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Beſir, mii Tasche... 35 Mdchen-Hüngerschllræe, bun! pedrucki, Gr. 40 m 95 Pig ede wellere Größe O Pyg. mehl. 70 Pig „64 Eine große Parlie Herren- Garnifuren Hose und Jacke gan bedeuſend unfer Preis Serie I: que quid einjcrbig 4⁰⁰ Gonmnur Serie II: Doæũgliche quqliidi, 70 Weiß mifhellenSifefen, Gcinmnur Serie III: Teils Porés leis 9⁵⁰ Seidenflot, Ginmur Serie ID: ld Seidenflor, ein- 1 4 ³⁰ io big und gestreift, Gciniur 2 5„ Herren-Arfikel Herrenſagßbemd, weiß, aus gulem Creiſon Oberßemd, Perkol, gesire ift, mil Klobpmanschenen und 2 Kragen G—ͤ—ͤlL 404060669 ³³53u 6„„„6„„6„„„5 Oberßemd. weg, mii Piquè-Einsqiæ Ooberbemd, ene Sede, geslreift, II Klopp manschelen und Kragen. 9 1.95 . 3.85 Oberßemd, Zefir, mii geſuiterier Fall enbłusſ u HKiaoppmanschelſen 6.90 und Kiaoppmanschenlen.. 6. 50 „„... 13.90 ach ibemd, aus sirkem Creſion und farbig. Psp. 4.0 Ein großer Posen Schlafanæa ige 45 75 qus Zefir und PeĩRlhl!l„— elbstfhinder Ein Dosfen Se„ 2.50 Neine Seide e ben deutſchen Studenten Fink und Roſe, die au Ein posfen Herren-GCummi- mänſel in guier Ausſührung als Zeugen aufzutreten, ſind geſtern abend wie 16.50 555„5„%%%„„ Sportkragen qus Piquee.... Hosenfruüger, qus Gummi, mii Heder pale... Garniiur, Selig. Hoseniruger., Soctcen- u. Aermelgalter aus gulem Gummi. ‚j· 6 4653333333336 25 Pfg. Par 38 Pyg. Pd 2.75 Cedergurtel mii Palenwerschluß, in allen Dellen 1.23 Herren- u. Damenschirme, guſe Strobaælerquallidi m. Fufterai 2.93 bleiben könne. Sfrümpfe: Damen- Strümpfe, sc] πꝗäƷJj nl Paar 28 Pf. Damen- Strumpfe, Seidengriſ, Doppeisoble, moderne Farben 1„%% n“ vdo s Damen- Strümpfe, Id. Seſdenſſor mu kleinen xaum Were Fehlern, scHWSif und farbig. Paar 98 py. 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Juli der Stadt⸗ und Landkreis von der Beſatzung befreit werden Bis zum 12. Juli muß die Abgabe allen Inven— tars und aller Wohnungen erfolgen. Für Gel— ſenkirchen kommen gen und 4 Maſſenquartiere, die ſich in ſtädtiſchen Schulen befinden. Gelſenkirchen unterſteht dem Oberkommando Bochum und es darf infolgedeſſen angenommen werden, daß bis zu dieſem Zeitpunkt der geſamte Kommandobezirk Bochum ſein wird. Deutſche Studenten zum Tode verurteilt. Moskau, 3. Juli. Im Moskauer Studenten prozeß hat das Gericht dem Antrag des Staats anwalts Krylenko entſprochen und die drei deut ſchen Studenten Dr. Kindermann, Wolſcht unk Dittmar zum Tode verurteilt. * Proteſt gegen das Moskauer Urteil. Berlin, 4. Juli. Von zuſtändig;: Stelle wir! mitgeteilt, daß Reichsaußenminiſter Dr. Streſe geräumt f nationale Regierung zu übernehmen. auch zum feſtgeſetzten dabei in Frage 42 Wohnun⸗ f mann den deutſchen Botſchafter in Moskau, Gra Brockdorf⸗Rantzau, telegraphiſch beauftragt al Einſpruch gegen die Vollſtreckung der an Donnerstag gegen die deutſchen Staatsangehöri gen gefällten Todesurteile einzulegen. Eine au ßerordentliche Proteſtnote kann erſt abgeſand 1 wenn die genauen Unterlagen bekann In hieſigen politiſchen Kreiſen hat das Mos fauer Urteil einen außerordentlich peinlichen Ein druck verurſacht. Es wird als ein unerhörte Juſtizſkandal bezeichnet, der geeignet iſt, da gute Verhältnis zwiſchen beiden Ländern zu trü 1 Man hofft bei den zuſtändigen Stellen i! Berlin, daß im Laufe des heutigen Samstags ſpäteſtens bis Sonntag, der objektive Proteſtbe eicht von der deutſchen Botſchaft in Moskau ein treffen wird. Sobald dies geſchehen iſt, wir) ſich das Kabinett mit der ganzen Angelegenhei eingehend beſchäftigen. Von unterrichteter Seit, wird verſichert, daß dann ſeitens der Reichsre gierung im Intereſſe der Verurteilten alles ge ſchehen wird, damit das Juſtizverbrechen nich etwa durch die Vollſtreckung des Todesurteil, vollendet wird.— Der als Verteidiger von den Kriegsbeſchädigtenfürſorge in ſchuß überwieſen. Moskauer Gerichtshof abgelehnte Dr. Freund einem genauen Kenner der ruſſiſchen Geſetzge bung, wird ein eingehendes Gutachten der Reichs legierung übermitteln. Die Art und Weiſe, ii der die Anklageſchrift gegen die Verurteilten ab gefaßt wurde, insbeſondere die darin enthalten ben wüſten Beſchimpfungen gegen bekannt deutſche Perſönlichkeiten, ſtehen in einem eigen artigen Gegenſatz zu den freundſchaftlichen Ge fühlen, die unter Berufung auf den Rapollover trag von ruſſiſchen Regierungskreiſen imme wieder für Deutſchland betont werden. Die bel kacranlaſſung des Auswärtigen Amtes nach Mos au gefahren waren, um dort in dem Prozef der nach Berlin zurückgekehrt. Fink und Roß. ſind im Flugzeug von Moskau nach Königsberf geflogen. Die geſamte Preſſe aller Parteien, mit Aus 90 der kommuniſtiſchen, gibt in ſchärfſte⸗ Weiſe ihrer Entrüſtung und ihrem Abſcheu übe zum Geſetz über die 15 Moskauer Urteil Ausdruck. Ueberall wir! 10 daß ein ſolches Juſtizverbrechen nicht ohn, nifluß auf die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen rr Die Unruhen in China. Kanton, 3. Juli. Nach zuverläſſi ä „ 8.. gen Schätzun 0 wurden bei den letzten Schießereien 109 Chi 15 getötet und 200 verwundet. Die Demon 1 onen in Kanton dauern an, aber die Pro 97905„mit den blutbefleckten Gewändern“ wurde 4 Zwölf fremde Kriegsſchiſſe, darunten die ed 4. liegen im Hafen 5 urch eine Ko. etart verwaltet.. 2 einer Reuter⸗Meldung wurde eine 16er miſſton mit dem Sohn Sunk ase g 0 Falſens als Mi, das Verkehrsweſe e 1 Rechtsanwaltsgebübren bei Armenſachen fallen zug prets monatl. 1.50 Mark frei ins ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtete Iluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Montag, den 6. Juli 1925 * 7 Di 8 ländiſchen Konſuln, außer dem britiſchen 155 dem franzöſiſchen, waren zu der feierlichen Ein führung dieſer Regierungskommiſſion eingeladen haben jedoch daran nicht teilgenommen. Der engliſche Kabinettsrat zur Lage in China. London, 4. Juli. Geſtern fad ein engliſche— Kabinettsrat über die Lage 11. China 157 ſonders wurde die Frage eines Abbruches de viplomatiſchen Beziehungen zu Rußland erörtert für den ſich eine ſtarke Strömung geltend gemach habn ſoll. Ein endgültiger Beſchluß ſoll no 1 erzielt worden ſein. In Bezug auf die Ein 1 Fanf denfe hat ſich das bri 5 ett au en Standpunkt feſtgelegt daß im gegenwärtigen Zeitpunkt ei pen 0 6 ein. Saba Entgegenkommen egen e end ag a Sele werden könnte. 5 . D Telegraph“ teilt mit, daß in Longor 11 da keine offizielle Mitteilung 115 bi 3 aſhington kommende Ankündigung einet onferenz der Großmächte vorliege. Es ſei ni 1 leugnen, daß der amerikaniſche Stans Standpunkt erheblich von den von Chamberlar im Unterhus abgegebenen Erklärungen abwelce deutſcher Reichstag. . Berlin, 3. Juli. Der Reichstag beſchäftigte ſich her. nächſt mit kleineren Vorlagen. e 5 Ein Geſetzentwurf über das internationale Abkommen zur Vereinfachung der Zoll⸗ förmlichkeiten wurde in allen drei Le⸗ ſungen genehmigt. In der folgenden Beratung eines Geſetz⸗ entwurfes zur Abänderung des Reichs ver— ſorgungsgeſetzes und anderer Verſor— gungsgeſetze wandte ſich zunächſt Abg. We⸗ ber(Komm.) gegen die Behandlung der ö den„Dunkel⸗ kammern der Ausſchüſſe“. Es müſſe vom Aus⸗ ſchuß auch mit den Kriegsbeſchädigtenvertre— tern in eine Diskuſſion über ihre Forderun— gen eingetreten werden. Die Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz, die eine allgemeine Neuregelung der Grundrenten und Schwer— kriegsbeſchädigtenzulagen vorſieht, wurde nach kurzer Ausſprache dem Kriegsbeſchädigtenaus— Nach der Vorlage ſollen 30proz. Erwerbsunfähige 81 Mark Grund— rente erhalten, 40proz. 108 und 50proz. 135 Mark. Die Grundrente ſteigert ſich bis zu 270 Mark und 135 Mark Schwerbeſchädiatenzulage, Hiernach wandte ſich das Haus der Wei— terberatung des Etats des Finanzminiſteriums zu, in der zunächſt Abg. Höllein(Komm.) den Reichsfinanzminiſter v. Schlieben heftig angriff. Der Redner ſprach dem Miniſter jedes ſoziale Verſtöndnis ab. Aba. Drewitz(Wirtſchp.) erklärte ſick im großen und aanzen mit der Geſchäftsfüh— 9 des Reichsfinanzminiſteriums einverſtan— en. Abg. Schröder(Pölk.) lehnt den Eta ab u. verweigert dem Miniſter das Vertraue ſeiner Fraktion. Es folgte die Einzelberatung, in der zu nächſt das Problem des Branntwein mo nopols behandelt wurde. Von allen Red— nern wurde die Abſtellung der erwieſener Mängel in der Monopolverwaltung verlangt Nachdem einige weitere unweſentliche Prager beſprochen worden waren, wurde auch die Einzelberatung geſchloſſen und der Etat des e in zweiter Leſung bewil igt. Ohne Debatte bewilligt wurden die Etats des Penſions fonds, des Rechnungs⸗ fonds des Deutſchen Reiches und der Haus— halt der Reichs ſchuld. Dann wandte ſich das Haus einer Novelle Erſtattung von Ruchtsanmaltsgebühren in Armenſachen zu. Die Regierunasvorlage wollte den Rechtsanwälten als Gebühren bei Armenſachen anſtelle der Vollgebühr bei einem Streitwert bis 500 Mark 12 Mark Gebühren, bis 1000 Mark 15 Mark Gebühren und über 1000 Mark 90 Mark Gebühren zugeſtehen. Der Ausſchuß hatte zunächſt die letzteren beiden Gebührenanträae erhöht auf 20 bezw. 35 Mk. war aber ſchließlich zu dem Ergebnis gekom⸗ men, die Geſetzesvorlage überhaupt abzuleh⸗ nen. In der Ausſprache begründete der Wirt⸗ ſchaftsparteiler Hampe. einen Kompromiß⸗ antrag, der die Sätze gegenüber der Regie⸗ rungsvorlage erhöhen will. aber verlangt. daß das Geſek überhaupt nur bis zum 31. Dezem⸗ ber 1926 in Kraft bſeiben ſoll. Nach weiterer Ausſprache wurde der Aus⸗ ſchußan rag. die Mopelle zum Geſetz über die VBiernheimer Tageblatt ſer, Steinen aller Art. 25 iter Rabe 4.2 att.— A 1 vorher.— Inſerate müſſen 155 Aae 795 00 Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pig, die Reklamezei b 1 zeile 60 Pfg., b nſerate und Noti en vormittags 8 Uhr, grö 13 Are enen 2 gabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr, 36 33 eee 25 42. Jahrgang zu laſſen. abgelehnt. Vagegen wurde ver er wähnte Kompromißantrag angenommen, der auch beſtimmt, daß das Aenderungsgeſetz am 1. 8. 25 in Kraft treten ſoll. Schließlich wurde das Geſetz in der namentlichen Schlußabſtim⸗ mung mit 206 gegen 163 Stimmen bewilligt. Nach Erledigung kleinerer Vorlagen wurde noch der Geſetzentwurf über die Verforgung der Angehörigen des Reichsheeres und der Reichsmarine in erſter Leſung dem Ausſchuß überwieſen. f Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Bei Feſtſetzung der morgigen Tagesordnung entwickelte ſich jedoch eine ſehr ausgedehnte Geſchäftsordnungsdebatte. Abg. Stöcker(Kom.) hatte beantragt, als erſten Punkt der morgigen 8 agesordnung die außenpolitiſche Debatte zu ſet⸗ zen. außenpolitiſche Debatte noch vor Abſendung der Antwort Deutſchlands an Briand, da über die Richtlinien der deutſchen Außenpolitik im Reichstag vorher geſprochen werden müſſe. Abg. Dr. Wirth erklärte unter großem Aufſehen des ganzen Hauſes,, daß in ſeiner Partei in den letzten Tagen einmütig die Auf⸗ kaſſung vorherrſche, die außenvolitiſche De⸗ batte tunlichſt zurückzuſtellen. Aus gewiſſer Ausführungen der Vertreter der Deutſchen Voltspartei im Auswärtigen Ausſchuß habe man die Tatſache entnehmen können, daß di— Auf der Zentrumspartei einmütig betonte Auffaſſung auch die Auffaſſung der Deutſchen Voltspartei ſei. In dieſer Auffaſſung habe dan Zentrum aber heute durch die Veröffent⸗ lichung der außenpolitiſchen Richtlinien der Deutſchen Volkspartei eine ſchmerzliche Ent— täuſchung erlebt hinter denen, wie anzuneh— men ſei, doch der Außenminiſter ſtehe. Sei das der Fall, ſo hatte er allen Anlaß, ſeine Gedan— lenv or dem Plenum ſelbſt zu vertreten. Es beſtehe jetzt nicht nur das Recht, ſondern die Pflicht, den Außenminiſter wie den Reichs⸗ eanler zu fragen, ob die Richtlinien der Deutſchen Voltspartei auch die Richtlinien der Aeichsregierung ſeien. Hinzu komme ein Ar— likel des Grafen Weſtarp über den Sicherheits— bakt, deſſen Schluß bei unſeren Gegnern Ge— fühle hervorruſen müſſe, die für die gegenwär— tige diplomatiſche Aktion geradezu verhäng— „isvoll ſeien. Eine außenpolitiſche Ausſprache müſſe daher ſo ſchnell wie möglich herbei— geführt werden. i f Abg. Dr. Scholz(D. Vp.) betonte dem— gegenüber, daß im gegenwärtigen Augenblick es wohl beſſer wäre, zu einem ſtarken Gegen— ſtoß nach außen hin zu rüſten und die innere Geſchloſſenheit zu wahren. Auch die Volks— partei ſei für eine außenpolitiſche Debatte, aber der Zeitpunkt müſſe im Einvernehmen mit der Reichsregierung beſtimmt werden, die erſt die nötigen Vorbereitungen treffen müſſe . Abg. Fehrenbach(Zentr.) bedauerte die letzte Erklärung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, die die Geſchloſſenheil des Reichstages nur gefährden könnte. Wenn man Verhandlungen einleiten wolle, dann dürfe man nicht alles vorher ſagen. Eine außenpolitiſche Debatte müſſe ſtattfinden, aber micet am Sonntag oder Montag, ſondern im Einvernehmen mit der Redierung. Im weiteren Verlauf der Geſchäftsord— nungsdebatte bezweifelte Abg. Koch Dem.) und Abg. Breitſcheid(Soz.), daß eine Geſchloſſenheit bei den Regierungsparteien vorhanden ſei. Beide Redner fordern, daß die zolitiſche Ausſprache noch vor der Abſendung der deutſchen Note erfolgen müſſe. Als Abg. Breitſcheid zum Schluß der Rechten zurief, ſie ſei bereit, Elſaß-Lothringen für die Zölle frei— zugeben, entſtand ein ungeheurer Tumult. Während die Linke Beifall klatſchte, ertönten auf Seiten der Rechten anhaltend Pfuirufe. Nachdem noch Graf Weſtarp die Angriffe bes Abg. Breitſcheid zurückgewieſen hatte, wurde der ſozdem. Antrag, die politiſche De— batte am Montag vorzunehmen, abgelehnt. Der Präſident wurde ermächtigt, mit dem Außenminiſter zwecks Feſtlegung des Zeit— punktes der großen Debatte in Verbindung zu treten. Dann vertagte ſich das Haus gegen drei⸗ viertel 9 Uhr auf Samstag mittag 12 Uhr. Die Beratung der Zollvorlage. Berlin, 3. Juli. Der handelspolitiſche Aus⸗ ſchuß des Reichstages trat am 8 5 in die Spezialdebatte der Zollvorlage ein. Er behan⸗ delte zunächſt eine Gruppe von Induſtriezöllen wie Bimſtein, Schmiergel, Kalk, Zement, Schie⸗ a Im Verlauf der Debatte wies Reichswirtſchaftsminiſter Neuhaus datauf hin, es ſei außenpolitiſch ſchwerwiegend. wenn Abg. Müller Franken verlangte die Mer uber wichtige Kompenſationszölle ablehnend geſprechen werde, denn man wolle doch mit Ließ ſen Zöllen konzedieren. Die Regierung ſehe daß erſtrebenswerte Ziel darin, durch Verhandlum⸗ gen und Kompenſationen die Zölle des Auslan⸗ des herabzuſetzen. Deshalb müſſe bei Beſpre chung der Verwertbarkeit der Zölle vorſichtig vorgegangen werden. Die Beſchlußfaſſung über die beratenen Poſitionen wurde bis zum Sams tag ausgeſetzt. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich dann mit den Anträgen der Demokraten. Sozialdemokraten und dommuniſten auf Einſetzung eines Sachverſtän digenausſchuſſes zur Prüfung der Notwendigkei der Agrarzölle. Abg. Korell(Dem.) wünſcht bor allen Dingen eine eingehende Enquete, wei die große Arbeit ſonſt vergeblich geweſen wäre! Dabei betonte er, daß ſelbſtverſtändlich Verzö⸗ gerungsabſichten bei dieſen Wünſchen nicht mit⸗ prechen. Der Redner will den Ausſchuß erwei ern durch einen induſtriellen und einen Vertre— er der Konſumenten. Die Auswahl der Sach⸗ derſtändigen müſſe paritätiſch erfolgen. Es muß— en auch Vertreter der durch die Zollvorlage be— ſonders betroffenen Induſtrien, z. B. der Auto mobilinduſtrie und der thüringiſchen Spielwaren nduſtrie uſw. gehört werden. Die Sachverſtän— digen ſollten aber keine wiſſenſchaftlichen Vorträge zalten, ſondern ſie ſollten den Fragebogen deß Ausſchuſſes ſofort zugeſchickt erhalten und ihre Antworten in einem Memorandum unterbreiten Dann, ſollten die Ausſchußmitglieder Fragen ſtelf en können, um darauf präziſe Antworten zu er— alten. Abg. Horlacher(B. pt.) beantragte, die Arbeiten des Sachverſtändigenausſchuſſes bis zum 11. Juli zu beenden. Nach längerer Debatte timmte der Ausſchuß dem Antrag Hilfferding Soz.) auf Einſetzung eines Sachverſtändigen⸗ zusſchuſſes zur Prüfung der Wotwendigkeit der Agrarzölle zu. Unter Ablehnung eines Antrages Torell(Dem.) ſtimmte der Ausſchuß dem Antrag Horbacher zu, die Arbeiten der Sachverſtändigen im 11. Juli zum Abſchluß zu bringen. d In der Samstagsſitzung wird ſich der Aus⸗ ſchuß in der Fortſetzung der Einzelberatung der Zollvorlage mit den chemiſchen Poſitionen be⸗ ſchäftigen. 1 Die Frage des Finanzausgleichs. Berlin, 4. Juli. Der deutſche Handelsdienſt will zuverläſſig erfahren haben, daß ſich in der Frage des Finanzusgleichs im Reichstage eine Verſtändigung anbahne, wobei, was für die Wirt⸗ ſchaft die wichtigſte Frage ſei, das Züſchlagsrecht der Länder und Gemeinden zunächſt zurückge⸗ ſtellt werden dürfte. Es liege Grund zu der Annahme vor, daß man ſich auf einen Anteil der Länder und Gemeinden an der Einkommen- und Körperſchaftsſteuer von 75 Prozent einigen wird und den Ländern und Gemeinden als Aequiva— leut eine Erhöhung ihres Anteils an der Umſatz— ſteuer von 20 auf 30 bis 35 Prozent bieten wird, wobei im Gegenſatz zum bisherigen Entwurf der erhöhte Satz auch für das ganze nächſte Jahr Gel tung behalten ſoll. Um die außenpolitiſche Ausſprache. Berlin, 4. Juli. Wie wir erfahren, rechne man in parlamentariſchen Kreiſen damit, daf die außenpolitiſche Ausſprache im Reichstag im Einvernehmen mit der Regierung zwiſchen dem 15. und 18. Juli ſtattfindet. Ueber die bevorſtehende Zwiſchennote in del Frage des Sicherheitspaktes erfährt die„Täg liche Rundſchau“, daß ſie ſich im weſentlichen auf die Aufklärung der ſtrittigen Punkte bwiehen wird, ſo vor allem auf den Widerſpruch, der ſich zwiſchen den Ausführungen des engliſchen Außen- miniſters im Unterhauſe und den Darlegungen der franzöſiſchen Note hinſichtlich des Vorrechte der Verträge ergeben hat, ferner vor allem auch auf die Sanktionsfrage. Die Zwiſchennote werd aufs neue die Verhandlungsbereitſchaft Deutſe lands zum Ausdruck bringen. Man geht woh. nicht fehl in der Annahme, daß ſich bereits in Auguſt Gelegenheit zu mündlichen Verhandlun en über den aanz' Tragenkomplex bieten wird Heſſiſcher Landtag. Der Kampf um die Schule. Gründli e N e A einanderſetzung des Zentrums be e und links. Darmſtadt, 3. Juli. 15 4 0 Miniſtertiſch: v. Brentano wu Präfident Adelung eröffnet die Sitzung im halb 10 Uhr und erteilt das Wort dem 1 Abg. Storck(Soz.). Dieſer führt aus, 3 1 aß nicht nur in Veutſchland, sondern auch im bande ein Rückſchritt in den Schulfragen u verzeichnen. Es iſt viel Unruhe in das beutſche Volt hineingetragen worden durch 155 bayeriſche Konkordat mit dem Heiligen Stuhl. Man hört auch, daß ſolche Beſtrebungen im Reiche im Gange ſind. Solche Konkordate leh⸗ nen wir Sozialiſten entſchieden ab. Die Si⸗ multanſchule iſt im Heſſenlande und ſie iſt nut eben tragbar für die Sozialdemokratie. Sollte 2s ſich aber verwirklichen, daß man an die Einführung der konfeſſionellen Schule ee würde, müßte die ſozialdemokratiſche Partei die Forderung nach ihrem Ideal, der welt⸗ lichen Schule erheben.— Die Anträge der Rechten ſeien nur vom finanziellen Geſichts⸗ bunkte aus behandelt, der kulturelle ſei dabei ganz außer Acht gelaſſen worden, denn ſonſt würden ſolche Anträge nicht geſtellt werden jönnen. Nur durch die Schule und deren Er⸗ ziehung ſei für das deutſche Volt eine Beſſer⸗ lellung zu erwarten. Die Anträge des Bauern⸗ bundes berückſichtigten gar nicht die veränder⸗ zen Verhältniſſe ſeit 1914 und ſei deshalb die Begründung hiermit gar nicht ſtichhaltig. Das was von dieſen Herren als Rückſchritt bezeich⸗ net wird, iſt in Wirklichkeit ein Fortſchritt. Von Dr. Leuchtgens kann er nicht begreifen, daß derſelbe die Tätigkeit der Schulärzte nicht hoch einſchätzt. Er verlangt anſtatt der 4jähri⸗ gen die 6jährige Grundſchule. Abg. Heinſtadt(Zentrum): Nicht erſt ſeit der Revolution tobt der Kampf um die Schule. Schon lange iſt es ein Kampf zwiſchen der Freiheit des einzelnen Staatsbürgers und der Staatsallmacht. Es iſt ein Kampf, der an das Innerſte des Menſchen greift. Und gerade die Schulfrage zeigt, daß die Koalition mit der Sozialdemokratie keine Geſinnungsgemeinſchaft ſei und daß gerade der Beſtand derſelben an der Schulffrage ſchwer trägt. Wir haben, da wir katholiſch ſind, in dieſer Frage unſere eigenen Grund— ſätze, mit denen wir hier im Hauſe allein ſtehen, die wir aber darum nicht weniger freu— dig vertreten. Eine Löſung dieſer ſchweren Streitfrage kann nur kommen, wenn wir un— ſere Ueberzeugung gegenſeitig achten und wenn auch in der Behandlung dieſer Frage Gerech— kigkeit herrſcht. Gerechtigkeit iſt die Grundfeſte der Reiche. Wir wollen Andersdenkende nicht unter unſere Knute bringen, wie immer geſagt wird, aber wir wollen auch Gerechtigkeit für uns. Wir ſtehen feſt auf dem Boden des El— ternrechts, wir ſehen dieſes als das erſte und urſprünglichſte Recht an. Es iſt ein Grun d⸗ und Naturrecht. Dieſes Recht einſchrän— ken zu wollen, hieße an den Grundlagen der Natur rütteln zu wollen. Wir können nicht ſcharf genug von der Regierung fordern, das Elternrecht zu wahren. Wir räumen dem Staat das Recht des Bildungszwanges und der Bildungsüberwachung ein; auch hat er das Recht auf ſtaats bürgerliche, aber wir räu⸗ men dem Staat niemals das Recht ein, Zwangsſchulen zu haben. Ein ſolches Staats⸗ monopol lehnen wir ab. Unterrichtsfreiheit u. Eröffnung von Privatſchulen ſind unſere For— derungen. Damit tragen wir zu einem guten Teil an der Volksgeſundung bei. Wir Abgeordneten des Zentrums ſind ſatholiſch wie denn auch die Kreiſe, die hin— ſer uns ſtehen, denſelben Glauben haben. Als ſtatholiken holen wir unſere Gtundſätze aus der fatholiſchen Lehre. Derſelbe Gott, der die Einzelmenſchen und den Staat geſchaffen, har noch eine andere Welt gebaut: die katholiſche Kirche. Und ihr unterſteht das religiös-ſttliche Leben. Wenn ſie aber dieſe Aufgaben hat, dann müſſen ihr auch Rechte zuſtehen. Und die Rechte werden geſchaffen durch Verträge mit nen. ven Staaten. Wenn beiden ihr Gebiet dur Verträge vorgeſchrieben worden iſt, wirt durch die gute Ausführung dieſer Konkordate wirklicher Frieden in das Volk einkehren. Das Zentrum iſt der Anſicht, daß, wenn die Art. 135, 137 und 120 folgerichtig durch⸗ dacht und ausgeführt werden, ein erträgliches Zuſammenleben der einzelnen Konfeſſionen in unſerem Vaterlande möglich iſt. Nach dieſer Reichsverfaſſung hat der Staat aber auch gar kein Recht, die Eltern zu zwingen, ihre Kinder in Schulen zu ſchicken, deren Gegner ſie ihrem Gewiſſen nach ſein müſſen. Die Simultan⸗ ſchule iſt für den bewußten Katholiken untrag⸗ bar. Darum fordern wir die konfeſſionelle Schule, nicht nur für die Volks⸗ ſondern auch für die höhere Schule. Wir fordern die kon⸗ feſſionelle Schule nicht nur vom religiös⸗ſitt⸗ lichen Standpunkte aus, ſondern auch von dem der Pädagogik. Nur eine einheitliche Idee kann echte Menſchen ſchaffen. Es iſt ſalſch, wenn man von einer„chriſtlichen“ Simultan⸗ ſchule ſpricht. Eine ſolche kann es nicht geben. Ich muß mit Bedauern feſtſtellen, daß gerade die Deutſchnationalen, die noch im letzten Wahlkampf ſo beſorgt um die Seelen der Ka⸗ tholiken waren und Ausſprüche der Päpſte zitierten, und Katechismusfragen in ihrem Flugblatte ſtehen hatten, in einer vor kurzem in Neu⸗Iſenburg ſtattgefundenen Verſamm— lung ſich für die Simultanſchule ausgeſpro— chen haben. In dieſem Zuſammenhange wei ſen wir darauf hin, daß ſich damit die den Deutſchnationalen Partei angehörigen Katho liken in direkten Gegenſatz zur katholiſchen Kirche ſtellen. f Aber ich will Ihnen einen Weg zeigen der zur Einigung führen könne unf verweiſe ſie auf Holland. Dort hat der Staa allgemeine Staatsſchulen errichtet, in die di Kinder aller Bekenntniſſe hineingehen können Den religiöſen Vereinigungen ſteht es abe“ frei, eigene Privatſchulen zu errichten, die die⸗ ſelben Zuſchüſſe erhalten. Der Staat wahr, ſich aber auch ſein Recht in den ihm zuſtehen⸗ den Gebieten, aber auch das Eltern- und Kirchenrecht bleibt gewahrt. Dort kommen alle Bekenntniſſe zu ihrem Recht und wenn die diesbezüglichen Artikel der Reichsverfaſſung vernünftig ausgelegt werden, wäre dies auch bei uns in Deutſchland der Fall. Wir werden mit aller Entſchiedenheit das Recht der El— tern und der Kirche vertreten. Nach dieſen grundſätzlichen Erwägungen komme ich auf einzelne Wünſche und Forde— rungen der Zentrumsfraktion zu ſprechen. Der Zweck des Geſetzes über die Grundſchule war, der herrſchenden Zerklüftung im Volke ent⸗ gegen zu arbeiten. Die Grundſchule ſoll. ohne Unterſchied der Stände befucht werden. Das ift ſozial. Dieſer Forderung hat das Zentrum immer freundlich gegenüber geſtanden, denn in dieſer Miſchung der Schüler aller Stände ſieht das Zentrum ein Mittel zur Weckung. des Gemeinſchaftsgedankens und einer natürlichen Demokratie. Zwar haben wir auch heute noch gewiſſe Bedenken dagegen(3. B. Beſchränkung des Elternrechts), aber wir haben im Reichs⸗ tag durch die Anträge unſerer Fraktion die Bedenken gemildert. Wir ſtehen mit unſerer Reichstagsfraktion hinter der Forderung der 4jährigen Grundſchule als Vorbildung für die 6jährige höhere Schule. Aber wir verlangen von der Regierung, daß dieſes nicht zu einem ſtarren Syſtem gemacht wird. Beſonders be⸗ gabten Schülern, auch weniger Bemittelten, muß es trotzdem ermöglicht werden, dieſe Grundſchule in drei Jahren verlaſſen zu kön⸗ zeigt uns das Beiſpiel Bayerns, das immer die 4jährige Grundſchule gehabt hat. Meine Traktion betrachtet es als außer⸗ R Der Wärchenvogel Ein Segelflieger-Roman don F. Arnefeld. (1924 by Greiner u. Comp. Berlin) (Schluß.) Nichts, als die endloſe, ſchmerzhafte Bläue! Sie merkte, daß Richard zuweilen einen beſorgten Blick auf ſie warf. Dann zwang ſie ſich zu mutigem Lächeln. Und plötzlich rief ſie wie neu belebt, mit der Hand in die Ferne deutend:„Land!“ Ein düſterer Streifen von unbeſtimmter Farbe war am Horizont aufgetaucht. Corner waef einen Blick darauf faltete die Stirn. „Nein,“ ſagte er kurz,„ein Gewitter. Wir müſſen höher ſteigen.“ und er kreuzte und laverierte lan ſam höher und höher. 1 Der Streifen kam raſch näher, wurde Frö— ßer, war wie ein dunkles Tuch, daß ſich unter ihnen hinbreitete. Zugleich warf ſich ihnen der Wind ſtürmiſch entgegen, ſo daß die Tragflä— — und durchflogen, fragte er:„Was iſt mit Mane erſchöpft, betäubt von all dem Neuen,, Frem⸗ und bugſtierte chen knatterten. Noch einmal riß Corner das Höhenſteuer empor. Es war wahrſcheinlich zur rechten Zeit deli ſonſt hätte der hier heftig nach unten wir vehisee Wind ſie erfaßt. 1 Auch ſo noch wurde der Apparat ungeſtüm l d her geſchleudert, und es bedurſte aller d Geiſtesgegenwart des Lenkers, um ihn zieſer gefährlichen Strömung heraus⸗ zubtingen. „Halte dich feſt!“ ſchrie er Dora zu. Sie tat es mechaniſch. Ganz blaß klammerte ſie ſich an die Drähte, die die Tragflächen verbanden. einen Im nächſten Augenblick Schrei des Schreckens aus, „Manescu! Dort unten! dreht ſich wie ein Kreiſel!“ ſtieß ſie Corner antwortete nicht. Erſt, als ſie wie⸗ ſonnendurchleuchtete Schichten der ruhige, Ewigkeit, Sein Apparat 8. cu? Haſt du ihn geſehen?“ „Ja— tief unten— ſchon faſt in den Ge— witterwolken!“ Corner preßte die Lippen zuſammen und ſchwieg. „Du brauchſt keine Angſt mehr zu haben. Die Gefahr liegt, hinter uns!“ „Und das Land? Siehſt du noch kein Land?“ fragte ſie bebend, denn ihr war, als beginne ſich alles um ſie zu drehen. Immer noch ſah ſie im Geiſte tief unten Manescus wirbelnden Apparat in düſteren Wolkenmaſſen verſinken. Was war aus ihm geworden? „Dora! nimm dich zuſammen!“ ſagte Ri⸗ chards Stimme neben ihr mit eiſerner Strenge. „Schließe die Augen. Denke nichts— und halte dich feſt!“ „Und du? Kannſt du denn noch?— mur⸗ melte ſie matt, denn ſie fühlte ſich grenzenlos artigen, das ſeit Stunden auf ſie einwirkte. „Ich kann, weil ich— will!“ lautete die Antwort.„Weil es ſein muß.“ Der Apparat begann wieder zu ſchaukeln. Gib acht, der Wind dreht ſich! Aber zu ſpät, um uns noch zu ſchaden. Wir werden nun langſam weiterkommen! Sie klammerte ſich feſter an ihn, rein in⸗ ſtinktiv, ohne klares Bewußtſein. Ach, waren es nicht Tage, Jahre, eine daß ſie ſo ſchweigend und einſam dahinzogen zwiſchen Himmel und Erde? Warum empfand ſie nichts mehr von dem ſtolzen Triumphgefühl des fliegenden Men⸗ ſchen, der ſich als Herrn der Lüfte fühlt? Warum freute ſie ſich nicht mehr, bei ihm zu ſein, den ſie doch über alles liebte? Sie hatte nur noch einen Inſtinkt: ſich hin⸗ zulegen und ſchladen zu dürfen, lange— lange Immer noch hielt ſie die Augen geſchloſ⸗ ſen. Ihr Kopf lehnte an Richards Schulter. „Halte dich au mir, aber ſchlafe nicht ein!“ ſagte er ab und zu, ohne ſie anzuſehen, denn ſo weiter gehen. Daß wir auf dem richtigen Wege ſind, der immer ſtärker ſchaukelsde Apparat nahm ordentlich gefährlich, daß, nachde J lang 107 Unkerricht bei getrennten Geſchlee tern erteilt iſt, nun nach dieſer Zeit bei den Förder⸗ und Begabtenklaſſen dieſes nicht mehr eingehalten werden ſoll. Und das, um eine ſtlaſſe zu ſparen. Wir fordern Treennung der Geſchlechter beim Unterricht. f Die Fortbildungsſchule iſt im⸗ mer ein Schmerzenskind geweſen. Sie hal biele Feinde. Aber trotzdem ſoll man nicht die tein natürliche Gegnerſchaft der Bauern zu parteipolitiſchen Zwecken ausnutzen. Es muß einmal hier feſtgeſtellt werden, daß auf unſere Anträge hin, die ſommerliche Fortbildungs⸗ ſchule für die jungen ländlichen Arbeiter weg⸗ gefallen iſt. Der Bauernbund geht damit hau⸗ daß dies durch ieren(Friedberger Preſſe), ſeine Anträge geſchehen wäre. Das ſtimmt nicht. Wiſſen iſt Macht. Und jeder muß zeu⸗ gen, daß es durchaus wünſchenswert iſt, wenn die jungen Leute ſich nach dem Beſuch der Volksſchule ein weiteres Wiſſen aneigner können. Aber das Kind iſenoch jung. Und man ſoll es durch allzuſchnelle Maßnahmen nicht jotdrücken. Deshalb fordern wir ein langſames Tempo bei der Ausgeſtaltung einzuhalten. Die Stundenzahl und Klaſſenſtärke, wie ſie augenblicklich an den höheren wie auch an den Volksſchulen herrſcht, kann nicht mehr Das ganze Studium leide, und darum iſt es eine Forderung ſtrengſter Billigkeit, wenn wir hier Aenderung darunter, fordern. Wegen der Junglehrer bei der Regierung an, ſeinen Anteil bekommen hat. Die kriegsbeſchädigten Lehrer die ja bedeutend größere Auslagen haben wie ihre Kollegen, wünſchen ſchon lange, um zwei ihrer Gruppe vorgerückt zu werden. Wir unterſtützen dieſen Antrag voll und ganz, da wir der Auffaſſung ſind, daß ſich hier der Stufen Dank des Vaterlandes zeigen muß. Durch die Jugend von heute ein eigener Zug, bigenleben ſchaffen. Es iſt zwar zärender Moſt dabei, inſere Unterſtützung leihen. ꝛandesamt, Jugendherbergen für eitzuſtellen. Körperkultur zu pflegen iſt für uns ine ſittlich: Pflicht. die ſich aus dem 5. Gebot Aber der Geiſt muß ſich unterordnen. geht die Körperkultur Irrwege, wo⸗ egen ich das Landesamt bitte einzuſchreiten. Nach dem Redner des Zentrums ſprach ioch der Abg. Keller(D. Vp.) worauf die Sitzung um halb 2 Uhr geſchloſſen und auf ergibt. geider dienstag 10 Uhr vertagt wurde. Aus Nah und Fern. Abenheim, 3. Juli, Einen Rekord auf dem Gebiete der Milcherzeugung hat dahier eine Ziege Val. Pop Witwe, aufgeſtellt. Die junge Erſtlingsziege hat, nachdem ſie zwei Jungen zur Welt brachte, beim erſtmaligen Melken nicht Dieſer der Frau weniger als 11 Schoppen Milch gegeben. Fall dürfte wohl einzig daſtehen. Leiſelheim, 3. Juli. nächſtes Frühjahr durchgeführt Pfrimmbach Intereſſierte Kreiſe haben Zeit Beſichtigungen vorgenommen die nötigen Vorarbeiten im Gange. und durch * 9 ſeine ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Plötzlich war ihr traumhaft, als ſchlüge ein ſeltſam eintöniges Rauſchen an ihr Ohr. Es wurde ſtärker, kam näher, ſchwoll un— heimlich an. Dann klang es wie ferner Donner, dröhnend und wild. Entſetzt fuhr Dora auf. Die Sonne war verſchwunden, eine merkwürdig milchige Däm⸗ merung umgab ſie. Sie fuhren im Nebel. Er war nicht dicht, ſondern zart wie Schleier, die ſie von allen Seiten einhüllten und dur chdie man hinſah wie durch Marienglas. Und darunter war das eintönige Brauſen in merkwürdigen Intervallen von donnerähn⸗ lichem Gedröhn unterbrochen. „Richard, was iſt das?“ rief Dora. Er lächelte. Zum erſtenmale während der ganzen Fahrt ſah er ſie voll an— und lächelte ſtrahlend.„Das Meer, das unter uns an die Küſte von Afrika ſchlägt!“ Einen Augenblick ſah ſie ihn wie verſtänd⸗ nislos an, dann ſchoſſen ihr die Tränen in die Augen. Ihre ſtarr gewordenen Hände ließen die Drahtſeile los und wollten ſich um ſeinen Nacken ſchlingen. Sie hatte vergeſſen, wo ſie ſich beſanden. Aber die Maſchine ſchwankte immer noch, vom Landwind hin⸗ und hergeſchaukelt und Dora hätte ohne Zweifel das Gleichgewicht verloren und wäre in die Tiefe geſtürzt, wenn Richard ſie nicht mit beiden Händen umklam⸗ mert hätte. Er war leichenblaß bis in die Lippen ge⸗ worden. Zitternd umklammerte ſie die Draht⸗ ſeile wieder. Natütlich hatte Corner dabei die Steuer⸗ kurbel fahren laſſen müſſen und hatte noch mit den Füßen die Steuerſeile berührt. Der Apparat hatte dadur chdie Richtung verloren und ſauſte pfeilgeſchwind in weſt⸗ licher Richtung weiter vor dem Winde her. Faſt gleichzeitig gab es an der Rückſeite der Tragflächen einen Krach: Das Seitenſteuer war gebrochen. f fragen wir ob Heſſen vom Reich geht der zu großen Hoffnungen berechtigt. Dieſe Jugend(ich nenne nur Quick⸗ born, Neu-Deutſchland) wollen ſich ein neues noch viel aber dieſe Auswüchſe verden erſchwinden. Wir wollen der Jugend und bitten das dieſe be⸗ Ein lange gehegter Wunſch der einheimiſchen Bevölkerung dürfte in Erfüllung gehen. Die Cornelius Heylſtraße wird ausgebaut, ganz Ueberbrückung der mit der Bachſtraße verbunden. deshalb in letzter und ſind Damit war der ⸗Märchenvogel“ den Darmſtad 8 eine Fran Johanna burtsfag. Fünf Gener onen larin perſönlich gratuliert. Ihre Tochte feierte vor kaum zwei Monate 8 enftge Hochzeit. Ihre beiden ee zwei kräftige Jungen, ſind 5 bezw. 7 ate alt. d ö Mainz, 2. Juli. Der aus der franzöſiſchen Zwangsarbeit entflohene Gelegenheitsarbeiten Otto Niebel, der wegen Mordes an einem franzöſiſchen Oberleutnant zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt war, der ferner von der Staatsanwaltſchaft Mainz wegen Mordes an ſeiner Braut geſucht wird, konnte in Salz⸗ wedel von der Kriminalpolizei auf dem Schützenplatz während des letzten Schützen⸗ feſtes feſtgenommen werden. i Mannheim, 2. Juli. Bei der Neulegung des elertriſchen in der Unteren Pfarrei ſtieß man verſchiedentlich auf die in der Kirche ſich befindenden Gräber. Im vorderen linken Seitenſchiff konnten zwei derſelben geöffnet werden. Man gewahrte daſelbſt, daß die un⸗ ter den eingefallenen Doppelſärgen ruhenden Leichen bezw. Gerippe noch gut erhalten ſindl Beſonders auffallend iſt, daß trotz der darf! ber hingegangenen 200 Jahre, bei einer der⸗ ſelben das üppige Haar und die ſeidenen Gen wänder faſt völlig erhalten ſind. Mannheim, 2. Juli. Kürzlich wurde auf einem Hühnerhoſe von einem Huhn ein Ei in der Größe eines ſchweren Gänſeeies gelegt; das 218 Gramm wog. Dies entſpricht dem Gewicht von etwa vier Hühnereiern normaler Größe. Da die Schale dieſes Eies ſehr dünn war, und am zweiten Tage ein Teil des In⸗ haltes ausfloß, wurde der ganze Eiinhall borſichtig, ohne die Schale zu verbrechen, ent⸗ leert. Dabei ſah man, daß ein zweites Ei normaler Größe mit harter Schale noch da⸗ rin ſteckte.. Landau, 2. Juli. Geſtern mittag erhängte ſich in Rohrbach aus unbekannten Gründen der etwa 75 Jahre alte Eiſenbahnaſſiſtent Frieß. Er war verheiratet und wohnte in Freihofen. Kaiſersmühle, 3. Juli. Auf dem Bahn hofsſchuppen in Lampertsmühle ſtürzte de bei einer Dachreparatur beſchäftigte Inſtalla teur Max Huppert aus Kaiſerslautern in folge eines Schwindelanfalles ab und erlit tödliche Verletzungen. Saarbrücken, 2. Juli. Der Gipſer Michae Hahn aus Blittersdorf iſt geſtern von einen Landjäger, der ihn in ſeiner Wohnung wegen Gewalttätigkeiten auf den Bürgermeiſter ver haften wollte, in der Notwehr ſo ſchwer ver letzt worden, daß er bald darauf ſtarb. Ein andrer Landjäger wurde vorher von Hahn ſe ſchwer am Kopf verletzt, daß er ärztliche Hilf⸗ in Anſpruch nehmen mußte. Ramberg, 2. Juli. In der Nacht zum Mittwoch ſtürzte ſich der 79jährige Michaeſ Schwalie in einem Anfalle von Schwermu 115 dem 2. Stock auf die Straße und war ſo— ort tot. Weltſpiegel. ö:: Exploſionsunglück. Eine folgenſchwers kploſion, der drei Menſchenleben zum Opfen fielen, ereignete ſich Mittwoch nachmittag in dem Laboratorium des Apothekers Guſtav Bas, der dort auf einem Spirituskocher Urin abkochte. Seine Gattin war in der Nähe mit dem Abfüllen von Benzin beſchäftigt, das ſich plötzlich entzündete und explodierte. Durch die mächtige Flamme gerieten die Kleider der bei⸗ den Eheleute und des Dienſtmädchens in Windwellen preisgegeben, und da dieſe mit großer Heftigkeit anprallten, wäre er unfehl⸗ bar gekippt, wenn Corner nicht durch einen Druck die von ihm konſtruierte Gleichgewichts- ſtabiliſierung in Aktion geſetzt hätte. Zugleich bewirkte eine automatiſch arbei⸗ tende Vorrichtung die Schrägſtellung der Trag⸗ flächen nach dem Prinzip eines Fallſchirmes. Erſt jetzt blickte Corner in die Tiefe. Wäre Waſſer unter ihnen geweſen, ſie wären noch kurz vor dem Ziele verloren geweſen. Aber er ſah Land unter ſich. Nicht das freundliche, gartenreiche Tunis, und nicht die Mauern von Goletta, wie er im Stillen ge⸗ hofft hatte, ſondern weißes, ſteiniges, mit Jai Gemäuer und Felstrümmern bedecktes and. In raſchem Gleitflug ſank der„Märchen⸗ vogel“ nieder. Mit Hilfe des Höhenſteuers u. eines Notſegels, das Corner für alle Fälle in Bereitſchaft hatte, gelang es ihm, den Appa⸗ rat auf einen ziemlich ebenen, mit Gras be⸗ wachſenen Plan zu dirigieren. Dort landete er dank der Landungspuffer und des zähen Graſes nicht allzu unſanft. Corner ſprang herab und blickte um ſich. Geborſtene Sälen, die Reſte alter Tempel und griechiſcher Häuſer, öde Schuttfelder dehnten ſich in ſchweigender Einſamkeit vor ihm aus Nirgends ein Menſch. Nur ein paar Schafe kletterten zwiſchen den Ruinen, nach karger Nahrung ſuchend. Jetzt begrifffer, wo er war.„Dora!“ rief er, die Arme nach ihr ausſtreckend, um ihr vom Apparat herabzuhelfen,„weißt du, wo wir gelandet ſind? Bei den Ruinen von Kartago.“ Ste blickte ihn matt und verſtört an und verſuchte zu lächeln. Im nächſten Augenblich lag ſie ohnmächtig an ſeiner Bruſt. Die Aufregungen der letzten Minuten waren zuviel geweſen für ihre erſchöpften 95 ven. Mitleidig ſtreichelte ihre blaſſen Wangen. Ja, ſie hatte viel ausgeſtanden, doch ſich tapfer gehalten. Aber nun war alles gut. Niemand konnte ihm Feigheit vorwerfen. Niemand würde zweifeln an der Tüchtigkei Neu⸗Iſenburg, Worms uſw. ö ud. Ein großer a ö ch im Forſt zwiſchen Schweinert und Neu⸗ haus im Kreiſe Schwerin aus. Infolge des herrſchenden Windes konnte der Brand in ganz kurzer Zeit eine kataſtrophale Aus deh⸗ nung gewinnen, ſo daß nach den letzten Be⸗ richten bis jetzt etwa 1000— 1300 Morgen Wald ein Flammenmeer bilden. Ein großes Schonungsgebiet iſt dem Feuer rettungslos zum Opfer gefallen. Da bereits vor 14 Tagen im gleichen Waldgebiet ein Waldbrand ent⸗ ſtanden iſt, vermutet man, daß es ſich um Adſtiftung handelt. 15 Ein Feind des modernen Verkehrs Vor etwa über 50 Jahren wurde in Belgien ein etwa 25jähriger Mann wegen Morde! zum Tode verurteilt und dann zu lebensläng licher Zuchthausſtrafe begnadigt. Aus den jungen Mörder iſt in der Zwiſchenzeit eil Greis geworden, der, richtig abſeits von den Außenwelt, nichts wußte von der modernen Entwicklung des Verkehrs. Er lebte ſeinen ruhigen gemütlichen Tag wie nun bereiis ein halbes Jahrhundert, als er plötzlich aus de⸗ beſchaulichen Ruhe und Abgeſchiedenheit ſei ner Gefängniszelle hervorgeholt werden ſollle Während der letzten belgiſchen Miniſterkriſern wollte einer der Tagesminiſter die Gefäng⸗ niſſe beſuchen, und als er auf einem ſolchen Beſuch auf den alten Gefängnispenſionär auf merkſam gemacht worden war, leiſtete er ſich den Spaß, dem Greis die Fortſchritte des Ver⸗ kehrs ſeit ſeiner Einkerkerung zu zeigen. Statt nun dem Manne Freude zu machen, jagte er ihm mit all den Autos, Elektriſchen, Bahnen, Motorrädern, Dampfern, mit dem Haſten und Laufen des modernen Großſtadtverkehrs einen nicht geringen Schrecken ein. Der Aermſte bat inſtändigſt, in ſein ihm lieb gewordenes Ge⸗ fängnis zurückgeführt zu werden und hielt bei dem Miniſter an, daß man ihn bis zu ſei⸗ nem Tode dort behalten möge. 0 777CCC(C(((ͥͤͤ ccc Heſſen und die Frankfurter Meſſe Ein Blick auf die Karte Deutſchlands genügt, um ſich davon zu überzeugen, daß Frankfurt für die Gebietsteile Heſſens die Rolle eines Gelenk— bunktes zukommt. Es iſt denn auch oft genug feſtzuſtellen, daß heſſiſche Vertreter der verſchie— denſten Intereſſen in der Mainmetropole zu Tagungen ſich treffen. Die neubelebten Frank— furter Internationalen Meſſen haben aus Heſſen eine ausgezeichnete Beſchickung aufzuweiſen und erfreuen ſich auch in der heſſiſchen Einkäuferſchaft wachſenden Vertrauens. Erweiſt ſich die geogra— rhiſche Lage Frankfurts für den geſamten euro— päiſchen Weſten als außerordentlich zentral, ſu im beſonderen für die heſſiſchen Lande. Das wirkt ſich natürlich auch auf ihren Großmärkten aus. Nach Angaben aus dem Handbuch für die ver— gangene, außerordentlich erfolgreich verlauſene Frühjahrsmeſſe waren aus folgenden Städten und Orten Ausſteller an der Meſſe beteiligt: Alsfeld, Alzey, Arheiligen, Auerbach, Bens— heim, Bickenbach, Bingen, Brezbach, Dalsheim Darmſtadt, Dieburg, Dietesheim, Dudenhofen Eberſtadt, Eppertshauſen. Erbach, Friedberg Gießen, Gonſenheim, Groß-Bieberaun, Groß Gerau, Groß-Steinheim, Groß⸗-Umſtadt, Groß, Zimmern, Großen⸗Buſeck, Heppenheim, Heuſen— lamm, Kirch⸗-Brombach, Lämmerſpiel, Lauger Lauterbach, Mainz, Michelſtadt, Mühlheim a. M. Neckarſteinach, Neu-Iſenburg, Nieder-Erlenbach Nieder⸗Ramſtadt, Offenbach, Bieber. Oſthofen Raunheim, Rüſſelsheim, Sprendlingen, Unter— waldmichelbach, Worms a. Rh. Am ſtärkſten vertreten iſt Offenbach mit 84 Firmen, les darf daran, erinnert werden, daß eines der großen Ausſteltüngshäuſer der Frank furter Meſſeanlage den Namen„Haus Offſenbach' führt), es folgen dann jeweils mit größerer Kontingenten an Ausſtellern Darmſtadt, Mainz he. Haushar Pinſel, Korb waren, Oefen, Möbel, Beleuchtungsartitel, tech niſche Apparate Maſchinen elektri che Fabrikate O bensmittel, Tabake, Zigaretten, Maihſeh eh ab Bürobedarf, Parfümerien, Sportbedarf In dieſem Zuſammenhang darf darau e. wieſen werden, daß nach den et e 11 meldungen auch die Herbſtmeſſe vom 4.— 7. Okto 15 mit einer ſtarken Beteiligung heſſiſcher Fab, 10 5 und aus Heſſen namen unt. Die Ver ndungen aus Heſſen nach Frankfurt c Teil weſentlich verbeſſert worden. in e ſelbſt ſorgt für Reiſevergünſtigungen verkch iter Art. Andererſeits ermöglicht die Einrichtung eines modernen Verkehrsbüros, wie es vom Meßamt im Hauptbahnhof(Reiſedienſt unterhal— ten wird, auch die Aufrechterhaltung guter Be. ziehungen in den Zeiten, in denen keine Meſſer ſtattfinden. Der„Reiſedienſt“ erteilt über alle Reiſe⸗ und Verkehrsfrage illi f hrsfragen bereitwilligſt Aus sen Einigung im Holzgewerbe Vom Zentralverband chriſtlicher Holzarbeiten wird uns geſchrieben: Nachdem im Holzgewerbe die Generalausſperrung für das ganze Reich an⸗ geordnet, aber nur zum Teil durchzuführen war hatte das Reichsarbeitsminiſterium auf Antras der Arbeitgeber die Parteien zu Verhandlungen für Mittwoch, den 24. Juni nach Berlin eingelas den. Bei der Gelegenbeit wurden die Marteien ſich einig, zunächſt ohne Hilfe des Reichsarbeits⸗ miniſteriums eine Einigung zu verſuchen. Dieſe Verhandlungen führten in alle in Frag kommenden Landestarifgebieten mit Ausnahme von Thüringen und Schleswig-Holſtein zur Ei⸗ nigung, die eine alsbaldige Aufhebung der Aus⸗ ſperrung zur Folge haben wird. Es wurden die Spitzenlöhne vereinbart(als Durchſchuittslohn ſür Facharbeiter über 22 Fahre) für Bezirke: Hamburg, Bayern, Würt! temberg, Baden, Sachſen, Düſſeldorf, Köln, Rhein⸗ gebiet, Caſſel, Bergiſches Land, Brandenburg, Schleſien und Heſſen-Naſſau. f Die Vertragsparteien im Landesbezirk Heſſen und Heſſen-Naſſau haben bereits ihre Zuſtim⸗ mung zu dem Einigungsvorſchlag ihrer Vertre— ter gegeben. Der Durchſchnittslohn für Facharbei⸗ ter über 22 Jahre beträgt demzufolge in den fünf Ortsklaſſen: ab 21. 6. 1925: 95, 88, 83, 78, 72 ab 15. 8. 1925: 102, 94, 88, 83, 77 Pfennig pro Stunde. i In den übrigen Bezirken wins ebenfalls zum gleichen Termin die Annahnte der Vorſchläge er— folgt ſein. Damit hat einer der größten Kämpfe im Holzgewerbe durch gegenſeitige Verſtändi— gung ſeinen Abſchluß gefunden. ö Aus der kathol. Welt. Der Fahrplan der offiziellen Pilgerzüge nach Rom in der zweiten Hälfte des Heiligen Jahres iſt nun endgültig feſtgelegt. Es gehen in den Mo⸗ naten September und Oktober 18 offizielle Züge. Vorher fährt am 20. Juli ein Ferienzug von Würzburg ab, zu dem bis ſpäteſtens 15. Juli die Anmeldung in Würzburg, Hofſtr. 7, erfolgt ſein muß. Außerdem wird im Anſchluß an den Ka— tholikentag Stuttgart am 26. Auguſt eine Pil⸗ gergemeinſchaftsfahrt nach Rom geführt. Alle dieſe Züge haben im allgemeinen den gleichen Plan. Hinfahrt über Baſel— Gotthard— Mai⸗ land— Genua— Rapallo— Piſa— Rom, Rückfahrt über Aſſiſi— Florenz— Bologna— Venedig— Padua— Brenner— München. Die Preiſe belaufen ſich von Würzburg aus bei 3. Klaſſe auf 308.— Mark, bei 2. Klaſſe auf 430.— Mark incl. allem, was notwendig iſt. Die Reiſe nimmt 14 Tage in Anſpruch. Nachtfahrten ſind ganz vermieden. Darauf und auf dem erwei⸗ terten Fahrplan beruht die Preiserhöhung ge— zenüber den Zügen im April und Mai. Alle An— ſragen werden gerichtet an die Offizielle Ge— -Nach den Branchen geſondert. ſind ſo aut wi ſchäftsſtelle für Rompilgerfahrten Würzburg, Hof— ſtraße 7.. ſeines Apparates.„Märchenvogel— Märchen⸗ vogel“, murmelte er leis, dir danke ich Leben, Glück und Ehre. Du haſt mich nicht betrogen!“ Es dauerte lange, ehe es ihm gelang. Leute herbeizuholen, die den Apparat zwiſchen den Mauerreſten hindurch nach der Landſtraße brachten. Als der geſpenſtige Rieſenvogel ſich vorhin niederſenkte, aus dunſtigem Abend himmel, hatte alles, was zufällig in der Nähe war, von paniſchem Schrecken ergriffen, das Weite geſucht. Was wußten die armen Fel, lachen davon, daß kaum 8 Kilometer von Kar tago entfernt, die vornehmſten Leute von Tu⸗ nis, ja der Bey ſelbſt, ſeit 2 Stunden auf die⸗ ſen Rieſenvogel mit ſeinen drei Flüge aaren warteten. Dora hatte ſich etwas erholt; ſie ſaß auf einer umgeſtürzten Marmorſäule und blickte ſchweigend auf ihren Gatten, der die braunen Geſtalten mit den ſchmutzigen Turbans anlei⸗ tete, den„Märchenvogel“ vorſichtig nach der Landſtraße zu dirigieren. Da kam aus der Richtung von Tunis das erſte Automobil an⸗ geſauſt. Sie hatten auf dem Landungsplatz zwi⸗ ſchen Goletta und Tunis die kleine gekrümmte Linie am Himmel doch bemerkt und das Ab⸗ irren von der Richtung den Nebeln zugeſchrie⸗ ben, die das nachmittägliche Gewitter in der Daft zurückgelaſſen hatte. 9 Nun kamen ſie in einem wahren Wettren⸗ nen herangeſauſt, die Verirrten im Triumph zu holen. 5 i Cuſa Maneseu und Miß Hargreaves wa⸗ ren nicht angekommen. Erſt Tage ſpäter er⸗ uhr man, daß ein nach Palermo fahrender Dampfer Reſte eine Flugapparates im Meere!“ —— treiben geſehen hatte. Von den Inſaſſen war keine Spur vorhanden. Sie ruhten wohl tief unten auf dem Grunde des Mittelländiſchen Meeres und konnten keine Kunde mehr geben von den Drama in den Lüften, deſſen Opfer ſie geworden waren. Dora weinte bitterlich, als ſie davon er⸗ uhr. Aber ihre Tränen verſiegten bald, als Richard ihr ein Telegramm von Herrn Forges zeigte, der ihn im Namen der Segelflug⸗Stu⸗ diengeſellſchaft als den Direktor der zu errich⸗ tenden„Fabrik Cornerſcher Segler“ begrüßte. „Er hatte ihr bis jetzt nichts von der Sache erzählt. Nun aber ſetzet er ihr alles ausein⸗ inder und ſchloß, ſie ſtürmiſch an ſich ziehend: 4„So liegt die Bahn zu neuem, geſegnetem Schaffen, zum Traumland meiner Sehnſucht tun frei vor uns! Du wirſt nicht mehr zittern müſſen um mich, liebſte Dora, ſondern nun, ſo gott will, auch ein bißchen fröhlich werden zunen. Ein neues Leben beginnt— ein köſt⸗ iches Leben, Dora!“„ Mit glänzenden Augen hörte ſie zu. Sie ſprachen noch viel. Daß ſie das kleine Haus kaufen wollten. Und daß Mama nun ganz zu ihnen ziehen müſſe, und daß auch Meta dahin überſiedeln ſolle, die Richard in der neuen Fabrik als Zeichnerin anſtellen wollte.—— Da lachte Dora zum erſtenmale nach lan⸗ ger Zeit und ſah ihren Gatten glücklich an. „Du, Meta wirſt du kaum in die Fabrit bekommen! Ich wette, die zeichnet über Jahr und Tag nur mehr für einen gewiſſen Jemand in Wien!“ 8 0 14 „Du glaubſt— 2“ 5 ö „Aber natürlich! Er iſt doch jetzt frei!“ Le. eee J. und 2. Stock Ecke Ihealersir. und Nanken 1 2 wulle Puder kalte crepe flaroeains das Neueste CV jetzt Ib heie Mpsstreiken für Röcke, hochelegante reine Wolle jetzt 3 Neindclene Kuros 2 in prachtvollen Krepp- Geweben in allen Farben. lente g 10 Harotulns enen dabardine 10 3. ce, Bene I. e..„./ 0 — 2 1 la. Voll-Voile Schweizer ae elegante neueste Druckmuster elteruunt-ptrelken 1 große Aus musterupg, für Dirndelröcke. 9 Tenster nur Stoffe! F k lteln nur 70 Pf Husse ne. Mtr. 68 48 Pl. 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