Uaterm 3. ds Mis wude obiger Verein in das Vereins tegiſter Heſſ. Amtsgerichts Lamperthelm eingetragen. f 5 5 Zweck des Vereins iſt Förderung des e c kann jede unbeſcholtene Perſon werden. Die Erſtellung der Häuſer ge eht 8 wle folgt: Es werden fd. nummerierte 100 0 10 0 Nr. 1 bis 1000, belstangenepnahmer ld. welche für fich eine Serie bildet, von 001 bis uſw. verausgabt. 8 3 Die fünfte Serie iſt eine Frelſerie an der ſedes Mitglied von Nr. erz er 1 bis 4000 gratis teilnehmen kann. e Her Anteilſchein koſtet 10 Mk. Irgend welche weitere a 8 Verpflichtungen der Mitglieder beſtehen nicht, auch keine perſönliche Haftung Dritten gegenüber. Die 5 Weisse Damen-Kleider 19.78, 17.50, 13.75, 10.50, 6⁰ Weisse Mädchen-Neider“ 8 57e 35 Weisse Damen-Jumper. 7s 465 30, f Weisse Damen-Röcke 0s 876 678, 45 Weisse Mädchen-Hemden. Eee Beling—-Blernhelmer Nadz er Viernheimer Tageblatt geſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fetertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins u gebracht,— Gralis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſettige klluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel eine N 905 en“, halbſäbrlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme genen be 15 lfd. Rechnung ſtehen Erſte und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim (Viernheimer Bürger⸗Itg.— Viernh. Volksblatt) Anzelgenpreiſe., Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholin 1. 90. 5 5 2 15 f 77 5 U 1.60, 1.30, 1 9 Verloſung erfolgt nach Fertigſtellung der fünf 5 5 1 Weisse Damen-Hemden Weisse Mädchen- Hosen Weisse Damen-Hosen Weisse Sickerei-Röche Weisse Mädchen-Prinzegröcke Weisse Damen-Hemdhosen Weisse Mädchen-Hemdhosen Weisse Schweizer Voll-Voiles Weisse Seideneffekt-Stoffe 4 eren Weisse Olfepons solide gute Qualitäten Weisse Wasch-Seide obere 15 1.95, 1.75, 1* 1.85, 1.65, 45 2.25, 1.85, 1 13 3.75, 2.98, 2 4.75, 3.95, 2 5.75, 3.75, 1 4.—, 2.75, 1 2.25, 1.95, 155 68. 3* lalkoh bb Inhaber: W. Rothschild— S. Bergen. Haus für Damen- Moden und Stoffe. Scherdadtalne See I. Schach⸗Turnier egen Schachklub Lampertheim in Lampertheim. B. Auf den heutigen Spielabend wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht u. wird ganz beſonders auf pünktl. Erſcheinen aller Spieler gerechnet. Der Vorſitzende. Elen H. Ringklub Viernheim Lokal Stern. 5 Vea* Mittwoch Abend 8 Uhr Training der Muſterriege. 9 Uhr Vorſtandſitzuog. Des bevorſtehenden Reichsarbeiter-Sporttags wegen werden die Kollegen gebeten, reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Sport⸗Vergg. Amicitia 09 Waldſportplatz. leichnamstag, auf dem Wald. ſporiplatz nachm 4 Uhr Ir oges LIgabreen B.f Tu R Feudenheim N Ligamannſchaſt gegen Sporivgg. Amieitia 09 Ligamannſchaft. Alle diejenigen, die ſich am vergangenen Sonntag bereits eine Eintrittskarte gelöſt hatten, hahen am Donnerstag gegen Vorzeigung dieſer Karte ſreien Eintrtit. Der Vorſtand. Fahrrädor-u. Mähmaschinon Heparatur-Werkstätte. Ofleriere ohne Aufschlag folgende Markenräder als wie f Göricke, Corana, Schlatiz. Bummi sowie alle anderen Ersatzteile zu äußerst . billigen Prelsen. 1 17 135 [Leonn. Nooc 1 Fahrradbhandlung. Sehr hedueme Anzahlung und Jellrahlans. * Am Donnerstag, Fron⸗ dunn Heroſerſgaf . Heute D halb 8 Uhr Training der Sportler für die bevor⸗ ſtehenden Staffelläufe. Treff⸗ punkt am Kirſchenweg Alle 1 Turner und Sportler haben zu erſcheinon. Der Sportleiter. Radfahrer⸗Verein „Eintracht“ Mittwoch, den 10. ds Mts. abends 9 Uhr im Lokal Saftladen Vorſtands⸗ Sitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorfitzende. Ziege und ½% Morgen Korn zu verkaufen. Annaſtr 5. Habe wieder Bohnen⸗ Stangen Fichte— aßzugeben. Auguſt u a bande f Gladtreiſenden ſucht Heilquelle Karlsſprudel Biskirchen a. L. Peter Wedel Häuſer unter behördlicher Aufſicht nach Maßgabe der Satzungen. ſodaß mit der Fertigſtellung Drei Häuſer ſind bereits in Angrlff, des 5. Hauſes bei genügender Beteiligung in werden kann. Die Antellſcheine ſind zu beziehen bei den Unterzelchneten und dem Diener Jakob Nägel, Waſſergaſſe, Ecke Frledrich⸗Ebertſtraße. In Ay betracht des guten Zweckes und zur Behebung der Wohnungs⸗ not, wird um rege Betelligung erſucht, zumal gar kein Riſtko für die Mit⸗ Des Näheren bellebe man aus den Satzungen, welche Anteilſcheinen aufgedruckt ſind, zu erſehen. Die Anteilſcheine im Betrage von 10 Mark brauchen nicht auf einmal, ſondern können auch ratenweiſe bezahlt werden. glieder beſteht. auf den Viernheim, den 6. Junk 1925. Im Auftrage des N Geſamtvorſtandes: Mich. Froſchauer Bauunternehmer. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Kirſchen. Am Freitag, den 12. ds Mts, vor⸗ mittags 9 Uhr werden im Rathauſe die ge⸗ meinheitl. Kirſchen an die Meiſtbietenden öffent lich verſteigert. Perſonen, die noch aus früheren Verſteigerungen etwas der Gemeindekaſſe ſchulden, werden vom Mitbieten ausgeſchloſſen. f Viernheim, den 8 Juni 1925. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Wir erinnern an Zahlung des 2. Zieles der Gemeinde-, Kreis⸗ und Provinzial⸗ ſteuer pro 1924(grüner Zettel) mit dem Be⸗ drel Monaten gerechnet Zimmermeiſter. 2 ECC b Schlafzimmer e 28 5.—, Küchen lasiert. 16 55„on 195. Kleiderschränke von 32.— Bettstellen von 32.— Wollmatratzen von 29.— Speisezimmer, Herrenzimmer Federbetten riesig billig. 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Voll Staunens und heiligen Bebens ſtarrte ich zur Bühne, wo in Parzivals erhobenen Häu— den der heilige Gral in ſtets feurigem Lichte ö und ſeine Glanzwellen bis in das Zuſchauerhaus fluten lies. Ueberreiche Erlö— ſung ward Parzifal zuteil und auf Monſalvat ein ungeahntes Glück ſein Erbe geworden.— erſtrahlte Geheimnisvolles Schweigen herrſchte in dem gewaltigen Raum, wahre Andacht Herzen ergriffen: Ahnungsvoll ſtand man bei dieſer zum Sittlichen greifenden Vertiefung der Kunſt der Löſung des Lebensproblems gegenüber———— und ſo ganz an⸗ ders war dieſe Menge als ſonſt. Sie fühlten es wohl ſelber, all die Theatergäſte.—— Un⸗ willkürlich verwob ich mit dem Bilde des mit dem pupurglühenden Gral ſegnenden Parzi⸗— val ein anderes, s mir als Katholiken ja ſo bekannt, dieſen Fremden ſchier allen ſicher un⸗ bekaunt war,— das Bild des mit der goldfunkelnden Monſtranz ſeg⸗ nenden Prieſters. und ich neiate meine NEA de Re * . eee e 15 1 Gott. feierlichen Pontifikalamt eben verklungen; alles Volk ſank au fdie Knie es aufwärts hat aller 2 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr 36 — K„„;xk:xk;; k? ê;᷑ññð?ü᷑ T¼ʃʃ̃—T—̃—̃—u—ͤ—ʃ [Mittwoch, den 10. Juni 1925 42. Jahrgang Stirn. und wie ich wegging, da lebte vond ieſer weihevollen Stunde her tagelang eine beſeligende Stimmung in mir, lange klan— gen auch die Muſikakkorde in mir nach, als hätte ich wie von einem Gottesdtenſte himm— liche Gnaden mitgenommen. Und ein andermdl noch lebte ganz beſon— ders eine Parzivalſzene in mir auf: Bei einem war das Sanktus und eine gewaltige Stille zog ein in die wei⸗ ten Räume des hochhalligen Münſters; ob der ſchweren Kuppel über uns ſummten die Glok— en nur ein dumpfes Lied. Da rief der Biſchu, den Heiland zu uns hernieder, und wie ich zur hocherhobenen und vom vielen Kerzenſchimmer . verklärten Hoſtie hinſah, da betete ich Gott an und der Glaube ſagte vom Himmel da ſeien ſchwebten. Das war wieder und blieb meiner Seele das Leuchten des heiligen Gral.— Ich wähnte mir, daß auch Engel und den Altar um— mich auf dem Wege zur Gralsburg; ſo zog ich meine Lebenspfade weiter in Vertrauen, daß zur zielbeſtimmten Höhe. gehe Aber zu gleichgültig ging ich die Straße der Ebene, ſchaute all ihrem Treiben und Ver— kehrsleben zu und wollt e es dirigieren. Wenn dann ab und zu unter Baumwipfeln am We— gesrand eine Ruhebank zur Raſt einlud,— dann frug es in mir nach meinen eigentlichen Ziel.— Und ſo gings lange— bis vom ewi— gen unruhigen Einerlei der ſonnbrandigen Staubſtraße Körper und Geiſt ermatteten. Ich war wie kränkelnd, alle niederen Triebe ver— langten ihr Recht... und die Zehrung mei— ner Seele war aufgebracht. Die Ebene bot mir nicht mehr Speiſe und Trank und ich mußte und wollte Lebensbrot und Heilestrank haben. Wohl wußte ich um den heiligen Gral.. ſeit der Kindheit Tagen und ich glaubte an die Erlöſungskraft ſeines Leuchtens. Aber wie ihn Ich ſann, und nach der quä⸗ lenden Unwirſchheit traten in der Erinnerung zwei Männer mir vor die Seele: der eine war ein frommer Prieſter, der in großer Induſtrie- ſtadt unſagbar viel Gutes gewirkt. Wie eine Offenbarung empfand ich es: der hat aus dem heiligen Gral geſchöpft. Der zweite war ein Ordensmann, der von ſeinen Konfrat— res berichtet hatte, ſie könnten es in Einſam⸗ leit und ewigem Eiſe bei allem Apoſtelmut nicht aushalten ohne die übernatürliche Nah- rung;——das war das Lebensbrot, das ich ſuchte. Und von einem greiſen Miſſionsbiſchof hatte dieſer Pater erzählt, auch deſſen Augen, heute noch reine Jugend und helle Kindlichkeit ſtrahlten...: auch dieſer hatte ſicherlich den, Gral gefunden!— Nur au deutlich füblte ich, 272 TTT—— ban 4. ſtarb bald nachher und ſeine baren Nachfolger die Durchführung rnd Urban 4. rauhen Waldpfad mußte.—— „Corpus Domini noſtri unmittel⸗ der Bulle minder eifrig betrieben zu haben ſcheinen, wäh— an der Sache ein gewiſſes per⸗ B ei Bedarf aller modernen Uhren 8 5 5„fiehlt 2 5 6 N Feel, ſaſddlssl. bb. Friſch kaufen Sie Eier, Süßrahmtafelbutter, Rahma Schwan im Blauband, Orangen Feigen, Datteln, Bonbons, Praline, Schokolade Nik. Werle Hügelſtr. 2. bei billiger Berechnung Viernheim. 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Allüberall! und nirgends find ich Dich,— Und biſt Du überhaupt?—— Im Ja! erbebt das Herz mir zagend und verlegen; Im Nein! rufſt Du mir tauſend Ja! ent⸗ gegen;— Doch Deine Größe iſt es, die kein Sterblicher begreifen kann. Einiges zur Fronleichnams⸗ prozeſſion. Das Fronleichnamsfeſt wurde für die ganze Rirche angeordnet durch die Bulle„Tranſiturus“ des Papſtes Urban 4. vom Jahre 1264. Aus einem Brewe des genannten Papſtes, datiert Orvleto 8. September 1264 ergibt ſich, daß Ur⸗ ban 4. ſelbſt das angeordnete Feſt bereits gefeiert hat. Er ſchreibt nämlich in dieſem Breve:„Es ſe! dir bekannt daß wir ſelbſt dieſes Feſt mit all unſeren ehrwürdigen Brüdern, den Jardinä⸗ len der hl. Röm. Kirche, ebenſo allen Erzbiſchö⸗ fen, Biſchöfen und ſonſtigen Frälaten, die da⸗ mals in Rom verweilten, zu begehen für gut fanden, damit ſo denen, die das ſahen oder davon hörten, ein nützliches Beiſpiel bezüglich dieſer Feierlichkeit gegeben werde.“ Es iſt alſo unrichtig, was auch bisweilen behauptet wird, Urban 4. habe das Fronleichnamsfeſt zunächſt nur für die Diözeſe Lättich beſtimmt. Wahr iſt, Fa die Einführung in der ganzen Kirche nicht — ſönliches Intereſſe hatte: er war ja vorher Ler- cidiakon in Lüttich geweſen und hotte als ſol— cher ſich amtlich mit den Viſionen der hl. Ju⸗ liana von Luttich zu beſchäftigen, in welchen dieſe Heilige eine Belehrung bekommen zu ha⸗ benglaubte, es fehle im Kranze der kirchlichen Feſte ein Freude⸗ und Dankfeſt 3 Erinnerung an die Einſetzung des heiligſten Altarſakramen— tes. In Lüttich war das Feſt ſchon 1246 einge— führt und die Bulle Urbans 4. hat den in Lüt⸗ tich beſtehenden Gebrauch auf die ganze Kirche ausgedehnt. 1311 wurde auf dem allgemeinen Konzil zu Vienne die Anordnung Urbans 4. be— ſtätigt.“) *) Die vorhin erwähnte Bulle„Tranſiturus“ iſt in den Vatikaniſchen Regeſten vom 11. Auguſt datiert, dürfte aber in Viterbo ausgeſtellt ſein, wo der Papſt ſich damals befand und von woher auch das Breve vom 8. September an eine Dame in Lüttich datiert iſt. Das mag den Anlaß gege— ben haben, daß man die Einführung des Fron— leichnamsfeſtes mit der Legende von dem Kor⸗ porale in Bolſena(bei Viterbo) in Verbindung brachte, als ob dieſer Vorgang der Grund zur Einführung des Fronleichnamsfeſtes geweſen ſei. Da die Bulle Urbans 4. aber abſolut davon nichts berichtet, was doch durchaus naheliegend geweſen wäre, ſo bleibt wohl die Berechtigung, die Viſionen der hl. Juliana aus den Grund zur Einführung unſeres Feſtes zu betrachten, allein beſtehen. Das erwähnte Wunder von Bolſena, etwas Aehnliches wie unſer deutſches Wall⸗ dürn, beſonders bekannt geworden durch Raf⸗ faels Bild in der Stanza d'Eliodro des Vati⸗ kan, wird freilich in die Zeit Urbans 4. verlegt und ſoll dieſer Papſt das Korporale, an dem da; Wunder ſich ereignet, in Prozeſſion nach Orvieto haben übertragen laſſen. Der Grund⸗ ſtein zu dem prächtigen Dom von Orvieto, der dem Andenken an das Wunder von Bolſena ge— widmetiſt, wurde jedo) erſt 19590 em 13. No⸗ u wsttelbar auf die Bulle hin erfolgte, denn Ur.! vember von Papft Nikolaus 4. gelegt. wo er zu ſuchen. Eine Verheißung tötnte mir bald ſtets in den Ohren:„Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Ich lernte das glauben.— Ja, da geſtand ich mir, ich war noch nicht auf dem Höhenweg zur Gralsburg; aber ein guter Engel kam und tröſtete mich: „Sei klein vor Gott, doch groß im Gottver trauen!“— Ein Wanderer erhob ſeine Augen zu Bergen und ſchlug ein, den zur Morgenſtunde den der aufwärts führen —— Ich kniete an den Stufen des Altars. —cuſtodiat...!“ — Und der Heiland umfing meine bräutliche Seele, und Gott nahm liebend mich auf wie ein gefundenes Kind... L. O. Das Weſen der Religion. Von Dr. Johannes Dierkes. Die Gegenwart wird von giöſen Sehnen gequält. Sie feſten, unverrückbaren Punkte, gende Mannigfaltigkeit des Abſoluten feſtzuhalten. Menſchen fühlen heute, wo der Krieg und das Ausraſen ſeiner Mechanismen uns etwas ent, rückt iſt, wie doch die geiſtigen Lebensbedingun gen durch das blutige Geſchehen des Kriege! und die Verwirrung, der führenden Geiſter de Abendlandes der Nachkriegszeit erſchüttert wor den ſind. Das hat ſie zum Nachdenken und zun Beſinnung über den Sinn und Wert des Lebens gezwungen, die noch tiefer die Fragwürdigkeiſ des Daſeins enthüllt haben. Das Daſein zeig den Menſchen nach allen Seiten hin eng be grenzt; eng begrenzt iſt ihm die Zeit ſeines Le— bens; eng begrenzt iſt durchgängig. was i inneren und äußeren Gütern zufällt eng be⸗ grenzt auch ſeine Leiſtung und Wirkung. Abet und das Leben würde allen Antrieb verlieren nichts als müde Reſignation oder troſtloſen Peſ— ſimismus übrig laſſen, wenn der Menſch ſich ſolcher Begrenzung einfach ergeben wollte; in ihm iſt ein tiefes Sehnen nach Unendlichkeit an— gelegt, was auch in ſeiner geiſtigen Arbeit da wo ſie tief und ernſt iſt, immer wieder durch— bricht. Und dieſes Unendlichkeitsſehnen die Religion zu erfüllen, indem ſie kfhnlich über jede Schranke hinaushebt und den einem unendlichen Leben begründet. Und in der Tat wer die Religion als die; göttliche Lebensſorm auf ſein ganzes Sein be— zieht und aus dieſer Bezogenheit ernſtlich nach degendiger Seinsverwirklichung ſtreht. der jpür“ einem tiefen reli ſucht nach einem um die beängſti Relativen Gerade die in einen ernſteſten Ob die Fronleichnamsprozeſſion Urſprung Urban 4. verdankt, wird ſich nicht ſo unwiderleglich beweiſen laſſen. Freilich ergibt ſich die Idee dieſer Prozeſſion eigentlich aus der Idee und dem Zwecke des Feſtes: als Erinne⸗ rungsfeier an die Einſetzung jenes Geheimniſ— ſes, in welchem ur er Herr und Heiland unſert— wegen beſtändig in der tiefſten Verborgenheit und Verkennung weilt, ziemt es ſich freilich, Ihm eine ganz öffentliche und fürſtliche Vereh— rung zuteil werden zu laſſen. Und ſo iſt jeden— falls, wenn auch die Einſetzung der Prozeſſion nicht unmittelbar mit der Einſetzung des Feſtes zuſammenfällt, dieſelbe ſehr bald entſtanden. Augsburg 1305 bezeugt alſo lauge vor der Störung der Glaubenseinheit in Deutſchland. Papſt Johannes 22.(1316-1334) hat dieſe Art der Fronleichnamsfeier offiziell für die Kirche angeordnet. Sehr ſchön und lehrreich legt Pater Meſchler in ſeinem Werke„Das katholiſche Kirchenjahr“ 1. Band, die Bedeutung der Fronleichnamspro— zeſſion in folgenden Ausführungen dar:„In der heiligen Freude, dieſen hehren Schatz zu be— ſitzen, in dem glühenden Verlangen, ihm von aller Welt gehuldigt zu ſehen und in dem Her— zenswunſch, den Segen ſeiner Nähe und den heilwirkenden Schatten ſeines Vorüberziehens aller Welt zu vermitteln. kann heure die Kirche nicht ſtille ſtehen, kann ſie den Dank ihrer An— betung und Liebe nicht auf den Grenzen ihrer geheiligten Räume beſchränken, ſie muß hinaus auf die Straßen der Städte und in die Felder, überall errichtet ſie ihrem Bräutigam Triumph— bogen und Thronhimmel, und alle Welt zieht ſie zur Huldigung heran. Wie beim glorreichen Einzug des Heilandes in die Stadt Jeruſalem, ſo nimmt die Kirche heute Beſchlag von allen Reichen der Natur, von dem Gold und Silber der Erde, von dem Kunſtfleiß der Menſchen— hände und dem Ideenreichtum der ſchönen Künſte, von der geſamten Liebes⸗ und Jubel⸗ macht der menſchlichen Herzen. Die Blumen, „ ſonnigen Kinder der Felder und Gärten, der Laubſchmuck der Wälder, die Wohldüfte Arabiens, die Zauber des Lichtes und die Won⸗ ſucht Menſchen in auch ihren Für Köln iſt ſie 1279, für Hildesheim 130t, für tyren ganzen innern Lebensreichtum und wir zutieſſt von einem Wahrheitsgehalt beſchenkt, der feſt macht in allen Wechſelfällen des Leben und im Innern des Menſchen eine geiſtige und ſeeliſche Beruhigtheit auslöſt, die das Da ſein ſinnvoll zu deuten und mit klarer Freude zu leben vermag. Dabei mag der Menſch erken— nen, wie gleichartig und übereinſtimmend de Wahrheitsgehalt bei allen Religionen iſt, be allem Wechſel der Formen; er mag ein Werde der Religion entdecken, ein Sichentfalten zu i mer reicherer Fülle, aber in allem liegt doch ein wundervolle Zielſtrebigkeit, die— wenn ſi ſinnvoll gedeutet werden ſoll— ihre einzige und einzigartige Erfüllung und Vollendung finde in der Offenbarungsreligion des Chriſtentums. Wo immer wir in das Dunkel der Geſchicht und die Uranfänge der Menſchheit treten, fin— den wir, daß Religion tief im Weſen der Men ſchennatur begründet liegt, daß ſie ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich iſt wie das äußere Naturgeſchehen. An. den Wurzeln der primitiven Religion ſehen wi den Urmenſchen, hineingeſtellt in das Walten der Elemente und das Spiel der Naturkräfte ihnen gegenüber machtlos, aber von einer tiefe Schen ergriffen vor einem Gewaltigen übe ihm. Wie ſcheinbar äußerlich das Leben man⸗ cher Stämme und Völker auch aufzugehen ſchein in Kampf und Jagd und irdiſcher Daſeinsnot bei allen wirkt dennoch die Verehrung eine Göttlichen in ergreifender Weiſe; gewiß, e kommt dieſe Verehrung den äußeren Lebensfor men entſprechend naturgemäß mehr im Schreck haften, in Scheu und banger Angſt zum Ause⸗ druck, aber es liegt doch ein dunkles Ahnen d rin und ein Innewerden und Ergeiffenſein vom Ewigen. Und der ſo ergriffene Menſch ſucht ſi die Gottheit günſtig zu machen, indem er ih ſein Wertvollſtes— meiſt äußere Habe— opfer Do ſteht die Opferidee am Anfang der R ligion. 35 Aber der Menſch iſt mehr als reines Natn weſen; zwar iſt er ihren Geſetzen verhaftet u in den Gang ihres Geſchehens eingeſchloſſe mit ſeinem Geborenwerden und Sterben, ſeine Kampf um günſtige Lebeensbedingungen fü ſich und die Erhaltung ſeiner Art aber in ihm liegt zugleich ein Reich, das erhaben über die Natur iſt und von ihr unberührt. Er b ein Geſetz in ſich vor, das gebieteriſch ſein:„ ſollſt“ und„Du ſollſt nicht“ ſpricht, und erkennt ſich ſo als ſittliches Weſen. Und in dieſem in . 9 5 1 neren Geſetz ſieht er die Stimme des Göttlichen der Gottheit, dem er nachſtreben ſoll. So wird 1 der Allmächtige, Unnahbare und Gewaltige, der den Urmenſchen erdrückte und ergriff, zum He ligen, der Geſetze gibt, verpflichtet und bindet und die Gottesverehrung wird geläutert und erkennt darin den Willen und das e 2 l nen der Tönewelt, ſelbſt die kriegeriſche Zier der irdiſchen Heercharen, alles muß heute dem Heiland huldigen. Es iſt wie ein Aufgebot au die geſamte Schöpfung. Sehen wir uns heute den katholiſchen Erdkreis an, ſo iſt es, als wenn ein neuer Paradiesmorgen über die Erde aufge⸗ gangen wäre. Der Werktag feiert, der uch der Diſtel und des Dorns iſt gewichen, durch blumige Auen, durch geſchmückte Straßen zieht ohne Ende eine Prozeſſion geſchmückter, glück⸗ licher Menſchen, Engeln vergleichbar, durch die Plätze mächtiger Städte, durch friedliche Dörfer und Felder, durch die Kreuzgänge der alten Klöſter, durch die Hallen alter grauer Dome, auf unzähligen Altären, gebaut aus Blumen und Licht und umwogt von Weihrauchwolken, wird der euchariſtiſche Heiland erhoben, während abermal Tauſende auf den Knien liegen Ain ihren Dank, ihre Liebe und Anbetung in Jubel⸗ liedern aus ihren Herzen emporfenden. Die An⸗ betung des Lammes, ſo ſchön und glänzend ge⸗ ſchildert auf dem berühmten Genter Altar in Flandern, ſcheint heute auf Erden verwirklicht in unzählbaren Wiedergaben und glanzvollen Ausführungen.“ 5. Wie ſo vielfach in Leben und in den Ge⸗ bräuchen der Kirche es geſchieht, daß eine und dieſelbe Feierlichkeit, obwohl auf der nämlichen 5 Grundlage beruhend, je nach örtlichem Bedürf⸗ nis, nach Sinn und Geiſt der einzelnen Länder und Völker ganz eigenartig ſich entwickelt, ſo iſt es auch mit der Fronleichnamsprozeſſion gegan⸗ gen. In Deutſchland zumal hat! ſich ſeit dem 15. Jahrhundert die Sitte eingebürgert. an vier, ſogen. Stationen Halt zu machen, wobei daun die Anfänge der vier Evangelien geſungen wer den und jedesmal der Segen ligſten erteilt wird. Genau genommen, und mit dem Allerhei⸗ was, aber in der Praxis nicht immer möglich iſt, ſol⸗ 1 len dieſe vier Stationsaltäre ſo aufgeſtellt ſein daß der Segen nach den vier Weltgegenden hir gegeben wird. Durch einen Erlaß der Riten ſongregation in Rom vom 8. September 1820 hat dieſer Gebrauch die kirchliche Gutheißung er⸗ halten. Darauf zu achten wäre jedoch, daß nicht, wie es mancherorts geſchieht, die Fronleich⸗ namsprozeſſion ihres Charakters, als eines ur E a e 7 75 hun auch ein innerer Kampf; der arme Erden⸗ John erkennt das ſittliche Geſetz als gut und hei⸗ un verpflichtend, aber er iſt zu ſchwach, u nachzukommen; er frevelt immer wieder da⸗ en, Er ſieht das Gute und wiill es. aber el ſich zum Böſen verdammt: ſo ſühlt er Schild und ſucht Sühne. Und dieſe Sühne be. bient ſich wiederum des Opfers. zm nicht ſo ehr äußerlich, ſondern innerlich in der Hingabe und im Ringen um Reinheit und im ergreiſen— den Gebet. 55 In dieſen geiſtigen Zwieſpalt, der ergreifen⸗ 14 iſt als aller Kampf um äußere Lebensbedin⸗ zungen, tritt nun ein wundervolles Myſterium, ſinzig und allein im Chriſten tum und zu⸗ pleich einzigartig: Gott ſelbſt tritt für den Meu⸗ ſchein ein; der Vollkommene läßt ſich zum Un vollkommenen nieder. Er, vor deſſen unfaßba⸗ ker, urgewaltiger Macht der Menſch zuerſt bangte die er verehrte in Aungſt und banger Furcht. vor deſſen Heiligkeit und gebietenden Lebensnorm er innerlich ergriffen ward von lieſer Ehrfurcht, wird jetzt zur überquellenden Hüte, die begnadigt. Und dieſe Begnadigung erfährt der Menſch in einem wundervollen Ge⸗ heimſinn; Gott ſelbſt kommt zum Menſchen nie— der und leidet mit ihm leidet mit ihm äußere and innere Lebensnot, Leid und Tod; aber viel wundervoller und die letzte Schönheit göttlichen debens erſchließend: Gott leidet für ihn; leidet für ihn und wird zum Opfer; das Geheimnis der Gottheit quillt auf im tieſſten Urgrund allen bebens und Geſchehens, vor dem der Menſch ittert, wenn er ihn vernimmt im Walten der Elemente; der Heilige, vor dem er in ehrfurchts⸗ boller Scheu ergriffen wird, wird zum Gütigen, zum Gebenden und Begnadenden, dem det Menſch ſich in liebender Hingabe naht, um von ihm zu empfangen Kraſt und Stärke im äuße— ren Lebenzkampf, Ruhe und Frieden im inne, ene Ringen. Wiederum ſteht der Opſergedanke am Ende der Religion, in einer nie begrifſe— nen Schönheit und in einem Reichtum, vor dem alle Religionen verblaſſen müſſen. Was mi dangem Ahnen begann, und ſich im Werden der Menſchheit entfaltete zu heiliger Ehrfurcht, wird zollendet zur lebendigen Liebe. Gott iſt die Liebe! Walldürn. Das ſtille badiſche Bauernſtädtchen Walldürn wandelt ſich von Jehr zu Jahr, um die Früh— ſommerzeit, unter dem Zauber der Wallſahrt tzur farbigen, buntbewegten Pilgerſtadt: De ziehen zu allen Toren mit herrlichen Geſäugen mit leuchtenden Fahnen und lauten, frommen Gebeten, in alten, ſchönen Trachten. Prozeſſio⸗ nen ein in die Stadt, halten Einzug in die ſtolze doppeltürmige Wallfahrtskirche: ſrren Zuflucht beim heiligen Blut; empfangen in Zerknir. ſchung die heiligen Sakramente, und kehren ge— tröſtet zurück ins Heimatdorf. Seit olters her kommen aber auch Pilgerzüge aus fernen alten Städten: aus Aſchaffenburg und Frankſurt und Mainz und Köln. Heute kommen ſie in Son— derzügen. Einſtens machte ſie den Weg— viele Tagereiſen weit— zu Fuß. „Düren“ hieß die Stadt in früheſter Zeit. Und die Herren von Düren waren im Mittel— alter ein gar werühmtes und angeſehenes Ge— ſchlecht. Ihre Beſizungen gingen bis weit ins Neckartal— das ſchöne Dielsberg gehörte ihnen ſonge. Und ein„Herr von Düren“ wird in der weſchichte als Teilnehmer am Kreuzzug und Freund Kaiſer Barbaroſſas genannt. Kurz zu— ums 1330, ſoll jenes Wunden ge— chohen ſein, das der Walldürner Üfahhrt zu— vrundeliegt. Ein Prieſter nameus Okto, der heimlich an der Gegenwart des Herrn im allerhebligſten Sa ramente zweifelſe, ſtieß einſt nach der heiligen Wandlung den Kel um. Das heilige Blut er— ſoß ſich und malte die Fiaur des Gekreusigten 11 N Ur, Jahr Triumphzuges entkleidet und zu prozeſſion degradiert wird. einer Wetter Der offizielle Römiſche Gebrauch iſt freilich viel einfacher. Da ſindet zunächſt das ver Pro— zeſſion vorausgehende Hochamt nicht vor aus— geſetztem Allerheiligſten ſtatt, ſondern in dem Hochamt ſelbſt wird erſt die Hoſtie konſekriert, die zur Prozeſſion verwendet wird. Nach der Kommunion wird dann die hl. Spezies in die Monſtranz geſtellt und letztere bleibt während des noch übrigen Teiles der Meſſe auf dem Al tartiſch ſtehen. Damit findet dann die Prozeſ— ſion ſtatt und zwar ohne jegliche Unte rechung den ganzen Weg. Nach der Rückkehr in die Kirche wird das Tedeum mit daran ſchließendem Tantum ergo geſungen und zum Schluſſe der ganzen Feier einmal der Segen gegeben. In— dem der Segen ſo den Höhepunkt der ganzen Feier bildet, wird er auch ſeiner Bedeutung nach gewürdigt, die bei dem häufigen Erteilen des Segens freilich leicht verwiſcht werden kann. So einfach den bei uns üblichen Gebräuchen ge— e dieſe Art der Feier iſt, ſo eindrucksvoll iſt ſie anderſeits. Schreiber dieſer Zeilen hat dies einmal bei den Beuroner Benediktinern, als dieſe in Volders in Tirol in der Verban⸗ nung waren, ſo mitgemacht und einen tiefen Eindruck dabei gewonnen. Das vollſte Gegenſtück zu der offiziellen römiſchen Einfachheit bilden die Prozeſſionen am Fronleichnamstage in Spanien, die— we⸗ (nigſtens ehedem, wie weit das jetzt noch iſt, ent⸗ zieht ſich unſerer Kenntnis— bisweilen bis in den ſpäten Nachmittag dauerten mit Unterbre⸗ chungen der verſchiedenſten Art, dramatiſchen Darſtellungen u. ä. Darüber ſind ja ganze Werke erſchienen. Hier ſeien nur die„Chorknoben⸗ tänze erwähnt, die früher ſehr verbreitet gewe⸗ ſen ſein müſſen, jetzt aber, wie es ſcheint, nur noch in Sevilla üblich ſind: dort ſtammen ſie Von Gertr Duftender Schnee auf den Gartenwegen, Und das Gras ſteht üppig am Wieſenhang, In den Lüften der Atem von kommendem Segen, Und im Herzen doch leiſer Wehmutsklang: Der Mai iſt vorüber! So ſtrahlend begonnen, So heiß erſehnt und ſo kurz ſeine Zeit! ö So ſchnell ſind die glanzweißen Cage verronnen, Und im freudigſten Blühen faſt Traurigkeit.— Da kommt mit den lachenden Augen mein Bube, Die blicken ſo ſieghaft ins Leben hinein, Und mir iſt, als hätt' in die enge Stube ud Legras. „Mutter, der Flieder iſt jetzt vergangen! Macht nichts, er kehrt uns im nächſten Jahr! Aber guck mal, am Baum dort bald Kirſchen 0 hangen, Und die Erdbeeren kommen in heller Sar. Und die Lilien und Roſen! Schöner wird's jede Stunde! Ach Mutter, was iſt doch das Leben ein Glück!“ Noch ein ſtürmiſcher Kuß von purpurnem a Munde—— Fort iſt er und läßt mich im Lichte zurück.— Mein Junge! Du Offenbarer voll kindlicher Kraft! Stehſt ſtaunend erſt an des Lebens Pforte Der ganze Mai ſich geflüchtet herein: und elf weitere dornengekrönte Häupter auf das weiße Korperale. Voll Schreck über das ge⸗ ſchehene Wunder verbarg der Prieſter das Kor⸗ perale unter dem Altarſtein. Erſt auf dem To⸗ tenbette erzählte er von ſeinen Zweifeln und dem geſchehenen Wunder. Man fand das bei⸗ lige Blutstuch: die Wallfahrt begann! Aus„Dü⸗ ren“ ward„Walldürn!“ Päyſte beſtätigten das Wunder! Und Wunder um Wunder geſchah im Lauf der Jahrhunderte am heiligen Orte. Die! alte Wallſahrtstirche ward viel zu klein. die vie⸗ ſen Pilger zu ſaſſen. Zu Balthaſar Neumanns geit ward die herrliche Kirche gebaut. die heute die Pilger empfängt. Und Walldürn zählt heute wall zu den beſuchteſten Wallfahrtsorten des ſahrtsfrohen Frankenlandes. Von den badiſchen Wallfahrtsorten iſt es bei weitem der berühm⸗ tefte ö i Ging auch durch die Erfindung der Dampf⸗ maſchine viel vom alten Zauber edr verloren: freuen wir uns deſſen, was noch da iſt. iſt Wanderung demittiger, armer, hilſeſuchender Menſchen zum Einzigen, Ewigen? zu Gott. Emil Baader. Der ſpielende Chriſtus. Legende aus Slowenien. Die Welt war noch nicht geſchaffen, als Ghri⸗ Da er noch ganz klein war, folgte er dem lieben Gott über— all hin, indem er ſich am Zipfel ſeiner Kleider tus ſchon bei ſeinem Vater war. feſthielt. Ueberall wo Gott hinging, folgte ihm Chriſtus: aber das ärgerte den lieben Gott, daß er den Kleinen immer zwiſchen den Füßen hatte. „Es iſt nun genug mit dem Nachlaufen. mein; Kind“, ſprach er zu ihm„ſetz dich ein wenig nie- der und vergnüge dich womit wie ſich's für ein! Kind paßt.“ Als Chriſtus das hörte, ſprang er von den Knien ſeines Vaters, wo er ſichs be— quem gemacht hatte und ſetzte ſich auf den Bo- den, um zu ſpielen. Sein erſtes Spiel war, aus der Erde Lehm zu kneten und daraus eine große Menge Kugeln zu formen. Er legte ſie dann auf Ziegelſteine um ſie trocknen zu laſſen. Inzwi— ſchen ging der liebe Gott an dem Orte vorüber, wo ſein Sohn ſaß. um ſich zu überzeugen, was er mache. Wie er ſeinen Körper und ſeine Kleider ganz mit Ton beſchmutzt ſah, blieb er ſtehen und ſprach:„Aber mein Kind wo haſt du dich ſo beſchmutzt? Was oll dieler Ton, den du da vor dir haſt?“„Vater. ich mache mir Kugeln PFPEFEFEFUEFEFEFEFPFPB. ² A ³˙ m ˙*˙*(m auch her und haben 1911 bei Gelegenheit des euchariſtiſchen Kongreſſes in Madrid, wozu die Chorknaben aus Sevilla eigens beordert waren, berechtigtes Aufſehen gemacht. Ueber den Urſprung dieſes eigentümlichen Gebrauches wird folgendes berichtet. Es war zur Zeit, da die Mauren in Spanien eindran— gen. Auch Sevilla konnte der anſtürmenden Hochflut nicht widerſtehen, ſondern wurde von den Erbfeinden des chriſtlichen Namens einge— nommen. Auch in die Kathedrale drangen die Horden ein. Es war gerade die Veſper, wäh— rend welcher Chorknaben herkömmliche Tanz— zeremonien aufführten. Erſtaunt ſchauten die Mauren zu und hörten mit dem Plündern auf. Die Geiſtlichkeit benutzte die Gelegenheit, um durch einen unterirdiſchen, unter dem Quadal⸗ quivir herführenden Gang das Allerheiligſte und die Schätze der Kirche auf das andere Ufer, welches für einſtweilen von den Mauren noch frei blieb hinüber zu retten. Zum Andenken da⸗ ran ließ man dieſe Tänze, die ſonſt mit der Zeit abtamen, in Sevilla beſtehen.— Im 18. Jahr⸗ hundert drohte ihnen jedoch eine neue Gefahr: ein ſehr ſtrenger Erzbiſchof verbot ſie. Das Ka⸗ pitel und die Einwohnerſchaft von Sevilla fügte ſich aber nicht ſo ohne weiteres: man appellierte nach Rom. Dort wollte man die Sache nicht entſcheiden, ohne es geſehen zu haben. So muß⸗ ten die tanzenden Chorknaben die Reiſe dorthin machen und vor dem Papſte, den Kardinälen und der Ritenkongregation ihre Tänze ausüben. Dieſe oberſten Inſtanzen fanden die Sache we⸗ der bedenklich noch anſtößig. Um aber auch dem Erzbiſchof von Sevilla mit ſeinem Verbot nicht ganz unbeachtet zu laſſen, wurde beſchloſſen, die Tänze dürften fortbeſtehen, ſo lange die Kleider der Tänzer erhalten blieben. Die Folge davon war, daß ſeither dieſe Kleider nie er⸗ neuert wurden, ſondern immer Stück für Stück Wallfahrt Wallfahrt iſt lebendige Religion: Wallfahrt 2 2 SAG zum Spielen.“„Das iſt ſehr ſchön aber wil mich damit beluſtigen, ſie in die Luft zu werfen.“„Ah! Dann willſt du alſo damit ſpie⸗ len? Gut! Wirf ein wenig dieſe große Kugel in die Luft, um zu ſehen, wie weit du ſie wer⸗ en kannſt.“ Chriſtus gehorchte freudig ſeinem Vater, nahm die größte Kugel und warf ſie gen Himmel. Aber der liebe Gott ſegnete ſie, und ſie ſtieg ſehr och empor, blieb an einer beſtimm— ten Stelle ſtehen und wurde zur Sonne. Sie verbreitete alsbald einen lebhaften Glanz. Da legte Chriſtus eine Händchen auf die Augen, um nicht von ihr geblendet zu werden.„Siehſt du, wie ich deine große Kugel habe leuchteen laſſen, mein Sohn? Wohlan, wirf einmal alle ande— ren, damit ich ſie ebenſo vermandle.“„Ich! möchte ſie wohl werfen, lieber Baker, aber ich bitte dich, laß ſie nicht ſo ſtark leuchten, wie die große Kugel, die ich ſelbſt nicht anſehen kann.“ „Schon gut mein Sohn, wirf ſie nur immer ich weiß ſchon, was zu tun iſt.“ Chriſtus nahm ſogleich alle Kugeln in ſeine Hände und warf eine nach rechts, eine andere nach links; eine nach oben, eine andere nach un⸗ ten. Alle zerſtreuten ſich in dem weiten Him— melsraum, und jede blieb an ihrer Stelle ſtehen, wie Gott ſie geſegnet hatte. Und Gott batte dieſe Kugeln wohl geſegnet: eine ſollte der Mond ſein, andere die gro en Sterne, andere die klei⸗ .. Als Ehriſtus ſah, daß alle ſeine Kugeln lt der Luft ſteben gebtieben waren, und er nichts zum Spielen hatte, nahm er in ſeine beiden Hände Erde und warf ſie auf die Sterne, um ſie holen: aber Gott hatte auch dieſe netegnet, und ſie verwandelte ſich in ganz kleine Sterne. re Und weißt beſſer als ich, was Werte ſchafft.— die Hoſen nicht anhat 1* 1 U was willſt du mit einer ſolchen Menge?“„Nun, ich Aus Nah und Fern. Fp. Rheindürkheim, 8. Juni. Einen Selbſt mordverſuch unternahm ein früher hier beſchäß tigter, aus Dittelsheim ſtammender Arbeiter In einem Anſalle von Schwermut ſprang er it den Rhein und verſuchte ſich zu ertränken. Vor übergehende Paſſanten bemerkten den Selbſt⸗ mordkandidaten, ſprangen ihm nach und brach ten den ſchon Bewußtloſen an das Ufer zurück Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuchl waren von Erfolg. Fp. Gimbsheim, 8. Juni. Einen empfind! lichen Verluſt erlitt der Landwirt Georg Seibel von hier. Er hace zum Spritzen der Weinberge Nupferkalkbrübe maemacht und dieſe in einer ausgebeſſert werden: es iſt die alte ſpaniſche Tracht mit dem Federhut auf dem Kopfe. Vor dem Tanze und während desſelben ſingen die tanzenden Knaben Quaxtette unter Begleitung von Kaſtagnetten. Die Tänze ſelbſt ſollen ſehr würdig und ſchön ſich ausnehmen, wohl etwas ähnliches wie die jetzt auch bei uns immer mehr wieder zur Geltung kommenden, altdeutſchen Reigen. Dieſe tanzenden Chorknaben heißen die Sei— ſes, d. h. die Sechſer, weil es urſprünglich nur ſechs Knaben waren; jetzt ſind es freilich zehn, aber der Name blieb beſtehen. Die Tänze ſelbſt kommen nur bei ganz beſtimmten Gelegenheiten zur Ausführung: am Fronleichnamsfeſt und während der Oktav, bei der feierlichen Aus ſetzung des Allerheiligſten an den Karnevals⸗ tagen zum Zwecke det Sühneandacht und endlich am Feſte der Unbefleckten Empfängnis mit Ok⸗ tag. Am Fronleichnamsfeſte iſt die Kleidung rot,*) an Mariä Empfängnis blau, an den Faſt⸗ nachtstagen violett. Bei Fronſeichnamsprozeſ⸗ ſion werden die Tänze an jeder Statiion ausge⸗ übt. Der für religiöſe Eindrücke nicht beſonders voreingenommene italieniſche Literat Edmondo de Amicis ſchreibt über den Tanz der Seiſes folgendermaßen:„Keine religiöſe Zeremonie hat mich ſo gerührt wie dieſe. Es iſt unmöglich, di! Wirkung der zerten Stimmen in jenen un⸗ ermeßlichen Rſſumen, dieſe kleinen Menſchen vor dem ungeheuren Altare, dieſen ernſten, ich möchte; ſagen demütigen Tanz, die altertümliche Tracht, die kniende Menge und ringsum tiefe Nacht *) Rot war früher auch in deutſchen Dib⸗ zeſen(3. B. Mainz) die liturgiſche Jarbe bei Ausſetzung des Allerheiligſten, wie es jetzt noch im Mailänder Dom der ell iſt. N gegangen ſind einem Landwirte heim. Der Mann hatte in Monsheim ſorgung gemacht und wollte ſich mit ſeinen Fuhrwerk auf den Heimweg machen. Kurz voi dem Ausgang des Dorfes ſcheuten die Pferde vor einem heranraſenden Auto und raſten mit dem Fuhrwerk in einen Seitenfeldweg. Erſt nachdem das Fuhrwerk umgeworfen war, ge⸗ lang es dem Beſitzer mit Hilfe von in der Nähe arbeitenden Landwirten die Tiere aufzuhälten. Der Beſitzer hat keinen Schaden gelitten. N Fp. Alzey, 8. Juni. Die feindlichen Elemente, Kirſchen und Waſſer, haben einen 12jährigen hieſigen Jungen in direkte Lebensgefahr gebracht Der Junge hatte nach Kinderart kurz nach dem [Genuß von Kirſchen Waſſer getrunken, woraul Das waren mir goldene Worte ſich ſchwere Magenkomplikationen einſtellten, Aerztliche Hilfe war notwendig und einige Tag Hrankenlager war Folge des Leichtſinns. Fp. Oppenheim, 8. Juni. Ein Mann, der wohnt in der Vorſtadt Als er ſpäter wie gewöhnlich nach Hauſe kam, brachte ihm ſeine zärtliche Gattin mit derartig ſtarken„ſchlagenden Beweiſen“ das Unrechte ſei, ner Handlung zum Bewußtſein, ſodaß er di Hilfe ider Nachbarn in Anſpruch nehmen mußte Fp. Nierſtein, 8. Juni. Beim Füttern ver unglückt iſt der Landwirt K. von hier. Daz eine Pferd war etwas aufgeregt und verletzte den Mann ſchwer durch Huftritte ans Knie.— Durch heißen Kaffee verbrüht hat ſich das Dienſt⸗ mädchen einer hieſigen Weingutsbeſitzersfamilie. Das Mädchen wollte den Topf vom Feuer nehmen und ſchüttete ſich durch ein unvorſich. tiges Tragen einen Teil der Flüſſigkeit über die linke Hand. Die erlittenen Brandwunden machten das Mädchen mehrere Tage arbeitsun⸗ fähig. Hofheim i. Ried, 8. Juni. Zu einem erheben, den Feſte für unſere Gemeinde geſtaltete ſich am Donnerstag vor Pfingſten die Einholung der beiden neuen Kirchenglocken. Dieſelben wurden von hieſigen Fuhrwerksbeſitzern aus der Glocken gießerei Hamm in Frankenthal abgeholt und nachdem die Wagen im Wehrzollhaus ſchön ge⸗ ſchmückt waren, von 35 Reitern begleitet, in den Ort geleitet. Am Ortseingang hatten die Schul⸗ kinder mit ihren Lehrern, ſowie ſämtliche hieſige Vereine Aufſtellung genommen. Unter den Klängen des ev. Poſaunenchors ſetzte ſich nun der Feſtzug durch die reich beflaggten Ortsſtra. ßen nach der Kirche in Bewegung. Hier hielt Herr Bürgermeiſter Stephan eine kernige An— ſprache und übergab die beiden Glocken den beiden(kath. und ev.) Kirchengemeinden. Mit Worten des Dankes übernahmen die beiden Pfarrer die neuen Glocken und übergaben ſie ihrer Beſtimmung zur Verkündigung der Ehre Gottes und des Friedens der Menſchen. Die Schulkinder beider Konfeſſionen, der latßh. und ev. Kirchengeſangverein, ſowie der Poſaunen⸗ chor gaben der Feier durch ihre herrlichen Dar— bietungen einen weihevollen Verlauf. Ueber Nacht wurden die Glocken auf dem Kirchplaue Die vom lath. Volks vereln Viernheim für Sonntag, den 7. Juni angeſetzte Verſammlung durfte ſich eines verhältnismäßig guten Beſuches erſteuen. Erfreulicher aber wäre es geweſen, wenn ſich mehr Männer aus dem kath. Arbelter⸗ und Männerverein beteillgt hätten. Wir fanden zieſe unſere Anſicht auch beſtätigt, als der Leiter der Verſammlung, hochw. Herr Kaplan Ott, ingangs' ſeiner Eröffaungsanſprache das M ß verhältnis der Beſucher und Beſucherianen in eine humoriſtiſche Form kleidete und darauf ünwles, daß die Franen ihre Männer mitge⸗ bracht hätten, während nach dem Inſerat in der geltung die Männer ihre Frauen hätten mit⸗ bringen ſollen. Trotzdem war der Freiſchützſaal n anbetracht des lockenden Wetters noch gut beſetz und ſchon bald nach 4 Uhr konnte dle Verſammlung eröffnet werden. Im Mittelpunkt ſtand belanntlich der Vortrag des Herin Unter⸗ erhebers Kirchner über:„Eindrücke und Er⸗ lebniſſe auf der Pilgerfahrt zum ewigen Rom.“ Der Vortrag war bekanntlich ſchon am Donners⸗ dag, im Vereinsabend des K. K. V. gehalten worden. Trotzdem aber löſte er durch die Art und Welſe der Darbietung, die in ihrem Rahmen aber die des erſten Vortrags weit hinausging und durch das Hlneinbeziehen geuer Punkte, die por allem der Aufnahme⸗ und Eindrucksfähigkeit der Zuhörerſchaft angepaßt waren, lebhaſteſtes Intereſſe aus. Der Redner ſchilderte zuerſt die Fahrt durch die Schweiz und Italien in eln⸗ drucksvoller Weiſe. Städte wie Luzern, Malland und Genua wurden eingehend beſchrieben und eine entſprechende Kritik des Nationalcharakters der Bewohner daran angeknüpft. Eingehend pertiefte ſich auch der Referent in die Be⸗ ſchreibung der landſchaftlichen Verhältuſſſe Italiens, wie z. B. Bodenbeſchaffenheit, Klima und Be⸗ ſpflanzung des Bodens. Betont wurde die aus⸗ giebige Fruchtbarkeit der Felder, die Zucht der Seidenraupe und der Weinbau. Es wurde aber auch nicht vergeſſen, darauf hinzuwelſen, daß auch Deut ſchland ſeine reizenden Punkte habe, die man erſt in der Fremde ſo recht ſchätzen lerne. Wie herrlich iſt z. B. unſer alter Vater Rhein mit ſeinen Burgen, Schiffen, grünen Geſtaden und ſchäumenden Wogen, während die Flüſſe Italiens, wie der Tiber und Po, demgegenüber nur dürftige Waſſerſtraßen ſind, gelbe Fluten, ſpärllches Waſſer, nur ſelten ein Schiff, nur daun und wann ein paar armſelige Kähne. Dagegen entzückte natürlich der unvergleichliche Runſtrelchtum Italiens. Es ſei hier nur an den Malländer Friedhof erinnert, den Campo ſanto, der ſeinesgleichen kaum in der ganzen Welt hat. Wundervolle Grabmäler mit ſinnvollen Figuren, eht bezeichnend für den religlöſen Sinn und en Reichtum der Hinterbliebenen, waren zu ehen. Nicht vergeſſen darf vor allem der 8: belaſſen und von Feuerwehrleuten ihren ehernen Mund und verkündeten meinde das hohe Feſt des hl. Geiſtes. Form und Tonreinheit hört man nur Stimme des Lobes. Auf der der geſamte kath. und ev. Kirchenvorſtand, der kleinen der geſamte liche Zeit einläuten zum de und des ganzen deutſchen Fp. Biblis, 8. Juni. Volkes. hinter ihm liegende i Ferſe erheblich, ſodaß er ärztliche Hilfe an pruch nehmen mußte. de 2 ³² VA.( 17) zu beſchreiben. Mit heiterem Herzen ver— ließ ich die Kirche, als hätte ich gebetet.“ Die gegenwärtigen Verhältniſſe haben be kauntlich der kathollſchen Kirche manche Exleich⸗ terung bezüglich des Abhaltens der Fronleich. namsprozeſſion gebracht: viele bureaukrat'ſche Verordnungen und polizeiliche Einſchränkungen ſind weggefallen, ſo daß ſich jetzt die Fronleich⸗ namsprozeſſion wieder an Orten bewegen kann, wo ſie jahrhundertelang verhindert war. Da iſt es ganz angebracht, ſich daran zu erinnern und ſich deſſen bewußt zu werden, daß wir mit dem Vollziehen dieſer ehrwürdigen gottesdienſtlichen Handlung uns in eine Reihe von Verehrern des allerheiligſten Sakramentes einreihen, die jetzt ſechs und ein halbes Jahrhundert umfaßt, bei allen Völkern und Nationen ihre Vertreter hal und je nach Geiſt, Sinn und Art dieſer vielge⸗ ſtaltigen Menſchenmaſſe in verſchiedenſten For. men ſich entfaltet und dem, was ſie innerlich be⸗ wegte, äußere Geſtaltung verliehen hat. Gerade dort wo ohne unſere Schuld dieſe Reihe unter⸗ brochen war, wird man die Wiederanknüpſung des Fadens mit um ſo freudigeren und erhabe. neren Gefühlen vornehmen können. Dazu kön⸗ nen die in vorſtehenden Zeilen enthaltenen Mit⸗ tellungen und Schilderungen wohl auch etwas beitragen. Dabei ſei noch bemerkt, daß gerade angeſichts des geſchichtlichen Untergrunds, auf dem die Fronleichnamsprozeſſion und die dabei üblichen Gebräuche ſich aufbauen, es unſerer, das Ge. ſchichtliche, namentlich geſchichtliche Volksge⸗ bräuche ſo hoch bewertenden Zeit recht übel an⸗ ſteht, wenn ſie an der Fronleichnamsprozeſſion und den daran ſich knüpfenden Geb äuchen An. toß nimmt— ganz abgeſehen von allen relig tö⸗ en Erwägungen! 5 5 Pfarter Dr. Prazmater.) bewacht Am Pfingſtſamstag öffneten ſie zum erſtenmale der Ge— Ueber eine großen Glocke iſt auf Ortsborſtand verewigt, Mögen die neuen Glocken eie friedvolle glück Segen unſerer Gemein, Immen, deulſche, Schwere Fußverletzun⸗ 5 gen zog ſich der Knecht des Landwirts Sch. zu,— Beim Heumachen trat er aus Verſehen in eine Senſe und verletzte an. An- der Märchenvogel bverluſtig zu gehen. ö gen zeitig aufzuſtehen, ihm ein freudiges, zu⸗ verſichtliches Geſicht zu zeigen, mit ihm zum ſ(lart zu fahren und abſolut nichts von dem es auf der kleinen vergoldeten Uhr auf dem achte denn um 8 Uhr ſollte der Start beginnen. Mailänder Dom werden, der ganz in Marmor ufgeführt ift und einen unvergleichlichen formenteichtum beſitzt. Die Feierlichkeiten in tom waren vor allem durch zwei Erlebniſſe usgezeichnet: Die Heiligſprechung der ſel. Marla hereſia vom Kinde Jeſu und die Audienz beim ll. Vater. Die Heiligſprechung wurde in toßem Rahmen begangen. Weit über 50 000 Renſchen waren im Petersdom zuſammenge⸗ Franzoſen, Italiener, Portugieſen, Völker aller Sprachen und Zungen am Freitag. geſtern Dienstag Abend um 7 Uhr angeſagte Gemeinderatſitzung mußte vertagt werden, weil ſich bis 8 Uhr der Gemeinderat noch nicht voll zählig verſammelt hatte. Reichsbanner⸗Ortsgruppe unternimmt am kommen- den Sonntag früh zwiſchen 5 und 7 Uhr einen rt zum ewigen Welthin erſchollen die begeiſterten Rufe als der Zua mit der Fahne der Heiligen das Portal paſſi rte, unvergeßlich der Eindruck der erhabenen Feier, ſodaß die Teilnehmer gern die Strapazen, die der Tag mit ſich brachte, auf ſich nahmen und vergaßen. Die Kuppel der Peters lirche ſelbſt wir abends noch illuminiert Bei der Audienz wurden ca. 1000 Pilger in 2 großen Sälen vom HlVater empfangen Jedem Pllger gab der hol ⸗ Kirchenfürſt die Hand. An einzelne richtete er herzliche Worte; der Papſt ſpricht ja ganz gut deuſſch. Der Redner ſchilderte auch den unver⸗ geßlichen Eindruck, wie der Hl. Vater im ein⸗ fachen Gewande ſo freundlich und herablaſſend ſich zu jedem gewandt habe. Eingehend erging ſich der Referent auch über die Bedeutung des Portlunkulaablaſſes und der Helligenverehrung. Beſonders bedauerte er, daß nicht ſo viel Arbeiter erſchienen ſelen. Für ſie, die ſo oft auf der Arbeitsſtätte abfällige Bemerkungen über die Heiligenverehrung anhören müſſen, wäre eine Einführung, wie ſte der Vortragende darbot, ſicher auch von großem Gewinn geweſen. Aus⸗ giebig wurde auch von den Kunſtdenkmälern der vielen Kirchen Roms berichtet, von denen wir nur hier einzelne herausgrelfen können, wie die herrliche Paulskirche mit ihren vergoldeten Decken, die Siminiſche Kapelle, die vielen Kunſt⸗ ſchätze im Vatikan ſelbſt u. ſ. f. Großen Ein⸗ druck machte auch dle Schilderung des Koloſſeums und des Forum Romanum ſowie vor allem die Katakomben. 6 Tage lang weilten die Pilger in der Stadt und noch mehr Zeit hätte es be⸗ durft, um alle die Herrlichkeiten zu ſchauen. Das eine muß dabet feſtgehalten werden: Wer nach Rom geht, gewinnt in der Feſtigkeit ſeines Glaubens Die Eindrücke, die er hier gewinnt, werden unvergeßlich ſein. Nachdem der Redner dann noch ſich über die Rückfahrt verbreitet hatte, konnte er nach 1 ſtündigem Referat ſeinen Vortrag beſchli- ßen. Der Leiker der Verſammlung, hochw Herr Kaplan Ott, dankte dem Redner in herzlichen Worten für ſeine vor⸗ trefflichen Ausführungen. Der mehr geſchäftliche Teil, der ſich anſchloß, iſt in der Noilz unſerer geſtrigen Nummer ſchon berührt, ſodaß es ſich nur noch erübrigt, den wohlgelungenen Verlauf der ganzen Veranſtaltung hervorzuheben. Möge jeder Teilnehmer für Religion und Glauben gewonnen haben, dann iſt der Zweck der Ver— ſammlung voll und ganz erfüllt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 10. Junk. * Wegen des hochheiligen Fron⸗ leichnamfeſtes erſcheint die nächſte Nummer * Aus dem Gemeinderat. Die für Schwarz ⸗Rot⸗Gold. Die hieſige 0 Ein Segelfliege⸗rRoman don F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) (23. Fortſetzung.) Dora war es nicht entgangen, und ſie nahm ſich vor, ſich mehr zu beherrſchen und mehr mit . Richard fühlen zu lernen. Die Angſt, ihn zu verlieren, war in den Hintergrund gedrängt durch die noch größere Sorge, ſeiner Liebe Sie nahm ſich feſt vor, am nächſten Mor— merken zu laſſen, was ſie innerlich marterte. Als ſie ihre Augen wieder aufſchlug, war Schreibtiſch eben 8 Uhr. Erſchrocken fuhr ſie in die Höhe.„Schon Und um 7 Uhr hat Richard das Haus verlaſſen wollen!“ Sie klingelte. Meta erſchien mit Friedel zugleich. Sie war bereits fertig angezogen, hatte gefrühſtückt und ſchien im Begriff, auszugehen. N Dora erfuhr auf ihre atemlos hervor⸗ geſtoßene Frage, daß Richard die Wohnung in der Tat ſchon um 7 Uhr verlaſſen hatte, „Meta richtete der Freundin noch ſeine a e und die Worte vom vergangenen Abend „ Während all dem hatte Dora bereits in fliegender Haſt ihre Kleider umgeworfen, das Haar aufgeſteckt und eine Taſſe Milch getrun⸗ len, die das Mädchen ihr ſervierte. „Holen Sie ein Automobil,“ befahl Dora dann dem Mädchen,„aber ſchnell!“ Meta blickte ſie überraſcht an. „Du willſt doch nicht!“ „Nach Tempelhof natürlich!“ ßes.“ „Aber...“ „O, fürchte nichts. Eile nur. Nimm deinen Hut— So. Und habe keine Sorge. Ich werde ganz vernünftig ſein. Der Abend geſtern war fürchterlich, der erſte, an dem wir uns nicht Gute Nacht ſagten, und an dem er mir keinen Kuß gab. Ich weiß ja, ich war ſchuld. Und ich will mich ändern, das nahm ich mir feſt vor.“ „Liebe, liebe Dora, wie wird er ſich freuen darüber.“ Dora nahm den erſtbeſten Mantel auf und warf ihn um die Schultern. Komm nur, wir gehen lieber gleich hin— ab; Friedel wird gleich da ſein und wenn das Auto raſch fährt, können wir ſie hoffentlich noch erreichen. Es gibt ja immer kleine Ver— zögerungen beim Start.“ Dann ſaßen ſie im Auto, das mit raſender Geſchwindigkeit dahinſauſte. Die Chauſſee war noch naß vom Gewitterregen, der Himmel trübe und grau. „Er darf nicht im Groll von mir ſcheiden,“ liche Dora immer wieder,„es wäre zu ſchreck— ich. Aber all ihre Eile nützte nichts. Als ſie den Startplatz erreichten, war niemand mehr dort von den Fliegern. Nur ein paar Diener machten ſich an den Hangars zu ſchaffen. Dora war gauz gebrochen. Sie war aber— gläubig geworden in der letzten Zeit und im⸗ mer geneigt, alles als ſchlimme Vorbedeutung aufzufaſſen. Das verlaſſene Flugfeld, der trübe regne— riſche Himmel, die vom Regen noch naſſe Landſchaft ringsum, die ausſah wie in Trä⸗ nen gebadet, alles trug dazu bei, ihren ohnehin ſchon ſchwankenden Mut noch tiefer ſinken zu laſſen und ſie mit Ahnungen zu erfüllen, die in troſtloſer Düſterkeit dann auf ihr laſteten. Das bleiche Antlitz Pilgrams ſchwebte ihr plötzlich mit grauſamer Deutlichkeit vor. „Was tun wir nun?“ fragte Meta,„wol⸗ len wir wieder nach Hauſe fahren?“ „Um keinen Preis!“ rief Dora haſtig. Es Du kommſt doch mit. Wir können ihn doch * nicht abfliegen laſſen ohne ein Wort des Gru⸗ ſchien ihr ganz unmöglich, * jetzt daheim mit! böſ amit trit zum erſtenmal ofſiztell an Wie verlautbar wurde, ſoll mit der diesjährigen Verfaſſungsfeler im Auguſt die Bannerweihe mitverbunden ſein, wozu die Vorcanbeiten bereits vollauf im Gange ſind. * Arbeiter ⸗ Sporttag. Am nüchſten Samstag und Sonntag findet hier eln Reichs⸗ arbelter⸗Sporttag ſtatt. Arranglert iſt derſelbe vom Frelen Arbeiter⸗Sportkartell Viernheim Es empfiehlt ſich, das Programm in heutiger Num⸗ mer beſonders zu beachten. * Odenwald Klub. Heute Mittwoch im Garten des Gaſthauſes„zum Freiſchütz“, Klubabend * Schachabteilung„Sodalität“ Wie bereits belannt, tritt morgen nachmittag zum erſtenmal ſeit Beſtehen obige Abteilung mit einem Turnier an die Oeffentlichkeit, und zwar gegen den Schachklub in Lampertheim. Für die hleſ. Kunſtfreunde iſt dies ein ganz beſonderer Relz, zumal dies der erſte Matſch gegen auswärtige Kräfte ift, und hierbei die erſte Feuerprobe ihres ſeit Beſtehen der Abtlg. erlernten ſpielerigen Könnens beſtanden werden ſoll. Lampertheim, ein dem Kunfſport tüchtig erprobter Gegner, wird wohl auch mit demſelben Schneid und Ehrgeiz wle die hieſtigen an die Bretter heran⸗ treten, um den Sieg für ſich buchen zu können. Es kann daher mit außerordentlichen, ſehr kuter⸗ reſanten und ſpannenden Kämpfen gerechnet werden, und iſt hlerbei denen der kath. Jünglings⸗Sodalltät angehörenden Schachinterreſſenten die beſte Gele⸗ genheit geboten, auch einmal Zeuge eines dem geiſtigen Sporte ergebenen Wettkampfes zu ſein. Wir wünſchen daher den jungen Kunſtfreunden für ihren bevorſtehenden 1. Matſch recht viel Glück zur Ehre der Abtlg. Abfahrt ½2 Uhr. Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Frouleichnamsfeſt. 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2 hl. Meſſe. 9 Uhr Hochamt u. Kindermeſſe, darauf Plozeſſton Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß jeder Chriſt wie an Sonntagen verpflichtet iſt die hellige Meſſe zu beſuchen. Damtt die Prozeſſſon beim Ausziehen ſich ord⸗ nungsmäßig entwickeln kann, wird dringend ge⸗ beten, daß erſt die Schulkinder, dann die Jüng⸗ linge und Männer, daun erſt die Jungfrauen und Frauen die Kirche verlaſſen, damit der Platz vor der Kirche frei bleibt Die freiwillige Feuer- wehr hat die Güte gehabt, bei der Prozeſſton die Ordnung zu übernehmen. Alle Gläubigen, Teilnehmer wie Zuſchauer werden dringend ge⸗ beten, der Anordnung der Feuerwehr bereitwilligſt zu folgen, damit die Prozeſſion zur Verehrung des Allerheiligſten Altarſakramentes dient und und nicht zur Verunehrung. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: ½6 Uhr beſt. Amt für Peter Joſef Haas, Eltern, Schwiegereltern, Schwleger⸗ ſöhne 1 Krleger Pbtlipp und Jakob Faltermann und Jakob Helmich. ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Winkler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi, Jakob Gumbel u. Ehefrau Katharina geb. Winkler. 3 9 82 ihren Gedanken allein zu bleiben. Und einem jähen Impuls folgend, ſetzte ſie hinzu:„Fah— ren wir zu Fräulein Harder!“ N „Wird es dich nicht zu ſehr aufregen?“ meinte Meta zögernd.„Auch iſt es noch zu früh für einen Beſuch!“ „Ach, komm nur, im Unglück denkt man nicht an Beſuchsſtunden. Wir wollen zu ihr gehen wie Schweſtern, die teilnehmen an ihrem Leid, weil ſie es verſtehen.“ Sie ſtiegen in das Auto und riefen ihrem Chauffeur zu:„Hotel Fürſtenhof!“ Meta war ſtumm. Ein Zufall hatte es gefügt, daß Langſtreus im ſelben Hotel wohnten wie Lore Harder. So traf es ſich, daß beide Damen, als ſie ſich bei Fräulein Harder melden ließen, dieſe nicht allein, ſondern in Geſellſchaft der red— ſeligen Majorin fanden. „Man muß einander doch beiſtehen in der Fremde,“ erklärte die Majorin, die ſeelen— froh war, ſtatt der ſtumm und unglücklich da— ſitzenden jungen Braut nun doch wenigſtens jemand zu haben, der ſie anhörte. Sie ging lebhaft auf Meta zu, war aber doch diesmal ſo rückſichtsvoll, ganz leiſe zu ſprechen, ſo daß Lore ſie unmöglich verſtehen konnte. „Herr Harder muß nämlich fort wegen der Beiſetzungsgeſchichten. Der arme junge Mann wird nach Königsberg überführt. Das macht natürlich hier in der Fremde eine Un⸗ menge Umſtände. Ein Glück nur. daß die Mit⸗ tel vorhanden ſind, denn es koſtet raſend viel Geld. Na, wie der Herr Harder mir ſagte, war Pilgram ja ein reicher, junger Mann, der ein— zige Sohn des bekannten—“ Meta, die auf den erſten Blick ſah, daß die junge Majorin nur wenig Talent zum Tröſten und Beruhigen hatte, da ſie aber vor allen Dingen die unbedachte Schwatzhaftigkeit der kleinen Frau fürchtete, führte ſie einfach unter einem Vorwand ins Nebenzimmer und ließ Dora allein bei Fräulein Harder. Frau Langſtreu war ihr deshalb nicht öſe. e, Ortsgruppe die Oeffentlichkeit. Effler geb. Brechtel. N f 7 Uhr beſt EA. zu Ehren des helllg Antonius. 4 Am Freitag Morgen 6 Uor hl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg für die Wallfahrer nach Walldürn. Von da Abgang zum Weinheimer Bahnhof; Rückkehr am Mon⸗ tag Abend. Das Gepäck iſt bei Fuhrmann Jak. Mandel, Frledrichſtraße, abzugeben.. In der Zeit zwiſchen 21. und 28. Juni geht wieder ein Pilgerzug von der Bergſtraße nach Walldürn. Derſelbe kann von Viernheim aus in Weinheim erreicht werden. Die Fahrkarte koſtet 7 Mark. Meldungen hierfür werden bis zum nächſten Sonntag im Pfarrhaus entgegengenom⸗ men.— Am nächſten Sonntag um 17 Uhr iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation, ebenſo für die Schülerinnen des Herrn Reltor Gillig, Lehrer Walter und Fräulein Vergmann. Beicht für die Kinder am Samstag um 2 Uhr. Untererhebſtelle. Am Freitag, vor- und nachmittags, ſowie Samstag vormittag können Sonderſteuer 1. Ziel 1925, Grundſteuer 1. Ziel 1925, Hundeſteuer 1. Rate 1925 noch ohne Mahn⸗ koſten bezahlt werden. Das 2. Ziel Sonder⸗ ſteuer iſt ebenfalls fällig. Für rückſtändige Kirchenſteuer 1924 iſt an dieſen beiden Tagen der letzte Termin, um noch ohne Pfandkoſten bezahlen zu können Nächſten Montag, den 16. Juni Zahlung der Umſatzſteuer für Mai. Kirchner. 1 e der jüd. Gemeinde. 0 uni Wochenabſchnitt: B'haaloscho— Perek 2. Sabatt Anfang 730 Uhr „ Morgen 800„ „ Nachm. 400„ „ Ausgang 985„ Wochentag Abend 800„ „ Morgen 630 1 21. Stwan Landwirte! kaufen Sie unſtreitig am beſten in dem alt⸗ renomierten Spertalgeschalt ur Landmaschinen Dort werden auch Ihre Reparaturen prompt und fachmänniſch ausgeführt. J. Wunderle Vertreter erſter Fabriken. eee Haarschmuck Frisier- und Staubkämme besonders billig Mik. Stumpf, Bismarkstr. 5. „Wiſſen Sie, ſie tut mir ja ſchrecklich leid So ein armes junges Kind! Aber dieſes ſtarre tränenloſe Geſicht iſt mir furchtbar. Warum weint ſie denn nicht wie andere in ihrer Lage.“ Wahrſcheinlich kann ſie es nicht.“ 4. „Ja, das mag ſein. Ich denke mir das gräßlich, ſich ſo in einem ſtummen tränenloſen Schmerz zu verzehren. Kaum konnte ich das noch mit anſehen. Denken Sie nur, ſeit 8 Uhr ſitze ich hier und rede auf ſie ein, und bitte ſie, doch nur aufzuſehen und einen Ton zu ſprechen; das hätte ihr ſicher Erleichterung verſchafft; wenn man die Laſt ſo runterredet kommen die Tränen von ſelbſt, und kann man erſt weinen, wird es einem bald leichter. Ich bin ſelbſt ſchon ganz unglücklich darüber—— und dazu bin ich auch den ganzen Tag allein Hans iſt rückſichtslos und kümmert ſich über haupt nicht um mich.“ „Der Herr Major hat vermutlich zu tun.“ „J wo, im Klub ſitzt er, wo ſie alle Augen⸗ blicke Telegramme bekommen von der Flug- ſtrecke. Heute iſt ja wieder ein Ueberlandflug, Auch eine närriſche Sache. Ich wette, es wer⸗ den ſich wieder ein paar den Hals brechen da⸗ bei.“ 0 „Sagen Sie das um Gotteswillen nicht vor meiner Freundin! Dora iſt ohnehin ſchon halb tot um ihren Mann. „Nichtig, der iſt ja auch dabei. Das be⸗ greife ich auch nicht, wie ſo ein junger Ehe⸗ mann ſich an einem ſolchen gefahrvollen Un⸗ ternehmen beteiligen kann. So viel Rückſicht iſt er doch ſeiner Frau ſchuldig. Ueberhaupt 0 Segelflugzeuge! Mit den Motorflugzeugen i es doch. wie ich höre, viel ſicherer.“ Drüben ſaß Dora Hand in Hand mit Lore Harder. Sie ſprachen nicht viel, aber ſie hatten beide das Gefühl, als wären ſie ein; ander ſeit Jahren bekannt. 1 Einmal ſagte Fräulein Harder:„Das Schlimmſte iſt, ich werde den Gedanken nicht los, daß ich mit Schuld trage an ſeinem Tod. Ich babe ihn immer ermutigt und vorwärts getrieben auf dieſem fürchterlichen Weg. Wenn ich nicht ſo begeiſtert geweſen wäre. A. (Forlſetzung folgt.)