eie, die der Buße nicht vebürſen. Abg. Dr. aberflaf en, Rüller: Der kann es beſſer zitieren wie der anſchaulich und praktiſch ar des ornemann!— Heiterkeit.) e le e o ing ist Aber ges 1 90 a„ ee wiſſe bedauerliche Vorgänge der letzten 15 c en e o eee Reichspräſidentenwahl und gewiſſe bedauerliche b 55 Luthers und der Führung Proteſte und Maßregeln offizieller evangeliſcher dem en, aber wir ſtehen auf dem Sta. punkt, daß vor allen derartigen Erziehungsmaßnahmen geſetzgeberiſcher Natur die religiös⸗ſittliche Er⸗ 1 5 Kreiſe innerhalb und außerhalb Heſſens zwin⸗ faſſung und Erziehung unſerer Jugend in Frage on Schiele und Schlieben(Abg. Dr. Werner: 7 g f ad Braun's!) genau ſo die Erfüllungspolitit[ Len uns doch, folgendes zu ſagen: kommt. Man kann die Verrohung und Verwil⸗ derung eines Teils unſerer Jugend nicht nur durch geſetzgeberiſche Maßnahmen und wiſſen⸗ ſchaſtliche Aufklärung bekämpfen wollen: man kann die übertriebene Genuß⸗ und Vergnügungs⸗ ſucht weiter Volkskreiſe nur durch den Hinweis auf rein natürliche Erwägungen uf außerpolitiſchem Gebiete weitertreibt, wie ſie orher unter Dr. Joſeph Wirth, dem verhaß⸗ en Reichskanzler und dem ſpäteren Reichskanz⸗ er Dr. Wilhelm Marx— ich ſage ausdrücklich Wilhelm Marx, damit kein Zweifel bei Herrn Wir haben es als ein Zeichen des Fort⸗ 90 8 auf dem Gebie: des konfeſſionellen Frie⸗ den begrüßt, daß Proteſtanten wie Harnack, Rade, Dibelius, Baumgarten und der Reichs⸗ tagsabgeordnete Korell und andere mehr die Dr. Werner auftaucht(Abg. Dr. Werner: der weitherzige Gerechtigkeit und den Mut beſaßen 35 1 end ämmen aubere war kein Reichskanzler!) geführt worden ſaßen, wollen. Ueber dem irdiſchen und vergänglichen aus ſachlicher Ueberzeugung für den Katholiken⸗ und Zentrumsführer Marx bei der letzten Reichspräſidentenwahl einzutreten.(Abg. Ritzel: Sehr richtig!) Sie ſollten nicht nur, meine Da⸗ men und Herren, aufgrund der Weimarer Ver⸗ faſſung, ſondern auch aus moraliſchen Gründen vor nachträglichen Proteſtaktionen und Maßre⸗ gelungen kirchlicher Synoden und Landeskir⸗ chenämter geſchützt ſein. Wir vermögen leider in ſolchen Proteſten und Maßregelungen kein geeignetes Mittel zu erblicken, um den im In. tereſſe des Vaterlandes ſo notwendigen Frieden zwiſchen der katholiſchen und evangeliſchen Kon⸗ feſſion zu fördern. W Meine Damen und Herren, als Weltanſchan⸗ Stoff ſteht nach der Aufſaſſung meiner Freunde die überſinnliche Macht des Geiſtigen und Ethi⸗ ſchen. Der Geiſt iſt's, der lebendig macht. Auch hier darf ich kurz zitieren, was vor wenigen Tagen der Zentrumsabgeordnete Dr. Schreiber im Deutſchen Reichstag geſagt hat; Wir ſollten nicht ſo viel von dem ſprechen, was uns trennt, ſondern, von dem, was uns eint. Die innere were ec be abgeſtellt ſein auf in⸗ nere Wer e. Mächt kann nur Mittel zum Zweck, nie aber Selbſtzweck bedeuten. Politik und Kul⸗ tur ſind auf das Engſte miteinander verbunden. Kultur iſt die Vorausſetzung für die Politit. Das Weſen Europas iſt ſeine auf engem Agum iſt. Erfüllungspolitik nannte man's früher oder wie Wirth richtig geſagt hat: Politik des Ver. ſuchs der Erfüllung. Dr. Streſemann, der Füh⸗ ter der Deutſchen Volkspartei, nannte es natio⸗ nale Realpolitik. Es iſt aber dasſelbe, es wird eben weiter erfüllt im Rahmen des Möglichen, gur mit dem Unterſchied, daß man jetzt ein an⸗ deres Firmenſchild gewählt hat. Ich ſtelle alſo als Zentrumsmitglied ſeſt, daß auf außenpoliti⸗ ſchem Gebiet alles beim Alten geblieben iſt und daß man auch bei denen, die vor Tiſch es anders dargeſtellt haben, mit Waſſer kocht, wobei man 0 bemerken darf, daß dieſes Waſſer noch nicht ein⸗ nal auf eigenem Boden, ſondern auf unſerem 5 Boden entquollen iſt.(Zuruf: Weimar. konzentrierte Geiſtigteit. Dann ſagt er er: er!) N ſt.(Zuruf h 15 600 ungs⸗ und Kulturpartei fordern wir vom Zen. Dieſe Geiſtigkeit läßt ſich nur aufrecht e fie, wenn die Politik Europas viel mehr wie ſeither gerichtet iſt auf innere, geiſtige Werte. Und ich füge hinzu: Je ſittlicher wir das heranwach⸗ ſendeGeſchlecht erziehen, deſto beſſer gewährleiſten trum im Reich wie in den Ländern die ſittliche, geiſtige Wiedergeburt unſeres krank gewordenen Volkes und zuſammengebrochenen Vaterlands. Wir haben volles Verſtändnis für die geſetzgebe⸗ Ich darf in dieſem Zuſammenhang ein an⸗ deres Wort, ein wohlgemeintes Wort reden zum onfeſſionellen Frieden. Wir halten es faſt für Wenn Sie es vergeſſen, die Neubeſtellung auf den„Viernheimer Anzeiger“ recht. zeitig aufzugeben. Denn dann entſteht eine Unterbrechung in der Zu— ſtellung der Zeitung. Sie werden dadurch längere Zeit ohne die Ihnen liebgewordene Lek⸗ türe Ihrer Heimat⸗ Zeitung ſein. Das darf nicht ſein wir die Zukunft unſeres Landes.(Abg. N Greiner: Untergang des Abendlandes!) g Meine Damen und Herren! Wir wiſſen, da wir in dem kleinen Heſſen und in unſerem fle 5 nen Parlament nicht die große Reichs poll führend und ausſchlaggebend beeinfluſſen lin nen. Aber wir fühlen uns doch als ein hiſig riſcher und verfaſſungsmäßig beſtehender Tei daß Ganzen, der um ſeiner ſelbſt und des Reichs wi len mit den übrigen Ländern wetteifern wil der notvollen Gegenpart mit ihren Euttäuſchuſ gen und Bitterteiten zu helſen und eine b niht alters Aukuuit berbekzufübren aſſen U 1 Kartoffeln zu verkaufen Perſeigerunge⸗Atzeige. am 1. Juli Dienstag, den 23. 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Der Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner Samstagſitzung wieder mit dem Haushalt des Reichsinnenminiſteriums. Vor faſt leeren Bänken ſprach zunächſt Abg. Moſes(Soz.), der auf die vielen 80 desfälle an Kindbettfieber und auf den Ge— burtenrückgang einging. Es ſei beſonders be⸗ zeichnend, daß beiſpielsweiſe die allgemeine Geburtenziffer der Stadt Berlin gegen das Jahr 1876 im Jahre 1923 nur noch ein Viertel betrage. Gegenüber der Haltung der Regie— rung zu dieſer wichtigen Frage erinnerte der Redner an die großen Anſtrengungen Franuk⸗ reichs in Bezug auf das Bevölkerungsproblem. Zum Schluß polemiſierte er gegen die Schutz⸗ und Agrarzölle. Staatsſekretär Zweigert teilt mit, daß der Reichsminiſter des Innern bedaure, bei der Beratung des Kapitels Volksgeſundheit wegen Krankheit am Erſcheinen verhindert zu ſein. Er habe ihn gebeten, zu verſichern, daß ihm die Volksgeſundheit ſehr am Herzen liege. Ein geſundes und ſtarkes Volk zu ſchaffen, ſei das Ziel, um das das Deutſchland unſerer Tage kämpft. Heute ſeien bedauerlicherweiſe die Geſundheitsverhältniſſe der unteren Er— werbsklaſſen und der kinderreichen Familien noch keine guten. Der Staatsſekeetär dankte im Namen der Reichsregierung den in- und ausländiſchen Stellen für die der armen Be— völkerung gewährten Hilfe und hob hervor, daß die Regierung das Anterſtützungswerk fortzuſetzen gedenke, wenn die ausländiſchen Quellen verſiegen ſollten. Die Durchführung des Sachverſtändigengutachtens dürfe nicht auf Koſten der Volksgeſundheit erfolgen. Im weiteren Verlauf der Debatte begrüun— dete Abg. Dr. Heidenkamp einen deutſch⸗ nationalen Antrag, der in allen Schulen Ge ſundheitsunterricht obligatoriſch einführen will. Wenn die Volksgeſundheit heute noch nicht in wünſchenswertem Umfange gediehen ſei, ſo liege eine der Haupturſachen dafür in der Nachwirkung der Kriegführung. Der Red— ner forderte weiter das baldige Zuſtandekom— men des Geſetzes gegen die Geſchlechtskrank— heiten.„In Hannover ſei nach der Statiſtik gegenwärtig jede 4. Perſon geſchlechtskrank In Hamburg lägen die Verhältniſſe ähnlich. Abg. Dr. Schreiber(Zentr.) verlangte, daß das Reich in der dentrumspolitik Füh⸗ rung und Initiatine boeh sit nrtaovhfacka de verlorener Krieg, vaſſtve: tion und Stabiliſierung 9 ſundheitlich Kriſen in Den Verhängnisvoll wäre auche Abbau der ge— ſundheitlichen Einrichtungen der auf keinen Fall weitergeführt werden darf. Der Redner machte dann ſehr eingehen de Vorſchläge zur Bekämpfung der Tuberkn ſe. Bezüglich des Alkoholproblems meint“ r, man ſolle die Heuchelei und die Uny heit der amerikani— ſchen Alkoholgeſetzgeb“ Deutſchland erſparen. Andererſeits könne al cein deutſcher Kultur— dDerſtand. Infla— unerhörte ge— ind geſchaffen politiker die Tatſack berſehen, daß durch Auswüchſe des A“ lismus die Kulturmiſ— ſion des deutſchen öolkes geſchwächt werde. Der Redner lenkte chließlich die Aufmerkſam⸗ keit auf die ſchwer geprüften Badeorte des be— ſetzten Gebietes. Im Intereſſe Deutſchlands müßten dieſe Badeorte nach Möglichkeit von deutſchen Aerzten empfohlen und von deutſchen Leidenden beſucht werden. 1 Abg. Dickes(D. Py.) bezeichnet es auch künftig als dringende Pflicht der Regierung, gegen die Ausbreitung der Geſchlechtskrankhei⸗ ten ſich mit allen Mitteln zu wenden und kor⸗ dert ein Bewahrungsgeſetz für die Jugend. Er dankt dann den fremden Staaten, die, wie Amerika, Schweden uſw. der deutſchen Jugend mit Kinderſpeiſungen in ſchwerer Zeit gehol⸗ ſen haben. Da es heute keine allgemeine Wehr⸗ pflicht mehr gebe, müßten von der Regierung alle Beſtrebungen auf ſportlihem Gebiete fat⸗ kräftig unterſtützt werden. Die Jugend müſſe auch beſonders vor den Gefahren des Alkoho. lismus bewahrt werden. Geheimrat Hamel vom Reichsinnen⸗ miniſterium betont, daß das Miniſterium nich: aufhören werde, mit gewohnter Energie auf dem wichtigen Gebiete der Volksgeſundheit zu arbeiten. Eine auf Veranlaſſung des Zentral⸗ ausſchuſſes für die Auslandshilfe bei den Ge⸗ meinden veranſtaltete Rundfrage habe ergeben, daß 21 Prozent der Schulkinder ſpeiſungs⸗ bodürftig und 18 Prozent unterernährt wären Beratungen über Abbilfe würden gepflogen Was den Geburtenrückgang betreffe, ſo miiſſe betont werden, daß bei einem geſunden vor⸗ min Ausnahme der Sonn- und Fetertagt.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Famdkalender.— Annabme von Abonnements täglich Erſte and Alieſte Zeitung am Plage. Voftſcheckkontos Rr. 1577 Amt Frankfurt a. M Saarland ſo Großes und Herrliches erlebt wie die gegenwärtigen Stunden Jahrtauſendfeiern.“ Mit dieſen in tiefſter Er⸗ griffenheit bekannte Bismarcklehrer Pfarrer Reichardt aus Saarbrücken den Toren Saarbrückens aus, was heute über 70 000 deutſche Männer und Frauen im äußer⸗ ſten Weſten des deutſchen Reiches bewegt. Als die Glocken aller Kirchen um 6 Uhr in halbſtün⸗ digem Geläute jubelnd durchs Land klangen, ſtillen Saarbrücker Wald geeilt zum Beſuch der turneriſchen Veranſtaltungen und zur Auffüh⸗ rung der Tellſpiele. Unvergeßlich VBiernheimer das achtſeitige Unſtrierte Sonntagsblatt„Sterne v Dienstag, den abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchlu 23. nheimer Anzeige Tageblatt [Anzelgenpreiſe. Die emſpaltige Petitzeule koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag ufgabe bezahl werben, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſteben Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtt 35 orher.— Inſerate müſſen bei Juni 1925 (Blernhetmer Bürger- ta Die Jahrtuusendlel Ueberwältigende Kundgebungen im ganzen Saargebiet. Saarbrücken, 21. Juni. Noch nie hat das der rheiniſchen geſprochenen Worten drückte der am Sonnenwendfeuer vor da waren wohl ſchon 30 000 Menſchen in den 1 und über⸗ wältigend war der Augenblick, als die unge— heuren Maſſen ſpontan die Schillerſchen Worte mitjauchzten:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr“ und weiter„wir wollen frei ſein wie die Väter waren“. Als bei Einbruch der Dunkelheit Pfarrer Reichardt dann vor den lohenden Johannisfeuern am Waldhaus zur Saarbrücker Feſtgemeinde ſprach— es mögen 40 000 Menſchen geweſen ſein—, da herrſchte atemloſe Stille. Nicht endenwollender Jubel erfüllte das ſtille Waldtal, als mit einem Hoch auf Heimat und Vaterland der machtvolle Red— ner der Hoffnung aller Ausdruck verlieh, daß nach dunkler Nacht auch dem deutſchen Saar— land das Licht eines neuen Morgens ſcheinen möge. Maſſenchöre des Saarſängerbundes um— rahmten die Feier. Mit dem Deutſchlandlied zogen dann Saarbrückens Bürger in die Stadt zurück. In überfüllten reichgeſchmückten Kirchen leiteten am Sonntag morgen Feſtgottesdienſte aller Konfeſſionen den zweiten Tag der Feier ein. Im ſtödt. Saalbau vereinigten ſich ſodann um halb 12 Uhr eine geladene Feſtver⸗ ſammlung, in der Stadtſchulrat Bon— gard, der Vorſitzende des Sängerſaarbundes, in prachtvollen Worten ein packendes Bild von der deutſchen Vergangenheit zeichnete. In ſtolzer Liebe“, ſo krönte der Redner ſeine Aus— führungen, bekennen wir uns- im Saargebiet zu unſerem deutſchen Vaterlande!“ Unter den eingegangenen Glückwunſchtelegrammen be— fand ſich auch ein Teleg Reichspräſi— Ar 8 N. erm Im Süarstaut denten v. Hindenburg und des bayeriſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Held, die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurden. 8 Waſſerveranſtaltungen, ein rieſenhafter Fackelzug, der zwar von der Regierungskom— miſſion nicht genehmigt, aber trotzdem von der Bürgerſchaft gebildet wurde, ein Feuerwerk vor dem hiſtoriſchen Winterberg-Denkmal, Il⸗ luminationen ſämtlicher Häuſer und Brücken und ſchließlich Höhenfeuer um 11 Uhr bildeten den Abſchluß des aus dem Volk heraus Volks⸗ feſtes, von dem man im Saargebiet nichts! ſehnlicheres wünſcht, als daß es in Deutſchland ein tauſendfaches Echo finden möge. Die rheiniſche Jahrtauſendfeier iſt in glei⸗ cher Begeiſterung wie in Saarbrücken im klein⸗ ſten Dorfe des Saargebietes gefeiert worden. 5 In Homburg, wo eine Münchener Staffette am Sonntag Grüße aus der Haupt— ſtadt überbrachte, wurde zur Erinnerung an den denkwürdigen Tag eine Gedächtnislinde gepflanzt. f 5 Irgendwelche Zwiſchenfälle haben ſich, ſoweit bis jetzt bekannt iſt, nicht ereignet. Der für Sonntag vormittag einberufene kommuni⸗ ſtiſche Demonſtrationszug iſt gänzlich wir— fungslos verpufft. Das Treugelöbnis am Rhein. Koblenz, 21. Juni. Kaum jemals iſt die Beteiligung der geſamten Bevölkerung au der Jahrtauſendfeierſo in die Erſcheinung getre— ten, wie am Samstag in Koblenz bei dem Be— ſuch des Provinziallandtages, der Reichs- u. Länderminiſter, der deutſchen und preußiſchen Parlamentarier und der Vertreter ſonſtiger land. Der Feſtakt auf dem Ritterſturz geſtal— tete ſich zu einer unvergeßlichen Stunde. Ober— präſident Fuchs hielt die mitgeteilte An— ſprache. Nach ihm ſprach der preußiſche Fi— nanzminiſter Dr. Höpker Aſchoff im Namen der preußiſchen Staatsregierung und im Na— men der Reichsregierung, in der er in dank— barer Anerkennung auf die Treue der Rhein— lande hinwies. Vorträge des mittelrheiniſchen Sängerbundes und eines Orcheſters folgten. Um 1 Uhr verließen die Feſtteilnehmer wieder den Ritterſturz und begaben ſich zu einem Feſt— mahl in die Ausſtellungshalle, bei dem der Oberbürgermeiſter von Koblenz die Gäſte be grüßte. n wichtige Eiſenfrage und ganz beſonders uver die Frage des Saargebiets wurde bisher noch keine Einigung erzielt. Nach wie vor weilen deutſche Sachverſtändige zur Teilnahme an den Beratungen in Paris. Die franzöſiſchen Regierungskriſe Paris, 22. Juni. Einer der Führer der franzöſiſchen Sozialiſten, Compere⸗Mo⸗ vel, erklärte geſtern über die für heute zu er⸗ wartende Entſcheidung der ſozialiſtiſchen Frak⸗ tionsmitglieder, es werde ſich ungefähr eine Mehrheit von 120 Stimmen für den Bruch mit der Regierung Painleve ausſprechen, wo⸗ durch die Partei ihre volle Handlungsfreiheit wieder erhalte. Sie werde je nach den Umſtän⸗ den für oder gegen das Kabinett ſtimmen. Das Kartell werde weiterbeſtehen, wenn ein neues Kabinett Herriot gebildet würde, dem die Partei ihre volle Unterſtützung zuteil werden zu laſſen beabſichtige. Die ſchon heute feſt⸗ ſtehende Entſcheidung werde am Dienstag den übrigen Gruppen des Kartells mitgeteilt wer⸗ den. Dann werde die Gelegenheit zu einer ausführlichen Ausſprache über die Lage der; Regierung gekommen ſein. 7 Es iſt nicht anzunehmen, daß ſeitens der Sozialiſten eine Diskuſſion über die Ma⸗ rokko⸗Frage veranlaßt wird. Aus verſchiede⸗ nen Departements wird die ſozialiſtiſche Ram⸗ merfraktion aufgefordert, die Unterſtützung der Regierung nicht weiter fortzuſetzen. Marokko. 1 Paris, 22. Juni. Aus Marokko wird ge⸗ meldet, dach Ab del Krim ſowohl an der franzöſiſchen als an der ſpaniſchen Front neue heftige Angriffe unternommen hat. An der franzöſiſchen Front ſeien die Angriffe abge⸗ ſchlagen worden. Die Rifkabylen ſeien mit Mauſergewehren ausgerüſtet und verfügten nur über wenig Artillerie. Alle 14 Tage wür⸗ den neue Erhebungen im Rifgebiet borgenom— men. Die Maſchinengewehre der Rifkabylen würden von Deſerteuren bedient. Der„Matin“ erfährt, daß der radikale Abg. Bertold, der am Freitag ſeine Marokko-Interpellation zu— rückgezogen hatte, ſie auch am Dienstag nicht wieder aufnehmen werde. Dagegen dürfte der komm. Abgeordnete Doriot die Regierung moraigen Dienstag über Marokko interpel⸗ ieren. Der„Cumanite“ zufolge erklärte Do— riot bei ſeiner Vernehmung durch den Unter⸗ ſuchungsrichter, daß ſich das Original des in * Abg. Frau Arendſee(Kom.) nennt die im Etat für das Geſundheitsweſen eingeſetzten 1,5 Millionen Mark einen lächerlich geringen Betrag, aus dem die Maſſe des Volkes auch er⸗ ſehen könne, daß ſie von ſolchen Etatsbera— tungen nichts zu erwarten hätte. Die Frage der Bekämpfung der Tuberkuloſe und der Ge— ſchlechtskrankheiten ſei im weſentlichen eine Lohnfrage. Abg. Sparrer(Dem.) bedauert, daß bei der Finanzlage des Reiches die Etatspoſi— tienen für das Geſundheitsweſen nicht die ge— nügende Stärke erfahren konnten. In Zukunft müßten mehr Mittel hineingeſtellt werden. Der Redner begründete einen Antrag, der die reichsgeſetzliche Regelung des Apothekenweſen: zum Ziele hat. Die Regierung müſſe den Arz⸗ neimittelverkehr ſtrenger überwachen. Der Fall Höfle habe gezeigt, wie ſchweres Unheil durch fahrläſſige Behandlung von Arzueimitteln ant⸗ ſtehen könne. Im übrigen unterſtrich der Red— ner, daß es notwendig ſei, die geplanten Ge⸗ ſetze gegen Alkoholmißbrauch, Geſchlechtskrank— heiten und Tuberkuloſe bald in Kraft treten zu laſſen. Auf Antrag des Abg. Dittmann(Soz.), der ſich dagegen wendet, daß eine ſo wichtige Materie vor leerem Hauſe behandelt werde, vertagte ſich das Haus, deſſen Beſchlußunfähig⸗ keit feſtgeſtellt wurde, um halb 6 Uhr auf Mon⸗ tag nachmittag halb 3 Uhr. Die Sicherheitsfrage Deutſche Rückfragen wegen der franzöſiſchen Sicherheitsnote. Paris, 22. Juni. Geſtern wurde am Quai d'Orſay die Meldung des„Petit Pariſien“. wonach die Reichsreg ierung einen Fragebogen mit der Bitte um ergänzende An⸗ gaben öber gewiſſe Stellen der franzöſiſchen Sicherheitsnote nach Paris überſandt habe, in Abrede geſtellt.„Journal des Debats“ teilt dagegen auf Grund einer offtziöſen Informa⸗ tion mit, daß Dr. Streſemann in ſeinen Unterredungen mit dem Berliner franzöſiſchen Botſchafter einige Auskünfte über verſchledene wüärtsſtrebenden Volk vier Kinder den Grund⸗ unklare Punkte der ſranzöſiſchen Antwort er⸗ * U beten habe, und zwar hinſichtlich der etwaigen Intervention Frankreichs auf Grund von Ver— wicklungen in Oſt-Europa und hinſichtlich des Beitritts Deutſchlands zum Völkerbund. De Marguerie habe geantwortet, daß Frank— reich den vorbehaltsloſen Zulaſſungsantrag Deutſchlands fordert und zwar vor der end— gültigen Unterzeichnung des Garantiepaktes u. daß die Rheinlandzone keine unüberwindliche Schranke bei Konflikten im Oſten bilden dürfe. Die bevorſtehende Sicherheitsdebatte im engl. Unterhaus. London, 22. Juni. Die für Mittwoch an— geſetzte Unterhaursdebatte in der Sicherheits— frage wird durch eine Erklärung Chamber— lains eingeleitet werden. Nach Chamberlain dürfte Macdonald das Wort ergreifen. Für heute abend iſt eine Kabinettsſitzung ange— ſagt, in der der Bericht des Außenminiſters über ſeine Reiſe nach Genf entgegengenommen werden wird, um dann die Haltung der Regie— rung gegenüber dem Parlament feſtzulegen. Die deutsch⸗französſschen Ulirtschaftsperhandlungen. Paris, 21. Juni. Ueber den Fortgang der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen verlautet von franzöſiſcher Seite, daß der deut⸗ ſche Delegationsführer Trendelenburg mehrere Unterredungen mit dem Handelsmini— ſter Chaumet hatte, in denen verſucht ward, eine ausgleichende Formel für die noch be⸗ ſtehenden Differenzen zu finden. Für Montag nachmittag iſt eine Vollſitzung der beiden De— ſegationen angeſetzt, von der man einen enk⸗ ſcheidenden Fortſchritt erwartet. Sollte(8 möglich ſein, in dieſer Sitzung die Grundlagen des Abkommens endgültig feſtzulegen, ſo könnte das franzöſiſche Parlament vor den Ferien den Vertrag ratifizieren. Im anderen Falle müßten die Verhandlungen bis zum Herbſt unterbrochen werden. Ueber eine ganze Reihe von Poſitionen, wie Textilien, Kunſt⸗ ſeide, Parfürmerien, namentlich auch über die 8 dem Blatt veröffentlichten Briefes des Chefs des Zivilfapinetts. Lvautbey. der ſeinerzeit großes Aufſeyen erregte, noch in ſeinen Hun⸗ den befinde. Bei den anderen in der Wohnung Doriots beſchlagn amten Dokumenten handle es ſich um Telegramme, die franzöſiſche Offi⸗ ziere in Marokko un“«reinander ausgetauſcht haben. Auch ein Feldzuossplan A del Krims ſoll ſich darunter befinden Die Staatsanwalt— ſchfaft iſt vom Kriegsminiſter angewieſen wor— den, zu unterſuchen, ob eine gerichtliche Klage gegen Doriot wegen widerrechtlichen Beſitzes militäriſcher Dokumente erhoben werden könnte. In dieſem Falle würde der Kammer am morgigen Dienstag ein Regierungsantrag um Aufhebung der Immunität Doriots zu— gehen. Außer Doriot ſoll noch gegen den kom- muniſtiſchen Abg. Marty wegen Aufreizung zum Ungehorſam in einem an die franzöſiſchen Marokko-Truppen gerichteten Artikel Anklage erhoben werden. In Paris und in der Provinz wurden wieder über 120 Verhaftungen von Kommuniſten vorgenommen. Die franzöſiſch⸗ſpaniſche Konferenz.— Einladung Englands? Madrid. 21. Juni Die franzöſiſche und die ſpaniſche Delegation haben geſtern getrennt be— raten. Mit Bezug auf die Blockade der Rif⸗ füſte iſt eine völlige Einigung erzielt worden. Große Schwierigkeiten bietet der Abſchluß eines Abkommens über die Unterdrückung des Waffen⸗ und Munitionsſchmuggels von der Landſeite aus. Es handelt ſich hier um einen um⸗ fangreichen Schmuggel, der von der internatio- nalen Zone von Tanger aus nach dem Rifgebiet betrieben wird. Gegenwärtig befinden ſich in der Stadt Tanger nur ein vaar Dutzend Gen⸗ darmen, wodurch aher die Grenze der Tanger⸗ zone nicht bewacht wird. Man kam zu dem Ent⸗ ſchlum daß mindeſtens 1500 Mann nötig wären, um eine wirkſame Grenz kontrolle durchzufſihren. Ta aber England das Abe emmen von Tanger nicht unterzeichnet hat muß auch England an der Erhöhung der Gendarmeriekräfte in Tager be⸗ telligt werden. Deshalb wir) gegenwärtig da⸗ rüber beraten, ob auch England zur Madrider Konferenz eingeladen werden ſoll oder nicht. Die Einfadung wird auf alle Fälle nur ungern ge⸗ ſchehen, da man befürchtet daß England ſich ſei⸗ Viernh. Volksblatt) 4 1 10 1 5 1 0 nie Unterſtützung für die Unterwerfung de, Krims teuer bezahlen laſſen w'rb. Man hat ſich Rechnung davon abgelegt, da zum Zwecke def Unterdrückung des Lebensmittelſcruuggels die Marokko⸗Armee ganz bedeutend verſtärkt werden muß. Die Sachverſtänd' en de leicht ausgehungert werden könnte, ſofern die, Zufuhr von allen Seiten abgeſchnitten würde, Man glaubt, daß die Konferenz noch dieſe Woche uz Ende gehen wird. 1 Die Unruhen in China. ö London, 22. Juni. Einer Reutermeldung aus Peking zufolge heißt es in der chineſiſchen Antwortnote auf die letzte Note der Vertreter der Mächte, daß die Darſtellung der lüngſten Ereigniſſe mit den Berichten der chi⸗ neſiſchen Lokalbehörden nicht übereinſtimmten. Die Tötung des br iſchen Staatsbürgers in Schanghai ſei außerhalb des Europäerviertels erfolgt, wo ohne Zuſtimmung Chinas mit dem Bau von Straßen begonnen worden ſei. Mit Ausnahme dieſes Vorfalles ſeien alle Unruhen auf die Vorkommniſſe in Schanghai zurückzu⸗ führen, die noch ke. Regelung gefunden hät— ter. Dies ſei wünſchenswert, damit die Er⸗ regung der Bevölkerung Schanghais eſeitigt werde. In Hongkong ſind die Angeſtellten der Straßenbahn in den Streik getreten. Der 1 Streik der Seeleute dehnt ſich aus. In Kanton iſt außerhalb des Europäerviertels ein Japa ner von einem unbekannten Chineſen erſchoſſen worden. Das ſapaniſche Konſulat hat einen formellen Proteſt erhoben und ſich das Recht herrſcht auf Schadenerſatz forderungen vorbehalten N Den Beginn des Generalſtreiks erwartet man für heute. Amundſen Nach der Rückkehr Amundſens. Kopenhagen, 21. Juni. In Norwegen über die Rückkehr Amundſens große Genugtuung. In der Hauptſtadt und in der Provinz wird geflaggt wie an vaterländi— ſchen Feſttagen. Amundſen und ſeine Begleiter werden auf dem Luftwege nach Oslo zurück— 1 kehren. Zuerſt werden ſie nach Tromſß fliegen und dann der Küſte entlang nach der Haupt ſtadt. Man erwartet, daß ſich der Flug durch die Heimat zu einem Triumphzug geſtaltet. Ueber den wiſſenſchaftlichen Erfolg der Expedition äußert ſich der norwegiſche Sach— : ͤ—— 8 1 1 U Oslo, die Feſtſtellung Amundſens verſtändige Hoel, Profeſſor der Univerſität über das Vorhandenſein großer Nebelbänke über dem . Polarbecken bedeute eine wichtige Bereicherung der arktiſchen Wiſſenſchaft. Amundſen habe das Vorkemmen von Nebel über ſo ungeheure Strecken ſeſtgeſtellt, wie mau es niemals er⸗ wartet habe. Amundſens Tieflotungen ergaben die Richtigkeit der alten Hypotheſe, daß nörd— lich von Spitzbergen ſich ein ungeheures Meer ausbreitet, das, wie nun als ſicher angenom— men werden kann, ſich bis über den Nordpol! hinaus erſtrecken wird. Der däniſche Grönlandferſcher, Dr. Knud [Rasmuſſen, äußerte ſich u. a., Amundſen habe den Beweis dafür erbracht, daß die Zeit Das, gekommen ſei, Flugzeuge in den Dienſt der Polarforſchung zu ſtellen. Paris, 22. Juni. Einem Bericht des„Pe⸗ tit Pariſien“ aus Oslo zufolge iſt Amund⸗ ſen der Anſicht, daß es ihm nicht möglich ſein werde, das in der Arktis zurückaelaſſene Flug Ein Segelflieger-Roman don F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Bertin) (33. Fortſetzung.) Um ſieben Uhr abends ging der Zug nach Wien. Sie hatte alſo Zeit genug, um raſch ihre Sachen zu packen und Richard durch ein paar Zeilen von dem Geſchehenen zu verſtän— digen. Der Pförtner mochte ein Auto holen. Plötzlich— ſie hatte das Zimmer noch nicht betreten, ſtockte ihr Fuß. In der Wohnung, die ſie leer verlaſſen hatte, klangen Stimmen. In Richards Arbeitszimmer mußte jemand ſein. Jetzt erkannte ſie auch den Schritt ihres Gatten, wie er laut und regelmäßig das Zim— mer durchmaß, von einem Ende zum andern und wieder zurück. Die Sprecherin war Mabel Hargreaves. Ihre Stimme klang ſeltſam ſcharf und deutlich in den Flur hinaus, denn ſie ſprach heftig, bei— nahe zornig. Dora fragte ſich nicht:„Wie kommen die beiden in die leere Wohnung? Iſt es Abſicht oder Zufall, was ſie zuſammengeführt hat?“ was ſie hörte, nahm all ihr Denken in Anfpruch. „Genug der Vorwürfe,“ ſagte die Har⸗ greaves.„Wenn jemand berechtigt iſt, Miß⸗ trauen zu hegen, ſo bin wohl ich es! Wozu das ewige Hinausſchieben? Ich verlange, daß Sie Ihrer Frau reinen Wein einſchenken. Es iſt die höchſte Zeit. Einmal muß ſie es doch er⸗ fahren.“. „Das weiß ich. Aber—“ antwortete Ri⸗ chard gepreßt. Mabel fiel ihm ſpöttiſch ins Wort: Sagen Sie es lieber gleich oſſen: Sie haben Angſt vor ihren Tränen und Vorwür⸗ fen! Glauben Sie, ich merkte nicht, wie Sie ihr aus dem Wege gehen ſeit Monaten? Wie Sie jedes Alleinſein mit ihr meiden, aus Angſt! beſtehen auf dern Notwendigkeit der Verſtärkung, weil nach ihrer Anſicht Ab del Krim in ſeinem rauhen Berglan. Sie könn 800 Pfund Sterling wiſſenſchaftlicher J mente zurückgelaſſen worden. Außerdem enl⸗ halte das Flugzeug Vorräte und Briefe, die Auskunft über das Schickſal der Expedition im ie eines Scheitern des Rückfluges geben ollten. Am 2. Juni haben der Apoſtoliſche Stuhl, vertreten vurch den Nuntius in Polen, Erz⸗ biſchof Lauri, und die polniſche Regierung. vertreten durch den Außenminiſter Skrſzyn⸗ ſki, die Ratifikationsurkunden des Konkordats ausgetauſcht. Am 8. Juni veröffentlichte der „Oſſervotore Romano, den franzöſiſchen Text des Vertrages, der auf lange Sicht die kirch⸗ lichen Verhältniſſe Polens regeln ſoll. Wir haben zwar früher Mitteilungen aus dem In⸗ halt des Dokumentes gebracht; aber es iſt nicht überflüſſig, noch einmal die wichtigſten Punkte hervorzuheben. g Bei Anerkennung der vollen Freiheit für die katholiſche Kirche wird eigens noch hinzu⸗ gefügt:„ohne Unterſchied der Riten“ wegen der zahlreichen unierten Ruthenen. Ausdrück⸗ lich werden erwähnt die Ausübung der geiſt⸗ lichen Gewalt, die kirchliche Jurisdiktion, ſo⸗ wie die Regelung der eigenen Angelegenheiten und die Verwaltung der Güter(1), ferner der freie Verkehr der Oberhirten mit den Gläubi⸗ gen u. mit Rom(2). Die beiderſeitigen diplo⸗ riatiſchen Vertretungen ſind vertraglich feſt⸗ belegt; außerdem die Ausdehnung der Befug⸗ niſſe des Nuntius auch auf die Freie Stadt Danzig(3). Dieſe Feſtlegung iſt wohl die erſte überhaupt in einem Konkordat. Der Staat leiſtet den kirchlichen Behörden ſeine Hilfe bei Abſetzung von Geiſtlichen, bei Erhebung der kichlichen Steuern, ſoweit ſie auch ſtaatsgeſetzlich vorgeſehen ſind, ebenſo in anderen geſetzlich vorgeſehen Fällen(4). Der Klerus erfreut ſich eines beſonderen Schutzes (i Ausübung ſeines Amtes, aleich den ſtaat— lichen Angeſtellten bleibt ein Teil des Einkom— mens der Geiſtlichen von Pfändung frei. Dor Klerus und die Religoſen mii Gelübden ſind vom Militärdienſt frei, können bezw. im Kriegsfall nur als Seelſorger oder Sanitäter verwendet werden. Ebenſo ſind ſie befreit von der Tätigkeit als Geſchworene, Schöffen u. a. (5). Artikel 7 behandelt die Militärſeelſorge. An den Sonntagen unv am Nationalfeier— tag wird in den Kirchen ein Gebet für die Re— publik und den Präſidenten verrichteten(8). Kein Teil polniſchen Landes darf einem außer— halb befindlichen Biſchof unterſtellt ſein. Die kirchliche Einteilung des Landes iſt bereits be— reits bekannt. Bedeutendere Aenderungen an der Einteilung ſollen nur im Einvernehmen mit dem Staate vorgenommen werden(9.) Dasſelbe Einvernehmen iſt erforderlich, falls für neuerrichtete kirchliche Stellen oder Or— denshäuſer ſtaatliche Ausgaben erforderlich werden. Ausländer können nur mit ſtaatlicher Ermächtigung Provizialobern eines kirchlichen Ordens werden(40). In Bayern müſſen auch die Obern der einzelnen Häuſer das deutſche Bürgerrecht haben. Bei Ernennung der Bi— ſchöfe, auch des Armeebiſchofs, erkundigt ſich der Hl. Stuhl, ob gegen die betreffende Perſon keine volitiſchen Bedenken vorliegen(11). Die Biſchöfe müſſen bei Uebernahme ihres Amtes dem Präſidenten der Republik den Treueid lei— 1750 e Formel im Ver'rag feſtgelegt i 2). Religion iſk' Pflichtſache in allen öffent— lichen Schulen, ausgenommen in den Hochſchu len,(ſo wird wohl hier„ſuperiennes“ zu über— ſetzen ſein, nicht„höhere Schulen“ nach dem deutſchen Sprachgebrauch). Die Religionsleh— d er eee ten weich werden und ſich verralen? Man müßte lachen, wenn es nicht ſo erbärm— lich wäre, was dieſe Frau mit ihrer verliebten Sentimentalität aus Ihnen gemacht hat!“ Eine Minute lang blieb alles ſtill, dann ſagte Corner leiſe:„Sie liebt mich. Ich weiß, es wird ein furchtbarer Schlag für ſie ſein!“ „Und wenn? Bereuen Sie etwa Ihr Ver— ſprechen? Gaben Sie es nicht freiwillig?“ „Gewiß!“ fuhr er auf.„Wer darf mir Reue zutrauen, wo doch einfach meine Ehre im Spiel iſt?“ „Dann wählen Sie gefälligſt zwiſchen der Rückſicht auf Ihre Frau und auf— mich.“ Die Stimme der Amerikanerin klang eis— kalt, mit ſchneidender Schärfe. Und der Mann ſchien endlich zu Entſchluß gekommen zu ſein. „Sie haben recht. Es muß ſein. Längeres Zögern würde der Sache nur ſchaden.“ „Ich wußte es ja,“ ſagte ſie mit einem hörbaren Atemzug. Und plötzlich klang ihre Stimme wieder weich und liebenswürdig:„Es iſt ja auch Ihre Zukunft, die daran hängt, Corner. Wie anders, wie viel glänzender wird ſie ſich dann geſtalten— Sie werden mir noch danken.“ Dora hörte nichts mehr. Sie ſtand plötz⸗ lich in ihrem Zimmer, das die untergehende Sonne mit roten Gluten beſtrahlte. Wie Dora dahin gekommmen war. wußte ſie nicht. Dann kniete ſie vor einem Koffer und legte mechaniſch Stück für Stück hinein. Erſt Wäſche, dann Kleider, obenauf aller⸗ lei Kleinigkeiten: Handſchuhe, Jabots, Schals und Schleier. Sie tat es gedankenlos. Ich muß reiſen! Um 7 Uhr geht mein Zug.“ Das war alles, vas ihr zum Bewußt⸗ ſein kam. einem Plötzlich tat ſich die Tür auf Mann ſah ſehr verwundert herein. „O— biſt du ſchon zurück von Meta? Ich habe ja gar nicht gehört, daß du gekommen biſt und hatte keine Ahnung— aber was tuſt du denn da, Dora?“ und ihr übern des Religionsunterrichts un eee Boden kniete und eben den Koffer Zuſchloß. unſicher. rührt worden.“ Sie ſagte es mit müder, gleich⸗ gültiger Stimme. neben ihr. Er wollte ſie in die Arme ſchließen und ſie tröſtten. In Wahrheit war in ihm ein unbeſtimmtes rung. der Zahl derer, die vo tigt, ſind. Die Kirch tragen der Lehrenden. Wem der Biſchof die Ermächtigung zum e. ent⸗ N zieht, der verliert damit das Recht, dieſen zu erteilen. Dasselbe gilt von den Lehrperſonen an den theologiſchen Fakultäten der ſtaatlichen Das polniſche Konkordan Univerſitäten(13, 1). Jede Diözeſe wird ihr Seminar haben, deſſen Leitung, wie auch die Ernennung der Dozenten der kirchlichen Be⸗ hörde zukommt. Die Abgangszeugniſſe derſel⸗ ben berechtigen auch zum Unterricht an den ſtaatlichen Schulen, mit Ausnahme der Hoch⸗ ſchulen(13, 2), Kirchengüter können ohne Einwil⸗ ligung der kirchlichen Stellen ihrem Zweck nicht entfremdet werden, außer bei Enteignung im öffentlichen Intereſſe. Bei Neubauten, Re⸗ novierung uſw. von Kirchen und Kapellen müſſen die baupolizeilichen Vorſchriften be⸗ achtet werden. In einer jeden Diözeſe wird der Biſchof im Einverſtändnis mit dem zu⸗ ſtändigen Miniſter einen Kommiſſar zur Er⸗ haltung der künſtleriſch oder geſchichtlich wert⸗ vollen Beſitztümer u. Urkunden einſetzen(14). Von kirchlichen Gebäuden und Beſitztümern ſind ſteuerfrei nur die Kultgebäude, die geiſt⸗ lichen Seminarien, die Bildungsanſtalten der Orden, die Häuſer der Religioſen mit Ar— mutsgelübde, ſowie die Beſitztümer, die aus⸗ ſchließlich für den Gottesdienſt beſtimmt ſind und nicht zum Dienſteinkommen des Pfrün⸗ deninhabers beitragen. Die Häuſer der Bi— ſchöfe und Pfarrer, ſowie ihre Amtsräume werden ſteuerlich nach Art der Dienſtwohnun— gen und Amtsräume der ſtaatlichen Beamten behandelt(15). Die kirchlichen juriſtiſchen Perſönlichkei— ten Polens im Sinne des kanoniſchen Rechts haben das Recht, vermögensrechtliche Hand— lungen zu tätigen und vor Gericht zu vertre— ten. Steht aber der Zweck einer ſolchen Per— ſönlichkeit nicht in Beziehung zu den kirchlichen Angelegenheiten Polens oder reſidieren ihre Vertreter nicht im Lande, ſo genießen ſie nur das Recht der Ausländer(46). Bei Stellenbeſetzungen ſind die kirchlichen Behörden frei. Nur für Pfarreien könne“ Ausländer und ſolche, die ihre Studien nicht an einer polniſchen oder päpſtlichen Anſtalt ab— ſolviett haben, oder ſolche, deren Tätigkeit der Sicherheit des Staates gefährlich iſt, nur mit Genehmigung der Regierung zugelaſſen wer— den. Daher iſt bei jeder Pfarrbeſetzung anzu⸗ fragen, ob nichts vorliegt. Falls inne chalv 30 Tagen keine Bedenken erhoben wer en, kann die Ernennung erfolgen(49). Bei politiſchen Beanſtandungen gegen einen Geiſtlichen muß der Biſchof innerhalb drei Monaten eingrei— fen. Beſteht eine Meinungsvacſchiedenheit, ſo wird eine aus Vertretern des Hl. Stuhles und des Staatspräſidenten zuſap mengeſetzte Kom— 9900 eine endgültige Eutſcheidung fällen 20). Das kirchliche Patronat bleibt beſtehen; der Patron kann aber nur aus einem Dreier— vorſchlag des Biſchofs wählen; wird inner⸗ halb 30 Tagen vom Ernennungsrecht kein Ge— brauch gemacht, ſo iſt die Beſetzung ſür den Biſchof frei(21). Die Oberhirten werden benachrichtigt von gerichtlichen Verfahren gegen Geiſtliche und Ordensleute, ſie können auch Einblick in die Akten tun. Haftſtrafen ſollen Geiſtliche und Re⸗ Hgioſen nur in geiſtlichen Häuſern, jedenfalls aber abgeſondert von anderen Sträflingen ver— büßen(22). Ueber Aenderungen Sprache in den Kirchen Ritus wird nur im Gebrauch der 0 des lateiniſchen die Konferenz der Biſchöfe FEE „„Du packſt? Du willſt reiſen?“ fragte er „Ja, nach Hauſe. Papa iſt vom Schlag ge Richard kniete erſchrocken Gefühl grenzenloſer Erleichte— che Be⸗ — P wundert, halb erſchrocken auf ſie nieder, die am „du mußt es nicht ſo ſchwer nehmen, wird ſich gewiß erholen— und nicht wahr, vu trägſt mir nicht nach, daß ich in letzter Ze! ſo oft unfreundlich war? Später wirſt du 53 alles begreifen— Zeiten. ; 0 wird ſpä⸗ ter eine Regelung getroffen. Bis dahin wi der Staat an die Berechtigten fabric Renten bezahlen, die nicht niedriger, als die von den früheren Regierungen bezahlten. Bei Parzel⸗ lierungen kirchlicher Beſitztümer und Pfar⸗ reien ohne genügenden Grundbeſitz vedacht werden(Bistümer und Seminarien bis 180 Hektar, Pfarreien 15—30 Hektar). Dagegen willigt der Hl. Stuhl darin ein, daß kirchliche Inſtitutionen mit übermäßigem ackerfähigen Grundbeſitz(ſoweit er die obigen Maße über⸗ ſchreitet) den entſprechenden Teil dem Staate abtreten zur Hebung des bäuerlichen Standes. Der Preis wird derſelbe ſein wie für Private. Handwerk und Schutzzoll. Der Reichsverband des deutſchen Handwerkz hat ſich in einer in Berlin abgehaltenen Sitzung mit der wichtigen Frage des Schutzzolles füt Landwirtſchaft und Induſtrie befaßt. Er hat ſei⸗ ne Stellungnahme zu dieſer Frage in folgender Entſchließung niedergelegt: „Es wird anerkannt, daß unter den gege⸗ benen Verhältniſſen ein gewiſſer Schutzzoll zur Erhaltung und Förderung der Produk⸗ tionskräfte der deutſchen Volkswirtſchaft not. wendig iſt. Auch der Landmärtſchaft muß zur Durchführung ihres Intenſivierung⸗Program⸗ mes die Möglichkeit gegehen werden, ausrei⸗ chende Preiſe für ihre Erzeugniſſe zu erhalten; als ſolche ſind die Welkmarktpreiſe anzuſehen. Die Landwirtſchaft micß die von ihr in Aus⸗ ſtcht geſtellte Produkilonsſteigerung mit gröf⸗ tem Nachdruck ſo Surchführen, daß der Be⸗ darf des deutſchen Volkes an landwirtſchaſt⸗ lichen Erzeugniſſen möglichſt gedeckt werden kann. Hierfür ſind mäßige Schutzzölle für die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe„t zu ver, meiden, ſo lauge dieſes Ziel nicht mit anderen Mitteln zu erreichen iſt.“ Soweit das Handwerk vom Standpunkt ſei⸗ ner beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſe aus zu einzeinen Poſitionen der Zolltariſvorlage beſtimmte Wünſche geltend zu machen hat, wer⸗ den vieſe der Reichsregierung und dem Reichs, tag übermittelt werden.“ Die anfgerufenen RNeichsbanknoten Berlin, 21. Juni. Von der Reichsbaul wird mitgeteilt: Der gleichzeitige Aufruf von Mee und Rentenbankſcheinen hat in der Oeffentlichkeit zu begreiflichen Irrtu— mern geführt, da der Endtermin für veide Aufrufe in nächſte Nähe gerückt iſt. Um die In— haber der aufgerufenen Noten vor Schaden zu bewahren, wird noch einmal darauf hingewie⸗ ſen, daß ſämtliche Reichsbanknoten, deten Ausſtellungsdaten vor dem 11. Oktober 152 liegt, mit Ablauf des 5. Juli ds. Is. ihren Wert verlieren und nach dieſen Tagen auch von der Reichs bankſtelle nicht mehr angenon⸗ men werden. Ferner ſind aufgerufen Reiche⸗ bankſcheine zu 50 Rentenmark mit dem Aus ſtellungsdatum vom 1. November 1923. Dieſe Scheine werden noch bis zum 30. Dezember 1925 an den Kaſſen der Reichsbank umge⸗— tauſcht. Die anderen Reutenbankſcheine gelten fort. a „Dora,“ ſagte er, den Arm um ſie legend, Papa 61 Er ſprach weich und zärtlich wie in alen Sie antwortete nicht. Wie hilfſeſuchend blickte ſie um ſich. „Meine Handſchuhe— den Schirm—“ bergt, eantragen, Pelegationen die Bude Sämtliche Verhaſteten ihrer Angaben Pen auf 9 in Eſſen ein Revolveranſchlag verübt. Le⸗ howsti wurde erheblich veeletzt und mußte in Er trat nun halb ein und blickte halb ver⸗ Als er ſie bei dieſen Reiſevorbereitungen traf, hatte jäher Schreck ihn gepackt. Er wußte ſehr wohl, daß ſie heimlich gelitten hatte unter ſeiner anſcheinenden Kälte und Gleichgültig— keit, unter den wechſelnden Stimmungen und der nervöſen Gereiztheit, die er nicht unter⸗ drücken konnte. Darum war ſein erſter Ge— danke:„Sie geht, weil ſie die Geduld verloren hat. Weil ihre Liebe es müde geworden iſt, dazuſtehen wie eine Bittende.“ Nun war es nur die Erkrankung des Schwiegervaters. Gottlob! gottlob! Und viel⸗ leicht war es die beſte Löſung, wenn ſie jetzt einige Wochen fernblieb! Dora hatte ſich bei ſeiner Berührung haſtig aufgerichtet.„Bitte—— es iſt ſchon ſpät———. Wenn du lieber ſo gut ſein woll⸗ teſt nach einem Wagen zu ſchicken. „Ja, natürlich!“ Er eilte hinaus. Sie hörte, wie er im Vor⸗ übergehen etwas in Miß Hargreaves Zimmer hineinrief. Gleich darauf ging eine Tür, und Mabel näherte ſich. Mit einem Ruck drehte Dora den Schlüſſel um. Sie ſehen? Jetzt? ES war ihr unmöglich! „Ich kleide mich an!“ antwortete ſie auf Mabels Klopfen.„Bitte, entſchuldigen Sie mich, ich habe die größte Eile— für nichts mehr Zeit——“ 5 Well, dann will ich nicht ſtören. Reiſen Sie gut, Frau Pora und glückliche Heimkehr!“ Die Amerikanerin entfernte ſich. Als Richard zurückkehrte, ſtand Dora im Reiſemantel da. Im Zimmer herrſchte Däm⸗ merung. Ihr weißes Geſicht leuchtete ihm enk⸗ gegen. f murmelte ſie, nur mit dem Wunſch, ſich aus ſeinen Armen los zu machen und der Komödie ein Ende zu ſetzen. Im Wagen, der ſie zur Bahn brachte, faßte er plötzlich ihre Hand.„Dora,“ begann er ſtok⸗ kend,„ehe du gehſt, möchte ich dir noch etwas ſagen. Damit du nicht erſchrickſt, wenn—“ „Nicht, bitte nicht,“ ſtammelte ſie, ihn angſt⸗ voll unterbrechend,„ich kann jetzt nicht anderes denken, ich habe keinen Sinn für irgend etwas anderes— ſpäter—“ „Verzeih! Natürlich, jetzt iſt der Gedanken an Papa die Hauptſache. Aber,“ er legte ihre matt und bewegungslos in der ſeinen ruhende Hand an ſeine Wange— eines verſprich mir Dora—, daß kein anderer Richter ſei über mich als deine Liebe! Nicht dein Verſtand, nicht delne Umgebung— nur dein Herz. Bleib mir gut, hörſt du? Pergiß nie, daß du das Höchſte biſt in meinem Leben, daß ich es weiß. immer wußte wenn es dir auch andere ſchien.“ Sie hob beſtürzt den Kopf. Was war da⸗ es klang ſo inniglich und feierlich— es klang, als ob er trotz allem noch— ö Da hielt der Wagen. Der lärmende Tru bel des Anhalter Bahnhofs vor Abgang des Wiener Zuges umſing ſie beide. Und in dem kalten bläulichen Licht d Bogenlampen, in dem all dem Geſchrei, den Wirrwarr, der Haſt ringsum, erſtarb ſchwache Fünkchen Hoffnung, das bei ſein Worten in ihr aufgezuckt war. Lüge, Phraſen, Worte, dachte ſie bitter. (Fortſetzung folgt.) —— Dieſer Tage fand in Görlitz eine nationale Abg. für i eelſelhere deutſchnationale Parteivorſitzende 0 über Steuer⸗ und Aufwertungsfra⸗ en ſprach. Die aus etwa 300 Perſonen be⸗ chenden Zuhörer, in der Hauptſache deutſch⸗ ationale Parteigänger, ſchienen keine Luſt zu aben, ſich nochmals einſeifen zu laſſen. Sie röffneten am Schluß ſeine Vortrages 1 gombardement von Zwiſchenfragen, auf das Redner eingehen mußte, In der Außen⸗ olltik erklärte Hergt für ſeine Perſon(die kraktion wolle er nicht feſtlegen) die En t. baffnungsnote für unannehmbar. In er Steuerpolitik habe ſeine Partei heraus⸗ eholt. was möglich war. Die Vermögens⸗ euer müſſe noch mehr herabgeſetzt werden. r. Beſt bezeichnete er als Hoſpitant der So⸗ ſaldemokratie. Den Sozialdemokraten. und emokraten warf er vor, aus Agitationsgrün⸗ en immer 10 Prozent mehr Aufwertung zu als ihnen zugeſtanden würde. aas ſaate der Parteigänger Jer 100proz. Auf⸗ hertung. Bezeichnend war folgendes Geſtänd⸗ is: „Als wir am Mitt da chdie Sitzung des lufwertungsausſchuſſes ſeendet hatten, ſeufz— en wir: Ach Gott, wir haben unendlich viel elernt. Ich ſage das hier in dieſem Kreiſe anz offen, ich habe eine Schlacht verloren, ber ich habe gekämpft. Allerdings, was ich im Februar 1924 hier votrausſagte, iſt nicht ge— worden. Es gilt aber zu berückſichtigen. daß vir den Krieg verloren haben und obendrein le Koſten tragen müſſen.(Zwiſchenruf: ommt Ihnen das erſt jetzt zum Bewußtſein?) Eie glauben gar nicht, wie uns die Wirtſchafts⸗ hertreter und die Banklen zu Dutzenden von einraunten und mit tatiſtiken die Unmöglichkeit einer ernſten Auf⸗ vertung nachweiſen. Ich muß prüfen und ge⸗ ehen, daß ſich nicht alles einfach heiſeite ſchie⸗ en ließ. Wäre der Beſt'ſche Entwurf Geſetz geworden, dann wären noch Streitigkeiten und ür zeſſe entſtanden. Die Wirtſchaft erklärte uns such, der Beſt'ſche Entwurf als Geſetz 1 1 bedeute den Untergang. Wir mußten deshalb, deutlich ſagen, wir machen das nicht mit. Die Wirtſchaft wäre vor die Hunde gegangen. Faſt läglich bekomme ich wegen meiner 5 und der Fraktionshaltung ungefähr 40 Briefe mit Prohungen, Beſchwerden, Beſchimpfungen wie Perräter, Lump, Schweinehund uſw. Das ſrift mich ſehr ſchwer, und meine Frau iſt der Verzweiflung nahe. Ich habe doch alles getan vas ich tun konnte.“ Politiſche Umſchau — Verhaftung beauftragter Attentäter. Ge— ern wurden au der bulgariſchen Grenze bei Za— kbred fünf Bulgaren verhaftet, die im Beſitze bon Revolvern und reichlicher Munition waren. Eie erklärten, daß ſie von einigen ber bulgariſchen Armee nach Belgrad geſchickt wurden, um hier politiſche Attentate zu verüben wurden nach Belgrad ſberführt, wo die Behörden eine(leberprüfung vornehmen werden. die neue oldenhurgiſche Regierung. Die pldenburgiſcheRegierung iſt neu geb det worden Per bisherige Miniſterpräſident v. Fincknh über, ummt wiederum den Vorſitz und das Aeußere ſowie das Juſtiz, und Kultuniniſterium. Das Hunere erhält Staatsminiſter Drivor(3.), Fi⸗ anzen und ſoziale Fürſorge Miniſterialrat Wil⸗ lers. Miniſterpräſident v. Finckh bat zwar ſeine GZuſtimmung nicht erteilt, doch unterliegt es kei hem Zweifel, daß er das Amt annimmt. Weltſpiegel. : Repolverattentat Freitag nachmittag wur⸗ den polniſchen Vizekonſul das Kranken aus verbracht werden. wo ihm eine . den Unterleib gedrungene Kugel durch Opera— gion beſeitig werden mußte. ü Der Täter, ein Pole, konnte verhaftet werden. : Weitere Abbaumaßtnahmen bei Krupp. Firma Krupp beabſichtigt,, nachdem ſie ſich bereits vor einigen Tagen gezwungen ſah, zwei Maſchinenbauwerkſtätten, den Tender- und den b Signalbau, wegen ihrer Unrentabilität ſtillzule⸗ el, weitere zwei, den Kleinbau eldbahnwerkſtätten, zu ſchließen. und die 13 Aus Nah und Fern. Fp. Gimbsheim, 91. Juni. Unbekannte Diede Uibrachen in der Nacht die Gartentür, drangen n den Garten des Landwirts Joh. Muth ein ud ſtahlen große Menge Kirſchen. ö Fp. Nierſtein, 21. Juni. Bei der Arbeit ver⸗ inglückt iſt der Sohn des Schreiners Jung⸗ blut. Er geriet mit der Hand in die Kreis⸗ äge und erlitt derart ſchwere Verletzungen, daß hm zwei Finger amputiert werden mußten. Fp. Hofheim, 21. Juni. Einen empfindlichen erluſt erlitt der Landwirt K. Seine Gänſe wa⸗ en in den Garten eingedrungen efreſſen. Bald darauf gingen drei ollen Tiere ein. Fp. Gau⸗Odern im, 21. Juni. Von einem lückſichtsloſen Radfahrer umgefahre! wurde au er Straße nach Alzey ein jähriges Mädchen, ae mit anderen Mädchen in der Nähe des gausganges ſpielte. Der Radfabrer. ein ein Februar Offizieren, Lech o ws⸗⸗ die Gemeinde: ſind gewöhnlich 2— verurſachen beim und hatten ort ſcheinbar ven Piättern eines Lorbeerbaums der wert. aher, de den Nit ka ich zuweichen. Das e dchen ſtürzte Boden und erlitt ſchwere Kopf⸗ und Armverletz⸗ ngen. Der Rückſichtsloſe verſchwand auf der ſatlonale Verſammlung ſtatt, in der der Landſtraße, ohne ſich um das Kind iu kümmern, den Bezirk Liegnitz, Zwingenberg a, d. B., 21. Juni. Die Stadt, verwaltung hat dem Voranſchlag des Verſchöne rungsvereins zugeſtimmt, die Vorhöhe des Me⸗ libokus als geeigneten Ort für da in Ausſicht genommene Reichs⸗Ehrendenkmal für die im Kriege Gefallenen zu empfehlen. Nieder⸗Ramſtadt, 21. Juni. Geſtern Nach⸗ mittag wurde im nahen„Waldesteich“ eine männliche Leiche gefunden. Es handelt ſich um einen jungen Studenten aus Darmſtadt. Der junge Mann hatte ſich an ſeinem Fahrrad mit einem Sportriemen ſeſtgeſchnaclt und hat in dieſem Zuſtande in dem Teiche den Tod geſucht. Den Umſtänden nach zu urteilen liegt Selbſt⸗ mord vor. Die Leiche wurde zunächſt in die Leichenhalle des hieſigen Friedhofes verbrocht. Aus dem Gerichtsſaal. Der Wormſer Muſtumsdiebſtahl. Worms, 21. Juni. Nach dreitägiger Ver⸗ handlung fällte die große Strafkammer Mainz das Urteil der Berufung gegen das am 18. vom Bezirksſchöſſengericht Worms ausgeſprochene Urteik in dem roßen Einbruchs⸗ und Hehlereiprozeß. Die 19 Angeklagten, die ſich wegen zahlreicher Einbrüche u. a. auch in das Paulusmuſeum in Worms, und Hehlerei zu verantworten hatten, erhielten hohe Zucht⸗ hausſtrafſen und Geſängnisſtrafen. Der Elektro- techniker Ph. Herbert aus Worms wurde zu 8 Jahren Zuchthaus, deſſen Ehefrau zu Leinhalb Jahren Gefängnis, Zimmermann Joh. Wal⸗ ter aus Worms zu 2 Jahren Gefängnis, Zim⸗ mermann Hans Rebholz aus Worms zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus wegen Erpreſ⸗ ſung, der Arbeiter Rob. Berzentis aus Dortmund zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten Kauſmann L. Korbmacher, Kaufmann A. Kaltz, Kaufmann S. Baumin— ger und die Kaſſiererin Käthe Kolb, ſämtliche aus Dortmund, welche die geſtohlenen Gold- u. Silberſachen angekauft und eingeſchmolzen hat— ten, wurden freigeſprochen. ***. Darmſtadt, 21. Juni. Die Beleidigungstlage gegen Dr. Sieben in Bürſtadt kam geſtern zum Abſchluß. Am 11. Juni 1024 am das Ge- richt zu der Entſcheidung, daß der Angeklagte Dr. Sieben zur Unterſuchung ſeine⸗ Geiſteszu— ſtandes in eine geſchloſſene Raßelt verbracht werden ſolle. Der Sachverſtänvige eeklärte Dr. Sieben nicht für zurechnungsfäheng. Das Gericht erkannte heute nach kurzer Beratung auf Frei— ſpruch. Es handelt ſich be' er Scche um die ſeinerzeitigen aufſeher rregenden Beleidigungen der Miniſterialabteilung für öſſentliche Geſund— heitspflege des Kreisactztes bon Bensheim in zwei Flugſchriſten, des Dr. Duſeberg⸗Bürſtadt durch ein Flugblatt„Die frommen Seelenhirten um Beleidigung v' Kranukenſchweſtern, katho⸗ liſchen Kapläue uſw. 1 Lokale Nachrichten. Viernheim, 23. Junk. Der Radfahrer⸗ Verein„Vor⸗ wärts“ hat ſich am verfloſſenen Sonntag, den 21. Juni bei dem F ſt des Radfahrervereins für Radſport, Lampertheim, am Corſofahren betelligt. Daſelbſt errang er ſich unter 28 Vereinen den erſten Preis. Mit Stolz kann der Verein auf dieſen Tag zurückblicken, da er trotz der ſchlechten Wilterung ſich mt 43 Mann am Corſo betelligte. Morgens um 7 Uhr beteiligten ſich 4 junge Vorwärts⸗Mitglieder unter großer Konkurrenz von 46 Mann, beim Fliegerrennen. Dabel errang ſich Andras Gallet den 7. und Nikolaus Buſalt den 8. Preis. Wir wüuſchen dem Verein ſowle din jungen Rennfahrern weiteres Gelingen und Gedelhen und rufen ihnen ein kräftiges, dreifaches„All Heil“ zu. „Provinz Starkenburg. Der Pro⸗ vinzialausſchuß hat in ſeiner Sitzung am 20. Juni 1920 die Beſchwerde der Gemeinde Viernheim gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes betreffend: Die Beamten-Beſoldung in der Gemeinde Viernheim, koſtenpflichtig abgewieſen. An den Verhandlungen nahmen Teil 1 gegen Regierungsrat Dr. Jann, Heppenheim, Bürgermeiſter Lamberth und ein Vertreter der Beamten. 2. für die Gemeinde Beigeordneter Roos, Gemeinderat Schneider und Gemeinderat Klee 1. Da ſich die Ver⸗ handlungen in die Länge zogen, mußte Ge⸗ meinderat Klee 1. während den Verhandlungen nach Viernheim abreiſen, da er dort geſchäftlich dringend zu tun hatte. Außerdem waren erſchienen 4Beamten von Viernheim als Zuhörer. Vorſicht beim Reiſen. In letzter Zeit ſind wiederholt in D-Zügen Taſchendiebſtähle ausge führt worden. Zweifellos kommen als Täter ge werbsmäßige D-Zug ebe in Betracht. deren Arbeitsweiſe die folgende iſt: D' Täter— es 5 Aus⸗ oder Einſteigen an den Wagentür zn ein künſt⸗ liches Gedränge. Dabei drücken ſie ſich dicht an die Reiſenden heran und führen dabei die Dieb ſtähle aus. Die Reiſenden merken erſt dann den Verluſt, nachdem ſie im Zuge Platz g nommen haben. Die Täter ſind jedoch inzwiſchen ſpurlos verſchwunden, denn ſie bleiben nicht im Zuge ſondern verlaſſen ſofort nach Ausführung des Diebſahls den Bahnbof. 5 ar g 3 möglich, die Diebſtähle auszuführen. 1 i 1925* 2* e 7 9 ſchendiebſtähle ausgeführt. Die Täter es han⸗ delt ſich um zwei Mannsperſonen— begaben ſich um die Mittagszeit oder abends iurz vor Ge⸗ ſchäftsſchluß, wo das Perſonal nicht vollzählig unweſend war, in die Läden und ließen ſich eine größere Auswahl des verlangten Gegen⸗ andes vorlegen. Durch geſchickte Ablenk 115 Bedienung,(Verlangen eines Gegenſtanden aus dem Schaufſenſter u. dergl.) war es ihnen . Mit der Beute verließen ſie dann den Laden, ohne etwas zu kaufen. Erſt beim Wegräumen der vorgeleg⸗ ten Sachen bemerkten dann die Ladeninhaber das Fehlen des Gegenſtandes. Für ſämtliche Diebſtähle kommen dieſelben Täter in Betracht, da die von dem Ladenperſonal jeweils abgege⸗ bene Beſchreibung übereinſtimmt. Zweifellos handelt es ſich um zwei gewerbsmäßige Laden⸗ diebe, die hier vorübergehend ihre Tätigkeit ent⸗ falten, um dann ihr Arbeitsfeld einer anderen Stadt zu weihen. Die Täter, von denen bis letzt jede Spur fehlt, werden beſchrieben: Der eine iſt etwa 25 Jahre alt, der zweite etwas fünger, beide ſchlant, der jüngere iſt größer wie der ältere und iner von beiden hatte eine Akten⸗ taſche bei ſich. 1 — ie Zeitungsanzeige iſt die beſte und bil⸗ ligſte Reklame; ſie iſt als Werbemittel unübertreffbar! E. Inſerat im„Viernheimer Anzeiger“ aufgegeben, führt zum ſicheren Erfolg! eee Eine eigenartige Naturbeobachtung. Ein Leſer ſchreibt uns: Ueber dem. Spül · ſtein meiner Küche, alſo an einem belebten Platz, hängt ein Käfig mit einem Kanarienvogel. Die Sitzſtangen ſind aus hohlem Holunderholz gefertigt. Dieſer Tage ſahen wir nun, wie eine Weſpe mit einer ungefähr 1 em langen Raupe zwiſchen den Kiefern, in die Höhlung der Sitzſtange hinein, kroch. Wir verſtopften die Löcher mit Papler, da noch eine Weſpe, ebenfalls eine Raupe tragend, in das Innere der Sitzſtange kriechen wollte. Dleſe verſcheuchten wir und ſie flog zum Fenſter hinaus. Nach ungefähr einer halben Stunde kam ſie wieder, immer noch mit der Raupe Wir nahmen den einen Papierpfropfen von der Stange weg und ſiehe da, ſoſort ſchlüpfte auch dieſe Weſpe in die Oeffnung. Wir befürchteten eine Weſpenbrut, legten, nachdem wir die Oeffnung wleder geſchloſſen hatten, das Stängchen in heißes Waſſer und zogen den Verſchluß heraus Und nun kamen nach und nach nicht nur die beiden Weſpen zum Vorſchein, ſondern auch ungefähr 50 Raupen, die mit zwei Ausnahmen wohl der Apfelbaumgeſpinnſtmotte waren; die beiden an⸗ deren dürften ein Apſelwickler und ein Pflaumen⸗ wickler geweſen ſein. In der Nähe des Hauſes ſteht ein Apfelbaum, der mit Raupengeſpinnſten behangen war und da ſcheinen die Weſpen ihre Beute geholt zu haben. Die ganze Anzahl der Raupen müſſen ſie in wenigen Tagen zuſammen⸗ getragen haben, da vier Tage vorher die Sitzſtange in kochendem Waſſer geremigt worden war, ſie alſo damals noch nicht darin gehauſt haben konnten. Was ſagen nun die Naturkundigen zu dleſer Beobachtung? Was bezweckten die Weſpen mit ihrem Vorrat? Und dann, die Weſpen leben doch ſonſt geſelllg in kunſtvollen Waben. Bemerkt ſei noch, daß die Weſpen etwas ſchlanker als die üblichen ſchienen. Wir hätten, ſchon in notur⸗ kundlichem Intereſſe, klüger gehandelt, wenn wir die Entwickelung der Dinge abgewartet und beobacktet hätten Jedenfalls haben ſich dieſe beiden Weſpen vorläufig einmal als nützliche Tiere erwirſen. Wieder einmal ein Beitrag zu der Frage, ob wan überhaupt von der abſoluten Schädlichkeit mancher Tiere ſprechen darf. Sport iind Spiel. Sport im Walde. Am bergangenen Sonntag traſen ſich auf dem Waldſportplatz dle Ligaelf der Sportver⸗ einizung Am'c tig und die eiſte Maunſchaft der Olympea Lampertheim zu einem Fteundſchafts⸗ ſpiel. Das Tiaffen endete torlos. Nicht daß ſich die beiden Gegner eben bürtig geweſen wären, nein, die Vereinigten waren ſogar zeitweiſe ſtark überlegen, ſondern weil auf beiden Seiten und f ö hauptſächlich von den Amicitialeuten jede Gelegen- heit zum Torſchießen ver paßt oder verſiebt wurde. Zu Anfang fanden ſich die Gegner in ſich noch nicht recht zuſammen und als dann der Kontakt einigermaßen hergeſtellt war, mußte das Spiel wegen des einſetzenden ſtrömenden Regers unter⸗ brochen werden. Nach dem Regen hsffte man dann ouf ſeine Rechnung zu kommen, aber dle Entäuſchung war nur noch größer. Wohl waren mehrere Angriffe zu ſehen, die gut eingeleitet und gut durchgeführt waren, beim Torſchleßen haperte es dann aber gewaltig. Es fehlte die nötige Energie und Cntfchloſſenheit und der wuch⸗ tige, beſchlleßende Schlag. Es wurde zuviel kombiniert vorm feindlichen Tor und bei der Durchführung der Angriffe wurden gerade dieſe Kombinatſonen viel vermißt. Auf beiden Seiten aher. Die Vereinigten wenkgſtens hätten un⸗ bedingt einen Sieg davontragen müſſen. Eckball folgte auf Eckball zu ihren Gunſten, aber alles umſonſt. Wohl iſt zu berücksichtigen, daß durch die Näſſe der Ball ſchwer und ſchlüpftta geworden war und dadurch die Genauſgkeit des Zucp els A. 0 f ö ſein müſſen einlgung gefiel lediglich der Torwart, im Sturm 25 9 „— Wenn Sie es vergeſſen, die Poſtbeſtellung auf den„Viernheimer Anzeiger“ recht⸗ zeitig aufzugeben. Denn dann entſteht eine Unterbrechung in der Zu⸗ ſtellung der Zeitung. Sie werden dadurch längere Zeit ohne die Ihnen liebgewordene Lek⸗ türe Ihrer Heimat⸗ Zeitung ſein. des dul fl fe oder die Wuchtigkeit des Schlages etc. ſtark beeinträchtigt wurde, aber trotzdem hätte es beſſer Von ſämtlichen Leuten der Ver⸗ und in der Läuferreihe fehlte es zu ſehr am Zuſammenhang und am gegenſeitigen Verſtändnts. Manchmal wußte man auch nicht, wer Stürmer oder Läufer, Links⸗ oder Rechtsaußen war. Hoffentlich iſt die Mannſchaft nach der Pauſe beſſer und beſiynt ſich darauf, was ſie früher geleiſtet hat und was ſie leiſten kann. Zur Zeit erſcheinen die Leute Überſpiell zu ſeln. Die Mannſchaft der Olympia war im Sturm etwas anſprechender bis auf die linke Seite Die Läufer waren auch ungenau. Sehr gut war dern Torwart und mit ihm noch der linke Verteidiger. Das Treffen wurde übrigers nicht in der regu⸗ lären Spielzeit ausgetragen. Der Beginn war an und für ſich ſchon etwas ſpät, dann kam noch die Unterbrechung durch den Regen dazu, ſodaß ein vorzeitiger Abbruch des Spiels nötig wurde. nachdem die Lamperthelmer unbedingt 6 Uhr 22 wieder fort mußten. Die Erſatz Liga konnte ſich bei dem Pokalſpiel in Heddesheim gegen die Privatmannſchaft von V. f. R. Mannheim mit 7:4 ſiegreich behaupten und nebenbei einen ſchönen Pokal heimholen Die 3. Mannſchaft ſpielte gegen die 1. der Sportfreunde Doſſenheim unentſchleden und die 4. gegen die 2 von Doſſenhelim 4:0 zu ihren Gunſten. Turner Bund. Heute Dienstag Abend 9 Uhr Vorſtandſitzung im Lokal; anſchließend de Mlgliederverſammlung 75 Wichtige B ſprechungen wie Gauturnfeſt liegen vor. Die Vorfitzenden: Adler und Winlenbach. Sport⸗Vergg. Amicitia 09 — Waldſportplatz.— Heute abend von 7 Uhr ab auf dem Sportplatze Heldong u. Trang der Läufer und Springer zu Teilnahme an der Austragung der Ortsmeiſterſchaften. Der Gpielausſchuß. Weizen eingetroffen Goldstein eee eee In Schuhwaren finden Sie große Auswahl im dehuhhaus Penang Mannheimerſtr. 13 altes Pfarrhaus 88555389888 99 99999 fahrräder U. Nähmaschinen feparatür-Welkstätte Offeriere ohne Aufschlag folgende Markenräder als wie Göricke, Corona, Schlatiz. Gummi sowie alle anderen Ersatzteile zu billigen Prelsen. Leonh. Noock II. Fabhrradhandlung. Schr heuneme Anzahlung und feiitzahlung. Aubert