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Un⸗ kundige werden nötigenfalls bei der Ausfüllung der Zählungsformulare durch die Herren Zähler unterſtützt. In dleſem Falle empfiehlt es ſich, wenn dieſe Perſonen die verlangten Angaben auf einem Nolizblatt vermerken und den Herren Zählit bei der Wiedereinſammlung übergeben. Das Zählungswerk dient dazu, wichtige Grund- lagen für die Beurteilung der volkswirtſchaftlichen Verhältniſſe Deulſchlands zu gewinnen. Wir bitten daher dle hieſtae Einwohnerſchaſt die Angaben vollſtändig und der Wahrheit gemäß zu machen, damit auch den Zählern das ſchwlerlge Amt erleichtert wird. Viernheim den 3. Juni 1925. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. LIoller- u Hastenwacen Original„Miele“ und Wieſel Die Qualitätsmarke kauft man beim Fachmann. Erſatzräder, Achſen und Büchſen. Alle Reparaturen billigſt bei J. Wunderle, an Martha preis Ermäpigung bei Bernhard Oppenheimer. 2 131,1 3 Mannheim Ecke Breitestr. 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Turn- Genossenschaft 5 Freitag, den 5. Juni Abends 5 9 Uhr findet im Lokal zum Karpfen ein außerordentliche 0 glieder Perſammlunz Wegen der ſehr wichtſgen Tagesordnung werden alle Vor. ſtandsmitglieder ſowie Mitglieder Aktiv wie Paſſtv dringend erſucht reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Sonntag morgen um 10 Uhr, haben ſämtliche Gpielleute mit Instrumente auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk zu erſchelnen. (Zwecks Sternfahrt am 28 Junt) Der Spielleiter: J. A.: F ettek Atbelter Radfahret⸗Bund„Golidariläl (Mitgliedſchaft Wanderer) Am Freitag abend halb 9 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal. 4 Es wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten a g Der Vorſtand. — un 64 Nadlf.-Verein„Vorwärts N Am Samstag Abend halb 0 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal zum Brauhaus. — lurnerhund Viernheim. Heute Freitag abend r Turner und Sportler. 0 Anſchließend wichtige Beſprechung Die Turn ute. volzählige Turuſtundt. den drei Parteien“ geprüft, chen Meldung ſollen jetzt gewiſſe um Spekulationen handele. Erſte unb älteſte Zeitung am Platze. — Boſtſcheckkonto Nr. 71577 Amt Frankfurt a.. Fvaſprecher 117. n—.—————.——— Die belgiſche Miniſterkriſe Die belgiſche Miniſtertriſe. Brüſſel, 4. Juni. Der mit der Kabinetts⸗ bildung beauftragte Miniſter Po ullet, Füh⸗ zer der chriſtlichen Demokraten, ſetzte heute ſeine Unterredungen mit verſchiedenen politi⸗ ſchen Perſönlichkeiten fort. Es tagten heute die Parlamentsfraktionen der Liberalen und der Katholiken. Die Liberalen lehnten einſtim⸗ mig eine Beteiligung an der Regierung Poul⸗ let ab. Die Katholiken ſprachen, bevor ſie Kenntnis von der Entſcheidung der Liberalen erhalten hatten, ihr Vertrauen in Poullet aus. Nach Bekanntwerden des Beſchluſſes der Li⸗ beralen entſchieden ſich die Katholiken zur Be⸗ rufung einer neuen Sitzung für Freitag. Hie wird dann die Entſcheidung darüber fallen müſſen, ob die Katholiken eine Koalition mit den Sozialiſten eingehen wollen oder nicht. Wie der„Information“ aus Brüſſel be⸗ richtet wird, iſt es wahrſcheinlich, daß die Mi⸗ niſterkriſe erſt gelöſt werden kann, nachdem der am Sonnabend in Brüſſel zuſammentretende Jahreskongreß der Arbeiterpartei ſich über die Haltung der Partei ſchlüſſig gemacht hat. Der Generalrat der Partei hat geſtern die neue Kombination„katholiſch-⸗ſozialiſtiſches Kabinett oder Bildung einer Regierung aus jedoch nur be⸗ ſchloſſen, daß vorerſt die Verhandlungen hier⸗ über fortgeführt werden ſollen. Nach der glei⸗ katholiſche Politiker geneigt ſein, mit den So zialiſten zu⸗ ſammenzugehen, wenn es nicht gelingen ſollte, ein aus drei Parteien zuſammengeſetztes Ka⸗ binett zu bilden. Lare 9* 3 Franzöſiſcher Miniſterrat. Paris, 5. Juni. Ueber den geſtrigen Mi⸗ niſterrat wird gemeldet, daß Painleve in einen Eigenſchaft als Kriegsminiſter über die age in Marokko erklärte, im Augenblick ſeien keine militäriſchen Operationen im Gange. Die Front in Marokko ſei ſtark befeſtigt und es herrſche vollkommene Ruhe. Die Verhandlun⸗ gen mit der ſpaniſchen Regierung dienten dem Iwecke, ſo raſch als möglich den Frieden her⸗ keizuführen. Sie würden offenbar einen gün⸗ ſtigen Verlauf nehmen. Caillaux betonte, er werde augenblicklich keine Aktion zur Unter⸗ ſtützung des Franken unternehmen, da es ſich bei dem neuerlichen Fallen des Kurſes nicht Seit einigen ragen läßt ſich in der Kammer eine gewiſſe ljnruhe über die Zukunft der Regierung Pain⸗ eve erkennen. Allerdings iſt ein Bruch mit hen Sozialiſten vermieden worden. Die Re⸗ lierung ſcheint jedoch entſchloſſen zu ſein, ihr Schickſal vorläufig nicht auf die Probe zu ſtel⸗ dern werde. en. Painleve hat nach dem geſtrigen Miniſter⸗ tat erkennen laſſen, daß er in der Frage det Jahlreform kein Vertrauensvotum for⸗ Das Kartell der Linken gegen die Vorſchläge Caillaux. Paris, 5. Juni. Die innerhalb des Kar⸗ bells herrſchende Unzufriedenheit mit der Po⸗ litit des Miniſteriums Painleve hat ſich heute morgen in einer Sitzung des parlamen⸗ tariſchen Ausſchuſſes der vier Parteien der Linken zu dem formellen Beſchluß verdichtet, die von Caillaux eingebrachten Geſetzentwürfe ur Sanierung der franzöſiſchen Finanzlage abzulehnen und ihnen ein neues gemein ſames Reformprogramm der Linken entgegen zuſtellen. In der Sitzung, die über zwei Stun den gedauert hat, Caillauxſchen Finanzprojekten die Kritik an der ſehr ſcharfe orm an. Es wurde dem neuen Finanzmini— nahm ſter insbeſondere zum Vorwurf gemacht, daf er nicht nur die bisherige Finanzpolitik des rung vorlage eingebracht habe, Kartells in ungerechtfertigt ſchroffer Weiſe ab⸗ gelehnt. ſondern daß er ſe ine in ſcharfem Wi⸗ derſpruch zu dieſer Politit ſtehende Sanie⸗ ohne zuvor 110 der Mehrheit Fühlung genommen zu ha⸗ n. Das Schickſal Amundſeus. 14 Tage Wartezeit verſtrichen. Berlin, 5. Juni. Die Friſt von 2 Wochen, de Amundſen für ſeine Rückkehr als letzten Termin vom Nordpol bezeichnet hat, iſt nun⸗ mehr verſtrichen. Heute werden, wie aus Spitz⸗ bergen gemeldet wird, die Begleitſchiffe mit der Suche entlang der Packeisküſte beginnen. die„Farm“ wird den Kurs nach Norden und ann vorwärts bis zur Amſterdam⸗Inſel neh⸗ 9 5 Die Hobbe“ wird verſuchen, oſtwärts is zum Nordkap auf Nordoſtland vorzudrin⸗ den. Die„Farm“ muß ſich infolge iorer ſchwa 15 ö ö Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermei ch den Konſtruktion außerhalb des Treibeis gürtels halten, Bei der Beſatzung glaubt man, daß die Eisverhältniſſe zwiſchen dem Nord— pol und dem öſtlichen Grantsloud viel beſſer ſind e mwiſchen dem Pol und Spitzbergen u 8 aher die Expedition auf dem Weg zap Kolumbien befindet. Die Hoffnung, daß Amundſen auf dem Luftwege doch noch zurückkehren werde, muß nun leider endgültig fallen gelaſſen werden. Vorausgeſetzt, daß das Terrain Fußmärſche von 20 Kilometer täglich zuläßt, könnte man annehmen, daß Amundſen in etwa 5 Wochen dort ankommen würde. Die frühere Behauptung Pearys, er hätte den Marſch in 53 Tagen bewältigt, war ein we— ſentliches Argument für die Zweifler, daß Peary überhaupt nicht am Nordpol geweſen iſt. Nachrichten von Amundſen werden von der Weſtküſte Grönlands aus früheſtens für den Herbſt erwartet. Politiſche Umſchau — Dr. Beſt gegen die Deutſchnationale Par J tei. Reichs tagsabgeordneter Dr. Beſt, der zur zeit in Darmſtadt weilt, hat von der Parteilei— tung der Deutſchnationalen Volkspartei, nachdem, bekannt geworden war, daß das Ehrengericht des Reichstages ſein Verbleiben im Reichstage billige, eine Mitteilung erhalten, daß er nach Anſicht der Deutſchnationalen Volkspartei durch ſein feierlich gegebenes Wort Tr. Beſt teilte hierauf der Parteileitung der f Deutſchnationalen Volkspartei bis zum 5. Juni nicht eine gegenteilige Erklä. gebrochen mit, falls ihm rung zugegangen ſei, ſtelle er gegen den Par— teivorſitzenden Winkler und den Geſchäfts führer ſoll Prof. Meyer Strafantrag. Das Verfahren in breiter Oeffentlichkeit feſtſtellen. ob der Vor⸗ wurf des Wortbruches und der Unehrenhaftigkeit 8 gen zu, denen er nunmehr erlegen iſt. Dr. Beſt oder die deutſchnationale Fraktion be— treffe. 5 — Die Aufwertungsfrage. Der Reichspräſi⸗ dent empfing geſtern den Reichskanzler Dr. Lu⸗ der Juſtiz Dr. 8 den. ther und den Reichsminiſter Frenken zum Vortrag über die Auſwertungs— frage, insbeſondere über den gegenwärtigen Stand der geſetzgeberiſchen Arbeiten zur Rege— lung der Aufwertung. — Ein Geſetzentwurf über Zolländerungen. Die Reichsregierung hat dem vorläufigen Reichs wirtſchaftsrat den Entwurf eines Geſetzes über Zolländerungen zur Begutachtung vorget. Mit der Beratung des Geſetzentwurfs iſt der durch ſechs Mitglieder des Unterausſchuſſe für Landwirtſchaft und Ernährung verſtärkte Zoll— tarifausſchuß betraut. Dieſer behandelte am Donnerstag unter Hinzuziehung einer Reihe von Vertretern der Wiſſenſchaft und von Gene— ralſachverſtändigen die in dem Geſetzentwurf vorgeſehenen Agrarzölle. — Die Beſoldungswünſche der Beamten. Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Beamtenbundes hat zur Beſoldungsfrage in folgender Entſchlie— ßung Stellung genommen: Aus der Entſchlie— ßung des Reichstages vom 4. April 1925 hat die Beamtenſchaft entnommen, daß der Reichs- tag den Willen hat, bei der Verabſchiedung des Reichshaushalts 1925 die Dezemberregelung ſo umzugeſtalten, daß ſie den gerechten Anſprüchen der Beamtenſchaft und der aus Staatsgründen notwendigen Befreiung aus ihrer tiefen Ver— ſchuldung nachkommt. Umſo größer iſt nunmehr dee Enttäuſchung der geſamten Beamtenſchaft, als die Reichsregierung lediglich ihrer Auffaſ— ſung dahin Ausdruck gibt, daß zur Zeit keine Erhöhung der Beamtenbeſoldung in Frage kom— men könne, ohne dem zweiten Teil der Reichs⸗ tagsentſchließung folgend ihre Abſicht zu erken⸗ nen zu geben, wann und in welcher Weiſe ſie die von ihr im Bericht zugegebene Notlage der Beamten zu beheben Der Deutſche Beamtenbund erwartet im Hin⸗ blick auf die zahlreichen Anträge aller Reichs- tagsparteien und deren Ausführungen im Haus haltsausſchuß vom Reichstag zuverſichtlich, er ſich die von der Reichsregierung cus Bericht gezogenen Folgerungen nicht zu eigen macht vielmehr ſ ine Abſicht, die Beamtenſthaft au Not und Verſchuldung zu befreien, in Tat umſetzt. — Ein neues Eiſenbahnattentat in Polen. Auf der Strecke Ciedlee—Wolkowysk hat in der Nähe von Narowka in der Woſwodſchaft Bialy⸗ ſtok eine Bande von 80 Perſonen einen Eiſen⸗ bahnzug überfallen, nachdem vorher zwei Be⸗ wachungsbeamte unſchädlich gemacht wurden, einer getötet und einer verwundet und entwaff— net wurden. Die Banditen verſuchten durch Schüſſe dn Zug zum Halten zu bringen, wobei mehrere Reiſende verwundet wurden. Jedoch ge⸗ lang es dem Zugführer noch mit erhöhter Ge⸗ schwindigkeit aus dem Gelahrbereich zu kom⸗ men, bevor die Banditen die Strecke blockieren konnten. Der Polizei iſt es nicht gelungen, die Attentäter zu faſſen. Die vpolniſchen Blätte hieſigen Landwirts habe. oder zu mildern gedenkt. daß dem die. bringen die Meldung ſo, als ob es ſich um Van den handeln könnte, die von jenſeits der Grenze herübergekommen ſind. Tatſache iſt aber, daß der Ort des Attentates mitten in Polen liegt, 350 Kilometer von der Oſtgrenze und 250 Kilo- meter von Oſtpreußen entfernt. Aus Nah und Fern. Fp. Gimbsheim, 4. Juni. Vom Fuhrwerk geſtürzt iſt die Katharina Günther von hier ulld erlitt ſchwere Armverletzungen.— Raſch tritt der Tod den Menſchen an! Die ledige Dina Beni wurde von einem Schlaganfall getroffen und war nach kurzer Zeit tot. Ebenfalls einen Schlaganfall erlitt der 72jährige Michael Ehr— hard und ſtarb gleichfalls nach kurzer Zett. Von einem Hunde angefallen wurde der ler Ehrhard und erlitt Handverletzungen. Fp. Guntersblum, 4. Juni. Die Scheune ein— geſtürzt iſt bei dem Landwirt Philipp Kopp von hier. Wenige Minuten vorher hatten vier Kin der in der Scheune geſpielt, die ſich zum Glück kurz vor dem Zuſammenbrun entfernten. hochwſt. Herr Biſchof weilte hier und rahm für die hieſige und für die Gemeinde Ludwigshö die Firmung vor. Fp. Nackenheim, 4. Juni. Scherz führte der jugendliche Spenug⸗— Einen gefährlichen Dienſtknecht eines mit dem 12jährigen Sohn des Hauſes aus. Während der Knabe ſich in der Dunkelheit allein im Zinaner veſand, ſchlich er ſich hinter ihn und erſchreckte ihn durch lau— ten Anruf. Der Knabe bekam einen Nervenchock und mußte mehrere Tage das Bett hüten. Mainz, 4. Juni. Auf der hieſigen Radrenn⸗ bahn ſtürzte am vergangenen Mittwoch der Radfahrer Dries und zog ſich ſchwere Verletzun— Mainz, 4. Jui. Ein Denkmal zum Gedächt⸗ nis der im Weltkriege gefallenen Mainzer ſowie der dort verſtorbenen und beſtatteten deutſchen Krieger ſoll auf dem Ehrenfriedhof errichtet wer— Die Stadtverwaltung hat einen Wettbe— werb zur Erlangung von Entwürfen ausge— ſchrieben, zu dem ſich Bewerber bis zum 10, Juli melden müſſen. Für die Bewerber iſt Be— dingung, daß ſie in Heſſen anſäſſig oder geboren ſind. Als Preiſe ſind 1000 Mark, 600 Mark und 400 Mark, zuſammen 2000 Mark vorgeſehen. Fp. Sprendlingen, 3. Juni. Im Felde ver⸗ unglückt iſt beim Arbeiten der Knecht des Land— wirts D. Er ſtürzte aus Unvorſichtigkeit von ſeinem Fuhrwerk herab und zog ſich dabei be— trächtliche Hand- und Fußverletzungen zu. f Fp. Hofheim, 4. Juni. Vom Baume geſtürz iſt bei mutwilligen Kletterübungen der 12jährige Junge des Landwirts M. und erlitt beträcht, liche Arm- und Beinverletzungen. Fp. Lampertheim, 4. Juni. Ein merkwür— diges Nachterlebnis hatte ein hieſiger Händler Er war mit ſeinem Fuhrwerk nach Viernheim gefahren, kehrte dort am ſpäten Abend in einem Wirtshauſe ein und trank reichlich über den Durſt. Dann trat er mit ſeinem Fuhrwerk der Heimweg an. Währenddeſſen warteten ſeine An, gehörigen auf ſein Ankommen und als dees Hausvater nachts um 12 Uhr immer noch nicht mit dem Fuhrwert zurück war, machten ſie ſich auf die Suche und fanden den Vermißten kurz vor dem Ortsausgang. Er war in ſeiner alko— holſeligen Stimmung an ſeinem eigenen Hauſe vorbeigefahren und hatte in des Wortes vollſter Bedeutung„ſich nicht mehr heimgeſunden“. Der in die Irre Gefahrene behauptete ſteif und feſt, er ſei durch übernatürliches Blendwerk getäuſcht worden und ſei gar nicht ſo ſehr betrunken ge— weſen. Fp. Eberſtadt, 4. Juni. Ein Dienſtm' dchen las noch ſpät am Abend beim Lichte einer Kerze, als ſie ſchon im Bette lag. Dabei ſchlief ſie ein, geriet mit beiden Händen in die brenn nde Ker⸗— zenflamme und erlitt beträchtliche Brandwunden. Seeheim a. d. B., 4. Juni. Geſtern mittag hat ſich im Walde der 23 Jahre alte Heinrich Bechtel aus Alzey aus bisher unbekannten Grün— den erſchoſſen. Heidesheim(Heſſen), 4. Juni. Ein alterer Apotheker aus Gonſenheim hat mit einer Frau— ensperſon in der Reſtauration„Rotkänn ver bis in die Nacht von Mittwoch auf 7 Stag gezecht. Auf dem Heimwege wurd e Gonſen⸗ heimer Wald ein Raubüberfall a ehn verübt. Zwei Männer griffen ihn an anbten ihm die goldene Uhr und das Bargeld in Höhe von 120 Mark. Wie die Gendarmerie nunmehr feſtge⸗ ſtellt hat, dreht es ſich um zwei Komplizen der Frauensperſon, die den Raubüberfall verabre⸗ de“ hatten. Die Täter ſind flüchtig. Alsfeld, 4. Juni. Nach 11jähriger Gefan⸗ jenſchaft in Rußland kehrte dieſer Tage der GZahnarbeiter Thomas Kolk in Lichtentanne in die Heimat zurück. Seine Frau, die er mit ſech⸗ ſterei und des Polizeiamts Viernheim 5 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Samstag, den 6. Juni 1925 Geſchäftsſtelle: Rathausſtr 38 2. Jahrg ziehen, um en Bad zu nehmen. richt zuzuführen. Königsſtraße ein Kind, wacht war, aus dem zweiten Stock auf die Straße. Krankenhaus verbracht, daß ihm nicht das geringſte geſchehen war. beide Kindern vor 11 Jahren zurückgelaſſen hatte, he ſich inzwiſchen wieder verheiratet. Es ſolle aber bei der Frau Briefe ihres erſten Mannes au Rußland und Sibirien gefunden worden ſein, die ſie verheimlicht hat. f Offenbach a. M, 3. Juni. In der ange zenheit des Luſtmordes an der längere Zei dermißten Schülerin wurde außer dem Arbei⸗ er Adam Fuchs, der zur Beobachtung auf ſeinen Geiſteszuſtand in Hochheim unterge bracht iſt, der Arbeiter Ph. Merz aus Offen⸗ dach in Hamburg verhaftet und von dort in das Darmſtädter Unterſuchungsgefängnis ein⸗ geliefert. Weinheim, 4. Juni. In der Nacht vom 2“ zum 3. Juni hat ſich der verbeiratete Metzger. meiſter Fritz Krämer hier, nach vorausgegange⸗ nen Familienſtreitigkeiten, im Treppenhaus ſei⸗ ner Wohnung erhängt. ö Ludwigshafen, 4. Juni. Geſtern vormittag wurde im Luitpoldhafen hier bei der Drehbrücke die Leiche des 30 Jahre alten verheirateten Ja⸗ nowski von hier geländet. Der Genannte hatte ſich tags zuvor von zu Hauſe entſernt und ſich infolge Arbeitsloſigkeit erträntt. Er hinterläßt Frau und drei Kinder.— Geſtern abend ſprang von der Rheinbrücke aus ein junger Mann in den Rhein und verſchwand ſofort in den Flu⸗ ten. Nach den zurückgelaſſenen Ausweispapiere handelt es ſich um den 22 Jahre alten Fabrik⸗ irbeiter Valentin Jungblut aus Darmſtadt. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Speyer, 4. Juni. In der Rheinanlage auf dadiſcher Seite, in der Nähe der Schiffsbrücke, wurde am Abend des 2. Juni von vier Manns“ perſonen aus Speyer an einer Frau aus dem Badiſchen ein Sittlichkeitsverbrechen verübt.) Die Frau war im Begriffe, ihre Schuhe auszu⸗ Sie wurde da⸗ bei überraſcht und vergewaltigt. Ihre Hilfe⸗ cufe wurden auf der anderen Rheinſeite gehört. Der Kriminalpolizeei Speyer iſt es gelungen, die Täter feſtzeſtellen und dem hieſigen Amtsge⸗⸗ Landau, 4. Juni. Geſtern ſtürzte das anſcheinend der unbe⸗ in Das Kind wurde wo in das ſich ſtädtiſche herausſtellte, Pirmaſens, 3. Juni. Kürzlich trafen zwei Weltrekordfahrer, Auer und Bernhart, gebürtig in Bayern, von Gräfing bei München über Lindau-Karlsruhe kommend, in Pirmaſens ein. Ihre Abſicht geht dahin, dem heutſchen Vaterland einen neuen deutſchen Rekord zu erringen. Die Fahrt geht von Deutſchland nach Skandinavien, durch Eng; land, einen Teil von Frankreich, Portugal, Spanien, die Riviera entlang, durch Nord, afrika, dann nach Nordamerika und durch Aſien zurück. Die Pfingſtfeiertage verbrachten die beiden Radfahrer bei einer Muſikerfamilie, in der Gerichtenſtraße unſerer Stadt. Stockach, 3. Juni. Dienstag abend ereig⸗ nete ſich hier ein ſchwerer Unfall. Als der letzte Zug von Radolfzell in die Station einfuhr, cheuten die Pferde eines Fuhrwerkes. Sie ga⸗ loppierten über das Bahngleis, als der Zug heraukam. Das Fuhrwerk wurde vom Zuge erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Der Fuhr nann war ſofort tot. Eines der Pferde wurde zetötet. Freckenfeld, 4. Mai. Erhängt aufgefunden wurde im Viehſtall der verheiratete 60 Jahre alte Landwirt Ludwig Heintz von hier. En war nervenleidend, was ihm nach hinterlaſſe⸗ nen Zeilen das Leben unerträglich machte. Weltſpiegel. :: Wiederaufnahmeverfahren gegen Graus Das Oberlandesgericht Zelle hat die Wieder aufnahme des Verfahrens gegen Grans an“ geordnet. Das Verfahren bezieht ſich auf den 24 5*„ 2 11 Fall Hannan bel, in dem Grans wegen Bei hilfe zum Mord zu 12 Jahren Zuchthaus ver“ urteilt wurde. 1 :: Ein hartnäckiger Häftling. Vor etwe 5 Jahren hielt ein fremdes Schiff an der Tajomündung und ſetzte einen Matroſen ang Land. Der Matroſe trieb ſich ſeither vagabun dierend in den Straßen herum, ſchlief de Nachts auf offen Plätzen, bis er ſchließlich al Landſtreicher aufgegriffen wurde. Er wurde! um ſeine Heimatszugehörigkeit feſtzuſtellen aufgefordert, ſeine Identität nachzuweiſen. E zog es vor, die Rolle eines Stummen zu ſpie⸗ len und ſchrieb ſchließlich auf, daß er der ru mäniſche Staatsangehörige Iwan Guichuſg ſei. Er wurde ins Zentralgefängnis nach Li ſabon gebracht und enthielt ſich auch dort be harrlich des Sprechens, obwohl von Aerzte feſtgeſtellt wurde. daß er weder ſtumm noe „„„ I——— — 8—ö—— —.— 2 ————̃ꝛ— — 2 — 22 2 2 e .— — . N i meiſterſchaft am 12 Juli. 1 1 0 0 5 7 0 140 1. 8 —. 1 —— ſich eine junge Negerin gen zu haben. 0 0 Einbürgerung in den Volksſtaat Heſſen. wurde Gelenken den 9 Juni folgender Tagesordnung: Waldrezeßvertrag von eines Pollzelamts. gelände an die Firma Sachs u. Co., Mannheim. 4 Ernennung geſchiedenen Gemeinderat Winkenbach. 5. Kapital⸗ aufnahme 6. Förderung des Wohnungsbaues; hier Ge⸗ währung von Baudarlehen i vereins„Selbsthilfe“ um Gewährung eines Dar⸗ * ru verfügt. Seine Mithäftlinge nahmen die Fuchs bung neidlos hin und ſammelten ſogar zum Dank fe die guten Dienſte einen Geldbetrag. Aber un ſtellte ſich das Merkwürdige heraus: der Mann weigerte ſich, die kleine Summe anzu⸗ Infolge ſeine uten Au ſchließlich ſeine Entlaſſung ſper nehmen und das Gefängnis zu verlaſſen, wo er ſich ſeither aufhält und zum Küchengehilfen t wurde. ö:: Eine Braut, die nicht heiraten will. Kürzlich erſchien auf dem Standesamt ein unges Paar, um ſich trauen zu laſſen. Als der tandesbeamte die Heiratsurkunde aufgenom⸗ en hatte und die Trauung vornehmen wollte, war die Braut plötzlich verſchwunden. Nach längerem Suchen fand man dieſe bei Bekann⸗ en im Ort. Sie war nicht zu bewegen, ihrem Bräutigam in den Eheſtand zu folgen. :: Der Prinz von Wales und die Häupt⸗ ingstochter. Als kürzlich der Prinz von Wa⸗ les, der ſich gegenwärtig auf einer Weltreiſe befindet, im Bahnhof von Kapſtadt den Salon— wagen ſeines Sonderzuges beſteigen wollte, ereignete ſich ein ungewöhnlicher Zwiſchenfall. In aller Eile kam ein Hottentottenhäuptling angerannt, gefolgt von zwei Männern, die ein großes, ganz in Schleier eingehülltes An— örmiges Paket trugen.„Hier iſt noch ein Ge— fe für den weißen Häuptling!“ rief der Hottentottenchef. Auf ſeinen Befehl öffneten die Träger dann das ſeltſame Paket, aus dem von ſchönſter Eben— holzfarbe herausſchälte. Es war die Tochter des Häuptlings, die dieſer dem Prinzen zum Geſchenk beſtimmt hatte. Der Zug ſetzte ſich ſchnell genug in Bewegung, um den Prinzen von Wales der Unannehmlichkeit zu überhe— ben, die peinliche Gabe zurückweiſen zu müſſen. :: 29 Häuſer niedergebrannt. In Wiſſini (Polen), das etwa 6 Kilometer von der oſt— reußiſchen Grenze entfernt liegt, iſt eine Straße mit 29 Gebäuden bis auf die Grund— mauern niedergebrannt. Da die Gebäude burchweg aus Holz gebaut und mit Stroh ge— deckt waren, konnte nichts gerettet werden. underte von Menſchen ſind obdachlos. Der chaden iſt ungeheuer, da die Häuſer, die ab— brannten, nicht verſichert ſind. Ein ſcheußliches Verbrechen. Mülhauſen(Elſaß), 4. Juni. Ein uner⸗ hörtes Verbrechen ſpielte ſich am Pfingſt⸗ montag nachmittag in der Nähe der Ortſchaft Eſchenweiler ab. Die 40 Jahre alte Thereſia Harn iſt war gleich nach dem Mittagsmahle tach dem Acker ihrer Eltern gegangen, um dort noch einige Feldarbeiten zu verrichten. Sie wollte, wie gewöhnlich, gegen 4 Uhr abends zum Melken der Kühe wieder Zurückſein. betagte Mutter ihre Tochter. Bei der Suche nach der Vermiß ten fand man Arme und Beine, im Geſtrüpp den Rumpf, zerſchnitten und zerſtückelt. Die erſtückelung war mit Sachkenntnis vorge— nommen. Die Gliedmaßen waren an den usgeſchniten, haut mit dem Haar, die Hände von den Ar— men getrennt. Trotz intenſivſter Arbeit und lrotz des großen Gendarmerieaufgebotes war es bis geſtern abend nicht gelungen, ſämtliche Gliedmaßen zu finden, die in einem Umkreis bon über 500 Metern zerſtreut ſcheinen. Bald nach Feſtſtellung der grauſigen Tat, die auf einen ganz beſtialiſchen Luſtmord ſchließen ließ, begann ſich der Verdacht der Täterſchaft auf die Perſon des 31jährigen Telegraphen— arbeiters und gelernten Metzgers Theophil Ludwig zu konzentrieren. Zwei Knaben aus Eſchenweiler hatten ihn während der Zeit, in der das Perbrechen geſchehen ſein mußte, in der Nähe des Tatortes geſehen. Ludwig ſoll die Ermordete in letzter Zeit auch mit Anträ— gen beläſtigt haben. Nach anfänglichem Leug— nen legte er ein Geſtändnis ab. Der Mörder leugnet jede Vergewaltigung und behauptet, den Mord aus anatomiſchen Gründen began— Er hat zunächſt ſeinem Opfer einen Meſſerſtich in den Rücken verſetzt. Er Die ſchleppte dann den Körper in den nahen Wald, wo er ihn zerſtückelte. Die Polizei mußte den Mörder vor der Menge ſchützen, die ihn lyn⸗ chen wollte. Er nis gebracht. eäirde ins Mülhauſer Gefäng⸗ Lokale Nachrichten. * Vieruheim, 6. Junk. » Gemeinderats⸗Sitzung am Dlenstag, 1925, abends 7½ Uhr mit 1. Den Viernheimer 1786. 2 Errichtung 3. Abgabe von Induſtrie⸗ eines Erſatzmannes für den durch die Gemeinde Viernheim. 7, Geſuch des Bau⸗ lehens für dle fertiggeſtellten Häuſer am Tivoll. 8 Geſuch des Schneiders Iſaak Grooß bier um 9. Miß⸗ fände im Straßenhandel. 10 Geſuch des Sport⸗ vereins Amleltia 09 hier um Bewilligung eines Geldbetrages anläßlich der Austragung der Orts⸗ 11. Ueberlaſſung ines Beſoldungsgrundſtückes an den Amtsge⸗ hllfen Mandel. 12. Baugeſuch des Lorenz Neff 2.; hler Etteilung der Ausnahmegenehmigung, wartete jedoch vergeblich die Kopf⸗ der verlängerten Neühäuſerſtraße. 14. Bereit⸗ ſtellung von Spielplätzen an die hieſigen Spiel⸗ und Turnvereine. 15. Sparkaſſengeſuche. 16 Beratung des Wirtſchaftsplanes für 1925. 17. Verſchledenes. * Volksverein. Wenn auch die roten und gelben Hefte in vorzüglicher Weiſe die Be⸗ ſtrebungen unſeres Vereins fördern, ſo ſoll doch von Zeit zu Zeit eine Veranſtaltung die Mit⸗ alleder verſammeln, um ſie in den Zielen unſerer Sache zu beſtärken. Deshalb laden wir die Mitglieder der kathollſchen Vereine nochmals herzlich ein, mit ihren Angehörigen morgen nachmittag 4 Uhr die Verſammlung im Frelſchütz zu beſuchen. * Gründung eines Vereins zur Förderung des Wohnungsbaues in Viernheim. Wie aus dem Inſeratenteil zu eiſehen, wurde hier ein Wohnhausbauverein gegründet. Jeder unbeſcholtene Ortselnwohner kann Mitglied werden. Es werden 4000 An⸗ teilſcheine zu je 10 Mark in 4 Serien ausgegeben. Auf dieſe Weiſe ſoll es möglich gemacht werden, in dieſem Jahre noch 5 Wohnhäuſer zu erſtellen. Ein Riſiko beſteht nicht, weshalb die Erwerbung der Mitgliedſchafſt jedem Bauluſtigen empfohlen werden kann. Die Wohnungsnot iſt auch in Viernheim ſo ſchlimm, daß man dem Vorhaben ein erſprleßliches Gedeihen nur wünſchen kaun. Bereit- ben der geh E. a Kellerfeſt. la. Bockbier und dito Bockwürſte winken. Anfang nachmeitags Uhr. * Singſtunde. Der Männergeſang⸗ verein und der Sängerbund haben heute Samstag abend Singſtunde. Siehe Inſerat. * Waldfeſt am Ochſenbrunnen Der Arbeiter⸗Radfahrer-Bund„Solidarität“ hält morgen Sonntag im herrlich gelegenen Eich⸗ walde am Ochſenenbrunnen ein großes Wald⸗ feſt ab. Für Speiſen und Getränke ſowie Sitzgelegenheit iſt beſtens geſorgt. Die ver⸗ ehrliche Einwohnerſchaft wird zu reger Be— teiligung herzlichſt eingeladen. *Turngenoſſenſchaft Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr haben ſämtliche Spielleute mit Inſtrumenten auf dem Sportplatze hinterm Gaswerk zu erſcheinen. * Arbeits⸗Invaliden und Klein⸗ rentner. Die für morgen angeſetzte Verſamm⸗ lung fällt aus(Siehe Inſerat) * Kaiſerhof⸗Lichtſpiele. Neues vom Film: Ab Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. Junt kommt in den Kaiſerhof Lichtſpielen' der große 6⸗Akter Leſtſpielſchlager, betitelt„Braut⸗ fahrt mit Hindernſſſen“, in den Hauptrollen dle beliebten Filmdarſteller(Pat und Patachon) zur Aufführung. Ferner gelangt noch zur Auffüh⸗ rung„Lebensglut“, ein Drama in fünf Akten. Näheres ſiehe J ſeratenteil. Perſammlung des Volks⸗Vereins gnummmnanmmmnnmnnamnmamanammmmmmmmmammnnmnmmmmungummmmmmnnmngunnamnmmmnn am Sonntag, den 7. Juni 1925, nachmittags 4 Uhr, im„Freiſchütz“ „ Tagesordnung: „Vortrag des Herrn Untererhebers Kirchner:„Eindrücke und Erlebniſſe auf der Pilgerfahrt zum ewigen Rom.“ 2. Referat des Geſchäftsführers. Alle Mitglieder der katholiſchen Vereine mit ihren Ange— hörigen ſind freundlichſt eingeladen. Eintritt frei! * Marianiſche Jünglings-Sodalität. Die Mitglieder der unteren Abteilung der So— dalität werden noch einmal an die gemeinſchaft— liche Kommunion am Sonntag erknnert. Aufklä uUfklarung. Den Rheinfahrern vom Pfingſtmontag teilen wir zur Aufklärung über die Erhebung des Zu— ſchlags von 30 Pfg. pro Perſon mit: Der Dampfer„Stolzenfels“ wurde an den Turnerbund für die Zeit von vorm. 7 Uhr bis abends 8 Uhr vermietet. Wir hatten uns urſprünglich auf dieſe Fahrzeit eingeſtellt, den Fahrpreis auf 3,80 Mk. pro Perſon und die Abfahrt in Rüdesheim auf 1 Uhr feſtgeſetzt um den Dampfer um 8 Uhr abends wieder in Mannheim zur Verfügung ſtellen zu können. Für jede weitere angefangene Stunde über die ſich die Fahrt welter ausdehnt, waren je 75 Mk extra zu bezahlen. Eine Woche vor Pfingſten wurde jedoch die Abfahrt in Rüdesheim auf 3 Uhr durch Vorſtandsbeſchluß feſigelegt. Mit⸗ hin wurde auch dle Ausdehnung der Fahrt bis abends 10 Uhr beſchloſſen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, für jede erwachſene Perſon 30 Pfg. nachzuerheben, um die 2 Stunden Ueberfahrzeit mit 150 Mk. bezahlen zu können. Vor der Aakunft in Rüdesheim erklärte der Kapitän gegen über dem Heren Winkenbach, der namens des Vereins die Fahrt arrangiert hatte, daß, wenn wir die Fahrt auf 3 Uhr anzeigen, vor ½4 Uhr nicht abfahren können und wir müßten die Fahrt auf ½3 Uhr anzeigen, um pünktlich um 3 Uhr abfahren zu können. Wlnkenbach ſtimmte dieſem Vorſchlag zu und ließ dle Abfahrt auf 3 Uhr belanntgeben. Nun rechneten alle Mitfahrer mit der Abfahrt um ½3 Uhr, nur Winkenbach nicht, da ja auch kein Menſch von einer Abfahrt vor 3 Uhr geſprochen hatte. Durch die Abfahrt vor 3 Uhr hatte der Kapltän den abgeſchloſſenen Mietsvertrag verletzt und er empfand es als ſeine Pflicht zurückzufahren, als er erfuhr, daß W. als Vertragsſchließender zurückgelaſſen war. Wie oben ſchon erwähnt, war die Erhebung eines Zuſchlags von 30 Pfg. ſchon 6 Tage vor der Abfahrt eine beſchloſſene Sache. Hieraus folgt ohne weiteres, daß die Erhebung von 30 Pfg. durchaus nicht durch das nochmalige Anlegen des Dampfers verurſacht wurde. Durch das nochmalige Anlegen iſt ledig ⸗ lich eine Verſpätung von 13 Minuten eingetreten. Obwohl wir erſt nach 10 Uhr in Mannhelm eintrafen, wurde uns eine dritte Stunde als Ueberzeit nicht berechnet, da der Kapltän zugad, durch zu frühe Abfahrt den Vertrag verletzt und die Verſpätung ſelbſt verſchuldet zu haben— Jedenfalls war doch der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten, denn auf allen anderen Schlffen, welche am gleichen Tage dieſelbe Fahrt machten, wurden 5,80 und 6 Mk pro Perſon erhoben. Mögen nun dileſe Worte zur genügenden Auf⸗ klärung dienen, insbefondere diefenigen Perſonen, von denen wir niemals erwartet hätten, daß ſie die Nachzahlung von 30 Pfg. verweigern. Sport und Spiel. * Sport im Walde. Die Ligamann⸗ ſchaft der Sportvereinigung weilte am 1 Pfingſt⸗ feiertag in Groß Auheim bei Hanau zur Aus⸗ tragung des Freundſchafts-Rückſpieles gegen die dortige Liga des V. f. B Die Viernhelmer konnten nach gegenſeltig ſchwerem Ringen mit einem 1:0 Sieg(Halbzeit 0:0) den Platz ver⸗ laſſen und ſo die Niederloge vom Oſterfonntag wieder wettmachen. Das Spiel war immer korrekt und intereſſaut, es trug ganz den Charakter der Freundſchaft. Beide Mannſchaften waren ſich ebenbürtig, eigentlich wäre ein Unentſchleden am Platze geweſen. Zu Anfang der erſten und zweiten Halbzeit drängten die Auheimer ganz gewaltig. In der zweiten Halbzeit z. B. beſtürmten ſte faſt eine Viertelſtunde lang das Tor der Vereinlgten. Es war aber nichts zu machen. Die Verteidigung arbeitete unermüdllch und ſicher, was durchkam, hielt der Torwart mit einer ſtaunenswerten Sicherheit und Gewandtheit. Der Torwart war unſtreitig der beſte Mann auf dem Platze. Sonſt war dle Mannſchaft der Vereinigung in ziemlich guter Dispoſttion, wenn es auch im Sturm einigemale hätte beſſer klappen ſollen. Auheim ſtellte eine ſehr flenke Mannſchaft mit guter Technik und großem Eifer, es fehlte aber öfters am ſicheren und energiſchen Schuß vorm Tor Bet etwas mehr Entſchoſſen⸗ helt wäre vielleicht doch noch etwas zu erreichen geweſen. Im großen Ganzen machten die Auheimer aber doch den allerbeſten Eindruck.— Am kommenden Sonntag weilt hier die Ligamannſchafk von F. G Vereinigg 98 Schwetzingen zur Aus⸗ tragung eines Freundſchaftsſpieles. Schwetzingen wird als ſpielſtark und Viernhelm ziemlich gleich⸗ wertig angeſehen. Die Vereinigten werden ſich wiederum mit allem Können ins Zeug legen müſſen. Wir hoffen, daß ein Sport gezeigt wird, der in jeder Beziehung zufrieden ſtellt. W. Geſchüftliche Mitteilungen. Oeffentliche Anfrage. Von Seiten der Südd. Fettſchmelze im Schlacht⸗ und Viehhof in Mannheim wird das S F. M. Seifenpulver und S. F. M f Firm al Sozialiſierungsgeda ſo zu zentrallſieren i lch kanntlich die Stadt Mannheimbzw. zentrale in Mannheim in Eigener Regie verarbeitet und an die Verkaufsſtellen abgibt, Das S. F. M Seifenpulver und S. F. M Kernſeife ſind gut, man kann ſagen, ſie ſtehen ganz oben an der Spitze, dabei iſt z. B ein Päckchen S. 7 M Seifenpulver 10 Pfg billiger im Verkauf als die beſt⸗ empfohlene Marke. Entweder wird man von dieſen übervorteilt, oder ſteckt dort bei der Südd. Fettſchmelze ein höherer Gedanke (Sozialiſierung) wo vielleicht unſere obige An⸗ nahme berechtigt. Es wird um Aufklärung hierüber von maßgebender Stelle gebeten. Gottesdienſt-Ordunng der katholiſchen Gemeinde. 1. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr hl. Miſſe. 1/8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge, Anweiſung der Plätze. 5 2 Uhr Andacht zu Ehren der Allerhelligſten Dreifaltigkeit. Nach der Andacht Ver⸗ ſammlung der Marianiſchen Jünglings⸗ Sodalität. 4 Uhr Verſammlung des Volks vereins im Freiſchötz an der die J. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation tellnimmt. Da⸗ für fällt die Verſammlung bei den Engl. Fräulein aus. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼6 Uhr 1. S.⸗A. für ledig ef Katharina Helbig. 1 1/7 Uhr beſt E.⸗A. für 1 Krieger Nikol. Bähr und belderſeitige Großeltern. Dienstag: ¼6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S u. für Franz Sax 1 Mittwoch: ¼6 Uhr 2., ½¼7 Uhr 3. S. ⸗A. für Peter Pſenning 3 Am Montag iſt bei den engl. Fräulein, am Dienstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächflen Donnerstag wird das hech⸗ hell'ge Fronleichnamsfeſt gefeiert. Die Gottes- dieuſtordnung iſt folgende: 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2 bl. Meſſe ½9 Uhr Hochamt und Kindermeſſe Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß jeder Chriſt wie an Sonntagen verpflichtet iſt, die heklige Meſſe zu beſuchen. Damit die Prozeſſion beim Ausziehen ſich ord⸗ nungsmäßig entwickeln kann, wird dringend ge⸗ beten, daß erſt die Schulki der, dann die Jüng⸗ linge und Männer dann erſt dle Jungfrauen und Frauen die Kirche verlaſſen, damit der Platz vor der Kirche frei bleibt. Die freiwilllge Feucr⸗ wehr hat die Güte gehabt, bel der Prozeſſion dle Ordnung zu übernehmen. Alle Gläublgen, Teilnehmer und Zuschauer werden dringend ge⸗ beten, der Anordnung der Feuerwehr bereitwillißſt zu folgen, damit die Prozeſſion zur Verehrung des Allerhelligſten Altarſakramentes dient und nicht zur Verunehrung. Die Wallfahrt nach Walldürn geht am Freitag Morgen ab und kommt am Montag zu rück. Am Freitag Morgen iſt um 5/6 Uhr hl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg. Von da Abgang nach Weinheim zur Bahn. Daz Gepäck möge bs zum Donnerstag abend bet Frachtfuhrmann Jakob Mandel, Friedrichſtraße abgegeben werden. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag. den 7 Juni 1925. Trinitatis. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½ Uhr: Gottes dlenſt. Vorm 10½ Uhr: Kindergottesdlenſt. Vom 11% Uhr: Abfahrt mit der„Glektriſchen“ zum Kirchengeſangvereinsſeſt in Bensheim. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Sport und Spiel. Ungewitter abgeſtürzt. f Kronach, 5. Juni. Geſtern nachmittag um halb 5 Uhr ſtürzte der vom Piloten Unge witter geführte Albatros⸗Eindecker, der bis⸗ her im deutſchen Rundflug beſonders gut ab⸗ geſchnitten hatte, in Haßlach bei Kronach aus mäßiger Höhe ab. Das Flugzeug fiel in einen Garten. Der Sturz wurde durch die im Gar- ten befindlichen Bäume ſehr gemildert. Trotz⸗ dem wurde das Flugzeug vollkommen zertrüm⸗ mert. Ungewitter erlitt einen komplizierten Unterſchenkelbruch und wurde nach Anlegung eines Verbandes durch einen zufällig in der Nähe anweſenden Arzt nach Bamberg ins Krankenhaus gebracht. Die dritte Schleife des deutſchen Rundfluges. Berlin, 4. Juni. Von den heute früh zur dritten Schleife des deutſchen Rundfluges 1925 geſtarteten Flugzeuge ſind bis 5.30 Uhr 3 Maſchinen zurückgekehrt. 8 8 be. Milch⸗ 2 „ — 2 77 2.— Anter der 1000 jährigen Linde von Neuenſtadt a. K. Die Linde an der ehem. Gerichtsſtätte des Brettachgaues hat einen Amfang von 13 Meter. Es ſteht noch ein ſenkrechter Aſt mit 23 Meter Höhe. Die wagrechten Aeſte werden von 100 verwitterten Steinſaͤulen geſtützt, die Inſchriften und Wappen von 1585 an tragen (Zu unſerem Artikel: Auf Mörikes Spuren) 2 Ho Lin ation 8 be⸗ ſtilch— ſtegie gibt, 11 igen, i iſt VET Zum 50. Todes fag des DIchfers am 4. Juni ieſem Dichter, der in der Vorſtellung vieler ſein Daſein in der D beſchaulichen Rolle eines evang. Landpfarrers hinbrachte, war im Gegenteil ein unruhvolles und wenig glückliches Leben be⸗ Sein Amt als Seelſorger einer Gemeinde übte er nur 9 ſchieden. Jahre lang in Cleverſulzbach aus. Der Reſt ſeines 70⸗jährigen Lebens waren Leiden, Geldverlegenheiten und ein ewiges Wandern. Schon in früher Jugend fängt das Leiden bei ihm an. Der Vater ſtirbt, als der Knabe kaum 13 Jahre zählt. Ein vermögender Onkel nimmt ſich des Verwaiſten an und holt ihn von Ludwigsburg zu ſich nach Stuttgart. Von der Mutter und den Geſchwiſtern, an denen der Knabe ſo zärtlich gehangen hat, bleibt er getrennt. Er beſucht in Stuttgart das Gymnaſium, beſtehi leidlich ſeine Prüfungen und glaubt(weil die Familie es ſo beſchloſſen hat), daß er zum Predi⸗ ger berufen ſei. Er kommt in die evang. Kloſter⸗ ſchule nach Urach, wo er ſich als mittelmäßiger Schüler erweiſt und wegen ſeiner Verſtöße gege die Anſtalts⸗Diſziplin mannigfache Strafen zieht. Mit 18 Jahren bezieht er die Univerſita! Tübingen. Hier greift etwas Gewaltiges in ſein Leben ein. Der Studioſus der Theologie Eduard Mörike wird von blinder Leidenſchaft zu einer Aben⸗ teurerin erfaßt. Peregrina nannte er ſie; in e e Wirklichkeit führte ſie den proſaiſchen Namen Maria Meyer. Ihre Vergan⸗ genheit war in Dunkel gehüllt. Sie ſtammte aus der Schweiz, und es iſt nicht erwieſen, ob ſie(wie es heißt) eine Hyſteriſche oder ob ſie eine be⸗ wußte Heuchlerin war. Der junge Student verſchwendet an dieſe Frau, die ſechs Jahre älter iſt als er, die ganze Glut der erwachenden Männlich⸗ keit, bis er erkennt, daß er— getäuſcht worden, iſt. Der Bruch kommt plötzlich. Peregrina verſchwindet; aber der Dich⸗ ter hat dieſes Erlebnis nie im Leben verſchmerzt. Seine Peregrina⸗Lieder bezeugen ſein Leiden und ſeine Leiden⸗ ſchaft. Im„Maler Nolten“ kehrt das Oben: Grabſtätte der Mutter Schillers u. Mörikes auf dem Oorffriedhof von Cleverſulzbach Links: Mörikes Geburtshaus in Ludwigsburg(Wttbg.) Rechts: Das Mörikehaus in Mergentheim Lorch mit dem alten Hohenſtaufenkloſter (wo 12 Hohenſtaufen beigeſetzt ſind) In entlegenen Bauerndörfern, bald hier, bald dort, iſt er als Pfarr gehilfe tätig. Aber anſtatt ſich in ſeinen Beruf hineinzuleben, witd er ihm mehr und mehr entfremdet. ſchreibt er an einen vertrauten Freund. Er läßt ſich beurlauben und „Alles, nur kein Geiſtlicher!“ verſucht es als Redakteur bei einem Stuttgarter Blättchen. Aber er hatte anderes erwartet; die mechaniſche Kleinarbeit am Redaktionstiſch wider ihn an und notgedrungen zieht er wieder den Vikarrock an. Wieder ſieht ein halbes Dutzend Bauerndörfer ihn als Pfarrgehilfen und Pfarr. amtsverweſer. In Plattenhardt auf den Fildern, wo er zur Aushilfe weilte, verlobt er ſich mit det Tochter des Pfarrer, Luiſe Rau. Vier Jahre dauert dieſes poetiſche Verhältnis, von dem ſeine Briefe an Luiſe Rau(vor kurzem geſammell herausgegeben) ein ſo ſchönes Zeugnis ablegen. Das Verlöbnis geht auseinander, weil der Bräu⸗ tigam im Laufe der Zeit das Mißfallen der Mutter erregt hat. Sie wünſcht ſich einen rich tigen, nüchternen Paſtor als Schwiegerſohn, keinen„nicht ganz haſenreinen“, ſchwärmeriſchen Dichter. Dieſer hat in der Zwiſchenzeit wieder bald hier bald dort ſein Aushilfeamt verſehen. Acht Jahre dauert dieſes unſtete Wanderleben. Daneben ſchreibt er den„Maler Nolten“. In Cleverſulzbach, einem Dörfchen im würt⸗ tembergiſchen Unterland, wird eine Pfarrſtelle frei. Der Vikar Mörike bewirbt ſich darum und erhält das Amt. Mit Schul⸗ den beladen zieht er in das Pfarrhaus in Cleverſulzbach ein. Er nimmt ſeine betagte Mutter zu ſich; ſeine jüngſte Schweſter, Klärchen, führt ihm den Haushalt. Die glücklichere Zeit von Cleverſulzbach beginnt,— glücklich inſo⸗ fern, als der 30⸗jährige nunmehr der Sorgen um ſeine Zukunft enthoben iſt und im allgemeinen tun und laſſen kann, was er mag. Er hat ſich mit ſeinem Beruf als Seelſorger abgefun⸗ den und erfüllt ſeine Pflichten, ſo gut es ihm möalich iſt. Er kränkelt fort⸗ während, wenigſtens glaubt er zu kränkeln und iſt ſtets um ſeine Geſund⸗ heit in Sorge. rung einzukommen. Er wählt das letztere. Das Idyll von Clever⸗ ſulzbach iſt zu Ende. Das Wandern beginnt von neuem. Im beſten Mannesalter— er zählt jetzt 30 Jahre— ſcheidet der Cleverſulzbacher Pfarrer aus dem Dorf und aus dem Amte. Einer Laune folgend, läßt er 0 mit ſeiner Schweſter in Schwäbiſch⸗Hall nieder. Dort ſagt ihm das Klima nicht zu. Nach einem Jahre ſiedeln ſie nach Mergentheim über. Dies war entſcheidend für ſein ferneres Leben. In dem Hauſe am Mergentheimer Marktplatz, wo die Geſchwiſter Wohnung fanden, lebte auch der ehemalige Oberſtleutnant von Speeth, ein alter Rußlandkämp⸗ fer. Er hatte eine Tochter von 27 Jahren— ſtill, beſcheiden, in ſich ge⸗ kehrt und etwas vergrämt, wie ſie ge⸗ ſchildert wird. Die beiden Frauen wurden bald Freundinnen. Es kam, wie es kommen mußte. Mörike hält bei dem Vater um die Hand der Tochter an; Margarethe von Speeth, die Katholikin, wird die Braut des ehemaligen Pfarrers, der ein Ruhe⸗ gehalt von ganzen 280 Gulden be⸗ ieht,. 5 Will er einen Hausſtand gründen, ſo heißt es, irgendwo ein feſtes Amt zu finden. Jahrelang ſucht er; end⸗ lich erhält er durch Zufall eine Stelle als Lektor am Katharinenſtift in Stuttgart. Er ſoll vor höheren Töch⸗ tern Literatur leſen. Nach ſechs jäh⸗ riger Verlobung führt der 47jährige die Braut als Gattin heim. Dieſe Ehe zu dreien— denn die Schweſter läßt nicht von dem Bruder— trug von vornherein den Keim des Zerfalls in ſich. Die Ehe war im Anfang ſo glücklich, als ſie zwiſchen zwei im Alter und in der Weltanſchauung ſo verſchie⸗ denen Menſchen nur ſein kann. Zwei Kin⸗ der kamen, Fanny und Marie, und manches lleine Gelegenheitsgedicht beweiſt, wie ſehr der Vater mit den Kindern gelebt und ge⸗ fühlt hat. Aber die Frau wird mit den Jahren reizbar und heftig, ſie glaubt ſich— wahrſcheinlich nicht ohne Grund— durch die Schweſter aus ihrer Hausfrauenrolle ge⸗ drängt, die Verſtimmungen nehmen kein Ende. Die häuslichen Zwiſtigkeiten ver⸗ dunkeln die Freude über die Anerkennung, die Mörike als Dichter allmählich zuteil wird. Dazu läßt ſeine Geſundheit merklich nach, diesmal in Wirklichkeit, er redet ſich ein, daß er ein todkranker Mann ſei und entſagt freiwillig einem Amte, das ſicher 125 alles andere, als eine Bürde für ihn war. Das Ehepaar verläßt Stuttgart und zieht ſich allein nach dem ſtillen Lorch im Brenztal zurück, wo es ſich noch einmal zu⸗ ſammenfindet. Zwei Jahre leidet es den ſtets um ſeine Geſundheit Bangenden in dem kleinen Ort, wo er ſich— ſeltſam ge⸗ nug— bei einem Hafnermeiſter mit der Töpferei beſchäftigt, dann zieht es ihn wie⸗ der nach Stuttgart. Kaum iſt er in der Hauptſtadt, ſo treiben ihn die vielen Be⸗ ſucher wieder von dannen. In Nürtingen, der ſtillen Penſioniſtenſtadt, hofft er Ruhe Mörike Nach einem Gemälde von W. Georg Wörnle hervorlugt. Mörikes Grab auf dem Pragfriedhof in Stuttgart Mörike als Dichter zu würdigen, iſt hier nicht die Stelle. Lob iſt in jeder Literaturgeſchichte nachzuleſen. Es genüge, daß man ihn den größten deutſchen Lyriker nach Goethe genannt hat. ſeiner Gedichte ſind vertont worden; ſie ſind Volksgut geworden, oft Dörfchen nicht, bis du nahe davor ſtehſt. erſtes der ſchiefergedeckte Kirchturm, der hinter Sein Viele ohne daß man den Dichter kennt. Als Menſch iſt er zeitlebens ein großes Kind geblieben. Wie in ſeiner Dicht⸗ kunſt, ſo war er auch im Leben— an den Menſchen des Alltags gemeſſen — ein Eigener. Daß ein ärztlicher Kritiker ihn(wie es geſchehen) zu einem„einſeitig dichteriſch ſtark, ſonſt aber ſchwach begabten Pſychopathen“ ſtempelt, tut ſeiner Ehre keinen Ab— bruch. Wir verlangen ſchließlich vom Tiſchler Tiſchlerkunſt, vom Feldherrn Feldherrnkunſt, vom Dichter Dicht⸗ kunſt. Das entlegene Dörfchen im ſchwä⸗ biſchen Unterland(das Mörike nach ſeinem eigenen Geſtändnis nicht ein— mal dem Namen nach gekannt hatte, bevor er ſich um die dortige Pfarr— ſtelle bewarb) hätte es ſich, als der neue Pfarrherr dort einzog, wohl nicht träumen laſſen, daß es durch ihn noch einmal dieſe Berühmtheit erlangen würde. Der Ort iſt heute von Jagſtfeld aus mit einer Neben- bahn und mit einem anſchließenden Fußmarſch von einer knappen Weg— ſtunde zu erreichen. Du verläßt, Leſer, das ſchnaubende Züglein in Neuenſtadt am Kocher. In vielen Windungen führt die Straße, an Wieſengründen vorüber, nach Cleverſulzbach. Du ſiehſt das Dann begrüßt dich als einem Ackerhang Gleich am Dorfeingang findeſt du den Friedhof, wo unter einem gemeinſamen Grabhügel Schil— lers und Mörikes Mutter ruhen. Das Pfarr— haus(wo es, nach Mörikes Bericht, nächtens ſo unheimlich ſpukte,) ſteht neben anderen Häuſern in der Straßenflucht; es iſt neu hergerichtet und man würde es als Pfarr— haus kaum erkennen, trüge es nicht das Staatswappen über der Türe. Noch ſteht in der Studierſtube der im„Alten Turmhahn“ beſungene Kachelofen, aber der Turmhahn ſelbſt iſt mit anderen Mörike-Reliquien ins Schillermuſeum nach Marbach gewandert. In dem alten Kirchlein, wo Mörike(und ſeine Vikare) predigten, hat ſich wohl nichts geändert. Schief, wie vom Alter gebeugt, hängt der Chor mit der Orgel, und die von einem einzigen Pfoſten getragene Kanzel iſt das anſpruchloſeſte Rednerpult, das ein Zimmermeiſter nur zimmern kann. Der Kirche ſchräg gegenüber ſteht das„Gaſthaus zum Adler“. Hier hat die biedere Wirtin dem Dichter ein Zimmer geſtiftet, zu dem Verehrer des Dichters aus allen deutſchen Gauen, ja ſelbſt aus dem Ausland, ihr Scherflein beigetragen haben. Wenn das Zimmer— außer einigen von Mörike ge— ſchriebenen Briefen— auch nichts enthält, was von dem Dichter perſönlich ſtammte, ſo ſeltſame Geſchöpf als Eliſabeth, die 8 Were 1 7 Dorfſtraße in Cleverſulzbach Zigeunerin, wieder.— Mit dem Studium nimmt der junge Theologe es nicht ſehr genau. Er verbringt ſeine Zeit lieber mit gleichgeſinnten Freun⸗ den und träumt ſich mit „zen in eine romantiſche Welt hinein. Mit 21 Jah⸗ ren ſchreibt er Gedichte, die an Schönheit der Sprache und Formvollen⸗ dung ihresgleichen ſuchen. Er wünſcht ſehnlich, einen andern Beruf zu ergreifen, aber er bleibt beim theo⸗ logiſchen Studium, haupt⸗ ſächlich(wie er ſelbſt ſagt) „infolge der Beſchränkung ſeiner äußeren Verhält⸗ niſſe“ Mit 22 Jahren ver⸗ die Univerſität. nusgeſprochener Hypochon⸗ der geworden. Er meidet ängſtlich jede Ueberanſtren⸗ gung, wird bequem und läßt ſich zur Aushilfe Vi⸗ kare kommen. Dabei iſt er aber immer mit irgend⸗ einer Spielerei beſchäftigt. Er zeichnet, malt, ſchnitzt, modelliert, zimmert, ſam⸗ melt Verſteinerungen— dichtet. Liegt Sönntags in ſeinem Garten im Graſe, ſieht den eilenden Wolken nach und läßt den Vikar predigen. Der hohen Obrigkeit bleibt dieſe Amts⸗ führung nicht verborgen. Dem Cleverſulzbacher Pfarrer wird nahegelegt, entweder ſeinen ienſt ohne Vikare zu verſehen oder um ſeine Penſionie⸗ Er iſt mit der Zeit ein Inneres der Kirche zu Cleverſulzbach, in ber Mörike predigte In Neuenſtabt a. K. weilte M. oft zu Gaſte; Linde, links Schloß zu finden. Aber auch hier bleibt er unbefriedigt und ein zweites Mal kehrt er nach Stuttgart zurück. Er iſt alt und verbittert ge⸗ worden. Das künſtlich ge⸗ kittete Eheglück von Lorch war bald wieder in Trüm⸗ mer gegangen, beiden Tei⸗ len war das Zuſammen⸗ leben zur Qual geworden. Die Frau verläßt den Mann nach 22 jähriger Ehe; ſie nimmt ihre Tochter Fanny mit ſich und läßt ſich in Mergent⸗ heim nieder. Der Greis überlebt dieſe Trennung nur zwei Jahre. Einſam ſtirbt er au 4. Juni des Jahres 1875. Auf dem Prag⸗Friedhof in Stutt⸗ gart liegt er begraben. gen— doch ſchon eine Menge Literatur und an⸗ deres angeſammelt, was für den Mörike⸗Forſcher bon Bedeutung werden kann. Die Leute im Dorfe aber ſehen dem Fremd⸗ ling mit verwunderten Augen nach, und ſagſt du ihnen, du ſeieſt„wegen Mörike“ gekommen, ſo lächeln ſie beifällig und geſchmeichelt, gleich als ob ein jedes ſtolz auf die⸗ ſen Beſitz des Dorfes wäre. So hält der Cle⸗ verſulzbacher Pfarrer, der ſeine Vikare für ſich pre⸗ digen ließ, die Herzen ſoiner Gemeinde noch noch ſein. n Tove: durch de Ahnen 0 Banne Nu* A en Bargentheim, lehem. Denſchordensſtadt) ee iadigraben auf Schloßkirche —— 8 Se FFTTGTCTTCTCTCTCCTC(T———— 94 ein kation es be⸗ Milch Regie ibgibt, ſagen, bei iſt 4 Schallempfänger, mit 2 Flugzeuge ermittelt Der betannte Nationalötonom Bremuno wurde von ber Ani verſität Mancheſter zum Dr. of Leiters ehrenhalber ernannt denen amerifanſſches Militär Entfernungen der Sennecke 10 5. N 8 f* a 7 1 3 fir den Neude ane, brd. Fee (ole Heiligſprechung des Petrus Caniſius.) 5 Roſenſonntag war der letzte. Die reine zarte Blume von Lifieur,„La ſanta Tereſina“ ward dem Liliendiadem der Heiligen beigefügt. Heute aber blüht der jubelnde römiſche Frühlingshim⸗ 5 mel in ſelnem magiſchen Blau über dem Triumph eines Rieſen des Geiſtes, eines Den⸗ ters des Nordens: Petrus Caniſin.. Pilger aus aller Herren Länder ſund hetaugezogen. Kardinäle und Fürſten, Ge⸗ lehrte und Künſtler, der einfache Bauer und Werkmann. Aus dem fernen ſtillen Norden der Witingerſöhne: Schweden und Norweger und Gänen, Katholiten und— Proteſtanten! Ja, Proteſtanten, Paſtoren einen ſich brüderlich mit Katholiten um der glänzenden Feier beizuwoh⸗ neu, die einen Sohn aus Germaniens Stamme in die, Zahl der Menſchgeborenen aufnimmt, ſo Gott am nächſten ſtehen. Aus Holland und dem rauhen Oſten, vom Donauſtrand und aus den wuchtenden Bergen Tirols, 1500 aus dem heiligen Köln und aus den Ebenen Bayerns, kamen ſie. Die Kardinäle Pfiffl von Wien, Faulhaber von München, Schulte von Köln und Bourne von London, die Biſchöfe von Feld⸗ lirch, Mainz, Freiburg, Utrecht, Roermond, Straßburg, Fulda umgeben mit den anderen Kardinälen und über hundert Patriarchen, Erz- biſchöſen und Biſchöfen neben zahlreichen Aeb⸗ zen und Prälaten den Heiligen Vater bei ſei⸗ nem Einzug in St. Peter. Mit ihner nehmen im Presbyterium Platz: Herzog Philipp Al— bert von Württemberg, Prinzeſſin Immaculata, Herzogin von Sachſen. Auf anderen Tribü⸗ nen: die Reichskanzler Wirth und Marx, der holländiſche Miniſterpräſident, der Präſident des Großen Nationalrates von Freiburg. In St. Peter. Die Feier! Sechs Stunden, von 8 Uhr früh bis 2 Uhr mittags dauert ſie. Wenig Karten nur werden an die Römer ausgegeten. Für die Pilger ſind ſie reſerviert. An die 50 000 Men⸗ ſchen füllen die Rieſenhalle Michelangelos, leuch⸗ tend im Glanze Tauſender von Kerzen(150 000 elektriſche Kerzenſtärken wurden verbraucht), Von den ragenden Pfeilern ſchimmern purpurn alte Damaſte mit den goldenen Borten. Des einfachen Fiſchers aus Galiläa ſtrenges Bild trägt die erhabenen Zeichen des Statthalters Chriſti: Mantel und Tiara. Der päpſtliche Al⸗ tar, umragt von den wuchtenden Bronzeſäulen Berninis, überflutet von goldenen Decken, trägt die koſtbaren Leuchter Cellinis. In der Apſis ragt der päpſtliche Thron auf, überſchirmt von de: mächtigen Kathedra, die in ihrem Innern den einfachen Stuhl aus Eichen. holz birgt: den Sitz des erſten Biſchofs von Rom. Auch hier eine jubelnde Symphonie vor purpurnem Damaſt und goldenen Faſſungen, von ſilbernem Tuch, das den Papſtſitz deckt von leuchtenden Teppiche, die den ganzen Raum zwiſchen Thron und Altar decken. Von den Loggien über den Statuen der hl Veronika und Helena grüßen die Wunderbanner. Zwei Wunder mußten für die Heiligſpre⸗ chung nachgewieſen ſein. Das eine betrifft die wunderbare Heilung der Franziskanerſchweſter Walburga Schnaller in Schin ov Geulle in Hol land am 9. Februar 1921. Seit Jahren litt ſi an ſchwerer Eingeweidentuberkuloſe. Sie lag in den letzten Zügen. Eine halbe Stunde Leben gab ihr noch der Arzt! Da berührte ſie die Oberin mit einer Relique des hl. Petrus Cani— ſius. Und am nächſten Morgen verließ ſie ge— beilt das Bett. ö ankte am 12. er 1922 an (Blutzerſetzung)! Der Zuſtand ver ert ſich. Seine Mitbrüder und der Kranke ſelbſt wenden ſich an den hl. Caniſius. um 7. Februar vie Peuigſprechung. Der Heilige Vater nimmt auf dem Throne Platz. Die Kardinäle leiſten ihm die Huldigung: ſie küſſen ihm die Hand und ſchreiten dann zu ihren Plätzen zurück. 70 16 e Und nun führt ein päpſtlicher Zeremonien⸗ meiſter den Prokurator der Heiligſprechung zum päpſtlichen Thron. Ihm zur Linken kniet der Konſiſtorialadvokat, der den Heiligen Vater in der von der Liturgie vorgeſchriebenen Forme! bittet, den ſeligen Petrus Caniſius ins Buch der Heiligen einzuſchreiben: die erſte Population. Und während der Heilige Vater betet, erklingt in mächtigen Tönen die Allerheiligenlitanei bis zum Agnus Dei. Der Kardinalprokurator erveut nun ſeige Vitte durch den Konſiſtorialadvokalen und fügt ihr das Wort hinzu„Inſtantius“(dringender). Die zweite Poſtulation. Wiederum läßt der Heilige Vater antworten: Ja. Aber zuerſt läßt er alle auffordern, noch den Heiligen Geiſt an— zurufen. Er legt die Mitra ab. betet kurz und ſtimmt dann das„Veni Creator Spiritus“ an, das die Sängerkapelle in den Tempel rauſcht. Noch dringender wird die Bitte des Kardinals „inſtanter, inſtantius, inſtantiſſime“. Dritte Po— pulation. Und endlich kündet der Breveſekretär an, der Heilige Vater werde den Seligen heilig ſpre— chen. Und nun ſpricht der Heilige Vater die rituale Formel:„... Beatum Petrum Caui⸗ ſium Sanctum eſſe decernimus et definimus“. (Wir beſchließen und entſcheiden, daß der ſelige Metrus Caniſius als Heiliger zu Lerehren iſt). Gleichzeitig erklärt Pius 11. den neuen Heiligen zum Doctor Eecleſiage(Kirchenlehrer) und be— ſtimmt, daß am 27. April das Feſt des neuen Heiligen zu feiern iſt. Es war inzwiſchen halb 11 Uhr geworden. Die eindrucksvolle und tiefergreifende Hand— lung nimmt ihren majeſtätiſchen Gang weiter. Mit unendlichem Dankesjubel tauſcht das Te Deum, vom Papſte angeſtimmt und von Zehn— tauſenden von Freudvollen mitgeſungen, durch den Tempel. Als erſter ruft dann ein Kardi⸗ naldiakon den neuen Heiligen an: Ora pro no— bis, Sancte Petre, Alleluja.(Bitte für uns he Petrus. Alleluja.) Und am Schluſſe erteilte de— Heilige Vater den Segen. Ein anderes von jenen Ereigniſſen, wie ſie ſelbſt an dieſem Orte ſelten ſind. Doch darüber ein anderesmal mehr. Nach dem Evangelium verlas der Heilige Vater von ſeinem Throne aus eine Predigt in lateiniſcher Sprache über St. Petrus Caniſius. Seine Heiligkeit erinnerte daran, daß der Herr Deſus in ſeiner Kirche immer Männer, mächtig in Wort und Tat, erweckte, damit ſie derer Reich ſtützten und reichlich mehrten. Unter die— ſen war zu ſehr gelegener Zeit Petrus Cani— ſius„ein hervorragender Verteidiger und Apo— ſtel des Glaubens“. Er deutete dann in kurzen Zügen den Le benslauf des Heiligen an, wobei er ſowohl deſ— ſen Gelehrſamkeit hervorhob, in welcher dieſet in bewunderungswürdiger Weiſe die ſogenannte poſitive Theologie mit der Scholaſtik vereinigte, als auch deſſen fünfzigjährige, raſtloſe Tätigkeit zur Herſtellung der Diſziplig unter der Geiſtlich— keit und der Sittlichkeit im Volke wie auch zur Bekämpfung der Irrlehre und Laſter, die ihr den Weg ebnen.„Und wenn,, ſo hieß es in der Predigt,„die Gegner den hl. Caniſius zum Spott einen Hund nannten, ſo gereicht ihm das dewiß zur Ehre, denn wie ein treuer Hund hielt er nicht ſo ſehr durch Lärm. als durch Wider— Ein Segelfliege⸗rRoman von F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) (20. Fortſetzung.) Dora hatte die Augen wieder geſchloſſen und dachte nach: Was war geſchehen? Denn irgend etwas war geſchehen... etwas gar Schreckliches f Und plötzlich ſtand alles wieder vor ihr: Der Sturz Pilgrams, die ſtarre Verzweiflung der Braut, das weiße, ſtille, blutbefleckte Ant⸗ litz im Schuppen, das einſame ſtumme und doch ſo deutliche Sprache redete... Sie hörte jemand ſagen:„Gnädige Frau, f Gemahl ſteigt eben auf!— Sehen Sie dort in!“ „Richard!“ ſchrie Dora plötzlich, herzzer— reißend auf, indem ſie ſich mit jäher Bewe⸗ gung emporrichtete.„Wo iſt er?“ Anugſtvoll glitten ihre Augen ſuchend im Zimmer umher. Drüben in ſeinem Zimmer,“ antwortete Meta raſch,„und ſei nur ganz ruhig. Es iſt ihm gar nichts geſchehen. Er hatte einen ſchö⸗ nen Erfolg, den größten, den es bisher gab. Der Apparat hat ſich wundervoll bewährt. Dein Mann hat einen noch nie dageweſenen Höhenrekord für Segelflugzeuge geſchaffen..“ „Wo iſt er? Warum iſt er nicht bei mir?“ unterbrach ſie Dora. Meta wurde verlegen. „Weil— ach Liebſte, ſieh, er fürchtet, du würdeſt wieder verſuchen— und er braucht doch all ſeine Kraft und Ruhe für morgen zum Ueberlandflug——“ Doras Augen traten förmlich aus den Höhlen. „Wie? Er will wirklich morgen fliegen? Er gibt es— nicht auf, nachdem, was ge⸗ ſchehen iſt?“ „Dora, wie kann er das? Nach dleſem Rieſenerfolg? Und wo alle Welt bereite um ſeine Abſicht weiß——“ b Der Märchenvogel „ Papſt ſtellte durch ſeine Worte auch die te ichriftſtelleriſche Tätigkeit des hl. Caniſius ins Licht, durch welche dieſer die Kirche auch dor berteidigen konnte wohin ſein Wort nicht gelan⸗ gen konnte, und erinnerte, auch um den Wün⸗ ſchen entgegenzukommen, die Ihm vor kurzem biele Biſchöſe und wiſſenſchaftliche Anſtalten vorbrachten, an das Lob, das dieſem vor 27 Kirchenlehrers würdiig wäre, liegt Frater Schmitz im Sterben. Am Morgen des 8. Februar war er vollſtändig geheilt. Die Vanner ſtellen dieſe beiden Wunder dar. Die Prozeſſion. Um 7 Uhr war St. Peter überfüllt. Von Zeit zu Zeit ſtrömen deutſche Lieder durch die hom warmen Maienmorgen erfüllten Räume. die deutſchen Pilger ſingen gern und gern hört nan hier ihre glaubensſtarken Lieder. Gegen zalb 9 Uhr betritt die Prozeſſion die Baſilika: üerſt die Orden; neben den astetiſchen, willens⸗ raftdurchfurchten Geſichtern der Franziskaner zie einſachen, kindlich glaubensfroh leuchtenden geſichter der Kapuziner, dieſer wahrhaft evan— zeliſch Armen. Und ſo vile, viele andere. Dann die Seminarien und daneben die kleinen Japa— ner mitiren ſeltſam verſchloſſenen Geſichtern zus der Propaganda; deutſche Flachsköpfe aus ſem Germanikum und ſüdlich temperamentvolle geſtalten aus den romaniſchen Seminarien. Der Welttlerus, Konſultoren der Ritenkongregatio— nen. Und dann die farbenprächtige Reihe des päpſt— (ichen Hoſes: Im prunkenden Rot die Nobel— garde, im leuchtenden Schwarz mit den weißen Krauſen ſpaniſchen Zeremoniells die Geheim— lämmerer. Wo bleibt der Platz, um ſie alle an— zuführen? Es folgen die Biſchöſe und Erzbi— ſchöfe und Kardinäle in dem goldbrotatenen Mantel, der weißen Mitra. Und dann der Papſt: Wieder haucht je— den Bann ſchlägt, Gläubige, Irr- und Ungläu⸗— Sedia geſtatoria, ſegnet der Statthalter Chriſti. So klein iſt dieſe Hand, von der der Fiſcher⸗ ring in mächtigen, tauſendfachen Funken blitzt, ſo klein. Und das Antlitz zeigt nur Milde, Güte und ungeheure Liebe und Mitleid. Jubelnd ſchmettern helle Knabenſtimmen des päpſtlichen Muſikchores: Tu es Petrus, Du biſt; der Fels. Und von der feinen Loggia oder dem Eingang der Baſilika preiſen, Engelsſtimmen aleich, die ſilbernen MPNoſau nen das Loh Entſagung Jahren Leo 13. ſpendete, ein Lob, das eines ner Duft über die Menge hin, der ſie alle in bige. Umwallt vom weißgoldenen Mantel, auf dem Haupte die goldene Mitra, ſitzend auf der i» 9 Für die gute Sache bin ich zu jeder opferung bereit; ſollte ſie mir noch ſo n gehen. 8 N Paßt auf! ſage ich allen Schuften und Au ſaugern. Ewiger Krieg allen Spitzbuben; Hand dem tugendhaften Manne! * Ich glaube en ein immerwährendes Fort ſcheiten der Menſchheit zum Ideale der Kul⸗ tur und Humanität. 1 * Ich glaube, daß nur eine gute Staatsverfaſ⸗ ſung die Bedingung der Möglichkeit jenes Fort⸗ ſchreitens zum Beſſeren iſt. * Ich glaube, daß unſer Jahrhundert reif da zu war, die deſpotiſche Form mit einer angemeſ⸗ ſeneren zu verwecheln, und daß ihre längere Beibehaltung ein Unglück für das Menſchenge⸗ ſchlecht geweſen wäre. * 1 Ich glaube, daß wir nur durch die Verbrel⸗ tung einer allgemeinen Sittlichkeit und moral ſchen Kultur uns der Uebel entledigen können, die die Einführun, des neuen Syſtems unver⸗ meidlich begleiten mußten. 0* Dieſe Reſorm muß durch Bildung des Volkez von unten herauf bewirkt und durch Bildung der Gewalthaber von oben herunter unterſtützſ werden. 5 Das Jubiläum des Omnibus. In dieſem Jahre darf der Omnibus ſeine hundertſten Geburtstag feiern. 1825 erſchie das erſte dieſer Vehikel in Nantes; ein Jah ſpäter erſt in Paris.„Ihr Erfolg ſtand keine Augenblick im Zweiſel— ſchreibt Pournies de 1 Siboutie in ſeinen Memoiren.— Der Fahrpr betrug nur 0,25 Franken. Ein aus Hörner und Trompeten kombiniertes Inſtrument do unter den Füßen des Kutſchers angebracht wa und von ihm in Funktion geſetzt wurde, kün⸗ digte durch eine Art Fanfarenchor die Durchfahrt der Omnibuſſe durch die Straßen der Stadt an. Sie waren ſehr klobig gebaut, und die Türe wurde jedesmal geöffnet, ſobald ein Paſſagier aus oder einſteigen wollte.“ Die alteingeſeſſt nen Kutſcher waren konſterniert und zeigten ih Wut, indem ſie die Reiſenden der Omnihn de 9 N ſchimpften und die Kutſcher beboxten. Sie ve Görres u. das Rheinland. ſuchten mit ihren ſogenannten„Coucous“, d Worte von Joſeph v. Görres. Wir ſind ſeitundenklichen Zeiten ein teutſches Volt geweſen. 2 Kutſchen, die ſie in kleine Omnibuſſe umwanz delten, eine Konkurrenz zu organiſieren, machten aber ſchmählich Fiasko.„Nach Ablauf eines Mo⸗ nats waren die Omnibuſſe Herren der Lage und unglaublicherweiſe ergab ſich, daß ſie auf d Der Rhein iſt Deutſchlands hochſchlagende Dauer den ſtationierten Kutſch. nicht ſchadete Pulsader. * Einem Volke ſoll ſeine Ehre heilig ſein. 8 Was alle eint, iſt das gemeinſame Wohl, die gleiche Liebe, Treue und dasſelbe Vaterland. * Schwäche ift unſere Krankheit; da wird bittere Wahrheit ſtärkend wirken. * N Laßt uns aber pflegen den Adel unſeres We— ens in unterer Bruſt: Mut. Tapierkeit. Stärke ſondern durch Hebung des Verkehrs ſie ſogaß förderten. Die Omnibuſſe kamen ſehr in dis Mode. Und die Ducheſſe de Berry faßte ſogarf eine beſondege Vorliebe für ſie und machte ſie ein beſonderes Vergnügen daraus, in Begle tung einer oder zweier Damen ſich incognito 1 ihnen kutſchieren zu laſſen.“ Heute 2 Blätter(6 Seite Dora ſah die Freundin ſtarr an. „Iſt er— ſeid Ihr den alle keine Menſchen mehr? Aus Eitelkeit, aus Gewinnſucht! Aber nein, das kann er mir ja nicht antun. Dann hätte er mich ja nie geliebt.“ Meta nahm beruhigend Doras Hände in die ihren. N „Liebes Herz, willſt du die Sache denn abſolut von dieſem Standpunkt aus anſehen? Corner iſt weder eitel noch gewinnſüchtig! Aber wie die Dinge liegen, muß er morgen einfach mittun. Sein Apparat hat ſich großar— tig bewährt; Richard hat ſich freiwillig zur Konkurrenz gemeldet. Was ſoll er den Leuten ſagen?“ „Die Wahrheit! Daß er es als Vermeſſen— heit erkannt hat,— daß Pilgrams Schickſal ihm eine Warnung iſt! Daß er nicht allein auf Erden ſteht, ſondern ein Weib hat!“ „Dora, du biſt außer dir vor Erregung! Fühlſt du nicht, daß eine ſolche Erklärung dei⸗ nen Mann lächerlich machen muß? Ein Offi⸗ zier darf doch auch kein Duell ablehnen, nur weil er verheiratet iſt, ohne befürchten zu müſſen, als feige hingeſtellt zu werden.“ Dora ſchwieg. Meta fuhr mit warmer Herzlichkeit ſort: „Begreife doch, daß hier ſeine Ehre auf dem Spiele ſteht. Und nun gar ſeine doppelte— als Flieger und als Erfinder. Vergiß aber auch nicht, daß er das Geld braucht. Nicht für ſich muß er es haben, ſondern für ſeine weite⸗ ren Verſuche. Er arbeitet doch an dem Fort— ſchritt der Menſchheit.“ „Ich begreife nur ein,“ ſagte Dora finſter, daß dieſer vielgerühmte Fortſchritt kaltblütig — über Leichen hinweggeht. Wie viele, o, wie entſetzlich viele ſind ihm ſchon zum Opfer ge— fallen!“ „Und muß das nicht ſo ſein, bei j dem Fortſchritt? War es jemals anders? In der Technik, in der Chemie, ſelbſt in der Medizin, auf allen Gebieten? Denke nach, Dora, iſt es nicht ſtets ſo geweſen? Sollte es darum lein Vorwärtsſtr⸗ben mehr geben? Werden nicht überall durch ein verlorenes Leben und nie da⸗ bei gewonnenen Erfahrungen hundert andere gerettet?“ N „Das kann ja ſein. Aber wenn du die Frau ſolch eines Pioniers des Fortſchrittes wäreſt, würdeſt du wohl anders denken!“ „Gewiß nicht, du weißt ſehr wohl, daß gerade ich— auch um ein geliebtes Leben zu bangen haben. Aber wenn Kleinmut mich überkommt, dann——“ ſie ſtrich ſich mit der flachen Hand über die Schläfe.„Siehſt du, mein Herz, dann flüchte ich mich zu dem Ge⸗ danken meiner Kindheit zurück, wie ein Kind an die Mutterbruſt.“ „Du?“ Dora ſah ſie ungläubig an. Meta nickte. „Ja, und es tut gut in Augenblicken in— nerer Not, glaube mir! Man braucht darum nicht auf den Knien zu liegen, oder den Him— mel um Wunder anzurufen: man muß ganz einfach glauben, daß der alte liebe Gott noch lebt und uns ſchon nicht verlaſſen wird.“ Dora antwortete nicht. „Wenn ich dieſen Troſt hätte,“ dachte ſie, „wie glücklich wäre ich, aber——“ Meta ſtrich ihr liebevoll das dunkle Haar aus der Stirn und küßte ſie. Verzage nur nicht, Liebſte! Es wird ja ſicher alles gut gehen morgen!“ Sie hätte gern noch hinzugefügt:„Liebe ihn größer, liebe ihn tiefer. Weißt du nicht, daß wahre Frauenliebe ganz ſelbſtlos ſein muß, um beglücken zu können?“ Aber ſie wagte es nicht. Es ſtand etwas in Doras Augen, das ſie zum Schweigen wang. So ſagte ſie nach einer Weile nur noch beklommen:„Willſt du, daß ich deinen Mann rufe, Dora? Selbſtverſtändlich nur, wenn du dich ſtark genug fühlſt, deine Beſorgniſſe zu⸗ rückzudrängen. Denn andernfalls wäre es beſſer wegen morgen— er iſt in froher ge⸗ hobener Stimmung, jetzt nach dieſem ſchönen Erfolge———“ „Rufe ihn nicht.“ unterbrach Dora ſie mit bitterem Lächeln.„Wozu? Seine frohe Stim- mung könnte ich doch nicht teilen und— auch heucheln kann ich nicht mehr. i 13. Drüben in ſeinem Zimmer ſchritt Corner raſtlos auf und nieder. Bis jetzt waren ununterbrochen Freunde gekommen, um ihm zu gratulieren. Sein Flug war die Senſation des Tages. Die Segelflugſtudiengeſellſchaft, bei der Corner angeſtellt war, hatte eine Deputation zu ihm geſchickt, um ihm ihre Glückwünſche auszuſprechen. Ein amerikaniſcher Multimil⸗ lionär wollte ihm zu Ehren ein Bankett ver⸗ anſtalten, und Miß Hargreaves hatte ihn vor aller Welt, als er landete, umarmt und ihn mit Tränen in den Augen geküßt. Beſtellungen auf ſeinen Apparat waren ihm noch draußen auf dem Flugfeld gemacht worden. e Er hatte ſie abgelehnt.. Denn in ſeinem Kopf ſtand ja fertig ein anderer, viel beſſerer Apparat und es wäre ihm wie Betrug an den Leuten vorgekommen den, in ſeinen Augen jetzt ſo mangelhaften Typ vervielfältigen zu laſſen. Sie ſollten warten. Wie würden ſie dann erſt ſtaunen. Wenn er morgen den Preis er⸗ rang——* Aber würde er ihn denn erringen mit die⸗ ſem Corner 2, auf den man ſich doch nicht ab⸗ ſolut ſicher verlaſſen konnte? 0 Wenn er eine Panne hätte? Wenn wid⸗ rige Winde ihm einen Streich ſpielten? Es war ſo ſchwül draußen. Im Weſten ſtand eine bleifarbige Wand, die leicht über Nacht einen Wetterſturz bringen konnte—— 5 „Ich muß! Ich muß ja!“ ſagte er laut. Dann trat er ans Fenſter, ſchob die Schei⸗ den in die Höhe und ſtarrte hinaus in dle Dunkelheit. 1 Der Himmel war ſchwarz, kein Stern flimmerte in der Dunkelheit. Ueber demWann⸗ ſee lag eine lichtgedrängte Dunſtſchicht. i In die tauſend Geräuſche des Ortes miſch 85 plötzlich ein hohler, dumpfer Ton aus der erne. 80 1 1 n 3 7— (Fortſetzung folgt.) war nicht dabeigeweſen. Ausfahrt. en, von Viktor v. Scheffel. Berggipfel erglühen, Waldwipfel erblühen vom Lenzhauch geſchwellt; Zugvogel mit Singen 5 erhebt ſein Schwingen, ich fahr in die Welt. Mir iſt zum Geleite in lichtgoldnem Kleide Frau Sonne beſtellt; ſie wirft meinen Schatten auf blumige Matten, ich fahr in die Welt. Mein Hutſchmuck die Roſe, mein Lager im Mooſe, der Himmel mein Zelt: Mag lauern und trauern, wer will, hinter Mauern, ich fahr in die Welt. Ein altes Lied. Von Jens Lornſen. 1 Der junge Fiſce; blickte erwartungsvoll den Weg entlang der, der hinterm Deich unter den blühenden Oßſtbäumen entlangführte. Er wußte, daß Hanne Holl ihn kommen würde, wie ſie ihn jeden Tag ging, wenn ſie vom Felde zurück⸗ kam. Und er hatte Vertrauen zu dem ältlichen Mädchen, ſie hatte immer etwas Bemutterndes f. ihn, den Waiſen, gehabt. Jetzt, da ſeine Seelennot ſo recht unerträglich geworden war, hatte er beſchloſſen, einmal bei ihr anzuklopf fen; vielleicht würde ſie ihm einem Wink geben, wie's mit ihrer Schweſter war. Der Frühling blühte aus allen Knoſpen, ſchneeweiß und blaßroſa ſtrömten die Bäume ineinander und hüllten den Himmel ein. Eine einzige Blütenpracht war ringsum, die leiſe ſummend und wegend ſich über die Erde ſchloß. Bis oben zum Deichrücken beſchatteten die duf— tenden Wipfel das Marſchland. Der junge Fiſcher brachte Gang und blickte wieder wartend den Weg entlang. Das Mädchen kam noch nicht. Da wanderten ſeine Gdanken zurück, er kah den Tag, da er nach vielen Jahren ins Dorf heim⸗ kehrte, ſah, wie er Mutter Holl aufſuchte und wie Hanne ihm mit hochrotem Kopf entgegen— kam„Biſt du endlich wiedergekommen, Peter?“ Ihre Augen lachten ihn an ſo hell, daß ſie faſt ir Tränen übergingen. Ihre Schweſter jedoch, um die der Fiſcher all die Jahre gewartet hatte, Erſt ein paar Tage danach hatte er ſie geſehen. Aber ſie war von einer verzagten Sprödigkeit; uur, wenn die Erinnerung an alte Stunden wiederkam, an die Kindergedanken, wo ſie zu dritt ihre Welt geweſen waren wurde Vergangenes wieder le— bendig. Und ſie faßten ſich an und tanzten Ringelreihen wie einſt und hätten ſich ausſchüt⸗ ten können vor La hen über ihre Jugend. Die alte Holl ſah den Fiſcher gern kommen, das wußte er; warum blieb Marie ihm fern, wo er ſie ſuchte, warum wich ſie ihm aus, war er allein im Haus? Durch die Blüten glitt ein Schatten, die Sonne war hinter dem Deich geſunken. Aber die Pfeife in das Blühen und Summen und Duften ward nur um ſo emſiger, der Frühling ließ nicht nach zu gären und zu brauſen und in die warme Dämmerung zu locken. Und der Fiſcher dachte an die Jahre, die er auf Maria Holl gewartet hatte, es drängte und ließ nicht ab von ihm. Er ſpürte, er mußte mit jemand über ſein Herz ſprechen, mit einem der helfen und vielleicht ein wenig für ihn ſorgen konnte, Denn der Fiſcher war ein waghalſiger Burſcg, aber wenn er an ſeine Herzliebſte dachte, war er eitel Kleinmut und Verzagtheit. Ein Schritt kam unter den Bäumen entlang, eine raſche Mädchengeſtalt, und dann, als War⸗ necke im Weg ſtand, ein dunkelrotes Aufglühen. „Haſt du hier gewartet?“ Der Fiſcher mußte jeſt die Pfeife anzünden, er nickte und wußte nicht recht, wie er beginnen ſollte. „Ja, Deern, ich hab' hier gelauert, ich dacht mir ſchon daß du vorbeikämſt.“ Die andere wußte nicht recht, ob ſie bleiben oder gehen ſollte, ihre Schultern hoben und ſenk⸗ ten ſich, ihre Augen blieben am Boden. „Kannſt nicht zu uns kommen?“ „Können ja auch mal hier draußen ſchaken!“ Eine Erwartung lag über ihr, ein wenig furchtſam, aber voll glückſeliger Heimlichkeit. „Denk doch, wenn uns einer ſieht!“ Aem Fiſcher war's noch nicht in den Sinn gekommen, daß ſich jemand darüber wundern konnte. Die Frage verwirrte ihn. „Ich dacht', weil wir doch wie Kameraden ſind,“ begann er etwas unſicher. „Ja, Peter!“ Er ſenkte die Stirn, etwas in den Augen des Mädchens traf ihn ſeltſam, ein Schelm, der ihm entgegenwartete. Er wurde verſtört, fühlte, wie das Mädchen etwas Glückſeliges um ſich breitete, wie ein feſtliches Gewand. „Ja, ich ſag, weil wir doch wie alte Kame⸗ raden ſind—“ „Was willſt du mir denn ſagen, Peter?“ Die Stimme wurde ſehr weich; ſie gingen lang— ſam weiter, die Augen ſuchten den Weg voran, der wie ein weißer Teppich von Blütenblättern war.* Der Fiſcher begann ſtotternd:„Es iſt we— gen deiner Schweſter, Hanne, und ich wollt's von dir wiſſen—“ Er horchte auf, es war, als hätte ſie erſchrok— ken ein Wort ſagen wollen. „Sieh mal, weil ich ſie gern hab und dachte, du hätteſt das gemerkt, deshalb wollt' ich fra— gen.“ Das Mädchen war ſtehen geblieben, ihre Hand lehnte an der Rinde eines blühenden Apfelbau— mes. Ihr Geſicht war ſtill geworden, eingefal— len wie nach einer Krankheit. Der Fiſcher ſah es und fürchtete, er hätte zu viel geſagt. Aber er wollte ein Ende machen, es mußte heraus. „Willſt du mir's nicht ſagen, Hanne?“ „Doch“, kam es leiſe zurück. „Biſt du böſe, daß ich dich fragte?“ „Nein, es war vielleicht gut, daß du mich fragteſt!“ Sie ging ein paar Schritte und blieb wieder ſtehn. Es dunkelte raſch, die blühenden Bäume glänzten grauweiß, die Blütenblätter rieſelten wie dämmerndes Licht zu Boden. „Du ſollſt es wiſſen, hörſt du? Marie hat einen, auf de nſie wartet; verſuch's nie, Peter, ſie hat ihn ſehr lieb und würde dir weh tun.“ Es klang wie ein gebändigtes Schluchzen, als ſie Atem holte. Der Fiſcher ſtarrte den Weg zurück. Sein Herz kopfte hart, Mühe zuſammen, Gleichmut iſt gut, daß du mir's ſagteſt.“ Er weitete die Bruſt, a's könnt's ihm helfen und dachte hart an die ſechs Jahre, die er auf die Heimat und Marie Holl gewartet hatte. „Komm,“ ſagte er langſam,„ich will nicht mehr fragen, ich weiß nun genug.“ Aber das Mädchen blieb ſtehen, langſam faßte ſie nach ſeiner Hand, er fühlte, wie ſie einmal ganz ſtark drückte und dann jäl fallen 5.„Bleib,“ flehte ſie,„laß mich allein gehen.“ Und als müßt' ſie's begründen:„Man könnt' uns ja ſehen!“ Der Fiſcher nickte, blieb ſtehen und ſtarrte vor ſich auf den Boden. Aus den blühenden Bäumen ſank das Dunkel, der Wind fuhr rau⸗ ſchend hoch über den Deich und führte lobſin⸗ gend die Frühlingsnacht in ein Reich. Der Schalk der Liebe. Der ſchöne Jakob Wüſtendael, der ſchon ſeit Jahren Schloſſer in einer winzigen Maſchinen⸗ fabrit einer kleinen Stadt am Mittelrhein war, hatte ſich als Arbeiterkind und als Arbeiter im⸗ mer zu jenen beſitzloſen und wurzelloſen Men⸗ ſchen gezählt, die zum aufreizenden Proteſt ſich ſelber Proletarier nennen. Aber er war be⸗ ſcheiden von Natur. Deshalb gehörte er nicht zu den Arbeitern, die ihr Leben zu einem Kampfe für ſich und die Werkbrüder machen. Jakob liebte den Frieden und vor allem den ſeinigen über alles, obſchon er als geſcheiter Mann an allem, was die Führer erkämpften: den beſſeren Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und namentlich Löhnen, von Herzen teilnahm, allerdings auch dies mit einer ſtillen, nach in⸗ nen gerichteten Freude, die ihn nur bewußthaf⸗ ter als bisher ſeine verzwickten Schrauben drehen ließ. Nun hatten ſich die Löhne und das Anſehen der Arbeiter in den Jahren nach der Staats— umwälzung mit der politiſchen Macht des Ar⸗ beiterſtandes bedeutend verbeſſert. Als ein ge⸗ lernter Arbeiter für wichtige und feine Maſchi⸗ nenteile war unter dieſem glücklichen Zeiten— wechſel Jakob wie unter einer volleren und wärmeren Sonne in beſonderem Maße aufge- gangen. Er war ein Junggeſelle ohne Eltern und Verwandte und hatte ſich pflegen können, ja hatte es nach den entnervenden Kriegsjahren tun müſſen, weil er mit dem hohen Verdienſt vorerſt nichts Beſſeres anzufangen wußte. So kaufte er ſich gefälligere Konfektionsanzüge, und ſpäter, als dieſe ſeinen Anſprüchen nicht mehr genügten, da vertraute er einem Maßſchneider die äußere Form ſeiner Geſtalt an. Auch im Speiſen wurde er wähleriſcher und bemerkte bald, daß ſich ein gewiſſes Behagen über den ganzen Tag, deſſen meiſte Zeit vom Surren der Maſchinen beſtimmt wurde, ausbreitete. Dies Surren, das ihn früher oft quälte, tönte jetzt faſt wie ein heimlich Lied:„Laufet ſicher, ſcharfe Rädchen, laufet eilig, ohne Ruh', ſchafft mir einen ſchönen Abend, treibet feſtlich an mein Blut— heiſſa!“ Doch nicht wie einen Rauſch mit Lärm und Rauferei ſtürzte er ſich, ſonntäglich geputzt, in den Abend. Das hätte ſeine Kleider in Unord⸗ nung gebracht und noch mehr ſein Gemüt. Er machte es vornehmer. Zu einer guten und ab⸗ wechslungsreichen Abendmahlzeit ging er in ein er nahm alle zu zeigen.„Es beſſeres Gaſthaus jenſeits des Rheins. Dazu mußte er über die mächtig geſchwungenen rie. tenbogen, die ſich bei klarem Wetter schwarz im glasgelben Waſſer des Stromes ſpiegelten. Un. ter dem Rollen der Wagen eines emſigen Ver⸗ kehrs zitterten ſie leicht. Während er im genie ßeriſchen Schritte der Spaziergänger darüber hinwegſchlenderte, durchrieſelte ihn kräftigend der Gedanke, wie doch das fließende Waſſer, das die Erzeugniſſe ſeines Berufes und die vie. ler anderen auf dem breiten Rücken trug, die Menſchen verbinde. ö Gern blickte er auch mal zurück, vuhn wo. her er kam, aus dem Arbeitsviertel bes Städt⸗ chens wo der Schornſtein der Fabrik höher als ſelbſt der Kirchturm ragte und der Schlot aller Häuſer dortſeits und jenſeits des Fluſſes zu ſein ſchien. Die Bruſt ſog er ſich behaglich voll von der ſäuſelnd friſchen Luft, die mit dem Waſſer ſilbrig und faſt träumeriſch ins Unend⸗ liche aller Möglichkeiten zog. Er dachte an die gute Geſellſchaft, in deren Mitte er beſcheiden ſich bewegen würde und von der er als faſt als ihresgleichen angeſehen wurde. Dieſer Weg war ihm köſtlich als eine Brücke die von einem bisher gering bewerteten Stande zu einem menſchlich würdigeren führte f Nach und nach trieb es ihn zu Büchern. Er las techniſche Werke über die Maſchine und ihre Zukunft; er las aber auch Schriften über das Leben, wie man es verſchönern könne. Dann begann er ſich bald zu verſuchen. Kollegen ta- ten es auch. ö Trotz der Wohnungsnot wußte er ſich zwei leere Zimmer zu mieten, welche er mit braun. glänzenden Möbeln, die mit gewundenen Säul⸗ chen verziert waren, ausſtattete. Ein tiefroter Teppich dehnte ſich ſammetweich unter ſeinen ſchweren Arbeierfüßen. Fein geſchliffene Gläſer glitzerten im Büffet und erinnerten an ange⸗ nehme Genüſſe. Schön eingerahmte Bilder, die von erlaubten Freuden, von Reiſen und dem Beſitz einer ſchönen Frau erzählten, hingen in verlockenden bunten Farben und goldenen Rah⸗ men auf der grüngetönten Wand. Auf dem Schreibtiſch, den er faſt nur zum Leſen ge. brachte, ſtanden die erſten Bände ſeiner wach⸗ ſenden Bücherei. Bevor er nun des Abends ausging, liebkoſte er mit glänzenden Blicken ſein Eigentum, und wenn er wiederkam, und ſein ſauberes weißes Bett, ſeinen Waſchtiſch mit der Marmorplatte und dem runden Spiegel darüber und ſeinen Kleiderſchrank mit dem geſchliffenen Türſpiegel und den Schnitzereien anſah, da kam über ihn ſo oft eine ſolche Rührung und Dankbarkeit ge⸗ genüber der Maſchine, der er all dieſes ſchuldig zu ſein glaubte, daß er mit den Fingern eines Liebhabers und Kenners über die fein gearbei⸗ teten Holzflächen und die gut gedrechſelten Zierate glitt. An Feſt⸗ oder Namenstagen kam es gar vor, daß er mit Tränen in den Augen ſeines früheren Unterſchlupfes gedachte, einer armſeligen Bude mit ſchlecht gewaſchenem Fuß⸗ boden, der faſerte, mit geweißten Wänden ohne Schmuck und einem bunten Bett in wurmſtichi⸗ ger, krachender Bettſtelle, was alles nicht mal ſein Eigentum war. Jetzt hatte er ein Heim. Er hatte ſogar etwas Lebendiges darin, einen Kanarienvogel, der in den ſchönſten Trillern und Flöten vom Glück des Lebens ſang.. So war Jakob Wüſtendael nach und nach in die Empfindungen eines Mannes vom Mittel. ſtand hineingewachſen. Obgleich organiſierter Arbeiter, lebte er nicht mehr in der wurzelloſen Welt der Proletarier. N Wanderlied. die„Gſchlerſer“ im Stall und ſie ſollten ſich nur nicht einbilden, daß ſie dasſelbe wären wie die ter der neuen zurückſtehen, Aber, wie Kühe ſchon ſind keine wollte hin⸗ und ſie begannen machen. Das zwanzigſte Jahrhundert weiſt uns andere Bahnen! Von Joh. Wolfgang v. Goethe. Von dem Berge zu den Hügeln, niederab das Tal entlang, da erklingt es wie von Flügeln, da bewegt ſich's wie Geſang. 70 . Und dem unbedingten Triebe 1 folget Freude, folget Rat; 5 und dein Streben, ſei's in Liebe! Und dein Leben ſei die Tat! Bleibe nicht am Boden heften friſch gewagt und friſch hinaus! Kopf und Arm mit heitern Kräften überall ſind ſie zu Haus. Wo wir uns der Sonne freuen, Sind wir jed Sorge los. Daß wir uns in ihr zerſtreuen, darum iſt die Welt ſo groß. SDS Die Penſionsknh. Humoreske von Julius Kreis. Die Kühe beim Hintermoſer in Trudering waren, wie ſchon ihr Name ſagt, durchaus un⸗ problematiſche Naturen. Sie hießen Lieſl, Schek⸗ kin, Blaſl, Mirl und Steffi. Sie waren gute, brave Kühe, die ihr Futter fraßen, Milch gaben und wenn ſie ſich ſchon unterhielten, redeten ſie vom Wetter oder von der Obrigkeit, der Stall⸗ birn Kathl. a Sie waren, was man ſo im allgemeinen„un. gebildet“ heißt. Aber ſie machten ſich nie Ge⸗ danken darüber. Eines Tages ſtand eine neue im Stall. Sie dieß Zenta und war von einem vornehmen Stadtherrn in Penſion gegeben worden. Und der Ochſe der den Kühen gern eins verſetzte, Zenta und jetzt könnte man endlich einmal eine feine Konverſation führen. Du ſcho, ſagte die Scheckin, mit dem Kopf! Aber neugierig waren ſie doch alle auf die Penſionskuh und nun ſtand ſie da im Stall und fraß mit außerordentlich feinen Tiſchmanie⸗ ren ihr Futter. Der Herr aus der Stadt beſuchte ſie gleich am erſten Tag, gab ihr Koſenamen, ftreichelte ihr das Fell und gab der Kathl ein ſchönes Trinkgeld. Die Mirl ſah das mit argwöhnicchen Augen. Das glaub ei ſcho, wenn ſie ſi ſchmiern laßt..! Ihr Glaube an die Autorität war erſchüttert, und ſchon beim nächſten Melken fuhr ſie der Kathl mit dem Schweif ins Antlitz. Der Ochſe war ganz vergafft in das Fräu⸗ lein Zenta. Er machte ſchwärmeriſche Augen zu ihrem Barren hinüber und leckte ſie mit der rauhen Zunge glatt und ſauber. Dös Rindvieh,— ſagte die Lieſt eiferſüchtig und erbittert. 0 Die Penſionskuh Zenta hob nur die Naſe et⸗ gentlich hatte ſie ja gehofft, in eine Penſion in der franzöſiſchen Schweiz zu kommen. Aber nun mußte ſie ſich mit Trudering beſcheiden. Eine Luft hat es hier, ſeufzte ſie am erſten Abend! Die anderen Kühe wurden ungehalten, und die Blaſl rief: Freili, morgn ſchwitzn ma Eau de Cologne daß eahna beſſer gfallt bei uns. Die Penſinoskuh Zenta hob nur die Naſe et⸗ was höher. Der Ochſe war ganz hingeriſſen von ſo viel Nobleſſe und ſagte: Pardon, gnädiges Fräu⸗ lein, der Ton in dieſem Stall iſt auch mir ſchon öfters auf die Nerven gefallen. Es freut mich bar. endlich eine gleichgeſtimmte Seele zu fin⸗ n. Er aa— Nerven, muhte die Steffi, daß i net lach!— Die Penſionsktuh Zent wandte ſich verbindlich zum Ochſen und ſagte: Sehr erfreut, mein Herr, Ihnen zu begegnen. 08 Ee berichtete voll Bosheit, dieſe Penſtonskub Zenta lei ein gebildetes. ganz anders als Strindberg? 85 10 frug der Ochſe verblüfft.— e* allmählich von der Penſionskuh zu lernen. Sie ließen ſich willig von ihr feine Manie⸗ ren beibringen und übten allabendlich eine gra⸗ ziöſe Haltung und eine dialektfreie Ausſprache. Vielleicht, daß der Ochſe dann wieder Inte— reſſe an ihnen fand! Ihre Taille, ſagte die Penſionskuh Zenta zur Lieſl, Ihre Taille meine Liebe, entſpricht nicht den Anforderungen der Eleganz. Sehen Sie mich an! Ja, das war allerdings Linie! Wenn auch die Kathl verächtlich von einem„Boanerg'ripp“ ſprach. Und die Lieſl, die Blaſl, Mirl, Scheckin und Steffi wetteiferten im Streben nach„Figur“. Sie eſſen zu viel, meine Damen, ſprach die Penſionskuh. Und wirklich, die Truderinger Schönen taten ſich Abbruch. Sie ließen ihr Futter halb liegen und un⸗ terhielten ſich dafür über den Heldentenor, die letzte Premiere, ließen ſich von Zent' die neueſte Lyrik vorſprechen und wurden immer eleganter und geiſtreicher. Einmal allerdings, als ſie unter ſich waren. ſagte die Blaſl voll Wehmut: Dös greift dan fei o, dö Buidung überanand! Und wenn jetzt mei Taille net bald a Linie kriegt, nachher pfeif i auf d' Eleganz und friß mi wieder a mal richti ſatt. De Ochſe ſagte nur von oben herab: Sie kennen mir leid tun. Es ſcheint doch: man muß zur Bildung geboren ſein. Und er hob die Hörner. Seit einigen Tagen trug er ſich mit dem Gedanken an eine„Vernunftehe“ mit Fräulein Zenta. Er werd ſcho wiſſen, warm, dachte hämiſch die Lieſl. Aber es ſteckte nun doch einmal in den Kühen drin: der Zug ins Faſhionable. Ihre Taille Penſionskuh Zenta ſprach: Für eine moderne Kuh iſt's überhaupt ein lächerlicher Atavismus. Milch zu geben. Davon müſſen wir uns frei wurde von Tag zu Tag ſchla' ker. Und die Die Stalldirne Kathl war untröſtlich. Der Bauer fluchte.— Seit der Krampn da herinn ſteht! rief die Kathl und gab der Zenta einen unſanften Puff, ſeit dera Zeit is nix mehr. Grad wia wanns de andern o'ſteckat!— Die Kühe gaben nicht mehr die Hälfte N wie früher. Die Kathl haßte die Penſionskuh. Ihre Mademoiſelle, ſagte Zenta indigniert zu den Kühen, ſcheint mir aber ſehr, ſehr wenig Kinderſtube genoſſen zu haben. Der Ochſe nickte beſtätigend: Allerdings, gnädiges Fräulein, aber ſie iſt eben auf dem Lande aufgewachſen und hatte keine Gelegen, heit. ſich»eiterzubilden.— Die Kühe batten endlich ihre Linie erreicht. Jetzt werd's mir z'dumm ſagte der Bauer. Dös Bluatsviech, dös eckate muaß weiter. Der feine Herr in der Stadt erhielt einen Brief.— Der Abſchiedsabend geſtaltete ſich zu einer impoſanten Kundgebung im Stall. Der Ochſe hielt eine Rede und Lerſicherte ein über das andere mal, wie ſtark der Einfluß einer modernen Perſönlichkit von ſo hervorra⸗ genden Qualitäten des Körpers und Geiſtes auf die Kultur des Stalls geweſen ſei. Gegen Schluß der Anſprache blieb er ſtecken, aber er faßte ſich und tat, als ob ihm die Bewegung die Worte nehme. Er war doch kein ganzer Ochſe mehr.— Die Kühe weinten.— Am andern Morgen führte der feine Herr ſeine Penſionskuh fort.— Der O“ ſe war noch einige Tage voll ſanfter Melancholie. Dann pürſchte er ſich wieder an die Lieſl an und ſagte: Liebe Lieſl, das wirkliche Reich der Weiblichkeit iſt nicht die Tatkraft in Geiſt und Gedanke, nicht Uebergeiſt, ſondern natürliche Lebenserfüllung, gepaart mit Anm'it und Güte. Dieſe Zenta war doch eigentlich ein W tes Frauenzimmer!— Ja, das fanden die Kühe auch, und in we. nigen Wochen hatten ſie die„Linie“ wieder weggefreſſen und hatten Strindberg und die moderne Lyrik vergeſſen. Die Kathl weigert ſich. fernerhin Penſtonskühe aufzunehmen. 2* — Links und rect Die Ehrenpreiſe eee Handels miniſterium ſtiftete Die neuen Zollvorlagen: Reichs wi i 5 niſter wwelhung des Hauſes des Oeulſchtume in Stuttgart 5 5 Aueſſelung „Schwäbiſches Lanb“ Der Norbpolbezwinger Amundſen Der ſchon e 7 geſa 0 agte engliſche Feldmarſchall einem Landgut Ungar iſche Goll— Bei 55 neuen n Kah. pfarrtirche an Bubapeſt* wurde ein mit ungariſchen Motiven ſtark durchſetzter gotiſcher Stil verwendet Foto Erdelyl. Bdpst r lige n Petrus C — Landſchaft am Unterſee bei Reichenau Das Jubiläum auf der Inſel Reichenau Von Dr. Karl Nieder Zur Tauſendjahrfeier ber Rheinlande bringen wir in loſer Folge verſchiedene Aufſätze und Bilder vom Deutſchen Rhein. Die alte Kulturſtätte Reichenau am Oberrhein mag anläßlich ihres eigenen Jubiläums einen würdigen Auftakt bilden. Am Dreifaltigkeitsſonntag und⸗Montag dieſes Jahres(7. und 8. Juni), wird auf der Inſel Reichenau ein Jubiläum gefeiert, das uns in die Zeiten ehr⸗ würdiger chriſtlicher Vergangenheit zurückverſetzt und die reiche Geſchichte des einſt weltberühmten Kloſters auf der Inſel des Bodenſees wieder vor unſeren Augen aufleben läßt.— 1200 Jahre waren im Jahre 1924 verfloſſen, als der Gründer des Kloſters St. Pirmin, mit königlichem Schirmbrief verſehen, im Auftrage des fränkiſchen Hausmeiers Karl Martell das noch unwirtliche Geſtade der Inſel b ö N ä 5 A 10 betrat, um hier einen neuen Stützpunkt chriſtlichen Lebens und fränkiſcher 9 5 e a ſte 8 1825 eee, ee e i zu 12 1— der 97h 1 70 Hl. Pirmin 0 1 zu 17 85 Einige der hohen al Schulte 5 Vautturſtätte gelegt, die in ihrer Frühzeit(von 800 1050) ſi auszeichnete G. G. Kardinal Ebrie S. E. Kardinal Merry S. E. der apoſt. e Se dane ene e 50 rend 1 durch die hervorragendſten Leiſtungen auf dem Gebiete der theologiſchen 85 del Val Pacelii, München⸗Der i N 1 8. wie weltlichen Wiſſenſchaft, der kirchlichen Kunſt und Malerei, in 9 5 Hebung der kirchlichen Muſik und Liturgie und nicht zuletzt auch auf dem * 5 Bebiete der Geſchichtsſchreibung. Unvergeßlich bleiben dabei die amen der Reichenau, Münſterkirche(Mittelzell) berühmten Abte aus der erſten Blütezeit, eines Abtes Waldo(786-800), Hatto 1 775 e 72 7 des II.(806-823), des Abtes 1 CErlebald(823838) und eines DWalafried Strabo(f 840), wie der ſpäteren Abte Witigowo und Berno(T 1048), welche die be⸗ rühmte Reichenauer Kloſter⸗ und Gelehrtenſchule, in der die Jugend von Oberſchwaben ihre Aus⸗ bildung erhielt, gründeten und erweiterten und die Bibliothek mit unerſetzlichen Bücherſchätzen bereicherten, die uns heute noch einen Einblick in das vielge⸗ ſtaltige gelehrte und künſtleriſche Leben des Inſelkloſters geſtatten. Anvergeßlich ſind auch die Namen der erſten großen Gelehrten, eines Wettin, Grimoald, Tatto, dann ſpäter eines Herrmann des Lahmen( 1054), welcher Mathematiker, Aſtronom, Dichter und Muſiker und Geſchichts⸗ ſchreiber zugleich war und trotz ſeiner lahmen Hände eine wiſſen⸗ ſchaftliche Tätigkeit entfaltete, die uns heute noch in Erſtaunen fetzt. N 2 985 5 8 Sein von ihm verfaßtes Lied, N e 2 a 1 i„„ i 5 das 8810 Ae un noch i ene 5 i ä 5 J 5 ein Lieblingslied der katholiſchen Urſte öffentliche Verehrung des neuen Heill Inneres der St. Georgslirche(Oberzell) Kirche. Zeuge der Baukunſt des 850 M Ab Samstag, den 6. und Sonntag ven 7. Juni kommt zur Aufführung: 8 ö e 72 8. 8 1. Das große Luſtſplel in 6 Akten: 1 Zum 1 85 i 5 1 draulaurt m J danssagung empfehlen wir Für die vielen Beweiſe herzlicher Teimahme bei dem Hinſcheiden und der 2 8* 4 ö ö Beerdigung unſerer lieben, guten, un⸗ nnen ö 8 a 1 ö mutter, Schwiegermutter, Schweſter, — für Knaben und Mädchen blau mit Leibchen und Gürtelhosen Schwägerin und Tante 11 a dnss Ander ben gpen-Wasch- Busen g frau uit. Fer 2. W. Kloſters ſind die N tehauenen aürchenbeuee auf e 8 N 25 8 3. m. schön. Stickerei weih und gestreift N Se ,d 6 4 2 2* g 55* 2 Acer! 7 d bel. val Sbengellels Pfasttacken, whrend die dete Pfereinche n Weisse Prinzess Roche Ananen- Wasch Anzge Ne den Sn Mittelzell, St. Johann, und der große Kranz von alten Kapellen, t gute Qualität, sehr billig ö Suſtern von hl. Meſſen und Kränzen. ſich um das Münſter ſcharten, der Säkulariſation anfangs des 19. Jaht.; Ein ergreifendes Drama in 5 Akten. 8 N Viernheim, den 6. Juni 1925. 1 1 Opfer e 5 2 1 15 ac g Anfang 71s Uhr ö Die tieftrauernd Hinterbliebenen. t enthoben wäre.— Kiederzell wie Oberzell ſind berühmt durch die 5 5 8 5 5 25 2 22 252 5 3 9828 g a ee alten Gemälde, weiche uns einen Begriff von der monu⸗ morgen Sonntag mitiag halb 4 Uhr Bäntler, Spitzen, r adze, Lilien 5 785 mentalen Malerei geben, welche in der Reichenau zu Hauſe war(10. Grosse f u. 11. Jahrh.). Der Säkulariſation ſiel auch die uralte Pfalz“ zum Opfer, s in der Könige und Kaiſer abſtiegen, wenn ſie das Inſelkloſter beſuchten 5 Ander Vorsfollung 5 Strümfe, Söckchen reiche Auswahl! (mit Pat und Patachon) Päpſte und Biſchöfe weilten innerhalb der Kloſtermauern im Laufe der 1 F.. 1* il Jahrhunderte. An all dieſe einſtige Herrlichkeit erinnert uns heute nog a elssen 0 2 II von 1.75 ant das Grab Kaiſer Karl des Dicken, von deſſen Hinſcheiden ein einfache N a Stein vor der Sakristei im Münſter Kunde gibt.— Das reich n N 5 5 Zurückgelehrt vom Grabe unſerer nun liturgiſche Leben, das einſt von dem Kloſter gepflegt wurde, find* 8 8 5 in Gott rugenden lieben, unvergeßlichen ſeine Fortſetzung in den kirchlichen Feierlichkeiten, die auf der Inſel abe 0 LE 1 P e Hle 5 5 N 5 f f* 15 D Tee Schuaße halten weroͤen, dem Markusfeſt und dem Blutfeſt. Hier erblicken uf 05 n Nn 5 9. d Tante, Fräulein 2 7 2 4 4. N 25— 8 2 f* 1 805 War die alten Reliquienſchreine, deren koſtbaren Inhal Kirſchen, neue Kartoffel, Salatgurken, 9705 Kath ar f 9 9 obi g Jahrhundert durch 8 Meerettig, Zwiebel, Zitronen, Eier und 1 1 g 1 Vermittlung deutſcher. Süßrahm⸗Tafelbutter, Rahma zum Tages— i 5 ſagen wir au denen, die uns Könige und Kaiſer 5 preis g 1 3 1. f 8 während der langen, ſchweren Krankheit treu wie oberitalieniſcher 9 9 8 8 5 8 27 25 e 8500 Seite ſtanden, bent das Gef f ö 8 8 8 5. 0 Beleite zur letzten Ruheſtätte und für die Biſchöfe, die mit* 8 Georg Winkler 12..— 2 9 5 Kranz⸗ und Blumenſpenden unſeren herz⸗ i in Ver⸗ r 3 11 Weinheimerſtraß 0 lichſten Dank, Reichenau in Ver. NA Weinheimerſtraße 10. bindung ſtanden, er⸗ A e 5 Dankſagung. 8 05 ö Zink- und uchten für ben tretenden We 55 6 halten hat. Im Jahre.** 0 4 5 110 85 Email geschirr ehrw. barmh. Schweſtern für die aufopfernde 2 5— e 923 ͤ oder 925 kam 5 5 1 1 e e 5 g 8 g l 155 nn ö Liebe und Pflege, der Firma W. Henſel Pappelallee am Unterſee gegenüber der Reichenau 10 105 ae 9— r* 8 0. V. Mernheim(Hessen). Seine noc 11 05 das ene e und di a Reliquie des heiligen 0 N 1.. 1—— ſten bei 1 zung. Hesl 1 16 65 Blutes auf die Inſel, ſodaß jeweils das Hl. Blutfeſt mit beſonderer Feier* 125 5 0 Haarschmuck Unterm 3. dz. Mis. wurde obiger Verein in das Vereinsiegiſter Jakob Beyer 1. 55 ale kehten Mie ae dae und ben begangen wird. N Tragiſch war das fernere Schickſal des Kloſters. Im N Frisier- und Staubkämme Heſſ. Amtsgerichts Lampertheim eingetragen. Rathausſir. 88. ern 905 anden 195 Innern hinderte die Beſchränkung auf die adelige Herkunft der Mönche 55 N 8. Zweck des Vereins iſt Förderung des Wohnungsbaues. Mitglied——— 5 e n n kiefer Dane 1 Se t e nach 10 8510 155 a N f N 1 besonders billig kann jede unbeſcholtene Perſon werden. Die Erſtellung der Häuſer geſchieht„ 5 25 Familie Heinrich Helbig 5. istums Konſtanz, ein Hindernis, dem es ſchließlich 1540 inkorporiert 9 n 5 3 f wie folgt: Es werden lfd. nummerierte Anteſlſchelne von Nr. 1 bis 1000, 5. 8 b wurde. Wohl hat das Kloſter noch manche Anſtrengungen gemacht, um 5—. 85 Nik. Stumpf, Bismarkstr. 9. 1 11 fe fich eine Seife bildet, von 1001 bis 2000 uſw. verausgabt. 1 8 die alte Blütenzeit wieder aufleben zu laſſen, ſie war aber endgültig— 5 a 8 f Die fünfte Serie iſt eine Freiſerie an der jedes Mitglied von Nr. Auf vorüber. 1757 hatte das eigentliche Kloſterleben in der Reichenau D ö S 1 bis 4000 gratis tellnehmen kann. 1 Tea aufgehört; fremde Mönche aus verſchiedenen Klöſtern zogen in die 8 8 8 e 5* Der Anteilſchein koſtet 10 Mk. Irgend welche weitere g Kloſterräumlichkeiten ein, bis die Säkulariſation das Werk der völligen ö 2 Meine Wiener Verpflichtungen der Mitglieder beſtehen nicht, auch keine perſönliche Haftung o 5 f Auflsſung vollendete. Der letzte der Neichenauer Mönche, Pater—— n e delten gegenüber. Die Verloſung erfoler nach Jertlaſtellung der fünf frtedensvaufndun dan] 1 gratur-Werkstätte Markus Stadtmüller, ſtarb am 7. Mal 1808 in Ochſenhauſen.— Ein i Silberſtahl 2 S en f en GSduſer unter behördlicher Aufſicht nach Maßgabe der Satzungen. Möbel aller Art d 1 Feſtſpiel des Reichenauer Arztes Dr. Fleſch und Vorträge hervorragender 5 N Drei Häuſer ſind bereits in Angriff, ſodaß mit der Fertigſtellung Polster- Waren freriere obne Aufseblag iolgende Markengader 40 1 1 ir di 114 1 4 1 8— n—. 7 Fado yr Mis ho 5 7 212 5 N 1— 2 70 Fachleute werden vom 5. Juni an die würdige Jubiläumsfeier einleiten 8 2 kennt jeder Mäher des 5. Hauſes bei genügender Beteiligung in drei Monaten gerechnet Wen„ Göricke, Gorana, schliatiz. 1 0 8 Gummi sowie alle anderen Ersatzteile zu äuß und begleiten. Dieſe Feiern werden einen tiefen Einblick in das Kultur⸗ 8 di 7 werden lann. Unerrenkonfektion auen wirken der Benediktiner 5 Reichenau bun 1 0 dazu beitragen, als Wehen 0 allen! Die Antellſchelne ſind zu beziehen bei den Unterzetchneten und Banne 10 5 billigen Prelsen. 1 die Zuſammenhänge der oberrheiniſchen Kultur beſſer zu verſtehen. a 5 Nen 5 5 Nägel,„Ecke Frledrich⸗Ebertſtraße. 8 155. 8 ö Zuf 25 e ee e Alter Fiſcher von der Reichenau Bebrauchsfertig, gedengelt und angerichtet, ſo dem Dlerer Jak ob Nägel, Waſſergass. ſtraß Strickwesten 5 Leonh. Hoock 11 f e a 5 b In Anbetracht des guten Zweckes und zur Behebung der Wohnungs⸗. 8 e ae adaaheheheheapapodaeapdpaedredepsdroppdd rds drosd ode dw dd lll. lange Vorrat reicht. not, wird um rege Betetligung erſucht, zumal gar kein Riſiko für die Mit⸗ Gummimänte! Ffahrradhandlung. 1107500 Magiſches Zahlenquadrat. 25 Die Ziffern des Quadrats ſind ſo um⸗ H u m o r Wir bringen heute das weltberühmte Schachtreuz u Viernheim, den 6. Juni 1925. 8 Unren N auf den Anteilſcheinen aufgedruckt ſind, zu erſehen. Kinderwagen 15 16 17 zuordnen, daß die Wagerechten, Senkrechten F. L. Meyer. S DS Dp hund Diagonalen ſtets die Summe 48“ 5 lis 19 20 ö 9 Geben. 1 Unerwartete Zuſtim Schwarz a 1 mung. Sie:„Du kommſt ſchon Beſuchskarten⸗Rätſel wieder ſo ſpät nach Hauſe— ich 8 möchte aus der Haut fahren!“— ce, e Im Auftrage des Geſamtvorſtandes: Auch während der“ 0 Lore Reih Er:„Dagegen hätte ich nicht das e, Bern geringſte einzuwenden!“. Peter Wedel Mich. Froſchauer ssen gent. Das Inſerat des Ge⸗ e,, — 0 Se—— 5 7 7 7 5. 3 2 1 f 15 15 Bauunternehmer. 9 en wissen. Oualitäts 5 Stiefdl 5 5 3.— 5 ä 5 5 gleich mitgegeben. I ——.—! C•I„sͤ x. Weinheimerstrasse 8 T 9 8 ſahmann fl N Windel acer Bern der de Se r e gebe uc be de de, ü ö Doreen e J r damen, Bene un Ed 7 5 7 0 5 1 ö 2 2 ö 0 0 Ausflöſung des Silbenrätſels aus voriger Nummer: Rotzkrankheit des Landwirts, e. i, de 1 M f K Worms 5 1 5 l. Ehrenpreis, 2. Spalato, 3. Invercargill,. Ne. Dimpfelbuber erloſchen it.“.., 9 Anula tur waren am römischen ui ſchwarz und braun, finden Sie ſtets dowa, 5. Regenbogen, 6. Toggenburg, 7. Dike, 5 2 17 5 2 e, cc,. 13 Kaiser 4. 85 8. Edgar, 9. Ramſes, 10. Moldawit, 11. Ecuador, Seltener Zufall. Hu⸗,, 1 12. Ninive, 13. Sandſieb, 14. Childebert. 1 ehe 5 0 e, i 9 5. 1 0 ,. in großer Auswahl zu billigſten Preiſen „Es irrt der Menſch, ſo lang' er ſtrebt.“ a 1 5 e ee Goethe. Zehen. Am Biertiſch wattet er im Schuhgeſchäft daher mit ſeinem Nachbarn um ö e, ech,, e. N Wä H Auflösung der Schachaufgabe Nr. 1: eine Runde Vier, daß dieſer und, e 3 g ASC E e er zuſammen 22 gehen hätten. ,, ch. e, e, 1 0 1. T d Se 5 Da fällt ihm der andere ſofort. a, c e, 5 ch Schlägt 1 2 11 ins Wort:„Wetten Sie lieber,,, 6 4 4 1 Oiufſesen! e nn Franz Hofmann nämlich ea uch ſechs Zehen au je— f. ö Aussteuer 5 N n Liege-Wagen 5 Neubauſtraße 12. 4 18 dem Fuß!“ 0 5 8 s zu verkaufen. anderes ähnlich! 12 Matt in 2 Zügen 8 ö 2 5 8 ö ö d 4(od. de 6) folgt 1 8 nicht, Herr Hubermaier, ich hab' Vismarckſtr. 38. Deutſcher Tiefdruckverlag, G. m. H., Karlsruhe. 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