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Unter anderem erklärte Dr. Wirth, ſeine Aktion ſei nicht ein iſolierter Schritt, ſie ſei auch nicht der erſte Schritt, ſie ſolle eine politiſche Bewegung einleiten, die ſich das Ziel ſetzte, das deutſche Volk mit der Republik zu einer Einheit zu verknüpfen. Ein Bekenntnis zu Wirth. Düſſeldorf, 1. Sept. Der Bezirksausſchuß der katholiſchen Arbeitervereine Jon Düſſel⸗ dorf⸗ Land und Stadt hat heute eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Wir bedauern die Haltung der Reichs- tagsfraktion des Zentrums, die einem ſo auf⸗ rechten hochgeſinnten Politiker und Parteifüh⸗ rer wie Or. Wirth den unternommenen Schritt notwendig erſcheinen ließ. Wir haben für das Vorgehen von Dr. Wirth volles Verſtändnis, weil wir alle der Ueberzeugung ſind, daß die Fraktion, namentlich ihre Führer, in den letz⸗ ten Monaten den Aufgaben der Stunde nicht gerecht geworden ſind. Das Rechtfertigungs— ſchreiben des Fraktionsvorſitzenden Fehren⸗ bach iſt uns eine neue Beſtätigung dafür. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß Dr. Wirth durch disſen Schritt die Partei davor behüten wollte, daß ſie nachher zwar mit Führern, aber ohne Wähler daſteht. Wir begrüßen die Bemühungen um Verſtändigung u. Einigung, die unter Führung des verdienten Führers der badiſchen Zentrumspartei, des Prälaten Schofer, unternommen werden. Wirth iſt mehr als er ſelber iſt, auch mehr als badiſcher Abgeordneter. Er iſt ein Symbol des begeiſter⸗ ten republikaniſchen und ſozialen Geiſtes in dir Zentrumspartei. Seine Anhängerſchaft in der breiten Wählerſchaft, namentlich unter den Arbeitern, iſt größer, als aus den Verlaut— barungen der Preſſe hervorgeht und als man ſich in den maßgebenden Parteiinſtanzen ein⸗ geſtehen wird. Darum muß die ganze Angele— genheit in kürzeſter Friſt auf einem außer⸗ ordentlichen Reichsparteitag geklärt werden. Wie verkennen nicht die Bedeutung einer Wie⸗ dervereinigung aller politiſchen aktiven Kreiſe im deutſchen Katholizismus. Dieſe darf jedoch nicht auf Koſten des demokratiſchen, ſoziaten oder republikaniſchen Gehaltes der Zentrums⸗ politik erfolgen, ſonſt— das beſtätigen uns die Erfahrungen— verliert das Zentrum im Weſten das, was es im Süden möglicherweiſe gewinnen kann. Das Maß deſſen, was man der Arbeiterſchaft des Weſtens glaubt Hieten zu können, iſt gerüttelt voll. Vom Völkerbund. Am Vorabend von Genf. Berlin, 1. Sept. Wenn man einer phan⸗ taſtevollen Darſtellung des Vertreters des Ull⸗ ſteinverlages, Guſtav Kauder glauben darf, ſo beherrſcht alle in Genf verſammelten Völ⸗ klerbundsratsmitglieder und Teilnehmer nur eine Frage, nämlich die deutſche. Wenn auch für England die Moſſulfrage große Bedeutung habe und auch der vorzulegende Sachverſtändigenbericht über Oeſterreichs Zukunft Intereſſe erweckt, ſo erhebe ſich bei allen Teilnehmern doch die eine Frage:„Wird Deutſchland kommen?“ Es wird dann weiter zugegeben, daß dieſe Frage akademiſch blei⸗ ben müſſe, da weder ein Aufnahmegeſuch Deutſchlands vorliege, noch etwa auch die Frage des Sicherheitspaktes auf der Tages⸗ ordnung der diesmaligen Ratsſitzung ſteht. Man bringe aber, ſo behauptet Guſtav Kau⸗ der, die Tatſache der Anweſenheit Briands und Chamberlains mit der viel erörter⸗ ten Frage in Zuſammenhang, ob nicht auch Streſemaun Veranlaſſung nehmen ſollte, bald nach Beendigung der Londoner juriſti⸗ ſchen Beſprechung in etwa 2 Wochen an den Genfer See zu kommen. Es wird dann weiter güsgeführt, daß man bereits im Lager der fascſcen Paktgegner die angebliche Un⸗ entſchloſſenheit Deutſchlands miß deutet, daß man in der franzöſiſchen Preſſe von Zwei⸗ beutigteiten ſpreche uſw. Der erwähnte Ver⸗ Keter greift dann eine auch bereits in der aus⸗ ländiſchen Preſſe aufgetauchte Nachricht auf, wonach man mit einer Zuſammenkunft Streſe⸗ manns mit Briand oder Chamberlain oder beiden rechne, — j Geiſtes ausgeſtatteter Politiker, iſt im Verlauf Peter Spahn. 65 Berlin.. Sept. Der Zentrumsabgeorduete des Reichstages Peter Spahn iſt in der letzten Nacht in Bad Wildungen, wo er von einem ſchweren Leiden Erholung ſuchte geſtorben. Die Beerdigungs⸗Feierlichkeiten Lichterfelde ſtatt. Ein Großer der deutſchen Zentrumspartei iſt heimgegangen, ſchreibt die„K. V.“. Peter Spahn, ein mit außerordentlichen Gaben des einer an Arbeit und Erfolgen ungewöhnlich reichen politiſchen Tätigkeit zu einer Bedeu— tung gelangt, die nur wenige Parlamentarier des Reichstages im alten und neuen Deutſch— land erreicht haben. Ein Stück, und zwar ein bedeutſames Stück der ruhmreichen Geſchichte des deutſchen Zentrums ſinkt mit dieſem gor— trefflichen Manne ins Grab. Mit dem Grafen v. Hertling, Gröber und Trimborn, die ihm im Tode vorangingen, bildete er wohl die ſtärkſte und markanteſte Verkörperung der Grundſätze der deutſchen Zentrumspartei, der er mehr denn 40 Jahre lang gewiſſenhaft und 11 pflichteifrig und hingebungsboll gedient hat. Dr. jur. Peter Spahn war am 22. Mai 1846 zu Winkel im Rheingau gehoren. Seine Familie ſtammt aus Franken, iſt aber bereits ſeit 200 Jahren im Naſſauiſchen heimiſch ge— worden. Zu Hadamar bei Limburg, das da— mals als eine der beſten höheren Lehranſtalten des Weſtens galt, beſtand Spahn 1866 die Reifeprüfung. Drei Jahre ſtudierte er die Rechte auf den Univerſitäten Würzburg, Tü— bingen, Berlin, Marburg, ohne die anderen Fächer, namentlich Geſchichte, Kunſt und Lite— ratur zu vernachläſſigen, ſodaß den Politiker und Juriſten Spahn eine glänzende Allgemein— bildung auszeichnete, und ſeiner Anſchauung eine oft gerühmte Weite und Reife gab. Im Wiesbadener Appellationsgerichtsbezirk bildete ſich bis 1873 der junge Referendar aus, machte in dieſem Jahre die große Staatsprü— fung und wurde, wie es damals vielfach ge— ſchah, als Rheinländer zunächſt im Oſten, in Marienburg, als Kreis- und Amtsrichter an— geſtellt. Erſt im Jahre 1888 kam er wieder ins Rheinland an das Bonner Landgericht zurück. 1892 wurde Spahn Oberlandesgerichtsrat in Poſen; 1896 Kammergerichtsrat in Berlin; 1898 Reichsgerichtsrat in Leipzig und 1905 Präſident des bedeutenden Oberlandesgerichts in Kiel, das wegen der höfiſchen Beziehungen infolge der häufigen Anweſenheit des Kaiſers, des Prinzen Heinrich und anderer kaiſerlicher Prinzen eine beſondere Bedeutung hatte. Erſt im Jahre 1910 konnte Spahn als Oberlandes— gerichtspräſident von Frankfurt a. M. wieder in ſeine engere Heimat zurückkehren. Als Spahn Amtsrichter in Marienburg war, trat r im Jahre 1882 als Vertreter des Wahlkrei— es Allenſtein⸗Röſſel in den preußiſchen Land⸗ tag ein, zwei Jahre ſpäter für den gleichfalls oſtpreußiſchen Kreis Braunsberg-Heinsberg in den Reichstag. Seit 1890 erhielt er ſein Reichs⸗ tagsmandat von dem Wahlkreis Bonn-Rhein⸗ bach; ſein Landtagsmandat für Aachen⸗Land, das er ſeit 1891 inne hatte, legte er im Jahr 1898 nieder, als der damalige Reichskanzler Fürſt Hohenlohe den Präſidenten des Reichs⸗ gerichts in Leipzig durch eine Verfügung an⸗ wies, den Mitgliedern dieſes Gerichtes keinen Urlaub zur Ausübung von Landtagsmandaten finden am Freitag vormittag in Berlin⸗ zu gewähren. Im alten Reichstag wurde Dr. Spahn am 9. Februar 1912 mit 196 Stimmen gegen 175 Stimmen, die auf Bebel entfallen waren, zum Präſidenten gewählt, legte das Amt jedoch am nächſten Tage nach Beſprechun⸗ gen mit ſeinen Fraktionsgenoſſen nieder. Seit Februar 1912 war Spahn Vorſitzender der Zentrumsfraktion des Reichstages und des Reichsausſchuſſes der Zentrumspartei. Am 5. Auguſt 1917 wurde er preußiſcher Juſtizmini⸗ ſter; bald nach der Revolution, am 28. Nov. 1918, trat er zurück. Er gehörte dann der Na⸗ tionalverſammlung wie auch dem neuen Reichstag an. Spahn war ein klardenkender und ſcharf⸗ ſinniger Juriſt, derd urch ſein ſachliches Urteil und ſeine unbeſtechliche Objektivität ſowohl als Richter wie als Parlamentarier das höchſte Anſehen genoß. Er war Mitglied der erſten wie der zweiten Geſetzgebungskommiſſion zur Beratung des Bürgerlichen Geſetzbuches und ſpäter Vorſitzender der Reichstagskommiſſton zur Vorberatung des großen Werkes. Gleich falls groß und bedeutſam ſind ſeine Verdienſte um das Zuſtandekommen des Handelsgeſetz buches und der Militärſtraſprozeßordnung und e Den Schlüſſel zu ſeinem Weſen und zu ſei— ner großzügigen idealiſtiſchen Auffaſſung des Lebens bildet ſeine lautere und innerliche Re— ligioſität und ſeine Liebe zur Kirche. Zu den Idealen Spahns gehörte auch ſeine hohe Auf— faſſung vom Staate und deſſen Fähigkeit, das geiſtige und materielle Wohl ſeiner Bürger zu ſchaffen und zu ſichern. Spahn war nicht bloß ein Politiker, ſondern er war ein Staats- mann. Die perſönlichen Erfolge Spahns im politiſchen Leben ſind umſo höher zu bewer— ten, als Spahns Charakter die Gabe der Po— pularität im volkstümlichen und kollegialen Sinne eigentlich nicht gegeben war. Der Verſtorbene war ein äußerſt ſchlichter und beſcheidener Mann. Seine Bedürfnisloſig— keit war geradezu ſpartaniſch. Sein äußeres Weſen ſchien manchem im erſten Augenblick zurückhaltend, aber wer ihm näher trat und wer es verſtanden hatte, ſein Vertrauen zu er— werben, der wird unter dem kühlen Aeußeren ein goldenes, kindlich friſches Herz und Ge— müt gefunden haben, das für Familie, für Freundſchaft, für Fröhlichkeit und Humor und alle die anderen guten deutſchen Eigenarten warmes Empfinden hegte. Spahns Wortkarg— heit war bekannt, und zwei- und dreimal erſt ſchaute er über die Brille weg, ehe er Rede und Antwort ſtand, und wenn er in ein lau— fendes Geſpräch eingriff, geſchah es meiſt nur, um ein zu hartes Urteil über einen Dritten zu. mildern oder eine ſachliche Unrichtigkeit richtig zu ſtellen. An äußeren Ehren ſind ihm eigent⸗ lich nicht viele zuteil geworden. Eine aufrich⸗ tage Freude war es ihm, als vor Jahren die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Tübringen ihn zum Ehrendoktor beider Rechte ernannte, was damals, als die Univerſitäten mit der Verleihung noch nicht ſo freigebig waren wie ſpäter, eine doch ungewöhnliche Ehrung war. Was Peter Spahn der Zentrumspartei war, das empfinden heute am beſten diejeni— gen, die dem großen Zentrumsgedanken in— nerlich treu geblieben und treu zu bleiben ent⸗ ſchloſſen ſind. Den Anhängern des Zentrums ebenſo wie dem ganzen katholiſchen Volke hat der Abg. Gröber aus dem Herzen geſprochen, ols er bei der Feier des 70. Geburtstagès des Abg. Dr. Spahn ſagte:„Uns iſt Spahn nicht nur der edle Bannerträger opferbereiter Liebe zum Vaterlande, ſondern auch das Vorbild gewiſſenhafter Erfüllung der parlamentariſchen Pflichten und der immer anſpruchsloſe und wohlwollende Freund und Berater: der Mann mit„dem Silberhaar und dem goldenen Her— zen. Das Unglück und die Not des deutſchen Volkes zehrte an der zähen Lebenskraft dieſes ausgezeichneten und hochverdienten Mannes, und ſo ſchloß ſich im Tode ſein klug und gütig blickendes Auge doch raſcher als wir gedacht. Sein Andenken ſoll uns geſegnet bleiben, ſein Name möge uns ſtets eine Anregung ſein, ihm unverdroſſen nachzueifern in Gottvertrauen u. N in Tatkraft und Vaterlands⸗ iebe. Sein Nachfolger. Peter Spahn ſtand an der Spitze des Reichswahlvorſchlages der Zentrumspartei. Sein Nachfolger im Reichstag iſt der Ge⸗ ſchäftsführer der Deutſchen Windthorſtbunde, Studienaſſeſſor a. D. Dr. Krone, 8 Nachruf! 1 Zentrumspartei und Fraktion des Reichs⸗ tages widmen d folenden Nachruf: Ein arbeitsreiches Leben hat ſeinen Ab⸗ ſchluß gefunden. Des Verſtorbenen Wirken galt ſein langes Leben dem deutſchen Volke und dem deutſchen Vaterlande. Ueber 40 Jahre hat er im Reichstage für das öffentliche Wohl gewirkt. Des Vater⸗ landes Glück und Unglück hat er geſchaut; auch im Unglück hat er an die Kraft des deutſchen Volkes geglaubt und umſo uner⸗ müdlicher an ſeinem Wiederaufſtieg ge⸗ arbeitet. Die Kraft zu ſeinem Handeln „ſchöpfte er aus tiefem katholiſchem Glau⸗ zben, die Grundſätze des Chriſtentums wa⸗ de“. Peter Spal verkörperte die; Tradi⸗ tic en Windthorſis, mit dem er noch viele ren ihm Leitſtern für ſein politiſches Han⸗ Faene die Türkei einer etwaigen Entſchei⸗ 5 U ſo mancher Militär⸗, Steuer⸗ und Zolltarif⸗ ahre zuſammengearbeitetz hat. Er hat Winzthorſt alf Mtb te ene Ache 1 „An Spabns Grabe füblen wir uns mit 88 dem Verſtorbenen folgenden dem Erbe Windthorſts ſtreng verbunden. In den letzten ſchweren Jahren hat uns der kluge und weitſchauende Rat Peter Spahns geleitet. Sein Geiſt wird auch u Zukunft uns beſeelen. Wir danken der teuren Toten für ſein mühevolles Wirten und beten zu Gott, daß er ihm reichen Lohn geben möge. i Für die Deutſche Zentrumspartei: Marx. Für die Zentrumsfraktion des D νν Reichstages: Fehrenbach ö Beileid der Reichsregierung zum Tede Spahns. N Berlin, 2. Sept. Anläßlich des Ablebeſſs Dr. Spahns hat der Reichspräſident dem Sohn des Verſtorbenen Prof. Dr. Martin Spahn ſeine Teilnahme ausgeſprochen. Auch Reichskanzler Dr. Luther hat in einem Telegramm ſein und der Reichsregierung in— nigſtes Beileid übermittelt und auch dem Vor⸗ ſizenden der Zentrumspartei Reichskanzler a⸗ D. Fehrenbach gegenüber der aufrichtigen Teilnahme der Reichsregierung Ausdruck gege⸗ ben. Zum Ableben Dr. Spahns. München, 1. Sept. Dem verſtorbenen Reichstagsabgeordneten Dr. Peter Spahn widmet die bayeriſche Volksparteikorreſpon— denz einen Nachruf, in dem die hervorragen— den Führereigenſchaften des Verſtorbenen aus der letzten Periode, aus der großen Zeit der Erſtehung der Zentrumspartei, der mit Wingt⸗ horſt und den anderen großen Parteiführern gekämpft hat, anerkennend gewürdigt werden. Kleine Auslands⸗— Nachrichten. Zum Tode des Feldmarſchalls Hötzendorff. Wien, 1. Sept. Amtlich wurde gemeldet: Die Bundesregierung hat die Durchführung, des Staatsbegräbniſſes für Feldmarſchall Conrad v. Hötzendorff dem Bundesmini⸗ ſterium für Heerweſen übertragen. Die Leiche des Feldmarſchalls iſt geſtern mitternacht in Paſſau von einer Ehrenabteilung der Bun⸗ destruppen, beſtehend aus einem Oberſten, zwei Offizieren, zwei Unteroffizieren und 2 Wehrmännern, übernommen worden. Die Ueberführung etfolgte im Perſonenzug, der geſtern nachmittag 4 Uhr im Wiener Weſtbahn⸗ hof eintraf. Bei der Durchfahrt des Zuges in Linz, Ens, Mölk und Pöltlin haben die dortk⸗ gen Garniſonen des Bundesheeres dem toten Feldmarſchall militäriſche Ehren erwieſen. Auf dem Wiener Weſtbahnhof hatten eine Ehrenkompanie, tine Ehrenſchwadron und De— putation aller Truppen und Anſtalten der Garniſon Wien den Zug erwartet. Nach, der Ehrenbezeigung por dem toten Heerführer, geleitete die Schwadron die auf einer Laffette liegende Leiche durch die Marienhilferſtraße und über den Ring zum Militärkaſino am Schwarzenbergerplatz, wo die Aufbahrung er⸗ folgte. Der Tag des Begräbniſſes iſt noch nicht feſtgeſetzt. Vom 29. Auguſt ab bis zum Begräb⸗ nis wird der Aufbewahrungsſaal täglich von 11—12 Uhr zum Beſuche allgemein zugänglich ſein. Am Sarge des Toten halten Offiziere des Bundesheeres die Ehrenwache. Bei dem Begräbnis wird die Garniſon Wien den Kondukt ſtellen. Die Beiſetzung erfolgt auf dem Hitzinger Friedhof. 5 Der türkiſche Auſſenminiſter zur Moſſulfrage. Genf, 1. Sept. In einer Beſprechung mit; Preſſevertretern äußerte ſich der zur Eröff⸗ nung der Völkerbundsſitzung zurzeit in Genf befindliche Außenminiſter Tewfik Bey über die Stellung der Türkei zur Moſſulfrage, die nicht nur ein engliſch⸗türkiſches, ſondern von gemein politiſchem Intereſſe ſei. Die Rege⸗ lung dieſer Frage würde den nahen Orient beruhigen, den Beſtand der Türkei ſichern u. damit die Beziehungen zwiſchen der Türkei und Europa in entſcheidender Weiſe fördern. Die von Ismet Paſcha ſeinerzeit auf der Lon⸗ doner Konferenz gegebene Zuſage, daß der legitimen Ausbeutung der Petroleumfelder jede Erleichterung ſeitens der Türkei gewährt wer den würde, halte die türkiſche Regierung auch heute noch in vollem Maße aufrecht. Die Frage, ob in der letzten Zeit irgendeine Ver⸗ ſtän digung zwiſchen England und der Türkei e ene ſei, wurde von dem Außen⸗ ilſter verneint. Eine weitere Frage, welche zung des Völkerbundes gegenüber einnehmen würde. beantwortete Tewfik Bey ausweichend. 777 Der Märokko⸗Krieg. Ilanz öſiſch ſpauiſche e Paris, 2. Sept. Aus Rabat wird gemel⸗ et, 1255 bie Verſchanzungsarbeiten der Rif abylen an der Küſte von Aleuhemas anſchei⸗ nd jetzt beendet ſind. Neben erbeuteten ſpa⸗ niſchen Geſchützen ſind auch zwei franzböſiſche 15,5⸗Ztm.⸗Kanonen auf den Anhöhen in Stel⸗ kung gebracht. Die Höhen ſind mit eine großen yftem von Schützengräben befeſtigt worden. je Spanier werden aus dieſem Grunde 20 m. öſtlich der Inſel Alhucemas und nicht bei der Inſel ſelbſt ihre Landungsoperationen vornehmen. 40 ſpaniſche Bataillone ſind für die Operationen gegen die Riſtabylen vor⸗ geſehen.— Der„Temps“ meldet aus Fez, daß in der letzten Nacht im franzöſiſchen Flug⸗ zeugpark ein Feuer ausbrach, das großen Schaden anrichtete. Ein anderes Blatt meldet die Ankunft von 4 Kommuniſten aus Marſeille in Oran. Dieſe beabſichtigen, in Marokko kom⸗ muniſtiſche Propaganda zu treiben. f b Aus Madrid wird gemeldet, daß der mit einem großen Truppentransport nach Alhuce⸗ mas unterwegs befindliche ſpaniſche Dampfer N „Espana Quinte an der marokkaniſchen Küſte untergegangen ſei. Einzelheiten fehlen noch. Die für den Feldzug gegen Abdel Krim beſtimmten ſpaniſchen Truppen ſind aus den Stellungen der Front herausgezogen und bei Tetuan und Melilla zuſammengezogen wor⸗ den. Dieſe Stellungen werden mit neuen aus Spanien angekommenen Truppen beſetzt. Nach einer Erklärung des Generals Sanſurjo ſind die Truppen zum Vormarſch gerüſtet. Lyauthey bei Painleve. Paris, 1. September. Der in Paris einge⸗ troſſene franzöſiſche Generalreſident von Ma⸗ rolko, Lyauthey hat über den Zweck ſeiner Reiſe erklären laſſen, daß er ſich mit dem Mi⸗ niſterpräſidenten über die Situation in Ma⸗ rolko unterhalten wolle, und ihm die militäri⸗ ſchen Pläne für die Zukunft unterbreiten wird. Wenn nicht unvorhergeſehenes eintrete, rechne er damit, in wenigen Tagen wieder nach Ma⸗ kokko zurückzukehren. Nachmittags 4 Uhr er⸗ ſchien der Marſchall beim Miniſterpräſidenten Painleve und erſtattete ihm Bericht. Nach Schluß der Konferenz lehnte Lyauthey den ihn beſtürmenden Preſſevertretern jede Erklärung ab. In der Preſſe kommt zum Ausdruck, daß ö Painleve verſuchen werde, Lyauthey dazu zu bewegen, nicht mehr nach Marokko zurückzu⸗ kehren. Es wird in dieſem Zuſammenhang be— kannt, daß ſich bei dem erſten Aufenthalt den Marſchalls Petain in Marokko fortwährend Relbereien zwiſchen den beiderſeitigen Gene. ralſtäben ergeben haben, die die kriegeriſchen Operationen ſehr behinderten. Andererſeits iſt zu betonen, daß Lyauthey einflußreiche Kreiſe hinter ſich hat. Die Offiziere, die Lyauthey be⸗ gleiten, ſollen erklärt haben, Abberufung Lyautheys ſie der Oppoſition Ma⸗ terial übergeben würden zu einer Kampagne gegen die Regierung. 4 Aus Nah und ere. Krottelbach, 1. Sept. Die 36 Jabre alte Witwe Anna Thais rutſchte auf dem Nachhauſeweg aus, dobei ihr die Senſe in die Lunge drang. 7 wei der Witwe befindlichen Kinder ſuchten N Wunde mit Gras zu verſtopfen, jedoch half alles nichts. Die Frau mußte langſam verbluten. vhenelen. 1. Sept. Wie nunmehr feſtge⸗ Belt zaudelt es ſich bei dem kürzlich erſtochen r ziſchen in der Ne zafſerslautern verhaftet 1 9 wurde von ei erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es bald da⸗ rauf ſtarb. i des Lehrers Wenz ſerven gegeſſen, nach deren ziftung bemerkbar machte Rörgen verſchied die Frau unter größen Schmers zen. Auch die 18jährige Tochter Elſa der Ja milie Wenz iſt unter erſcheinungen ſchwer erkrankt. Auguſt hat ſi berg ein 51 Jahre bine nie Streit 0 drchs r 2 17 bis zur Stunde e E 1 Wiesbaden, 1. ab kationalen Diebesbande, beſonders D⸗Züge unſicher migcht, ſcheint der Kaufnann Joſef Peel, gebürtig aus Warſchau, wohn⸗ haft in Köln, zu ſein. fel iſt er bereits D⸗Zügen vorbeſtraft, eute war erst angeklagt, am 8. Juli d. J. dem hieſi⸗ Bene Tage hier ankam, ſcheinen Inhalt Ausſteigen 5 kretä Peel, der in den Zug einſteigen hochgehobenen. ö Abteil ein, ohne daß jemand hinter ihm ge⸗ weſen. An der Sperre vermißte Quark ſeine BVrieftaſche und meldete nach Höchſt. Hier wurde N n bei einer Leibesviſitation fand man 80 Reichs: mark und vier 10⸗Frankenſcheine. Unter 11 9 letzten erkannte der inzwiſchen verſtändigte 10 in Höchſt erſchienene Oberſelretär einen Sche ̃ als den ſeinigen, aufwies. Das klagten wegen udiebſ ren Gefängnis, da es ſich hier um Heine durch Angeklagte aller 0 1 55 Bande dieſe Raubzüge unternimmt. leigehilfe, der nach Un (Mart von hier flüchtig gegangen war, ke 958 in der Nacht zum 30. Auguſt, nachdem er 9 0 einer Autofahrt nach Frankfurt hierher zurück ekehrt war, hier feſigenommen 5 00 des hunter ſchlagenen Geldes wieder beigebracht werden.— Ferner wurde der Reiter mann von hier wegen bſtah von Haſen und Fahrrädern feſigenommen. 9 0 daß bei einer e i i 1 des tigen, P ut legte man die Fundamente des einſti 9 dem 14. Jahrhundert entſtammenden Kaufcauſes, der Stadt Fulda frei. ö ö. urde ein 75 Jahre alter Taglöbner ier 1 in ſinnlos betruntenem Zuſtande am Bahndamm bei gefunt durch einen Polizeibeamten nach ſeiner im die“ Knecht und deſſen „ r üm den Frankenthaler Max Pa. Der Wal der 27 Fabre alte Adolf Geib. konnt copahlthoſes antenſtein, 1. Sept. Das fünffährige Töch: 195 175 Fubrdvettsbeſtherswiive Rabinger Perſonenauto überfahren: es Otterberg, 1. Sept. Die 44 Jahre alte Frau atte am Mittwoch Fiſchkon⸗ Genuß ſich eine Ver⸗ Bereifs am Samstag den gleichen Vergiftungs! Mannheim, 1. Sept. In der Nacht zum J. a ſich in 55 Sandhoſerſtraße in Luzel⸗ alter verheirateter Sattler. im Delirium in ſeiner nung mittels Leuchtgas vergiftet.. Ke Sept Heute nachmittag halb 2 Uhr g 910 1955 emed Feüer aus, 1s zu noch in Flammen ſtehen. nitſtehungsurſache iſt noch unbekannt. Mitglied einer inter⸗ die beſonders die * In Dresden und Brüſ⸗ wegen Taſchendiebſtahls in ebenſo in Köln, und er vor dem erweiterten Schöffen⸗ Eiſenbahn⸗Oberſekretür Quark, der von em 105 dem 9.40⸗Uhr⸗Eilzug am be⸗ b die e 5 mark, einem 50⸗ und 4 Zehnſranken⸗ 1 it geſtohlen zu haben. Beim 5 drängte ſich wollte, mit in das des Oberſekretärs verſchränkten Armen ſofort den Verluſt⸗ Peel angehalten und der einen großen Flecken Gericht mea 8 Eiſenbahndiebſtahls zu 2 Jah⸗ a ein ganz und der ei ndelt. Treiben ha nach Mint Wahrſcheinlichkeit annheim, 1. Sept. Der ungetreue Kanz⸗ e Unterſchlagung von 10 00 und 8000 Mk. Taglöhner H. Diebſtähls Fulda, 1. Sept. Bei Ausſchachtungen vor dem Am Samstag vormittag Karlsruhe, 1. Sept. von hier 0 aufgefunden und ufgef G06. 72 8 erhrad t. 1 teil Mühlburg gelegenen Wohnung veror achten; ſtard afl gleichen ae ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. 8 e 5 i Landsberg a. W. 1. Sept. Auf der Chäuſſee Sachſendorf—Rathſtock im Bezirk Frankfurt a. b. Oder hat der Bilrogehilfe Fritz Becker einen g Braut erſtochen und ſie be⸗ der verhaftet wurde, iſt ge⸗ raubt.“ Der Täter, stmi M eee e e 2 a der Hardtſtraße liegend ſſchaft berichtet. Millionen Mark berechtigt ſeien! ſtamme aus San Franzisko, woſelbſt zu Anfang aus Frankreich zugewanderte und ein Vermögen von 10 wovon die zugefallen Die Dame ſei eine Prinzeſſin von 1 i ihre Söhne. James tat bei Empfang der bedeutungs⸗ vollen gerichtlichen Nachricht ſehr geheimnisvoll, er habe gewußt, daß er ſehr reicher und vorneh⸗ mer Abſtammung ſei, habe aber ſeine Verwand⸗ ten niemals im Leben zu Geſicht bekommen. Aus der Erbſchaft ſollen die Koſten einer Erfindung, an der James arbeitet— Rettung aus Unterſee⸗ booten— beſtritten werden. des Jahres nenden Zweifpännerfuhrwark der Hochſpeyererſtraße, oberhalb des K ötet wurde. Nach den bisher gemachten ſtellungen ſcheine den Schuld zu treffen. Prüm(Eifel), 31. Aug. die von Beſitzer der Tiere auf, ſie abzuholen. eee Weltſpiegel. :: Eine geheimnisvolle Erbſchaft. geſtellte Arbeiter James Stewart erhielt Robert zur Abholung einer Erbſchaft eine Dame verſtorben ſei Millionen Dollar hinterlaſſen habe, 71 115 James und Robert Stewart ei. Wahrſcheinlich ſind James und Robert :: Aufbau der Starkenburg. zur Verfügung zu ſtellen. :: Dürkheimer Wurſtmarkt. Das große eingig⸗ ö artige Volksfeſt der Pfalz wird hier am 13., 14. und 15. und der Nachmarkt abgehalten. Sich ſelbſt den Trauermarſch geſpielt. von St. Gallen ab. Der alte Organiſt der Beerdigung eines Mitgliedes der den Trauermarſch geſpielt.— Letzte Meldungen. Aufhebung des Verbots zum Tragen der Uniform. Stelle erfahren, Verordnung vom 30. Auguſt 1921 Verbot des Tragens der zu gefährden drohte. Der Anlaß nung aufzuheben. ——— Der Ring der Buramaſa Roman von Käthe von Beeker. 2(4. Fortſetzung.) „Fluch? Du ſprichſt immer von Fluch, Ahne, und wenn nicht daneben ſo ſchrecken⸗ volles Schickſal ſchritte, möchte auch ich lachen, wie ihr alle gelacht habt. Es gibt keinen Fluch; er wird nur dadurch, daß man ihn als ſolchen nimmt und fürchtet, wirkſam und unheilvoll.“ „Das ſagte: wir alle, bis uns der Glaube mit tauſen“ Schmerzen ins eigene Fleiſch ge⸗ ſchnitten wurde. Aber ich will darüber nicht mit dir ſtreiten, ich ließ dich nur rufen, um als letzte, die von dem Schickſal unſerer Familie weiß, und ſagen kann, zu dir zu ſprechen. Es gibt keine Aufzeichnungen für die Geſchichte derer von Seſenburg. Die alte Chronik, die frühere Geſchlechter geführt haben, iſt in den Kriegsjahren bei einem Brande, den ſieges⸗ und weintrunkene Koſaken im alten Schloß entzündeten, in den Flammen untergegangen. Was ich weiß, iſt mündliche Aeberlieferung.“ „Und vorausſichtlich durch dieſe entſtellt u. ins Sagenhafte gewachſen, Ahne. Frühere Ge⸗ ſchlechter ließen ihrer abergläubiſchen Phan⸗ taſie ziemlich wild die Zügel ſchießen,“ unter⸗ brach der Hörer, unwillkürlich aufatmend, die langſam fließende Rede. Die alte Frau lächelte ſchattenhaft.„Ich würde dir recht geben, wenn nicht greifbare Beweiſe vorlägen für das, was geſchah, und wenn nicht die Erlebniſſe ihr beſtätigendes Siegel draufgedrückt hätten. Ich kann und will trotzdem deinen Glauben nicht zwingen; und deine Mutter meinte auch, es wäre beſſer, du was blutig und tränenreich durch unſer Geſchlecht zieht. Aber ich bin anderer Anſicht. Die Rechte und Pflich⸗ ten deines Geſchlechtes haſt du, und beide 5 or langen Jahren, als ich noch jung war und ehe das Leid mich ſelbſt traf, dabe ich nach den Erzählungen jener Ahne Seſenburg, die 915 aufge⸗ ſchrieben, was du jetzt erfahren ſollſt. Es iſt erführeſt niemals von dem, langen, daß du ſeine Geſchichte kennſt. ſelbſt alles in der Chonik geleſen hat, ausführlicher, als ich es dir jetzt erzählen kann, denn meine Kräfte haben ihr Maß, über das hinaus ich ſie nicht anſtrengen darf. Ich gebe dir daher dieſe Blätter. Es iſt nichts darin zu den Begebenheiten hinzugeſetzt, nur das, was Pater Domenikus berichtete, in eine zeitgemäße Form gebracht; ich war immer im Schreiben geſchickt. Lies, und wenn du fertig biſt, habe ich dir nur noch kurze Ergänzungen und Be⸗ ſtätigungen zu geben.“ Ihren zurück, und während durch das Zimmer Amſel ihren kurzen, trotzigen Ruf hören ließ, Gehorſam ſetzte Hans Heinrich ſich wieder auf ſeinen Stuhl, die Gräfin lehnte ſich in den die Frühlingsſonnenſtrahlen in luſtigem Spiel huſchten, und vor dem halb offenen Fenſter die enfaltete der letzte Seſenburg die vergilbten Blätter und ließ die Schickſale ſeines Geſchlech⸗ tes an ſeinen Augen und ſeinem Herzen vor⸗ überziehen. „Die Seſenburger waren ſeßhafte, ernſte Rittersleute, die ſich bis ins 16. Jahrhundert, ſoweit ſich ihre Lebensläufe verfolgen laſſen, durch nichts von den Gewohnheiten und Eigenſchaften ihrer ebenbürtigen Zeitgenoſſen unterſchieden. Der erſte, deeſſn Sinn über die ererbte Scholle hinausdrängte, war Hans Heinrich von Seſenburg, geboren im Jahre 1680. Von ihm meldet die Chronik, daß ſein Gemüt unruhig und wild geweſen und er ſchon an jungen Jahren die Heimat verlaſſen habe, um in fremden, unchriſtlichen Ländern umher⸗ zuſchweifen und Abenteuer zu ſuchen. In Jahre 1721 ſoll er endlich heimgekehrt ſein Erbe, um deſſen Schickſal er ſich ein Jahr⸗ zehnt nicht gekümmert hatte, angetreten haben. In dieſen zehn Jahren waren Eltern und ſeine einzige chweſter einer ſchrecklichen Seuche erlegen, und nur der jüngere Bruder war ge⸗ blieben und hatte Herrenrechte über Land und Leute ausgeübt. Hans Heinrichs Wiederkehr weckte in ihm Schreck und zugleich ein großes Verwundern; denn der älteſte Seſenburg kam nicht allein, ſondern brachte ein junges Weib und einen braunen, zu dieſem Weibe Jane ſremd⸗ ländiſchen Diener mit. Das junge Weib tru einen Schleier um das Geſicht, aus ug! ner Sprache geſproche paar nachtdunkle Augen blickten, und ſein Haar fiel in ſchweren dunklen Locken über den ſchlanken Rücken. Ihre zierliche Geſtalt war in weiße, faltige Gewänder gehüllt, und ſie ſchritt leicht wie eine Gazelle. Sie war auch ſcheu wie dieſe und verſchloß ſich vor allen Blicken in ihre Gemächer, die Hans Heinrich ihr und ihrem Diener im großen grauen Turm hatte einräumen laſſen. Mit ſtarker gewalttätiger Hand ergriff er gleich die Herrſcherzügel, und Franz Bernhard, der jüngere Bruder, ſah ſich mit einem Schlage aller Befugnis und Macht beraubt. Da er aber ſanft und ſtiller Gemütsart war und von großer ſtrenggläubiger Chriſtlichkeit, räumte er ohne Widerſtand den bisherigen Platz und be⸗ gab ſich in ein naheliegendes Kloſter, ſich dem geiſtlichen Stande widmend, zu dem ſein Herz und Sinn ihn ſchon lange gezogen hatte. Da hat der älteſte Seſenburger laut ge⸗ lacht und geantwortet:„Brüderlein, Brüder⸗ lein, das geht dich nichts an. Das Weib iſt meine Sache, und, was es glaubt, iſt ſeine Sache. Es iſt ſchön wie die Nacht und ſein Blut edel wie das eines Araberroſſes; das ge⸗ nügt mir und hat auch dir zu genügen.“ Mehr iſt von ihm nicht zu erfragen gewe⸗ ſen, und Franz Bernhard iſt mit ſchwerer Sorge um das Seelenheil ſeines Bruders und deſſen Genoſſin davon gegangen. Ob das junge fremdländiſche Weib durch eine kirchliche Weihe mit Hans Heinrich verbunden geweſen, hat niemand erfahren. Er hat mit ihr gelebt, wie mit einem angetrauten Gemahl, und nach Jahresfriſt iſt im Turmgemach des alten Schloſſes ein Mägdelein geboren worden. Als Bruder Domenikus, wie Franz Bern⸗ hard als Mönch genannt worden, das erfahren hat, iſt er zum erſten Male wieder auf das Schloß gekommen und hat verlangt, das Kind⸗ lein zu ſehen. Der Vater hatte die Stirn gerunzelt, aber ihn doch in das Turmgemach geführt, und da iſt ihm die junge Mutter entgegengetreten und war wirklich ſchön wie die Nacht und hat 14 demütig die Hand geküßt und mit ihm n, zwar in fren cher Art, ab 0 eettz über das Tragen 115 4, zuſammen, wobei ein 1 Reichswehrminiſterium Kraftwagenführer die e Hier ereignete ſich auf deim letzten Markttage das ſicher ſeltene Vor⸗ konnis, daß ein Paar Ochſen vergeſſen wurzen, der Polizei feſtgenommen werden muß: ten. Im Kreisblatt 155 nun die Polizei den N 0 Aus 8 wird der„Frkf. Zig.“ von einer myſteriöſen Erb⸗ Der in einer Kieler F 0 Gericht die Mitteilung, daß er umd ſein Brüder, von 20 Die Erbſchaft 19 5 8 2 Der lbeſſiſche Propinzialausſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, zum Wiederaufbau der Ruine Star⸗ kenburg einen einmaligen Beitrag von 5000 Mark Ein ergreifender Vorfall ſpielte ſich vor kurzem in einer kleinen Dorfkirche in der Nähe des 15 Oertchens ſpielte Chopins Trauermarſch 5 Se⸗ meinde, deſſen Sarg der Prediger eben einge⸗ ſegnet hatte. Machtvoll und feierlich tönten die Klänge durch den Raum; da brachen ſie plötz⸗ lich jäh ab. Als der Geiſtliche und die Trauer geſellſchaft auf die Orgelempore eilten, fande ſie den Organiſten mit dem Kopf auf den Ta⸗ ſten liegend. Er war tot und hatte ſich ſelbſt n Berli S ir v ſtändige Berlin, 1. e ee e genügt, um 10 Pfd. eingemachte Früchte, Gelee, über das militäriſchen Uni⸗ form mit Wirkung vom 4. September aufge⸗ hoben. Das Verbot war ſeinerzeit aufgrund des Art. 48 erlaſſen worden, da bei der politi⸗ ſchen Hochſpannung nach der Ermordung Erz⸗ bergers der Mißbrauch der militäriſchen Uni⸗ form die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu ſolchen Befürchtungen iſt jetzt weggefallen, ſodaß ſich der Reichsprüſident entſchloß, dieſe Verord- letzgebenden Körperſchaft zugeleitet, ſeinem Zuſammentritt zuwenden wird. Das erſte Dawes⸗Jahr erfüllt. der Auslandsanleihe ſtammen, Rate mit 100 Millionen beglichen. auszahlungen. die reſtlichen. 00 Millionen bezahlt a die⸗ ſer jedoch noch immer nicht erledigt worden, ö Das Miniſterium hofft, daß der Reichstag nach ſich dieſem vom Mini ſterium für wichtig gehaltenen Geſetzentwur „ Berlin, 2. Sept. Der Generalagent für die Neparationszahlungen teilt mit, daß die deut ſche Reichsbahngeſellſchaft am 31. Auguſt die noch fälligen Zinſen ihrer Reparationsobliga⸗ ö tionen bezahlt hat. Damit ſind die von Deutſch⸗ land im erſten Geſchäftsjahr des Dawes⸗Pla⸗ nes zu leiſtenden Zahlungen vollſtändig be⸗ wirkt. Sie belaufen ſich auf insgeſamt 1 Mil⸗ liarde Goldmark, wovon 800 Millionen aus während die reſtlichen 200 Millionen von der Reichsbahn als Zinszahlungen für die Reparationsobliga⸗ tionen geleiſtet wurden. Bekanntlich hatte die Reichsbahn am 25. Februar ds. Is. die erſte Auf die zweite, vorgeſtern fällig geweſene Rate leiſtete die Reichsbahn gegen Vergſitung eines Zinſes von jährlich 6 Prozent bereits im Auguſt Vor⸗ Am 31. Anauſt wurden dann ie Zeitungsanzeige iſt die beſte und bil⸗ ligſte Reklame; ſie iſt als Werbemittel unübertreffbarl in Inſerat im„Viernheimer Anzeiger“ aufgegeben, führt zum ſicheren Erfolg! f 1 1 am 20. September durch Schimmel und Gärung werden alle für den Winter eingemachten Früchte sicher geschützt, Wenn man sie mit Dr. Oetker's Einmache⸗Hülfe einmacht, Es ist das einfachste, billigste und 3 trotzdem ausgezeichnete Verfahren. 1 Packchen von Dr. Oetker's Einmache-Hülfe Marmelade, Fruchtsäfte, Gurken usw. haltbar zu machen. Gebrauchsanwelsung ist jedem Päckchen aufgedruckt. Dr. Oetker's Einmache-Rezepte erhalten Sie ebenso wie die beliebten Oetker-Back- rezptbücher kostenlos in den Geschäften wenn vergriffen, umsonst und portofrei von 1 und verſtändlich, und ihn gebeten, an ihrem Töctzterlein die heilige Taufe zu vollziehen und es zu ſegnen. So iſt es geſchehen und Bruder Dominikus iſt danach oft gekommen und hat ſich liebevoll der jungen Mutter angenommen, denn Has Heinrich ſchien des ſchönen Weibes überdrüfſig geworden zu ſein, hat ſich wenig mehr um ſie und um das Kind gekümmert, iſt zu Feſten, Jagden und Gelagen auf benach⸗ barte Burgen geritten, und allgemach iſt das Gerücht aufgetaucht, daß er auf Freiersfüßen gehe und daß die Wittib des alten Bodenheim, eine blonde, ſchöne und reiche Frau ſeinem Werben nicht abgeneigt und bereit ſei, ihm als Ehefrau zu folgen. Denn Hans Heinrich von Seſenburg iſt wohl ein gar ſtattlicher und ſchö⸗ ner Mann geweſen, dem die Frauen ſchnell und heiß zugetan waren, und ſein wildes, ſit⸗ tenloſes Leben iſt in den damaligen Zeiten ihm nicht ſo ſchlimm angerechnet worden, ſon⸗ dern hat, wie es im Sinne mancher Frau liegt, ihm in den blauen Augen der ſtolzen Frau Berta vielleicht noch einen beſonderen Reiz gegeben und ſie angeſpornt, dem wilden Fal⸗ ken die unruhigen Flügel zu ſtutzen und ihn feſt in die Hand zu nehmen. Als Bruder Do⸗ menikus die böſe Mär gehört, iſt ein großer Schreck und ein noch größerer Zorn in ihn ge⸗ gefahren, und er ich hin zur Burg geeilt und hat Rechenſchaft und Wahrheit gefordert von deren Herrn. Der hat auch nicht lange gezau⸗ dert, ſondern glatt zugeſtanden, daß alles wahr ſei, daß ſein Herz und Sinn an der ſchönen, bloden Bodenheimerin hänge, und daß ſie ſein Weib ſein wolle, ſobald Nuramaja— ſo hah die ſchwarze Frau geheißen— aus dem Hauſe geräumt wäre. Bruder Domenikus hat auf⸗ geſchrien und ihn gemahnt, daß er ſein Weib und Kind nicht verſtoßen könne; aber Hans Heinrich hat höhniſch gelacht:„Was, Weib? Sie iſt mir nie angetraut worden. Ste iſt nicht meines Glaubens und meiner Art. Mitgenom⸗ men habe ich ſie, als ihr Stamm zerſtreut und vernichtet war, mitgenommen als Kriegsbeute, ſie und den braunen Kerl. Der kann mit ihr wieder e denn ſie findet in ihrer imat no gehörige und Sippſchaft.“ * 5 — ung 1 Vor den Verderben Dr. l. Oetker, itte Einleitung. g Ale am Vorabend ſämtliche Kirchen ihren da zwe⸗ inneres Beſitztum geworden ſi 1 i a und der von Haus zu Haus 1 b e de und über die Straßen hinüber rankenden Tan⸗ nengirlanden. In einmütiger Ante lnahme u. freudiger Begeiſterung halte man in der Ver⸗ ſchönerung des Straßenbildes gewetteiſert, ſo daß die Stadt eine ſo feſtliche Stimmung aus⸗ ſtrahlte, wie wir es ſeitMenſchengedenken nicht mehr erlebten. Beſonders die Kaiſer Wilhelm⸗ ſtraße, die Kämmererſtraße, die Peters⸗, Hafer⸗ und Stephansgaſſe zeigten ein feſtliches Ge⸗ in den Nachmittagsſtunden durchfluteten, trotz des hin und wieder ein⸗ ſetzenden Regens, dichte Scharen die Straßen nach dem Bahnhof, um die Ankunft der Hoch⸗ g 0 die am Fürſten⸗ pavillon in die Autos ſtiegen, zu ſehen. Gewal⸗ beſonders von den nahen Ortſchaften, in den frühen Morgen dun⸗ den des Sonntag ein. Der Dom war das all⸗ gemeine Ziel. Wenn man ſich auch meiſt da⸗ mit abfand, keinen Platz mehr im Innern des Gotteshauſes zu hekommen, ſo wollte man ſich wenigſtens einen Ausblick auf den feſtlichen Glockenjubel über die Stadt fangen, prangte Worms ſchon im Feſtſchmuck der henden Fahnen pränge. Schon würdigen Herren Biſchöfe, tiger ſetzte der Andrang, Einzug ſichern. Der Feſtzug zum Dom. Um halb 10 Uhr der ſich in der Schloßgaſſe geſammelt hatte, in HZewegung. Voran ſchritten die Fahnendepu⸗ tationen der katholiſchen Vereine von Worms und Umgegend, danach folgte die Muſikkapelle Leucht, die Hochwürdige Geiſtlichkeit, die Stu⸗ dentenkorperationen— es waren je drei Char⸗ gierte in Wichs vom K. V.(Katholiſche Stu⸗ dentenverband) und C. V.(Cartell kath. Stu⸗ deuten verbindungen)— und der Feſtausſchuß. Der Zug ging zunächſt tra und Stab zwiſchen der Geiſtlichkeit den Studentenverbindungen. Es war ebenſo glanzvolles wie erhebendes Ereignis, und als der Feſtzug unter den ſeierlichen Klängen von Schuberts„Ave Maria“ am Neumarkt in die ſonſt ſo haſtende und lärmende Geſchäfts⸗ ſtraße einbog. Dicht gedrängt Menſchen auf dem Bürgerſteig ſtanden die ſer war kein leerer Platz. Die freiwillige Feuerwehr, die muſtergültig die Ordnung auf⸗ recht erhielt, ſchloß ſich dem Zugende an. Feier⸗ lich und gemeſſen bewegte ſich der Zug über den Markt, die Stephansgaſſe hinauf, dem Nordportal des Domes zu. Wie oft mögen einſt geiſtliche und weltliche Fürſten ſo in den Dom gezogen ſein, ſo auch Kriemhilde mit ihren Frauen, in dieſem andächligen gemeſſe⸗ nen Rhythmus, als man noch Zeit hatte, und Gott allein die Ehre gab. Durch den impoſan⸗ ten aus Tannengrün geflochtenen romaniſchen Bogen, der das Portal überkrönte, trat der Zug in den ſchon ſeit 9 Uhr von unüberſeh⸗ baren Menſchenſcharen gefüllten und noch um⸗ ringten Dom ein. Machtvoll erbrauſte der Be⸗ grüßungschor:„Ecce ſecordes“ von der Sän⸗ gerbühne herab durch die Hallen den Ein⸗ Als die Hochwürdigen Herren Biſchöfe und Geiſtliche im Chor ange⸗ ziehenden entgegen. langt waren,— die Fahnendeputationen und die freiwillige Feuerwehr hatten im Weſtchor Aufſtellung genommen— ſetzt das feierliche Pontifikalamt ein. Es wurde zelebriert von dem Hoch⸗ würdigen Herrn Erzbiſchof Dr. Karl itz von Freiburg. Als Presbyteraniſten fungierte der Hochwürdige Herr Prälat May, Domdekan in Mainz: als Ehren⸗ dialone: die Hochw. Herrn Pfarrer Ihm von Liebfrauen und Himmelskron; Diakon: Als Herr blan Fetſch von Liebfrauen. Den Miniſtran⸗ tendienſt verſahen Alumnen Prieſterſeminars. Verherrlicht wurden dle feierlichen Handlungen durch die einzig ſchö⸗ nen Darbietungen des Speyerer Dom⸗ chors, der die Brucknermeſſe in E⸗moll mit Orgelbegleitung ſang. Wir laſſen hierüber den Spezialbericht unſeres Sonderreferenten folgen: eee l. Die Brucknermeſſe beim Pontifikalamt. Was ich lange nicht glauben wollte, die Hauptfeier von geſtern, muſitaliſch poniſten, jenes Genies, das reinen Herzens die Tiefen der Welt und der Himmel geſchaut, hat mich davon überzeugt. Die haben, die be⸗ haupten, daß Meſfen nur dann die Seele er⸗ ſchauern laſſen, wenn ſie in Kirchen und Do⸗ men, bei Kerzenglanz und Weihrauchduft, bei rieſterornat und Fahnenſchmuck erklingen, kälter bleiben, wenn man ihnen in Konzert u. heaterſaal lauſcht. Und dieſe E⸗moll⸗Meſſe, 5 zr geſtern zum Erlebnis wurde, dieſes⸗ Werk des Muſitheiligen von St. Florian, das in der grandioſen Entfaltung eines ſeeliſch⸗ muſikaliſchen Reichtums ſeinesgleichen ſucht, das möchte ich wahrlich nie mehr anders und 05 anderem Orte wie geſtern hören. Denn 0 mich jemals der Vortrag eines Werkes, 85 an den tiefſten Tiefen der menſchlichen 8 eele rüttelt, bis ins Innerſte gepackt, ſo war 0 geſtern der Fall. Der Speyerer. eine Roxvoration, die einen hochbegabten Füh⸗ ſetzte ſich der Feſtzug, 5 zum Dompfarrhaus, wo die Hochw. Herrn Biſchöfe abgeholt wur— den. Sie ſchritten in feſtlichem Ornat mit Mi⸗ ein Men und'in den Fenſſern und Türen der reichgeſchmückten Häu⸗ Kemmerer von Maria⸗ a Kaplan Goeth vom Dom, als Subdiakon: Herr Ka⸗ des Mainzer rer(Domkapellmeiſter Dreſcher) ausgezeichnete Schulung vervankt. hat dieſem Darbieten wahrlich gezeigt, daß er zu den Berufenen zählt, denen Brucknermeſſen Recht haben, ſie zu ſingen. Ein Ausdrucksver⸗ mögen von ſeltener Eindringlichkeit, das war mein Urteil, als dieſe 4 Frauen⸗ und dieſe 4 Männerſtimmen, gleich, im„Kyrie“ ihren Ruf um Erbarmen gegen Himmel geſandt. Das war auch mein Eindruc, als die in kühnen Folgen ſich ſteigenden Klangmaſſen des Gloria verklungen waren. Und wie wunderſam, ſchlicht und wahr, überzeugend und eindring⸗ lich wurde dieſes Credo“ wiedergegeben, wie ungemein feierlich erklang dieſes„Sanktus“ wie anbete, d mild und weich— Engelschören gleich— hörte ſich das„Benediktus“, das „Agnus dei“ an! Wahrlich, meine Seele war voll des Schönen und Erhabenen, das mir dieſer Sonntag morgen geboten, mit heißem Dank im Herzen drücke ich dieſem Kapellmei⸗ ſter, dieſem Chor und dieſem Organiſten, einem Meiſier ſeines Faches die Hand 5 Die letzten Feſtlichteiten. a Das feierliche Ponkifikalamt am zwei ten Tag hielt der Hochwſt. Herr Diözeſanbiſchof Ir. Hugo. Zuvor beſtieg der Hochwſt. Hern Weihbiſchof Dr. Keil von Salzburg die Dom; lanzel zu einer kurzen Anſprache. Er tat zul nächſt ſeine Freude kund, daß es ihm vergönnt ſei, an den erhabenen Feierlichteiten teilzuneh⸗ men. Er bringe die herzlichſten Grüße des Fürſt⸗ biſchofs Dr. Nieder von Salzburg, der gerne ſelbſt gekommen wäre, wenn ihn ſein Leiden nicht verhindert hätte. Salzburg ſei Worms zu Dank verpflichtet. Zwei ehemalige Wormſer Biſchöfe, der hl. Rupertus und der hl. Amandus ruten in ihrer Stadt. Rupertus brachte, einem Ruf des damaligen Bayernherzogs Theodor ſolgend, den damals noch heidniſchen Bewohnern der dor⸗ tigen Gegend das Chriſtentum und gründete das Bistum Salzburg. Dieſelbe Lehre, die Naper⸗ tus verkündigt, würden auch heute noch im Chri⸗ ſtentum weiter Früchte tragen. Mit einer herz⸗ lichen Mahnung, zum katholiſchen Glauben auch weiterhin treu zu ſtehen, ſchloß der Weihbiſchof ſeine Anſprache. Die anſchließenden feierlichen Handlungen des Pontiſikalamtes wurden vom Wormſer Domchorverein durch die Palüſtrina⸗ Meſſe verherrlicht. 1 Es braucht nicht beſonders hervorgehoben zu g eine ganz; mit flehenden büßenden Pilgern harmoniſchen Prof. Dr. vof aus Da tete ſich in intereffanſen und bon 9 keines zeugenden Worten über die 160 Ex gedachte dabei in beſond 91 ſeines treuen Mrogen pen Herrn Domhauleiters Brand und de beſorgten ben er ſein Hoch ausbrachte. der die Grüße Salzburgs überbrachte Wormſer ſchon jetzt zu dem in 3 denden 300jährigen Domjubiläum innigen Beziehungen Oeſterreichs zu uns Abends fand im Feſthaus die Uraufführung des Feſtſpiels„Biſchof Burchard“ von Gg. Ri⸗ chard Röß ſtatt. Es ſind einige Szenen aus Burchards Leben, ſein Streit mit Herzog Otto und die Einkehr ſeiner Schweſter ins Tonnen⸗ kloſter, die aber jeglichen dramatiſchen Spannung und Steigerung entbehren. Zündſtoff zum Kon⸗ flikt iſt genug da, aber Röß geht ihm aus dem Wege. Darum bleiben die auftretenden Men⸗ ſchen blaß und blutleer. Aus keinem ſpricht die zwingende Notwendigkeit des So⸗ und Nicht⸗an⸗ ders⸗Könnens. Die verblüffende Wandlung der Herzöge könnte höchſtens als Wunder gedeutet werden. Gegenüber dieſem gänzlichen Verkagen des Stückes kls dramatiſche Dichtung iſt die Re⸗ gie des Herrn Gölz und die Darſtellung des Stücks aufrichtigen Lobes wert. Die beſten Cha⸗ Frakteriſtiken gaben Valentin Gölz als Herzog Ottd und Oskar Sachs als Biſchof Burchard, Elſe Fuhry und Gretel Henk paßten gut in die Rollen der Rivalinnen, der milden Mathilde und wilden Gerberga. Beſſer als das Stück wa⸗ ren auch die Bühnenbilder. das letzte. ausklangen. Am wirkungsvollſten Erfreulich gut beſucht war die mit den Feſt⸗ „Das geiſtliche während die bewies Die Entwürfe zu einer eventuellen Deckenbeme⸗ lung im Dom fanden geringen Anklang. Künſt und Sachkundige lehnen die Idee überhaupt ab wie der Geheime Ob ere Auch der geſamte konnte an einer Bemalung in 805 ſin Dinge, die mit der großen Burchardfeier an 15 i lichkeit verbundene Ausſtellung Worms“ in der Stadtbibliothek, Beringer-Ausſtellung weniger Zugkraft leriſch Empfindſame baurat Prof. Dr. Hoſmann. Episkopat Form keinen Gefallen finden Aber das nichts zu tun haben. ſeinen gewaltigen und wird als unvergeßliches Erlebnis in uns weiter Das Feſt als ſolches m leuchten wie eine liebe Sonne über dem Alltag.“ 27. 0 it a either ge⸗ eiſtete Arbeit am Dom und die tünftigen Ane und hervorragenden Mitarbeiters 8 verſtändnisvollen Wirkens des ſtets um den dom Hochwſt. Herrn 15 1 auf as lußwort ſprach der Salzburger Weihbiſchof 55 Kei ö und die Jahren ſtattfin⸗ 0 in Salzb: einlud. Er betonte die Zuſfammengeförigkeit un 5 1 a i und wünſchte, daß es auch weiterhin ſo bleiben möge. Schade, daß zwei große Tage ſo kein V Muſihaliſche Edelſteine. M 5485 wohl Jaber Miufte diadbahle de fon Wa durch die Inflationszelt debingt nach langer Pauſe ſoeden den 10, Band der in allen Kreſſen altecten 5 lung„Mufkaliſche Sdelſteine“ herausgist. Dieſe neue Folge der abſolut konkurren loſen Samm⸗ lung von Klavier- und Geſangsmuftk ſtellt bezüglich Auswahl und Zuſammenſtellung, ſowie vornehmer und geſchmackvoller Ausſtattung wieber eine Relord⸗ leiftung der rührigen Firma dar. Aus dem reichen Inhalt von insgeſamt 45 ausgewählten Nummern (ea. 200 Seiten ſtark) aus allen Gebieten der Klapler⸗ und Geſangs-Uiteratur ſeien nur einige hervor ehobenſ: Opern und Operetten: Tosco, Boris Go ounow, Mareike von Nymwegen, Gräfin Martza, Annelieſe von Deſſau, Vogelhändler uſw. Von Salon⸗ u. Tanz⸗ muſik: Dvorak Humoreske, Blon Blumengeflüſter, Rahnt Romanze in F., Czibulka Liebestraum, Rubinſein Torèador et Andalouſe u. v. a. m. Von den Liedern ſind zu erwähnen: Kauz, der Sieger; Bohm, Still wie die Nacht; Ries, Am Rhein; Kappeller, 5 hab amal a Räuſcherl g'habt; Stolz, Im Prater blüͤhn wieder die Bäume uſw. Der mäßige Preis von nur M 7.50 in eleg. Einband ſei beſonders erwäbnt. Alles in allem, eine Sammlung, die in keinem muſikaliſchen Haus fehlen ſollte. Sicherlich wird dieſer neus Band der Muſika⸗ liſchen Epelſteine auch zahlreiche neue Freunde ge⸗ winnen. Wir verweiſen unſere Leſer auf das Inſerat in vorliegender Nummer. Vieh⸗ u. Produkten⸗Mürkte. Mannheim, 31. Aug. Dem Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebend⸗ gewicht gehandelt: 241 Ochſen 28—62 Mar, 150 Bullen 46—58, 656 Kühe und Rinder 16-64, 609 Kälber 60—86, 2430 Schweine 14—92, 11 Schafe ohne Notiz. Marktverlauf: erhebenden Eindrücken werden, daß der Wormſer Domchor dem Speyerer gegenüber inſofern einen ſchweren Stand hatte, als Herrn Donichordirigent Joſeph Blum feden⸗ fals kein ſo glänzendes Stimmenmaterial— ich denke in erſter Linie Verfügung ſteht wie und Frauen, die vorwiegend Gehörſänger find den aufgetürmten Schwierigkeiten dieſer Bruck nermeſſe erſolgſicher zu begegnen, darf auch ver⸗ mutet werden, daß der glücklichere Speyerer Di⸗ rigent über Leute gebietet, die tiefer in die Ge⸗ heimniſſe des Notenſingens eingeweiht, zum Teil über ein größeres Maß ſoliſtiſcher Schulung ver⸗ fügen. Umſo anerkennender aber muß unter die⸗ ſen Umſtänden über die hohen künſtleriſchen Werte geurteilt werden, die ſich bei der Darbietung der „Iſte Conſeſſor“C⸗-Meſſe am Montag ergaben, wo ein von füblender Seele inſpirierter Geſalig Stimmung, Weihe, Andacht und Anbetung be⸗ deutete. Ich weiß nicht. ob ich dem tief klagen⸗ den und in ſeiner Bruſtſtimmung erſchütternden Ausdruck des in eigenartig herbe Myſtik getauch⸗ ten„Kyrie“ oder den wunderbar ſeierlich into⸗ nierten Klängen des in polyphonreicher Stimm⸗ Fun einherſchreitenden„Sauktus“ den Por⸗ zug geben ſoll, weiß nicht, ob ich das mit wonl⸗ tuender Feinfühligkeit durchgeführte„Denedſk⸗ tus“, in dem viel Schönes und Hohes, aber auch geſanglich Schweres auf wenig Takte zufammeſt⸗ gedrängt iſt, oder das von allen Schlacken inſtru⸗ mentalen Paſſagewerkes freien, und darum dem ans Moderne gewohnten Ohr beſonders wohl⸗ klingende„Agnus Del“ als is erſter Linie gekun⸗ gen bezeichnen ſoll. Und wenn mir, ſch hörte es geſtern, heute wieder jemand ſagen ſollte, daß ihm das in erhabener Majeſtät daſtehende„Gloria“ (wie wohltuend wirken dieſe einfach⸗ſelbſtv 7. ſtändlichen Modulationen!) 0 e en Mo! am beſten uſagt, dann will ich ihm das gerne fön 0 ſeinem unter ſchwierigen und hemmenden Ver⸗ hültniſſen arbeitenden Leiter Joſepyy Blum ge⸗ leiſtet. Er und ſeine Getreuen dürfen überzeugt ſein. daz man ihr Können würdigt,. Um 1 Uhr fand das Gemeinſame Eſſe, in Cornelianum ſtatt, an dem ſich außer den geladenen Gästen die Herren des Feſtaus⸗ uſſes und Katholiken der Stadt beteiligten. ine Abteilung des Konzertorcheſters Leicht berſchönſe mit muſikaliſchen Darbiekungen das ſeſtliche Beiſammenſein. Die Reihe der zahl⸗ zeichen Tiſchreden eröffnete Herr Amtsgerichtsrat Diehl, der das Papſttum und die Kirche pries und ein Telegramm an den heiligen Vater zur Verleſung brachte. Ihm galt auch das Hoch, in das ſeine Worke ausklangen und in das die Teil verklärt durch eine der drei großen Meſſen Anton Brückner s, des Myſtikers unter den Kom⸗ nehmer begeiſtert einſtimmten. 5 0 91 . Nach iht ergtiff der Hochwſt. Herr Biſch e von 2 das Wort und gaß ſeiner Freude Ausdruck über das ſchöne Gelingen des Feſtes Sein Gruß galt den Gäſten, die dazu beigetragen hatten, vor allem dem Erzbiſchof von Freibur und den ebenfalls weiter hergekommenen Weih biſchof von Salzburg und Abt von Metten. Der folgende Redner, Landtagsabg. Nu ß der das imponjerende Zuſammenwirken der Ka 5 tholiten zeigte und dabei in herzlichen Worte aß Menſchenherz und Menſchengemüt weit ver rer Zeitung, des verſtorbenen Verlegers und Redakteurs unſe des Herrn Kleinſtreuer ge dachte, dem er gerne das Erlebnis dieſer ere ae hätte, brachte ſein Hoch auf unſeres N ainzer Biſchof aus. 3 dberr Pfarrer Schöneck von Herrfisheim 755 es übernommen, den Dank der Gäſte an die Veranſtalter abzuſtatten, was er mit herzlichen Worten tat. Er gedachte der Arbeit des Feſt⸗ N ausſchuſſes und trank auf die Herren Amtsge⸗ ichtsrat Diehl und Dr. Illert ſoſpie alle Mitar eiter der beiden Herrn. Der Hochwſt. Herr Erzq biſchof von Freiburg rühmte das ſchöne Ein⸗ vernehmen und den Mürgerſinn der Wormſer und wünſchte, daß es 1 bleiben möge zu e und. Beſten aller. Geheimer. Oberbagra Han den Tenor— zur f ſeinem Kollegen Dreſcher. Und da es wohl kaum möglich iſt, mit Männern ſo allum⸗ faſſend gut war das, was unſer Domchor mit Lokale Nachrichten. * Viernheim, 3. Sept. ö* Gemeinderatsſitzung. Die auf 28. v. Mts. anberaumt geweſene Gemeinderats ſitzung, die wegen Beſchlußunfähis lelt ausfallen mußte, findet mit derſelben Tagesordnung am Donners⸗ tag, den 10. Sept. I. Is, abends 7½ Uhr, ſtatt. Schwarz⸗Not⸗Gold. Wir verwelſen die Mitglieder an dieſer Stelle nochmals auf ö die heute Abend ſtatlfindende wichtige Mitglieder⸗ virſammlung im Gaſthaus zum roten Kreuz. * Dekanatsfeſt. Am kommenden Sonn⸗ tag findet in Gernsheim das Dekonatsfeſt der kath. Kirchenchöre ſtatt. Hieran beteiligen ſich 10 Kirchenchöre, darunter auch der Viernhelmer mit 90 Sängern. Welterer Artikel folgt. *Die beweglichen Hauptfeſte fallen in den Jahren 1925 bis 1928 wie folgt: Oſtern fällt im Jahre 1926 auf den 8. April, Chriſtt Himmelfahrt im Jahre 1926 auf den 13. Mai, 1927 auf den 26. Mal, 1928 auf den 17. Maf; Pfingſtſonntag 1926 auf den 23. Ma, 1927 auf 5 Juni. 1928 auf 27. Mal; Fronleichnam 1926 auf 3. Juni, 1927 auf 16. Juni, 1928 auf 7. Ju; der 1. Advent 1925 auf 29. Nov., 1926 auf 2. Nov., 1927 auf 27. Nov, 1928 auf 2. Dezember. Aufbau der Starkenburg. Der heſſiſche Probinzialausſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, zum Wiederaufbau der Ruine „Starkenburg“ einen einmaligen Beitrag von 5000 Mark zur Verfügung zu ffellen. — Weiterverwendung alter Fracht⸗ briefvordrucke. Die am 30. Juni ds. Js. abgelaufene Friſt für die Verwendung der alten Frachtbriefvordrucke iſt nunmehr durch die Reichs ⸗ bahn bis auf Weiteres verlängert worden. * 500 Mark Belohnung. Die Staatganwaltſchaft Darmſtadt hat für die Er⸗ grelfung des Täters des Frauenmordes bei Mörlenbach 500 Mark Belohnung ausgeſetzt. Im Intereſſe der Sicherheit wäre nur zu wuͤn⸗ ſchen, daß man den Mörder ſchnellſtens faſſen könnte. Geſchäftliches. — Das Ginweichen der Wäſche. „Gutes Einweichen iſt halbes Waſchen!“, ſagt mit Recht das Sprichwort. Dte ſelt Jahrzehnten unter dem Namen Henkel's Bleichſoda bekannte und beliebte Henko iſt das gegebene Mittel dafür. Die hochwertige Zuſammenſetzung von Henko ſichert zunüchſt ſchonendſte Behandlung der Wäſche. Henko hat die Eigenſchaft, Schmutz u. Flecke zu löſen, wodurch das nochfolgende Waſchen natürlich erheblich vereinfacht und verkürzt wird. — Im übrigen läßt ſich Henko vorzüglich auch für Scheuerzwecke verwenden; beſonders Holzſachen bekommen eln ſchönes, ſchneewelßes und appetit liches Ausſehen. N Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, Ueberſtand. Mannheim, 31. Aug. An der Produk⸗ lenbörſe war die Haltung ruhig. Die Prelſe neigten zum Abbröckeln und das Geſchäft be⸗ wegte ſich in engen Grenzen. Man verlangte für die 100 Kils ohne Sack waggonfrei Mann⸗ heim netto Kaſſe: Weizen(inländiſchen) 24 bis 24,50, ausländiſchen 29,25 31, Roggen(inlän⸗ diſchen 18,50— 19, ausländiſchen 22, Braugerſte 25— 27,50. Futtergerſte 21—22,25, Hafer(in · ländiſchen 19— 20, ausländiſchen 20— 22, Mals mit Sack 22— 22,25, Weizenmehl Spezial 0 37,75,—39,75, Brotmehl 28,75 32,50, Rog⸗ genmehl 29— 29,75. Kleie 11.50—12, Bier⸗ treber 17—18, Raps 41—42 Mk. Aaben-beaer sowie Sueader-Auzuge in verschiedenen Preislagen empfiehlt Nikolaus Brechtel 4. Lorscherstr. 11. der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen: Ortsgruppe Viernheim. Heute Donnerstag, den 3. September abends ½9 Uhr findet in der Goethe⸗ ſchule eine ö ienederber sammlung ſtatt. Da die Tagesordnung für jedes Mit⸗ glied eine ſehr wichtige iſt, bitten wir um voll⸗ zähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſtand. Kameradſchaftlicher Wohlfahrtsbund Sonntag, den 6. September 1925, nachmits tags halb 4 Uhr findet eine Mitglieder⸗Verſammlung im Gaſthaus zum Löwen ſtatt. Tagesordnung: 1. Das 50 jährige Stiftungsfeſt. 2. Ernennung von Ehrenmitgliedern gelegentlich des Jubelfeſtes für 25% 40- und 50 jährige Mitgliederſchaft.. Wozu wir unſere Mitglieder zu bieſer Berſammlung dringend einladen. 9 Der Vo rſt and. NB. Diejenigen Mitglieder, die Kohlen für ihren Winterbedarf benhtigen, können ihre Anmeldung bei dem Vorſtand machen. Butterbrot-Papier Pergament- Papier Salizyhfergament * 1 N* 775 5 8* nehmen, daß den Verlag Anton 3. Benſamin, Leipzig,