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Keil wies darauf hin, daß im Vor⸗ jahre die Deutſchnationalen, als ſie noch nicht Regierungspartei waren, die Aufhebung der dritten Steuernotverordnung beantragt hät⸗ len. Heute hätten ſie den Geſetzentwurf zur Verlängerung der dritten Steuernotverord⸗ nung mitunterzeichnet. Die Sozialdemokraten würden dieſe Taktik und deshalb den Geſetz⸗ entwurf ablehnen. Auch der ehemalige deutſch⸗ nationale Abg. Beſt habe in der Oeffentlichkeit erklärt, daß für die Stellungnahme einiger Deutſchnationaler zur Aufwertungsfrage per⸗ ſönliche Momente maßgebend ſeien. Das ſei zwar von den Deutſchnationalen beſtritten worden. Abg. Beſt habe jedoch erklärt, daß er ſeine Behauptungen jederzeit aufrecht erhalten werde. Darauf hätten die Deutſchnationalen bisher geſchwiegen.(Hört! hört!) Abg. Korſch(Komm.) begründete ſtark polemiſcher Weiſe ſeinen Standpunkt. Ign der Einzelberatung wies Abg. Keil (Soz.) darauf hin, daß der Abg. Hergt ſich während ſeiner erſten Rede zum Worte gemel⸗ det habe, offenbar um Ausführungen über die Auſfwertungsfrage zu machen. Nachdem aber eine Beſprechung der Deutſchnationalen ſtatt⸗ gefunden hat, habe Hergt ſeine Wortmeldung wieder zurückgezogen.(Dieſe Mitteilung wird von der Linken mit lebhaftem Hört! hört! aufgenommen.) Abg. Hergt(Intl.) erwiderte, daß er ſich zwar zum Wort gemeldet hatte, daß ihn aber ſeine Fraktion gebeten habe, nach dem Unſinn, den der Abg. Korſch verzapft hätte, die Wortmeldung wieder zurückzuziehen. Dann ſchritt das Haus zur Abſtimmung. Der Geſetzentwurf wurde in allen drei Leſun⸗ gen angenommen. Hierauf nahm der Reichstag die zweite Leſung der Novelle zum Unfallverſicherungsgeſetz vor. Der neue Geſetzentwurf enthält in der Hauptſache einen Umbau der Leiſtungen der Unfallverſicherung und zwar einen folgerichtig durchgeführten Ausbau der Sachleiſtungen mit rückwirkender Kraft, ferner ſtellenweiſe einen ſtarken Ausbau der Verletzten⸗ und Hinter⸗ bliebenenrente. Der Entwurf rückt insbeſon⸗ dere die Verpflichtung zur Unfallverhütungs⸗ überwachung, zu Betriebsſchutz, Krankenbe⸗ handlung, Berufsfürſorge uſw. in den Vor⸗ dergrund. Die Wiederherſtellung der Arbeits- kraft ſoll bis zu einem gewiſſen Grade den Vorrang vor den Geldleiſtungen durch die Rente haben. Dem Reichsverſicherungsamt werden größere Befugniſſe zur Aufſicht über die Unfallverhütungsvorſchriften gegeben. Bei der Berechnung der Renten ſoll die ſogenannte Drittelungsgrenze von 1800 Mark, von der ab der Jahresverdienſt nur zu ein Drittel bisher berechnet worden iſt, fortfallen. Die Zwerg⸗ renten für Verletzte, die nur 10 oder 15 Pro⸗ zent Erwerbsfähigkeit eingebüßt haben, wer⸗ den aufgegeben. Der Ausſchuß für ſoziale An⸗ gelegenheiten hat an der Vorlage vielfach Aen⸗ derungen vorgenommen und beantragt u. a. Entſchließungen, worin die Regierung erſucht wird,, alsbald eine Neuregelung der Vertre⸗ tung der Verſicherten bei den ſozialen Ver⸗ ſicherungsträgern im Sinne einer Gleichſtel⸗ lung derſelben mit den Arbeitgebervertretern herbeizuführen und einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, durch den die Verſicherungspflicht auf zur Zeit noch nicht verſicherungspflichtige Be⸗ triele und Tätigkeiten ausgedehnt wird, die in einer veſonderen Unfallgefahr verbunden In der ſehr ausgedehnten Debatte erklär⸗ ten die Sozialdemokraten die Vorlage für ungenügend, jedenfalls aber für nicht weit ge⸗ nug gehend, während die Kommuniſten in ihr lediglich die„Tendenz einer Entlaſtung der Beſitzenden und Belaſtung der Beſitzloſen“ ſehen. Die Vertreter der Regierungs parteien und die Demokraten erklärten ſich mit der Vorlage im großen und ganzen einverſtanden. Nach Beendigung der Generaldebatte über die Novelle zur Unfallverſicherung be⸗ gann das Haus eine äußerſt ſchleppende Ein⸗ zelberatung der Vorlagen, die ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hinzog. Von angenom⸗ menen oder abgelehnten Anträgen ſind zu er⸗ wähnen: Ein ſozdem. Antrag, die Angeſtellten in ablehnenden Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Poſtſcheckkonto Nr. 91577 Amt Frankfurt a. N Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſix, 88 Montag, den 29. Juni 1925 42. Jahrgang des Gaſtwirtsgewerbes und das Theaterperſo⸗ nal ſofort in den Kreis der Unfallverſiche⸗ rungspflichtigen aufzunehmen, wurde gegen die Stimmen der Antragſteller uind der Kom⸗ muniſten abgelehnt. Annahme fand dagegen ein Antrag der Demokraten, der im Geſetz die Beſtimmung einfügen will, daß die Verſiche— rungsträger dem Reichsverſicherungsamt die⸗ jenigen Mitteilungen machen ſollen, deren es zu ſeinen ſtatiſtiſchen Arbeiten bedarf. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der den durch Un— fall erwerbslos Gewordenen eine Rente von 100 Prozent des Lohnes geben will, wurde in namentlicher Abſtimmung mit 247 gegen 138 Stimmen abgelehnt, an ſeiner Stelle je⸗ doch der Antrag des Ausſchuſſes, den durch Unfall voll Erwerbsunfähigen Zweidrittel des zu berechnenden Jahreseinkommens zu geben, angenommen. Abgelehnt wurde auch ein ſo— zialdemokratiſcher Antrag, zu jeder Rente für jedes eheliche Kind bis zum vollendeten 18. Lebensjahre einen Zuſchlag von 10 Prozent zu gewähren, ferner ein kommuniſtiſcher An⸗ trag, der die Kinderzuſchläge auf 20 Prozent erhöhen wollte. Die angenommene Ausſchuß— faſſung des Geſetzes ſieht einen zehnprozen— tigen Zuſchlag zu den Schwerverletztenrenten vor für jedes eheliche Kind bis zum vollen⸗ deten 15. Lebensjahre. Nur wenn ein⸗Kind in⸗ folge geiſtiger oder körperlicher Gebrechen nicht imſtande iſt, ſich ſelbſt zu ernähren, ſoll auch nach dem 15. Lebensjahre bei Schwerver— letzten Rente weitergezahlt werden. In namentlicher Abſtimmung wurde mit 220 gegen 170 Stimmen ein Antrag der Regie- rungsparteien angenommen, durch den der Paragraph der Vorlage geſtrichen wird, der die Unfallrenten mit Wirkung vom Tage des Unfalles feſtſetzen und den Verletzten ſolange als erwerbsunfähig betrachten will, als er Krankengeld aus der Krankenverſicherung be— zieht. Bei den weiteren Abſtimmungen, die ſich ſtundenlang hinzogen, wurde im weſentlichen die Ausſchußfaſſung aufrecht erhalten und Ab— änderungsanträge der Sozialdemokraten und Kommuniſten wurden abgelehnt. Mit den Re⸗ gierungsparteien ſtmmten meiſt auch die De— mokraten. Um dreiviertel 9 Uhr war die zweite Leſung der Vorlage beendet. Das Haus trat ſodann in die dritte Beratung ein. Eine allgemeine Ausſprache fand diesmal nicht mehr ſtatt. In der Geſamtabſtimmung im Reichstag wurde geſtern das Geſetz mit 334 gegen 26 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen angenom— men. Dagegen ſtimmten die Kommuniſten. Präſident Löbe bezeichnete dieſes Ergebnis als einen großen geſetzgeberiſchen Erfolg. Man trat dann in die Beratung der Anträge auf Kündigung des 5 deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrages ein. Miniſterialdirektor Winter vom Aus⸗ wärtigen Amt gab namens der Reichsregie— rung eine Erklärung ab, wonach für die Win⸗ zer ein Kredit von 30 Millionen Mark auf— gebracht und an die Länder verteilt werden ſoll unter Benützung folgenden Schlüſſels: Preußen 6,7 Millionen, Bayern 7,6, Heſſen 5,7, Baden 5,2, Württemberg 43 Millionen, Sachſen 157000 und Thüringen 75 000 Mark. Die Kredite ſollen möglichſt ſchnell zur Aus⸗ gabe gelangen. In der Erklärung heißt es weiter, daß auch die zugeſagten Steuererleich— terungen für den Weinbau angewieſen ſeien. Bezüglich neuer Verhandlungen mit Spanien wies der Redner darauf hin, daß der deutſche Botſchafter nach der Ratifikation den Antrag geſtellt habe, ſofort neeue Verhandlungen auf— zunehmen mit dem Ziel, die im Reichstag be— anſtandeten Beſtimmungen des Vertrages zu ädern. Eine Antwort der ſpaniſchen Regie⸗ rung ſtehe noch aus. Sollte die Hoffnung auf Erfüllung der deutſchen Wünſche ſich nicht Ber⸗ wirklichen, ſo verbleibe die Reichsdegierung bei ihrer Erklärung im Reichstage, an der ſie in vollem Umfange feſthalte. Sie ſehe im gegenwärtigen Augenblick jedoch davon ab, den damaligen Erklärungen etwas hinzuzu⸗ fügen. Ein völkiſcher Antrag, in die Beratung der Anträge einzutreten, wurde abgelehnt, ebenſo ein Antrag der Sozialdemokraten, die Anträge auf die morgige Tagesordnung zu ſetzen. Das Haus vertagte ſich dann auf Sams⸗ tag 1 Uhr. Kleine Vorlagen. Schluß halb 10 Uhr. Frankreich a Die Sanierungspläne Caillaux. 3 Paris, 27. Juni. In den Wandelgängen er Kammer iſt die Stimmung den Plänen Caillaux nicht günſtig. Es werden Gerüchte von der Börſe verbreitet, die ein neues Sin⸗ ken des Franken erwarten laſſen. Ueberall wird von der neuen Inflation geſprochen, die ſich nicht mehr vermeiden laſſe. Die Mitglieder der Regierung bemühten ſich geſtern unaus⸗ geſetzt, die Stimmung zu beruhigen. Die Re⸗ gierung wird die neuen Geſetze am Montag veröffentlichen. Die Haltung der Parteien wird erſt nach Vorliegen des Ergebniſſes der geſtrigen Konferenz des Kartells beurteilt wer— den können. Die Radikalſozialiſten wollen ver— ſuchen, mit den Sozialiſten zu einer gemein— ſamen Löſung zu gelangen unter Ausſchaltung des Projektes der Kapitalsabgabe. Im ande— ren Falle wäre auf eine ſtarke Oppoſition bei der Rechten und bei den Sozialiſten gegen die Regierung zu rechnen. Franzöſiſche Kammer. Paris, 27. Juni. Als die Kammer geſtern abend halb 7 Uhr wieder zuſammentrat, wurde ſie ſofort auf halb 11 Uhr vertagt. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Auriol teilte in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Finanz— ausſchuſſes mit, daß der Ausſchuß mit der Prüfung der Regierungsvorlage noch nicht fertig ſei und deshalb um eine Vertagung der Kammerdebatte erſuche. Painleve ſchloß ſich dieſem Antrage im Namen der Regierung an. Der Senat iſt für halb 12 Uhr zu einer Sitzung einberufen worden. Heute nacht wird alſo die Entſcheidung über die Finanzpläne Caillaux fallen. Kurz vor der Abendſitzung der Kammer ſind die Delegierten der vier Kartell— fraktionen noch einmal zu einer Sitzung zu— ſammengetreten. 5 f Der Finanzausſchuß der Kammer hat ſeine ziemlich lebhaft verlaufenen Beratungen gegen 8 Uhr beendet. Ein ſozialiſtiſcher An- trag auf Einführung einer Kapitalſteuer wurde vom Ausſchuß mit 19 gegen 14 Stimmen ab— gelehnt. Der Ausſchuß beſchloß mit 20 gegen 10 Stimmen, Caillaux Vorlage in Erwägung zu ziehen. Dann wurden mit wenigen Aende— rungen die vier Paragraphen des Geſetzent— wurfes angenommen. Außerdem wurde die Regierung beauftragt, einen Plan zur Amorti— ſation der öffentlichen Schulden durch eine be— ſondere Amortiſationskaſſe vor Ende dieſer Saiſon vorzulegen. Die deutsch⸗ französischen Wirtschaltsverhandlungen. Paris, 27. Juni. Geſtern nachmittag wur den der franzöſiſchen Wirtſchaftsdelegation ſeitens der deutſchen Delegation die angekün— digten Vorſchläge überreicht, die ein ſehr um— fangreiches Dokument darſtellen. Es iſt noch ungewiß, wann die nächſte Unterhaltung zwi⸗ ſchen Trendelenburg und dem franzöſiſchen Delegationsführer ſtattfinden wird. Die Be— ratungen über die Nebenfragen werden fort⸗ geſetzt. Man rechnet damit, daß die franzöſiſche Delegation erſt in drei Tagen das Ergebnis der Prüfung der deutſchen Vorſchläge mittei— len wird. Marokko. Offenſive Ab del Krims. Paris, 26. Juni. Die Mittagszeitungen melden den Beginn einer großen Offenſive Ab del Krims, der zweifellos die große Straße von Fez nach Taza abſchneiden will. Der Angriff ſüdweſtlich von Uezzan hat ſich alſo nur als Scheinmanöver herausgeſtellt. Der entſcheidende Schlag wird jetzt bei Ain⸗ Maatuf geführt werden. Dieſer Vorſtoß ver— folgt auch politiſche Zwecke. Nach den letzten Meldungen der„Information“ will Ab del Krim dadurch die abtrünnigen Stämme der Stuts und Branes nördlich der Straße und die Stämme ſüdlich der Straße nach Fez zu ſich hinziehen. Auch verſucht Ab del Krim da⸗ durch in Verbindung zu treten mit den Sidi Rahos, dem Stamm eines noch immer nicht unterworfenen Führers im mittleren Atlas⸗ Gebirge. Von der ganzen Front werden Kämpfe gemeldet. Der von Frankreich abhän⸗ gige Sultan hat ſich zuſammen mit General Chambrun an die Front begeben. An der ſpaniſchen Front war der Tag ruhig. Ab del Krim hat ſeine Stellung an der Ruht und Al⸗ hucemas weiter verſtärkt. Man rechnet damit, daß das heute in Madrid getroffene Abkom⸗ I über die Landblockade des Rif die Zu⸗ ſtimmung der ſpaniſchen und franzöſiſchen Re⸗ gierung finden wird und daß auch England gegen die Einbeziehung des Tanger Gebietes in die überwachte Zone keine Einwände er⸗ hebt. 1 eee ede Die Unruhen in China. Berlin, 27. Juni. Nach den an hieſiger amtlicher Stelle eingegangenen Meldungen aus China erklärte der deutſche Generalkonſul in Kanton, daß die Deutſchen in Kanton in ihren Wohnungen der Vorſtädte Kantons ver⸗ blieben ſeien und ſich wohl befinden. 0 Ueber London wird aus Schanghai ge⸗ meldet, daß eine Maſſenverſammlung der dor⸗ tigen Studentenunion beſchloſſen hat, in einem Aufruf alle chineſiſchen Studenten aufzufor⸗ dern, ſich militäriſch ausbilden zu laſſen, um zu jeder Zeit kampfbereit zu ſein. Der Streik gegen die Fremden Schanghais iſt geſtern be⸗ endet worden. Der industrielle Streit dauert noch an. Auf eine Aufforderung der chineſi⸗ ſchen Handelskammer hat ein Teil der Ge⸗ ſchäfte und Banken den Streik beendet. Zu Zu⸗ ſammenſtößen kam es geſtern in Chapei, wo eine Anzahl von Streitenden in die Fremden⸗ lolonie eindrang.. Der Umſturz in 155 9 Griechenland 5 London, 26. Juni. Nach Meldungen aus Athen hat General Pangalos die Bildung der Regierung endgültig übernommen, und ſich das Kriegsminiſterium vorbehalten. mei⸗ ſten Offiziere der Armee und der Marine haben eine Erklärung unterzeichnet, in der ſie folgen⸗ de Forderungen auſſtellen: 1. Die republikani⸗ ſche Armee muß konſolidiert werden. 2. Die ju⸗ riſtiſche Organiſation muß in Zukunft beſſere Garantien für die Unparteilichkeit geben. Gegen Zuwiderhandlungen muß ſtreng vorgegangen Die werden. 3. Die Löſung des Agrarproblems und der Flüchtlingsfrage muß ſofort in Angriff ge⸗ nommen werden. Die Armee und die Marine müſſen reorganiſiert werden und mit modernen Waffen und Munition ausgerüſtet werden. Die Bevölkerung, beſonders die von Athen, hat ſich mit dem Staatsſtreich abgefunden. Es wurden Flugblätter abgeworfen, worin dem griechiſchen Volk mitgeteilt wird, daß die Revolution im ganzen Lande geſiegt habe und daß gegen jeden Verſuch eines Aufſtandes angekämpft wird. Der Korreſpondent der„Evening News“ in Athen meldet, daß die Regierungsänderungen friedlich verlaufen ſeien. Es habe nur zwei Tote und einige Verwundete gegeben. Berlin, Juni. Nach den letzten aus Athen einlaufenden Meldungen erließ General Zeru⸗ lis, der Kommandant von Saloniki, zur Unter⸗ ſtützung des Staatsſtreiches eine Proklamation au das griechiſche Volk, in der es heißt, das letz. te Kabinett Michalokopulos habe für das grie⸗ Volt eine Beleidigung und eine Heraus- Die Erniedrigung des Pa⸗ triarchen, die ſchändliche Kapitulation vor den Forderungen, die ſchlechte Verwen⸗ Flüchtlingsanleihe und die Vernichtung der öffentlichen Verwaltung hätten die Existenz der Regierung untergraben. Das Heer ſei be⸗ rufen das Volk zu ſchützen. General Pangalos erklärte gegenüber Vertretern der Auslandspreſ⸗ ſe, der Putſch ſei eine nationale Bewegung. Die Regierung Michalokopulos habe ſelbſt davor nicht zurückgeſchreckt, ganz Griechenland an Aus⸗ 5 2 chiſche forderung bedeutet. ſerbiſchen dung der länder zu verpachten, indem ſie ihnen Konzeſſio⸗ nen erteilte, an denen ſich einige Miniſter berei⸗ cherten. Ueber das Schickſal des Parlaments würde ſpäter entſchieden werden. In ganz Athen ſind Maſchinengewehre aufgeſtellt, worden. 1 Regierung Michalokopulos verſuchte zunächſt Widerſtand zu leiſten, unterließ dies aber auf die Intervention des Präſidenten der Republik. Die Meldungen aus Belgrad ſprechen übrigens entgegen den Athener Meldungen von Todesop⸗ fern. Weiter wird aus Belgrad berichtet, daß der Putſch ſich gegen Jugoſlawien richtet, weil die jugoflawiſche Regierung bei den Verhandlun⸗ gen mit Griechenland die Abtretung einer nach Saloniti führenden Bahnlinien verlangte, wo⸗ gegen ſich in Griechenland ein Sturm der Ent⸗ rüſtung erhob. In Belgrader Regierungskreiſen wird erklärt, Jugoſlawien nehme den Ereigniſ⸗ ſen in Griechenland gegenüber eine ſtreng ab⸗ wartende Haltung ein. 5 9 es nicht angehe die Pfarrbeſoldungen Die franzöſiſche P eſſe zur Chamberlainrede. London, 26. Juni. Zur Rede Cham verlains bemerkt das Organ der franzöſi⸗ ſchen Sozialiſten der„Peu ple“, die Auwen. Hung des Artikels 16 des Völterbundsſtatuts, ie es Chamberlain hinſichtlich der Oſtgrenzen utſchlands gemacht habe, hänge von der ſtſtellung des Angreifers durch den Völker⸗ Fundsrat ab. Dieſe Erklärung könne nur ein⸗ kümmig erfolgen. Da aber der Abſchluß eines Nelpotes von dem Eintritt Deutſchlands in den Völterbund und ſeiner Zulaſſung zum Rate abhänge, geh daraus klar hervor, daß Deutſchland alle Dispoſitionen des Kampfes blockieren könne, wenn das vorliegende Syſtem nicht vervollkommnet würde. Alſo, ſo ſchreibt das Blatt, man mag die Dinge nehmen wie man will, Chamberlain muß noch auf das Genſer Protokoll zurückkommen, das die bri⸗ liſche Regierung abgelehnt hat.—„Ere 2 velle“ ſchreibt: Die Rede bedeute das Ende der Politik der ſplendid iſolation. Weder Mac⸗ donald noch Lloyd George häten eine Politik vorgeſchlagen, die England vom Jölkerbund entfernen ſolle. N Hedſſiſcher Landtag. 1 Darmſtadt 26. Juni. Präſident Adelung eröffnete die Sitzung um 9,35 Uhr. Am Regierungstiſch: die Miniſter v. Brentano und Raab, Regierungskommiſſare. Zu Beginn der Sitzung rügt der Vorſitzende die geſtern von dem Abg. Dr. Müller gefallenen Ausdrücke„Ferkelſtechereien“ und die von dem Abg. Sturmſfels geſchehene Aeußerung„Unver⸗ ſchämtheit“ und erſucht die Abgeordneten durch größere Zurückhaltung die Würde des Hauſes zu wahren. i Eine kleine Anfrage des Abg. Angermeier (Kom.) betr. das Verbot von Holzſchlagen, eine folch des Abg. Hainſtadt betr. die Vorberel⸗ tung für den Forſtdienſt und des Abg. Dr. Grei⸗ net(Kom.) betr. die Stellung der heſſiſchen Regierung zur Zollvorlage werden von der Re⸗ gierung beantwortet. Dann wird die Beratung über den Haupt— ſtagtsvorſchlag fortgeſetzt. Abg. Hoſmann⸗ Darmſtadt(Ztr.) bringt eine Reihe von Wün— ſchen vor, beſpricht das Polizeiweſen, ſordert beſſeren Ausbau und Ausarbeitung des Erkenne nungsdienſtes, Feſtſetzung der Polizeiſtunde dem Lande bis 12 Uhr u. A. Er ſtrengt einen Vergleich zwiſchen der Beamtenzahl über Grup— pe 12, zwiſchen Miniſterium des Innern und vielen Kommunen an, und ſtellt an Hand von, Zahlen feſt, daß die Zahl der höheren Beamten in Darmſtadt, Mainz und Offenbach im Verhält⸗ nis viel zu groß ſei. ſere Kontrolle des ſogen. wilden Handels und be⸗ dauert die hohen Preiſe vieler wichtigen beusbedürfniſſe. Im Namen ſeiner Partei gibt er eine Erklärung ab, in der bedauert wird, daß trotz der erhöhten Leiſtungen der Kirche die Staatszuſchüſſe ſo ſtark beſchnitten wurden, da unr auf die Kirchenſteuer aufzubauen. Redner erwartet eine baldige Verwaltungsreform, geht auf die Perſonalpolitit der Regierung ein und weiſt nach, daß die Katholiken unter den Beamten— ſtellen in Staat und Verwaltung nur zu einem geringen Prozentſatz vertreten ſind. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die beiden chriſtlichen Religionen in edlem Wettſtreit gemeinſam an de mſittlichen Wiederaufſtieg unſeres Volkes ar— beiten, um ihm den Platz an der Sonne zu ſichern, der ihm gebührt.(Beifall.) Le⸗ auf, Er erſucht noch um ſchär⸗ Zu den Beratun des Innern ſpreche s gens(Bbd.), Dr. Niep VP.) Schreiber(Dem.). Letzterer kritiſierte die Haltung der Kreisblätter gegenüber der R publik, die Exzellenztitel ete.,, was den Miniſter v. Brentano veraulaßt au- erklären, daß die Titel noch nicht abgeſchafft ſeien und daß wenn der Abg. Schreiber ob ſeiner Verdienſte in der Juſtiz demnächſt zum Geheimrat ernannt werde — was nicht ausgeſchloſſen ſei— ſo werde er wahrſcheinlich ſeine Anſicht bierüber ändern. Nach der Pauſe führt Abg. Galm(Kom.) im Rahmen der Geſchäftsordnung Beſchwerde, daß die Antwort der Regierung auf ſeine Frage zur Zollpolitik ihm nicht genüge u. eine genauere präziſe Antwort erwarte. Der ſtellvertretende Präſident Nuß erwiderte, daß nach der Ge⸗ ſchäſtsordnung jede Debatte über eine kleine, Anfrage ausgeſchloſſen ſei. Er erteilt darauf dem Abg. Haury das Wort zu dem Kapitel Miniſterium des Innern. Trotzdem erhebt ſich Abg. Galm und proteſtiert unter lebhaften Ge⸗ ſten und ſchreiender Stimme, daß er dieſe Be⸗ handlung ſeiner Anfrage ſich nicht gefallen laſ⸗ ſe. Präſident Nuß kann ſich unter dem Tumult des Hauſes ſchwer Gehör verſchaffen, macht aber Galm wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Debatte zu dieſer Frage nicht mehr zuläſſig ſei. Da Galm ſich nicht beruhigt, wird er zwei mal zur Ordnung geruſen und da die Warnung über die Folgen des 3. Ordnungsrufes zwecklos war, wird auch dieſer erteilt. Galm ſchreit aber wei⸗ ter, ſodaß der Präſident bei dem wilden Durch⸗ einander die Sitzung ſchließen muß. Inzwi⸗ ſchen trat der Aelteſtenrat und der Vorſtand zu⸗ ſammen. Nach 25 Minuten Pauſe wird die Sitz⸗ ung wieder eröffnet, worauf der Abg Roth (Kom.) zu der Angelegenheit eine Erklärung ab⸗ gibt und fordert, daß die Regierung zu ſeiner Frage eine beſtimmte Stellung nehme. Die Mit⸗ teilung des Finanzminiſter in den letzten Tagen genüge nicht. Als der Vorſitzende hierauf dem Abg. Haury wiederholt das Wort erteilt, mel⸗ den ſich alle Kommuniſten(4) erneut zur Ge⸗ ſchäſtsordnung zum Wort und ſchreien den Abg. Laury, ſowie den Vorſitzenden der vergeblich Ordnung zu ſchaffen ſucht, in wildem Toben nieder. Der Kampf nimmt ſchließlich ein ſolches Maß an, daß der Vorſitzende nach weiteren 5, Minuten die Sitzung abbrechen muß. Nächſte Sitzung Dienstag früh 10 Uhr. Nach Schluß prallen noch Kommuniſten und Sozialdemokraten unter lebhaftem Schimpfen aufeinander, ſodaß die Abgg. Lückel(Soz.) und Angermeier (Kom.) von Parteifreunden von Tlätlichkeiten zu— rückgehalten werden müſſen. Das Urteil im zweiten Nathenauprozeß Leipzig, 27. Juni. Im zweiten Rathenau— prozeß wurde heute vormittag die Zeugen⸗ vernehmung beendet. Gerichtsmedizialrat Dr. Schütz erſtattete ſein Gutachten über Küen— meiſter. Der Schutz des§ 51 könne ihm nicht zugeſprochen werden. Nach ſeiner ganzen Ver⸗ anlagung neige er zu Schwankungen des ſee⸗ liſchen Zuſtandes, zu Melancholie und ſogar zu Selbſtmord. Auf die Vernehmung weiterer Sachverſtändigen wurde verzichtet. Die Be⸗ weisaufnahme wurde darauf geſchloſſen. Es folgten die Plaidoyers. Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft, Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Rückert, beantragte gegen Brandt wegen Beihilfe zum Mord, begangen durch Unterlaſ— ſung der Anzeige des Mordplaues, eine Zucht— hausſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten und we⸗ gen unbefugten Waffenbeſitzes eine Geldſtraſe von 500 Mark. Die Geldſtrafe und 1 Jahr Der Märchenvogel Ein Segelflieger⸗ Roman don F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin, (38. Fortſetzung.) Du würdeſt kaum viel Zeit haben zum Zeitungleſen und die Wiener Blätter würden vielleicht wenig bringen vorher. i Ich drängte alſo zum Flug. war nicht nach Mabels Sinn, die eine echt amerikaniſche Vorreklame beabſichtigte, und wie immer beſtand ſie auch diesmal auf ihrem Willen. Ich erröte vor Dir, wenn ich bedenke, daß auch nur ein Teil der marktſchreieriſchen No⸗ tizen, die ſie ſeit Wochen in die Blätter bringt, Dir zu Geſicht kam— Mit meinem Willen geſchah es nicht. Und nun bin ich dir noch ein letztes Ge⸗ ſtändnis ſchuldig: Du haſt einſt behauptet, Mabel liebt mich, und ich wies die Vermutung als töricht zurück. Heute weiß ich, daß du auch darin zum Teil recht hatteſt. Sie hat mir kürzlich eine förmliche Liebeserklärung und ganz naiv den Vorſchlag gemacht, mich von dir ſcheiden zu laſſen, um ſpäter ſie zu heiraten, die als„kon⸗ geniale“ Natur weitaus beſſer zu mir paſſe als— Du. Außerdem ſichere mir ihr Vermö⸗ gen weitere Verſuche auf dem Gebiete der Se⸗ gelflugtechnit, und ſchließlich ſei ſie es, die mich faſt mit Gewalt auf den Weg des Ruhmes treibe. Es war eine häßliche Stunde damals, als ſie mir von Liebe ſprach. Der einſame Mann blieb ſtehen und preßte die Stirn an die Scheiben. Draußen regnete es ſeit Stunden. Alles grau, naß und troſtlos. Ein Gewitter war über den Wannſee hinge⸗ zogen. Vereinzelte Schirme bewegten ſich un⸗ ten auf dem Pflaſter, von den Schieferdächern rann das Waſſer. i Jetzt klingelte es draußen. Corner fuhr Aber das herum. Ach— endlich. Sie hatte alſo doch die Gnade zu kommen, dieſe hinterliſtige Ameri⸗ kanerin und zu erklären— Aber es war nicht Miß Hargreaves, ſon⸗ dern Herr Ehlert, der Sekretär des Flieger⸗ klubs. Er ſchien ein bißchen verlegen zu ſein, als er eintrat. „Lieber Corner, Sie vermuten wohl, wa— rum ich Sie überfalle, obwohl Sie ſelbſt Ihre alten Freunde in der letzten Zeit ganz vergeſ— ſen zu haben ſcheinen.“ „Vergeſſen....?“ f„Hm— ja! Wenigſteus bilden wir es uns ein—“ Das täte mir ſehr leid. Man hat ſo wenig wirkliche Freunde im Leben, daß man alles tun ſollte, ſie zu erhalten. Auch bin ich mir nicht bewußt— aber was führt Sie her, lieber Ehlert? Doch nicht die alberne Notiz?“ „Offengeſtanden: Ja! Sie erregt ebenſo⸗ viel Aufſehen wie— Befremden. Was fällt Ihnen denn nur ein? Sie werden doch nicht im Ernſte daran denken, dieſem Rumänen das Feld zu räumen?“ „Manescuk Sind Sie toll, Ehlert? Was hat er mit meinem Flug zu tun?“ „Sie wiſſen nicht, daß er ſich gleichfalls im Fliegerklub dazu angemeldet hat? Freilich, Sie waren ja eine Woche lang nicht draußen. Man munkelt ſchon eine Weile davon. Seit 1 iſt es Tatſache. Und nun Ihre No⸗ tiz? 5„Meine— ſagten Sie wirklich meine No⸗ tiz?“ „Nun ja. Sie kann doch nur von ihnen Ausgehen.“ „Ich habe Sie vor zwei Stunden zufällig in einem Kafſee zu Geſicht bekommen. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß ich ſo wenig über ihre Entſtehung weiß, wie Sie ſelbſt, Ehlert!“ „Das wäre in der Tat ſehr ſonderbar! „Wer könnte—“ Ehlert ſchwieg betroffen. Corner, der er⸗ regt im Zimmer auf und niedergegangen war, blich plötzlich vor ihm ſtehen. unterrichteter Seite mitgeteilt wird, beabſich⸗ tigt Herr Corner, ſeine Bewerbung um den Woermann-Preis aufzugeben. daß nachträglich zu Tage getretene Mängel an ſeinem neuen Segelflugzeug die Urſache dieſer Willensänderung ſeien.“ denn dieſen Unſinn in die Welt geſetzt haben? Wozu?“ Name auf. Ehlert ſchwieg. dem Zweck, dem das Auto pie lei Kenntnis hatte und beantragte d Freiſprechung. a. Leipzig, 27. Juni. Das Urteil im zweiten Rathenauprozeß lautet wie folgt: Küchen⸗ meiſter wurde freigeſprochen, Brandt wegen Vergehens gegen 8 139 des Strafgeſetz⸗ buches zu 4 Jahren Gefängnis unter Anrech⸗ nung eines Jahres auf die Unterſuchungshaft und wegen verbotenen Waffentragens noch zu 500 Mark Geldſtrafe veurteilt. Ein Nordpolzeppelin? Berlin, 26. Juni. Amundſen hat, wie aus einem Drahtbericht aus Oslo hervorgeht, nach ſeiner Rückkehr erklärt, daß er ſeine Mei⸗ nung dahin geändert habe, daß Flugzeuge beim Starten und Landen in den Eisregionen als nicht völlig geeignet anzuſehen wären. Er meinte, am beſten wäre nach ſeiner Anſicht, die er ſich beim letzten Flug gebildet hätte, den „L. Z. 3“ für arktiſche Forſchung und für die Entdeckung des Nordpols zu verwenden. Dr. Eckener hatte bekanntlich in Newyork ſei⸗ nerzeit eine längere Beſprechung, und ein neuerlicher Telegrammwechſel hat eine Ueber⸗ einſtimmung der Ziele und Meinungen er⸗ geben. 1 In einer Unterredung äußerte ſich heute Dr. Eckener dahin, daß er noch wiſſe, wie ſich die Dinge entwickeln würden und daß er ſelbſt ſich nach keiner Richtung gebunden habe. Er wolle nur techniſch feſtſtellen, daß„L. Z. 3“ nich tgeeignet ſei, die Aufgaben, die ihn am Pol erwarten, zu erfüllen. Das Schiff ſei jetzt mit Heliumgas gefüllt und könne daher 9000 Kilogramm weniger tragen als früher. Selbſt von Alaska gaben mit aus wi den die Forſchungsauf⸗ L. Z. 3“ nicht zu löſen ſein. Es müßte, worüber ja im Grunde auch Einigkeit beſtände, eine Spezialzeppelin gebaut werden, das für Forſchungsunternehmungen beſonders geeignet ſei. Dieſes Schiff könne ſchon im nächſten Herbſt fertig ſein. Die Beſprechung Dr. Eckeners mit dem Reichsverkehrsminiſterium und den beteiligten deutſchen Kreiſen werden noch fortgeführt, ſo daß Dr. Eckener wohl bald in der Lage ſein dürfte, ſeinen Plan, an dem die deutſche Oeffentlichkeit das allergrößte Intereſſe hat, weiterzuführen. In die Verhandlungen iſt in⸗ ſofern ein neues Moment hineingetragen worden, als eine Einbeziehung Amundſens in die gemeinſam geplante Expedition inter⸗ nationaler Wiſſenſchaftler ins Auge gefaßt wird. Da Ausſicht beſteht auf eine baldige Einigung, dürfte die Frage, wann und wo der neue Nordpolzeppelin gebaut werden ſoll, in allernächſter Zeit akut werden. Bekanntlich iſt der Bau von Zeppelinſchiffen über 30 000 Ku⸗ bikmeter Gasinhalt durch den Friedensvertrag in Deutſchland verboten. Da der Polarzeppe— lin jedoch über 100 000 Kubikmeter groß ſein muß, um den Anforderungen, die durch dieſe Expedition an ihn geſtellt werden, zu genügen, ſo dürfte wohl mit Unterſtützung ausländiſcher wiſſenſchaftlicher Geſellſchaften an die Entenie erneut mit dem Erſuchen herangetreten wer— den, die Erlaubnis für den Bau eines ſolchen Schiffes in Friedrichshafen, das ausſchließ⸗ lich wiſſenſchaftlichen Zwecken dienen ſoll, zu f geben. die, auf welche Weiſe die finanziellen Mittel für den Bau eines ſolchen Schifſes aufge⸗ bracht werden, die ſich auf etwa 10 Millionen bringen. Eine Entſcheidung Eine wichtige Frage iſt allerdings noch e hierüber dür allerdings erſt dann gefällt werden, wenn 0 eil der Unkosten Frage, ob der Zeppelin in Deutſchland gebaut werden darf, geklärt iſt. eee Die Tagung des kath. Akademikerverbandes in Innsbruck vom 14. bis 20. Auguſt 1925. 1. Gottesdienſte: Täglich gemeinſame Kommunionmeſſe. ſeierliche Pontifikalämter. Wallfahrt. 2. Vorträge und Kurſe: Biſchof Dr. Siegmund Waitz⸗Feldkirch:„Das Leben mit Chriſtus in der Kirche.“(2 Vorträg⸗ Univerſitätsprofeſſor Dr. Hans Eibl⸗Wien: „Der Geiſt der katholiſchen Väter“,(3). Domprediger Dr. Geiger⸗Augsburg:„die Stellung der Mutter Gottes in der Kirche“(h, Univerſitätsprofeſſor Dr. Dietrich von Hilde⸗ brand-⸗ München:„Weltbejahung und Weltüber⸗ windung der Kirche“,(2). Miniſterialrat Ferdinand Kirnberger-Darm⸗ ſtadt:„Der Aufbau des öffentlichen Lebens aus dem Geiſte der Kirche“,(3). P. Peter Lippert S. J.⸗München:„Der der Kirche“,(3). Privatdozent P. Dr. Aloys Mager O. 8, B.⸗Salzburg:„Die ſakramentale Kirche“,(3). Univerſitätsproſeſſor Dr. P. Pangerl S. J. Innsbruck:„Der antike Chriſt“.(2). Altbundeskanzler Dr. Ignaz Seipel⸗Wien, „Weltkirche und Weltfriede“.(2). P. Anton Stonner S. J. Wien:„Die Bs deutung der kirchlichen Lehre und des kirchlichen Lebens für die Gemeinſchaft“,(3). Propſt Dr. Joſeph Weingartner-Innsbruch „Das Weſen der öſterreichiſchen Barokkultur um ihre Bedeutung für die Gegenwart“,(1). Dr. Peter Wuſt⸗Köln:„Der Säkulariſattons prozeß des europäiſchen Geiſtes und ſeine Ueber windung in der Gegenwart“,(4). Zwe Muttergottesandacht. Holl 3. Ausſprachen: ö Dr. Walter Breitenfeld-Wien: Die praktiſch weltanſchauliche Durchbildung des Akademikers.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Götz Briefs⸗Frel burg i. Br.:„Akademiker und Volksgemeinſchaft. Muſeumsdirektor Dr. Mar Creutz⸗Krefeld „die religiöſe Kunſt der Gegenwart.“ Univerſitätsproſeſegacg Dr. Günther Müller Freiburg i. d. Schweiz:„Das Literaturproblen der deutſchen und öſterreichiſchen Katholiken.“ Dr. phil. Willi Schmid⸗Müncheniſſ„Problem religiöſer und kirchlicher Muſik in der Gegen wart.“ Privatdozent Dr. Friedrich Schneider-Kölh „Die Problematik katoliſcher Familienerziehung“ Dr. Friedrich Schreyvogel-Wien:„Der Aufbar des öffentlichen Lebens aus dem Geiſte del Kirche.“ Altbundeskanzler Dr. Ignaz „Weltfriede und Weltkirche.“ P. Anton Stonner S. über ſeinen Kurſus. Propſt Dr. Joſef Weingartner-Innsbruch, Ausſprache über den Vortrag mit Beſichtigung der kirchlichen Kunſtſchätze Innsbrucks. g Seipel-Wien! J.⸗Wien: Ausſprache JJüü ͥͥͥ T „Ja, hier iſt es.“ Corner las halblaut:„Wie uns von wohl⸗ Man glaubt, Er lachte hart auf. „Mängel an der Maſchine! Aber wer kann Und wieder tauchte in ſeinem Hirn ein Corner nahm ſeine Wanderung durch das und ſie hat mein Wort. mich in hellem Zorn, und am nächſten Tage ließ ſie, ohne mich zu fragen, eine Notiz in die Blätter ſetzen, daß der für Dienstag angeſetzte Flug— verſchoben ſei. Was ſie damit beabſichtigt, weiß ich ſelbſt nicht. Miß Hargreaves iſt mir ſeit langer Zei ein— zuweilen ſogar beängſtigendes— Rät⸗ ſel. Jedenfalls iſt ſie nicht bloß ein Sports weſen, für das ich ſie anfangs hielt, ſondern auch ein Weib, 6 Ruhmſucht— einen Mann ſucht. Vielleicht i ſie noch mehr,— noch ſchlimmeres— aber i will ſie nicht anklagen ohne Beweiſe. das auf dem Umweg eitler Soviel ſteht feſt: ich bin ihr Schuldner Meine Ehre, nicht 905 Haben Sie ein Exemplar der Zeitung bei ich?“ 5 5 1 a 5 * — Zimmer wieder auf. Er ſchien in tiefes Nach⸗ denken verſunken zu ſein. Es war ja nicht mög⸗ lich! Und doch Plötzlich ſtieß er rauh hervor:„Sagten Sie nicht, Maneseu wollte den Flug wagen?“ „Ja, aber ich bin überzeugt, daß er nicht der Urheber dieſer Notiz iſt. Er beneidet ſie, aber er bewundert Sie auch. Ich kann mir nicht denken, daß er imſtande wäre, etwas ſo Niedriges zu tun. Die Notiz hat offenbar eine doppelte, geheime Abſicht: Erſtens Ihre Er⸗ findung in Mißkredit zu bringen, zweitens das Publikum glauben zu machen, daß Sie in letzter Stunde Angſt bekamen vor den Gefah⸗ ren eines ſo ausgedehnten Fluges!“ Corner fuhr ſich über die Stirn, finſtere Falten lagen. 5 „Ich weiß dann nur eine Perſon, die mir das antun konnte: Miß Hargreaves! Sie hat bisher alle Notizen, die den Flug betrafen, in die Oeffentlichkeit gebracht. Die ganze Idee war— ihr Werk! Sie ſoll meine Partnerin ſein, aber ſeit einigen Tagen— o jetzt begreife ich alles! Mich öffentlich als Feigling hinzu⸗ ſtellen, meinen Apparat in Mißkredit zu brin⸗ gen— dieſes Werk, von dem ſie wußte, daß meine Seele daran hängt, das ich als mein Lebenswerk betrachte— das alſo war ihre Rache!“ ö „Rache— wofür?“ fragte Ehlert raſch. Meine Antwort muß wohl ſchärfer ausge⸗ auf der fallen ſein, als ich beabſichtigte, denn ſie ließ 1 denke. Alles, ach alles mein Wille, gebietet mir, mein Wort einzulö⸗ ſen.. Das, mein Liebling, wollte ich dir ſagen und daran noch einmal die Bitte knüpfen, die ich damals im Wagen an dich richtete: Laß über mich Dein Herz Richter ſein, ſonſt nichts.“ Ich bin nicht feige, glaube mir, aber trübe Ahnungen befallen mich, wenn ich an— Tunis tut ſich zuſammen, mit dieſen Flug verhaßt zu machen. Am meiſten wohl die Geſellſchaft eines Geſchöpfes, das ich, am liebſten nie mehr im Leben ſehen möcht Hat ſie mich nicht alles gekoſtet, was mit wert und teuer war? Doch genug, vielleich geht trotzdem alles gut aus und dann bin ich ja quitt mit ihr. Wenn nicht, ſo bewahre we⸗ nigſtens jetzt, nachde mou alles weißt, ein gu⸗ tes Andenken an Deinen Richard. Dora ließ das Blatt ſinken und blickte ſtarr in die Ferne. Das alſo war es, was ihn gequält hatte neben ihr, ohne daß ſie es ahnte. Und ſie— i Mit einem dumpfen laut ſprang ſie auf. „O, ich Unſelige! Ich habe ihn allein ge⸗ laſſen! Ich bin nicht bei ihm, jetzt, wo—“ Ihr Blick fiel auf Metas Brief. Die Freundin hatte erſt geſtern geſchrieben; was wog ſie, unmittelbar darauf noch einen Brief abzuſenden? 4 * 5 inn 1 1 Goriſebung foltt) 3.*. iſchof 171 0 ind Waitz⸗Feldtirch:„Di Einheit im Glauben tigung der isrgelitiſchen Konverſionen.“ Facharzt Sanitätsrat Dr. Bergmann⸗Cleve Religion und Seelenleiden.“ Pfarrer Karl Vremer⸗Köfn:„Alte und neue Mächte im Leben heutiger Frömmigkeit.“ Univerſtitätsprofeſſor Dr. Romano Guardini⸗ Berlin:„Die geiſtige Kriſis der Gegenwart und lebendige Bildung“. P. Peter Lippert S. J.⸗München:„Vom re. ligiöſen Wert und Gebrauch der heiligen Schrift“. Privatdozent P. Dr. Alois Mager O. S. B.. Salzburg:„Die ſpaniiſche Myſtit im Anſchluß au Leſungen aus dem heiligen Johannes vom Preuz. g Privatdozent Dr. Roſenmöller⸗Münſter i. W.: „Das Sakrament der Ehe“. . * 5. Religiöſe Muſik: 1 A. Bruckner: Meſſe in D(1864). Ave Maria (18560. Slmphonie No. 7(1883). ö W. A. Mozart: Requiem für Soli, Chor un Orcheſter(1791). Krönungsmeſſe(1779). Werke für Chor und Orcheſter lebender Kom poniſten: Joſef Meßuer(Salzburg), Karl Koch (Innsbruck), Heinrich Lehmacher(Köln), Schlög (Salzburg), Joſef Lechthaler(Wien) u. a. 6. Ausſtellung religiöſer Kunſt der Gegenwart: Wien, München, Niedrerhein. 7. Wall⸗ und Wanderfahrt zu den Heiligtümern Oberitaliens vom 21. bis 26. Auguſt: Innsbruck— Brenner — Briren— Kloſter— Neuſtift— Trient—, Verona— Klauſen— Säben— Bozen— Etſch — Meran— Innsbruck. Wallfahrt zur Eiſter⸗ zienſerabtei Stams. 8. Exerzitien im Collegium Caniſlanum vom 29. Auguſt bis 2. Seotember 1225. P. Clemens Lönartz S. J. Berlin. Geſchäftliche Mitteilungen: Die Tagung iſt öffentlich, ſo daß auch Nicht⸗ mitglieder teilnehmen können. 5 Anmeldungen ſind bis zun 15. Jui 49h en richten an die Kanzlei des Akademikerverbandes in Köln, Viktoriaſtraße 15. Durch ſie kann das Programm mit Wigabe der Zeit, des Ortes und der Preiſe der einzelnen Veranſtaltungen, ſowie der von ihr zu beſorgenden nterkunft und der zemeinſamen Mahlzeiten koſtenlos bezogen wer⸗ den. Leiter: Darmſtädter Sommer 1925 Zu den Veranſtaltungen des„Darmſtädter Sommers“ iſt jetzt ein Programmbuch erſchienen, das wegen ſeiner Reichhaltigkeit und ſeiner künſtleriſchen Ausſtattung allgemeinen Beifall finden wird. Der von dem Darmſtädter Graphi— ker Hartmuth Pfeil entworfene Umſchlag zeigt als Sinnbild des„Darmſtädter Sommers“ die Ludwigsſäule, umgeben von einem Strahlen— kranz und den aſtronomiſchen Sternbildern für den Sommer. In einem Vorwort wird dargelegt, welche Urſachen zu der Veranſtaltung des Darmſtädter Sommers geführt haben und Darmſtadt als eine Stadt bezeichnet die man geſehen ha— ben muß“, als eine Stadt, die bedeutende Füh⸗ rer auf allen Gebieten der Kunſt und Kultur her— vorgebracht hat. Der„Darmſtädter Sommer“ will und wird eine Reihe von Sonderveranſtal— tungen von hervorragender Qualitäten auf den Gebieten der bildenden Kunſt, Muſik, moderner Geiſtesſtrömung und des Sportes bieten. Nach— dem in zuſammenfaſſender Form hierüber berich- tet iſt, werden die größeren Veranſtaltungen aufgeführt: zunächſt die beiden Kunſtausſtel⸗ lungen, die Ausſtellung der freien Vereinigung der Darmſtädter Künſtler am Rheintor und die Großdeutſche Kunſtausſtellung auf der Mathil⸗ denhöhe, denen programmatiſche Erklärungen angeſchloſſen ſind. Es folgt ſodann eine Auf— zählung von Konzertveranſtaltungen der ſtädt. Akademie für Tonkunſt(Gaſtſpiel auswärtiger Orcheſter) und ein Hinweis auf das Konzert des Heſſiſchen Sängerbundes. Auch das Heſſiſche Landestheater beteiligt ſich an den Veranſtaltun⸗ gen des„Darmſtädter Sommers“ durch die Auf⸗ führung mehrerer bemerkenswerter dramatiſcher Werke, die das Programm aufzählt. Auf dem Gebiet des Ausſtellungsweſens bringt der Juli außer den Kunſtausſtellungen, eine Schau von Meiſterwerken und Erzeugniſſen einzelner Zwei⸗ ge des heſſiſchen Gewerbes. Im Auguſt ſchließt ſich eine Architekt⸗Ausſtellung Darmſtädter Ar⸗ chitekten an. Die Sportveranſtaltungen im Ver⸗ lauf des Sommers ſind ſo groß an Zahl, wie ſie in dieſer Fülle die Stadt noch nicht erlebt hat. Im Herbſt werden Höhepunkte die große Garten⸗ bau⸗Ausſtellung, die Heſſiſche Handelsſchau und die Tagung der Geſellſchaft für Freie Philoſo— phie(Schule der Weisheit) ſein. In einer beſonderen Abteilung ſind die Ver, anſtaltungen, namentlich auch die kleineren, zeit⸗ lich geordnet, aufgezählt; man hat ſo einen vor⸗ trefflichen Ueberblick. Ebenſo wird eine Zu— ſammenſtellung der Hauptſehenswürdigkeiten von Darmſtadt gute Dienſte leiſten. Den Zwecken des Fremdenverkehrs dient ein beſonderes Ka⸗ peel, ein kleiner Führer, betitelt:„Rundgang durch die Stadt“, ſowie der„Ratgeber für Freu de“, der über vieles Wiſſenswerte Auskunft gibt Von der Straßenbahnkarte, der Angabe dez Fahrzeiten der Eiſenbahnzüge im Hauptbahnhof wird ſicher mit Dant ausgiebiger Gebrauch ge⸗ macht. Auch wird das Verzeichnis der Firmen. die im Inſeratenteil ſich empfehlen, bei Einkäu⸗ ſen von großem Nutzen ſein. mit beſonderer Berücſich' zu einem wird mit Anſichten icht es beſonders für Auswärtige ollen Dokument der Erinnerung an Darmſtadt. Es ſehlt auch nicht ein Bild den Holbeinſchen Madonna im Schloßmuſeum, denn in dieſem Jahre wird das berühmte Gemälde 40 Jahre alt. Das Programmbuch iſt von der Firma Noe therdruch Gmb. hergeſtellt und von der Gel ſchäftsſtelle des„Darmſtädter Sommers 1925“ herausgegeben. Es iſt in allen Buchhandlungen um Preiſe von 50 Pfg. erhältlich. 3 Die Natur und ich Wenn ich einmal das Wohltun am Nächſten ſo recht von Herzen über bin und nichts mehr von kranken Zähnen ſehen und hören will, dann verlaſſe ich fluchtartig die Stätte meiner Wirk⸗ ſamkeit und lade mich bei der Natur zu Gaft.— Sie gewährt mir gerne Gaſtſreundſchaft und die⸗ ſe iſt ſo beſonderer Art, daß ich alsbald vergeſſe, was mich bedrückt und mich mit allen Sinnen dem Eindruck hingebe, den ſolche Gaſtfreundſchaft auf mich auslöſt. N Allmutter Nalur iſt eine große Künſtlerin, ſie iſt eine gütige Fee, die jedes Weh und jede Sor⸗ ge bannt. Für allem ſorgt ſie für reſtloſe Ent⸗ ſpannung. Voll Andacht lauſche ich ihren Mah⸗ nungen, was ſie mir mit ihren Bäumen zu— rauſcht, was ſie im Bächlein murmelt, im Vo⸗ gellied ſingt‚i'n den Blüten mir zuduftet, und ſchau voll Entzücken, was ſie mir in prächtigen Bildern unermüdlich zeigt. Hier einen Baum in vollem Blütenſchmuck, ſtrömte, mit tauſend Blumenkelchen geſchmückte Wieſe, dort einen kecken Felſenvorſprung, eine ſchrofſe Klippe, eine dichte Schonung, ein flüch— tiges Reh oder plötzlich eine idylliſche Waldlich⸗ tung, aus der eben gerade die letzten Elſen ver- ſchwunden ſind, die dort einen Tanz aufgeführt haben, ef Fr 1 10 Da 2 5 So ſpricht ſie in Bildern zu mir und jedes iſt ein Gleichnis, jedes hat ſeine intime Geſchich— te. Man muß nur zu leſen verſtehen. Von Gott begnadet, wer die Sprache kennt! Wohlig lege ich mich ins duftige Gras und ſtrecke die ſteifen, vo mBerufe mißhandelten Glieder, ſchaue in den unermeßlich blauen Himmel, an dem wie ſchnelle Gedanken die Wolken hin und her huſchen und laſſe mir die liebe Sonne recht kräftig auf den ſaulen Corpus ſcheinen. Wie ein geſchickter Chi— rurg mit tiefen Sonden dringen ſie warm in mich hinein und ziehe alles heraus, was ich ſtö— rend empfinde allen Mißmut, alle Sorgen, alles was mi chbeengt, und mich kleiumütig macht. Und allgemach bekommen die ſteifen Glieder ihre alte Gelenkigkeit wieder und nach köſtlicher Ruh eng am Herzen der Natur ſpringe iich elaftiſch auf und greife zum Wanderſtab. Ein frohes Lied aus freier Bruſt beweiſt mir, daß die Kur gut angeſchlagen und daß die Allmutter wieder einmal das Richtige getroffen hat. Nun friſch weiter über Tal und Höh', durch Wald und Feld und Au, wo es noch viel Köſtlichkeiten zu ſehen gibt, die auf mich warten. Köſtlich iſt das Alleinſein. Mit ſtillem Bedauern gedenke ich jener Ba— nauſen, die lärmend in die Natur einfallen, mit ihrem lauten Gegröhle den Vogelgeſang über— tönen, oder vor lauter Schwatzen keine Zeit ha— ben, all die Schönheit ringsum zu leſen. Sol⸗ che Gäſte liebt die Allmutter Natur nicht, denen verſchließt ſie ihre intime Reize, ſie ſchlägt ſie mit Blindheit und läßt ſie leeren Auges an dem Köſtlichſten vorbeigehen. Sie zittert, als ſei ihr ein Leid geſchehen. Ach, leider mit Recht! Die Spuren der ungebetenen Gäſte machen ſich recht drutlich und unangenehm bemerkbar. Gräſer und Blumen ſind zertrampelt und zertreten, Blüten und Zweige ſind herabgeriſſen und nach kurzer Zeit achtlos bei Seite geworfen. Natür— lich, was ſagt ſolchen Banauſen wohl eine Blü— te. Zügelloſes Begehren ohne jede Hemmung tobt ſich in der Natur aus und ſchlägt ihr tau— ſend Wunden. Wie mag es wohl bei ſolchen Leuten zu Hauſe ausſehen? Und wo ſo eine Horde gela— gert hat, dort ballt ſich das weggeworfene Pa— pier zu ſcheußlichen Klumpen. Scherben und leere Konſervenbüchſen zeigen, daß man hier ge— raſtet und ſich gemäſtet hat. Dann wird gepafft, daß ringsum den Vögeln und Blumen ſchlecht wird, und die brennenden Streichhölzer werden unbeachtet weggeworfen. Welch' ſchwere Gefahr! Ein dürres Reislein nur, etwas trockenes Gras und der ſchönſte Waldbrand iſt fertig. So ver— nichten Unholde in ſträflichem Leichtſinn in we— nigen Augenblicken, was 1000 Menſchenhände nicht imſtande ſind. Wie häufig trifft man ſolche Scharen, die ſorglos offenes Feuer im Walde entfachen um ihr Mahl zu kochen. Meiſt geht es gut ab, aber die Waldbrände der letzten Wochen reden eine deutliche Sprache. Es fehlt ein Knigge über Umgang mit der Natur. Es iſt zum Jammer daß ſo ein Buch nötig iſt. Die Natur und ich. Das ſollte ein jeder beherzigen der ſich bei All mutter Natur zu Gaſte ladet. Sittig und ſinnig habe ich mich zu benehmen, wie es einem Gaſte wohl anſteht und wie ich es wünſche, daß ſich in meinem Hauſe die Gäſte benehmen. Ich als Gaſtgeber kann mich wehren und hinauswerſen, wer ſich mißliebig macht. Die Natur aber iſt wehrlos und muß ſich alles gefallen laſſen. Alle ſind zu Hütern aufgerufen, die Erholung bei der Natur ſuchen und finden. Schützt ſie, de wird es euch reichlich belohnen. Dentiſt W. Fauß. Aus Nah und Fern. Fp. Oppenheim, 26. Juni. Ein aufregendes Nachterlebnis, das aber glücklicherweiſe doch noch gefahrlos ausging, hatte ein hieſiger Weinguts⸗ beſitzer. Er hörte zu nächtlicher Stunde, als 0 ſchon zu Bett war, durch das offene Schlafzim⸗ — Voller Schrecken eine ſaftige bachdurch⸗ ie d leiſes Zuſammengeflüſter nd in der Annahme, es ſeſen Einbrecher, die durch den Garten ins Haus ein dringen wollten, weckte er die übrigen Hausbe⸗ vohner, ließ in aller Stille die beiden Gar⸗ entüren ſchließen, und ſo nach wohlentworſenem Nachtplan und allen Vorſichtsmaßregeln den Die ben zu Leibe rücken. Bald ſtellte ſich jedoch her⸗ zus, daß es nur— eines der Dienſtmädchen war, das ſich hier mit ſeinem„Schatz“ ein geſtörtes Stelldichein gab. Die kampfluſtigen Hausbewoh⸗ ner und die inzwiſchen alarmierten Nachbarn konnten alſo wieder friedlich abziehen, da man diesmal keine wirklichen Diebe, ſondern nur „Herzensdiebe“ erwiſcht hatte. Offenburg, 26. Juni. Die beiden Offen⸗ burger Bootsfahrer, die von Offenburg im Faltboot den Rhein abwärts nach Rotterdam fuhren, ſind am vergangenen Sonntag glück⸗ lich in Rotterdam eingetroffen. Sie haben die Reiſe von Duisburg nach Rotterdam an einem Tage zurückgelegt. ö Landau, 26. Juni. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte geſtern den Oelmühlenbeſitzer Alber Boslet aus Bergzabern, der am 28. Apri auf der Straße von Klingenmünſter na Pleisweiler den Landwirt Friedrich Klein mit ſeinem Auto totfuhr, wegen fahrläſſiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis und den Hoſten. Das Gericht nahm an, daß der An⸗ geklagte nicht alle Mittel gebraucht habe, un beim Ueberholen des auf der Straßenmitte ſtehenden Mannes das Unglück zu verhüten T ͤ* Lezle Meldungen. Im Luftſchiff zum Norppol. Berlin, 27. Juni. In den geſtrigen Ver⸗ handlungen im Reichsverkehrsminiſterium if eine Einigung zwiſchen der Vertretern der Reichsbehörden und Dr. Eckener erzielt wor⸗ den. Das zu erbauende Luftſchiff iſt zu zwei aufer das Stück von 8645 Mark. Fahrten nach dem Nordpol zur Verfügung zu ſtellen. Der Luftſchiffbau Zeppelin iſt bereit, die Mittel für den Bau aufzubringen. Sobald f als möglich ſoll mit dem Bau des eigens für ſeine Aufgabe konſtruierten Luftſchiffes begon⸗ nen werden. Sein Start dürfte im nächſten Frühjahr erfolgen. Das Luftſchiff ſoll Nan⸗ N internationalen ſen, dem Präſidenten der. Studiengeſellſchaft zur Erforſchung der Arktis zur Verfügung geſtellt werden. Die Koſten für die Fahrt ſollen durch internationale Beiträge aufgebracht werden. Nach den Nordpolfahrten wird das Luftſchiff auch anderen internationa— len Studiengeſellſchaften zu Forſchungszwecken bereit geſtellt. Die Space g des Schiffes 0 wird durch eine techniſche Kommiſſion der internationalen Studiengeſellſchaft feſtgelegt werden, in der der Luftſchiffbau Zeppelin ebenfalls vertreten iſt. Die Studiengeſellſchaft wird bei der Reichsregierung beantragen, bei der Botſchafterkonferenz die Bauerlaubnis nachzuſuchen. 2 4 Der Danzig⸗polniſche Zolltrieg. Danzig, 27. Juni. Infolge der polniſchen Maßnahmen gegen die eutſche Einfuhr ge— winnt auch die Frage der Einfuhr von Waren aus Deutſchland nach Danzig akute Bedeu— deutung. Wie aus Danzig gemeldet wird, hat das polniſche Finanzminiſterium geſtern im Rahmen der Danzig-polniſchen Zollunion dem Danziger Handelszollamt eine Mitteilung zu⸗ gehen laſſen, wonach die Rahmenverordnung betr. Einfuhrverbot für beſtimmte Waren⸗ gattungen, auch auf Waren, die aus Danzig eingeführt werden, Anwendung findet. Der Senat der freien Stadt Danzig hat darauf un⸗ verzüglich über die notwendigen Schritte be⸗ raten und den Zuſammentritt des Finanz⸗ ausſchuſſes des Volkstages beantragt, da es ſich darum handelt, unbeſchadet des polniſchen Einfuhrverbotes für Waren aus Deutſchland das der freien Stadt Danzig vertraglich zu— erkannte Recht wahren. 5 e Deutſchlaud und der Sicherheitspakt. nnn wird die Stellung der Reichsregie— 5 i Sicherheits ⸗ note folgendermaßen cc. Die Reichsregierung ſah ſich nach der Aufſtelung des Genfer Protokolls ſeinerzeit vor die Frage geſtellt, ob ſie die Löſung der Sicherheitsfrage den Weſtmächten allein überlaſſen oder auf eine Beteiligung Deutſchlands hinwirken ſollte. Deutſchland lag daran, den anderen Mächten gegenüber klar zum Ausdruck zu bringen, daß es bereit ſei, on einer Sicherheitsregelung mit— zuwirken, deren Endziel die wirkliche Befrie⸗ dung Europas ſein ſoll. Nach der Fühlung— nahme des Auswärtigen Amtes im Iszzuar und der Rede des Reichskanzlers vor den ausländiſchen Preſſevertretern am 30. Januar iſt dann der deutſche Schritt erſolgt. Nunmehr iſt das Kabinett nach der Prüfung der Ant⸗ wortnote übereinſtimmend zu dem Ergebnis gelangt, daß die in der franzöſiſchen Note vor⸗ geſchiagenen Erörterungen zur Vorbereitung der endgültigen Stellungnahme alsbald a af⸗ zunehmen ſind. Die Reichsregierung hält an dem Ziel feſt, im Sinne der Jeſtrebungen durch einen gegenſeitigen Sicherheitspakt zu einem wirklichen Frieden en gelangen. „art Bierabend beim Reichspreſſechef. Berlin, 27. Juni. Reichspräſident von Hindenburg nahm geſtern an einem Mierabend beim Reichspreſſechef der Reichs⸗ gierung, Dr. Kiep, teil. Außerdem waren der Reichskanzler, Reichsaußenminiſter Stre ſemann, Reichs innenminiſter Schiele, ſowie die meiſten anderen Mitglieder des Kabinetts und Dr. Eckener erſchienen 4 Anweſenheit — 2 BCB EEB EEE auf Einfuhrkontingente zu Berlin, 27. Juni. In einer halbamtlichen Paris, 27. Juni. 2 gen aus Me zufolge ſcheint es ſicher zu ſein, daß auf heutigen Vollſitzung der Maroklotonſerenz beiden Mächte die Verpflichtung eingeh werden, keinen Separatfrieden m Ab de! Krim zu ſchließen. Wie weit ſich ein militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen den franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen ergeben wird, iſt noch ungewiß, Tagung der Mandatskommiſſion in Gent Genf, 27. Juni. Geſtern begann die 0 Tagung der beſtändigen Mandatskommiſſio des Völkerbundes. Eine längere Debatte ent ſpann ſich über die Frage, ob. Petitionen i des Vertreters der betreffende Mandatsmacht verhandelt werden müßte oder nicht. Man einigte ſich, darüber von Ja zu Fall zu entſcheiden. In der geſtrigen nich öffentlichen Nachmittagsſitzung wurde übe Verwaltung von Togo verhandelt. De 3 ſiſche Kommiſſar für Togo erſtattete einen a führlichen Bericht über die Richtlinien jranzöſiſchen Politik in Togo. Der Anbau vo Baumwolle entwickele ſich günſtig. Eine 10 f läriſche Zwangsaushebuno beſtehe nicht, ledig⸗ lich eine Zwangsaushebung für den Polizeſ⸗ dienſt. Abſturz eine Bene e 95 Brüſſel, 27. Juni. Ein 7 ugzeug ettebrs ie Rotterdam Paris ſtürzte ge? tern 6 Kilometer von Landelies in eine ö Lalde ab und wurde vollkommen zertrü gert. Der Flugzeugführer und drei Paſſagiere vurden getötet, darunter ein Hamburg „fmann nanen» endeler. Schweinemarkt. Weinheim, 27. Juni Zugeführt 31 Stück; verkauft 275 Stück; Milchſchweine w den verkauft das Stück von 16—27 Mar SEC Fahrräder Nähmaschinen erstklassige Marken Diamant, N. S. U. Opel, Express, sowie sämtliche Ersatz- teile. Durch großen Einkauf in Gummi besonders leistungsfähig; nur prima Ware kommt zum Verkauf. Reparaturen werden prompt, billig u. unter Garantie ausgeführt. Günstige Zahlungsbedingungen auf Fahrräder und Nähmaschinen. Bitte Schaufenster zu beachten. Nikolaus Effler Fahrradhandlung. 1 4 8 Erker SSS II Fettleibigkeit wird durch die„He- gros. Reduktionspillen beseltigt. 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