lännernesangverein Viernheim Heute Donnerstag abend 6 Uhr Beerdigung unseres Ehrenmitgliedes Herrn Philipp Mandel 4. Zusammenkunft im Vereinslokal. Um recht starke Beteiligung wird dringend gebeten. f Der Vorstand. Morgen Freitag abend halb 0 9 Uhr im Vereinslokal Mitglieder- 90 Versammlung. 1 f Unbedingtes Erſcheinen aller“ e VBV.orſtandsmit glieder und Mitglieder iſt erforderlich. 0 1 Der Vorſitzende. 11 0 0 N 14— Kam. Wohlfahrts⸗Vund. . 1 3 115 ü 2 0. 0 1875 I bz 10 ö 16 Am Sonntag, den 28. Juni, beteiligt ſich der Verein am Jaubllläumsfeſt und Heukmals⸗ FCinuweihung in Hofheim 1 bei Bürſtadt. Hierzu laden wir unſere Mitglieder 1 mit Angehörigen freundlichſt ein. Abfahrt halb 11 Uhr 8 Staatsbahnhof. Für Unterhaltung im Lokal iſt geſorgt. Radfahrer-Verein„Eintracht“ 9 längst bekannt! Benötigen Sie einen modernen Anzug für Vater oder Sohn? Sie finden bei mir zu ganz mäs. sigen kleinen Preisen immer das Richtige. Qualitäts-Ware vollendet bester Sitz sind die Hauptvorzüge meiner Konfektion. Unter Tausenden von schönen bringe ich unter anderem auch die schönsten Ga- bardine und Nadelstreifen in den belieb- testen kleidsamen Farben. 18 95 1 49. 38. 27. 5 f Serie II 75 64.— 58. 46. 9 b Pür den soliden Geschmack und korpulente Figuren gut passende Anzüge. ö 1 1 Serie 1 Für geldknappe u. minderbemittelte Leute habe einen Posten einzelne Anzüge(hauptsäch- lich grosse Nummern) aui Ständer gehängt für 18.95 (Verkauf nur von 11—1 Uhr). Solnmerjonpen— Lüstersacco— Mindfachen— Spoptnosen zu wirklich vorteilhaften Preisen. Simons Spezialhaus Hannneim 8 1, 3 broltestrasse nete 1 f 0 N Der Vorſtand. A, Laut Verſammlungsbeſchluß wird dieſes Jahr das r! N 1 Sojährige Beſtehen des Voreins gefeiert; hierauf Jeder Käufer erhält eine Ueberraschung!! 15 eh machen wir unſere Mitglieder heute ſchon aufmerkſam. h 5 A 0„ Heſſ. Amtsgerichts Lampertheim eingetragen. welche für fich eine Serie bildet, von 1001 bis 1 bis 4000 gratis teilnehmen kann. 115 Der Anteilſchein koſtet 10 Mk. Dritten gegenüber. (des 5. Hauſes bet genügender Beteiligung in werden kann. 953 Die Antellſcheine ſind zu beziehen bei 5 glieder beſteht. auf den Anteilſcheinen aufgedruckt ſind, zu erſehen Viernheim, den 6. Junk 1925. Peter Wedel Bauunternehmer. Verein Zur förderung d. Wonmungsbaues 1 ä 6. V., Mornheim(Hessen). 0 15 Unterm 3. ds. Mts wurde obiger Verein in das Vereins tegiſter 10 Zweck des Vereins iſt Förderung des Wohnungsbaues. kann jede unbeſcholtene Perſon werden. Die Erſtellung der Häuſer geſchieht ö wie folgt: Es werden[fd. nummerierte Anteilſcheine von Nr. 1 bis 1000, 9 0 Die fünfte Serie iſt eine Freiſerie an der jedes Mitglied von Nr. 0 Verpflichtungen der Mitglieder beſtehen nicht, auch keine perſönliche Haftung g Die Verloſung erfolgt nach Fertigſtellung der fünf Häuſer unter behördlicher Aufſicht nach Maßgabe der Satzungen. Drei Häuſer ſind bereits in Angriff, ſodaß mit der Fertigſtellung dem Diener Jakob Nägel, Waſſergaſſe, Ecke Frledrich⸗Gbertſtraße. In Anbetracht des guten Zweckes und zur Behebung der Wohnungs⸗ not, wird um rege Beteiligung erſucht, zumal gar kein Riſiko für die Mit⸗ Des Näheren beliebe man aus den Satzungen, welche N Die Anteilſcheine im Betrage von 10 Mark brauchen nicht auf e 0 einmal, ſondern können auch ratenweiſe bezahlt werden. Im Auftrage des Geſamtvorſtandes: Mich. Froſchauer 2000 uſw. verausgabt. E 2, 9 Mannheim Irgend welche weitere Gold- u. Silherwaren juwelen- Uhren Mitglied Trauringe, Beſtecke in Silber und Alpacca ſtark verſilb., in großer Auswahl, evtl. Teil⸗ ö zahlung nach Belieben, ohne Aufſchlag. L. H. Sosnowski E 2, 9 Ä Adresse ist zu beachten! be Major Sehen— Staunen— Haufen Schunlager Gebrüder Majo Mannheim, Schwetzinger- Strasse 39. Wohnungstausch E eee Geboten wird: In Viern⸗ heim 2 Zimmer u. Küche elektr. Licht und Gas nebſt Keller, Stallungen und Garten. Geſucht wird: Wohnung 2—3 Zimmer und Küche in Mannheim oder Sand⸗ hofen. Vermittler erbet Angebote an die Expd. ds. Blattes unter H H. Ein weißer Herd und ein trans portabeler Keſſel ſowie eine Nähmaſchine zu verkaufen. Rob. Henn, Lubwigſtr. 24. Friſcher, weißer Käſe owie Erbſen zu haben bei Eppel Holz Kohlen und Brihetts zu verkaufen Couel. Gallei Waldſtraße 39. Kayser- Fahrradu.Nähmaſchine Die internationale Marke. Sie trägt den Ruhm deut⸗ ſcher Präziſionsarbeit und feinſten Stahlmaterials in]! viele Länder. Friedrich Penn ffannneim p 3,11 Tel. 10120 Filiale Viernheim: Stemm⸗ drei Monaten gerechnet den Unterzeichneten und Ia. Eiderfettkäſe 9 Pfd. ⸗Mk. 6.00 franko Dampfkäſefabrik Rendsburg 699. Zimmermeiſter. Samstag abend punkt 1½%9 Uhr findet im Lokal z. goldenen Stern Weine erweiterte Vorſtandsſitzung tatt. Tages⸗Ordnung: 1 Pokalringen am 5. Juli 2. Verſchledenes. Die Kollegen werden U. Ringklub 1896. gg gebeten, zu dleſer äußerſt wichtigen Sitzung pünkt⸗ loch zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Done n e 910 8 Uhr Uebungsſtunde für Pyramidenbau. Der Jugendleiter: Knapp. 1 9 Dalnallche H tant Schüle Ageneur 0. Hunold. staatl. geprüft. Fachlehrer 1 Sorgsamste and fachgemäße Ausbildung 5 in allen Zweigen des Kraftfahrwesens Anmeldung Mannheim U 4, 14 Telephon 3412 — Wau Tel ur nenn Schöne volle Körperformen durch unser „Hegro-Kraftpulver“ in 6—8 Wochen bis 30 Pfund Zunahme. Garantiert unschädlich. Aerztlich emp- fohlen. Streng reell! Viele Dank schreiben. Preis Karton mit Gebrauchs- Auweisung 3 Mark, Porto 30 Piennig. Simons Apotheke Berlin C 2, Spandauerstr. 17 Berlins älteste Apotheke. e ee Verkaufe von heute ab: 1. Qual. Rindfleiſch 1.20 Mk. %%% Ä Schweinefleiſch 1.20„ Kalbfleiſch 1.20„ Dörrfleiſch 1.50„ Alle Sorten Hausmacher Wurſt 1.—„ Schmalz 1.40„ Wurſtfelt. 40„ 1 JJUTC(. Empfehle: Italien. Kartoffeln n. Galatgurken Erbſen, Karotten, Kohlrabt Bohnen u. Zwiebeln Kirſchen— Feigen— Zitronen — Obſt⸗ u. Gemüſe⸗Konſerven— — Butter— Eier— Küſe— Helikateß⸗ und friſche Wurſt Lebensmittelhaus Peter Noſchauet Johann Wilhelm Winkler Metzgerei, Weinheimer Straße 10. eee e Juſexjeren bringt Gewinn! ferner: auf Lager gebe Deere — 2 Offeriere: 12 2. 11 Göricke-Räder Gorona-Schwalbe zu äusserst gün- stigen Zahlungsbedingungen. Möchenticke feilzahlung von 510. Alle Ersatzteile zu konkurrenz- losen Preisen ab. Leonhacd Hoock 2. Rathausstrasse 62. g g 5 0 0 0 . E Zum 5. Juli 1925 ſuche ich für meine Schweſter und für mich zwei gut möbl. Zimmer Möglichſt mit Redaktion des Anzeigers erbeten. Wilhelm Kurt Otto Gchriftlei zuſammen. werden auch Einzelangebote Preisangabe Viernheimer EL ler. vollzählige feſt. Turuſtunde betreff Gauturnfeſt u. Sport Turnerbund. Morgen Freitag abend Der Oberturnwaͤrt: Ad. Kirchner in allen Oröhen MWindjacken in guten Qualitäten Sporthosen Blaue Hrheitskittel u.-Hosen Tüncher-Mleidung. Bernhard Noppenheimer. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 5 Tammus 27. Juni Wochenabſchnltt: Korah Perek 4. Sabatt Anfang 780 Uhr „ Morgen 800„ „ Nachm. eo„ -Ausgang 94%„ Wochentag Abend 800„ „ Morgen 680 76 (sternheimer Reitung— Biernheimer Nachrichten) 15 lumen dalbläßrlich einen Fahrplan, ſowie einen kunſpre cher 117. N 1463 Deutſcher Reichstag. Fr 4 5 5 Berlin, 24. Juni. Der Reichstag begann heute nachmittag halb 3 Uhr bei verhältnismäßig guter Beſet⸗ zung die erſte Leſung der 18 neuen Zollvorlage. Reichsfinanzminiſter von Schlieben brachte die Vorlage ſelbſt mit einer kurzen Er⸗ klärung ein, in der er u. a. folgendes aus⸗ führte: Der jetzt geltende Zolltarif, der vor mehr als 24 Jahren beſchloſſen worden ſei, ſei heute abſolut veraltet. Gliederung und Ta⸗ rife der bisherigen Zollgeſetzgebung ſeien dem neuen Wirtſchaftsverhältnis gegenüber nicht mehr anwendbar. Andererſeits ſei es nötig, darauf hinzuwirken, daß die hohen Zoll— mauern der Gegenſeite abgebaut werden. Die Neugliederung des Zolltarifs ſoll dieſen Zweck erfüllen. Es ſei erforderlich zu klaren Zollver— hältniſſen zu kommen, weil ſonſt die Han— delsvertragsverhandlungen keine Ausſicht auf Erfolg hätten. Durch die Kriegsmaßnahmen ſei eine Reihe von Zöllen vorübergehend ab— gebaut worden. die für die deutſche Induſtrie und Landwirtſchaft unbedingt nötig ſeien. Einiges ſei zwar auf dieſem Gebiete inzwi⸗ ſchen geleiſtet worden. Immerhin ſei noch ſehr viel zu tun. Im weſentlichen müſſen die land— wirtſchaftlichen Erzeugniſſe geſchützt werden, was in der Zollvorlage geſchehe. Es ſei die Pflicht und Aufgabe der Reichsregierung, durch dieſe Einführung der agrariſchen Zölle die deutſche Landwirtſchaft als Träger der Volksernährung vor dem Ruin zu bewahren. Es ſolle dabei allerdings in weitem Umfange Rückſicht genommen werden auch auf die Ver⸗ braucherſchaft. Die Reichsregierung lehne die Mindeſtzölle ab und halte arundſätzlich an dem Einheitstarif feſt. Zum Schluß hob der Mini⸗ ſter die große Bedeutung der Zollvorlage für die deutſche Tandwirtſchaft und für die Pro- duktion noch einmal hervor und bat, die Vor— lage beſchleunigt und zwar noch vor den Som— merferien zu verabſchieden. Die Ausſprache. Abg. Wiſſel,(Soz.) bezeichnete die Geſamttendenz der Vorlage als hochſchutzzöll⸗ neriſch, da man den Beteuerungen des Mini⸗ ſters, auf die Verbraucherſchaft Rückſicht zu nehmen, keinen Glauben ſchenken könne. Die Regierung habe in der Vorlage die Induſtrie⸗ zölle mit den Agrarzöllen verknüpft, um den Deutſchnationalen eine Gegengabe für ihre Zuſtimmung zum deutſch-ſpaniſchen Handels— vertrag zu gewähren. Die Zollvorlage mache ganz den Eindruck, als ob die Handelspolitik der Regierung von den Intereſſenten gemacht würde. Der Redner wies darauf hin, daß im März dieſes Jahres die Deutſche Volkspartei auf den Gedanken kam. daß die Zollvorlage ohne die Getreidezölle eingebracht werde. Heute habe ſie für die Getreidezölle mehr üb⸗ rig als die einſeitiaſten Berufsintereſſenten es heben könnten. Niemals habe der deutſchen Wirtſchaft der friſche Luftzug der internatio— nalen Konkurrenz ſo gefehlt wie heute, und doch ſchließe man die Induſtrie vor dieſem Luftzug ab. Der Redner betonte, daß ſeine Partei die Hochſchutzzollpolitik der neuen Vorlage auf keinen Fall mitmachen würde u. erklärte, er ſei neugierig, wie Dr. Streſemann mit ſeiner bekannten Dialektik begründen kann, wie dieſe Zollvorlage tragbar ſei. Eines greife in das andere über. Die Produktionskoſten der Induſtrie würden erhöht durch Aararzölle. Nicht Beſeitigung des inländiſchen Konſums, ſondern Erhöhung der Kaufkraft müſſe das Ziel ſein. Die Sozialdemokratie werde jeden Weg mitmachen, die Aufnahmefähigkeit des inneren Marktes zu vergrößern, ſie lehne es jedoch ab, dem Großgrundbeſitz eine Erhöhzing der Grundrente auf Koſten der breiten Maſſe gewähren. Abg. Thomſen(Intl.) ſprach ſein Be⸗ dauern aus, daß die Zollvorlage erſt ſo ſpät dem Reichstage vorgelegt worden ſei. Seine Partei ſei nunmehr der Meinung, daß die Vorlage ſo ſchnell wie möglich verabſchiedet werden müſſe, damit bei de nſchwebenden Handelsvertragsverhandlungen die deutſchen Vetreter eine entſprechende Handhabe bekä— men. Die Zollvorlage, die ja nur ein Proviſo⸗ rium ſein ſollte, habe die Aufgabe: Schutz der heimiſchen Produktion und notwendige Förde⸗ rung der Ausfuhr. Sie dürfe auf keinen Fall zu einem Kampf zwiſchen Verbraucher- und mi Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark ins ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illüſtrierte Sonntagsblatt Eberbe andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M London, 25. Juni. Ueber die geſtrige Un⸗ terhausrede des engliſchen Außenminiſters Chamberlain iſt noch zu berichten: Chamberlain wandte ſich im Verlaufe ſei— ner Ausführungen gegen die Behauptung, daß er eine perſönliche Politik getrieben und die engliſche Politik gegen die Erlaubnis ſeiner Kollegen feſtgelegt habe. Er könne mit vol⸗ ler Unterſtützung ſeiner Kollegen ſagen, daß die engliſche Regierung in Bezug auf die Außenpolitit die Stabilität und rudige Entwicklung wünſche. England halte feſt am Friedensvertrag und wolle mit den fremden Ländern auf der Baſis dieſer Verträge gute Beziehungen unterhalten. Dieſe Politik ſei nicht die Politik der Stagnation wie die Handlungsweiſe der letzten unioniſtiſchen Re⸗ gierung. Lloyd George habe dasſelbe Ziel verfolgt, nämlich den Krieg unmöglich zu machen. Ihm ſei es nicht vergönnt geweſen, ſeine Arbeit von Erfolg gekrönt zu ſehen. Heute ſeien die damaligen Methoden nicht mehr anwendbar und die engliſche Oeffentlich— keit würde ſie auch nicht mehr erlauben. Dieſe Methoden gingen darauf hinaus, einen Ga⸗ rantiepakt der Alliierten zu bilden, der ſich unter den gegebenen Bedingungen gegen Deutſchland wendete. Solch ein einſeiti— ger Pakt käme heute für eine engliſche Regie— rung niemals mehr in Betracht. Bündniſſe, die ſich gegen eine dritte Partei richten, könn⸗ ten jetzt nicht mehr die Baſis engliſcher Poli- tiker bilden. Iſolation und vollſtändige Wah⸗ rung der engliſchen Unabhänaigkeit werden als die einzig richtige Politik für England hingeſtellt. Er glaube das Gegenteil. Die Ge— ſchichte habe bewieſen, daß ein Nichteinmiſchen in europäiſche Angelegenheiten noch niemals den Intereſſen des Friedens gedient hat. Das direkte Reſultat aus einem Mißlingen des anglo-amerikaniſchen Paktes ſei ein Bündnis chumberlains Rede im Unterhaus zwiſchen Frankreich und den öſtlichen Mächten geweſen. Irgend etwas, was den Frieden R Anzelgenpreiſe. Ote einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg., bel Wiederholung age ute Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, Mog Kea e Tag F ufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lid. Rechnung ſtehen Erſte und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim . Schriftleitung, Dru und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtellee Rathaus 88 Freitag, den 26. Juni 1925 vorher.— Inſerate müſſen bei mer Anzeige Viernheimer Tageblatt (Giernheimer Bürger⸗Stg.— Viernh. Volksblatg, . Jabrgans ö Europas bedroht, müſſe gleichzeitig jede Na⸗ tion bedrohen, ganz gleich, ob ſie zu den krieg⸗ führenden Mächten gehöre oder nicht. Wenn England ſich auf die Politit der Iſolation ſeſt— legen wolle, dann müſſe es als erſten Schritt den Völkerbund verlaſſen, ſowie auf die Rechte aus dem Verſailler Vertrag verzichten. England ſei ſchon jetzt durch Abmachungen un⸗ rettbar mit dem Schickſal Europas verbunden. Nachdem dann Chamberlain bezüglich des Sicherheitspaktes daran erinnerte, daß kein Vertrag und kein Vertragsentwurf beſtände, ſondern nur eine Präliminarerklä— rung der Prinzipien, erklärte er, er ſei von dem guten Willen der deutſchen Regierung überzeugt, ſowohl zu dem Beginn der deut— ſchen Initiative als auch von dem guten Wil⸗ len, mit dem die deutſche Regierung die Ver— handlungen fortzuführen beabſichtige. Cham— berlain zollte den deutſchen Staatsmännern Lob, die dieſe Initiative ergriffen haben, die nach Anſicht der engliſchen Regierung hoff— nungsvollere Ausſichten biete als irgend etwas ſeit der Unterzeichnung des Verſailler Vertra— ges. Dann betonte der britiſche Außenminiſter den Charakter des Paktes als den eines Ge— genſeitigkeitsvertrages. Die engliſche Regie— rung erachte es als notwendig, daß mindeſtens gleichzeitig mit dem Inkrafttreten eines Ge— genſeitigkeitsvertrages dieſer Art Deutſchland in den Völkerbund eintrete, und ſeinen Ein⸗— fluß in beiden Inſtanzen des Völkerbundes geltend mache. Nach der Auffaſſung der eng— liſchen Regierung biete der vorgeſchlagene Pakt einen praktiſchen Schritt zur Abrüſtung durch die Beſeitigung der Furcht vor einem Kriege und der Invaſion. Zum Schluß machte Chamberlain die merkwürdige Aeußerung, Frankreich habe ſpontan ſeine Abſicht bekannt gegeben, das Ruhrgebiet vor dem an⸗ geſetzten Termin zu räumen, eine Be— hauptung, die augenblicklich noch jeder Be gründung entbehrt. Nach Chamberlain ſpra— chen Macdonald und Lloyd George. N zu gering. Hier müſſe Abhilfe geſchaffen wer⸗ den. Die Landwirtſchaft ſei ein wichtiger Teil der deutſchen Volkswirtſchaft. Die Deutſch⸗ nationale Volkspartei ſetze ſich auch dafür ein. daß der Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Gartenbau durch Mindeſtzölle geſchützt werden. Aha. Deſſauer(Zentrum) bezeichnete die Zollvorlage als unaufſchiebbar. Sie ſei heute ein notwendiges Mittel für den Abſchluß von Handelsverträgen. Die Landwirtſchaft brauche eine Stütze, weil von ihrem Beſtehen auch die Exiſtenz der Arbeiterſchaft abhänge. An Freihandel ſei für Deutſchland nicht zu denken. Deutſchland ſei nicht allein auf der Welt und die anderen Staaten hätten ihre Ge⸗ biete mit hohen Zöllen geſichert. Darum müſſe auch Deutſchland Zölle ſchaffen. Die notwen— digen Induſtriezölle dürften jedoch keineswegs ohne die ebenſo notwendigen Agrarzölle durch— geführt werden. Die Zentrumspartei werde ie) an den Ausſchuß- und Plenumsarbeiten über die Zollvorlage lebhaft beteiligen und ſei für eine raſche Erledigung des Geſetzentwur— fes. Allerdings dürfte keine Intereſſenpolitik getrieben werden, ſondern das Wohl des gan zen Volkes müſſe die Richtlinien für die kom mende Arbeit geben. Abg. Dr. Schneider⸗Dresden ſprach ſich auch für möglichſt raſche Erledigung der Zollvorlage aus. Sie dürfe keineswegs bis zum Herbſt verſchlevvt werden. Die Zollvor⸗ lage ſei nur der Ausdruck der zwangsläufigen Fortſetzung der herkömmlichen deutſchen Han⸗ delspolitik. Heute könne kein einziger Indu⸗ ſtrieſtaat ſich als Freihandelsſtaat auftun, denn er ſei umgeben von Hochſchutzzolländern. Eine europäiſche Zollunion, für die auch Stinnes eingetreten ſei, wäre zwar wünſchenswert, liege aber noch in weiter Ferne. Die Fraktion der deutſchen Volkspartei ſpreche ſich für die baldige Annahme der Zollvorlage aus. Abg. Dr. Roſenfe ld(Komm.) be⸗— kämpfte die ganze Vorlag d lehnte Indu⸗ ſtrie- und Agrarzölle ab. Abg. Fehr(W. Vg.)„ ärte vorlage für eine Notwendigkeit. Die Zölle müßten ſelbſtverſtändlich alle Wirtſchafts⸗ zweige umfaſſen, alſo auch die Landwirtſchaft als die Grundlage der deutſchen Wirtſchaft. die Zoll⸗ Erzeugerſchaft. Induſtrie und Landwirtſchaft ausarten. Auch die Zukunft von 12 Millionen Induſtriearbeitern hänge von der Produltion verſchiedene landwirtſchaftliche Zollſätze als der Landwirtſchaft ab. Der Redner bezeichnete Abg. Ho lacher(Bayer. Vp.) unterſtrich ebenfalls die Notwendigkeit der Zollvorlage und ſetzte ſich dabei beſonders für die Land⸗ wirtſchaft ein. Erforderlich ſei ein tragbares Kompromiß zwiſchen Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft zum Wohle des deutſchen Volkes. Deutſchland ſtehe einem zollgerüſteten Ausland gegenüber und müſſe dieſe Rüſtung auch für ſich ſchaffen. Die Waffe dazu, die Zollvorlage, müſſe möglichſt bald geſchmiedet werden. Gegen halb 8 Uhr wurde die Weiterbera— tung auf Donnerstag vertagt. Der Reichstag⸗Etat. Berlin, 24. Juni. Der Haushaltsausſchuß, ſetzte heute ſeine Beratungen beim Haushalt des Reichstages fort. Abg. Dr. Curtius(Dyp.) verlangte ſofortige Bewilligung einer Summe von etwa vier Millionen Mark zum Erwerb ei— nes Grundſtückes für Erweiterungsbauten. Nervoſitat ſteigerte ſich ſonſt bei den Abgeordne— ten bis zur Lrbeitsunfähigkeit. Mindeſtens muſſe auf das Nachbargrundſtück die Hand gelegt wer— den. Die Präſident Löbe wies darauf hin, daß ein 0 1 Teil der Mißſtände nur auf die Vermehr- rung der Abgeordneten um 100 und mehr zu⸗ rückzuführen ſei. Wirkliche Abhilfe könne nur ein Neubau ſchaffen. g Haus kaum. Abg. Schreiber(tr.) beantragt, die Reichsregierung zu erſuchen, brauchbare Arbeits räume für die Abgeordneten zu ſchaffen und bal— digſt einen Nachtragsetat vorzulegen. Aufſtocken iſſe Die Abgg. Heymann und Hoch(Soz.) forderten eine ſchleunigſte Prüfung der Auf⸗ ſtockungs möglichkeiten. Abg. Schreiber(3tr.) erklärt, man dürfe nicht falſche Pietät bei einem Gebäude üben, das von früherer hoher Stelle ein Kaſten ge⸗ nannt und deſſen Kuppel. von einem Kulturpo— litiker eine„Raubtierhauskuppel“ genannt wor⸗ den ſei. Damit war die allgemeine ſchloſſen. Die Einzelberatungen wurden tag vertagt. ——— Ausſprache ge⸗ auf Donners⸗ N — in der Lage, den Etat Ablehnung der i ö 0 mit 15 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommu⸗ nen würden unmittelbar beginnen. Sie wür⸗ geführt ſein. An dieſem Tage werde auch der * Alus dem Steueransſchuß Sieuerau⸗ſchußs.— Keine Bier⸗ und Tabatſteuer⸗ Erhöhung. Berlin, 24. Juni. Der Steuerausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich in ſeiner Mittwoch Sitzung weiter mit der Vorlage über die Er“ höhung Bier- und Tabakſteuer. In der De 0 batte verlangten Sozialdemokraten und Demo⸗ traten die Ablehnung der Reichsregierungsvor“ lage. Demgegenüber erklärte Finanzminiſter v. Schlieben, wenn die Erhöhung der Bier- u. Tabakſteuer nicht geregelt werde, ſo ſei er niche der allgemeinen ſſFßinanz⸗ verwaltung vorzulegen, der dann gänzlich unge arbeitet werden müſſe. Er ſei aber zu Konzeſe ſionen bereit. Die Finanzlage ſei gegenwärkig ſo, daß er auf dieſe Steuererhöhung nicht ver⸗ zichten könne.„ Nach weiterer Debatte wurde jedoch der An⸗ trag Fiſcher-Köln(D) und Hertz(S) ang fraglichen Regierungsvorlage niſten, Demokraten, Völkiſchen und der Wirt⸗ ſchaftspartei gegen 13 Stimmen der übrigen Parteien angenommen. ö Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf Don⸗ nerstag. Die Ruhrräumung Die Durchführung der Ruhrräumung. Berlin, 24. Juni. Zu dem geſtrigen Be⸗ ſchluß des franzöſiſchen Miniſterrats über die Vorbereitungen zur Ru hrräumung ver⸗ tritt man in hieſigen politiſchen Kreiſen die Auffaſſung, daß, da es ſich hier um die Wir- kungen des betreffenden Anerkenntniſſes der Reparationskommiſſion über die Vertrags ver⸗ pflichtungen Deutſchlands handelt. die Räu⸗ mung des Ruhrgebietes am 16. Aug uſt vereinbarungsgemäß vollendet ſein müſſe. Der Plan für die Räumung ſoll ſchon für die ein⸗ zelnen Etappen ſoweit vorbereitet ſein, daß vorausſichtlich die erſten franzöſiſchen Trup⸗ pen bereits Ende Juli mit dem Abmarſch be⸗ ginnen würden. Heute oder morgen werden die entſprechenden Befehle an die Oberkom: mandierenden in Düſſeldorf übermittelt wer⸗ den. Die weiteren militäriſchen Maßnahmen ö würden dann mit den Oberkommandierenden 5 und dem Marſchall Foch feſtgelegt werden. Nach dem bereits ausgearbeiteten Räumungs⸗ plan dürfen zuerſt die noch um Dortmund und ö Gelſenkirchen ſtationierten Truppen abrücken, da auch Bochum und das öſtliche Ruhrgebiet rei wird, während als letzte Etappe Eſſen geräumt werden dürfte. Nach deutſcher Auf-? faſſung, die bisher franzöſiſcherſeits nicht wi; derlegt wurde, muß bis zum 15. Auguſt auch das ſogenannte Sanktionsgebiet mit Düſſel⸗ dorf, Duisburg und Ruhrort geräumt ſein, Für die Aufrechterhaltung der Beſatzung biss zum heutigen Tage beſtand nicht nur nach 1 deutſcher, ſondern auch nach engliſcher und neutraler Auffaſſung ſchon längſt kein Vor⸗ wand mehr. N 9 f Die franzöſiſche Preſſe zur Ruhrräumung. Paris, 23. Juni. Die Pariſer Morgen⸗ preſſe befaßt ſich bereits in lebhaften Kommen⸗ taren mit dem Beſchluß des Kabinetts; die Jorbereitungen zur Ru hrräumung zu treffen. Oeuvre“ verſichert, die Operatio⸗ 7 den vollkommen vor dem 17. Auguſt zu Ende letzte franzöſiſche Soldat das rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Becken verlaſſen haben. Es würden auch die als Sanktionsgebiet zu betrachtenden Städte Düſſeldorf und Duisburg; Ruhrort geräumt werden, obzwar ſie für ein anderes Regime hätten in Anſpruch ge⸗ nommen werden können und obzwar man ſie mit der Beſetzungszone von Köln hätte ver⸗ binden können, anſtatt mit dem Bezirk von Eſſen. Das Blatt erklärt ſodann wörtlich: Hof⸗ fen wir, daß Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann durch unſeren Entſchluß darin beſtärkt wird, die Verhandlungen über den Sich heitspakt weiter zu verfolgen und wir möcht ten glauben, daß die Kampagne, die jenſeits des Rheins durch eine gewiſſe Preſſe geführt wird, die uns Eroberunasabſichten unter⸗ ſchiebt, ihre Nahrung und ihren Antrieb ve lieren wird.— Das„Echo de Paris ſchreibt, es ſcheine, daß über die Räumungs⸗ frage London und Paris ſich in den letzten Tagen verſtändigt hätten, um dem Sicherheits pakt den Weg zu ebnen, weil man es für opportun halte, der deutſchen Regierung den — rittige Punkte geklärt werden bei dieſer Gelegenheit das 9 8 per geſtrigen Kammerſitzung ſtand das Aus der Senat die Ratifizierung vornehmen. Einer der Abgeordneten regte die Auflegung einer Goldanleihe an, um die ſchwebenden Schulden zu konſolidieren. ich den Aufenthalt von ausgebildeten Polizei⸗ zeſtaltung von are aber wünſchenswert geweſen, daß man Reich aufgefordert einige Verletzungen in der entmilitari⸗ rten Rheinlandzone richtig zu ſtellen, näm⸗ die noch nicht vollkommene Um⸗ en, ſowie ae Kriegsmaterialfabriten. Aus der franzöſiſchen Kammer. Paris, 25. Juni. Auf der Tagesordnung bei dem einige ſollen. Das üdget ſelbſt wurde bereits von Kammer u. enat angenommen. Bis zum 30. 6 durfte abenbudget von 1925, Eine Berichtigung des Er⸗ gebniſſes der Abſtimmung für das Vertrauens- votum ergab, daß gegeben worden b ſen der Kammer kam es geſtern 499 gegen 31 Stimmen ab⸗ waren In den Wandelgän⸗ zu neuen Zwiſchenfällen. Ein Kommuniſt verſuchte, den Oberſten Picot, der den Abg. Doriot angegrif⸗ 18 hatte, zu ohrfeigen, wurden aber von her⸗ Für geſtern Ihr wut Sitzung des Finanzausſchuſſes gehindert. eine neue der Kammer Abgeordneten daran abend 9 Uhr wurde eieilenden abgehalten, in der Caillaux ſeine Sanierungs—⸗ pläne auseinanderſetzte. 1 feutlicht folgende Direktorium hat im Marokko. Die neuen ſpaniſchen Operationen. Paris, 25. Juni. Der Tem ps“ veröf⸗ Meldung aus Malaga: Das Hafen von Malaga 36 Dampfer verſammelt, die beſtimmt ſind, das von General Expeditionskorps portieren. Die Truppen, tionen teilnehmen ſollen, werden heute nach Malaga Primo de Rivera gebildete nach der Rifküſte zu trans⸗ die an dieſen Opera⸗ ſind bezeichnet und dirigiert. Nach hier umlaufenden Gerüchten ſind die Mitglie— der weder über den Nutzen der neuen Anter— nehmung, noch über den Punkt, an dem die Operationen einſetzen ſollen, einig. Primo de Rivera ſoll angeblich die Abſicht haben, den Diskuſſionen dadurch ein T über dieſe Frage Ende zu machen, daß er für einige Tage von Tetuan nach Madrid kommt. derum. n, aus der ſpaniſchen bezw. franzöſiſchen Frem— denlegion * Deutſche Fremdenlegionäre in Marolko. Genf, 25. Juni. Geſtern trafen hier wie⸗ 5 deutſche Fremdenlegionäre ein, die entwichen waren. Sie werden durch das deutſche Konſulat an die deutſche Grenze weiterbefördert. Nach ihren Ausſager find an der ſpaniſchen Front nahezu 1004 Deutſche gefallen. aus China laſſen wieder die Lage als bedroh— lich erſcheinen. herrſcht in Kanton ſtarke Unruhe, ſo daß die engliſchen Die Unruhen in China. London, 25. Juni. Die letzten Meldungen Einer Reutermeldung zufolge Seeſtreitkräfte alle Vorſichtsmaß⸗ 2 nahmen getroffen haben. 500 Frauen und Kin⸗ der aller Nationalitäten haben Schamien ver⸗ laſſen, um ſich in Hongkong in Sicherheit zu bringen. Mit größter Beſorgnis ſieht man Der ena dem heutigen Drachenfeſt entaeaen. Der Märchenvogel Ein Segelflieger⸗-Roman 0 von F. Arnefeld. * (1924 by Greiner u. Comp. Berlin.) 1 45(36. Fortſetzung.) Die Majorin wollte es nicht glauben, daß Dora wirklich nichts Näheres über die Sache wiſſe., Sie ſind doch ſeine Frau. Wie werden Sie es nicht wiſſen? Sie wollen es halt nur nicht ſagen—“ ö Das Wort nagte an Doras Herzen, mehr als ſie ſich eingeſtehen wollte. Ja, ſie war ſeine Frau. Geſetzlich war ſie es noch. Aber ſie wußte nichts von ſeinen Plä⸗ nen, gar nichts. Keine Zeile hatte er ſeit ihrem kalten Ab⸗ ſagebrief geſchrieben; ſie hatte ihm ja verbo⸗ ten, ihr wieder zu ſchreiben. Würde er ſich an g das Verbot halten, wenn—— 14. Die einſame Frau ſah düſter vor ſich hin. Es war töricht, immer wieder an jene Worte zu denken, die er ihr im Dunkel des Wagens damals in letzter Stunde geſagt hat. Die Tatſachen ſpro ben ja deutlich genug da⸗ gegen. Es war noch törichter, die Briefträger im⸗ mer mit Herzklopfen zu erwarten. Er brachte höchſtens ein Schreiben von Lore Harder, die ſeit dem Tode ihres Bräutigams als Diako⸗ niſſin in Breslau wirkte und zuweilen an Dora ſchrieb, oder von Meta aus Berlin. Vor einigen Tagen hatte der Sekretär des Fliegerklubs, Herr Hans Ehlert um ihre Hand angehalten. Gerade an jenem Sonntag, da Dora Ber⸗ lin verlaſſen hatte. Sie berichtete es der Freun⸗ din getreulich und fügte hinzu:„Aber du be⸗ greiſſt; ich konnte nicht. Frauen, wie ich, lieben nicht„auf Zeit“, ſondern für immer. Ich denke an den andern Hans, wie an einen Toten, aber vergeſſen werde ich ihn nie. Und einen andern obne Liebe kann ich erſt recht nicht hei⸗ get. il wird, da liſche Konzeſſionsg zudrit gen, mit Waffengewalt vereitelt werden wür⸗ den. Im Unterhaus bejahte Chamberlain die Anfrage. ob er Beweiſe babe, daß die Un⸗ wegen der Ermordung des Staatsbürgers Pasquier bei der Zentral⸗ kegierung ſchärfſten Proteſt einzulegen. ö 5 55 1 Politiſche Umschau 1 in das biet in Kanton einz 2 ruhen in China von Agenten einer fremder Regierung geführt werden.— Aus P ar is wird gemeldet, daß die franzöſiſche Regierung ihren Botſchafter telegraphiſch beauftragt hat, franzöſiſchen 57 — Peter Spahn erkrankt. In dem Befinden des ſchwererkrankten Zentrumsabgeordneten P. Spahn iſt eine Verſchlimmerung eingetreten, Seit geſtern gibt ſein Zuſtand zu Bedenken An⸗ laß. — Gedenkfeier für Rathenau. am Grabe Walter Rathenaus auf dem Waldfriedhof in Oberſchöneweide bei Berlin ei⸗ ne Gedenkfeier ſtatt. Gegen 11 Uhr erſchienen die Mutter Rathenaus in Begleitung des Dich, ters Fritz v. Unruh und legte einen Kranz am Grabe nieder. Bei der Trauerfeier hielt der de— mokratiſche Reichstagsabgeordnete Freiherr v Richthofen eine Anſprache. — Parteitag der K. P. D. Die KPD. hält ihren diesjährigen Parteitag in der Zeit vom 12. bis 17. Juli in Berlin ab. — Todesſtrafe wegen Wirt, fisſpivnage in Sowjetrußland. In dem Prozeß gegen 14 Be⸗ amte der belgiſch-polniſchen Eiſenwerke der gro⸗ ßen Dnujeprgeſellſchaft bei Jekaterinoslaw wegen Wirtſchaftsſpionage zu Gunſten der in Brüſſel befindlichen früheren Verwaltung der Werke wurde nach Preſſemeldungen das Urteil gefällt. Es lautete gegen den leitenden Ingenieur und zwei Buchhalter auf Todesſtrafe, gegen 5 andere Ingenieure auf 5 Jahre Gefängnis. Das Ge⸗ richt hat beſchloſſen, ſich für eine Milderung des Urteils auf dem Gnadenwege zu verwenden. — Eine Gegenſchrift der Beamten⸗Spitzenor⸗ ganiſationen. Wie wir erfahren, haben die Be⸗ amtenſpitzenorganiſationen die bereits vor einik ger Zeitangekündigte Gegenſchrift zu der Beſol— dungsdenkſchrift der Reichsregierung fertiggeſtellt und dem Reichstag zugehen laſſen. In dieſer Gegenſchrift ſuchen die Organiſationen die von der Reichsregierung angeführten Dokumente für die Unmöglichkeit einer Erhöhung der Beamten— gehälter im einzelnen unter Beibringung eines umfangreichen Materials zu entkräften. Geſtern fand Das Manöver⸗Unglück 5 an der Weſer. Minden, 25. Juni. Der dritte Verhandlungs⸗ tag brachte weitere Zeugenvernehmung über den Hergang des Unglücks. Die Ausſagen gehen da⸗ hin, daß Oberleutnant Jordan bei der Beſetz⸗ ung der Fähre die Leute richtig verteilt habe und daß die Scheuerleiſten an der Fähre von Waſſer noch frei waren. Die Fähre ſei ſofort nach der Abfahrt in eine ſcharſe Gierſtellung ge⸗ raten und Jordan habe den Befehl„Aufrichten“ gegeben. Bald darnach, ſo beſtätigten einige Zeugen, hätte man den Ruf„Waſſer in Pon⸗ ton“ gehört und wenige Sekunden ſpäter ſeien die erſten Leute abgerutſcht. Einige Zeugen haben deutlich geſehen, daß ſich auf den Ruf „Waſſer im Ponton“ die Fähre vorgeneigt hätte. Der Zeuge, Fährmann Huck, der Beſttzer der Fähre, bekundet, er ſei der Meinung geweſen, daß die Fähre überlaſtet war. Ein neben ibm raten. Uebrigens bin ich ja leidlich zufrieden. Ich habe eine Arbeit, die mich befriedigt und meine Freiheit. Das iſt immerhin viel. Ein Sonntagskind kann nicht jeder ſein.“ Dora ſeufzte, als ſie die Worte las: Nein, das waren ſo wenige im Leben. Das Einzige, was Dora in jenen Tagen unausgeſetzt beſchäftigte, waren die verſchie⸗ denen Nachrichten in den Zeitungen über Se— gelflugereigniſſe. Angſtvoll las ſie jede Nachricht und ſuchte und ſuchte—— Es mußte doch einmal veröffentlicht wer⸗ den, was es mit jenem Preisflug und Corners Abſichten für ein Bewandnis habe? Und der Märchenvogel war noch immer ant heraus, obwohl man ſchon Ende Mai atte. a Hier und da war von ihm die Rede. Ge⸗ heimnisvoll, Spannung und Neugier erregend. Und danach unfehlbar jedesmal der Hinweis auf jenes Preisausſchreiben, das ein Ereignis bilden werde. Dora hatte jedesmal ein peinliches Gefühl bei dieſen Notizen. Sie klangen ſo ſehr nach Reklame. Es war etwas Berechnendes, künſtliches „Stimmungsmachen“ darin. Und das lag Ri⸗ chards Natur ſo fern. Er haßte Reklame. Nie hatte er aus eigenem Antriebe Schau⸗ flüge veranſtaltet, und wenn er von Freunden und Fachleuten dazu gedrängt, flog, geſchah es nur mit der Abſicht, den Leiſtungen des Segelfluges Anerkennung zu verſchaffen. Jeden Reklametrick hatte er dabei ſtreng zurückgewieſen, öffentliche Ehrungen nach Möglichkeit vermieden. Nie ließ er ſich„inter⸗ viewen“. Nie trieb er Propaganda für ſeine Perſon. Immer lag ihm die Sache ſelbſt am Herzen. f Jene Ueberlandflug-Konkurrenz war die erſte, an der er ſich beteiligt hatte. Und nicht aus Eitelkeit hatte er es getan, ſondern weil er Geld brauchte, um ſeine Verſuche fortſetzen zu können. Und jetzt dieſe Manöver! Die künſtliche Geheimkrämerei! Dieſes Zeitungstamtam! ö ö ö merkt. Seugen gaben nichts wurde die Verhandlung ab ö ge Verhandlung beginnt mit der Beſichtigung der Gierfähre auf der Weſer. Im Anſchluß da⸗ ran ſoll die Zeugenvernehmung zu Ende geſührt werden. Helfen die Agrarzölle der Landwirtſchaft? 0 Weite Kreiſe des Landvolkes geben ſich einer gefährlichen Täuſchung hin, wenn ſie glauben, der Schutzzoll werde in der Haupt⸗ ſache oder gar al lein die Agrarkriſis über⸗ winden und die Rentabilität des Landbaues ſichern. Dieſer Glaube iſt an ſich bequem. Man erwartet alles Heil von außen, von der ſtaat⸗ lichen Hilfe, und vernachläſſigt dadurch die Rettung durch genoſſenſchaftliche und betriebs⸗ wirtſchaftliche Selbſthilfe. Deshalb müſſen wir in den Wein der überſchwenglichen Hoffnung auf die Wunder⸗ macht derv orgeſehenen Agrarzölle viel Waſſer Tie Aussagen dei 8. weſentlich Neues Darau gebrochen. Die heuſi⸗ der nüchternen, auf die wirklichen Tatſachen ſich gründenden Erkenntnis der Dinge gießen und warnen; denn die Agrarzölle ſind kein Alle in⸗ und Allheilmittel für die Beſſerung der Lage der Landwirtſchaft. Sie werden, wenn ſie auch unter den gegebenen handelspolitiſchen Verhältniſſen als nützliches Handelsvertragsinſtrument oder in der Vorkriegszeit. ſerer Handelspolitik ein nes Urteil bewahrt haben. Recht überzeugend hat dies auch der Bon⸗ ner Profeſſor Beckmann in ſeinem neueſten Buch„Agrarkriſe und Agrarzölle“ namentlich Es ſind alſo mehrere wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen anzuwenden, um den Landbau zu fördern und und volkswirtſchaftlichen Intereſſe erwünſchte Rohertragsſteigerung und damit eine Verminderung der Einfuhr durch⸗ für den Getreidezoll nachgewieſen. die im nationalen zuführen. Iſt ſo ſchon der Nutzen der Agrarzölle ge— ringer als früher, ſo werden ſie dieſen gerin⸗ gen Nutzen bei der Förderung der Landwirt ſchaft nur haben, wenn ſie zweckmäßig geſtal tet ſind. Dazu gehört, daß die Agrarzölle i als Aus⸗ gleichszoll notwendig ſind, nicht die Rolle bei der Ueberwindung der Agrarkriſis ſpielen wie Darüber ſind ſich nicht nur die Gelehrten, ſondern auch weitblickende Wirtſchaftspraktiter einig, die ſich in den mehr oder weniger ſachlichen und hochſtehenden De⸗ batten der Gegenwart über die Geſtaltung un⸗ ruhiges, abgewoge⸗ 1 extenſiven Wirtſchaftsweiſe geführt. Daher ſollte man meinen, daß eine Zoll⸗ karifnovelle, die in ihrer Begründung lange Ausführungen bringt über die notwendige Förderung der Landkultur, wofür Agrarzölle als ein Mittel angeſehen werden, konſequent vor allem ſich zur Aufgabe geſetzt hätte, dieſes Mißverhältnis durch eine wohlabgewogene Aus balanzierung der induſtriellen und agra⸗ riſchen Zollſätze zu beſeitigen. Das hat ſie aber bedauerlicherweiſe nicht getan. und man kann ihr desyalß den Vörfolſkf, sis ſei ein wen nig durchdachtes Flickwerk, nicht erſparen. Au jeden Fall kann man aber jetzt ſchon prophe⸗ Zzeien, daß, wenn dieſer Entwurf unverändert in Kraft tritt, den Landwirten die Augen auf⸗ gehen werden vor Enttäuſchungen. Das Preis⸗ mißverhältnis wird infolge der in vielen Po⸗ ſitionen an Hochſchutzzoll grenzenden Indu⸗ ſtriezölle bleiben, und„die letzten Dinge wer⸗ den ſchlimmer ſein als die erſten.“ Recht Kurt Ritter in der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“(Nr. 126) ausführt, vier Auswege, die alle von einander verſchieden und daher heiß umſtritten ſind: 1. Abbau der Induſtrie⸗ zölle, um ſie dem Stand der Agrarzölle anzu⸗ gleichen, das heißt, da Agrarzölle fehlen, Ueber, gang zum Freihandel; 2. Wiedereinführung der Agrarzölle in einer dem jetzigen Stand der Induſtriezölle entſprechenden Höhe; 3. Wieder⸗ einführung der Agrarzölle bei T gleichzeitiger Herabſetzung der Induſtriezölle derart, daß beide Gruppen hinſichtlich ihrer Höhe einander entſprechen; 4. Erhöhung der Induſtriezölle bei gleichzeitiger Wiedereinführung und Er⸗ höhung der Agrarzölle über den Vor⸗ kriegsſtand derart, daß beide denſelben Stand erreichen. Von dieſen vier Möglichkeiten iſt wohl die dritte am eheſten zu ergreifen. Die Land wirt⸗ ſchaft ſoll ſich gegen die Induſtriezölle wenden und für deren Abbau eintreten bis zu dem Stand, der dem der Agrarzölle entſpricht. Das iſt vorläufig auch nach der Meinung führender Gelehrter das Gegebene. Darauf muß auch hingezielt werden bei den Handelsvertrags⸗ verhandlungen, aus denen die endgültigen und tatſächlich geltenden Vertragszölle hervor, gehen. Nur wenn dieſe Gedanken berückſichtigl werden, kann man annehmen, daß die Schutz. ihren Sätzen in einem richtigen Verhältnis zu den Induſtriezöllen ſtehen. Beide bilden ein. zuſammenhängendes Ganzes. Im alten Zoll⸗ Aus Nah und Fern. tarif von 1902 war im allgemeinen dieſe Vor ausſetzung erfüllt. In der jetzt zur Erörterung „ zölle der Landwirtſchaft etwas helfen, ſonſt 1 nicht. „ FJIp. Worms ⸗Pfiffligheim, 24. Juni. Das jährige Söhnchen der Eheleute M. kletterte beim ſtehenden Zolltarifnovelle iſt das nicht der Spielen im Hof eine an der Wand angelehnte Fall. Darin werden die Induſtriezölle noch Leiter hinauf, als plötzlich eine morſche Sproſſe weiter über den Vorkriegsſtand erhöht, dieſe Erhöhungen ſollen ſofort nach Verab ſchiedung des Geſetzes in Kraft treten, während bis zum Vorkriegsſtand erhöht werden, und zwar erſt vom 1. Auguſt 1926 ab. Bis dahin ſollen um die landwirtſchaftlichen Zölle nur und brach Das Bübchen ſtürzte herab und erlitt Arm, und Beinverletzungen. Fp. Heppenheim, a. d. W., 24. Juni. Glüce im Unglück hatte ein hieſiger 40jähriger Land; wirt. Beim Obſtabmachen wollte er bis zu Krone des Baumes ſteigen, um die Früchte ſorg. 911 Hälfte oder ein Dritel niedrigere Sätze fältig brechen zu können. Dabei brach ein Af e und er ſtürzte aus beträchtli 5 e 5 5 ö a 5 3 htlicher Höhe herab 5 Nun wiſſen wir doch, daß ein weſent⸗ Zum Glück erlitt er außer kleinen Hautſchürfun⸗ liches 8. 9 5 liches Hindernis der landwirtſchaftlichen Ren⸗ gen keinerlei ernſte Verletzungen. tabilität das immer noch beſtehende, wenn Fp. Guntersblum, 24. Juni. Beim Wein, auch durch die Preisentwicklung der letzten aſch 1 20 a Was wäre aus ihm geworden unter dem Einfluß einer Mabel Hargreaves? Dora dachte eben wieder mit Schmerz an dieſe Dinge, als Frau Millberger haſtig ein⸗ trat, ein ZJeitungsblatt in der Hand haltend. „Dora, ſoeben kam das Abendblatt—— dein Mann will— aber das kann ja doch gar nicht möglich ſein. Lies bitte ſelbſt!“ Sehr aufgeregt hielt ſie ihr das Blatt hin. Aber Dora zitterte ſo heftig, daß ſie nicht leſen konnte. Frau Millberger ſagte ungeduldig: „Ich will es dir vorleſen. Es bezieht ſich auf die Notizen, die, wie du weißt, ſchon mehr⸗ mals auftauchten.“ Und ſie las mit erregter Stimme:„Eine ſenſationelle Nachricht kommt aus Berlin. Herr Richard Corner, der bekannte Flieger, der bereits wiederholt die Fachleute in Erſtaunen verſetzte(wir erinnern hierbei an ſeinen erſten auch in Wien bekannten Segel⸗ flug und an den zweiten, mit dem er vor einem Jahre einen Rekord ſchuf) trat geſtern zum erſtenmale mit ſeine Märchenvogel“ an die Oeffentlichkeit. Nach übereinſtimmender Anſicht aller Fachleute hat er damit etwas ganz Außerordentliches geſchaffen. Nicht nur, daß ſein Segler imſtande iſt, drei dis vier Perſonen zu befördern, er iſt auch mit Vorrich⸗ tungen verſehen, die ein Unglück nahezu aus⸗ ſchließen: eine Fallſchirmvorrichtung und eine Gleichgewichtsſtabiliſierung, die automatiſch wirkt. Das bisher ungelöſte Problem des Se⸗ 1— Richard Corner hat es uns ge⸗ öſt!“ „Lies weiter,“ drängte Dora mit blaſſen Lippen. „Ja, nun kommt es erſt! Alſo: Wie im Anſchluß an dieſe Mitteilungen weiter berich⸗ tet wird, will Herr Corner mit dieſem Appa⸗ rat, deſſen glänzend gelungene Probeflüge ſoeben alle Welt in Staunen verſetzten, zu Be⸗ ginn nächſter Woche um den Woermannpreis konkurrieren, indem er von Neapel nach Tu⸗ nis fliegt—“ Ein Schrei Doras ließ Frau 2 ſich innehalten. „Alſo do irrem Blick ſa Docht Das Wilker uüfet“ Wit Dota die Mutter an. bergſchwefeln kam ein 20 jähriger Dienſtknecht „Ja, es iſt unerhört, nicht wahr? Ein Frevel iſt es! Er als verheirateter Mann! Und wozu? Soviel verſtehe ich ja ſelbſt von der Sache, daß es da auf Leben und Tod oh! trotz aller Vorſichtsmaßregeln am Act n. Was ſollen ſie ihm nützen, wenn er eben ken Land unter ſich hat, ſondern Waſſer?“ „Wußteſt du um dieſe Abſicht?“ fragte die Mutter. 5 „Ja— nein— ich glaube, es war ein⸗ mal die Rede davon, aber—“ murmelte Dora verſtört. f Sie vergaß, weiter zu ſprechen. Entſetz⸗ liche Bilder tauchten vor ihrem Geiſt auf. Nein, nicht denken— o barmherziger Gott, nur jetzt nicht denken—— Frau Millberger hatte das Zeitungsblatt zuſammengefaltet und ging erregt im Zimmer hin und her. ö Wenn er das tun konnte, liebte er freilich die arme Dora nicht mehr. Ganz unvermittelt ſtand jene Szene vor ihren Augen, da er um Dora geworben.„Sie wird mir ſtets das Liebſte ſein auf Erden— ſein Höchſte aber muß dem Manne der Beruf ein.“ So hatte er damals geſagt. Und das Kind, das noch nichts wußte von Gattenliehe, hatte 07 17 ſeine Bruſt geworfen:„So nur lieb ich Die Mutter ſeufzie tief auf. Arme, arme Dora! „Du weißt noch nicht alles,“ ſagte ſie dann, Er will den Flug nicht allein machen, ſondern in Begleitung der Amerikanerin, die ihm das Geld für den Apparat vorſtreckte. Die Zeitungen nennen ſie eine„rühmlichſt bekam Luftſchifferin“, na— die muß ja wohl de Spleen haben, oder es liegt ihr nichts am Le⸗ ben, ſonſt?“ Ein herzzerreißender, flehender Blick Do⸗ ras ließ ſie verſtummen. Schweigend blickten Mutter und Tochter ich an. Und was n Mill berger in dieſer Minute an Jammer in ihres Kindes Augen las, wirkte wie eine jähe Offenbarung. . Fortſetzung folgt.) Aus dieſer Sackgaſſe gibt es, wie mit 1 115 i alte Rebkrankheiten ſehr b f N nſtigt. Fp. Gernsheim, 24. Juni. Einen eigenartt⸗ gen Unfall hatte ein Matroſe eines zu Berg ſah. renden Schiffes. Er bekam das Uebergewicht und ſtürzte über den Schiffsrand. Er blieb jedoch mit ſeinen Kleidern an einem Haken hän⸗ gen und ſchwebte ſo an der Schiffsaußenwand zwiſchen Himmel und Waſſer. Er wurde als⸗ bald aus ſeiner Lage befreit, hatte jedoch be. trächtliche Schürſverletzungen erlitten. Weinheim, 24. Juni. Ein auf der Straße Heppenheim⸗Juhöhe von Erbach kommendes Au⸗ o das einem entgegenkommenden Kraftwagen ausweichen wollte, fuhr auf einen großen. auf der Landſtraße liegenden Mauerſtein. Dabei wurden zwei Inſaſſen des Wagens herausge⸗ ſchleudert, von denen der eine ſehr erheblich! Kopfverletzungen davontrug. f Weltspiegel :: Ehrun; Dr. Eckners. Die Univerſitäl Würz' irg hat Dr. Eckner zum Ehrenmitgliet ernannt und ihm die Ehrenmedaille in Silber loerreicht. Die Studentenſchaſt veranſtaltete zu Ehren Dr. Eckners, der über ſeine Amerikafahrf ſprach, einen Fackelzug. :: Ein atlantiſches Baby. Während der letzten Reiſe des Dampfers„Leviathan“ von Newyork nach Cherbourg wurde ein mitrei endes Ehepaar durch die Geburt eines Spröß⸗ lings erfreut. Aus der Geburt ergab ſich aber ein ſchwieriges Dilemma. Die Schiffahrts⸗ geſellſchaft forderte nämlich, daß für das Baby der Teil des Reiſegeldes erlegt werde, der der Strecke zwiſchen dem Geburtsort und dem An⸗ kunftshafen entſpricht. In der Regel müſſen Babys, die im Arm getragen werden, für die ganze Strecke 18,5 Dollar erlegen. Die Eltern weigerten ſich aber, das Fahrgeld zu zahlen, wieſen vielmehr darauf hin, daß ſie nur zu zweien an Bord gegangen wären. Wenn beim Verlaſſen des Dampfers ſich mehr Paſſagiere an Bord befänden. als bei der Abaanaskon⸗ trolle feſtgeſteut worden waren, ſo ſei das Sache der Geſellſchaft aber nicht der Reiſen— den. Das Pariſer Büro der Dampfergeſell⸗ ſchaft hat nunmehr bei der Zentral in New⸗ vork um Inſtruktionen gebeten, um auf anſtän⸗ dige Weiſe aus dem komplizierten Rechtsfall herauszukommen. : Der Wiener Theaterſkandal. Die Erwar— ungen, die man in der letzten Zeit in bezug au— eine friedliche Austragung der Angelegenheit Olszewska⸗Jeritza in der Oeffentlichkeit hegte, laben ſich nicht erfüllt. Die Verhandlungen nchen Vertretern der Frau Olszewska und der Direktion der Staatsoper haben ſich heute end— gücllig zerſchlagen. Auch der Kammerſänger Schipper, der Bräutigam der Frau Olszewska, wird aus der Oper austreten. Lokale Nachrichten. «Viernheim, 26. Juni. * Sport im Walde. Am Sonntag, den 28 ds. Mis. iſt auf dem Waldſportplatz wieder Hochbetrieb. Es laufen ſämtliche drei fehler eingeſchlichen Auf der zweiten Spalte Die Abtei⸗ jetzt Pfarrkirche zu Seligenſtadt am Main. Von Dr. Weckerle. II. Die ſpätere Geſchichte der Einhards⸗ Baſilika zu Seligenſtadt iſt eine ſehr lücken⸗ hafte. Doch laſſen ſich in derſelben folgende drei Hauptmomente unterſcheiden: die Reſtau⸗ rationen des zwölften reſp. dreizehnten Jahr⸗ hunderts, der Rokoko⸗Zeit und der letzten zehn Jahre. Es würde jedoch die uns gezogenen Grenzen überſchreiten, wenn wir hier außer dem bezüglich der letzten Reſtaurationen in Betracht kommmenden noch näher auf die ein⸗ helnen Leitungen dieſer verſchiedenen Reſtau⸗ rationsperioden eingehen wollten; wir erwähnen daher nur den Namen Abt Godefrieds l. (1200 bis 1219), welcher der zweite Gründer der Abtei genannt wird, und des Abtes Peter .(4415 bis 1730), der ſich durch ſein Streben nach Luft und Licht und Ueberladung den 0 19 des unglücklichſten Reſtaurators erworben gt. 8 „Im Winter 1606 1607 verweilte der Mainzer Erzbiſchof Johann Suikard von gronenberg(der Erbauer des Schloſſes zu Aschaffenburg) im Seligenſtädter Kloſter, um das damals als heilkräftig geprieſene Waſſer des hieſigen ſogen. roten Brunnens zu trinken. ei deter Gelegenheit verordnete er eine offiziele Erhebung ſowohl der heiligen Reliquen, welche die Kirche beſaß, als auch der ehrwür⸗ digen Ueberreſte des Stifters der Abtei, ſowie ener Gemahlin Imma und der mit ihnen begrabene Gisla. Im Beiſein des Kurfürſten 5 einer großen Anzahl hervorragender heiſtlicher wurde alles ſo gefunden, wie die chriftlichen Ueberlieferungen es angaben. . Man fand und unterſchied genau die Ge⸗ beine jedes Heiligen ſowohl als auch die von alters her in einem kunſtloſen Steinſarge getrennt verwahrten Gebeine des Einhar der Nun und der Gisla. Solches Ha uch 1722 und neuerdings in unſerem Beiſein Jahre 1872. b m Sieg kommen laſſen wird. Auf jeden Fall wird ſich die einhelmiſche Olga ſehr aufltengen müſſen, um ſtandzuhalten und ehren⸗ voll abzuſchneiden. Hoffentlich wird der Kampf ſo werden, wie man ſich dieſen wünſcht und wie es die Spieler ſich und dem Ruf der Sport⸗ vereinigung ſchuldig ſind. Sicher iſt, daß mit einer Splelweiſe wie am vergangenen Sonntag keine Siege errungen werden können. Der Kampf am Sonntag muß eine Delckateſſe in jeder Hin⸗ ſicht werden. Es iſt das letzte Treffen in dieſer Runde und da helßt es ſich aufraffen und zeigen was man kann, wenn man will. Ergebniſſe der Volkszühlung. Vorläufige Zahlen. Von der am 16. Juni d. Js. ſtattgefundenen Volkszählung teilen wir unſeren Leſern das Er⸗ gebnis derſelben aus unſerem Orte mit: Die geſamte Einwohnerzahl ſtellt ſich hiernach auf 10 805 Perſonen. Da bei der letzten Zählung 10 137 Seelen gezählt wurden, ſo ergibt die letzte Zählung eine Zunahme von 668 Perſonen. Uater der Geſamtzahl ſind 5238 männliche und 5567 welbliche. Es zeigt ſich hier, daß das welbliche das männliche Geſchlecht um 329 Seelen überwiegt. Trotzdem haben die Männer ſelt der letzten Volkszählung einen Zuwachs von 128 Seelen. Wie uns ein Kenner der Geſchichte Viernheims mitteilte, betrug die Einwohnerzahl unſeres Ortes im Jahre 1666 nur 206 Einwohner. Aber ſchon 234 Jahre ſpäter, alſo im Jahre 1800 war dieſe Ziffer ſchon auf 1800 geſtlegen. Das bedeutete einen Zuwachs von nahezu 1600 (en. 774%). In den letzten 125 Jahren hat ſich dann Viernheim immer weiter ausgedehnt. Mit dieſer Ausdehnung ſlieg auch die Einwohnerzahl entſprechend. Wenn wir heute in unſerem Orte 10 805 Einwohner zählen, ſo bedeutet das eine Zunahme von 9205 Seelen. Wir machen unſere geſch Leſer darauf aufmerkſam, daß es ſich bel Porſtehendem keineswegs um ein poſtitiv feſt⸗ ſtehendes Ergebnis handelt, ſondern die Zahlen lediglich als ein z. Zt. vorllegendes Zählreſultat anzuſehen find. Mithin ergibt ſich auch, daß die Errechnungsſumme von einſt und jetzt keines⸗ wegs bindend iſt. Das Endergebnis kann erſt in etwa 14 Tagen bis 3 Wochen mitgeteilt werben. Es folgen hier noch einige Zählreſultate aus unſerer Umgebung, bel denen ſtch vielfach eine recht bedeutende Erhöhung der Einwohner⸗ zahl bemerkbar macht. Es betragen hiernach: Ort 1. 12. 1910 16. 6. 1925 mithin mehr: Käfertal 5492 8011 45,9% Feudenheim 6854 7610 11.0% Necharau 15328 18257 19,1% Rheinau 3930 5564 41,6% Alle dieſe Zahlen ſind natürlich ebenfalls nur als vorläufige anzusehen. * Druckfehlerberichtigung. In dem Artikel„Jugendtag in Viernheim“ in der geſt⸗ rigen Nummer hat ſich ein entſtellender Druck⸗ Die Stürme des Dreißigjährigen Krieges brachten dem Städtchen Seligenſtadt ſamt deſſen Kloſter vieles Ungemach. Auch der Kirche drohte einmal der Untergang; glück⸗ licherweiſe aber wurde das drohende Verderben abgewendet. Am verhängnisvollſten für unſer Gotteshaus war die damals kurze Anweſenheit der ſächſich⸗weimariſchen Truppen. Ueber ſpätere Schickſale der Abtei iſt nur Weniges und Trauriges zu melden. Das Jahr 1803, welches ſo viele Stätten der Wiſſenſchaft und Frömmigkeit zerſtörte, brachte auch der berühmten Seligenſtädter Abtei die Auflöſung; ſie fiel dem Großherzoglich-Heſſiſchen Fiskus anheim. Im Jahre 1812 ſchenkte dann der Großherzog die Abteikirche der katholiſchen Pfarrgemeinde unter der Bedingung, daß der Fiskus die Baulaſt des Chores, die Gemeinde Seligenſtadt die des Schiffes trage. Den Architekten, welche mit der Leitung der neueſten Reſtaurationsarbeiten betraut waren, ſiel mit denſelben eine nicht gerade leichte Aufgabe zu. Wenn auf der einen Seite die fromme Rückſicht auf die Vorzeit, beſonders auf den ehrwürdigen Stifter, bei dieſem hiſtoriſch merkwürdigen Baudenkmal möglichſte Erhaltung des Beſtehens erheiſchte, ſo ſollte auf der anderen Seite der Bau doch ein möglichſt einheitliches Gepräge tragen, was in Anbetracht der den verſchiedenſten Bauperioden angehörenden Teile des Ganzen ſeine großen, ja ſehr großen Schwierigkeiten hatte. Man glaubte beiden genannten Anfor⸗ derungen zunächſt dadurch entſprechen zu ſollen, daß man die Periode Peters IV. als die künſt⸗ leriſch am wenigſten berechtigte ſo viel als möglich verſchwinden ließ. Wenn das von Peter IV. geſchaffene Kuppeldach des Haupt⸗ turmes nicht ſtilgerecht erneuert wurde und die Holzgewölbe und Gipsſtukkatur beſtehen blieben, ſo hat dies ſeinen Grund einerſeits in einem dahin ausgeſprochenen Wunſche der Gemeindevertretung, andererſeits in dem Um⸗ ſtande, daß eine Erneuerung, welche etwas wirklich Schöneres und Beſſeres an die Stelle eſetzt hätte, mit zu bedeutenden Koſten ver⸗ nüpft geweſen wäre. Diaas erſte Werk der neueſten Bauperiode ranſtal 5 Da muß es ſelbſt⸗ verſtändlich heißen— an ſtatt„Ve ran⸗ ſtaltungen“„Veranſtalter“, ſodaß der ganze Satz etwa folgender maßen lautet: Abgeſehen davon, daß es eine Taktloſtgteit iſt, wurden dadurch die Veranſtalter ſehr in ihrer Bewegungsfleiheit behindert.— Der Satz: „.. hätte es nicht in etwas weniger„tenden⸗ zlöſer“ Welſe geſchehen können“ hat eine voll⸗ 7 fländig verkehrte Auffaſſung erfahren. Als Tendenz hatte ausſchließlich zu gelten: „Der deutſche Rhein den Deutſchen“. Auf jeden Fall hat es urs ferngelegen, der Anſprache des Herrn Lehrer Walter eine polttiſche Tendenz beizulegen.— Was die Vorbereltungs⸗ zeit zu dem Feſt betrifft, ſo iſt hier inſofern zu berückſichligen, als daß die Zeit ſelbſt erſt acht Tage vorher von der vorgeſetzten Behörde mit geteilt wurde, und ſo der hieſigen Schulleitung eben nicht mehr Zeit als eine Woche zur Ver ⸗ fügung ſtand.— Durch eine Wortverſtellung verurſacht, muß es richtig heißen, daß nur ein ver⸗ ſchwindend kleiner Teil die Ausſprache des Herrn Lehrer Walter nicht verſtanden habe. Leßte Meldungen. Empfang beim Reichspräſidenten. Berlin, 26. Juni. Der Reichspräſiden empfing geſtern den Vorſtand des Reichsforſt— wirtſchaftsrats, Staatsſekretär a. D. Freitzerrn v. Stein⸗ Berlin, Oberforſtmeiſter Kran dold⸗ Hildesheim, Bürgermeiſter Leh⸗ mann-⸗Villingen, ſowie den Vorſtand des Reichsverbandes deutſcher Waldbeſitzer, Gra von der Aſſeburg-Meisdorf, Staatsſek— retär u. D. Freiherr v. Tſchammer und Quaritz⸗Bruntzel Waldau zur Entgegen— nahme ihrer Glückwünſche und zur Beſpre— chung der Lage der Forſtwirtſchaft. Beſprechungen zur Arktiserforſchung. Berlin, 25. Juni. Wir wir erfahren, trifft Dr. Eckener am heutigen Donnerstag in Berlin ein, um an den Verhandlungen im Reichsverkehrsminiſterium über eine Vereini⸗ gung der Arktis-Expeditionspläne des Luft— ſchiffbau Zeppelin und der internationaler Studiengeſellſchaft teilzunehmen. Die Beſpre⸗ chungen dürften noch in dieſer Woche begin— nen.„ e erer. 8 Die Rückkehr der Polflieger. i Kingsbay, 25. Juni. Am 4. Juli iſt das Kohlenſchiff„A. W. Selmer“ in Oslo mit dem Flugzeug Nr. 25 fällig. Amundſen, Ellsworth, Larſen, Dietrichſon, Omdal und Feucht wer— den an Bord ſein. Die„Hobby“ ging vor⸗ geſtern abend nach Tromſb ab. Ein Hochverratsprozeß vor dem Staats- gerichts hof. f Leipzio, 25. Juni. Vor dem Staats gerichtshof begann geſtern ein Hochverrats und Brennſtoffſtoffprozeß gegen 7 erzgebir⸗ gige Kommuniſten. Der Prozeß war ſchon vor einigen Wochen angeſetzt, damals aber ver— g ar worden. 5 n war die Niederlegun des noch erhaltenen und des teilweiſe zerſtörten Turmes ſamt der dazwiſchen liegenden Vor⸗ halle. Dafür bietet ſich jetzt dem Blicke des von Weſten her der Kirche Zuſchreitenden ein Portal, das im allgemeinen an jenes des Kaiſerdomes zu Speyer erinnert,— offene Vorhalle mit zwei flankierenden Türmen— jedoch mit dem Unterſchiede, daß in Seligen⸗ ſtadt der Stil nicht wie dort der rein⸗ romaniſche iſt, und daß hier die drei Eingänge in gleicher Höhe nebeneinander liegen. Im Turme zur Linken befindet ſich das Geläute, im Turme zur Rechten ſteigt man zur jetzigen Orgelbühne empor. In dieſem Teile des Turmes beſinden ſich auch teilweiſe die ro— maniſchen Säulen, welche früher den Unterbau der Orgel trugen. Zum Portale der Kirche ſelbſt führt eine breite Freitreppe in zwei Stockwerken empor, zu deren Seite die lebens⸗ groß in Stein gehauenen Standbilder des hl. Marxellinus und Petrus, wie ehedem, auf— geſtellt ſind. In gleichem Stile wie das Portal iſt auch die weſtliche Seitentüre gehalten. Sie bildet die Mitte des nördlichen Seitenſchiffes, welches nach dem Maine hin ſich in ſeiner ganzen Aus⸗ dehnung frei dem Auge des Beſchauers dar⸗ bietet, während die Suͤdſeite der Kirche durch die daran ſtoßenden Kloſtergebäude vollſtändig verdeckt wird. Die Seitenſchiffe wurden im Stile der Baſilika aufgebaut, die Fenſter in den Hoch⸗ wänden des Mittelſchiffes dem Stile nach nicht verändert. Die Einhardsarkaden ließ man gänzlich unangetaſtet; nur er⸗ hielten dieſelben eine auf den erſten Blick etwas überraſchende Auszierung, indem die Form und Farbe der Ziegelplatten des Kernes mit ihren dicken Mörtellagen in der äußeren Zeichnung nachgeahmt iſt. Die innere Bogenführung trägt ernſte antike Motive, während alle anderen Teile des Langhauſes äußerſt einfache, ſehr licht gehaltene Ausschmückung aufweiſen. Orgelbühne und Kommunkonbank, welche das Hauptſchiff nach Weſten und Oſten abſchließen, entſprechen dem Stile des Portals. i der Weſtfront, d. h.... 1 65 der SPD. eingeſetzte Schiedsgericht, über den Streit in der ſächſiſchen Sozialde kratie zu entſcheidn hatte, hat jetzt für Leipziger Bezirk getagt. Der Schiedsſpru⸗ geht dahin, daß die dem Bezirk angehöri⸗ Mitglieder des rechten Flügels der ſächſtſ Sozialdemokratie zu Unrecht aus der Part ausgeſchloſſen wurden und daher wieder mi allen Rechten in ihre Aemter und Funktionen ſeinzuſetzen ſind. 53 Beantwortung der Briand note. erlin, 25. Juni. Wie wir erfahren, ſind die Reſſortbeſprechungen über die h 1 note Briands in den letzten Tagen ſoweit ge⸗ fördert worden, daß das Re ichskabinett geſtern abend zum erſtenmale in einer Sitzung eine Beratung über die Note abhalten konnte. Von Beſchlüſſen über die zu erteilende Ant⸗ wort kann jetzt ſelbſtverſtändlich noch keine Rede ſein. Bei den geſtrigen Bergtungen dürfte es ſich zunächfſt um eine materielle Prü⸗ fung des ganzen Fragenkomplexes gehandelt haben. Es iſt als ſicher anzuſehen, daß is zu einer formellen Beantwortung noch geraume Zeit vergehen wird. Inzwiſchen werden d f diplomatiſchen Fühlungnahmen und die ve ſchiedenen Rückfragen fortgeſetzt. Deutſcher⸗ ſeits wird daran feſtgehalten werden, daß ohne eine Klärung der Räumungs⸗ und Ent⸗ waffnungsfrage bindende Kabinettsbeſchlüſſe in der Sicherheits- und Schiedsgerichtsfrage kaum möglich ſind. Das„vereinſamte Polen“. 3 Warſchau, 25. Juni. Der frühere Miniſter⸗ präſident Sliwinſki beſchäftigt ſich im „Kurjer Poranny“ mit dem Rheinpakt und dem inneren Stand Polens und ſagt, daß Polen immer mehr in Einſamkeit gelangen werde, je mehr Deutſchland in den Vordergrund trete. Seit der Unterzeichnung des Verſailler Ver⸗ trages ſei Deutſchland unabläſſig in den Augen der Welt gewaͤckſen, während Polen immer wurde. Heute ſchon führten die Deutſchen diplomatiſche Kriege mit Polen und man ſtehe am Vortage des Zollkrieges. Die Lage Po lens ſei gefährlich und Hilfe von außen zwei⸗ felhaft. Die franzöſiſche Hilfe habe infolge der Komplikation, die der neue Pakt ſchaffe, einen ſolch weiten Weg, daß eine ſchnelle Hilfe aus⸗ geſchloſſen ſei. n (Agelburudſlurm — Nenn keim f B duet fp graben beste Fabrſecrt e K 0 Fubefoss f Nette/ off ö Rosen r cinsero e MSchou feht N Während ſolchergeſtalt das Langhaus jetzt eine Baſilika darſtellt, griff man in der Reſtar ration von Tranſept, Langchor und Apfis naturgemäß auf die Bauperiode des zwölfte und dreizehnten Jahrhunderts zurück. Schreitet man im Mittelſchiff dem Chore zu, ſo gewahrt man zuerſt am Arcus triumphalis die im mattgelben Tone gehaltene Stuckarbeit, welchen Peter IV. fertigen ließ: zwei Engel tragen einen Baldachin, unter welchem ein ovales Oelgemälde die inne Chriſti darſtellt. Das Kreuzmittel öffnet ſich nach den vier Seiten in gleich hohen Bogen. Die vier Pfeiler desſelben beſtehen aus einem viereckigen Kern, an welchen ſich nach zwei Seiten hin je zwei ſchlanke Säulen mit kräftiger Holbſäule dazwiſchen anſchließen. Sämtliche Säulen haben nach der im Uebergangsſtil beliebten Manier in halber Höhe eine Durchbrechung von einem in Geſtalt eines dreifachen Ringes hervortretenden Wulſte mit tiefen Hohlkehlen und ſcharfem Grade. Dieſe Gliederung der Säulen vor den Pfeilern ſetzt ſich auch ober⸗ halb der Kapitäle in den Bogen fort. Die Kapitäle ſelbſt zeigen reiches Blattwerk und werden oben mit zwei durch eine Hohlkehle geſchiedenen Platten abgeſchloſſen. Hier erblicken wir auf den vier Flächen, welche den Haupt⸗ teilen der Kirche entſprechen, Freskogemälde, welche die Erzengel: Gabriel bei der Ver⸗ kündung der Menſchwertung, Raphael mit dem jungen Tobias, Michael mit dem Drachen und jenen apoalyptiſchen Engel darſtellen, der das Rauchwerk vor dem Thron des ewigen opfert. Dieſe Gemälde wurden neuerdings renovtert und die Flächen unter denſelben mit den ſymboliſchen Darſtellungen des Lammes, des Fiſches, des Alpha und Omega und des Pelikans ausgefüllt. Die vier anderen Flächen enthalten die Oberlichter des Turmes, ſchmale Fenſter mit ſchräger Laibung nach minen und nach außen. Ueber dem Achtſtock ſchließt ſich das Gewölbe mit offenem Schlußſtein, de Deckel in fliegender Lage den Engel zeigt, das jüngſte Gericht verkündet. Der Turm hieß von jeher der Engelsturm. Schluß folgt.)