Bekanntmachung. Betr.: Stellenvermittelung. Zur Fabrikation von Puppen nimmt eine A in Neckarau eine größere Anzahl Arbeiter und Arbeiterinnen in ihrem Betrieb auf. Auch hat ſich die genannte Firma bereit erklärt, Perſonen, die nicht in der Lage ſind, täglich in die Fabrik zu gehen, als Heimarbeiter zu beſchäftigen. Perſonen, die ſich für dieſe Arbeiten intereſſieren, wollen ſich bei uns Zimmer 23 melden woſelbſt nähere Auskunft erteilt wird. Betr.: Verſteigerung von zuchtuntauglichem Jaſelvieh. Am kommenden Samstag, vormittags 11 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes ein zur Zucht untauglicher Faſelochſe, ſowie ein Faſeleber an die Meiſtbietenden verſteigert. i— de een 1272 ͤ Die geſetzliche Miete für den Monat Sep⸗ tember beträgt 84% der Friedensmiete. Hierin Kaufe or findet 5 e volle Nürnene en 15 nicht heute, ſondern morgen urch unser Donnerstag abend ſtatt. Der Dirigent. Einladung. Alle Angehörige des ehe⸗ maligen Landſt. Batl. Er⸗ bach werden hiermit zu einer Beſprechung zwecks gemütlichen Beiſam⸗ menſeins auf Donnerstag, den 27. Auguſt, abends 81½ Uhr im Gaſthaus„zum grünen Baum“ eingeladen. mit vorausgehendem Fackelzug zu Ehren unſeres neugewählten Herrn Bürger⸗ meiſters Lamberth vor dem Gaſthaus zum Engel heute Mitt woch Abend. „Hegro-Kraftpulver“ fin 6—8 Wochen bis 30 Plund Zunahme, Garantiert unschädlich. Aerztlich emp- ohlen. Streng reell! Viele Dank- schreiben. Preis Karton mit Gebrauchs- Auweisung 3 Mark, Porto 30 Pfennig. Simons Apotheke Berlin C 2, Spandauerstr. 17 Berlins älteste Apotheke. inzeiger Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt? Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Er ſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins baus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchl J 6 ind Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements“ täglich 9 5 Inſerate müſſen be Al dale E Mam en een den ld Mechnunn gehen 7 7 N* Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim gernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 4 198. ————— .—......... Programm: 8¼ Uhr Aufſtellung der Vereine am Uriegerdenkmal in folgender Reihenfolge: 0 2 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 —ů— eee erden L*??: mim0:...... iii U[Donnerstag, den 27. Auguſt 1925 ö . 42. Jahrgang 1) Kadfahrervereine(Eintracht, Kadfahrerbund, Radfahrerv. Vorwärts) 2) Feuerwehrkapelle 2) Sängerbund 3) Männergeſangverein 8) Flora 4) Sängereinheit 9) Turnerbund 5) Liederkranz 10) Deutſche Jugendkraft 6) Männergeſ. Harmonie 11) OGdenwaldklub Abmarſch 8 Uhr. Abmarſch 8½ Uhr. Der Fug bewegt ſich durch folgende Straßen: weinheimer-, Blauhut⸗, Wald- Lorſcher⸗, Ludwig⸗, Bürſtädter⸗ Lampertheimer-, Anna-, Bismarck-, Rathaus⸗Straße bis Engel. Dort angekommen: 1) Muſikvortrag 2) Zwei Ciedervorträge 3) Anſprache durch Berrn Rektor Mayr 4) Drei Liedervorträge 5) Muſikvortrag. Die Vereine werden gebeten, ſich in den Vereinslokalen um 8 Uhr pünktlich einzufinden, da der Abmarſch punkt 81½ Uhx erfolgt. Das Feuerwehrkorps hat ſich bereit erklärt, die Ordnung aufrecht zu erhalten und es wird dringend gebeten, ſich deren Anordnung zu fügen. Fu dieſer Veranſtaltung iſt die Einwohnerſchaft aufs freund— lichſte eingeladen. Das Romitee. Sänger-Einheit Mernheim . Zwecks Beteiligung an der Ovation für Herrn Bürgermei⸗ ſter Lamberth verſam⸗ meln ſich die Sänger heute Abend halb 8 Uhr im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein „Vorwärts“ N Heute Mittwoch Abend beteiligt ſich unſer Verein am Fackelzug zu Ehren des neugewählten Herrn Bürgermeiſters Lam⸗ berth. Zuſammenkunft halb G K 0 N G N G N K G N N G G G K N G G N N N N N N G N G N N G K GN N G N G G TE 8 Uhr im Lokal beim dicken Hannes. Es wird um zahl⸗ Freiwillige Feuerwehr Vieruhein. Unſere Mitglieder nebſt Muſik und Spielleute betelligen ſich heute Mitt; woch Abend an der Ovation zur Ehrung des neugewählten Bürger⸗ meiſters Lamberth. Zuſammenkunft: Punkt 8 Uhr am Krieger⸗ denkmal. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. abend ſtattfindende Bürgermeiſters La Michel. Radfahrer⸗Bund Zu der heute Mittwoch Ovation zu Ehren des neugewählten werden unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen. Zuſammenkunft um halb 8 Uhr im Lokal z. deutſchen Der Vorſtand. reiche Beteiligung gebeten. Der Vorſtand. f Arbeiter⸗Radfahrer⸗ Bund„Solidarität“ Mitgliedſchaf mberth SSSS SSG SSS Arbeiter⸗Geſangverein Harmonie und alle Zwecks Beteiligung an der MHopier- Bücher Hontorutensiljen Buchhandlung Mernneimer anzeiger. Sonntag, den 30. Aug. nach Mannheim. Abfahrt vom Lokal ½2 Uhr Rege Beteiligung er⸗ wünſcht. Der Vorſtand. Ovation 8 für Herrn Vürgermeiſter Lamberth verſammeln ſich die Sänger heute Abend ½8 Uhr im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen erwartet — 2 J. A.: 5 Oer Ehrenpr. N. Bugert. 85 SGG eee D. J. K. Viernheim eute Abend, punlit 8 Uhr im Lokal Unſere am lichkeit. anſtaltungen bittet 2 7 8 4 Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ Am Donnerstag Abend 1% 9 Uhr im Lokal Mitglieder⸗ Verſammlung. nüchſten Sonntag ſtattfindende Feſt⸗ 8 Heute Mitwoch Abend beteiligen wir uns an der Ovation für den neugewählten Herrn Bür⸗ germeiſter Lamberth. Lokal. Um vollzähliges Erſcheinen zu dieſen beiden Ver⸗ Zuſammenkunft: 1 8 Uhr im Zusammenkunft aller Mitglieder einſchließlich Muſikkorps zwecks Betelligung om Lampionszug. Um zahlreiche Beteiligung ebeten. B. Lamplions können im Lokal käuflich erworben werden. Der Vorſitzende. Bei grösster Auswahl 23 4 7 Ladenpreisen erhalten lie Deamie und Angeste Stoffe für Kleider, Kostöme, Herrenan- züge, Raglauns u. Mäntel, sowie sämtl. Manulaktar- u. Weiss waren, ferti. Herren · u. Damea- Wäsche unter hastigen Zahlungs gon. TZlel bis 4 Benate J. Uallensteln, Mannen ianring 84.88, Telef. 4044 — Laute 1 222587 Nahe Necharbr. U————— wir b ſchlenderbienenhoni in der Na pachten eytl. Fſt. Helikateß⸗Gauerkraut 2 5. Ffl. Ochſeumaulſalat 1 Pfund 0 1 Pfund Doſe 80. 480 f 1 Pfund⸗ ½ Pfund⸗Glas 1 Mn. ano Minkesbaen Lorscherstrasse 10. Daſelbſt ein Acker Telefon 83. bes Dorfes, 25 Ar zu ver⸗ zu verkaufen. iſt die Sonderſteuer enthalten. Abzug bringen können. Betr.: Das Anſchlagweſen. Viernheim, den 26. Auguſt 1925. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Obwohl die Gemeinde ſeit längerer Zeit Anſchlagſäulen erſtellt hat, müſſen wir fortge⸗ ſetzt die Wahrnehmung machen, daß immer noch Plakate an Häuſern und Gartenmauern ange⸗ klebt werden. Hierdurch wird das Straßenbild auf häßliche Weiſe verunſtaltet. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nur an den Anſchlagſäulen Plakate angeklebt werden dürfen und werden Zuwiderhandelnde unnach⸗ ſichtlich wegen groben Unfugs zur Anzeige bringen Untererhebſtelle. und Samstag geſchloſſen. Kirchner. Wegen Monatsabſchluß nächſten Freitag Aesdgugronn Fra T— g. Bade- Gelegenheit bietet 9* e Unſer Verein beteiligt ſich 5 heute Abend an der zu Ehren unſeres neugewählten Herrn Bürgermeifiers Lam berth ſtattfindenden Ovation Geöôffnet: Donnerstags Freitags, Samstags jeweils den ganzen Tag Sonntags nur vormittags Die Sänger werden ge⸗ beten, ſich heute abend pünkt⸗ lich ½8 Uhr im Lokal ein⸗ zufinden. Der Vorſtand. Makulatur- Papier Ein geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. wieder zu haben Viernheimer Anzeiger. . Inlerieren bringt Gewinn. Einen guten, ausgeſprochenen, fein nach Maß angefertigten Gummi- Regenmantel ſowie ſämtl. Krankenartikel, zum Beiſpiel Luftkiſſen, Waſſerkiſſen, Bettflaſchen, Eis⸗ beutel, Badehauben kaufen Sie immer noch am beſten hier am Platze. Das Gummiwarenhaus Valt. Book T. Nathausſtr. 91 Telefon 88 verbürgt allein für gute Qualität, ſodaß etz Sie niemals gereuen wird. 0 A 9 Achtung Teilzahlungen geſtattet! lch bin Käufer für jedes Ouantum zum Tagespreis. L. Goldstein. Um Zweifeln zu entgegnen, bemerken wir, daß diejenigen Mieter, deren Antell an Sonder⸗ ſteuer auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen erlaſſen wurde, dieſen Betrag an der Miete in — 4 1 Cetreide aller Art und jedes Quantum zum Tagespreis. ach. Aaam ddder 2. Jakobstr. 11. für Hausarbeit per ſo⸗ fort Von wem, ſagt der Verlag. ————— Ein Midge Pfubl kann abgefahren werden. Es wird noch eine Ent⸗ ſchädigung gezahlt. Näheres im Verlag ds. Blattes. geſucht. 1 Mädchens für Hausarbeit auf ſofort Ae Wir empfehlen: Briefpapier in vielen wunder- baren Ausstattungen u. jeder Preislage. ö fa Motizbücher, Rechnungsblockss, Mitteilungen, Begleit- u. Paketadressen, Anhängezettel, Frachtbriefe; Schulhefte, Orifſeln, Grifiel- kasten, Federn, Federhalter, Bleistifte, Radiergummi, Böchereinbindpapier usw. ſſacaaaaalngg A Ansichtskarten von Viern- heim in grosser Auswahl, Serienkarten prachtvolle Neuheiten, Gratulations karten zu allen Gelegenhelten, Trauer- karten, Witzkarten und noch vieles andere. 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Auguſt. Die Germania“, das Berliner Zentrumsorgan, teilt heute abend den Wortlaut des Schreibens mit, das im Anſchluß an die Austrittserklärung Or. Wirths der Vorſitzende der Zentrumsfrak⸗ tion des Reichstages, Abg. Fehrenbach, an die Fraktionsmitglieder und an erſte bro⸗ minente Zentrumsführer im Lande gerichtet hat. Abg. Fehrenbach zitiert zunächſt das an ihn gerichtete Schreiben Dr. Wirths aus Ma⸗ rienbad vom 13. dieſes Monats und fährt ſo— dann fort: Dieſer tief bedauerliche Schritt war vorauszuſehen. Er war von Herrn Wirth in der Ftaktion im Verlaufe des letzten Jahres drei⸗ oder viermal angekündigt worden. Ein ſo intenſives Zuſammenarbeiten mit der Rech⸗ ten, wie ſie die großen Geſetzgebungswerke: Aufwertung, Steuer und Zoll erforderten, war für ihn, der von der Rechten ſo ungerecht und maßlos angegriffen worden war, untragbar. Die Fraktion iſt bei der Bildung des Kabi⸗ netts Luther den Weg der Zuſammenarbeit mit der Rechten gegangen und mußte ihn gehen, nachdem die Wahlen deren Reihen ver— ſtärkt hatte und nachdem die Deutſche Volks⸗ partei ſich einer Mitarbeit in der bisherigen Arbeitsgemeinſchaft entzogen hatte. Damals in der lediglich opponierenden Minderheit zu bleiben, wo die größten geſetzgeberiſchen Auf⸗ gaben zur Löſung bevorſtanden, hätte der gan⸗ zen nur auf das vaterländiſche Intereſſe ge— richteten Tradition des Zentrums widerſpro— chen. Ein Beharren in der Verbindung mit der Linken hätte dem Zentrum auch die größ⸗ ten Gefahren gebracht. Sie wurde ſelbſt in den Zeiten nach dem Umſturz, wo ſie im Intereſſe des Vaterlandes bei der regierenden Haltung der Rechten eine abſolute Notwen⸗ digkeit war, von vielen ſogenannten Intellek⸗ tuellen nicht verſtanden und angefeindet. Ein Feſtlegen nach der linken Seite, auch bei ver— änderten Verhältniſſen hätte eine weitere Ent⸗ fremdung zur Folge gehabt. Politiſch erfah— kene Leute beſtätigen, daß im Weſten nicht nur von Seiten der Landwirtſchaft weitgreifende Abbröckelungen ſich vollziehen würden. Das Gleiche wird vom württembergiſchen Ober⸗ lande geſagt. Daß nach allem die Hoffnung auf eine allmähliche Annäherung gegeben war, wird anſcheinend beſtritten. Welche Gefahren auch ſonſt noch drohten, wird inzwiſchen auch in weitere Kreiſe gedrungen ſein. Ich reſu: miere: Die politiſche Haltung der Zentrums⸗ fraktion war korrekt, entſprach den Traditio⸗ nen der Zentrumspartei, die ſich nie nach einer beſtimmten Richtung für immer feſtlegen ließ, und hat in den drei großen Geſetzgebungswer⸗ ken bei allen ihnen anhaftenden Mängeln eine verdienſtvolle Arbeit geleiſtet und hat ihre Ideen in gewiſſem Umfange in dieſelbe hinein zu arbeiten verſtanden. Die„Germania“ bemerkt ſodann zu den Vorgängen in der Zentrumspartei, insbeſon⸗ dere indem ſie die bereits gemeldete Sezeſ— ſionserſcheinung in den Berliner Windthorſt⸗ verbänden beſtätigt, daß dieſe mit dem Vor⸗ gehen Wirths in keinem unmittelbaren Zu⸗ ſammenhang ſtünden. Der Austritt füh⸗ render Windthorſtbündler aus der Partei ſei vor dem Bekanntwerden des Schrittes Dr. Wirths erfolgt. Allerdings würden in beiden Fällen letzten Endes dieſelben Gründe maßgebend ſein. Die„Germania“ findet, daß dieſe Austrittsbewegung in den Wirdthorſt⸗ bünden über das Maß des Erklärlichen hin⸗ auszugehen ſcheine und rät den Frondeuren, ihre rPoteſtaktion nicht zu überſpannen. Das Blatt fährt dann wörtlich fort: Die Vorgänge in der Zentrumspartei, die zahlreichen Aus- einanderſetzungen grundſätzlicher und prakti⸗ ſcher politiſcher Art in der Zentrumspreſſe haben in zwiſchen eine ſolche Spannung er⸗ fahren, daß die Einberufung eines außer⸗ ordentlichen Parteitages unſeres Erachtens nicht mehr zu umgehen iſt. Es muß feſtgeſtellt werden, ob die Zentrumspartei in den aktuellen Fragen der deutſchen Politik wie⸗ der zu einer einheitlichen Willenskundgebung kommen kann. Es muß auch mit aller Offen⸗ heit und Rückhaltsloſigkeit unterſucht werden, ob die Haltung der Zentrumsfraktion in den letzten Monaten das Vertrauen der deutſchen Zentrumswählerſchaft beſitzt oder nicht. Die Zentrumspartei hat ein dringendes Intereſſe daran, daß die Regierung, in der ſie mitver⸗ antwortlich vertreten iſt, nicht als vertrauens⸗ unwürdig bezeich rden kann. Eine ſolche Gefahr iſt durch ze Veröffentlichung er⸗ neut heraufbeſch n. worden. Ein autenti⸗ ches Wort von höchſter Parteiinſtanz iſt jetzt ein dringendes Bedürfnis. Die„R. M. V.“ ſchreibt zum Rücktritt Dr.“ Wirths: Der Sinn ſeines Schrittes kann nur der ſein, daß er perſönlich und auf eigene Verantwortung ſich aus der Fraktion ausſondert, um die Verantwortung für ſeine politiſche Aufgabe vor der Partei weiter tra- gen zu können. Es iſt bekannt, daß Dr. Wirth ſchon ſeit längerer Zeit den Weg der Zentrumsfraktion nicht mehr mitgegangen iſt. Er hat nach dem Sturze des Kabinetts Marx auch eine be— ſchränkte Verantwortung für das Experiment der Lutherregierung abgelehnt. Auch in der Zwiſchenzeit hat er keinen Hehl daraus ge— macht, daß er ſich im Gegenſatz zur Fraktions— mehrheit zur Oppoſition rechnete. All das hat ihn aber nicht gehindert, in der Fraktion zu bleiben. Wenn er jetzt dazu übergegangen iſt, ſein tatſächliches Verhalten auch formell durch die Trennung von der Fraktion zu bekräftigen, ſo liegt natürlich die Vermutung nahe, daß die Haltung der Zentrumsfraktion in den letz⸗ ten Wochen für dieſen Schritt ausſchlaggebend war. Das kann ſicher nur in einem ſehr be— dingten Sinne richtig ſein. Denn wir haben allen Anlaß, zu glauben, daß weder die letzte außenpolitiſche Note, der Regierung, noch der ſachliche Inhalt der großen Geſetzgebungs— werke ihn zum Bruch mit der Fraktion be⸗ ſtimmt haben kann. Wir wiſſen, daß er die neuere Entwicklung der außenpolitiſchen Fra— gen gebilligt hat, wir erinnern uns auch, wie er noch jüngſt auf der republikaniſchen Führer⸗ tagung in Frankfurt die Republikaner aller Parteien beſchworen hat, den inneren Zuſam⸗ menhalt der republikaniſchen Parteien nicht an ſachlichen Differenzen in der Zollfrage ſcheitern zu laſſen. Wir wiſſen aber auch um ſeine tiefe Sorge um die Zukunft der demokratiſchen und ſozialen Republik, die er durch die gegenwär— tige parlamentariſche Situation ernſthaft ge— fährdet glaubte. Gerade Frankfurter Tagung hat er ſeinen Befürchtun— gen beredten Ausdruck gegeben, als er nach— drücklich davor warnte, die Brücke zwiſchen dem Zentrum und der Linken endgültig abzu⸗ brechen und mit der Idee der Weimarer Koa— lition den demokratiſchen und ſozialen Kern der Republik preiszugeben. Dieſe Befürchtun⸗ gen, die ſich bei ihm durch die Teilnahme der Fraktionsmehrheit des Zentrums an der Ver⸗ gewaltigung der Oppoſition begreiflicherweiſe verſtärkt haben mögen, dieſe Befürchtungen um die Zukunft ſeiner politiſchen Arbeit im demo⸗ kratiſch⸗ſozialen Volksſtaat ſind es offenbar geweſen, die ihn jetzt zum Austritt aus der Fraktion getrieben haben. Mit dieſen Befürch⸗ tungen ſtand und ſteht Dr. Wirth nicht allein. Erſt vor wenigen Tagen hat Profeſſor Deſ⸗ ſauer auf die ſchweren Gefahren hingewie— ſen, die das Verhalten der Fraktionsmehrheit gegenüber der Oppoſition mit ſich bringen muß. Wenn er und die anderen Abgeordneten die damals nicht mit der Fraktionsmehrheit ſtimmten, trotzdem nicht daran dachten, der Fraktion den Rücken zu kehren, ſo offenbar deshalb, weil ſie innerhalb der Fraktion ihre Stellung ſtärker wußten als außerhalb. Ob es taktiſch richtig war, daß Dr. Wirth einen an⸗ deren Weg einſchlug, darüber iſt houte nicht mehr zu diskutieren. Heute kommt es vielmehr darauf an, den poſitiven Sinn der Stellung, die Dr. Wirth jetzt einnimmt zu erfaſſen und für die geſamte Zentrumspartei wie für die Zukunft der Zentrumspolitik fruchtbar zu machen. Die poſitive Bedeutung des Vorgehens von Dr. Wirth liegt, wie uns ſcheint, vor allem darin, daß hier in einer kritiſchen Situation, ſoweit wir ſehen können, zum erſten Male der Verſuch gemacht wird, den Willen der Partei gegenüber der Fraktion zu behaupten. Es be⸗ ſteht wol kaum ein Zweifel darüber, daß die Mehrheit der Zentrumswähler innerlich der Idee, die ſich im Volksblock verkörperte, näher ſteht als der parlamentariſchen Gruppierung, der ſich die Zentrumsfraktion unter dem Zwang der parlamentariſchen Machtverhält⸗ niſſe nicht entziehen konnte. Dieſen Zentrums⸗ wählern gegenüber hat jetzt Dr. Wirth die Verantwortung übernommen, durch ſeine exponierte Stellung dafür zu ſorgen, daß der Kontakt der Fraktionsmehrheit mit dem Wil⸗ len der Wähler erhalten bleibt und in Zukunft nicht ähnlichen Erſchütterungen ausgeſetzt wird wie kürzlich bei der Niederſtimmung der Oppo⸗ ſition. Die Poſition Dr. Wirths wird die Frak⸗ tion ſtändig an die Grenzen erinnern, die ihr in dem Willen der Wähler geſetzt ſind. Dr. Wirth fällt damit die Rolle zu, die die Oppo⸗ ſition der Linken ſo gründlich verfehlt 96 dem Einfluß der Zentrumsfraktion auf die Regierung Luther den Rücken zu ſtär sen und den Weg zu einer neuen Gruppierung der Kräfte offenzuhalten. 28 auf der genannten f Wir ſind uns voll bewußt: das iſt eine gewagte und vielleicht auch gefährliche Theorie. Nicht jeder wird die praktiſche Probe darauf machen können. Ein Dr. Wirth kann ſie aber machen, weil er auch ohne die Zentrums frak⸗— tion die Zentrumspartei repräſentieren kann, und weil wir überzeugt ſind, daß er aus dem freiwillig gewählten Exil den Weg in die Heimat nicht aus dem Auge verliert. Möge die. Heimat ſich darauf rüſten! Wir aber, die wir uns der. Zentrumsidee auch über die Gren— zen der Fraktion hinaus verpflichtet fühlen, werden nicht aufhören, Dr. Wirthals den unſeren zu betrachten. Die franzöſiſche Antwort⸗ note. Beſprechung im Reichskabinett. Berlin, 25. Aug. Die geſtern überreichte ſran⸗ zöſiſche Note iſt heute zum erſten Male in einer Sitzung des Reichskabinetts beſprochen worden. Ihr Wortlaut wird leider erſt Freitag früh be— kannt gegeben. Bis jetzt iſt man nur auf dürftige inoffizielle Mitteilungen über ihren Inhalt an— gewieſen. Die Note lehnt ſich danach im weſentlichen an die drei Hauptpunkte der letzten deutſchen Note an: ſie behandelt die Rückwirkung eines Sicherheitspaktes⸗ auf den Verſailler Vertrag, die Frage der Schiedsgerichtsverträge und den Ein⸗ tritt Deutſchlands in den Völkerbund. Nochmals wird wie ſchon in der früheren franzöſiſchen Note die Aufrechterhaltung der beſtehenden Verträge als Vorausſetzung des künftigen Schiedsvertrags bezeichnet. Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund wird ſachlich erneut zur Vorbedin— gung des Paktabſchluſſes gemacht. Es ſei nicht Sache der Alliierten, ſondern des Völkerbundes elbſt, zu entſcheiden, ob Deutſchland bezüglich der Verpflichtungen des Art. 16 des Völker⸗ bundspakts beſonders behandelt werden könne. Schiedsverträge auch über die Oſtgrenze werden als wünſchenswert bezeichnet, aber angeblich nicht der Anſpruch wiederholt, daß Frankreich eine materielle Garantie für ihre Einhaltung über— nehmen ſoll. Eine formelle Einladung zu einer Konſerenz' baingt die Note nicht, aber ſie läßt er⸗ kennen, daß auch nach Meinung der Alliierten nunmehr der Notenwechſel als abgeſchloſſen gel— ten kann und die Zeit für mündliche Erörterun— gen gekommen iſt. Die Reichsregierung hat ſelbſtverſtändlich heute noch keine endgültigen Entſchlüſſe faſſen können, aber, da ſie ſchon früher wiederholt mündliche Verhandlungen über das ganze Thema angeregt hat, kann man annehmen, daß ſie auch jetzt dazu bereit iſt. In welcher Form verhandelt werden ſoll, ob durch juriſtiſche Sachverſtändige oder durch eine Zuſammenkunft der Außenminiſter oder durch eine allgemeine Konferenz, wird man ſich noch näher überlegen müſſen. Die franzöſiſch⸗engliſchen Schuldenverhandlungen. Paris, 25. Aug. Wie aus London gemeldet wird, hat der franzöſiſche Finanzminiſter Cail⸗ laux nach ſeiner geſtrigen Beſprechung dem Direk⸗ ſeine Dispoſition für den heutigen Tag geändert. So hat er die Beſprechung mit dem ehemaligen Schatzkanzler Mac Kenna auf heute Abend ver⸗ ſchoben und am Vormittag nochmals mit Nor⸗ man konferiert. Dieſe Beſprechungen ſollen ſich auf die Möglichkeit einer Aenderung des Abkom⸗ mens über die Rückzahlung der franzöſiſchen Schuld erſtreckt haben.— Am Montag begab ſich Caillauxr zum Schatzamt zu einer etwa halbſtün⸗ digen Unterredung dit Churchill, die voraus⸗ ſichtlich morgen fortgeſetzt wird. Caillaux er⸗ klärte, die Nachricht, daß er Annuitäten von 15 fen Pfund angeboten habe, ſei unzuttef— end. Na chdem„Paris Soir“ ſoll Caillauxr, deſſen Reiſe zunächſt auf drei Tage veranſchlagt war, zu einer Verlängerung ſeines Londoner Aufent⸗ haltes neigen. Bemerkenswert ſei, daß ein Teil der engliſchen Preſſe, der am Anfang einem Kom— promiß feindlich gegenüberſtand, heute den Ton geändert habe. Während dieſe Blätter bisher 20 Millionen Pfund als normale Annuität for⸗ derten, gaben ſie jetzt zu, daß die Argumenſe Frankreichs einen gewiſſen Wert haben, und zei⸗ gen ſich nachgiebiger. Ueberhaupt geht die öf⸗ fentliche Meinung in London dahin, daß, wenn die gegenwärtigen Verhandlungen nicht zu dem erwarteten Reſultat führen ſollten, ſich das Zen⸗ rum des Intereſſes von London nach Waſhington begeben werde. Caillaux glaubt nicht an ein Uebereinlommen. London, 26. Aug. Einen Vertreter der„Daily News“ gegenüber erklärte Caillaux, daß er und Churchill keine Anſtrengungen ſcheuten, um 50 einer Annäherung zu gelangen. Ich unter⸗ andle nur mit Churchill, erklärte Caillaux, um endlich etwas aufs Papier zu bringen. Ein Ue⸗ bereinkommen wird freilich nicht erreicht werden, aber ich werde mit neuen Vorſchlägen nach Paris zurückkehren. tor der Bank von England, Montagu Norman, Deutſcher Katholikentag in Stuttgart. ö Stuttgart, 25. Auguſt. Am dritten Tage fand zuerſt ein Pontifi⸗ kalrequim in der Eberhardkirche ſtatt. Von den Vormittagsverſammlungen ſei erwähnt die Generalverſammlung des„Volksvereins für das katholiſche Deutſchland“. Der Präſident des Volksvereins, Reichskanzler a. D. Marx, eröffnete die Verſammlung mit einer Gedenk⸗ rede auf Adolf Gröber und zeichnete in kurzen Strichen, was der Volksverein, beſon⸗ ders in Württemberg, dem großen Sohne des Schwabenlandes verdankt. Nachdem der Jubi⸗ larbiſchof v. Keppler erſchienen war, be⸗ grüßte ihn Reichskanzler Marx mit herzlichen Worten, ebenſo die Weihbiſchöfe Sproll u. Burger, den Biſchof Hombach von Hon⸗ duras, die Aebte von Weinbach und Brom⸗ bach, vom Präſidium des Katholikentages Ba⸗ ron v. Kramer⸗Klett und Adelhoch, ferner die Miniſter Beierle, Bolz und Trunk, ſowie eine Reihe ausländiſcher Her⸗ ren. Generaldirektor Dr. Hohn erſtattete dann den Jahresbericht über die Tätigkeit des Volksvereins, aus dem hervorgeht, daß der, Volksverein jetzt 15 600 Mitglieder zählt. Die Zahl der Mitglieder hat ſich um 6 Prozent verringert, aber das innere Leben des Ver⸗ eins hat trotzdem einen großen Aufſchwung genommen. Nach einer Anſprache von Kramer⸗ Klett, der über die Lage des Heiligen Va⸗ ters als die eines Gefangenen referierte, brachte Marx ein Hoch auf den heiligen Va⸗ ter aus, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte, und als dann Marx noch den Prä⸗ laten Dr. Seipel begrüßen konnte, erſcholl brauſender Beifall. Nachdem noch Prof. De ſ⸗ ſauer⸗Frankfurt u. Weihbiſchof Dr. Spr oll ſowie mehrere andere Herren geredet hatten, ſchloß Marx die Verſammlung. Um ½12 Uhr fand dann in der Lieder⸗ halle die dritte geſchloſſene Verſammlung, ſtatt unter dem Vorſitz des zweiten Präſiden⸗ ten Kraus-Witten. Auch hier waren außer dem Jubilarbiſchof Keppler wieder eine ſtatt⸗ liche Anzahl von Kirchenfürſten ind Aebten erſchienen, weiter zahlreiche Parlamentarier, unter ihnen Bundespräſident a. D. Se ipel⸗ Wien und Reichskanzler a. D. Marx, die beide bei ihrem Eintreffen von der Verſamm— lung mit Jubel begrüßt wurden. Zunächſt erfolgte die Neuwahl des Zen⸗ tralkomitees. Fürſt Alois zu Löwen⸗ ſtein ſchlu gder Verſammlung vor, mit Rück⸗ ſicht darauf, daß die ſchweren Arbeiten des Zentralkomitees eine möglichſt kontinuierliche, Leitung und Beſetzung des Komitees erfor⸗ dern, das derzeitige Zentralkomitee auf 5 Jahre zu wählen und hierzu die Paragraphen, 27 und 28 der Satzung der Katholikentage zu ändern. Die Verſammlung ſtimmte dem zu und wählte durch Zuruf das bisherige Zen- tralkomitee auf weitere 5 Jahre. Auch die Vor⸗ ſchläge des Vorſitzenden, die verſtorbenen und ausſcheidenden Mitglieder zu ergänzen, wurde von der Verſammlung einmütig angenommen. Es treten demnach neu in das Zentralkomitee ein: Für die verſtorbene Vorſitzende des kath. Frauenbundes Frau Hedwig Dransfeld deren Nachfolgerin Frau Klara Schmidt, für den verſtorbenen Monſignore Schweizer der jetzige Generalpräſes der katholiſchen Geſellenvereine Würth ⸗Köln, für den Erzabt Weber der Dominikanerpater Sinnigen. Für die ausſcheidenden Präſidenten des Lokalkomitees und der Katholikenverſammlung, Stadtrat Rauch⸗München und Oberbürgermeiſter Ade⸗ nauer⸗-Köln treten der jetzige Präſident des Lokalkomitees, Verlagsleiter Treiber und der augenblickliche Präſident des Katholiken⸗ tages, v. Kramer-Klett in das Komitee ein. Ueber den Ort der nächſten Katholiken verſammlung teilte Fürſt Alois zu Löwenſtein mit, daß eine große Anzahl von Städten in den Wettlauf für die Abhaltung des nächſten Katholikentages eingetreten ſeien, ſo Breslau, Köln, Dortmund, Eſſen, Dresden, Freiburg i. Breisgau und Hamburg. Das Komitee hat die Frage noch nicht endgültig abgeſchloſſen, ſon dern ſchlug der Verſammlung vor, den Präſi⸗ denten des Zentralkomitees mit den weiteren Verhandlungen zu betrauen. Die Wahl wird, nur noch zwiſchen Köln und Dortmund erfol⸗ gen. Für Breslau ſpricht der Umſtand, daß 1919 im Oſten Deutſchlands kein Katholiken⸗ tag mehr ſtattgefunden hat und daß die Ver⸗ handlungen mit Breslau bereits ſoweit fort⸗ geſchritten ſind, für Deutſchland ſpricht die Tatfache, daß in Weſtfalen ſeit 1896 kein Ka⸗ tholikentag mehr ſtattgefunden hat. ammlung fand. i Nach ſion, 1 5 5 nehmer beteiligten, 990 0 einige Entschließungen an. So rief die Verſammlung Oefſentlichtelt und die katholiſche Preſſe auf zur Unterſtützung und Förderung der Beſtre⸗ bungen des Albertus⸗Magnus⸗Vereins, ö Hildegardis⸗Vereins und der Petrus⸗Claver⸗ Sodalität. 0 wird die Aufmerkſamkeit des Heiligen Vaters auf die zunehmende Verehrung der deutſchen Dulderin Katharina Emmerich gelenkt u. der Wunſch nach ihrer baldigen Seligſprechung ausgeſprochen. die Verſammlung mit dem katholiſchen Gruß ſchließen. hatte ihren Schwerpunkt zunächſt in das ehe⸗ malige Reithaus verlegt. ſprach hier, n öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel. Er überbrachte die Grüße des deutſchen Volkes in Oeſterreich und erinnerte an die Zeit vor 1866. Damals hätte eine Reihe von Katholikenver⸗ ſammlungen auf öſterreichiſchem Boden ſtatt⸗ gefunden. Die Grenzen, die 1866 gezogen wor— den ſind, l der Verſammlung aus, ſind niemals in das Bewußtſein der deutſchen Nation übergegan⸗ gen. Der Krieg von damals war kein Krieg der Völker, ſondern der Staaten. Der größte un⸗ ſerer Schäden iſt der Mangel des Friedens in der Welt. Haben wir uns nicht mit Recht vom zwenn wir uns dem Pazifismus, der außer— halb der katholiſchen Kirche ſteht, verſchreiben wollten, dann könnte es ſo weit kommen, daß man befürchten müßte, mit ſeinem Patriotis— mus in Konflikt zu geraten. Aber es gibt eine Furcht, die ich habe, das iſt die, daß wir Ka- tholiken ſehr viel reden könnten Weltfrieden und nicht praktiſch daran arbeiten. Zum Völkerfrieden de, der Friede im Inneren des Staates, der Friede im Herzen. Das Schreckliche wäre der ſoziale Weltkrieg. über„Die Liebe zu den Diaſpora-Katholiken“ in einer von außerordentlich hohem Gedan— kenflug getragenen hinreißenden Rede. ferat über„Gerechtigkeit und Liebe, die Vor⸗ aus 8 ialen Friedens“. Beide ausſetzungen des ſozialen Friedens“. ö Reden wurden von der Verſammlung begei— tert aufgenommen. Nraus⸗Witten, der zweite Präſident des Latholikentages, Sproll⸗Rottenburg der Verſammlung den biſchöflichen Segen erteilte. Belerle, dann Dr. Kreuz⸗Freiburg über das Auslandsdeutſchtum, Frage, als dritter Redner, ebenfalls mit un⸗ gebe urem Jubel empfangen, Bundeskanzler a. D. Seipel. Nach ſeiner mit lebhaftem Bei⸗ Fall aufgenommenen Schlußrede bat Präſident v. Kramer⸗Klett den Jubilarbiſchof Dr. n. Neppler, nochmals das Wort ergreifen zu wollen. Der Jubilarbiſchof kam dem Ver⸗ Jangen zine ſehr ö 105 1 in d 1115 Referat über e r⸗S art ein au ber die„Bedürfnisse und 5 Stand der katholi⸗ n Preſſe“, wofür er den Beifall der Ver⸗ iner anregend verlaufenen Diskuſ⸗ 0 ich zahlreiche Verſammlungsteil⸗ 0 nahm die Verſammlung in drei Entſchließungen die des In einer weiteren Entſchließung Kurz nach 1 Uhr konnte der Vorſitzende Die dritte und letzte öffentliche Verſammlung Als ſtürmiſch begrüßt, erſter Redner der frühere ſo führte Seipel unter dem Jubel Freilich, Pazifismus zurückgehalten. von dem gehört der ſoziale Frie— Dann ſprach Kaplan Fahſel-Berlin Miniſter Beierle hielt weiter ein Re⸗ Das Schlußwort ſprach hier Fabrikant worauf Weihbiſchof Dr. In der Liederhalle ſprach zuerſt Miniſter unſere brennende nach und hielt an die Verſammlung erareifende, geradezu erſchütternde ſißten wir aud ließen. N Dat uns ſoviel Gnade und Anregung gegeben. Führend und ergreifend aber war die Szene, als der greiſe Biſchof die Verſammlung mit bebender Stimme bat, wenn ſie, die in dieſen Tagen ſo viel von dem Biſchof gehört hätten, eines Tages in der Zeitung leſen ſollten, der alte Biſchof ſei geſtorben, auch das Requim aeternam nicht verweigern. Kein Auge in der Verſammlung blieb bei die ſen Worten trocken. Der Biſchof forderte dan die Verſammlung auf, nochmals in Ehrfurcht und Andacht die Worte zu ſprechen, tages in Stuttgart waren:„Ehre ſei dem Va⸗ d hne und dem heiligen Geiſt.“ 0 i nd dem Sone ame dem heilig 8 und Unwiſſenheit. Jeder, der auch nur ein wenig mit katholiſchem Weſen und katholiſchen Anſchauungen äußerlichen Zeichen der Verehrung für einen katholiſchen Würdenträger, wie Kniebeugung, Handkuß uſw., nicht der Perſon radezu einfältig, wenn das„völkiſche“ Blatt daraus eine„Selbſterniedrigung vor einem Vertreter des Auslandes“ machen will. Wenn ſie darin eine„nationale Verirrung“ ſehen wollen, ſo beweiſt es eben nur, daß ſie in ihrer proteſtantiſchen Voreingenommenheit katholi⸗ ſchem Denken und Fühlen nicht gerecht werden wollen, daß ſie über ihrem nationalen Götzen nicht den höchſten Herr im Himmel ſehen und Ma R anerkennen wollen, Verdemütigung gilt, die das gläubige Volk in ſeinem Verhalten gegenüber zum Ausdruck bringt. Empörend iſt es aber, wenn das„völkiſche“ Blatt anſchei⸗ nend den deutſchen Katholiken ihr Deutſchtum N abſprechen will. Das deutſche Volk war groß ö — größer als jemals nachher— als es noch in Treue ſeinem katholiſchen Glauben anhing, und wenn es zwei Welten in Deutſchland gibt, ö die ſich heute gegenſätzlich gegenübertreten, ſo ſind es nicht die deutſchen Katholiken, die ſich den deutſchen Boden und vor allem den Boden des katholiſchen Bayern zum Kampfe„aus⸗ geſucht“ haben. breite Maſſen des Volkes vom Chriſtusglau⸗ ben abfielen, bevor man ſich an Stelle Gottes einen nationalen Götzen ſchuf, zu deſſen ver⸗ blendeten Jüngern und Streitern ſich heute die „Völkiſchen“ aufwerfen. Der Streit und der Angriff wurde auch immer von der katholiken⸗ gegneriſchen Seite begonnen, das beweiſt ge⸗ rade heute wieder der Völkiſche Kurier“ mit ſeiner vom Zaune geriſſenen neuen Hetze. Die Verſammlung, die ſtehend die Worte des Biſchofs angehört hatte, machte den katholi⸗ ſchen Gruß zu Ende und ſang dann mit macht⸗ 5 voller Stimme das„Großer Gott wir loben 9 dich“. Beim Verlaſſen des Saales wurden dem Jubilarbiſchof unaufhörlich ſtürmiſche Ovatio⸗ nen dargebracht, die ſich weiter fortſetzten, bis zu ſeiner Abfahrt im Auto. letzten Gäſte zu einer Bodenſee führen. der„Bayeriſche Kurier“, in letzter Zeit unge⸗ ſcheut und unverhüllt ſeinem Kirchen- und Ka⸗ tholikenhaß freien Lauf. Das iſt inſofern zuf begrüßen, als die Ehrlichkeit auch in dieſen Dingen vorzuziehen iſt der widerlichen Heuche⸗ lei, die ſich katholikenfreundlich Leichtgläubige für parteipolitiſche Zwecke ein⸗ zufangen ſind. Vielleicht gehen nach den neu— ſten Leiſtungen der„völkiſchen“ Preſſe nun doch auch den letzten Katholiken in den völki⸗ ſchen Reihen, ſoweit es ſolche dort überhaupt ö noch gibt, die Augen auf! N 10 chließen. ſo mögen ſie ihm mit ihm gemeinſam die die Loſung des Katholiken⸗ Mittwoch früh wird ein Sonderzug die frohen Fahrt nach dem 50 Völkiſche Hetze gegen Nuntius Pacelli. Der„Völkiſche Kurier“ läßt, ſo ſchreibt gibt, ſoweit Ein Gegenſtand beſonderen Haſſes bildet von jeher für die„Völkiſchen“ die verehrungs⸗ würdige Perſon des eben von München weg⸗ gezogenen Nuntius Pacelli, obwohl der- ſelbe für das deutſche Volk mehr Gutes getan und erreicht hat, als ſämtliche„Völkiſchen“ zu⸗ ſammen, auch ihre hohen und höchſten Führer nicht ausgenommen. Es iſt daher zu verſteyen, daß ihnen die Kundgebungen einer durchaus angebrachten Verehrung und tiefen Dankbar⸗ keit, wie ſie ſpontan die Münchener Bevölke⸗ rung ihm bei ſeiner Abreiſe darbrachte, durch aus nicht gefallen haben. Man leſe aber, bis zu welchem Gipfel von Dreiſtigkeit unſere 192271 „völliſchen“ Gäſte vom Norden ſich in Bayern ſich bei Der„Völkiſche Kurier“(Folge 229) ſchreibt: dieſem Anlaß zu verſteigen wagen. Auf die Gefahr hin, daß uns der Vor⸗ wurf gemacht wird, wir verletzten„heilige Ge- fühle“, Szenen“ am Münchener Bahnhofsplatz feier⸗ lichen Proteſt. Wir können uns nicht hel⸗ fen, aber wir haben für den Kniefall deutſcher Männer und Frauen vor kirchlichen Würden⸗ trägern bei deplazierten Anläſſen an ſich ſchon wenig Verſtändnis; Selbſterniedrigung vor Vertretern des Auslandes, Prieſters tragen, ſo iſt das für unſer Gefühl eine nationale Verwirrung. Wir be⸗ kennen es offen, Kirche zu dienen, nicht das geringſte Verſtänd⸗ nis aufzubringen vermögen. Und wir erklären erheben wir gegen die„ergreifenden vollzieht ſich aber dieſe die zufällig das Kleid des daß wir für dieſe Art, der TTT Der Hann one Hugen Detektivroman von Hanns F. Froſch. Copyright 1922 by Robert Lutz. Stuttgart, Hölderlinſtraße 32a. (43. Fortſetzung.) Sie ſaßen nebeneinander. Von neuem griſſ der Führer in die ſeitlichen Hebel. Nun ſchleuderten zwei Fahrgäſte hinter ihm auf den Polſtern. Gefälligſt unterſtützte man ſich gegenſeitig darin, die Zigaretten in Brand zu bekommen. Ein taſtendes Geſpräch drehte ſich darum, wie lange man wohl bis Padureni brauche, ver— ſiegte wieder, als der Wagen zwiſchen Gärten und Häuschen von Jareſtea hindurchfuhr; erſt als offenes Gelände erreicht war, nahm Sar— torius ſeinen verbindlichen Unterhaltungston von neuem auf. Kann man wohl wiſſen, was Sie eigent⸗ lich hierherführt?“ war ſeine höfliche Frage. Aha! Da fing er alſo doch zuerſt an. „Ein ziemlich unangenehmer Auftrag,“ erwiderte Cordes bedüchtig.„Ich muß zu dem⸗ ſelben Major, den Sie oben abzulöſen geden⸗ ken. Für den habe ich ein vertrauliches Dienſi⸗ ſchreiben, das perſönliche Aushändigung not⸗ wendig macht.“ „Das muß ja ſehr merkwürdigen Inhalts ſein, wenn Sie deswegen bis aus Kiew kom⸗ men,“ ſcherzte Sartorius. „Folgenſchweren Jnuhalts den, den es angeht.“ Deutlich genug geſagt... Und Cordes verfolgte jede Bewegung des Rittmeiſters neben ſich, der— wohl auch infolge der leich⸗ ten Verſtümmlung ſeiner Linken— bei wech⸗ lender Art des Feſthaltens Mühe hatte, gegen das Stoßen des Wagens anzukommen. „Natürlich überreichen Sie es auch wirk⸗ — für ogar lich, dieſes— Schreiben?“ an. „In einem beſtimmten Falle würde die Aushändigung allerdings unterbleiben,“ ant⸗ wortete der Kriminaliſt in ruhiger Sachlichkeit. Und der wäre? Kurze Ueberlegung nur. „Wenn Sie vorher von Ihrem Dienſt⸗ revolver einen ähnlichen Gebrauch machten wie von dem kleinkalibrigen Ding, deſſen Sie ſich in Kiew bedienten.“ Einmal noch verſuchte Sartorius, die gute Laune zu wahren. „Sie denken doch nicht, ich könnte Sie un terwegs wegknallen?“ fragte er luſtig. „Nein, aber ſich ſelber!“ klang es bitter⸗ ernſt zurück, und gleich darauf fühlte Cordes, wie ſich langſam des andern Kopf zu ihm wandte, wie ihn aus deſſen entſetzlichen Augenhöhlen der erſte furchtbare Blick traf. „Ich würde Sie für einen ausgemachten Narren halten, daß Sie aus der Ukraine in die Transſylvaniſchen Alpen reiſen, um mir ein ſo kindiſches Anſinnen zu ſtellen,“ ſprach Sar⸗ torjus, und ſeine Stimme verriet wenig Er⸗ regung.„Welch heimtückiſcher Menſch Sie in⸗ deſſen ſind, das weiß ich leider ſchon ſeit Ihrem abgefeimten Benehmen im Kiewer Kurierzug. Heut kann ich aus Ihrem Gebaren nur ſchließen, Sie haben eine Art Erpreſſung m' mir vor. Unſre Kiewer Begegnung brachte S! auf den Gedanken, ich ſtände mit Herm⸗ ſtädts Ermordureg in Verbindung, Beweiſe be⸗ ſitzen Sie nicht, nun wollen Sie mich ſelber zum Reden veranlaſſen.“ Die nächſte Wegſtrecke zwang zu ſchwei⸗ gen. Unter dem feſt ineinandergreifenden Kro⸗ nengeflechte des Taslaul⸗Waldes lief ſie hin, und tauſendfältig ſchrie deſſen ſonnenſoſes Dickicht Keuchen und Stöhnen des Wagens zurü. Nun lag auch das hinter ihnen. Felder und weite Wieſen breiteten ſich flach zur Seite der Mulcuvulſchlucht. Die Fahrgeſchwindigkeit wuchs. „Beinahe ſcheinen Sie mir, Ihrer An⸗ greifen der heilig ſind. Wem allerdings die peinliche Demonſtration für den römiſchen Nuntius auf dem Bahnhofsplatz überraſchend kam, der hat letzt Gelegenheit, ſich über die Frage Gedanken zu machen, ob wir überhaupt noch ein Recht haben, von einem deutſchen Volk zu ſprechen. Oder zeigt vielmehr nicht auch dieſer charakte⸗ riſtiſche Vorgang wieder einmal, daß ſich hier zwei Welten gegenüberſtehen, rechnet deutſchen Boden dazu ben, um ihre Gegenſätze miteinander auszu⸗ tragen?“ heben der Perſönlichkeit des früheren Nuntius München, von dem das völkiſche Blatt in der Einleitung zu ſeinem infamen Artikel ſpricht als von dem Italiener Pacelli, jener bedenk⸗ lichen Miſchung zwiſchen Prieſter und welt⸗ lichem, allzu weltlichem Diplomaten und Ver⸗ treter Intereſſen in Deutſchland.“ Mit Volk dieſe Verunglimpfung eines Mannes zu⸗ rück, der eine der höchſten kirchlichen Würden repräſentiert und der durch ſeine hundertfach betätigte Liebe zum bayeriſchen und deutſchen Volk, durch ſein wahrhaft chriſtliches Wirken der Kriegs- und Revolutionsjahre tiefſten Danke verpflichtet hat. in Deutſch⸗ als daß ihn das Gekläffe „völkiſchen“ Preſſe erreichen könnte, aber er iſt der Vertreter des Papeſts in Deutſchland und er hat als ſolcher ein Anrecht auf Schutz einer politiſchen Ehre. Wir fragen, ſo ſchreibt hährend eus alle zum Die Perſönlcchkeit land ſteht zu hoch, der Beinahe hörte ſich das wie Beſtechung] torius nun na yträglich zur Antwort. mal Chriſta 9 rausnehm nehmen, die Zeit 5 der völkiſcher Verwahrloſung nicht min⸗ die ſich ausge⸗ ausgeſucht 17 Das iſt an ſich der Gipfel der Verbohrtheit vertraut iſt, weiß, daß die der religiöſen Würde gelten, als ſolcher. Es iſt daher ge⸗ dem in letzter Linie die kirchlichen Würdenträgern Sie waren längſt da, bevor Schärfſten Proteſt gegen müſſen wir aber er⸗ die nichtswürdige Rane n n römiſcher tiefer Entrüſtung weiſt das katholiſche des Nuntius .. kürzlich in gung zu ſtellen. er ö rtr Oberhaupt —— politiſche Umſchau. — Das Sanktionasgebiet frei. Der Abzug der franzöſiſchen goſlebnnas turnen aus Düſſſel dorf vollzog ſich geſtern morgen programmäßig Das Gros wurde in Zügen verladen, währe der Reſt über die Rheinbrücke nach abmarſchierte. Der Abmarſch vollzog ſich Ruhe und Ordnung. Zu Zwiſchenfällen iſt ez nicht gekommen.— Auch Duisburg wurde ge: ſſern morgen geräumt. Um 12 Uhr mittags 9 1 ſieen die Leunpen die Stadt Nur in Dufehmn Ruhrort verbleibt eine aus 4 Offizieren und Mann beſtehende Schiffahrtskommiſſion, die dort ſeit 1919 beſtand, zurück. Die Stadtverwaltung wird durch das auswärtige Amt auf diplo mati 777 05 Wege nachprüfen laſſen, ob das Verblei⸗ en dieſer Kommiſſion in Duisburg nit dem Londoner Abkommen in Einklang ſteht. —, Südweſtdeutſche Zentrumstagung in Lud⸗ wigshafen. Eine große Südweſtdeutſche Zen⸗ trumstagung findet am 6. September in der Feſthalle der Südweſtdeutſchen Gartenbauausſſel, lung in Ludwigshafen ſtatt. Für die Tagung au der ſich Anhänger der Zentrumspartei auz Baden, Heſſen, der Pfalz und dem Saargebiet beteiligen werden, ſind bereits hervorragende Redner verpflichtet, ſo u. a. Reichskanzler a. d. rx. in allen — Bulgariſche Begnadigungen. teile ſind vom König nicht beſtätigt worden, ſo, daß die Todesſtrafen in lebenslängliche Ftei⸗ heitsſtrafen umgewandelt werden. s 90 Todesur⸗ Der Marokko⸗Krieg. Paris, 25. Aug. Havas berichtet aus Caſa⸗ blanca, in der Gegend von Tukkala iſt ein Ein⸗ geborenenkontingent von 800 Arbeitern ausgeho⸗ ben worden und bereits nach Fez unterwegs. Ein weiteres Kontingent von 350 Reitern, daz bei Schauja gebildet würde, ſoll bereits am 2, Auguſt nach Fez abgehen. Paris, 25. Aug. Havas berichtet aus Fez, das franzöſiſche Armeekorps im Gebiet der Vra⸗ nes nördlich von Bab Morudſch hat feinen Vor marſch begonnen, um die Branes zur Unterwer⸗ fung zu zwingen. Bisher ſeien dieſe Operatio⸗ nen günſtig verlaufen. Paris, 25. Aug. Havas daß Abd el Krim an der Ouezzanfront die Ab⸗ teilungen der Dſcheballahs durch Riftruppen 15 burch Angehörige der Omara verſtärkt. habe, da ein von ſeinem Bruder geleiteter Angriff bevor⸗ ſtehen ſoll. Die Dſcheballahs, die einen Vor⸗ marſch der ſpaniſchen Truppen längs des Lulkos befürchteten, rückten nach dem Dſchebl Hache vor. Auf der weſtlichen Front ſei ſonſt alles beim al⸗ ten geblieben. Sämtliche Stämme hätten Be⸗ ſehl erhalten, ſich dem Bruder Abd el Krims, der Tetuan eingetroffen ſei, zur Verfü⸗ 1 Als Vorſichtsmaßnahme eine ſpaniſche Landung an der Ouezzan⸗Lauf⸗ mündung habe Abd el Krim Befehl gegeben, die berichtet aus Tanger, Küſte zwiſchen Tigiſas und Emſa für die Vertei⸗ digung herzurichten. Die Dſcheballahs und And⸗ ſcheras ſollen über den neuen Feldzug wenig er⸗ freut ſein. weil ſie ihn für ausſichtslos halten. Man nimmt an, daß ſie ſich bei der nächſten Nie⸗ derlage Abd el Krims von dieſem löſen werden. Sozialiſtenkongreß. Paris, 25. Aug. Nach der Vollſitzung des In⸗ ternationalen Sozialiſtenkongreſſes in Marſeille fanden geſtern Nachmittag nur noch Kommiſſioas⸗ itzungen ſtatt. Die wichtigſte Diskuſſion ſand in er Kommiſſion für die Friedenspolitik der So⸗ „Dami Sie aber auch wiſſen, welcher Beweggrund mich in Warheit leitet“— und Cordes ſuchte nach einem Tone größer Offenheit„Es ſchten mir, als beſäße der Täter im nerhin auch einige gut menſchliche Eigentümlichkeiten, ſonſt hätte er nicht nach Begehen der Tat das Bild ſeiner Mutter mitgenommen, um deſſen⸗ willen er ſchon als junger Menſeh einen har⸗ ten Strauß auszufechten hatte. Ich rechnete dazu, welch ſchweres Leid ihm von dem nun Ermordeten zugefügt wurde, bis Haß und Nache endlich alle Beſinnung überwucherten. So ein Mann, dachte ich, dem gegenüber be⸗ ſteht geradezu eine letzte Ehrenpflicht, ihn auf das nicht mehr Vermeidliche gufmerkſam zu machen. Dafür wird er dankbar ſein.“ Unauffällig blickte Cordes zu Sartorius hinüber, doch es ging ihm ſo, wie es ſchon ein⸗ Th ergangen war. Er konnte Thung den gräßlichen Seitenriß dieſes augenloſen fuhr Cordes noch Antlitzes nicht ertragen. „Ich weiß weiter,“ langſamer fort,„daß eben dieſer Mörder nicht Frau und Kind, nichts mehr von dem beſitzt, was für ihn Heimat und Glück heißt. Was ſoll den noch feſſeln, rechnete ich. Was iſt das für eine Ausſicht für einen Mann von Art und Rang, ſich förmlich Degen und Gradabzeichen nehmen zu laſſen, als Militärgefangener von Verhör zu Verhör herumgeſtoßen zu werden, bis endlich alle Welt die Schande des Namens Hermſtädt erfährt, bis ſie ihm von Staats wegen durch Gerichtserkenntnis beſcheinigt u. den Behörden Auftrag zur Sühnung erteilt wird.“ Der Kriminaliſt wiederholte ſeinen vor⸗ ſichtigen Blick, und da— fin gdie Ueberrumpe⸗ lung an, ihre Wirkung zu tun, oder verſtellte der ſich nur?— da war eine leichte Verände⸗ rung mit dem Rittmeister vor ſich gegangen. Auf der einen ſichtbaren Wange des hageren Antlitzbildes winkelten ſich um die fadendün⸗ nen Lippen ein paar Falten, die nicht mehr wie höhniſches Lächeln anmuteten, ſondern willenloſer die ſchwankende Bewegung des Wagens mitzumachen, an Widerſtand gegen deſſen ſchleudernde Stöße eingebüßt zu haben. „Was aber ſchließlich ein von Ihnen zu erlangendes Geſtändnis über den begangenen Mord beträfe,“ endete Cordes ruhig,„ſo kann mir deswegen ſo wenig daran liegen, weil ich bereits alles Wiſſenswerte beiſammen habe, und weil deſſen Richtigkeit ſich obendrein ſchon bei der erſten Unterſuchung in Padurni ſofort ergeben wird. Dort wird ſich nämlich in Ibrem Gepäck das Jugend bildnis der Frau Urſula Hermſtädt finden, was genügt—— denn bis zum Tage des Mord 3 hing es in der Moskowskaja!“ Schier endlos das Schweigen darauf. „Mein Entſchluß iſt gefaßt!“ ſagte Sar⸗ torius endlich, und im nächſten Augenblick war er aufgeſprungen. „Halten Sie an!“ ſchrie er dem Fahrer zu.„Sie haben keine Ahnung, wie man ſolch 1 im Gebirge ſteuert.—— Steigen Sie ab. Erfolg der Reizung? Stand der Hauptkeſſel unmittelbar vorm Zerſpringen? Der Fahrer ſtieg ab, ohne eine Miene zu verziehen. Was ſollte er ſich über jemand ärgern, den man offenbar hierher geſchickt hatte, weil ſein Gehirn nicht mehr ganz in Ordnung war. Auf dem Führerſitze nahm da⸗ für Sartorius Platz und neben ihm ohne Auf⸗ forderung Cordes, der beim Schließen des Wagens ſorgfältig deſſen Schnappvorrichtung prüfte. Sogleich fuhr der Wagen wieder an. „Mich packt Galgenhumor,“ lachte der Rittmeiſter grimmig. Für Ihre anſtändige Geſinnung ſollen Sie wenigſtens mit einem tadelloſen letzten Fahrtſtück bedankt ſein Galgenhumor!“ gegen Er machte eher den Eindruck eines Sieges⸗ trunkenen. Padureni!“ rief er. nahme wegen, bemitleidenswert,“ erhielt Sar⸗ ſicher Ermattung bedeuteten. Der Körper ſchien Schluß folgt.) 925 „Endgültiger Schluß zehn Minuten vor ö reh B ane — A Scbgtte erg 0 dic, daß df d.— Aus Gatte ergab ſich, daß die mei⸗ 5 ſlen 9 ationen mit 5 ſerding und Blum für bie er e des Garantiepaktes ſind, jedoch machte Aber den 48e Delegierte Bauer Vorbehalte Nur die engliſche Delegation teht il 10 Sicherheitspakt feindlich 1 7 0 155 ö ub ag es engliſchen Delegierten Henderſon 900 e eine Unterkommifflon, beſtehend aus e Renaudel, Hilferding, Bauer, Hillanit ae e Buxton(England) und Engberg (Schweden) gewählt, die den Auftrag erhlelt die auszuarbeiten. i f rige Hauptſitzung des iali. Mae beſchäftigte ſich 1055 5 de ſtundentages. i genommen, komitee den noch Auf eine ſtarte Prapa⸗ ganda zur reſtloſen Durchführung des Achtflun⸗ dentages zu entfalten. Die Entſchließung ſor⸗ dert die Vertreter der Internaionale auf das Waſhingtoner Abkommen in den Ländern. in 72 00 ene e Falter wurde, durch zu⸗ a„eine Anwendung beſon land und England zu realen, e Aus Nah und Fern. Aus dem Kreiſe Worms, 25. Aug. Die Kreis⸗ ſtraße Flomborn—Blödesheim, nächſt dem Bahn⸗ hof Eppelsheim, iſt wegen Ausführung von Kleinpflaſterarbeiten vom 27. Auguſt bis einſchl. 19. September lfd. Is. für jeglichen Fuhr⸗ und Henfervagenverkehr geſperkt. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt über Dintesheim Alzey ſowie über Flomborn—Weſthofen und umgekehrt. „Ip. Wies⸗Oppenheim, 25. Aug. In der 9 0 0 verunglück iſt der 15jährige Metz⸗ gerlehrling Jakob Geiſer. Beim Schaukeln über⸗ ſchlug ſich die Schaukel, Geiſer ſtürzte heraus, brach beide Arme und mußte mit dem Kranken⸗ auto ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht werden. Fp. Rheindürtheim, 25. Aug. Zwei junge Leute, die in einem Nachen die weite Strecke von Ludwigshafen hierher zurückgelegt hatten, woll⸗ ten vor einem daherkommenden Schleppdampfer den Rhein überqueren. Durch die hochgehenden Wellen kenterte der Nachen, die jungen Leute ſtürzten in den Rhein und gerieten in ernſte Ge— fahr. Vom Dampfer konnte ihnen ſchließlick Hilſe gebracht werden. ö 8b Hamm, 25. Aug. Beim Weidenſchneiden traf ſich mit dem ſcharfen Meſſer der Korbmacher 5 910 verletzt ſich die Schlagader der linken Hand. gefährliche Blutung Hilfe zur telle war. Fp. Eppelsheim, 25. Aug. abgeſtürzt iſt die 18jährige Tochter des Land⸗ wirts Fr. S. Sie erlitt beträchtliche Arm⸗ und Beinverletzungen. Das vierjährige Bübchen eine shieſigen Taglöhners kam dem Herde zu nahe und erlitt beträchtliche Brandwunden an den Händen. Darmſtadt, zu ſtillen, bis ſachkundige Vom Leiterwagen ö dt, 25. Aug. Ernannt wurde der außerordentliche Profeſſor an der Univerſität Freiburg i. Br. Dr. Alfred Goetze zum ordeni⸗ lichen Profeſſor für deutſche Philologie an der Dandesuniverſität Gießen, ferner Privatdozent Dr. Karl Scheumann aus Leipzig zum etats⸗ mäßigen außerordentlichen Profeſſor für Mine⸗ ralogie an der Landesuniverſität Gießen. In den Ruheſtand verſetzt wurde auf ſein Anſuchen der Ordentliche Profeſſor von der philoſophiſchen Fakultät Geheimrat Prof. Dr. O. Behaghel. „Frankenthal, 25. Aug. Zerwürfniſſe beſchloß eine hieſige Einwohnerin, ſich das Leben zu nehmen und ihre beiden Kin⸗ ſſuchten 988 mit ſich zu vereinigen. Sie ver⸗ ten ich und ihre Kinder durch Gas zu vergif⸗ niere Vorfall wurde aber noch rechtzeitig be⸗ Merkt. Als man den Raum betrat befanden ſich 155 Freu und die Kinder im Zuſtande völliger wewußtloſigkeit. Sie wurden ſofort ins Kran⸗ kenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Mannheim, 25. Aug. Am 24. Auguſt iſt ein unbelanuter Mann im Alter von etwa 30 Jah⸗ On i die Mittagszeit in die Büroräume der Jliskrankenkaſſe für Handelsbetriebe in S 2.1 11 eiugedrungen, zund hat von einer Kontori⸗ halt die ſich Hllein im Büro befand, unter Vor⸗ zal, Revolvers die Herausgabe der Kuſ⸗ 1 lüſſel verlangt. Da die Angeſtellte chlüſſel nicht hatte, entfernte ſich der Täter ohne etwas geſtohlen zu haben. Beyor zeulkfernte, drohte er der Kontoriſtin mit Wießen, falls ſie um Hilfe rufen würde. Hei Schwetzingen, 25. Aug. In der Herberge zur Jelnat in Mannheim hatte ein 20 Jahre alter Fabrikarbeiter, gebürtig aus Hockenheim, einen gleichaltrigen Schuhmachergeſellen aus Sachſen tennen gelernt, der ſich auf der Wanderſchaft be⸗ ſand. Der Hockenheimer ſchloß ſich dem Wandern⸗ den an und führte ſeinen wandernden Kollegen Infolge häuslicher 1 f del vertreten t der Aktion des Völkerbundes. haftet. f Frankfurt a. M., 25. Auguſt. Die Stadt 6 Seine Arbeitskollegen ſprangen ſofort zur Hilfe bei und es gelang, durch Unterbinden die Samstag Abend den Beamten, idem Vereinszimmer zu verſchaffen, Perſonen, darunter mehrere Frauen, verbotenen Sniel antrafen. Alle, auch der Bank⸗ halter und ſeine Gehilfen, lung ihrer Perſönlichkeiten den Weg Wache antreten. wurde. gänge aufmerkſam Menſchen hatten ſich angeſammelt, die zum Teil gegen die Beamten * 4 4 lich in kamen. A ber Vegend das elne ſehr 4015505 1 00 800 . ö ennt, Walldorfer Wald. einem brachte ihm dur bei. Dort überfil der Kerl mit Schläge ſchteere Verletzuagen Dem Ueberfallenen gelang ſchlleßlich ſich ſeines Angreifers zu erwehren und zu flüchten. Er wurde ſpäter, als auf arbeiter herbeieilten, von einem Oftersheimer Fuhrwerk migenommen. Die Verletzungen ö ſo erheblich, daß er in das Schwetzinger Kranken⸗ haus eingeliefert mußte. Der Räuber wurde in Oftersheim von der Gendarmerie ver⸗ ſeine Hilſerufe Wald⸗ Frankfurt dürfte demnächſt als neue deutſche Millionenſtadt auf den Plan treten. Seit eini⸗ eine Eingemeindung einer ganzen Reihe von Vor⸗ ger Zeit ſchweben Verhandlungen, die orten u. a. Offenbach und Höchſt zum Gegen⸗ ſtand haben. Die Verhandlungen ſind ſoweit gediehen, daß nur noch die Beſtätigung der ö Landesregierung fehlt. Nach der Eingemein⸗ dung wird Frankfurt a. M. über 1 Million Einwohner haben und damit die zweitgrößte di Stadt Deutſchlands ſein. Gleichzeitig fällt ihr aber auch ein europäiſcher Rekord zu: ſie wird ö von allen europäiſchen Städten den größten 5 Flichenraum bedecken. ö :: Keine Pockenerkrankungen mehr. Das Be⸗ zirksamt Kehl gibt amtlich bekannt, daß die Pok⸗ kenerkrankungen in Kehl erloſchen ſind. :: Ein Rheinfilm. Die Reichsbahndirektion Mainz hat einen Film„Der Rhein von Mainz bis Köln“ nach einem Manuſftript des Reichs⸗ bahnoberrates Luckt herſtellen laſſen, um für den Beſuch des Rheinlandes zu werben. Erſtmalig wird der Film auf der Verkehrsausſtellung i München in der letzten Auguſtwoche vorgeführt verden. : Ein verbotener Spielbetrieb ausgehoben. Nach langwierigen Beobachtungen gelang es den Beamten des Spielerdezernats der Kriminal⸗ polizei, einen verbotenen Spielbetrieb in einem Lokal am Zionskirchplatz in Berlin auszuheben. An den letzten Tagen der Woche, an denen die Lohnzahlungen zu erfolgen pflegen, veranſtalte⸗ ten in dieſem Lokal in einem neuen dem Schank⸗ raum liegenden Vereinszimmer mehrere gewerbs⸗ mäßige Glücksſpieler Partien, bei denen„Meine Tante— deine Tante“ geſpielt wurde. Trotz der zahlreichen aufgeſtellten Spanner gelang es am ſich Zutritt zu wo ſie 27 bei dem mußten zur Feſtſtel⸗ nach der Der Aufforderung der Beam— ten wurde erheblicher Widerſtand entgegengeſetzt, ſo daß das Ueberfallkommondo zu Hilfe gerufen Auf der Straße war man auf die Vor⸗ geworden, und etwa 1000 Stellung nahmen. Nach Feſtſtellung der Perſonalien wurden die Spieler wieder entlaſſen, der Bankhalter und ſeine Ge⸗ hilfen, die das Glücksſpiel gewerbsmäßig betrei⸗ ben, wurden ſeſtgenommen. :: Die Kirche als Wirtshaus. Wie aus Gie⸗ ßen gemeldet wird, wird die alte katholiſche Kirche am Bahnübergang Oberheſſiſche Bahn Frankfurter Straße laut Anzeige in Gießener Zeitungen von heute ab las öffentliche Wirtſchaft empfohlen. Nachdem vor dem Kriege eine neue katholiſche Kirche erbaut worden war, benützte man wäh⸗ rend und nach dem Kriege die alte Kirche als Lazarett. Dann wurde die Kirche katholiſches Vereinshaus und man baute das Schiff der Kirche zu einem Vereinsſaal mit Bühne un. Der Saal wurde bei Vereinsfeſtlichkeiten, Ver⸗ ſammlungen und Tagungen gerne benutzt. Heute hat nun der tägliche öffentliche Gaſtwirtſchafts⸗ betrieb in der früheren Kirche begonnen. Das Gebäude hat noch von außen ſeine frü ſtalt und von dem Kirchturm rufen heute noch die Glocken die katholiſche Gemeinde in das ahe gelegene neue Gotteshaus. walter der Eilgüterkaſſe Elberfeld, Stein⸗ beck, und der Eiſenbahnoberſekretär Patt ſind nach Unterſchlagung von amtlichen Gel⸗ dern ſeit dem 15. Auguſt flüchtig. Da die Kaſ⸗ ſenbücher teilweiſe vernichtet ſind, iſt die Höhe der Uuẽterſchlagung noch nicht genau feſtzuſtel⸗ len. Es handelt ſich um etwa 69 000 Mark. Die Staatsanwaltſchaft hat die Verfolgung auf⸗ genommen. N :: Exploſion einer Dreſchmaſchine. Wie die Blätter aus Rennes(Frankreich) melden, ein Ereignis für billigen Einkauf rrin-Arlub u 2250, 20 dl, 28 dl. 4a 00, 33 b. du o F berren- Hosen zu 4.85, ͥ 05, 508, 690, 600, 16 5 eren dummmmäntg 18.28, 10 30, 26 bb, 23.00, 33 00, 39 00 Lüster u. Leinenjonnen weit unter Preſs — Steinbach, 81, 2 Breitestragse Mannheim— Breitestrage Achten Sie hitte genau auf LI e krplopierte dort in der Maye von Rennes ſtarken Prügel bewaffnet!“ den Sachſen und e Nonflikte für verbindlich erklären wird. Weltſpiegel. ere Ge⸗ 1 elſte Dreſchmaſchine, wobei 3 Perſonen ge⸗ den Sachſe in den tötet und 17 verletzt wurden. * Regere Tätigteit des Veſuvs. Der Veſuv iſt dieſer Tage wieder in regere Tätigkeit getre⸗ Unterirdiſches Donnerrollen iſt im weiten Umkreis hörbar. Prof. Mallantra, der Direktor des Veſuvobſervatoriums, verſi ert, erſt in eini⸗ gen Monaten werde der 1. kegel flüſſige Lava ſind 101 Diünaburger Gefängnis kam es zu einem ren Aufruhr. Wächter, als dieſer Zelle brachte. gefüllte Ausbruch⸗ auswerfen. :: Aufruhr im Gefängnis in Dünaburg. Im guts ichwe⸗ Vier Arreſtanten überfielen den ihnen das Frühſtück in die b Er wurde von einem der Aufrüh⸗ ker, einem Mörder, durch einen Stich m Schuſtermeſſer ig den Hals 3. Als die Gefängniswache erschien, ergaben ſich drei der V itt die 00 9 erbrecher, der vierte ſchnitt Offizielle Ablehnung des Ruhr bergbau⸗ Schiedsſpruches. Eſſen, 26. Auguſt. Der im Ruhrbergbau gefällte Schiedsſpruch wurde nunmehr durch die vier am Tarifvertrag beteiligten Berg⸗ arbeiterorganiſationen offiziell abgelehnt. Es iſt anzunehmen, daß der Reichsarbeits⸗ miniſter den Schiedsſpruch, der die geltende Lohnordnung im Ruhrbergbau bis auf wei⸗ teres verlängert, zur Vermeidung etwaiger Cykale Nachrichten. * Viernheim, 27. Auguſt. Die Ehrung unſeres neugewählten Herrn Bürgermeiſters. Es war eine impoſante Kundgebung der Liebe und Verehrung und des Vertrauens, welche geſtern abend zu Ehren unſeres wieder⸗ gewählten Herrn Bürgermeiſters ſtattfand. Das Programm wurde, wie vorgeſehen, in muſter⸗ gültiger Weiſe abgewickelt Schon nach 8 Uhr kamen die Vereine aus ihren Lokalen heran⸗ gerückt, um den Aufmarſch zur Ovation zu vollziehen. Der nach ¼ 9 Uhr ſich in Bewegung ſetzende Fackelzug bot ein entzückendes Bild. Jeder teilnehmende Verein erſchien in großer Stärke. Die Spitze des Zuges bildeten die Rad. fahrervereine. Dieſen folgte unſer Freiwilliges Feuerwehrkorps mit Muſik. Erwähnt ſei hier, daß die Feuerwehrkapelle in Bezug auf ihre Leiſtungen gute Fortſchritte gemacht hat, mit ihren Weiſen kann ſie ſich heute hören laſſen. Dann kamen der Reihe nach die Geſang⸗, Turn⸗ und Sportvereine. Die unzähligen Lampions glichen einem Wald und gaben dem Zug das Gepräge. Zwiſchendurch brauſten die Hochrufe und die Straßen waren von zuju⸗ belnden Menſchen dicht beſetzt. Hervorgehoben ſei auch das Trommlerkorps der D. K., das ſich auch an dieſem Abend auf ſeiner vollen Höhe zeigte. Nachdem ſich der Zug durch die vorgeſehene Straßen bewegt hatte, machte er am Rathausplatz halt, von der Be— völkerung mit Hochrufen und Feuerwerk be⸗ grüßt. Hier fand nun die Ovation ſtatt. Unſer neugewähltes Ortsoberhaupt hatte mit ſeiner Frau Gemahlin auf dem Balkon des Gaſthauſes zum Engel Platz genommen. Nach den Liedervorträgen des Männergeſangvereins und der Sängereinheit hielt Herr Rektor Mayr eine Anſprache. Er beglückwünſchte H. Lamberth zu ſeiner drittmaligen Berufung auf den höchſten Ehren⸗ platz in der Gemeinde, auf den ihn Liebe und Vertrauen der Bevölkerung und nicht uletzt :: 60 000 Mark unterſchlagen. Der Ver⸗ 9 cht zuletz ſeine ordnungsmäßige, über allen Parteien ſtehende, gerechte Geſchäftsführung während ſeiner 12 jährigen Dienſtzeit gebracht hat. Möge er weiter mit ſtarker, ſicherer Hand das Schiff der Gemeinde ſteuern, auf daß es, wenn wir die ſchwierige Zeit, die Folge eines verlorenen Krieges, überwunden haben, in einen ſicheren ruhigen Hafen einlaufen kann. Brauſender Bei⸗ fall zeugte von dem warnien Mitempfinden der ſchönen Anſprache. Herr Bürgermeiſter Lam⸗ berth dankte bewegten Herzens dem Redner für Suchen Si Unterhaltung Dann kaufen Sie sick ein gutes Buch. Sie werden staunen über unsere grobe Auswahl. Buchhandlung des Viernheimer Anzeiger. Bekanntmachung. Betr.: Ohmetgrasverſteigerung. Am Dienstag, den 1. September 1925, vormittags 8 Ahr, wird im Saale des Gaſt⸗ gemeinheitlichen Wieſen verſteigert. Viernheim, den 26. Auguſt 1925 Lamberth— Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 29. Auguſt 9. Elul Wochenabſchnitt: Ki⸗Seze, Sabatt- Anfang 645 Uhr „ Morgen 800„ *„Nachm. 40⁰„ „ Ausgang 88s„ Wochentag · f 10 ö ö ſeinen ſeine ehrlichen 1 0 chtigen Glückwünſche und verſprach, weiterhin ſein ganzes Kön 15 5 Wiſſen in den Dienſt der Gemeinde z ſt Seine vornehmſte Aufgabe ſoll es ſein, jeden Bürger Rechnung zu tragen, einem ſe weitgehendſt entgegen zu kommen. Gerechtie in jedem Falle, auf daß ſie nicht zur Un rechtigkeit werde ſei ſein eifrigſtes f Mit einem dreifachen Hoch auf unſere ſch ende beendete er ſeine Dankr ann folgten hintereinander die Geſan träge der übrigen Vereine. der Feuerwehrkapelle beendete die verlaufene Ovation, die wohl, wie auch 23. Auguſt 1925, der Tag, an dem Viernhe Heimatſinn und ſeine Heimatliebe dur die Wiederwahl des Herrn Bür Lamberth aufs Neue bekundet hat, Lettern in der Geſchichte Viernhei net wird. Kath. Kirchenchor. Heute Aben Geſangſtunde. Vollzähliges Erſcheinen! Radſport. Das für nächſten Sonn vom Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ vorgeſehene Radrennen wird ſich ſehr rege geſtalten. Zuma bereits 80 Rennfahrer ihre Zuſchrift erteilt haben. Um die Vorarbeiten hierzu nochmals eingehend zu organiſteren, werden die Mitglieder gebeten, in der heute Abend im Vereinslokal ſtattfindenden Mitgliederverſammlung vollzählig und plünktlich zu erſcheinen. Die Anweſenhelt der Motorrad⸗ fahrer iſt ebenfalls dringend erwünſcht. Näheres in der Samstagszeitung. Oehmdgras⸗Verſteigerung. Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt läßt am Dienstag, den 1. Sept. vorm. 9 Uhr in der Wagenhalle des Schloſſes in Weinheim das Oehmdgras von Hemebach⸗Laudenbacher Wieſen⸗ gut öffentlich verſteigern. 1 8 Ohmetgrasverſteigerung Die Ge⸗ meinde Viernheim verſteigert das Ohmetgras von den gemeinheitlichen Wieſen am Dienstag, den 1. September, vormittags 8 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Engel. Grummetgras⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 2 und Donnerstag, den 3. Sept. läßt die Freiherrl. Heyl zu Herrnsh. Guts⸗ verwaltung etwa 1000 Morgen Wieſen der Hof⸗ güter Hüttenfeld⸗Seehof⸗Rennhof verſteigern. Zuſammenkunft der Intereſſenten je vormittags 9 Uhr und nachmittags 2 Uhr in der Wittſchaft Delp in Hüttenfeld. N »Friſtverlängerung für Erſtattung von Lohnſteuern. Das Finanzamt Heppen⸗ heim gibt bekannt: Nach dem Steuerüberleltungs⸗ geſetz können Lohnſteuerbeiträge aus dem Jahre 1924 in den Fällen teilwetſer Verblenſtloſigkeit, bei Krankheit, Unglücksfällen uſw. auf Antrag erſtattet werden. Die Anträge waren bis zum 31. Juli 1925 einzureichen. Durch das neue Einkommenſteuergeſetz iſt die Friſt bis zum 31. Dezember 1925 verlängert worden. Anträge, die wegen Verſäumnts der urſprünglichen Friſt ab⸗ gelehnt worden ſind, können jetzt erneut einge⸗ relcht werden, Schweinemarkt. Weinheim 22. Auguſt Zugeführt 389 Stück; verkauft 372 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft daß Stück von 9—22 Mark; Läufer das Stück von 25—60 Mark. A fr Hieder und Kasas kaufen Sie preiswert bei Lorscherstrasse. hauſes zum„Engel“ das Ohmetgras von den Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim E 1 aller Art und jedes Ouantum zum Tagespreis.