5 ier Fnzeiger Viernheimer Tageblatt Friſch eingetroffen: i Kir ſchen, Eitronen, Bananen, Reue Kartoffel, Salat, Gurken, grüne Erbſen, Karotten, Rahma, friſche Eier, Süß rahmtaſelbutter, Schokolade u. Bonbons Georg Winkler 12, Weinheimerſtraße 10. SCT LIE 22532 LTF ITIEaö ZT IC IIC AT2T P T zP2g garn. Vergnügungs⸗Ge Achtung!„Frohſinn“ Achtung! Morgen Sountag, 21. Juni, nachmittags 3 Uhr 5 findet unſer diesjähriges unter beſonderer Berückſichtigung der derzeitigen Verhältniſſe in Oberſchleſien(Stungelmer Rettung—. Sternhetmer Nachrichten) (Biernhetmer Bürger-Zta.— Viernh. Volksblag 2K 11 0 0 1 Wald⸗F hinter dem Gaswerk ſtatt. Zur Verſchönerung des Feſtes haben verſchiedene Geſangvereine ihr Erſcheinen zugeſagt; außerdem wird die hieſige Feuerwehrkapells noch zur Ermunterung beitragen. Wir laden hierzu die zanze Einwohnerſchaft Viernheims ein. Abmarſch mit Muſik um halb 3 Uhr am„Deutſchen Michel“. 5 8 Auf zum Waldfeſt! Der Vorſtand. See Spielplan am 20. u. 21. Juni „Duukle Gaſſen ein ergreifendes Drama in 5 Akten. . Die lagd nach Wahrheit — Bekanntmachung. Betr.: Feuerwehrübung. Am nächſten Sonntag, den 21. ds. Mts. 58 eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahr⸗ Unentſchuldi⸗ Jmgtes Fernbleiben der Letzteren wird vormittags /6 Uhr findet ganges 1900 ſtatt. zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 18 Juni 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Marian. Jünglings-Sodalität Am Sonntag, den 28. Juni begeht Jünglingsverein Lampertheim ſein 25jähriges Stiftungsfeſt, an dem ſich auch unſere Sodalität als Nach bar⸗ verein beteiligt. Abfahrt 1.27 Uhr. Wir verweiſen des Näheren auf den lokalen der Teil der heutigen Nummer. Der Vorſtand. eln Geſellſchaftsfilm in 5 Akten wie er Geſangverein g nur ſelten gezeigt wird. Deutſcher Offizierbund, e leriebund, Kameradſchaftl. Vereinigung der 109er, 110er, 111/142er, 112er, 169/170, und das II. Loͤſt.⸗Inf⸗Batl, 0 0 Marineverein, Militärverein, Pionierverein, Schlageterbund, Schützenverein, Vorverkauf in den ſpricht der ehemalige kathol. Feldgeiſtliche der 28. bad. Inf. Div., Herr Pfarrer Meier et 54 Kula, Lichte 8 90 Mittwoch, den 24. Juni 1925, 0 abends o Uhr in Weinheim in der Turnhalle d. Realgymnaſiums aus Gleiwitz in Oberſchleſien am Hierzu laden ergebenſt ein: Vereln für das Deutſchtum im Ausland, Artil⸗ Heidelberg XIVII3, Kriegerverein, Alldeutſcher Verband. Eintritt 50 Pfennig Buchhandlungen: Keller und Schäffner. Sonntag nachmittag halb 4 Uhr Süngerbund. 8 große Kinder⸗Vorſtellung. Dampfkäſefabrik Rendsburg 699. e Ia. Elderfettkäſe 9 Pfd.⸗Mk 600 franko 82 25 Fc cee Tree Arran AR Heute Abend halb Uhr Geſanaſtunde. Reſtloſes Erſcheinen wird erwünſcht Der Dirigent. Starke Ffahlens taugen zum Bauen von Schup⸗ pen geeignet, ſowle Schwarten für Streifböden und Ein⸗ zäunung verwendbar, ab zugeben Auguſt Hanf 9. V., Mernheim(lessen). Heſſ. Amtsgerichts Limpertheim eingetragen. Zweck des Vereins iſt Förderung des Wohnungsbaues. kann jede unbeſcholtene Perſon werden. f ole folat: Es werden lfd. nummerierte Antellſcheine von Nr. welche für fich eine Serie bildet, 1 bis 4000 gratis tettnehmen kann. Der Auteilſchein koſtet 10 Mk. Dritten gegenüber. Häuſer unter behördlicher Auſſicht nach Maßgabe der Satzungen. D. J. K. Viernheim Am Sonntag, den 21. Juni 25 Beteiligung an dem Deutsche Jugendkraft Werbe⸗Tag in Lorſch. — — 8 Staffettenläufe, Vierkämpfe, (1500 Meter) teil.(Schöne Prämtierung) Abfahrt halb 10 Uhr per Rad am Friedhof. Der Vorſtand 2 Mittag ab Wir nehmen lediglich an den leichtathletiſchen Wettkämpfen wie 17 8 he⸗ ſtehend aus Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, 100 Meter-Lauf und Jugendkraft⸗Werbelauf durch Lorſch Holzhand lng Hausſchlachtung! Pon heute Samstag werden kann. dem Dlener Jakob Nägel, Waſſergaſſe, Ecke Frledrich⸗Ebertſtraße. hausgemachte alieder beſteht. auf den Anteilſcheinen auftedruckt ſind, zu erſehen. einmal, ſondern können auch ratenweiſe bezahlt werden. Viernheim, den 6. Junk 1925. Im Auftrage des Geſamtvorſtandes: Peter Wedel Wurſt und Fleiſch zu verkaufen Nikolaus Adler Nadfahrerverein„Einigkeit“ Heute Samstag abend 8 Uhr Vorſtands⸗Sitzung im Lokal„zum neuen Bahnhof“. 8 ½ Uhr Mitglieder- Versammlung wozu um das Erſcheinen aller Mitglieder gebeten wird. Unter anderem Beſprechung wegen Beteiligung am Feſt des Radfahrer⸗Vereins„Eintracht“. Der Vorſtand. Weinhelmerſtr. 35. Bauunternehmer. Zimmermeiſter. Verein Zur Förgrung d. Wonnungsbaues Unterm 3. ds Mis wurde obiger Verein in das Vereinszegiſter Mitglied Die Erſtellung der Häuſer geſchieht 1 bis 1000. von 1001 bis 2000 uſw. verausgabt Die fünfte Serie iſt eine Freiſerie an der jedes Mitglied von Nr. Irgend welche weitere Verpflichtungen der Mitolieder beſtehen nicht, auch keine perſönliche Haftung Die Verloſung erfolgt nach Fertigſtellung der fünf Drei Häuſer ſind bereſts in Angriff, ſodaß mit der Fertigſtellung des 5. Hauſes bei genügender Beteiligung in drei Monaten gerechnet Die Anteilſckeine ſind zu beziehen bei den Unterzeichneten und In Anbetracht des guten Zweckes und zur Behebung der Wohnungs not, wird um rege Beteiligung erſucht, zumal gar kein Riſiko für die Mit⸗ Des Näheren beliebe man aus den Satzungen, welch, Dle Anteilſcheine im Betrage von 10 Mark brauchen nicht auf Mich. Froſchauer Monats⸗Versammlung am rarer arenen im Gaſthaus„zum Löwen“. 28222 TN Tagesordnung: 1. Bevorſtehende Veranſtaltungen. 2. Vortrag des Präſes. e Ararzrarg 24 LANA SIT T sT TF rPzE252 33a ear Sonntag, den 21. Juni 1925 3. Wichtige lokale Angelegenheiten. 0 Kutholiſcher Aweleeen . . ä— Todes⸗ Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die tieſtraurige Nachricht, daß mein lieber guter Gatte, unſer treubeſorg⸗ ter Vater, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Oukel Herr Josef Heinrich Winkler]. Schneidermeiſter heute vormittag 310 Uhr nach langem — Frülange Santatsnoloan? . bonm Roten Kreuz Ortsgruppe Viernheim. Tüchtige Iigarrenmacherin die auch Wickel machen kaun per ſofort geſucht. E. Heidelberger& Söhne Mannheim, E 5, 13. Am Sonntag, den 21. Juni 1925 veranſtaltet die hieſige Sanitätskolonne eine Turne heim. Abfahrt der Wettkämpfer Teilnehmer und ſonſtigen 7.43 Uhr O. E. G. Abfahrt per Rad 8 Uhr Weinheimerſt raße. Die Wettkämpfe Die Turnwarte. r bun dl. 2 Morgen Sonntag Gau⸗ 4 N meiſterſchaften in Wein⸗ finden auf dem Sportplatz im Gorx-[. 2 A f 0 ˖ hetmer Tal ſtatt. W 7975 us 1 + Taussammiung zu Gunſten des Roten Kreuzes. Die Samm- mit großer Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 45 Jabren in ein beſſeres Jenſeits abgerufen wurde. Wir bitten, ſetner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 20. Juni 1925. Dle teſtrausrnd Hintersllebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonn taa nachmittag nach der Andacht von Lampertheimerſtr. aus, ſtart lung wird von unſeren Mitgliedern vorgenom- men und der Einwohnerſchaft auf das Wärmſte empföhle Kasten- und TLeiterwagen Der Vorſtaud und deren Erſatzteite, ſowle alle Aroeiter⸗Radfahrer⸗Bund„Goltdarität“ Miigliedſchaft Wanderer. empſiehlt ſehr preiswert 1 Erntegeräte wie Prima Senſen, Gabeln, Ernterechen u ſ. w. Pal. Winbenbach, Gchloſſermeiſter. Gas- 1181 Koohherde Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem ſo ſchmerzlichen Verluſte unſerer nun in Gott ruhenden lieben Schweſter und Tante 55 21. Zunt 1925, nachm. 12 Uhr N Wurde Arm Asch „Hegro-Kraftpulver“ in 6—8 Wochen bis 30 Piund Zunahme. Garantiert unschädlich. Aerziſich emp- ſohlen. Streng reell! Viele Dank schreiben. Preis Karton mit Gebrauchs- Auweisung 3 Mark, Porto 30 Piennig. 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Lorſcherſtr. 10. — 0 555 238 ach Weinheim Sonntag, den 2 e— 155 e* Jalob Wiuhenbuch Fräulein Auna Ne ner ſagen wir auf dieſem Wege Allen unſern herzlichſten Dank. 6 f In tiefem Schmerz: g Frau Karl Bertſche u. Kinder. . T Landwirte! Iro Mänmaschlne kaufen Sie unſtreitig am beſten in dem alt⸗ renomierten und ſachmänniſch ausgeführt. ö J. Wunderle Vertreter erſter Fabriken. sl Spezlalgescnaft für Canumaschinen Dort werden auch Ihre Reparaturen prompt 3245 405 1 0. Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins bauß gebra ratis beilagen: wöchentl. Samsta ub lumen, halbſährlich einen Fahrplan, ſowie einen das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne anbkalender.— Annahme von Abonnements täglich Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederho. abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchlu vorher.— Inſerate müſſen bei für Inſerate und Notizen vormittags 8 0 8 17 Uſgabe bezahlt werden, mit 2e Nor, größere Arie ene usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſieh Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der en Bür geunſpre her 111.— Veitſcheckonii Nr. 1577 Am Frankfurt a. M e e a N ee Montag, den 22. Juni 1925 Nmundsens Polarflug Der Verlauf des Fluges. Berlin, 19. Juni. Nach einem dem Ber⸗ liner Tageblatt über Oslo zugegangenen Be⸗ richt hätte die Expedition Amundſens, wenn ſie noch kurze Zeit in nördlicher Rich⸗ tung weitergeflogen wäre und dann erſt einen Landungsverſuch gemacht hätte, den Pol tat⸗ ſächlich erreicht. Amundſen hätt erwogen, nur den Pol zu überfliegen, ohne genaue Beobach- tungen anzuſtellen. Schließlich kam man über⸗ ein, anſtatt den Flug weiter nach Norden kort⸗ zuſetzen, den Rückflug weiter nach Oſten zu verlegen, um dabei bisher noch unenldeckte Gegenden feſtzuſtellen. Die größte Schwierig- keit bot der neue Start. Die Lage wurde da⸗ her ziemlich kritiſch. Unter den arößten Schwie⸗ rigkeiten konnte endlich eine Maſchine ſtarten. Am 15. 6. verſuchte die Expedition mit be⸗ trächtlich verringerter Ladung einen neuen Start. Faſt die geſamte Ausrüſtung wurde über Bord geworfen. Nach einem aufregenden gſtündigen Flug gelang es. das Nordkap zu erreichen. Dort landete die Expedition, um günſtige Winde abzuwarten. Der Benzinvorrat betrug 1200 Liter. Unmittelbar nach der an— dung am Nordkap paſſierte der norwegiſche Segler„Sjönir“ das Kap. Amundſen nahm ſofort die Verbindung mit dem Sealer auf. Das Flugzena wurde darauf ins Schlepptau genommen. In der Nacht mußte die Exvedi— tion an der Weſtſeite der Tranklin-Bucht Schuß ſuchen. Als auch am 16. 6. der Sturm nicht nachließ, verließ mehrere Mitalieder der Expedition mit dem genannten Schiff die Bucht. um in Kingsbay neues Benzin zu ho⸗ len. Die Expedition fam ſchließlich um 1 Uhr nach“s in Kingsbay an. Die über Newyork bierheralanaten Nach— richten über das Schickſal der Teiſnehmer an der Norpvolexpedition während der vier Wo— chen enthalten noch Einzelheiten über den Aufenthalt in der Nähe des Pols und über die Rückkehr. Danach ſei es zweifelhaft, ob die Rückkehr gelungen wäre. wenn die bei⸗ den Mitoalieder der Ervedition. Dietrich⸗ ſon und Om dal nicht von Ellsworth mit eigener Lebensgefahr vom Tode des Er— trinkens gerettet worden wären. Amundſen ſei nach den nach Amerika oeſanaten Berichten nahe daran geweſen, den Pofflua zit wagen Er habe aber wegen des geringen Benzinvor— rats auf den lun versſchten müſſen. Amund⸗ ſen dürfte wabhrſcheinlich zunächſt das Flua— zeug„N 25“ zurückholen und dann nach Oslo zurückkehren. Wie Meldungen aus Osſo beſa⸗ gen, wurden beide Fluazeuge bei der Notlan⸗ dung getrennt. Erſt nach aroßer Mühe gelang es den Beſatzung des zweiten Fluazeuges. Amundſen wieder zu finden. Man hate ein? Möolichkeit. einander näher zu kommen und erſt nach vier Tagen gelang die Ueherſchreitung der GEismaſſen. Ein ſugzeng war mit der Spine gegen die Wand eines eisherges ge— ſtoßen. An Tieren wurde während der ganzen Zeit nur ein Seehund und drei Schneegänſe entdeckt. Die Beſanung bielt ſich faſt wöhrend der ganzen vier Wochen in dem lasen duf wenn nicht Meſſungen voroenommen wurden die Aukune tin Hiegapan. London, 19. Juni. Bei der Ankunft Amundſens in Kingsbay ſpielte ſich eine dra matiſche Szene ab. Eine große Menſchenmenge hatte ſich auf dem Quai verſammelt, um die Abfahrt der„Heimdal“ zu beobachten, als plötzlich durch den Nebel der norwegiſche Robbenfänger„Sjoeliv“ langſam in den Ha⸗ fen einfuhr. An Deck wurden viele Menſchen beobachtet. Plötzlich rief jemand:„Da iſt Amundſen!“ Der Forſcher wurde mit lautem Hurra an Bord des Schiffes begrüßt, Amund⸗ ſen erzählte nun, daß die Beſatzung der bei den Flugzeuge lange Zeit von einander ge⸗ trennt war. Während dieſer Zeit habe Elles⸗ worth Dietrichſon vom Tode des Crtrinkens gerettet. Enttäuſchung und Begeiſterung. Kopenhagen, 19. Juni. Amundſen iſt nach Spitzbergen zurückgekehrt, hat aber den Nord⸗ pol nicht erreicht. Der Flug war örtlich eine Senſation. Das wiffenſchaftliche Ergebnis iſt nicht groß. Im ganzen muß man eine Ent⸗ täuſchung konſtatleren. In Oslo herrſchte über die Rückkehr Amündſens ein unbeſchreiblicher Jubel. Die ganze Nacht hindurch waren die Straßen voller Menſchen. Als die erſte Nachricht eintraf rde ſie überall in den Theatern und Kaffees offizten verkündet. Die norwegiſche Regierung kat Amundſen ein Bearüßungs⸗ und Glüa * 1 Kopenhagener Auffaſſung bezeichnet wunſchtelegramm geſandt. Die Rückkehr des Forſchers nach Oslos ſoll im Flugzeug ſtatt⸗ finden und zwar in allernächſter Zeit. Der Flug geht an der Küſte entlang. Ein neuer Verſuch? Oslo, 19. Juni. Natürlich wir ſchon in allen wiſſenſchaftlichen Kreiſen und in der Preſſe Norwegens eifrig die Frage erörtert, ob ſich Amundſen, deſſen wiſſenſchaftlicher Ehr⸗ geiz unbegrenzt iſt, mit dem Ergebnis ſeines abenteuerlichen Nordpolfluges zufrieden geben wird und ob er den Verſuch eines neuen Vor⸗ ſtoßes in die toddrohende Welt der Arktis zu wagen gedenkt. Dem norwegiſchen Aeroklub iſt zur Zeit von ſolchen Abſichten Amundſens noch nichts bekannt, doch wird in ſonſt gut unterrichteten Kreiſen behauptet, daß Amund- ſen bereits Pläne gefaßt habe, inbezug auf einen neuen Verſuch, zum Pol vorzudringen. Ja, man will ſogar wiſſen, daß er dieſen Vorſtoß in aller Kürze zu unternehmen ge⸗ denkt. Immerhin wird darüber nicht eher Klarheit zu gewinnen ſein, als bis der For⸗ ſcher in die Heimat zurückgekehrt iſt und die Oeffentlichkeit über ſelber unterrichtet. Organiſierung einer neuen Expedition. Oslo, 19. Juni. Wie Amundſen dem Direktor Tomszen von der norwegiſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft kabeltelegraphiſch mitteilt, hofft er in drei Wochen nach Oslos zurückzu- kehren, um eine neue Polexpedition zu orga— niſieren. 0 Amundſen in der Nähe des Pols. Berlin, 19. Juni. Amundſen hat ſich bis auf rund 280 Kilometer dem Pol genöbert nd iſt damit 150 Kilometer näher an den Pol ber— angekommen als Nanſen 18895, aber in einer ganz anderen, weit weſtlicher gelegenen Stelle (Längengrad von Liſſabon), die in völlig un⸗ erforſchtem Gebiet liegt. Warum er die Weiter⸗ fahrt aufgegeben hat, iſt noch nicht aufgeklärt. Denn wenn er darauf versichtete, ſeinen Ab⸗ fbabafen wieder zu erreichen, hätte er über den Pol das Feſtland bei Kap Columbia vie⸗ der gewinnen können. Da die Fluazeuge an— ſcheinend noch unverſehrt ſind. zönnte Amund⸗ ſen noch dieſen Sommer nach Eraäneung der Ausrüſtung das Experiment wiederholen. Der Bericht Amundſens. Berlin, 20. Juni. Amundſen erklärte dem Berichterſtatter der Voſſiſchen Zeitung“ in Spibbergen. die Südvolervedition ſei im Vergleich zu dieſem Nordpolflug leicht gewe— ſen. Er hätte nicht geglaubt, daß ſolche Gefah⸗ ren bevorſtänden. als er den Flug antrat. In gewiſſen Augenblicken ſei die Lage furchtbar u die Expedition nahe daran geweſen, ſich auf⸗ zugeben. Beim Heimfluag habe ſeder gewußt, daß es um Leben und Tod ging Auf den Hin⸗ weis des Rerichterſtatters, daß die ganze Welt alaubte. die Flieger wören bereits nach Kav Kolumbia untermeas. antwortete Amundſen, die Eisverhältniſſe ſeien dort derart geweſen, daß die Manderuna nach Kapm Kolumbia den ſicheren Tod bedeutet hätte. Wie es in der Meldung weiter heißt. man keinem der Polarflieger die überſtande— nen Strapazen ſo ſehr an wie Amundſen. Seine Gefährten hatten jedoch erklärt. daß auch niemand von ihnen ſo hart gearbeitet habe wie Amundſen. Alle ſeien wohlauf. ſie hätten jedoch in den vergangenen vier Wochen infolge der Entbehrungen an Körpergewicht verloren. Wie aus Oslo gemeldet wird, prangt aus Anlaß der Rückkehr Amundſens die ganze Stadt im reichen Flaagenſchmuck. Eine große Anzahl von Glückwunſchteſegrammen wurden an Amundſen abgeſandt. Die Begrüßungsrede des Präſidenten des Storting wurde von den Abgeordneten ſtehend angehört. Die deutſchen Friegsſchiffe Hannover“ und„Elſaß“, die im zafen von Oslo Anker warfen, gaben außer dem üblichen Nlaggenſalut anlzßich der Rückkehr Amundſens noch weitere 21 Schuß ab Die Nordyolernedition im Flugzeug. Berlin, 19. Juni. Im Gegenſatz zu der Haupt⸗ mann a. D. Walter Oruns, der Gründer der internatſonglen Studiengeſellſchaft zur Er⸗ forſchung der Aktis mit dem Luftſchiff. das Er- gebnis dem Amundtenſchen Poſarfluges Po⸗ farfluges als ſehr bedeutſam. Der bekannte Luftſchiffer erklärt dieſe außerordentliche wij⸗ ſeine zukünftigen Pläne ſchäftigen ſich bereits enſchaftliche Bedeutung dahin, daß das Er⸗ 9 7 den Amundſenſchen Polarfluges als ber dieſe Gegend vollauf zu beſtätigen ſcheine. Wie man in der Wiſſenſchaft ſchon vermutete, iſt Amundſen auch in der von ihm erreichten Gegend nicht auf Land, ſondern lediglich auf unbegrenzte Packeismaſſen geſtoßen. Man kann es vollkommen verſtehen, bemerkt Bruns, daß Amundſen es für ein ganz unnötiges Riſiko anſah, ſeine Fahrt in der Richtung nach dem Pol weiter fortzuſetzen. Ueber die Lehren, die man ſchon jetzt könne, bemerkt Bruns, daß ſie zu der Auffaſ ſung zwingen, die die internationale Studien geſellſchaft in ihrer Denkſchrift vertreten und wiſſenſchaftlich begründet hat. Der gegenwär— tige Stand der Flugtechnik läßt es dringend ratſam erſcheinen, jedenfalls fie die nächſte Zukunft von Expeditionen mit Flͤgzeugen ab⸗ zuſehen. Das gegebene Forſchungsmittel für die Artiktis ſei gegenwärtig das große Luft— ſchiff. Der Hauptvorteil, den das Luftſchiff emügender Größe gegenüber dem Flugzeug beſitzt, iſt die Möglichkeit, auf offenen Waſſer— flächen ſenkrecht herunterzugehen und ein Boot auszuſetzen zwecks Ausführung der notwen digen Meſſungen. Im Falle des Zuſammen— ziehens des Eiſes aber kann ſich das Luftſchiff in wenigen Augenblicken wieder in die Luft erheben. Eine ernſtere Gefahr iſt bei entſpre⸗ chender Konſtruktion des Luftſchiffes bei die— ſem ſicher nicht zu befürchten. Der zweite Vor— teil beſteht darin, daß ein Luftſchiff eine ent⸗ ſprechende funkentelegraphiſche Anlage mitneh— men kann, die die Ortsbeſtimmung auch in der Luft an jedem beliebigen Punkt der Arktis mit genügender Sicherheit ermöglicht. In der Schwierigkeit der Ortsbeſtimmung für Flug— zeuge ohne die gefahrbringende Landung ſieht Bruns einen weiteren Umſtand, der das Flug— zeug für wiſſenſchaftliche Unterſuchungen zur Zeit ungeeignet erſcheinen läßt. Ueber die Tat Amundſens als ſolche aber ſagt Bruns: Was man an dem Amundſenflug bewundern muß, iſt die ungeheure Energie, verbunden mit einer jahrzehntelangen Polarerfahrung, die es ihm ermöglicht hat, wenigſtens auf einem Flug— zeug ſich und ſeine Begleiter in vier Wochen langem Ringen mit der Natur zu retten. Als ich bei Nanſens Berliner Aufenthalt mit die— ſem über das Schickſal Amundſens ſprach, ſagte er ſehr zuverſichtlich: Verlaſſen Sie ſich darauf er wird zurückkehren. Auswärtige Preſſeſtimmen zur Note. Meinungsäußerung der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe. Paris, 10. Juni. Die Morgenblätter be⸗ lebhaft mit der Ant⸗ wortnote der franzöſiſchen Regierung, ſowie mit dem geſtern abend veröffentlichten Blau⸗ buch. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ ſchreibt, der franzöſiſche Erfolge erweiſe ſich bald in mehr theoretiſcher als wirklicher Na⸗ tur. Zwiſchen Frankreich und Deutſchland werde der britiſche Schiedsvertrag aufgerich— tet. Wenn Frankreich den Rhein überſchreiten wolle, ſei England Schiedsrichter und werde Frankreich ein mächtiges Hindernis entgegen— ſtellen. Außerdem ſchweige ſich die Note völ— lig über die Frage aus, ob der gegenſeitige Pakt Abkommen zwiſchen dem franzöſiſchen u. britiſchen Generalſtab enthalte, geeignet, den Reſpekt den entmilitariſierten Rheinlanden aufzuzwingen. Das Blatt beklagt ſich ſchließ— lich darüber, daß das Kabinett von London ſich nicht verpflichtet habe, deutſche Abände— rungsanträge abzulehnen. Das„Journal“ hält es für bedenklich. daß Großbritannien ſich nur am Rhein ver⸗ pflichten wolle und ſeine Garantie auf den Fall der Weigerung beſchränke, einen Konflikt vor das Schiedsgericht zu tragen oder ſeinen Schiedsſpruch anzunehmen. Man ſehe alſo den Hintergedanken der Reviſion der Verträge. Das„Petit Journal“ rügt den „freundlichen Ton“ der franzöſiſchen Note Sie enthalte keinerlei Hinweiſe auf die Per- gangenheit des Krieges und keine Formel. die eine ungleiche Behandlung zwiſchen den kon⸗ trahierenden Vertragsparteien in ſich ſchließe. Der„Figaro“ triumphiert, die zwei Gefah. n, die das Angebot Streſemann in fich geſchloſſen habe, nämlich die Erneuerung der Verträge oder die Einſchränkung der franzö⸗ ſiſchen Allianz mit Polen und der Tſchechoflo⸗ wakei, ſeien beſeitigt. Der„Eclair“ befürchtet, der Geiſteszu⸗ ſtand der engliſchen Regierung, ſo, wie er ſich aus dem Meinunasaustauſch ergebe könne zu unangenehmen Nachwirkungen führen im aus dieſer Expedition ziehen Schriſtlettung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Mathausſtr 22. Jahrgan 10 75 Regierung es ſo zu geſtalten, daß der Pakt möglichſt wenig engagiere. England wolle offenbar theoretiſch einen Pakt illuſoriſch ma chen, der ja praktiſch ohnehin wertlos ſei. „Oeuvre“ vertritt den Standpunkt, daß weis lieferten, daß man vor drei Jahren ſchon in Cannes den Sicherheitspakt hätte haben können. London, 19. Juni. über die franzöſiſche „Daily Telegraph“, es In einem Leitartikel Antwortnote ſchreibt Staaten verletzen ſollte. Aber gung dieſes Anſpruchs ſei in der juriſtiſche Sprache des fünften Teiles der Antwort ein geſchloſſen, worin erklärt werde, daß die U terzeichner des Rheinlandpaktes das haben ſollten, als Bürge der dings, es ſei nicht klar, wiſſen Punkten in einem Sinne rung ſchwierig machen würde, Frage„unabhä nicht aus de Mißverſtändniſſes in der giger Sanktionen“ durchaus Wege zu ſchaffen. Die„Times“ erklären, wenn die ü dem Rhein immer noch ſchwebenden Krieg geſvenſter durch den feſten und gemeinſame tiſcher Hilfe abgewendet würden, würde ein großer Schritt zur Kräftigung des europä⸗ iſchen Friedens unternommen worden ſei England könnte die Auslegung der Schied gerichtsverträge auf entferntere Gebiete Eur pas billigen, aber keine Garantie dafür übe nehmen. Bei den neuen Verhandlungen ſei i jeder Einzelheit und Hinſicht ſowohl Maßnah men als Verträge gleichzeitig und unabhäng zum Ausdruck gebracht werden müßten. Daily Graphik“ Chamberlain dazu, daß er Frankreich eine Verſtändigung erfolgen könnte. Der liberale„Daily News“ ſich ſehr zurückhaltend und bemerkt, es ſei no zu früh, eine endgültige Anſicht darüber au zu ſprechen, ob die franzöſiſche Note„alle einſchließe. Auf jeden Fall aber ſei die Tür zu weiteren Verhandlungen offen gelaſſen. a dauerlich ſei nur, daß die britiſchen Staat männer bei den Verhandlungen gar kein Bezug auf die Verminderung der Luft⸗ und U⸗Bootflotte Frankreichs als Gegenlelſtu für die garantierten Sicherheiten genommen hätten. Die rheiniſche Jahrt auſendfeier. Der Feſtakt in Köln. Köln, 19. Juni. Der Aheiniſche Provinzia landtag iſt heute morgen im Sonderzuge von Düſſeldorf nach Köln zur Teilnahme an der Köl⸗ ner Jahrtauſendfeier gefahren. Am Vormittag wurde die Jahrtauſendausſtellung beſucht. Na mittags verſammelte ſich in der großen Halle a Rheinpark eine vieltauſendköpfige Menge 3 einem Feſtakt, zu dem mit Ausnahme des Reichs⸗ kanzlers Dr. Luther ungefähr die gleichen Ver⸗ treter der Regierungen und Parlamente, des geiſtigen und wirtſchaftlichen Lebens erſchienen waren wie geſtern in Düſſeldorf. Oberſtudienrat Dr. Maier hielt die Fe rede, die eine ſehr farbige Ueberſchau über die vergangenen tauſend Jahre rheiniſch⸗deutſcher Geſchichte gab. Mit der Wiedergabe des Fing⸗ les aus der Neunten Symphonie von Beethoven durch das ſtädtiſche Orcheſter unter Abendroth fand die Feier ihren feſtlichen Abſchluß. Al ends fand im Gürzenich ein von der Stadt Köln gebotenes Feſtmahl ſtatt, auf dem Oberbürgermeiſter Adenauer die erſchienenen Gäſte begrüßte. Sein beſonderer Gruß galt dem faſt vollzählig erſchienenen preußiſchen Kabinett unſer der Führung ſeines verdienten Miniſter⸗ präſidenten Braun. Wenn auch, ſo fügte Ade⸗ nauer hinzu, dieſe Tage in erſter Linie unſerer Zugepörigkeit zum deutſchen Vaterland gewid⸗ met ſind, ſo wäre es doch unrecht. wenn die Rheinländer nicht auch in dieſer Stunde den Vertretern der preußiſchen Regierung ſagten, daß ſie die Wohltaten wohl zu ſchätzen wiſſen, 1 der Verhandlungen, die jetzt eröffnet erden müßten. Offenbar ſuche die britiſche die ihnen die Zugehsrigkeit zu einem großen und geſeſtigten Staatsweſen während der letzt die geſtern veröffentlichten Dokumente den Be⸗ werde zwar nicht in der Note erwähnt, daß Frankreich daß Recht beſitze, Polen und der Tſchechoſlowakeſ zu Hilfe zu kommen, wenn Deutſchland einen Schledsgerichtsvertrag mit einem dieſer beiden die Bekräfti⸗⸗ Recht wenn ſie dies wünſchten, ſich öſtlichen Schiedsgerichtsver⸗ träge zu konſtituieren. Das Blatt meint aller ob die Bedingungen der Note vom engliſchen Standpunkt aus ve lig als befriedigend betrachtet werden könn⸗ ten. Der Text der Antwortnote müßte in ger ausgelegt werden, der es für irgend eine britiſche Regie ſie anzuneh⸗ men. Zum Beiſpiel ſei die Möglichkeit eines Willen Frankreichs und Deutſchlands mit bri⸗ britiſchen Intereſſe darauf zu beſtehen, daß in beglückwünſcht 8 und Deutſchland an einen Pakt gebracht habe, wo fagte Meta lächelnd.„Wenn das deine, “Pauſe tonlos, Der ung für eilige Leſer In Münſter fand geſtern Sonntag eine Jannerweihe des Reichs banners Schwarz⸗Rot⸗ ſold ſtatt“ an der 42 Oxtsgruppen mit ca. 00 Mitgliedern tellnahmen. * pfälziſcher Cigarrenhändler in Karlsruhe eine machtvolle die Erhöhung der Tabakſteuer. * Der Verband Fronſtaliete geſtern undgebung gegen Am Samstag Abend geſchah durch Ueber⸗ ihren des Halteſignals auf dem Bahnhofe in önigsberg(Neumark) ein Eiſnbahnunglück, f ſelches erheblichen Sachſchaden verurſachte. * le Entſcheldung über die Stellung der . Partel zu Painleveé wird am Dienstag illen. 5* In großzügiger Weiſe fand in Ludwigs⸗ afen das 12. Pfälziſche Sängerbundesfeſt ſtatt. er eee eee, 1 1 1 1 1— 1 1 1 Fzundert Jahre gebracht haben.(Beifall.) Nach dem Adenauer nochmals des Sinnes der Jahr; 1 auſendfeier gedacht hatte, die ein Feſt der Hei natliebe ſei und die die Rheinländer mit Stolz zegingen, weil ſie in den hinter uns liegenden chweren Jahren ein ſtolzes und ſelbſtſicheres bolt geworden ſeien, innerlich frei, auch wen. ie äußerlich noch ſo unfrei ſeien(ſtarker Beifall), nachte er einige Bemerkungen zur außenpoliti— chen Lage: Das Rheialand liegt in Ketten. Wir % der Kölner Zone tragen dieſe Ketten nach un⸗ erer ſeſten Ueberzeugung mit Unrecht(lebhafte Zuſtimmung), aber wir rufen der Regierung zu: Schmieden Sie keine neuen Ketten freiwillig für deutſchland(Starker Beifall.) Lieber wollen vir die Ketten, die wir jetzt tragen, noch ſo lange veiter tragen, bis Recht und Gerechtigkeit, auf deren Sieg wir unerſchütterlich bauen uns dio ketten abnehmen.(Starker Beifall.) Sie wiſſs. aß ich immer ein Freund der Verſtändigung mn Europa geweſen bin, aber es muß daun eine virkliche Verſtändigung ſein, und eine Verſtän⸗ higung ſetzt voraus, daß diejenigen, die ſich ver⸗ tändigen, gleichberechtigt einander gegenüber tehen. Am Schluß ſeiner Rede warf der Ober⸗ hürgermeiſter die Frage auf, ob nicht ein ſicht⸗ zares Zeichen der Jahrtauſendfeier der Nachwelt hinterlaſſen werden ſollte. Er erinnerte daran, daß die Siegerſtaaten ihren Geſallenen Denkmä- er in einer Form errichtet haben, die dem menſch⸗ ichen Empfinden unſerer Zeit angepaßt iſt, in⸗ dem ſie die Reſte eines unbekannten Soldaten Im feierlicher Stätte beigeſetzt haben. Warum joll das deutſche Volk ſich nicht dieſen ſchönen gedanken zu eigen machen? Nirgendwohin aber würde ein ſolches Denkmal des unbekannten J beutſchen Soldaten beſſer paſſen als nach Köln, an die Seite des Kölner Domes, des Siunbilds der deutſchen Einheit.(Starker Beifall.) f Der Miniſter für die beſetzten Gehiete, Fren⸗ len, überbrachte der Verſammlung die Grüße des Reichskanzlers. Er feierte Köln als das Herz⸗ und Kernſtück des Rheinlandes. Deutſcher Reichstag. Berlin, 19. Juni. Die beutige Reichstags ö ( litzung begann kurz vor 3 Uhr nachmittags. Zu“ 14 nächſt teilte Pröſident Lpehe unter allgemeine! 7 0 „*õöĩ?:l1¶ 2 —— — ũ—— —— ä—y-„- Märchen vogel Ein Segelflieger⸗Roman don F. Arnefeld⸗ (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) 22.———— (32. Fortſetzung.) Doras Blick wurde plötzlich finſter. Einen Augenblick zögerte ſie noch, dann ſtieß ſie hef⸗ tig heraus:„Meine Seele könnte ich verwet— ten, daß es mit ihr zuſammenhängt. Mit Ma⸗ pel! Seit Bukareſt weiß ich es faſt gewiß, daß mein alter Verdacht doch wahr iſt. Sie haben Heimlichkeiten zuſammen— mit ihr iſt er ganz anders als mit mir, ſo ße tanzt förmlich um ihn, wenn ſie daheim if Jeder Blick iſt wie ein Geſtändnis, jedes La ln wie eine Lockung. Neulich konnte ich mich cht mehr halten ich machte unter vier gen eine bittere Bemerkung zu ihm. Da n er mich brutal an:„Ach, laß mich doch 1 „Weil du ihm wirklich Unrecht tuſt, Dora“, Schmer— zen ſind, kann ich dich beruhigen: Mabel hat ganz andere Dinge im Kopf, Mann abſpenſtig zu machen.“ Sie erzählte nun, was ſie im Tiergarten ſoeben geſehen hatte. . Aber die erhoffte Wirkung blieb aus. Dora ſah traurig zu Boden. Es iſt jetzt ganz klar,“ ſagte ſie nach einer „er weiß darum und verzehrt ſich in heimlicher Eiferſucht.“— Meta gab ſich alle Mühe, ihr auch dieſen Verdacht auszureden, aber Dora blieb dabei: „Sie lieben ſich, und in mir ſieht er nur ein Hindernis zu ſeinem Glück!“ Schlaflos lag ſie nachts auf ihrem Lager. Was ſollte ſie tun? Sollte ſie gehen und ihn den andern überlaſſen? Aber wäre das denn — rückſichtsvoll. ie ihre Pflicht lag, mit ihrem Herzen wäre ſie t. dann ſchon fertig geworden. ö mit dem dummen Zeug zufrieden! Als ob ich 8 m. 4. i 8 i unen geug 3. Als ob ich gens mit Meßner in das Landhaus gefahren. michts anderes im Kopf hätte!“ Seitdem iſt er Miß 9708 e hatte e Dh . moch kälter, noch verſchloſſener.“ als dir deinen gehen flüchtig fragte, Buſtimmung d's Hauſes mit daß er im des Reichstage 15 70 90 93 995 er 8 kühnen Nordpolfahrer Roald Amundſen herzliche wahlt. miehr dr Glüctwünſche zur geſunden Rücktehr del dab wählt. Die Wahl ausgeſprochen habe. Gemeinderatsmitg Das Haus ſetzte ſodann die ver Innenetats fort und zwar immer noch bei dem Kapitel„Polizei und techniſche Nothilfe“. Der Wirtſchaftsparteiler Drewitz trat für die Bewilligung dieſer Etatspoſitien ein. Der Volks⸗ parteiler Kremee forderte eine größere Kon zentrierung der Polizei und billigte die ern eit für 5 r 1 8 ö 0 Einzelberatung bis 5 Uhr feſtgeſetzt. Mehrere gierung als Material überwieſen. der Kommuniſten tionsſtärte von 5 auf 4 Mitglieder, Kommuniſten Eingang in leit des Reichskommiſſars für öffentliche Ord⸗ ſchaffen, nung. Trotz der politiſchen und wirtſchaſtlichen Beruhigung könne doch gegenwärtig nicht geleug⸗ net werden, daß die Möglichkeit für neue Un⸗ ruhen beſtehe, weshalb auch die Polizei gut be⸗ waffnet ſein müſſe. Den Zeitpunkt der Entbehr⸗ lichkeit der Techniſchen Nothilfe glaubte der Redner im gegenwärtigen Moment noch nicht als erreicht anſehen zu können. Ini weiteren Verlauf der Debatte über den, Innenetat verteidigte der Staatsſetretär Z wei⸗ gert die Techniiche Nothilfe gegenüber ſozialde⸗ mokratiſchen Angriffen. Die Nothilfe werde ſo— lange notwendig ſein, als noch die Möglichkeit einer Störung des Wirtſchaftslebens gegeben ſei. Im Moment ſei trotz der zu begrüßenden Verantwortungsbereitſchaft der Mannſchaften der Moment für die Auflöſung der Nothilfe noch nicht gekommen. Deshalb dürfe auch am Etat kein Abſtrich mehr vorgenommen werden, umſo⸗ weniger, als rein zahlenmäßig die Regierung zu— nächſt von ſich aus gegenüber 1924 mehr als 300 000 Mark weniger für die Techniſche Not- hilfe angefordert habe. Nachdem noch zwei völ⸗ tiſche Redner geſprochen hatten, wurde die Aus⸗ ſprache über die Kapitel„Polizei und Techniſche Nothilfe“ und„Reichskommiſſar für öffentliche Ordnung“ geſchloſſen. Die Anträge gegen den! zuſtand wurden dem R. Die Abſtimmung über die Anträge zu Kapitel Techniſche Nothilfe wurde wegen der überaus ſchwachen Beſetzung des Hauſes es waren keine 30 Abgeordnete im Saal— zurückgeſtellt. Das Haus wandte ſich dann der Beratung des Etatskapitels Geſundheitsweſen zu, mit dem ö eine Interpellation des Zentrums verbunden wurde, die ſich für die obeeſchleſiſchen Flüchtlinge und Verdrängten einſetzt. Der Abgeordnete Ulitzta(Zentr.) begründete die Interpellation ö und hob hervor, daß Wohnungsnot und Er⸗ werbsloſigkeit unter den bei der Abſtimmung e treu zu Deutſchland geſtandenen Oberſchleſiern erſchreckend überhand nehme. 5 Der Sozialdemokrat Stelling begründete die Interpellation, die ſich mit den unhaltbar gewordenen Wohnungsverhältntſſen in Ober⸗ 0 ſchleſien, unter denen beſonders die aus Polniſch⸗ Oberſchleſien verdrängten Flüchtlinge leiden, be- faßte. In Beantwortung der Interpellation wies Staatsſekretär Zweiger darauf hin, daß die Aufgabe der Flüchtlingsfürſorge den Lär ern übertragen ſei. Trotzdem habe die Reichs regie⸗ rung den Willen, weiter, wie ſie es bisher ſchon getan habe, dazu beizutragen, daß die beklagens⸗ werten Zuſtände in Oberſchleſien in abſehbarer Zeit behoben werden. In der Anſprache erkann⸗ ten die Vertreter ſämtlicher Parteien die Not. lage der oberſchleſiſchen Vertriebenen an und ſprachen ſich im Sinne der Interpellanten aus. Kurz nach 6 Uhr vertagte ſich das Haus auf Samstag. 5 Heſſiſcher Landtag. 0 Darmſtadt, 19. Juni. Der Geſetzgebungsaus⸗ ſchuß des heſſiſchen Landtages nahm in ſeiner Hntigen Sitzuna die Aenderung der Lande 2 führung eines neunten Schuljahres, mit den Beſtimmungen nicht in Einklang zu bringen ſei Der Fianzausſchuß erledigte heute von ihnen iſt hervorzuheben: Als Beihilfe zu nehmigt. Gebiet, der verlangt, daß ſammenſtellung vorzulegen ſei, ſehen iſt, die Tätigungen aus der zu wie ſich der vom Reich ars durch die Beſatzung ſetzte Gebiet verteilt, Kreiſe Regierung eingehend beantwortet worden, durch Es ergibt ſich daraus, ſichtigt worden iſt. (Dem.) undGenoſſen ſiſche Regierung dafür eintreten, daß haben beantragt, Heriſchen Ausnahme— usſchuß überwieſen gezahlten Darlehen nicht ſtattfindet. gen erlaſſen worden ſei und daß Der Ausſchuß veſchloß einstimmig, gung zu überweiſen. mig Annahme. Lolale Nachrichten. Viernheim, 22. Juni. Der langerſehnte Regen. lange, ſchier endlos lange als ſollte uns durch die Laune noch eine ſchwere Zeit bereitet werden. unerträgliche Hitze, die gleich einſetzte, brachte unſere Getreideernte Der Ackerboden war ausgedrocknet, daß er keine Halmfrucht herzugeben vermochte. natürlich die Fortentwicklung der bunden. Aber nicht nur Getteide, Kartoffeln langen Dürre beeinträchtigt. kartoffelernte ausreichend war, geſtellt. Auf des Landmanns ſa,were Sorgenfalten. Ungunſt die gefährdet. Die ſoziale Lage iſt ohnehin eine betrübende, des ſo ſehnlichſt erwarte ten unſerer Glück? Nein, nein, ſchrie etwas in ihr. Er brauchte Wärme, Liebe, Hingabe, wie kann ihn ci! Weſen wie Mabel auf die Dauer be— Stade. Sie würde nur ſeipen Ehrgeiz zu raſen⸗ den Anſtreugungen aufſtacheln und ſich kale lächelnd von ihm wenden, wenn er ſchließlich dabei zuſammenbrach. 0 Seiner Eitelkeit würde ſie ſchmeicheln, wie ſie es jetzt ſchon tat. Aber ſein Herz würde jämmerlich darben. Dann tauchte vorwurfs⸗ voll das Bild ihres Vaters vor Dora auf. Der alte Mann war krank. Er ſehnte ſich viel⸗ leicht nach ihr, und ſie blieb, weil ſie die beiden hier nicht allein laſſen wollte. O, welcher Zwieſpalt! Wenn ſie nur we⸗ nigſtens klar und beſtimmt gewußt hätte, wo zukommen, um den neuen zu ſehen. Aerdings— auch Mabel war dazu nicht aufgefordert worden. Dora konnte nicht begreifen, warum er plötzlich ſo ärgerlich auch vor ihnen das Ge—⸗ heimnis des neuen Seglers wahrte. Sie ſtand am offenen Fenſter, durch das die weiche, ſon⸗ neudurchwärmte Luft hineinſtrömte und. ſah ſchwermütig in den lachenden Frühling hin⸗ aus. Ach, es war ſo vieles dunkel und uner⸗ klärlich jetzt um ſie—! Sollte ſie überhaupt noch zu Mela gehen? Sie war ſo gar nicht in der Stimmung, um mit Menſchen zuſammenzutreffen und zu vlau⸗ dern. Und bei Meta war, das wußte ſie, allſoun— täglich ein kleiner Freundeskreis verſammelt. Aber daheim bleiben? So mutterſeelen⸗ allein in der drückenden Stille? Mit all den wehen, bitteren Gedanken, die ſie ſtets verfolg⸗ ten? Nein, entſchloſſen kleidete ſie ſich an. Sie konnte ein Weilchen am Wannſee ſpazieren gehen. Das würde ſie ein wens auf andere Gedanken bringen. Am Seeufer begegneten ihr überall Men⸗ ſchen, die der Frühling aus Berlin gelockt hatte. Liebespaare ſchlenderten Arm in Arm durch die Alleeen. Am Strand ſpielten die Kin⸗ der, Sportsleute waren mit ihren Segelboo⸗ ten beſchäftigt. So viele, viele Kinder! Dora blieb un⸗ willkürlich ſtehen und ſah ihnen mit traurigen Augen zu. Wenn Gott ihr ein Kind geſchenkt hätte, wäre dann nicht alles anders geweſen? Sie hätte dann zu Richard ſagen können: „Dein Leben und deine Liebe gehören uns— — wir haben ein Recht an dich!“ Aber nein, das wäre häßlich und traurig zugleich geweſen, Liebe, die von„Rechten“ ſpricht, iſt etwas ſo armſeliges! „Dennoch— hätte ich ein Kind, wäre ich wenigſtens nicht ſo allein auf Erden“, dachte 20. Es war ein Sonntag Ende April. Friedel hatte an dieſem Tage frei und war gausgegan⸗ gen. Richard war wie gewöhnlich ſchon mor⸗ rklärt, ſie wollte den Nachmittag mit Freunden im amerikaniſchen Klub verbringen. Dora war allein zu Hauſe. Am Morgen, als Richard ſie beim Fort⸗ was ſie zu tun gedenke, hatte ſie geantwortet, ſie wolle zu Meta fahren. „Das iſt gut, gehe nur zu ihr, es wird dich zerſtreuen. Amüſiert euch ein bißchen. Mir ſcheint, als hätteſt du es nötig.“ Als Dora jetzt daran dachte, krauſelte ein bitteres Lächeln um ihre Lippen. Wie beforgt er auf einmal um ihre Zer⸗ ſtreuung war, nachdem er ſie wochenlang kaum beuchtet hatte. 8 f Und ſo ſchön wäre es doch geweſen, wenn er, wie in früheren Tagen, geſagt hätte: „Komm mit mir! Draußen blüht der Frühling wirklich dann ſein und es wird dir gefallen, wenn du ſiehſt, wie Dora, all die Liebe und Zärtlichkeit, die er prächtig der„Märchenvogel“ alle Erwartun⸗ nicht mehr braucht, würde ich dann ſeinem gen erfüllt.“[Kinde geben dürfen.“ i 8 Et hatte ſie noch nie aufgefordert, mit-“ And ſie ſtand immer noch und blickte auf ieder wird von 9 bis 6 Uhr und in Orten unter 1500 Einwohnern von 10 Vorſtellungen wurden ſodann für erledigt erklärt oder der Re⸗ Ein Antrag auf Herabſetzung der Frak⸗ um ſo den die Ausſchüſſe zu ver⸗ wurde einſtimmig abgelehnt. ebenſo der Antrag des Nationalſozialiſten Haugt auf Ein⸗ weil dies der Reichs verfaſſung U ſeiner umfangreichen Tagesordnung einen großen Teil zumeiſt weniger wichtiger Angelegenheiten. Aus den Koſten der Reichsausſtellung deutſcher Weine in Koblenz wird ein Betrag bis zu 1500 Mark ge⸗ Ein Antrag des Abg. Dingeldey und Genoſſen betreffend die Fürſorge für das beſetzte dem Landtag eine Zu⸗ er⸗ Erſatz ſür bewilligte Betrag von 75 Millionen Mark auf das ganze be⸗ und eine Aufſtellung, aus der die Berückſichtigung der einzelnen heſſiſchen und Gemeinden zu erſehen iſt, iſt von der wo⸗ die Angelegenheit für erledigt erklärt wird. daß Heſſen infolge der Bemühungen in der entſprechenden Weiſe berück⸗ Die Abgeordneten Eberle die heſ⸗ mige bei der Reichsregierung eine Aufwertung der an die Ausgewieſenen während der Inflationszeit Die Regie⸗ rung teilte mit, daß ein Drittel der Aufwendun— die reſtlichen zwei Drittel vom Reich zurückverlaugt würden den Ankkklg Eberle der Regierung zur weiteren Berückſichti⸗ Eine Regierungsvorlage, in der für die Arbeiten am Mainzer Dom 50 000 Mark gefordert werden, ſand ſchließlich einſtim⸗ liste — nicht, 0 1 Geſichter unſerer auch etwas Regen weilſe bemerkbar plötzlich mit einer Gewittertegen glichen. uiederging, kann nur der auch wir dürfen tag wirb am Don plätzen hinter dem Im beſonderen a geſamten republi Nicht wir, nicht ins Auge faßte, f Sache. Drei Wochen ſchien es ſo, des Wettergottes Eine faſt anfangs ziemlich ſtark in Gefahr. durch die Sonnenglut ſo Nahrung mehr für die Damit war Aehren unter⸗ ſondern auch und Hackfrüchte litten ſebr unter der und wurden in ihvem Wachstum Ob der Regen für eine gute Früh⸗ iſt ſehr in Frage Stirne ſtanden War doch burch des Wetters Ernährung unſeres Volkes ſehr Land wirtſchaft ſodaß ein Ausbleiben Regens elne ſunnötie e alles daranſetzen, zu ſchaffen, die ſtets bereit iſt, Wehrhaftigkeit einzutreten. kommenden Sonntag die Zeichnungs⸗ auch in Dein Haus kommt, waß Du deinem Vaterlande Ehr und darum am Gib gerne un Weſtyoſen, 19. jähriges einſt in der Beſtehen Feſte großzügiger ſanglicher Hinſicht ſche Volkslied ai Aufgabe ſein. zuſammen. Eln 8 Landwirte: Hoffnung trüben zu wollen, Regenwolken aus einandertrieb ein, unſeres Dorſes in wenig Einem Gewitter, ſich um eine ſo ideale die Gründung einer Organiſation, und Recht zu den gro rechnen können, Jahn, mit ihrer ganzen Perſ Wollen wir ein„Harmonie“ blickt dieſes geben wird?“ nerstag, Gaswerk. daran ſämtliche Volksſchulklaſſen. richt an der Fortbildungsſchule fällt aus. * Geben iſt ſeliger denn nehmen. rifft dieſes zu, wenn es Sache handelt, wie um ber t kaniſchen Parteien unſere Generation iſt es, welche zuerſt den Gedanken einer ſolchen Einigung ondern drei, die wir mit Fug ßen unſeres Volkserlebens Fichte, Freiligradt, traten önlichkeit hinter dieſe zurückſtehen? Wiſſen wir e nicht ſchon längſt, was es heißt, ein Baterland zu beſitzen? Darum mü d gib ere Juni. zurück. Art zu begehen. fach und doch würdig mit 2 das 80. Wiegenfeſt am 12. Juli gefeiert werden Den werten Feſtteilnehmern und Gäſten in ge⸗ etwas zu bieten,— das deut— deutſchen Rhein verankern— wird und ſoll umme al „Ob es für u Eln ſich zeit⸗ machender Wind ſchien die indem er zahlreiche Aber dann ſetzte ſolchen Heftigkeit ein derartiger daß verſchledene Straßen en Minuten einem See das in der Umgegend hatten wir dieſe Wohltat zu danken. Welchen unendlichen Segen dieſer ſchwer gefährdeten Ernte zuteil werden ließ, Landmann recht ſchätzen. dankbar ſein, daß all der Staub und Schmutz von dem ſtarken Regen wurde und wir uns von neuem an Gottes herrlicher Natur freuen dürfen. § Jugendtag. Der diesjährige Jugend⸗ den 25. Juni gehal⸗ ten und zwar wie im Vorfahr auf den Sport⸗ Es beteiligen ſich Der Unter⸗ dann vergiß ſchuldig biſt! ich lich! Der hieſige Geſangver— Jahr auf ſein 80⸗ Das Jahr 1925 wird deutſchen Geſchichte das Jahr der Geldknappheit genannt werden und gerade dieſer Punkt hält uns davon ab, dieſen Tag in einem Schlicht, ein. Nachbarvereinen ſoll unlöslich zu unſere vornehmſte egen der Aber fortgeſpült die F welche die umfaßt. Ich komme darauf ſpäter zurück. geeintes ſſen wir eine machtvolle Organiſation für Deutſchlands Wenn Freundes Leuchtgens zu leſen. ſchüre Ihres Freundes Kaul!) ö Sparſamkeit erhoben langen wir, daß da wo es möglich iſt, auch kräf— Bel den geſt Pokal. Als Geg zu dem Erfolg! in Heddesheim errang ſich Sport⸗ Vereinigung Fußball. ern ſtattgefundenen Pokalſplelen die Erſ. Liga der elnen ſehens werten ſie die ſpielſtaike nheim, welche mit einem Wir gratulleren ner hatten Privatliga von V. F. R Man ſie in gayz hervorragende W̃᷑ Reſultate von 7: 4 abßfertigte. Apparat im Fluge die Kind 0 d 9 0 ſi ren. Plätzen ſtehe deutungen auszuſetzen. Es war doch beſſer, und machte ſich daran, Brief an Mama zu ſchreiben, fahr hin, Stimmung in die Frau Millberger. — . Plötzlich fuhr Ein ſtutzerhaft gekleideter junger hatte ſie angeſprochen. da ſie ſo allein ſei, ſtatte, daß er ſich ihr anſchließe?“ Wie gejagt, eilte ſie von kam ihr zum Bewußtſein, daß junge „Ob, Gnädigſte, ſie erſchrocken elſe Sport und Spiel. 0— x er, die ganz in ihr Spiel vertieft wa⸗ * zuſammen. Menſch ge⸗ dannen. Erſt jetzt Damen hne Begleitung nicht müßig auf öffentlichen daß Als Dora noch das Haustor erreicht hatte, Schwelle ein Depeſchen ſtanv der Pförtner mit einem er Hand. „Ah, gnädige Frau,“ Anblick lebhaft,„hier iſt etwas für wollte es hinauf tragen. Schlimmes, 6 ſie blaß wurde und Ohne zu antworten, peſche aus der Hand. Richard———— war lück geſchehen konnte. “ ſetzte er hinzu, ſchwankte. alles, n bleiben können, ohne ſich Miß⸗ ſie ging wieder heim den lang aufgehobenen ſelbſt auf die Ge⸗ etwas von ihrer Zeilen hineinfloß. atemlos vom raſchen Gang trat ihr auf der bote entgegen. gedrückten Im Flur Telegramm in ſagte er bei ihrem Sie. Ich Hoffentlich nichts als er ſah, daß riß ſie ihm die De⸗ Es iſt ihm ein Un⸗ was ſie denken Aber das Telegramm war aus Wien von Es lautete: „Papa ſoeben einen Schlaganfall gehabt. inaufkam. Wenn du kannſt, komme.“ Dora wußte kaum, Nun war es entſchieden.— e fahren.——— Dabei arbeiteten ihre Gedanken ganz me⸗ chaniſch.. 92 (Fortſetzung folgt.) — Mit zitternder Hand * wie ſie die Treppen Nun mußte ſchob ſie den Schlüf⸗ 5 ins Schloß, klinkte die Tür auf und trat ein. 5 0 geſpart wird. fit. möglich iſt, geht es nicht.(Rufe rechts: Deswegen erſauben gene Aufkaſſung ſum Ausdruck zu bringen. Abbau hingewieſen. auf ſehen müſſen und ſehen werden, dem Ausſchuß lediglich nah ſachlichen Grund— läten nach den Grundſähen der Objektivität und rumzabg. Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Der auf Goldmark geſtellte Haushalt für 1925 letet kein erfreuliches Bild. Er ſchließt, wenn h das Ergebnis der Beratungen des Finanzaus⸗ huſſes zugrundelege, mit einem defizit von dreiviertel Millionen Mart ab. Da iſt es die lbſtverſtändliche Pflicht aller ſtaatsarhaltenden d an ee en Parteien, mit allem Eruſt gittel und Wege zu ſuchen, um dieſes Milliv⸗ endefizit einigermaßen auszugleichen. Aller⸗ ings hat auch nach unſerer Auffaſſung die Re⸗ jerung, insbeſondere das Finanzminiſterium le Pflicht, dem Landtag brauchbare Mittel zur glancierung des Voranſchlags vorzuſchlagen. jeine Damen und Herren. ein Troſt iſt uns auch u Heſſen trotz des Deſizits geblieben, wir kön⸗ gen nämlich ſeſtſtellen, daß infolge der wirt— haftlichen Notlage in der Nachkriegszeit ſowohl in Reich als auch in einzelnen Ländern des neichs außerhalb Heſſens ganz ähnlich traurige üdgetverhältniſſe vorhanden ſind. Mein Vor⸗ edner, Herr Kollege Kaul, hat ja mit Recht auf Finanzgebahrung eines ſüddeutſchen Staates, zämlich Württembergs, hingewieſen in dem nun jnmal nicht etwa die Weimarer Koalition am Huder iſt, ſondern, wie wir alle wiſſen Herr Bazille als Staatspräſident und Herr Dr. Deh⸗ inger als Finanzminiſter des württembergiſchen zandes. beide Mitglieder der Deutſchnationalen Noltspartei.(Abg. Dr. Werner: Und wo iſt das Zentrum?) Das Zentrum iſt auch in dieſem Falle abei.(Heiterkeit) Aber, Herr Kollege Werner, Wir ſchämen ins deſſen garnicht weil wir eine zu große Ver⸗ kutwortlichkeit in uns tragen(Bravo! im Zen— tum), um die Geſchäſte des Staates, wo wir önnen ſördern zu helſen.(Abg. Glaſer: Alſo d Sie damit einverſtanden?) Nein, allerdings gehen wir in Heſſen auf dem Standpunkt, der chon augeführt worden iſt, dieſe Defizits, wie ſie in den einzelnen Staatshaus galten zu verzeich— hien ſind, ſind ein Zeichen der Zeit, ein Ausfluß er allgemein gerrſchenden wirtſchaftlichen Ver⸗ hältuiſſe.(Abg. Reiber: Sehr richtig!) Des balb bedeutet es vonſeiten der Rechten eine ge— sviſſe Demagogie, nun zu ſagen, das Defizit et⸗ gibt ſich aus der Finanzmißwirtſchaft, die vol der Weimarer Koalition ausgeübt wurde(Rufe rechts: Wer hat das geſagt?), das wäre ja auch die Finanzwirtſchaft in Württemberg von deutſch— nationaler Seite.(Rufe: Wer hat das geſagt?) das iſt uns immer und immer wieder geſagt hvorden, Sie brauchen nur die Broſchüre Ihres (Abg. Dr. Wer— ner: Ach ſo, dana leſen Sie doch auch die Bro— Wir vom Zen⸗ rum haben mit allen verantwortungsbewußten parteien dieſes Hauſes den energiſchen Ruf nach Mit allem Nachdruck ver— (Rufe rechts: Wo es möglich Natürlich, wo es möglich iſt, wo es nicht Wo es iſt ein denbarer Begriff!) wir uns, darüber unſere ei⸗ löglich iſt!, das Ich ſage, wir verlangen Sparſamkeit, aber eine mechauiſche Sparſamkeit und keine Agita⸗ fionsſparſamkeit, ſo wie ſie von einzelnen Ihrer Mitglieder(nach rechts) im Finanzausſchuß of⸗ enbar betrieben worden iſt, langen eine planvoll welche pält, daß die Staatsmaſchine als ſolche nicht ins Pieckn gerät, ſondern im Gange bleibt. an aber Agitationsanträge im Finanzausſchuß telt, wonach 30 bis 50 Prozent der Beamten— ſondern wir ver— durchdachte Sparſamkeit, alle Zeit als Richtſchnur im Auge be— Wenn ellen einſach mechaniſch abgeſtrichen werden ſol— len, ſo können wir nicht finden. daß eine derar⸗ gige Maßnahme geeignet Staatsgeſchäfte 1 140 7 Peuchtgens: Haben Ihre Leute auch getan!) ſei zu der (Abg. den Gang irgendwie fördern. 9 1 Meine Damen und Herren, der Herr Kollege aul hat vorhin auf die kommende Tätigkeit des ogenaunten Sechſerausſchuſſes betreſſend 7 0 Ich möchte zu dieſer zu— ünftigen Tätigkeit des Abbauausſchuſſes bemer⸗ en, daß wir vom Zentrum ſelbſtverſtändlich da⸗ daß in den der Gerechtigkeit ohne Anſehen der Perſon und 1 artei verfahren wird.(Abg. Glaſer: Sehr gut!) Es dürfte nun der Wunſch nicht weniger teuerzahler im Heſſenlande ſein, daß wir alle in dieſem Hauſe bei der Beratung des Budgets kus infofern eine als wir die Debatten Uſerloſe kommen laſſen, bas lateiniſche Wort gilt: non multa ſed mul⸗ gewiſſe Reſerve auferlegen, nicht ins Endloſe, ins ſondern daß für uns um: Nicht vielerlei an Gerede, aber umſo mehr in geiſtigem Inhalt.(Zurufe.) Ich möchte hier gerade vom Standpunkt des Fiskus aus wün⸗ chen daß die Debatten nicht ins Endloſe aus⸗ gedehnt werden, ſondern daß wir möglichſt bald ur Verabſchiedung des Budgets kommen kön⸗ en.(Abg. Glaſer: Am beſten nichts ſagen!) Das Verhältnis Heſſens zum Reich bedarf neines Ermeſſens auch in Rahmen der Etats⸗ zeratung einer kurzen Erläuterung. In dem echenſchaftsbericht meiner Frattion ſtand am Schluß der Satz: Wir erſtreben ein freies Heſſen Im freien Reich. Da möchte ich nun ſagen, daß 1 die Empfindung haben, daß man ſelbſt heute 9 nicht an allen Reglerungsſtellen in Berl!“ wiſſen ſcheing, daß unſer Voltsſtaat zu me. . ul u er Dlenureltrung des herd. Undtugs vom 15. Juni 1925. als 40 Prozent von den Franzoſen beſetzt iſt, und daß ein ſehr erheblicher Teil unſerer ſteuer⸗ lichen und wirtſchaftlichen Kräfte gerade im be— ſetzten Gebiete des Heſſenlandes liegt. Es darf hervorgehoben werden, daß Mainz, relativ ge— nommen, ſtärker von fremder Beſatzung belegt iſt als Köln, daß überhaupt das kleine Rhein⸗ heſſen relativ ſtärker belegt iſt als das preußi⸗ ſche Rheinland. Hieraus ergibt ſich die Konſe— quenz von ſelbſt. Wir erheben auch hier in Heſſen im Parlament mit allem Nachdruck be— züglich des beſetzten Gebiets die Forderung, daß man von Reichswegen mehr als bisher der Er— werbsloſenſürſorge, der Wohnungfrage und ins⸗ beſondere dem großen Problem der Unterbrin⸗ gung der zurückkehren Adsgewieſenen etwas größere und nachhaltige Auſmerkſamkeit ſchenkt. Nach Berlin rufen wir es deutlich und laut: Verſprechungen haben wir jetzt ſchon genug ge⸗ (brt wir wollen jetzt endlich Taten ſehen. Es war erfreulich, daß bei der Ausſprache, die vor wenigen Wochen im Mainzer Rathaus in Gegen— wart des Herrn Reichsminiſters für die beſetz⸗ ten Gebiete, Dr. Frenken, ſtattgefunden hat, von den Vertretern aller Parteien und aller Wirt⸗ ſchaſtsgruppen das, was ich eben ausgeſpro— chen habe, mit Nachdruck betont worden iſt. Meine Damen und Herren, es gehört zum Zentrumsprogramm der Satz: Das Wohl des Staates iſt oberſtes Geſetz. Jede Partei im Parlament hat vor dem Gewiſſen und vor der Wählerſchaft die ſittliche Pflicht, dem Staats- ganzen zu dienen und den geordneten Gang der Staatsgeſchäfte zu fördern. Angeſichts irgend- welcher Mißgriffe und Auswüchſe im modernen Parteigetriebe, die wir gerade im Intereſſe des vernünftigen Parlamentarismus und der elften Demokratie tief beklagen, ſtellen wir den Satz auf: Die Parteien, mögen ſie heißen wie ſie wol⸗ len, ſind um des Volkes und des Staates willen da, nicht etwa umgekehrt ſo daß Volk und Staat der Parteien wegen da wären. Hieraus ergibt ſich für uns alle die ſittliche Forderung Verant— wortungsbereit ſich an der Führung der Staats geſchäfte zu beteiligen, ſelbſt auf die Gefahr hin, da und dort unpopulär zu werden. So kam die Zentrumspartei infolge der parlamentariſchen Zahlen und Machtverhältniſſe, wie ſie nun auch einmal im Heſſenlande beſtehen, zu der Koali⸗ tion, ſo wie ſie hier im Hauſe zutage tritt. Ich darf bemerken, daß jede Koalitionspolitik für jede daran beteiligte Partei ein Opfer bedeu— tet. Auch ſür die Zeutrumspartei bedeutete und bedeutet ein Opfer. mit anderen Parteien, dle nicht der gleichen Richtung angehören, in einer Regierung zu ſitzen und die Mitverantwor⸗ tung für die Regierungsgeſchäfte zu tragen. Das iſt eine politiſche Binſenwahrßeit, aber es muß immer wieder, wie ſchon ſo oft auch von dieſer Stelle aus ſeitens des Zentrums betont werden, daß keine Geſinnungsgemeinſchaft, ſondern nur eine politiſche Arbeitsgemeinſchaft uns drei Koa⸗ litionsparteien zuſammenführt und zuſammen— hält und daß jede der drei Parteien von Ihre Programme, von Ihrer politiſchen Einſtellung nichts preiszugeben braucht und nichts preisge— es Herren, möchte ich mit einem Wort auf den Flaggenſtreit eingehen und möchte von die⸗ ſer Stelle aus ganz im Sinne meiner politiſchen Freunde den Wunſch ausſprechen daß wir den Flaggenſtreit endlich ruhen liſſen ſollten. Die Fahne Schwarz-Weiß⸗Rot ſollen und wollen wir nicht ſchmähen, aber die großdeutſche, repu⸗ blitaniſche Fahne Schwarz-Rot-Gold haben wir als die verfaſſungsmäßige Fahne der Weimarer Verſaſſung zu ehren und zu achten.(Abg. Storck: Sehr richtig!) Wer dieſe Schwarz-Rot⸗Goldenen Farben, die in der Verfaſſung als Symbol des neuen Deutſchlands niedergelegt ſind, als Fetzen bezeichnet und mit Verachtung über ſie hinweg⸗ ſchreiten will, der treibt eine frevelhafte, höchſt unnationale Politik. Ich darf in dieſem Zuſammenhang noch wei— ter ſagen: Von dem neuen Herrn Reichspräſiden— ten von Hindenburg hätten viele aufrichtigen Vaterlandsfreunde in der Flaggenfrage ein deutlich vernehmbares und verfaſſungsmäßiges Wort zum Frieden erwartet, und wenn dieſes Wort von höchſter Stelle, von Hindenburg ſelbſt, in dem Sinne geſprochen worden wäre: Freunde, laßt den Flaggenſtreit jetzt ruhen, dann wäre dieſes Wort ſicherlich auch in den Kreiſen, die tiſchen Einſtellung nach, hinter Hindenburg ſtan⸗ den, vernommen und beachtet worden.(Abg. Dr. Greiner: Wenn er's geſprochen hätte!) Er hat es leider nicht geſprochen.(Abg. er. Greiner: Das konnte man wo“ nicht annehmen!) Noch etwas anderes. Als der Reichspräſident in Ber⸗ lin einzog, wurde davon geſprochen, daß nun eine allgemeine Amneſtie erlaſſen werde.(Abg. Dr. Greiner: Darauf können wir warten!) Nun iſt dieſe Reichsamneſtie auf gewiſſe Schvierig⸗ teiten geſtoßen, die in de. Uneinigkeit mancher Parteien ihren Grund haben mögen, und in die— ſer Uneinigkeit der Parteien begründet erſcheint. Aber es iſt jetzt vor wenigen Tagen durch die deutſche Preſſe die Meldung gegangen. daß die Reichsamneſtie demnächſt in Form einer Regie rungsvorlage vor den Reichstag und die zuſtän⸗ digen Inſtanzen gebracht werden ſoll. Da möchte ich die heſſiſche Regierung fragen, ob auch die heſſiſche Regierung vor Einbringung der Regie— rungsvorlage mit ihren Wünſchen gehört wor— den iſt, und ob die einzelnen Länder des Reichs hinſichtlich der Wünche, die ſie haben und bezüg⸗ lich der konkreten Geſtaltung dieſer Reichsamne— ſtie vorher gehört worden ſind und welche Stel lung unſer Volksſtaat Heſſen in dieſer Frag- eingenommen hat. Die Reichsamneſtie an ſich iſt zu begrüßen und wird auch von meinen poli— tiſchen Freunden wärmſiens begrüßt, aber ſie darf ſicherlich nicht ſoweit gehen. daß ſie die Staats autorität und die Gerichtsautorität ernſtlich ge— fährdet.(Abg. Galm: Es dürſen keine Arbeiter amneſtiert werden!) Auch Arbeiter, Her Kollege Galm, von kommuniſtiſcher Seite, au Arbeiter ſollen und dürfen amneſtiert werden aber ſie ſollen keine Ausnahmeſtellung dabei haben, ſoa— dern ſie ſollen vollkommen gleichberechtigt mit den übrigen Bürgern des Deutſchen Reiche ſein. Aber in dem Zufammenhang des Wortes ben wird. Auf e„zunen und werden wir vor auen Dingen vei keiner Koalitton. wie ſi— auch geartet ſei möge, verzichten, nämlich auf unſere kulturelle Selbſtachtung und Selbſtbe— hauptung. Wir vom Zentrum würden uns ſelbſt aufgeben, wenn wir je aufhören, oder nachlaſ⸗ ſen wollten, die Kulturbelange der mit uns durch Geſinnungsgemeinſchaft und Geſinnungsfreund— ſchaft verbundenen Kreiſe hinanzuſetzen. Vor allem wünſchen wir, meine Damen und Herren, in denjenigen Fragen, die der Aufgabenkreis des Landesbildungsamtes berühren, mit pein licher Gewiſſenhaftigkeit darauf zu achten, daß unſere geiſtigen und ſittlichen Intereſſen und die berechtigten Forderungen der hinter uns ſtehen— den Kreiſe in ſachlicher wie in perſoneller Be⸗ zießung gewahrt werden und gewahrt bleiben. (Abg. Dr. Werner: Perſonelle!) Und in ſach⸗ licher.(Abg Dr. Werner: Aber perſoneller iſt die Hauptſache!) Für Sie wäre es vielleicht die Hauptſache wenn Sie in einer Koalition ſäßen. Die Zentrumspartei iſt eine Verfaſſungspar— tei von Anfang ihres Beſtehens an. Deshalb erkläre ich auch namens der Zeutrumsfraktion mit aller Deutlichkeit: Wir ſtehen treu zu dem mühfam aus den Wirren einer gährenden Zei geborenen Verfaſſungswerk von Weimar. Wir wollen nicht, um mit dem Reichstagsabgeordne— ten, Univerſitätsprofeſſor Dr. Schreiber zu ſpre— chen, der ſich vor wenigen Tagen in einer geiſt⸗ vollen Rede im deutſchen Reichstag zu allen dieſen Problemen geäußert hat, wir wollen nicht mit Brecheiſen Quader um Quader aus der Verfaſſung von Weimar herausbrechen laſſen. Wir ſind nicht gegen eine organiſche, zeitgemä ße Entwicklung und Verbeſſerung von verbeſ⸗ beſerungsbedürftigen Stellen dieſes Perfaſſungs— werkes aber in der Grundfrage der deutſchen republikaniſchen Verfaſſung laſſen wir vom Zentrum nicht mit uns ſpaſſen Wir ſtehen auf dem Standpunkt, den unſer Zentrumsrediter neulich im Reichstag betont hat, da“ wir in dem Verfaſſungswerk von Weimar die Zuſam— menfaſſung deutſcher Lebenskräfte in ſchwerſter Zeit ſehen und daß dieſes Verfaſſungswerk des- halb Anſpruch bat auf hiſtoriſche Beachtung und Berechtigung. Die Weimarer Verfaſſung iſt, ſr führte Dr. Schreiber im Reichstag aus. ein hi⸗ ſtoriſches Moment des deutſchen Wiederaufbaus. Wir wollen dieſes Werk nicht durchbrechen. aber auch nicht durch das ſchleichende Gift der Ver⸗ ächtlichmachung zerſetzen laſſen.(Sehr aut! links.) In dieſem Zuſammenhang, meine Damen und! dem Grunde, weil S(anfsauntorität möchte ich hier in der Oeſſentlichleit an Vie Regierung die Frage rich⸗ ten ob es richtig iſt, daß bei den Waffenfunden i. Schiffenberger Wald tatſächlich! pvorragende oder einwandfreie Mitglieder der Kommuniſti⸗ ſchen Partei beteiligt geweſen ſind.(Zuruf: Ja- wohl!) Wenn das richtig wäre, dann müßte ich gerade im Intereſſe der Staatsautorität und der Staatsbejahung fordern, daß hier mit aller Schärfe durchgegriffen wird und daß ohne An⸗ ſehen der Perſon derartige Leute, welche die Waffen im Wald verſteckten, um ſie zu revolutio— nären Zwecken zur Unterhöhlung des Staates zu mißbrauchen, zur Rechenſchaft gezogen werden. (Abg. Galm: Reichsamnueſtie!) Herr Kollege Galm, das hat mit der Frage der Reichsamneſtie nichts tun. Wenn nur Kleinvergehen vor— liegen, bin ich auch dafür. daß ſie ohne Unter— ſchied der Partei, ob Handarbeiter oder Kopf— arbeiter oder zum Mittelſtand gehörig amneftiert werden. Aber die Autorität des Staates darf nicht unnötig notleiden. 21 Meine Damen und Herren! Bei der ſozialen Einſtellung meiner Partei verwerfen wir die unglückſelige Autitheſe vom Bürgerblock, daß man ſagt, hieArbeiter, und alle Arbeiter ſind Bürger des deutſchen Staates.(Zuruf links.) Ausnahmen gibt es überall, auch in Ihren Reihen gibt es Ausnahmen. Ich brauche nur an die Zehn Gebote Hoffmanns zu erinnern, mit der ſo großartig ausgeſtatteten Villa; den werden Sie auch als Ausnahme bezeichnen. Ich ſage. der Antitheſe der Bürgerblockidee und der Aus ſchaltung der weiteſten Arbeiterkreiſe an der Mitarbeit am Staate ſetzen wir die Dyntheſe der Marx'ſchen Volksgemeinſchaft als Forderung einer vernünftigen Staatsethik gegenüber.(Abg. Dr. Werner: Aber Wilhelm Marx!) Aber ſelbſtverſtändlich, Herr Kollege Werner, wenn ein Zentrumsredner von Marr redet, dann dürfte das nicht zweifelhaft ſein.(Zuruf: Selbſt bei den Sozialdemokraten ſoll es zwe ſfelhaft ſein! Heiterkeit.) 0 Wir müſſen zuſammenarbeiten und uns un⸗ ſerer Schickſalsgemeinſchaft mehr wie bisher be⸗ wußt ſein innerhalb und außerhalb des Parla⸗ ments. Als hauptſächliche ſoziale Forderung erhebt die Zentrumspartei die folgenden Punkte zum Programm: Beſeitigung der Wohnungsnot nach Möglichkeit, ich ſage„nach Möglichkeit“, aus politiſch oder ihrem ganzen Gefühl, ihrer roman g eintreten ich zu ſozial eingeſtellt bin, Zeit ſo groß * * ſind, daß dieſes Problem nur ſchrittweiſe gelöſt werden kann, nicht von heute auf morgen. beſonderer Pflege, Die Erwerbloſenfürſorge die Kleinrentner, bedarf Alt⸗ und Neupenſionäre bedürfen beſonderer Berück- ſichtigung, w obei ich betone, daß es en Geſetz nicht begründet iſt, einen Unterſchied zu machen zwiſchen den ich trete für d penſionäre ein. Neu⸗ und Altpenſionären, ſondern ie Forderungen der Alt- und Neu⸗ So wie es Grundſatz des Ge— ſetzes iſt, ſollen alle gleichmäßig behandelt wer— den. Und dann vielleicht auf ſe mit den wird. nicht, was ich ſahzon nervös frage. Herren, großes Heer kann man ſagen, etwas Nu rvoſität (Zuruf rechts.) (Abg. Dr. Werner: Ganz richtig.) komme ich zu einer Frage, die der äußerſten Rechten dieſes Hau⸗ aufgenommen wer⸗ Sie wiſſen ja noch meine.(Abg. Kaul: Sie ſind aber Ich meine die Aufwertungs⸗ „leit links.) Meine Damen und ziſſen, daß in Deutſchland ein von Unzufriedenen, ja, neuerdings von erbitterten Sparern und Hypothekengläubigern beſteht, die mit Recht oder Unrecht, das möchte ich dahin geſtellt ſein laſ⸗ ſen, für die ſogenannte individuelle Aufwertung geſtellt haben, richtspräſident nun haben w Fraktion, ſie gen nicht zu Beſt, er habe ſein auch ſei, wir militkren deutſchna von der daß Hu deshalh deutſ geglaubt habe na Ihre Verſpre Heſſen feſie Herren um ſollte. Abg. wort darauf! Antwort bin im Voraus Wir verla Steuerpolitik idee der Erzb ſten.(Abg. teuer!) Und auf Seiten der Rechten und die von i rufe rechts.) In dieſem ſagen. Ich b Zentrumsredn neuerdings und bedauerli gens: Sehr r es von einer ſes geſchickt ausgenützt wird, Motto„Kirche tiſch werden Ihre Koalitionsfreunde von den Deutſchnationalen Streit. Tifwertung nicht gehalten derttauſende Prozent a fgewertet,(Sehr richtig, links) daß ein großes Heer von enttäuſchten Wä f lern ſich von Ihnen zurückzieht, trogen fühlen. Herren in den einzelnen Ländern getrieben wird, da möchte ich deun doch ſagen, daß die Grund⸗ aus richtig war. weniger tragfähigen und leiſtungsfähigen Schul⸗ tern möglichſt zu entlaſten und die ſtärker ange⸗ ſchwollenen Portemonnais und die ſich hiuter den Geſetzentwurf den der frühere Oberlandesge— Dr. Veſt niedergelegt hat, und ir ja die Komödie der Irrungen und Wirrungen im Lager der Deutſchnativnalen zur Genüge in den letzten Herr Dr. Beſt beſchuldigt Wochen erlebt. Der die deutſchnationale habe ihre Verſprechungen nicht ein⸗ gelöſt deshalb brauche er auch ſeine Verſprechun⸗ halten. Umgekehrt wird ihm, Dr. vorg; orfen, Verſprechen gebrochen. Wie dem kümmern uns nicht um dieſen fa⸗ Tatſache iſt aber, daß die Volkspartei ihre Wahlparole hat und von Wählern lediglich chnational gewahlt haben, weil ſie n, nun werde auf 50, 70 und 100 und le weil Sie ſich durch chungen in ihren Erwartungen be⸗ Das muß auch einmal hier in % werden, ſelbſt wenn es den Dr. Werner unangenehen ſein Dr. Werner: Ich gebe Ihnen Ant⸗ Herr Dr. Werner, auf dieſe ich geſpannt, wenn ich auch ſchon veiß, wie ſie ausfallen wird. ngen auch ſerner, daß eine gerechte nicht nur im Reich, ſondern auch und erger'ſchen Reichsſteuer tegen durch⸗ Sie ging nämlich en die etwas ſtärker zu bela⸗ Dr. Werner: Zehnprozentige Lohne daher auch zum Teil die Tränen über Herrn Erzberger hm inaugurierte Steuerpolitik.(Zu⸗ Zuſammenhang darf ich in mir bewußt, daß ich gerade als er in Thema anſchneide, das! aufängt, außerordentlich bedenklich (Abg. Dr. Leucht⸗ ch zu werden. ichtig!), und zwar de begen, weil anderen Seit außerhalb des Hau— um unter dem naustritt“ gewiſſe Tendenzen prak— zu laſſen.(Abg. Leuchtgens: ſind das!) In jeder D Dr. Familie und in jeder Koalition kann etwas vor⸗ kommen, Herr Kollege Leuchtgens Wenn Sie mit uns in unſerer Koalition ſäßen, wäre gewiß auch manches zu beanſtanden. (Abg. Widm nun: Hät⸗ teſt Du geſchwiegen, wäreſt Du weiſe geblieben!) Ich ſtehe a anlagung zur ämtern— ich oberflächlich und unrichtig vollzog daß tatſächlich uf dem Standpunkt, daß die Ver⸗ Kirchenſteuer von manchen Finanz⸗ ſage nicht, von allen— derartig worden iſtz draußen bei den Steuerzahlern die Meinung entſtanden iſt, die Kir henvorſtände — ſeien es ka vorſtände— hätten bracht. Das einzelne Fälle tholiſche oder evangeliſche Kirchen. falſche Unten»gen beige⸗ it aber nicht richtig, es ſir' mir bekannt, aus denen ich den Schluß ziehen muß, daß einzelne Finanzämter vollſtän⸗ dig und unklar deklariert haben, und dann, wenn die Leute zu ihnen kommen, wird ihnen geſagt: Geht zu den Verantwortung. antwortung auf die Kirchenvorſtä de ab. müſſen wir zi klärung der Bevölkerung der ſionen bedürfe genzutreten. bezüglich der werden zerhältniſſen und muß ſich den Kirchenvorſtänden, die haben die Sie laden alſo ihre eigene Ver⸗ Das und es wird der Auf⸗ beiderlei Konfeſ⸗ um dieſem Uebelſtand entge⸗ trückweiſen, N, Jedenfalls muß die Veranlagung Kirchenſteuer anders gehandhabt wa“en end realen beſſer anpaſſen.(Abg. Hoffmann⸗ Darmſtadt: Sehr richtig!) Meine Damen und Herren! noch etwas zu deshalb, Heiligen Schri das beſonders einen Sünder, weil ich mich, Ich möchte nun der Reichspolitit ſagen und zwar nach einem Wort der it— als Zentrumsmann darf ich betonen mehr freue über der Buße tut, als über 99 Ge. um nicht zu wiſſen, daß manche Widerſtände zur ö voch einige Worte zu dem Problem der Kirchenſteuer!