8 5 4 7 8 00e 2 Se 908 G 2 90 Ge Schwar Frogs Arbeiter-Sportkartel'piernheim 5— 54e stande— Programm daachs Abele sor ag 2 Samstag, den 13. Juni, abends 9 Uhr: Abmarſch des Fackelzuges am Gaſthaus„Zum goldenen Karpfen“ durch die Lorſcher⸗ und Rathausſtr. nach dem Marktplatz. Doriſelbſt Stand⸗ konzert, unter Mitwirkung des Arbeiter-Geſangvereins Harmonie und der Feuerwehrkapelle.— Anſprache. 8 2 Sonntag, den 14 Juni l. J., morgens 5 Uhr 6 1 Aternheimer Nettung— Sternhetmer Nachrichten) 9 ö 1 N r— e n ee Viernheimer Tageblatt 1110 N 8 0 chem ag nahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 K i l 21 ſe.. D 109 N 5 1 r.„ 5 0 5 gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. 25 10 0 4 chſetig 1 ufterte Gunntage att e Anzelgenprelſe., Die einſpaltige Peritzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezene 60 Pfg., be. Wiederholung 5 f 0 abgeſtufter Nabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen v t 9 ag 1 5 i 0 8 ö.. z vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag 1% Wiumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Genblalender— Annahme von Abonnements täglich vorher— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezaglt werben, mit Aae fabure entern, ö 1 d. 9 a liaben Erſte und Altete Zeitung au Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 7 1 % cuerbauten Kegelbahnen f 1 aller aktiven Maunſchaften mit Trommler ko: ps Treffpunkt 3/5 Uhr Freiheitseiche(Kriegerdenk mal) Abma ſch pankt 5 Uhr. Kleidung kom letter Marſchanzug. 5 Voll;ähllges und pünkiliches Ecſckeinen er. 0 g wartet Der Vorſtand. N Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 3 5 —— eee eee,—... e 10 Montag, den uni 1925 42. Jahrgang —— eee eee r Sonntag, den 14. Juni, morgens 5 Uhr Weckruf. treten der Stafettenläufer am Gaſth 9 Uhr Stafetten-Läufe durch die Rathaus⸗ u. Lorſcherſtr. Start: Gaſthaus„Zum Fürſt Alexander“, Ziel: Ausgang Lorſcherſtraße. Nachmittags 3 Uhr: Volksfeſt am Ochſenbrunnen mit ſportlichen und geſanglichen Darbietungen. Freunde und Anhänger unſerer Bewegung ſind freundlichſt Der Vorſtand. eingeladen. Wir bitten die verehrl. Einwohnerſchaft Viernheims, dieſen Tag durch Flaggen mit ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fahnen, ſowie Begießen der Straßen, 8 verſchönern zu helſen. aus zum gold. Karpfen; ſ½9 Uhr An⸗ Beſprechung im Lokal. Hadfahrer- Verein„Einigkeit“. Am Freitag abend 9 Uhr zwecks wichtiger e bands Sun wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Mitgliedſchaft Wander er SOG OGG ˙ 02229222 2 A. R. B. Solidarität Preis⸗Kegeln Sonntag nachm. Fortſetzuns des Preiskegelns. Ab 5 Uhr KONZERT in der Gartenwirtſchaft. Zum Beſuche ladet freundl. ein Philipp Stumpf. Ia. Eiderfettk 9 Pfd.⸗Mk 6.00 franko Dampfkäſefabrik Rendsburg 699. Samstag abend Zuſa m⸗ Inenkunft im Lokal mit Rad zwecks Beteiligung am Fackelzug. 2 Sonntag mittag um 2 Uhr JZuſammenkunft im Lokal. Der Vorſtand. Joes eee ꝓ ene Arbeller-Soorttartel Mernheim. 5 Samstag abend punkt/ 9 Uhr: Lampions am Gasthaus zum goldenen Karpfen. Die Marschordnung ist folgende: 1. Radfahrer-Verein„Soli— darität“. 2. Musikkapelle. 3. Turn- klub. 5. Arbeiter-Gesangverein„Har- monie“. 6. Freunde und Anhänger unserer Sache. Sonntag morgen 8 Uhr im goldenen Karpfen Sitzung der Vorstände, Delegierten, sowie allen Personen, die am Feste mithelfen. 1% Uhr: Antreten der Stafetten-Läufer am gold. Karpfen in komplettem Sport- anzug. L Antreten sämtlicher Vereine mit ö Genossenschaft. 4. Stemm- u. Ring- g ein iernhen. eute Abend 9 Uhr Allgemeine singstunke im Engelſaale. Vollzähliges Erſcheinen dringend 1 ölie. Der Dirigent. angverein Süngerbund. Morgen Samstag Abend halb 9 Uhr * Singstunde. Vollzähliges Erſcheinen wird er⸗ wünſcht. Der Dirigent. NB. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag bei dem Konzertſingen in Wallſtadt. missen Sie beim Einkauf von Schuhwaren aller Art berücksichtigen: Owalitäts⸗ Schuhwaren an tadenosen Pallormen! Folkstümlich billige Preise! vielseitige Nuswahlen! und das finden Sie bei uns vom einfachsten Berufs- und Straßenschuh bis zum elegantesten Luxuss ch uh, Besonders empfehlen wir unsere Abteilung für orhhopädisches Schuhwerk nach ärztlicher Vorschritt angefertigt, für gesunde und kranke Füße für Damen und Herren. Nie wiederkehrende Gelegenheit! Restsortimente und Einzelpaare, sowie im Fenster etwas verblaßte Paare weit unter Preis. Versäumen Sie nicht, von diesem günstisen Angebot Geblauch zu machen. Der weiteste Weg macht sich bezahlt. fol Behrüder! Mannheim, Schwetzingerstraße 39 Soldatenderein Teuto Zur Beteiligung am ö-fänrigen dubaums- fe des Krieger⸗Vereins Lorſch am Sonntag Alden 14. Juni iſt Abfahrt per Kraftwagen um 12 Uhr am Bahnübergang. Anmel dungen bis längſtens Freitag abend bein Vorſitzenden der beim Rechner oder dem Vereinsdiene, Die Spielleute bedürfen keiner weiteren Anmeldung. Der Vorſtand. Verehn I. Sport. U. Hürperpenſ Heute Samstag abend ¼9 Uhr Uebungsstunde anſchlaßend Mitgliederverſammlung. de Tagesordnung wegen wird gebeten, volzäulig uu erſcheinen. Der Vorſtand. general-Versammlung des Kath. Männer-Vereins Sonutag, den 14 Juni, nachm tag 4 Uhr im„Freiſchütz“ 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Wahl ausſcheidender Mitglieder, 3. Vortrag. Alle Mitglieder werden dringend gebelen vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. lalor Bitte Adresse genau beachten!! 5 8 — Sport- Vergg. Amicitin 09 — Walbdſportplatz. Am Samstag, den 13 ds Mts, abends 6 Uhr in Lampertheim V. f. L. Lampertheim 1. Mannſchaft Cportvergg. Ligam. — Abfahrt mit Staatsbahn 522 Uhr.— Am Sonntag, den 14. ds. Mts, nachm. 6 4 Uhr auf dem Waldſportplatze großes Ligatreffen JA Ludwigshafen— Gport⸗Vereinigung Liga Vorſpiel: 04 Ludwigshafen 3. Mannſchaft— Sportverg. 3. Mannſchaft. Beginn nachm. 2½ Uhr In Ludwigs⸗ 1 hafen: 04 Ludwigshafen Erſ. Liga— Sportvergg. Erſ. Liga Beginn u. Abfahrt wird im Lokal bekannt gegeben. Turnerbund. 9 Uhr auf dem Sportplatz American P Mannheim Breitestrabe Morgen Sonntag um Fhotos für Ausweise aller Art sowie Post- karten schnellstens und billigst. Aufnahmen ununterbrochen Werktags von 97 Uhr Sonntags von 10—6 Uhr. dogs DI, 3a Radfahrerverein Eintracht Samstag, den 13. Jun Abends n Ahr 90050 6 N Vorstands ſtzun 5 1 9 5 eße m e än um Vereinslokal. Tagesordnung: Das bevorſtehende Waldfeſt. Zahlreiches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. ea nenen rein Zur fürderung d. Wonnungshaues 9. V., Mornheim(esse, ſonders aller Läufer. Der Sportwart. Auf Lelrahung Unterm 3. ds Mis. wurde obiger Verein in das Vereinsiegiſter.otterlere ioh zu rr Irrer rarer nachmittags 3 Uhr findet in der Garten- wirtſchaft des Gaſthauſes zum Storchen Gartenfest verbunden mit Muſik⸗ und Geſangsvorträgen — peniaur 0. Hunold. staatl. geprüft. Fachlehrer Sorgsamste und fach gemäße Ausbildung in allen Zweigen des Kraftfahrwesens Anmeldung Mannheim UU 4, 14 Telephon 8412 ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins herzlich einladen. NB. Für vorzügliche eee eee L G5sangvefein Flora Viembeim eg fle welche für fich eine Serie bil Die fünfte Serie iſt e 1 bis 4000 gratis teilnehmen kann. Der Anteilſchein koſtet Verpflichtungen der Mitglieder beſtehen Dritten gegenüber. Häuſer unter behördlicher Aufſicht nach Maßga Drel Häuſer ſind bereits in Angriff, des 5. Hauſes bei genügender Beteiligung werden kann. 5 Die Anteilſcheine ſind zu bezlehen bei den Unterzelchneten und dem Diener Jakob Nägel, Waſſergaſſe, Ecke Frledrich⸗Gbertſtraße. 9 In Anbelracht des guten Zweckes not, wird um rege Beteiligung erſucht, zu J alieder beſteht. Nei Am Sonntag, den 14. Juni 1925, unſer diesjähriges Um zahlreichen Beſuch bittet Der Vorſtand. ſſt beſtens geſorgt 15 aa 0 1 ens geſorgt. Bei ungünſtiger Wit⸗ terung Kellerfeſz im Brauhaub keller. Heſſ. Amtsgerichts Lampertheim eingetragen. Zweck des Vereins iſt es Wohnungsbaues. Mitglied * kann jede unbeſcholtene Perſon werden. Die Eirſtellung der Häuſer geſchieht Es werden Id. nummerierte Anteilſcheine von Nr. 1 bis 1000, Wäsche det, von 1001 bie 2000 uſw. verausgabt. Herrenkonfektion ine Freiſerie an der jedes Mitglied von Nr! 10 Mk. Irgend welche weitere nicht, auch keine perſönliche Haftung folgt nach Fertigſtellung der fünf be der Satzungen. ſodaß mit der Fertigſtellung Unren N n drei Monaten gerechnet] Auch während der Förderung d Die Verloſung er und zur Behebung der Wohnungs⸗ mal gar kein Riſiko für die Mit⸗ Des Näheren bellebe man aus den Satzungen, welche auf den Anteilſcheinen aufgedruckt ſind, zu erſehen. Die Anteilſcheine im Betrage von 10 M einmal, ſondern können auch ratenwelſe bezahlt werden. Viernheim, den 6. Juni 1925. m Auftrage des Geſamtvorſtandes: Mich. Froſchauer Möbel aller Art Polster- Waren Manufaktur-„ Knabenanzüge Damenkonfektion Strickwesten Gummimäntel Sport- und nderwagen Mittagszeit geöffn. Die Ware wird gleich mitgegeben. am römischen Kaiser 4. ark brauchen nicht auf Zimmermelſter Ffiddensböcngungen Deutſcher Reichstag. Berlin, 12. Juni. Der Reichstag begann heute mit der Be— ratung des a Reichsinnenetats. In Verbindung damit ſteht zur Beratung der Geſetzentwurf, durch den der 18. Jan. zum Nationalfeiertag beſtimmt wird, ein Ge⸗ ſetzentwurf, der den Mitgliedern des Auswär⸗ tigen Ausſchuſſes und des ſtändigen Aus⸗ ſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volks- vertretung auch in der Zeit vom Schluß eines Reichstages bis zum Zuſammentreten eines neuen Reichstages die Immunität ſichert, fer— ner eine Geſetzesvorlage, wonach diejenigen Feiertage, die vor dem 11. Auguſt 1919 in den Ländern geſetzliſt geſchützt waren, auch von Reichswegen geſchützt werden ſollen. Die allgemeine Ausſprache wurde durch den bg. Sollmann(Soz.) eröffnet, der es (is die wichtigſte Aufgabe des Reichsinnen— miniſteriums bezeichnete, die republikaniſche geszfaſſung zu ſchützen und die Volkskultur zu en. Der ſozdem. Klaſſenkampf ſei ein Auf⸗ umen der Maſſe dagegen, daß der Staat eine Entwicklung nehme, die Volkskultur zu behindern. Das gegenwärtige Reichsinnen⸗ miniſterium ſei viel mehr ein Polizeiminiſte— rium als ein Kulturminiſterium. Aus den Zahlen des Etats ergebe ſich, daß für die Po⸗ lizei größere Summen ausgeſetzt ſeien als für die Förderung der Wiſſenſchaft und Kunſt, Ser Geſundheitspflege, des Turn- und Sport- weſens. Der Redner betonte, ſeine Partei werde in der Förderung der Kulturaufgaben jedes Innenminiſterium unterſtützen, von wem es auch beſetzt ſei. Aber es werde kein natio⸗ nales Phariſäertum unterſtützen. Was jetzt in vielen deutſchen Hochſchulen als Geſchichte ge— lehrt werde, habe weber mit Wiſſenſchaft noch mit Geſchichte etwas zu tun. Der Redner ſtimmte dem Geſetzentwurf zu, der die Im— munität den Mitgliedern des ſtändigen Aus⸗ ſcſuſſes nach Reichstagsbeſchluß ſichert und verlangte eine allgemeine Amneſtie auch bei Diſziplinarverfahren von Reichsbeamten. Wei— ter wandte ſich der Abg. Sollnann gegen den An rag der Rechten auf Aufhebung der Repu— blitſchutzgeſetze. Die von der Regierung ver langte Erweiterung des Notberordnungsrech— tes lehne er ab, ebenſo wie die Einſetzung des 18. Jauar zum Nationalfeiertag. Wenn dieſer Tag den Parteien der Rechten ſo heilig ſei, warum hätten ſie ihn denn nicht in der Vor kriegszeit zum Feiertag gemacht. Was am 18. Januar 1871 im Spiegelſaal zu Verſailles vor ſich ging, ſei nicht eine Volkskundgebung gewe— ſen, ſondern ein Akt, zu dem Bismarc die widerwillen deutſchen Fürſten gepreßt habe. D. ſei nicht die Verwirklichung des großdeut— en Ideals geweſen, ſondern ein kleindeut— ſcher Fürſtenbund. Der 18. Januar würde nicht ein Nationalfeiertag, ſondern ein ver— größerter deutſchnationaler Parteitag werden. s ſei des deutſchen Volkes nicht würdig, wenn jetzt ein Uebermaß von Feſten und Feiern veranſtaltet werde. Der Redner lehnte auch den Antrag der Rechten auf Einführung eines Volkstrauertages ab und ebenſo auch einen Antrag auf Wiedereinführung der Far— ben ſchwarz⸗weiß⸗rot. Das durch dieſe Farben ſymboliſierte Kaiſerreich habe ſeine Macht be— n' t, ſeine Einwohner in Büraer erſter und zreiter Klaſſe einzuteilen. Wenn man die Flaggenfrage aufwerfe, dann bedeute das nuch die Aufwühlung des Volkes zu einem erbitter— ten ampf um die Staatsform, denn die Rechte wolle doch nicht nur andere Farben, ſie wolle einen anderen Staat. Der Reoner bedauerte di? Schwäche, die der Rei gsinnenminiſter gegenüber den deutſchnationalen Vorſtößen u. gegenüber der in ſehr eigenartiger Tonart ge— haltenen bayeriſchen Denkſchrift gezeigt habe. Hinter all dieſen Vorſtößen verberge ſich die Feindſchaft gegen die Einleitungsworte der Verfaſſung, daß das deutſche Reich eine Re⸗ publik ſei und die Staatsgewalt vom Volke ausgehe. Abg. Berndt(Intl.) nannte die gegen wärtig ſtattfindenden rheiniſchen Jahrtauſend. feiern den beſten Beweis dafür, daß alle Vor⸗ kommniſſe die rheiniſche Treue zum Deutſch⸗ tum nicht zu erſchüttern vermöchten. Dieſe Feiern ſollten eine Mahnung zur Einigkeit ſein. Der Redner polemiſierte dann längere Zeit gegen den Abg. Sollmann. Er forderte weiter eine Reform der Weimarer Verfaſſung, weil dieſe auf die hiſtoriſchen Gerechtſame der einzelnen Länder nicht die gebührende Rückſicht nehme und an einer Ueberſpannung des Ein⸗ heitsgedankens und Zentralismus leide. Die deutſchnationale Volkspartei verwahre ſich auf das entſchiedenſte gegen die ſozdem. Unterſtel⸗ lung, daß ſie mit Hilfe des Verfaſſungsaus⸗ ſchuſſes die Monarchie wieder herſtellen wolle. Trotz der monarchiſtiſchen Einſtellung ſtelle die deutſchnationale Fraktion den Kampf um die Staatsform heute zurück. Sie kenne in der gegenwärtigen Not nur ein Ziel: Die Rettung des Vaterlandes. Abg. Dr. Schreiber(Zentrum) wies darauf hin, daß in allen Beſtrebungen in Deutſchland der Wunſch nach einem einheit— lichen nationalen Kulturbewußtſein liege. Um dieſes Bewußtſein zu erreichen, ſei es aber notwendig, das Trennende zurückzuſtellen und das einigende zu betonen. Die Innenpolitik müſſe daher anders als bisher die Mittel des Geiſtes anwenden. Die Macht dürfe nur Mit⸗ tel zum Zweck, niemals Selbſtzweck ſein. Das europäiſche Weſen werde gekennzeichnet nicht durch Machtzuſammenfaſſung, ſondern durch ſeine Geiſtigkeit. Es ſei ein ſchwerer pſycholo— giſcher Fehler geweſen, daß im Ausſchuß die Aufhebung des Verfaſſungsartikels 18 geſor— dert wurde, der die Neugliederung des Rei⸗— ches verlangt. Wer dieſen Artikel aufheben wolle, verkenne die organiſchen Kräfte, die in— nerhalb des Reiches leben. In einem ſolchen Beſchluſſe liege auch ein Schlag gegen das Rheinland, das in ſchwerſten Tagen eiſerue Selbſtdiſziplin und Eutſagung gezeigt habe, die manchen oſt—»Kreiſen ein Beiſpiel ſein könne. Wer tel 18 aufheben wolle, der treibe eine ja» deutſche Innenpolitik. Wenn die Deutſchnationalen jetzt den Antrag zurückziehen, ſo könne das nur den Zweck ha— ben, den Fehler gut zu machen. Ein zweiter pſychologiſcher Fehler ſei der Antrag der Rech— ten auf Einſetzung eines Perfaſſungsausſchuſ— ſes. Die Begleitmuſik dieſes Antrages zeige, daß man mit Brechſtangen Barre für Barre us der Verfaſſung herausbrechen wolle. Die Weimarer Verfaſſung ſei die Zuſammenfaſ— ſung deutſcher Lebenskraft in ſchwerſter Zeit und das gebe ihr den hiſtoriſchen Platz. Sie ſei ein hiſtoriſches Moment des deutſchen Wieder— aufbaus und das Zentrum wolle dieſes Werk nicht durchbrechen laſſen, aber auch durch das ſchleichende Gift der Verächtlichmachung nicht zerſetzen laſſen. Würde jetzt ein Verfaſſungs— ausſchuß eingeſetzt, ſo würde damit neue Zwie— tracht in das deutſche Volk getragen. Der Red— ner betonte beſonders, daß ſeine Partei den größten Wert auf die Feſtſtellung lege, daß das Zentrum dem Reichsinnenminiſter auf dieſem Wege ſeiner Politik nicht zu folgen vermöge, De Redner bezeichnete es als die vornehmſte Aufgabe des Innenminiſteriums, den konfeſ— ſionellen Frieden zu wahren. Die deutſche Preſſe als wichtiges Erziehungsmittel des Polkes könne dabei weſentliche Mitarbeit lei— ſten. Nur politiſche Kurzſichtigkeit könne heute noch die veraltete Parole ausgeben: Trennung von Staat und Kirche. Der Redner forderte zum Schluß die baldige Verabſchiedung des Reichsſchulgeſetzes. Abg. Kardorf(D. Pp.) bezeichnete die Nervoſität, mit der die Linke die Frage der Verfaſſungsreform behandelte, als unverſtänd— lich Die Volkspartei wolle keine grundlegende Nerfoſſungsänderung von heute auf morgen durchführen. Aber man müſſe die notwendigen Verfaſſungsformen dennoch vorbereiten. Der Redner wies darauf hin, daß ſich die politi ſchen. Mehrheitsverhältuiſſe ſeit Schaffung ver weimater Werſfaſſung beßeuteno deranderr hätten und daß das Verlangen der Rechten nach Reform ein Zeichen von Fortſchritt ſei. Der Redner trat weiter für eine Abänderung der Beſtimmung der Verfaſſung ein, daß Ver— faſſungsänderungen mit zwei Drittelmehrheit beſchloſſen werden können. Ferner wandte er ſich gegen die Form, in der die parlamentari— ſchen Unterſuchungsausſchüſſe arbeiteten, die geradezu grober Unſug geworden ſei. Die Ein— führung eines Volkstrauertages und die Ein— ſetzung des 18 Januar als Nationalfeiertag unterſtützte der Redner und ſchloß mit einer Mahnung zur Einigkeit. Nachdem noch der Abg. Stöcker(Kom) geſprochen hatte, wurde die Debatte über den Innenetat abgebrochen und auf morgen 2 Uhr nachmittags vertagt. 4 Aus den Ausſchüſſen des Reichstages. Berlin, 12. Juni. Der Reic tagsausſchuß für ſoziale Angelegenheiten begann heute die zweite Beratung der 2. Novelle zur Unfa Ul- verſicherung. Materiell wurde beſchloſ— ſen, die Vollrente an Stelle der in der erſten Inſtanz vorgeſehenen 7 Zehntel des Jahres— arbeitsverdienſtes wieder auf zwei Drittel die— ſes Jahresarbeitsverdienſtes zu bemeſſen. d. Der Aufwertungsausſchuß des Reichs⸗ de eie SV er 288 Sun tages ſetzte heute die Beratung des 8 11 fort, 085 ohne bereits zu einer Abſtimmung über den materiellen Inhalt zu gelangen. Im volkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages begann heute die Beratung über den Geſetzentwurf über die Errichtung der deutſchen Rentenbankkreditanſtalt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land— wirtſchaft, Graf Kamitz, leitete die Verhand— lung mit einer grundſätzlichen Stellungnahme zu dem Geſetz ein. Der Miniſter führte u. a. aus, daß das Geſetz die Errichtung einer land— wirtſchaftlichen Kreditanſtalt mit dem Namen „Deutſche Rentenbankkreditanſtalt“ vornehmen wolle. Dieſer Kreditanſtalt ſollen die für ein landwirtſchaftliches Kreditinſtitut vorgeſehe— nen Mittel der deutſchen Rentenbank und die jährlichen Ueberweiſungen aus den Zinſen der Grundſchuldverpflichteten in Höhe bis zu 25 Millionen zufallen. Die deutſche Landwirt— ſchaft brauche einmal zur Beſchaffung von Be— triebsmitteln einen Perſonalkredit, der entſpre— chend der Dauer des Produktionsprozeſſes auf mehrere Monate gegeben werden ſolle, und regelmäßig aus dem Erlös der landwirtſchaſt— lichen Erzeugniſſe der laufenden Produktions— periode abzudecken iſt. Es ſei vorgeſehen, das Perſonalkreditgeſchäft der Retenbankkreditan ſtalt auf eine gewiſſe Zeitdauer zu beſchränken. Daneben brauche die Landwirtſchaft einen langfriſtigen Realkredit. Namentlich beſtehe das Bedürfnis, die bislang übernommenen ſchwebenden Schulden, die bei der allgemeinen Notlage aus den Erträgniſſen der diesjährigen Ernte nicht abgedeckt werden können, in lang— friſtige Realkredite umzuwandeln. Der Mini⸗ ſter gab dann nähere Aufklärung über die Zu— ſammenſetzung des Verwaltungsrates und über die von der Regierungsvorlage abwei— chenden Beſchlüſſe des Reichsrates. Hierzu er— klärte der Vertreter des Reichsrats, daß nach deſſen Auffaſſung die Zahl der vom Reichsrat zu beſtimmenden Mitglieder des Verwaltungs- rates der Zahl der von der Rentenbank zu be— rufenden Perſonen entſprechen müſſe. In der allgemeinen Ausſprache wandten ſich Vertreter der Sozialdemokratie und des Zentrums gegen verſchiedene Beſtimmungen der Vorlage, die gewiſſen landwirtſchaſtlichen Organiſationen eine zu große Machtfülle in die Hand geben würden. Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß. Vor Erlaß der Reichs⸗ Amnueſtie. Berlin, 12. Juni. Bekanntlich war beab— ſichtigt, mit Uebernahme des Reichspräſiden— tenpoſtens durch Hindenburg eine allge— meine Reichsamneſtie zu erlaſſen. Die ſofor— tige Durchführung der Abſicht scheiterte daran, daß vor Erlaß eines ſolchen Reichsamneſtie— geſetzes eine Vereinbarung mit den Regie— rungen der Länder herbeigeführt werden mußte. Die nach dieſer Richtung geführten Verhandlungen mit den Ländern ſind jetzt ſo weit erledigt, daß die vom Reichsjuſti zmini— ſter ausgearbeitete Amneſtievorlage in den nächſten Tagen das Reichskabinett beſchäftigen wird. Die Amneſtie wird ſich ſowohl auf kri— miwelle wie politiſche Delikte beziehen, ſoweit ſie dem Urteilsſpruch von Reichsgerichten un— terworfen waren. Wie wir erfahren, dürften auch die Länder einzeln Amneſtievorlagen den Parlamenten zugehen laſſen, die den beſonde— ren Erforderniſſen der Länder entſprechen. Hindenburg und die Religionsgemeinſchaft. Berlin, 12. Juni. Reichspräſident Hin⸗ denburg empfing heute die Vertreter der Religionsgemeinſchaften zur Entgegennahme ihrer Glückwünſche anläßlich ſeines Amts— antritts. Namens des Deutſchen Evangeli— ſchen Kirchenbundes überbrachte der Präſident des Evangel. Oberkirchenrates, Dekan Dr. Kapler, die Wünſche der Geſamtheit der deutſchen evangeliſchen Landeskirche. Der fürſt⸗ biſchöfliche Delegat Weihbiſchof Dr. Deit⸗ mer ſprach dem Reichspräſidenten die Glück— wünſche der katholiſchen Religionsgemeinſchaſt aus. Als Vertreter des Landesverbandes der jüdiſchen Gemeinden begrüßte Kammerge— richtsrat L. Wolf! den Reick spräſidenten. Der Reichspräſident erwiverte mit nach— ſtehender Anſprache: Ihre von gleicher Geſinnung getragenen Erklärungen der Bereitwilligkeit, die durch ſie vertretenen religiöſen Kräſte des deutſchen Volkes, der Erhaltung unſeres Staates und dem Wiederaufbau unſeres geliebten Vater— landes nutzbar zu machen, erfüllen mich mit hoher Befriedigung. Ich erblicke darin umſo mehr eine wertvolle Bürgſchaft für die Feſte⸗ gung unſerer inneren Verhältniſſe, als ich mir voll bewußt bin, welche großen Aufgaben die religiöſen Goſellſchaften an der Geſtaltung des ſeeliſchen Lebens der Nation zu erfüllen haben. Ich gebe Ihnen bei dieſer Gelegenheit erneut die Verſicherung, daß ich in meinem hohen Amte mit gleicher Gewiſſenhaftigkeit alle Be⸗ kenntniſſe und Weltanſchauungen achte und ſtets den Geiſt innerlicher Volksgemeinſchaft ſchützen werde. Wenn ich einen Wunſch an⸗ ſchließen darf, ſo bitte ich Sie, dieſen gemein⸗ ſamen Empfang der Vertreter der verſchiede⸗ nen Bekenntniſſe durch den Vertreter des deut⸗ ſchen Reiches nicht nur als eine bloße Form anzuſehen. Wie Sie, meine Herren, ſich hier zuſammengefunden haben, um mir Ihre gleich⸗ geſtimmten Wünſche auszudrücken, ſo möge auch in den Reihen der Kirche und Gemein⸗ ſchaften ſich ſtets der Sinn für Verſöhn⸗ lichkeit, geg enſeitige Achtung und einträg⸗ liche Zuſammenarbeit finden, ohne den die Zukunft Deutſchlands nicht gefördert werden kann. 5 Die franzöſiſche Antwortnote. Heute Uebergabe. Berlin, 13. Juni. Dem„Tag“ zufolge er⸗ wartet man in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen, daß die franzöſiſche Sicherheitsnote ſchon heute bei dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin eintrifft und gleich darauf dem Reichs⸗ außenminiſter übergeben wird. Die Ver⸗ öffentlichung der Nate ſoll dann ſo ſchnell als möglich erfolgen. Die Alliierten und die franzöſiſche Antwort. Berlin, 13. Juni. Wie der Pariſer Bericht erſtatter der„Voſſ. Ztg.“ meldet, wurde ge⸗ ſtern abend am Quai d'Orſay erklärt, die bel⸗ giſche Regierung habe mitteilen laſſen, daß ſie die franzöſiſche Antwort auf den deutſchen Paktvorſchlag billige. Von der italieniſchen Regierung ſei noch keine Antwort eingetroffen. In einem Londoner Telegramm des glei⸗ chen Blattes heißt es über die bevorſtehende franzöſiſche Antwort, daß man in London glaube, ſie ſei im verſöhnlichſten Tone gehal⸗ ten. Ihre Hauptſtellen würden allerdings von ſehr allgemeinem Charakter ſein. In engliſchen Kreiſen ſei man aber von jeher der Anſicht geweſen, daß alle Einzelheiten möglichſt erſt nach Beginn der wirklichen Verhandlungen erörtert werden ſollen. Frankreich habe ſich den angeſchloſſen, um ſich Deutſchland durch ein weiteres Eingehen auf delikate Fragen vom Verhandlungstiſch fernzuhalten. Ueber die italieniſche Haltung ſei in Londoner politi⸗ ſchen Kreiſen die Auffaſſung verbreitet, daß Italien dem Pakt kaum beitreten wrede, da es dabei nur ſeine Streitkräfte zugunſten von Parteien verpfände, von denen es ſchwerlich eine ähnliche Gegenleiſtung erwarten könne. Briands Bericht. Paris, 13. Juni. Briand erſtattete im geſtrigen Kabinettsrat Bericht über die mit der engliſchen Regierung in Genf erzielte Verſtän⸗ digung. Binnen kurzer Zeit werde der deut⸗ ſchen Regierung die Antwortnote auf ihr Me⸗ morandum in der Sicherheitsfrage zugeſtellt. Der Garantiepakt. Die Haltung der Reichsregierung in der Sicherheitsfrage. f Berlin, 13. Juni. Von unterrichteter Seite erfahren wir über die in der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe dee letzten Tage enthaltenen Mutmaßungen über die nächſten Schritte der Reichsregierung in der Entwaffnungsfrage. daß bisher immer noch keine Heſchlüſſe gefaßt worden ſeien und daß die von der Reichsregie⸗ rung bei den zuſtändigen Stellen geforder⸗ ten Berichte von Gutachten erſt die Grundlage für die Verhandlung der einzelnen Forderun⸗ gen bilden ſoll. Dann zoerde ſich vie Reichs⸗ regierung bald ſchlüſſig werden, ob die Form einer Nohte oder die Form der Verhandlun⸗ gen durch die Botſchafter in London und Pa⸗ ris zu wählen ſein werde, um eine Verſtändi⸗ gung herbeizuführen. Beneſch in Paris. 7 Paris, 13. Juni. Geſtern vormittag iſt der tſchechoſlowakiſche Außenminister Dr. Be⸗ neſch in Paris eingetroffen, um mit Briand über die Sicherheitsfrage zu verhandeln. E der argentiniſche Geſandte bei Hin burg. Zur Ueberreichung ſeines Beglaub ugsſchreibens empfing geſtern Mittag Reichs äſident von Hindenburg den neuen argentini chen Geſandten Dr. Quintana. In ſeiner An unterſtrich Dr. Quintana die traditionell“ freundſchaftlichen Beziehungen, die zwiſchen rgentinien und dem Deutſchen Reiche beſtehen nd die ihren ſichtbaren Ausdruck im Beſuch de urgentiniſchen Schiffe in Hamburg gefunden älten. Der Reichspräſident dankte in ſeiner Erwiderung für den Ausdruck der Freundſchaft, die Argentinien Deutſchland immer entgegenge; bracht habe. Auch die deutſche Regierung und das deutſche Volt hätten den aufrichtigen Wunſch, im Sin; der Ausführungen des Gez landten die freundſchaftlichen politiſchen und Handelsbeziehungen weiter zu vertiefen, da ſis mit ein Faktor des Weltfriedens ſein könnten. — Die Flagge ſchwarz⸗weiß⸗ rot im Saarge, biet verboten. Auf Anordnung der Regierungs⸗ kommiſſion des Saargebiets hat der Polizeidi⸗ ar r f 1 1 1601 1 tektor von Saarbrücken die Verwendung der Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot für Fahnen. Wimpel und Abzeichen verboten. Gegen Zuwiderhand⸗ lungen wird unmittelbarer polizeilicher Zwang in Ausſicht geſtellt. — Erklärung der Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwer⸗ winzer zur Annahme des deutſch-ſpaniſchen Pandelsvertrages durch den Reichstag hat in Winzerkreiſen große Beunruhigung und tiefe Entmutigung zur Folge gehabt. Es gibt nur ein Mittel zur Wiederherſtellung der Beruhi— gung und des Vertrauens: die Einlöſung der bei der Annahme des Vertrages von der Regie⸗ rung den Parteien gegebenen Zuſage in kürze. ſter Friſt. Die Abänderung des Vertrages in den den deutſchen Weinbau ſchädigenden Teil muß ebenfalls unter Anwendung des ſchärſſten Mittels von der Regierung durchgeſetzt werden. Der Notſtand iſt vielfach ſchon zu einer Kata- rophe geworden. Es muß Sache der Regie— rung ſein, durch eine ſofortige Kreditaktion den Winzern eine tempauſe zu ſchafſen, unn die Si⸗ cherſtellung und Einbringung der 1925er Wein— rnie zu ermöglichen. e Dr. Jarres Vorſtzender des rheiniſchen Provinziallandtages. In der. heutigen Sitzung des 69. rheiniſchen Provinziallandtages wurde bei der Wahl des Präſidiums der Duisburger Oberbürgermeiſter Dr. Jarres mit 103 von 147 abgegebenen Stimmzetteln zum Vorſitzenden ge— wählt. 32 Zettel waren unbeſchrieben, 12 laute— ten auf den Kommuniſten Lüthen. In der Nach— mittagsſitzung legte Landeshauptmann Dr. Ho⸗ rion in einer großen Rede den Haushaltsplan or — Regierungskriſe in Danzig. Die geſtrigen Etatsberatungen haben die eigentlich ſeit Be— stehen dieſes Volkstages beſtehende Regierungs- kriſe zum offenen Ausbruch gelangen laſſen. eim Etat des Innern lag ein Antrag der Deutſchliberalen auf Streichung einiger Stellen el der in Danzig übermäßig aufgezogenen chutzpolizei vor. Als dieſer Antrag mit Hilfe der Linken Annahme ſand, lehnte die in der Re— Aung ab. 1 herund dieſer Sachlage 1 105 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 — en gierung am ſtärkſten vertretene deutſchnationale Nation den geſamten Etat für innere Verwal- . Nach der vom Senats-Vizepräſidenten abgegebenen Erklärung wird die Regierung auf⸗ wahrſcheinlich in der Mittwoch ihren Rücktent nüchſten Sitzung am veyfünden. — Rücktritt der griechiſchen Regierung. Wie aus Athen gemeldet wird, iſt die griechiſche Re— gierung zurückgetreten. — Schitanen gegen die Deutſchen in Süd⸗ tirol. Der italieniſche Präfekt von Südtirol holt N 5 ee Märchenvogel Ein Segelfliege⸗rRoman von F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) (25. Fortſetzung.) f Denn ſelbſtbewußt war ſie. Seit ſie da— mals dor zwei Wochen am Tage nach dem mißglückten Ueberlandflug zum erſtenmal eine Stunde lang bei Richard geweſen war— nach ſeiner Frau und hatte ſie nicht ein:nal gefragt — und er ſie dann ſo voll Hochachtung bis an Der Sie Treppe begleitet. ſchien die ſchwärmeriſche emut, mit der ſie Corner bisher beinahe ver— folgt hatte, wie weggeblaſen zu ſein. Sie kam oft und vom erſten Augenblicke an ſchien ſie belebend auf Richard zu wirken. Damals, als ſie nach zwei unbeantwortet ge— bliebenen Briefen zum erſtenmal ins Haus 1 kam, und von Meta abgefertigt wurde, nannte Corner Miß Mabel geringſchätzig eine ver⸗ chrobene Perſon“. Später, als ſie ſich wieder und wieder an ihn herandrängte, bis ſie end⸗ lich im Klub ſeine Bekanntſchaft machte, ſpöt⸗ ſchon gewöhnt dein. ie ſich wieder in Fachgeſpräche. liſch„das moderne Kätchen von Heilbronn“. Jetzt behandelte er ſie hochachtungsvoll u. nannte ſie„Kollegin“. Der Schlüfſel zu dieſer Wandlung ſehlte Dora noch. Aber ſie fühlte alle eiferſüchtigen Inſtinkte des Weibes in ſich erwachen, wenn Miß Hargreaves auf der Bildfläche erſchien. Und heute dauerte es gar ſchon zwei Stunden. „Findeſt du nicht, daß Miß Hargreaves von Richards Zeit unerhört Gebrauch macht?“ ſagte ſie plötzlich zu Meta, die am Fenſter ſaß und arbeitete. „Ja, aber daran können wir eigentlich Wahrſcheinlich vertiefen Miß Har⸗ reaves, die urſbrünglich die Zukunft der Blugtechni: allein Im Luitichiſl. und Motor⸗ hat die Auflöſung der f euerwehr⸗ Südtirol verfügt. Als Begründung Pekinger Sonderberichterſtatter der„Voſſ. Ztg.“ land vorläufig mählich begännen die unabhängigen chineſiſchen. Marſchälle ſich der Bewegung Japar habe zur Unterdrückung der Aufſtandsbe⸗ wegung die Landung von Truppen angeboten. dtirol Prä illigen bereine in a für dieſe Schikane wird angeführt, daß die Feuerwehr im öffentlichen Dienſte ſtehe und daher unmittelbar von der Gemeinde abhängig ſein müſſe. Den Gemeinden ſtehe aber nicht das Recht zu Vereine zu bilden und ſie militäriſch auszurüſten. g — Einführung des obligatoriſchen Heeres. dienſtes in Perſien. Nach einer Meldung aus Theheran hat das Parlament eine Vorlage an⸗ genommen, wonach in Perſien der Militärdienſt obligatoriſch wird. — Die nationale Erhebung in China. Der meldet daß die pe itiſche Propaganda der chine⸗ ſiſchen Studenten ſich immer meir ausbreitet und langſam die Maſſe erſaſſe. Die Verhand⸗ lungen in Schanghai ſeien nicht ausſichts reich, da die Erfüllung der chineſiſchen Forderungen — militäriſche Räumung des Frenmidenviertels, Aufhebung des Belagerungszuſtandes und Frei⸗ laſſung der gefangenen Studenten— von Eng⸗ abgelehnt worden ſeien. All⸗ zu bemächtigen. — Forderungen der Aufwertungsgläuhbiger. De; Geſamtvorſtand des Reichsbundes deutſcher Mie— ter erhebt in einer Entſchließung un zer ſchärfſtem Proteſt gegen die von der Regierung im Kom⸗ promißwege geplante Regelung in der Auſwer— tungsfrage insbeſondere folgende Forderungen: Den kleinen Sparern iſt mit Hilſe der Weg— ſteuerung mindeſtens eines Teils der Infla, tionsgewinne der höchſtmögliche Aufwertungs⸗ ſatz zuzuerkennen. In gleicher Weiſe muß ber den kleinen Zeichnern der Kriegsanleihen ver fahren werden, die der Reichsregierung ihr Goldgeld hingegeben haben. Der Grundſatz von Treu und Glauben wird im deutſchen Volke aufs ſchwerſte erſchüttert werden, wenn die Reichs⸗ regierung und der Reichstag nicht grundlegen. den Wandel ſchaffen. Es wird mit Beſtimmt⸗ heit erwartet, daß der verhängnisvolle Geſetzent— wurf noch in letzter Stunde geändert wird, Sollte dieſe Erwartung getäuſcht werden, ſe wird die Aufwertungsfrage nicht zur Tuhe kom men ſondern zu ſchweren innerpolitiſchen Aus. underſetzungen führen. — Liquidation der Reichsgetreideſtelle. Auf bem 38. deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftstag in Halle vom preußiſchen Miniſterium für Landwirtſchaft teilte Geheimrat Burghart mit, daß die Liquidation der Reich etreideſtele zum 1. Juli beſchloſſen ſei. Der neue apoſtoliſche Nuntius in München. Der Erzbiſchof Alberto Vaſſallo di Torre groſſa iſt zum Apoſtoliſchen Nuntius in Mün⸗ chen ernannt worden. i Der neuernannte Nuntius, ein gebürtiger Sizilianer, war bereits vor mehr als zwei Dee zennien als Uditore in München tätig. Im weil teren Verlauf ſeiner diplomatiſchen Karriere ging er als Vertreter des Hl. Stuhles nach Co— lumbien und wurde dann als Nuntius bei der argentiniſchen Regierung berufen, wo er bis Ende 1922 wirkte. Seitdem lebt er in Rom Bereits bei ſeiner Abberuſung von Buenos Aires tauchte die Nachricht auf, daß Exzellenz Vaſallo di Torregroſſa zum Nachfolger des ſo verdient wirkenden und hervorragenden Diplo. maten auserſehen ſei, den München ſo ſehr un⸗ gern ſcheiden ſieht, den aber der Heilige Stub fugzeng⸗Syfter N ſah, begeiſtert ſich ia neuer⸗ ein dings für Segler.“ „Hm,— findeſt du nicht, daß dieſe Wand— lung merkwürdig raſch vor ſich ging?“ Sie datiert ſeit deines Mannes Erfolg im Höhenflug. Ich ſehe dabei nichts merkwürdi— ges. Es iſt ſehs natürlich, daß ſie als Luft⸗ ſchifferin ſich beſonders für die Probleme in⸗ tereſſiert, wenn ich auch glaube, ſie tut es nur aus Eitelkeit.“ „ türlich! Wie bei den meiſten ihrer Landsleute iſt all ihr Tun nur Effekthaſcherei und Senſationsbedürfnis. O, ſie iſt unausſteh⸗ lich! Ich begreife Richard gar nicht. Eine ſo dreiſte Perſon! Denke dir, Meßner hat mir erzäb“, daß ſie niemals nach dem Höhenflug Richard vor allen Leuten um den Hals fiel und ihn küßte. Was ſagſt du dazu?“ „Daß es eine abgeſchmackte Form iſt, der Eitelkeit eines Mannes zu ſchmeicheln!“ „Bloß der Eitelkeit?“ „Dora! Du wirſt doch nicht—?“ Meta ſah ungläubig lächelnd auf. Aber Doras Geſicht blieb ernſt.„Nein, nein, eiferſüchtig bin ich ja nicht,“ ſagte ſie haſtig.„Das hieße, an Richards Liebe, an ſeinem Charakter zweifeln und mit ſelbſt er⸗ niedrigen. Er denkt nicht mal an ſo etwas. Mabel Hargreaves iſt ihm vielleicht ein an⸗ regender Umgang und ganz ſicher eine mutige, geſchickte Aviatikerin, die er bewundert. Mehe nicht. Aber ſie? Du kannſt mir glauben, Meta, ſie kommt nicht aus Berufsintereſſe ſo oft her. Ihr, gefällt der Mann, nicht der kühne Flie⸗ ger.“ „Aber Dora! Dazu iſt dieſes Sportgirl i zu kühl veranlagt. Was fällt dir ein?“ „Laß es gut ſein. Mein Inſtinkt ſagt mir, daß ich recht habe.“ „Sie wußte doch von Anfang an, daß er verheiratet iſt. Sie kennt dich perſönlich. Wel⸗ chen Zweck ſollte der Flirt haben, wo es doch genug unverheiratete Flieger gibt?“ „Du kennſt dieſe Art Frauen nicht. Mabel Hargreaves lockte eben erſt der Mann, den ſie rwehr⸗ pelten Moral bricht, Hedſſiſcher Landtag. Darmſiadt, 11. Juni. Der heſſiſche Landtag hat ſeine Sommerſeſſion begonnen und zunächſt eine Reihe zumeiſt kleinerer Sachen erledigt. Von Bedeutung war die einſtimmige Annahme des Antrags Dr. Dehlinger(Bauernbund), der, für die Entwäſſerung des Rieds(worüber wir neulich ausführlich berichteten) die ufſtellung eines Generalkulturplanes forderte. Ein kom⸗ muniſtiſcher Antrag, den von der Schulbehörde nach Alsfeld verſetzten Studienrat Vonderſchmidt nach Offenbach zurückzuverſetzen, führte zu einer längeren Debatte. Vonderſchmidt tene Flugblätter verteilt und war deshalb vom 200 Goldmark Geld. In der Debatte be⸗ Bezirksſchöffengericht zu ſtrafe verurteilt worden. hauptete die Rechte das Landesamt für de Bildungsweſen ſei in mehreren Fällen gege rechtsſtehende Beamte ſehr viel ſchärſer vorge⸗ gangen. Sie forderten die Entfernung Von⸗ derſchmidts aus dem Schuldienſt. der Kommuniſten wurde abgelehnt. tag und Samstag tagen die Fraktionen und Ausſchüſſe Am nächſten Montag beginnt Generaldebatte zum Etat. Am Frei. Darmſtudt, 12 Juni. Die deutſchnationale Partei hat folgende Anträge dem Landtag vor⸗ gelegt: 1. die Regierung um Herausgabe einer Neu⸗ bearbeitung des Heſſ. Bürgerbuches von 1909 zu erſuchen, das im Handel zu vertreiben iſt, 2. im Falle der Ablehnung der von der Deutſchnationalen Partei verlangten ſofortigen Kündigung des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsver⸗ trags dafür einzutreten 1. in die bereits zuge⸗ ſicherten Verhandlungen alsbald einzutreten mit dem Ziel dem deutſchen Wein-, Obſt⸗ und Ge⸗ müſebau einen heſſeren Schutz zu gewäbren 2 fur kurzfriſtige Kredite einzutreten, Steuererleich, terungen zu gewähren und die Weinſteuer auf zuheben, 3. und Sachverſtändige zuzuziehen. hatte verbo⸗ die! 1 Der Antrag nach Seligen. 1. Teilnehmer. 8 Die Fahrt findet am Sonntag, den 28. Juni, bei jeder Witterung ſtatt. Es können daran teilnehmen Mitglieder aus allen katholiſchen Vereinen. Schulkinder ſind aus geſchloſſen. 2. Aumeldungen Die Teilnehmer müſſen ſich bis ſpä⸗ teſtens Montag, den 22. Juni ange⸗ meldet haben, und zwar a) die ſämtlichen Mitglieder des Kirchen. chors„Cäcilia“ bei Herrn Lehrer Beller; 9 b) die Mitglieder der übrigen männlichen Vereine bei Herrn Kaplan Ott; c) die Mitglieder der Jungfrauen⸗Kongre⸗ gation bei Fräulein Barbara Helfrich. Bei der Anmeldung ſind für Fahrkarten und allgemeine Unkoſten 4.60 Mk. anzuzahlen, wofür ein Gutſchein ausgehändigt wird. Anmeldungen nach dem 21. Juni können keine Berückſichtigung finden. bei Neuverhandlungen Weinbauern 3. Sofortige Vorlage eines Geſetzes zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten, das dem veralteten unhygieniſchen Syſtem der Reglementierung mii und unſittlichen und Kaſernierung ü der Proſtitution, ſowie dem Grundſatz der dop- ferner beſchleunigte Vor. lage eines Schankſtellengeſetzes, deſſen Kern das Gemeindebeſtimmungsrecht der gemeinnützig betriebenen Schankſtätte ſein muß. Ferner darf unſer keinen Umſtänden eine Heraoſetzung des Jugendſchutzalters im Licht⸗ ſpielgeſetz bewilligt werden. 4. Der Landtag erſucht die Regierung, beim und das Vorrecht Raich dahin vorſtellig zu werden, daß auf dem Wege der Geſetzgebung das verantwortliche Zeichnen periodiſch erſcheinender politiſcher Druckſchriften durch Abgeordnete, die unter dem Schutz der Immunität ſtehen, unmöglich ge— macht werde. 5. Die Frage beſchleunigt zu prüfen, wieweit es tunlich und möglich erſcheiut, die bevor⸗ ſtehenden großen Aufgaben des Heſſiſchen Staa— 3. Programm. hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion: Abfahrt mit der Elektriſchen nach Weinheim; Ankunft in Seligenſtadt. Hochamt und Predigt in der Baſilika unter Mitwirkung des Viernheimer Kirchenchors„Cäcilia“, Beſichtigung der Baſilika und Abtei unter Führung der Geiſtlichkeit) Mittageſſen(0.80 Mk., 1.— Mk. und 1.30 Mk.); Andacht in der Baſilika; Führung durch die hiſtoriſchen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gemütliches Beiſammenſein im Saal „zum Rieſen“ unter Mitwirkung der Seligenſtädter Vereine; Abfahrt von Seligenſtadt. 1746 Uhr: 6 Uhr: 3/9 Uhr: 110 Uhr: 11 Uhr: 12 Uhr: 2 Uhr: 8 Uhr: 4 Uhr: 778 Uhr: die Berufsorganiſation des Handwerks betreſſen⸗ den Geſetzes zu angemeſſenen Preiſen den Weg zu ebnen, ſowie endlich für ſteuerliche Gerech— tigkeit am bodenſtändiſchen Gewerbe gegenüber den Regiebetrieben, Wanderlagern ete. einzu— treten. Weltſpiegel. :: Reichstagung des Reichs bundes der Zivil⸗ dienſtberechtigten. Vom 25.— 27. Juni findet in München der diesjährige Buudestag des Reichsbundes der Ziivildienſtberechtigten ſtatt, Neben Beratung der einzelnen Standesfragen wird das Problem der Zivilverſorgung in ſei⸗ machung unternommen den Straßen umgefallen. lenhaus gebracht werden. keine gemeldet. lonne. tes auf dem Gebiete der Urbarmachung großer Landſtrecken auch durch Verwendung von Inſaſ— und des Arbeitshauſes der jen der Strafanſtalten zu regeln, ſowie aus den Ueberſchüſſen Reichsgetreideſtelle erhebliche Mittel zur Ver⸗ beſſerung der Bodenverhältniſſe in Heſſen beim Reich zu beantragen und weiter der Grünland— wirtſchaft und Futtergräſergewinnung dauernd beſonders Aufmerkſamkeit zu ſchenken, ſowie end⸗ lich bei der Reichsregierung den Entwurf eine tung dieſer Frage. gung werden wir berichten. :: Pyſt⸗ des einer andern entreißen muß. No ich heute ſterbe, hätte er vielleicht gar keinen Reiz mehr für ſie. Aber ſo—“ „Dora, ich bin ſprachlos! Wo haſt du denn nur ſolche Erfahrungen geſammelt?“ „Vom erſten Augenblick an, wo ich Mabel Horgreaves gegenüberſtand und ihr Blick halb lauernd, halb ſpöttiſch und doch kalt prüfend über mich hinwegglitt, wußte ich, was ſie will. Von da an habe ich ſie ſcharf beobachtet ſogar ſtudiert, wenn du willſt, und wenn ich es dir auch nicht beweiſen kann, ſo fühle ich doch mit abſoluter Gewißheit, daß ich recht habe.“ In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür des nebenan liegenden Salons und Corner ſteckte den Kopf heraus. a „Dora, darf ich bitten, einen Augenblick herüberzukommen? Miß Hargreaves will fort⸗ gehen, und wir möchten vorher noch eine Frage an dich ſtellen.“ Dora war ſchon an ſeiner Seite. Sie ſchriiten durch den Salon in Richards Arbeits⸗ zimmer. Dort ſtand Miß Hargreaves, nachläſſig an den Schreibtiſch gelehnt, der mit Plänen und Papier bedeckt war und muſterte die Ein⸗ tretenden mit halb geſchloſſenen Augen. „Wie eine Katze!“ dachte Dora und ſtär⸗ ker als je ſtieg ein geheimer Widerwille in ihr gegen das ſelbſtbewußte, pikante junge Ge⸗ ſchöpf auf. Dann begrüßten ſie ſich einander höflich, aber kühl. Ueber Richard lag eine neue, beinahe feſt⸗ lich zu nennende Stimmung, und als er ſich jetzt an ſeine Frau wandte, klang ſeine Stimme heiter wie ſeit langem nicht.„Miß Hargreaves iſt in ihrem maiſon meublee nicht zufrieden und möchte das Quartier wechſeln. Nun zieht doch deine Freundin binnen kurzem in ihre eigene Wohnung nach Schöneberg hinaus, wo ſie ihr Büro eröffnen will. Alſo wird Metas Zimmer frei. Da könnten wir dieſes ſa Miß Hargreaves anbieten. Was meinſt du dazu? Dora ſah ihren Mann mit großen erſchreck⸗ ten Augen an, als habe ſie nicht recht gehört.“ rr f00ã ðͤVvF c ⁵˙·6w „Zu uns? In Metas Stube?“ fragie ſie dann mechaniſch. ‚Ja doch! Miß Hargreaves und ich wer⸗ den in der nüchſten Zeit geſchäftlich ſehr viel miteinander zu iun haben. Da wäre es ebenſo wünſchenswert wie bequem—“ „Du vergißt nur eines,“ unterbrach ihn Dora kalt,„daß Metas Stube urſprünglich mein Boudoir war, das ich wohl der Freun⸗ din für kurze Zeit abtreten, aber doch nicht dauernd an Fremde vermieten kann.“ „Verzeih, ich dachte—“ Eerner ſah peiftlich erſtaunt auf. Etwas wie Undeduld blitzte in ſeinen Augen auf. Was hatte deun Dora auf einmal wieder? Begriff ſie denn nicht, daß es ſein Wille war, und daß er ſeine Gründe dafür hatte? Inimer ſchoben ihre Launen ſich hemmend zwiſchen ſeine Pläne. Wie war ſie doch ſchwer⸗ fällig. Sein Blick fiel auf Miß Hargreaves, die gelaſſen zuhörte, ein undefinierbares Lächeln, 105 Spott, halb Triumph, auf den roten Lip⸗ en. Meine Frau wird ſich die Sache über⸗ legen und ſicher morgen einen beſſeren Beſcheld haben,“ ſagte er nervös. „O, nein, Miſter Corner. Laſſen Sie die Sache nur. Ich werde mir ein anderes Quge⸗ tier hier in der Nähe ſuchen.“ Mabel lächelte nun ganz harmlos. „In der Tat, ich bedauere ſehr, aber es geht wirklich nicht, die Wohnung iſt ſo klein. Durchaus nicht auf Vermietung berechnet,“ ſagte Dora immer noch in dem kalten, ent⸗ ſchloſſenen Ton, der an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig ließ.„Sie begreifen, Miß Hargreaves—“ f Das Lächeln auf den Lippen der Ameri⸗ kanerin ſchwand plölnlich. Ihre kühlen, klugen Augen tauchten einen Augenblick mit feind⸗ lichem Ausdruck wie zwei ſcharfe Klingen in die Doras.. g Dann richtete ſie ſich hochmütig auf. Un⸗ verhüllte Geringſchätzigkeit in jeder Linie. Gortſetzung folgt.). — ä—— nem ganzen Umfange aufgezeichnet werden. Die ſer Teil der Tagung ſoll der deutſchen Oeffent⸗ lichkeit Aufſchluß geben über die geradezu troſt⸗ loſen Verhältniſſe auf dem Gebiete der Zivil- verſorgung und über die ſtaatsvolitiſche Beden, Ueber den Verlauf der Ta⸗— und Telegraphenbeamten⸗Tagung. Vom 14. bis 16. Juni ſindet in Frankfurt s(Main) der Bundestag Bundes Deutſcher Der Wärchenvogel n großer Zahl det. ber 2 t eine beſondere Feier aus Anlaß des Wjährigen Jubiläums dieſer Bean tenklaſſen und der Organiſation verbunden. Eine gemein. ame Fahrt nach koblenz anläßlich der Tau⸗ ſendfahrfſeier der Rheinlande wird den Abſchluf per Tagung bilden. 1: ergwerksunglück. Auf der che„Karo⸗ line“ zwiſchen Dortmund und Bochum verun⸗ glückten auf noch nicht aufgeklärt Art und Weiſt pvler Bergleute tödlich. Zwei konnten nur als Leichen geborgen werden, während die benden anderen noch vor der Einlieferung ſtarben. Die ichung durch die Bergbehörden iſt einge⸗ itet. a 5 5:: Mittelalterliche Funde in Köln. Bei de Erdarbeiten für die Anlage einer Zentralheizun in St. Severin ſtieß man unter dem alten Kreuz gaug auf eine Reihe mächtiger römiſcher Stein ſärge, die im Mittelalter zu Beiſetzungen benutz worden waren. Dieſe Spur wurdre durch di die römiſche Abteilung des Wallraf⸗Richartz Muſeums ſorgfältig weiter verfolgt und führt zur Entdeckung einer unterirdiſchen Grabkam mer aus ſpätrömiſcher oder frühfränkiſcher Zeit die wohl erhalten geblieben iſt. Die Anlagf fleht in ihrer Art und Erhaltung einzig da, ung es ſind deshalb bereits Schritte zu ihrer dauf ernden Erhaltuno und allgemeiner Zugänglich, worden. Zur Klärung noch ſtrittiger archäologiſcher Fragen ſind noch eine Reihe von Unterſuchungen notwendig, di aber ſchon in den nächſten Tagen ihren Abſchluß finden dürften. :: Die Hitze n England. Geſtern ſind 113 Perſonen durch Hitzſchlag auf Todesfälle werden :: Erfindung eines engliſchen Es ſei ihm möglich, werden könne. als das Benzin würden von Die Mit⸗ des Jugenieurs hat großes Aufſehenf :: Ein neues Muſitinſtrument. Der ameri, klaniſche Erfinder Thomas Wilfred hat dieſe) Tage ein von ihm konſtruiertes Inſtrument, das er auf den Namen„Clavilux“ getauft hat, einem leinen Kreis von geladenen Gäſten vorgeführt. Jes iſt ein in Geſtalt eines Pian fortes erbautes Jurument, einen Schirm wiedergibt. Achirm Notturnos, Etüden und Rhapſodien er⸗ ſcheinen, die ſich zunüchſt als einfarbige Gebilde u erkennen gaben, um ſich im weiteren Verlauf zu einer farbigen Harmonie, zu entwickeln, ſich auf einer nufbaute, lereſſanten Vorführung beiwohnte, lebhafter Anteilnahme Neuland einer Kunſt, den Kindrſchuhen ſteckt. das Melodien durch Farben auf Man ſah auf dem die reichen Skala farbiger Nuancen Das erleſene Publikum, das der in— folgte mi! dieſem Abſtecher in das die heute freilich noch in Paris, 13. Juni. Wie aus Athen gemel⸗ det wird, iſt infolge des Rücktritts des griechi⸗ chen Innenmniſters ialakopulos eingetreten Meäglichkeit, daß der Präſident den Führer der ſtärtſten Partei der Nationalverſammlung Ca— andaris vird. 0 eine Kriſe des Kabinetts und es beſteht d'! mit der Kabinettsbildung betrauen ten erörtert, fahrplanmäßig 1,05 Uhr von Berlin nach Dres- i Nach Meldungen aus London ſteigt die Hitze von Tag zu Tag, 2500 Kilogramm Sie mußten ins Kran⸗ 15 Ingenjeurs. Auf der Jahresverſammlung des Gasingenieur⸗ verbandes in London teilte ein Mitglied mit, daß es ein Verfahren entdeckt habe, ohne Rauchbildung in Gas verwandelt werden als Nebenprodukt Petroleum zu gewinnen, das mit Leichtigkeit in Benzin umgewandelt ö das Petroleum ganz hervorragender Qualität ſein. teilung hervorgerufen. wonach Kohle Sowohl N 1 5 ir Hodeida mod gerüſtete Armee von 35000 Mann zuſammen, um mit ihr den Vormarſch auf Mekka anzutre⸗ ten und den Streit zwiſchen dem König Ali und zem Wahabitenfürſt Ibn Saud zu beenden. Der ieſchlagene Iman Idris von Aſir iſt nicht in — Begegnung zweier Arbeitsminiſter, Ge⸗ legentlich einer Reiſe, die der engliſche Arheits⸗ miniſter durch Deutſchland machte, hatte er am 10. Juni in Franſurt a. M. eine Begegnung mit dem deutſchen Arbeitsminiſter. Die beiden Miniſter ſprachen ſich informatoriſch über eine Reibe von Fragen aus, die beide Länder inte⸗ refſicren. Dabei wurden auch die Schwierigkei⸗ die ſich aus der Auslegung des Waſhingtoner Abkommens für deſſen Ratiſizie⸗ Jürg und Durchführung ergeben. 5 :: Unfall eines Verkehrsflugzeuges. Das den kommende Verkehrsflugzeug geriet über der Elbe gegen 2 Uhr nachmittags ſtarte Sonnenbzen, daß der Fühn eine Not⸗ landung vornehmen mußte. Beim Aufſetzen auf den Boden wurde ſein Flugzeug beſchädigt, Der Führer erlitt glücklicherweiſe nur unerheb⸗ liche Verletzungen an beiden Beinen, während die Fluggäſte durch Glasſplitter leicht verletzt. wurden. N:: Amundſen. Der Direktor der Dornier⸗ Werke, Heinrich Schultze⸗Frolinde, der dem Start der Amundſen⸗Expedition beigewohnt hal und den Blättern zufolge in Oslo wieder einge troffen iſt, erklärte daß die Flugzeuge, die beim Start 3050 bezw. 3100 Kilogramm zu tragen hatten, obwohl die Maximaltragfähigkeit nur betrage, ohne Schwierigkeiten und in ſpielend leichter Weiſe aufgeſtiegen ſeien. geſtern in ſo die beiden norwegiſchen Ploten ſeien ganz her⸗ borragende Flieger, ſodaß jede Möglichkeit eines Fehlers beim Start oder während des Fluges zusgeſchloſſen ſei, doch ſeien Landungen im Po⸗ argebiet mit o großen Schwierigkeiten verbun— den daß die Annahme eines Unfalles naheliege, ohne daß dieſer jedoch der Expedition irgend, wie verhängnisvoll geworden zu ſein brauche. Päpſtliche Auszeichnung. Gladbach, 13. Juni. Dem langjährigen Mitarbeiter der Zentralſtelle des Volksvereins in München-Gladbach. Dr. van den Boom, wurde vom Papſte der Gregoriusorden ver— liehen. 5 i Die Dominions und die Sicherheitsfrage. London, 13. Juni. In Regierungskreiſen wird angenommen, daß die hinſichtlich des Sicherheitspaktes noch ſkeptiſchen Liberalen u. Arbeiterparteiler nach Veröffentlichung der be⸗ trefſenden Dokumente ihre oppoſitionelle Hal⸗ tung teilweiſe aufgeben werden. Die Domi⸗ nions, die bei wichtigen Angelegenheiten, die das geſamte engliſche Weltreich betreffen, be⸗ fragt werden müſſen, ſind bisher über die Entwicklung der Fragen auf dem Laufenden, jehalten worden. Nach der erfolgten engliſch⸗ ranzöſiſchen Einigung wird, wie verlautel die britiſche Regierung die Stellungnahme der Dominious einholen. Falls dieſe den Garan⸗ tiepakt ablehnen, würde die engliſche Regie⸗ rung die darin enthaltenen Verpflichtungen nur als eine begrenzte Verbindlichkeit Eng⸗ lands erklären können. Kanada annektiert die Polarregion. London, 13. Juni. Mit Beginn des kom⸗ menden Monats beabſichtigt die kanadiſche Regierung, in das Polargebiet Polizei⸗ Ein Segelfliege⸗rRoman von F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin.) (26. Fortſetzung.) „O ja— ich begreife. Sie ſind ja eine Deutſche! Wie könnten Sie irgend etwas an⸗ deres in ſich zu Wort kommen laſſen, als die banalen Gefühle ſentimentalen Eigentums⸗ eechts an—— Ihren Mann? Man muß wohl in einem freien Lande geboren und erzogen ſein, um ſich über dieſe eheliche Monopoliſie⸗ rung zu rein geiſtigen Höhen erheben zu kön⸗ zen, wo nicht nur das Herz des Mannes, ſon⸗ bern auch ſein Verſtand und ſein Berufsinte⸗ kreſſe eine Rolle ſpielen. Dieſe Dinge zu tren⸗ len, war nie die Sache der deutſchen Frau. Audien Corner.“ Und Dora ſtumm zunickend, ſchritt ſie tuhig, kühl und ſpöttiſch hinaus, als habe ſie ſoeben eine harmlos liebenswürdige Unterhal⸗ tung gehabt. Dora ſah ihr zornig nach. Empörung, Unruhe und Staunen kämpf⸗ en in ihr. Wie durfte dieſes Mädchen ſich er⸗ dreiſten, ſo mit ihr zu ſprechen? Trat ſie nicht auf, als habe ſie die allererſten Rechte hier? . Und obwohl ſie ihr als Hausfrau unzweideu⸗ lig die Tür vor der Naſe zugemacht hatte, chritt ſie von dannen wie eine Siegerin. Er aber ſchwieg dazu. Schwieg auch letzt noch, ſtand mit finſterem Geſicht am Fen⸗ ſer und fand es nicht einmal der Mühe wert, Notiz von ſeiner Frau zu nehmen. . Tränen ſtiegen Dora in die Augen, eber . unterdrückte ſie gewaltſam. Sie wußte aus erfahrung, daß Richard dann immer doppelt ſeizbar wurde, wenn ſie weinte. Sie zwang ſich zu möglichſter Ruhe. . Richard, willſt du mir nun erklären, was dleſes alles bedeutet?“ A. Er fuhr herum, als habe er nur auf dieſe Frage gewartet. In ſeinem Blick war wieder drüben geboren wurdeſt. Was du mir zeute das kalte Funkeln, das ſie in der letzten Zeit ſchon oft erſchreckt hatte. Welten ſchienen dann zwiſchen ihnen zu liegen. „Ich denke, das iſt ſehr klar; ich wollte, daß Miß Hargreaves zu uns ziehe, und du haſt— verſtändnislos wie immer— meine Pläne durchkreuzt. Noch dazu in äußerſt takt⸗ loſer Weiſe, daß ſie nun glauben muß—“ „O, Richard, du wollteſt wirklich? Du— wollteſt es, ich dachte es ſei ihr Wunſch.“ „Nein, es war der meine. Und eine andere Frau als du hätte ſich natürlich geſagt: Er wird ſeine Gründe dazu haben.“ Ueber Doras Stirn glitten finſtere Schat⸗ ten.„Ich ſah nur die Gründe, die— ſie dazu hat,“ verſetzte ſie gereizt. Er lachte ſpöttiſch auf. „Ach ſo, du biſt alſo wirklich eiferſüchtig. Du fürchteſt einen feindlichen Eingriff in deine Rechte. Wie gut doch Frauen einander kennen und verſtehen. Ich dachte, es ſei nur eine kleine boshafte Rache von Miß Hargrea⸗ ves— und nun hat ſie doch recht gehabt.“ Ich leugne es nicht. Aber wenn Frauen einander raſch durchſchauen, und ſie tun es in der Tat, ſo habe eben auch ich Mabel Har⸗ greaves durchſchauf, Richard. Das, was dieſes Mädchen ſo beharrlich wieder und wieder in deine Nähe treibt, iſt nicht dein Beruf, ſon⸗ dern du ſelbſt biſt es. Glaube mir, Richard, ſie will deine Leidenſchaft wecken, ſonſt nichts.“ Der ernſte Ton, mit dem ſie ſprach, ließ Corner einen Augenblick ſtutzen. Doch ärgerlich warf er den Kopf zurück. „Lächerlich! Aber ich wundere mich nicht mehr über die Kleinigkeit deiner Auffaſſung nach den Proben, die ich davon bereits auf anderen Gebieten kennen lernte. Auch darin hat die Miß ja leider recht. Ihr deutſchen Frauen ſeid unfähig, weiter zu ſehen, als der Horizont eurer Liebe reicht. Ihr könnt nicht darüber hinwegkommen!“ Dora ſah ihn traurig an. „Auch deine Mutter war eine Deutſche, Richard, und du ſelbſt biſt einer, wenn du auch Brüſſel, 13. Ii. zu annektieren. Durch einer eventuellen Annektierung der Nordpol⸗ region durch den amerikaniſchen Forſcher Mae Millau, der ſich bekanntlich vor einigen Tagen auf die Suche nach Amundſen begab, vorge⸗ beugt werden. Poullet gibt ſeinen Auftrag zurück. Die geſtrige Abſtim⸗ mung der katholiſchen Fraktion von Kammer ſund Senat hat das Vertrauensvotum für Poullet mit nur einer Stimme Mehrheit angenommen. Inſolgedeſſen teilte Poullet dem belgiſchen König mit, daß er den Auftrag zur Kabinettsbildung zurückgebe. Die Möglichkeit der Spaltung der katholiſchen Partei iſt ſehr nahegerückt. Außerdem erſcheint es als nicht ausgeſchloſſen, daß nunmehr ein rein ſoziali⸗ ſtiſches Kabinett gebildet wird mit Unter⸗ ſtützung des demokratiſchen katholiſchen Flü⸗ gels. Ein Bund der unterdrückten Völker. Berlin, 13. Juni. Wie die„Zeit“ von gut unterrichteter Seite erfährt, ſind Beſtrebungen im Gange, die die Gründung eines„Bundes der unterdrückten Völker“ bezwecken. Die Vor⸗ verhandlungen ſind ſchon ziemlich gediehen, ſo daß mit der Gründung noch im Laufe des Monats Juni zu rechnen iſt. Die Gründung ſelbſt wird in Berlin erfolgen. Die deutſch⸗franzöſiſchen Induſtrieverhand⸗ lungen. lungen, und der franzöſiſchen Induſtrie nach London gereiſt ſind auf Wiederherſtellung des europä- iſchen Schienenkartells. Die Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und franzöſiſch Schwer induſtrie wieder aufgenommen werden. Aus Nah und Fern. FI Alzey, 11. Juni. Taſchendiebe ſtahlen zwei Dienſtmädchen aus Grünſtadt, die unterwegs die ganze Varſchaft. Zum Unglück hatten die Mädchen nur Fahrkarten bis Alzey. Die Mitreiſenden ſtellten unter ſich ei. k. ine Sammlung an und ermöglichten den Beſtohle⸗ nen die Heimfahrt. Bingen, 11. Juni. Felde in der Verlängerung der Kronſtraße fand man ein Metallbecken von etwa 30 Meter Durch⸗ meſſer aus Bronce. In dieſem befanden ſi! einer Reihe etwa 70 Gegenſtände aus Bronce und Eiſen, die wahrſcheinlich das Inventar eines Arztes darſtellen, der vielleicht im dritten oder vierten Jahrhundert nach Chriſti gelebt hat. e zu er n. Au 5 rgſtraße ko men die gleichen erfreulichen Mitteilungen. Offenbach, 11. Juni. Verhaftet wur offener Straße dahier der frühere kemmun Abgeordnete Hertle, der wegen politiſcher Berz gehen eine mehrwöchentliche Freiheitsstrafe 3 verbüßen hat, ſich aber trotz Aufforderung Behörden nicht geſtellt hat. i Müllheim, 12. Juni. Ein ſchueres Auto glück ereignete ſich heute früh auf, der Landſtrg zwiſchen Müllheim und Auggen. Ein Freſdur ger Auto fuhr in raſender Geſchwindigkeit Baſel zu, onnte aber auf der Straße von 0 eine Biegung nicht richtig nehmen und fuhr gegen eine Telegraphenſtange, daß ſie weggeriſ ſen wurde ind der Wagen auf einen Bau aufprallte und zertrümmert wurde. Der Eh ſeur mußte mit ſchweren Verletzungen in Müllheimer Krankeuhaus verbracht werden, er kurz darauf ſtarb. Der Fahrgaſt, der in we tem Bogen aus dem Wagen herausgeſchlede wurde, erlitt nur leichtere Verletzungen. Monheim(Schwaben), 12. Juni. Der rige Martin Friedel hat nach einem vorausge gangenen Streit einen eigenen 38 Jahre alten Sohn durch mehrere Schüſſe tödlich verletzt. Verſtorbene hinterläßt eine Frau und zwei der. Der Vater Friedel wurde in das Lande gefängnis eingeliefert.— ſollen am 16. Juni in Luxemburg von Mainz kamen und nach Hauſe fahren wollten, Bugert gibt ſich zweimal geſchlagen. Bei Ausgrabungen im Lokale Nachrichten. Viernheim, 15. Junk. + Unglücks fall mit Todesfolge. Zchweſter von Frau Beriſche, die vergan Woche vom beladenen Heuwagen gefallen iſt, it an den dabei erlittenen ſchweren Verletzung heute Nacht geſtorben. Berlin, 13. Juni. Wie die„Voſſ. Ztg.“ a'ts Paris erfährt, beziehen ſich die Verhand⸗ zu denen die Vertreter der deutſchen Herzliches Mitgefühl wird der Familie entgegengebracht. * Im Befinden des im Berufe verun⸗ glückten Metzgers Kempf iſt leider nichts erfreu⸗ liches zu berichten. Es ſoll, wie wir uns heute früh erkundigten, dem bedauernswerten jungen Manne ein Bein amputiert werden. Schweinemarkt.„ Weinheim., 13. Juni Zugeſührt 34 Stück; verkauft 266 Stück; Milchſchweine wur den verkauft das Stück von 15—22 Mark Läufer das Stück von 30— 40 Maik. 7 f Sport und Spiel (Schluß) Schachabteilung„Sodalität“. Hei 12. Brett Beyer, L.— Knapp E., V. 2.0. Auch beweiſe die Verluſtpunkte des Viernhelmers Herrn Knapp daß Lampertheim auch am Ende noch gu: Spleler hatte. Das Geſamtergebnis iſt 161, Punkte gegen 7¼ Punkte zu Gunſten von Lampertheim. Lampertheim kann und wird mit dieſem ſchönen Stege der Mehrheit zufrieden ſein. —— Affolterbach i. O., 11. Juni. wurde Folgen ſtarb. Erbach, 11. Juni. Heidelbeergegenden Deutſchlands glückt——“ Er fuhr ſich über die Stirn.„Ja, auch heute noch würde mich die Tiefe und Innigkeit der Liebe einer deutſchen Frau beglücken, wenn ſie fähig wäre, ſich gelegentlich auch zu er⸗ heben über alle egoiſtiſchen Niedrungen der Liebe. Wie ſehr der Mann auch liebt, er hat darum doch noch eine Welt in ſich, die nichts mit Liebe zu tun hat, die ihm aber gleich hoch und wertvoll iſt, ſeinen Beruf. Das ſollteſt du begreifen. Und eines Mannes Seele ganz u. reſtlos erobern heißt, auch ſeine Berufsintereſ⸗ ſen teilen! Einſt ſchien es ja ſo zu ſein zwi⸗ ſchen uns. Aber du haſt dich ſehr geändert, Dora———, du weißt das ſelbſt. Aber du ahnſt vielleicht nicht, welchen tiefen Zwieſpalt du damit in mein Leben getragen haſt. Statt wie in den erſten Monaten unſerer Ehe Ruhe und Glück über mein Schaffen zu verbreiten, muß ich heute bei jeder Gelegenheit in dir die geheime Widerſacherin meiner Pläne und Ar⸗ beit finden. Bisher war es nur deine törichte Angſt, jetzt quälſt du mich gar mit grundloſer Eiferſucht. Das iſt merkwürdig und— uner⸗ träglich. Miß Hargreaves denkt nicht daran, mich erobern zu wollen. Es iſt auch abſurd, ihr, der blind dem Sport ergebenen Frau dies zuzutrauen.“ „Sag das nicht, Richard. Im tiefſten Grunde ſucht das Weib, und mag ſie einer Na⸗ tion angehören, welcher ſie will, doch immer nur den Mann und ſeine Liebe. Auch Babel Hargreaves tut es, und der Segelflugſport iſt ihr nur der Weg dazu.“ Er wendete ſich verletzt ab. „Deine Eiferſucht macht dich blind.“ Dora trat zu ihm und ſchlang angſtvoll die Arme um ſeinen Nacken. „Richard. iich nicht. Aber viel⸗ leicht haſt du re. Ich liebe dich zu ſehr, und doch bin ich nicht den rechten Weg gegangen bisher— ich war dir, ohne es zu wollen, ein Hindernis auf deiner Bahn. Vergib! Ich will anders werden! Will meine Angſt unterdrük⸗ ken, wieder wie früher mit dir arbeiten und dir nie, nie mehr widerſprechen.“ Dieſer Tage der Steinhaumeiſter J. Hintenlang aus Ober⸗Abſteinoch von einem Laſtauto angefahren. das er mit ſeinem Motorrad überholen b oate. Er wurde dabei derart verletzt, daß er an den Nach Berichten aus ver⸗ ſchiedenen Teilen des Odenwaldes, wie aus den zaben wir in zum Vorwurf machſt, hat dich früher be⸗ Aber auch Viernheim iſt mit ſeinen Erfolge zufrieden. abteilung vor faſt kaum einem Jahre erſtanden wodurch ihr ſicherlich noch manch ſchöner Erfol erwächſt. G. Sie ſah ihm bittend in die Augen. Und ſein Blick wurde weit; auch er wollte hoſſen. „Dora, mein Lieb, wenn du das könntest, wir wären ſo glücklich.“ „Wir werden es wieder ſein, ich verſpreche es dir. Du wirſt mir deine neuen Pläne er⸗ klären, und dann werden wir Leute ſuchen, die dir die Mittel geben zum Bau des neuen Apparates. Ich will ſelbſt nach Wien fahren und Papa ſo lange bitten, bis er dir das Geld dafür gibt.“ n „Sagen wir ganz offen, daß dazu mein Geld das Seinige beitragen ſoll.“ f Aber, Got ſei Dank, er brauchte dieſen phi⸗ liſterhaften Mann nicht um Geld zu bitten, brauchte ſich nicht noch ſo weit zu bücken, um das Geld zu erhalten, das er ihm in ungerech⸗ tem Mißtrauen einſt nicht auszahlte. Stolz ſtrahlend richtete er ſich auf. „Das iſt nicht nötig, mein Herz, der neue Apparat iſt geſichert, Miß Hargreaves iſt ſehr reich, ſie ſtreckte n'[die Mittel dazu vor. Heute haben wir unſeren Vertrag abgeſchloſſen; des halb hätte ich ſie auch gern als Hausgenoſſin bei uns geſehen.“ „Miß Hargreaves?“ „Ja, und du begreifft nun, nicht wahr? Vor ihr, als der Geldgeberin, kann ich die De⸗ teils der Konſtruktion nicht geheim halten. Sie hat ein Recht, die Herſtellung mit zu über⸗ wachen. Andererſeits möchte ich aber auch nicht, daß ſie, wie bisher, mit all den anderen Fliegern in allzu naher Verbindung bleibt. Wenn ſie auch ſelbſt das größte Intereſſe au der Geheimhaltung hat, ſo könnte ihr doch leicht ein unbedachtes Wort entſchlüpfen. Wir wollen doch die Welt überraſchen mit dem neuen Märchenvogel, der diesmal wirklich „Märchenvogel“ beiten ſoll. Hier bei uns wäre ſie ne ert. Dora, du ſagten vorhin, du wollteſt zünftig wieder tapfer Seite an Seite neben mir ſchreiten, nicht bloß als Weib, ſondern auch als verſtändnisvolle Ge⸗ fährtin. Willſt du Miß Hargreaves auch jetzt noch unſer Haus aus kleinmütiger Gifer⸗ ſucht verſchließen?“ (Fortſetzung folgt.) — Mit Rückſicht deſſen, daß die Schach⸗ ſſt und aus meiſt nur Spielern mit wenig Spielzeit beſteht, bedeutet die Veranſtaltung gegen Lampertheim für ſie eine gute Leiſtung und hat ſicherlich auch Viernheim ſomit gut vertreten. Möge die Abteilung weiterhin feſt vereint bleiben,