9 8 5 8 5 2 1 3 er; nzeige enden Belang.—. Blerrbelnr Nad rld Viernheimer Tageblatt goſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins 558 ebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige üſtrterte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notſzen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß 10 lumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher,— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Ameſpre der 117.—, Bofiſcheatente Nr. 216 71 Anm Frankfurt a.. r (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzelgenpreiſe Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung Schöne Juckenkuter Damassé Mtr. an den Planken neben der Hauptpost Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 1 5 42. Jahrgang Mannheim's Honsumgeschäft tür Qualitäts-Manufakfur- waren und verwandte Artikel. Streifen-Bett- Dam. 130 em breit 4 solide Qualität Meter 1 Maecco-Bett-Damaste Wäschetuch Fruuenstolz Mittwoch, den 3. Juni 1925 Herkules Halbleinen Für Leintucher mit ver- terschau der billigen Pr el Einmaliges Mein Hauptlieferant für einfarbige Wollstoffe überließ mir zum Reklame- Verkauf 0 blau. statt 8.90 nur 6.90 1 909 5 Weiß Schweizer ö 99%% Meter„25 und Pf. Wäschetuch ö 60 em breit... Meter 105 Hemdentuch S Schaufensfer und 7 Auslagekesten zeigen die siaunens Werl einen Posten mit kleinen Fehlern, die ohne Einfluß auf die Güte der Qualuat sind. f ff ff f lklassig lität Angebot! lolalb, Mus, Kopsäm-Streitel, np. 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Die Botſchafterkonferenz hat ſich dann nachmittags halb 4 Uhr verſammelt und iſt mit Bezug auf die Note an die deutſche Regie⸗ rung über die Entwaffnungsfrage zu einer vollſtändigen Einigung gelangt. Es wird an die deutſche Regierung eine Note ge— richtet werden, in der erklärt wird, daß Köln nicht geräumt werden könne, weil Deutſchland die Entwaffnungsklauſeln nicht erfüllt habe. Eine zweite Note enthält die Liſte der Verfeh— lungen, die behoben werden müſſen, bevor Köln geräumt werden könne. Beide Noten ſol— len am Dienstag vom Senior des diplomati— ſchen Korps, Lord d'Abernon, in der Wil⸗ helmſtraße überreicht werden. Zwölf Stunden ſpäter wird der Begleitbrief veröffentlicht, das heißt, noch am Dienstag und 24 Stunden ſpä⸗ ter, das heißt am Mittwoch, die Liſte der Ver— fehlungen. Die Note ſelbſt iſt kurz gehalten. Sie hat einen Umfang von 3 Schreibmaſchinenſeiten. In Form zweier Annexe ſind ihr beigefügt der Beſchluß Reparationskommiſſion, ſowie ein 42 Seiten langes Reſumee der in dem Be— richt der interalliierten Kontrollkommiſſſon feſtgeſtellten Verfehlungen. * Das engliſche Angebot. Berlin, 2. Juni. Der Londoner Bericht— erſtatter der„Voſſ. Ztg.“ faßt alle bisherigen Informationen über den ſtreng geheim gehal— tenen Inhalt der Note in der Sicherheits— frage folgendermaßen zuſammen: Chamberlain hatte Frankreich eine 30jährige Garantie ſeiner Grenzen gegen Deutſchland angeboten. Das bedeutet für Frankreich bewaffnete Unterſtützung ſeitens Englands, falls es von Deutſchland angegrif⸗ fen werden ſollte. Beſonderer Wert wird auf die Tatſache in London gelegt, daß ſich Frank— reich in der Defenſive befinden müſſe. Das Garantieangebot ſoll nach einer Verſion an⸗ geblich in keinem Zuſammenhang mit den deutſchen Sicherheitsvorſchlägen ſtehen. Groß⸗ britannien könne nur im Weſten bewaffnete Hilfe leiſten. Im Oſten könne es nur die Rolle eines Friedensvermittlers ſpielen. Nach einer anderen Information ſoll Chamberlain zu dieſer Erklärung hinzugefügt haben, daß er Frankreichs Forderungen anzunehmen bereit wäre, wonach zwar Deutſchland Truppen nicht durch das neutraliſierte Rheinland marſchie⸗ ren laſſen dürfe, um Frankreich anzugreifen, jedoch franzöſiſche Truppen zum Angriff auf Deutſchland durchmarſchieren dürfen, wenn ein franzöſiſcher Bündnisfall vorliege. Damit ſei man zu dem alten Projekt von Cannes zurück⸗ gekehrt, nämlich zur Bildung eines wirklichen engliſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes. *. Paris, 2. Juni. Eine offenbar inſpierierte Erklärung über die engliſche Stellungnahme in der Sicherheitsfrage glaubt feſtſtellen zu können, daß für die Antwort auf die deutſchen Vorſchläge angeblich keine Schwierigkeiten be⸗ ſtehen. Frankreich werde in etwa 14 Tagen eine Note an die Reichsregierung richten. Eng⸗ land ſei bereit, mit allen ſeinen Streitkräften die Rheingrenze zu garantieren, lehne jedoch die Garantie der Oſtgrenzen ab. Weiter beſtä⸗ tigt England die verſchiedenen durch die Un⸗ terzeichnun gdes Verſailler Vertrages, der an⸗ deren Verträge und des Völkerbundsſtatuts übernommenen Verpflichtungen treu erfüllen zu wollen. England gebe weiter die Aktions⸗ freiheit Frankreichs für die Erhaltung der Un⸗ verletzlichkeit der deutſchen Oſtgrenzen gemäß dem Völkerbundsſtatut zu und damit geſtatte England den Durchmarſch franzöſiſcher Trup⸗ pen durch Deutſchland. * Engliſcher Optimismus. London, 2. Juni. Die anſcheinend günſtige Aufnahme des engliſchen Memorandums in Frankreich ſcheint hier einen gewiſſen Opti⸗ mismus in der Sicherheitsfrage hervorgerufen zu haben. Man glaubt in Londoner offiziellen Kreiſen, daß ſich die franzöſiſche Regierung mit ihrer Anſicht über die Sicherheitsfrage im⸗ mer mehr dem Standpunkt Chamberlains unterwegs. nähere, wonach die Verhandlungen über den Sicherheitspakt innerhalb der Grenzen des deutſchen Angebots gehalten werden müſſen. Die Schwierigkeiten ſeien nach engliſcher Auf⸗ faſſung überhaupt nur durch die von Poincare geſchloſſenen Bündniſſe mit Polen und der Tſchochoſlowakei entſtanden, nachdem Briand 1922 die Garantie der deutſchen Weſtgrenzen gefordert habe. Man glaubt in London auch, daß Briand die Forderung auf dieſe Klauſel fallen laſſe. Chamberlain wird Samstag nach Genf abreiſen. Nach dem„Daily He— rald“ ſei trotz allem Optimismus nicht da⸗ mit zu rechnen, daß es noch in dieſem Jahre zum Abſchluß eines Paktes kommen werde.— „Mancheſter Guardian“ ſchreibt, die Räu⸗ mungs- und Sicherheitsfrage ſei praktiſch von einander abhängig, obwohl die engliſche Di— plomatie monatelang das Gegenteil betont habe. Es ſei ein öffentliches Geheimnis, daß der einzige Grund. weswegen die Alliierten viereinhalb Monate gezögert hätten, um Deutſchland die Gründe mitzuteilen, weshalb die Kölner Zone am 10. Januar nicht geräumt wurde, der geweſen ſei, daß bisher keine Aus⸗ ſichten auf ein Uebereinkommen zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Regierung über den Sicherheitspakt beſtand. Die franzöſiſche Preſſe beginne ſich auch für den Weſtpakt zu erwärmen, wie er von Deutſchland vorgeſchlagen worden ſei. Ange— ſichts deſſen müſſe man erwarten, daß der eng— liſche Vorſchlag einer gemeinſamen deutſch— franzöſiſch-engliſchen Konferenz unter Hinzu⸗ ziehung Italiens und Belgiens nunmehr ver— wirklicht werde. Belgiens Haltung zu Gunſten eines Weſtpaktes habe nach Meinung des Blattes in Paris einen gewiſſen Einfluß aus⸗ geübt. Das elſäſſiſche Turnfeſt. Ein Rede Doumergues. Straßburg, 1. Juni. Der franzöſiſche Prä⸗ ſident Doumergue hat am Sonntag in Straßburg anläßlich der Eröffnung des elſäſ— ſiſchen Turnfeſtes vor einer großen Zuhörer— menge eine Rede gehalten. In der Begleitung Doumergues befanden ſich u. a. Miniſterpräſi⸗ dent Painleve, Innenminiſter Schrameck und Unterrichtsminiſter de Monzie. Doumergue richtete ſeinen Gruß an Elſaß⸗Lothringen und ſprach von der unverbrüchlichen Treue der wiedergewonnenen Provinzen von Frankreich. Dann kam Doumergue auf die Sicherheitsfrage zu ſprechen und ſagte, daß kein Verſuch mehr gemacht werden dürfe, Elſaß-Lothringen wie⸗ der von Frankreich zu trennen. Frankreich lehne jede Politik der Hintertüren ab und ver⸗ lange eine offene gerade Straße. Große Wach— ſamkeit ſei notwendig, ſo lange man nicht un⸗ bedingt ſicher ſei, daß Deutſchland keine Re⸗ vanchegedanken mehr hege. Dieſe Wachſamkeit ſei nur möglich, wenn im Innern Frieden herrſche. Doumergue wandte ſich ſchließlich an die republikaniſche Jugend des elſäſſiſchen Volkes, worauf Painleve ein Hoch auf Elſaß⸗ Lothringen ausbrachte. Nach der Rede begab ſich Doumergue auf den Balkon des Rathau⸗ ſes, von wo aus er der Kathedrale einen feierlichen Gruß darbrachte. * Eine Rede Painleves. Paris, 1. Juni. Miniſterpräſident Pain⸗ le ve hat heute bei einem Bankett, das der Generalrat des Departements Niederrhein ver— anſtaltet hatte, eine Rede gehalten, in der er u. ſagte: 50 Jahre war Elſaß⸗Lothringen in ein großes und mächtiges Reich durch Gewalt eingegliedert. Dieſes Reich hat manchmal bru⸗ tale, aber praktiſche Verwaltungsmaßnahmen aufgezwungen, und es hat Geſetze und Anord⸗ nungen getroffen, die der franzöſiſchen Ver⸗ waltung entnommen waren, die aber ſpäter den modernen Bedürfniſſen angepaßt wurden. Die Beherrſcher von geſtern hätten in Elſaß die Frage ſtellen können: Was habt ihr euch zu beklagen? und hätten ihm zurufen können: Bereichert euch! Aber man gewinne nicht das Herz eines Gefangenen, indem man Schätze in ſeinem Gefängnis anhäufe. Das Herz des alten Elſaß habe deshalb gleich wieder mit dem Herzen des wiedergewonnenen Frank⸗ reichs geſchlagen. Painleve verſicherte den Be⸗ wohnern des Elſaß, daß keine Maßnahmen getroffen werden ſollen, ohne daß die Vertre⸗ ter des Elſaß vorher befragt würden. Er ver⸗ ſicherte ferner, daß ein beratender Aus ſchuß demnächſt eingeſetzt werde, in dem alle Partei⸗ richtungen vertreten ſein ſollen. Was not tue, ſei Stabilität und Sicherheit. Ohne Stabilität könne nichts Großes unternommen werden, könnten Handel und Induſtrie nicht gedeihen. Um dieſe Stabilität zu erzielen, ſei die Mit⸗ wirkung aller notwendig. Dieſen Ruf laſſe er heute ergehen. Niemals, ſo fuhr Painleve fort, hätte Frankreich der Welt die Schrecken eines Krie— ges aufgezwungen. Vom Recht allein habe es, getreu der Lehre von Gambetta, die Repara— tion des verletzten Rechtes erwartet. Nach einem Hinweis auf ein von Lloyd George im Jahre 1917 gegebenes Verſprechen, daß Eng⸗ land ſich mit allen ſeinen Kräften hinter Frank— reich ſtellen werde, bis der Tag anheben werde an dem die 1871 begangene große Ungrechtig— keit reſtlos repariert werde, fuhr Painleve fort: Um Elſaß zu verteidigen, wenn es je⸗ mals bedröht würde, würde das einige und unteilbare Frankreich ſeine ganze Exiſtenz einſetzen. Das ſeien keine Worte des Imperia— lismus und der kriegeriſchen Bedrohung. Frankreich wolle nur ein guter Arbeiter für den Frieden ſein, für einen guten Frieden, damit es keine Unterdrücker und keine Unter— drückten mehr gebe. Dieſer Wunſch ſei weder von Utopie noch von Verblendung begleitet. Das ſranzöſiſche Volk habe einen zu geſunden Sinn, um ſich keiner Illuſion über die menſch⸗ lichen Kräfte hinzugeben, die noch die Welt beunruhigten. Es kenne die Gefahren, ange— ſichts derer man die Augen geöffnet halten müſſe. Es gebe neue Nationen, die unterwor⸗ fen geweſen ſeien, die berechtigt ſeien, um die Zukunft ihrer Unabhängigkeit und Freiheit beſorgt zu ſein. Es gebe auch Träume der Be⸗ herrſchung derer, die ſich nicht mit dex Nieder— lage zufrieden geben wolltee. Alles dies ſei wahr. Aber Frankreich wiſſe auch, daß etwas ebenſo gefährlich wie das blinde Vertrauen ſei, nämlich das blinde Mißtrauen, durch die ein argwöhniſches Land überall Gefahren und Komplette entdecken könnte, ſodaß es die Ge⸗ legenheit vorübergehen laſſen würde, die es eingeſponnen in eine beharrliche Negation, nicht ſehen könnte. So beunruhigend und täu⸗ ſchend auch manchmal die Entwicklung der internationalen Politik ſein möge, er, Pain— leve, könne ſeinen Glauben an die Zukunft der europäiſchen Ziviliſation betonen. Er wolle dies auch im Elſaß tun. Sollte es wirklich wahr ſein, daß die Linie, die Deutſchland und Frankreich von einer trennt, auch immer eine bedrohte Grenze bleiben ſolle? beantwortete er mit Nein; denn ein Tag werde anbrechen, vielleicht eher als man glaube, an dem die bitteren Enttäuſchungen der Nach⸗ kriegszeit die wahren Lehren des Krieges aufkommen ließen, ſodaß die Völker den Haß, der ſie noch trenne, fallen laſſen würden, da⸗ mit die, jedes nach ſeinem eigenen Genie, ſich nicht gegenſeitig beherrſchen, ſondern zu— ſammenarbeiten werden, um gemeinſam die rebelliſche Materie zu bezwingen. Dieſer Tag, ſo ſchloß Painleve, werde wohltuender über jenem ziviliſatoriſchen Gebiet ſtrahlen, das ein abſolut franzöſiſches Elſaß in einem wieder ausgeſöhnten Europa ſein werde. Kleine Nuslandsnachrichten. Kardinal Mercier in Rom. Kom, 1. Juni. Kardinal Primat von Belgien, beſindet zur Zeit Rom und hat dem Papſt die Abſchrift Protokolls der Beſprechung von Mecheln Vertretern der anglikaniſchen Kirche die eine Vereinigung mit der römiſchskatholi— ſchen Kirche zum Gegenſtande haben. der in eines mit überreicht, Mercier, ſich Immer noch Ungewißheit über das Schickſal Amundſens. Berlin, 2. Juni. Nach den hier vorliegenden Meldungen aus Spitzbergen iſt die Lage immer noch unverändert. Das Begleitſchiff„Fram“ hat die Wellmannbay bereits verlaſſen und iſt nach der Kingsbay abgegangen. Bei der Beſat⸗ zung der beiden Schiffe ſteigen jetzt auch Zweifel auf, ob die Teilnehmer der Expedition im Flug⸗ zeug zurückkehren werden können. Der Wetter⸗ dienſt iſt aufgelöſt waxden. Die Meteorologen von Kingsbay ſind nach Oslo abgereiſt. Nur fünf Mitglieder der geſamten Expedition blei⸗ ben auf Spitzbergen zurück. Neue Parteigründunt in Italien. 400-Jahr⸗Feier in 0 Pfeddersheim. Pfeddersheim, 1. Juni. Zu einer gewaltigen Kundgebung des freien Bauerngedankens geſtaltete ſich die Feier der 400jährigen Wiederkehr der Schlacht bei Pfeddersheim, die auf Veranlaſſung der Freien Bauernſchaft in den Mauern der Stadt Pfeddersheim abgehalten wurde. Zu unzäh⸗ ligen Tauſenden hatten ſich neben den verſchie⸗ denen Ortsgruppen der Freien Bauernſchaft die Feſtgäſte eingefunden, um dieſer denkwür⸗ digen Feier beizuwohnen. Am geſtrigen Sonn⸗ tag hatten ſich zahlreiche Feſtteilnehmer ein⸗ gefunden und die Morgen- und Nachmittags⸗ züge waren über und über mit neuen Feſtteil⸗ nehmern gefüllt. Die Eiſenbahnverwaltung hatte in weitblickender Weiſe Sonderzüge ein⸗ gelegt, ſodaß der Maſſenandrang glatt bewäl⸗ tigt werden konnte. Am Bahnhof und am Ortsausgang riefen Ehrenpforten den An⸗ kommenden ein herzliches Willkommen zu. Un⸗ ter zahlreicher Beteiligung fand vormittags die Aufſtellung eines Modells des zur Erin⸗ nerung an die Schlacht bei Pfeddersheim noch zu errichtenden Gedenkſteines ſtatt. Um 11 Uhr vereinigte die Feſtteilnehmer am Grabe des Gründers der Freien Bauernſchaft eine kleine Gedächtnisfeier, wobei der Landesvor⸗ ſitzende, Herr Moſel-⸗Marienborn, in einer Gedächtnisrede des verſtorbenen Gründers gedachte und deſſen Verdienſte um die Ent⸗ wicklung der Freien Bauernſchaft mit anerken⸗ nenden Worten würdigte. Als Zeichen der Verehrung legte er einen prachtvollen Kranz am Grabe nieder. Bei goldenem Sonnenſchein und blauem Himmel kamen immer neue Gäſte aus allen Richtungen des Gaues hier an. Um nahm der große hiſtoriſche Feſtzug Aufſtellung, der unter dem Vorantritt von He⸗ rolden, Muſikkapellen uſw. ſich durch die Orts⸗ ſtraßen, in denen eine faſt unüberſehbare Men⸗ ſchenmenge Spalier bildete, in Bewegung ſetzte. Von beſonderer Schönheit waren die Geuppen des Franz von Sickingen, Florian Geyer und ſchließlich die Gruppe Rabenſteiner. Den Schluß dieſes Feſtzuges bildete wiederum eine Reihe von Herolden. Auf dem Feſtplatz entwickelte ſich bald ein reges Leben und Trei ben. Herr Weyrich⸗Pfiffligheim begrüßte die Dieſe Frage zahlreich erſchienenen Feſtgäſte, unter ihnen beſonders Reichstagsabgeordneter Dorſch, den Abg. Glaſer, Dr. Möbus, den Abg Schott, weiter den Vorſitzenden der Land wirtſchaftskammer und den Vorſitzenden de Kreisbauernſchaft Wiesbaden. Der Redner be dauerte, daß ſeitens der Reichs- und Staats⸗ regierung mitgeteilt worden ſei, daß ſie am Erſcheinen verhindert ſeien. Dann ſprach Her Theis Pfeddersheim. Lebhaft begrüß ſprach darauf Herr Römer-⸗Dirmſtein na⸗ mens des Geſamtvorſtandes der Freien Bauernſchaft. Er innerte daran, daß vor 400 Jahren unſere enge Heimat und mit ihr der ganze Südweſten unſeres Vaterlandes von einem furchtbaren blutigen Aufruhr durchtobt wurde und an die vielfach falſch dargeſtellten Gründe zur Erhebung der Bauern. Vorbild lich ſei der Geiſt der Vorfahren geweſen, die ihr Leben gelaſſen haben zur Verringerung ihrer Bauernfreiheit und zur Erkämpfung der gebührenden Achtung und Anerkennung. Herr Moſſel⸗-Marienborn feierte den heutigen Tag als einen Tag der Einkehr eines Jeden, der ſich freier Bauer nenne. Er erinnerte da- ran, daß die damaligen Bauern nur Pflichten gehabt hätten und nicht ausgeſtattet geweſen ſeien mit bürgerlichen Rechten; ſie ſeien ver⸗ dammt geweſen zu Frondienſten. Ob es da zu verwundern geweſen ſei, daß die verſklavten Bauern mit elementarer Gewalt ihre Feſſeln abgeſtreift hätten, um ſich die Freiheit wieder zu erringen! Man habe zwar jetzt die bürger⸗ liche Freiheit errungen, aber man beginne wiederum den Bauernſtand zu knechten, man beginne wiederum, dem Bauernſtand Pflichten aufzuerlegen, die größer ſeien als die Recht Der 27. Mai habe gezeigt, wie liebevoll die Regierung und der Reichstag ſich des Bauern⸗ ſtandes annehmen, um ihn zu erdroſſeln. Red⸗ ner betonte, daß man aus den Ereigniſſen vor 400 Jahren Lehren ziehen müſſe. Wie es heute ſei, könne es nicht weitergehen. Man müſſe die Stimme erheben, damit ſie in der Wilhelm ſtraße gehört werde. Der Landesvorſitzende der Saar, Jacob, erklärte, daß die Bauer! Rom, 2. Juni. Unter Vorſitz des Senators Gialoja und des Senators Saroceci iſt in Rom! durch eine Anzahl konſervativer Senatoren und Abgeordneten eine neue liberle nationale Partei gegründet worden. Sie unterſtützt das ſafſziſti⸗ ſche Regime und verfolgt eine liberale Oppor⸗ tunitätspolisik. r des Saargebietes ſich mit beſonderer Genug⸗ tuung des Tages vor 400 Jahren erinnerten, an dem ſich ihre Berufskollegen ihrer Feſſelr entledigt haben. Auch heute gilt für den Bauernſtand das Wort: Vereint ſind auch di Schwachen mächtig. Er legte das Bekenntnis ab, daß trotz der politiſchen Sondergeſtaltung des Saargebietes, trotz Zollſchranken, man eins fühle mit den Bauern im übrigen Deutſch⸗ 7 11 man hoffe, 1 nd bo 1 abe Verſtändnis für die Bauernkollegen des gargebietes. In dieſem Sinne überbrachte er den Gru ßder Saar. Als nächſter Redner ſprach dann der Landtagsabg. Rambacher für Bayern, der einen Vergleich zog zwiſchen der age der Bauern von damals und heute und deſſen Worte ausklangen in ein Hoch auf die deutſche Treue und die deutſche Bauernſchaft. Dann ſprachen die Landesvorſitzenden vom Sber⸗ und Niederrhein, der Landesvorſitzende der Jugendgruppe von Rheinheſſen, Herr Dr. Krebs ⸗Wintersheim, der Landesvorſitzende der Jugendgruppe der Pfalz, Herr Alt ſchu h⸗ Ilbesheim, Herr Haas von der Schriftlei, fung des Freie Heſſe-Bauern“. Darauf be⸗ faßte ſich Herr Dr. Nafziger⸗Kaiſerslau⸗ tern in eingehender Weiſe mit den wirtſchaft— lichen Urſachen des Bauernaufſtandes. Kon— ſervator Zink hielt dann einen längeren Vortrag über das Thema„Der Bauernkrieg in der Pfalz und Rheinheſſen“. Er ſchloß ſeine lichtvollen Ausführungen, die ſtürmiſchen Bei— fall fanden, mit einem Hoch auf ein geeinigtes deutſches Vaterland und des Bauernſtandes. In ſeinen Schlußworten zog Herr Dr. Gür⸗ ten die Lehre aus der ereignisreichen und be deutungsvollen Zeit vor 400 Jahren und kriti⸗ folgung de Reichstag vorliegenden Geſetz. entſourſes zu verzichten und eine neue Ge⸗ ſetzesvorlage einzubringen, die in mannigfacher Hinſicht den Wünſchen der Beamten weiter ent⸗ gegenkommt. In erſter Reihe ſollen die Abbau⸗ beſtimmungen aufgehoben ſowie Verbeſſerungen auf penſionsrechtlichem Gebiete vorgenommen werden. Der Weg einer neuen Geſetzesvor⸗ lage iſt gewählt worden, weil durch die vorge⸗ ſehene Neuregelung die beamtenrechtlichen In; tereſſen der Länder und Gemeinden beſonders berührt werden, und um auch dem Reichsrat Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Die Vorlage iſt bereits dem Reichsrat ſowie den Landesregierungen überſandt worden, ſo daß mit einer endgültigen Erledigung der Angele- genheit in kurzer Zeit zu rechnen iſt. — Der preußiſche Städtetag zur Aufwer⸗ tungsfrage. In der Vorſtandsſitzung des Preu⸗ ßiſchen Städtetages, die im Anſchluß an die Tagung in Köln ſtattfand, wurde beſchloſſen, Mit ſtändig wachſender Beſorgnis verfolgt der an den Reistag folgende Drahtung zu richten: Mit ſtändig wachſender Beſorgnis verfolgt der Preußiſche Städtetag die Entwicklung der vom Deutſchen Reichstag in der Aufwertungsfrage bentenaufſtand geführ ei Zuſammen nit der Polizei wurden 7 Perſonen getötet und 1 verwundet. Die Studenten hatten einen An⸗ griff auf ein Polizeigebäude unternommen. Die Lage iſt inſofern kritiſch, als die Kundgebungen in eine allgemeine fremdenfeindliche Bewegung musarten können. Es kommt täglich vor, daß Kusländer in den Straßen mißhandelt werden. Für die Aufrechterhaltung der Ordnung iſt in Schanghai ein Freiwilligenkorps gegründet wor⸗ den.— Nach weiteren Meldungen ſcheinen die Studenten in Schanghai unter bolſchewiſtiſchem einfluß zu handeln. Fine Studentenverſamm⸗ ing faßte eine Reihe von Entſchließungen, in denen u. a. gefordert wird: Proklamation des Generalſtreiks, Boykott der ausländiſchen Banken und Banknoten, Kontrolle der Polizei durch Chineſen, Zurückzjehunz der ausländiſchen Kriegsſchiff aus dem Gebiet des Huang⸗Pu⸗ Fluſſes, Freilaſſung der Lerhafteten Aufrührer, Beſtrafung der„Mörden“ der Studenten und Arbeiter, Entſchädigung fir die Opfer der Un⸗ ruhen und einſtweilige Einſtellung der ſtädti⸗ ſchen Einziehung der Steuern. Die Stadtver⸗ waltung hat den Ausnahmezuſtand proklamiert. g Reichsregierung vereinbart ru r rte Kompromiß bringe nur geringe Verbeſſerungen der Regierungsvor, lagen, entſpricht aber in keiner Weiſe den au Geſetz und Verfaſſung gegründeten Forderun⸗ gen der Sparer. Die unausbleiblichen und un; abänderlichen Folgen einer ungerechten Umwer, tung ſind: 1) Eine Verſchiebung des meiſt in harter Le. bensgarbeit erſparten Vermögens aus den Hän⸗ den von vielfach wirtſchaftlich ſchwachen Gläu⸗ bigern in die Taſchen von kapitalkräftigeren Schuldnern, Großinduſtrie, Großgrundbeſitz uſw., die ihren Beſitz während der Kriegs und In⸗ flationszeit erhalten und vermehren konnten und durch ungeheure Inflationsgewinne in der Lage waren, ihre Werke mit den neueſten Ein⸗ tichtungen und Maſchinen auszuſtatten. 2) Pie Vermogensveraubung und nahen völlige Verarmung des Mittelſtandes und ins, beſondere derjenigen, die alt und nicht mehr ar beitsfähig ſind, der kleinen Sparer und die Zer⸗ ſtörung der Kaufkraft! er Kreiſe; merken iſt. n N 5 1 0 hellt garantiert: Dr. med. G. Campe G. m. b. H. Magdeburg 700 Krankheit angeben, Inhalt auf den Packungen aufgedruckt. Verlangen Sie sofort Probedesis u. Braschüre kostenlos u, franko. —— e ĩ̃.——— — ſtreugſte Sparſamteit im Haushalt und Ländern, von der heute Würden die auf den mals aber werden nen, ſprüche raubt. Rentner, die ihnen 95 Prozent Statt der Spargroſchen des Mittelſtandes und Spekulationsgewinne von Reich nichts mehr zu Zinsanſprüche der Kapitalgläubiger der finantziellen Leiſtungsfäh⸗ igkeit des Reichs und der Länder angepaßt und ſeine beſcheidene Rente ermäßigt, ſo wür⸗ die Gläubiger ſich hiermit abfinden, nie, ſie eine Regelung anerken⸗ ihrer Kapitalan⸗ der und der kleinen Sparer müſſen die mühelos erworbenen Kriegs- Inflations⸗ ſteuert werden. seitige Einſtellung wegge⸗ Es iſt bezeichnend für die ein, der damaligen Reichsregie; rung, zu Gunſten des Großkapitals, de ſie je“ Beſteuerung des ſeit Kriegsbeginn entſtandene., Vermögenszuwachſes ablehnt und die Einkom⸗ Weltſpiegel. ö 1 : Badiſcher Schuhmachertag in Hendelberg Der diesjährige Badiſche Schuhmachermeiſter⸗ zun findet vom 13. bis 15. Juni in Heidelberg ſtatt. Aus Anlaß dieſes Kongreſſes veranſtaltes der Badiſche Schuhmachermeiſterverband unter Beteiligung des Bundes orthopädiſcher Schuh. machermeiſter Deutſchlands(Sitz Leipzig) eine große Fachausſtellung für das deutſche Schuh. machergewerbe und verwandte Berufe, für die ſämtliche Räume der Stadthalle vorgeſehen ſind ſund die von den Firmen aus allen Teilen Deutſchlands beſchickt wird. Lebens möglichkeiten und worden. ſchütterung und ſonſtige Kopfverletzungen und mußte ins Weinheimer Krankenhaus verbracht geteilt, daß das Rad mit einer Bremſe verſehen war. Auch ſei die Verunglückte vor der Ge— fährlichkeit des ſteilen Abfahrens nicht gewarnt Die Kempf erlitt eine Gehirner⸗ “Die Epileptiſche Anſtalt Nied Ramſtadt veranflaltet nächſte Tage hier ei Sammlung zugunſten ihrer Anſtalt Inſaſſe Jedes Scherflein iſt willkommen. 5 Schweinemarkt. Weinheim, 30. Mai Zugeführt 2 Stück; verkauft 272 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 13—27 Ma Läufer das Stück von 30—48 Mark. Kritik werden. Hoffentlich zeitigt der Unfall keine weiteren Folgen. * Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum Dienstag wurde in die Wohnung des Herrn Schneidermeiſters Döppes hier eingebrochen und allerhand geſtohlen. Die Sp tzbuben konnten ihr Diebeshandwerk umſo leichter ausüben, da die Bewohner nicht zu Haus waren. Nach den Einbrechern wird gefahndet, und werden wir Näheres hlerüber zu gegebener Zeit noch mit— zum Wertungsſingen des Geſangverein „Gängerbund“ Viernheim. (Schluß). Geſangverein Sängereinheit Viernhei (112 Sänger). „Hoch empor“ von Fr. Curti. Gut aufgebaut und fleißig ſtudiert, abe manches viel zu gewaltſam, ſtatt dieſem muſi kaliſch wertvollen Werke ſeine Linie zu geben die es auszeichnet. Hier und da noch mehre Seele hineinlegen und einen Unterſchied zwiſchen f und ff machen. Seite 4 bei Energiſch den chromat. Gang im 2. Baß g sis a beſſer ſtudieren, auch Seite 3 Takt 4 in den Bäſſen bab nicht bib, die Stelle:„Aus der Sternen Millionen, aus den glanzerfüllten Zonen“ viel präziſer im Takt, und die aufſteigenden 2. Baßnoten S. 7 auf Halleluja nicht ſo verſchwommen undeutlich. Im Ganzen eins packende Leiſtung. Die Sänger ſollten ſich das Meiſterſinger-Quintett anhören, um auf die Stimmung zu kommen. 1 „Untreue“ Melodie von Glück, bearbeitet von Fr. Silcher. 1 Kleine sforzati in übertriebener Zahl und Form,/ Takt, nicht 5/ im 4. und 8 Takt. Klang, Sprache und Tempo gut und erfreulich. Lebensnotwendigkeiten. Alles Streben des deutſchen Volkes nach einer Wiedergewinnung der früheren Zuſtände auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete wird nur dann von nachhaltigen Erfolgen begleitet ſein, wenn es ſich von einer nüchternen Einſicht in die tatſächlichen Verhältniſſe leiten läßt. So ſchmerzhaft dieſe Einſicht teilweiſe ſein mag, ſo bleibt doch die Tatſache wahr, daß wir in der Welt, in der wir uns heute nun einmal befin— den, für längere Zeit mit einer Herabſetzung unſerer Lebenshaltung unter den frühe— ren Stand werden rechnen müffen. Mit einer verarmten, in ihren Erträgen ſo geſchwächten Wirtſchaft werden wir unmöglich eine faſt ſo große Bevölkerung ſo wie vor dem Kriege e nähren und kleiden können. Außerdem ſollen wir noch Ueberſchüſſe herauswirtſchaften, um aus dieſen unſeren Reparationspflichten nach— kommen zu können. Angeſichts dieſer Tatſachen, an denen nicht zu rütteln iſt, ergeben ſich für das deutſche Volt zwei Möglichkeiten: Erftrens: Es beläßt die deutſche Wirtſchaft bei ihrem heuti⸗ gen Zuſtand. Dann werden wir eben, da wir au den im Londoner Abkommen anerkannten Verpflichtungen nicht herumkommen, mit einer dauernden Senkung unſerer Lebenshaltung reck! neu zu müſſen. Oder aber: Zweitens: Wi wollen Reparationen leiſten und unſere früher Lebenshaltung wiedererringen. Dann müſſei wir auch bereit ſein, die ſich aus dieſem Stre ben ergebenden Folgerungen zu ziehen und di Maßregeln ergreiſen, die zu dieſem Ztlele hin zuführen geeignet ſind. Den natürlichen Geſetzen menſchlichen Leben und Sehnens entpricht der Wille zur Rückerobe rung der Vorkriegslebenshaltung. Die Maß nahmen, die zur Erreichung dieſes Zweckes die gepflogenen Verhandlungen. In letzter Stunde erhebt der Preußiſche Städtetag noch einmal ſeine warnende Stimme gegen den Verſuch, die in jüngſter Zeit aufgetauchten Pläne ernſtlich zu verwirklichen. Insbeſondere widerſpricht er nachdrücklich der Abſicht, die Gemeindean⸗ leihen anders zu behandeln als die Reichs- und Staatsanleihen, vor allem den für jeden Sach- tundigen unmöglichen Vorſchlag, die Schuld⸗ ſcheinanleihen anders zu behandeln als die Obligationsanleihen. Er erſucht den Deutſchen Reichstag aufs dringendſte, dieſe abwegigen Pläne aus den weiteren Verhandlungen rund— weg aus zuſchalten.. menſteuer für die größten Einkommen von 6) auf 35 Prozent herabſetzt. Ebenſo unbegreiflich iſt es, daß die Grundſätze des Anleiheablöſungs⸗ geſetzes auch auf die öffentlichen Anleihen der Städte ausgedehnt werden, obwohl die Städte uſw. ſich in ungleich günſtigerer Lage befinden wie das Reich und die Länder und trotzdem die werbenden Anlagen der Städte, für die die Schulden aufgenommen wurden, noch alle vor— handen ſind, unh vielfach beſſer rentieren wie vor dem Kriea. Die Bankerottertlärung d offentlichen Verbände untergrätt den Kredit des Reiches, der Länder und der Gemeinden, denn niemand wird einem Schuldner mehr Vertrauen ſchenken, der ſeine alten Gläubiger in dieſer Weiſe betrogen hatte. Die deutſchen Sparer— verbände rufen alle Gläubiger in Stadt und Land zum Kampf gegen die ihnen durch die Geſetzesvorſchläge der Reichsregierung drohende Entrechtung auf, zum Kampf um die Aufſrecht— erhaltung des Rechtes und zum Schutze des. Eigntums. Sie werden dieſen Kampf fortfüh⸗ ren, bis ihre Forderungen auf eine gerechte Umwertung und die Wiederherſtellung von Treu und Glauben im Rechtsverkehr erfüllt ind. Aus Nah und Fern. Fp. Biblis, 1. Juni. Vom Rade geſtürzt iſt der Landwirt K. Er erlitt erhebliche Verletz⸗ ungen.— Die Bibliſer Krautinduſtrie wird in dieſem Jahre, beſonders auch durch vermehrte Anpflanzung in der Umgegend in ſtarkem Um⸗ fauge wieder ſich betätigen können. Fp. Gernsheim, 1. Juni. Einen Hitzſchlag— anfall erlitt ein auswärtiger, etwa 19jähriger Die Studenten verſuchten, die Arbeiter in den lebensnotwendigen Betrieben zur Teilnahme an dem Streik zu bewegen. Die Stadtverwal⸗ tung hat dementſprechend Gegenmaßnahmen ergriffen. E 1 Eine Entſchließung des Heſſiſchen Sparerbundes. Der Landesvorſtand des Landesverbandes Heſſen des Hypothekengläubiger, und Sparer⸗ N ſchutzverbandes für das Deußſche Reich(fHeſſi⸗ ſcher Sparerbund( hat in ſeiner Maiſitzung ds. Is. folgende der Reichsregierung und dem Reichstag, ſowie der Heſſiſchen Regierung und dem Heſſiſchen Landtag zu übermittelnde Enut⸗ ſchließung gefaßt: Die von der Reichsregierung dem Reichstag vorgelegten Geſetzentwürfe über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Anſprüchen und über die Ablöſung öſſentlicher Anleihen ſind ungerecht und wegen ihrer einſeitigen Stellung— nahme zu Gunſten der Schuldner unmoraliſch. Sie verſtoßen gegen die Verfaſſung, die die For— derungsrechte gegen Enteignung ſchützen, gegen das Bürgerliche Recht und gegen die Recht— ſprechung der höchſten Gerichte. Das Funda⸗ ment des Staates iſt Recht und Gerechtigkeit, r N ed Verſuche Rechtsbeugungen vorzunehmen, müß⸗ bildung erhalten wird. Das Kabirett ſoll dann ten die Fundamente des Staates erſchüttern. als zwei Liberalen, vier Katholiten und vier Gerecht iſt die Aufwertung oder richtiger geſagt Sozialiſten beſtehen. Folgende Miniſterliſte wird„umwertung“ nur, wenn ſich nach den Grund⸗ bereits genannt: Miniſterpräſident und Aeuße— ſätzen des B. B. B. auf der Grundlage von Treu res Poullet, Finanzen Janſen, Kriegsminiſter und Glauben vorgenommen wird auf denen General Hellebaut, Landwirtſchaft Tſchoſſen, Ko— unſer geſamtes Rechtsleben und die Kulturge— lonien van Diedoct, auswärtige Angelegenheiten meinſchaft des Volles beruht. Alle anderen Be⸗ Vandervelde, Juftiz Deſtree, Arbeit Wanters ſtrebungen, namentlich die Umwertung, die für Eiſenbahn und öffentliche Arbeiten Soelle und alle Forderungen die gleichen dem gegenwärli— ſchließlich Kuſtus und Wiſſenſchaft Hißmann. gen ſchlechten Wirtſchaftsſtande und den Ver⸗ — Die Entlaſſung der bulgariſchen Miliz hältniſſen der wirtſchaftlich ſchwächſten Schuld⸗ In der Samstagsſitzung hat die Botſchafterkon⸗ ner angepaßte Durchſchnittsquote feſtgeſetzt, füh⸗ ferenz beſchloſſen, das Erſuchen der bulgariſchen ren zu den größten Härten und Ungerechtigkei⸗ Regierung, die wegen der kommuniſtiſchen Un. ten. Der Standpunkt der Reichsregierung wird ruhen neu eingeſtellten 10000 Mann Miliztrup⸗ dadurch nicht beſſer, daß die wirtſchaftlichen pen in Etappen zu entlaſſen abzulehnen. Spitzenverbände und der Reichspwirtſchatsrat 10 000 Mann ſind alſo ab 31. Mai entlaſſen. ihn teilen und der ganzen, ihnen zu Gebote — Vizepräſivent Marſhal geſtorben. Der e 1 der Beifen het, e frühere amerikaniſche Vizepräſident Marſhal er Preſſe zur Geltung zu bringen ſuchen, de un iſt geſtern geſtorben. dieſe Körperſchaften ſind als Vertretung der 5 N 1 f 5 91 i 101 Schuldner, nicht als ungbhängig Urteilende an— — Neue Unruhen in China. Nach Meldun⸗ zuſehen. Es iſt ein Widerſyruch, wenn der Re⸗ gen aus Peking iſt China wiederum von ſchwe⸗ 5.: l gterungsentwurf für eine große Anzahl von ren Unruben bedroht. In Schanghai hat ein Fällen u. A. für alle narb dem 31. 12. 1911 ent-. teilen. * Ein bedauerliches Mißgeſchick hat heute früh den Metzgermeiſter Herrn Franz Kempf von hier betroffen. Beim Ausbelinen von Fleiſch glitt ihm das Schlächter meſſer ſo unglücklich aus, daß es ihm in die Unterleib⸗ gegend eindrang. Er liegt nun in bedenklichem Zuſtand darvieder. Wir wollen mit ſeinen An⸗ gehörigen wünſchen, daß es der ärztlichen Kunſt gelingen möge, dem jungen Manne das Leben zu erhalten. „Polizeibericht. Heute Vormittag gegen 9 Uhr erſchien die Zigeunerin Cäcilie Winter in der Wiriſchaft von M Faltermann, Bismarckſtr., und verlangte 5 Zigaretten a 3zPfg., wobei ſie zum Bezahlen einen Fünſmalkſchein auf die Einſchenke legte Als Frau Faltermann Kleingeld hierauf herausgab, ſtrich die Zigeunerin dieſes ſowie auch ihren Fünfmailſchein ein und verſchwand eiligſt. Ein bald dorauf vorbeikommen⸗ der Polizeiwachtmeiſter wurde hiervon benachrichtigt der der Zigeunerin nachellte und dieſe in der Luiſenſtraße feſtnahm und zur Anzeige brachte — Dem Metzger Franz Georg Kempf, Rathausſtraße 13, glitt heute Vormittag beim Ausbeinen von Fleiſch das Meſſer derart ab, daß ihm das Meſſer in den rechten Oberſchenkel direkt unter die Bauchhöhle fuhr, wobei er die Schlagader durchſchnitt und er ſofort durch Herrn Dr. Günther operlert werden mußte. „ Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund Soli⸗ darität. Wle wir hören, veranſtaltet obiger Verein am Sonntag, den 7. ds. Mts. am Ochſenbrunnen ſein diesjähriges Waldfeſt. Es 3 815 manches Schöne auf dem Gebiete des Im großen Ganzen eine gut abgetön Radfahrens geboten werden. Alle Freunde und Ceiſtung. Manche Stellen zu langſam,(3. B Anhänger des Radſportes ſeien herte ſchon S. 5) darum Atem häufig nicht me rauf aufmerkf Bei Doppelnoten in einer Stimme(3. Bi der een n eee eee S. 5 Baß). Das wichtigere Intervall(die 3) eine nie zur Ruhe kommende Unzufrieden. heit breiter Volksmaſſen, die Verſchärfung det Gegenſätze und Förderung der Zerriſſenheit in unſerem Volke an Stelle des ſo nötigen Aus⸗ gleichs; 4) ein unüberwindliches Mißtrauen gegen die deutſche Staatswirtſchaft im In⸗ und Aus, lande und vermehrte Kapitalflucht ins Ausland: vergrößerte Geldknappheit und gänzlicher Man⸗ gel an Hypothekengeldern, Erhöhung der Ab. gaben für Wohnungsbau ohne tatſächliche Be⸗ ſeitigung der Wohnungsnot, ſtarke ſteuerliche Belaſtung von Haus⸗ und Grundbeſitz und Fort, dauer der Wohnungszwangswirtſchaft und des Zinswuchers, der das Volk jährlich um Milliar⸗ den bringt und die Bildung neuen Sparkapitals verhindert: N 6) wachfende Ausgaben für verarmte Per⸗ ſonen des Mittelſtandes: Die von der Reichs⸗ regierung geplaute Ablöſung aller öffentlichen Anleihe des Reiches, der Länder und der Ge— meinden, bei der 95 Prozent der Kapitalforde⸗ rungen geſtrichen werden, bedeutet die Bankrott⸗ erklärung aller öffentlichen Verbände- nicht zum Nachteil des Großkapitals, das ſein Vermögen in anderen Werten als in deutſchen Anleihen an⸗ gelegt hat, ſondern zum Verderb des Mittel⸗ ſtandes und der kleinen Sparer, die ſeit Gene⸗ rationen ihre Sparkapitalien der öfſentlichen Hand anvertraut und dem Reich in ſeiner höch— ſten Not ihr Letztes geopfert haben. Niemals war es in Deutſchland, auch nicht in Zeiten der höchſten Not Rechtens, die Forderungen der Gläubiger einfach ganz oder teilweiſe zu ſtrei⸗— chen, es kam ſtets nur Stundung und Zinsnach⸗ laß in Frage. Auch die heutige Notlage des Reichs vermag ein ſolches Verfahren, bei dem die Sparer die Laſten des verlorenen Krieges 5 b. Ihe allein 1408 würden, nicht zu rechtſer. Ausflügler beim Baden im offenen Rhein. Sei⸗ 5 i tigen. Während die Reichsregierung die alten g len Kameraden gelang es, ihn noch rechtzeitig[nen ſollen, hat die Wirtſchaftspolitit in Angriß Gläubiger des Reichs und der Länder mit 10. Land zu bringen, wo er ſich nach einigen] zu nehmen. Sie müſſen ſich bewegen auf den Millionen jährlich abfinden will, ſtellt ſie für g stunden Ruhe wieder erholte. Innenmarkt und b dere 165 dem In die viel jüngeren Anſprüche der Großinduſtrie Fp. Groß⸗Gerau, 1. Juni. In die große[ nenmarkt ſind die Verhältniſſe ö 8 8 9 f im Ruhrgebiet Entſchädigungen von 700 Mil⸗ dulce Stüdteſamilie 1 i651 bauch üer gung und des Abſabes wiederherzuſtellen, dt fee e Zur Jahrlau. Septime) etwas ſtärker beſetzen als die Quinte. lionen zur Verfügung. Sie denkt nicht daran, Rreisſtadt Groß-Gerau eingetreten, die wohl den Geſetzen orgauiſcher Produktionsgeſtaltunt e e e ee gibt die Deutſche S. 7 auf ppeitſcheſt ſie wieder zur Erde b zur Erfüllung ihrer Ehrenpflicht die ungezähl⸗ iußerlich ein Stadtbild zeigte, ihre Verwaltung entſprechen. Nicht dies allein! Da auch nad Reichspoſt Freimarken zu 5, 40 und 20 Pfen⸗ſſchier“ die Terzgänge in den beiden Bäſſenſ zen Milliarden heranzuziehen, die bedenkenfreie edoch noch als Landgemeinde führte. In der der Anſicht der Sachverſtändigen, wie ſie in nigen wie enen zu 5 Pfennigen heraus. reiner üben. Die Stelle„mächtigen Seiten“ Leute aus dem gewollten und geförderten Wäh⸗ Stadtverordnetenſitzung wurde nunmehr nach Dawes- Gutachten niedergelegt iſt, 1 die Sie ſind in der nechſten Woche zunächſt um(S. 8, 1. und 2. Takt) klang zu grell, nicht rungszerfall gezogen haben. Die Laſten des heißem Widerſtreit der Meinungen die Einfüh⸗ Veparationen nur aus einem Ausfuhrüberſchuf Rheinland, an e e en, So. ff ſondern nur k. Die Triolen— Dreiklangs⸗ verlorenen Krieges und der Geldentwertung ung der Städteordnung mit 11 gegen 10 Stim⸗ eſtritten werden können, wenn anders die e e akkorde— S. 8, 2. Reihe nicht wie gleiche dürfen nicht ausſchließlich dem mobilen Kapi⸗ nen anſtelle der bisherigen Landgemeindeord- Grundlage unſerer ganzen Wiederaufbauarheit, die Mike ee Reichspoſtgebiet vertrie, Achtel(ſondern ae s Achtel) ſingen und i! tal, ſie müſſen vielmehr der Allgemeinheit, je⸗ zung beſchloſſen. nämlich unſere Währung, nicht wieder erſchüt⸗ ben 18 Sie ſollen bis in den Herbſt hin. 2 let okt den rom Gang 11 dem nach ſeinen Verhältniſſen und ſeiner Lei— Darmſtadt, 1. Juni. Verunglückt iſt am er⸗ tert werden ſoll, müſſen wir für einen Wirt; ein im Verkehr bleiben. Der Entwurf der e 1 N 1 5 0 ſtungsfähiakeit aufgebürdet werben u. erfordery ten Pfingſage ein Motorradfahrer ane Bad⸗ ſchaftsübebſchuß über das für die ge⸗ Marke, der von dem aus Vonn gebürtigen Ber; 25 Tenor reiner u ben. 0 etwas mehr Nauheim, der mit einem Beiſitzer 91 5 voller wünſchte Lebenshaltung unbedingt Erforderliche. Aach teten z Braphier Nipl⸗ In Schwung würde der hübſchen Ro mpoſitio Fahrt in der Bismarckſtraße auf einen Straßen. ie Wirtſchaftsüberſchuß läßt ſich nur Garefterllchen Nülmen. 1 nter ie acht eceben; Ine e e geen der Veſſehrer herbeiführen durch eine Steigerung der Burgruine auf rebenbewachſenen Hügel, auf der„Die Amſel im Walde“ von C. Schauß, lam m k e Ve lebüingen dave een Erzeugung auf allen Gebieten wirtſchaft⸗ rechten eine, Hochoſenanlage, die romantiſche In Sprache und Reinheit gut, Dynamik en e ene en ee den, licher Betätigung, in erſter Linie der Urerzeu: Vergangenheit deutſcher Macht und die Schöp⸗ Vortrag viel ſierte ſcharf die gegenwärtige Steuerpolitik des Reiches, die den Leuten heute nicht einmal mehr das Exiſtenzminimum laſſe. Weiter ver— breitete er ſich über die ungerechte Steuerver— teilung und kam ſchließlich auf den deutſch— ſpaniſchen Handelsvertrag zu ſprechen, den er als für den Bauern vernichtend ablehnte. Es wurde dann eine Entſchließung verleſen, in der verſchiedene Forderungen aufgeſtellt wur— den, wie z. B. Beſeitigung des deutſch-ſpani— ſchen Handelsvertrages, die Beſeitigung der Doppelbeſteuerung, die Herabſetzung der Steuerlaſten auf eine angemeſſene Baſis. Zum Schluß wird darin betont, daß, wenn von den Forderungen durch die Regierung keine in die Tat umſetzt werden, ſie zur gewerk— ſchaftlichen Selbſthilfe ſchreiten müſſen. Die Entſchließung fanden den ungeteilten Beifall. ef ſprachen noch die Herren Landtagsabg. orſch, der in der Bildung einer großen Bauernpartei das Ideal der Bauern erblickte, damit in Zukunft den Geſetzen des Reichstags der Stempel dieſer großen Bauernpartei an— hafte, der Landtagsabg. Glaſer, ſowie ver— ſchiedene Redner aus den Reihen der Feſt— äſte. Die Gedächtnisſeier war in höchſtem kaße dazu angetan, das Standesbewußtſein der Bauern zu heben und der Eindruck, den die Feier hinterließ, wird von nachhaltiger Wirkung bleiben. jr — Wechſel in der Reparationstoummiſſion. Havas meldek aus Waſhington: Das amerika— niſche Statsſekretariat kündigt an, daß der ame⸗ rikaniſche Beobachter bei der Reparationskom⸗ miſſion, Logan, aus perſönlichen Gründen ſeine Demiſſion eingereicht hat, die ange⸗ nommen worden ift. Der Beamte des Staats- ſeretariats Ralph Hill wird an ſeinde Stelle zum amerikaniſchen Beobachte: bei der Repara⸗ tionskommiſſion ernannt werden. — Die Kabinettsneubildung in Belgien. Nachdem der König dem Katholikenführer Poul⸗ let in längerer Audienz empfangen hat, glaubt man, daß dieſer den Auftrag zur Retzierungs⸗ Politiſche umſchan — Beſprechungen über weiterung in Preußen. In den letzten Tagen haben zwiſchen Vertretern der Fraktionen des preußiſchen Landtags Beſprechungen über die Regierungserweiterung in Preußen ſtattgefun— den. Entgegen anderslautenden Meldungen iſt bie Fühlungnahme jedoch noch nicht über das Stadium unverbindlicher Beſprechungen hinaus— gekommen. — Milderungen im Perſonalabbau. Von ßuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt, daß fia nach Auffaſſung der Reichsregterung die Ver— hältniſſe bezüglich des Perſonalabbaues zugun— ſten der Beamten jetzt ſo verändert hätten, daß es der Regierung angängig erſcheine, gewiſſe weitere Milderungen in der Handhabung der erſonalabbauverordnung eintreten zu laſſen. Die Reichsregierung hat ſich daher in Ueberein— timmunamit des Der Märchen vogel Ein Segelfliege-rRoman Geſangverein„Liederkranz“ Viernheim (70 Sänger). eine Regierungser⸗ „Eifelwind“ von L. Baumann. Die 123 — den ſieſtützenden Parteien * 2 — Ein ſeltſamer Ausdruck umſpielte Metas Züge, als ſie die anderen eingeholt hatten. Das Wort Heldin klang ihr noch in den Ohren. Als ob wir nicht alle Heldinnen werden müßten, ſobald wir nur wahrhaft lieben!“ nicht einmal, daß ich nach Berlin gegangen bin.“ Frau von Langſtreus Mienen drückten immer no cheinen Reſt von Mißtrauen aus. „Ja, ich erfuhr von der Frau eines Feld— webels, der zuweilen zu Handleiſtungen bei der Flugabteilung zugelaſſen wird, daß eine ſchöne junge Dame, manchmal auf das Flug⸗ feld kam, um zuzuſehen. Ihren Namen konnte ——— 1 ö 5 ——y—e— N 7 8 Wet Si a und Auffaſſung nicht beſonders. Bingerbrück, 1. Juni. In der Sitzung des ffaſſung — —.— 8— r 55 5 22. ͤ—]?——— von F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin!) (17. Fortſetzung.) Er antwortete nicht. Sein Blick tauchte tief und fragend in den ihren. „Und Sie?“ fragte er dann, Was wer— den Sie nun beginnen auf den einſamen Höhen der Freiheit, die Sie ſich errungen ha— ben?“ „Arbeiten!“ Die Pläne, die ich einſt für Sie zeichnen durfte, haben mir den Weg ge— wieſen. Ich war nicht müßig in all der Leit. Ich hoffes es wird mir nicht ſchwer werden, eine Prüfung abzulegen, und dann eine Stelle als Zeichnerin zu finden. So Gott will, auf dem Felde, das mir bereits vertraut iſt, das der Aviatik. Dann wäre ich wenigſtens geiſtig nicht getrennt von Ihnen!“ Ein warmr herzlicher Blick ſtreifte ihn. Dann fuhr Meta faſt fröhlich fort:„Sehen Sie lieber Freund, ich war nie für Kopfhängerei, dachte ſie wehmütig.„Ein Glück nur, daß die Männer nicht ahnen, wie ſchwach wir bnd— — allein mit unſerem Herzen und fern von Ihnen!——“ Am Nachmittag während der Fahrt nach Potsdam, kam die Majorin noch einmal auf ihre Berlinr Reiſe zu ſprechen. In einem ſelt— ſam vertrauten Tone ſagte ſie: Sehen Sie, meine Damen, ich will Ihnen ja ganz offen geſtehen, ich bin eigentlich nur mitgefahren aus— Eiferſucht!“ Meta rümpfte die Naſe, ſagte dann aber ganz ruhig:„Dazu ſcheinen Sie wirklich kei— nen Grund zu haben, liebe Frau Majorin! So wie ich Ihren Herrn Gemahl beurteile, geht er tatſächlich ganz in ſeinem Beruf auf.“ „Das ſcheint ſo. Aber ich habe meine Gründe... Bis jetzt habe ich allerdings noch nichts geſehen, aber ich weiß es von einer Be— kannten. Er hat eine heimliche Liebe!“ Meta wurde aufmerkſam. 8 ich leider nicht erfahren. Die Frau hat ihn vergeſſen. Aber ihr Mann hatte gehört, daß die Herren draußen darüber ſprachen und ſag— ten, nun würde die Dame wohl nicht mehr kommen, weil ſie ſich von ihrem Manne,feinem Fabrikanten habe ſcheiden laſſen. Natürlich treffen ſie ſich heimlich irgendwo. Aber ich werde es ſchon noch erfahren. Ich hielt es nicht für ausgeſchloſſen, daß ſie hier in Berlin mit ihm zuſammentreffen will, deshalb—“ Meta, die ſtumm zugehört hatte, legte plötzlich die Hand auf Frau Langſtreus Arm: Deshalb hätten Sie Ihren Gemahl ruhig allein fahren laſſen können, liebe Frau Ma⸗ forin, dieſe Frau, die zuweilen auf das Flug⸗ feld kam, die Pläne für ihn ausarbeitete, und ſich von ihm ſcheiden ließ— wird Ihnen nie gefährlich ſein!“ Die Majorin ſtarrte verblüfft in das ſchöne Geſicht neben ſich, das den Ausdruck wahrhafter olympiſcher Ruhe zeigte. Können Sie mir ſchwören, daß zwiſchen ihm und Ihnen nie von Liebe— ich meine, daß nicht doch Gefühle—“ Meta richtete ſich plötzlich kerzengerade auf und der Stolz, die Verachtung über die kleiu⸗ liche, niedrig denkende Frau verſteinerte ihr ſchönes Geſicht förmlich. ich ſehe nicht aus, wie eine Frau, die einer an⸗ deren ihren Mann wegnehmen möchte. Wenn ich nicht ganz ehrlich und offen den Wunſch gehabt hätte, Sie zu beruhigen und Schatten aus Ihrer Gehe zu bannen, hätte ich! ja einfach ſchweigen können.“ „Das iſt wahr——“ „Ich hoffe, Sie ſind nun vollkommen überzeugt, daß alles das, was man ihnen er⸗ zählte, auf einem häßlichen Mißverſtändnis beruht. Es wäre unſer beider unwürdig, noch länger bei der Sache zu verweilen.“ 5 „Ja, gewiß, verzeihen Sie nur. Ach, ich bin ganz verwirrt— Sie alſo! Sie! Freilich, 9 „Frau Majorin,“ ſagte ſie kalt,„ich denke, jeden Gemeinderats wurde beſchloſſen, anläßlich der den in den hiſtoriſchen Namen Jahrtauſendfeier den Verſuch zu machen, Namen Bingerbrück Ruppertsberg zu ändern. Frankenthal, 1. Juni. tag fand die Beerdigung des bei auf dem Bismarckturm bei Dürkheim glücten Schülers Ludwig Matheis ſtatt. große Menſchenmenge gab dem das letzte Geleit. war. der Stadtverwaltung und der legte Bezirlsſchulinſpektor Kranz nieder. Kaiſerslautern, 30. Mai. geſtrigen Tages wurde in Feuerſtein gefunden. Die an derſelben Am Freitag nachmit— dem Unglück verun⸗ Eine Entſchlaſenen Am Grabe legte ein Schüler für die fünfte und ſiebte Klaſſe einen Kranz nie— der, der von einem herzlichen Nachruf begleitet Im Auftrage der Regierung der Pfalz, Schulbehörde einen In der Frühe des der Waldabteilung Rummel unweit der Kaſerne die Leiche der le⸗ digen Fabrikarbeiterin Amanda Theißinger auf⸗ vorgefundenen gung in Großgewerbe und Landwirtſchaft, da⸗ rauf aufbauend in der Verarbeitung auf dieſen beiden Gebieten, ferner im Handwerk, im Han⸗ del, in der Wirtſamkeit der freken Berufe. der Beamten, kurz aller, die unmittelbar oder mit⸗ telbar produktiv tätig ſind. Zu der Steigerung der Erzeugung muß treten eine Waren ve r billigeng, um nach der Deckung des Heimat⸗ bedarfs auf dem Auslandsmarkt wieder ſtärker auftreten zu können. In dieſen beiden Punkten liegen die beiden Zentralaufgaben des ſchaft für die nächſte Zeit. Lokale Nachrichten. Viernheim, 3. Jun „Kath. Kaufm. Verein„Wa! wir heute brauchen, ſt die Wegeführung durch die deutſchen Volkes auf dem Gebiete ſeiner Wirt- fung moderner deutſcher Tätigkeitskraft und die Arbeitsſtätte deutſchen Fleißes. Ueber den Bergekranz des Hintergrundes erhebt ſich viſio— när der Kopf des Reichsadlers, der offenen Auges beobachtend nach Weſten blickt und mit ruhiger Sicherheit die Wacht am Rhein hält. Der Schnabel iſt abweichend vom amtlichen Reichswappen geſchloſſen. Marken in einfarbigem Buchdruck hergeſtellt. Die 0 g 1 f zu ſchwerfällig, das Lied muß leichter, bewe licher genommen werden. Auch das Temp innerhalb eines Taktes nicht ſo auffallend verändern. Die punktierten Achtel mit den darauffolgenden 32tel(3. und 6. Takt) zu 2. Baß rhythmiſch viel genauer und die dr werden letzten Takte nicht ſo ſteif nehmen. Das Chörchen verlangt einen flüſſigen, gefälligen Vortrag. Haswerk⸗Preisausſchreiben. 1. Preis: Koch' ich mit Gas, Dann ſpare ich was An Kohle und Holz. Die Küche bleibt rein, Wie iſt das ſo fein, Darauf bin ich ſo ſtolz! Hab Ruß nicht und Rauch, Kein Feuer und auch keine Kohle, auch keine Liebe brennt ſo heiß, was ich mir aus der Leitung hole dir Gas gehört der erſte Preis! Die Vorzüge, ſie muß man kennen, man muß ſie haben ausprobiert, drum will ich ſie euch offen nennen, wie's für die Hausfrau ſich gebührt. Will meine Schweſtern hier beraten: dir Gas gehört der Ruhm allein, kannſt backen, kochen, braten, baden und bügeln drauf noch obendrein. „Sollten Sie ſich da nicht doch täuſchen? Wie könnte Ihre Bekannte dies wiſſen?“ „Sie hat es auf Umwegen wieder von anderen Leuten erfahren. Wir wiſſen nur, daß er bei einer verheirateten Frau verkehrt hat. Ich bitte Sie, eine ver— hei— ra— te— te Frau! Ja, ſolche Dinge gibt es leider in der Großſtadt und einmal fand ich in ſeiner Taſche ſehr ſauber gezeichnete Pläne mit An⸗ merkungen von Damenhand. Als ich ihn des⸗ halb fragte, wurde er rot und——“ „Und— er?“ fragte Meta, die ſehr blaß geworden war. „Ich wollte natürlich wiſſen, wer die Dame ſei. Da wurde er noch röter und ſtellte alles in Abrede. Na, man weiß ja, was man davon zu halten hat. Zuletzt wurde er ſo hef⸗ tig, wie nie im Leben zuvor. Da war ich ſchon bel ſicher. Später bekam ich aber doch Gewiß⸗ ei „Gewißheit!“ „Ja, kenne Sie denn dieſe— Frau?“ „Ich denke wohl, da es ſich allem Anſchein nach um mich handelt. Wenigſtens wüßte ich ſonſt niemand, der für Ihren Mann Pläne ge⸗ zeichnet hätte. Und ich wollte die Sache nur aufklären, damit Sie wieder ganz ruhig ſchla⸗ fen können und Ihren Gemahl, der ein Ehren⸗ mann iſt, nicht länger kränken durch unwürdi⸗ gen Verdacht. Er hat allerdings in dem Hauſe meines Mannes verkehrt und ich intereſſiere mich lebhaft für Aviatik. Das iſt alles!“ „Den Hof hat er mir nie gemacht. Sind Sie nun befriedigt?“ 5 Die Majorin machte das dümmſte Geſicht, das ſie je im Leben gemacht hatte. „So? Wirklich?— Ja dann! Aber Sie haben ſich doch von Ihrem Manne ſcheiden laſſen? Oder iſt das auch nicht wahr?“ „Nein, das iſt⸗wahr. Aber das hat nicht das Geringſte mit Ihrem Gatten zu tun: dar⸗ auf gebe ich Ihnen mein Wort. Er wußte Und Zeit ſpar ich auch, man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen und das Leben nehmen, wie es iſt. Wenn ich er— reiche, was ich vorhin andeutete, dann würde ich mich ſo glücklich fühlen wie eine Königin.“ Er wandte ſich bewegt ab. „Arme, arme Königin! So jung noch—“ „Nun, ich bin ſechsundzwanzig! Alt ge— nug, um Hilfe der Arbeit Illuſionen zu zer⸗ ſtören, mutig genug, um den Tatſachen feſt und gerade ins Geſicht zu ſehen. Das müſſen Sie auch, nein Freund! Verſprechen Sie es mir! Kein verzagtes Rückwärtsſchauen, ſondern nur ein mutiges Vorwärts! Es gibt noch andere Felder, als die der Liebe, auf denen man Blu⸗ men pflücken kann!“ ö Er lächelte trübe. 5„Kalten Lorbeer, vielleicht, Blumen wohl nicht. Aber ſei es darum! Sie ſind eine Heldin, Frau Meta, und Sie haben mir eine Lehre (geben, ich danke Ihnen dafür.“ —— wenn Sie es nicht ehrlich meinten, hätten ſie ja nicht zu ſprechen brauchen.“ a „Ich meine es ganz ehrlich! Und da ſind wir ja nun glücklich in Potsdam!“ N Das Auto hielt, man ſtieg aus, und die Frau Majorin, der wirklich ein Stein vom Herzen gefallen zu ſein ſchien, hängte ſich ver⸗ traulich an Metas Arm. f „Ich bin ſo froh, daß ich mir nun um Hans weiter kine Sorgen zu machen brauche! 1625 0 ja ſonſt immer ein ſo guter Ehemann tiv der Tat iſt anſcheinend Eiſerſucht geweſen— ni a i lc war es feellich aber boch erfülle unh dentratgefcheniſes L inf at in einen fe rfüllte auch ſie a 8 ein leiſes e der Freude, als ſie daran 5 e enen ee e 9 15 dachte, daß Laugſtreu ine Ichährige Tochter ſchwer verlegt und dam! ſelbſt mit einem Raſiermeſſer die Kehl 5 rchſchnitten.„ e. 0 5 3 2* 2 eL Schußverletzungen und die ſonſtigen Umſtände laſſen mit Beſtimmtheit darauf ſchließen, daß die Th. eines gewaltſamen Todes geſtorben iſt. Durch Gericht und Staats anwaltſchaft wurde die Leiche nach dem Städtiſchen Leichen har“ verbracht, wo die amtsärztliche Sektion vorge⸗/ nommen wurde. Zeugenausſagen zufolge ſoll die Tat am Donnerstag Abend kurz vor 10 Uht ſattgefunden haben, da man in dortiger Gegend um dieſe Zeit 3 Schüſſe fallen hörte. Das Mo überzeugende Gewalt. Was wir brauchen, ſind Menſchen, die in perſönlichen Bekennt⸗ niſſen zu uns reden,“ ſagt ein Kenner unſerer Tage. Ein ſolches perſönliches B.akenntnls“ will der Kath Kaufm. Verein ſeinen Mitglledern beim nächſten Vereinsabend, Donnerstag, den 4 d. Mts. bieten in dem Vortrag ſeines Mit⸗ gliedes, Herrn Untererhebers Kirchner:„Meine Erlebniſſe bel meiner Romfahrt“. Was er ſelbſt geſchaut, will er uns ſchildern. Was er ſelbſt dabei erhalten und empfangen, will er uns weltergeben und vermitteln Des⸗ halb verſäume keln Mitglied des Kath. aufm. Vereins, beſonders kein Mitglied der Jugend⸗ abtellung, dleſe Gelegenhelt, aus dem Munde elnes Augenzeugen etwas über die heilige Stadt im heiligen Jahr zu hören. „zu dem RNadunfall der Mathilde Kempf von hier, wird uns berichtigend mit⸗ * Zeit is Die feinſten Kuchen, alle Sorten e ein braver Gasherd liefert ſte, Drum koch ich mit Gas. auch Weihnachtsbackwerk, Stollen, Torten, Das macht mir viel Spaß, Mein Herd meine Welt! erſtklaſſig und mißraten nie. Mein Herd— J 4 Noch viele and're Freuden winken, Meline Heid, Heppenheim a. d. B., Ludwigſtr. 32. das Kochen mir Vergnügen macht, ſelbſt Has im Topf und Spanſau, Schinken hab ich noch nie ſo hingebracht. Und ſeit mich Gas zu nützen, weiſe, die praktiſche Erfahrung lehrt, gings Kohlenfeuer auf die Reiſe, verwaiſt ſteht da mem Röderherd. Der größte Vorzug, ungeheuer, der ſich mit ſeiner Güte paart, iſt der, das Gas iſt halb ſo teuer als jede andre Feuerart. Kurzum, ich rate hlermit allen, af i iſt ſicherlich Verlaß, ſchafft's all euch an, laßt s euch gefallen, kocht, bügelt, heizt und backt mit Gas! Frau Buürgermeiſter Simon, Zwingenberg. . 2. Preis: Hört, Ihr Leut, und laßt Euch lehren: bratet, kocht und backt mit Gas allein, Holz und Kohlen könnt Ihr dann entbehren und die Küche bleibt Euch immer rein! Frau Frida Scheuer, Auerbach, Darmſtädterſtraße 67. 3. Preis: Des Gaſes Vorzug. Wer nie in ſeinen Lebenstagen des Gaſes Vorzug warm empfand, der hat, ich will's ihm offen ſagen, die große Wohltat nie gekannt. — r mehr unter der Eiferſucht dieſer armen, törſch⸗ ten, unerzogenen Frau zu leiden haben würde. Dora ſchritt ſchweigſam hinterdrein. Faortſetzung folgt) nun wenigſtens nicht 5 einem Beil erſchlagen, u 1 250 re, 5