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Die franzöſiſche Ani⸗ wortnote in der Frage des e eee paktes wurde geſtern nachmittag der Preſſe geb d e 10 gleicher Stunde über— ote umfaßt 8 Sei ang Wortlaut: iten und hat fol Indem die franzöſiſche Regierung von der deutſchen Note vom 20. Juli 1925 Henntnis nimmt, ſtellt ſie gern die Uebereinſtimmung der Anſchauungen zwiſchen den beiden Regie— rungen feſt, die in gleicher Weiſe beſtrebt ſind, den Frieden Europas auf eine Verſtändigung geſtützt zu ſehen, die den Völkern ergänzende Sicherheitsgarantien verſchafft. Die franzöſi⸗ ſche Regierung ſieht mit Genugtuung, daß die deutſche Regierung nach aufmerkſamer Prü— fung der franzöſiſchen Note vom 16. Juni ihrer Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß eine Einigung möglich iſt. 8 dem Wunſche, die Stunde die Einti⸗ gung nicht hinauszuſchieben, wird ſich die franzöſiſche Regierung auf die Darlegung der— jenigen Bemerkungen beſchränken, zu denen ſie in Uebereinſtimmung mit ihren Alliierten durch die Prüfung der 3 weſentlichen Punkte der deutſchen Note veranlaßt wird. Da dieſe Note ſich zu gewiſſen in der franzöſiſchen Ant⸗ wort vom 16. Juni aufgeworfenen Fragen nicht äußert, will ſie anſcheinend zu erkennen geben, daß die deutſche Regierung inſoweit keine grundſätzlichen Bedenken hegt und ſich nur die Erörterung von Einzelvunkten vor— behält. 1. Mit Befriedigung hat die franzöſiſche Re⸗ gierung feſtgeſtellt, daß die deutſche Regierung nicht beabſichtige, den Abſchluß eines Sicher— heitspaktes von einer Aenderung der Beſtim— mungen des Friedensvertrages abhängig zu machen. Jiedoch lenkt die deutſche Regierung zwei⸗ mal die Aufmerkſamkeit darauf, daß die Mög⸗ lichkeit gegeben ſei, die beſtehenden Verträge auf dem Wege der Vereinbarung neuen Verhältniſſen anzupaſſen, wobei ſie auch auf gewiſſe Beſtimmungen der Völkerbundsſatzung hinweiſt. Ebenſo bringt ſie den Gedanken einer Aenderung des Okku— pationsregimes in den Rheinlanden in An⸗ regung. Frankreich iſt ſich bei ſeiner Achtung vor den internationalen Verpflichtungen der Ver— tragsbeſtimmungen, auf die die deutſche Note anſpielt, durchaus bewußt und hat nicht die Abſicht, ſich irgend einer Beſtimmung der Völ— kerbundsſatzung zu entziehen. Es erinnert auf pe daß dieſe Satzung in erſter Linie gewiſſenhaften Achtung vor den Verträgen beruht, die die Grundlage des öffentlichen Gechtes Europas bilden, und daß 100 für den Eintritt eines Staates in den Völkerbund die aufrichtige Abſicht der Innehaltung ſeiner in⸗ zernationalen Verpflichtungen zur erſten Bedingung macht. i In Uebereinſtimmung mit ihren Alliier⸗ 90 iſt die franzöſiſche Regierung der Anſicht, daß weder der Friedensvertrag, noch 1 Rechte, die nach dieſem Vertrag Deutſch⸗ and und den Alliierten zuſtehen, beein trächtig werden dürfen. Ebenſowenig wie der Vertrag dürſen auch die Garantien für 1650 Durchführung oer die Beſtimmungen, ie die Anwendung dieſer Garantien regeln und in gewiſſen Fällen ihre Erleichterung vor— ſehen, durch die in Ausſicht genommenen Ab⸗ machungen geändert werden. Wenn die Note vom 16. Juni hervor⸗ gehoben hat, daß der Sicherheitspakt weder die Beſtim mungen des Vertrages über die Beſetzung des linken Rheinufers, noch die Erfüllung der in dieſer Hinſicht im Rheinlandabkommen feſtgeſetzten Be⸗ 0 ö be berühren darf, ſo beſagt das, daß Frankreich, ſo ſehr es auch ae iſt, die ſchwebenden Verhandlungen im f eralen Sinne und nit friedlichen Abſichten ch e en, nicht auf ſeine Rechte ver⸗ 10 1 n kann. Im übrigen wiederholt Frank⸗ 1 ch zu ſeinem Teil die bereits von den Alli⸗ e e een 1 ſie die Ab⸗ 1 gewiſſenhaft an ihre Verpflich⸗ tungen zu halten. 5 5 3 6 A* Die Alliierten ſind nach wie vor über⸗ für daß die Zugehörigkeit zum Völkerbund r De land, nachdem es ſeinen Eintritt at, das ſicherſte Mittel ſein würde, b ünſche zur Geltung zu bringen, wie les andere Staaten ihrerſeits getan haben. Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die einzige dauerhafte Grundlage einer 1 gegenſeitigen Garantie und eines europäiſchen Abkommens. In der Tat kann ein Staat 1155 behalte nicht nach außen wirkſam zum Aus— druck bringen, da ſie dadurch den Charakter von Bedingungen annehmen würden. Erſt in— nerhalb des Bundes kann er ſeine Wünſche dem Rate unterbreiten, indem er von einem Rechte Gebrauch macht, das allen dem Bunde angehörenden Staaten zuſteht. Aus dieſem Grunde haben wir mit Bedauern die Vorbe— halte der deutſchen Note geleſen, wonach die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völ— kerbund noch der Klärung bedürfte, da das Schreiben des Völkerbundsrates vom 13. März 1925 nach Anſicht der deutſchen Regie— rung ihre Bedenken nicht ausgeräumt hat. Die franzöſiſche Regierung iſt nicht berech— tigt, im Namen des Völkerbundes zu ſprechen. Der Rat, der mit den von Deutſchland vorge— brachten Vorbehalten befaßt worden iſt, hat der deutſchen Regierung ſeine Entſcheidung mitgeteilt, die ſich auf den Grundſatz der Gleichheit der Nationen ſtützt, ein Grundſatz, der für keine von ihnen eine Ausnahme oder ein Vorrecht zuläßt. Die alliierten Regierungen können ich, was ſie angeht, nur auf ihre früheren Er— klärungen beziehen und nur wiederholen, daß nach ihrer Auffaſſung der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund nach Maßgabe des allgemeinen Rechtes die Grund⸗ lage für jede Verſtändigung über die Sicher— a heit bleibt. Es iſt gerade das Fehlen dieſer Sicherheit, daß bis jetzt die allgemeine Abrüſtung ver⸗ hin dert hat, die in der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt und auf die die deutſche Nole anſpielt. 3. Die deutſche Regierung hat hinſichllich der Art und der Tragweite der i Schiedsverträge die zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frank— reich und Belgien als Signatarmächten des Rheinpaktes, ſowie den anderen Deutſchland benachbarten Signatarmächten des Verſailler Vertrages andererſeits abzuſchließen ſein wür— den, Vorbehalte gemacht, die den obligatori— ſchen Charakter dieſer Schiedsverträge nach dem Muſter der von Deutſchland bereits mit einigen ſeiner Nachbarn abgeſchloſſenen Schiedsverträge einſchränken würde. Dieſe letz— teren Verträge ſehen in allen Fällen die An- rufung einer ſtändigen Vergleichskommiſſion vor. Aber die ſchiedsgerichtliche Regelung im eigentlichen Sinne erſtreckt ſich, wenn ſie auch auf die meiſten Fälle Anwendung findet, nicht auf die wichtigſten Fälle, nämlich die politi⸗ ſchen, alſo gerade diejenigen, die zum Krieg! führen könnten. Dadurch würden die Memorandum vom 9. Februar 1925 ins Auge gefaßten Beſtimmungen, die den Abſchluß gon Schiedsverträgen zur Sicherſtellung einer fried— lichen Löſung der politiſchen, ſowie der recht— lichen Konflikte ins Auge faßten, in bedenklicher Weiſe eingeſchränkt werden. Nach Anſicht der Alliierten wäre ein auf dieſe Weiſe eingeſchränkter Schiedsvertrag, der ſich nicht auf alle Streitigkeiten zwiſchen den ein⸗ ander benachbarten Ländern erſtreckt, als Frie— densgarantie ohne Wert, da er für Kriegsge— fahren Raum laſſen würde. Was wir vor allem wollen iſt das, daß unter den in der Note vom 16. Juni angegebenen Voraus— ſetzungen jede neue Anwendung von Gewalt durch eine für alle Fälle obligatoriſche fried⸗ liche Regelung unmöglich gemacht wird. Der Grundſatz eines derartigen Schiedsgerichts— obligatoriums iſt nach unſerer Anſicht die un⸗ erleäßliche Bedingung für einen Pakt, wie ihn die deutſche Regierung in ihrer Note vom 9. Februar vorgeſchlagen hat. Die von der deutſchen Regierung hinſicht⸗ lich der*1◻ Garantierung eines Schiedsvertrages hervorgehobenen Befürchtungen können einer objektiven Prüfung nicht ſtandhalten. Nach dem in Ausſicht genommenen Syſtem entſchei⸗ det der Garant nicht frei und einſeitig darüber, wer der Angreifer iſt. Der Angreifer bezeich⸗ net ſich ſelbſt durch die bloße Tatſache, daß er, anſtatt ſich auf eine friedliche Löſung einzu⸗ laſſen, zu den Waffen greift oder eine Ver⸗ letzung der Grenze oder, am Rhein, der demi⸗ litariſterten Zone begeht. Es liegt auf der Hand, daß der Garant, der das größte In⸗ tereſſe daran hat, derartige Verletzungen von der einen wie der anderen Seite zu verhin⸗ dern, beim erſten Anzeichen einer Gefahr nicht unterlaſſen wird, zu dieſem Zwecke ſeinen gan⸗ zen Einfluß geltend zu machen. Im übrigen! machen, daß im erſten deutſchen 42. Jahrgang wird es nur von den einander benachbarten Nationen ſelbſt abhängen, daß dieſes Garan— tieſyſtem, das zu ihrem gegenſeitigen Schutze geſchaffen wird, nicht zu ihrem Nachteil in Funktion tritt. Was das Syſtem der Garan— tierung eines Schiedsvertrages anlangt. ſo geht es unmittelbar von einem Gedanken aus. der von der Völkerbundsverſammlung auf deren letzten Tagung in Genf als mit dem Geiſte der Satzungen übereinſtimmend aner— kannt worden iſt. Es erſcheint nicht unmöglich, Beſtimmun— gen zu formulieren, die das Funktionieren der Garantie(gleichviel, wer der Garant iſt und gleichviel, ob ſich die Garantie auf die Grenze oder auf die Schiedsſprechung bezieht), der Art der Verletzung, den Umſtänden des Falles und dem durch die unmittelbare Anwendung der Garantie erforderten Grade der Schnel— ligkeit anpaſſen. In dieſem Sinne könnte man unterſuchen, ob es nicht möglich wäre, Mittel und Wege in Ausſicht zu nehmen, um eine Un— parteilichkeit der Entſließungen ſicherzuſtellen, ohne der Unmittelbarkeit und Wirkſamkeit der Garantie zu ſchaden. Zuſammenfaſſend kann die franzöſiſche Regierung gegenüber den drei weſentlichen Punkten der deutſchen Note vom 20. Juli 1925 in Uebereinſtimmung mit ihren Alliierten und ohne ſich der rechtmäßigen Anwendung irgend— einer Beſtimmung der Völkerbundsſatzung ent— merkungen über die Notwendigkeit einer ge— wiſſenhaften Achtung vor den Verträgen beftä— tigen. Sie iſt nicht berechtigt zur Erörterung der Fragen, die ſich auf die Zulaſſung Deutſch— lands zum Völkerbund beziehen und über die ſich der Völkerbundsrat ausgeſprochen hat. Endlich gibt ſie ſich der Hoffnung hin, daß die in Ausſicht genommenen Garantien in For— meln untergebracht werden können, die gerecht vernünftig ſind und zugleich mißbräuchliche und ungerechtfertigte Auslegungen wendungen ausſchließen. Die franzöſiſche Regierung iſt ſich in Uebereinſtimmung mit ihren Alliierten der Schwierigkeiten und der Verzögerungen be— wußt, die die Fortſetzung einer Verhandlung über ſo delikate Fragen auf dem Wege des Notenwechſels mit ſich bringt. Aus dieſem Grunde beſchränkt ſie ſich unter Hinweis auf ihre Note vom 16. Juni auf dieſe allgemeinen Bemerkungen, ohne auf weitere Einzelheiten einzugehen. Nach dieſer in Aufrichtigkeit dargelegten vorbereitenden Ausführungen, die zur Vermei⸗ dung jedes Mißverſtändniſſes beſtimmt ſind, ladet die franzöſiſche Regierung in Ueberein⸗ ſtimmung mit ihren Alliierten die deutſche Re⸗ gierung ein, auf dieſer Grundlage in eine Ver⸗ handlung einzutreten mit dem Willen, zu einem Vertrage zu gelangen, deſſen Abſchluß Frankreich zu ſeinem Teil lebhaft wünſcht. Preſſeſtimmen. Berlin, 27. Aug. Die Blätter befaſſen ſich in langen Kommentaren mit der franzöſiſchen Aut⸗ wortnote. Bei der ſtark rechts gerichteten Preſſe findet die Note eine ungünſtige Kritik. Die„Germania“ ſtellt feſt, daß die Ton⸗ art der Note freundlich ſei. Es laſſe ſich eine gewiſſe Ueberredungskunſt feſtſtellen. Crund⸗ ſätzliche Entſcheidungen ſtänden noch aus. Die Verhandlungsgrundlage zur Sicherheitskonferenz wäre noch zu klären. Man habe den Eiüdruck, daß es höchſte Zeit wäre, den Notenwechel zu beenden, wenn man nicht anſcheinend vorbei— ſchreiten wollte. Dem Leſer der Note dränge ſich oe das Zitat auf: Man ſpricht vergebens viel, um zu verſagen, der andere hört vor allem nur das Nein. Trotzdem ſei die Note geeignet, münd— liche Verhandlungen zu ermöglichen. Gewiſſe dunkle Stellen bewieſen den deutſchen Willen für die Unmöglichkeit, den ſchriftlichen Verkehr fort— zuſetzen. Feſtzuſtellen ſei noch, daß in manchen Punkten eine mildere Stiliſterung die Note vom lf Auguſt von der Juninote Biands»yſtechen aſſe. f Das„Berliner Tageblatt“ kommt bei Prüfung der Note zu dem Ergebnis, daß deren ſachliche Ausführungen die ſtrittigen Punkte einer Löſung noch nicht viel näher geführt hätten. Das wirklich Poſitive ſcheine die am Schlum ausge⸗ ſprochene Einladung zu mündlichen Verhandlun⸗ gen. Vielleicht werde auch jetzt die Fühlung von Menſch zu Menſch die Frage des Sicherheitspak⸗ tes ſchneller löſen, als es ein Notenwechſel ge⸗ tan habe, der nun ſteben Monate gedauert habe. Eine Klärung der Frage des Eiſtritts Deutſch⸗ lands in den Völkerbund wäre die wichtigſte Aufgabe der kommenden Erörterungen. Die„Voſſiſche Zeitung“ gibt nur einen kunzen Kommentar. Nach ihrer Anſicht wäre es tatſächlich ſchwierig, auf die Note ſo zu antwor⸗ en, daß man in der Sache weiter komme. Sie ſei ein einziges Erzeugnis Briands, dieſes ge⸗ wandten Sachwalters, über den die franzöſiſche Republik verfüge. Sie behalte alle Rechte vor, laſſe aber auch alle Möglichkeiten des Entgegen⸗ kommens offen. Wer ſie ablehne, ſetze ſich ins Unrecht, wer ſie annehme, müſſe ſich darauf ge bie Auskeang eſlebender Mute! ziehen zu wollen, nur ihre vorſtehenden Be- und An⸗ Ausdruck kam. 5 Briand gebe der ſchriftliqfer Diskuſſion einen Abſchluß, dem die Advokaten der ganzen Welt applaudieren könnten. 3 Der„Vorwärts“ beſchränkt ſich in ſeinem Kommenkar auf ein paar Sätze. Er ſchreibt: Der ſchlichte Inhalt der Note zeige Fortſchritte und Verbeſſerungen gegenüber der früheren Note. Die Verhandlungen über den Sicherheitspakt näher⸗ ten ſich jetzt dem Stadium, das in den Verhand⸗ lungen über den Dawesplan erreicht worden ſeiß als die deutſche Regierung ſich entſchloſſen habe, zur Londoner Konferenz zu gehen. Die Daxle⸗ gungen der Briandnote hätten die deutſche Re⸗ gierung bewogen, den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſeſter ins Auge zu faſſen. Dies, entſpreche dem Willen der großen Mehrheit des ganzen Volkes. Für die Sozialdemokratie ſei die Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchz land der entſcheidende Punkt der europäiſch 11 Politik. Die Sozialdemokratie verlange, daß die deutſche Regierung in der Frage des Eintritts in den Völkerbund Aktivität entwickle. N verſchieden ſei. Die deutſche Antwort unterwegs. Berlin, 26. Auguſt. Wie wir erfahren, iſt die Antwort der deutſchen Regie⸗ rung auf die obige franzöſiſche Note bereits nach Paris unterwegs. Geſtern nachmittag fand ein Kabinetts rat unter dem Vorſitz des Reichskanzlers ſtatt, in dem die Abſendung dieſer Antwort beſchloſſen wurde. Die abge⸗ gangene Antwort hat nicht den Charakter einer förmlichen Note, das heißt, ſie geht nicht auf die Einzelheiten der franzöſiſchen Note ein, ſondern beſchränkt ſich darauf, der franzöſiſchen Regierung mitzuteilen, daß auch die deutſche Regierung ihrerſeits jetzt das Stadium des ſchriftlichen Notenwechſels als beendet anſieht. Weiter erklärt die deutſche Regierung in ihrer Antwort daß ſie die Einladung der Alliierten zu einer Konferenz der juriſtiſchen Sachver—⸗ ſtändigen annimmt. ü Der Marokko⸗Krieg. Paris, 26. Aug. Der offiziöſe Hapasbericht meldet ein Wiederaufleben der feindlichen Tätig⸗ keit an der Front von Tſul. Der Feind ſei bis zu den franzöſiſchen Vorpoſten vorgeſtoßen, wo er mit Handgranaten und Bajonetten zurückgewor⸗ ſen wurde. 10 Kilometer weiter öſtlich ſei eine andere franzöſiſche Stellung in der vergangenen Nacht von den Dſcheballahs angegriffen wor⸗ den. Nach einem lebhaften Gefecht ſei der An⸗ greifer zurückgeſchlagen worden. 5 London, 2 Aug.„Daily Expreß“ berichtet aus Tanger, vaß der Angriff der Rifkabyken auf die ſpaniſche Alhucemas-Bucht ernſt geweſen ſei und daß die ſpaniſchen Verluſte zahreicher waren als amtlich mitgeteilt wurde. Dieſer An⸗ griff habe die Folge gehabt, daß die Spanier ihre. Ladung in Sid Idris auf dem marokkani⸗ ſchen Feſtlande verſchoben hätten. Eine große Anzahl von ſpaniſchen Truppen und Kriegsſchif⸗ ſen ſtehe in Ceuta für den geplanten Angriff be— reit. Abd el Krim habe ſeinen Hauptgeneral Khariro mit der Organiſation der Verteidigung der Küſte beauftragt. Paris, 26. Aug. Der„Paris Soir“ ſchreibt heute, daß der marokkaniſche Krieg mehr und. mehr den Umfang eines wirklichen Krieges an— nehme, d. h. immer heftiger werde: Offenſive, dann wieder Ruh und dann Stellungskrieg. Das Blatt ſchreibt, man müſſe ſich auf eine harte Winterkampagne gefaßt machen. 5 Die Lage in Syrien.. London, 26. Aug.„Daily Mail“ meldet aus Damaskus, die Lage in Syrien ſei ſehr ernſt und zwar aus folgendem Grunde: Der Druſenauf⸗ ſtand könne den allgemeinen, Aufſtand in Da⸗ maskus, Hone und Aleppo ermutigen, die ernſt⸗ lich berührt würden. Eine ſchlechte Ernte habe große Unzufriedenheit erzeugt. 70 Paris, 27. Aug. Nach einer Meldung aus Beyruth laufen dort Gerüchte um, wonach es den Druſen gelungen iſt, bei einem neuen An⸗ griff auf Damaskus in die Vorſtadt einzudringen. Die Schuldenverhandlungen. Ein engliſcher Vorſchlag. London, 27. Aug. Unter dem Vorſitz Cham⸗ berlains trat geſtern nachmittag ein Kabinetts⸗ rat zuſammen, in dem Churchill das bisherige Ergebnis der Schuldenverhandlungen mit Cail⸗ laux mitteilte. Die Regierung ermächtigte Chur⸗ chill, zur Regelung der franzöſiſchen Schulden einen endgültigen Vorſchlag auf der Grundlage von 62 Jahreszahlungen in Höhe ei ies Geſamt⸗ betrages von 12,2 Millionen Pfund Sterling zuf machen.— Dadurch iſt in den Schuldenverhand⸗ lungen eine neue Wendung eingetreten. Cail⸗ e baut 1 5 nach Paris zurück⸗ e und den engliſchen Vorſchlag dem Pari⸗ ſer Kabinett zu ie feht den 0 Wie verlautet, ſind bei den dreitägigen Erör⸗ terungen viele Fragen behandelt worden, die ſich auf das Gebiet der allgemeinen Politik, das fran⸗ zöſtſche Zahlungsvermögen, auf die Beſteuern der beiden Länder uſw. erſtrecken. Zu bemerken iſt, daß bei den Beſprechungen ein gewiſſes Miß trauen bei den Parteien gegenüber den wirt⸗ ſchaftlichen Leiſtungen Deutſchlands unter dem Dawesplan und damit gegen dieſen ſelbſt zum VVV 85 en Karlsruhe, 26. Auguſt. Zu dem Rücktritt Fr. Wirths aus der Reichstagsfraktion des Zentrums ſchreibt der Vorſitzende der badi⸗ zſchen Zentrumsfraktition, Dr. Schofer, in dem Hauptorgan des badiſchen Zentrums, dem „Badiſchen Beobachter“ u. a. folgendes: Ich ſtehe nicht an, den gemeldeten Schritt des ſo verdienten Parteifreundes aufrichtig zu be⸗ dauern, auch wenn etwa ſchwerwiegende Gründe aus den letzten Vorgängen im Reichs⸗ tag dafür geltend gemacht werden könnten. Das badiſche Zentrum hat in ſeiner Preſſe ſei⸗ nerzeit das Vorgehen des Zentrumsabg. von Papen im preußiſchen Landtag der dortigen Zentrumsfraktion gegenüber verurteilt. Aehn⸗ liche Erwägungen wie dort führen hier zu dem Wunſch, der Schritt, der doch wohl beſſer un⸗ terblieben wäre, möge ebenfalls wie dort ſo⸗ bald als möglich die Korrektur erfahren, die ſicher das ganze badiſche Zentrum wünſche. Es iſt für mich ſchmerzlich, zugeben zu müſſen, daß d' Parteileitung in Baden vor eine vollendete Tatſache geſtellt wurde. Auch ſo bleibt es ihre Aufgabe, alles in die Wege zu leiten, um den Pfad der Verſtändigung anzubahnen. Die Ta⸗ gung in Offenburg wird der Ort ſein, wo die Frage beſprochen und geklärt werden muß. Die„Neue Pfälz. Landeszta.“, das pfäl⸗ ziſche Zentrumsorgan, ſchreibt: Wenn ein der⸗ art bedeutſamer Politiker und ein Mann, der mit dem Zentrum ſo verwurzelt iſt und innig verbunden iſt, wie Dr. Wirth, zwiſchen ſich u. der Reichstagsfraktion des Zentrums einen Schnitt gezogen hat und wenn dabei Dr. Wirth glaubt, daß er, in der Partei als ſol⸗ cher bleibend, els Vertreter vieler Anhänger des Zentrums auf dem Lande die politiſche Ueberzeugung dieſer gegenüber der irrenden Reichstagsfraktion wahren u. vertreten müſſe, ſo kann man wohl mit autem Grund an die Reichstags fraktion des Zentrums die Auffor— derung richten, ſich dieſen Fall doch näher zu beſehen und auch ein klein wenig Gewiſſens— forſchung über vergangenes Tun und Laſſen abzuhalten. Die Leitung der Reichstagsfrak⸗ tion des Zentrums muß ſich klar darüber ſein, daß manche Zentrumswähler in der Mißbilli⸗ gung der Einſtellung der Reichstagsfraktion. mit Dr. Wirth übereinſtimmen, wenn ſie auch die gewagten Folgerungen eines Dr. Wirth nicht mitzuziehen vermögen. Herr Fehrenbach möge dieſe Dinge ja nicht auf die leichte Schulter nehmen! Wenn wir auch zu Dr. Wirth und ſeinen engeren Freunden das Vertrauen haben, da ß ſie nichts jun wollen, was dem Zentrum wirklich ſcha⸗ det, wenn wir auch nicht verkennen, daß Dr. Wirth nur wenig äußere Machtmittel zu ſei⸗ nem Kampfe gegen die Reichstagsfraktion zur Verfügung ſtehen und wenn wir auch wiſſen, daß in der Verteidigung der Reichstagsfrak⸗ tion der ganze bisherige Organiſations⸗ und Preſſeapparat der Partei der offiziellen Par⸗ teileitung zur Verfügung ſteht, ſo ſind doch die ungeheuren Gefahren nicht zu überſehen, die int Falle Wirth ſicherlich verborgen liegen. Solche Auswanderungen auf den heiligen Berg“ kann ſich das Zentrum nicht noch mehr leiſten wie bisher. Bei der erſten derartigen Auswanderung, nämlich bei der damaligen Abwanderung Dr. Heims aus der Reichs⸗ tagsfraktion des Zentrums, hat man anſchei⸗ nend die Dinge auch viel zu viel gehen laſſen und ſie vielleicht nicht ernſt und entſchieden genug behandelt. Wenn auch der jetzige Wall nicht ganz mit dem Falle Heim zu vergleichen iſt, ſo iſt doch die Mahnung am Platze, hier mit größerer Vorſicht und entſchiedenerer Um⸗ ſicht vorzugehen, wie dies im Falle Heim ſei⸗ nerzeit zum Schaden der Zentrumsſache ge— ſchehen iſt. tereſſe daran, Dr. Wirth recht bald wieder in den Reihen der Reichstagsfraktion des Zen⸗ Der Austritt Dr. Wirths. trums wirken zu gehen. Dr. Wirth gehört zu uns und muß bei uns bleiben. Mit Genug⸗ tuung ſtellen wir feſt, daß maßgebende Par⸗ teiführer(Marx, Schoſer, Köhler uſw.) ſich bereits um eine Verſtändigung bemüht haben. Wenn dieſe Bemühungen bisher keinen Erfolg hatten, ſo mu! doch unermüdlich danach ge⸗ trachtet werden, zwiſchen Wirth und ſeinen bisherigen Fraktionsgenoſſen eine Brücke zu ſchlagen. Partei und Vaterland ſind ſtark da⸗ ran intereſſiert. In ihren letzten Ausführungen über den Fall Wirth ſchreibt die„Germania“ u. a.: Wirth, ein Mann von ausgeprägtem Ver⸗ antwortungsgefühl, hat ohne Zweifel ge⸗ glaubt, die Fraktionspolitik der letzten Mo⸗ nate durch Stillſchweigen nicht mehr ſanktio⸗ nieren zu können. Sein Austritt aus der Frak⸗ tion könnte leicht den alten Streit um den Charakter und das Weſen der Zentrumspartei wieder entfachen. Die Fraktion iſt der Mei⸗ nung, daß ſie ſich von der im Zentrumspro⸗ gramm vorgezeichneten Linie nicht entfernt hat und ſie weiſt darauf hin, daß die Frak⸗ tion in allen weſentlichen Geſetzen der letzten Zeit einſtimmig abgeſtimmt hat und daß nur bei dem bekannten geſchäftsordnungsmäßigen Vorgehen bei den Schlußverhandlungen zur Zollfrage einige Abſplitterungen erfolgt ſind. Die Fraktion iſt und damit beſindet ſie ſich zweifellos in Uebereinſtimmung mit der Mehr⸗ heit der Wählerſchaft, der Meinung, daß ſie gute Zentrumspolitik im Sinne unſerer Tra⸗ dition gemacht hat. Wirth dagegen glaubt, daß ſoziale und demokratiſche Programm- punkte verletzt worden ſind. Das iſt die Streit⸗ frage, deren Schlichtung umſo ſchwieriger iſt, als ſeit Wochen jede verſöhnliche Fühlung⸗ nahme zwiſchen Wirth und führenden Kreiſen der Partei fehlt. Wirth iſt ohne Benehmen auch mit ſeinen engeren Freunden vorgegan⸗ gen. Er weilte bis vor kurzem in Marienbad, von wo er vor einigen Tagen abgereiſt iſt. An⸗ fang nächſten Monats begibt er ſich nach Am e⸗ rika zur Teilnahme an der interparlamenta⸗ riſchen Union. Er beabſichtigt, ſeine Haltung demnüchſt in einer Broſchüre eingehend zu be⸗ gründen. Aus der Tatſache, daß Wirth ſelb⸗ ſtändig und ohne vorhergehende Fühlung⸗ nahme mit ſeinen Freunden ſich zu dieſem Schritt entſchloſſen hat, dürfte hervorgehen, daß die Meldung einiger Blütter, das Bei⸗ ſpiel Wirths würde Nachahmung finden, un⸗ zutreffend iſt. Es wird kein weiterer Austritt aus der Fraktion erfolgen, und Wirths ganzes Verhalten zeigt, daß es nicht in ſeiner Abſicht liegt, ſeine Freunde zur Nachahmung ſeines Vorgehens zu veranlaſſen. Ueberhaupt iſt zu beachten, daß Wirth nicht aus der Partei, ſon⸗ dern lediglich aus der Zentrumsfraktion aus⸗ getreten iſt. Er bleibt nach wie vor Zentrums⸗ mann. Wirth iſt einer der Bahnbrecher jener Politik geweſen, die Deutſchland aus einem unentwirrbar erſcheinenden Geſtürvp den Weg ins Freie öffnete. Er war in ſchweren Zeiten der Partei ein wirklicher Führer und viele Tauſende haben aus ſeinen Worten und Ta⸗ ten neue Kraft geſchöpft, und in dem Augen⸗ blick, wo Partei und Fraktion ihren Mann am nötigſten brauchen, wo die Suggeſtipkraft ſeines Namens ein bedeutendes Aktivum der Partei ſein könnte, verfällt er mit ſeinen Freunden, entſtehen ſchwerwiegende Mißver⸗ ſtändniſſe über den Weg zum Ziel, das doch allen gemeinſam iſt, und doch wird die aus⸗ gleichende Kraft des Zentrumsprogramms auch in dieſem ſchweren Konflikte ihre alte Wrkung neu erweiſen müſſen. Nichts wäre verkehrter(und niemand denkt auch wohl da⸗ fran) nun einen lautloſen Ketzerkrieg gegen Schließlich haben wir aber alle ein In⸗ Dr. Wirth zu eröffnen. Zwiſchen Wirth und den breiteſten Kreiſen der Partei beſtehen nach wie vor noch ſo viele ſeeliſche und politiſche f eſe 1 wird und wenn 1 gnei 6 ai den Zehenſpitzen der Erwartung nach den Riſ⸗ ſen im Zentrumsturm ſchauen und diesmal auf den endgültigen Einſturz ſehnſuchts voll warten, irren ſie ſich in der Annahme, daß es Wirths Beſtrelen war, die Grundlage der Partei zu zerſtören. Das dürfte eine völlige Verkennung der Abſichten Wirths ſein. Er glaubt, daß das Parteiſchiff mit falſchem Kurs ſteuert und meint, deshalb ein Warnungs⸗ ſignal abgeben zu müſſen. Bemühen wir uns alſo, dieſes Signal zu beachten und ohne Vor⸗ eingenommenheit und Nervoſität es auf ſeine Berechtigung zu prüfen. Noch ſind wir zu einer ſachlichee Unterſuchung nicht ſtark genug und wir brauchen nicht zu fürchten, daß dadurch eine Verſchärfung der Gegenſätze hervorgeru⸗ fen wird. In dieſem Falle erſcheint uns, daß ſich manches als leicht zu beſeitigendes Miß⸗ verſtändnis herausſtellen wird, was jetzt auf den erſten Blick wie ein unüberbrückbarer Ge⸗ genſatz ausſieht. Die Schlange am Buſen. Die„beſtimmten Verſicherungen“ der vbeutſch⸗ nationalen Parteiführer. i Dos deutſchvölkiſche„Deutſche Tageblatt“ hal dieſer Tage die vertrauliche Entſchließung eines deutſchnationalen Landesverbandes veröffentlicht, die ſich mit der Stellung der deutſchnationalen Volkspartei zum Sicherheitspakt beſchäftigte. Es heißt in ihr u. a.: 5 ö —„Der Vorſtand iſt gewillt, den beſtimmken Verſicherungen des Herrn Parteiführers Dr. Winckler, des Herrn Innenminiſters Schiele und des Herrn Fraktionsvotſitzenden Graf Weſtarp in der letzten Parteivorſtandsſitzung vom 37 Juni 1925 zu vertrauen, wonach ein Sicherheits⸗ pakt, in dem auf deutſches Land und deutſches Volt freiwillig Verzicht geleiſtet wird, mit den Stimmen deutſchnationaler Miniſter und Abge⸗ ordneter nicht zum Abſchluß kommt. Der Vor⸗ ſtand ſieht deshalb in den Erklärungen(8 Hrn. Frakionsvorſitzenden Graf Weſtarp im Reichs⸗ tage, wonach bei der deutſchnationalen Fraktion der ernſtliche Wille zur Mitarbeit am Zuſtan. kommen des Sicherheitspaktes vorhanden iſt, wenn dieſer ganz weſentliche Erleichterungen des Verſailler Diktats und ſandere Verträge brächte, nur taktiſche Wendungen, um zurzeit den Bruch der Koalition zu vermeiden. Fraglos beſteht bei dem Urheber des Ange⸗ bots, Herrn Außenminiſter Streſemann, der ſeſte Wille, deutſches Volk und Land gegen ein Phan⸗ tom von Sicherheitspakt zu verkaufen. Bei Fort⸗ führung der Verhandlungen auf bisheriger ſrundlage mit den Deutſchnationalen, und Be⸗ reitwilligkeit der Entente, einen ſolchen Pakt ab⸗ zuſchließen, kann man ſich kaum vorſtellen, wie die Deutſchngtionalen zum Schluß das Zuſtandce⸗ kommen ſollten verhindern können, wenn es ſich dann nur noch um die eine oder andere Bedin⸗ gung, und nicht nur um die grundſätzliche Frage der Preisgabe deutſchen Landes und deutſchen Volkes, handelt. Es iſt auch nicht ſchwer, vorauszuſagen, daß mit ſolcher Entwicklung der Keim des Zwie⸗ ſpalls in die Fraktlon und Partei gelegt wäre, denn ſicherlich wird es deutſchnationaſe Abge⸗ ordneie und Vertreter geben, die im Hinblick auf die in dſusſicht geſtellten Milderungen des Ver⸗ ſailler Vertrages, und andererſeits angedrohte Perſchärfungen, von zwei Uebeln das kleinere n und den Verzicht auf Elſaß⸗Lothringen wenn auch ſchweren Herzens, mitmachen.“ ** Die Veröffentlichund der„beſtimmten Ver⸗ ſicherungen“ der deutſchnationalen Parteiführer im„Deutſchen Tageblatt“ iſt vermutlich lediglich zu dem Zwecke erfolgt, um dieſe Herren an ihre „völkiſche Pflicht“ zu erinnern. Dieſe innerpar⸗ teiliche Augelegenheit intereſſiert uns weniger als die Tragweite dieſer Veröffentlichung für die deutſche Außenpolitik. Der perſönlichen ſak⸗ tiſchen Geſchicklichkeit des Reichskanzlers iſt es bisher gelungen, einen ſtärkeren Bruch in der Außenfront unſerer Regiereung hinkanzuhalfen. Wir ſind geſpaunt, wie er jetzt mit den„be⸗ ſtinumten Verſicherungen“ der Herren Schiele, zur Schau getragene Loyalität nach obigem Be⸗ 8 .— — Der Reichspräſident auf der Pirſch. Die⸗ ſer Tage weilte der Reichspräſident von Hinden⸗ burg in Fall an der Iſar zum Jagdaufenthalt. Während der vier Tage ſeines Hierſeins ging [der Reichspräſident täglich frühmorgens 5 Uhr auf die Pirſch. An einem Tage blieb er 11 einhalb Stunden in den Bergen. Der Reichs. präſident erlegte zwei ſtarke Gemsböcke. Im bayeriſchen Staatsforſtamt Fall hat der Reichs⸗ präſident Wohnung genommen.— Wie der„Völ⸗ liſche Beobachter“ erfahren haben will, wird Reichspräſident von Hindenburg am nächſten Freitag als Gaſt bei General Ludendorff weilen. — Der preuiſche Landtag nach den Ferien. Die parlamentariſchen Arbeiten im preußiſchen Landtag nehmen nach der Sommerpauſe am kom⸗ menden Montag wieder ihren Anfang mit einer Sitzung des Hauptausſchuſſes, der nachmittags 2 Uhr zuſammentritt und laufend den Etat erledi⸗ gen will. Der Ausſchuß wird ſich zunächſt mit dem Etat des Kultusminiſters beſchäftigen. — Ein Zwiſchenfall auf dem Sozialiſtenton⸗ greß. Nach einer Havasmeldung iſt es in der Kommiſſion des internationalen Sozialiſtenkon⸗ Bwſſch die ſich mit dem Streik heſchäftigte, zu [Zwiſchenfällen gekommen, angeblich weil die deutſchen Vertreter die Einſetzung einer Unter⸗ kommiſſion vorſchlugen, die Engländer dies je⸗ doch abgelehnt hätten. Als ſchließlich der deut⸗ ſche Vorſchlag mit 14 gegen 4 Stimmen(drei Engländer und ein Amerikaner) angenommen worden ſei, hätten die Engländer erklärt, daß ſie nicht länger an den Kommiſſionsſitzungen teilneh⸗ men würden und die Sitzung verlaſſen. 5 — Muſſolinis fünftes Portefeuifle. Der geſi⸗ rige italieniſche Miniſterrat beſchloß, die Bil⸗ dung eines beſonderen Miniſteriums für Luftwe⸗ ſen. Das neue Miniſterium iſt bis zur endgül⸗ tigen Beſetzung proviſoriſch von Muſſolini über⸗ nommen worden, der damit das fünfte Pocte⸗ feuille erhielt. — Beſſerung der ruſſiſchen Wirtſchaft. Der Oberſte Volkswirtſchaftsrat beſchloß, auf die Ini⸗ tiative Trotzkis infolge der guten Ernte und der Beſſerung der Lage der Staatsinduſtrie im neuen Wirtſchaſtsſahre 500 bisher ſtillſtehende Fabriken in Betrieb zu ſetzen, eine viertel Mil⸗ lion neue Arbeiter einzuſtellen ſowie die Löhne 15 Prozent zu erhöhen. Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei erklärt ſich mit der beſ⸗ ſeren Entlohnung der Fachleute einverſtanden, die das Sowjetſyſtem anerkennen. Für dieſe Fachleute wird ein beſonderer Gehaltstarif aus⸗ gearbeitet. 1 — 1 Lohkales. Burchardfeier. 5 i Die Wormſer befinden ſich mitten in der Burchardfeier und wohl ſelten iſt eine Feier ſo, würdig und ſo herporragend ſchön eingeleitet worden. Wer am Sonntag bei der feierlichen Aufziehung der alten Baſilikafahne zugegen war, und hat dieſe Stunde miterlebt, der hat, davon bin ich überzeugt, aus innerſtem Herzen in den Ambroſianiſchen Lobgeſang eingeſtimmt. Man fühlte es, hier iſt mehr als Menſchenwerk—„vor Dir neigt die Erde ſich und bewundert Deine Werke—“ Und ſo glaube ich wohl im Sinne aller zu ſprechen, wenn ich herzliche Dankesworte aos⸗ ſpreche in erſter Linie gegen Gottes Güte, die uns dieſe Tage erlehen ließ und dann aber auch all denen, welchen Gott die Gnade gab, dieſe Feier vorzubereiten. Möge Gott der Herr, für deſſen Ehre ſie gearbeitet haben, ihnen reichſten . Burchardfeier. Die erſte Dompre⸗ ſchar verſammelt. Von der Tiefe des Weſtchors über eine erſtaunl Hörer i acken und bis zum Schluß ſeiner über Winckler und Weſtarp fertig werden wird, deren 5 Stunde dauernden Ausführungen in Bann zu halten. Die Rofwendigkeit des Gottesglau⸗ der Hann ole futen Detektivroman von Hanns F. Froſch. Coppright 1922 by Robert Lutz. Stuttgart, Hölderlinſtraße 32a. (44. Fortſetzung.) Das ratternde Fahrzeug konnte mehr und mehr ſeine Geſchwindigkeit erhöhen. In faſt gerader Richtung lief die Straße zwiſchen ebe⸗ ner(Weide hin. Cordes ſaß neben dem Ritt⸗ meiſter, jeden Muskel geſpannt, alle Sinne auf Gelände, Wagen und Führer gerichtet. 5„Eine Frage noch,“ überſchrie der den Lärm der Maſchine.„Sie wiſſen natürlich alle? von meiner Schweſter?“ 5 Trotz ſeiner alten Handverwundung mei⸗ ſterte er, unter größter Aufmerkſamkeit auf Höcker und Löcher des Weges, das Auto voll⸗ kommen. „Einen Teil allerdings!“ erhielt er als ſachliche Antwort. „Hat ſie wenigſtens eingeſtanden, daß ſie es war, die den Schuß abgab?“ fragte der andere wieder. Gut, daß er auch noch davon anfing! „Nein, ſie behauptete, ſie wäre garnicht zugegen geweſen. Schon bei einer Art Gene⸗ rglpror- die kurz vor dem Morde ſtattſand, Hätte ſie erſagt, und darauf ſeien Sie allein hingegangen.“ „Und das glaubten Sie natürlich?“ „Wir hatten keinen Grund, daran zu zwei⸗ feln. Sie meldete ſich unter der Angabe dieſes Berichtes bei einem de itſchen Offizier und ſagte aus——“ „Was ſagte ſie aus?“ „Mein Vater fiel durch meines Bruders Ein wildes Auflachen Steuer. a „Das ſagte ſie aus? Der dreiſteſte Lügner ſind Sie! Sätze behält meine Chriſta, das weiß ich beſſer als Sie— Sätze behält ſie!“ Ueber den Kühler hinweg brüllte er es in die Weite, das Gellen des ratternden Motors überheulte er. Aber ſeine Rechte, als gehöre ſie dieſem ins Raſen kommenden Körper gar nicht zu, wanderte ruhig und ohne Stockung von Steuerung zu Bremſe, von Bremſe zu Schaltvorrichtungen und wieder zurück. „Noch fünf Minuten Höchſtgeſchwindig⸗ keit!“ hörte der Kriminaliſt ihn rufen. Doch da mußte der Wagen ſtoppen. Durch Tümpelflächen und gelbbraunen Lehmboden führte die Straße. N Nach rechts hin bog ihnen Sartorius aus. Ueber Gras und Wieſen hinweg—— Da—— was wurde? Mit jähem Ruck hatte er den Wagen herumgeworfen, ſchaltete höhere Geſchwindigkeit ein. Keinen Blick ließ Cordes von ſeinem unheimlichen Geſichte—— Für einen Augenblick ſchien es, als nehme der die Richtung gerade auf den Abgrund der Mul⸗ cuvul⸗Schlucht zu——„Feſt an den Wagen krallen, ich biege ſcharf zur Seite!“ brüllte er ——„Gott befohlen, Cordes!“ Und mit den gelenkigen Gliedern des geſchulten Reiterleibes flog die ſchlanke Geſtalt empor. Den Tod brachten ihm ſeine Sporen. Im gleichen Augenblick, in dem Cordes katzengleich hart am Rande der Schlucht lan, dete, ſich mit beiden Händen ins Erdreich wüh⸗ lend, um nicht weiter geſchleudert zu werden von der Kraft der Bewegung, riß der ſtürzende Wagen ſeinen Steuermann mit in die Tiefe. Auf dem Rückwege traf Cordes kurz vor Bauernfuhrwerk. Da⸗ eee eee, er eee en — „Melden Sie Ihrem Major,“ ſagte Cor⸗ des zu dem,„infolge Verſagens der Steue⸗ rung iſt der Rittmeiſter Sartorius kurz vor ſeinem Beſtimmüngsorte mit dem Kraftwagen abgeſtürzt. Ausführlichen Bericht über den Un⸗ fall reiche ich in Bukareſt perſönlich ein.“ Auf ein herausgeriſſenes Taſchenbuchblatt der Unglücksſtelle, damit von der Waldkom⸗ mandantur das Nötige verlaßt würde. Keine Miene des Mannes verriet deſſen Gedanken. ein Ochſengeſpann hielt vor dem Odo⸗ beſtier Gaſthof gegen Mitternacht. Doch blieb heute das balkanmäßig bunte Bett unberührt. Er ſaß auf und ſchrieb. Es mußte— unter Weglaſſung alles Ent⸗ behrlichen— die Kiewer Heeresgruppe ein⸗ gehende Darſtellung von der Perſönlichkeit des Mörders, ſeinen Beweggründen und ſeinem ſchließlichen Ende erhalten. Unter Weglaſſung alles Ueberflüſſigen: Nicht Erwähnung getan wurde neben aderem eines Verſuches des Tä⸗ ters, ſeine Schweſter als ausführendes Werk⸗ zeug zu gebrauchen. f Vorweg ſollte eine kurze Drahtung das ſtädt— Klärung durch erfolgtes Geſtändnis. Täter tödlich verunglückt. Erbeten nach Buka⸗ reſt Erlaubnis zu nunmehrigem Urlaubsan⸗ tritt nach Berlin.— Cordes.“. So—— Und nun? ſtern geweſen? 7 e Allſo erſt einen Brief für Doktor Stürmer zwecks Weiterübermittlung an Chriſta Thuns. Wenige Sätze nur daraus: „. Wovon nicht nur Ihr Ade dem Taslaulwalde ſein er vorhin forte Kraftwagen⸗ Worte des Rittmei Meſentlichſte melden:„Betrifft Fall Herm⸗ en ebenſo das. 9113 zeichnete er dem Fahrer eine flüchtige Skizze 15 Wer waren gleich alle die Bittſteller ge⸗ Todesart des Generaloberarztes nichts ande⸗ res iſt als Nachwirkung ſeiner überlegenen Beeinfluſſung. Und daher: Sie trifft keine Schuld. Sprechen Sie ſich ſelber frei davon, wie es jedes Gericht ebenſo tun müßte. Vor niemand, auch nicht künftig vor Kinderaugen, brauchen Sie ſich ſündig zu fühlen.“ 7 Die quglmende Oellampe war ſchon ge⸗ löſcht, rötliches Frühlicht erhellte dämmernd den kahlen Raum, da griff Cordes ein letztes Mal zur Feder. Dem er manche frohe Minute verdankte, der ſote gewiß nicht vergeſſen wer⸗ den. Der kleine Haslau brauchte nun auch nicht mehr zu befürchten, wegen ſeiner verliebten Himmelfahrtsreiſe zur Rechenſchaft gezogen zu werden. Wie vielen geholfen war! Und zum Schluß an Frau Käte ein paar Zeilen? 1 Immer noch ſteckte in der Rocktaſche die⸗ ſes quälende Telegramm aus der Heimat— wenn er ſich in dem Punkte verrechnet hatte. Man ſchien aufzuwachen in Odobeſti. Wagengepotter vereinzelt. Hallende Schritte eiſenbeſchlagener Stiefel durch den Morgen. Plötzlich Rufen einer Baßſtimme unten. „Wohnt der Herr von der Heeresmarken⸗ denterei hier?“ Cordes ſteckte den Kopf aus dem Fenſter. „Wie hießen Sie doch gleich?“ „Cordes!“ a „Dann hab ich etwas für Sie...“ Noch im Hoftor las er, was der andere ihm hergebracht hatte. 1 „Nikolajewer Fernſprechſtelle an Cordes, Cönſtanza.— Fragliches Teleg f ben Natibol.“ N e . ! 0 Lohn ſpenden.— P. Bü. digt des Kölner Paters Dionyſius Ort⸗ [ſiefer O. F. M. hatte eine gewaltige Zuhörer⸗ an bis zu den Hauptportalen ſtand die Menge in! den Seitenſchiffen dicht gedrängt wie eine Mauer, ſodaß eine eee Schwiüle herrſchte. Der che Sprachtechnik und Aus⸗ druckskraft verfügende Redner verſtand es, die dlieser bei allen unseren Hunden 50 beliebten Veranstaltung eröffnen wir das diesjährige Herbst-. Geschäft. Dur monatelange, 5 0 ist es uns gelunꝭen, große Waren- Posten 2¹ allerbilligsten Freisen nerein zubekommen. rs Z gteigender Preise bieten wir unserer Hundschaſt während der Serien- Tage due Varen zu noch enorm WRONK EHu 5 ——— 2 r 3 N 2 5 8 — 3 9 8 Aluminium 1 Kasserole 9 5 16 oder 18 em„ e„ 1 Essenträger 65 9 5 e 1 Brotkorb 1 0 5 ill, 1 Wasserkessel 4 Michtöpfe 10. 12. 14 und 16 em, Zus. 1 Milchträger 2 Fleischtöpfe mit Deckel, 14 und 16 m 2 Fleischtöpfe mit Deckel, 18 und 20 em 2 Fleischtöpfe mit Deckel. 22 und 24 m Emeille-Waren 1 Salatseier 1 Löttelblech Weiß 1 Sand-Soda-Seife S 4 Stück NMilchtöpfe 10, 11, 12 und 14 m 1 Eimer 28 em. weiß 1 Kehrschaufel weiß 2 Fleischtöpfe 20 und 24 em., braunn 2 Fleischtöpfe mit Deckel, 18 und 20 m. 3 Schüsseln N tiet, weiß. 32, 34 und 36 em 1 Schüssel tiet, weiß, 38 m. 1 Schüssel wWelß, 32 oder 34 m. 1 NMilchtopf dekoriert. 14 cm. 1 Konsole mit Maß 1 Zwiebelbehälter weiß 2 1 Wanne „rund. grau oder weiß 1 Weschbecken mit Napt 34 m. 1 Suppenschüssel 22 em, weis 1 Fleischtopf 18 m. braunnn 1 Broikorb oval, Weiss 1 Nachttopf 0 3 . ꝗ 95 1 95 95 95 95 295 95 95 95 95 Haushalt- kel 1 Springform A 24 Oer 20 em 95 1 Krenzform 95 24 em 2 1 Universalsieb 95 1 Salelbelekn. 95 1 Thermelflasche 95 „rr 1 Backen ö 95 15 * 5 Katteelöftel 95 Britania 5 Etui mit 6 Katteelöftel 3²⁵ Alpaka 0 11 1 Schöpflöffel 1 Schaumlöttel 405 1 Eimer, grau. Stück 0 95 1 Fensfereimer, weis St. Ein Posten Toiletteneimer weiß, 24 m 2 kg 1 Brofkasfen 305 205 Tahamanaunamnnnmumunnnmanummanmmnnmmnndnnt Porzellen b hee er weiß 8 95 3 Speiseſeller wei 95 tiet Partie 4 Speiseteller weiß 95 flach Partie N 3 Tassen m. Unterfassen 95 1 Kaffeekanne 95 groß 51. 6 Milchtöpfe 95 dek ort. 14 1 Dejeuner 2⁰²⁵ Atlg deko.. 3.95. 6 Tassen 3 mit Untertassen, ind. blau 6 Dessertteller 95 . 6 Speiseteller 4⁰⁷ Goldrand, tief oder flach.. teten eee: Aileen 1 Kakesdose vernickelt 1 Kekeskasſen Steingut 1 Eierservice 1 Zuckerkörbchen vernickelt 1 Salatschale 1 Obstschale vernickelt 1 Likörbecher innen vergoldet vernickelt 4.95, 3.95. 2.95 . 2.95 l. 95 5353%„ 2.95 8. latte 95 1 Tortenpla 8 22 a aaddddogtdpddddpdddd add nod pppd elle Galanterie- und Luxuswuaren 1 Aschenbecher Majolika 1.95 95 1 Figu 1 Vase oder 1 Figur 155 95 2.95, 95 Deutscher Marmor 2 1 Schreibzeug 2⁰²³ . Deutscher Matgmor 1 Tischschaufel mi Besen 1⁷ 1* 1 Konfekfkörbchen 3⁰³⁵ versilbert 4 1 Aufsatz 95 versilbert 4 1 Schmuckkasten g 95 versilbert 2 Posfkarienrahmen d ededadbddededede dec ürsten⸗ u. Putzerſikel kae ee 1 Reise wichsgarnitur „„ 53 1 Roßhaarhendfeger 5 .. 1.95 15 895 1 2.95, 1.95 95 1 Kaffeeservice 95 tlg, dekor. 4.95 11 Posten Brofkölbe. 95 2.95, 1.95 streuer Garnitur in Karton Zucker-, Salz: u. Pfeffer- 0 5 Steingu 1 Satz Schüsseln s teme=, 05 4 Gemüsefonnen 05 Partie Gold(tremde Sduift) 12 Speiseteller wels Partie-. O 1 Waschbecken bunt eroß 2* 1 Waschkrug bunt, eros 27 1 Milchkanne 1¾Lur. inn.. O5 6 Bierbecher 6 Eindunsſgläser 1 Liter 6 Reformagläser/ Lr. 1 Einkochapparat 5 Stack Römer a. hoh. Fuß Glaswaren 10 Stück Kompotteller. O5 25 155 4 1* Holz une KRorbweren 1 Handtuchhalter. 108 05 1 Wäschefrockner 13 1 Löffelgarnitur.. 3995 321 1 Arbeitskorb... 2 195 1 Handkorb. 298, 195 05 1 Brofkorbd.. 95 18chrubber, 1 Hbselter 1 Waschbürste, 1 Topfreinger 19.95 Spielwaren 2.95, 1.95 1 Wunderball 1 Auſo 105 95 Aufzieharfikel st. 195. 95 1 Gesellschaffsspiel 95 1 Celluloidbaby 205.15 95 1 Gummiball 295, 1.95 95 2 Kattee- und Zucker- 3⁵ büchsen mit vern. Deckel. 1 Satz Compoſs 5 tie. 95 15 1 Waschkorb o 2ůs 195 3.95, 295, 195 1 Eisenbahn 95 anamgachamnamunmummumunmnnmmamnnmmunmanenmgfnnemngmmnmamdngganduſngünng na Decken— Halbsfore a. Etamin V5 Garnitur 3 feilig 11 m. Durchs. u. Volant St. Beſtvorlage Ilaar- garnähnl. Gewebe mit Stück Läuterstoft/ oοm br., schw. Jute-Qual. N. Linoleum-Lä ifer 67 em, best. Druck w. N. Druck-Linoleum mit kl. Fehlstell.] mtr. Biedermeier- I einen 130 em br. indant., Ntr. Gardinen Scheiben-Gardinen 80 em breit mit bunten 95 1 Streit. indanthr. Meter Etemine N ö 1 150 em breit. 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Das ewige Leben muß unſer Ziel ſein. Darin waren die oft als Dun⸗ kelmänner verſchrienen Menſchen des Mittelal⸗ ters uns überlegen. Sie hatten ihren Sinn ganz auf das 15 Leben gerichtet. Darum baute Burchard dieſen himmelragenden Dom. Die mittelalterlichen Menſchen vertieften ſich in die Natur, aher ſie ſahen hinter allem Kreatür⸗ lichen den Schöpfer. Sie hatten das ewige Le⸗ ben. Der moderne Menſch dagegen iſt der Menſch des Augenblicks, der Senſation. Sein(ho iſt das Kino, der vorüberhaſtende Film. Ohne das ewige Leben, das heißt das Leben in Gott, ſind wir arme Menſchen trotz aller Errungenſchaften in Wiſſenſchaft und Technik. Es iſt Zeit, Ein⸗ kehr zu halten, damit an uns, die wir ſchon durch den erſten Katechismusunterricht zu Sehenden und Schauenden wurden, ſich nicht das ſchickſals⸗ ſchwere Chriſtuswort erfülle:„Die Sehenden wurden blind, die Blinden ſehend.“ * Die Heidelberger Schloßbeleuchtungen im September. Die nächſte Schl beleuchtung 9 05 12. September wird von der Stadt Heidelberg zu Ehren des deutſchen Notarvereins veranſtaltet, der hier ſeine 25jährige Jubiläumstagung abhal⸗ ten wird. Die Schloßbeleuchtung am 16. Sep⸗ tember findet aus Anlaß des Heidelberger Kon⸗ greſſes der Deutſchen Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei ſtatt. * Nun iſt vorbei die Sommerzeit... So kann man jetzt bald wohl ſagen, weil aſtrono⸗ miſch gerechnet, die hochſommerliche Zeit mit dem 23. Auguſt, nachmittags 5.33 Uhr zu Ende gegangen iſt. Zwar kann man nicht ſagen, daß die diesjährigen Hundstage ſich als ſolche ganz beſonders ausgezeichnet hätten, denn die meiſt ehr warme Witterung wurde oft durch Regenfälle unterbrochen, womit merkwürdiger⸗ weiſe wenigſtens in unſerer Gegend verhält⸗ nismäßig wenig Gewitter verbunden waren, während bei dem Eintritt in die warme Jah⸗ reszeit dies faſt bei jedem Niederſchlag der Fall war. Wenn nun auch die Hochſommerzeit herum iſt, ſo iſt damit durchaus nicht geſagt, daß es nunmehr herbſtlich werden würde. Ge⸗ rade in den letzten Jahren hatten wir oft Sep⸗ temberwetter gehabt, das unverhältnismäßige Hitze brachte. Der Oktober 1921 war in ſeinem erſten Drittel noch ſo warm, wie wir es in manchen Jahren kaum im Sommer erlebten. 4 0 ucht jede igkeiten * D J. K. Auf das heutige Inſerat wird nochmals ganz befonders darauf hinge— wieſen und die werten Mitglieder anz beſon⸗ ders alle Aktiven dringend e ſucht, vollzählig und pünktlich zur Verſammlung zu erſcheinen, zumal eine wichtige Tagesordnung zur Beratung ſteht. Anfang 8½ Uhr. Hinweis. Der Geſamtauflage unſerer heutigen Ausgabe liegt eine Beilage des großen und bekannten Warenhauſes Wronker, Mana- heim bel. Die Betllage, die die Sertentage betrifft ſpricht von der vielſeitigen Leiſtungs⸗ fähigkeir dieſes Hauſes. Wit empfehlen daher unſeren geſchätzten Leſern, die Beilage genau zu ſtudieren, um daraus Vorteile für den Haushalt zu ziehen. Ein alter treuer Freund des deut⸗ ſchen Bauern⸗ und Bürgerhauſes pocht wieder an die Haustitren landauf, lasdab. Der „Lahrer Hinkende Bote“ fürs Jahr 1926 iſt im Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr(Baden) erſchtenen. Der Pies des Jahrganges 1926 beträgt 50. Die unter dem Titel„Großer Volkskalender des Lahrer Hinkenden Boten“ erſchienene erweiterte Aus⸗ gabe koſtet 1.30 A. ' Tarifbeſtimmungen über die Beförderung von Kindern. Die Reichsbahn⸗Geſellſchaft nimmt Veraulaſſung, auf die Tarifbeſtimmungen über die Beförderung von Kindern aufmerkſam zu machen. Danach werden Kinder bis zum vollen⸗ deten 4. Lebensjahre, wenn für ſie kein Sitzplatz beanſprucht wird, frei befördert. Für Kinder vom vollendeten 4. bis zum vollendeten 10. Le⸗ bensjahre, ſowie für Kinder unter 4 Jahren, für die ein Platz beanſprucht wird, iſt eine Fahrkarte auch Schnellzugszuſchlagskarte— zum hal⸗ ben Preiſe zu löſen. Der in letzter Zeit häufig feſtgeſtellte Verſtoß gegen dieſe Beſtimmungen, der teils aus Unkenntnis oft aber auch auf be⸗ trügeriſcher Abſicht beruht, zieht die Erhebutzig des erhöhten Fahrgeldes gemäß 8 16 der Eiſen⸗ bahnverkehrsordnung nach ſich. Es wird für die zurückgelegte Strecke das doppelt tarifmüßige Fahrgeld, mindeſtens 3 Mark nacherhoben. Der Reiſende, der die ſofortige Zahlung dieſes Be⸗ trages verweigert, kann ausgeſetzt werden. Beim Vorliegen betrügeriſcher Abſicht tritt außerdem noch ſtrafrechtliche Verfolgung ein. Anmeldefriſten in ö Aufwertungsſachen. Nach dem bisherigen Stand der Geſetzgebung waren am 15. Juli 1925 die verſchiedenen Fri⸗ ſten für Anmeldungen in Auſwertungsangelegen⸗ heiten abgelaufen. Da inzwiſchen die dritte Steuernotverordnung endgültig außer Kraft ge⸗ treten iſt, find dieſe Vorſchriften hinfällig gewor⸗ den. Das neue Aufwertungsgeſetz enthält ſol⸗ gende Friſtbeſtimmungen: 1. für Anträge auf Herabſetzung des Aufwer⸗ Vor —— wirkung oder auf Grund des Vor Mach. d i 6 nach.. er moderne Meuſch lebens⸗ und 15 erfüllt werden, Fur Antrage auf Aufwertung berei a egahller Hypotheten 11 Niete 55 ck Rechte bei der ſeinerzeitigen Rück W der nuar 1926. zeitigen Rückzahlung: 1. Ja⸗ ten Gläubigers einer bereits gelöſchten oder über⸗ tragenen Hypothek gegen JZerſügungen, welche der Grundſtückseigentümer ſeit dem 1. Januar 1925 in der Abſicht getroffen hat, die Eintragung des aufgewerteten Rechtes an der bisherigen Rangſtelle zu vereiteln: 31. Dezember 1925. „ 5. Für Anträge auf Aufteilung einer inzwi⸗ ſchen eingetragenen Geſamthypothek behufs Vor⸗ 9 des Aufwertungsrechtes: 1. Januar „ 6. Für Anträge des Schuldners, die Rückzah⸗ lung des Auſwertungsbetrages in Teilbeträgen zu geſtatten: 1. Januar 1927. 8 7, Für Anträge des Gläubigers auf vorzeitige ig e des Aufwertungsbetrages: 1. April 8. Für Anträge auf Herabſetzung des Aufwer⸗ 13 e e Induſtrieobligationen: 1. April 9. Für die Aufforderung durch den Schuldner von Induſtrieobligationen zur Aned ing des Altbeſitzes: 30. September 1925. 10. Für Anträge auf Herabſetzung der Auf⸗ ie aten 1e öffentlicher 5 ften als Unternehm i i Betriebe: 1. April 1926. ie wiede Die bisherige Friſt für die Anmeldung von Sparkaſſenguthaben zur Aufwertung iſt zunüchſt 1 t 100 bleibt den oberſten Landesbe⸗ en überlaſſen, ihrerſeits Lifte ſo i g beſtüinmen. e hrerſeits' ite 85 Friſt zu Bundestag des heſſiſchen Beamtenbundes. Wann, 25. Aug. Der 6. Bundestag des Heſ— ſiſchen Beamtenbundes fand unter ſehr ſtarker Beteiligung am Samstag und Sonntag ſtatt. Dem eigentlichen Bundestag ging am Samstag eine Hauptorſtandsſitzung und Tagungen del Vorſtände der Verbände voraus, die der Vor⸗ bereitungen der Verhandlungen dienten. Am Samstag abend fand eine Begrüßungsveran⸗ ſtaltung ſtatt. Am Sonntag begannen die Bera⸗ tungen kurz nach 10 Uhr. Dr. Glaß begrüßte die Gäſte und anweſenden Vertreter der Behörden. Als Vertreter der Regierung ſprach Oberfinanz⸗ rat Lippert und dann ſprachen nacheinander die Vertreter der Fraktionen der Regierungsparteien Heinſtadt(Zentrum), Reiber(Dem.) und Stork (Soz.) Daran ſchloß ſich noch eine Anzahl von Begrüßungsanſprachen der Verbände der Nach⸗ barländer. Ein Vortrag des Vertreters des Deutſchen Beamtenbundes Lanz⸗Berlin über die gegenwärtigen Beſoldungslage der deutſchen Be⸗ amtenſchaft wurde darauf entgegengenommen. Anſchaulich und treffend, knapp und klar gab der Redner ein Bild der Entwicklung der wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Entwicklung der letzten Monate, ſoweit ſie auf die Beſoldung der Beam ten von Einfluß iſt und beſchäftigte ſich dann mit Einzelfragen wie Grundgehalt, Zuſchläge, Ortslkaſſen uſw. Seine Rede klang in einem ſeu⸗ rigen Appell zur Einigkeit, zum Kampfeswillen aus, denn nur durch Geſchloſſenheit und den Willen zum Sieg kann die Beamtenſchaft aus der Lage herauskommen, in die ſie durch die Macht ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen Geg⸗ ner gedrängt worden iſt. In der Ausſprache wurden die von den einzelnen Verbänden ge⸗ ſtellten Beſoldungsauträge mit verhandelt. Nach Schluß der Anſprache wurden die ſatzungsgemä⸗ ßen Aufgaben des Vertretertages erledigt. Tä⸗ tigkeits⸗ und Kaſſenbericht wurden genehmigt und Vorſtand und Kaſſenführung entlaſtet. Der Voranſchlag 1925-26 wurde angenommen und der ſeitherige geſchäftsführende Ausſchuß mit Dr. Claß⸗Darmſladt an der Spitze einſtimmig wie⸗ den gewählt. Eine Reihe weiterer Anträge wurde angenommen, darunter einige von Wich⸗ tigkeit, die ſich mit der Angelegenheit der Dienſt⸗ wohnungen befaſſen.— Die nächſte Jahrestagung ſoll in Bad Nauheim ſtattfinden. Am Schluf wurde zu den Fragen des Beamtenrechts, der Beamtenwirtſchaft und der Beamtenweiterbil⸗ dung einzelne Reſolbtionen vorgelegt und in der Abſtimmung angenommen. 7 I Allgemeine Notizen. O Gedenmünze zu 3 und 5 Mark. prägung von Gedenkſilbermünzen zu 3 u Mark iſt jetzt vom Reichsminiſter der Finan angeordnet. Auf der Schauſeite lieſt man obe „Jahrtauſendſeier der Rheinlande“, unten„ ches Reich“. In der Mitte iſt ein ſtehender titter dargeſtellt, der den rechten Arm sum Schwur erhebt. Mit dem linken hält er einen dreieckigen Schild mit dem Reichsadler. Zu bei⸗ den Seiten ſteht 1925. Auf der Schriftſeite wird der Nennwert von einem Eichenkranz umgeben. Die Mänzen haben auf einem glatten Rand die vertiefte Inſchrift: Einigkeit und Recht und Fei⸗ heit. Sie beſtehen aus je 500 Teilen Silber und Kupfer. Aus 1 Kilogramm feinen Silbers wer⸗ den 133 Stücke zu 3 und 80 zu 5 Mark geprägt. Das Stück zu 3 wiegt 15, das zu 5 Mark 25 Gr. Der Durchmeſſer beträgt bei 3 Mark 30, bei 5 Mark 36 Millimeter. 0 Gegen den Autogeſtank. Die Regierung der Provinz Heſſen⸗Naſſau hat eine Verordnung erlaſſen, in der die Behörden angewieſen ſind, ihr beſonderes Augenmerk auf die Automobile zu richten, die mit geöffneter Ausvuffklappe und mit beſonders ſtarkem Lärm durch die größeren Städte und Siedlungen fahren. 1 Aus Nah und Fern. Fp. Herrnsheim, 26. Aug. In eine Scher geſtürzt iſt das jährige Kind eines hieſigen Bür⸗ gers beim Spielen. Es zog ſich Verletzungen am Knie zu. 5 Horchheim, 27. Aug. Am heutigen Tage feier Herr Lehrer t. R. Wilhelm Buchinger ſeinen 80. Geburtstag. Faſt gleichzeitig kann er dabei die 50. Wiederkehr des Tages feiern, an dem er ſeine Tätigkeit als Lehrer in der hieſigen Gemeinde aufgenommen hat. Während dieſer Zeit ha ſich der Genannte durch 19 Ausfüllung ſeines Berufes ausgezeichnet. Aus einer alten Lehrerſamilie ſtammend, die dem heſſiſchen Staate noch mehr Lehrer zur Verfü⸗ gung geſtellt hat, erfreute Herr Buchinger on von Jugend an durch ſeine Tätigkeit der ⸗Wertſchätzung ſeiner Vorgeſetzten und der Hoch⸗ achtung ſeiner Mitbürger. Er war kein be⸗ quemer Lehrer. Die 8 ellten Aufgaben mußten erfül rden, er kannte keinen Unterſchieh wenn ein hetanwachſender ſpäterer Stgatsb“ er ſich zu drücken verſuchte. Mi Liebe 5 5 * Ausdauer naym er ſich vagegen nnn benen an. 100 hielt 0 7 Zucht. Für ihn war die Schule ten J e betrieb. Die Erzieb: des einzelnen Schlllers a für das ſpätere Leben war ſein Ziel. e 4. Für Anfechtung des aufpertungsberechtig⸗ 3 eine Stunde war ihm da zuviel. Er wär nicht d 1 0 deſſen Penſum mit dem Glogenſchla 5 He war. Reiche Erfolge waren ihm dabei beſchleden, und mit Dank blickt die große Zahl ſeiner Schüler einmütig auf die Jahre zurück, die ſie unter ſeiner Leitung zubringen durften. Ueberall in alle Welt ſind ſie heute zerſt f e reut. All finden ſie ſich jedoch zuſammen, 17 57 geh. rex zu ſeinem 80. Wiegenſeſte die h ö Glückwünſche darzubringen. Herr cem neben der Schule noch lange Jahre den Organj⸗ ſtendienſt und die Geſchäfke der Bu 16 5 J 2 ürgermeiſterei orſah.— wer konnte ſich das Geſchäftszim mer der Bürgermeiſterei ohne den alt 190 zer, Bürgermeiſte. en Herrn vor⸗ ell N 8 der für Jeden, der dorthinkam, ein fg Aufklärung, der Belehrung oder ern⸗ wurden nicht verletzt. e heiten Art hatte, ſtürzte bedauerlicher⸗ e vor Jahren an dem Treppenaufgang zur Gewinn der Kurhauslotterie, einem Opelw Kirche in der Bergſtraße nicht ungefährlich ab. Er hat ſich davon zur Freude ſeiner Mitbürger r Mitbürger! wieder erholt und deshalb ſei ihm erſt recht noch ö ein langer Lebensabend in beſchauliche bei Geſundheit und Zufriedenheit über 504 00 brachte Lebenswerk vergönnt. verbrüht hat ſich das Dienſtmädchen einer hi erbrüht he ö 3 D 0 r hieſi⸗ gen Familie. Das Mädchen wollte 1 Topf vom Feuer nehmen und ſchüttete ſich durch un⸗ vorſichtiges Tragen einen Teil der Flüſſigkeit en machte di 90 erlitenen Brandwun— en machten das Mädchen einige T its⸗ unfäbig. chen einige Tage arbeits Fp. Monsheim, 26. Aug. Eine Blutvergif m, 26. g. C utvergiftun zog ſich der 18jährige Sohn eines hießen Land wirtes zu. Er hatte ſich eine Schnittwunde an der Hand zugezogen, die er nicht be te. 8 0. achtet hatte. Es trat eine Blutvergiftung ein 15255 ite ö ſchnelle ärztliche Hilſe konnte i enen Folgen bewahren. f eon der ſchlimmen Fp. Biblis, 2. Aug. Schwere Fußverle zun⸗ gen zog ſich der Knecht des Landwirts K. zu. In! der Scheune trat er aus Verſehen in eine hinter ihm liegende Senſe und ve 1 inter erheblich. rletzte ſich die Verſe Haßloch, 26. Auguſt. Gelegentlich des letz⸗ ten Renntages verſuchte der 17jährige Wilh. Hauer von Bad Dürkheim nach Schluß des Rennens auf der hieſigen Rennbahnſtraße auf eine vorübergehende Kutſche aufzuſpringen. Nach, mehreren vergeblichen Verſuchen ſprang er ſeitwärts nach der Straßenmitte und wurde im gleichen Augenblick von dem in entgegen— geſetzter Richtung kommenden Perſonenauto des Tierarztes Dr. Walter von Dannſtadt er⸗ ſaßt und mit großer Wucht gegen die Schutz alasſcheibe au fden Führerſitz geſchleudert. Dr. Walther transportierte den Schwerverletzten alsbald nach Bad Dürkheim. l Jettenbach, 26. Aug. Am Dienstag ereignete ſich im Anſchluß an die Kirchweihe ein bedauer⸗ licher Unglücksfall. Ein Budenbeſitzer hatte ſei— nen Stand an die elektriſche Lichtanlage ange— ſchloſſen. Als er die Leitung wieder entſernen wollte, vergaß er den Strom auszuſchalten. Wäh⸗ rend der Arbeit berührte er die Drähte, ſein Körper leitete den Srom ab und er wurde auf der Stelle getötet. 5 Kreuznach, 25. Auguſt. Bei der Durch⸗ fahrt durch Niederingelheim verſagte einem Lieferwagen, der außer vier Perſonen eine kleiner weißer und brauner Teddybären barg, dic für den Jahrmarkt beſtimmt waren, die Bremſe. Der Wagen rannte gegen ein Haus, da? Auto wurde ſtark beſchädigt, von den In⸗ ſaſſen erlitt eine Frau Verletzungen, die an⸗ deren kamen mit dem Schrecken davon und die Bären—— purzelten durcheinander. Nied a. M., 26. Auguſt. Landrat Zin⸗ mermann hat den hieſigen kommuniſtiſchen Beigeordneten Bühler ſeines Amtes entho⸗ ben. Dem Manne wird zur Laſt gelegt, daß er ſich ihm nicht gehörende Tagesgelder zugewie⸗ ſen und einen Beamten zu geſetzwidrigen Handlungen verleitet hat. Gegen Bühler wurde ein Strafverfahren eingeleitet, nach deſ⸗ ſen Abſchluß das Diſzipkinarverfahren durch⸗ geführt wird. g Hanau, 26. Aug. In der Nähe unſerer Stadt tobte ein orkanartiger Wirbelſturm, der teilweiſe ſehr großen Schaden anrichtete, Obſtbäume ent⸗ wurzelte und Ziegel von den Dächern herunter⸗ riß. In Lahrbach an der Rhön hat der Blitz⸗ ſchlag eine Scheune in Brand geſetzt. Das Feuer griff ſehr raſch um ſich. Es wurden acht Wohn⸗ ßäuſer, eine ganze Reihe von Stallungen und Scheunen dadurch vernichtet. Mannheim, 26. Aug. Heute früh gegen 7 Uhr ſtieß der Perſonendampfer„Stadt Orſay“ auf der Fahrt ſtromab mit dem Stinnesſchen Bug⸗ ſierdampfer„Gelderland 4“ in der Höhe des Frankenthaler Kanals zuſammen. Beide Schiffe wurden ſtark beſchädigt. Auf dem Perſonen⸗ dampfer, der mit einer R eiſegeſellſchaft nach Rü⸗ desheim unterwegs und voll beſetzt war, entſtand große Aufregung. Eine Frau erlitt einen Ner⸗ venchock. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Schleißheim, 27. Aug. Auf der Hauptſtraße bei der Einmündung zum Flugplatz überſchlug ſich geſtern in einer ſcharfen Kurve ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Zwe i kamen unter Wagen zu liegen. Ein Inſaſſe erlitt leichtere Verletzungen, während die übrigen ſchwer ver⸗ letzt wurden. Heidelberg, 26. Aug. Geſtern wurde ein 32⸗ jähriger Reiſender aus Lübeck von einem Schü⸗ ler auf einem Grundſtück am Heiligenberg. Af weit der Bismarckſäule, erhängt aufge en. Der Beweggrund zur Tat iſt unbekannt. Hamborn, 26. Aug. Bei einem über Ham⸗ born niedergegangenen Gewitter wurden zwei Männer und zwei Frauen, die mit Kartoffel⸗ ausgraben beſchäftigt warenn, vom Blitz erſchla⸗ gen. Das Gewitter richtete vielfach Gebäude⸗ ſchaden an. Ein Schornſtein, der vom Blitz ge⸗ troffen wurde, ſtürzte zuſammen. ö Neuenburg, 26. Aug. Die neunjäßrige Jobanna Galiska von hier iſt nach dem Genuß von Pilzen unter großen Schmerzen geſtorben. Pola, 27. Aug. Die acht in den Juliſchen Alpen in der Höhle von Linguente eingeſchloſſe⸗ nen Touriſten ſind geretten worden. r Bootsuntergang. Zwei Bodte der Nil dergeſellſchaft„Germania“ Düſſeldorf gerie auf dem Rhein bei Bacherach in einen ren Wellengang der Wirbelay und ginge den 20 Meter tiefen Stellen unter. Die Beſat⸗ zung von 10 Mann konnte durch einige hi bereite Männer, die ſofort mit Rettungskäh zur Stelle waren, gerettet werden. Auch einen größeren Teil der Gepäckſtücke konnte man auf fiſchen. e :: Zugentigleiſung. Aus unbekannter U ſache entgleiſten vom Schnellzug Frankfurt M.—Paſſau kurz nach der Ausfahrt aus de Würzburger Bahnhof auf freier Strecke zw Achſen des Lokomotiventenders. Perſo Freudige Ueberraſchung. Mit dem erſten gen, wurde eine Neuwieder bedürftige Familie bedacht, die ſich durch„Verſilberung des“ d Autos in ihrem Alter beſſer über die ſchwer Zeit hinwegſetzen kann. Die Frau geht i gewohnten Beſchäftigung als Trägerin Fp. Oſthofen, 28. Aug. Durch heißen Kaffee 9 70 lena „Neuwieder Zeitung“ nach, während ihr u 70 Jahre alter Gatte Bäckerdienſte verrichtet. :: Verheerender Wolkenbruch. Gſtern ging über die Stadt Maria Thereſiopel ein wolket bruchartiger Regen nieder. Zwei Kirchtürm und eine Feuermauer ſind eingeſtürzt, wodur ein Nachbarhaus zerſtört wurde. : Marſchall von Hötzendorff geſtorben. Wie aus Wien gemeldet wird, iſt am Dienstag in Bad Mergentheim Feldmarſchall Conrad von Hötzendorf geſtorben. Mit ihm iſt der beſte Sol⸗ dat der alten öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee da⸗ hingegangen, der als Organiſator und als Heer⸗ 11 85 in gleicher Weiſe Hervorragendes geleiſtet hat. ee Letle Meldungen. Die juriſtiſche Konferenz in London. Berlin, 27. Auguſt. Das Reichskabinett hat geſtern nachmittag beſchloſſen, als Vertre⸗ ter der deutſchen Regierung zu der Juriſteſ⸗ konferenz den Miniſteriladirektor Dr. Gaus vom Auswärtigen Amt zu entſenden. Die Kon⸗ ferenz wird bereits am nächſten Montag in London beginnen. 2 77 * Konferenz der Außenminiſter. f Berlin, 27. Auguſt. In einer dem Außen miniſter Dr. Streſemann übergebenen Erklä⸗ rung des franzöſiſchen Botſchafters de Mar⸗ guerie drücken die Alliierten den Wunſchf aus, daß nach der Juriſtenkonferenz eine Kon⸗ ferenz der Außen miniſter Frankreichs, Englands und Deutſchlands ſtattfinden möge, der die endgültige Fixierung des Sicherheits⸗ paktes zufallen ſoll. Reichskanzler Dr. Zuther geht in Urlaub. Berlin, 27. Auguſt. In maßgebenden poli⸗ tiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß nunmehr in der Diskuſſion über den Sicher⸗ heitspalt bis zum Abſchluß der Juriſtenkonfe⸗ renz ein Pauſe eintreten wird. Reichskanzler Dr. Luther und verſchiedene Miniſter treten heute einen mehrwöchigen Urlaub an. Die Abſatzkriſe auf dem Getreidemarkt. Berlin, 27. Aug. Infolge der Nachrichten aus allen Teilen des Reiches über ſchwerſte Abſatz⸗ ſtockungen auf dem deutſchen Getreidemarkt tra⸗ ten geſtern die Vertreter der Spitzenorganiſatio⸗ nen der deutſchen Landwirtſchaft zu einer Bera⸗ tung zuſammen. Es wurde Uebereinſtimmung erzielt, daß Abhilfe des beſtehenden Notſtandes in der Bewegung der deutſchen Ernte nur durch unverzügliche Inkraftſetzung des Einfuhrſchein⸗ ſyſtems geſchaffen werden kann, weil ſonſt ſchwer⸗ ſte Schädigungen der Landwirtſchaft zu erwarten ſind. Dieſe einmütige Stellungnahme der ge⸗ ſamten deutſchen Landwirtſchaft iſt der Reichs⸗ regierung geſtern noch übermittelt worden. Deutſche Zahlungsüberweiſungen durch Flugzeug. London, 26. Auguſt. Die Landung des Junker⸗Flugzeuges, das im Auftrage der deut⸗ ſchen Regierung Bons der Reparationsanleihe im Werte von 9 660 000 Pfund Sterling an die Bank von England mit ſich führte, hat hier großes Aufſehen erregt. Es handelt ſich dabeſ auch um die erſte Landung eines Ganzmetall⸗ flugzeuges in England. Die koſtbare Fracht des Flugzeuges, die in 20 verſiegelten Säcken in ein Automobil der Bank von England ver⸗ laden wurde, wurde unter ſtarkem militäri⸗ ſchem Schutz an die Bank von Eugland über⸗ führt, wo ſie heute im Beiſein zweier Beam⸗ ten der Schuldenkommiſſion geöffnet wird. Hochwaſſer an der Iſar. München, 27. Aug. Die ſtarken Niederſctl hatten ein Iſar⸗Hochwaſſer in raſchem Anlauf zur Folge. Geſtern nachmittag 5 Uhr betrug der Pegelſtand 3,30 Meter. In der Nacht vom Mitt⸗ woch zum Donnerstag wird ein Pegelſtand von 3,60 erwartet, der jedoch nach den letzten Meldun⸗ gen noch überſchritten werden kaun. 1 Briand nach Genf abgereiſt. Paris, 27. Aug. Außenminiſter Briand bat 112 am Montag nach Genf begeben, um bis zun nkunft Painleves den Vorſitz der Völkerbunds⸗ verſammlung zu lo nun Painleve wird am 7. September die Eröffnungsrede halten. 1 Houghton bei Chamberlain. London, 27. Aug. Der amerikaniſche Bo ſchafter Hougthon hat geſtern mit Chamberl alf konferiert, u. a. wegen der Note Briands on Deutſchland in e Er hat n des Waſhingtoner Kabinetts „ 80 N r 5 2 5 b