Viernheimer Tageblatt ö(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ſcheint W140 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Pezugspyels monatl. 1.50 Mark frei ins Anzelgenpreiſe, Die einſpaltige Petitzeile koßtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung an gebracht— Aratisbetlagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illüſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabat.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag lumen“, halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen tunh elmer Keitung— Vierndeimer Nachrichten) erwünſcht tende. SSS SSS See * Erſie und ülteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim unſpvecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 1577 Amt Frankfurt a. N 177. dente 2 Blä Letzte Meldungen Verbutene Verfaſſungsfeier. Müngſen, 31. Juli. Die vom Reichsbanner er(8 Seiten). 2 Schwarz⸗Rot⸗Gold für den 11. Auguſt auf dem ſönigsplatz geplante Verfaſſungsfeier iſt von der ayeriſchen Regierung verboten worden, dem Hinweis, daß die Feler auf der Thereſien⸗ bieſe abgehalten werden könne. Desgleichen urde ein geplanter Frckelzug nicht genehmigt. d Die Verfaſſungsfeier wird nunmehr von der epublikaniſchen Verbänden am 11. Auguſt abends in der Tonhalle abgehalten werden. Völkerbundskommiſſion für internationale geiſtige Zuſammenarbeit. Genf, 31. Juli. Das amerikaniſche Mit glied der Völkerbundskommiſſion für lationale geiſtige Zuſammenarbeit, Kellog gab heute eine Erklärung ab, die in der Kom miſſion ein gewiſſes Aufſchen erregte. Kellot erklärte, er wolle gerne zugeben, daß bis jetz die Vereinigten Staaten dem Völkerbund unt beſonders auch der Kommiſſion für geiſtig⸗ ö guſammenarbeit nicht die genügende Aufmerk ſamkeit geſchenkt hätten. Aber dieſe Haltung der Vereinigten Staaten werde ſich aller Vor ausſicht nach bald ändern. Er verſpreche, in en Vereinigten Staaten eine energiſche Kam pagne zugunſten des Völkerbundes und ſeine Beſtrebungen einzuleiten. Er erklärte ferner überzeugt zu ſein, daß die ganze geiſtige Wel Amerikas dieſem Aufruf Verſtändnis ent gegen bringen werde. Zwiſchenfälle in Ungarn anläßlich der Anweſenheit einer Entente⸗Kontrolllommiſſion Budapeſt, 31. Juli. Aus Anlaß der An weſenheit einer Kontrollkommiſſion der En ente kam es in Steinamanger zu einem Zwi ſchenfall. Die Offiziere unterſuchten im Komi atshauſe das zweite Stockwerk des Gebäude? nach angeblichen Waffenlagern und militäri chen Depots. Vor dem Gebäude hatte ſich ein etwa 1000köpfige Menſchenmenge angeſam melt, die in feindſelige Rufe gegen die En lenteoffiziere ausbrach. Herbeigerufene Po lizei erwies ſich als machtlos und konnte di in das Haus dringende Menge nur mit Müh, zurückhalten. Als Nachmittags die Offizier bas Gebäude verlaſſen wollten, brach di lienge von neuem in laute Rufe gegen dü offiziere aus, die ſich wieder zurückziehel mußten und konnten ſchkreßlich, von einigen Beläftigungen abgeſehen, ziemlich unangefoch! 7 ten Steinamanger verlaſſen. Heute morgen uhr trafen die Offiziere in Budapeſt ein, w. e ihren diplomatiſchen Vertretungen und de ungariſchen Regierung Bericht erſtatteten. De wiſchenfall dürfte diplomatiſche Folgen ha en. cs mird noch berichtet, daß ſich die Mit leder der Kommiſſion, im ganzen 8 Offiziere it keiner amtlichen Stelle in Verbindung ge⸗ etzt hatten. Dies geſchah erſt, urchſuchung des Komitatshauſes nahezu be⸗ endet war. Die diplomatiſchen Vertreter der großmächte verlangten geſtern im ungariſchen Außenminiſterium Genugtuung wegen der Vorfälle, die ihnen zugeſagt wurde. Zur Aufhebung des Sichtvermerks nach 0 Oeſterreich. a Wien, 31. Juli. Die Nachricht von der Auf⸗ gebung des Sichtvermerks im Verkehr zwiſchen beſterreich und Deutſchland wird vom überwie⸗ denden Teil der Preſſe mit Genugtuung verzeich⸗ let. Dabei kommt der weitere Wunſch zum Aus⸗ kuck, daß auch im Verkehr mit anderen Nachbar⸗ 10 der Sichtvermerkszwang eheſtens fallen möge.. Die Moſſulfrage. London, 31. Juli. Ueber den im Foreign eſſiee eingetroffenen Bericht der Völterbunds⸗ oumiſſion über die Moſſulgrenze wird gemeldet, daß der Bericht veröffentlicht werden, oll, nachdem die türkiſche Regierung ihn erhalten Bei der Septembertagung des Völkerbundes bird der Bericht wahrſcheinlich geprüft werden. 0 1 1 In Londoner politiſchen Kreiſen wird erklärt, aß der Bericht, der die Räumung Moſſuls ver⸗ ge, England vor eine ſchwierige Situation Ae, da England durch ſeinen Vertrag mit dem kak verpflichtet ſei, die Räumung Moſſuls nicht b 1829 vorzunehmen. England müſſe alſo ſeinen ertrag zur Erfüllung ſeiner Verpflichtungen ge. knüber dem Völkerbund kündigen. Gerüchtweiſe daß England bereit ſei, das 11 5 über Moſſul einer anderen Macht abzu⸗ hrlautet daher, Frankreich und Sowjet⸗Ruſfland. ö arte, 30. Just. In aut unterrichteten polt⸗ en verlaute er franzöſiſche Bot⸗ ä inter nachdem die markt herrſcht andauernd reges Leben. nach Paris zurückrehren und auf tungere Zeit auf Urlaub bleiben werde. Paris, 30. Juli. In der Frage der franzö⸗ ſiſch⸗ruſſiſchen Schuldenunterhoandlungen iſt heute eine ſenſationelle Wendung eingetreten. bekannt, daß Kraſſin während der Unterredung, die er dieſer Tage mit dem Präſidenten der Kom⸗ miſſion für die ruſſiſchen Angelegenheiten, Dal⸗ unten Es wird biez, hatte, neue Vorſchläge unterbreitet hat, die von den bisherigen ſtark abweichen. würde die Sowjet⸗Regierung die Vorkriegsſchul⸗ den anerkennen und die Verzinſung nicht mehr von der Gewährung 5 einer Anleihe abhängig den haben, nicht nur in Heſſen, ſondern auch im machen. 50 Kleine Nuslanas nachrichten. Die Kabinettsbildung in Portugal. Paris, 31. Juli. Havas meldet aus Liſſa bon: Domingues Pereira hat mit dem Prä ſidenten der Republik eine Konferenz gehabt, i deren Verlauf er offiziell mit der Bildung des Kabinetts beauftragt wurde. Eine weitere Mel dung beſagt, daß die demokratiſche Partei und die Linke dem Kabinett ihre Unterſtützung verwel, gert hätten. Die republikaniſche Aktionsparte wolle ihm Unterſtützung gewähren, wenn da— Kabinett ein Kabinett des Friedens und de Ausſöhnung ſein werde. Die holländiſche Miniſterkriſe. Haag, 31. Juli. Der Führer der antirevolu— tionären Partei H. Colijin hat den Auftrag zur Kabinettsbildung endgültig angenommen. Die Krife im engliſchen Bergbau. London, 31. Juli. Auch in den geſtriger Verhandlungen hat ſich die Hoffnung der Re⸗ gierung, im letzten Augenblick noch den Aus bruch des Bergarbeiterſtreiks abzu wenden, nicht erfüllt; vielmehr hat es den An ſchein, als ob ſich die Verhandlungen feſtgefah, ren haben. Die Gewerkſchaften treffen inzwi ſchen die letzten Vorbereitungen. Sogar die Auffüllung der Kohlenbeſtände für die Eiſen bahn iſt abgelehnt worden. Seitens der Ha fenarbeiter wird eingeführte Kohle nicht ab transportiert werden. Im Falle des Ausbruchs des Streiks ſoll eine zweite Konferenz der in ternationalen Bergarbeitergewerkſchaften nach Paris einberufen werden.— In parlamenta riſchen Kreiſen glaubt man, daß der Strei nicht mehr zu vermeiden iſt. Baldwin er klärte den Vertretern der Bergarbeiter geſterr endgültig, daß die Regierung nicht imſtande ſei, der Kohleninduſtrie eine ſtaatliche Subven⸗ tion zu bewillgen elle dn eee Aus Rah und Fern. Fp. Horchheim, 30. Juli. Verunglückt iſt in der Heyl'ſchen Fabrit der Arbeiter Haus Voll— cath. ſo unglücklich zu Fall, daß er ſchwere Rippen⸗ verletzungen erlitt. Fp. Gimbsheim, 30. Juli. Seibel verurſachten Diebe Schaden. Es wurden liche Frühpfirſiche „Sand“ geſtohlen. Fp. Alsheim, 30. Juli. Bei der Heimfahrt vom Felde ſcheuten dem Landwirt Frdr. Müller die Pferde und gingen durch. Müller ſtürzte vom Wagen und erlitt ſchwere Armverletzungen. Fp. Guntersblum, 30. Juli. Ein nahezu Dem Landwirt Fr. einen empfindlichen ihm in der Nacht ſämt⸗ von ſeinem Grundſtück im Hundertjähriger iſt Jakob Römer hier, der in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 99. Geburtstag beging.— Auf dem Immobilien⸗ So ver⸗ kaufte Landwirt Kaiſer 2 Morgen Feld an Zimmermann in Wiesbaden zu Preiſe von 1,40 Mark das Klafter. 5 „Mainz 30. Juli. In Schwabenheim a. d. Selz gat ein Mädchen mit Wiſſen ſeiner Mutter ein teugeborenes Kind im Backofen bei lebendigem keide verbrannt. Tochter und Mutter wurden zerhaftet. Sie ſind geſtändig. N 8 Wiesbaden, 30. Juli. Wegen Anſtiftung und degünſtigung gur Flucht ö ſchützen wurden die Schweſtern Lucie und Agnes Wiegand ans Wiesbaden von der Beſatzungsbef hörde verhaftet. Die beiden hatten dem Deſerz teur bei ſich aufgenommen und verſteckt gehaltef und ihm außerdem Zivilkleider und Geld zun t gegeben.%, Fp. Lampertheim, 30. Juli. Die Volkszäh lung ergab hier 0 Perſonenſtand von 11 10 Legen 10911 in 1919. darunter ſind 2083 Er ſtürzte über einen Trichter und kam ae ar e e en een ſtürz e en Trich Antoine⸗du⸗Rocher entgleiſt. eines marokkoniſchen Fahrtauſendausſtellung. Schriftlettung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 Samstag, den 1. Anguſt 1925 FAA kathi, 74 ist., 95 Freibenter, o vceuapoſurſch ö Der Quai d'Orſay beab⸗ ſichtigt, eine Botſchaft in Moskau nominell auf⸗ recht zu erhalten, aber nur durch einen Geſchäfts⸗ träger verwalten zu laſſen. 2 menonitiſch. Wohnhäuſer ſind 1622, Haushol⸗ fungen 2782, vorhanden. In dieſen Zahlen iſt zuch der Beſtand der Filialgemeinde Hüttenfeld mit einbegriffen. Groß⸗Gerau, 30. Juli. Ein ſchlechtes Pilzjahr iſt heuer. während ſie in ſonſtigen Jahren mit Pilzen überſchwemmt wurden. Darmſtadt, 30. Juli. In der letzten Zeit waren vielfach falſche Dreimarkſtücke und 50⸗Pfg. Darnach i f Stücke in allen Gegenden Heſſens aufgetaucht, Nunmehr iſt es in Elberfeld gelungen, zwei Den⸗ tiſten aus Dortmund feſtzunehmen, die eingeſtan⸗ Rheinland falſches Geld, das ſie hergeſtellt hat— ten, verausgabt zu haben. Mannheim, 30. Juli. Im Stadtteil Neckarau wurde geſtern nachmittag durch das Muto einer Brauerei von Karlsruhe-Grünwinkel der Werk— meiſter Karl Friedrich Schweigel, ein Mann in den fünfziger Jahren, erfaßt und getötet Der Chauffeur des Autos und ſein Begleiter waren betrunken. Letzterer fiel vom Wagen und mußte in bewußtloſem Zuſtande in da Krankenhaus übergeführt werden. Der Chauffeu— wurde verhaftet. Oberöwisheim b. Btuchſal, 30 Juli. Geſterr nachmittag brach inder Scheune der Wirtſchaf zum Schwanen(Gaſtwirt Kaiſer) Feuer aus das ſich innerhalb kurzer Zeit auf die Gaſtwirt ſchaft ſelbſt, auf das Anweſen des Bäckers Holz müller und auf das Gaſthaus zum Lamm aus dehnte. Das Feuer derbreitete ſich ſo ſchnell, daf es nicht einmal mehr gelang, das Inventar 31 retten, jedoch konnte der Viehbeſtand Holzmül lers noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht wer den. Da ſehr viel Frucht mitverbrannt iſt, er gibt ſich ein beträchtlicher Schaden. Außer dei Genannten wurden auch noch andere Landwirt von Oberöwisheim geſchädigt, die ihre Erntevor räte in der Scheune des Gaſtwirts unterge bracht hatten. Während die Wirtſchaft ſamt dei Scheune und das Anweſen des Bäckers Holzmül ler vollſtändig niedergebrannt ſind, iſt die Wirk ſchaft zum Lamm nicht zum Brennen gekommen Der Schaden iſt hier aber ſo groß, daß das Hau— abgeriſſen werden muß. 9 Fünffacher Mordverſuch. ( Siöchſt a. M., 30. Juli. werksmeiſter verfuchte ſeine Frau und die vie: Ein hieſiger Hand! Kinder dadurch zu vergiften, daß er ihnen Arſenik in die Suppe ſchüttete. Die Angehörigen erkrankten und mußten dem Krankenhauſe zuge führt werden, befinden ſich aber auf dem Weg der Beſſerung. Der Täter verſuchte ſich darauf zu erhängen, wurde jedoch rechtzeitig daran ge⸗ hindert; er mußte gleichfalls ins Krankenhaus jebracht werden. Eiſenbähn⸗unglück bei Tours. Paris, 31. Juli. Der Expfeß; Mans Tours iſt bei der Ausfahrt aus dem Bähühöf von Saint⸗ 0 5 *, lu I 16 Tote. Paris, 31. Juli. Die Zahl der Opfer bei der Eiſenbahnkataſtrophe bei Tours beträgt 16 bote und 20 Verletzte. 10.25 Uhr Le Mand verlaſſen und ſollte um 12.22 Uhr nachts in Tours eintreffen; er entgleiſte je⸗ boch infolge zu ſchnellen Fahrens auf einer Weiche, 19 Kilometer von Tours entfernt. Der Zug hatte um Die Lokomo⸗ ive ſtürzte in einen Teich. Infolge der ungeheu⸗ ten Geſchwindigkeit wurden die letzten vier Wa⸗ zen ineinandergeſchoben und vollſtändig zertrüm⸗ mert. Nur ein Wagen blieb unbeſchädigt. Die Orleans⸗Eiſenbahngeſellſchaft erklärt, daß der Zug ſo ſchnell fuhr, um eine Verſpätung ein⸗ juholen. Der Miniſter für die öffentlichen Arbeiten iſt zeſtern nach der Unfallſtelle abgereiſt. Zahlreiche Berwundete befinden ſich in lebensgefährlichem Zuſtande, da die erſte Hilfe erſt eine Stunde nach dem Unfall aus Tours eintraf. N 1 Weltſpiegel. :: Der 1000 000. Beſucher auf der Kölner Um 11,20 Uhr geſtern bormittag traf der 1 000 000. Beſucher in der ſtölner Jaßrtauſendausſtellung ein. Es war Frau Bella Weiske aus Deutz, die ahnungs⸗ los mit ihrer kleinen Nichte aus Berlin die Ein⸗ zangspforte durchſchritt. Stadtdirektor Dr. Schwe⸗ ting überreichte ihr namens der Ausſtellungs⸗ leitung eine mit Brillanten beſetzte wertvolle boddene Ubr als Erinnerungs zeichen. tauft. Seitdem nennen wir den les das Augenlicht verloren. telligenz begabt, 42. Jahrgang „Letzte Schloßbeleuchtung in Heidelberg. An läßlich des in Heidelberg zuſammenkretenden Pa teitages der deutſchen Sozialdemokratie ö am 16. September eine Schloßbeleuchtung ſtät Das wird vorausſichtlich die letzte dieſes Schloßbeleuchtungen ſo reichen Sommers ſein. 10 Faſt wird die Mühe nicht belohnt. Aby den Märkten ſind Pilze überhaupt nicht zu haben * Vum Monat Auguſt. Da das altrömiſcht Jahr nur 10 Monate umfaßte, die mit den März— als erſten Monat— anfingen, hie damals der Auguſt ö ſechſter Monat. Später wurde er nach de KLaiſer Auguſtus,„von dem ein Gebot aus „Sextilius“, das heißt bing, daß alle Welt geſchätzet werde“, unigef n Mond unſeres Jahres: Auguſt. Der Auguſt iſt dez Erntemonat“. Die Sonne entfaltet oftmals im Auguſt die größte Gluthitze, obwohl ſis ſchon am 22. Juni den höchſten Stand erreicht hat und der Tag längſt kürzer geworden ift Das kommt daher, weil zur Zeit des höchſten Sonnenſtandes Erde und Atmoſphäre erſt ungenügend erwärmt waren.(Den gegenteiliz gen Fall finden wir im eigentlichen Winter; monat Januar: die Erde iſt alsdann ſo abge; kühlt, daß die ſeit Ende Dezember zunehmende Sonnenwärme noch ohne Einfluß bleibt.] Für die„Stadtleute“ iſt der Auguſt infolge der ſchlechten Geſchäftszeit und der Ferre ein ſehr bequemer Monat; umſomehr Arbei haben jetzt die Landleute und der Gärtner! „:, Der 1 000 000. Beſucher auf der Kölner Jähftänſendausſtellung. um 11,20 Uhr geſtern vormittag traf der 1000 000. Beſucher in der Kölner Jahrtauſendausſtellung ein. Es war Frau Bella Weiske aus Deutz, die ahnungs⸗ los mit ihrer kleinen Nichte aus Berlin die Ein— gangspforte durchſchritt. Stadtdirektor Dr. Schwe⸗ ring überreichte ihr namens der Ausſtellungs⸗ leitung eine mit Brillanten beſetzte wertvolle Holden Uhr als Erinnerungszeichen. 1 —— d 4 „„ 100 Jahre Blindenſchrift. Das Jahr 1825, in dem Niepce, der geniale Erfinder der Photographie der Welt den Weg wies, die flüchtigen Bilder des Daſeins mes chaniſch zu verewigen, war nicht nur für die Sehenden, ſondern auch für die Blinden von un⸗ vergleichlicher Bedeutung. Brachte es doch noch eine zweite Erfindung, die die Nacht der Unglücks lichen, die des Augenlichts beraubt ſind, erhellte indem ſie ihnen durch das Mittel der Blinden⸗ ſchrift die Welt des Geiſtes erſchloß. 9 Das Pariſer Blindeninſtitut feierte die denk würdige Erinnerung an den Erfinder dieſeß Schrift, den großen Blinden, Braille, in dieſen Tagen durch eine feierliche Sitzung in der Be deutung der Brailleſchen Entdeckung ausführlich gedacht wurde. Man kaan Braille allerdings nich den eigentlichen Erfinder der nach ihm benann ten Schrift nennen, die vielmehr von dem ſehen den Franzoſen Charles Barbier in ihrem Gres weſen, der zwölfpunktigen Grundform ſchon boß ihm erdacht und von Braille nur erweitekt, u auf lediglich ſechs Punkte vereinfacht worden war. eee 8 „Louis Braille, der Sohn eines Böttchers 90 Couvray wurde im Jahre 1809 geboren uf hatte als dreijähriges Kind infolge Lines Une Mit lebhafter In folgte er nichts deſtoweniger dem Unterricht in der Volksſchule und trat 1819 in die dreißig Jahre vorher gegründete. Blinz denſchule in Paris ein. Er widmete ſich hier erſter Linie der Muſik und brachte es auf de f Klavier, dem Cello und der Orgel zu bemerkens⸗ werter Fertigkeit. Er waltete denn auch län zere Zeit ſeines Amtes als Organiſt in verſchies denen Pariſer Kirchen. Das ganze Denken un Sinnen galt aber der Verwirklichung ſeines lauge zehegten Traumes, eine praktiſche verwertbare Methode zu finden, die es jedem Blinden geſtat⸗ len ſollte, Bücher und Noten zu leſen, ohne die pilfe von Sehenden in Anſpruch zu nehmen. Auf der Grundform des Barbierſchen Syſtems irbeitete er dann auch ſeine Methode aus, die darauf beruhte, das Alphabet, die Satzzeiche ind Ziffern, durch erhöhte Punkte und Linie zon verſchiedener Zahl und Abordnung darzu kellen. Im Jahre 1925 trat er mit ſeinem fer! ſigen Syſtem hervor, das bald in allen Blinden inſtalten eingeführt und heute im internationas en Gebrauch iſt. 5 2 1 4 Mannheimer Vieymartt. 1 Mannheim, 30. Juli. Dem heutigen Klein, viehmarkt wurden zugetrieben: 8 Schafe, 81 Käl⸗ ber, 57 Schweine, 711 Ferkel und Läufer. Be⸗ hlt wurden für Kälber 60—75, für Doeh ies 89 Mark für die 100 Kilo Lebendgewichtz Ferkel und Läufer 12—15 Mark. i mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweine * angſam, ausverkauft und mit Ferkeln und Läu⸗ FFC 4—