e 5 * * * ö 8 1 1 7 1 4 9 5 55 . 5 4 N Gen betmer Rettung— Blerndewer Nachrichten) nes Beglaubigungsſchreibens. Dabei hielt zu⸗ Es ſei der Wunſch ſeiner Regierung, im voll⸗ Friedens. Die Geſpenſter der Furcht und des heit für die Ziviliſation beigetragen habe, und ſeitig verbinden, ſeien die beiden Länder auch . ihm ein ſchlimmes Geſchick auferlegt habe. Die ſes Oeſterreich ein Troſt in ſeinem eigenen Un⸗ 11. ein agli mit Ausnadme der Sunn. und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark rei ins e Nn en: niöchentl. e das achtſeſuge Hußtrterte Sonnlagsblatt Akne Wiumen“, galbjährlich einen Fuhrpfan, fawir einen Erste and Altene Zeitung gernfpre her 11 Soſtſcheckkento Rr 21577 Au Frankfurt a. W e eee Empfang bel Berlin, 29. Juni. Der Reichspräſi⸗ dent empfing heute vormittag den neu⸗ ernannten Botſchafter der Vereinigten Staa⸗ ten, Schurmann, zur Entgegennahme ſei⸗ nächſt der Botſchafter Schurmann eine An⸗ ſprache, in der er u. a. folgendes ausführte: ſten Maße gegenſeitige Freundſchaft zwiſchen beiden Ländern zu pflegen. Perſönlich von herzlichſten Empfindungen beſeelt, werde es ihm eine beſondere Genugtuung ſein, dieſe In⸗ ſtruktionen ſeiner Regierung auszuführen. Wiewohl ſich die Welt im Friedenszuſtande befinde, genieße ſie doch nicht die Früchte des Mißtrauens gingen unter den Nationen um und ſtänden ihrem beſtem Streben nach Wie⸗ derherſtellung entgegen. Wenngleich es die Politik Amerikas ſei, an der Löſung europä⸗ iſcher Fragen nicht teilzunehmen, ſo betrachte er es doch als ein glückliches Omen für den Frieden der Welt, daß Deutſchland eine Neu⸗ anwendung der vitalen Grundſätze der Ver⸗ ſtändigung und des gegenſeitigen Vertrauens vorgeſchlagen habe. Mit tiefer Bewunderung für das, was Deutſchland in der Vergangen⸗ mit feſtem Glauben an die Fähigkeit des deut⸗ ſchen Volkes, ſeine derzeitigen Schwierigkeiten zu überwinden, übermittelte er die beſten Wünſche des Präſidenten und der Regierung der Vereinigten Staaten für das Wohl und Gedeihen Deutſchlands. Reichspräſident v. Hina den b urg dankt dem Botſchafter für ſeine Worte und ver⸗ ſicherte ihn, daß ſowohl er wie auch die Reichsregierung von den nämlichen freund⸗ ſchaftlichen Beſtrebungen geleitet ſeien wie die amerikaniſche Regierung. Die deutſche Regie⸗ rung werde tun, was in ihren Kräften ſteht, um dem Botſchafter die Erfüllung ſeines ver⸗ antwortungsreichen Amtes zu erleichtern. Ne⸗ ben den ausgedehnten wirtſchaftlichen Beſtre⸗ bungen, die Deutſchland mit Amerika wechſel⸗ von jeher durch ſtarke geiſtige Bande verbun⸗ den geweſen. Der Hinweis des amerikaniſchen Geſandten auf das unbefriedete Europa und ſeine ſympathiſche Würdigung des neuen Schrittes, den die Reichsregierung unternom⸗ men habe, um eine gegenſeitige Verſtändigung herbeizuführen, beweiſe ſein weitherziges Ver⸗ ſtändnis für die politiſchen Nöte und die ehr⸗ lichen auf einen wirklichen Frieden gerichteten Abſichten des deutſchen Volkes. Zum Schluß hieß der Reichspräſident den Botſchafter im Namen des Deutſchen Reiches herzlich will⸗ kommen.. Bei dem Empfang waren der Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann, ſowie der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, von Schubert zugegen. Der Reichspräſident empfing fer⸗ ner den neuen öſterreichiſchen Geſandten Dr. Frank zur Entgegennahme ſeines Beglau⸗ bigungsſchreibens. Bei der Uebergabe an den Reichspräfidenten führte der neue öſterreichiſche Heſandte Dr. Frank u. a. folgendes aus: Mit taunender Bewunderung verfolge man in Deſterreich die unermüdlichen und erfolgver⸗ ſprechenden Anſtrengungen des deutſchen Vol⸗ es, durch raſtloſe Arbeit wettzumachen, was ungebrochene Lebenskraft des deutſchen Volkes gemacht. Die Deutſchen Oeſterreichs ſeien über⸗ zeugt, daß das lebendige Bewußtſein gemein⸗ ſam vollbrachter Leiſtungen und unverlierba⸗ res Erinnern an Jahrhunderte gemeinſam er⸗ lebte Schickſale den geiſtigen Inhalt des Be⸗ griffes Nation bilden. Dieſe Gemeinſchaft müſſe trotz der politiſchen Abtrennung nicht nur erhalten, ſondern ſtets von neuem zur Wahrheit gemacht werden. In der Erreichung dieſes Zieles erblicke er ſeine vornehmſte Auf⸗ gabe. Reichspräſident v. Hindenburg ſagte in ſeiner Erwiderung, daß die Worte des Ge⸗ ſandten in Deutſchland dankbaren Widerhall fänden. Mit brüderlicher Anteilnahme blicke Deutſchland auf den Freund und Nachbarn, der mit unerſchütterlichem Lebensmut den Schwierigkeiten trotze, die ſich dem Wieder⸗ andkalender— Annahme von Abonnements täglich am Wiatze. ch, den Mittwo Viernheimer Tageblatt — nzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt; zeigenpreiſe. An abgeſtufter Näbatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Not vtrher.— Inſerate müſſen bel ch 5 fü 8 0 ale un 0 ufgabe bezahl! werden, —.——— 8—.— Die emſpaltige Petitzeite koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg., bel Wiederholung zen vormittags 8 Ur, größere Artikel einen Tag„ mit Ausnahme derjenigen, dle in lid. Rechnung ſtedenn Amtsblatt der Heſſiſezen Bürgermelſterei und des Polizeiamts Viernheim riftlettung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 42. Jahrgang m Neichsprüsidenten. Die deutsch⸗ französischen Wirtschaftsberhandlungen. London, 29. Juni.„Daily Telegraph“ will von beſtunterrichteter Seite erfahren haben, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Bildung eines gemeinſamen Kohlen⸗ und Eiſenſyndikates entgegen anders lauten⸗ den Meldungen doch zu einer Einigung ge⸗ führt hätten. Dabei hätten die von der franzö⸗ ſiſchen Regierung bereits eingeleiteten Vor⸗ bereitungen zur Räu mung des Ruhr⸗ gebietes eine weſentliche Rolle geſpielt. Das Abkommen bewegt ſich in dem bekannt⸗ gegebenen Rahmen. Seine Hauptpunkte ſind folgende: 1. Frankreich erhält das Recht, aus Elſaß⸗Lothringen, dem Saargebiet und Lu⸗ xemburg jährlich 1,7 Millionen Tonnen Eiſen⸗ erze nach Deutſchland einzuführen. 2. Die deutſche und franzöſiſche Montaninduſtrie be⸗ halten die volle Kontrolle über ihren heimi⸗ ſchen Markt, während zur Bearbeitung der auswärtigen Märkte ein gemeinſames Syndi⸗ kat gebildet wird. Die dieſem Syndikat zuflie⸗ ßenden Aufträge werden quotenmäßig ver⸗ teilt. 3. wird ein beſonderes Syndikat zur Produktionskontrolle gebildet und es werden langfriſtige Verträge für die Lieferung franzö⸗ ſiſcher Erze für die deutſchen Hochöfen und die Lieferung von Ruhrkohlen für die franzöſi⸗ ſchen Eiſenhütten abgeſchloſſen. — Die Ruhrräumung. Paris, 29. Juni. Der Befehl zur Räumung des Ruhrgebietes iſt am Samstag erteilt worden. Am Quai d'Orſay wurde heute hier⸗ zu bemerkt, daß dieſe Räumung des Ruhr⸗ gebietes ſelbſtverſtändlich nur mit Vorſicht u. ſtreng ſyſtematiſch durchgeführt werden könnte. Augenblicklich ſei man mit der Räumung ver⸗ ſchiedener Proviant⸗ und Waffenlager be⸗ ſchäftigt. Darnach würden weitere Rämungs⸗ maßnahmen getroffen werden. Berlin, 29. Juni. Bei den zuſtändigen Stellen iſt von einem Beginn der Räumungs⸗ maßnahmen bisher noch nichts belannt. Es wird aber immerhin für möglich gehalten, daß mit einer allmählichen Räumung der Pro⸗ viant⸗ und Waffenlager in einigen Städten des Ruhrgebietes der Anfang gemacht worden iſt. Düſſeldorf, 29. Juni. Die durch einen Teil der Preſſe gehenden Nachrichten über die beſtimmten Etappen, in denen as Ruhr- und Sanktionsgebiet geräumt werden ſoll, eilen zum mindeſten den Tatſachen weit voraus. Ueber die ganze Regelung iſt bis zur Stunde endgültig amtliches noch nicht bekannt. Den Angeſtellten der Cooperative, der franzöſiſchen Verkaufsorganiſation im beſetzten Gebiet, iſt bereits vor einiger Zeit gekündigt worden. Paris, 30. Juni. Einer Information des Paris Soir“ zufolge bedarf es bei der Räumung des Ruhrgebietes keiner neuen diplomatiſchen Modalitäten mehr. Die Räu⸗ mung hänge jetzt lediglich von militäriſchen Inſtruktionen des Kriegsminiſteriums ab. Das Blatt glaubt u wiſſen, daß die Räumung in allernächſter Zeit in Angriff genommen werde. Aus dem Völkerbundsrat Ein Geheimbeſchluß des Völkerbundsrates. Berlin, 30. Juni. Das„Berliner Tage— blatt“ erfährt von zuverläſſiger Seite, daß der Völkerbundsrat in ſeiner letzten Tagung einen ſich gegen Deutſchland richtenden Entſchluß gefaßt habe, der Klagen der nationalen Min⸗ derheiten, die vor den Völkerbund gebracht werden, betrifft. Bisher hat über ſolche Be⸗ ſchwerden ein Dreimännerkollegiumn entſchie⸗ den. Nach dem neuen Statut werden dieſem Kollegium die an den Minderheitsfragen inte⸗ reſſierten Staaten und die Nachbarn dieſer Staaten nicht angehören. Von der Mitglied nicht ausgeſchloſſen ſollen dagegen die Bünd⸗ nismächte derjenigen Staaten ſein, deren na⸗ tionale Minderheiten Klagen erheben. Ferner unterliegen die Klagen der Minderheiten einem Ausnahmeverfahren. Der Völkerbund aufbau ſeiner Heimat entgegenſtellen. Das in den Herzen jedes Deutſchen beiderſeits der politiſchen Grenzen tief verankerte Gemein aftsgefühl binde ein unzerreißbares Band nein wertvolles Gut, das ſich auf allen Le⸗ gebieten in gemeinſamer Arbeit auswir⸗ * des— 8 entſcheidet nicht als Richter, ſondern er führt die ſtreitenden Parteien zu einer Diskuſſion uſammen, ein Verfahren, das unbeſchadei einer eventuellen Berechtigung der Klagen immer uf ein Kompromiß hinauslaufen muß. Da Viart bezeichnet vieſen Geheimbeſchluß Ansinnen. Suntſchou Wei hat ſchließlich durch zundsrates als einen unfreundlichen! Unterſchrift verſicheri. Beſchluß gegen Deutſchland, ſchon in formeller Beziehung, der noch dazu in einem Augenblick gefaßt worden ſei, wo der vielum⸗ ſtrittene Beitritt Deutſchlands zum Völker⸗ bund in das Stadium realpolitiſcher Erwä⸗ gung getreten iſt. Aus dem engliſchen Unterhaus. London, 30. Juni. Macdonald be⸗ gründete in der geſtrigen Unterhausſitzung den Mißtrauensantrag ſeiner Partei. Er erklärte u. a., die allgemeine Armut ſei heute größer als vor dem Kriege. Die Politik der Regie⸗ rung ſchädige die Ausſichten der In duſtrie, beſchränke die Märkte und vermehre die Ar- beitsloſigkeit. In dieſer Angelegenheit habe die Regierung vor allem ihre Pflicht zu tun. Der engliſche Miniſterpräſident Bald⸗ win antwortete: In der jetzigen ernſten Zeit müſſe man verſuchen, das Problem von neuem zu prüfen und ſich nicht zu einer Aktion treiben zu laſſen, die der Induſtrie wenig nützen könnte. Die Zahl der Arbeitsloſen habe nur um 160 000 zugenommen. Wenn die Ruhr⸗ beſetzung nicht erfolgt wäre, dann wäre die jetzige Kriſe der engliſchen Kohleninduſtrie vor einem oder eineinhalbem Jahre eingetreten. Die engliſche Außenpolitik habe in den letzten Jahren ſich immer bemüht, Chaos und Un— ruhe in Europa durch Ordnung und Frieden zu erſetzen. Ferner erwähnte Baldwin, die Rolle Englands beim Wiederaufbau Oeſter⸗ reich-Ungarns und Deutſchlands. Zu den Ver⸗ handlungen in der Sicherheitsfrage führte der Miniſterpräſident aus, die Regierung unter⸗ nehme jetzt einen weiteren Verſuch, einen Schritt nach vorwärts zu gehen, der nach ſei⸗ ner Anſicht eine große Wirkung auf die Be— ſchäftigung der Leute in Weſteuropa haben u. zur Beſeitigung der alten Fehde zwiſchen zwei großen Nationen beitragen werde. Im weiteren Verlauf der Unterhaus⸗ debatte wurde der engliſche Außenminiſter über die bolſchewiſtiſche Propaganda in In ⸗ dien u. China befragt. Chamberlain erwiderte, dieſe Anfrage greife auf ein politi⸗ ſches Problem von großer Tragweite über, das man nicht im Rahmen einer Frage und Antwort behandeln könne. Die Unruhen in China. London, 30. Juni. Die letzten Meldungen aus China laſſen die Annahme berechtigt erſchei⸗ nen, daß die fremden Mächte gegenüber der chi⸗ neſtſchen Regierung ein ſchärferes Vorgehen be⸗ ſchloſſen haben. Der franzöſiſche Admiral, der für die Tötung eines franzöſiſchen Bürgers in Kanton hohe Entſchädigungsforderungen ſtellte, ſoll die Drohung hinzugefügt haben, daß bei Nichtzahlung der Summe eine Beſetzung Kantons in Frage käme. In London iſt hier⸗ von noch nichts bekannt. Die engliſche Geſandt⸗ ſchaft hat wegen der Unruhen in Kiu Kiang u. a. auch eine offizielle Entſchuldigung der chine⸗ ſiſchen Regierung gefordert. Die Regierung in Kanton hat an die europäiſchen Möchte eine Note gerichtet, in welcher ſie die Entfernung der Kriegsſchiffe, ferner Entſchädi ug und Entſchul⸗ digung der Mächte für die Zwiſchenfälle in Schanghai fordert. * Proteſt der Berliner Chineſen. Berlin, 29. Juni. Am Samstag hat der „Ausſchuß der chineſiſchen nationalen Frei— heitsbewegung“, der ſich hauptſächlich aus in Berlin ſtudierenden Chineſen zuſammenſetzt, einen entſchiedenen Proteſt bei dem Berliner chineſiſchen Geſandten, Suntſchou Wei, vorgebracht gegen die Anweſenheit des chine— ſiſchen Generals Hſu in Deutſchland. Wie ſeinerzeit gemeldet wurde, iſt General Hſu mitt großem Gefolge in Deutſchland eingetrof— fen und auch in Berlin von den erſten Reprä⸗ ſeuntanten der Regierung empfangen worden. Die chineſiſchen Proteſtler wieſen den chineſi⸗ ſchen Geſandten darauf hin, daß ſich der Ge⸗ neral in England und Frankreich von den führenden Perſönlichkeiten habe feiern laſſen, während ſeitens dieſer beiden Vertragsmächte auf chineſiſchem Boden mit Maſchinengewehren geſchoſſen werde. In Anbetracht der politiſchen Vergangenheit des Generals, veſonders im Hinblick auf ſeine Tätigkeit in Japan, könne man von ihm nichts Gutes erwarten. Man vermute politiſch⸗finanzielle Gründe als die eigentlichen Urſachen ſeines Aufenthaltes in Deutſchland. Der Ausſchuß wünſchte zum Ge⸗ neral geführt zu werden, um deſſen ſofortige Abreiſe aus Deutſchland zu verlangen. Der chineſiſche Geſandte verweigerte jedoch dieſes daß General Hſu Deutſchland weder Munitlonskäuſe 0 irgend Anleihen abſchließe oder ſonſtige das chineſiſche Vaterland ſchädigende Abma⸗ chungen treffe. Die Behauptung, daß dieſe Un⸗ terſchrift erpreßt worden ſei, wie dies aus der Meldung eines Berliner Blattes gerver de wird un sauf unſere Anfrage von der chineſi⸗ ſchen Geſandtſchaft als unzutreffend beze ich net. Vielmehr glaube der chineſiſche Geſandte in Berlin, daß fe fich N oben gekenn⸗ zeichneten Abſichten nicht habe. 5 Das onde der deutſchen Polizei gegen 18 chineſiſche Studenten, die einer 24 ſtündigen Inhaftierung ausgeſetzt waren, hat die chineſiſche Regierung veranlaßt, in einer Note beim deutſchen Auswärtigen gegen dieſe Maßnahm Einſpruch zu erheben. Die geradezu ultimativen Forderungen, die nach einer Mel⸗ dung des„Berliner Tageblatt“ dieſe Note ent⸗ halten ſoll, treffen, wie uns auf Anfrage von autentiſcher Seite mitgeteilt wird, in keiner Weiſe zu. Selbſtverſtändlich wird die Note der chinefiſchen Geſandtſchaft im auswärtigen Antt zunächſt der üblichen Prüfung unterzogen. Von chineſiſcher Seite wird darauf hingewie⸗ ſen, daß die Deutſchen in China, die ja tatſäch⸗ lich auch nach allen Meldungen bisher im Ver⸗ laufe der jetzigen Unruhen völlig unbehelligt geblieben ſind, due den ganzen Schutz der Be⸗ hörden genießen und ſich in China mit beſon⸗ deren von den chineſiſchen Behörden geliefer⸗ ten Binden in der Oeffentlichkeit bewegen, durch die ſie ſich als Deutſche ausweiſen. Politiſche Umſchau — Graf Lerchenfeld geſtorben. Nach kurzer aber ſchwerer Krankheit iſt im Alter von 82 Jah⸗ ren Graf Hugo von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg, Staatsrat im außer⸗ ordentlichen Dienſt und Geſandter außer Dienſt in Köfering geſtorben. Graf Lerchenfeld begann ſeine diplomatiſche Laufbahn im Jahre 1869 als der bayriſchen Geſandtſchaft in Paris beigeord⸗ neter Attache. Nach dem Kriege von 1870—7 nahm er an den Bündnisverhandlungen in Ver⸗ ſailles als perſönlicher Sekretär des damaligen Außenminiſters Graf Otto Bray teil. Später war er an den Geſandtſchaften in Petersburg und Wien tätig. Im Bundesrat des Deutſchen Reiches hat Graf Lerchenfels Baß en 38 Jahre lang vertreten. Um die Zollvorlage. Berlin, 30. Juni. Der deutſchnationale„Tag“ b. zeichnet die in der Preſſe auftauchenden Nach⸗ richten über ein Kompromiß in der Zollfrage als falſch. Andeutungen über ein Kompromiß, die ſich auf eine Aenderung der Sätze der Getreide⸗ zölle beziehen ſollen, ſeien ebenfalls unrichtig. Man vermutet in parlamentariſchen Kreiſen je⸗ Verhandlungen zwiſchen der Regierung und Vertretern der Ops auf anderer doch, daß demnächſt beginnende poſition eine Einigungs möglichkeit Baſis ergeben können. Druckmittel gegen Deutſchland in Polen. Warſchau, 30. Juni. In der letzten Woche haben in allen Städten in Polen mit großer deutſcher Minderheit eine beſonders brutale Deut⸗ ſchenverfolgung ſtattgefunden. Es verlautes, daß ſich Polen damit ein neues Druckmittel gegen Deutſchland für die Handelsvertragsverhandlun⸗ gen verſchaffen will. Beſonders in Thorn ſollen einige Führer der deutſchen Minderheit ohne An⸗ gabe von Gründen verhaftet worden ſein. 5 Vei der Eröffnung der erſten pommerelliſchen Landwirtſchafts- und Induſtrieausſtellung, an der der deutſche Landbund Weichſel, u einen hervor⸗ ragenden Anteil nimmt, wurden die grün⸗weißen Abzeichen des Landbundes gewaltſam von den Ständen der Mitglieder nter Beteiligung der Polizei entfernt. Zahlreichen Beſuchern der Ausſtellung wurden die Abzeichen abgeriſſen. Erklärung Pangalos'. Athen, 30. Juni. Pangalos verhandelte in dieſen Tagen mit Vertretern der Parteien. Die Neuwahlen zum Parlament ſollen im Sommer nächſten Jahres ſtattfinden. In Athener politi⸗ ſchen Kreiſen glaubt man daß Pangalos heute im Parlament eine Mehrheit erhalten wird. Die früheren Kabinettsmitglieder haben teilweiſe Proteſtſchreiben gegen den Staatsſtreich in der Preſſe veröffentlicht. Pieſſevertretern gegenüber erklärte Paygalos, er habe ſeinerzeit zu den Offizieren gehört, die ſich im Jahre 1914 gegen König Konſtantin empörten und mit Serbien gegen Bulgarien und Deutſchland zogen. Die Kämpfe in Marokko. Paris, 30. Juni. Dem„Temps“ zufolge hat Ab del Krim eine offenſive auf der ganzen ma⸗ rokaniſchen Front in einer Ausdehnung von 220 Kilometern eingeleitet. Die heftigſten Angriffe richten ſich gegen das Uergna⸗Tal und gegen Front zwischen Fez und Ali ſowie A noch N Gleichzeitig haben die Riftabylen in e 80 Rilometer von der algeriſchen From ungegriffen. Wie aus Madrid gemeldet wird, gehen di, nzöſiſchen Verhandlungen über Ueberwachung 2 Wafſenſchmuggels weiter; , ee gefunden ensverhandlungen einzuleiten. uad uber ck aBdug rtö Ein weiteres Interview mit Dr. Eckener. Berlin, 28. Juni. Dr. Eckener gewährte iber die Möglichkeit einer Nordpolexpedition nit dem Luftſchiff einem Vertreter der Preſſe eine Unterredung, in der er u. a. ausführte: Konſtruktionsmöglich und bautechniſch könnte der neue Zeppelinbau in Friedrichshafen er⸗ jolgen. Der Nordpolzeppelin müßte über 100 000 Kbm. Inhalt haben. Die Baumög⸗ erden, um Frie⸗ lichkeiten in Friedrichshafen würden die Her⸗ tellung eines Schiffes von äußerſt 130 000 bm. zulaſſen. So groß aber brauche dieſer Zeppelin nicht zu werden. Sonſt werde er dem„Z. R. 3“ ziemlich ähneln, Maybach⸗Motoren mit zuſammen 2000 Pfer⸗ dekräften ausgerüſtet ſein, die ihm eine Durch⸗ ichnittsgeſchwindigkeit von 150—180 Km. in der Stunde ſichern würde. Dieſer Zeppelin werde ſich 5 Tage lang ohne Landung in der Euft halten können und es werde ſchon genü⸗ zen, um mehrfache Kreuzfahrten in wechſeln⸗ der Höhe über dem Nordpol ausführen zu können. Der Zeppelin werde auch ſo gebaut ſein, daß er, günſtigen Wind und Wetter vor⸗ zusgeſetzt, auf Eis und Waſſer ohne Hilfe von außen landen könne. Es werde für die For⸗ ſcher dabei von erheblichem Vorteil ſein, daß das Luftſchiff ſelbſt eine Heizanlage haben werde, ſo daß ſich die Forſcher aus der Kälte ihrer Arbeiten auf dem Eiſe immer wieder in die Wärme des Schiffsinnern zurückziehen könnten. Uebrigens hat Amundſen Dr. Eckener Ausdehnungs⸗ dem es bereits ein Telegramm geſandt, in dem heißt: Herzlichen Dank für Ihre Glückwünſche. ſehr intereſſiert und werde mich, ſobald ich nach Süden komme, mit Ihnen gleich in Ver⸗ bindung ſetzen. Zur Stinnes⸗Kriſe. Wir entnehmen der Baſeler„National⸗ zeitung“(Nr. 269 vom 14. Juni) folgend“ Ausführungen: Seit der Stinnes⸗Konzern, ein Jahr nur nach dem Tode ſeines Gründers, hilfeflehend am Boden liegt, geht ein Aufatmen, das nicht frei von Schadenfreude iſt, durch Deutſchland; die ſozialiſtiſche Preſſe triumphiert am lau⸗ teſten; aber auch die alten kummergebeugten Rentner raunen einander voll moraliſcher Ge⸗ nugtuung zu, daß das alte Sprichwort„Un⸗ cecht Gut gedeihet nicht“ noch immer zu Recht beſtehe.. In der Tat kann kein Zweifel ſein, daß das geſchäftliche Priſtige des Namen Stinnes vernichtet iſt. Und wenn nicht die Banken un⸗ ter Führung der Reichsbank eilfertig und hilfsbereit den Schleier der Kredithilfe um das Werk des Stinnes⸗Truſtes gehüllt hätten, wenn ſich nicht wieder einmal die alte grauſame aufmanns⸗Wahrheit bewährt hätte, daß nur der kleine Schuldner Pleite macht, der große aber, eben ſeiner Rieſenſchulden wegen, von ſeinen Gläubigern ſaniert wird,— ſo hätte ſich der gigantiſche Zuſammenbruch in Oef⸗ ſentlichkeit, mit allen Schaudern der große! Tragödie vollzogen. ſer er ſoll eine ae en antiſemitiſchen Tendenzen heraus, bald nach dem Tode ſeines Vaters bereits kurzer Hand Die große Frage aper, die nun entſteht, iſt dieſe: hat der Stinnes⸗Truſt auch damit ſeine höchſt verderbliche politiſche Rolle ausgeſpielt? An ſich ſieht es nicht ſo aus. Denn erſtens ein⸗ mal dürfte ſich ja der angekündigte Abbau des konzern ſo vollziehen, daß die ſozuſagen art⸗ jremden Betriebe, die Hotels etwa, die Ver⸗ icherungsgeſellſchaften, die Verarbeitungsin⸗ duſtrien abgeſtoßen werden, während die fun⸗ damentalen und eigentlich politiſchen Indu⸗ tren, alſo Kohle, Erdöl u. Zelluloſe(und im Zuſammenhang damit die Zeitungs betriebe) in der Hand des Konzerns verbleiben und noch jeſter konzentriert werden, als es bisher ſchon der Fall war. Durch dieſe Umorganiſierung ilſo würde die politiſche Macht des Konzerns icht gemindert. Eher träfe das Gegenteil zu: zenn das gleichzeitig mit dem Abbau des Kon⸗ erns erſolgte Ausſcheiden des Herrn Ed⸗ nund Stinnes macht ſeinen jüngeren Bruder dugo zum Alleinherrſcher in der Firma. Wäh⸗ iend aber Edmund ein in politiſcher Hinſich“ relativ gemäßigter Chärakter iſt und zum Ver nunftsrepublikanismus neigt, iſt Hugo Stin nes ein monarchiſtiſcher und militäriſchet Starrkopf. So hat er etwa, weſentlich aus alle Kredite bei den gleichen Banken gekündigt, deren Hilfe er allerdings heute, und noch dazu unter dem Protektorat des Demokraten Schacht erbitten muß. Aber es paßt in das Charkter⸗ bild dieſes kaum dreißigjährigen Selbſtherr⸗ ſchers, daß er auch die Geldſchwierigkeiten ſei⸗ nes Unternehmens zunächſt einmal dazu be⸗ nutzt hat, um ſeinen Bruder Edmund daraus zu verdrängen(da er ihn mit einem Teil der Konkursmaſſe abgefunden hat, ſogar auf die Gefahr hin, infolgedeſſen wegen betrügeri⸗ ſchen Bankerotts belangt zu werden), und ihm darauf noch öffentlicht durch das Wolffſche Büro zu beſcheinigen, daß ſeine, Edmunds Unfähigkeit an dem eingetretenen Unheil allein die Schuld trage. In Wirklichkeit aber, iſt viel- vom Vater ererbter zügelloſer und Rafftrieh dafür verant⸗ wortlich zu machen; hat er doch allein in dem eher Hugos iſche. Jahr, das ſeit des Vaters Tode verfloſſen iſt, Bin an den in Newyork beſprochenen Ideen fo große Unternehmungen wie den Barmer Bankverein, das Boroper Walzwerk, den „Weſti“-Filmkonzern ſeinem Truſt angeglie⸗ dert; und die Schuldenlaſt, unter der jetzt der Zuſammenbruch erfolgte, ſtammte ganz direkt aus den mißlungenen Hamburger Warerhan⸗ dels⸗Spekulatjonen Hugos. An ſich alſo könnte man hiernach wohl da⸗ mit rechnen, daß der politiſche Einfluß des Hauſes Stinnes jetzt bedeutend ſchärfer noch als bisher in einſeitig einſetzen wird. Es entſpreche N alten Stinnes'ſchen Methode, auf politiſchem Gebiete das wieder einzuholen, was auf ge⸗ ſchäftlichem verloren ging. Auch daß in der „Deutſchen Allg. Ztg.“ einer großen Anzahl Redakteure gekündigt worden iſt, beweiſt nicht etwa, daß Hugo Stinnes ſich von dieſem poli⸗ tiſchen Kampfmittel trennen will, ſondern viel⸗ mehr, daß er es neu zu ſchärfen beabſichtigt. Aber— und hier liegt zum Glück für Deutſchland und Europa ein weſentliches und wohl unüberwindliches Schwächungsmoment für die politiſche Stoßkraft der Firma Stin⸗ nes: die ſtarke Abhängigkeit vom Finanzkapi⸗ tal, in die Hugo Stinnes ſich jetzt begeben muß, wird ſicher ſeine Bewegungsfreihei aufs empfindlichſte begrenzen. Nicht mehr die ihrer Natur nach kriegeriſche Schwerinduſtrie hat jetzt im Stinneskonzern das große Wort, ſondern der ebenſo naturgemäß friedliche Händlergeiſt des Finanzkapitals. Unter der Kontrolle der Banken wird ſich die Familie Stinnes das zielbewußte Ankaufen von Zei⸗ ä. 9 7 1 0 ine Liebe opfern muß! Der Märchenvogel ene te e Ein Segelflieger-Roman a von F. Arnefeld. 5 (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) (40. Fortſetzung.) Er ſchwieg. Corner war auf einen Stuhl geſunken und hatte das Geſicht in den Händen berborzen. Nichts als ein ſchwer und heftig ehender Atem war in der Stille ringsum Vernehmbar.. (Welch ein Ozean von Gemeinheit, Lüge ur Verſtellung breitete ſich vor ihm aus. 0 Dieſes Weib! Dieſes ränkeſüchtige, bos⸗ hafte Weib, das er einmal für einen begeiſter⸗ ten, ihm ganz ergebenen, ihn ganz verſtehen⸗ den Kameraden gehalten hatte! f Perſönliche Gründe! O ja, die hatte ſie! ie wußte ganz genau, daß, wenn er den lug nun ohne äußern Zwang, ſcheinbar aus reien Stücken doch unternehmen wollte, Dora dies nie vergeben würde. 5 Gewiß, ohne dieſe neuen Intrigen wäre er ja frei geweſen. Nie hätte er daran gedacht, den törichten Senſationsflug zu unternehmen. Und dann wäre alles gut geworden zwiſchen Dora und ihm. 8 a Wie klug das Mabel vorausſah und es verhinderte! Das alſo war ihre Rache: da er * nicht mochte, ſollte ihn auch die andere nicht haben, ſollte wenigſtens ſein Glück endgültig zertrümert werden! Vielleicht hoffte ſie nebenbei im Stillen ogar, der Flug nach Tunis würde ein Todes⸗ 0 b Möglich war es ja, ſehr leicht flug werden. konnte es ſo kommen.——— Und fliegen mußte er nun. monatelanger Arbeit geſchaffen, das ſein Stolz war. Dora aber— o vielleicht keine Frau der von ſich ab und läßt Ihnen ſcheinbar freie Welt würde es begreifen, daß es Zwangslagen] Wahl“... Er mußte! Seine Ehre hing ja daran. Und die Ehre des Werkes, das er in ſchlafloſen Nächten und im Leben eines Mannes gibt, wo er der Ehr „Jawohl, ich muß!“ dachte er unaufhör⸗ lich, wie hypnotiſiert das Wort in Gedanken immer wiederholend. Ehlert tupfte ihm leicht auf die Schulter. „Ich glaube, es hat draußen geklingelt, lieber Corner.“ Corner ſprang haſtig auf. g „Sie—! Die Hargreaves! Ich war bei ihr, gleich nachdem ich die Notiz geleſen habe. Ich hatte eine Ahnung— ich wollte ſie fragen — aber—“ 9885 „Sie war natürlich nicht daheim?“ warf Ehlert lächelnd ein. „Nein, aber ich beſtellte ſie hierher—“ Er ſtürzte hinaus. Ehlert ſah ihm mitlei⸗ dig nach. „Armer Kerl!“ murmelte er.„Ich glaube, ſie wird ſich nach dem, was ſie gegen dich auf dem Gewiſſen hat, hüten, verſönlich zu er⸗ ſcheinen.“ 25. Und Herr Ehlert, der nicht die harmloſe Seele eines Kindes oder„Künſtlers“ beſaß, ſondern ein kluger Weltmann war, behielt recht. * war nicht Mabel ſelbſt, ſondern nur ein Bote von ihr, der ein Billett an Corner brachte: Lieber Corner! Ich teile Ihnen mit, daß ich mich anders nicht mit Ihnen machen werde. unſer Kontrakt aufgehoben, Sie den Flug antreten. i 5 Mabel Hargreaves. Der las und gab es lächelnd zurück. ich vermutete. reaktionärem Sinne durchaus der 1 U en u ob. vaterſändiſche Verbände flitiſche Luxusausgaben. dem z. Zt. hier aufgeſtellten Karuſell, g Elektrizität getrieben wird, verſuchte der Junge ſich an einer Stange zu halten, i E gewiß, ob die Banken nicht ar 10 rung der jetzt bereits dem Hau l Verfügung ſtehenden Preſſe dring Unfreiwillig alſo wird der junge Hugo Stin⸗ nes auf alle politiſchen Aktionen verzichten müſſen. Die Beruhigung und Abkühlung der innendeutſchen Atmoſphäre aber wird damit ein weſentlicher Dienſt erwieſen ſein. ieee ee Aus Nah und Fern. Fp. Gimbsheim, 29. Juni. Vom elektriſchen Strom erfaßt, wurde der 14jährige Rehn. Bei das mit Strom erfaßt und konnte nicht mehr loskom⸗ men. Es gelang zwar, ihn mit Gewalt loszurei⸗ ßen, doch hatte er inzwiſchen beträchtliche Verbrennungen am Arm erlitten.— Die Gründung einer Freiwilligen Feuer⸗ wehr wurde hier in Gegenwart des Kreisfeuer⸗ wehrinſpektors Hofmann⸗ Worms in die Wege geleitet. Es ſind bereits 80 Mitglieder beigetreten. J Nieder⸗Olm, 28. Juni. Herr Pfarrer Vit⸗ linger von Alsheim im Kreiſe Worms wurde! zum Pfarrer dahier ernannt. Fp. Mainz. 29. Junl. In Mainz⸗Mömpdach irde ein 32jähriger Arbeiter, Vater von 3 Kindern, von einem 20jährigen jungen Mann, mit dem er in Feindſchaft lebte, erſtochen. Der Täter wurde verhaftet. 5 Fp. Hofheim, 29. Juni. Politiſche Rauſ⸗ ſzenen. Eine wüſte Schlägerei entwickelte ſich zwiſchen Hakenkreuzlern ch Enthüllung eines Kriegerdenkmals. An der Feier nahmen verſchiedene Krieger- und Soldatenvereine der Umgegend teil, die einen Feſtzug durchs Dorf veranſtalteten. Am Schluß des Zuges beſanden ſich Hakenkreuzler. Einige anweſende Mitglieder des Reichsbanners„Schwarz⸗rot⸗gold“ verlang⸗ ten, daß dieHakenkreuzler aus dem Zuge entfernt würden. Als dieſem Verlangen nicht ſtattgege⸗ ben wurde, entſtand zwiſchen den beiden Partei⸗ en eine Schlägerei, die immer größeren Umfang annahm und ſich in dem Lokale, wo die Feſtlich⸗ keiten ſtattfinden ſollten, fortſetzte. Die Gendar⸗ merie griff mit energiſchen Maßnahmen ein. Später erſchien auch von Darmſtadt eine Abtei⸗ lung Schupo. Es wurden zwei Perſonen bei der Schlägerei ernſtlich verletzt.(Manche lernen's nie! D. Red.) Cugelbur uc ſlurm Nann heim 0 5. 7 mit 1 hatten bereits den Schatz e Erinnerung den Bauarbeit häf Aa hoben“. Wegen Fundunterſchlagung u fe ſich Tunger vor dem Strafrichter zu antworten haben. i 1. ö e. 1 1 Weltſpiegel. 2: Ein entmenſchtes Ehepaar. Vor dem Schwurgericht Neuwied hatten ſich die Ehe⸗ leute Karl Stamm aus Vallender wegen verſuchten Mordes an dem vorehelichen Kind der Ehefrau ausſetzung mit Todeserfolg zu verantworten. Den Beiden wurde zur Laſt gelegt, das vier⸗ wurde vom einhalbjährigev g Straße ein Kind direkt nach der Geburt ausgeſetzt und f und Reichsbannerleutenn anläßlich der Feierlichkeiten bei der und weiter wegen Kindes⸗ oreheliche Kind vorſätzlich mißhandelt und dem qualvollen Hungertode preisgegeben zu haben. Die Angeklagten wa⸗ ren dabei mit einer beſtialiſchen Roheit vor⸗ gegangen. Frau Stamm gab z. B. zu, daß der Junge vier Tage und vier Nächte, an Händen n n It, in eien Merühnlith Loch, das keine Licht⸗ und keine Luftzuft hatte, ohne Unterlage untergebracht wor ſei. Eine erſchütternde Schilderung von dem Zuſtand des Knaben nach ſeiner Entfernung aus dem Keller gab der Polizeiarzt. Die Händ des Kindes waren mit ſchmutzigen Leinen lappen umwickelt, Geſchwüre an beiden Hän⸗ den gingen bis auf die Knochen, der ganze Körper war voller Krätze und Geſchwüre, brei⸗ ter Striemen und blutunterlaufener Stellen, die von ſchweren Mißhandlungen zeugten. Außerdem hatte die Ehefrau Stamm auf der von Ehrenbreitſtein nach Vallendar ſo dem Tode preisgegeben. Ein dritter Fall,; in dem der Angeklagte ein eheliches Kind am [Tage nach der Geburt in einem Eimer Waſſer ertränkt ˖ hatte, konnte trotz dringenden Verdachtes der Täterſchaft nicht zur Anklage erhoben werden. und am folgenden Tage verſcharrt Das Gericht verurteilte beide Angeklagten zu 5 Jahren Zuchtbaus. Die Roſen leuchten immer noch Es gibt ein Alter, in dem man ſich ſiegesge⸗ wiß 1 Bruſt toirft und ſagt: dis Schickſal — ha!— mein Schickſal— bin ich! Die unge, bändigte Kraft will über uns Kinaus. Die Welt muß uns gehören. Und ein Alter gibt es, da wir das Lächeln lernen gegenüber all den einſt ſo heißen Wün⸗ ſchen, da wir die Fülle ſinden am Abendſonnen., glanz, in ein paar vergilbten Briefen. in lieben Bildern derer, die das Schickſal uns nahm. Alſo doch— das Schickſal! Und warum man meiſtens ſo alt werden muß. um dieſe einfache Weisheit zu begreifen. R Das„alte Fräulein“ ſagten die Hausgenoſ⸗ ſen, ſo ſagte die Nachbarſchaft, wenn es über⸗ haupt vorkam, daß man Notiz von ihr nahm. Es huſchte wie ein Wolkenſchatten über die gold; beſonnten Geſilde ihrer Seele, als ſie es zum erſten Male auf dem Treppenflur auffing, daß man ſie„alt“ nannte. Irgendetwas in ihr abel verklärte alsbald den Spätſommerhimmel ihres Seele während ſie die acht halben Treppen zu ihrer Manſarde ſtieg. Und als ſie ſich in den alten hochlehnigen Erbſeſſel niederließ, horcht. ſie in ſich hinein. Sie kniff die Augenlider auf, einander. i Es war eine Dämmerſtunde, und die bunter Bilder ibrer Kinderzeit kamen zu ibr wie au' ä Dann wurde ſein Geſicht ernſt.„Was ge“ fähig iſt und alle anderen Vorbereitndgen da den lächelnden Lippen: wieder, die ſchöne Frau— ja Mütter ſind im⸗ mer ſchön—. Lindenlaube des Heimgartens über ein Bus mals; mit ein paar ſeidenweichen Fäden ihre: tiefgezogenen Scheitels ſpielte der Abendwind Die Bienen ſummten. Die Amſeln hüpfen fra gend heran. tropften die ſchönſte Frau, von einem ſonnentrunkenen Frühſommermorgen von einer dunklen Gewalt ihr entriſſen wurde Warum??— So fragte ſie⸗ neigen vor den unerfragbaren Ewigkeitsrätſeln. Sie weinte damals ſo ſehr, wei e, weil ſie ein gar zu lebensfriſcher Wildfang war und weil ſie meinte, eine Mutter ſei nur dy, um dem lebenstollen Jungvolk der Heimvögel das Sin⸗ gen zu lehren. Und es ſaß wohl ſchon lauernd der ſchwarze Würger in irgendeiner Stubenecke, und alles war aus. lein verflogen ſich in alle Welt. den ſie heim in den heimatlichen Totengarten zu der wildroſenumwucherten Mufterwiege, um die die Bienen ſummten, die Amſeln hüpften, die Fliederdolden ſchneiten. Und die Geſchichte ging ſo traurig weiter. Es war, als bingen tauſend ſchwarze Fragezei⸗ chen in den Zimmern, Schweiger die Mutter entführt hatte. Der Vater bekam ſo bleiches Haar; ſei: Ge⸗ ſicht wurde fahler von Tag zu Tag. Er kargte mit den Worten— nicht mit der Liebe. Ein Jahr lang ging es ſo und dann— ja — dann griff er beiden Händen Mund verkrallte ſanken ſeine Arme kraftlos nieder,— und er ſchlief, ſchlief ganz feſt in dem nämlichen Erb⸗ Das alte Fräulein erhob ſich und ging an das Fenſter. Wald hinein des Abendhimmels roſenrote Fah⸗ Die Weiſegewordene öffnete die Fenſter⸗ flügel und lehnte die Stirn gegen das Fenſter⸗ und lächelte wieder. in ihr, ſeit ſie die große Demut lernte, das tiefe Schweigen, das innige Verſöhntſein,— ſeit ſie es wußte, daß die nur ſelig ſind die nicht mehr als Fordernde vor das Leben treten, Opfernde werden. Ste trat hingen in den Schleiern einer Birke. men ihr die Wunder entgegen aus aller Welt. Und ſie nickte ihnen lebensgläubig zu aus ihrer leinen Manſarde. in der ihr nicht neue Offenbarungen Wenn das Abendrot, wie eben, ſeinen goldenen Funkeuregen ſegnend über die Berge und Täler ergießt, wieviel heimliches Freuen, wieviel ſtil⸗ es Staunen erweckt es in ihrer Seele. wenn morgens ſummend ein Bienlein die Ge⸗ eanienſtöcke wieviel ſtille Freude. Ein Schmetterlingspaar, windverweht, gaukelt vor dem Fenſter nach einer für Menſchenohren unfaßbaren Muſik. Schwalben ſchießen hin und her, die Schwalben, ſie ſind ihr wieder Freundinnen geworden, ganz anders doch als damals, da ihre Sehnſucht mit ihnen im Wettflügeln lag. Selig ſind die Sternäugigen, denen die All, tagswunder Gottes aufgehen. Der Himmel Von St. Marien Zungen eine alte Weiſe. fragend den Hals gen Weſten. des blaue Mauern dämmten die Wogen dez Sonnenmeers ein. Ein Sternlein glitzerte in einer weißen Wol⸗ beſonnen habe und den Flug nach Tunis Damit iſt und ich über⸗ laſſe es ganz Ihrem Ermeſſen, wann— wenn Sie es überhaupt noch tun wollen— Stumm reichte Corner das Blatt Ehlert. „Sie ſehen, es iſt genau eingetrofſen, was 5 Sie wälzt das Zwangsodium denken Sie zu tun?“ „Was ich muß, jetzt zehnfach tun muß, um meiner Ehre willen, nachdem, was Sie mir mitteilten. Den Flug ſobald wie möglich an⸗ treten!“ rief Corner ſtürmiſch. 5 Ehlert drückte ihm warm die Hand.„Sie ſind ein ganzer Kerl, Corner. Ich würde an Ihrer Stelle genau ſo handeln, obwohl nachdem, was ich privatim von Frau Meta erfuhr, vielleicht dabei für Sie mehr auf dem Spiel ſteht, als— die Welt Ihnen je erſetzen kann. Haben Sie auch daran gedacht? Ihre arme kleine Frau, die ja leider damals des unglücklichen Vilgrams Ende ſo tief erſchüttert hat, daß es begreiflich iſt, wenn ſie nur mit Grauen—“ ö Corner machte eine faſt wilde Bewegung der Abwehr.. 1 „Sprechen Sie nicht von ihr! Nicht jetzt! ſtieß er rauh hervor.„Verſtehen Sie denn nicht, daß ich an Glück nicht denken darf, wenn Ehre und Exiſtenz auf dem Spiele ſtehen? Daß es keine Wahl mehr gibt? Ja— ich habe daran gedacht! Aber ich werde es auslöſchen in mir. Alles auslöſchen— ich brauche kaltes Blut—“ Auf ſeiner Stirn ſtanden Schweißperlen. Mit einer zornigen Bewegung wiſchte er ſie ab. a Dann ſagte er plötzlich mit ruhiger, leiden⸗ ſchaftsloſer Stimme: Sprechen wir von dem, was geſchehen muß. Sie ſind mein Freund, Ehlert, ich fühle es. Wollen Sie mir nun bei⸗ tehen?“ f i 5„Von ganzem Herzen! Was ſoll ich tun?“ „Sie haben vermöge Ihrer Stellung im Fliegerklub Beziehungen zu den Tagesblät⸗ tern. Ich habe mich um derlei nie bekümmert — und jetzt brauche ich ſie.“ f „Sie wollen eine Richtigſtellung der Notiz einrücken laſſen?“ 3 „Nein. Mehr! Ich wünſche, daß morgen chon in den Zeitungen der Termin meines luges bekannt gegeben wird. Die Anmel⸗ ——— 1 rr bereits getroffen ſind, in etwa einer Woche in Neapel aufſteigen.“ 8 „So bald ſchon?“—— „Worauf ſoll ich warten? Um acht Uht wird meine Anmeldung im Klub liegen, und ich ſelbſt werde auf der Reiſe nach Neapel ſein. Meßner und zwei Monteure werden mich be⸗ gleiten. Das Wetter ſoll ja gottlob auf„Be⸗ ftändig“ zeigen. Wenn nicht, müßte der Auf⸗ ſtieg eben um einen Tag verſchoben werden. Wer wird als Zeitmeſſer fungieren?“ 5 5 „Ich, wenn es Ihnen recht ißt!“ g i Natürlich. Ich will Ihnen auch gleich ein paar Depeſchen mitgeben für Neapel und Tu⸗ nis, damit alles ſicher klappt.“ Er ſetzte ſich an den Schreibtiſch und be⸗ gann haſtig zu ſchreiben.„So,“ ſagte er nach einer Viertelſtunde,„hier haben Sie alles Und nochmals Dank für alle Freundſchaft, die S' mir ſtets bewieſen haben!“ ö Er drückte Ehlert die Hand. Dieſer ſuchte Aa Bewegung vergeblich ganz zu unterdrük⸗ en. ö „Bah, das klingt wie Abſchied,“ ſagte er dann, gewaltſam lächelnd,„und wir wollen doch nur annehmen, daß alles glänzend ge⸗ lingt. Ihr„Märchenvogel“—“ ö „Ja, ich hoffe, er wird beweiſen, aß er keinerlei Gebrechen hat und ſeinen Namen der⸗ dient. Unter all den Wundervögeln, die die, Lüfte heute durchſegeln, ſoll er der erſte, wirk⸗ liche„Märchenvogel“ ſein! Nicht um meinet⸗, ſondern um ſeinetwillen hoffe ich, Sieger zu werden!“ Hoffte er es wirklich? Er wußte es ſelbſt, nicht. Als er, allein geblieben, wieder durch, die kahlen Zimmer ſchritt, in denen jetzt Däm⸗ merung lag, war nichts von Siegerhoffnung auf ſeinen bleiben, ſchwermütigen Zügen. Er dachte an Dora. f Sollte er ihr noch einmal ſchreiben und die neue Sachlage erklären? Es würde ihnen beiden doch nicht viel helfen. g dungsfriſt beim Klub beträgt 24 Stunden. D ach kann ich, da der Apparat transport f Eine namenloſe Sehnſucht nach ihr 3 äh in i V 5 ... kenhand. Es zitterte ſo Sturz in die Unendlichkeit des Raumes, und das kleine Sternlein würde Sie hob den Kopf d ein Wort blüh Mutter. Sie ſah ſee⸗ Da ſaß ſie nun wieder in der Vitrine. re Ihre Hände waren ſo weiß wie ehe, ſtrömte Ein paar Kirſchbaumblätter um die dann plötzlich ſeit Jahren nichl Denn weiſe werden heißt ſich ergeben, ſpringt Händen. Die ſcheu gewordenen Vög⸗ Manchmal fan⸗ allher aus denen der große O jal in einer Mittagsſtunde mit nach dem Herzen, um ſeinen ſich irgendein Dämon, dann liggeſprochenes. Da hingen tief in den blauen leine Altersöde, Denn alles blühte Pſalter. ſondern einen Schritt zurück. Ihre Augen Dann ka⸗ Es gab eine Tagesſtunde, wurden. rade dieſe Zeit. Oder auf ihrem Fenſterbrett beſucht,— Und die zog die Feuerfahnen langſam ſangen die metallener Der Turmhahn reckt Aber des Wal angſtvoll darin. Ein zerſtäuben. Nein Zukunft war ſein. nicke 1 Lichtlein ſein. Däs iſt der Sterne hehrer Beruf. Ein Schwalbenzwitſcher perlte aus dem Neſt über dem Fenſterflügel, und das alte Fräulein ging, wie von einer treuen Hand geführt, zur Und nun das Sonderbündelchen. es iſt und wieviel es doch birgt an Wonne und Weh. Es ſpricht in ihr: nein, Weh nicht mehr! Weh wird Weisheit, Hand der herben Lebensſchweſter gingen, deren Name Entſagung heißt. a Der Weg war ſo unſagbar weit, und ſoviel ſtilles Herzbluten in den Stunden der Raſt do die Sehnſucht nach dem, der den Namen Maria zu kränzen wußte Die Roſen leuchten immer noch! Hand iſt ja ſo kalt— Entſagung. Darum wer⸗ den ſie mir nimmer welken.. Sur Begründung des Chriſtentums in Deutſchland“ Nur wenige Jahrhunderte der Weltgeſchichte— haben eine ſo nachhaltige, folgereiche, g großartige Umwälzung hervorgebracht, wie die des Uebergauges von der antiken Welt zur mo— dernen, wenige ſind ſo wichtig für die Entwick⸗ lungsgeſchichte des menſchlichen Geiſtes wie ge⸗ Damals Wurf für die Zukunft romaniſcher, germaniſcher und ſlawiſcher Reiche geſchehen. gen der Verwirrung und Zerrüttung bloß die große Länderausteilung, die Verloſung des herrenlos gewordenen römiſchen Erbes ge⸗— ſchehen, ſondern es haben einer neuen Welt ſo beſtimmt, ſo entſchieden ge— bildet, daß von nun an ganz ardere Geſetze der Entwicklung zu gelten haben, und die Ueberliefe⸗ rung der früheren Univerſalmonarchie und der griechiſch⸗römiſchen Bildung nur mehr anregend und fördernd, aber nicht mehr allein beſtimmend zu wirken vermögen. wirrung die Beſonnenheit, in der Auflöſung den kräftigen Beſtand, in der überflutenden heit den ſittlichen Nachdruck, in der Verweltlich⸗ ung die höhere Richtung dem gehörte nicht allein die Gegenwart, auch die *) Dieſer kurze, wurde 1845 von dem jungen Hiſtoriker von Schlözer, dem ſpätern Geſandten beim Hei⸗ ligen Stuhl, niedergeſchrieben. f 8 Des Kranken einſame Stunde. 5 Von Heinrich Perreyve. Eines der troſtvollſten Bücher für Kranke iſt das Bändchen„Der Tag des Kranken“ von Heinrich Perreyve. Neu dargeboten von Otto Eith(gebunden G.⸗M. 3.70). Der Verlag Herder in Freiburg hat uns in entgegenkommender Weiſe geſtattet, ein Ab⸗ ſchuittchen daraus zu entnehmen. Noch ſchwerer als die Stunde des Erwachens iſt für den Kranken die Stunde, da der Abend ſich neigt und die Nacht beginnt. Unter Tags umgibt den Kranken doch immer die wohl⸗ tuende liebliche e derer, die ihn pflegen: man beſchäftigt ſich mit ihm, ſucht ihn zu zerſtreuen, man lieſt ihm vor oder erzählt etwas Erheiterndes und lenkt 110 von ſeinem Elend ab. Aber wenn es Nacht wird nimmt dieſer Beiſtand ein Ende, und der arme Kranke bleibt allein. Alle Kranken wiſſen, wie bitter dieſe letzte Abendſtunde chmeckt, wo die ſonſt ſo treue Liebe ihre letzten Vorkehrungen ür die Nacht trifft und dann den Kranken angeſichts einer eihe von ſchlafloſen Stunden mit dem zitternden Nachtlicht allein läßt.... Was ſoll ich ſagen, chriſtlicher Kranker, um dir dieſe bittere Stunde leichter zu machen? Welche Wee ſoll ich Fel, e um deinen 1 ee Geiſt zu beruhigen Mein Chriſt, es gibt gar viele Schmerzen, für deren höchſte Grade ich nur eine einzige Hilfe auf Erden weiß, und dieſe letzte, aber ſtets mächtige Hilfe fließt aus der Paſſion unſeres Erlöſers Mein Chriſt dt dich, der Nacht Au grollen, weil ſie dir einliche Schlafloſigkeit und unſelige Aufregung bringt. Sieh u ihr vielmehr eine hehre, heilige Zeit. Denn gar oft hat Gott ſie gerade auserwählt, ſeine Zeit zu ſein. Es war u a le als die Engel im Glanze himmliſchen Lichtes frohlockten:„Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede den Menſchen auf Erden, die eines guten Willens ſind.“ Mitten in der Nacht ward das Gotteskind zu Bethlehem geboren. Es war zur Nachtzeit, da Jeſus N 5 Jünger dem Schlafe überließ, während er ſelbſt einſam betete. Es war zur Nachtzeit, als Jeſus durch den Ruf der Jünger: 5 1 N ein Kieſenwerk er von Lavendelduft. Gin in blaues Die Lampe ſchlug das hauptete. Da iſt ſie wieder die ſchöne in der Lindenlaube Welt bidete. entgegen binweggleiten konnte. die windige Hcar⸗ — das war der Kreislauf, Wie klein wenn wir willig an dei mit den Roſen der Liebe, De ne lien, nach den furchtbaren, Es gibt Es gibt um das and Ueberwachung haltend. wahrhaft iſt der entſcheidende In dieſen Ta⸗ iſt nicht ſich die Grundlagen dals in die Barbarei zuließ. wirkungen, Wer damals in der Ver. Wild⸗ D f 6 mme haden im eln lie, Siallen au eaten, an Ponte, en der lſten, Italien und Sizilien, am Pontos, an der lalliſchen und afrikaniſchen Küſte für ein ſolches ˖ et, daß ſie es nicht ohne Bei⸗ ilſe der Götter zu unternehmen wagten. Das rakel zu Delphi, welches die für die Helleni⸗ 716 der Welt ſo einflußreiche eitete, hat dadurch jenen gewalti Aus einem metallbeſchlagenen Käſtlein 86 ch gewaltigen eine Welle ſchmales Päckchen Briefe laa darin. eidenband gebunden. große gelbe Auge auf. Briefe und Bilder gleiten durch des alten Fräuleins Hände. Frau mit dem tiefgezogenen Scheitel, über das Buch gebeugt wie damals des Heimgartens. Und der Vater iſt da und hu gar keinen ſchmerzhaft verkrampften Mund. Nug ihr auch die eigene Jugend Das alte Fräulein meint, ſchleife dem Wildfang zurechtziehen zu müſſen⸗ Und Brieſblätter kniſtern, entglitten den welken Nein, totes Papier iſt das nicht. Es iſt ein Kommen und Gehen darin, ein Grüßen und Wandern, ein Finden und Verlieren, ein Kränzen und Segnen von lieben Händen, über. Koloniſation ſegründet, den es bis zu ſeinem plötzlichen Ver⸗ tummen im Anfang der chriſtlichen Aera be⸗ Die Begründung der chriſtlichen Zivili⸗ lation bedurfte keines Orakels. Sie hatte ihre Unordnung und Leitung bereits in jenen An⸗ talten gefunden welche eben einen Hauptunter⸗ ſchied zwiſchen der chriſtlichen und der antigen Alle alten Staaten waren einem trengen Naturgeſetz unterworfen, das ſich in zewiſſen Formen ausſprach, über die Niemand Ariſtokratie, demokratie, Pöbelherrſchaft und dann im gün⸗ ſtigſten Fall Tyrannei eines glücklichen Feldherrn innerhalb welchem Damit hatte Königtum, ſich alles politiſche Leben bewegte. das eine Volk ſeine Rolle ausgeſpielt, die Sie⸗ geslaufbahn eines andern begann. ſehen wir neue Grundlagen und daher eine län⸗ gere Dauer der Stäaten. Das weltliche Prinzip treten einander gegenüher— ſo wird die Wurzel der Tyrannei! entfernt. Ein neuer Leitſtern des Lebens leuchtet den Völkern. Gegenüber der Imperatorenkunſt erhebt ſich der Widerſtand der Päpſte Innocenz 1. und Gregor 1. Dazu tritt ein neues Element. Was Cäſars Legionen nicht vermocht hatten, das brachte dieſe neue Lehre zuſtande, die Ueberwäl⸗ tigung des freien Germanien, die Urbarmachung der Sümpfe, den Bau feſter Wohnungen, die Umwandlung der Sitten ſeiner Bewohner. Von England aus wurde auf den Konti⸗ 0. 5„nent und deſſen Ziviliſation gewirkt. Als das alte Fräulein die Bilder und ver- gilbten Briefe wieder ſorgſam bündelt und ihrer Truhe zurückſchenkt, gihen ihre zitternden Fin⸗ 5 zer noch einmal darüber hin wie über ein Hei⸗ Denn dies weiß ſie: keine Armut, wenn wir das alte Herz an den Erinnerungen wieder aufblühen laſſen. wenn unſere Liebe Kleinſte ſich rankt, denn jedes Ding hat ſeinen Jetzt aber geiſtliche und von Byzanz Als Ita⸗ zerſtörenden Gotenkriegen eine Beute der Longobarden wur— de, als dieſe Rom bebrohten und das Erzkloſter des heiligen Beneditt. Munsscaſſine, von wo aus das Abendland einen ungemeinen Impuls er⸗ hielt, in die Hände der raubgierigen Scharen ge— fallen war, als ſomit die Hoffnung einer Ueber⸗ wältigung der furchtbarſten Barbarei auch dem Mutigſten entſinken mußte, da ſandte in denk- würdiger Stunde, die Geſchicke Germaniens in die Hand nehmend, Papſt Gregor den Benediktinerabt Auguſtin mit wenigen Brü⸗ dern zur Bekehrung der Angelſachſen nach Eng⸗ land, dieſe Miſſion unter fortwährender Aufſicht der Große Das Chriſtentum hatte ſich ausgebildet, hatte die Feuerprobe römiſcher Verſolgung beſtanden, Es wollte ſich nun nicht mehr den einzelnen Na⸗ tionen anpaſſen, ſich von ihnen formen ſondern trat ihnen mit der Frage entgegen: ob auch ſie in den allgemeinen Bund Staaten, in die respublika chriſtiana eintreten, ob ſie um den Preis der höheren Güter des Le— bens die natürliche und ungebändige aufgeben, ob ſie ſich einem geiſtigen Prozeß, ei⸗ nem wirklichen und wahren Fortſchritt überlaſſen wollten, der, einmal begonnen, keinen Rückſchritt ziviliſierter Ward dieſe Frage bejahend entſchieden, ſo entſtand nun eine der intereſſanteſten welche die Geſchichte kennt— der Austauſch der Anſorderungen einer höheren und allgemeinen Ordnung der Dinge mit den For⸗ derungen der Nationalität und der bei den ein⸗ zelnen Stämmen mit ihrem Entſtehen herange⸗ wachſenen politiſchen Einrichtung. 8.9 Gelegenheit zur hl. Belcht gegeden, zugleie auch wegen des Herz- Jeſ„ da morg keine Beichtgelegenheit iſt. Für die Püger wiltd um 4.20 Uhr die hl Komunlon ausgeteilt. Die Abfahrt am Staatsbahnhof nach Lampert⸗ heim erfolgt 5.14 Uhr In Lamperthelm, wo man über eine Stunde Aufenthalt nehmen muß, iſt um ¼6 Uhr eine hl. Miſſe im Schweſtern⸗ haus Ankunft in Gernsheim um ½8 Uhr. * Von einem Vorfall, der ſich geſtern Vormittag auf der Chauſſee zwiſchen Weinheim und Viernheim zugetragen hat, weiß ein Leſer unſeres Blattes folgendes zu berichten: Ein Landwirt aus Viernheim kauſte in Reiſen i. O. eine großträchtige Kuh. Unterwegs machte die Kuh ihren Begleitern dadurch Schwierigkeiten, daß dieſe auf offener Straße kalbte. Hilfs⸗ bereite Männer waren ſofort zur Stelle. Nach einer Stunde ging es mit Kuh und Kalb frohgemut dem heimiſchen Stalle zu. * Großer Republikaner ⸗Tag in Ladenburg. Der am Sonntag, den 5. Juli l. J. angeſetzte republikaniſche Tag des Gaues Heſſen in Darmſtadt wurde, da am kommenden Sonntag der Gau Baden in Ladenburg ſeinen großen republikaniſchen Tag abhält, auf Mitte September d. J. verlegt. Ein großer Republikaner ⸗ Tag von gewaltlgemAusmaße wird der kommende Sonntag in Ladenburg werden, da allein Mannheim mit 1500 Mann vertreten ſein wird. Hervor⸗ ragende Reichtagsabgeordnete und bedeutende Führer des Volkes ſind neben anderen prominenten Perſönlichkeiten als Redner gewonnen. wuchtige Kundgebung ſoll die ganze Feier ablegen als Bekenntnis des geſamten freiheltliebenden ſchaffenden Volkes zum demokratlſchen Volksſtaat. Auch die Vlernheimer Reichsbannergruppe hält an dieſem Tag nicht Gewehr bei Fuß und hat, wie wir hören, ihr Erſcheinen zugeſagt. 8 * Bensheim, 30. Juni. Geltern wurde in der hieſtigen Taubſtummenanſtalt in aller Stille eine Fortbildungsſchulklaſſe für Taubſtumme eröffnet. Es iſt dieſe ſegenstelche Elnrichtung, wohl die erſte in Heſſen, beſtimmt, den ſchul⸗ entlaſſenen Taubſtummen die Möglichkeit zu geben, für ihren Beruf, ihr Gewerbe auch in den Füchern der Fortbildungsſchule die nötigen Kenntniſſe zu erwerben, während die Teilnahme an den zeichneriſchen Fächern, wie bisher an der heimat⸗ lichen Gewerbe- oder Fachſchule erfolgen kann. Der Unterricht wird an einem Wochennachmittag durch Lehrkräfte der Taubſtummenanſtalt in den Räumen der Anſtalt abgehalten. Der Beſuch iſt für dieſes Jahr noch freiwillig, wird aber in Bälde pflichmäßig werden. Literatur. Die von allen erhoffte Rückkehr Amundſens von ſeinem abenteuerlichen Nord⸗ polfluge iſt zur Wirklichkeit geworden. Vom Flugzeug aus hat die Expedition intereſſante Teile der überflogenen Polarlandſchaften in photographiſchen Aufnahmen feſtgehalten, deren Wiedergabe in wohlgelungenen Kupfertiefdruck⸗ bildern ſich die neu erſchienene Nummer(26) der Illuſtrierten Zeiiſchrift„J. 3.“(Ver ⸗ lagsanſtalt Ringier, G. m. b. H., Stuttgart) in dankenswerter Weiſe zur Aufgabe gemacht hat. Auch auf die anderen aktuellen Ereigniſſe der letzten Tage, wie die Europa⸗Wettkämpfe im Berliner Stadion, die internationale Po⸗ Einfluß laſſen, Freiheil Wechſel⸗ zu bewahren wußte, gedankenreiche Ueberblia Kurd Für diejenigen, die mor en „ Gernsheim fahren, iii heute mer geweckt, dem Wind und den Wellen gebot und eine große Stille eintrat. Es war zur Nachtzeit, als Simon Petrus und ſeine Ge⸗ noſſen arbeiteten und die Netze auswarfen, ohne etwas zu fan en, bis endlich der Morgen dämmerte und Jeſus am Ufer erſchien und ihnen gebot:„Fahret hinaus in die Tiefe und 1 eure Netze aus!“ Alsdann zogen ſie eine Menge Fiſche eraus. 5 Es war zur Nachtzeit, da der reiche Nikodemus Jeſus auf⸗ ſuchte und der göttliche Meiſter, voll Nachſicht mit der Schwäche des menſchenfürchtigen Mannes, ihn in ſeiner göttlichen Lehre unterrichtete. Es war zur Nachtzeit, als der Herr die Seinen um ſich ſam⸗ melte, mit ihnen das letzte Abendmahl hielt und ihnen ſein Fleiſch zur Speiſe und ſein Blut zum Tranke reichte. Es war zur Nachtzeit, als Jeſus mit ſeinen Jüngern an den Olberg ging und ihnen ſeine letzten Geheimniſſe offenbarte, dann mit zum Tode betrübter Seele betete und zur Erde nieder⸗ iel, während uin Ange ihn ergriff und Tränen und blutiger ugſtſchweiß ſein Angeſicht überrann, bis ein Engel kam, um ihn zu ſtärken. 5 Es war zur Nachtzeit, da der Herr vom Grabe glorreich auferſtand. a Es war zur Nachtzeit, als die Jünger verſammelt waren und acht mitten unter ihnen erſchien und ſprach:„Friede ſei mit euch! Nachtzeit war es, als Petrus im Gefängnis den 1 Engel des Herrn vor ſich erblickte, der ihm die Feſſeln löſte. Nachtzeit war es, als das vom Sturm zerbrochene Schiff, auf dem Paulus ſich befand, in die Tiefe des Meeres zu ver⸗ inken drohte und ein Engel dem Paulus die Botſchaft brachte, aß niemand zu Grunde gehen würde. ur. trugen die erſten Chriſten die glorreichen Leiber der Märtyrer in die Katakomben, legten ſie in ihre engen Ruheſtätten und gruben mit eiliger Hand eine Palme in den Stein. Zur Nacht war es, als die Märtyrer im Traum 250 5 den Glanz der ewigen Herrlichkeit ſchauten und himmlische tim⸗ men vernahmen, um dann als Beute der wilden Tiere ins Amphitheater hinabzuſteigen. In der 10 brachten die Diakonen den Gefangenen und Kranken die heilige Kommunion. Lokale Nachrichten. Viernheim, 1. Jull. lizeiausſtellung in Karlsruhe uſw. wird in Wort und Bild die Aufmerkſamkeit der breiteſten Oeffentlichkeit gelenkt. Und der über die Ta⸗ gesereigniſſe hinausgreifenden Unterhaltung dienen wieder in bewährter Weiſe gute ſchrift⸗ „Wallfahrt nach Maria⸗Einſiedel. mit der Bahn nach von 5—7 und von Auslandes. Durch nächtliche Vigilien pflegten die erſten Chriſten ole höchſten Feſte des Jahres vorzubereiten. Nachtzeit iſt es, wenn die Buße wacht und die barmherzige Liebe wirkt. Nachtzeit iſt es, wenn der Fleiß der Armen ſich müht und die Geduld des Kranken ſich bewährt. Nachtzeit iſt es, wenn Gottes Engel über eine volkreiche Stadt hinſchwebt und neben dem tollen Treiben und dem Sündentaumel der Gottloſen das Gebet, den Kampf und Sieg einer reinen, ge⸗ rechten Seele bemerkt und dieſer einen pia anima, dieſer frommen Seele zulieb der ungeheuren Stadt Schonung zu⸗ wenden darf. O ihr chriſtlichen Nächte! Wie unvergänglich iſt euer Wert! Wie ſühnt ihr die Nächte des Mißbrauchs und der Sünde! Wie⸗ viel Segen bringt ihr der ganzen Welt! Gott waltet in euren Stunden! Fur Kranken aber, denkt an die Beiſpiele und den Wert der chriſt ichen Nächte, wenn ihr ſchlaflos auf eurem Lager lieget, und„erhebet eure Hände in der Nacht zum Heiligtum und preiſt den Herrn!“(Pf. 133, 2.) Nehmet Anteil an ſener Anbetung Gottes, welche die Bewohner des Himmels ihrem Schöpfer und Herrn entrichten:„Sie haben keine Ruhe Tag un Nacht und rufen: Heilig, heilig, heilig iſt Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da iſt und der da kommen wird!“ Iffb. 4, 8.)—„Und die Nacht wird helle wie der Tag, und Finſternis iſt ſoviel wie Licht“(Pf. 138, 12). Ein beſonderer 15 der Krankennacht iſt die geiſtliche Kommunion,„Die heilige Hoſtie iſt der ſtille Geiſtermond, der ihre Finſterniſſe teilt, lichtet und heiligt. Wenn der Schlaf unſer Auge flieht, oder Sorgen am Herzen nagen, oder Schmer⸗ en den Körper foltern, oder entſetzliche Verſuchungen uns an⸗ chleichen: ſuchen wir doch in der geiſtlichen Kommunion An⸗ di ihn, und die Nacht wird eine heilige Nacht werden; ie Macht der Finſternis wird uns nichts anhaben können, unſere Ruhe und unſere Unruhe, unſer Schlummer und unſer Herzenskummer wird begnadet werden 2 7 die Berührun mit ihm.... Ein N tiger Gedanle an ihn und ein 0 aus der Tiefe der Seele:„Komm, Herr Jeſus, komm!“ das if eine geiſtliche Kommunion und vereinigt uns mit ihm. Laſſen wir dieſes„Komm, Herr Jeſus, komm!“ recht oft aus unſerer Seele aufſteigen, bis es verhallt in dem Sterbensſeufzer: „Komm, Herr Ab. komm!“(Keppler.)„Und keine Nacht wird mehr ein“(Off. 52, 5 2 ſtelleriſche und auch ethnographiſche Beiträge aus Leben und Natur des nahen und fernen U Ua Auuuuen Aa AItscülers 4 1 Einzelnadare 1500 bringen wir in unseren zahlreichen Verkaufsstellen teils 8 unter Feubriepreis un eat — Erstfglussige Fabrifafſeĩ?7évꝛͥA0 Serie I Serie III[ Serie IVI Serie M. 6 Mk. 1* Mk. 83 Mk. 9* klegante Damenschune] Hochelegante Damen- ld Hofen In elegante Herrenstiefel Und-Fflefel Schuhe und-Iflefel Sabensfiefe'! facheleg hamenlaceschule eee 2000 Paar Nunsfer- c 5 kann abgeladen werden. 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In der Einleitung verlangt die Botſchafterkonferenz, daß die deutſche Regierung die in der Anlage folgende „Neufaſſung der Begriffsbeſtimmung zur Un⸗ terſcheidung ziviler und militäriſcher Luftfahr⸗ zeuge“ gewiſſenhaft zu befolgen habe. Die Anlage bringt dann neun Regeln zur Unter⸗ ſcheidung ziviler und militäriſcher Luftfahr⸗ zeuge, das heißt, es wird feſtgeſetzt, welches Flugzeug als militäriſch anzuſehen und des⸗ halb für Deutſchland verboten iſt. Danach gilt als militäriſches Flugzeug jeder Einſitzer mit mehr als 60 PS. Motorenleiſtung, jedes Flugzeug, das ohne Führer fliegen kann, jedes Flugzeug, das gepanzert oder geſchützt oder zur Aufnahme irgend einer Bewaffnung ein⸗ gerichtet iſt, jedes Flugzeug, das eine Anlage⸗ vorrichtung enthält, die geſtattet, die Motoren⸗ leiſtung zu erhöhen, ferner jede Anordnung, die die Anlage ziviler Flugzeuge an militä⸗ riſche Zwecke erleichtert und ſchließlich jedes Flugzeug oder jeder Motor, die mit einer An⸗ ordnung verſehen ſind. Die Steighöhe der Flugzeuge wird in Regel 4 feſtgeſetzt. Die Höchſtſteighöhe beträgt 4000 Meter. Regel 5 ſetzt die Geſchwindigkeit in 2000 Meter Flug⸗ höhe auf 180 Kilometer in der Stunde feſt. Regel 6 iſt von geringerer Bedeutung. Regel 7 ſetzt die Ladung jedes Flugzeuges einſchließ⸗ lich Führer, Motorengewicht und Inſtrumen⸗ ten auf 900 Kilogramm feſt und beſtimmt be⸗ züglich der Luftſchiffe, daß a) ſtarre Luftſchiffe einen Inhalt von 30 000 Kubikmeter, b) halb⸗ ſtarre Luftſchiffe einen Inhalt von 25 000 Ku⸗ bikmetern und c) unſtarre Luftſchiffe einen Inhalt von 20 000 Kubikmetern nicht überſtei⸗ gen dürfen. Regel 8 lautet: a) Ueber Fabriken, die Luftfahrzeuge irgend welcher Art herſtel⸗ len, ſind Liſten zu führen. Die deutſche Regie⸗ rung hat dem Garantiekomitee Nachweiſe der Einfuhr und der Ausfuhr für alle Flugzeuge und alles Fahrzeuggerät mit allen Einzelhei⸗ ten, die das Komitee verlangt, zu beſchaffen. b) über alle Flugzeugführer und Flugſchüler und alle Flugzeuge einſchließlich der zur Aus⸗ fuhr gebauten fertiggeſtellten oder im Bau befindlichen ſind Liſten zu führen. c) Alle Li⸗ ſten ſind in der Form zu führen, die das Ja⸗ rantiekomitee verlangt. Sie müſſen von der deutſchen Regierung vierteljährlich dem Ko⸗ mitee übergeben werden. d) Um zu vermeiden, daß das Garantiekomitee ein neues Luftflug⸗ zeug oder Motorenmuſter nach dem Bau zer⸗ ſtören muß, ſind ihm die Unterlagen einzurei⸗ chen. Regel 9 erklärt, die Zahl der Fluazeuge und Motoren und die Menge der Luftfahr⸗ zeuggeräte einerſeits, die Zahl der Flugzeug⸗ führer und Flugzeugſchüler andererſeits darf den angemeſſenen Bedarf der zivilen Luftſchiff⸗ fahrt in Deutſchland, wie er im Garantiepakt ſeſtgeſetzt iſt, nicht überſteigen. . Die Erregung über die Luftfahrtnote, Berlin, 30. Juni. Der Inhalt der heute veröffentlichten Botſchafternote betreffend die Be⸗ ſchränkung des deutſchen Luftfahrzeugbaues hat hier das größte Aufſehen erregt. Die Note wird in den Abendblättern der Berliner Zeitungen eingehend kommentier. Selbſt die maßgebenden Linksblätter unterziehen die Note einer durchaus abfälligen Kritit und betoͤflen, daß damit eine weſentliche Verſchlechterung für die bisher für Deutſchland geltenden Luftfahrtsbeſtimmungen Ganz allgemein wird ausgeführt, daß die 9 eine Verſchärfung der Verſailler Beſtimmungen bedeute und auch in den Linksblättern wird klipp und klar geſagt, daß es ſich mit dieſen neuen Forderungen um eine ganz dur tige„Indn ſtrieſpionage“ handle. ee e Die„Voſſ. Ztg.“ ſtellt insbeſondere die letzte Beſtimmung der Note als eine Ungeheuerlich⸗ keit dar und ſagt:„Dieſe Beſtimmung bedeutet, wenn ſie praktiſch ausgeführt wird, wie ſie es theoretiſch zuläßt, eine willkürliche Drotſelun⸗ des deutſchen Flugverkehrs und vor allem des Sportfluges. Der„angemeſſene Bedarf“, den Deutſchland braucht, wird in das Ermeſſen des Garantiekomitees geſtellt.“ Das„B. T.“ betont gleichfalls, daß durch die Bagel 8„eine Induſtrieſplonage in jeder Form bie liter wird“. Das Blatt betont, ebenſo wie ie„Voſſ. Ztg.“, daß die vorllegenden Beſtim⸗ mungen der deutſchen Luftfahrt Feſſeln auferle⸗ die ſie aus jeder internailonalen Ronkurrenz Die„Germania“ ſchließt ihre Betrachtung mit der Feſtſtellung, daß auch die neue pte der Bot⸗ ſchafterkonferenz nicht den Geiſt atme, der nötig wäre, um ein beſſeres Verhältnis zwiſchen den ehemaligen Kriegsgegnern zu ordern. Nur das Organ der Sozic demokratie, der „Vorwärts“, enthältſich bisher noch eines Kom⸗ mentars, gibt zunächſt nur die Auffaſſung von ſachverſtändiger Seite wieder, behält ſich aber eine ausführliche Würdigung der Note ſeinerſeits vor. Die volksparteiliche„Zeit““ das Organ des Außenminiſters, ſtellt ſeſt, daß es ſich in de Note um eine außerordentlich weitgehende neue Er— ſchwwerungsbeſchränkung unſerer Luftfahrt hau. delt und um den Verſuch der Auferlegung neuer Verpflichtungen, die in den bisher gültigen Be⸗ ſtimmungen nicht die geringſte Begründung ſin— den. Der Kommentar der„Zeit“ ſchließt:„Es iſt der reine Hohn, wenn man uns etwa zumu⸗ ten wollte, dieſe Note als eine Anpaſſung der Beſtimmungen an den techniſchen Fortſchritt auf zufaſſen. Es handelt ſich viele er um einen neuen Verſuch, den Bau von deutſchen Flugzeu— gen und die Betätigung Deutſchlands an der Luftſchiffahrt noch unter die Grenzen herabzu— drücken, die uns bisher durch Gewaltanwendung gezogen worden ſind. Man möge ſich auf der Gegenſeite darüber nicht im Unklaren ſein, daß kein Volk der Erde, am allerwenieſten das tech— niſch und induſtriell ſo hoch entwilalte deutſche Volk ſich eine derartige Behandlung gefallen laſ— ſen wird.“ Selbſtverſtändlich nimmt die Rechtspreſſe in allerſchärfſter Form gegen die Botſchafternote Stellung und bezeichnet ſie als ein„Dokument des ungebrochenen Kriegsgeiſtes der Siegerſtaa⸗ ten, als einen Schlag ins Geſicht aller Friedens— freunde, die in der Beendigung der fortgeſetzten Demütigungen Deutſchlands die einzige Mög— licheitk erblicken, zu einem wirklichen Frieden zu gelangen.“ * Vie Frage des Ueberfliegens deutſchen Gebietes. Berlin, 30. Juni. Eine Berliner Nachrich⸗ tenagentur erfährt zu der„Matin“-Meldung über die angeblich erzielte deutſch-franzöſiſche Vereinbarung wegen des Ueberfliegens deut⸗ ſchen Gebietes auf der Strecke Paris—Konſtan⸗ tinopel aus Luftfahrerkreiſen: Mit den„Ver⸗ einbarungen“ ſei anſcheinend die jüngſte Note der Botſchafterkonferenz gemeint, die der deut⸗ ſchen Luftfahrt neue ſchwere Beſchränkungen auferlegen will. Den deutſchen Behörden ſtehe das Recht zu, unbefugt über deutſches Gebiet fliegende Luftfahrzeuge gewaltſam zur Lan⸗ dung zu bringen. er- U Die deutsch⸗ französischen irtschaftsver handlungen. Vor Abbruch der Verhandlungen? Berlin, 1. Juli. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent des„Berl. Lok.⸗Anz.“ berichtet, daß heute vormittag um 11 Uhr eine wichtige Beſpre⸗ chung zwiſchen Trendelenburg und dem franzöſiſchen Handelsminiſter Chaumet ſtattfinden wird, in der die Frage entſchieden werden dürfte, ob die deutſch-franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen fortgeſetzt oder ab⸗ gebrochen werden ſollen. Nach den Informa⸗ tionen des Berichterſtatters zeige man ſich auf franzöſiſcher Seite ſehr peſſimiſtiſch, während man deutſcherſeits noch nicht alle Hoffnung aufgegeben habe, heute vielleicht doch noch einen Weg für einen Ausgleich zu finden. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten ſeien haupt⸗ ſächlich darin zu ſuchen, daß Deutſchland nur einen autonomen Zolltarif kennt, während Frankreich einen oberen und einen unteren Zolltarif anwendet. Da Deutſchland außer mit Frankreich auch mit anderen Staaten auf Grund der Meiſtbegünſtigung Zollverhandlun⸗ gen führe, ſo habe es bedeutend vielſeitigere Ausfuhrintereſſen als Frankreich. Außerdem betonten die Franzoſen dawornd, die deutſchen Zugeſtändniſſe ſeien im Verhältnis zu den Ihren gering.— Sollte es heute wirklich zu einem Abbruch, oder, was warſcheinlicher ſei, zur Unterbrechung der Verhandlungen für mehrere Monate kommen und der vertrags⸗ loſe Zuſtand fortdauern, ſo könnten nach Mei⸗ nung des Blattes auch auf politiſchem Gebiete Schwierigkeiten entſtehen, deren Tragweite ſich 1. Augenblick noch gar nicht überſehen laſſen. Beſonders dürfte dies in der Sicherheitsfrage der Fall ſein, worin Frankreich unbedingt an dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund Aalthäl einer Löſung all dieſer Fragen t. Vo 22 Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe. Die emſpaluize Petitzette koſtet 25„ die Reklamezeil: abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Gaerne a Noi. Inſerate müſſen bei Aufgabe beza l werben, mit Ausnahme derjenigen, dſe in(ld. Rechnung ſtahen Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim vorher.— (VBiernheimer Bürger⸗ Zig. — Viernh. Volksblatt) 60 Pig., bet Wiederholun en vormittags 8 Ur, großere“ Artikel einen Tag 55 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſir, 38 Donnerstag, den 2. Juli 1925 3 dcn id 8 42. Jahrgang auf einer internationalen Konfere Teilnahme Deutſchlands dne nicht ernſtlich geſprochen werden. Deutſchland und Polen. Ein polniſcher proviſoriſcher Handels vertrag mit Deutſchland? a 5 Warſchau, 1. Juli. Einer bisher unbeſtä⸗ tigten Meldung der polniſchen Telegraphen⸗ agentur zufolge ſoll die polniſche Delegation in Berlin Weiſung erhalten haben, einen pro— viſoriſchen Handels vertrag mit der deutſchen Regierung auf der Grundlage ene materieller Gegenſeitigkeit abzuſchlie⸗ zen. Vorgeſtern begannen in Berlin die Arbei⸗ ten einer gemeinſamen deutſch-poln. Kommiſ⸗ ſton zur Prüfung der von deutſcher und pol⸗— niſcher Seite vorgebrachten Entwürfe eines proviſoriſchen Wirtſchaftsabkommens u. Auf⸗ ſtellung einheitlicher Richtlinien für das Pro⸗ viſorium. Da trotzdem die polniſche Regierung die Einfuhrverbote hat in Kraft treten laſſen, ſo werden entſprechende deutſche Gegenmaß⸗ nahmen einſetzen. Die Stellung der beiderſei⸗ tigen Handelsreiſenden ſoll geregelt werden und für die Dauer des Proviſoriums ſoll Deutſchland die Meiſtbegünſtigung erhalten. Die Einfuhrverbote will die polniſche Regie— rung aber lediglich auf dem Wege von einzu⸗ räumenden Kontingenten abſchwächen. unter mehr um die Anfwertung Berlin, 1. Juli. Der Aufwertungsaus⸗ ſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich in ſeinor Dienstagsſitzung mit der zweiten Leſung der Aufwertungsgeſetze. Der zweiten Les ſung wird ein Kompromißantrag der Regie⸗ rungsparteien zugrunde gelegt, nicht der Re⸗ gierungsentwurf mit ſeinen Ausſchußänderun⸗ gen. Abg. Keil(Soz.) Abg. Beſt(Intl.) u. Abg. Kor ſch(Kom.) bezeichnen dieſen Kom— promißantrag, der in Geſetzesfaſſung vorliegt, und die Artikel 1—6 des Aufwertungsgeſetzes in erſter Leſung erſetzen will, als eine neue Vorlage und behalten ſich vor, eventuell par⸗ tiell einzelne Teile in der zweiten Leſung einer nochmaligen Leſung zu unterziehen. Nach ausgedehnter Debatte wurden die mei— ſten Kapitel der Vorlage unter Ablehnung aller anderen Anträge in der Kompromißfaſ⸗ ſung angenommen. Die Kompromißfaſſung ſelbſt iſt von der erſten Leſung her bekannt. Nächſte Sitzung heute. Marokko. Spanien und die Marokkofrage. Berlin, 1. Juli. Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Madrid: Primo de Rivera wird 9 Tage in Madrid verbleiben und wird heute die franzöſiſche Marokko⸗Delegation em⸗ pfangen.— Der frühere franzöſiſche Miniſter Mal vy iſt geſtern in Madrid eingetroffen. Die ſpaniſchen und franzöſiſchen Unterhändler hielten geftern nur kurze Beſprechungen ab. Einige Blätter deuten vorſichtig an, daß die anbekündiate Aktion in Spanien und Frank- reich angeſichts der großen bisher ſchon ge— brachten Opfer von niemanden geſtört werden dürfe. In Madrid wird die Meldung über ein ſpaniſches Friedensangebot an Ab del Krim dementiert. In einer Rede in Segovia er— klärte der ſpaniſche König, er hoffe auf beſ⸗ ſere Zeiten, eine Aeußerung, die ſelhſtverſtänd⸗ lich als Anſpielung auf die ſchwierige Lage Spaniens in Marokko hingenommen wird. Griechenland. Die Mehrheit im Parlament für Pangolos? Athen, 1. Juli. Nach langen Verhandlun⸗ gen iſt geſtern zwiſchen Pangalos und Papanaſtaſiu ein Abkommen geſchloſſen, worden. Der neue Direktor hat ſich verpflich⸗ tet, während der bis zum 15. Oktober andau⸗ dernden Parlamentsferien alle von ihm erlaſſe⸗ nen Verordnungen einer einzuſetzenden Son⸗ derkommiſſion der Nationalverſammlung vor⸗ zulegen. Damit iſt die Mehrheit für Pangalos im Parlament gewiß. Die Unruhen in China. London, 1. Juli. Wie aus Peking gemel⸗ det wird, ſind die Schutzmaßnahmen für die Fremden in Kanton in den letzten Tagen er⸗ heblich verſtärkt worden. Ein franzöſiſches Kriegsſchiff iſt in Kanton eingetroffen. Ferner nd engliſche Truppenabteilungen in Hong⸗ ong angekommen. Für heute ſind große Kundgebungen in Hongkong berſicherungsgeſetzes, 11 der deutſchen Volkspartei über „Lausbuben“ gegenüber den Kommuniſten g braucht zu haben, g Schluß der Sitzung geſchehen. nionen des Hauſes, betr. r ſchäftsordnung beraten, über den Abg. Stimmen Dann Abänderung der 5 gaung, die eine Verkürzung der Wahlzeil und die Beſtimmung vorſieht, daß die Berufs- bürgermeiſter jetzt durch die Gemeinderäte und nden ongkong find je ein britiſches und ken es Kriegsſchiff angekommen. In ndtelegramm erklärt General Je bee ientſchloſſen, den Nachekeieg für hren, ſeine Truppen ſeien bereit, dis en letzten Mann zu kämpfen. W e Aus dem Heſſ. Landtag 9 Darmſtadt, 30. 0 Der heſſiſche Landtag hatte ſich heute eim echt lebhaften Galeriebeſuches zu erfreue uch die Kriminalpolizei war wegen der von lem Kommuniſten Galm am letzten Freitat ngedrohten Fortſetzung ſeiner Demonſtration an vertreten. Zunüchſt werden einige eiche nfragen der Kommuniſten über die Reich; tie und über die Anderung des Unfall⸗ leentcher ſowie eine kleine Am⸗ die ec nreinigung des Landgrabens im Ried dur badiſche Fabriten erledigt. Hierauf verſucht i Rahmen der Geſchäftsordnung Dr. Greiner die Haltung der Kommun ſeiner Genoſſen m letzten Freitag zu rechtfertigen, auch ſein genoſſe Galm ſchloß ſich ihm an. Präſident Adelung erwidert, daß de Präſident jeden Abgeordneten im Rahmen der HGeſchäftsordnung beſchützen werde. 0 Abg. Widmann gibt zu, den Ausdruck erſt na Hierauf wird der Antrag ſämtlicher Frak⸗ ö Aenderung der Ge⸗ dies ſei aber sda ul berichtet. Der Antrag wird gegen die der Kommuniſten angenommen. wird die Regierungsvorlage über die Landgemeindeord⸗ nicht mehr durch die Bürgerſchaft gewählt werden, gegen die Stimmen der Kommuni ten, des Bauernbundes und der Deutſchnatio⸗ nalen angenommen. Die Beratung des Staats voran ſchlags wird dann fortgeſetzt und vertritt Abg. Dr. Werner(dnutl.) in längeren Aus⸗ führungen die Stellung ſeiner Partei und wendet ſich dann gegen die Behauptung der Redner der Koalitionsparteien. Schluß 1 Uhr- Nöchſte Sitzung Mittwoch früh u 9 Uhr. * Abänderung der Geſchäftsordnung. Die auf Antrag der Fraktionen erfolgte Abänderung der Geſchäftsordnung des Land⸗ tages lautet:„Wegen gröblicher Verletzung der Ordnung kann der Präſident ein Mitglied des Landtages von der Sitzung ausſchließen. Es hat den Sitzungsſaal ſofort zu verlaſſen. Tut es das trotz der Aufforderung des Präſi⸗ denten nicht, ſo wird die Sitzung unterbrochen oder aufgehobens Das Mithlied iſt dadurch für die folgenden vier Sitzungstage ausge⸗ ſchloſſen. Weigert es ſich wiederholt, den An⸗ forderungen des Präſidenten zu folgen, ſo tritt der Ausſchluß für 14 Sitzungstage ein. Der Präſident ſtellt dieſe Folge bei Wie⸗ dereröffnung der Sitzung oder bei Beginn der nächſten feſt. Das Mitglied darf während des Dauer des Ausſchluſſes auch an Ausſchuß⸗ ſitzungen nicht teilnehmen. Es verliert ſür die Dauer des Ausſchluſſes das Recht auf Benut⸗ zung der Eiſenbahnfreifahrtkarte.„„ Mitgliedern, die trotz ihres Ausſchluſſes verſuchen, an den Sitzungen teilzunehmen, kann der Präſident den Aufenthalt im Land⸗ tagsgebäude unterſagen. Das Mitglied kann gegen den Ausſchluß bis zum nächſten Sit⸗ zungstage ſchriftlich Einſpruch erheben. Der Einſpruch iſt auf die Tagesordnung der niich⸗ ſten Sitzung zu ſetzen. Der Landtag entſcheidet ohne Beſprechung mit einfacher Mehrheit. Aus Nabend Fern. O Leiſelheim, 28. Juni. Die unpraktiſch zelegene Gemeindewage ſoll von ihrem etziden Platz verſchwinden und auf dem neuen Schulplatze Aufſtellung finden. Die Vorarbei! en ſind ſoweit gediehen, daß die Aufſtellung der Wage noch dieſe Woche erfolgen dürfte. Anſtatt des an„Altersſchwäche“ leidenden Wellblechhäuschens wird bei der Wage ein feſtes Waghäuschen aus Mauerwerk errichtet werden. Durch dieſe Verlegung der Wage wird es vielleicht auch möglich ſein, das Eiſen⸗ gitten um das Kriegerdenkmal wieder anzu⸗ bringen, damit der Sockel des Denkmals nicht mehr für alle möglichen und unmöglichen Zwecke benützt werden kann. 3 8 „Fp. Iversheim, 30. Jun. Im Rhein ge“ ländet wurde die L eines etwa 40 jährige