piaſten⸗Partei ab, die im günſtigſten Fall ſich der Stimme enthalten wird. Man rechnet mit einer teilweiſen Umgruppierung des Ka— binetts. ö Beſtütigung weiterer Todesurteile in Bulgarien. 5 i Sofia, 30. Mai. Wie gemeldet wird, hat der bulgariſche König 5 weitere Todesurteile egen kommuniſtiſche Verſchwörer beſtätigt. Von den fünf Verurteilten ſind drei, nämlich Angeloff, Thomoff und Sedloff flüchtig. Politiſche Umſchau — Beunruhigung der pfälziſchen Winzer wegen des ſpaniſchen Handelsvertrages. Die Abgeordneten Burger und Gollwitzer von der Deutſchen Volksparte!l haben im bayeriſchen Jandtag einen Antrag eingebracht, in dem es heißt, daß die Annahme des ſpaniſchen Handels— vertrages unter der ſchwer betroffenen weinbau— treibenden Bevölkerung der Pfalz, beſonders bei den kleineren und mittleren Winzern, große Be— unruhigung hervorgebracht habe. In dem An— trag wird betont, wird betont, daß gegenüber 85 000 Hektolitern ſpaniſchem Wein, die im Frieden eingeführt wurden, jetzt nahezu 600 000 Hektoliter eingeführt werden ſollen. Außerdem würde dieſe Menge fremden Weines zumeiſt in einer Weiſe zu Verſchnittwein benutzt, die dem deutſchen Weingeſetz nicht entſpräche und wodurch der pfälziſche Weinbau weiteren Scha— den und Nachteil erleide. Der Landtag möge daher die bayeriſche Staatsregierung erſuchen, unverzüglich und nachdrücklich bei der Reichsre— gierung dahin zu wirken, daß dieſe noch vor der nächſten Weinernte ihr Verſprechen einlöſe, ent— weder die Zollſätze neu zu regeln oder den Ver— trag zu kündigen. 1 Wirllichkeit an der inneren Wahrhaftigkeit ſehlen ließen. Hitler auf der vor einiger Zeit in München ab⸗ — Treue Erfüllung der deutſchen Repara— Die Reparationskommpel ſion hat in einer Sitzung von geſtern vormittag nach dem amtlichen Kommunique einſtimmig be— ſchloſſen, der Botſchafterkonferenz in Beantwor— tung ihrer Anfrage vom 27. Mai mitzuteilen, daß Deutſchland ſeine Reparationsverpflichtun— gen, die gegenſeitig feſtgeſetzt ſind, treu erfüllte. — Zentrumsantrag zum 8. In den letz⸗ ten Jahren ſind latholiſche Geiſtliche angeſichts der kirchlichen Trauung mancher Ehepaare in ſchwere Gewiſſensnot gekommen. Die vielfach verworrenen Verhältniſſe der Nachkriegszeit, be— ſonders in den oſtenrenäiſchen und.. ropäi— —— g anmdalich die geſetzlich vorgeſchriebenen Urkun⸗ den beizubringen. Haben ſolche Geiſtliche gleich. det worden ſei. 524 Rifkabylen ſeien außer Ge⸗ nigung nicht erreicht. gegen„den bayeriſchen Lokalpatriotismus“ jammervolle Taktik der Deutſchnationalen“ und den oder einen 0 8 wohl in ſchwerer Gewiſſensnot ohne Ziviltrau⸗ ung kopuliert, ſo ſind auf Grund des 8 67 des Str. G.B. mehrfach Beſtraſungen erfolgt. Das war eine außerordentliche Härte, da keineswegs die Abſicht vorlag, das beſtehende Geſetz zu ver. letzen. Verſchiedentlich hat die katholiſche Preſſe ſich mit dieſem Mißſtand beſchäftigt, ebenfalls in den Kreiſen des Klerus kam es zu lebhaften Erörterungen. Es iſt darum ſehr zu begrüßen, daß die Zentrumsfraktion des Reichstags beim Haushalt des Reichsminiſteriums des Innern eine Entſchließung der Abgeordneten Dr. Schrei⸗ ber und von Guerard eingebracht hat:„Der Reichstag; wolle beſchließen, die Reichsregierung zu erſuchen: zu erwägen, in welcher Weiſe in beſonderen Fällen, in denen die Unmöglichkeit, die für die Eheſchließung geſetzlichen Urkunden beizubringen, zu ſchwerer Gewiſſesnot geführt hat, Härten nach Möglichkeit vermieden oder ge— mildert werden können.“ ö— Hitlers neues Programm. Ein Rund⸗ ſchreiben der Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Ar⸗ beiterpartei an die Ortsgruppenführer, das als ſtreng vertraulich bezeichnet wird, weiſt darauf hin, daß unbedingt ein Trennungsſtrich gezogen werden müſſe zwiſchen all denen, die ſich zwar als völkiſch und ſozial gebärdeten, es aber in Die Gründe für dieſen Entſchluß hat gehaltenen Tagung der böhmiſchen und deutſchen Nationalſozialiſten dargelegt. Die Neugrün⸗ dung des Nationalſozialiſtiſchen Volksbundes in München habe die ſittliche Erneuerung und Rei— Weiter habe ſich Hitler 7 gegen das Judentum gewandt. Sein neues Programm ſieht erhöhte Verſammlungstätigkeit, regſte Agitation und Propaganda von Mann zu Mann, ſtrengſte Vermeidung von Streitigkeiten mit einzelnen Sozialdemokraten und Kommuni— ſten und anderes mehr vor. Die Tage des Sep— tember 1923 müßten wieder lebendig werden. Im Auguſt ſoll ein Parteitag ſtattfinden, der eine Aenderung der Satzungen und des Programms bringen ſoll. Außerdem ſoll Hitler demnächſt „zwecks Inſormationen eine wibſſenſchaftliche Reiſe antreten“, über deren Verlauf die Orts⸗ gruppenleiter vertraulich unterrichtet werden. — Abg. Steiniger über die Deutſchnationalen. Der Abgeordnete Dr. Steiniger ſcheint dem— nächſt ſeinem Fraktionskollegen Dr. Beſt ſolgen, und die Deutſchnationale Volkspartei verlaſſen zu müſſen. Dr. Steiniger halte bekanntlich in dem völkiſchen Ehrengericht mitgewirkt, das Dr. Beſt das Recht zuerkannte, ſein Mandat zu be— halten. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion he: nunmehr, wie die„Voſſ. Ztg.“ meldet, ihrer— ſeits ein Ehrengericht einberufen, vor dem ſich Dr. Steiniger verantworten ſoll. — Belgiſche Regierungs bildung und kein Eude.„Peuple“ meldet, daß der Parteivorſtand der ſozialiſtiſchen Partei beſchloſſen hat den Ge— neralrat für Dienstag einzuberufen. Vis dahin dürfte ſich die Kriſe kaum weiter entwickeln Die Verhandlungen werden eifrig fortgeſetzt Im Vordergrund ſteht weiter der Plan der Bil; dung eines demokratiſchen Miniſteriums. Eine Einigung zwiſchen Sozialiſten und Katholiken über das Programm ſcheint möglich. Die größte Schwierigkeit beſteht in der Frage des Präſi— diums, das von beiden Parteien beanſprucht wird. Nach dem Blatt ſoll man ſogar die Bil— dung eines Kabinetts ohne Miniſterpräſidenten erwägen. die dieſem jedoch entfernt Perhaftung Verbrennungen det wurde eine männliche Leiche. Der Geländete wurde von ſeinen Angehörigen als der und zur Beſtattung nach Mannheim überführt. Häußler ſtürzte ſich ſeinerzeit von Bord eines Schiffes in einem Anfall von Schwermut in den Rhein. 5 g Eppertshauſen, 29. Mai. Der hier als Naturheilkundiger tätige, im weiten Umkreis bekannte Frühwein wurde auf Veranlaſ⸗ ſung der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt ver⸗ haftet, weil er den Tod eines 23jährigen Mäd⸗ chens von Ober⸗Roden verſchuldet haben ſoll, 5 dem er unerlaubte Eingriffe vorgenommen at. Weinheim, 29. Mai. Ein folgenſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern mittag auf der Straße zwiſchen Hemsbach und Weinheim bei Sulzbach. Ein aus der Richtung von Darmſtadt kommendes Auto des Autohauſes Georg Ebert erlitt bei Sulzbach einen Reifenbruch. Durch das Platzen des Reifes wurde ein Fuhrwerk ange fahren und der Mitſahrer, der Sattler Otto Lang, aus dem Wagen geſchleudert, ſodaß Lang ſchwere Verletzungen erlitt, an deren Folgen er gleich nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Der Wagenlenker Ebert erlitt leichtere Verletzungen. Das Pferd des angefahrenen Wagens wurde ſchwer verletzt. g Offenbach, 29. Mai. In der Angelegenheit der 11jqährigen Erna Dörfel hat die Kriminal- polizei die Täter bereits ermittelt und feſtge⸗ nommen. Es handelt ſich um den 2 jährigen Arbeiter Adam Fuchs aus dem Nachbarort Bürgel. Fuchs wurde der Leiche gegenüber ge. ſtellt und hat ofort ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Darnach hat er gemeinſam mit dem noch flüchtigen 22jährigen Philipp März aus Bürgel am 14. Mai das Mädchen in den Wald gelockt. Dort wurde das Mädchen vergewaltig— und erwürgt. Die beiden Mörder waren In— ſaſſen des Verſorgungshauſes, hatten ſich aus und trieben ſich ſeitden in der Stadt herum. Kreuznach, 29. Mai. Ruthinger in Kreuznach, der ſich als Vertreter der Holzbau Aktien-Cteſellſchaft in Neuß ausgab und Bauverträge abſchloß, obwohl er bei der genannten Firma nicht mehr tätig war, konnte in München verhaftet werden. Bei der machte er einen Selbſtmordverſuch, indem er Lyſol zu ſich nahm, wobei er durch im Halſe die Sprache verlor. Wie ſich herausſtellte, heißt er nicht Ruthinger, ſondern Auguſt Karl Richard Exner aus Trier. Er hat ſich als gemeingefährlicher Verbrecher entlarvt, der von den Staatsanwaltſchaften Kob— lenz, Frankenthal, Düſſeldorf, Frankfurt a. M. und Wiesbaden wegen Betrügereien und ſonſti— ger ſchwerer Delikte geſucht wurde. In der Pfalz gelang es ihm ſogar, ſich unter Vorſpie— gelung falſcher Tatſachen in den Beſitz eines Au— tos zu ſetzen, mit dem er im Bezirk Idar den großen Mann ſpielte. Zweibrücken, 29. Mai. Gelegentlich einer Vor⸗ ſtellung in der zur Zeit hier weilenden Mena— gerie hatte ein hieſiger Sägewerksbeſitzer eine Wette abgeſchloſſen, daß er den Löwenkäfig be— treten werde. Auf irgend eine Weiſe erhielt die Behörde hiervon Nachricht und richtete an die Direktion der Menagerie ein ſchriftliches Verbot dieſer Senſation mit der Drohung, daß die hin, terlegte Sicherheitsſumme eingezogen ede wenn eine nicht mit der Pflege und Wartung der Tiere betraute Perſon den Käſig betrete. Das Publikum nahm dieſe Mitteilung mit 1 barem Mißveranügen auf. wurde jedoch dadur aus Mannheim ſtammende Wilhelm Häußler erkannt Der Schwindler C. A. ſt leeren Käfi duktion die Lacher Karlsruhe, 29. Mai. Line der einen ſchlimmen Ausgang erlaul ſich die geſtern vor dem Ser ericht ſtehen, den ungeklagten Eugen Dicherhoff, Holz, arbeiter aus Philippsburg, Joſef Hene ka, Kraftwagenführer aus Neuthard, Lorenz Non eiſen, Hilfswaldhüter aus Hambrücken. Der Angeklagten 5 ird zur Laſt gelegt, am 18. Sep tember 1923 den Tod ihres 15 Jahre alten Ar. beitskollegen Ernſt Rockers von Huttenheim, der gleich ihnen im Terpenwerk Graben⸗Neu⸗ dorf beſchäftigt war, durch ein elektriſches Ex. periment verſchuldet zu haben. Dickerhoff hatte ſich des öfteren mit den jüngeren Arbeitern Svpäſſe dadurch erlaubt, daß er ſie gelegentlich elektriſierte. Im Falle Rockers hatte der An⸗ geklagte Dickerhoff einen Leitungsdraht an di 220 Molt ſtarke Lichtleitung angeſchloſſen und gen Kontakt dadurch hergeſtellt, daß er der Draht mit der Türklinke an der zum Heizraum führenden Tür verband. Um die Stromwir⸗ kung zu erhöhen, ſchüttete er vor die Tür einen Eimer Waſſer. An dem genannten Tage ſchick⸗ ten nun die Angeklagten den Rockers in den Heizraum. Als der ahnungsloſe Junge die Türklinke erfaßte, wurde er vom elektriſchen Strom getroffen und ſank tot aſammen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Wegen gemein⸗ ſchaftlicher Körperverletzung erhielt Dickerhoff 8 Monate, Notheiſen 3 Monate und Heneka 1 Monat Gefängnis. ie Weltſpiegel. :: Ein Ganghoſer⸗Denkmal in Berchtesgaden, Der im Jahre 1920 verſtorbene Dichter Ludwig Ganghofer hat für einige ſeiner Erzählun⸗ gen das Berchtesgadener Land zum Schauplatz gewählt. In dankbarer Erinnerung wird daher die Gemeinde Berchtesgaden dem Dichter zu ſeinem 70. Geburtstag am 7. Juli ein Denkmal enthüllen. :: Die Geliebte des Maharadſcha. Die Er⸗ mordung des reichen Bombayer Kaufmanns Bawla, der es gewagt hatte, die Geliebte des Maharadſcha von Indore zu ſich zu neh⸗ 5 men, hat ihre Sühne gefunden. Von den neun Angeklagten wurden drei zum Tode, vier zu lebenslänglichem Kerker verurteilt und zwei wurden freigeſprochen. Die Verurteilten ſtehen in engen Beziehungen zur Regierung von In⸗ dore, dem Maharadſcha und deſſen General— adjutanten, der jetzt auf Lebenszeit ins Ge⸗ fängnis kommt. Dies bildet die politiſche Seite des Skandalprozeſſes, in dem die ſchöne Tänzerin Mumtaz die Hauptrolle ſpielt, denn um ſie zu dem Maharadſcha zurückzubringen, war das Auto überfallen und Bawla getötet worden, während die Tänzerin Mumtaz dutch das Eingreifen engliſcher Offiziere gerettet wurde. Im Prozeß iſt der Maharadſcha von Indore ſtark belaſtet worden. Fp. Aus dem Reiche der Imker. Ein Bie. nenſchwarm im Mai— iſt wert ein Fuder Heu ſagt ſchon eine alte und durchaus zutreffende Bauernregel. Die warme Witterung des dies⸗ jährigen Maimonat hat verurſacht, daß an vie⸗ len Stellen der Provinz, beſonders in der Al⸗ zeher Gegend, die erſten Bienen bereits zu ſchwärmen begonnen haben. Nach vielen An, zeichen zu ſchließen, beſonders nach dem gün— ſtigen Stand der Reben ſteht ein gutes Honig— jahr bevor, denn ein gutes Weinjahr bringt in der Regel auch einen guten Honigertrag. Der Märchenvogel Segelflieger-Romann von F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin.) (16. Fortſetzung.) Die Majorin zupfte verlegen an ihrer Handtaſche unnd meinte gutmütig:„Na ja, warum ſollte er denn eigentlich nicht Flieger? Das kam mir nur im erſten Augenblick ſo ſchrecklich vor, denn ſchwer mag es vor allen Dingen immer für Sie ſin, dieſes Bangen u. Fürchten. Nicht wahr? Ich wollte Ihnen nicht zunahe treten. Mein Mann iſt ja auch Luft⸗ ſchiffer.— nun wollen wir Ihren Gat— ten fragen, ob er mit uns kommen will?“ Corner freute ſich ſehr, Major von Lang— ſtreu wiederzuſehen. Die aufrichtige Behandlung des Mannes, den er als gediegenen, ſtrebſamen Aviatiker kannte, tat ihm ſichtlich wohl. Nachdem Corner Langſtreu Aeroplan gezeigt hatte, begab ſich die kleine Geſellſchaft in das Hotel„Eſplanade“, um dort gemeinſam das Frühſtück einzunehmen. da die Majorin auf Sansſouci beſtand, orue und der Major aber den Flugplatz nicht verlaſſen wollten, entſchloſſen ſich die Damon, den Nachmittao allein zu verbringen. So— noch ſeinen Im Hotel angekommen, ſetzte ſich die Ma⸗ jorin probeweiſe an drei Tiſche, da ſie jedoch den gewünſchten Platz nicht fand, wurde auch der dritte Tiſch aufgegeben, und ein vierte) endlich dauernd, wenigſtens ſchien es ſo, be— ſetzt. Der Kellner folgte geduldig den Herr— ſchaften. Möchteſt du nicht entſcheiden, was du eſſen willſt?“ fragte der Major. „Alles, nur kein ſogenanntes Wiener Schnitzel! Ich finde die Berliner Küche über⸗ mupt fürchterlich. Corner lächelte. 1 „Ich bitte Sie, jedermann will doch Salat und Gemüſe zu ſeinem Braten eſſen. Hier aber bringt man mit großer Feierlichkeit eine Schüſſel nach der anderen. Und was iſt darin? Ein ganz gewöhnlicher Kartoffelſalat. Die nächſte Schüſſel enthält weiße Bohnen, eine dritte Kartoffelbrei!“ „Willſt du nicht entſcheiden, was du eſſen willſt, liebe Bozena?“ unterbrach ſie Lanſtreu, auf den Kellner weiſend, der mit einem klei— nen verſteckten Lächeln in den Mundwinkeln am Tiſchende ſtand. 1 Bitte, ſage nur, daß ich keine Schnitzel will—“ Mitten im Satz ſtand ſie auf. „Finden Sie nicht auch, daß es hier zieht, meine Herrſchaften? Ich denke doch, wir ſetzen uns lieber dort in die andere Ecke!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ging ſie quer durch den Speiſeſaal. Langſtreu litt Höllenqualen. Er wagte Meta kaum anzuſehen. Sie aber, die erriet, was in ihm vorging, ſagte unvermittelt: „Es iſt zu nett, daß der Zufall uns hier zuſammengeführt und nun wir auch Ihre liebe Frau kennen lernten. Hoffentlich gewöhnt ſie ſich bald an die kleinen Lokalgebräuche, die uns Wienern im Anfang ja ſo läſtig ſind.“ Er ſah ſie ſtumm an. „Wie gut du biſt?“ ſtand in dem Blick, „du wirſt mich tröſten, ich danke dir!“ Das Faeühſtück wurde beſtellt und der Kellner mittels eines Trinkgeldes bewogen, Salat und Gemüſe nicht einzeln zu ſervieren. Eine Zeitlang ſchien es, als ſei Frau von Langſtreu zufrieden, denn ſie aß mit gutem Appetit und ſprach dabei unaufhörlich von all Ai die ſie in Berlin unbedingt ſehen lüiſſe. Plötzlich ſtand ſie wieder auf und warf ihrem Gatten einen vorwurfsvollen Blick zu. „Merkſt du denn nicht, Hans, wie abſcheulich os hier nach Hammel riecht? Sicher iſt die vüche ganz in der Nähe!“ Aber ich rieche wirklich nichts, liebe Bo⸗ zena—“ 5 „Nun, du haft eben keinen ſo empfind⸗ lichen Geruchsſinn wie ich; nicht aushalten! ſetzen wir Saales, dort wurde eben ein Tiſch frei, wie ich ſehe.“ ſehen zu ich kann es hier Bitte, meine Herrſchaften, uns doch in die hintere Ecke des Das ewige Platzwechſeln begann Auf⸗ erregen. Man ſchmunzelte rings⸗ auch beide nie vergaßen, was wir. ſchuldig waren. kennen, müſſen Sie mich ja falſch beurteilen, denn daß wir zuſammen paſſen wie Feuer und Waſſer, das ſieht ja ein Fremder, wie viel mehr aber Sie erſt, Frau Metaeeeeeeeeee mehr aber Sie erſt, Frau Meta,“ .. andern Und jetzt, wo Sie Bozena herum. Die Majorin rümpfte die Naſe. „Ein unausſtehliches Volk, dieſe Berliner! Ach, wäre ich doch erſt wieder daheim! Du hätteſt mich wirklich nicht zwingen ſollen, eine ſolche Reiſe mit allen ihren Unbequemlichkei⸗ ten mitzumachen.“ „Aber, liebe Bozena, du wirſt dich erin⸗ nern, daß ich im Gegenteil——“ Na ja, aber ich konnte dich doch nicht allein reiſen laſſen; du weißt ſchon——“ Dann nickte ſie den beiden jungen Frauen verſtändnisvoll zu:„Sie begreifen— dieſes Berlin! Na, und einem Wann, dem iſt ja nie zu trauen.“ Dem Major ſtieg das Blut in die Schlä⸗ fen. Zum erſtenmal ſagte er in gereiztem Ton: „Ich muß doch ſehr bitten, meine Liebe, derlei grundloſe Andeutungen ein für allemal zu un⸗ terlaſſen. Du weißt ſehr gut, daß ich nur mei⸗ nes Berufs wegen dieſe Reiſe unternahm und für Berlin nicht das geringſte Intereſſe habe!“ Seine Frau ſetzte eine gekränkte Miene auf und ſchwieg. Als man das Hotel verließ, wußte es Langſtreu ſo einzuteilen, daß er mit Meta etwas hinter den anderen zurückblieb. „Ich bin Ihnen eine Erklärung ſchuldig,“ begann er gepreßt. „Ich möchte Ihnen ſagen, Gatte meiner Frau wurde.“ Meta blieb erſchrocken ſtehen. „Herr Major...“ Ich muß es Ihnen ſagen. Wer weiß, ob ich je wieder Gelegenheit dazu finde. Einmal nur, dieſes einzige Mal, laſſen Sie mich offen ſprcheen, ich werde dann alles leichter tragen, was das Schickſal mir noch auferlegen wird.“ „Ich habe kein Recht.“ 5 „Doch. Niemand hat ſo ein heiliges wie Sie. Sie wiſſen dies ſehr wohl, wenn wir — 657 wie ich der Lieber Freund“ murmelte Meta verſtört, „weshalb darüber ſprechen? Das Leben führt ja oft ungleiche Menſchen zuſammen... Und Ihre Frau iſt gut... Hat Sie lieb...“ „Das leugne ich nicht, ſie heiratete aus Liebe, ich...“ Er atmete ſchwer. Dann bezwang er ſich mit Gewalt.„Meine Geſchichte iſt ja ſehr all⸗ täglich. Ich war ein au sdem Kriege heimkeh⸗ render Flieger, als mein Vater ſtarb und mir die Sorge für meine alte Mutter und eine noch im Kindesalter ſtehende Schweſter hinter⸗ ließ. Beide waren mittellos, Verwandte, die ſie hätten unterſtützen können, hatten wir nicht. In dieſer Zeit war ich in Wien in Garniſon, und Bozena Stradal hatte ſich ſterblich ver⸗ liebt in mich. Sie war ſehr ſelbſtbewußt im Gefühl ihres Reichtums. Man hatte ihr nie einen Wunſch verſagt. Warum ſollte auch nicht der Mann ihrer Wahl zu haben ſein? ſo dachte ſie— ſo dachte ihr Vater— und ich...“ Er ſtockte und fuhr dann gequält fort: „Wäre mein Vater am Leben geblieben, ich wäre eher geſtorben, als daß ich mich verkauft hätte. So aber... Sie haben auch eine Mut⸗ ter gehabt, Meta, und Sie hätten ße nicht hungern ſehen können, nicht wahr?“ „Nein! Bei Gott nicht!“ ſchüttert. ö „So iſt es gekommen. Ich war ihr kein ſchlechter Gatte. Ich habe getan, was ich ihr an den Augen abſehen konnte. Selbſt mein Herz war frei, bis... Freilich, jetzt leide ich ſchwer...“ Meta unterbrach ihn haſtig:„O, mein Frnund, es gibt einen Troſt: Sie haben Ihre Pflicht getan.. Und werden Sie immer tun. Das entſchädigt für vieles.“ i rief Meta er · „ Wortſetzung folat.)) d. Halbe Preiſe, 50 und 75 Pfg —— Eine katholische Miſſions. geſchichte. Die Steyler Miſſions druckerei, die erst vor kurzem den Miſſionsfreunden und allen katholiſchen Gelehrten in dem„Miſſionsrecht“ von P. Grentrupp ein hochwillkommenes wiſ⸗ ſenſchaftliches Werk geſchenkt hatte, bereichert das miſſionswiſſenſchaftliche Studium mit einer weiteren Neuerſcheinung von ähnlich hoher Bedeutung. Der Münſteriſche Profeſſor der Miſſionswiſſenſchaften, Dr. Schmidlin, hat es unternommen, aufgrund ausgebreiteter und tiefgehender Forſchung eine geſchichtliche Darſtellung zu geben von dem Siegeszug des Evangeliums durch die Jahrtauſende. Eine eingehende Würdigung dieſes hervorragenden Werkes muß einer ſpäteren Darſtellung durch fachkundige Hand vorbehalten werden. Heute ſoll nur in aller Kürze auf das Werk aufmerk⸗ ſam gemacht werden. Jeder Miſſionsfreund, ſowie auch jeder Theologe darf erfreut ſein über die Fülle des dargebotnenen Stoffes, u. die neue Miſſionsgeſchichte dürfte eine überaus wertvolle Bereicherung der allgemeinen Kir— chengeſchichte bilden. In der Miſſionsgeſchichte der praktiſchen Miſſionen und Seelſorge iſt eine Schule geboten, wie ſie miſſionieren, welche Methoden ße befolgen und welche Feh— ler ſie vermeiden ſoll. Die Miſſionsgeſchichte von Prof. Schmid— lin zeigt die Miſſionsentwicklung in einem auf⸗ wärts und vorwärts gerichteten Fortſchritt. Daraus ergibt ſich auch der provindentielle Fapen und der göttliche Weltplan, nach dem ſich die Verbreitung und Erhaltung des Rei⸗ ches Gottes auf Erden vollzieht. Wenn auf irgend einem Gebiete geſchichtlichen Werdens, ſo hat die Vorſehung auf dieſem ihre beſtimm— ten Abſichten, die ihre menſchlichen Organe be— wußt oder unbewußt durchführen, die oft ſchwer herauszufinden und feſtzuſtellen, aber zweifellos vorhanden ſind und vielfach den Schlüſſel zu dem mannigfach verſchlungenen Eeſchick der Weltevangeliſation bilden. Vor uns eröffnet ſich damit ein trotz mancher Ver- zerrung in Einzelzügen doch herrliches Ge— ſamtbild voll wunderbarer Talen und Ge— ſchehniſſe, ein lebendiger Beweis für die welt— bezwingende und welterobernde Macht und Kraft des Chriſtentums und der Kirche. * Viernheim, 2. Jun * Die Pfingſtfelertage ſind bei gutem i Wetter ſchön verlaufen. Der Niederſchlag am Sonntag vormittag war nur von kurzer Dauer. Nachmittags konnte der Reiſeverkehr wieder einſetzen; daß dieſer ſtark werden dürfte, war dann auch klar. Jung und alt zog frohgemut hinaus in Berges Tal und Höh. Wo man hinſah, wogten Menſchenmaſſen. Alle wollten ſie Anteil haben an der Natur ſchönem Kleide, deſſen Zauber das Auge in den Bann zieht. Der Ausflugs- und Touriſtenverkehr der Berg— ſtraße war ganz enorm. Nach Mitteilung aus Lokale Nachrichten. oder an Pfingſten aufgeführt wird, dürfte an ſich gleich ſein; ein wirklich religiös empfin⸗ dendes Gemüt muß für derartige Darbietungen zu jeder Zeit empfänglich ſein. 5 a Was die Aufführung ſelbſt betrifft, ſo müſſen wir ehrlich geſtehen, daß ſie uns in allen Teilen befriedigt hat. Wir erinnern uns allerdings, ſchon Paſſionsſpiele in größerem Format geſehen zu haben, in größerer, plaſtiſcher Auswirkung einer weiter geſpannten Szenerie. Darauf muß ein Spiel in den vorliegenden Verhältniſſen verzichten. Dagegen kommt hier ein anderes Moment in geſteigertem Maße zur Geltung: Das rein menſchliche Erfaſſen der erhabenen Geſtalt des Erlöſers. Alle die einzelnen Phaſen des Leidenswegs bis zum blutigen Drama auf Golgatha: All das iſt von dem Chriſtusdarſteller, Herrn Direktor Hans Wilhelmy, ſo ergreifend und am Schluß wahrhaft erſchütternd dargeſtellt, daß man nicht von hinnen geht, ohne den großen nachhaltigen Eindruck religiöſen Erlebens. Wie wir hören, ſoll das Spiel heute Abend zum letzten Male wiederholt werden mit der beſonderen Vergünſtigung, daß auf beiden Plätzen nur halbe Preiſe gezahlt werden. Hoffentlich tragen auch dieſe Zeilen Darſtellern die entſprechende Anerkennung für ihr redliches, ideales Bemühen nicht ausbleibt. § Der Stenographen⸗Verein„Ga⸗ belsberger“ beteiligte ſich zahlreich an dem dies jähtigen Bezirkstag in Bensheim. Sowohl die Vertreterverſammlung, als auch das Wett- ſchreiben waren ſehr gut beſucht. Außerordentlich intereſſant war der Vortrag des 2. Bundesvor⸗ ſißenden Oberſtudlendlrektor Prof. Pfaff über die Bedeutung der deutſchen Einheitsſtenographie. Die Stadtverwaltung begrüßte die ernſte und bedeutungsvolle Arbelt der Stenographen⸗ Vereine. Ein Mitglied der Handelskammer gab ſelner Verwunderung über den guten Geiſt und die intenſtoe Arbeit des Bezirks Bergſtraße Ausdruck und erſuchte die Stenographen⸗Vereine, recht viele Mitglieder anden amtl Geſchäſtzſtenographen⸗ prüfungen teilnehmen zu laſſen. Bel großem Wettbewerb konnten folgende Mitglieder des hieſ. Vereins Preiſe erringen: in 140 Silben: 1. Preis und Ehrenpreis: Anna Lammer; in 100 Silben: 2 Prels: Adolf Effler, Nanchen Hauf, Heinrich Bergmann, Anna Walter und Wilhelm Effler; 3. Preis: Edmund Winkler, Alois Schmitt, Philipp Fleiſchmann, Nikolaus Nlebler und Curt Schalk; in 60 Silben: 1. Preis und dazu bei, dieſen heutigen Abend zu einem vollen Haus zu geſtalten, damit den verdienſtvollen Ehrenpreis: Heinrich Münkel, 2. Preis Gretel Müller, 3. Preis Albrecht Schrimpf. Möge der Was die Leitung der 10 Amundſens ſagt. Wien, 29. Mai. Die Leitung der Expedi⸗ tion Amundſens berichtet der„Neuen Freien Pkeſſe, aus Spitzbergen: Tag für Tag dringen verſchiedene Leute von uns 20 nautiſche Meilen bis zur Dekmann⸗ bayinſel vor, um von den dortigen Höhen nach Norden ins Meer auszulugen, weil wir die Möglichkeit wieder und wieder beſprochen ha— ben, daß die Flugzeuge niedergegangen ſein und auf dem Treibeis nach Süden kommen könnten. Dort müßten wir ſie alſo ſuchen. Aber der Befehl Amundſens lautet: Die Schiffe müſſen hier liegen bleiben wenigſtens 14 Tage bis. nach dem Abflug. Dann erſt dürfen wir die nördliche Eisgrenze abſuchen. Daß die bei— den Flugzeuge ihren Vorrat an Brennſtoff aufgebraucht haben und dadurch zum Landen gezwungen worden ſeien, hält man bei uns für ausgeſchloſſen. Wir ſind alle der Anſicht, daß das gute Wetter die Flieger veranlaßt hat, ihren Aufenthalt am Pol auszudehnen, um genaue Beobachtungen zu machen. So— lange alſo das gegenwärtige gute Wetter an— hält, brauchen wir uns nicht ernſthaft zu äng— ſtigen, obwohl jeder Tag, der vorübergeht, ſelbſtverſtandlich die Möglichkeit vergrößert, daß die Flieger bereits auf dem Wege nach dem Kap Kolumbia ſind. Eine andere Möglich— keit beſteht allerdings auch darin, daß die Flug— zeuge auf dem Rückflug beſchüdigt wurden und die Inſaſſen jetzt zu Fuß Spitzbergen zu er— ſreichen ſuchen. Wirtskreiſen war das Geſchäft ein zufrieden ſtellendes. Das Raſen und Rattern der Auto— ö mobile und Motorräder hielt beide Tage in So wären die Feſttage wieder hinter uns, ſie brachten uns Erholung und Stärkung, die wir alle für den Alltags- ſtärkſtem Maße an. kampf ſo notwendig brauchen. Unglücksfall. Kempf in Weinheim mit ihrem Fahrrad den ſteilen Marktplatz herunter ohne daß eine Bremſe Die Folge davon war, daß, die Dame die Steuerung verlor und gegen einen Randſtein auffuhr. Mit ſchweren Verletzungen am Rad war. mußte dieſe vom Platze getragen werden. Lebensgefahr ſoll jedoch nicht beſtehen. Wieder; eine Warnung, auf ſteilen Straßen nicht ohne Schutzbremſe zu fahren. Die Dame war vorher von Straßenpaſſanten gewarnt worden. Den Mahnungen folgte dieſe jedoch nicht, und gleich darauf war das Unglück geſchehen. * Volksvereins⸗Verſammlung. Unſere übliche Frühjahrs⸗Berſammlung konnte ſelther keinen freien Sonntag finden und mußte deshalb bis jetzt hlnausgeſchoben werden. am nächſlen Sonntag Mittag ſtatt. und Erlebniſſe zum ewigen Rom“. werden die Tagung umrahmen. auf der der Verſammlung zu werben. * Münchener Paſſionsſpiele. Es iſt richtig: Unſere Zeit, die ſich heutzutage in allen möglichen Feſten und Feſtlichkeiten ver⸗ en nötigen Ernſt auf, um die Erhabenheit eines religiöſen Spiels in ſeiner ganzen Tiefe zu e er Münchener Paſſionsſpiele an den beiden Pfinſt⸗ enn ob nun ein Paſſionsſpiel in der Charwoche zettelt, bringt vielfach nicht mehr Sonſt hätte beiſplelsweiſe der Beſuch feiertagen bedeutend beſſer ſein müſſen. Geſtern Nachmittag f gegen 6 Uhr fuhr die 23 Jahre alte Mathilde Sie findet Im Mittelpunkt ſteht ein Vortrag unſeres Mitglieds, Herrn Uutererheber Kirchner:„Eindrücke Fahrt Lleder und Gedichte Wir bitten unſere Vertrauensleute, für einen guten Beſuch werde, um Erkundigungsflüge über dem Po— largebiet auszuführen und wenigſtens feſtzu⸗ ſtellen, ob die Flugzeuge Amundſens ſchon auf dem Wege nach dem Nordpol eine Notlandung vornehmen mußten. * Frithjoff Nanſen äußert ſich zuverſichtlich über den Polarflug. Berlin, 29. Mai. Der hier zu kurzem Auf⸗ enthalt aus Oslo eingetroffene Frithjoff Nan⸗ ſen äußerte ſich einem Vertreter eines Mittag⸗ lakes gegenüber über das mutmaßliche Schickſal Amundſeuns durchaus zuverſicht⸗ lich. Er erklärte, Amundſen habe keine Zeit. Er ſei zum Pol geflogen, in der Abſicht, ihn auch wirklich zu erreichen. Da es vom Flugzeug aus unmöglich iſt, den jeweiligen Standort genau feſtzuſtellen, habe Amundſen landen müſſen, als er ſich in der Nähe des Pols zu befinden glaubte. Die zur Feſtſtellung des Standortes notwendigen Sonnenbeobachtungen bean— ſpruchten mindeſtens 12 Stunden; bei undurch⸗ ſichtigem Wetter könnten ſie lange Zeit dauern. Nachdem dies getan ſei, habe Amundſen das Flugzeug verlaſſen und den Pol zu erreichen Auf der Suche nuch Amundsen. Stockholm, 29. Mai. Obwohl Amundſen verſchollen bleibt, wird von Spitzbergen an— haltend gutes Wetter über dem Polarkreis ge— meldet. Mit lebhafter Erleichterung iſt von der Mannſchaft der zurückgebliebenen Schiffe die Nachricht aufgenommen worden, daß die nor— wegiſche Regierung raſchmöglichſt eine Hilfs⸗ expedition organiſiere und mit einem Kriegs⸗ ſchiff zwei Flugzeuge nach Spitzbergen ſchicken ee e, Knud Rasmuſſen über Amundſen. Kopenhagen, 29. Mai. Der däniſche Polar⸗ forſcher Kuud Ras muſſen, der ſoeben von einer Reiſe nach Kanada zurückgekehrt iſt, wo er mit der Regierung über Verwaltungsmetho— den in den arktiſchen Territorien Verhandlun— gen geführt hat, erklärte däniſchen Zeitungen gegenüber, daß er unbegrenztes Vertrauen zu Amundſen hege. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß ein Jahr vergehe, bevor man wieder etwas von ihm höre. Es ſei durchaus falſch, ſchon jetzt die Hoffnung auf eine glückliche Rückkehr des Forſchers aufzugeben. * Hilfe für Amundſen. Newyork, 30. Mai. Das Hilfskomitee jür Amundſen hat am erſten Tage der öffentlichen Sammlung 465 000 Dollar zuſammengebracht. Am Samstag werden drei Flieger, darunter der Weltflieger Smith an Bord des Dam— pfers„Navaria“ nach Spitzbergen reiſen, um von dort im Flugzeuge auf die Suche nach Amundſen zu gehen. * Kopenhagen, 29. Mai. Ein Radiobericht der„Farm“ von geſtern abend meldet Bewöl— kung, Scͤneefall und Abnahme der Sicht. Das eine der Expeditionsſchiffe werde den Weiſun⸗ gen Amundſens entſprechend auf Patrouillen— fahrt am Eisrand entlang ausgeſandt. Die eigentliche Rekognos zierung ſoll am 4. Juni beginnen. Die norwegiſche Regierung hat dem norwegiſchen Luftfahrtverein Erfüllung ſeiner Bitte zugeſagt, zwei Marineflugzeuge nach Spitzbergen zu entſenden, damit ſie das Ab— pratrouillieren des Eisrandes unterſtützen können. 5 * 24 Nanſen plant eine arktiſche Luftexpedition. Berlin, 29. Mai. Nanſen wird, wie er dem Vertreter eines Blattes mitteilte, während ſeines kurzen Aufenthaltes vor allem mit den maßgebenden Reichsſtellen die Vorbedingun— gen für den Bau eines neuen Zeppelin-Luft⸗ ſchiffes erörtern, das wiſſenſchaftlichen Zwecken dienen ſoll und zwar handelt es ſich um eine neue Luftſchiff-Expedition nach den bisher un⸗ erforſchten arktiſchen Gebieten im ſogenann⸗ ten Harris-Land, das zwiſchen Alaska und dem Norpol liegt. Nanſen erklärte, daß er die Expedition wahrſcheinlich ſelbſt unternehmen werde und gab auch Auskunft über die wiſſen⸗ ſchaftlichen Ziele der Expedition, ihre Dauer und ihre Ausſichten. Nanſen hält das Luftſchiff für das geeignetſte Mittel, große wiſſenſchaft— liche Expeditionen zu unternehmen. Die ge— plante arktiſche Exvedition ſoll insgeſamt kaum länger als 14 Tage dauern. Das Polarluft⸗ ſchiff ſoll ſo gebaut und ausgerüſtet werden, daß es mit Leichtigkeit auf dem Eiſe landen kann und die Mitglieder der Expedition an Ort und Stelle Meſſungen und Beobachtungen vornehmen können. Vor allem will Nanſen feſtſtellen, wie weit das amerikaniſche Feſtland nach Norden reicht. Nanſen befindet ſich auf der Reiſe nach dem Kaukaſus, um im Auftrage des Völkerbundes die Möglichkeiten für eine getrachtet. Die Dauer ſeiner Wanderung über das Eis hänge natürlich davon ab, wie weit er vom Pol gelandet iſt. Nach Erreichung des Poles werde er auch dort die verſchiedenſten Beobachtungen und Meſſungen vornehmen, was wiederum einige Tage dauern könnte. Dann müſſe er wieder zum Flugzeug zurück⸗ kehren und könne dann den Rückflug antreten. Man könne alſo vorläufig noch völlig un⸗ beſorgt ſein. Schließlich antwortete Nanſen im Polareis mit beſonderen Gefahren ver⸗ auf die Frage, ob das Landen und Abfliegen Anſiedlung der armeniſchen Flüchtlinge aus der Türkei zu prüfen. Er begibt ſich zunächſt nach Geuf. 284 „Farm“, nicht„Fram“. Das Schiff, das dem Unternehmen Amund⸗ ſens als Baſis dient, heißt„Farm“, nicht „Fram“. Die irrtümliche Umſtellung der Buch⸗ ſtaben, die wir wir ſehen, ziemlich allgemein in der in⸗ und ausländiſchen Preſſe erfolgt iſt, beruht auf einer Verwechſelung dieſes Schif⸗ knüpft ſei, wie folgt: Bei klarem Wetter nicht. Amundſen wird zurückkehren. ſens, der„Fram“. Verein in ſeiner Arbeit fortfahren und dadurch ſeinen Mitgliedern und der Allgemeinheit einen großen Dienſt erweiſen. Wlr gratulieren! * Silberne Hochzeit. Die Eheleut Herr Michael Hoock und Gemahlin Eliſa⸗ beth geb. Wun der feiern heute das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren! Die Rheinfahrt des Turnerbundes am Pfingſtmontag, der wochenlang erſehnte Tag liegt hinter uns, es war eine Fahrt, die, vom ſchönſten Wetter begünfligt, für Hunderte es Ereignis war. Schon um ¾5 Uhr war Leben in allen Straßen, als die Teilnehmer zum Gotteshaus, bracht zu werden. wanderte man dann durch die Stadt Mannhei an das Ufer des Rheins, wo der Dampf „Stolzenfels“ bereit lag, um ea. 600 Viernheim aufzunehmen und einige Stunden mit de Fluten des Rhelns zu ziehen, uns ſeine herrliche Gegend zu zeigen. War mon durch das Lauf durch die Stadt ſchon etwas warm geword ſo empfand man die am Rheinufer herrſchen Kühle angenehm, die ſich nach der kurz na 7 erfolgten Abfahrt in eine unangenehme Friſche verwandelte, weshalb die älteren Herrſchaften ſich ſchleunigſt in ihre Mäntel hüllten. Es dauerte jedoch nicht lange, ſchon gegen 8 Uh hatte Frau Sonne geſtegt und ſpiegelte ſich Vater Rheins Fluten. Gerade paſſterte d Schiff die alte Kaiſerſtadt Worms, uns das majeſtätiſche Bild des Domes zeigend. Un Frau Sonne brachte Wärme und Stimun in die Rheinfahrer. Die Feuerwehrkape konzertierte, die„Sänger⸗Einheit“, die zlemli⸗ ſtark vertreten war, trug mit mehreren Cho liedern reichlich zu abwechslungsvoller Unter hallung bei, ſodaß die ſtundenlange Fahrt nie⸗ mond langweilte. Es grüßten uns Städtch und Dörfchen links und rechts des Rhein Gegen halb 11 Uhr fuhr man am goldene Malnz. Um 11 Uhr konnte man mittels Opern fes mit dem berühmten Expeditionsſchiff Nan⸗ glas bereits das Niederwalddenkmal erbllcker und um 5¼ 12 Uhr landete das Schiff an beirlich gelegenen Rüdesheim. Da die Rückfahr bereits um halb 3 Uhr erfolgen ſollte, ſo konnte man nicht viel unternehmen. Während d weitaus größte Teil das Niederwalddenkms aufſuchte, zogen es andere vor ſich in ve ſchiedenen Lokalen am köſtlichen„Rüdesheimer! zu laben. Ein Quartett des M. G.⸗V. Harmonie verbrachte die Mittagspauſe unter Sang⸗ und Weinfröhlichkeit im„Droſſelhof“ zu Rüdesheim in der Droſſelgaſſ'. 3 Die Rückfahrt folgte mit etwas Verſpätung, da verſchiedene Rheinfahrer ſich nur ſchmerzlich vom„Rüdesheimer“ trennen konnten. Die Stimmung war begreiflicherweiſe noch eine g hobenere. An Tanzgelegenheit fehlte es auch nich und ſo verſtrich Stunde um Stunde bis d Nacht hereinbrach mit all den vielen Lichtern, die ſich im Rheinſtrom ſplegelten und uns ein ſchönes Bild boten. Um ¼11 Uhr landeten die Rheinfahrer glücklich in Mannheim und kamen mit Extrazügen der Elektriſchen gegen 12 Uhr nach Haus.. Ohne irgend einen Zwiſchenfall ging Hin⸗ und Rückfahrt glatt von ſtalten. Allgeme bedauerte man nur, daß in den letzten 2 Stund das Bier auf dem Schiff ausging, was aber d Eindruck des herrlichen Erlebens des ganzen Tages nicht verwiſchen kann. 5 Dank und Hochachtung dem Turnerbund und ſelnem wackeren Vorſtand für die Arrangterung dieſer Fahrt, an die alle Teilnehmer gern zurückdenken werden. f Geſchüftliche Mitteilungen. Die beſte Art Wollſachen zu reinig Daß jedes wollene Kleidungs⸗ und Wäſcheſtilch beim Waſchen ſorgfältiger und Reinigung bedarf, verſteht ſich bei der empftun lichen Beſchaffenheit der Wollfaſer von ſelbſt Jede Behandlung in heißer Lauge iſt unbeding zu verwerfen. Die Wollfaſer würde ſpröde u hart, das Stück einſchrumpfen, und nicht zuletz würden die meiſt ſehr empfindlichen Farben aus laufen— kurz, das Wäſcheſtück wäre verdorben Als beſte Methode hat ſich eine Behandlung i kalter Lauge(Temperatur des Leitungswaſſers; erwieſen, da hierbel am wenlgſten eine Bee trächtigung der Form und der Farbe zu befürch iſt. Nötig dazu iſt aber ein Waſchmittel, dag von hervorragender ſchmutzlöſender Wirkung i und vor allem jede eindringllche Bearbeitung der Wäſcheftücke unötig macht. Gerade dieſe Eigenſchaften ſind bekanntlich in höchſtem Ma e dem für die Welßwäſche ſo beliebten Perſit eigen. Es ſäubert die Wollſachen in eln achen kalter Lauge ſo ſorgſam und tadellos, daß jeh Hausfrau ihre Freude daran hat. Die gleie Merhode empflehlt ſich übrigens auch für anderen Buntſachen in empfindlichen Farben für Stoffe, die— wie Seide— nicht heiß wuschen werden dürfen. a ſachgemäßer