bietet selbst Minderbemittelten Gelegenheit. Oualitäts- Kleidungsstücke mit allergeringstem Kostenaufwand zu erwerben. Es gelangen nur weltaus höherwertige Stücke, zum Teil mit kleinen Fehlern, nicht ganz modernen Fassons, aus einzelnen Coupons hergestellt usw. zum Verkauf. SERIE I n. 25.— SERIE III M. G5. SERIE 11 M. 45. Bitte beachten Sie unsere Fenster gegenüber dem Durlacher Hof HGebriider M., 12 Mammfeirm Die gute Herren- und Knaben kleidung 9 For die anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonderen Dank dem tl. Arbeiter-Geſang— Verein„Harmonie“ und der Turngenoſſenſchaft, für die ſchöne Ovation, ſowie dem Deutſchen Gaſtwirte-Verband. Mich. Herbert 2. u. Srau. Nlanos, Flügel eigene und fremde Fabrikate Hürmoniums in reicher Auswahl ſtets am Lager Scharf& Hauk Piano⸗ u. Flügelfabrik Mannheim C 4, 4. Frachtbriefe für den gewöhnlichen und Eilgutverkehr ſind ſtets vorrätig 8 Vieruheimer Anzeiger. in jeder Größe auch wioder in ganz guter Friedensqualität zu haben. Ernte⸗Pläue Bernhard Oppenheis ler 3 Punkte „I krnhe Auna „ fie nen Ile Hagen reise vergrößern ständig meinen Kundenkreis. Ueberzeugen Sie sich hiervon und Sie bleiben mein dauernder Kunde. Spezialität: Bequeme Formen für jed. Alter u. Geschlecht Reiseartikel Das Beste zu Schlagerpreisen: Lederkoffen, la. la. Vollrindleder 50 em 28.— Größe 45 Mark 238.— Reisetaschen erstklassigen, schweren Bügeln Größe 40 45 em Mark 283.— 25.— Bahmkoffen, (Maulbügelform) la. la. Vollrindleder mit vorzüglichstes Fabrikat unter Morkriegspreis. Jroße 70 bis 100 Kabine Mark 18.— bis 30.50 ferner alle Formen und Gröben zu allerniedersten Preisen. Hamd koffer, vollständig wasserfest beste deutsche Fiber (Hartplatte) keine Pappe, Unsere hewährte konkurrenzlose Markel Größe 60 65 70 eim Mark 6.— 8.50 7.30 Große Lederkoffer, auf Stahl- rahmen, and genäht, la. la, Voll- Rindleder m. 8 gewalkt. Ecken Das Beste vom Besten! Gröbße 60 65 70 75 cm Mark 55.— 60.— 65.— 75.— olf, P78 Mammhelm, Heidelbergerstr.(am Wasserturm). ae Monats- Verſammlung am 5 Sonntag, den 2. Auguſt 1925, nachm. 4 Uhr im Gaſthaus zur„Vorſtadt“. Tagesordnung: Bericht über den Deleglertentag in Mühlheim. Vortrag. Verſchiedenes. Der Vorſtand. Hmmm Aude 2 Ubi von 11—12 Uhr Mäunergeſang⸗Verein Viernheim Nicht Samstag abend, ſondern Sonntag morgen Allgemeine elngfunbe. Die Verlegung erfolgte, um unſeren werten Sängern Gelegenheit zu geben, das vielverſprechende Volks⸗ Konzert im Gaſthaus zum Karpfen beſuchen zu können. Der Beſuch ſei aufs wärmſte empfohlen, zumal Sänger zum Ausnahmepreis von 60 Pfg. Zutritt haben. Der Dirigent. h Abeitergeſengverein Harmonte d N N N N 0 4 N 8 N07 NB' Heute Donnerstag und morgen Frei⸗ Sünger⸗ Einheit Viernheim Unſere Mitglieder machen wir auf das am nächſten Samstag Abend halb 9 Uhr im„Karpfen“ ſtattfindende Urcnestpiap-Ronzert %, mit Liederemlagen —aaufmerkſam, wozu Karten im Vor⸗ verkauf zum ermäßigten Preiſe von 60 3 beim Präſi⸗ denten Krug zu haben ſinb. Die Singſtunde fällt an dieſem Atzend aus. Der Vorſtand. Ahern Verein Zur Gtoppel⸗Gag Königsberger Saatwicken Saaterbſen, Frühkleeſamen a Rübſamen bperſchiedene Gorten Sommer ⸗Reps uſw. alles in beſtheimender Ware Der Vorſtand. Gas- und Kochherde Masten- und Leiterwagen und deren Erſatztelle, ſowte alle 2 Ernte geräte wie Prima Senſen, Gabel 0 ſehr preiswert eln, Ernterechen u f. w. Plucke mit 10 Jungen ver⸗ kauft e e Sonntag, den 2. Auguſt 1925, findet in Jugenheim a. d. B. der diesjährige Liedertag ſtatt. Abfahrt Sonntag morgen 767 Uhr mit Extrazug der O. E. G.(Fahrpreis 180 Mk. Sonntagsfahrkarte.) Der Vorſtand. tag Singnunde. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. 5 N N N 9 N N 1 N. TTT Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund„Solidarität“ — Mlitgliedſchaft Wanderer.— N Samstag, den 1. Auguſt, 5 abends halb 9 Uhr im Lokal Vorftandeſthun Bollzähliges Erſcheinen erwünſcht Der Vorſitzende. im⸗ und Ringklub 1896 — Lokal Stern— i Sonntag, den 2. Auguſt Großer internationaler Alhleten⸗ Wellſtreit in Sandhofen Abfahrt der Ringer u. Stemmer 7.22 Uhr O. G. G, Pyramidenbau und Muſterriege mit Lokal. Der Vorſtand. Gastspiel Stärke 30 Mann Opern- U. Konzertsängerin aus Stuttgart gon, Schwäb. Nachtigall gibt am Samstag, den 1. August im dekorierten Honzerl-Saal zum„Boldenen Karpfen“(. Herbert) unter Mitwirkung der uniformierten Stadt-Kapelle Weinheim nee e ein grosses öffentliches Dr Wolks- Konzert mit Xylophon-Vorträgen des Herrn Blank-Viernheim. Vorverkauf: Im Vorverk aue und an der Abendkasse Buchhandlun bei Herrn Carl Blank, NB. Als Extraveranstaltung ist nach dem Konzert Ball vorgesehen. Eintrittspreis: 0.80 Mk. 6.80„ Viernheimer Anzeiger und Wasserstrasse 4. ended eiu— Biernheimer Nachrichten) iſcheint täglich min Ausnahme der Sonn⸗ und Frlertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Rat rei ins 55 mend, Hals iäbelich ehen Patiplan, fan a 5 f gennſprecher 117.— Foſtſcheckkonte Nr. 21577 Aut Frankfurt a.. 3 Amen“, halbjährlich einen lan, ſowie einen Viernheimer Tageblatt daß achtſeitige üſtrierte Sonntagsblatt„Sterne ondkalender.— Annahme von Abonnements täglich Anzelgenpreiſe. abgeſtüfter Rabatt.— n für Inſerate und No vsrher.— Inſerate müſſen biei Auſgab (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige 00 e bezahlt werben, mit Pelitzeilt koßtet 25 Pig, die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wieberholung en vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taz usnahme derjenigen die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 88 Berkin, 29. Juli. Die heutige Sitzung des Reichstages wurde um ½ 2 Uhr von Präſident Löbe er⸗ öfſnet. Der Notetat für 1925 wurde ohne De⸗ batte dem Haushaltsausſchuß überwieſen. Dann wurde die zweite Beratung des Einkommenſteuergeſetzes fortgeſetzt bei 8 50, der den Steuertarif regelt. Abg. Brüning(Zentrum) begründet dazu einen Aenderungsantrag der Regie— rungsparteien, wonach ſich das ſteuerfreie Exi⸗ ſtenzminimum auf 1100 Mark erhöhen ſoll: 1. für die Ehefrau um 100 Mark, 2. für das erſte Kind um 100 Marl, 3. für das zweite Kind um 180 Mark, 4. für das dritte Kind um 360 Mark, 5. für das vierte Kind und jedes folgende um je 450 Mark im Jahre. Kinder von mehr als 18 Jahren, die Einkünfte beſitzen, werden nicht gerechnet. Der Antrag geht in der erſten Stufe um 25 Mark über die Aus⸗ ſchußvorlage hinaus und läßt die nach dem Ausſchußbeſchluß erſt für das vierte Kind ein⸗ tretende Erhöhung um 360 Mark ſchon beim dritten Kind eintreten. Abg. Vogel(Soz.) ſah in dem neuen Antrag der Regierungsparteien ein Ablen⸗ kungsmanöver. Der Antrag ſei abſichtlich ſo kompliziert gehalten, damit die Lohnſteuer⸗ pflichtigen nicht merken ſollten, wie ſehr ſie dadurch benachteiligt würden. Der Redner be⸗ antragte, das ſteuerfreie Exiſtenzminimum der Lohnſteuerpflichtigen auf 100 Mark monatlich und auch die Bezüge für Frau und Kinder zu erhöhen. Damit bleibe das Exiſtenzminimum noch weit zurück hinter dem in England und Frankreich. Bei der engliſchen Lohnſteuer bo⸗ trage das ſteuerfreie Exiſtenzminjſmum eines kinderlos Verheirateten 5000 Mark und ſteige bei 4 Kindern auf über 7000 Mark. Den Regie⸗ rungsparteien fehle es an gutem Willen zu einer ſozialeren Ausgeſtaltung der Lohnſteuer. Abg. Koehnen(Komm.) bekämpfte das Lohnſteuerſyſtem an ſich. Eine wirkliche ſoziale Verbeſſerung dieſes Syſtems ſei gar nicht nicht möglich. Die Lohnſteuer benachteilige ſchon dadurch die Arbeitnehmer, daß ſie un⸗ verkürzt gezahlt werden müſſe, wenn auch in den nächſten Monaten der Steuerpflichtige ar⸗ beitslos werde. Die Lohnſteuer ſei jetzt zur Haupteinnahmequelle des Reiches geworden. Eine grundſätzliche Nachprüfung dieſes Steuer⸗ ſyſtems ſei dringend erforderlich. Abg. Schneider Berlin(Dem.) be⸗ zeichnet den Kompromißantrag als den Gipfel der Kompliziertheit, während der Zweck der Steuerreform doch Vereinfachung ſei. Der Antrag ſei auch ſo wenig durchdacht und ſo Aunreif, daß er eigentlich an den Ausſchuß zu⸗ rückverwieſen werden müßte. Die jetzige Rege⸗ lung der Lohnſteuer ſei ſozial aufreizend. Die demokratiſche Fraktion wolle ſich mit der Junggeſellenſteuer abfinden, die in der 10proz. Beſteuerung der Ledigen beſtehe. Bei der erſten Abſtimmung würden die Demokraten für die ſozdem. Anträge zu dieſer Vorlage ſtimmen. Abg. Holle in(Kom.) erklärte, ſeine Freunde würden auf das Ferienbedürfnis der Regierungsparteien keine Rückſicht nehmen, ſondern bis zum Ende ihre Pflicht als Steuer⸗ und Zolloppoſition erfüllen. Staatsſekretär Popitz wandte ſich gegen die Anträge der Oppoſttion, deren Annahme nach ſeiner Anſicht einen finanziellen Ausfall von vielleicht 100 Millionen Mark herbeiführen würde. f Abg. Dr. Hertz(Soz.) bezweifelte, daß die Vorausſagen des Staatsſekretärs ſich be⸗ wahrheiten werden. Der Kompromißantrag der Regierungsparteien ſei undurchſichtig und könne niemand befriedigen. Abg. Schneider(Dem.) wandte ſich gegen die Ausführungen des Staatsſekretärs Popitz und betonte, es ſei ganz unmöglich, die finanziellen Wirkungen des kürzlich eingebrach⸗ ten Antrages genau zu berechnen. Nach dem vorliegenden Text des Antrages habe er eine ganz unſoziale Wirkung. * Staatsſekretär Popitz wies die Aus⸗ legung des Antrages durch den Abg. Schneider als unzutreffend zurück. Eine andere Formu⸗ lierung werde ſpäter erfolgen.(Große Unruhe ſund Proteſtrufe links.) 00 Abg. Dr. Hertz(Soz.)? Es iſt bezeich⸗ end für die Steuerpolitik der Regierung und der Regierungsparteien, daß ſie kurz vor der mmung noch nicht einmal eine klare For⸗ erung ihrer Anträge gefunden haben. Damit ſchloß die Ausſprache. e WPfennigen einmal auszudrücken. Dazu braucht Freitag, den 31. Juli 1925 0 Präſident Löbe teilte mit, daß ſoeben von den Regierungsparteien ein handſchrift⸗ licher Antrag eingegangen ſei, der eine andere Formulierung des Kompromißantrages zu § 70 vorſieht. Danach bleiben für die Ehefrau und für jedes minderjährige Kind je 10 Pro— zent des Arbeitslohnes, der über das Exiſtenz⸗ minimum hinausgeht, vom Steuerabzug frei. Es bleiben ſteuerfrei für die Ehefrau 120 Mk., für das erſte Kind 120 Mark, für das zweite Kind 240 Mark, für das dritte Kind 420 Mk., für das vierte und jedes folgende Kind je 600 Mark jährlich, wenn der nach Ziffer 1—5 ins⸗ geſamt ſteuerfrei bleibende Betrag höher iſt, als der nach Ziſſer 1 insgeſamt ſteuerfrei blei⸗ bende Betrag. Die Abg. Dr. Hertz(Soz.) und Neu⸗ bauer(Kom.) erklärten, es ſei unmöglich, den Sinn dieſes im letzten Augenblick einge⸗ brachten Antrages im Moment zu verſtehen. Die Abſtimmung müſſe zurückgeſtellt und eine neue Ausſprache darüber zugelaſſen werden. Auf Vorſchlag des Präſidenten Löbe wird die Abſtimmung über die Paragraphe 52 bis 70 zurückgeſtellt, bis der neue Antrag der Regierungsparteien gedruckt vorliegt. Bei§ 50 werden die Anträge der Oppo— ſition abgelehnt und der Antrag der Re— gierungsparteien wird angenommen. Die Paragraphe 8! und 53 werden nach der Aus⸗ ſchußvorlage angenommen. Paragraph 54 ſetzt nach der Ausſchußvorlage für die Einkommen⸗ ſteuer folgende Tarife feſt: Bis 8000 Mark Einkommen 10 Prozent, für die weiteren an⸗ gefangenen oder vollen 4000 Mark Einkommen 12½ Prozent, für die weiteren 4000 Mark 15 Prozent, für die weiteren 4000 Mark 20 Pro⸗ zent, für die weiteren 2000 Mark 25 Prozent, die weiteren 18000 Mark 30 Prozent, die wei⸗ teren 34000 Mark 35 Prozent und für die weiteren Beträge des Einkommens 40 Prozent. Abg. Eggenſtedt(Soz.) begründete einen ſozialdemokratiſchen Aenderungsautrag, der auf Koſten der höchſten Einkommensſtuſe die niedrigen entlaſten ſoll. Nach weiteren Ausführungen des Abg. Weber(Nom.) wird § 54 unter Ablehnung der Aenderungsanträge in der Ausſchußfaſſung angenommen. Die weiteren Paragraphen bis zu 60 wur— den unter Ablehnung der Aenderungsanträge; der Oppoſition in der Ausſchußfaſſung ange⸗ nommen. 5 61 beſtimmt, daß zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ſind, Steuerpflich⸗ tige, deren Einkommen den Betrag von 8000 Mark überſteigt. Abg. Neubauer(Kom.) begründete einen Antrag auf Offenlegung der Steuer⸗ liſten. Als der Redner in dieſem Zuſammen⸗ hang wiederholt von Steuerdrückebergerei ſprach, erklärte Vizepräſident Graef:„Ich nehme au, daß Sie damit kein Mitglied des Hauſes meinen. Sie ſollen aber Ihre Hand— bewegungen ſo einrichten, daß es nicht dieſen Anſchein erweckt.“ Großes Gelächter bei den Kommuniſten. Daran knüpfte ſich eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen dem Vizepräſi⸗ denten Graef und den Kommuniſten. Abg. Neubauer ſchloß mit der Erklärung, die Kom⸗ muniſten würden die Steuerſabotage der Agrarier gebührend brandmarkeg. Unter Ablehnung der Aenderungsanträge wurden die Ausſchußbeſchlüſſe bis zum Para⸗ graph 680 angenommen. Es folgten die Para⸗ graphen 69—82 über die Entrichtung der Steuer. Abg. Frau Arn ing(Soz.) begründete zum 8 73 einen Antrag, wonach bei Heimarbei⸗ tern, deren Löhne erfahrungsgemäß hinter dem Exiſtenzminimum zurückbleiben, der Ab⸗ zug der Steuer unterbleibe. Als ſich ſonſt hierzu niemand zu Wort meldete, forderte Abg. Dr. Hertz(Soz.) die Regierung auf, doch die Gründe mitzuteilen, die gegen dieſen wichtigen Antrag vorzubringen ſeien. Ein Regierungsvertreter erklärte darauf, der Antrag werde das ganze Syſtem der Lohn⸗ ſteuer durchbrechen. In den von den Anträgen berührten Fällen hätten die Heimarbeiter ein Rückerſtattungsrecht. Abg. Dr. Hertz erklärte, dieſe Antwort ſei höchſt unbefriedigend. Die arme Heimarbei⸗ ter im Erzgebirge und Eulengebirge hätten meiſt gar keine Kenntnis von dieſen Rechten und könnten aus dieſen Gründen keinen Ge⸗ brauch davon machen. Abg. Höllein(Kom.) ſchloß ſich den Ausführungen des ſozdem. Redners an. Frau Abg. Dr. Brehm(Intl.): Alle Parteien werden ſich daran gewöhnen, die Wertſchätzung der Frau auch in Mark und 42. Jahrgang .—— 13— 5. man nicht ſo heftig zu werden wie Herr Höl⸗ ſtiſchen Abg. Höllein und Neubauer R debeo lein. Warum ſchreit Ihr euch immer ſo an? licher Weiſe in die Nähe des Platzes des Abge Marum vertragt Ihr Euch nicht?(Sehr gut.) Abg. Höllein: Das müſſen Sie Ihren Brüdern in Chriſto ſagen! Ich bin mit dem Antrag der Frau Arning, der aus ihrem präch⸗ tigen Herzen gekommen iſt, nicht ganz einver⸗ ſtanden. Wir wollen durch die Heimarbeiter geſetzgebung die Heimarbeiter im Lohn ſo gut ſtellen, daß ſie mit Stolz auch Steuern zahlen können. Daß ich einer Aufbeſſerung der Lage der Heimarbeiter nicht entgegenſtehe, weiß jeder, der mich kennt. Ich glaube, es wird auch das ganze Haus wieder mit mir gehen, wenn ich ſage: Nun gut, wenn wir es machen. Staatsſekretär Popitz erklärt ſich mit der Tendenz des ſozialdemokratiſchen Antra⸗ ges einverſtanden. Seine Formulkerung mache aber ſeine Einfügung in das Geſetz äußerſt ſchwierig. Abg. Dr. Hertz erklärt, daß, nachdem die Regierung ihr Einverſtändnis mit dem ſozial⸗ demokratiſchen Antrag erklärt habe, die So⸗ zialdemokraten ihren Antrag bis zur dritten Leſung zurückſtellen würden. Nach Abänderung der weiteren Aende— rungsanträge werden die Paragraphen 68—80 in der Ausſchußfaſſung angenommen. Inzwi⸗ ſchen iſt der neue Kompromißantrag zur Not⸗ ſteuer eingegangen. Der neue Antrag ſieht durch eine genauere Formulierung ausdrücklich vor, daß die Mindeſtſätze für Ehefrauen und Kinder gelten, wenn ſie zuſammen einen höhe⸗ ren Betrag ergeben, als bei dem prozentualen Abzug. Dieſer Antrag fand Annahme. Der Einkommenſteuerparagraph wurde in der Faſſung des A iſſes nach Ablehnung aller Anträge der Oppoſition angenommen. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der bel der Lohnſteuer die ſteuerfreien Abzüge für die(The⸗ frau und die Kinder gegenü ö 2 Onnen des Ausſchutſſe erhöhen ung mit 228 gegen fand auch hier ſprechung 31. der gebung Kircheuſtener regelt, geo vorliegende Anträge der Kompror die den Reichsfinanzminiſter ermäc len, Pauſchalbeträge ſür die Ki feſtzuſetzen, wenn die Länderregiern nicht rechtzeitig tun. Der Redner ſetzte ſich weiter für den ſozialdemokratiſchen Antrag ein, der dieſe„Kirchenſteuerparagraphen“ ſtrei⸗ chen will. Abg. Vierath(Kom.) begründete einen 201 nach gleicher Richtung zielenden Antrag. 8 ſei ungeheuerlich., daß, obwohl die Weimarer Verfaſſung die Trennung von Kirche und Staat ausſpreche, ſich der Staat noch immer zum Büttel der Kirche hingebe. Es würde heute ein großer Luxus in den Kirchen getrie ben, der dort abſolut überflüſſig ſei. Man könne doch das Abendmahl in hölzernen Be⸗ chern reichen und brauche dazu keine gol' ö Kelche.(Pizepräſident Graef bittet den Red⸗ ner, doch die Gefühle eines großen Teiles des Hauſes zu ſchonen. Lärm bei den Kommuni⸗ Dann könnte ſten.) Abg. Vierath fortfahrend: 7 ich höchſtens die Gefühle der Abweſenden ſcho⸗ re nen(Großer Tumult bei der Rechten und beim Zentrum, die dem Redner fortgeſetzt Schluß⸗ rufe zuriefen.) In dieſem Lärm erklärt der Abg. Vierath weiter, daß dieſenigen. die kir⸗ chengläubig ſind, ſich ihre Pfaffen ſelbſt be⸗ zahlen möchten“. Die Erregung erreichte ihren Gipfelpunkt, als der Redner beh die Kirche verdiene umſoweniger die Unterf des Reiches, als ſich gerade unter ihren n hängern im Rheinlande zahlreiche Separglſ⸗ ſten befunden hätten. Alg. Eſſer(Zentrum) ſpringt erregt auf und ruft dem Redner zu: Unverſchämter Lügner. Von den Kommuniſten wurden erregte Gegenäußerungen getan. Die Mitglieder des Zentrums gerieten in immer größere Erregung, als die Mitteilung, daß Anhänger der Kirche im Rheinland ſich früher am Separatismus beteiligt hätten, von den Kommuniſten aufrecht erhalten wurde. Be⸗— ſchimpfungen flogen herüber und hinüber. Vi⸗ zepräſident Graef war es unmöglich, Herr dieſes ungeheuren Lärms zu werden. Als der Abg. Eſſer den Kommuniſten zurief: Herr Höllein, halten Sie doch ihre Bande in Ord⸗ nung“, ſtürzte der Abg. Jaddaſch auf den Abg. Eſſer zu. Der Demokrat Dr. Haas, der ſeinen Platz an dem Sektoreingang hat, ver⸗ ſuchte den anſtürmenden Abg. Jaddaſch aufzu⸗ halten, wurde von dieſem aber zur Seite ge⸗ worfen. Mehr Erfolg hatte der Demokrat Ko⸗ rell, dem es gelang, den Abg. Jaddaſch feſt⸗ zuhalten. Inzwiſchen ſind auch die kommuni⸗ Graef die Sitzung wieder, ſchen der Aelteſtenrat getagt hat. daß er den Abg. Ja ddaſch, Eſſer gekommen. Abg. Eſſer hat ſich etwas in den Hintergrund zurückgezogen. Bevor es zu weiteren Ausſchreitungen kam, gelang es dem Vizepräſtdenten Graef mit ſeiner Glocke vnd ſeiner Stimme den Tumult zu übertönen, ſo⸗ daß er dem Hauſe mitteilen konnte, er würde die Sitzung auf eine Viertelſtunde unterbre⸗ chen, um mit dem Aelteſtenrat über dieſe Vor⸗ fälle zu beraten. 5 4 Uhr eröffnet Vizepräſident zachdem inzwi⸗ Er erklärt, der verſucht habe, einen tätlichen Angriff auf einen ande⸗ ren Abgeordneten auszuüben, für den Reſt der heutigen Sitzung ausſchließen müſſe. Da Abgez Jaddaſch nicht im Saale erſchienen iſt, erüb⸗ rigt ſich eine beſondere Ausweiſung.(Großer Lärm bei den Kommuniſten, die ſtürmiſch ver⸗ langen, daß der Abg. Eſſer wegen ſeines pro— vozierenden Zurufs zur Ordnung gerufen werde. Der Lärm ſteigert ſich, als der Vizeprä⸗ ſident von dieſer Aufforderung keine Notiz nimmt und den nächſten Paragraphen auf⸗ ruft.) Abg. Vierath(Kom.) ruft: meine Rede noch nicht beendet. Vizepräſident Graef: Nach den Vor⸗ gängen vor der Unterbrechung der Sitzung habe ich anzunehmen geglaubt, daß das Haus den Abg. Vierath nicht weiter anhören will. (Stürmiſcher Lärm links, der ſich minutenlang fortſetzt und auf das Höchſte ſteigert, als der Pizepräſident eine Abſtimmung darüber an⸗ ordnet, ob Abg. Vierath ſeine Rede beenden ſoll. In dem allgemeinen Lärm iſt die Frage⸗ ſtellung nicht zu verſtehen. Die Volkspartei, die zei der Abſtimmung erſt von ihren Plätzen oben hat, ſetzt ſich ſofort wieder, da ſonſt bſtimmung Notiz nimmt.) 1 ſich immer ſteige tmuniſten dem P Gegen 9 Ich habe denten en zu, daß ſie und den Re⸗ ſich dieſe Be⸗ i wollen. Der Tu⸗ lich ſo groß, daß der Bizeprä⸗ 15 Uhr die Sitzung aufs neue zach Wiederaufnahme der Sitzung erklärt : epräſident Graef, habe dem Abg. Vie⸗ h das W᷑ ich zn erteilt, da er s Rede been⸗ iderſpruch links.) Der; N Stenogramm gelau⸗ werden Ihnen die richtige Antwort und die richtige Antwort wird nicht daß wir für die Streichung dieſes raphen eintreten...“ Das ſei zweifel⸗ Rede mit der üblichen (pot geweſen.(Heiter⸗ rath habe nunmehr noch 3 Mi⸗ t 8 die wir erinnern mich an den Affen⸗ be.(Beifall und Händeklat⸗ ſten.) Wir werden a ſagen. Ich die Auswüchſe des Pfaf⸗ e Vizepräſident droht f.) Daß die Geiſtlichkeit iS mus hat, zeigt ſich Separatiſt Smeets die in der Taſche hat.(Rufe ) Wir ſind deshalb nicht zung des§ dt, ſondern wer⸗ je richtige Antwort geben, Stil zum ordern.(Beifall bei den⸗ Die Szenen. dent Graef ſtellt feſt, daß ſeine der den urſprünglich beabſichtig⸗ Schluß ſatz Vieraths gerechtfertigt iſt. Angenommen wird ein Antrag der Regte⸗ rungsparteien, dem 8 81 ſolgenden Satz anzu⸗ fügen: ö „Setzt in einem Lande, in dem eine Kirchenſteuer in Form von Zuſchlägen zur Einkommenſteuer erhoben wird, die Landes⸗ regierung Pauſchbeträge hierfür nicht recht⸗ zeitig feſt, ſo iſt der Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen berechtigt, nach Benehmen mit der beteiligten Körperſchaft die Feſtſetzung mit Zuſtimmung des Reichsrats vorzunehmen.“ Die übrigen Teile des Geſetzes behalten im weſentlichen die vom Ausſchuß vorgeſchla⸗ gene Form. i Um ½11 Uhr iſt die zweite Leſung des Einkommenſteuergeſetzes erledigt. Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag. Da um 1 Uhr die Beiſetzung des verſtorbenen Reichstagsabge⸗ ordneten Eichhorn ſtattfindet, an der ſich die kommuniſtiſche Fraktion geſchloſſen zu be⸗ teiligen wünſcht, wurde der Sitzungsbeginn erſt auf 3 Uhr feſtgeſetzt. Nn A.* 4— — 1 8275 — 8 r„ Der Marokko⸗Arieg. Für einen Frieden mit Abd el Krim. Paris, 29. Juli. Die Delegierten der ſoziali⸗ ſchen Parteien Englands, Spaniens ſind in Paris zu einer Konferenz zu⸗ ammengetroffen, die ſich mit dem Marokkoprob⸗ lem beſchäftigt hat. Eine von der Konferenz an⸗ genommene Entſchließung fordert die intereſſier⸗ ten Regierungen auf, eine ſofortige Aktion zur iederherſtellung des Friedens einzuleiten. Sie fordert weiter eine Veröffentlichung der Frie⸗ densbedingungen Frankreichs und Spaniens ſo— wie deren direkte und unverzügliche Mitteilung an Abd el Krim. Dieſe Friedensbedingungen müßten neben der Anerkennung der Unabhängtig⸗ keit des Rif eine für die wirtſchaftliche Exiſtenz des Rif erforderliche Grenzführung vorſehen. Sollten die direkten Verhandlungen zu keinem Ziele führen, ſo müßte der Konflikt dem Völker⸗ bund unterbreitet werden. 19 Erfolge Abd el Krims. Paris, 29. Juli. Wie aus Marokko ge— meldet wird, hält die Bedrohung Uuezzans durch Abd el Krim weiter an. Der Feind habe ſeine Streitkräfte öſtlich von Fez el Vali und nördlich von Uergha weiter verſtärkt. Im Zentrum der Front haben die Rifkabylen öſtlich von Tiza einen franzöſiſchen Poſten vertrieben. Im Oſten wurden die Tſouls und Branes, die in Verhandlungen mit den Franzoſen eintreten wollten, von den Rifkabylen wiederum ſtark be⸗ arbeitet. Ferner wird gemeldet, daß in Caſa— blauca bedeutende franzöſiſche Verſtärkungen eingetroffen ſeien. Im allgemeinen iſt man jetzt der Annahme, daß die Riftabylen ihre Umgruppierung beendet haben. Sie entfalten nunmehr an verſchiedenen Punkten der Front eine aktive Tätigkeit, indem ſie Haudſtreiche gegen franzoſentreue Dörfer ausführten. Der Bericht will aus verſchiedenen Anzeichen ſchließen, daß Abd el Krim vor der Anlunſt der franzöſiſchen Verſtärkungen große Operation zu unternehmen plane. eine Abd el Krim ſucht engliſche Vermittlung? Paris, 29. Juli. Der„Gaulois“ will von offiziöſer Seite wiſſen, daß Abd el Krim beab— ſichtige, zur Herbeiführung eines Waffenſtillſtan— des eine Vermittlung Englands nachzuſuchen. Abd el Krim wolle das Rifſproblem zu einer in— ternationalen Frage machen. Beamtengehälter. Die Vierteljahreszahlung. Die Berlin, 30. Juli. Im Haushalts-Ausſchuß des Reichstags erklärte Miniſterialdirektor Dr. Lotholz auf Anfrage, daß die Regierung beabſichtige und auch hoffe, bis zum 1. Okto- ber die Vierteljahreszahlung der Gehälter für die Beamten wiedereinzuführen, eine „wechſe lmäßige Verpflichtung“ könne aber an— geſichts der Lage bei der Eiſenbahn und bei den Ländern nicht eingegangen werden. In parlamentariſchen Kreiſen waren ge— ſtern Gerüchte verbeitet, wonach die Regie— rungsparteien durch einen beſonderen Antrag den Reichsfinanzminiſter zu einer Gehalts⸗ e rhöhung für die Beamtenſchaft zu ermäch— tigen beabſichtigen. Angeblich ſoll für die Be— ſamten bis zur Gruppe 6 eine 12prozentige u. für die übrigen Beamten eine 10prozentige Frankreichs unde N 88 3 Das Zentrum muß ein ſcharf umriſ⸗ ſenes Programm haben, auch in wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Fragen. Schwankende und unſichere Haltung auf dieſen Gebieten hat noch nie einer Partei zum Vorteil gereicht. Der Niedergang der alten nationalliberalen Partei war nicht zum wenigſten auf ihre Zwieſpältigkeiten in den wirtſchaftlichen Fra⸗ gen zurückzuführen. In der Regel fiel die Partei in zwei gleiche Hälften auseinander: 30 ſtimmten für die Eiſenzölle, 30 dagegen. Und ſo war es bei den meiſten wirtſchaftlichen Poſitionen in der Zeit der Wirtſchaftskämpfe um den Bismarckſchen Zolltarif. Gewiß hat die Partei dadurch ihre Einheit gerettet, aber ſie ging an Zahl und Bedeutung andauernd urück. f Wirtſchaftsfragen ſind immer Schick⸗ ſalsfragen. Gerade ſie können am wenig⸗ ſten von den„Fachmännern“ entſchieden wer⸗ den. Moderne Wirtſchaftsfragen ſind immer ſoziale Fragen; dieſe ſind aber grund— legend und gehen in ihrer tiefſten Wurzel auf weltanſchauliche Einſtellungen zurück. N Es iſt klar, daß das Zentrum grundſätzlich demokratiſch und republikaniſch ſein muß und im Geiſte ſeiner Vergangenheit entſchieden ſozial. Nicht weniger aber muß es auch kon⸗ ſervativ ſein: im Religiös⸗Ethiſchen, im Kirch⸗ lichen, im Künſtleriſchen, im Lebensſtil. Kon⸗ ſervativ aber muß es auch ſein in jener ſozial⸗ wirtſchaftlichen Grundauſchauung, auf der ſich Staat und Geſellſchaft geſchichtlich aufbauen. Kein Staat kann au fdie Dauer ohne eine ihn und die Volksgenoſſen ernährende Landwirt⸗ ſchaft beſtehen. Die Weltwirtſchaft wird nie in dem Umfange„welt“mäßig ſein, daß der Begriff der nationalen Wirtſchaft könnte aus⸗ geſchaltet werden. Dieſe Ausſchaltung war wohl eine Zeitlang ſozialiſtiſche Doktrin: die tiefer denkenden Parteien ſind aber längſt von ihr abgekommen; nur eine kleine Schicht eines unbelehrbaren Händlertums das in Eng⸗ land ſeinen Ausgangspunkt nahm— hält an einer internationalen Verflechtung der Welt— wirtſchaft feſt. Die Weltwirtſchaft beginnt an den Peripherien der nationalen Wirtſchaften. Je kräftiger und leiſtungsfähiger die nationa⸗ len Wirtſchaften ſind, deſto leichter wird ſich der durch die Weltwirtſchaft zu vollziehende Ausgleich durchführen laſſen. Die Landwirtſchaft iſt die natür⸗ liche Grundlage jeder nationalen Volkswirt— ſchaft. Darum iſt es die wichtigſte ſozial-wirt⸗ ſchaftliche Aufgabe eines jeden Staates, für ein: kräftige und leiſtungsfähige Landwirt— ſchaft zu ſorgen, die die Nation ernähren kann. Es entſteht die Frage, ob Groß-Land⸗ wirtſchaft oder bäuerliche. Ich glaube mit gutem Grund annehmen zu können, daß die Sozialdemokratie von ihrer doktrinären For— derung der ſozialiſierten Landwirtſchaft abge— kommen iſt und die bäuerliche Wirtſchaft kon⸗ zediert. Hier ſehe ich den Schnittpunkt auch für die radikalſten Sozialpolitiker— zu denen ich mich zähle— wo ſie aus ſozial-pſychologiſchen Gründen konſervativ werden müſſen. Die Landwirtſchaft muß bäuerlich ſein, nicht großagrariſch, nicht oſtelbiſch, nicht latifundienartig. Es iſt geradezu betrübend, wenn man all die wiſſenſchaftlichen Expertiſen unſerer„Fachmänner“ durchläuft und findet immer nur agrariſche Mathematik, aber keine agrariſche Sozial-Pſychologie. Wir brauchen ganz gewiß keinen Großgrundbeſitz— den kann, ſoweit der Großgrundbeſitz techniſch not— wendig iſt— der Staat mit ſeinem Dominial⸗ Von Adam Röder, M. d. R. Volles— eines jeden Volkes— iſt. Nicht nur im Bürgerlichen, da iſt es ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, denn wo ſollten die Großſtädte ihr Ma⸗ terial hernehmen, um ſich fortgeſetzt zu ver⸗ größern? Der Bauer iſt durch die beſondere Art ſeiner Verkettung mit Boden, Luft, Wald und Feld an die Quellen des Jungbrunnens geſtellt, aus denen ein Volk ſich erhält: harte Arbeit im Kontakt mit Sonne und befreien⸗ dem Luftſtrom, Einfachheit der Lebensform, Beſcheidenheit und Ehrfurcht— die wiederum nur in unmittelbarer Berührung mit der un⸗ gebrochenen Natur gelehrt wird— Frömmig⸗ keit, Liebe zu Selbſtändigkeit und Freiheit. Aus ſolch naturgewachſenem Geſchlecht regene⸗ riert ſich ein Volk immer wieder aufs neue. Nicht aus der Großlandwirtſchaft mit ihren vielen Tauſenden von beſitzloſen Landarbei⸗ tern, die ein kulturell und ſozial herabgemin⸗ dertes Daſein führen. Jedes geſunde und ge⸗ ſund bleiben wollende Volk braucht einen freien, kräftigen Bauernſtand. In dieſem An⸗ erkenntnis ſteckt für mich jener natürlich erd⸗ geborene Konſervatismus, ohne den kein Staat, keine Geſellſchaft auskommen kann. In dieſem Sinne ſollte je de Partei bei aller Ent⸗ ſchiedenheit zum republikapiſchen, demokrati⸗ ſchen und ſozialen Bekenntnis konſervativ ſein. Ganz beſtimmt aber das Zentrum. Aus dieſer Betrachtung heraus muß das Zentrum für den nationalen Schutz der Land— wirtſchaft, d. h. der bäuerlichen Wirtſchaft, ein⸗ treten. Sund für dieſen Schutz Schutzzölle nö⸗ tig, ſo müſſen ſie gewährt werden. Nach dem heutigen Stand der Dinge ſind Schutzzölle, mäßige Schutzzölle, die Vor— bedingung für jede landwirtſchaftliche Sozial⸗ politik. Die ſogenannte Wiſſenſchaft iſt im beſten Zuge, die Berechtigung des Schutzzolls zu beſtreiten. Es iſt mit der Wiſſenſchaft eine eigentümliche Sache. Karl Marx iſt auch ein Mann der Wiſſenſchaft geweſen, und zwar ein ſehr bedeutender. Es fällt aber niemanden ein, ſeine Schlußfolgerungen mitzumachen. Wir wiſſen, daß er ſeine grundſätzlichen Anſchau⸗ ungen, die weltanſchauungsmäßig waren, in die Wiſſenſchaft einbettete. So machen es alle anderen Wiſſenſchaftler auch: ſie interpretie— ren die Wiſſenſchaft der Nationalökonomie nach ihren grundſätzlichen Anſchaunen, mit denen ſie Welt und Natur, Verkehr und ſoziale Entwicklung betrachten. Dieſe Art iſt in den letzten 40 Jahren immer vordringlicher gewor— den. Roſcher ſtand noch auf dem Standpunkt, daß ſich die Wiſſenſchaft nach den Ergebniſſen der Praxis zu richten habe. Die Herren Na⸗ tionalökonomen von heute ſind voreingenom⸗ mene Tendenzleute. So kommt es. daß immer im Namen der untrſglichen Wiſſen⸗ ſchaft direkt einander widerſprechende Auffaſ⸗ ſungen vertreten werden. Die Wiſſenſchaft ſollte ſich damit begnügen, die Tatſachen in ſcharfer Belichtung herauszuſtellen und das ganze ungeheure Tatſachenmaterial geſichtet vorzutragen, das heißt, möglichſt eine„vor— ausſetzungsloſe Wiſſenſchaft zu ſein. Jeder Praktiker weiß. daß der Schutzzoll für die Landwirtſchaft nötig iſt. Das kann nicht beſtritten werden. Der Schutzzoll wirkt verteuernd, das heißt, er gewährt den Bauern den rechtmäßigen Lohn, auf den er ſittlichen Anſpruch hat. Daß der Zoll auch dem Groß⸗ agrarier erhöhte Einnahwen verſchafft, iſt nicht zu umgehen. Das iſt der einzige Punkt, an dem ſich die Intereſſen von Großbeſitz und Bauerntum treffen. Mau ſollte das endlich beſitz darſtellen— aber wir brauchen Bauern, weil der Bauer als die eigenartige ſoziale Sonderpoſition der Regenerator des deutſchen Gehaltserhöhung vorgeſehen ſein. ——. lands, Jagel eigene und fremde Fabrikate Harmoniums in reicher Auswahl ſtets am Lager Scharf& Haul Piano⸗ u. Flügelfabrik Mannheim C 4, 4. friſch eingetroffen. — Gewähre— meiner werten Kundſchaft ein Probekoſt gratis. August Specht Rathausſtraße 68. Schwarzer Gehrock⸗ Anzug faſt neu, für mittlere Figur, billig zu verkaufen. Bon wem, ſagt der Verlag. links einſehen und den Bauer darunter nicht leiden laſſen.: Und wie iſt es mit dem Arbeiter? Werden werden. Darauf kommt es an. durch den Zoll die Nahrungsmittel vertenert. PPP e NAM Rat Geld! eee eee Bequeme Ratenzahlungen! Gummi-Mäntel, Wind-lacken uin grosser Auswahl Sporthosen Anzüge Kostüme 9205 für Sport u. Straße Mäntel, Kleider Badenia 3. F 3, 9, pt., 1. u. 2. St., vis-à- vis Geschw. Gutmann ledem ann geholfen werden! Kein Haarausfall ohne Haar krankheiten! Wie viele Sorgen schliesst dieses Wort in sioh! Wie viele Haarwüsser haben Sie schon wahllos angewandt, ohne dass Sie den geringsten Erfolg sahen. Kein Wunder, wenn Sie jedes Vertrauen in die zahlreich angepriesenen Haarwässer verloren haben. Wir wollen Ihnen helfen! Senden Sie uns sofort einige ausgekämmte Haare zur kostenlosen mikroskopischen Untersuchung ein. Auf Grund des wissenschaftlichen Befundes sagen wir Ihnen dann, wie das Haar rationell gepflegt werden muss, um in Zukunft einem weiteren Haarausfall vorzubeugen. Schreiben Sie noch heute an Dr. med. Campe G. m. b. H., Magdeburg-Neustadt. Pianos, Flügel Harmoniums erſter Firmen. Franko⸗Lieferung jed. Bahnſtation.Günſtige Zahlungs bedingung. Muſikhaus J. Metz Weinheim Tel. 7 Papier wieder zu haben Makulatur- Viernheimer Anzeiger. erennsbaut weinnelm e. G. m. b. H. Aelteste Bank am Platze Besorgung aller bankge- schüftlichen Angelegenheiten Annahme von * Spar- Einlagen in jeder Höhe bei höchstmöglicher Verzinsung je nack Kändigungsfrist Stahl-Kammer 755 6 en Abſatz auf dem inne höhten Verdienst. Jedenfalls trägt de a nicht den Schaden, wenn gleichzeitig dafür ge⸗ ſorgt wird. daß durch ein gerechtes Steuerſyſtem ſeine Einnahmen ge chont Der Arbeiter darf und muß verlangen, daß in der Sozlal⸗ politik vorwärts gearbeitet wird und daß die größeren Vermögen energiſcher zur Steuer⸗ leiſtung herangezogen werden. Die Angſt, die wirklich Beſitzenden zur vollkommenen Steuer⸗ leiſtung heranzuziehen, muß überwunden wer den. Dies Verlangen zu ſtellen, hat der Arbei? ter ein Recht. Man braucht nicht zu befürchten; daß der chriſtliche Arbeiter dieſe wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenhänge nicht verſteht; ihm iſt die Forderung des Solidarsimus kein Schlag⸗ wort, kein leerer Wahn. ö In früheren Jahren, da ich die konſerva⸗ tive Agitation in Baden auch verſammlungs⸗ mäßig zu beſtreiten hatte— gegen ſozialiſtiſche Männer wie Kolb und Fendrich war es mir ſtets ein leichtes, auch die Arbeiter von der Notwendigkeit des Schutzes des kleineren und mittleren Bauern zu überzeugen, und die 15 lichen Arbeiter vollends haben nie Schwierig⸗ keiten gemacht; ſie begriffen die Solidarität der Schichten ohne weiteres. Freilich müſſen die Arbeiter davon überzeugt ſein, daß die Sozialrefoem fortgeführt wird und daß die! Steuerſcheu der Beſitzenden mit der ganzen Energie des ſtaatlichen Machtwillens über⸗ wunden werden muß. In England werden ganz andere Beſitz⸗ und Einkommenſteuern er⸗ hoben wie bei uns. 1 Darum ſoll ſich die Zentrumspartei als eine agrariſche, im bauernfreundlichen Sinne des Wortes, bekennen, und ſie kann es, wenn ſie gleichzeitig der graſſierenden Vermögens⸗ kummulation entgegentritt, das heißt, mit der Steuerentnahme nicht oben halt macht, ſondern energiſch zufaßt und ſich von dem Geſchrei Die „Wirtſchaft“ kanns nicht tragen, nicht imponie⸗ ren läßt. Die Wirtſchaft ſind die Bauern und die Arbeiter, und das kleine ariſtokratiſche Heer der die Praxis durch die Wiſſenſchaft be⸗ lebenden Denker und Forſcher und Beamte. Das Kapital aber iſt ein Diener dieſer ſchaf⸗ fenden Faktoren der Wirtſchaft. 1 So reſümiere ich— Republik, Demokratie, Sozialreform— das Volk, der Beſtimmer ſei⸗ nes Geſchickes— und dazu als notwendiges Akzidenz Konſervatismus des Lebensſtils und! Erhaltung des ſelbſtändigen Bauerntum als dem fließenden Jungbrunnen unſrer völkiſchen Kraft. Daß ich die geſunde Auswirkung dieſes Uniſonos an ſchaffenden Kräften nur in einem föderaliſtiſchen Staatsſyſtem mir denken kann, ſei der Vollſtändigkeit halber noch hinzugefügt. Politiſche Umſchau — Zmei ehemalige Miniſter der Stambulinstiy⸗ Regierung im Gefängnis verbrannt? Ueber eine furchtbare Tat laufen in Sofia Gerüchte um. Vor zwei Tagen iſt im Keller des Polizeigefäng⸗ niſſes ein Brand ausgebrochen, der nur mit großer Mühe wieder gelöſcht werden konnte. Bei dem Brand ſind angeblich zwei Gefangene und zwar die beiden ehemaligen Miniſter der Stambulinsky⸗Regierung, Kyrill Pawlow und Peter Janew lebendig verbrannt. Man hat die Vermutung, daß das Feuer angelegt wor⸗ den ſei, um ſich auf dieſe ſchreckliche Weiſe der beiden gefährlichen politiſchen Gegner zu entle⸗ digen. 5 — Der Dank an Marx. Die Städte Düſſel⸗ dorf und Recklinghauſen haben anläßlich der erz folgten bezw. bevorſtehenden Räumung den frühe ren Reichskanzler Marx telegrapbiſch ihren Dank für ſeine Bemühungen um die Befreiuna der Städte übermittelt. ö — Der Kampf um die Aufwertung. Wie Hypothekengläubiger⸗ und Spaxerſchützverha für das Deutſche Reie)(Sparerbund) mitteilt hat die Delegiertenverſammlung ſeiner Landes verbände am Sonntag in Berlin einſtimmig be⸗ ſchloſſen, den Kampf um eine gerechte Regelung der Aufwertung mit allen Mitteln und unter Anſtrengung aller Kräfte fortzuſetzen. Die Vorz bereitungen für den Volksbegehr gegen die Au; wertungsgeſetze ſeien bereits unternommen. Die Delegiertenverſammlung ſprach ferner den Reichs tagsabgeordneten Dr. Beſt, Seiffert, Dr. Roß und Dr. Steiniger ihren wärmſten Dank für ihren Kampf um eine gerechte Aufwertung aus. Die von deutſchnationaler Seite gegen Dr. Beſt fortgeſetzt erhobenen Angriffe weiſt der Verband als Verleumdung, die als ſoſche demnächſt ge⸗ richtlich feſtgeſtellt würden, auf dos Schürſſte zu⸗ — Der italieniſche Notenumlauf. Von Neu⸗ jahr bis Ende Juni hat ſich der italieniſche No⸗ tenumlauf insgeſamt um 603 Millionen Lire er⸗ höht und iſt von 20,514 Milliarden auf 21,17 Milliarden geſtiegen. Die bezügliche amtliche Mitteilung wurde ausdrücklich wegen der italie⸗ niſchen Preſſepolemik für und gegen die Vermeh⸗ rung des Notenumlaufs zur Belebung der In⸗ duſtrie gemacht, um eine Befürchtung über eine übertriebene Vermehrung des Notenumlaufs un⸗ ter dem neuen Finanzminiſter zu widerlegen. Die Politik des Grafen Volpi hinſichtlich des Notenumlaufs bleibt daher unverändert und er⸗ ſtrebe ſeine möglichſte Einſchränkung. Aus Naß und Fern. Fp. Heppenheim a. d. B., 29. Juli. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich dahier. Der Landwirt Nikolaus Dorn ſtürzte beim de den in der Scheune aus beträchtlicher Höhe her Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, Knochenbrü e ad innere Verletzungen, daß Lebensgefahr be⸗ ſteht. 3% ᷑„p—Ew’P. 1 a rd der erſt ſeit 14 Tagen verheiratete Mechaniker Rudolf Boller aus Harreshauſen. Mit einem ganz neuen Motorrad fuhr der junge Mann von Offenbach a. M., wo er beſchäftigt war, zu ſeinen Angehörigen nach Harreshauſen. Da die Har⸗ teshäuſer Allee in der Nachmittagsſtunde wenig belebt war, ließ Boller das Rad laufen und konnte bei dem Bahndurchgang in der Nähe von Harreshauſen ſeines Motorrades nicht mehr Herr werden. Er ſauſte mit ſolch furchtbarer Ge⸗ walt wider die Steinwand, daß ſein Gehirn zer⸗ trümmert wurde und er ſofort eine Leiche war. Wiesbaden, 29. Juli. Vergangene Nacht brach in der Mühle von Neuendorf Großfeuer aus, das bei der Ankunft der Wiesbadener Feuer⸗ wehr ſoweit vorgeſchritten war, daß man ſich auf den Schutz des umliegenden Gebäudekom⸗ plexes beſchränken mußte. Große Vorräte an Getreide und Mehl ſind verbrannt. Ueber die Entſtehung des Feuers iſt noch nichts bekannt. Gießen, 29. Juli. Das oberheſſiſche Schwur⸗ ericht verurteilte heute nach zweitägiger Ver⸗ ſaͤndlung den 25 Jahre alten Metzgergeſellen Adolf Steul aus Bellersheim wegen Mordes an ſeiner Geliebten, der 20jährigen Eliſabeth Wirth, zum Tode und dauerndem Ehrverluſt! Steul hatte das Mädchen am Abend des 1. Sepp tember 1924 auf einem Felde bei Lellersheim mf ſeinem Schlachtmeſſer erſtechen und dann d' Leiche in einem Steinbruch vergraben. F Kaunheim(Main), 29. Juli. Auf der Bähn ſtrecke zwiſchen Rüſſelsheim und Raunhekn tollrde ein gräßlicher Selbſtmord verübt. Eit lünger, Mann legte ſich quer über die Schieſien ufd ließ ſich von einem Schnellzug überſahren⸗ St. Ingbert, 29. Juli. Der Sohn der Fal ſilie Seel brachte ſelbſtgeſuchte Pilze nach Bin Nach dem Genuß derſelben iſt die ganzl Familie erkrankt und mußte nach dem ſtädt, Krankenhaus gebracht werden. e 8 Landau, 29. Juli. Am Sonntag vormittag erhängte ſich der Tagner Joſeph Merkel von Waldhambach auf dem Speicher ſeiner Woh— nung. Den Beweggrund zur Tat bildet laut „Rheinpfälzer“ ein Liebesverhältnis, das Merkel mit der in Waldhambach wohnenden Ehefrau Johann Eiſenbarth unterhielt, von dem dei Ehemann etwas ahnte. Am 25. Juli ging Eiſen— barth von zu Hauſe weg, um ſich auf Wander— ſchaſt zu begeben. Unterwegs reifte in ihm der Entſchluß, wieder unauffällig zurückzukehren, um Beobachtungen über das Verhalten ſeiner Frau und des Merkel zu machen und beide, falls er ſie bei unerlaubten Beziehungen träfe, zu töten, Eiſenbahrt näherte ſich abends gegen 10 Uhr ſeiner Wohnung und will geſehen haben, daß 1. 8 ſeine Ehefrau und Merkel Arm in Arm in ſeine ö Wohnung gingen. Die Untreue ſeiner Ehefrau verſetzte Eiſenbarth in große Erregung und mit einem Beil bewaffnet drang er in ſeine Woh⸗ nung und verſetzte dort und ſpäter im Hof dem liberraſchten Merkel mehrere Hiebe mit dem Beil. Den am Boden liegenden Merkel glaubte er nicht mehr am Leben. Ehefrau Eiſenbarth flüchtete ſich inzwiſchen zu ihren Eltern. Dieſer Vorfall gab dem genannten Merkel, der nicht er⸗— heblich verletzt war, Anlaß, ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er iſt verheiratet und hat 5 teils noch unverſorgte Kinder. Eiſenbarth wurde feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Annweiler eingeliefert. e Le, 8 Kalſerslautern, 29. Juli. Vom hieſigeiſ Schwurgericht wurde der verheiratete Hufſchmies Auguſt Weindorf der in einer Alimentatsklage »elche die in Ebernburg ſich ſ. Zt. aufgehalten Kath. Neff gegen den Hüttenarbeiter Juliu. Kreicher von Hochſtätten anſtrengte, bei der Ver— nehmuna vor Gericht wiſſentlich unwahre Aus! 1— 8 Detektivroman von Hanns F. F oſch. Copyright 1922 by Robert Lutz. Stuttgart, Hölderlinſtraße 32a. (21. Fortſetzung.) Haslau war hingeriſſen. „Jamoſe Sache!“ ſagte er immer wieder und kam ſich ſchon ganz als Detektiv vor. Sie ließen den Wagen ein Stück von der Nummer 12e halten und gingen dann ſuchend 10 ziemlich leere, vornehme Villenſtraße ent⸗ ang. Als genügte das Haus 12e ihren Anſprü⸗ chen am beſten, blieben ſie vor dieſem ſtehen und läuteten. Es wurde ihnen von einem al⸗ ten Manne, offenbar dem Gärtner, geöffnet, der ſie mürriſch einliß und erſt nach einigem Zögern in ein Vorzimmer führte. Dort erſchien bald eine ältere Dame in tiefer Trauer, bei der Cordes zunächſt um Ent⸗ ſchuldigung bat wegen der unliebſamen Stö⸗ rung. Dann ſetzte er ihr in fließendem Ruſſiſch das Anliegen des Fliegeroffiziers und den Wunſch der Kommandantur auseinander. Sein Begehren wurde überaus liebens⸗ würdig entgegengenommen. „Es iſt mir nur recht, wenn ich bei den heutigen Verhältniſſen männlichen Schutz be⸗ komme,“ erklärte die Dame mit ſchmerzlicher Offenheit.„Seitdem mein Haus von einem ſchweren Unfall betroffen wurde, wohne ich mit meiner Tochter hier ganz allein. Und dieſe weilt obendrein für ein paar Wochen auf dem Lande.“ Cordes war dies Maß von Entgegen⸗ kommen beinahe verdächtig. Noch verdächtiger aber war ihm noch ein anderes: Die Spreche⸗ rin war doch offenbar die Mutter der Fran Metſchnikow, und dieſe Frau Metſchnikow hat wurden Rott in Freiſing um ſich griff. In um dem Leutnant die Zimmer zu zeigen, die züchthausſtrafe von 2 Jahren verurteilt. D bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf Dauer von 10 Jahren aberkannt. e Heidelberg, 29. Juli. Einen tragiſchen Tod fand der Hauptlehrer Fuchs aus Schwetzingen, gebürtig in Ketſch. om 15. Juli begab er ſich zur ärztlichen Unterſuchung ins Akademiſche Krankenhaus in Heidelberg, da er ſchon längere Zeit an Magengeſehwüren litt, um ſich deshalb beſtrahlen zu laſſen. Er bekam dort, wie alle Magenkranken, den üblichen Brei zu esen. Auf dem Heimweg wurde es ihm übel, er mußte ſich erbrechen und ging darum wieder ins Kranken⸗ haus zurück. Der Zuſtand verſchlimmerte ſich dann derart, daß abends der Tod eintrat. Die Leiche wurde von der Staatsanwaltſchaft be⸗ ſchlagnahmt. Die Schweſter, die den Brei zurecht machte, dem kohlenſaures Natron beigemiſcht werden ſollte, ſoll ſchwefelſaures Natron genom⸗ men und mitvermengt haben, wodurch der Tod eintrat. ie eingeleitete Unterſuchung und die gerichtliche Sektion iſt noch nicht abgeſchloſſen. MIA 2 Unsere Buch-, Papier-, Schreib- und Galanteriewaren-Handlung eröffnen wir morgen Samstag. Viernheimer Anzeiger. ae 21 AI Farlsruhe, 28. Juli. Auf der Linkenhei⸗ merſtraße, etwa 3 Kilometer unterhalb des Ichützenhauſes, kurz vor Eggensheim, fuhr geſtern abend 7 Uhr das mit drei Perſonen beſetzte Auto des Kaufmanns Friedrich Heck— mann aus Mannheim⸗Käfertal, das ſich auf der Rückfahrt von Baden-Baden befand, in⸗ folge übermäßig raſchen Fahrens an ein die Straße kreuzendes Fuhrwerk. Dieſes wurde dam rechten Hinterrad erfaßt und vollſtändig auseinandergeriſſen. Das Auto überſchlug ſich und wurde toklal zertrümmert. Die Inſaſſen aus dem Auto herausgeſchleudert. Eine Frau Lorſen aus Mannheim-Feuden⸗ heim erlitt einen Schlüſſelbeinbruch und mußte in das Städ!l. Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den. Freiſing, 28. Montag brach im Juli. Wohnhaus des Landwirts Feuer aus, das ſehr ſchnell kurzer Zeit ſtand der ganze den Wind beſta 10 75 In der Nacht zum N 8 i Durch d Gefahr, daß der Brand e die Nachbarhäuſer übergriff. Den nigten Kräften der Stadtfeuerwehr, ſowie der Weh⸗ ren aus der Umgebung und mehrerer Fabrik feuerwehren gelang es ſchließlich, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und weitere Gefahr abzuwenden. Der in Brand geratene Dachſtock iſt vollkommen zerſtört. Zehn Fami⸗ lien ſind obdachlos geworden. Sie wurden in Notquartieren untergebracht. Magdeburg, 29. Juli. Auf der Strete. Queb linburg⸗Aſchersleben wurden geſtern Abend bein Paſſieren eines ſchrankenloſen Eiſenbahnüber ganges das Auto des Landwirtes Siebenhühner von einem Zug erfaßt und vollſtändig zertrüm⸗ mert. Siebenhühner war ſofort tot. Zwei wei⸗ tere Perſonen wurden lebensgefährlich verletzt. Zürich, 29. Juli. Heute Mittwoch wurde übe die Mittagszeit in einem Juweliergeſchäft ein Einbruchsdiebſtahl verübt, der, ſoweit bis jetzk ffeſtſteht, den Dieben Wertſachen im Betrage voß etwa 700 000 Franken in die Hände fallen ließ Die Diebe ſind wahrſcheinlich exotiſche Auslän⸗ der. i bee l 1 8 2 Weltſpiegel. 2: Spaniſcher Beſuch in Darmſtadt. Eine Geſellſchaft ſpaniſcher Aerzte wird auf einer Studienreiſe durch Deutſchland im Auguſt auch Darmſtaßt beſuchen, um die chemiſch⸗pharma⸗ zeutiſche Fabrit von Mert zu beſichtigen. : Sonntagsruhe im franzöſiſchen Zeitungs⸗ gewerbe. Das„Idurnal officielle“ veröffentlicht das Geſetz, wonach in Zeitungs⸗ und Nachrich⸗ tenbetrieben die Sonntagsruhe eingeführt wird? :: Ein gefährliches Abenteuer des Karlsruher Bürgermeiſters. Die Schweizer Blätter berich⸗ ten, daß der Karlsruher Bürgermeiſter Hemmling ein gefährliches Abenteuer zu überſtehen hatte. Hemmling hatte verſucht, am Südabhange des am Lugafoſee ſſelegeſſen Dorfes San Salvalore abzuſteigen. Er verſtieg ſich jedoch und konnte ſich ſchließlich gerade noch an einem kleinen Vör! ſprung oberhalb einer ſteil abſallenden Wand anklammern, wo er erſchöpft, blutend und mit zerriſſenen Kleidern acht Stunden ausharren umßte, bis ſein Rufen gehört wurde. Zu ſeiner Rettung mußte ſich ein Mann an einem Seil herunterlaſſen und ihn heraufziehen. 735 : Verlängerung der Aachener Jahrtauſend⸗ ausstellung. Der Wunſch weiteſter Kreiſe hat die Aachener Stadtverwaltung veranlaßt, die Dauer der Jahrtauſendausſtellung bis zum 1. Septemt ber auszudehnen. f : Die Reichsansſtellung„Deutſcher Wein“ wird am 8. Auguſt in Coblenz eröffnet. Den Ehrenhof der Ausſtellung ſchmückt ein hervorra⸗ genzes Kunſtwerk, das Denkmal„Deutſcher Wein“, geſchaffen von dem Münchener Bildhauer Joſef Henſelmann. Das Denkmal iſt Ausſtel⸗ lungsobjekft der bekannten Firma Vereinigte Weingutsbeſitzer GmbH., Coblenz. 7 :: Warnte und kalte Sommer. Die meteolo⸗ giſche Forſchung, die ſeit etwa 90 Jahren die Temperaturen regiſtriert, kommt durchweg zu anderen Reſultaten in der Bewertung der Som— mertemperaturen als der Laie, der zu raſch auf Grund ſubjektiver Eindrücke urteilt. Nach der bekannten Hellmannſchen Statiſtik gab es von 1829 bis einſchl. 1918 in Berlin in 35 Jahren überhaupt keinen Hitzetag, wobei als Hitzetag ein Tag mit mittlerer Temperatur von 25 Grad Celſius verſtanden wird. 5 Jahren 1934, 21 Nur in 5 1865, 1868, 1911 und 1917 gab es 7-14 ſolcher Tage. 1834, 1868 und 1911 ſtieg die Temperatur an zehn Tagen auf mehr als 30 Grad Celſius int Durchſchnitt. Sehr häufig fällt die höchſte Tem⸗ man ihm einräumen wollte. Da hielt Hartmann vor einem Oelbilde im Speiſezimmer plötzlich die Herren im Zim— mer auf u. ſagte:„Iſt das eine ſchöne Frau!“ Es war das verabredete Zeichen. Jetzt blieben alle ſtehen und betrachteten die dunkeläugige Schönheit, die in großer Balltoilette läſſig zugleich und ſtolz in einem Seſſel lehnte. Das war alſo die Frau, die den General— oberarzt kurz nach der Ermordung ihres Gat— ten aufgeſucht hatte. Ob es auch dieſelbe war, die die„Himmelfahrt“ heute morgen nach Odeſſa entführt hatte? Fragend blickte Cordes zu Haslau hin. Der überlegte keinen Augenblick. „Nein,“ ſagte er leiſe,„meine ... viel deutſcher aus.“ „Ein Jugendbildnis der gnädigen Frau?“ fragte Cordes gewinnend. „Es iſt meine Tochter.“ gab die Dame nicht ohne Stolz zurück.„Herr Haslau wird ſie ja bald ſelbſt kennen lernen. Ganz ſo hübſch iſt ſie freilich nicht mehr.“ „Es muß kein Vergnügen für eine junge Dame ſein, unter jetzigen Verhältniſſen zu rei⸗ ſen,“ nahm Cordes wieder den verlorenen Fa⸗ den auf.„An eine Rückkehr iſt ja vorläufig gar nicht zu denken, ſeitdem der Eiſenbahner⸗ ſtreik immer weiter um ſich greift.“ Auch diesmal erhielt er ſogleich ausführ⸗ liche Antwort. „Marusja iſt ja nur auf unſerem Landgut in Popani,“ erwiderte die Hausfrau. Alſo weniger als 20 Werſt von hier... Sie wäre auch gewiß nicht gefahren, hätte ſie der plötz⸗ liche Verluſt ihres Gatten nicht allzuſehr mit⸗ genommen.“ Das Thema war Cordes nicht mehr als angenehm. „Mir iſt die Untat, der Herr Metſchnikow zum Opfer fiel, wohl bekannt,“ ſagte er im Tone tiefen Bed zuerns.„Iſt es Ihrer Polizei ſah viel — 2———— Ein ſchmerzliches Lächeln ſſe santlitz der Gefragten. zog über das werden, führt die Teilnehmer nach Köln, amt“,„An die Stadtkaſſe“ uſw., zu richten. Abſchieds⸗Vorſtellung. und e EN iguſt, ſond eils ſpil 2 100 100 9. von 1878 0 175 ren die höchſte Jahrestempergti ai e n e. ee „ Rheinlandtundgebung des Reichs bude? jüdiſcher Frontſoldaten E. V. Der Reichsbund jüdiſcher Frontſoldaten E. V. hält vom 5. bis 7 September 1925 ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung ab, die in Form einer Rhein⸗ landkundgebung vor ſich gehen wird. Die Ta⸗ gung beginnt mit einer großen Veranſtaltung in Worms, der Stätte älteſter jüdiſcher Vergan genheit im Rheinlande.— Eine Fahrt mit einem Sonderdampfer, bei der ſämtliche am Rhein lie gende Ortsgruppen des Bundes aufgenommen wo abermals eine große Kundgebung vor ſich gehen wird. Bei den Verſammlungen werden promt nente Redner, wie der Landtagsabgeordnete Jui tizrat Bernhard Falk, das Bundesvorſtandsmit! lied Dr. Ludwig Haas, Staatsrat a. D., M. d R., u. a. ſprechen. Bet den Verſammlung werden die Vertreter der Behörden und K 5 tationen das Wort ergreiſen. Der„Schild“, di! Zeitſchift des Reichsbundes jüdiſcher Frontſolda; ten, gibt aus Anlaß der Rheinlandkundgebung eine reich ausgeſtattete Sondernummer heraus * Anſchriften bei Dienſtbriefen an die ſtädtiſchen Aemter und Dienſtſtellen. Bei den Mit⸗ iedern der Stadtverwaltung und ſtädtiſchen Be amten laufen fortgeſetzt unter deren perſönlicher Adreſſe Schriftſtücke ein, die reine dienſtliche An! zelegenheiten zum Inhalt haben. Dieſes Ver! fahren iſt ebenſo unerwünſcht, wie unzweckmäßig Es fördert nicht die Erledigung der Scche, ſon dern iſt— hauptſächlich in der Ferienzeit— ge⸗ ꝛignet, ſie zu hemmen. Deshalb ſei jedem, der Wert auf eine raſche Erledigung ſeines Anlie! gens legt. geraten, ſeine Briefe nicht an eine be⸗ ſtimmte Perſon, ſondern an die Dienſtſtelle, z. B. 1 An den Oberbürgermeiſter“,„An das Stadtbau⸗ 4 Lokale Na richten. e Viernheim, 31. Juli. Kath. Kirchenchor„Cäcilia“. Heute Abend /9 Uhr Geſangſtunde für den Männer⸗ chor.(Siehe Inſerat). Feſtſetzung der geſetzlichen Miete. Wie uns mitgeteilt wird, iſt für die Berechnung der Miete für den Monat Auguſt folgendes be⸗ ſtimmt. Die Miete beträgt in ſämtlichen Gemeinden 84 v. H. der Friedensmiete. Die in der Bekanntmachung vom 24. März ds. J. enthal⸗ tenden Beſtimmungen über die in der Miete inbegriffenen Sonderſteuer vom bebauten Gruad⸗ beſitz, über die zu vererblichen Zwecken verwendeten Räume usw. gelten auch weiterhin. * Circus Otto Mark. Die geſtrige Sport- Vorſtellung erfreute ſich eines außerordent⸗ lich guten Beſuches. Heute Abend Dank. und Es iſt dies die letzte Vorſtellung m. beſonders gut gewähltem Programm. * Eine Seltenheit. Herr Laadwirt Ludwig Brechtel, Holzſtraße 1, meldet uns heute, daß in ſeiner Hofraite eine weißgefiederte Schwalbe ihre erſten Probeflüge veranſtaltet. Es dürſte wohl eine Seltenheit ſein, von dem Vorhandenſein einer weißen Schwalbe berlchten zu können. Es haben ſich denn auch ſchon viele Bewunderer der weißen Schwalbe eingefunden. Der Zutritt iſt von Herrn Bechtel gerne geſtattet. ſo ſpielte man die Komödie des Quartier⸗ „Man wird ſie nie dingfeſt machen,“ ent⸗ gegnete ſie.„Man will ſie nicht fangen, das iſt es. Metſchnikow war als Anhänger der Ro⸗ manom bekannt.“ „Wurden nicht auch deutſche Namen in Verbindung mit der Err'ordung genannt?“ Es war uns auß. erdentlich bedauer— lich,“ ſagte die Dame mit großer Aufrichtigkeit, „daß der Name eines gewiß hochverdienten Arztes Ihrer Armee von böswilligen Menſchen in ſo heimtückiſcher Weiſe in die Angelegenheit einbezogen wurde. Wir empfanden das als überaus ſchmerzlich. Und die Beſchuldigung war auch deswegen ſo unſinnig, weil mein Schwiegerſohn kaum irgend einen der deutſchen Herren kannte. Wir beherrſchen das Deutſche ja nicht eignal...“ „Aber Ihre Frau Tochter war doch mit dem Generaloberarzt bekannt?“ fragte da Cordes mit gut geheuchelter Gleichgültigkeit. Jetzt ſchicu der Dame in Trauer plötzlich klar zu werden, daß man ihre liebenswürdige Offenheit benutzte, um ſie auszuhorchen. ieren.“ enigegnete ſie ſehr raſch und ihre bis⸗ herige Höflichkeit den deutſchen Gäſten gegen⸗ über war zu kühlſter Ablehnung geworden. „Meine Tochter hielt es nach der Ermordung ihres Gatten für ein Gebot des Anſtandes, in Begleitung eines Dolmetſch dem Arzte einen Beſuch zu machen, um ihm ihren Dank auszu⸗ ſprechen für ſeine Bemühungen um die Ber⸗ gung des Toten. Sie wußte nicht,“— und dies ſetzte die Sprecherin mit abſichtlich ver⸗ letzender Schärfe hinzu—„daß ſie bei einem hohen deutſchen Sanitätsoffizier auf ein Be⸗ nehmen ſtoßen würde, wie es hierzulande in ſolchen Kreiſen allerdings undenkbar wäre.“ Es geſchah Cordes nicht das erſte Mal, daß er durch ſeinen Beruf gezwungen wurde, auch einmal einen Menſchen zu verletzen, dem er innerlich herzlich zugetan war. Er ſtellte 7 — 1 Sio — tatſächlich Kiew verlaſſen Liangſam ging die Dame in Trauer voran, eigentlich gelungen, die Mörder dingfeſt zu ſich, als bemerkte er den Umſchwung in der falſche ſuchens ſo gut es gehen wollte zu Ende. . d.** Cordes war zufrieden mit dem Beſuche in, Potemkinskaja, als er auf der Rückfahrt zum Sate ſeine neuen Feſtſtellungen über⸗ achte. Die Frau, die vor einigen Tagen ihren Kraftwagen an Hermſtädts Hauſe hatte halten laſſen, um bei dem Generaloberarzt vorzu⸗ ſprechen, das war alſo die richtige Fra Metſchnikow geweſen, eine Stockruſſin, di kein Wort Deutſch verſtand. Zwiſchen der b Hermſtädt beſtand nichts anderes, wie mit dem Ueberzähligen heut morgen. Eine Spur, die aus Kiew hinausführte, aber weder vom, Bahnhof noch vom Flugplatz aus ſich nach der Moskowskaja zurückverfolgen ließ. 0 Und das eine hatten die Beiden auch ge⸗ meinſam: Ihnen mußte der Boden unter den Füßen brennen, daß ſie unter Anwendung ver⸗ zweifelter Mittel das Weite ſuchten. Aber freilich. Wie der Unheimliche ganz. aut ein Spion ſein konnte, ſo konnte auch die Frau Metſchnikow ein falſches Ge— werbe treiben oder ſie konnte einer Ehetragö⸗ die entfliehen, oder.. „Sprach Ihr Flüchtling auch Ruſſiſch?“ fragte Cordes plötzlich den Flieger. Der brauchte erſt Zeit zum Beſinnen. „Doch!“ ſagte er dann.„Ich bemerkte es, als wir in Odeſſa ankamen. Mit dem Chauf⸗ feur, der ſie dort erwartete, ſyrach die Frau Metſchniko w ziemlich lange in ſeiner Sprache.“ „Hm. Und ſchweigend ſchmiegten ſich die Herren Nes. in die Polſter ihres ratternden Rück⸗ tzes. „Gibt es eigentlich zwiſchen Odeſſa und Nikolajſew Eiſenbahnverbindung?“ fragte Cordes von neuem aus ſeiner Ecke heraus. „Nein,“ erwiderte der Flieger, oder doch nur auf dem großen Umwege über ebene und dieſe Linie iſt außerdem mit in den Strekk einbezogen.... Aber zu Schiff legt man die Stimmung gar nicht. Er blieb verbindlich; Strecke in einigen Stunden zurück.“ e(Vortſe ung folgt) 8 fa Al von über gesehen hat: wöhunec Ai Un Mart Direktion: Gebrüder Mark 8 Deutscklanüs grösster. schünster u. vornohmster 2: Mastan- Mesem zei- Araus Heute Freitag, den 31. lull, abends 330 Uhr ak Achtern alf den Sporinlatr klsterm bsswerk mit unserem einzig dastehenden D 25 Attraktionen 25 2 Ueber 40 ausführende Künstler u. Künstlerinnen von Weltruf. Eine grosse Anzahl edler Schul-, Sprung- u. Freiheitspferde. 8 Ein Weltstadt- Programm Also sichern Sie sich rechtzeitig Plätze! Preis der Plätze von—.60 Mk. an aufwärts. Kinder zahlen auf allen Plätzen die Hälfte. Und trotzdem! garantieren wir, um in steter Erinnerung zu bleiben und stets nach hier wiederkommen zu dürfen, daß die letzte soge- nannte Dank- und Abschieds-Vorstellung im Zirkus Otto Mark nicht wie bei den meisten anderen Zirkussen die schlechteste, sondern unstreitig die beste sein wird. Und dafür bürgt der Name 0TTO Darum Parole für jeden der bis jetzt die herrlichen Lei- stungen des Zirkus Otto Mark noch nicht bewundert und EAR K. Aut zum altrenomierten Zirkus 0TTI0 MIRAI Huf zur letzten Dank- u. Mhschieds-Vorsfellung! Die Direktion. Hu — Senlalziammer mit Spiegel v. Mk. 200 dr. Aücden dal. 8. 10) v. Mk. mit echt. Linol e Ar. Spelsezimmer, seht eiche 905 Büfett 17 cm. breit, mit Schnitzerei und Kredenz.. v. Mk. Kleiderschränke v. Mk. 32, Bettstellen v. Mk. 32, Plüschdivan v. 90, Chaise- longue verstellbar v. Mk. 37, Wollma- tratzen eehter Drell v. Mk. 37, Feder- betten riesig billig. feilzahlung gestattet 3 Reh. Goldstein ere r e Eln 22 22 5 1 nehtung Möbelkäufer! Fck-Bauplatz 5 zu verkaufen. 5 Von wem, ſagt dle Exp. Wir ſuchen 8 Sohn achtbarer Eltern fals 2 in ſchöner Lage, Bohrmann& Co. mer 7 280 1 Fahrradteilefabrlk 2 Maunheim. Käfertal Emalllereil⸗ Vernlcklerel. 0 PPP P00 ͤ VPP ere f 1 e Nodellen ausgefuhrt. * 5 s S1& Maler, eee—— 7 Bubi Küpfe 7. 5 N 5 5 Werclem nech den meuesfen . 2 1 7, 4.. Helchbergersfreßbe. — 85. 2 5 255 r E N N 1d FA E f Wi. 4 *— f Kinder- und Sport-Magen empfiehlt in reicher Auswahl 0 85 Goschäft Hock . Fribhartofel kaufe jedes Quantum zum Tagespreis. muß ausgereift und ſortiert ſein. Heinrich Ware 495 N N J IN 0 N 90 N 0 N 3 Tel. 76. 966 3 15. Achtung! Bei. Auswahl zu billigsten Ladenpreisen erhalten Haalple ung Angeslelle Stokfe für Kleider, Kostüme, Herrenan- züge, Raglans u. Mäntel, sowie sämtl. Manufaktur- u. Weiss waren, ferti. Herren · u. Damen- Wasche unter günstigen F Ziel bis 4 Zonate d. Matensteln, Manndeim Lulisnring 34.86, Telef. 4044. Haltest. Eine 15 f 14 8 N ne Netten, Inſerieren bringt Gewian. 885 8888 . ͤ Fur die anläßlich meines ro- jährigen Geburtstages in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten und Ehrungen danke ich herzlichſt. Jakob Müller 2. ö e den Männerchor, Alles erſcheinen. Der Dirigent. . Fuer kaufen Sie in beſter Qualität bei . Genen; Riesen-Zirkus- Programm auf Lager: 5 Voll w. Sucker ice ö ca. 60% Zucker Harfe Melaſſe Malſarin Prima Hafer Weizen, Kleinweizen Gerſte Mais zum 100% ö Malzkeime, staubfreie Biertreber Grob⸗ und Feinkleie Futtermehl Weizen⸗ und Brotmehl rr beschälts- krökinungf Und Emnfehlung. 2 Der verehrten eee mache ich hiermit bekannt, daß ich 1. Auguſt 1926, im Hauſe der Frau Bertſche Wtw., Hofmaunſtr. 12, eine 9 Metzgerei-Piliale Samstag, den altas Worwarts“ Samstag, den 1. l abends 8 Uhr Vorstandssitzung anſchlleßend Mitglieder ⸗Verſammlung im IILoka! zwecks Ausfahrt am Sonntag. [Das Erſcheinen Aller iſt ſehr erwünſcht. Der Vorſtand. mit ſämtlichen Fleiſch⸗ und Wurſtwaren aus der N Metzgerei meines Bruders eröffnet habe. Ferner führe ich wie 5 ſämtliche Keine Notſchlachtung! Von morgen Sams⸗ tag früh 8 Uhr ab galsgenache Wurſt u. Fleisch zu verkaufen. Cornelius Beyer Waſſerſtraße. . Gemüſewaren) s 9 ſowie Eier, Butter ete. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, Abele mauer Bund„Folldarilat in meinem ſeitherigen 9 — Mitgliedſchaft Wanderer.— N Samstag, den Auguſt, 5. abends halb 9 Uhr im 1 3 Vorſtandsſizung Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht Der Vorſitzende. werte Kundſchaſt auf das Beſte zu h Fund bitte um geneigten Hane georg Winkler 11 g eich. Geſchäft: Weinheimerſtr. 10. r 7 Liehung garantlert 26. Aug. 1925 Kinderheim- Helder Gesamt-, 18 u. W Sofortiger Gewlnnentscheld. N Mainzer Dombau eee Schuhwaren finden Sie große Auswahl im Sehunpaus Plenmno Manet 13 altes Pfarrhaus S SSA 8 Fr öb aer 1 6085 n 5 Auf ca. 10 Lose Gewinn! Losbriefe zu M. I. 6 Lose 11 H., 11 Lose 20 M. Porta u. Lisſe 30 Pf. mehr J. Schweiekert, Stuttgart, Marktstr. 6 u. Königstr. Fernsprecher 240 90— Postscheck-Konto Stuitgart 2055 b were Hler bel allen Verkaufsstellen--- 5 losem 2. Porto 15 Pfmehr Großer enorm billiger Ema Ana Zware. Verkauf Nur schwerste Qualitäten. Benützen Sie die günstige Gelegenheit! Jakob Beyer Rathausstr. 38. aller Art und jedes Quantum zum Tagespreis. Aon. Aaamm adler 2. Jakobstr. 11. ͤ[[ besbhäfts-Eföffnung u. Empfehlung Der werten Einwohnerschaft von Viernheim zur Kenntnis, dass wir ab heute, Wasserstrasse Nr. 60, eine Filiale unseres Damen-Fisler- Salon alk teenmm gan kntinnteetttghmgitttutk gangenen tisdale ketten“ eröffnet haben. Es wird unser grösstes Bestreben sein, die Kunden zufrieden zu stellen. geuienung auch außer dem Hause! Um geneigten Zuspruch der Damen bittet Spezial. Y Vaschmittel la. Hernseife Persil, Ihompsons, Lu Seifenflocken paket 30 Ceriel 30% selbstiätiges 25 la. Putzlumpen empflehlt billigst M. Herschel e An Maschen. Han Junicht-Selle, een la. Nernseife Badenia 200 Gramm Stück 203 (200 gr.) Doppelstück Uxoriel mit Zugaben Paket 3653 la. offhaar-Cocosstaub- Besen, Piasabesen Pilale Uiernneim, 1 0 Fricuren& Burkart Frachtbriefe für den gewöhnlichen und Eilgutverkehr ſind ſtets „Viernheimer Anzeiger. inhaber: F S TURM. 7 8885 Hochachtend 9 ''! Gas- und Kochbherde Masten- und Leiterwagen und deren 1 ſowie alle A Enntegeräte eln, Ernterechen u ſ. w ⸗ empfiehl ſehr preiswert Val.. Glolerneller u jetzgen Ausſaut Ae. Sommer⸗ und Winterwicken Incarnat⸗ und Ewiger Klee Erbſen, Weißrüben(Ochſenhörner) 16. wie Prima Senſen, Ga f Lord Li Fettleibigkeit wird durch dle He- grott. Reduktionspillen beseltigt. Prelsgekrönt mit goldenen Mͤedalllen und Ehrendiplom, Kein starker Leib, keine starken Hüften, sondern jugendliche schlank elegante Figur, Keln Hellmittel, keine Geheim- mittel. Garantlert unschädlich. Aerztiloh empfohlen. Kelne Dlät. Viele Dank schrelben. Pyels 4 Mk. Porto 30 Pf. Simons Apotheke Berlin G 2 Spandauerstraße 7 Berlins älteste Apotheke E alles in nur hoch keimfähiger Ware. Joh. K. Kempf Gärtnerei und Samenhandlung ee 45 N immun pkm rnruniaummammmupman num ununnrenümnimenme e Unregelmäßigkeiten in der Zustellung unserer 0 wollen uns sofort Telefon 66 gemeldet werden. Viernheimer e e ernh eimer eint täg 1 gebracht, Nlumen“, unſprecher 11 * 5 eute 2 Let V. München, Schwarz⸗Rot⸗ önigsplatz hayeriſchen dem Hinweis bieſe abgeho urde ein ge Die Verfe epublikaniſch in der Tonh Völkerbun! 0 Genf, 3 glied der 2 lationale ge gab heute ei miſſion ein erklärte, er die Vereinig beſonders a guſammena— ſamkeit geſe der Vereinic ausſicht nach den Vereini pagne zugur Beſtrebunger überzeugt zu Amerikas 1 gegen bringe Zwiſchen Anweſenheit Budape weſenheit ei ente kam es chenfall. Di atshauſe de nach angebl chen Depots etwa 1000l melt, die in tenteoffiziere lizei erwies in das Haus zurückhalten. das Gebäud enge von Offiziere a mußten unk Weläſtigunge ten Steinau Uhr trafen ie ihren di ungariſchen Zwiſchenfall on. V8 mi lieder der& lit keiner ar etzt hatten. Lurchſuchung endet war. Großmächte Außenminiſt Vorfälle, die Zur Auf Wien, 31. febung des Deſterreich un denden Teil! let. Dabei k, druck, daß au, N ſuaten der öge. London, oſſice einget ommiſſion 1 gemeldet, daß ol, nachdem . Bei der bird der Be In Londo aß der Beri ſuge, Engl lle, da Eng n verpflich 1829 vorzu lertrag zur ſenüber dem ſerlautet dah 9 5 über eten. Frank aris, 30. 2