5 Vollzähliges Eiſcheinen erwartet 1 f E eb Samstag, den 29. Auguſt und ountag, den 30 Auguft läuft von dem 5 2 8 155 8 teiligen Abenteueerr⸗Film Il frab I den fenen der 1. Teil Der Schuss In der Pariser Oper: in der Hauptrolle die beltebte Filmſchau⸗ Apielerin Ellen Richter. Als Beiprogramm: Die Flucht vor dem LTben reifendes Drama in 5 Akten, aus dem es Menſchen. Niemand verſäume ſich, dieſes wunderbare Programm anzuſehen. Anfang 7 Ahr Ende 1½12 Uhr Sonntag nachmittag halb 3 Uhr grole Ninder-Vorstellung N eee οοοοοοοοοοοοοοοτο f Tanz-Schule Georg Hchner Heute Freitag abend 8 Uhr werden im Für ſten Alexander An⸗ meldungen gemacht für meinen beliebten Aufünger⸗Tanz⸗Kurſus worauf die geehrten Damen und Herren beſonders aukmerkſam gemacht werden. dcorg Hirchner, Tanzlehrer. eee eee 5 . „ Ladengeschäft in Preisen zu bedienen. A Nonlehlon, wa eröffnet habe und bin ich in der Lage, meine Kunden zu konkurrenzlosen Auf Wunsch Zahlungserleichterung. 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Volksblatt) er Anzeigenprelſe: abgeſtufter Rabat Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25„ die Reklamezeile 60 5— Annahmeſchluß für Suech Ne u ber orher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 1 Schriftleitung, Drud und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtw. 86 5 Samstag, den 29. August 1925 bei Wiederholun en vormittags 8 Uhr, größere Artikel 5 Tag usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. —— Unſer Wille. Zum Stuttgarter Katholikentag. Von Dr. Karl Sonnenſchein. Hinter jedem Katholitentag ſtehen tauſend, Augen, Glänzende, zweifelnde, bittende, Han bende, verweinte Augen. Steht die Not der Zeit. Stehen die Städte, über die ſich Käthe Kollwitzens Bilder erſchüternd recken. Stehen Paläſte und Mietskaſernen. Steht das Meer der ſteinernen Häuſer. Stehen der Fluch, der Taumel, das Gebet der Maſſen und der Mil⸗ lionen. Stehen die trauernden Türme der Ver⸗ i eh die 51 J Giebel der Neu⸗ 8 ein im Nebelli i Die tat ho liſche c umriſſener Bau. Sie iſt in die Zeit hineingebaut. Sie ſtel zwiſchen den Häuſern. Neben den 1 len. An den Straßenfronten. Ueber dem Ja⸗ gen und Haſten und Schreien der Gaſſen und Plätze. Steht zwiſchen Freunden und Feinden. Iſt ihrer Zeit innerlich geſchenkt und innerlich verbunden. Dient dem 20. Jahrhundert, wie ſie dem 15. diente. Läßt ſich nicht denken ohne die Menſchheit mit ihren Sorgen, und Träumen von heute. Gehört ihnen. Ihre Arbeit iſt nie iſoliert. Iſt der Arbeit der Bundesgenoſſen und Naheſtehend 5 0 en und Geiſtigverbrüderten anderer Konfeſſionen und anderer Parteien verbunden. Wer darum den Sinn des deutſchen Katholizismus erfaſſen will, der erlebe nicht nur ſeinen Beruf u ſeinen Wert. Er trage auch ſeine dor tung. Seine Verantwortung gegen ſich ſelbſt. ent Verantwortung gegen die Entwicklung Europas und der Welt. Dieſe Verantwortung verpflichtet uns heute zu drei ernſten Dingen: 1. Zur Formbejahung. 2. zum Innenerlebnis, . zur Konſequenz. ee 15 5 Zur Formbejahung. Unter den geiſtigen Kräften, die Europa durchfluten, iſt leine von ſo betontem Glauben an die Form erfüllt wie der Katholizismus. In Deutſchland ſagt kein ſo bewußtes Bekenntnis zur Autori⸗ tät, zur Führung, zur Bindung, wie er. 1 Unſer Kirchenbegriff iſt kompakter 1155 Frogrammatiſcher els irgendwelche Ge⸗ meluſchaftsauffaſſung der anderen. Die Kirche iſt uns eine Macht in ſich. Ein Odem, der aus dem T 1 dem ewigen Sonntag zum grauen Alltag. Alis der Erleuchtung zur Nüchternheit. Die Kirche iſt uns Führerſchaft. Wir legen unſere Hände in die ihrigen und wiſſen, daß ihr Stab nicht bricht. Wiſſen, daß kein Dunkel ihren Weg verirrt. Wiſſen, daß ſie in den ganz gro⸗ ßen Belangen Europas unfehlbar iſt. Ihr Ge⸗ wand vergilbt. Ihre Uniform wechſelt. Ihre Vertreter irren. Der Stil ihres Baues durch⸗ 0 5 die Stilformen der Menſchheitsgeſchichte. ſlber ſie ſelber iſt Geiſt, Kraft und Glut. Sie ſelber iſt Seele. Iſt Atem, iſt Sturm. Sie ſelber briſtallhell. Wie lauter Licht. Sie ſelber genial. Alles Spießertum zertrümmernd. Die Jahr⸗ hunderte durchſtürmend. Rein wie Schnee der Mane Leuchtend wie Frührot der Sonne. Anantaſtbar wie Meeresperlen. Aus ihr wach⸗ ſen die Formen, die Haltungen, die Stile. 0 Sie gibt uns den Sonntag. Er iſt uns ein a ebot und keine Laune. Sie gibt uns die Sa⸗ Senne Sie ſind uns Pflicht und nicht f entimentalität. Sie lehrt uns Gebeisformm— late. Schon das werdende Kind ſpricht dle ich mit heiliger Andacht. Auch wenn ſie es 10 0 Lerſteht. In all dieſen Dingen liegt Sinn die Führung, und wir wiſſen, daß wir aus 05 Haltung Halt ſchöpfen. Durch die Kirche werden wir llaſſiſch. 63 Sie ſenkt ſich auf jede Raſſe und Kultur. 15 gibt keine Herrenſchicht, die ewig oben Ale Es gibt keine Sklaven, die ewig klirren. de e Völker der Welt, bis in die Strohhütten get, Miſſionen, erhalten von der Kirche das N. en l edel zu wachſen und Brüder zu ſein. 0 11050 ſie ſich führen laſſen. Wenn ſie nicht alles eſſer wiſſen wollen. Wir kennen keine Jugend, die in ewig N örichtem Wagnis immer wieder nach dem Bo⸗ den des Meeres ſucht. Immer wieder zwei⸗ e wie der Taucher, zu den Korallen ſteigt. 90* wieder auf neuem Boden bauen will. dil klaſſiſche Europa baut auf dem Boden, 0 die Kirche in ihrer Weisheit hält. Baut in da Methoden und Linien, die ſie in ihren Lunden trägt. Annimmt von ihr die großen aditionen und Formen. Wir ſind dieſer Nadſtion und dieſer Formen ſelig. ö i ., Zum Innenerl men werden 2 5 ebnis. Solche For⸗ ohle Rahmen. Werden ſtarre Sehnſüchten ranſzendenten zur Wirklichkeit kommt. Geſten. Werden verlogene wa hinter ihnen nicht immer wieder das ganze, reine, ſittliche Erlebnis ſteht. 1 9 e ee helfen wollen, iſchen nicht predigen, was wir ſelber nicht e„wa 0 t Nag a fel e e nicht ganz ausfüllt. as uns er nicht im Le d Sterber glücklich macht. Leben und Sterben Laſſen wir die Verlogenheit der Bour— geoiſie. Die Wein trinkt und Waſſer predigt. Die die Vorhänge zuzieht und hinter verrie⸗ gelten Türen Orgien feiert. Nachher mit ſal⸗ ſchem Stimmenſchlag den Mühſamen und Elenden Gottes Vorſehung empfiehlt. Alle Lü⸗ gen brechen. In der Religionsgeſchichte Jrechen ſie zu allererſt. Die Menſchen müſſen in un⸗ Wenn; große, Wenn dürfen wir ſere Zimmer ſchauen können. Bis in den Rem ter. Bis in die Keller. Bis in die Schlafſtuben. Unſer Chriſtentum muß bei Gott ſein, wie ein Glaspalaſt. Wie ein Aquarium mit dop 5 pelten Scheiben. Jede Haltung, jeder Genuß, jeve Nacht muß die Probe der Menſchheit vertra⸗ gen können. Um uns arme Menſchen muß ſein ſoll. Dieſes Chriſtentum der Stirne und in den Augen ſtehen. Dieſcs Coriſten un muß dle Orlung unſerer Hände, muß unſer Leben ſein.. muß uns auf gung getragen ſein, daß über chriſtliche höhere Kultur nicht hinauswächſt. Daß bie 1 hafte Mutter Michelangelos das größte Sym— bol der Weltgeſchichte iſt. Größer als Niobe. Größer als die Freiheitsſtatue Newyorks. kopf. Wir müſſen glauben und dieſes Glaubens voll ſein, daß das allerletzte und tiefſte Geſetz der Sittlichkeit der Welt die Bergpredigt Chriſti iſt und daß kein Börſenverlag, keine Kriegsſukzeß, kein Hofgepränge die Motive der Chriſtuslehre ins Wanken bringt und in den Schatten ſtellt. Keine helleniſche Kultur. Kein römiſches Amphiteater. Kein Film von Kraft und Schönheit. Letzte Kraft und letzte Schönheit Europas iſt erwachender, wieder er⸗ wachender, genialer, zauberhafter Frühling chriſtlicher Kultur. 1 3. Zur Konſequenz. Chriſtentum iſt eine innere Form. Iſt ein Abſolutwahres. Iſt ein Kompromißloſes. Es gibt keine dopeplie Mo⸗ ral. Was für die Frau gilt, gilt für den Mann. Es gibt kein exoteriſches und eſoteri⸗ ſches Chriſtentum. Was für die Maſſe gilt, gilt für die Intellektuellen. Es gibt keine Dispenz für das Genie. Der Dekalog gilt für Goethe und gilt für die Dienſtmagd. Jehova hat dem Meſſias alles, was Menſchenantlitz trägt, vor die gepanzerten Füße gelegt. Scabellum pe— dum tuorum! Chriſtus trägt die Toga des Uebermenſchen. Sein Geſetz iſt dem des Vaters gleichwertig.„Zu den Alten iſt geſagt worden. Ich aber ſage Euch.“ Es läßt ſich an ſeinem Geſetze, an ſeiner Lehre, an ſeiner Kultur nicht rütteln. Es laſſen ſich mit dem Chriſtentum keine Geſchäfte ma⸗ chen. Es laſſen ſich ſeine Linien nicht verbie⸗ gen. Sie gelten für die Innenwelt wie für vie Umwelt. Für den Einzelmenſchen, für die Fa⸗ milie, für die Gemeinde, für die Wirtſchaft, für den Staat. Die Fahnen des Chriſtentums wehen nicht nur über Kapellentürmen. Sie müſſen unſichtbar über allen Gebäuden der modernen Welt ſtehen. Ueber der Radrenn⸗ bahn. Ueber den Ufapalaſt. Ueber der Frauen⸗ klinik. Ueber der Handelshochſchule. Ueber dem Polizeigefängnis. Ueber dem Krüppelheim. Ueber der Filmbörſe. Ueber dem Reichstag. Unſichtbar tröſtend, wehen über aller Not der Zeit. Ueber jedem Krankenhaus. Ueber jedem Operationsſaal. Ueber jeder Leichenhalle. Un⸗ ſichtbar beunruhigend über aller Schuld der Menſchen. Ueber den Verbrecherkneipen. Ueber den Freudenhäuſern. Ueber den Laſterhöhlen der Weltſtädte. Ewig beunruhigend. Es gibt keine Löſung der Dinge außer und neben und gegen Chriſtentum. 0 Das iſt heiliges, unverletzliches Geſetz. Für den chriſtlich, für den katholiſch, für den Licht ſein, wenn unſer Chriſtentum glaubhaft geſchrieben Wir müſſen wirklich von der Ueberzeu kirchlich Denkenden. Was ich bin, muß ich ganz ſein. Für dieſe Pflicht gibt es keine Ferien. Kein Grenzen. Keine Dispenz. Dieſe Pflicht reicht von Pol zu Pol und von Jahrhundert zu Jahrhundert. Will der deutſche Katholizis⸗ mus im Chaos der deutſchen Zeit ein Weni⸗ ges, ein Beträchtliches, ein Rieſengroßes be⸗ deuten, dann muß er den Mut zur rückſichts⸗ loſen Konſequenz haben. Dann muß er das Programm zeitklug, aber auch folgerichtig, in unendlicher Klarbeit. Reinbeit und Konſe⸗ n Sparkaſſe trägt! quenz aufbauen und durchführen. Durchfüh⸗ een ſoweit Menſchen durchführen können. Letzte Löſung gibt es nur jenſeits. Aber Chri⸗ 1 0 0 iſt ſtetes Aufbegehren. Nie geſättigter S iſt nie Statik. Iſt ſtets . Herr, gib uns die ſelige Gebundenheit an die kfaſſiſche Form der ewigen Kirche! Herr, gib uns das ſtürmende Erlebnis der eier ten, blühenden, ewig ſich erfüllenden und be⸗ glückenden chriſtlichen Kultur! Herr, gib uns den Willen zur Wahrheit und zum Feroismus der Konſequenz. Pater Abel, der große Wiener Jeſuit, hat ſeine jahrzehntelange Miſſionsarbeit in der Hauptſtadt unſeres Bruderlandes in die For— mel geprägt, die ſein volkswirtſchaftlich, kom⸗ wumnalvolitiſch und ſtaatsmänniſch ſchafſender Freund Lueger in gleicher Hingabe für ſein Arbeitsgebiet anerkannte und übernahm: Wir wollen wieder Chriſten ſein! ge Ja, wir wollen wieder ganze Chriſten ein! 55 8 Lebt man Amerika oder in Deutſchland billiger? der Dollar nicht mehr wert ſei als bei uns die N gute alte Silbermark, war ſchon vor dem f Kriege nicht richtig. Und heute ſtimmt die Gleichſetzung der Inlandskraft von Dollar u. Reichsmark ſchon ganz und gar nicht mehr. Wir hoben in Deutſchland vielfach noch eine übertriebene Vorſtellung von der Höhe ameri— ſkaniſcher Preiſe. Gewiß ſind viele Produkte auch Gegenſtände des täglichen Bedarfs drü⸗ ben zahlenmäßig tenrer als bei uns. Aber der 5„Anterſchied iſt bei weitem nicht ſo gr i 1 CC Aliterſchied iſt J ht ſo groß, wie fteucheöper als der marmorene gröllende Nietzſche⸗ ana zunächſt meinen möchte. Im Hurchſchnitt wird man ſagen können, daß man in den Ver⸗ einigten Staaten für eine deutſche Reichsmark dasſelbe kaufen kann, wie in Deutſchland für 65—70 Pfennige ſchiebt ſich dieſes Bild auf die verdienen z. B. 50 Dollar Zild, wenn wir aniſchen Löhne werfen. Es in Newy 210 Mar am chentlich. gezahlt wird. rreichen die amerikaniſchen Ar⸗ ine Höhe von 30—35 Dollar(zirka K Mark) wöchentlich. Nach dem vorhergeſagten, wird die Mit⸗ teilung nicht Vork die Lebenshaltungskoften Prozent höher ſind als bei uns. wichtigen Gegenſtände auft man in Newyork zum ſelben Iberhemden und andere Wäſche), und zum eil(insbeſondere Schuhe) ſogar zu billige⸗ tem Preiſe als in Deutſchland. Teuer dagegen ſind in Newyork das Wohnen, wie auch die perſönlichen, nicht durch mechaniſche Einrich⸗ tungen ablösbaren Dienſtleiſtungen(z. B. Ra⸗ ſieren uſw.). Auch das Reiſen iſt in den Ver. auch nur 50 Ja, manche Staaten ganz allgemein weſentlich teurer als bei uns. Den monatlichen Mindeſtbedarf Junggeſellen, der ſich gut ernähren, ſchlicht u. ſauber kleiden will, aber auf Vergnügungen uſw. verzichtet, wird man für Newyork mit etwa 40 Dollar veranſchlagen müſſen. Inbezug auf Wohnung bezw. Schlafraum darf man da— bei aber nur die beſcheidenſten Anſprüche ma— hen. Mit 10 Dollar mehr im Monat kann man die Wohnung etwas verbeſſern. Es gibt ge— nug ſparſame Deutſche, die in Newyork mit 50 Dollar monatlich auskommen, und deren Monatsrechnung höchſtens um die Jahres wende durch Anſchaffung für Kleidung uſw. etwas aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Jedenfalls läßt ſich mit 50 Dollar monatlich in Newyork ſchon beſcheiden, aber auskömmlich haushalten. Doch Energie und Diſziplin iſt dabei notwendig, vor allem um des willen, weil man mit dieſem Betrag, trotzdem man keinen Mangel leidet, hinter dem Durchſchnitt der amerikaniſchen Lebensführung zurückbleibt. Kann doch auch der Durchſchnitt der amerika— niſchen Arbeiter bei einem Monatseinkommen bon 120—130 Dollar ſelbſt dann noch über dieſe 50⸗Dollar⸗Lebenshaltung hinausgehen, wenn er als ſparſamer Mann faſt die Hälfte eines Einkommens für die Zeiten des Alters, ür die Tage der Krankheit, der Arbeitsloſig⸗ eit und anderer Wechſelfälle des Lebens zur Ausflug mit der Kleinbahn. n 2 2 8 Die landläufige Meinung, daß„drüben?! einen Blick rk nicht weniger als a Das iſt Lohn, der nur für Doch auch im weiter überraſchen, daß in New⸗ des täglichen Bedarfs (Socken, eines 42. Jahrgang ehen, wenn ſie ſich aus dem Bahnhof windet. Nun iſt aber mein Entſchluß doch Wirklichkeit ge⸗ worden: ich ſitze in dem Spielzeugwagen, habe mir eine Zigarre angeſteckt und warte auf den Augenblick, da die Lokomotive pfeift und mich in neue, unbekannte Weiten führt. Ihr Weg iſt nicht ſo weit als der der großen Schweſter, der Staatseiſenbahn. Die Strecke, zie ſich im Rundkreis dehnt und faſt alle Dörfer n ſchön geſchwungenen Windungen nicht links iegen läßt, könnte man gut an einem Tage iblaufen. Aber dennoch hat es das Bähnchen ſo eilig zamit, um nur ans Ziel zu gelangen. Der Vor⸗ leher, der mit einer roten Mütze als Zeichen ſei⸗ iet Würde bedeckt iſt. hat eigentlich viel Arbeit u leiſten: er muß Fahrkarten verkaufen, die Weichen ſtellen, den Zug abfertigen und was es in Schreibarbeiten noch nebenher gibt. Das tut er alles ſo behäbig, als wenn er ſchon ein halbes ed se wäre. N „ Nun windet ſich die Kleinbahn zwiſch kleinſtadtſtraßen hinaus. Sch enge eue mit ihr um die Wette. Hunde bellen das kleine Lokomotiven-Ungetüm an. Pferde vor dem Bauernwagen ſtutzen und wiehern laut. Die letzten Stadtgärten— und die Kornfel⸗ der dehnen ſich. Die Aehren wogen wie ein Meer, wenn das Züglein vorbeiſauſt. Auf den Telegraphendrähten an der Straße ſitzen die Spatzen und wippen mit den Schwänzen. Mohn⸗ ind Kornblumen ſtehen im Aehrenfeld. Jetzt lacht der Wald, wie in einen Tunnel kriecht der Zug hinein. Sinnierend das Forſthaus,— der komantiſche Weiher,— ein winziges Brücklein, ausgerodete Lichtungen mit blauem Himmek dorüber,— kerzengerade Schneiſen, die ins tieſe Dickicht ſühren. Manchmal ein Fußgänger im Holz. Wieder hohe Kornfelder, dann poltert der Zug durch ein Dorf. Hält an. Milchkannen merden eingeladen. Kling, kling, kling, wieder zum Dorf hinaus. Durch Blumenfenſter der dörflichen Häuſer ſehen neugierige Geſichter. Die Gutstochter kommt auf elegantem Rappen ge⸗ titten. Die Windmühle. Das nächſte Dorf ſireckt ſeinen Kirchturm heraus. Am Bachd amm herrliche gelbe Ginſterbüſche.— Staubige Land⸗ ſtraßen mit Wirtshäuſern daran. Felder, die chem wieder umgepflügt werden.— Ein Leh⸗ er mit ſeiner Schule. Sitzen die Mädchen da⸗ nieder und haben Kornblumen im Haar. Spitze Ziunen leuchten: die nächſte Kleinſtadt rückt näher. Immer aber noch ein Dorf und noch eines. Schnaternde Gänſe, behäbige Enten, ver⸗ ſteckte Herrenhäuſer und lauſchige Gärten. Manche ſitzen ſtumpfſinnig in der Kleinbahn, fahren durch Gottes herrliche Natur mit offenen Augen— ſehen nicht, daß auch für ſie die Welt ſo ſchön gemacht iſt. 3 1 Weltſpiegel. Ein Opfer ſeines Berufes. Auf tragiſche Weiſe wurde der bekannte Arzt Dr. Henrich in Trier ein Opfer ſeines Berufes. Er war nach Hamburg berufen, um als hervorragender Chi⸗ urg an ſeine früheren Univerſitätsprofeſſor eine Operation vorzunehmen. Dr. Henrich nahm in Hamburg noch andere Sperationen vor, wobei er ſich eine Jufektion zuzog, an deren, Folgen er ſtarb. Der Verſtorbene kam im Jahre 1911 als Leiter der chirurgiſchen Abteilung des Herz⸗Jeſu⸗Krankenhauſes nach Trier, trat bald darauf als Mitglied der Zen⸗ trumsfraktion in das Stadtverordnetenkolle⸗ gium ein. Seit 1919 war er auch Chefarzt und Leiter der chirurgiſchen Abteilung des Trierer Hoſpitals. ö a „ Von Zigeunern belagert. Auf der Chauſſee Beyersdorf⸗Marwitz im Kreis Lands— berg griffen zahlreiche Zigeuner den Ober⸗ landjäger Kriening an, der verſuchte, die Zi⸗ geuner zu zerſtreuen. Kriening erhielt 1⁰ Streifſchüſſe in den Rücken, worauf er einen Zigeuner tötete. Die Zigeuner verfolgten den Veamten und belagerten unter fortgeſetztem Schießen das Forſthaus. Schupoler Forſt⸗ beamte befreiten Kriening und zerſtreuten die Zigeuner, die ihre Verwundeten mitführten. :: 63 Jahre verheiratet. In Farnb ö (England) hat Frau Sophi Da 910 v ale genen Sonntag das 100. Lebensjahr erreicht. Intereſſant iſt, daß ihr Ehegatte, Johann Taylor noch am Leben iſt und gleichfalls 10 Jahre zählt. Die Eheleute ſind bereits ſeit 6 Jahren verheiratet. Beide erfreuen ſich einer ſehr guten Geſundheit und ſind häufig in Parkanlagen und anderen öffentlichen Orten zu ſehen. : Hundetreue bis über das Grab. Eins zübrende Geſchichte von einem Hund. der ſich energiſch weigert, das Grab ſeines Herrn zu verlaſſen, wird aus Worthley in der engliſchen Grafſchaft Sheffield berichtet. Durch keine Lockungen und Liebkoſungen iſt der Hund zit bewegen, den Kirchhof zu verlaſſen. Er kalt vor etwa 6 Jahren im Leichengefolge ſeines toten Herrn au fden Friedhof, legte ſich am Grabe nieder und tagelang konnte man das entſetzliche Heulen des Hundes hören. Menſch hat ihn reklamiert, und ſeit 6 Jahren lebt der herrenloſe Hund Tag und Nacht, bei Wind und Wetter zwiſchen den Grabſteinen! Kein Nur hin und wie