N Viernheim, 10. Auguſt. N 5 17050 Unſere Zeitungs⸗Korreſpon enz iſt 0 nicht en. ir mußten uns dieſerhalb mit anderem eſeſtoff behelfen. Berfaſſungsſeier in Viernheim. IJn ſchöner Harmonle verllef die geſtern Vor⸗ ittag durch die Gemeindebehörde angeregte Ver⸗ ſſungsfeſer. Durch Muſikſtücke der hleſigen Feuer⸗ wehr kapelle wurde die Feier elngeleitet, hiernach lrat Herr Bürgermeiſter Lamberth das nerpult. In ſchönen, herzergreifenden Worten dachte er früherer trüben Zeiten, Zeiten der neinigkeit, des Krieges, aber auch die guten Zelten Atte er nicht vergeſſen, hauptſüchllch die, die durch iſche Einheit, die unſer großer Kanzler Bismarck uf, ihr Fundament erhielten. Mit einem drei⸗ fachen Hoch auf unſer liebes Vaterland und ſeine Einigkelt ſchloß Herr Bürgermeiſter Lamberth ſeine Rede. Jetzt kamen auch die hieſigen Vereine zu ihrem Anteil. Als erſter ſang der Männergeſang⸗ verein unter der bewährten Leitung des Herrn Rektor Mayr ein herzergreifendes Helmatlied. Alsdann kamen der Geſangverein„Sängereinheit“, „Llederkranz“, Arbeitergeſangverein„Harmonſe“ und Männergeſangverein„Harmonie“. Hervorzu⸗ eben ſeh noch der ſehr ſchön geſungene Chor des Arbeitergeſangvereins„Harmonie“:„Ich warte Dein“, der allgemeines Gefallen erregte. Vielleicht dürften wir an dieſer Stelle bemerken, daß es gewiß ſehr ſchön und dankbar wäre, wenn ſich zu einem ſolchen Anlaſſe in Zukunft alle Viernheilmer Geſangvereine zuſammenſchließen würden, um ge⸗ meinſchaftlich einen Chor zu ſingen, es würde dies ſicher einen ſehr guten Eindruck auf unſere Mit⸗ das Trommlerlot n„ die in ſehr ſtattlicher Anzahl erſchlenen waren, geſtel ſehr gut. Durch ein ſehr ſchönes Muſikſtück, von der Feuerwehrkapelle vorgetragen, wurde die ſchöne Feler beſchloſſen. Ein allgemeines Lob müſſen wir allen Mitwirkenden aussprechen, denn jedermann gab ſein Beſtes zu dieſen ſchönen Feſtſtunden, ein herrlicher Beweis der deutſchen Einheit und Vater⸗ landsliebe. * Schulfrei. Die hieſigen Schulen haben ſchulfeeſ des Verfaſſungstages morgen Dienstag ulfrei. Aus Anlaß des Verfaſſungstages, morgen Dienstag, bleiben die Büros der hie⸗ ſigen Bürgermeiſterei geſchloſſen. * Finanzamt Heppenheim. Auf die Bekanntmachung in heutiger Nr. machen wir unſere geſchätzten Leſer und Leſerinnen beſonders auf⸗ merkſam. Dropenſountag. Nachdem der Samstag abend durch ein leichtes Gewitter angenehme Abkühlung brachte, brannte am Sonntag die Sonne den ganzen Tag. Nur durch Flucht aus den dumpfen Häuſern hinaus ins Freie konnte man ſich der lähmenden Wir⸗ kung der Sonnenſtrahlen entziehen. Heute iſt es noch heißer geweſen. Tod durch Junſektenſtich. Die 47 Jahre alte Landwirtsehefrau Marie Thierer in Oberkochen(O. A. Aalen) wurde im Walde von einem Inſekt hinter das Ohr geſtochen und ſtarb vier Tage darauf an Vergif⸗ tung und Blutzerſetzung. Verkehrsverein Worms. Die für die Zwecke des Verkehrsvereins im Bau ſich befindlichen Räumlichkeiten am Lu⸗ ungeſtaltung der Molkteanlage. monats ſoll bäude, d zahn und als Verkehrsbüro und Mitteleuro⸗ pälſches Reiſebüro in Betrieb geſetzt werden. Der Verkehrsverein hat dafür geeignete und geſchulte Kräfte in Dienſt geſtellt. Das Ver⸗ kehrs⸗ und Mitteleuropäiſche Reiſebüro wird von halb 8 Uhr vorm. bis 7 Uhr abends und Sonntags von 7—9 Uhr vormittags ununter⸗ brochen Nee ſein. Es wird ſomit zur Hebung des Fremdenverkehrs ein bedeutſamer Schritt vorwärts getan. Hier erhalten alle Intereſſenten Beratung und Auskunft jeder Art bereitwilligſt und koſtenlos. Für Beſucher der Stadt wird hier die Führung durch die Stadt vermittelt. Es werden Hotelzimmer für Fremde nachgewieſen. Hier erfolgt die Zuſammenſtellung von Geſellſchaftsreiſen, Ver⸗ mittlungen bei Ausſtellungen, Kunſt⸗ und Sport⸗ veranſtaltungen und Kongreſſen, Kartenver⸗ käufe für Theater, Konzerte, Vorträge uſw, auch für auswärtige Theater. Das„Merbüro“, wie die Abkürzung lautet, bietet Gelegenheit, am Platze ſelbſt Reiſeerleichterungen zu finden. Es können daſelbſt Eiſenbahnfahrkarten, Schlaf⸗ wagenplätze und Platzkarten zu amtlichen Preiſen ohne Aufſchlag gekauft werden und zwar ſchon am Vortage der Abreiſe. Auch Fahrkarten für Vereine und Schulen werden beſorgt. Ferner, was ſicherlich ſehr begrüßt werden wird, die Paßbeſchaffung für Auslandsreiſen, die Gepäckbeſtellung nach der Bahn und von der Bahn, die Gepäckabfertigung, Retſegepäck⸗ verſicherung, Unfallverſicherung, Schiffskarten, Flugzeugkarten, Autofahrkarten, Verkauf von Reiſehandbüchern und Abgabe von Proſpekten für die Reiſe, Bäder, Kuranſtalten und Sommer⸗ tte dieſes ls Dienſt⸗ räume des Verkehrsverein dienen wird, be⸗ Neues vom Film. Am Dienstag, den 11. und Mittwoch, den 12. Auguſt, kommt der große Film: „Cabiria“ in den Kaiſerhof⸗ Lichtſpielen, zur Vorführung. Der Film, der ſchon Monate 1010 in den Großſtädten des In⸗ und Aus⸗ landes gezeigt wurde und auch hier ſeine Zu⸗ friedenheit finden wird. Der Film, der mit rieſigen Unkoſten verbunden iſt, dürfte von dem Publikum beſtens unterſtützt werden. Als Einlage kommt: Das Begräbnis des Reichspräſidenten Friedr. Ebert in Heidelberg, zur Vorſührung. Ein Sohn des Volkes wollte er ſein und bleiben. Keine erhöhten Preiſe.(Näheres ſiehe Inſerat.) i 9 Einfach möbliertes Zimmer zu mieten geſucht. Eventl. auch mit Koſt. Näheres in der Expedition dieſes Blattes zu erfragen. 21 2 in groß. guchnandiung 4 Auswakl ö U 8 a7 E Mernh. Anzeiger VVerkehrs-Verein Worms Verkehrsbüro und Mittel-Europaisches Reisebüro am Lutherplatz(Moltkeanlage) Fernsprecher 600 Ununterbrochen geöffnet ½8 bis 7 Uhr (Sonntags 7 bis 9 Uhr vorm.) Hebung des Fremdenverkehrs— Beratung und Auskünfte jeder Art bereitwilligst und kostenlos a) Verkehr. Führung durch die Stadt— Nachweis von Hotel- zimmern— Zusammenstellung von Gesellschaftsreisen— Vermittlung bei Ausstellungen, Kunst- und Sport-Ver- anstaltungen, Kongressen— Kartenverkauf für Theater, Konzerte, Vorträge, usw.— Kartenbestellungen auch für auswärtige Theater. b) Reise. Fahrkarten für Vereine und Schulen. Pahbeschaffung für Auslandsreisen— Gepäckbestellung nach und von der Bahn— Gepäckabfertigung— Reise- epäckversicherung— Unfallversicherung—. Schiffs-, klug. u. Autofahrkarten— Reisehandbücher— Prospekte für Reise, Bäder, Das Verkehrsbüro in Verbindung mit dem Mittel- Europäischen Reisebüro bietet Gelegenheit, am Platze selbst Reiseerleichterungen zu finden. M-E-R-Büro können Eisenbahnfahrkarten— Schlafwa- genplätze und Platzkarten zu amtlichen Preisen ohne Aufschlag gekauft werden. Ausgabe schon am Vortage. Kuranstalten und Sommerfrischen. Eröffnung: Mitte August! Betr.: zum Zwecke der grundſtücke, inſoweit In dem Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Aus Anlaß des morgigen Verfaſſungstages bleiben unſere Büro geſchloſſen. Bewirſſchaftung der Allmendgrundſtücke. Mit Rückſicht auf die gegenwärtigen Ver⸗ hältuſſe hat die Ortsbürgernutzungskommiſſlon in ihrer Sitzung vom 6. ds, Mts heſchloſſen, daß bis auf weiteres die Beſtellung der Aecker Sicherung elner weiteren Beſtimmungen der die Beſielluug mit KulahnLiatpee N Spielplan 5 Dienstag, den 11. und Mittwoch, den 12. Auguſt kommt der große Maeiſte⸗ Film zur Vorführung, der Monate lang in den Großſtädten des In⸗ und Auslandes gezeigt wurde. Cabiria Der Hamm um d. Wennerrschalb 10 Rieſenakte! Als N Das Begrännis des ſteſchspräsidenten Fr. Ebert in Heidelberg. (Ein Sohn des Volkes wollte er ſein u. bleiben) Nachmittogs 1½3 Uhr Kinder⸗ und Familien⸗Vorſtellung. Jugendliche haben u fl. Abendvor stellungen Tutritt Ortsgruppe Viernheim ——— Mitt woch, 12. Auguſt Klubabend im„Löwen“. Hierbei kommen die neuen Wanderkarten Blatt 4 eidelberg zum e e er 798 95 1 5. 11 ä zarte 5 a be. Später koſtet die Ka 0 den a, * 5 2 8 N lfd. Is. fällig. Empfeſſſe Raucherwaren: wie Zigarren, reichſor⸗ tiertes Lager, Tabak, Fein⸗, Mittel- u. Grob⸗ ſchnitt, Zigaretten in allen Preislagen. Pfeifen: Schägpfeifen Porzellau⸗ u. Holz⸗ pfeifen, Zigarren⸗ u. Zigarettenſpitzen Tabaksbeutel Zigaretten ⸗Etuis. Schokoladen von der einfachſten bis feinſten Sorte, Kakao und Zucker waren. Neu hinzugelegt: Seife, Seifenpulver und Seifenflocken, ſowie Feinſeife. friſt: eine Woche. Das 2. Ziel der ſtaatlichen Grundſteuer für das Rechnungsjahr 1925 iſt am 15. Auguſt Die Höhe der Steuerſchuld ergibt ſich aus dem Steuerbeſcheid für das Rech⸗ nungsjahr 1925, falls ein ſolcher bis zu dem angegebenen Zeitpunkt zugeſtellt iſt, andernfalls aus dem Steuerbeſcheid für das vorige Jahr. Inſoweit die Steuerſchuld nach dem Steuer⸗ beſcheid für das Rechnungsjahr 1925 höher iſt als die auf Grund des vorjährigen Beſcheids vorläufig entrichteten Zahlungen, iſt der Unter⸗ ſchiedsbetrag binnen zwei Wochen nach der Zu— ſtellung des Steuerbeſcheids für das Rechnungs- jahr 1925 nachzuentrichten. Im Falle nicht rechtzeitiger Zahlung er— folgt koſtenpflichtige Mahnung und gegebenen⸗ falls Beitreibung. Auch ſind Verzugszuſchläge nach dem für die Reichsſteuern gültigen Satze (halbmonatlich 1 Prozent) zu entrichten. Schon⸗ Heppenheim, den 7. Auguſt 1925. Finanzamt Heppenheim. — Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme 2 bei dem schmerzlichen Verluste unserer lieben, unver- Nutzungs berechtigung an Stelle von Stoppel⸗ N Sehe Mutter, Grohmutter, Schwiegermutter, Tochter, wicken auch mit Erbſen erfolgen kann. 5 Hiernach finden alle Lokalſtatuten über die Verteilung der Allmend⸗ ſie Stoppelwicken oder die Stoppelwickenſaat fordern, auch auf die Beſtellung mit Erbſen oder die Grbſenſaat ſinngemäße Anwendung. Viernheim, den 10. Auguſt 1925 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. betreffend die ſtaatliche Grundſteuer für das Rechnungsjahr 1925. chwester, Schwägerin und Tante, Frau Barbara Renner geb. Fleischmann ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Bei- stand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, ihren Altersgenossinnen und Genossen für die Kranzniederlegung, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 10. August 1925. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Liege in der Nachtwelde ein Genſenwurf. Am Rückgabe bittet Karlſtraße 7. Daſelbſt iſt ein zu verkaufen. in den Grottenwleſen oder Peter Kempf Garten- u. Hoftorpfoßten Von jetzt ab werden wieder Beſtellungen für Brennnollschneideg entgegengenommen. Motor⸗Sügerei Knapp (in jeder Stärke) empfiehlt Buchhandlung Packpapier Packſchnur Viernheimer Anzeiger. Kaufe Setreide Zirka 20 Faß J. V. Ba ſt, StA. Hans Martin Bürſtädterſtr. 31. ischen feiſch eingetroſſen Georg Hook Felnkoſtgeſchüft, dsc fnenssfelden Slenographle Schönschteſben buchführung In Jag- und Abendkursen Priwathandels schule Schüritz % F. 7s. 1515 Stallungen in Bock“ abzugeben. N unerreichten Qualität habe ich ieus tag eintreffend, beſte ſchwere erke U. 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Volksblatt) ufgabe bezahlt werden, mit Anzelgzenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Nahatt,— Annahmeſchluß für Inſerate und 0 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß vorher.— Inſerate müſſen bei usnahme derjenigen) die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und Alteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim eunſprechtn 117.— Poſtſcheckkonte Nr. 71577 Amt Frankfurt a. N M 185. Optanten-Ausweiſungen. Berlin, 7. Aug. Nach einer Mitteilung des deutſchen Generalkonſulats in Poſen wurden am Nachmittag des 5. Auguſt alle noch verbliebenen Optanten, ſoweit ſie zum 1. Auguſt abwande⸗ rungspflichtig waren, von der zuſtändigen polni— ſchen Verwaltungsbehörde aufgefordert, Polen binnen 48 Stunden zu verlaſſen, widrigenfalls ſe polizeilich abgeſchoben würden. Berlin, 7. Aug. Auf Grund einer Mittei— lung des deutſchen Generalkonſults in Poſen, wonach die nof verbliebenen deutſchen Optanten, die abwanderungspflichtig waren, Polen binnen 8 Stunden verlaſſen müſſen, iſt am 6. Auguſt von den Reichs- und preußiſchen Behörden die— ſelbe Maßnahme hinſichtlich der polniſchen Op— tanten veranlaßt worden. Der Marokko⸗Krieg. Paris, 7. Aug. Aus Marokko wird gemel⸗ det, daß auf dem mittleren Teil der Front am 5. Auguſt ein heftiges Geſecht ſtattgefunden habe. Bei dem Verſuch, das Tal der Uergha ku ſäu⸗ bern, mußte die ſranzöſiſche Infanterie eine be— feſtigte Stellung im Sturm nehmen. wobei ſie bon ſchwerer Artillerie und Fluggeſchwadern un— lerſtützt wurde. Der Feind ließ 50 bis 60 Tole auf dem Schlachtſelde. Die ſranzöſiſchen ausgeführt. Gleichzeitig verlautet, daß ein hef— liger Kampf zwiſchen den Spaniern und den Rif⸗ klabylen an der Melittafront entbrannt iſt. Zwi⸗ ſchen Marſchall Liauthey und General Naulin hat eine Beſprechung ſtattgefunden, in der um— fangreiche Operationen in Ausſicht genommen ſein ſollen. Spaniſche Pläne. Paris, 7. Aug. Wie aus Fez gemeldet wird, ß General Naulin nach ſeiner Unterredung mit Geueral Liauthey in Rabat wieder nach Fez zurückgekehrt. Man iſt der Meinung, daß bedeutſame Operationen bevorſtehen. Der„Ma— Un“ meldet, daß die ſpaniſchen Truppen ſich vor— bereiten, die Mündung des Ued Laos-Fluſſes und die Ende 1914 aufgegebenen Küſtenſtriche bei Go⸗ mara wieder zu beſetzen. Die Operationen wer den am 20. Auguſt beginnen. Politiſche umſchau — Einführung der Vierteljahrsgehaltszah⸗ lungen an Beamte. Gelegentlich der gierung von Vertretern interpelliert, warum ſie mit rung der vierteljährlichen Gehaltszahlung Die von der gemachten Zuſagen müßten uabedingt werden. den Forderungen nachgekommen werde. bas G halt vierteljährlich zu zahlen, d det Zeitpunkt jetzt noch nicht günſtig ſei. ſetzentwurf eingebracht, der die Einführung der bierteljährlichen Zahlung mit dem 1. fordert. * — Stahmers Berliner Beſuch. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann hat den deutſchen Bot⸗ ſchafter in London, St. Stahmer bei ſeiner hieſi⸗ gen Anweſenheit ein Frühſtück gegeben, an dem der Reichskanzler und der engliſche und franzö⸗ ſiſche Botſchafter teilnahmen. — Aufhebung einer kommuniſtiſchen Zeuctale. eine unter der Leitung des Kommuniſtenführers Perracini! und ſeiner Frau, einer Ruſſin Alma Lex, ſtand. Polizei die In Mailand wurde von der kommuniſtiſche Zentrale ausgehoben, Beide wurden verhaſtet. Die umfangreiche Kor— keſpondenz mit allen kommuniſtiſchen Zentralen Italiens und ganz Europas wurden beſchlag⸗ dahmt. Perraeini beſand ſich im Beſitz von 70 000 Lire und 50 000 Dollars. — Südflawiſcher Freihafen Fiume. Am Don⸗ nerstag ſind in Fiume italieniſche und jugoſla⸗ wiſche Vertreter zuſammengetreten, um über die Einräumung einer Freihafenzone im Hafen von Fiunie an Jugoſlawien zu beraten. Die Frei, haſenzone iſt durch den Vertrag von Nettunt Jngoflawien zugeſtanden worden. i ö — Wahern ſruggt nicht in den Reichsfarhe chwarz⸗rot⸗gold. Jie bayeriſchen Staatsminiſt en haben eine Bekanntmachung erlaſſen, w lach am 12. Auguſt, dem Tage des Beſuchs Reichspräſidenten, die Staatsgebäude ſowie die Gebände der Hochſchulen und die ſtagtlichen Ver⸗ waftungsanſtakten lediglich in den Landesfarben 0 beflaggen ſind. Auch für den Verſaſſungstag ud na cheiner im Staatsanzeiger veröffentlich⸗ ien Bekanntmachung die Staatsgebäude und die Hebände der Univerſitäten und der ſtaatlicheſt Gerwaltungsanſtalten in den Landesſarben zu eflaggen. 5 1 — Die Optantenausweiſungen. Der polnjiſche heſandte in Berlin Olſchewski hat geſtern den eichsaußenminiſter Dr. Streſemann auſgeſucht. ie wir hören, hat die Beſprechung der Optan⸗ enangelegenheit, beſonders der Frage der lünſ⸗ igen Ausweiſungen gegolten. f — Dr. Zeigner begnadigt. Der ehemalige Weiche Minfſterpräſident Dr. deianer der be, Flie⸗ ger haben 17 Bombardements auf Djebel-Amergun Beratung über die Beſoldungsaufbeſſerung wurde die Re- der Regierungsparteien der Wiedereinfüh⸗ noch Regierung gehalten Man erwarte, daß nunmehr in Kürze Die Re⸗ gierung erklärte, daß ſie grundſätzlich bereit ſei, daß aber Abg. Schuldt⸗Steglitz(Dem.) hat nunmehr einen Ge- September; Dienstag, den 11. Auguſt 1925 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 88 42. Jahrgang worden war, iſt im Wege der Einzelbegnadigung ö durch Juſtizminiſter Dr. Bünger begnadigt worden. Am 30. Auguſt ds. Is. würde die hälfte der von Zeigner zu verbüßenden Straf⸗ fit verfloſſen ſein. Da dieſer Tag ein Sonntag ſſt, hat das Juſtizminiſterium verfügt, daß Dr. zeigner bereits am 29. Auguſt aus der Strafan⸗ talt Bautzen entlaſſen wird. — Völkerbundstagung am 17. September. Der „Temps“ teilt mit, daß die Vollverſammlung des Völkerbundes am 17. September in Genf zröffnet wird. Es ſei wahrſcheinlich, daß Mini⸗ terpräſident Painleve ſelbſt die Führung der franzöſiſchen Deligation übernimmt. — Dr. Schacht über die Teuerung. Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht hat der Hauptge⸗ neinſchaft des deutſchen Einzelhandels ſeine Auf⸗ faſſung über die Urſachen der Warenverteuerung auf deren Schreiben vom 23. Juli dahin erläu⸗ kert, daß er ganz allgemein den volksdirtſchaft⸗ lichen Apparat für überlaſtet anſehe. Er ſei der Anſicht. daß in der Inflationszeit eine Reihe von überflüſſigen Zwiſchengliedern in die Wa— renverteilung eingedrungen ſei, die auch heute noch nicht hätten daraus entfernt werden können, die ſich aber unter dem Zwange der Kapital- knappheit auf die Dauer nicht lebensſähig halten würden. Der Präſident erkannte durchaus an, daß die Spannung zwiſchen Erzeuger- und Ver⸗ brauchertreiſen, die bei den meiſten Artikeln das Friedensverhältnis überſchritten haben, auch durch die hohen Steuern, Frachten, Soziallaſten und Zinſen mit verurſacht ſei und bemerkte. daß er weder bei ſeiner Rede in Frankfurt a. d. O., noch bei anderen Anläſſen dem Einzelhandel die Schuld an der Warenverteilung zugeſchoben hahe. — Ein Attentat auf Frunſe. Aus Wilna läßt ſich der Kurjer Porauny melden, daß auf den Kriegskommiſſar und Oerkommandierenden der Roten Armee der Sowjets ein Attentat verſucht worden ſei. Eine Höllenmaſchine mit Uhrwerk ſtand auf den Schienen des Zuges, in dem Frunſe nach Moskau ſuhr. Die Maſchine erzlodierte je— boch erſt, nachdem der Zug über dis Attentals⸗ ſtelle hinaus war. Der Fluch der böſen Tat. Die„Neue Züricher Zeitung“ veröſſent⸗ ichte am 28. Juli einen Artikel übe“ die deut— che Politik nach Marx. Der Inhalt iſt für uns Ddeutſche umſo wertvoller, weil wir den Stand— hunkt des Auslandes und zwar des Neutralen ennen lernen, der viel objektiver iſt. Der Ar— ikel hat folgenden Wortlaut: N „Man erinnert ſich noch lebhaft. welche Rolle der gegenwärtige deutſche Außeumini— te» Dr. Streſemann bei Anlaß der letzten deutſchen Miniſterkriſis geſpielt hat. Damals ſat er kein Mittel unverſucht gelaſſen, um den rüheren Reichskanzler Dr. Marx„auszu chiffen“ und dafür den jetzigen Reichskanzler Dr. Luther mit ſeinem deutſchnationalen An— gang einzutauſchen. Nach langen Bemühungen jat Streſemann dieſes Ziel erreicht. Und heute? Es gibt zur Stunde bei der ſanzen deutſchnationalen Partei keinen ver baßteren Namen und keinen verhaßtere! Nenn als— Dr. Streſemann. Die ganze jußere Politik des deutſchen Reiches iſt heute iin beſtändiger Kampf zwiſchen Streſemann ind den Deutſchnationalen. Für den aufmerk amen politiſchen Beobachter konnte es gar kei— tem Zweifel unterliegen, daß dies ſo kommen nußte. Streſemann konnte wohl in ſeinem un— tezügelten Ehrgeiz die Perſon Dr. Marr aus der Regierung verdrängen, um nach Beſeiti— zung dieſes ſtarken Geiſtes ſeine eioene Perſönlichkeit umſomehr leuchten zu laſſen, iber von den Grundlinien der Politik Dr. Marx durfte er ſich nicht entfernen, wenn er licht das Deutſche Reich außenpolitiſch an inen Abgrund führen wollte. Die Perſon Dr. Marx iſt aus der Re⸗ zierung entfernt, der Geiſt Dr. Marx wir in den Taten des deutſchen Außenminiſteré, ſelbſt gegen deſſen eigenen Willen, mit. Damit iſt aber die erbitterte Gegnerſchaft zwiſchen Dr. Streſemann und den Deutſchnationalen von ſelbſt geſchaffen. Nicht einmal die ununterbro⸗ chenen Vermittlungsverſuche des Reichskan:⸗ lers Dr. Luther, der den Deutſchnationalen ſehr nahe ſteht, können dieſe aus der Wel ſchaffen. Dr. Streſemann hat mit ſeiner neueſter Note an Briand eigentlich den erſten größere; politiſchen Erfolg erzielt. Aber es gilt, dieſer Erfolg nun auszunützen. Der erſte Schritt if getan, aber der Weg muß veiter verfolgt wer den, wenn die Politik Streſemann an ihr Zie gelangen ſoll. Bekanntlich ſind Streſemann be Abfaſſung der Note von den Deutſchnationale die Flügel etwas geſtutzt worden“. Die hef tigen Angriffe des Reichsminiſters Schiel! im Kabinett ſelbſt haben Streſemann zu Strei chungen und Aenderungen ſeiner urſprüng, lichen Note gezwungen, ſodaß ſchließlich ein Produkt des Kompromiſſes daraus geworden iſt. und niemand recht weiß, wie nun der Fa ben der Verhandlungen weiter geſponnen wer ben ſoll. Der engliſche Außenminiſter Cham berlain bat in feiner Rede zu Birmingham er RNeiſe, dieſer höchſte politiſche Tri Lebens, ſoll unmöglich oder dock ergebnislos gemacht werden. W᷑ gelingt es ihm aber doch noch, den wi rigen Deutſchnationalen den Me lärt, daß bei dem Wortlaute der Note wohl nur ein weiterer ſchriftlicher Ver ehr in Frage kommen könne, ſo gerne mar nich mit erſolgverſprechenden mündlichen Ver handlungen begonnen hätte. Nun hat Streſemann einen Gedanken gegriffen, der urſprünglich in Paris geäuf vorden iſt. Streſemann offizielle oder offiziöſe Zuſammenkunft Außenminiſter von Frankreich, England Deutſchland im Herbſt in Genf anläßlick Völkerbundstagung. Kaum iſt aber dieſer banke Streſemanns und del Ge in Deutſchland bekannt geworden, ſpeien die Deutſchnationalen ſchon wieder Feuer und Flamme gegen die Idee Sie wollen nicht, daß Streſemann nach Genf gehe, denn dieſer Gang ſähe ſo etwa wie ein trſtes praktiſches Entgegenkommen aus; rſte Schritt Deutſchlands zum den Völkerbund väre getan! Sollte es aber dennoch dazu kom- tien, daß Streſemann nach Genf ainge danr — lo dotumentteren die deutſchnationale Angſthaſen— ſolle Dr. Streſemann doch wi nigſtens um Himmels willen nicht allein nal Genf gehen, ſondern es ſollen ihn Leute be gleiten, die weniger nachgiebig ſeien als er Am Ende gar Tirpitz, Weſtarp oder Luden dorff? ö e „Ein Meer von Mißtrauen umgibt de deutſchen Außenminiſter und ſeine Politik Und die mißtrauiſchen Deutſchnationalen, di nit zuſammengebiſſenen Lippen zur letzte Note Streſemanns ſchließlich ja ſagen mußten um nicht die ganze Reichsregierung unmöglie zu machen, die wollten am beſten vom Völker bund und Sicherheitspakt gar nichts wiſſe— und hoffen immer noch durch ihre Halsſtarrig keit das ganze Friedenswerk Streſemanns 3 zerſtören. Sie haben„ja“ geſagt in der Hoff nung, daß es niemals zur Erfüllung der letz ten deuͤtſchen Note kommen werde! Es gil leinen„echten“ Deutſchnationalen, der nich vünſcht, daß der ganze Paktgedanke auf den Wege zu ſeiner Verwirklichung erſticken mög⸗ So iſt denn die Waffe, die gegen Dr. Streſemann Intrigue. Darin erfüllt deutſchen Außenminiſter, denn niemand ha vor ihm dieſe Waffe ſo virtuos gehandhabt wiener ſelber. Und nun wird er mit der eige, nen Waffe geſchlagen! Sogar feine J umph zum Voraus ſich& gegenwärti; gebraucht wird, di— ſich die Sühne an eſemann darüber grämen wird! Vie ö derhaa⸗ zu zeigen ie erwünſchte und nach Geuf zu gehen ohne d if itung. Schweres Eiſenbahnunglück Berlin, 10. Auguſt. Regensburg— Hof ein ſchweres Eiſen bahnunglück ereignet. Der D-Zug Berlin fuhr in der Nähe von Weiden auf einen vorausfahrenden Güterzug auf. Der An⸗ prall war ſo heftig, daß 20 Wagen des Güter⸗ zuges aus den Schienen gehoben wurden. Zwei Reiſende wurden getötet, zwei ſchwer u. 11 Perſonen leicht verletzt. Die Lokomotive des D-Zuges ſprang ebenfalls aus den Schie nen. Die nachfolgenden drei Wagen legten ſich ſeitwärts. Ein Wagen geriet in Brand. Die Getöteten ſind ein Lokomotivheizer und ein Reiſender aus Potsdam, der wahrſcheinlich ei— nem Herzſchlag erlegen iſt. Der Betrieb wurde auf der Strecke eingleiſig aufrecht erhalten. Ein weiteres Unglück erelanete ſich in der Nähe von Hirſchberg in Schleſien, wo ein Güterzug auf einen haltenden Güterzug auffuhr. Hier wurden ebenfalls zwei Per ſonen getötet. Nürnberg, 10. Auguſt. Zu dem Eiſenbahn⸗ unglück bei der Station Wernberg in der Oberpfalz erfahren wir weiter: Die Urſache des Unglücks iſt darauf zurückzuführen, daß der Lokomotivführer des Schnellzuges Min chen⸗Berlin D 21. der München das Halteſignal überfahren hatte und da⸗ durch auf den in Fahrt befindlichen Güterzug von hinten auffuhr. Die Zahl der Toten beträgt drei, die der Verletzten 15. darunter fünf ſchwer. wahrſcheinlich durch Herzſchlag erfolgt. Der Schlußbremſer des Güterzuges, der die Gefahr bemerkt hatte, war abgeſprungen und gab mit einer Laterne Zeichen. Doch war es bereits zu ſpät. Kurze Zeit nach dem Unalück traf ein Hilfszug aus Weiden ein. Eine weitere Meldung aus Weiden beſagt, daß bei dem Ei⸗ e nbahnunolück nur zwei Perſonen ums Leben deutſchepß 1 f denkt an eine b⸗ de! In der Nacht vom Samstag auf Sonntag hat ſich auf der Strecke München⸗ Auch die Zahl der Feierſchichten ſſchen Steinkohlenbergbau Uhr abends verläßt, in der Sten Menden gelegt. Es iſt daher zu wünſchen, daß die begon⸗ S perlaßt, S n Wernberg Der Tod des einen Reiſenden ift letomenen find. Ruch wird die Zahl der Ver letzten jetzt mit is angegeben. Der eine Tote der Lokomotivheizer Sperl aus Schwan⸗ der ſeit kurzer Zeit in Weiden ſtationiert Und dienſtlich mit dem Schnellzug D 21 gefah⸗ ren war. Der andere iſt ein Lebensverſiche⸗ inſpektor namens Jaenecke aus Pots⸗ a der an einem Herzſchlag geſtorben iſt! Von den 13 Verletzten befinden ſich zwei im Krankenhauſe in Weiden. Sieben aus Nord⸗ deutſchland ſtammende Reiſende ſetzten bereits geſtern Vormittag ihre Fahrt fort. Ihre Na⸗ mn ſind nicht bekannt. Die beiden im Kranken⸗ haus befindlichen ſind die Eiſenbahner Anton Schuſter und Otto Oel aus Regensburg. Die Schuldfrage des Eiſenbahnunglücks. Berlin, 10. Auguſt. Ueber die Schuld⸗ frage an dem Eiſenbahnunglück in Wei⸗ den wird noch gemeldet: Die Schuld muß einem unglücklichen Zufall zugeſchrieben wer⸗ den. Der Güterzug hatte auf freier Strecke ei— nen Maſchinendefekt. Der Lokomotivführer des D⸗Zuges gibt an, daß er vor der letzten Block— ſtation das Halteſignal bemerkt habe. Auf ſein Pfeifen mit der Dampfpfeiſe ſei aber freie Fahrt gegeben worden. Wäre das Unglück wenige hundert Meter ſpäter eingetroffen, ſo hätte es einen weit größeren Umfang ange⸗ nommen, da dann wegen der auf dieſer Strek— ke ſteil abfallenden Böſchung die erſten drei Wagen des D⸗Zuges abgeſtürzt wären. Von den Reiſenden des D-Zuges wird bemängelt, daß ſich im D⸗Zuge keine Werkzeuge befanden, odaß die Trümmer mit Stöcken beiſeite ge— ſchafft werden mußten, um die eingezwängten Perſonen zu befreien. Der Unglückszug war in Anbetracht der bevorſtehenden Schulferien anfangs ſtark überfüllt. Die Reiſenden wurden mit einer Verſpätung von 6 Stunden nach Berlin gebracht. i Die Kriſis im Kohlenbergbau. Die Kriſis im rheiniſch-weſtfäliſchen Stein kohlenbergbau wirkt ſich in immer f i ſeren For⸗— men aus, ſie erfaßt immer mehr Zechen und führt immer weiter zu Maſſenentlaſſungen vor Bergarbeitern. Der Prozeß der Belegſchaftsver, minderung zwecks Anpaſſung der Produktion au die Abſatzverhältniſſe nimmt feinen weitere dorigang. In welchem Maße die Belegſchafts berminderungen in der letzten Zeit im Ruhrkoh lenbergbau ſtattgeſunden haben, geht daraus her vor, daß die Geſamtbelegſchaft im Monat Jun um rund 13000 Mann abgenommen hat und ſic bei einer Belegſchaftsſtärke von 436000 Mani cht allzuweit von der Geſamtbelegſchaß r Vorkriegszeit, die am 1. Auguſt 1914 42700 Jaun betragen hatte, entfernt hält. In der letz Woche haben Stillegungen ſtattgefunden d zwar: 115 Zeche Adler in mit 600 Man! Zeche Boni 400 0 1 mehr Kupferdreh che Boniſatins 2, 3 in Kray„ 1 e Tremmonia in Dortmund Zeche Grimberg in Bergkamen wurden vorge— der Zeche Baldur ö in Holſterhauſen 5 der Zeche Braſſert in Marl der Zeche Proſper 2 u. 3 u. Arns⸗ berg⸗Fortſetzung in Bottrop „ 140 2 15 45 100 450 „ 1500„ Bemerkenswert iſt die ſtarke Verminderung der zwiſchenörtlichen Vermittlungsmöglichkeiten durch das Ausſcheiden weiterer bisher aufnahme fähiger Zechen des nördlichen Randgebietes. Un kerbringungsmöglichkeiten beſtehen gegenwärtig für Ledige ayrf dem Wege des Arbeitsmarktaus, gleichs noch im Aachener Steinkohlenbergbau, Mitteldeutſchen Kali- und Braunkohlenbergbau und dem Sächſiſchen Steinkohlenbergbau, au⸗ dem eine Bedarfsanforderung ron etwa 1004 Mann vorliegt. ö hat ein In der Woche vom im rheiniſch⸗weſtfäli⸗ nicht weniger als 123000 Feierſchichten wegen Abſatzmangel ein; weitere Erhöhung erfahren. 12. bis 18. Juli wurden enen Beratungen über Mittel und Wege zu gehebung der Notlage des Ruhrbergbaus mög ichſt bald zum Ziele führen. Bis jetzt hat maß em Vernehmen nach die einzelnen Fragen ver; chiedener Kommiſſionen zur Unterſuchung berwieſen, die zunächſt die bisherigen Entlaſſun en auf ihre Berechtigung hin prüfen ſollen Harüber hinaus ſoll dann weiter beraten wer ſen, was für die zur Entlaſſung gekommenen gergarbeiter durch Ueberführung in andere Be uſe, Umſieblung, Notſtandsarbeiten getan wen en kann. Schließlich ſoll feſtgeſtellt werden, w och die tatſächliche Belastung der Ruhrkohl, ür Sozialabgaben ſich ſtellt. 8 13 5 5 4 a 0 5 7 4 1 165 15 5 15 ene .— T!!! w es nicht möglich ist, die Notlage u beſeitigen. 7 7 der Jahrtauſendausſtellung der Mertwurdigerweiſe 1 59 5 5 4 3 induſtrie eiter durch Heranziehung einer neuen Induſt ole g. B. 1 Textilinduftrie und der Klelneiſen nduſtrie, in möglichſt zahlreichen Kleinbetriebe Ferner ſcheint die Frage noch nicht genſigeng rörtert zu ſein, wie man den Gemeinden, di, licht in der Lage ſind, den an ſie durch die Ze henſtillegungen geſtellten finanziellen Anſorde ungen zu genügen, helſen kann. Steuerlich Entlaſtung, ausreichende Ueberweiſung einmalige“ Ergänzungszuſchüſſe zur Verminderung dei Schullaſten, Niederſchlagung der gewährten Kre te, beſondere Berückſichtigungen bei Vertel ung der provinziellen Wegebauhilfe, Hauszins teuer und Zuweiſung aus dem Ausgleichsſtod Berbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe für di Urbeiter, die gezwungen ſind, ihre Arbeitsſtätt⸗ in größeren Entfernungen zu ſuchen und äh iches mehr gehören zu den erſten erforderliche Maßnahmen, die zur Linderung der gegenwär igen Notlage der Gemeinden beitragen können Aus der kathol. Welt. Abſchiedseſſen für Pacelli. „München, 7. Aug. Geſtern abend gab da iplomatiſche Korps zu Ehren des ſcheidenden zäpſtlichen Nuntius Dr. Pacelli ein Ab— chiedseſſen. Erlaß des Biſchofs von Trier zur Ver⸗ ſaſſungsfeier. Trier, 7. Aug. Der kathloiſche Kirchen⸗Aunt⸗ nzeiger für die Diözeſe Trier veröffentlicht ſol— enden Erlaß:„Wir verordnen hiermit, daß am sonntag, den 9. Auguſt, beim Hauptgottesdienſt las allgemeine Gebet für das Vaterland verrich— et wird. Wir müſſen uns ſtets gegenwärtig falten, daß es Gewiſſenpflicht iſt, der rechtmäßi⸗ en Obrigkeit zu gehorchen und das Staatsgrund— ſeſetz der Verbaſſung zu achten. irheit gläubiger Elemente hätte eg zur Ordnung nicht gefunden. Gerade des— vegen müſſen die gläubigen Teile unſeres Volkes ünrien daen; damit nicht die Mächte des mſturzes mit der ſtaatlichen Ordunng auch die sorbedingungen beſeitigen, die zu einem fried— ichen Leben der Kirche notwendig ſind. Der zerfaſſungstag iſt durch feſtliches Geläute aus zeichnen.“ Die Jahrtauſendfeier. Keine Verlängerung der Jahrtauſendaus⸗ ſtellung in Köln. Der über alles erwartend ſtarke Beſud Rheinland in den Kölner Ausſtellungshallen hält an un will nicht nachlaſſen. In dieſen Tagen konnt der millionſte Beſucher gemeldet werden. Nac Mitteilungen, die der Ausſtellungsleitung zu gegangen ſind, ſcheint die Annahme weit ver breitet zu ſein, die Ausſtellung werde verlän gert. Das große Intereſſe, das ganz Deutſch land dieſer außerordentlich ſchönen und rei chen Ausſtellung entgegenbringt, und vaterls en diſche Gründe rechtfertigten gewiß eine Ver 1 ängerung, und der Beſuch aus Köln und ſei ner näheren und weiteren Umgebung, wie auc die Pilgerfahrten Gauen würden ſicher Aber die Ausſtellungsleitung, aus entfernten noch lange die deutſchen anhalten über di Möglichkeit der Verlängerung eingehend bera ten hat, ſieht ſich außerſtande, den Schlußter min zu verſchieben. Der Abbau der Ausſtellun— und der ſich an ihn anſchließende Aufbau dei Rölner Herbſtmeſſe, die vom 23. September bis 2. Oktober ſtattfindet, brauchen ihre Zeit Die Ausſtellzua walk. alſo leider am 16. A Ohne die Mit⸗ Deutſchland lach den vielen Heimſuchungen und Wirren den no te ſtatt. ſchiedene abends ihre fo ſte noch zahlxe 9 5 N ner tauſendjährigen rheiniſch 0 tur, das Kirchen, Klöſter, Muſeen, Biblit ken, Archive, Schlöſſer, Privatſammlungen u große induſtrielle Werke in bewundernswo tem Entgegenkommen zur Verfügung geſten⸗ haben, in den letzten 14 Tagen auszunutzen Der Beſucher der Jahrtauſendausſtellun inöge ſich in Köln daran erinnern, daß gleid am Hauptbahnhof und Dom das Städtiſch Verkehrsamt liegt, das ihm über alle Unter kunfts⸗, Aufenthalts⸗ und Reiſeangelegenhei ten gern Auskunft gibt. i Anekdoten. Während der„tollen: Weimarer Zeit, als Goethe und Großherzog Karl Auguſt ihren unbekümmerten Jugendübermut zum gro⸗ ßen Schrecken braver Bürger auf abenteuerlichen Fährten austobten, kamen der Dichter und der Fürſt auf einem Jagdausflug in ein Bauernhaus, um ihren Durſt zu löſchen. Die Bäuerin unter⸗ brach ihre Arbeit am Butterfaß und ging in den Keller, friſche Milch zu holen. Kaum iſt ſie fort, ergreift der Herzog einen fetten Kater, der auf der Ofenbank ſich räkelt, ſteckt ihn ins Butterfaß und zwängt ihn mit dem Deckel in ſeinem Go⸗ fängnis ein. Mit Wort und Frage wird die rückkehrende Bäuerin überſchüttet, ſodaß ſie nicht zur Beſinnung kommt, bevor die Gäſte ihre Milch getrunken haben und ſchleunigſt den Rückzug an⸗ treten; voll Freude über den gelungenen Streich und über das verdutzte Geſicht, das die Bäuerin machen werde, wenn ſie den Kater in der Butter finde. Einige Wochen ſpäter klopften dieſelben Jä⸗ ger reumütig an die nämliche Tür.„Das ſind ja die Herren...“ ruft ihnen die Bäuerin entge⸗ gen— und der Kater ſauſt im Bogen erſchreckt von der Ofenbank—„... die Euch neulich“ fällt Karl Auguſt ihr ins Wort,„den Schabernack ge⸗ ſpielt haben. Aber hier iſt eine Entſchädigung für die verdorbene Milch.“ Schweigend ſtreicht die Alte das Goldſtück ein und ſagt mit vertraulichem Blinzeln:„Hat nichts gemacht, ihr Herren; die Butter iſt an den Wei⸗ marer Hof gekommen. Für die war ſie immer noch gut genug.“ At Der engliſche Dichter Henry wollte ſich einſt einen Feſtzug anſehen. Vor ihm ſtand der Earl of Berkins, in ganz England be⸗ kannt als eitler Stutzer, auf einer Bank, ſo daß er die Ausſicht verſperrte. Wiederholte Mahnun— gen, ſich doch zu ſetzen, nützten nichts. Da ſagte Fielding zürſeinem Nachbar:„Dieſer Gentleman würde ſicher ficht ſtehen bleiben, wean er wüßte, daß er in jedem Strumpf ein großes Loch hätte.“ Im Nu iſt der Stutzer von der Bank herunter ö Nach einer Weile, in der er offenbar eine kritiſierten Strümpfe unterſucht hat, w y „Wie könne, Zie etwas behaupten, was gar nicht wahr iſt?“ Nicht wahr?“ verſetzte Fielding,„wie wollten zie denn wohl in Ihre Strümpfe kommen, wenn ö ind ſitzt. » er ſich zornig an den Dichter: ie nicht in jedem ein großes Loch hätten?“ Verhandlungen fiber die Entwaffnungsnote Berlin, 8. Aug. Wie das„Berliner Tageblatt“ erfährt, finden ſeit einigen Tagen in Berlin zwi⸗ ſchen der Interalliierten Militärkontrollkommiſſton und einer deutſchen Militärkommiſſion Verhand⸗ lungen über die ſogenannte Entwaffnun 983 Deutſchland weiſt nach wie vor ver⸗ f von der Botſchafterkonferenz geſtellte Forderungen als un annehmbar zurück. Deng Blatt zufolge nehmen die Verhandlungen einen befriedigenden Verlauf, ſodaß mit der Räumung Kölns in abſehbarer Zeit zu rechnen iſt. Ant alliierter Seite ſcheint man ſich, wie das Blatt hinzufügt, inzwiſchen von der Unmöglichkeit einf⸗ ger geſtellten Forderungen überzeugt zu haben. Der Hunn ohne Augen Detektivroman von Hanns F. Froſch. Copyright 1922 by Robert Lutz. Stuttgart, Hölderlinſtraße 32a (30. Fortſetzung.) Erſchöpft wie ein Wettläufer, der hinter dem Ziele zuſammenbricht, hielt die kleine Hanna inne.„Leider gingen ſie dann in ſeine Wohnung,“ konnte ſie gerade noch hervorſto— ßen. 0 Da nahm die Frau Baronin wieder in alter Feierlichkeit das Löffeln ihres nun gänz⸗ lich zerronnenen Erdbeereiſes auf. „Sehen Sie doch eben mal nach der Or— donnanz, Schweſter Clara,“ klingend.„Ich glaube, der Herr hat immer noch nichts zu eſſen bekommen——“ Der Herr? Ein helles Kichern lief um den Tiſch. Dem mußte das ſüdruſſiſche Klima wohl noch ſehr fremd ſein. Der Mittagshitze drau⸗ ßen entronnen, war er hier auf ſeinem kühlen Plätzchen in ein ſeliges Schläfchen verfallen. Jetzt brachte ihn erſt das plötzliche Schweigen zum halben Erwachen, deſto dank⸗ barerem Lächeln verneigte er ſich gegen die am Schweſterntiſche und mit wenig geiſtvollem aber fürſorgende Frau Baronin. Cordes hatte die leriſch aufgemachten Getue ein„ſicheres Indizium“ war, geſchlagenen Fährte wieder abzulaſſen. ders angeſtrengt beſchäftigte, das war dieſes prach ſie wohl- die Mordtat ruſſiſche Zeitungsmel⸗ dung über die Aufklärung des Falles Herm⸗ ſtädt nicht ernſter genommen, als ihrem prah⸗ zukam. Gewiß konnten zwiſchen jener Spur und der von ihm verfolgten geheime Fäden ſich ziehen. Aber da für ihn eine kleinkalibrige Piſtole nicht gerade ſah er keinen 5 75770 mittenin der Arbeit von der einmal Somit war für ſeine nächſten Entſchlie⸗ FPungen die endgültige Beſtätigung, daß die, verfolgte, keine andere als Chriſta Thuns vor erheblicher Bedeutung. Was aber] k rend des Eſſens ſeine Gedanken ſo beſon⸗ . Von Rechtsaunwa Katholische Bildung ruht guf relig ſe m Bude e ene den und handelt, der Geſinnung liche Bildung. zründliche Kennen Was Vorbedingung iſt man nicht kennt, liebt man micht. daß nicht wenige gebildete Katholiten atholiſche Bildungsideal verneinen, venn gerade Katholiken der jebildet ſind. Die Wiedergewinnung der lem der modernen Seelſorge. Es tach 14 Jahren ei. iſche Bildung“ und„gebildete densgenoſſen, ebildete Katholiken nennen zung leider nicht ihr eigen! em vollkommenen möglichſt Streben iſchen Bildungsideals. den Linien: Fielding 0 Selbſtüberwindung um Gottes willen. Geſamtheit. Wirgeiſt gegenüber dem Ichgeiſt. Selbſtzucht unter Ueberwindung Selbſtſucht. Kultur der Seele als Seele der Kultur. — Aufgeſchloſſenheit für Gott und Ewiges. Bewußte Ablehnung des einſeitigen, vom beſchwerten Diesſeitsſtre⸗ Erdenſtaub bens. Keine lebensfremde Weltflucht, gen Sternen. Veredlung Frage: Woher, wozu, wohin? Glaube ſtatt betrug. Hoffnung ſtatt Verzweiflung. Liebe ſtatt Haß! Bir glauben und fühlen es: das iſt ein Pro⸗ ramm, das den Einzelmenſchen und die Welt berwindet. Soſche Forderungen ſcheinen mir menfaſſung der Weſenskern n knapper Zuſa N 2 8 EN 2 3 Nur wer religiös denkt, fühlt D und zwar in der Form und in 5 ig des römiſch⸗katholiſchen Glau⸗ bensbekenntniſſes, der hat wahrhaft katho⸗ das der katholiſchen Religion. Nun iſt es eine vielbeklagte Tatſache, die zu einemernſten Problem geworden iſt, vor⸗ handen ſind, die bewußt oder unbewußt, das 8 ſtatt es zu verkörpern. Sie nennen ſich Katholiken, ſind s aber nicht. Soſche Menſchen gibt es gewiß u allen Ständen, auch in den nicht gebildeten Schichten. Aber es fällt auf und muß auffallen, gebildeten Stände auf dem Gebiete ihrer Religion ſo un⸗ Gebildeten tannte Faulhaber auf dem Mainzer Katholi⸗ entag im Jahre 1911 das Königsprob⸗ will uns cheinen, als ob dieſes Königsproblem heute infolge der Zeitumwälzung toch viel vordringlicher und ernſter geworden Wir müſſen davon ausgehen, daß„katho⸗ Katholiken“ ticht immer identiſch ſind. Viele unſerer Glau⸗ die vermöge ihrer Vorbildung ind ſozialen Stellung nicht zu den gebildeten Ständen gehören, auch gar nicht gehören wol⸗ en, beſitzen katholiſche Bildung. Und manche katholiſche Bil⸗ Worin beſteht die katholiſche Bildung? In nach nöglichſt vollkommener Erfüllung des katho⸗ Das katholiſche gildungsideal ſelbſt ſehe ich in folgen⸗ Opferwillen im Hinblick auf das Wohl der der aber le⸗ bensvolles Sursum corda zu den ewi⸗ und Verklärung des Erden⸗ wallens durch wahrheitsgemäße Beant⸗ wortung der alten und doch ewig neuen Irrwahn und Selbſt⸗ men erreichen kann. len Sinn. danken widerſpricht ſolche Teilung, Beichtſtuhl, eine Kommunionbank, Kirche und eeinen Hirten. Was Schichtung und Scheidung? Ach, wie groß und gewaltig, dend ſtänden wir da! Mehr katholiſchen car! Akademiker, lem Taktgefühl und chriſtlicher Liebe! tes, daß Adel verpflichtet ſei, erſchweren oder gliedern unſeres angeſehenen ſche Sache, iſt und Höchſtes! Es iſt ein Fürſten⸗, ten Fürſten und Grafen in der deten, von Kopfarbeitern liſchen Volks⸗ und Weltkirche. g Wir ſind alle Bürger und Arbeiter, Kinder derſelben Mutter. Siegeskraft ideals. Bauſteine, dem neuen Staate, dem ligion und das Vaterland. ö 5 mar nachſtreben, das man aber wohl nie vollkonm Nach dem bekannten Wort:„Nobleſſe ob lige“ müßte nun gerade die gebildete Ober ſchicht der Katholiken die Kerntruppe für die, ſes Bildungsideal ſein. Da fehlt es aber viel, fach. Man möchte manchen unſerer Gebildetey mehr Ehrgeiz bei Löſung des Königsproblem⸗ wünſchen. Mehr Ehrgeiz und größeren ſozia— Die katholiſchen Gebildeten, die höheren Schüler, die Sindenten, die Akademi⸗ ker aller Berufe und Grade, ſind doch nur ein Teil des katholiſchen Ganzen. Dieſe Oberſchich iſt zahlenmäßig viel kleiner als die katholiſche Mittel- und Unterſchicht. Dem katholiſchen Ge Abgrey zung und Schichtung. Wir alle haben einen ein ſoll da die hätten wir mehr ſoziales Verſtändnis uned ſoziale Liebe wie alles überwin⸗ ſozialen Sinn! Darum hinein, Ihr gebildeten Katholiken, Ihr in unſere religiöſen ven und ſozialen Vereine! Mitgearbei⸗ tet, nicht mit Ueberhebung, ſondern mit ſozig⸗ Nobleſſe oblige! Adel verpflichtet! Dieſes Wort möchten wir auch auf unſeren katho li⸗ ſchen Adel in Deutſchland angewendet wiſ— ſen. Es ſind uns die inneren Hemmungen und äußern Widerſtände natürlich nicht unbekannt, die in neurer Zeit im Gegenſatz zu früher die ideale Erfüllung dieſes ethiſch⸗ſozialen Wor⸗ dem Volksganzen gegenüber gar verhin⸗ dern. Wir wiſſen, daß es den verdienten Mit, katholiſchen Adels Spfer koſtet, dieſe zum Teil unverſchu⸗ deten Hemmungen und Widerſtände zu über⸗ winden. Aber, iſt die allgemeine gute katholi⸗ das katholiſche Bildungsideal nicht ſolcher Opfer wert? Es geht e e ein Kö⸗ nigsproblem, um das wir alle ringen. Da ſol⸗ vorderſten Linie ſtehen. Es gilt, geiſtige, ſittliche, ſeeliſch⸗ Brücken zu ſchlagen von Stand zu Stand, von Hoch zu niedrig, von Gebildeten zu Nichtgebil⸗ ö zu Handarbeitern, ut omnes unum sint im Lichtkreis der katho⸗ alle gleichberechtigte, wenn auch nicht gleichartige Das iſt das Geheimnis der Werbe⸗ und 3 unſeres katholiſchen Bildungs. Das iſt aber auch einer der wetterfeſteſten die das katholiſche Bildungsideal neuen Deutſch⸗ land zu liefern vermag: den ſozialen Brücken; bau im Lichte eines zeiten⸗ und raumloſen Ethos. Ein hervorragendes Plus für die Ne⸗ ſo merkwürdige Thuns. 5 Nicht daß es überhaupt ſtattgefunden hat, denn damit rechnete Cordes ſchon eine ganze Zeit. Aber die Art dieſes Stattfindends: Dem Ehegatten war es ganz überraſchend gekom⸗ men. Vor ihrer Seite war er mit einer großen Lüge begrüßt worden. Im Zuſammenhang mit anderem ging daraus offenſichtlich hervor, daß Chriſta ihre Reiſe über Kiew in Dunkel hüllen wollte, daß dort ein geheimer Punkt lag, und daß ſie dieſen geheimen Punkt vor ihrem Gatten zu verbergen ſuchte. Namen Konſtanza und Bukareſt. Es ſchien ſich ferner daraus zu ergeben, daß der Profeſſor weder Mitwiſſer noch LAn⸗ ſtifter der Tat war. Unklar dagegen blieb, ob er nicht ſeine Gattin ganz gut für fähig zu ſolcher Mordtat hielt, ob er nicht vielleicht ſogar beſtimmten Verdacht gegen ſie hegte u. deshalb ſo raſch gefragt hatte, aus welcher Richtung ſie komme. Doch weg das zweckloſe Fragen! 5 Immer noch war nicht der geringſte Ein⸗ blick vorhanden, welchen Gründen denn wohl entſprungen ſei. In völligem Dunkel lag das ſicher nicht unwichtige Vor⸗ leben des Generaloberarztes. Und über deſſen Familienverhältniſſe wußte man nicht viel mehr, als daß er wahrſcheinlich eine verhek⸗ ratete Tochter habe, die am Mordtage„zufäl⸗ lig“ in Kiew war, und an dem darauf folgen⸗ den bei Nacht und Nebel durch die hinterher⸗ ſchießenden Poſten der deutſchen Bewachungs⸗ zone flüchtete. 5 Einen Augenblick kam Cordes der Ge⸗ danke: Sollte er vielleicht jetzt ſchon die wei⸗ tere Arbeit den deutſchen Behörden überlaſ⸗ ſen? War deren Rieſenapparat nicht beſſer ge⸗ eignet als die Kraft eines einzelnen Mannes, um feſtzuſtellen, wie weit beſ dieſer Perſon Täterſchaft, Beihilfe oder Anſtiftung zum Morde vorlag? 1 Wiederſehen des Ehepaars Daher die Nur einen Augenblick währte dies Schwan⸗ en. 7 7 3 Nein. 5„ Wen er übergab, nicht zuletzt wo es ſich Bier um eine Frau handelte, von dem wollte er vorher auch wirklich feſtgeſtellt haben, daß — ſpräche man ein Schuldig“ über ihn— die Schuldig zu Recht beſtehe. Es kam immer⸗ hin gelegentlich vor, daß einer ſeinen Kopf unter dem Fallbeil ließ, der ihn von Rechts wegen noch viele Jahre hätte über den Schul⸗ tern tragen dürfen 2 Und zum Leidweſen der Schweſtern, die Cordes gern noch ein wenig ausgehorcht hät⸗ ten, aß er immer haſtiger, biß er daſch zahlte, nach höflichem Gruße ſchnell den großen Speiſeſaal wieder durchſchritt und auf die Straße eilte. *** Wäre der„Wetterprofeſſor am Schwar⸗ zen Meere“ auch am Nachmittag dieſes Sonn⸗ tags auf ſeiner Warte geweſen, ſo hätte er wieder einen Wagen durch das Grün des Parkes die ſtille Straße herauf kommen ſehen. Der aber war mit der ſchönen Frau Chriſta in ſeiner Wohnung im erſten Stock des Tur⸗ mes und hatte ſich in der Wiederſehensfreude alle klimatologiſchen Probleme aus dem Kopf geſchlagen, ſo daß ein ruſſiſcher Aſſiſtent die ane, e ganz allein machen mußte. e Der Wagen hielt vor der Wetterwarte, ein Herr in eng anſitzendem Tropenanzug ſprang heraus, blickte einen Augenblick nach oben, ſchritt durch den Garten und verſchwand in dem Gebäude.— Darin blieb er vor der Türe des erſten Stockwerkes ſtehen, ſtraffte für eine Sekunde alle Muskeln und läutete dann. Eine dicke Frauensperſon mit nicht gerade ſauberen nackten Füßen öffnete die Tür und oe ihn in ukraniſchem Dialekt, was er wolle. Cordes ſtellte ſich, als verſtünde er ihre Sprache nicht, ſagte— nach innen zeigend— „Profeſſor“ und gab ihr ſeine Beſuchskarte. Sie verſchwand damit, die Tür hinter ſich zu⸗ ſchlagend. ö Gleich darauf erſchien der Profeſſor ſelbſt, eundlich durch die großen Brillen⸗ N— Das alſo war Hermſtädts Schwiegerſohn? Nun, einen größeren Gegenſatz als zwiſchen dem verſchloſſenen, mürriſchen Generaloberarzt und dieſem harmloſen jungen Gelehrten konnte man ſich wohl ſchwer vorſtellen. „Ich wohne hier eben nicht geräumig,“ ſagte der Profeſſor, als ſie auf dem kurzen engen Korridor ſtanden.„In meinem einzigen menſchenwürdigen Zimmer bin ich zudem augenblicklich nicht allein. Aber wenn Ihnen die Anweſenheit meiner Gattin nichts aus⸗ macht... 2“ ö Defto mehr muß ich um Entſchuldigung bitten!“ 4 In dem kleinen Raume, den ſie betraten ſchien es auf den erſten Blick, als hätten in dieſen alle zurückliegenden Zeitabſchnitte Mö⸗ bel ſämtlicher ihrer Lieblingsfarben und übli⸗ chen Stilarten geſandt, ihnen ſo einmal Gele⸗ genheit zu einem allgemeinen Schönheitswett⸗ flreite zu geben. Wie den Gelehrten ſeinerzeit Zufall und junggeſellenhafte Bequemlichke beim Zuſammenholen gerade geleitet hatten ſo ſtanden ſie nun alleſamt traulich neben⸗ oder gegeneinander. bee a e Es war nicht ſonderlich hell in der Stube! Die brennende Hitze draußen abzuwehren hatte man beiden Fenſtern die Läden hal angelehnt. Indeſſen der Dame— Aufgerich⸗ teter als es für gewöhnlich Frauenart iſt, ſaf ſie ziemlich abweiſend in der einen Ecke eine grünen Plüſchſofas— dieſer Dame war deng noch ihre ſehr geringe Freude über den unge betenen Beſuch leicht anzumerken. Aus gro: ßen, ſeltſam ſchimmernden Augen ſchaute ſie in einer Art, die kühl und gleichgültig erſcheig nen ſollte, auf den Eintretenden, und als 1 95 ſie ihn auffordern, nicht länger als unbedin nötig zu bleiben. Daß zudem hinter den braunen Augen Unruhe und Unſicherheit glommen, hatte vielleicht darin ſeinen Grund daß eine verwöhnte und geſchmackvoll geklei⸗ dete Dame ſich wohl einigermaßen abſonder⸗ lich vorkam in ſolch trödelhafter Umgebung zumal wenn dieſe Umgebung ihres Ehegatten ſtändiges„Heim“ bildete. * ns 1 blinzelte gläſer und bat den Beſuch, einzutreten. Fortſetzung folgt.) ainz, 9. i une Anzahl Auslän 5* 5 1 1 5 dn einderat besten deshal erte Maus 2 Pfg. 4 e 0 9 000 f Ablieferungs⸗ tar iſammen 25 änſe u 5 Hamſter abgeliefert. ene Nierſtein, 7. Aug. Aus Braſilien iſt der frühere Einwohner Hans Schmitt wieder ee bite Entkänſe der eu große und it 0 uſchungen er i ö mittelt ugen erlebt und iſt nun völlig Fp. Mainz, 7. Frau eines hieſigen Geſchäftsmannes um einen größeren Geldbetrag geſchädigt. Ein auswärti⸗ ger Handlungsgehilfe kam zu der Frau und gab al er ſei von einem ihr bekannten Landwirt geschick um bei ihr Geld zu leihen. Für das Geld ſollte er Maſchinenteile kaufen. Die Frau eshalb, für jede abgelie⸗ d für jeden Hamſter 10 fh digen Aug. Ein Schwindler hat die 8 dab daß, Geld, doch ſtellte ſich die Sache bei ſpä. terem Nachforſchen als Mainz, 7. Auguſt. Nacht 110 Schwindel heraus. In s der verfloſſenen wurde in einer Wirtſchaft in Mainz. Koſthe im ein Mann feſtgenommen, der einige Tagev orher in dieſem Lokal bei Begleichung ſeiner Zeche falſches Geld hattes bei auch bei der Durchſuchung wurden falſche Ein⸗ und Zweimarkſtücke vor⸗ gefunden. Der Täter iſt ein aus Koſtheim ſtammender Schloſſergeſelle, der auswärts wohnt und nur beſuchsweiſe in Koſtheim weilte. e std ö „„Seligenſtadt, 7. Aug. Wie anlä Jahrtauſendfeier und der Tauſendjahrfeier ſeiner Wohnung 0 1 in Zahlung gegeben ſeiner körperlichen Viſitation, als eee, ßlich der 9. der gieſtgen Benediktiner⸗Abtei iſt auch beim elfhun⸗ dertjährigen Jubiläumß der Kloſtergründung in dieſem Jahre eine Gedenkmünze in Silber Broce geprägt worden. auf der einen Seite das 1 ö und Die Schaumünze welche Chor der Baſilitka, auf der anderen Seite die Bildniſſe der lier ruhen⸗ den Märtyrer St. Marcellinus und St. Petrus zeigt, iſt etwas größer Fals das markſtück und wird wegen der künſtleriſchen ſaſſung und der ſauberen Ausführung ſicher ein zeſuchtes Stück für Sammler. Hierzu dürfte auch die nur geringe Zahl der ausgegebenen Me⸗ daillen beitragen; önd ſie doch ſchon jetzt wohl nur noch in Bronce zu beziehen. Wiesbaden, 7. Auguſt. Während der Nacht zum letzten Sonntag gegen 11 Uhr herrſchte noch Hochbetrieb auf der Kloſtermühle. Do machte ein Bewohner eines Dachlogis eine ſeltſame Beobachtung. Aus dem Manſarden— ſtock drang Lichtſchein hervor, und als er ſich die Sache näher beſah, bemerkte er auf zwei Haufen leicht brennenden Holzes und Papier je eine brennende Sterinkerze, augenſcheinlich dazu beſtimmt, niederzubrennen und die Holz⸗ haufen in Brand zu ſetzen. ſchlug alsbald Alarm und die Gefahr wurde beſeitigt. % Ludwigshafen, 7. Auguſt. Die Kreislei— fung des pfälziſchen Turnerbundes veröffent⸗ licht folgendes: Der Delegierte der Rhein⸗ landkommiſſton im Bezirt⸗ Ludwigshafen rich tete an den Bürgermeiſter der Stadt Ludwigs hafen nachſtehendes Schreiben:„Während de Aufmarſches der Fahnen der Turnvereine an dem. Uebungsplatz iſt mir Gelegenheit gebote worden, feſtzuſtellen, daß eine unter den Fab Lat auf der einen Seite die alten kaiſerliche Jarben ſchwarz⸗weiß⸗rot und auf der andere Seite andere Farben mit Inſchriften trug. Je zabe die Ehre, iSe auf die Uebertretung de genehmigten Beflaggungsarten hinzuweiſen und Sie zu erſuchen, mir den Namen des Ver eius mitzuteilen, dem dieſe Fahne gehört.“ Die Kreisleitung bemerkt hierzu, daß da— Bürgermeiſteramt den Hauptausſchuß und die en wiederum die Leitung des Kreiſes im ent brechende Erhebungen und baldige Mitteilun jeg des Ergebniſſes erſuchte. Der in Frag⸗ ltinende Verein wird gebeten, ſich bein Kreisvertreter Blattmann in Ludwigshafen zu melden. „ Gunzenhauſen, 7. Aug. Hier ereignete ſich geſtern Abend auf der State zwichen Neste bach und Kleinfeld ein Autounglück. Am Auto des Kaufmanns Walter Hufſchmid! öſte ſich infolge Warmlaufens ein Vorderrad Fodurch der Wagen an einen Baum rannte. Der Beſttzer, der den Wagen ſelbſt geſteuert hatte. Lach das Rücktrat und verſtarb kurz darauf, Leine Frau und ſein vierjähriges Kind kamen nit leichteren Verletzungen davon und wurden us Krankenhaus gebracht. „München, 7. Aug. Aus Paſſau wird be⸗ zichtet, daß in die Kirche von St. Johann am Walde eingebrochen wurde. Der Tabernakel burde aufgebrochen und daraus das Allerheiligſte leraubt. Den Räubern fiel weiterhin auch ein Zheiſekelch in die Hände. Dimingen, S. Aug. An einem 1%½ahrigen dienſtmädchen, das bei ſeinem Ausgang mit em jungen Mann ſpazieren ging, wurde von tei üblen Burſchen von hier ein Notzuchtsver⸗ techen begangen. Nachdem man den Begleiter s Mädchens gewaltſam vertrieben hatte wurde e abſcheuliche Tat verübt, indem man die Hilfe⸗ lſenge ſchwer mißhandelte und ihr den Mund hielt. Polizeiliche Ermittelungen führten be⸗ its zur Verhaftung der Täter, die nun ihrer erechten Strafe nicht entgehen werden. Kirn, 7. Aug. Ein alter Hecht wurde von nem Fiſcher aus Idar gefangen. Das Tier 1 1 e kn und hatte eine Länge von 86 iter. Fp. Oſthofen, 8. Aug, Triebwagenverkehr au der Strecke Oſthofen—Weſthofen beabſichtigt di Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft einzurichten Gegenwärtig finden bereits Probefahrten m em neuen Triebwagen ſtatt. 1 Fp. Gimbsheim, 9. Aug. Tot aufgefunde wurde der Gaſtwirt Georg Ackermann. Al ſeine Frau ihn morgens wecken wollte, fand ſi ihn tot im Bette vor. Ein le 01 5 ber Nacht dem arbeitsreichen Leben des igengelß beliebten Bürgers ein Ende gemacht. Fp. Oſthofen, 9. Aug. Sein 190 5 Dienſt ſubiläum bei der Reichseiſenbahn feiert am 1 Auguſt Herr Wilhelm Bens. Gleichzeitig kan 8 mit ee ec e geb. May da Feſt de ernen eit feiern. f af 8, 9. Aug Im goldenen Mainz hatte der den„Union⸗Clüb“ ö J 1 frühere Fünf- Auf inen 75 te prickelnde, aber auch ſchä exiſtenzzerſtörende Leben de ieler⸗Clubs abwickelte. Herren un uſammen, und wenn aug bornehmen Damen fanden 1 55 ch di gatte do e eigentliche Herrſchaft Forkuna, di Glücksgöttin. e ae a nien gewonnen, noch höhere ſedoch verloren Manche der Spieler gerieten hier auf die ſchie bene, ließen ſich zu Unterſchlagungen und ähn lichen Dingen hinreißen. Schließlich verbot je doch die Polizei den ganzen Club und ſtellle di Gründer ſowie 12 Mainzer Einwohner wegen berbotenen Glücksſpiels unter Anklage. Di ungeklagten„Unionklubler“ wurden zu Geloſtra ſen von 500, 300, 100 und 60 Mark verurteilt. Fo. Wörrſtadt, 9. Aug. Die neue Kraftpoſt iſſnet. bben heim-Wörrſtadt iſt ab 8. Auguſt er öffnet. Mainz, 9. Aug. In einem Silogebäude dei Zementfabrik Dyckerhoff u. Söhne in Amöneburz 'rach Großfeuer aus, das durch das raſche Ein lreifen der Feuerwehren auf ſeinen Herd be chränkt werden konnte. Da auch Zementvorrät— zeſchädigt ſind, dürfte der Schaden bedeuten ein. Offenbach a. M., 9. Aug. ſt der Schiffer Franz Hummel, der geſtern vor nittag aus dem Main ein Mädchen im Alter don 20 his 22 Jahren vom Tode des Ertrinken: ettete. Als das Mädchen zum drikten Male un ergehen wollte, zog der Schiffer es aus den Fluten des Mains. Es war dies das 17. Men. chenleben, das der Schiffer Hummel von dem rode des Ertrinkens rettete. Germersheim, 9. Aug. kahls wurde der 19 Jahre zugen Jochem von Ein Lebensrette⸗ Wegen Kirchendieb⸗ alte Schuhmache Lingenfeld in das hieſig⸗ Umtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Jochem er⸗ rach am 5. Auguſt in der katholiſchen Kirche zu zingenfeld den Opferkaſten, wobei er von einen kirchenbeſucherin ertappt wurde. Piemaſens, 8. Aug. Geſtern Abend gegen ihr ſprang das 5 Jahre alte Töchterchen des kaufmanns Beierlein die Fröbelgaſſe herunter ind lief direkt in ein in dieſem Augenblick dit dauptſtraße entlangfahrendes Perſonenauto au⸗ deidelberg. Ehe der Führer den Wagen zum Stehen ingen konnte, war er über das Kinf hinweggefahren, ohne es im geringſten zu der etzen. Durch Zeugen konnte feſtgeſtellt werden ſaß den Chauffeur keine Schuld trifft, da ei angſam fuhr und Signale gegeben hatte Eine Unwetterkataſteophe in Weſtſaligzien. Krakau, 7. Aug. Krakau und die Umge lend wurden dieſer Tage von einem unge euren Unwetter heimgeſucht. Mit einen rkanartigen Sturm brach ein Wolkenbrud lieder, der weite Landſtrecken unte Waſſer ſetzte. Durch den Sturm wurden krakau Telephon⸗ und Telegraphendrähte herun ergeriſſen, Bäume entwurzelt und Häuſer abgs ſockt. Binnen wenigen Stunden waren die Ge irgsbäche ſo angeſchwollen, daß 259 Holzbrückei ortgeriſſen, 1200 Morgen Land überſchwemm ind 400 Häuſer unter Waſſer geſetzt wurden. 300 Familien ſind von dieſer Kataſtrophe betroffen der Eiſenbahnverkehr iſt ebenfalls teilweiſe lahm jelegt. Die Sola ſowie auch die Weichſel in hrem Oberlauf haben die Schutzdämme durch brochen. Beſonders ſchwer von dem kataſtropha en Unwetter ſind die Kreiſe Chrzanow. Wado vice, Bialla und Oswieeim betroffen. Die Be vohner der an den Flußläufen liegenden Dörfe⸗ ind zum großen Teil in ihren uſern von dem lötzlich hereinbrechenden Hochwaſſer überraſch morgen. * 5** 1 Weltſpiegel. :: Tophuserkrankungen in Hanau. In Hanau vächſt die Zahl der an Typhus erkrankt nen. Bis heute ſind in die Krankenhäuſer ein, zeliefert 39 Kranke. Todesfälle ſind bisher nicht zu verzeiichnen. In der Mehrzahl handert eg ich um Erkrankungen an Unterleibstyphus. :: Furd als Flugzeugfabrifſant. Der bekannie amerikaniſche Multimillionär und Autofabrikar! Ford hat ſich ein neues Betätigungsfeld ge t, indem er eine bekannte nordamerikaniſche Flug⸗ zeugfabrik für den Preis von einer Million Dol; lar erwarb. Die neue Geſellſchaft wird ihre Go⸗ ſchäfte als eine Filiale der Ford Motor Compa⸗ nie führen. :: Das erſte Radiointervieſßp mit der Arktis, Der erſte Verſuch eines Radiointerviews mi dem arktiſchen Gebiet iſt am Donnerstag mi durchſchlagendem Erfolg erzielt worden. Es ge. lang einem Marineoberleutnant, mit der arkti! ſchen Expeditign Mac Millans in funkentelegra⸗ phiſche Verbindung zu treten. Er ſtellte der Ex pedition fünf Fragen. Dieſelbe antwortete in nerhalb einer Zeit von acht Minuten. N : Opfer der Berge. Am 2. Auguſt unkernah men zwei Töchter des Profeſſors Kreiß auz Schwäbiſch⸗Hall mit einem Begleiter aus Füſſel eine Tour von Hinterhornboch aus auf die Salbi wieſen. Die beiden Mädchen kamen durch di⸗ wutlg ungeugende Ausro nung and ouch oc ern ſetzende ſchlechte Wetter zu Tode erſchöpft oben an. Der Begleiter mußte um Hilfe ins Tal eilen. Als er nach mehreren Stunden wieder zun 81 95 1175 1 0 1 geſtorben eiche wurde von der Rettungse iti al 1 5 gsexpedition 50 erz, Jubfläum der Kölner Fand erkskammer Laläßlich ihres 25 jährigen Beftehens hielt die ſcöler Handwerkskammer ine Gürzenich eine Feſtſtzung ab, zu der die Vertreter der Regie⸗ tung, der Stadt, der Kſilner und Bonner Jit⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer und anderer Ver⸗ bände ſich eingefunden hatten. Die Feſtrede hielt der Geſchätaführer den Handwerkskammer Köln, Dr. Enge :: Erdbeben in Mexifo, In Mexiko iſt in ſolge eines Erdbebens ein im Bau befindliche; Jebäude eingeſtürzt. Sechs Arbeiter wurden ge— ötet, mehrere verletzt. Auch aus Kaliforniel werden neue Erdſtöße gemeldet. An :: Demonſtration des Klu⸗Klux⸗tlan. Samstag fand in Waſhington eine Rieſendemom tration des Ku⸗Klux⸗Klan ſtatt. Am Nachniit ag veranſtalteten etwa 50 000, nach anderen Bei U e 100000 Mitglieder des Ku⸗Klux⸗ 10 mzug. Im Ae elne Schilder m 1 Auſſchriften getragen. einet hieß es:„Wi ade einen ee Net e 112 5 e 2 F 1 n ſich da ort der foſe Schelm Amor ſich zeigte, ſi Es wurden am Tiſch hohe Sum ö oled. Betet mit mir cht de 5 et 4 iabeit. 3w en age ie der Bevölkerung war abe :: Drei Todesopfer der Hanauer Typhusepi⸗ demie. Die zur Zei in Hauau herrſchende Tey⸗ phusepidemie iſt im Fortschreiten begriffen. Die Zahl der Erkrankungen mehrt ſich von Stunde zu Stunde. Bis geſtern abend lagen weit über 40 Erkrankungen vor. Währed zum Teil die Erkrankungen leichterer Natur ſind, iſt auch eine Anzahl ſchwerer Erkrankungen zu verzeichnen. Bis geſtern abend ſind insgeſamt drei Todes⸗ fälle vorgekommen. Wellere Perſonen befinden ſich in Lebeusgefahr. : Gerettete Schiffbrüchige. In dem b don Esbjerg lieſen geſtern die Fiſchkutter„Zeppe⸗ lin 1“ und„E. 92“ mit 11 Mann Beſatzung des derutſchen Fiſchereidampfers„Delphin“ aus Gee— teminde ein, der in der Nordſee geſunken iſt. Der Kapitän erklärte, daß die Mannſchaft einen gan⸗ zen Tag lang an den Pumpen gearbeitet habe, doch ſei es unmöglich geweſen, das Schiff ken. Die ganze Beſatzung iſt geborgen worden. :: Todesſturz in der Schweiz. mittag um 12 Uhr iſt die 26jährige Amberger aus Ziegelhauſen bei Heidelberg be einer Bergtour in der Schweiz abgeſtürzt. Sie war am Tage vorher mit ihrem Mann zu einem Ferienaufenhalt in Wüggigau eingerofſen und wollte mit mehreren anderen Perſonen den Au— berg beſteigen. Unterwegs erlitt ſie aber einen Schwindelanſall und mußte ſich ſetzen. Als ſich hr Mann einen Augenblick umpwandte, fiel ſie im und ſtürzte die Felſen hinunter, wo ſie zer— ichmettert tot liegen blieb, 1. Nachrichten. lernheim, 11. Auzuſt. Zur Bürgermeiſterwahl. Die Groß⸗ fallmendierten und die Arbeits⸗In⸗ zaliden erlaſſen in heutiger Nammer einen ufruf, worin die Unterſtützung der Kandidatur s Herrn Bütgermeiſters Lamberth empfohlen Die Codesstunde ges Clemens Brentano. Erzählt von Hans Bückner. Clemens Brentano hatte ein Unterkommen bei ſeinem Bruder Chriſtian gefunden. Clement: laß am Fenſter des Gartenzimmers und ſah i— innende Träumen auf den Main, der ruhig unk zelaſſen dahinſtrömte. Fern am Horizont dämmerten blau, wie ein— elige Verheißung, die ſanften Höhenzüge des Clemens lächelte leiſe; ſeine krankt Taunus. band hielt das Manuſkript des„Lebens Maria“ vie die ehrfürchtige Geiſtfreundin Anna Catha⸗ ina es im Geſicht geſchaut hatte. Das Hecz des Dichters tat ruhige Schläge, denn dieſe Ar— zeit, die ſich dem Traum bang und ungeheuer ingelegt hatte, dieſe Arbeit, die unter vielen Ge⸗ zetsoffenbarungen dennoch, dem Höllenheer der Widerſacher zum Trotz, ſiegreich zu Ende geführt var, dieſe Arbeit lag in den erſten Druckbogen dor, da durfte der Dichter ſchon leiſe und freund⸗ ich lächeln. Doch was war das! Fern über der blauen Taunuskette ſtand eine ſchwarze Wolke, während die Landſchaft unter dem Zeichen der Juliſonne ſich hell ausbreitete. Die Wolke ſob ſich drohend und war wie der Fittichſchlig ines rieſigen Vogels, war die Warnung und Anklage... Die Sonne aber trank das dunkle Zewölk... Schauer über Schauer jagten über Slemens hin... Seine ahnende Seele wußte, dies Geſicht war gekommen als Bote des Todes, och einmal alle Gewebe ſeines Lebens aus zu⸗ 'reiten vor dem, der Macht hatte hier auf Erden, zu binden und zu löſen. Daz Manuſkript des„Lebens eine Fahne in ſeiner Hand. Mariä“ lag wie ne Jah Er hielt es hoch, nit mühſamen Schritten— die Waſſerſucht war jereits bis über die Knie geſtiegen— wankte er em einfachen Lager zu. Einfach genug war das Zett, ſo ſchlicht, um darauf ſterben zu können der Dichter, der in ſeiner Jugend Sterne, Son⸗ ten, Meere und Ozeane im eigenen Herzſchlag zetragen, brach über dem wßen Bett zuſam⸗ nen und vergrub ſein Angeſicht in dem„Leben Mariä“, das ſeine krauſe Handſchrift feſtgehal⸗ 15 hatte... Die Stunde, von Trauer und urcht untermiſt hriſttan den Bruder. Seit dre e er nur eine Nacht geſchlafen. Die gehörte der Pflege des Kranken, der der ein Dichter war, der ausſagte, ot geſchenkt hatte, Zwar waren Cle— 8 rückten Worte gleichgültig gewor⸗ wußte zu tief um die Eitelkeit des Wor— „ber Herr des tönenden Geſanges, hatte zum einfachen Kraut des kleinen Gar niger Liebe zurückgefunden, ſein Name bar gleichgültig, aher nicht ſeine Berufung, ſein ſonderer Auftrag, das„Leben Mariä“ aufzu⸗ war geſchehen, alſo konnte der Dichter Am Nachmittag des 7. Juli trafen die e ban der Meulen und Steinle ein. alte ſoeben die hl. Oelung empfangen. Schwer aſſelte die Bruſt. Das bittere Sterben reichte inen Kelch, deſſen Grund Tod, Gericht, Hölle, dimmel zeigte. Clemens atmete ſchwer. Unge⸗ zures hob ſich. Schon war ſein Gedächtnis halb erwiſcht. Im zitternden Dämmern erkannte er ie Freunde. Die Treue ihrer Seelen drang urch die Schatten des Todes. Der ſterbende dichter weinte. Die Nacht war ruhig. Der fol. ende Tag, der 28. Juli, war wie ein Sommer⸗ ag nur ſein kann, duftend, ſommerhell und wie irwartung.. Andere Gäſte hatten ſich ange⸗ igt. Chriſtian ſtand am Bett des Schlafenden ein Geſicht war ſchwärzlich gefärbt, der En es Todes legte ſeine düſteren Kreiſe nieder freundes Hauch, aus anderen Sphären, traf dag erz des afenden. Er fuhr erſchrocken auft ö Orem us“ Herbei eilten die Hausbewohner und durch as Zimmer rauſchte leiſe der Sterbechor; 10. hin, o chriſtliche Seele!“— as Geſicht des W verlöſchte im 1 e 1 5 0 Freun— Clemens ſſen, der Himmel und Erde richtet, ahn dice war er Aebtbofer Geiz 1 10 f Hafen i zu ret⸗ Am Freitag Frau Gertrun Hob ſich der Gnade entgegen Der daß ſie die deutſche Abwehrkundgebung Schneeſturm. ohn Joſ. Gruber aus nann Friedrich Witt zekommen. g hilfe Rudolf Feichteyer aus chaft aufgefunden. amen heil davon. 119 Verſchwörer 5 F 9 5 dei Lugo auf 1 eln die Aerzte an veiteren Veſletzten. 1 Annahnie ſämtlicher Steuergeſetze durch den Reeichsrat. 4 15 Berlin, 10. Auguſt. Der Reichsre kahm in ſeiner heutigen Sitzung ſämtlich Steuergeſetze in der vom Reichstag beſchlo zen Faſſung unverändert an. Auch gegen de Finanzausgleichgeſetz ſtimmten lediglich Bau in und Heſſen. Der bayriſche Geſandte un Breger erklärte, ſeine Regierung verlang iach wie vor eine reinliche Scheidung zwiſch zen Finanzen der Länder und des Reiches eantrage deshalb, gegen das Geſetz Linſprug zu erheben. Auch der heſſiſche Vertrele: ſtellt dieſen Antrag. Der Reichsrat beſchloß jedog zebzen die Stimmen Heſſens und Bayerns, von der Erhebung eines Einſpruches abzuſehen. Ein Doppelmord. f a Breslau, 10. Aug. In dem Vorort Biſchofg valde wurde in der Nacht zum Sonntag d Direktor des Botaniſchen Inſtituts und Profeſſ an der Breslauer Univerſität Roſen, der im Lebensjahre ſteht, ſowie ſein Hausmeiſter, Schuhmachermeiſter Stock ermordet. Prof Roſen, ein Bruder des früheren Außenmigiſter! Roſen, war durch einen Kopfſchuß, Stock dur mehrere Hammerſchläge auf den Kopf getöte worden. Die Wirtſchaſerin des Prof. Roſe⸗ ein Fräulein Neumann, wurde vorläufig in 0 genommen. Der Polizeipräſident von Bresl leitet verſönlich die Unterſuchung. Z. R. 3 im Dienſte des Paſſagierverkehrs. Newyork, 10. Auguſt. Dem amerikaniſchen Präſidenten Coolidge iſt der Vorſchlag unter breitet worden, das Luftſchiff Los Angelos“ gegen eine jährliche Miete zur Errichtung eine Luftverkehrslinie zwiſchen Newyork, Chicage und St. Louis einer Verkehrsgeſellſchaft zu übergeben. Angeblich ſoll die amerikaniſche Regierung beabſichtigen, dieſen Vorſchlag in Erwägung zu ziehen. . Bootungtüick. 15 . Kowno, 10. Aug. Wie die„Litauiſche Rund⸗ ſchau“ meldet, keaterte auf dem Stirnaer Ses bei Uteng infolge eines Windſtoßes ein Boot mit vom Kirchgang heimkehrenden Inſaſſen, von denen nur 2 gerettet werden konnten, währen die übrigen ertrunken ſind. Eindruck der Polenrede Streſemauns in Warſchau. Warſchau, 10. Auguſt. Die große Polenrede Streſemanns und die Reichstags debatte über die Optantenausweiſungen haben in hie. ſigen Kreiſen einen nachhaltigen Eindruck her⸗ vorgerufen. Man befürchtet hier eine ungün⸗ ſtige Rückwirkung auf die internatio ale [Stellung und mittelbar auch auf die Kre⸗ ditfähigkeit Polens. Die Warſchauer Preſſe glautb dadurch ihr Geſicht zu wahren als eine von Polenhaß diktierte leere Demonſtra⸗ tion hinſtellt. Neues Gewerkſchaftsrecht in Japan. Tolio, 8. Aug. Die japaniſche Regierung hal in neuartiges Gewerkſchaftsgeſetz entworfen! Der charakteriſtiſche Zug dieſes Geſetzes iſt die Anerkennung von geſetzmäßigen Gewerkſchaften, die berechtigt ſind, Verträge von allgemeiner Bindung mit den Unternehmern abzuſchließen, Der Geſetzentwurf ſieht die Beſtrafung von Un; ernehmern vor, die ſich eine Nichtachtung des zeuen Rechtes der Gewerkſchaften zuſchulden kommen laſſen. 4 Die Kommuniſtenverurteilungen in Bulgarien Sofia, 10. Auguſt. Am Samstag verurteilt das Kriegsgericht in Ruſſy 33 Anhängen der kommuniſtiſchen Parte zum Tode und 77 Kommuniſten zu insgeſamt 368 Jahren Kerker. 5 Ein Denkmal für Princip. 5 Belgrad, 10. Auguſt. Dem Mörder dez Erzherzogs Franz Ferdinand, Princip poll nach einem Beſchluß des Hauptausſchuſſes der nationaliſtiſchen Organiſation„Orjuna“ mit Hilfe von freiwilligen Spenden in Sera lewo ein Denkmal errichtet werden. 3 . Ein ſchweres Bergſteigerunglück. 1 217 1 8** München, 3. Aug. Bei der Beſteigung des Hochkaiſers in den Berchtesgadener Alpen gerieten ünf Touriſten am Blauen Eisgletſcher in eine Dabei ſind der Kaminfegermeiſter Reichenhall und der Kauft aus München zu Tode Sie ſind erfroren. Der Metzgergel l Reichenhall wur nit erfrorenen Gliedern von der Rettungsmann Die beiden andere Touriſten 33 Todesurteile. Sofia, 7. Aug. Im Prozeß von Warna gegen wurden 33 Angeklagte zum Tode durch den Strang verur⸗ teilt, 77 zu Kerkerſtrafen und 9 wurden ftell geſprochen. Eine Pulverfabrik in die Luft geflogen. 8 Rom, 7. Aug. Eine große Feuersbrunſt hal die Pulverfabrik Lugo, die zwiſchen Bologn und Ravenna liegt, zerſtört. Die ganze Fabel flog infolge Erplyſion des Pulvers in die Luft unter den Trümmern wurden neun verkoh tl zeichen aufgefunden. Sechs Arbeiterinnen fin hren ſchweren Brandwunden erlegen, andere chweben noch in Lebensgefahr. De Urſache des Unglücks wird darin geſehen, daß ſich Pulverteile zei der Hitze unter den Sohlen der Arbeiter durch die Reibung entzündet haben. 4 Mailand, 7. Aug. Die Opfer der Exßl 0 in* ulbeczubrlt in Ra geſtiegen. ußerdem