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INIT ITIL HUG —.]⅛—moꝗWꝗ0. ̃]⅛ Ul 7 ˙ 2 — Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmet u ud Kriegshinterbliebenen: beitsgei lürzlich Vritettpreiſe abzuſehen. Urtsgrupne Viernheim. Am Donnerstag, abends /9 Uhr findet ſchule eine Aaipnederwer sammen ſtatt. Da die Ta esordnung für jedes lied eine ſehr wichtige iſt, bitten wir um gählges und pünktliche Erſcheinen. den 3. Septembel in der Soetht Mil voll Der Vorſtand. 4 a erſucht die Regierung, den wirklichen Ur⸗ 1 chen der Teuerung nachzugehen und fordert ebenfalls 5 Celdzinſen, e wie ſtabile Löhne. offenen Brief 5* berfönlich angegriſſen hatte, Strafantrag lehn ter wegen des Nichteingehens auf N Siernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) heimer Erſcheinttäg lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 0 Be Haus gebracht.— Gretisbeila tab Blumen“, halbjährlich einen 0 Erſte und älteſte Zeitu Deruſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. J 203. 0 N ö Vom Völkerbund. f Briand nach Genf abgereiſt. Paris, 1. Sept. Briand iſt geſtern nach⸗ mittag 2.20 Uhr im Automobil nach Genf ab. gereiſt. In ſeiner Begleitung befand Lou. cheur. Die franzöſiſche Delegation 10 Meter abend mit der Bahn nach Genf abgereiſt. Frankreichs Präſidentenvorſchlag. Paris, 1. Sept. Der Genfer K e b. e e b Che rlain ſi arüber geeinie he der Völkerbundsverſammlung als chene den Vertreter Kan S 0 ot ag adas. Senator Dandurand, Eröffnung der Völkerbundsverſammlung Genf, 1. Sept. Wie bereits gemelde der, ſranzöſiſche Miniſterbräſidenß Volke wie Kröſſnungsrede in der Vollverſammlung des Völkerbundes halten, da der Vorſitz im Völker⸗ bundsrat diesmal Frankreich zufällt. Möglicher⸗ 0 wird ſodann die Vollverſammlung zur Neuwahl des Präſidenten ſchreiten. Von franzo⸗ ſenfreundlicher Seite wird für dieſen Poſten der Dünne der kanadiſchen Delegation Senator Dan⸗ a fee Rede da er franzöſiſcher Herkunft 6 und ſeine Reden gewöhnlich in franzöſiſcher 17055 1 0 und ſie dann ins Engliſche überſetzt. ere Kreiſe wollen Fritjoff Nanſen zum Prä⸗ ſidenten der Verſammlung vorſchlagen. jahrelangen Arbeit für die ruſſi Flüchtli ud ſein neutrales Auftreten Wee Ansehen. Beratungen über Preisabbau. Leipzig, 31. Auguſt. Die vler verſchiede⸗ nen Wirtſchaftsverbände, die galegentlic de Leipziger Meſſe hier tagen, beſchäftigten ſich eingehend mit der Frage des Preis ab ba ue s.— In der Hauptverſammlung der Intereſſenten der Leipziger Muſtermeſſe hielt Oberregierungsrat Dr. Jo ſt vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium einen Vortrag über die Ab⸗ ſichten der Regierung in der Frage der Preis⸗ ſſenkangsvolftit Im Auſchluß an den Vortrag wurde eine Eutſchließung angenommen, in der zum Ausdruck kommt, daß zur Herbeiführung einer allgemeinen Preisſenkung alle Kräfte zu⸗ kenne ien müſſen. In der Entſchließung geißt, es, die Reichsregierung muß die unſere Wirtſchaft drückenden Steuerlaſten, die ſozia⸗ ö len Laſften erleichtern und eine Schlichtungs⸗ ö politik einſchlagen, die nicht nur einſeitigen ſozialen Wünſchen Rechnung trägt. Alle Kechte 1 der Zwangswirtſchaft, insbeſondere des obhnungszwanges, müſſen beſeitigt werden. 95 Zinsſätze müſſen eine Ermäßigung erfah⸗ en und die Wirtſchaft muß ganz allgemein zu einer Kalkulationsmethode zurückkehren, wie a dem Kriege üblich war, und jeder Ein⸗ Anse als Mitglied der Geſamtheit ſeine W i bedeutend beſcheidener geſtalten. Wirtſchaftlich nicht gerechtfertigte Aufwendun⸗ 10 ſollen unterbleiben. Dazu gehören auch düſeiche als überflüſſig zu bezeichnende die We be und Ausſtellungen, die dukte bei ee en und die Induſtriepro⸗ a der Hauptausſchuß der allwareninduſtrie, der gleichfalls hier tagt, erklärt ſich in einer Entſchließung bereit, die Jeſtrebungen der Reichsregierung für einen Breisabbau zu unterſtützen. Der Hauptaus⸗ N deutſchen Ermäßigung der Steuern, Zölle, der Eiſenbahn⸗ und Poſttarife, Mer Keine Erhöhung der Brikettpreiſe. Beſpre— chu e 31. Auguſt. Nach längeren Beſ 198 905 der Vertreter der Arbeitsgemeinſchaft 105 Berliner Briketthandels mit den maß⸗ hebenden Regierungsſtellen hat ſich die Ar⸗ neinſchaft heute entſchloſſen, von der angekündigten Verteuerung der Wie wir erfahren, hat die einmütige Ab⸗ Wien der geplanten Verteuerung des 10 materials das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ blant zum Einſchreiten veranlaßt. Die ge⸗ lagen Verteuerung wurde mit den geſteigerten Arbeſte en und mit der Erhöhung der, Prei erlöhne begründet. Die angekündigte ler erhöhung der Preßkohlen ab 1. Septem⸗ ber tritt demnach nicht in Kraft. ö Politiſche Umſchau. — Streſemann erhebt Strafantrag wege„5 eldia; K gg wegen Be⸗ ah ag, te balbamiich mitgeteilt wird dan 0 außenminiſter Dr. Streſemann gegen den ö ler mann a. D. von Beerſelde, der den Min: f 1 ſeine durch u: wöchentl. Samstags das eien ee ene a achtſelilge iluſtrierte daß Briand 1 4b. 7 2 Di 2 nießt in weiten Völkerbundskreiſen Wegen feines 1 Beleidigung geſtellt. Zonntag ugs preis. 1.50 Marl frei ins onntagsblatt„S andkalenber.— Annahme von ne täglich ng am Platze. Mittwoch, den 2. September 1925 Eine Erklärung Dr. Wi Berlin, 1. Sept. Die„Germania“ veröf— fentlicht eine Unterredung mit dem geſter 10 1 eingetroffenen Reichskanzler a. D. Dr. rth, wobei Mast 5 über die Gründe A„au er Zentrumsfraktion Naa ene dez äußerte. Er betonte mit allem achdruck, daß dieſer Schritt nicht etwa eine 9 nicht einer 8 b Sein Vorgehen ſei die notwendige Folgerung ſeiner N neuen deutſchen Volks⸗ 1 7 50 ˖ 0 Grundlinie, die er ſeit Jahren als Zee angehöriger in allen ſeinen Aemtern unbeirrt eingehalten habe. Der in wiedergewonnener Geſundheit nach reiflicher Ueberlegung getaue Schritt ſei ſeiner grundſätzlichen inneren Ein⸗ ſtellung entſprungen, die nach Dr. Wirths Er⸗ 1 ſeines Austritts Art impulſßſven Eingebens l i 8, auch Verbitterung entſpringe. i Geſamthaltung zum ſtgat und entſpreche derjenigen klärungen in vollem Einklang mit dem alter Zentrum eine Bewegung hervorzurufen, an gen — 11 und Meinungsverſchiedenheiten ö Verſuch gemacht werden, 0 alten Zentrumsgeiſte liegenden politiſchen Linie im Reich und den Ländern zu kommen. „Dr. Wirth gab weiter kund, daß er den zuſtändigen Parteiorganiſationen in Baden eine ſchriftliche Begründung ſeines Schrittes gegeben habe. Daraus gehe hervor, daß ſein Schritt wohlüberlegt ſei und nach einer Klä⸗ rung der heutigen politiſchen Konſtellation im Reich ſtrebe, die, wie die Art der Erledigung gewiſſer Geſetze gezeigt habe, notwendiger⸗ weiſe zu einem Proteſt und zu einer politiſchen Jewegung führen müſſe. In Verfolg ſeiner Aktſon nehme er auch an dem Parteitag der badiſchen Zentrumspartei teil. Er werde ſei⸗ nen Schritt begründen und darlegen, was zu goſchehen habe, um der von ihm eingeleiteten Bewegung Nachdruck zu geben. Jum Schluß betonte Dr. Wirth. mer ſei u. bleibe Zentrumsmann und werde die Partei ſtets hochhalten. Für dieſe Ueberzeugung trete er auch jetzt ein und dieſe Ueberzeugung ent⸗ ſpreche auch weiten Kreiſen in der Partei. Jetzt gelte es, das ordnungsmäßig feſtzuſtellen. Wie Auseinanderſetzung drehe ſich nicht um die Frage nach der Unabhängigkeit des Zen— trums im Reich nach allen Seiten hin, ſondern auch um den Sinn und Wert des Zentrums geiſtes und ſeiner charakteriſtiſchen Einſtellung. Zu den brennenden Fragen der Gegenwart ſei es unausbleiblich, daß mit der Erörterung dieſer Frage eine Kritik der in den letzten Monaten geübten Haltung der Reichstagsfrak⸗ tion verbunden ſei. Nach ſeinen Erklärungen habe es für ſeinen Schritt keine andere Mög⸗ lichkeit gegeben als die von ihm gewählte Form. Die„Germania“ bemerkt dazu, daß die 8 Viernheimer Tageblatt Zeutrumsgeiſte ſtehen. Sein Vorgehen ſei auch nicht der Ausdruck müder Reſignation. Es ſei begleitet von dem feſten politiſchen Willen, im die rom alten Zentrumsgeiſte getragen ſei und ſich an den. Normen der chriſtlichen Demokratie orientiere. Man komme nicht mehr daran vor— bei, die im Zentrum vorhandenen Strömun— a. einmal eruſthaft durchzudenken. Es müſſe der große zu einer wirklichen nzeige (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die ei abgeſtufter Rabatt,— Aunahmeſchlun fis nſe Aare 1 1 8 die Reklamezeile 60 Pfg., vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, 50 — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriſtleitung, Drud und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtv, 60 42. Jahrgang eau een der alten Zentrumspolitik ſein Ziel ſei. Ein ans nen. Zuſtimmungserklärungen s allen Kreiſen der Partei ſei ihm zu⸗ gegangen. 5 e * 5 von dem Abg. Joos redigierte „Weſtdeutſche Arbeiterzeitung“, das Verbands⸗ blatt der weſtdeutſchen katholiſchen Arbeiter⸗ voreine, beſchäftigt ſich ausführlich mit Dr Wirths Rücktritt aus der Fraktion. Sie er⸗ kennt an, daß Dr. Wirth zwiſchen der Zen⸗ trumspartei und ihrer parlamentariſchen Ver⸗ tretung ausdrücklich unterſcheidet und daß Dr. Wirth ſchwer wiegende Grün de für Die für richtig Hält. Sehr unzufrieden iſt das Blatt mit dem Schreiben des Fraktionsvorſitzenden ehrenbach; es meint, man müſſe verlan⸗ in allem dem eigenen Willen der Partei ent⸗ ſpreche und der Sache diene. Zum Katholizis⸗ mus, den man politiſch ſammeln und einigen wolle, gehörten 0 ſchen Arbeiter Weſtdeutſchlands und die Par⸗ teileitung müſſe wohl beachten, daß bei einer ſchlechten Politik in dieſer Volksſchicht noch viel zu verlieren, bei einer guten Politik aber auch maſſenhaft zurück und neu zu gewinnen ſei. Zum Schluß faßt die„Weſtdeutſche Arbei⸗ terzeitung“ ihr Urteil folgendermaßen zuſam— men: Pei der Beurteilung des Konfliktes man ſich immer wieder vor Augen . th will nicht aus der Partei her⸗ Die Fraktion ſieht er auf gefährlichem 5 und ſeine Trennung von ihr iſt als Warnungsſignal und Hilferuf aufzufaſſen. Da⸗ rum kann eine Löſung des Konfliktes gefunden werden und ſie muß gefunden werden, nicht in Form einer Verſtändigungsaktion, auf der die leitenden Perſonen ſich ſammeln können, ſondern in Form eines klar erkennbaren pro— grammatiſchen Parteiwillens in der Reichs politik, der nicht mir aus übernommener Ver faſſungstreue die Republik erhalten will, ſon⸗ u aus einem inneren lebendigen Herzens⸗ zedür heraus nach ihrem ſozialen und demokratiſchen Gehalt. Wird eine ſolche Lö⸗ ſung nicht gefunden. dann erleidet die Partei einen großen Verluſt Man laſſe ſich nur nicht weiß machen, daß Wirth„iſoliert“ ſei oder daß ſeine Freunde bereit wären, ihn aufzu⸗ geben. Wenn aber der Konflikt eine gute Lö ſung findet, dann bekommt die Partei neuen Zuzug und neues Leben. Wirth iſt irgendwer. In ſchwierigſter Zeit ſat er die Regſerung geführt und einen Ausweg aus deutſcher Not geſucht und gefunden, als der einzig richtige erwies. Niedergedrückte Herzen haben ſich ihm zugewendet, und wenn er in ſeinen Maſſenverſammlungen ein 3 kenntnis ablegte zur ſozialen und demokrati— ſchen Republik, fand er jubeſnden 4 langem ſchon iſt Wirths Name poſten der Zentrumspartei in Wirth muß halten: M aus. Wege 2 . nicht der Be⸗ Beifall. Seit ein KFredit⸗ den breiten zu ziehen. Denn darum handelt es ſich letzten Erklärungen Dr. Wirths tatſächlich den Ein⸗ druck hinterließen, daß ſein Handeln reiflich überlegt wäre und daß ſein Austritt aus der Fraktion mehr ſei als eine Demonſtration, die bald verpuffe. Wirth habe immer wieder be— tont, daß er nicht das Zentrum ſprengen wolle, Endes: Nicht um Wirths Perſon, ſonder ganz einfach um die Partei und ihre Maſſen— anbäöngerſchaft in den ſozial bedrückten und politiſch lebendigen Schichten des deulſchen Volles. Der Konflikt Wirth muß darum ſo n Un eſen Kre ondern die Feſtigung der Partei im Geiſte E N 777 ð⁊ibb0b0b0ß bbb gelöft werden, daß die Partei in di ſen neues Vertrauen gewinnt.“ eee 9 e amtliche Aktenpublttatton adikalen Ideen die lanlft widertegten zur Kriegsſchuldſrage in einem unter ſchwerſten Beſchimpfungen wegen Hauptmann von Beerfelde at ſeinerzeit viel von ſich reden gemacht als militäriſcher Organiſator verſchiedener kommuni⸗ her Putſche. Ferner wird noch mitgeteilt das Auswärtige Amt gegen den Schriftſteller jottka, der in einem Blatt rechtsradikaler tung ſchwere Beleidigungen gegen den deut⸗ Potſchaſter in Washington, Freiherrn von Naltzan, veröffentlicht hat, Strafantrag ſtellte. — Lyuebe folgt einer Einlabung Herriots. Am i Mittag verließ Reichstagsprä bebe Wien, um der Einladung Herriots Faris Folge zu leiſten. 8 ſident U nach — Ein Vombenattentatsverſuch. Gegen das griechiſche Konſulat in Sofia wurde eine Bombe geſchleudert, riſer politiſchen Kreiſen wird vermutet, daß die jedoch nicht krepierte. In Pa⸗ „.** 8 ich bei dieſem Attentat um ein beſtelltes handelt, im Bulgarien Schwierigkeiten zu bereiten Republifaniſcher Tag in Mainz. Mainz, 31. Aug. Am Samstag und Sonntag ſand in Mainz der erſte republikaniſche T 00 0 1 1 he Tag dos Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗gold im beſetzten heſ⸗ lichen Gebiet ſtatt. 5 Mo An ihm nahmen zahlreie ciSHannerahtettungen e aus den Städten S d⸗ N 52* n 5 18 N 9 ſchland 5 und Südweſtdeutſchlands teil, ſo aus Frankfurt, Gießen, Ludwigshafen ufw. Veſon⸗ ar 1 0 N 55 3 8 6 ſtark war der Gau Baden vertreten. deut rden, die den beabſichtigten om stag abend und den Feſtzug am Sonntag nittag unterſagten, wurde die Veranſtaltung lich beeinträchtigt, die jedoch den geſtrigen Fackelzug rths. ſeinen Schritt hätte, obwohl ſie ſelbſt ihn nicht gen, daß die Fraktion eine Politik treibe, die, ſchließlich auch die katholi⸗ : Irrer oho 5 ſtarken Depreſſion entgegen. Der Güterverkehr Volksſchichten. Das alles hat man in Betracht ö f ö werden. Hinzu kommt die bekaunte Kapitals ö ae der Reichsbahn. Wenn auch die auf die Verbraucherkreiſe arg drückende Preisentwick⸗ ing nicht verkannt wird, ſo kann die Reichs⸗ Durch Sountag ihren Stempel nicht aufzudrücken ver— mochte. Am Samstag Abend fand ein Kommers im„Frankfurter Hof“ und am Sonntag eine große Werbeveranſtaltung im Stadtpark ſtatt an ö der der Sohn des Freiheitsdichters Ferdinald ö Freiligrakh und der Vorſitzende des har ners Schwarz⸗rot⸗gold teilnahmen; 8 war in republikaniſchen Farben reich geflaggt. Der Marokko⸗Krieg. Von der marokkaniſchen Front. 5 Paris, 31. Auguſt. Havas berichtet an Fez, daß am geſtrigen Tag keine Aenderung an der franzöſiſchen Marokkofront zu verzeich⸗ nen iſt. Die Franzoſen hätten jetzt von allen Branes⸗Stämmen Unterwerfungsangebote er⸗ halten. Das 19. franzöſiſche Armeekorps „ſtigte ſeine Stellungen bei Bahar, das es wieder beſetzt habe. Im Weſten betätige ſich Weiter iſt der Vervollkommnung der Feind in der Gegend 7 5 1 9 von Tetuan Schützengräben ausgrabe,. bel lung en vormittags 8 Uhr, 271155 Neil en. f usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen, weil er in dieſer Gegend eine gemeinfame franzöſiſch⸗ſpaniſchg Offenſive erwarte. Nach einer weiteren Meldun i ei g aus Fe ſind franzöſiſche Kavallerieſtreitkräfte 110 men, die bei den Operationen gegen die Rif⸗ leute eingeſetzt werden. Ein hoher Offizi leu igeſe. izier de Generalſtabs des Generals Naulin 935 ſich z General Primo de Rivera begeben, u als Verbindungsoffizier zwiſchen der f 5 5 ö franzö⸗ ſiſchen und ſpaniſchen Armee zu dienen. Ein ſpaniſcher Offizier wird beim franzö ſp⸗ 8 5 zöſiſchen Ge N neralſtab die gleiche Miſſion erfüllen 0 Lyautheys Rückkehr aus Marokko. der bisherige Oberkommnadierende in Ma N rokko, iſt geſtern nachmittag i rſei i ö g 0 g in Marſeille ein getroffen. Er hat den Journaliſten jed klärung verweigert. 8 eee kee 12 N 1 eee ee eee Die Lage in China. Ruhe in Kanton. 5 Berlin, 31. Auguſt. B. T.“ aus Hongkong iſt es jetzt in Kan e = g Paris, 31. Aug. Marſchall Lyauthe y, 2 ö Nach einem Berich ton ruhig. General Li, der Führer der anti⸗ des ö 1 Kampf abgebrochen und ſich unterworfen. g Aus P 8 1 9. wird gemeldet, daß Gene— worden iſt. Dieſe Ernennung bebentel ear 0 legt jedoch den Schwerpunkt ſeines Iniereſſez Der SFriſiſi wird nun Peking, Kanton, Shen unter ſeiner Kontrolle ral Feng einen außerordentlichen Machtzuwachs, von Peking nach der Provinz. General ä und die Kalgan⸗Zone ö haben. o Saru 2 5 5 i des„Daily Telegraph“ in Tokio erfährt aus guter Quelle, daß di Haltung Fab. aus guter Buielan daß die altung Japans hinſichtlich des Autonomie⸗ ö vorſchlags Chinas abſolut negativ ſein werde. D laftung 1 der Reichsbahn. „Die Reichs bahngeſellſchaft iſt wegen ihrer able unden Haltung in der frag ! Verbindung mit ihren ren in den letzten Wochen wiederholt ſtark an⸗ gegriffſen worden. Generaldirektor Dr. Oeſer nimmt daher jetzt in der Oeffentlichkeit Veran⸗ laſſung, ſein Verhalten zu rechtfertigen. Erf Reit en aus, daß die Reichsbahn nicht als freies Privatunternehmen beurteilt werden darf, wenn man berückſichtige, welch außer⸗ ordentlich ſchwere Reparationsabgaben es zu machen hat. Dr. Oeſer ſagt unter anderem: Wir gehen, wenn nicht alles täuſcht, im deut⸗ ſchen Wirtſchaftsleben vorausſichtlich eine wird eher einen Rückgang als eine Steige— . erfahren, ſodaß zu befürchten iſt, daß die innahmen der Reichsbahn ſtark zurückgehen bahn doch nur im Rahmen der ihr zur Ver⸗ fitaung ſtehenden Mittel helfen. Die Reichs⸗ ahn iſtein Unternehmen, das ohne jede Re⸗ ve und ohne den Reichshaushalt daſteht. igen cher W Kegen Konjunkturſchwan⸗ 1 8 hern. Die Verzinſung und Tilgung Miſſig Huld 1 j Milliarden Schuldenverſchreibungen, kommuniſtiſchen Truppen Kantons, habe den 2 1 0 Lohnfrage auf Anſammlung 1181 50 f 989 8 von Reſerven gerichteten Geſchäftsgebah⸗ die Auſammlung des Rücklagefonds, die all⸗ benden Gol agsedden ſelen an de e len Leipflichlungen der Meichsbahn aufgrun pflichtungen der Reichsbahn aufgrund des Dawes⸗Geſetzes außerorde f Geſetz ntliche Anfor⸗ derungen. Das erſte Geſchäftsjahr(1. Ottober 1924 bis 31. Dezember 1925) iſt mit 510 Mil⸗ lionen Mark belaſtet. Dieſe Laſt wird ſich im kommenden Jahr bis auf 1 Milliarde Mark ö jährlich ſteigern. Der ongebliche Ueberſchuß von 70 Millionen Mark im Monat ſtellt lediglich die Rechnungsdifſerenz ö ö nahmen und Ausgaben dar, wird aben durch laufende Verpflichtungen aufgezehrt. resbelaſtung ſieht erheblich anders aus. Hinzu kommt, daß die Reichsbahn nicht in dem tech⸗ zwiſchen Monatsein⸗ Jah⸗ niſch einwandfreien Zuſtande der Geſellſchaft übergeben wurde, wie im allgemeinen ange⸗ nommen wird. einer . 8 111 — n, berbau und Brücken vollſtändigen Durcharbeitung, Ernen⸗ und Verſtärkung unterzogen werden. eiter is der Sicher⸗ heitseinrichtungen weitgehende Aufmerkſam⸗ keit zu widmen. Notwendige Bahnhofsumbn⸗ ten und andere neue Bauten erfordern Mil⸗ liardenbeträge. Die kurze Zeit. in der die on rung Reichsbahn noch nicht die ganze Laſten aus em Dawesgeſetz zu tragen hat, muß aus⸗ um die Bahn wieder herzu⸗ allen Betriebsanſprüchen ge⸗ 1 Der neue päpſtliche Nuntius in München. 31. Aug. Amtlich wird gemeldet: apoſtoliſche genützt werden, len, daß ſie nügt. München, Der neuernannte ore Vaſallo übe bene 7 9 eke im Miniſterium es Aeußern in Anweſenthei er. für Unterricht und Kultus, Dr. Matt. des Staatsrats im Stagtsminiſterium des Aeußern, Freiherr von Stengl, dem bayeriſchen Miniſter⸗ präſtdenten Dr. Held das Beglaubigungsſchrei⸗ beu. Er richtete dabei in deutſcher Sprache fol⸗ gende Worte an den Herrn Miniſterpräſidenten: 7„J e die Ehre, das päpſtliche Schreiben n Gbr Hande zu legen, durch das Seine Heilig⸗ it Papſt Pius 11. mich in der Eigenſchaft als Jpöſtoliſcher Nuntius bei der bayeriſchen Staats⸗ kegierung beglaubigt. Meine Miſſion: die zwi⸗ chen dem Heiligen Stuhl und der bayeriſchen Staatsregierung beſtehenden ausgezeichneten Be⸗ ziehungen zu pflegen, iſt ſehr erleichtert durch den Fblehen des Konkordats. Haben da doch Eure rzellenz und mein Vorgänger mit hoher Weis⸗ heit und allem guten Willen ein Werl zur Vol⸗ lendung gebracht, deſſen Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinausreicht durch den neuen Geiſt, der gerade dieſen Vertrag beſeelt. Wohl umfängt die Liebe des Heiligen Vaters die gagze Welt, doch wendet ſie ſich beſonders einem Volke zu, das mit ſo engen Banden mit ihm verknüpft iſt. Daran feſtzuhalten, ſoll der Wille beider vertragſchließenden Parteien ſein, um der Vor⸗ teile willen, die daraus erſprießen: für die Fe⸗ ſtigung von Sitte und Religion, für den öffent⸗ lichen Frieden und das Allgemeinwohl. Um dieſe edlen und notwendigen Vorteile zu erreichen, werde ich alle meine Kräfte einſetzen, und ich ver— traue dabei auf die Mitwirkung Ihrer Regierung und im beſonderen Eurer Exzellenz, die mir ſeit dem Tage meiner Ernennung zum i Nuntius in Bayern ſo viel Wohlwollen bewieſen hat. Für dieſe Ihre Güte ſei mir geſtattet, hier die Gefühle meines dankbaren Herzens zum Aus⸗ druck zu bringen, ebenſo wie ich meinem erhabe⸗ nen Souverän, dem Heiligen Vater, dankbar bin für de Sendung in ein Land, das einſt das Feld meiner erſten diplomatiſchen Tätigkeit geweſen iſt, und das ich ſtets bewundert habe ob der Schön— heit ſeiner Natur, ob des Kunſtſinns und der übrigen trefflichen Eigenſchaften ſeines Valles.“ Der erwiderte darauf: „Ich ſchätze es mir zu beſonderer Freude und Befriedigung, aus Ihren Händen das Schreiben entgegenzunehmen, durch das Seine Heiligen, der glorreich regierende Papſt Pius 11. Tree Exzellenz als Nachfolge, des hochverdienten Nun⸗ tius Monſignore Eugen v. Pacelli zu ſeiner Ver⸗ tretung bei der bayeriſchen Staatsreglerung be— glaubigt. zen dankbar dafür, daß Seine Heiligkeit vurch die ſofortige Beſtellung ines neuen Nuntius den unmittelbaren Verkehr unſerer Regierung mit dem Heiligen Stuhl auch weiter ermöglicht, und wir ſind überzeugt, daß auf dieſe Weiſe die Pflege der ausgezeichneten Beziehungen zwiſchen Babern und dem Heiligen Stuhl weſentlich er— leichtert wird, jener Beziehungen, auf die wir von jeher ſtolz waren, und auf die wir auch in unſeren Tagen den allergrößten Wert legen, Eurer Exzellenz ſelbſt ſage ich herzlichen Dank für die freundliche Zuſicherung einer förderſamen Mitarbeit zur Erhaltung und Bekräftigung die— ſer vorzüglichen Beziehungen und des Intereſſes des religiöſen Lebens, des öffentlichen Friedens und des allgemeinen Wohles. Das Konkordat, das zwiſchen dem bayeriſchen Staat und dem Heiligen Stuhl abgeſchloſſen wurde, bildet für eine derartige Zuſammenarbeit die beſte Grund- lage. Mit Dank erinnern wir uns in dieſer Stunde an die mit Weisheit und beſtem Willen E Der Ring der Huramaſa Roman von Käthe von Beeker. (3. Fortſetzung.) Deine Mutter war eben nie eine echte Se⸗ ſenburg und ſie wußte nichts von Ueberliefe⸗ rungen, nichts von Familien⸗ und Stammes ſchickſale. Ich habe ihren Willen geehrt, ſo lange ſie lebte und über ihren Tod hinaus. Ich ließ dich deshalb nicht mehr zu mir kommen, Trotzdem mein altes Herz und Auge oft nach dem Anblick deſſen gedarbt hat, der Erbe und Erhalter meines Geſchlechts ſein ſollte.“ Ergriffen legte Hans Heinrich ſeine war⸗ men Finger auf die kalte, weiße Saneene „Hätteſt du mir nur den kleinſten, leiſen Wink gegeben, mit tauſend Freuden wär ich gekom⸗ men. Du biſt ja die Einzige, die noch von Vatersſeite her zu mir gehört.“ Sie nickte leiſe mit dem Kopf.„Ja, die des Staatsmini⸗ päpſtlichen bayeriſche Minfſterpräſident Dr 8d Wir ſind Seiner Heiligkeit von Her geleiſtete Mitarbeit des 0 Nuntius Monſignore Paecelli zur Vollendung dieſes großen Werkes. Wir begrüßen 9 Ernen⸗ nung Eurer Exzellenz umſo mehr, als Eure Ex⸗ ellenz durch langjährige keit der hieſigen Nuntiatur mit unſeren Verhältniſſen vertraut iſt und ſich ſo in der Lage ſofort in Ihre ſegensreiche Tätigkeit für Teile einzutreten. Für diele beide Arbeit begleiten Namen der bayeriſchen Staatsregierung habe ich 1 Aus Nah und Fern. Fp. Bensheim, 31. Aug. Den Tod bei einer Autofahrt zog ſich der Werkmeiſter Midinet der Firma A. Laurer zu. entgegenkommenden und unſicher fahrenden Mo⸗ torradfahrer auszuweichen und geriet dadurch zu nahe an die Straßenböſchung. die Böſchung hinunter und überſchlug ſich. Midi⸗ net erlitt derartige Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Der mitfahrende Schwager B. des Wagenbeſitzers iſt ſchwer verletzt.— Ein Motorradfahrer von Bensheim ſtieß an der Ecke Bahnhof und Rodenſteinerſtraße mit einem Au⸗ tomobil zuſammen, zog ſich jedoch zum Glück nur leichte äußere Verletzungen zu.— Von einem vorbeifahrenden Auto erfaßt und eine kleine Strecke mitgeſchleift wurde in der Rodenſteiner⸗ ſtraße ein kleiner Junge. Es iſt zu verwundern, daß er keinerlei Verletzungen davontrug. Fp. Bensheim, 31. Aug. Der Metzgermeiſter D. aus Bensheim hatte im benachbarten Zell mit ſeinen Anverwandten wegen Familienange— legenheiten eine ſcharfe Auseinanderſetzung, wo⸗ bei er ſeinen Bruder derartig reizte, daß dieſer Raus einem Revolver einen Schuß abgab. Mit ſchwerer Kopfverletzung wurde der Metzger D. in das Bensheimer Hoſpital eingeliefert. Pfarrkirchen, 31. Aug. Infolge eines gering⸗ fügigen Streites erſchoß ſich der verheiratete 56 Jahre alte Bauer Martin Seiler von Wollberg. Seiler wollte nach Poſtmünſter gehen und ver⸗ mißte in ſeiner Weſtentaſche einen kleinen Geld⸗ betrag. Man ſpricht von 1,25 Mark. Er geriet darüber in Wut, holte ſchließlich ſein Gö wehr und erſchoß ſich.; Mannheim, 31. Aug. Der hieſigen Fahn⸗ dungspolizei gelang es, am 28, Auguſt 1925 an⸗ läßlich einer Razzia, im Warteſaal 3. Klaſſe des Hauptbahnhofs den ſchon längſt geſuchten Unbe⸗ kannten, der an den Eiſenbahnſtrecken die Schwach⸗ ſtromſicherungen aus d legraphenleitungen geſtohlen und das ſon eines 22jährigen Goldſchmieds chers feſtzunehmen. Der Feſtgenommene, galſche Ausweispapiere mit ſich führte, war auch unter ſeinem richtigen Namen- wegen Münzver⸗ brechens ausgeſchrieben. Bei ſeiner körperlichen, Durchſuchung wurden, außer ca. 60 Schwach⸗ ſtromſicherungen, Werkzeuge und ſonſtige Ueber⸗ ee gefunden, die beſchlagnahmt wür⸗ en.. 6 8 h Mannheim, 31. Aug. Ein rieſiger Feuerſchein der verſetzte am Samstag Abend den Stadtteil Feu— ö denheim in Erregung. abends geriet auf der Heddesheimerſtraße(in Höhe von Wallſtadt), vermutlich durch Fehlzün— dung, das Perſonenauto 4 B Nr. 27342 in Brand. ochwurvigen Herrn die Ehre, Ihnen unſeren F undlichen Willtomm⸗ Nuntius Monſlg⸗ gruß zu entbieten.“ untius 2 0 8 di Torregroſſa überreichte ſtehend Dachreparaturen tell Feudenyer * 727 chte, 5 Höhe von etwa 4 Meter in den Hof, fiel befinden, ö Sie unſere beſten Glück⸗ und Segenswünſche. Im i Das A i g 10 e kurz vor Landau. Die Gebrüder Faber aus Neuſtadt wollten mit einigen anderen Herren Das Auto ſtürzte Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr war das Auto bereits bis auf die Eiſenteile verbrannt. Die noch brennenden Ueberreſte wurden Der entſtandene Schaden iſt bedeutend. Mannheim, 31. Aug. Vergangenen Don⸗ nerstag hat der ledige 26jährige Lohnrechner Georg Schädel aus Rohrbach bei Heidel- berg einer hieſigen Firma, bei der er in Stel⸗ lung war, 7700 Mark Lohngelder unterſchla⸗ gen und ging flüchtig.— 10 000 Mark unter⸗ ſchlagen hat der verheiratete Bürogehilfe Emil Kunz, der das Geld für ſeine Firma bei gelöſcht! 1— 1 + g gen.— Am vergangenen Freitag fiel ein ver⸗ heirateter 44 Jahre alter Maurer im Stadt— 2—— ö ö 0 den Anſchlußkäſten der Te⸗ Platin aus den Sicherungen veräußert hat, in der Per⸗ und Uhrma⸗ der Bank abholen ſollte. Er iſt flüchtig gegan⸗ f N ee 8 tes Ki frühere Tätigteit in bei auf ein ſpielendes 4 Jahre altes Ki durch dieſes das Genick brach und ſofort tot war. g Neuſtadt a. H., 31. Auguſt. In der Nacht vom 27. zum 28. Auguſt wurden auf dem hie⸗ ſigen Güterbahnhof 5 Eiſenbahnwaggons er⸗ brochen, wovon 4 beraubt wurden. wurden entwendet: Ein neues Herrenfahrrad Nr. 366 082, je ein Ballen Baumwollſtoff und Webwaren, eine Kiſte mit Schokolade und Kakao, und einige Flaſchen deutſcher Wein⸗ brand aus einer erbrochenen Kiſte. Von den Tätern hat man bisher keine Spur. Landau, 31. Auguſt. Ein Autounglück ereignete ſich Freitag abend auf der Straße aus Anlaß des am Sonntag ſtattfindenden Rennens noch einmal die Taubenſuhlerſtraße abfahren. Vor Landau begegnete ihnen ein Radfahrer, der, um dem durch das Auto auf⸗ gewirbelten Staub zu entgehen, kurz vor dem Auto plötzlich die rechte Straßenſeite verließ, und auf die linke Seite abbog. Dabei wurde er von einem Kotflügel des Autos erfaßt, zu Boden geworfen und angefahren, während das Auto ſelbſt ſich überſchlug. Infolge der er⸗ littenen Verletzungen mußte der Ueberfahrene in das Vinzenzſtift Landau gebracht werden. Die Autoinſaſſen kamen mit mehr oder we⸗ niger großen Hautabſchürfungen davon. Fahr⸗ rad und Auto erlitten teilweiſe große Beſchä— digungen. Stählingen(Amt Waldshut), 31. Auguſt. Glück im Unglück hatte ein Radfahrer, der vom Rathaus in voller Fahrt den Stadtweg, hinunterfuhr. Bei dem ſog.„Adlereck“ verlor, er infolge der Schnelligkeit die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr mit ſolcher Wucht gegen die Zinnmauer, daß er über die Mauer ge⸗ ſchleudert wurde und auf das Dach des der Witwe Frey gehörigen Hauſes kurz vor der Dachrinne fiel. Dort blieb er durch Zufall hängen und entging dadurch ſicher einem der⸗ hängnisvollen Unglücksfall. Schaden hat er, nicht genommen. 1 Weltſpiegel. 2: Schweres Bootsunglück. Auf dem Schwie⸗ lowſee bei Berlin ereignete ſich Sonntag vor mittag ein ſchweres Bootsunglück. Eine Jolle, an deren Bord ſich der Miniſterialdirektor Dr. Kröhling aus Neubabelsberg und Miniſterial⸗ rat Wengler aus Karlsruhe nebſt Gattin be⸗ fand, geriet infolge wolkenbruchartigen Re⸗ gens, der um dieſe Zeit über Berlin und Um⸗ gebung niederging, in eine ſchwere See und . kenterte. Die i Inſaſſen fielen ins Waſſer Zwiſchen 8 und 9 Uhr kenterte ie drei Inſaſſen fielen ſſer, wobei die beiden Herren ertranken. Bis in den ſpäten Abend ſuchte der Reichswaſſerſchutz er⸗ folglos den See nach den Leichen ab. Die Ver⸗ ſuche werden fortgeſetzt.* :: Motorradunfall. Der Nahrradhändſer Karl Scheidt und der Lehre- Emil Pfle⸗ ger, beide aus Oberweiler i. T. ſuhren aus unbekannter Urſache mit ihrem Motorrad mit großer Geſchwindigkeit in den Straßengraben. Scheidt wurde gegen 5 dert, erlitt dabei einen Schädelbruch u. wurde bewußtlos vom Platze getragen. Pfleger kam mit einer ſtarlen Verſtauchung davon. e Motorrad iſt vollſtändig zertrümmert. f :: Senſationeller Mord. Ueber den in Liſſabon ermordeten deutſchen Arzt Dr. Ro⸗ bert Stahn werden jetzt ſenſationelle Ein⸗ zelheiten bekannt. Es bandelt ſich nämlich um Es 8 7 feiern. einen Baum geſchleu⸗ ſchädigt word D hn 5 Wochen in Konſtantinopel verhaftet worden und ſollte mit dem Dampfer„Arta“ nach Hamburg zur Auslieferung an die Zollbehör⸗ gebracht werden.— Von den Tätern ſehlt jede Spur. f :: Die Typhusepidemie im Ruhrgebiet. Wie der Korreſpondent der„Kölniſchen Volkszeitung“ im Ruhrgebiet meldet, treten in mehreren Städ⸗ ten des Ruhrgebies Typhuserkrankungen in gro ßer Zabl auf, die faſt den Charakter einer Epi⸗ demie tragen. Chemiſche Unterſuchungen haben erwieſen, daß Waſſer, Milch und Fleiſch nicht die Urſache der Erkrankungen ſein können. Jetzt taucht die Vermutung auf, daß unreines und un⸗ gewaſchenes Obſt die Typhusbazillen trägt. n :: Einweihung des neuen Flughafens in Eſſen. Am Sonntag erfolgte die Einweihung des nellen Zentralflughafens der Luftverkehrsgeſellſchaft Ruhrgebiet A.⸗G.(Lurag). Vertreten waren der Oberpräſident der Provinz Weſtfalen, weiter die Kommunalbehörden des geſamten Ruhrgebiets und die Spitzen der Wirtſchaftskreiſe des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiets. Oberbürger⸗ meiſter Bracht⸗Eſſen übergab nach kurzer An⸗ ſprache den neuen Flughafen ſeiner Beſtimmung, wobei er betonte, daß das neu geſchaffene Werk nur einen Anfang bedeute in der Erfüllung der Aufgaben, die cbetel igen Gebſels eines han⸗ dels⸗ und gewerbefleißigen Gebiets von 25 Mil⸗ lionen Einwohnern zu befriedigen. Der Nachmit⸗ tag wurde durch Rundflüge ausgefüllt. ö 5 Frauenmorde. 15 Ein neuer Frauenmord. 10 GSirkenau i. O., 1. Sept. In einem Gebü bei Birkenau i. O. in nächſter Nähe der Station Mörlenbach fand man geſtern Abend eine Leiche weiblichen Geſchlechts. Die Tote iſt etwa 30 bis 35 Jahre alt, die Pulsadern waren geöffnet, ſo! daß der Tod jedenfalls durch Verblutung einge; treten iſt. Die Leiche war mit Reiſig zugedeckt, Die Aufklärungen ſind im Gange. Der Darmſtädter Mädchenmord. Darmſtadt, 31. Aug. Zum Mord in der Alicenſtraße wird weiter berichtet: Der mutmaß⸗ liche Mörder Joſef Meon hat die Abweſenheit ſeiner Wirtin benutzt, um dort wahre Orgien zu Es waren auch bereits Beſchwerden eingelaufen und man verſuchte, die Wohnung anderweitig frei zu bekommen. Am Sonntag weilte er bei ſeiner Mutter in Bensheim und wollte dort eine Unterſtützung haben, wurde aber abgewieſen, ſodaß man annehmen kann, daß. er, ziemlich mittellos die Flucht ergriffen hat. Wei⸗ tere Folgerungen über die Tat laſſen. ſich nück! geben, ſolange nicht feſtgeſtellt iſt, wie die Tet ausgeführt wurde und was der Anlaß dazu wan Nun ſcheint feſtzuſtehen, daß es ſich um ein Mäd⸗ chen aus Frankfurt handelt. Die im Walde ze. ſtreut gefundenen Kleidungsſtücke wurden als die eines von dort vermißten Mädchens erkaun! Die Vermißte hat in der Nacht vom 17. zum 18, in einem Darmſtädter Gaſthaus logiert u. iſt ſeit dieſer Zeit verſchwunden. Einer Freundin gab das Mädchen an, zu einem Herrn nach Darmſtab fahren zu wollen. Die Ermittelungen nach die⸗ ſer Richtung ſind ebenfalls noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen.— Die Perſönlichkeit der am 23. Auguſt auſ⸗ gefundenen Frauenleiche iſt nunmehr zweifelsfrei feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um die om 26. Oktober 1895 zu Idar geborene Anna Gill—⸗ mann, die bis zum 15. Auguſt in Frankfurt a. M. als Stütze in Stellung war. Die in der Nähe des Fundortes der Leiche aufgefundenen Klei⸗ dungsſtücke wurden von Verwandten und auch von Bekannten der Gillmann als dieſer gehötig bezeichnet. Die Gillmann kam am 17. Auguſt nach Darmſtadt, um ſich mit einem bekannten Herrn zu treffen. Feſt ſteht, daß ſie zwei Nächte in einem hieſigen Gaſthaus allein logierte. Der als Mörder verdächtige Student Meon iſt zuletzt am Samstag, den 29. Auguſt, nachmittags in Gotha auf dem Bahnhof geſehen worden. FE ͤ ͤͤ——:—::....... SE N80 2 keinen Fall war ihm eine Antwort geworden, wie die Worte der alten Frau ſie jetzt ahnen ließen. „Mein Vater auch!“ wiederholte er faſ⸗ ungslos. Die blauen Augen ruhten ernſt aid still auf ihm. „Auch dein Vater nicht? Sie, deine Mut⸗ ter wollte nicht, daß du es erführeſt, ſolange du jung und verſtändnislos warſt. Vielleicht hätte ſie ſpäter mit dir darüber geſprochen; ich weiß es nicht. Aber ich meine, daß es nun Zeit iſt—“ 5 „Ja, ja, es iſt Zeit, ich muß es wiſſen. Wie traf meinen Vater der Tod?“ Aufgeregt, in fiebernder Haſt, ſtieß er die Frage hervor. die ſeinen. Die Finger der die ſeinen. Ahne legten ſich feſt um dieſe ſo wenig geweckt hatte, ſo vieſes in ihm in andere Bahnen lenkte, als ſeine Geburt ſie ihm wies. Meine arme Mutter!“ Alles, was er fühlte, lag in dieſem Aus⸗ ruf. Er dachte nicht ſeines Vaters, der für eine Idee geſtorben war; die Erinnerung an den Mutter, die ſtolz und ſtill Schmach hingeſchritten und hatte, vor ihm ihren Schmerz zu verſchließen, ihm mit gewiß oft nur ſchwer erkämpften Frohſinn die Jugend zu vergolden und alück⸗ lich zu geſtalten. „Meine arme Mutter!“ „Sie hat gelitten, wie die Frauen der Se⸗ ſenburg alle litten. Es war ihr Schickſal. Wer ſich einem Seſenburg verbindet, muß leiden.“ Der Letzte der Seſenburg ſchauerte anwill⸗ über Leid „Ruhe, mein Kind! Ein Mann, ein Senſe⸗ burg muß ſtark ſein, denn das Leben legt ihm Laſten auf, die er nur tragen kann, wenn ſeine Seele ihr Gleichgewicht zu bewahren weiß. Dein Vater fiel im Zweikampf. Still, frage Linzige, die letzte. Die Frauen von Seſenburg waren immer langlebiger, als ihre Män ter. Seit zweihundert Jahren haben ſie alle ihre Eheherren überlebt. Es iſt dies das Schickſaf der Manneslinie Seſenburg, jung zu ſterben. In dieſe Worte hineinklingend wieder ein leiſer Wehelaut, der ſich beklemmend auf die Bruſt des Zuhörers legte. Er hatte heute noch dasſelbe gedacht, aber die eben klar aus⸗ geſprochene Beſcätigung dieſes Gedankens er⸗ ſchreckte ihn nun „alle jung—“ Und keiner eines natürlichen Todes.“ Schwer und langſam fielen die Worte aus dem Munde der Greiſin. Hans Heinrich fuhr entſetzt empor.„Keiner eines natürlichen Todes? Auch mein Vater—? hundert Gedanken durch Hatte er jemals erfahren, N hlötzlich ſeine Mutter in allem, was ſie a 1 weshalb ſie den tung in ihm wollte ſich löſen: Stolz auf die Llhne ſort:„Gott kednete die Frauen von Blitzſchnell fuhren einen Kopf. lein Vater geſtorben war? Nein, uie! Mutter hatte ihm geſagt, daß er jung ſtarb aber ob er jemals gefragt hatte, wie und rum, deſſen konnte er ſich nicht entſinnen. doch.„Ja“, ſagte er mechaniſch wa⸗ Auf nicht, ich antworte auch ohne dem. Ja, es war um deiner Mutter willen, aber ſie ſteht ſchuld⸗ los darüber. Ein hochmütiger Narr, ein un⸗ würdiger Standesgenoſſe hatte im Rauſch dei— nes Vaters Gattin eine Krämerstochter ge nannt, die ſich mit ihrem Golde den Weg in ein ſtolzes, unverſehrtes Adelsgeſchlecht ge pflaſtert habe. Dein Vater liebte ſeine Frau liebte ſie um ihrer ſelbſt willen. Ein Seſen burg hat nie um Gold gefreit, nie mit kalte Vernunft gewählt, ſonſt wäre vielleicht viele anders geworden. Er konnte ſolch ſchmachvol len Vorwurf nicht auf ſich ruhen, nicht die Familienehre ſeiner Frau beflecken laſſen. Er fiel. Sein Gegner, der deine Mutter auch ge⸗ liebt hatte, ſchoß ſich ſpäter eine Kugel durch den Kopf. Zwei Opfer für eine Idee, für die man Opfer bringt und ſtirbt!“. Hans Heinrich atmete ſchwer. Ein Vor hang war vor ſeinen Augen geriſſen; er ver bei ſeiner Erziehung getan, Sinn für ſeine Familie und den kürlich zuſammen. Seine Mutter hatte recht gehabt: eine unheilkündende Kaſſandra war dieſe alte Frau, die jetzt ſeine Finger losließ, ſich noch gerader als vorher aufſetzte und mit ihrer leiſen durchdringenden Stimme fortfuhr⸗ „Eine Frau hat den Fluch über unſer Ge⸗ ſchlecht geſprochen, eine Frau ſoll ihn, Sage nach, wieder löſen. Aber bis jetzt fand ſich dieſe Frau noch nicht. Vielleicht iſt es der, die du erwählſt, vorbehalten, den alten Fluch zu löſen. Aber eine ſchwarze muß es ſein, eine ſchwarze, und die Seſenburger haben das im⸗ ner verlacht, haben immer die Blonden geliebt ind gewählt und unglücklich gemacht.“ Nun mußte Hans Heinrich trotz der ihn der, hen noch durchzitternden Ergriffercheit doch in ich hineinlächeln. Fluch und Sage— das deckt ich in ſeinem Empfinden, und das eine nahm a*. 1 7 5 0 dem andern das Schrecknis. Sein modern ge⸗ ..... 2 2 Seſenburg, ihnen blühten ſ geſunde Knaben. Aber ſie ſtarben alle, bevor ſie in die Jahre der Mannbarkeit kamen— alle, bis auf einen, der aufbewahrt blieb, um den Fluch zu tragen und zu vererben. Vier ſchöne, ſtolze Knaben habe ich begraben; eine Seuche raffte zwei dahin, der dritte ſtürzte mi tdem Pferde, Vater lag ihm zu fern. Er dachte nur ſeiner, und ſich gezwungen den vierten traf der Blitz. Ich gab ſie Gott zu⸗ rück, weil er ſie nahm. Der letzte, dein Groß⸗ vater hob gegen Gottes Willen den dunklen Vorhang zur Ewigkeit, er erſchoß ſich, fünf⸗ unddreißig Jahre alt; er liebte eines anderen Frau und ging mit dieſer in den Tod.“ Hans Heinrichs flüchtiges Lächeln war er⸗ ſtorben. Er ſah den Tod hinter den Männern ſeiner Familie ſchreiten, ſah die Knochenhand, die in blühendes Leben griff, fühlte den Hauch fündiger Leidenſchaft über ſich hinweben und erbleichte. a Und die kleine, durchdringende Stimme neben ihm ſprach weiter: Sein Vater, mein Gatte, erlebte das nicht mehr, ihn zogen acht ſtarre kleine Kinderhände in das Totenreich. Sein Geiſt umdüſterte ſich. Vom alten, grauen Turm, in dem das Unheil begann, ſtürzte er ſich herab. Wir fanden ihn tot, den Kopf an einem Stein zerſchellt. Es iſt nge her, lange, meine Tränen ſind verſiegt. Damals ſind ſie gefloſſen, damals lernte ich glauben, was ich verfacht hatte, als ich jung und froh eine Se⸗ ſenburg wurde, und was die Großmutter mei⸗ nes Mannes mir warnend erzählte, ehe ich das Weib des letzten ihrer drei Söhne wurde. Sie hatte auch einſt gelacht und es nicht glauben wollen, auch deine Mutter nicht, als ich vom Fluch der fremden Frau ſprach; alle haben wir gelacht und ſpäter dieſes Lachen mit tauſend Tränen bezahlen müſſen. Keine von uns blon⸗ hildetes Denken machte vor dem Worte„Fluch“ den Frauen der Seſenburg hat eine Tochter einen Seitenſprung. Er glaubte nicht an un⸗ geboren, hellbringende Flüche; ſie gab es nur nach Romanen, faſt mehr nur noch in Sagen oder en Schickſalstragödien; und die halten ſich auch berlebt. Die bedrückende Spannung und Erwar⸗ aber da fuhr in dem frühen Tode geweihte waren uns beſchieden, Söhne, die trau⸗ ernde Witwen hinterließen.“ nur Söhne Hans Heinrich ſprang auf, es ſchnürte ihm die Kehle zu und das Wort„Fluch“ ſchwirrte mit Fledermausflügeln grauenhaft und doch unglaublich duach ſeine Gedanken. 050 Fortſetzung folgt eee 4 Vi im . Gemeinderats ſitzung. Geſtern Abend ſollte Gemeinderatsſitzung ſtattfinden. Leider konnte die Tagesordnung nicht zur Beratun entſchuldigt(Ecker und Zeit, aber es blieb bei der Beſchlußunfähigkeit. Es waren folgende Herren erſchienen: Beige⸗ ordneter Roos, Gemeinderäte Brechtel, Helbig, Klee 1., Klee 2, Mandel S., Martin, Niebler, Riehl, Schneider, Seigel und Zöller.— Herr Bürgermeiſter Lamberth appellierte an den Gemeinſinn und das Pflichtbewußtſein des Ge⸗ meinderats, die Sitzungen doch nicht gar zu läſſig zu beſuchen. Verurteilt müßte es werden, wenn eine anberaumte Sitzung wegen nicht genügender Teilnahme ſeiner Mitglieder be⸗ ſchlußunfähig werde. Der Herr Bürgermeiſter verlas eine Beſtimmung der Landgemeindeord— nung, wonach auf ſeinen Antrag hin jedes nicht entſchuldigte Gemeinderatsmitglied in eine Ord⸗ nungsſtrafe von 20 Mark genommen werden kann. Der Dringlichkeit wegen ſoll dieſe Woche noch Sitzung ſtattfinden. * Reichs banner. Wegen des heran⸗ nahenden Feſtes am 4. Oktober hält morgen abend ½9 Uhr im Roten Kkeuz die Ortsgruppe eine wichtige Mitglieder Verſammlung. Zur Ein⸗ übung einiger Lieder werden die Mitglieder gebeten, die Llederbücher mitzubringen. * Faſelſtall. Die Gemeinde Viernhelm ſucht nach einem Ausſchreiben im Kreisblatt enka 10 Saanenböcke zu kaufen. *Verſuche dein Glück! Vom Verein zur Förderung des Wohnungsbaues in Viernheim kommen demnächſt Wohn äuſer zur Ausloſung. Es iſt eine ganz geringe Anzahl Loſe noch vor⸗ handen. Für jene, die ſich nach einem Eigen⸗ heim ſehnen dürſte zu empfehlen ſein, ihr Glück durch Ankauf von Loſen zu verſuchen. Ein Los koſtet 10 Mark Man iſt im Orte und zumal bei den Loſeninhabern geſpannt, wer als glück licher Gewinner aus der Verloſung herauskommt. Beachtet das heutige Inſerat und nochmals: Verſuche dein Glück! * Vorſicht! In der letzten Zeit werden wieder von Hauſierern und Hauſtererinnen ſoge⸗ nannte Gasſparer für die Gasherde angeboten und den Konſumenten ſehr geſchickt aufgeſchwätzt Es wurde ſchon ſo oft vor ſolchen Schwindeleten ge warnt und immer wieder hört man vom Herein— fallen der Hausfrauen.— Wenn derartige Leute kommen und ſich nicht ausreichend durch das Gaswerk legitimieren können, liegt es im Intereſſe der Hausfrau, den Betreffenden die Tür zu weiſen und es hegt im Intereſſe der Allgemeinheit, ſofort das Gaswerk telefoniſch zu verfländſgen. »Obſt⸗Verſteigerungen im Kreiſe Heppenheim. Eine Reihe von Verſteigerungen des Obſtertrages von den Bäumen der Kreis ſtraßen findet in dieſem Monat ſtatt. Für Steig⸗ liebhaber aus unſerer Gemeinde teilen wir fol⸗ gendes mit: Am Freitag, den 4. September auf der Straße Siedelsbrunn, Oberabſteinach, Tröſel, Unterflockenbach, Gorxhelm. Am Dienstag, den Z. September auf der Straße Mörlenbach, Bir⸗ kenau, Mumbach, Rohrbach, Hornbach, Weinheim. Am Mittwoch, den 9. September: Möftlenbach, Keeldach, Stallenkandel. Am Samstag, den 12. September: Weiher, Vöckelsbach, Löhrbach, Buch klingen, Kallſtadt, Birkenau. * Die Nachtarbeit im Bäckereige⸗ werbe Eine für das Bäckereigewerbe beachtens⸗ werte Entſcheidung traf das Amtsgericht in Rüdesheim. Ein Bäckermeiſter aus Aß⸗ mannshauſen war angeklagt, nachts Backwaren hergeſtellt zu haben. Dem Antrag des Amts anwalts entſprechend wurde der Angeklagte frei⸗ geſprochen. Dleſes Urteil begründete der Vor⸗ ſitende u. a. damit, daß dem Beklagten ein Gefühl des Unrechts nicht innegewohnt habe. Geſundes und menſchliches G fühl und vernünf⸗ tiges Denken könnten es nicht begreifen, daß man in einer Zelt finanzieller Not und des not⸗ wendigen Aufbaues in ſeiner Wohnung, die durch dle Reſchsverfaſſung eine uuverletzliche Frelſtätte ſei, nicht arbelten dürfe, wenn man den Drang dazu fühle. Außerdem ſei die Nacht⸗ arbelt der Bäcker eine in der Natur des Gewerbes begründete, von jeher beſtehende Gepflogenheit, die darin ihren tieferen Sinn habe, daß man ſich für die Arbeit am heißen Ofen dle kühlere Nachtzeit wählen müſſe. Ferner ſei dem Gericht bekannt, daß auch andere Bäcker zur Nachtzeit backen und daß der Angeklagte ſich deshalb in elnem Orte wie Aßmannshauſen, der ganz vom Fremdenverkehr abhinge, dem wurtſchaftlichen Ruin ausſetze, wenn er dle Backwaren nicht her⸗ ſtellen würde, wie Fremdenverkehr und Hotel⸗ leben es erforderten. * Dem Herbſt entgegen. Der Monat September, auch Herbſt⸗ und Obſtmonat genannt, ſoll nach dem hundertjährigen Kalender mit prächtigem Wetter beginnen. Kühle und herbſt⸗ liche Tage folgen, worauf wleder ſchönes Wetter bis 27. ſein wird, der Schluß des Monats aber ſoll trübes und regneriſches Wetter bringen.— Es iſt berells Spätſommer.— Mlt Rleſenſchelt⸗ ten gehts nun wleder dem Winter entgegen. Die Ernte ſowelt ſie das Getreide anbelangt, iſt g gute kommen, da 8 Gemeinderäte fehlten, zwei davon Hoock). Man wartete noch beinahe eine Stunde nach der feſtgeſetzten mit 3000 v. Chr. beginnt und mit den wich⸗ 0 inner Bekannt von jungen Leuten gegen Bezahlung auf 1. Oktober zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. Günstige Bade- Gelegenheit bietet fuhotz ag Geöffnet: Donnerstags Freitags, Samstags jeweils den ganzen Tag verstärkt Sonntags nur vormitts gs Zu verkaufen: 2 Tiſche 1 Chaiſelongue 5 Stühle Bilder u. verſchied. Kleinmöbel. Daſelbſt ein Sportwagen. Wo, ſagt die Exped. ds. Bl. Damen-Trägerhemd Damenhemd Damenhose Volks Damenstrümpfe Damenstrümpfe schwarz und moderne Farben, Ferse u. Spitze Pf. Damenstrümpfe Seidengrift, viele Farben Doppelsohle, Hochſerse 85 Pi Damenstrümpfe Seidenſlor, schwarz 4 moderne Kleiderfarben. 1.30 mit Barmer Bogen... Achselschluß, mit Feston mit Hohlsaum, geschl. Banteien o Si 95 mit Holhlsaum od. Stick. Ein Waggon Garelinen u. 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Verſchiedent- lich hat man ſchon reife Trauben feſtgeſtellt.— Im Feld und Wald welkt die Natur. Wie ein Licht flackert das zweite Grün nochmals auf. Die Tage werden immer kürzer gegen Ende des Monats und tiett bereits die Tages- und Nacht⸗ Gleiche ein. Der kalendermäßige Herbſt beginnt am 23. September. * Kurzer Herbſt in Sicht. Wie be⸗ obachtet wurde, daß fich die Schwalben zur Ab⸗ reiſe rüſten, ſind auch über England große An— ſammlungen dieſer Vögel bemerkt worden, und deutlich konnte man dort wahrnehmen, wie ſie Flügelübungen veranſtalteten. Größere Scharen ſind auch über den Kanal gezogen. Dieſe Vor— bereltungen der Schwalben bringen Vogelkugdige damit in Zuſammenhang, daß in der Luft ſtarke Veränderungen aufgetreten ſiad, die auf die Tiere ſo einwirken, daß ſie die Zeit ihres Aufbruchs gekommen fühlen. Daraus ſchheßt man nun, daß ein zeltiger, aber ſehr kurzer Herbſt uns bevoiſteht. Bücherſchau. — Der Weg zum Erfolg fühlt darch das Wiſſen. Es genügt aber nicht, ſein Wöiſſen auf ſeinen Berufszwelg zu beſchränken, ein mög lichſt ausgebreitetes Wiſſen iſt notwendig Freilich kann kein Menſch den ganzen W ſſensſchatz in ſich aufſpzichern. Darum iſt es dankbar zu begrüßen, daß der Kleine Brockhaus, Handbuch des W ſſens in einem Band, das Weltwliſſen in ſich ver— einigt; ein Gr eff und man hat, was man wiſſen will. Der Kleine Brockhaus iſt das reine Welt⸗ auskunftsbüro, das unparteliſch jedem dient, der es befragt. Durch die geniale Raumaué⸗ nützung iſt gegenüber den größeren Auskunfts- werken keine fühlbare Verkürzung des Stoffes eingetreten Der kleine Brockhaus erweiſt ſich darum jedem als unentbehrlich. Um aber auch jedem die Anſchaffung zu erleichtern, läßt der Verlag das Werk in zehn Lieferungen erſcheinen, von denen die ſechſte uns bereits vorliegt. Während des Erſchelnens der Lieferungen iſt die Möglichkelt geboten, den kleinen Brockhaus zu einem billigeren Subſkriptionspreis(jede Lie⸗ ferung 1.90) zu beziehen. Dleſe Vergünſti⸗ gung erliſcht aber mit Ende September, und wir raten unſeren Leſern baldigſt zuzugrelfen. Die ſechſte Lieferung bietet wieder elne über⸗ reiche Falle intereſſanten Stoffes in Wort und Bild. Wir machen z. B auf die Ueberſicht „Hauptdaten der Weltliteratur“ aufmerkſam, die eingebracht. Die Kartoffeln harren noch guten tigſten dichtertſchen Etſcheinungen der Gegen⸗ wart endet Eine prächtige Probe, wie der Kleine Brockhaus auch im Bild ganz unpar⸗ teliſch über die Schöpfungen der Menſchen zu berichten verſteht, ſinddie beiden Tafeln, Malerei“. Auf ihnen ſind Darſtellungen aus dem früheſten Altertum und ſogar aus der Eiszeit vereinigt mit Schöpfungen der modernſten Kanſtrichtungen, unter denen eine Vertreibung aus dem Para⸗ dies auffält. Ueberall wo man hinſchaut, findet man wertvollen Stoff in der neueſten Faſſung. Auch dieſe Leferung gibt die Ueberzeugung, daß der Kleine Brockhaus den Vogel abſchießt und das Handbuch des Wiſſens iſt, das uns Deut⸗ ſchen beweiſt, daß es aufwärts geht mit deut— ſcher Arbeit und deutſchem Geiſt Ueber 50000 Deutſche in der Fremdenlegion. Ein aus der Fremdenlegton zurückgekehrter Deulſcher berichtet über den Beſtand und die Verhältneſſe u a.: Bei meinem Weggange am 31. Dezember 1923 b ſtand die Legion aus 4 Reg'mentern Infanterie, 2 Regimentern Kavallerie ciner Abteilung Artillerie vnd zwel Kompagnien Pionieren. Die Zahl der Deutſchen, die heute in der Fremdenlegion dienen ſchätze ich etwa auf 55 000 bis 60000 Mann. Im vergangenen Johre gab es Zeiten, wo jede Woche Hunderte von Deutſchen in die Legion gekommen ſind. Auch heute noch ſieht man junge Deutſche als das geeignetſte Materkal für die Leglon an. Mit den vor eln igen Jahren aus der ruſſiſchen Wrangelarmee geworbenen ruſſiſchen Legionären ſowie mit den aus den Balkanſtaaten ſtammen— den Mannſchaften hat man ſo ſchlechte Erfahrungen gemacht, daß man ſich immer wieder um H.erar⸗ ztehung von Deutſchen bemüht. Gleichwohl iſi es dem deutſchen Legionär verſogt, mit geringen Ausnahmen. Offizterſtellen einzunehmen. Werber für die franzöſiſche Fremdenlegion wurden während der Zelt meines Dienſtes in der Legion nicht in das unbeſetzte Deutſchland geſchſckt Ich weiß aber, daß ſolche in Wien und in den Balkan⸗ ſtaaten tätig geweſen ſind Ueber die Verpflegung in der Fremdenleglon iſt zu ſagen, daß die jungen Leute bel ihrer Ankunft gut und ausreichend beköſtigt werden. Sobald ſich aber die Truppe auf dem Marſch befindet, oder einzelne Poſten eingenommen bat, wird dies anders. Auf dem Marſche erhalten die Leute meiſt nur Mehl Die Stimmung iſt deshalb bei dieſen Leuten, beſonders bei den deutſchen Legionären, ſebr ſchlecht. Man findet keine Kompagnie, mag ſie ſein wie ſte will, in der nicht bei den Deutſchen der Haß durchdringt und zu Wiberſetzlichkeiten führt. Schwere Strafen ſind dann die Folge Es ſei nur hingewleſen auf Strafen, wie ſie der Kommandant Vermarſch, jetzt Stadikommandant in Aachen, im Jahre 1921—22 in Syrlen vollſtrecken ließ. Dort wurden wegen kleiner Vergehen etwa 20 Deut- ſche kriegsberichtlich erſchoſſen und etwa 40 deutſche Legionäre in die Verbannung geſchlckt. Schweinemarkt. Weinheim, 2. Sept. Zugeführt 353 Stück; verkauft 303 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 15-24 Mark; Läufer das Stück von 40—90 Mark. Nationaltheater Mannheim. Spielplan vom 5. bis 7. September 1925. Im Nationaltheater: Samstag, 5. Septbr. 1. Vorſt. außer Miete. (Vorrecht A), hohe Preiſe: Zum 1. Male: „Die heilige Johanna“. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 6. Septbr. 2. Vorſt. C 1, h. Pr. „Tannhäuſer“. Anfang 6/ Uhr. Montag, 7. Septbr. 3. Vorſt. B 1, m. Pr. „Der Kreidekreis“. Anfang 7½ Uhr. Im Neuen Theater: Samstag, 5. Septbr. 1. Vorſt.„Gräfin Ma⸗ rtza“. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 6. Septbr. 2 Vorſt. Max Halbe⸗ Feier:„Der Strom“. Anfang 7 Uhr. Schönste Geschenk-Artikel finden Sie in der Buchhandlung Viernheimer Anzeiger Getreid aller Art und jedes Quantum zum Jagespreis. doll. Ham Adler 2. Jakobstr. 11.