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Den tiefſten Grund der Mißſtim⸗ mung der Wählerſchaft erblickt der Redner in der ſorgenvollen Frage, ob das Zentrum noch an dem Aufbau eines neuen Deutſchland ar⸗ beiten wolle, oder ob es ſeine Hände dabei jenen Kräften leihe, die eine Reſtaurierung des alten Deutſchlands wollen. Wohin aber geht der Weg, ſeitdem die Regierung Marx zur Strecke gebracht worden ſei? Man befürchte keine offene Rebellion mehr gegen unſere deutſche Republik, denn zu ſei ſie ſchon zu ſtark geworden. Aber wir fürchten eine Unterhöhlung des demokrati⸗ ſchen Gedankens in unſerer Republik. Warum hört man im Zentrum ſo ſelten ein freies und freudiges Bekenntnis zur deutſchen Republik? Für uns iſt die Republik nicht„eine“, ſondern „die“ Staatsform, die wir für den Auf⸗ bau des neuen Deutſchlands nötig haben. Darum bejahen wir dieſe Staatsform freudig, und darum ſind unſere Freunde nicht, die glauben, ein Anrecht darauf zu haben, unſere deutſche Republik verhöhnen und die Flagge unſerer Republik verſpotten zu können. Unſore pulitiſchen Freunde können die nicht ſein, die wie Hyänen herumſchnüffeln, um irgendwo dreckiges Material gegen die Republik zu ſam⸗ meln, die freudig aufheulen, wenn ſie meinen, irgendwo etwas gefunden zu haben, womit ſie die Republik beſudeln und dem deutſchen Volke die Republik glauben verekeln zu kön⸗ nen. Wir ſehen eine vaterländiſche Aufgabe darin, unſer Volk zur Freude an unſerer deut⸗ ſchen Republik zu erziehen, ihm das Verant⸗ wortungsgefühl an all dem, was heute Deutſchlands Schickſal ausmacht, einzuprägen. Unmut und Bitterkeit ſteigen in uns auf, wenn uns immer wieder von unberufener Seite vor⸗ gehalten wird, daß unſere politiſche Zuſam⸗ menarbeit mit der Sozialdemokratie nicht in Einklang zu bringen ſei mit unſerer Weltan⸗ ſchauun, und unſerer Glaubenspflicht. Die ſo reden, redeten entweder aus Unkenntnis oder aus Bosheit. Das politiſche Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie hat das, was wir für d: Höchſte und Heiligſte halten, nicht ge⸗ föhrdet, ſondern im Gegenteil gefeſtigt und ge⸗ ſchützt. Die Sozialdemokratie hat, was wir ihr nie vergeſſen dürſen, iy ſchwerſter Zeit das Vaterland über die Partei geſtellt, und es wäre von uns nicht nur unklug, ſondern auch ungerecht, wenn wis J opferwillige Mit⸗ arbeit der Sozialdemo e verkleinern woll⸗ ten, auch wenn unſere Wege heute nicht zu⸗ ſammenlaufen. Wir achten und ehren die Vergangenheit, aber höher ſteht uns die Zukunft. Wir haben die Hoffnung, ja die Gewißheit, daß wir im Zentrum uns alle wiederfinden werden, wir haben noch einen Marx und einen Wirth. Wirth aber, das ſollen er und die andern ſich geſagt ſein laſſen, gehört in die Fraktion hinein. Ich bin nicht ſo optimiſtiſch. zu glau⸗ ben. daß nach dem Parteitag in Ofefnburg die Kriſe in unſerer Partei beigelegt iſt. Die Kräfte, die gegen uns ſtehen, ſind doch nicht ſo leicht zu beſiegen. Das Rechtſertigungsſchrei⸗ ben, daß nach dem Parteitag in Offenburg die eine Rechtfertigung des Rechtsabmar ſches des Zentrums und bringt dafür als Begründung die Unzufriedenheit einiger land⸗ wirtſchaftlicher Bezirke und gewiſſer Intellek⸗ tueller. Da muß denn doch die ernſte Frage aufgeworfen werden:„Macht Zentrum eine Politi nach Grundsätzen und beſeelt vom Zentrumgsgeiſt, oder will es ſeine Fahne je⸗ weils ändern, um mal dem, mal jenem zu gefallen? Entweder war die Politik des Zen⸗ trums 1 Wirth zu Marx richtig, dann müſ⸗ n die beſagten Landwirte und Intellektuel⸗ belehrt werden:„war ſie aber I. Dienstag, den 15. 8 . u ptember 1925 1 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus tr. 36 —.., c—ꝙ—7r’ ß—ß— 0 falſch, dann wollen wir andere Gründe hören, als ſie in dem Hinweis auf einige Intellek⸗ tuelle liegen. Und leider hat es ſich doch auch erwieſen, daß auch katholiſche Intellektuelle nicht immer echte Jentrumsleute ſein müſſen; gibt es doch auch unſeren Reihen nicht we⸗ nige, die ſich nu der oder gar nicht damit abfinden können, daß der Arbeiter heute ſo viel gilt und auch ſo viel errreichen kann wie der Akademiker, und wir verſtehen, daß dieſe Herren ſich bei uns, die wir wirklich gar nicht feudal ſind, ungemütlich fühlen. Aber ſie ſollen auch nicht den Anſpruch erheben, noch als Zentrumsleute zu gelten. Es iſt Zeit, daß end⸗ lich der unerträgliche Zufſtand ein Ende findet, daß den Wählern ein anderes Geſicht zur Schau geſtellt wird, als es hinter geſchloſſenen Türen gezeigt wird. Wir alle müſſen den Mut finden, auch zu ſcheinen, was wir ſind, das iſt nachgerade ein Gebot parteipolitiſcher Sau⸗ berkeit geworden. Wir hoffen, daß der kom⸗ mende Reichsparteitag endlich Antwort geben wird auf die umſtrittene Frage:„Steht die Zentrumspartei hinter Marx oder hinter Ste⸗ gerwald und Brauns? Will die Zentrums par⸗ tei ein republikaniſches und demokratiſches Deutſchland oder das alte Deutſchland mit ſeinem Kaſtengeiſt wieder aufleben laſſen?“ Für uns iſt der Weg klar, wir fühlen uns in den alten Zentrumsgeiſt und folgen dann ge⸗ troſt den Männern, auf die wir uns verlaſſen können. Wir folgen Wirth und Marx! Sämtliche Dieskuſſionsredner ſich im Sinne des Referenten aus. Der Landtagsabg. Dr. Schmidt ſtimmte den Ausführungen Spieckers ebenfalls zu und brachte zum Ausdruck, daß die große Mehr⸗ heit der Landtagsfraktion ähnlich denke. Die ſehr lebhafte Debatte endete mit der Annahme folgender Entſchließung: „Der Provinzialverband der Zentrums⸗ partei Groß⸗Berlin und der Provinzialver⸗ band der Provinz Brandenburg, die Vertreter von 140 000 Zentrumswählern, billigen und unterſtreichen die Ausführungen des Referen⸗ ten. ſprachen So wenig die Provinzialverbände zur Zeit eine Aenderung in der Reichsregierung für angebracht halten, und im Gegenteil auf dem Standpunkt ſtehen, daß die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei aus der vollen Verantwor- tung für die Durchführung der von Wirth ein⸗ geleiteten und von Marx erfolgreich weiter⸗ geleiteten Außenpolitik, zu der ſie ſich ſelbſt gedrängt hat, nicht herausgelaſſen wird, ſtel⸗ len ſie um ſo dringender an die Zentrums⸗ fraktion des Reichstages das Verlangen, mit äußerſter Wachſamkeit dafür zu ſorgen, daß dieſe Außenpolitik im vaterländiſchen Sinne und im nationalen Intereſſe ehrlich weiterver⸗ folgt wird und der Gedanke der Verſtändi⸗ gung und Verſöhnung der Völker ihr aufrich⸗ tiges Leitmotiv bleibt. Die Provinzialverbände erwarten und verlangen von der Zentrumsfraktion des Reichstages auch peinlichſte Achtſamkeit, damit die deutſche Republik ihren demokratiſchen Charakter unverfälſcht bewahre. Insbeſondere müſſen die reaktionären Beſtrebungen auf ſo⸗ zialen Gebiet, wo immer ſie ſich zeigen, durch die Zentrumsfraktion des Reichstages in ge⸗ treuer Wahrung der vorbildlichen Zentrums⸗ tradition klarer als in den letzten Monaten eine entſchiedene Ablehnung erfahren. Die Provinzialverbönde erwarten weiter vom Reichsparteitag, daß er dafür ſorgt, daß die Rückkehr des früheren Reichskanzlers a D. Wirth, der das volle Vertrauen der Wähler der Provinzialverbände beſitzt, in die Reichs⸗ tagsfraktion ſachlich ermöglicht und in Zukunft für die Erhaltung des Vertrauensverhältniſſes zwiſchen Reichstagsfraktion und Wählerſchaft die erforderliche Vorſorge getroffen wird. Die Provinzialverbände ſprechen ihre Ge⸗ nugtuung darüber aus, daß die Preußiſche Landtagsfraktion der Zentrumspartei gegen⸗ über der Zermürbungstaktik der Deutſchen Volkspartei eine ſeſte, entſchloſſene Haltung gewahrt hat, und ſetzen in ſie das Vertrauen, daß ſie auch weiterhin an dem Gedanken der Volksgemeinſchaft ſeſthält und darum eine Regierung des Bürgerblocks eutſchieden ab⸗ Zentrumskundgebungen für Dr. Wirth. Dieſe Reſolution wurde einſtimmig an⸗ genommen. Damit fand die Verſammlung ihren Abſchluß. ö Das Frankfurter Zentrum hinter Dr. Wirth. Die Kreisverſammlung der Frankfurter Zentrumspartei hat ſich in eingehender Aus⸗ ſprache mit der durch den bekannten Schritt Dr. Wirths geſchaffenen Lage beſchäftigt und einſtimmig folgende Entſchließung gefaßt: 1. Die Kreisverſammlung erblickt in dem Schritt Dr. Wirths eine ernſte Mahnung an die Zentrumspartei, endlich die dringliche Ausſprache einzuleiten, die über die außenpoli⸗ tiſche und innenpolitiſche Linie der Zen⸗ 11 grundſätzlich Klarheit ſchaffen oll. 2. Sie iſt überzeugt, daß die Einheit und politiſche Kraft auf die Dauer weder durch taktiſche Rückſichten, noch durch den Appell an den alten Zentrumsgeiſt zu erhalten ſind, ſon⸗ dern nur durch klare und beſtimmte politiſche Ideen, die der notwendigen Neuordnung un⸗ ſeres Volkes, dem Aufbau des neuen Staats⸗ weſens und der politiſchen und ſozialen Be⸗ friedung Europas dienen. 3. Die Kreisverſammlung hält es für dringend geboten, daß die Zentrumsfraktion des Reichstages in Zukunft ſchärfer als bisher den Abhand gegenüber dem Kabinett Lu⸗ ther wahrt und unter keinen Umſtänden eine fraktionsmüßige Bindung an das Kabi⸗ nett Luther zuläßt. Von der preußiſchen Zen⸗ trumsfraktion erwartet ſie, daß ſie ſich jedem Verſuch zur Errichtung einer Rechtsregierung in Preußen widerſetzt. Die Kreisverſammlung ftellt ſich hinter Dr. Wirth und bekennt ſich auch für die Zu⸗ kunft zu einer bewährten Politik: zur Politik der europäiſchen Verſtändigung, des Aufbaus der deutſchen Republik und der gerechten ſo⸗ zialen Ordnung des Wirtſchafts⸗ und Geſell⸗ ſchaftsleben. Das Elberfelder Zentrum für Der. Wirth. Aehnlich wie das Frankfurter Zentrum hat auch die Elberfelder Zentrumspartei eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt: „Der Schritt des Abg. Wirth hat die ohnehin beſtehende Erregung eines großen Teiles unſerer Parteifreunde noch mehr geſtei⸗ gert. Wir halten es für dringend erforderlich, daß die Vorbereitung zu einer reſtloſen Ver⸗ ſtändigung im Sinne der Idee Wirths ſo ge⸗ troffen wird, daß nicht nur ſein Verbleiben in der Fraktion ermöglicht wird, ſondern die großen Fähigkeiten Wirths durch Mitarbeit in der Partei und Fraktion ausgenutzt wer⸗ den können. Wir ſtellen uns hinter Dr. Wirth, wenn er ſein ganzes Beſtreben dahin richtet, den jetzigen Volksſtaat. die Republik, ſo aus⸗ zugeſtalten, daß alle Kreiſe als gleichberech⸗ tigte Faktoren in ihm mitwirken können und daß die Tragung der dem Volke auferlegten ſchweren Laſten eine Sache des ganzen Vol⸗ kes iſt. Wir rufen der Reichstagsfraktion zu, daß von ihr erwartet wird, ſich ſchützend vor die mirtſchaftlichen und geſellſchaftlich abhän⸗ gigen Maſſen zu ſtellen.“ Das Zentrum als„Regierungspartei“. Zu den durch den Austritt Dr. Wirths aus der Zentrumsfraktion des Reichstages aufgeworfenen Problemen machte kürzlich der Reichstagsabg Peter Schlack in der„Eſſe⸗ ner Volkszeitung“ ſehr beachtenswerte Bemer⸗ kungen, an denen die jetzt in Fluß gekommene Diskuſſion nicht vorübergehen können wird. Schlack iſt der Anſicht, daß die Zentrums⸗ partei und beſonders die Zentrumsfraktion ſich ernſtlich fragen muß, ob ſie in der Zeit des Kabinetts Luther immer den richtigen Weg gegangen iſt, der auch einen ſo aufrich⸗ tigen Freund der Republik, wie Dr. Wirth, befriedigte. Dieſe Frage muß in der Tat ver⸗ neint werden. Auch weite Kreiſe der Wäh⸗ lerſchaft und auch wohl eine große Anzahl der Abgeordneten ſtehen den Wegen, die die Frak⸗ tion in der letzten Zeit gegangen iſt, ablehnend gegenüber. Als das Kabinett Luther gebildet wurde, und als entgegen den Erwartungen weiter Wählerkreiſe auch die Zentrumsſraktion ſich an dieſem Kabinett beteiligte, da wurde den Anhängern im Lande mitgeteilt, daß das Zen⸗ trum nicht als Koalitionspartei an der Regie 42. Jahrgang rung Luther teilhabe, ſondern daß die Fruaß⸗ tion in der Perſon des Arbeitsminiſters uur einen Vertrauensmann in das Kabinett dels giere. Das Zentrum ſei frei in ſeinen Hand⸗ lungen und werde wachſam jeden Schritt der Regierung Luther prüfen und, wenn notwen⸗ dig, ſeine eigenen Wege gehen. g Es iſt nun die Frage zu prüfen, ob die Fraktion dieſe Stellungnahme feſtgehalten hat. Dieſe Frage muß leider mit nein beantwor⸗ tet werden. Die Zentrumsfraktion iſt die treueſte Regierungspartei des Kabinetts Lu⸗ ther geweſen, treuer, als ſie jemals zu einer früheren Koalitionsregierung geſtanden hat. Als wir mit der Sozialdemokratie in der Regierung ſaßen, haben wir es nie abge⸗ lehnt, Geſetze und einzelne Paragraphen auch gegen die Sozialdemokratie mit den Oppo⸗ ſitionsparteien der Rechten zur Annahme zu bringen, ja oft wurden in den Kommiſſionen Kompromiſſe mit den Oppoſitionsparteien gegen die Regierungsparteien, die Sozial⸗ demokraten und Demokraten geſchloſſen. Die Vertreter des Zentrums in den Kommiſſionen haben ſich nie die Freiheit nehmen laſſen, ihnen gutdünkende Anträge auch gegen ihre Koalitionsfreunde der Linken einzubringen u. zur Annahme zu verhelfen. Die gleiche Stellungnahme einzelner Ab⸗ geordneten gegenüber den Parteien von re iſt jedoch jetzt von der Fraktion nicht gebilligt worden, trotzdem wir doch nicht einmal Koa⸗ litionspartei ſind, ſondern nur einen Ver⸗ trauensmann im Kabinett ſitzen haben. Gerade unſere jetzige Stellung zum Kabinett Luther aber hätte uns die Möglichkeit gegeben, unſere Wünſche als Mittelpartei bei den gro⸗ ßen Geſetzgebungswerken der letzten Zeit je nach Möglichkeit mit rechts oder links zur An⸗ nahme zu bringen. Eine ſolche Taktik würde auch mehr Verſtändnis bei den Wählern ge⸗ funden haben, als unſere jetzige beliebte Me⸗ thode. Es iſt mit Recht von der Wählerſchaft und auch von vielen Abgeordneten nicht ver⸗ ſtanden worden, daß die Leitung der Zen⸗ trumsfraktion bei den Kämpfen um die Zoll⸗, Steuer⸗ und manche andere Geſetze oft für die Rechtsparteien die Kaſtanien aus dem Feuer geholt hat. Die Leitung der Zentrumsfraktion hätte dies ruhig den Weſtarp und Genoſſen überlaſſen können, jenen Leuten, die durch Graf Weſtarp erklären ließen, daß ſie es ohne die Annahme des Zolltarifs ablehnten, den Steuergeſetzen zur Annahme zu verhelfen. Es darf auch noch weiter geſagt werden, daß die Art, wie der Reichskanzler Luther es beliebt, mit dem Vertreter des Zentrums in der Reichsregierung umzugehen, keine an⸗ dere Partei ſichb würde gefallen laſſen. 45 Daß all dieſe Erſcheinungen einer Perſön⸗ lichkeit wie Dr. Wirth, die Arbeit mit der Frak⸗ tion nicht gerade erleichterten, iſt nur zu be⸗ greiflich, Dazu kommt noch eins: Die Frak⸗ tionsleitung hat leider nicht verſtanden, Dr. Wirth in die parlamentariſche Arbeit einzuſtel⸗ len. Wie oft hat ſeit dem Abgang von Dr. Wirth als Reichskanzler der Reichstag ſich mit Fragen der auswürtigen Politik befaßt! Ohne einem anderen Abgeordneten der Zen⸗ trumsfraktion zu nahe zu treten, darf nan wohl behaupten, daß Dr. Wirth der beſte Ken⸗ ner und der gewiegteſte Redner für die De⸗ batten der auswärtigen Politik iſt. Die Lei⸗ tung der Fraktion hat es leider unterlaſſen, auf dieſem Gebiete die emiuente Kraft von Dr. Wirth einzuſetzen. Und ſo hat Dr. Wirth gegen ſeinen Willen brach gelegen, und ſo mußte kommen, was gekommen iſt. Der Fall Wirth iſt gewiß nicht eine Frage der Taktik, aber durch kluge Taktik hätte die Fraktionsleitung vieles verhindert und auch ſachlich eine andere Bahn gefunden, die Dr. Wirth nicht aus der Fraktion getrieben, ſon⸗ dern wieder enger mit der Fraktion verbun⸗ den hätte. Ich halte die augenblickliche Politik der Zentrumsfraktion dem Kabinett Luther gegen⸗ über überhaupt für falſch. Wir ſind micht Koalitionspartei, aber wir fühlen uns mindeſtens ſo verantwortlich für die Politik der jetzigen Regierung wie die anderen Regie⸗ rungsparteien, ohne den entſprechenden Ein⸗ fluß zu haben.„Dein Wort ſei ja, ja oder nein, nein; alles andere iſt vom Uebel.“ Die⸗ ſer Bibelſpruch gilt auch für die Politik. Ent⸗ weder wir bleiben aus der Regierung Luther, dann haben wir auch keine Verantwortung für ihr Tun und Laſſen— oder wir entſchlie⸗ ßen uns zur Teilnahme, dann aber auch ganz und mit ſo viel Einfluß, als uns als der aus⸗ ſchlaggebenden Partei gebührt. Nur eine ſolche Politik iſt klar und den Wählermaſſen ver⸗ ſtändlich. Gehen wir nicht dieſen geraden Weg, verlieren wir das Vertrauen unſerer Anhänger zum Schaden für unſere Partei und unser Volk. 8 Glen f che Schiedsverträge ein unt ö die Bedeutung der Abrüſtung und auf den geſtrigen Antrag des holländiſchen Delegierten oudon, die Abrüſtung rechtzeitig vorzube⸗ reiten. 1 1 Sache des Friedens ergeben iſt, bleibt über⸗ zeugt, daß das dringendſte Bedürfnis der Ge⸗ ö geuwart die Wiederherſtelkung des gegenſeiti⸗ gen Vertrauens unter den Völkern iſt. Sie er⸗ klärt aber, ö nationales Verbrechen darſtellt, nimmt Kennt⸗ nis von den Erklärungen, die vom Rat und von der Verſammlung des Völkerbundes hin⸗ ſichtlich des Protokolls Lung internationaler Streitfragen wurden, und von der Tatſache, wähnte Protokoll bisher nicht die notwendige Zahl von Ratifikationen durchgeführt werden zu können. Sie blickt mit Befriedigung auf die Bemühungen, die gewiſſe Staaten gegenwärtig unternehmen, um in die⸗ Die Völkerbunds tagung. ſetzte ſich in einer längeren Rede für die regio⸗ malen Sicherheitsverträge ein, wie ſie jetzt im deutſch⸗franzöſiſchen Sicherheitspakt zur Ver⸗ Handlung ſtehen. Seiner Anſicht nach werden dieſe Verträge ſichern imſtande ſein, als das Genfer Proto⸗ Toll. h die Bedeutung der Beſchlüſſe hervor, die der Völkerbundsrat des Genfer Protokolls erklärte Delegierte, miemals eine wirkliche Gewähr für den Frie⸗ den bieten könne, wenn es nicht von Sanktio⸗ nen wirtſchaftlicher und auch militäriſcher Art begleitet ſei. Frankreich und Deutſchland biete die Möglich⸗ keit, die Sicherheit auf ſoliderer Grundlage in einem Teil Europas zu garantieren. Namens ſeiner Regierung begrüßte Hymans die Ver⸗ handlungen zum Abſchluß dieſes Paktes. Quinones de Leon das Wort, der mit kurzer Begründung eine Reſolution einbrachte, in der man hier vorläufig das wichtigſte Er⸗ gebnis der Lung erblickt. In der Reſolution heißt es: Die Vormittagsſitzung vom Samstag. „ 12. Sept.(Sonderbericht.) Dei Delegierte trat für das Syſtem der und verwies) Der japaniſche Delegierte, Graf Iſhii Weltfrieden beſſer zu den Der belgiſche Delegierte Hymans hob in den letzten Tagen über ſterreich und Ungarn gefaßt hat. Zur Frage der belgiſche daß das Schiedsverfahren allein Der Sicherheitspakt zwiſchen Danach nahm der ſpaniſche Delegierte bisherigen Völkerbundsverſamm⸗ „Die Völkerbundsverſammlung, die der daß der Angriffskrieg ein inter⸗ friedlichen Rege- abgegeben daß das er⸗ zur erhalten hat, um ſer Frag edurch den Abſchluß von gegenſeitigen Sicherheitsverträgen, kerbundpaktes den Grundſätzen gerichts barkeit, einen Fortſchritt zu erzielen. Sie ſtellt feſt, daß derartige Abkommen auf ein beſtimmtes Gebiet beſchränkt werden müſſen, dehnt werden können, und ſpricht den Wunſch aus, daß der Rat dieſe Pakte ſtudieren ſoll, um der 7. Völkerbundsverſammlung über die Fortſchritte Bericht zu erſtatten, die in der all⸗ gemeinen Sicherheit durch dieſe Pakte gemacht worden ſind. Sie verpflichtet ſich von neuem an der Errichtung des Friedens durch die Sicherheitsmethode der Schiedsgerichtsbarkeit zu arbeiten, und fordert den Rat auf, die Or⸗ ganiſierung einer Konferenz vorzubereiten zur Herabſetzung der Rüſtungen, ſobald er der An⸗ ſicht ſein wird, daß vom Standpunkt der all⸗ gemeinen Sicherheit Bedingungen dafür gegeben ſind, wie ſie in E 8 Der Ring der Duramaſa wartete 8 Wohltätigkeitskonzert. Sein Platz lag ſo, daß er gerade ihr feines Profil 33 ſtrahlendes Bild noch lichter die im Geiſte des Völ⸗ und in Uebereinſtimmung mit des Protokolls(Schieds⸗ Sicherheit, Abrüſtung) ſind, nicht notwendigerweiſe ſondern auf die ganze Welt ausge⸗ aus die notwendigen Reſolution 14 der 3. Völkerbundsver⸗ rn gammcung worgeſeb . f ihr mittag 4 Uhr ſtatt. auch auß wenkſteines. in Deutſchland wurde geſtern Vormittag bei ſchön⸗ ſtem Herbſtwetter bei Saarbrücken unter. Sozialdemokratie des Saargebiets enthüllt. Gedenkſtein ſchäftsaufſicht. letzt ein Geſetzentwurf über die Aufhebung der Geſchäftsauſſichtsverordnung den, der anftelle der aufgehobenen Verordnungen allerdings eine Erweiterung der Konkursverord⸗ nung vorſieht. nämlich in den Fällen, ſchaft zu einem vergleichsweiſen Abkommen einem in Schwierigkeiten geratenen bereit erſcheint, eine Vermeidung des Konkurſes erreicht werden. löſung. ordnung erlaſſen: ſetzes öffentlicher Anleihen vom 1 ( Reichsgeſetzblatt 1, Seite 137) wird eine Behörde mit der Bezeichnung die Ablöſung der Reichsanleihen errichtet. miniſter Dieſer erläßt die näheren Anordnungen. Dietram⸗ zell, den 17. Auguſt 1925. von Hindenburg, Schlieben. krankt. Aus London wird berichtet: der bejahrte Führer der radikalen von einer Weſpe geſtochen worden. j iſt nicht ungefährlich. Aſquith muß das Bett hü⸗ ten. 5 Caillaur ſiſchen Kammer den Entwurf 1926 zugehen laſſen. ab e ab. erklärt, daß das Budget für 1926 ein Budget der Wahrßpeit ſei. 3 800 5 neue Steuern geſchaffen worden, beſonders auch die Einkommenſteuer ſei erhöht und im übrigen das Prinzip befolgt, Steuern zu ſchaffen. ren. „Die nächſte Sitzung fand Samstag nach Politiſche Umſchau. 5 i 3 ländiſchen Ebert⸗Ge⸗ ee erſte anreden g in im St. Johanner Stadtwald ſtarker Beteiligung 5 Der errichtet und schlichten Obelisken wie ſie das Saargebie: Die Vorderſeite trägt als einzigen ſich um einen „Dem erſten Reichspräfidenten Friedrich ſeine Genoſſen. Ortsgruppe Herrenſohr Zur Enthüllung war Reichstagspräſident Löbe der auch die Weiherede zur Enthül⸗ den ſchwarz⸗rot⸗goldenen Farben ö Er zeichnete in Der franzöſiſche Kammerdeputierte Paul Die von erſchienen. Ehrenbezeugungen am einer Abordnung des zur Teilnahme 0 — Aufhebung der Verordnung über die Ge⸗ Im Reichsjuſtizminiſterium iſt ausgearbeitet wor⸗ Durch neue Vorſchriften ſollen in denen die Gläubiger⸗ mit Schuldner — Ein Reichskommiſſar für die Anleihe⸗Ab⸗ ö Der Reichspräſident hat folgende Ver⸗ Zur Durchführung des Ge⸗ 16. Juli 1925 „Der Reichskommiſſar für alten Beſitzes“ Der Reichskommiſſar wird dem Reichs⸗ der Finanzen unmittelbar unterſtellt. Der Reichspräſident der Reichsfinanzminiſter von — Aſquith durch einen Weſpenſtich ſchwer er⸗ Lord Aſquith, Liberalen, iſt Sein Zuſtand — Der franzöſiſche Budgetentwurf für 1926. hat der Finanzkommiſſion der franzö⸗ für das Budget Dieſer ſchließt mit einem von 133 Millionen Franken In der Einleitung zu dem Entwurf wird 000 Franken beſtanden. Dafür ſeien ö Zunächſt habe eine Differenz von 1 mehr und mehr direkte 170 Italiens Teilnahme an der Konferenz. Rom, 13. Sept. Um die widerſprechenden Mel⸗ dungen und Gerüchte über die Konferenz auf den P 1 Roman von Käthe von Beeker. Dann traf Hans Heinrich die lang Er⸗ einmal ganz unerwartet in einem und eine Welle ihres goldenen Haares unter dem breitſchat⸗ tenden Hut ſehen konnte, und der Reiz ihrer lichten Schönheit bezauberte ihn wieder ſo ſtark, daß er kaum einen Blick von ihr laſſen konnte. Sie hatte ihn anſcheinend nicht bemerkt, aber plötzlich, muten in einem Geſangsvor⸗ trage, dem ſie reglos zu lauſchen ſchien, wandte ſie langſam den Kopf und ſah ihn voll an, mit. einem nachdenklich fragenden, faſt traurigen Blick. Nur eine Sekunde lang, dann ſah er wieder nur die Profillinie und die Haarwelle. Er hatte nicht einmal grüßen können, es war zu kurz geweſen, und der unerwartete, rätſel⸗ hafte Blick hatte ihn auch ſo verwirrt, daß er gar nicht daran dachte, zu grüßen. Sein Herz ſchlug und das Blut brannte ihm in den Adern. Was wollte ſie mit dieſem Blick ſagen? Galt er wirklich ihm, oder war er nur in einer innerlichen, vielleicht von dem Geſang hervor⸗ gerufenen Erregung gegenftandslos über ihn hingeglitten? Er war ein Narr geweſen, damals fortzu⸗ laufen und ſie dann ſpäter nicht energiſcher zu ſuchen! Warum sträubte er ſich gegen das ſtarke Entzücken, das ihn zu dieſem Mädchen hinzog wie nie vorher zu einem anderen? Nur weil der Aſſeſſor ein paar törichte, vielleicht von von Eiferſucht und Haß gefärbte Bemerkun⸗ gen über ſie hingeworfen hatte? Nicht einmal ſolch e, die ihr Bild weſentlich trübten oder auf abſtoßende Flecken ihres Charakters und Le⸗ den hinwieſen, ſondern ſie gaben ſogar erſt den richtigen Schatten, aus dem ſich ihr lich⸗ und ſtrahlen⸗ Und doch— ein ein Nichtwollen all dem Wollen gegenüber. In der nächſten Pauſe bahnte er ſich einen Weg zu Karin. Sie ſtand von einem Kreiſe von Herren umgeben und erwiderte ſeinen Gruß kühl und fremd, ſo daß er betreten ſich nicht zu nühern wagte, ſondern in einiger Entfernung ſtehen blieb und nicht recht wußte, ob er gehen oder bleiben ſolle, Da löſte ſie ſich mit verabſchiedenter Kopf⸗ bewegung aus der Herrengruppe und trat auf ihn zu. Ein kleiner, feiner Spott ſpielte um ihre Lippen, als ſie ihm die Hand entgegen⸗ ſtreckte. „Warnt die Schickſalsſtimme wieder vor der böſen Blonden? Sie ſehen mich an wie der Hanſel im Märchen die Hexe vor dem Bratofen. Mache ich wirklich einen ſo erſchrek⸗ kenden Hexeneindruck?“ ö Dazu blickten die goldenen Augen ſo lok⸗ kend, und verführeriſch, ſo ſchelmiſch und lieb⸗ lich, daß ihm das Blut zu Kopf ſchoß und er nur mühſam ſeine Gedanken ſo weit zuſam⸗ menfaſſen konnte, um ihr im gleichen Tone zu antworten. „Ja, gnädiges Fräulein, einen erſchrek⸗ kenden Hexeneindruck! Der arme Hanſel fühlt ſchon das Feuer im Backofen brennen.“ Sie lachte leiſe auf, und ihre Wangen färbten ſich etwas tiefer.„Ah, da wollen wir ſchnell einen Riegel vor die Ofentür ſchieben. Ich werde Sie in kühlere und geſchütztere Ver⸗ hältniſſe bringen. Ich will Sie meiner Mama vorſtellen. Sie kennt Sie auch durch Kurt Vel⸗ tins Erzählungen.“ Sie war kokett— ganz ſicher war ſie das, ſie ſpielte immer mit dem Feuer, verſtand, es anmutig zu ſchüren und ebenſo ſicher in den richtigen Grenzen zu halten. b Angeregt und in gehobener Stimmung folgte er ihr. a Der Aſſeſſor hatte recht geſchildert. Die Baronin von Lebanoff war noch ſchöne Frau; man konnte ſich vorſtellen, daß ſie in ihrer Jugend genau wie ihre Tochter auß⸗ 0 iſt von der Ortsgruppe Herrenſohre 65- des Alten Bergarbeiterverbandes bon ſeinen Mitgliedern ſelbſt aufgeſtellt worden. Es handelt aus Sandſteinquadern, aufweiſt. 5. Hinweis auf die Bedeutung des Steines die Auf: ſchrift: Ebert gruppe Herrenſi der Sozialdemokratiſchen Partei und der ſozial⸗ demokratiſchen Arbeiterjugend.“ des Gedenkſteins erſchienen, lung des mit geſchmückten Gedenkſteins hielt. beredten Worten das Lebensbild des verſtorbenen Reichspräſidenten als Arbeiterführer und Staats⸗ mann. 1 der ebenfalls eine Rede halten ſollte, war nicht Denkmal wurden Reichbanners Schwarz⸗rot⸗gold, Ortsgruppe Köln erwieſen. Am Nachmittag begab ſich Reichstags⸗ präſident Löbe nach Heidelberg am ſozialdemokratiſchen Parteitag. des Bibane Maſſivs vor. e Rifkapylen durch „ar Aufgabe ihrer Stellungen zu zwingen. dann iſt ein Vormarſch auf Ajdir geplant ſowohl bon ſpaniſcher 6 Die ſchwarzbevölkerte Gebiete unternehmen. Paris, 13. Sept. Das Panzerſchiff„Paris“ mum die Druſen innerliches Widerſtreben blieb, und eine ſehr] H ichen Ingdailt er italieniſche Regi de Agentur Volta u. 0 f ach den bisherigen an die Regierunn ergangenen Mitteilungen ergibt folgendes: 1. Datum und Ort der Konferen) ſtehen noch nicht feſt. 2. Es bleibt ſtrittig, ob nach der Konferenz über den Weſtpakt noch eine andere über den Oſtpakt und über die Anwen⸗ dung der Schiedsgerichtsverträge auf Polen und die Tſchechoſlowakei ſtattſindet. 3. Wahrſcheinlich iſt, daß ſich aus den Verhandlungen über Weſtvakt Richtlinien für die Bebandlung 107 Oſtgrenzfragen ergeben. Man darf nicht ess 1 00 Neid Arat miteinander in Verbin⸗ en und daß Frankreich unbedingt ſei⸗ der ung ſte tem Bündnis mit Polen und der Tſchechoſlowa⸗ ſei Rechnung tragen wird. 4. Für abſolut falſch vird de Behauptung gehalten, daß Deutſchland wieder einen Schritt zurück machen wolle. g Die Teilnahme Italiens an der Konferenz! äber den Sicherheitspgkt iſt nunmehr entſchieden, ſachdem geſtern noch ſpät abends die Antwort Muſſolinis hei der franzöſiſchen Delegation in Genf eingetroffen iſt. ö ö ee — Marokko und Syrien. Stillſtand der Operationen. 1* melbu den 255 N 0 8 A N Paris, 13. Sept. In Marokko ſind die Ope⸗ lationen wieder zum Stillſtand gekommen. Die Franzoſen bereiten jetzt zunächſt die Einnahme Abd el Krim hat Be⸗ ehl gegeben, es um jeden Preis zu halten. Die ſichten der Franzoſen ſollen darin beſtehen Bo⸗ wie von franzöſiſcher Seite her. Franzoſen wollen den Vormarſch durck ind die Panzerkreuzer„Metz“ und„Straßburg“! owie die Zerſtörerboote, die an der Beſchießung don Alhucemas teilgenommen haben, ſind geſtern Das Panzer chiff„Paris“ wurde, wie verlautet. bei der Bom⸗ hardierung ebenfalls von den Kanonen der Riſ⸗ in ihre Faſis Oran zurückgekehrt. leute getroffen. Das Schiff erhielt insgeſamt dier Treffer, wodurch zwei Offiziere verletzt wur⸗ den. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Paris, 13. Sept. Marſchall Lyauthey hat ſich fehlt. in Marſeille nach Marokko einge⸗ ſchifft. Madrid, 13. Sept. Nach einer Meldung aus Melilla macht Abd el Krim jetzt erhebliche An⸗ ſtrengungen, ſich dem Vormarſch der Spanier in der Bucht von Alhucemas entgegenzuſtellen. Er hat 300 Kamele requieierrn laſſen, die Verteidi⸗ gungsmaterial nach der Bucht befördern müſſen. Die ſpaniſchen Flieger und Kriegsſchiffe bom⸗ bardierten geſtern unaufhörlich das Ajdir vorge⸗ lagerte Gebiet. Paris, 13. Sept. Aus Fez wird gemeldet, daß die Franzoſen Amjol, die Hauptſtadt des Stammes der Seruab, beſeßt haben. Die Riftämzfer kon, dieren ihren Widerſtand um das Maſſv Bibane, das ſtark beſeſtigt iſt. Im Gebiet von Tarnat hat die franzöſiſche Kavalle⸗ rie ein Gebiet von 45 Kilometern neu beſetzt. Ein Offizier wurde dabei franzöſiſcherſeits durch eine Gewehrkugel getötet. Der Druſenaufſtand. Landau, 13. Sept. Nach einer Meldung aus Beiruth hat der Chef des großen Beduinenſtam⸗ mes Reuala Frankreich ſeine Dienſte angeboten, zu unterwerfen und beſonders die Karawanenſtraße öſtlich von Damaskus zu ſichern. Bei einem Angriff der Druſen gegen das chriſtliche Dorf Henny ſind vier Chriſten ge⸗ tötet und acht verletzt worden. Die Druſen hat⸗ ten vier Tote. * 1 das rötlich ſchimmernde in einer dunkleren Schattierung und die Augen anders, ganz anders, ſammetbraun und tief, doch mit einem unruhigen, zerſtreut ſu⸗ chenden Blick. Sie war ganz große Dame, ſehr verbindlich und geſchickt in der Unterhaltung, die durch die Beziehungen mit dem Neffen eine leicht vertrauliche Färbung erhielt, aber dabei doch jene feine Zurückhaltung und Un⸗ verſöhnlichkeit bewahrte, die die Meiſterin der geſellſchaftlichen Formen zeigt. Nichts von be⸗ ſonderem Entgegenkommen und bezwecktem Heranziehen, wie Seſenburg, nach des Aſſeſ⸗ ſors Erzählungen fa ſtgefürchtet hatte, nichts von ſchwiegermütterlichen Abſichten, die er ſchon in allen Arten, auch in ihren feinſten u. verſteckteſten kannte, ſondern alles im tadel⸗ loſen und ruhiger Vornehmheit. Karin ſtand ſchweigſam, faſt gleichgültig etwas abſeits von den beiden Plaudernden. Ihre Augen ſahen mit eigentümlich leerem Blick über die Menge fort. Sie benützte keine Gelegenheit, ſich in das Geſpräch zu miſchen, u. als Hans Heinrich, heimlich verſtimmt über ihre Teilnahmsloſigkeit, ſich ſchneller verab⸗ ſchiedete, als es unbedingt nötig war, neigte ſie den Kopf ſo kühl und fremd, daß er ſich faſt wie ein unverechtigter Eindringlig in ihre Ge⸗ dankenwelt vorkam. Seine Verbeugung fiel daher auch ſteifer und kürzer aus, als er beabſichtigte. Da lächelte ſie und ſtreckte ihm die Hand bin.„Ich hoffe. wir treffen uns noch öfter,“ ſagte ſie ganz einfach und ſah ihn klar und ruhig an.„Es läßt ſich mit Ihnen ſo ange⸗ nehm plaudern; Sie verſtehen, was und wie man es meint. Freilich, mit Mama ſich gut zu unterhalten, iſt kein Kunſtſtück; bei ihr läuft alles ſo glatt und gerade. Bei mir ſpringt und fliegt es oft, aber Sie verſtehen mitzuſpringen und mitzufliegen. Oder iſt das ſchmeichelhaft ausgedrückt? Darf man das einem jungen errn nicht ſagen“?. n der hervorhob. Ein Narr war er geweſen! en hatte, dieſelbe hochgewachſene, ſtolz eee falt, die d rchſichtig lich ha r Spott, aber die Augen blickten faſt kind⸗ ſic lo ihm auf. War das unbefan⸗ ein Umzingelungsmanö' n. Dr. Fiſcher(8 a geſundheitsfürſorgeriſchen Aufgaben der Reichs⸗ und Landesgeſetze Kinderheſn nelburg 1 n) bega 6. ter unter zahlreicher Beteiligung hervorr Sachverſtändigen ein viertägiger Kurſus, zu dem die Vereinigung Deutſcher Kommunal⸗, Schul, und Fürſorgeärzte eingeladen hatte. Neben Ab⸗ geordneten faſt aller Reichs⸗ und Stgatsminiſte⸗ rien, denen die Geſundheisfürſorge als Aufgabe zugewieſen worden iſt, haben der Deutſche und der Bayriſche Städtebund, viele Stadt⸗ und Kreisverwaltungen durch Aerzte, Verwaltungs⸗ beamte, Fürſorgerinnen ſowie eine Reihe karitg, tiver, konfeſſioneller und interkonſeſſionelber Ver⸗ eine vertreten laſſen. Die Verhandlungen wurden am 5. September durch eine Beſichtigung der Univerſitätsklinit Mürzburg 70 Bei dem Begrüßungsabend hieß zunächſt der Vorſitzende des veranſtaltenden Vereins, Prof. Dr. Krautwig(Köln) die offiziel⸗ n Nertreter und die Teilnehmer herzlich wel⸗ kommen. Den Empfangsgruß des Karitas⸗Kin, derheims vermittelte Direktor Staab(Marien⸗ ruhe). Verſchiedene Begrüßungsanſprachen und einige geſellige Darbietungen füllten die Zeit raſch aus. 555 ic o 0 die Beſſchig 6. 50 D 1955 1 0 üllt dur e ichtigung des Heims. Die Reihe der Kurſusvorträge eröffnete der Präſident des Deutſchen katholiſchen Karitasverbandes Mſgr. Dr. Kreutz(Freiburg i. Br.) über„Geſchichtliche Entwicklung und ethiſche Grundlagen der Ju⸗ „ een Fbendfürſorge“. „Die geſetzliche Grundlage der Geſundbeits⸗ fürſorge“ behandelte der um den Ausbau einer geſetzlichen diesbezüglichen Regelung hoch ver⸗ diente Miniſterialrat Dr. Otto Wölz vom Neichs⸗ arbeitsminiſtrium in Perlin. Danach ſprach Beigeordneter Medizinalrat ſen) über die„Durchführung der durch den Kommunalarzt“. Der Vortragene ſtreifte einleitend kurz die Ab⸗ grenzung der Tätigkeitsberichte von Stabsarzt und Kommunalarzt und ging dann auf einige wichtigere Kapitel der Arbeit des Kommunalarz⸗ tes zur Durchführung geſetzlicher Beſtimmungen ein, u. a. auf die Seuchengeſetze, das Reichsimyſ⸗ geſetz, die Geſetze zur Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe, wobei er den baldigen Erlaß eines Reichs⸗ geſetzes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe forderte. Ferner wurde das Krüppelgeſetz erwähnt, ſowie endlich die kommunalärztliche Mitwirkung bei der Durchführung der Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht. Zum Schluß betonte der Vortragende, daß die Führung auf allen Gebdie⸗ ten der Geſundheitsfürſorge in Händen der Kom⸗ munen und des Kommunalarztes liegen muß, daß aber zur Durchführung aller dazu erforder⸗ lichen Maßnahmen ſich die Kommunen mit den Organen der freien Wohlfahrtspflege und den Trägern der Soziakverſicherung zuſammenſinden müſſen. Ganz beſonders wurde auch hervorgcho⸗ ben, daß die bei der wirtſchaſtlich außerordent⸗ lich ſchlechten Lage vieler Kommunen durchaus erforderlichen Reichs⸗ und Staatsmittel zur Durchführung der Geſundheitskürſorge gänzlich unzureichend ſind. Am 7. September brachte die Ausſprache zu zen Vorträgen von Mſgr. Kreutz, Dr. Wölz und Medizinalrat Dr. Fiſcher, an der ſich zwölf Red⸗ ier beteiligten, noch wertvolle Geſichtspunkte. Der Ausſprache ſchloſſen ſich weitere Vorträge ber utender Fachleute über wichtige Fürſorge⸗ vrobleme, insbeſondere die Jugendfürſorge, an. — SsSchachrekl. Ak. 2.— Ie ALI. ENM AOT EE Haar, nur dieſes Wieder zuckte es um ihren Mund wie lei⸗ 0 9 zu ihm 8 dackeh lte, bel wer es 82. e en et, ge n A NN de, N 5 Ihm fehlte das Urteil dafür. Jedenfalls be⸗ nahm ſie ſich anders als die Frauen, die er ſonſt kannte, ſouveräner, ganz ihren Augen⸗ blickseingebungen folgend und dadurch reiz⸗ voller und intereſſanter— wenigſtens nach ſei⸗ nem Geſchmack. Er fand ſie entzückend. ü„Wenn Sie recht haben, gnädiges Fräu⸗ lein, und ich Ihrem geiſtigen Fluge wirklich folgen kann, ſo dürfen Sie mir das auch un⸗ beſorgt ſagen; ich verſtehe wirklich, was und wi? Sie es meinen.“ „Danke, es iſt ſo angenehm, wenn man ſich verſtanden fühlt; man geht dann in unbe⸗ fangener Sicherheit. Hat Mama Sie nicht auf⸗ gefordert, uns zu beſuchen?“ „Nein, gnädiges Fräulein.“ „Ah! Mama iſt oft etwas zerſtreut, und ich glaube, ſie iſt auch formſtrenger als ich. Vielleicht fand ſie es nicht paſſend. Sie wird dann wohl recht haben. Alſo, auf Wiederſehen irgendwo ſonſt in der Welt, ſie iſt ja hier nicht ſo weit ausgedehnt!“ Da in dieſem Augenblick das Konzert wie⸗ der begann, konnte Hans Heinrich das Ge⸗ ſpräch nicht weiterführen, ſondern mußte ſich mit einer zweiten Abſchiedsverbeugung und ihrem erwidernden freundlichen Kopfnicken be⸗ gnügen. N Er war unbefriedigt und unzufrieden. Die Art und Weiſe, wie Karin ihn zuletzt behan⸗ delt hatte, war durchaus liebenswürdig, ver⸗ traulich und ſogar ſehr entgegenkommend ge⸗ weſen. Bei jeder anderen Dame hätte er letzte⸗ res entſchieden gefunden, bei ihr aber war es, als hätte ſie gerade durch dieſes ſo unhefan⸗ gene Entgegenkommen eine trennende Mauer zwiſchen ſich und ihn gezogen, eine Mauer, über die es kühl und gleichgültig herüderweht, wie eine Art von Kameradſchaftlichkeit, die ſich 7 80 Mehltau auf blühende Frühlingsblumen egt. 0 8 5 And die Mutter? Korrekt, ſehr korrekt, gentlich hatte ſie ihn doch abfallen laſ⸗ ede andere Mutter wäre ihm anders N deren Uebereinkommens, dicszjährigen Wurſtmarktes verderben aufgenommen wurde. 5 90 Der Leitgedanke war dieſes Mal folgender: Der Winzer zeigt, wie in ernſter Arbeit dem Bo⸗ —— 108 freudeſpendende Produkt, der Wein, gewon⸗ . Herbſtes, g in den gährenden Moſt den Geiſt der Fröh⸗ lichteit und auch N ente in die Wiege. Gott Pachus wird auf dem Scloßplatz ven einem Vertreter der Stadt be⸗ Lebandlung und Betreuung des Weines as bis zur Flasche. ö züt ohne zu feſte Unterlage der Speiſen ſein und hech⸗ Stücken kuchen. 4 Nn Wurſtmarktplatz. beſchloß. den e erhielt der ſeitherige Bei⸗ geordnete Landwirt Immel 365 Stimmen, der Kandidat der ſozdem. Partei, Gemeinde⸗ rat Anton Schmitt, 203 Stimmen, 4 Stim⸗ men waren ungültig. Immel iſt ſomit gewählt. Fp. Nierſtein, 13. Sept. Von einem Automo⸗ bil totgefahren wurde die Ehefrau des Winzers Joh Roßmann. Die Frau kam aus einem Hauſe in der Rheinallee, als ein Perſonenauto vorbei⸗ fuhr. Der Lenker bremſte zwar ſofort, konnte das Auto jedoch nicht zum Stehen bringen und überfuhr die Frau, die ſchwere Verletzungen er⸗ litt. Man brachte ſie um Arzte, doch bereits auf dem Wege dorthin, ſtarb ſie bereits und konnte der Arzt nur noch den Tod feſtſtellen. Rüſſelsheim, 13. Sept. Eine ſehr lobens⸗ werte Verfügung zur Marktordnung hat die hie⸗ ſige Bürgermeiſterei erlaſſen. Es iſt nunmehr, Händlern nicht mehr geſtattet, vor zehn Uhr vor⸗ mittags Engros⸗Käufe von Obſt, Gemüſe, Kartof⸗ feln auf dem Markte vorzunehmen. Den Anlaß zu dieſer Verfügung gab, daß die Händler an einem der letzten Märkte früh morgens bei den eingetroffenen Landwirten, ſämtliche Zwetſchen aufgekauft hatten, ſodaß das kaufende Publikum dieſes Obſt auf dem Markt nicht mehr vorfand und gezwungen war. es zu erhöhten Preiſen bei den Händlern zu erſtehen. ö Darimſtadt, 13. Sept. Wie aus Bensheim ge⸗ rther wird, iſt die Mutter des Mörders Meon % ſchmer erkrankt, daß ſie in das Krankenhaus gebzacht werden mußte. Sie iſt ſeeliſch völlig zuſammengebrochen. f ai Haßloch, 12. Sept. m Ii„Haßl. Dagebl.“ Mirichtet, ereignete 117 am 8 1 Abend il Böhl eine ſchreckliche Tat. Der Reitſchulbt⸗ ſitzer Weiler wollte ahn Donnerstag abend in Ve⸗ gleitung von noch zwei Herren um 12 Uhr mit dem Zuge von Neuſtadt kommenden Beſuch ab⸗ holen. In der Bahnhofſtraße begegnete ihnen im angetrunkenen Zuſtande ein gewiſſer Karl Scheffel von hier. Scheffel beläſtigte die drei Herren mit Schimpfworten; die drei Herren wie⸗ ſen ihn aber ab und holten dann ihren Beſuch. eine Dame, ab. Auf dem Rückwege am Bahnhof wurden ſie von Scheffel überfallen. Scheffel hatte ihnen am Sommerplatz aufgelauert und ſchoß ohne jede Bemerkung blindlings auf die vier Perſonen. Die Dame erhielt einen Lungen⸗ ſchuß und einen Kopfſchuß. Die Verletzungen ſind ſo ſchwer, 990 am Auflommen der Dame ge zweifelt wird. Auch einer der Herren wurde durch einen Schuß erheblich verletzt. Der Täter wurde noch in der Nacht verhaftet. Wiesluch, 13. Sept. Geſtern abend ſprang ein neuer Motorwagen der elektriſchen Straßenbahn Heidelberg⸗Wiesloch, der auf einer Probefahrt begriſſen war, an der Kreuzung oberhalb der Heil— und Pflegeanſtalt aus dem Geleiſe und ſtellte ſich quer über die Straße. Perſonen wurden nich verletzt. Erſt nach drei Stunden konnte die re⸗ gelmäßige Verbindung mit der Stadt Wiesloch wieder hergeſtellt werden. Paſſan, 13. Sept. Am Donnerstag vormit⸗ tag geriet der mit Lehmarbeiten in der Zigelei Hackelsberg beſchäftigte 18jührige Arbeiter Marx Steinkofer von Patriehing unter eine plötzlich abſtürzende große Lehmſchicht, die ihn vollſtän⸗ dig unter ſich begrub. Ein zweiter gefährdeter Arbeffer hatte ſich rechtzeitig in Sicherheit brin⸗ gen können. Vom Dürkheimer Wurſtmarkt. Bad Dürkheim, 13. Sept. Dank eines beſoſ⸗ das die Leitung 1 0 i mit den himmliſchen Vektermachern getroffen hatte, brachte der Wurſt⸗ marktſonntag außer den angekündigten Ueberra⸗ ſchungen, den ſchönſten blauen Himmel, Sonnen⸗ e— eine warme Septemberſonne— dazwi⸗ ſchen vereinzelte Regengüſſe, einmal ſogar einen ergiebigen Hagelſchauer, der ſich von den Zelten aus ſezr hübſch machte, und vom Publikum mit ungemiſchten Gefühlen: Er kann nicht mehr viel das Wetter war dem Feſtzug. der um 11 Uhr das Feſt einlei⸗ tete, beſonders wohl geſinnt. Der Feſtzugsord⸗ Nen Simon Loew und die künſtleriſchen Leiter Pfau und Wiede hatten dem Zug ein Gepräge 1 0 das überall hellen Jubel und begeiſter⸗ Verſtändnis hervorrief. Der Feſtzug ſoll bußmeßt eine wiederkehrende Einrichtung wer⸗ den. Die Idee wird von Jahr zu Jahr wech⸗ den die reife Traube abgerungen und aus dieſer wird. 8 Die Beendigung ſeiner ſchweren Mühen feiert in dem fröblichen Schluß ſeſt des n dem ſog. Herbſtbachus, Gott Bachus, er im Zug in griechiſch antiker Geſtalt folgt, ein Gefolge gibt ihm ſeine Ge⸗ grüßt. Die Küfer übernehmen nun die weitere vom Doch ſoll ein guter Trunk erſcheinen Metzger und Bäcker mit vollem 51 im Zug. Beſondere Anerkennung fanden St Gruppen Alt⸗Pfälzer Trachten. welche die adt Bad Dürkheim hiſtoriſch getreu nach alten anfert aus dem Muſeum der Pfalz in Speyer Jachellgen ließ, die Gruppe von Pachanten und 95 hantinnen, prächtige pfälzer Frauengeſtalten, die ungeheure Schweinskopf der Metzgerzunft. W 16 00 Dürkheimer Lebkuchen, Hörnchen und Lecken 9 1 1 1 1 19 5 chen ie Darſtellung s Kfferſchlages des hiſtoriſchen. Liedes der Küferzunſt, ausgeführt auf ug.— J Lr ius daran entwickelte ſich 5 lebhafte 2 55 ben auf dem Feſtplatz, über dem oin Feſſel⸗ 5 n ſchwebte. In unzähligen Buden und Jel⸗ war alten fünf Sinnen Gelegenheit gegeben gut zu ergötzen. In den Weinzelten gab es eine en Tropfen und die Würſte ließen an Ge diana nicht nach Schon um 12 uhr drehten ſi lebt Paare nach dem Takte der Muſik. Und die 1 51 vom Wurſtmarktſonntag werden beim Er inen dieſes Berichts noch nicht zu Hauſe ſein. „— 5 Weltſpiegel. Aerztetag. Der 4. Aer zle⸗ Littwoc g er Un wer⸗ Deutsche eröffnet. * e 1 zungsanſpra 0 Siet, ierauf wurde in die 1 1 5 ein getreten. Ue er das, Thema:„Der Aerzteſtanſ/ unnd die Leibesübungen“ referierte Medizinalrat Mitte reale Er plaidierte für eine maßgebeiche 0 0 ang 900 Aerzteſchaft an den Beſtrebungen 1 ie allgemeinen Leibesübungen und 205 1165 ten e ecpend die Ausbildung von Word zten. Die von ihm vorgelegten Leitſätze urden einſtimmig angenommen folgendem Antrag zugeſtimmt: Aerzteſchaft fordert die örtli Ef örtlichen Organiſatione fare e e F 1 22 en im Rahmen der Leit⸗ ſätze Dr. Schnells feſtgele n . 1 jelegten Gru. 1000 ee 155 beſonders da e gen, in den ich rupven' d deuiſchen Aerztebundes für Leogun d treten ſind. s, Gey. 1100 bundes, Es folgten 8 : Schweres Straßenbahnunglück in Köln. Gi ſchweres Straßenbahnunglück ee 00 gen 8 Uhr am Freitag Abend auf der Hänge⸗ brücke auf der Deutzer Seite. Ein Laſtkraftwa⸗ gen verſuchte einen von Kalb kommenden Stra⸗ ßenbahnzug zu überholen. Dabei ſtieß er mit einem der entgegengeſetzten Richtung kommenden N e e zuſammen, mund gegen den Triebwage ſten Zug- leder gen des erſten Zug der. Der Straßenbahnwagen wurde aus den Schienen gehoben und ſtark beſchädigt. Ein Lei⸗ tungsmaſt rach ab und ſtürzte über den Wagen. Soweit ſich bisher feſtſtellen ließ. wurden 11 Per⸗ ſonen leicht verletzt, von denen 7 durch die ſofort herbeigeellte Feuerwehr ins Krankenhaus über⸗ führt wurden. Der Unfall hatte ſcheumenge angelockt, die Hängebrücke beſetzt hielt. Das Elend unter den ſüd⸗ afrikaniſchen Diamantſchürfern Das Diamantſieber herrſcht in Südafrika 00 immer mit unverminderter Heftigkeit. Alle paa Monate hört man von einem Glücklichen, de einen großen Fund gemacht hat, eine Nachrich die genügt, um den Strom geldgieriger Aben teurer nach dem vermeintlichen Dorado zu lenker Die Leute nehmen eine Schürſerlaubnis und bringen Tauſende von Eingeborenen ins Land die ihnen bei der Suche nach den koſtbaren Stei nen ſollen. In wenigen Tagen entſteht dann in offenem Feld eine neue Stadt. Die Lebensbedin; gungen und Lebensverhältniſſe auf dieſen Dia⸗ mantenſchwemmgebieten ſind aber über alle Ma-! ßen traurig und fordern dringend behördliche Fürſorge. Die ſüdafrikaniſche Regierung hal deshalb auch einen Ausſchuß eingeſetzt. der Vor; ſchläge zur Beſlerunßg machen ſoll. Der Berichi dioſes Ausſchüſſes iſt jetzt erſchienen und wire wie ein ironiſcher Kommentar zu der Jagd nach dem Glück, die hier beſtändig Opfer fordert.„In dieſen neuen Diamantfeldern“, heißt es in dem erſtatteten Gutachten,„trifft man das Elend i ſeiner abſtoßendſten Geſtalt. Allerhöchſtens bez Prozent der zugewanderten Leute machen wirkli einmal einen Glücksfund, in den meiſten Fälle rinnt ihnen das erworbene Vermögen aber wie der durch die Finger. Nur 5 Prozent bringen es ſo weit, ein behagliches Leben zu führen, zehn Prozent arbeiten im Lohnderhältnis. 63 Pr zent aller Diamantengräber aber quälen ſich i Elend und leben in bitterſter Armut. Die einge borenen Arbeiter, die man herbeigeführt hat, ſie⸗ deln ſich an der Grenze der Diamantenfelder ang Hygiene iſt ein unbekannter Begriff. Seuchen ge hören zur Tagesorgnung, und da es weder Aerztz noch Krankenhäuſer gibt, ſo müſſen die Kranke ſehen, wie ſie ſich am beſten mit ihrem Leiden a finden. Dazu kommt, daß in den Diamantenl gern die Branntweinpeſt wüket, und daß de größte Teil der Gewinne in Akkohol vergeud wird. Wenn ein Diamant gefunden wird, f muß er„getauft“ werden, v. h. der glückliche Fin der hält das ganze Lager frei, ſo daß ihm von Se Funde ſchließlich nichts mehr übrig bleibt, Eipe womkglich noch ſchlimmere Gefahr iſt die zu gelloſe Spielwut, die hier mehr Opfer fordert als Onſtuo. Die in ihrem Bann Stehenden ſind für die Arbeit nicht mehr brauchbar. Ihr gan zes Denken iſt darauf gerichtet, möglichſt raſch und leicht zu Geld zu kommen. Schon die Kindel werden von dieſem Geldhunger geplagt und gera⸗ ten dabei auf Abwege. Auf den Diamantenfeldern ſich heute 7000 weiße Er⸗ Transvaals befinden wachſene, 1850 Kinder in ſchulpflichtigenn Alter und 6500 Eingeborene. während es in der KNap⸗ Provinz 2170 eingeſchriebene Schürfer gibt, 6060 weiße Erwachſene, 1200 ſchulpflichtige Kinder und 9000. Eingeborene.“ Das Gutachten des Aus⸗ ſchuſſes eimpfiehlt, daß in Zukunft mit der Aus⸗ tellung van Schürſſteinen eine beſondere Behüörd betraut wird, daß Kinder in ſchulpflichtigem Al⸗ um zwei ganz verſchiedene Fälle. zer, in Lagern, die eine Erziehungsmöglichleite bieten, bei der Arbeit nieht verwendet werde dürfen, und daß den Diamantengräbern die E laubnis zum Ausſchank aikoholiſcher Getränke nicht mehr erteilt wird.“ Lokale Nachrichten. Viernheim, 15. Sept. — ODiebiſche Zigeuner. Die Gendar⸗ merie verfolgte 2 Zigeunerfrauen, die im be⸗ nachbarten Lorſch ſich freche Diebereien zuſchul⸗ den kommen ließen. Sie konnten dieſelben in Kleinhauſen dingfeſt machen und da dieſelben ſich widerſetzten, wurden ſie mittels Wagen ab⸗ transportiert. — Utzrenpreiſe. Zu der gemeldeten Preiserhöhung in der Uhreninduſtrie um 7½ Prozent wird jetzt ergänzend mitgeteilt, daß dieſe Erhöhung nur Großuhren betrifft, während die Preiſe für Taſchenuhren unver⸗ ändert bleiben. b * Rieſenmädchen In Lauerbach bel Erbach i. O. kam in dieſem Jahre ein Mäd- chen aus der Schule, das mlt 13½½ Jahren eine Größe von 1.90 Meter zu ver zelch en hatte, und 169 Pfund wog. Der im Krlege gefallene Vater des Mädchens hatte eine Größe von 2.20 m. Vom Kartoffelhandel. Aus Singen wird unterm 10. d. Mis. gemeldet: Im Kar⸗ eee 8 0 5 im Hegau, elne große Abſatzſtockung Das wen i gez Angebot iſt we als die l ma Mk. Zu. bezahlte ſogar nur noch per wurde zurückgewor⸗ Ferner wpurfe Die deutſche tember das Verſöhnungsfeſt. r Leibesübungen ver⸗ reiſenden. Es entſtand ein wildes Durcheinan⸗ ö eine rieſige Men⸗ eine Stunde lang die; Doppel zentnet. Angeſichts der guten rute und der großen, vollen Ware befürchten die Landwirte einen weſteren Preis ſtur z. Andererſetts dürften bei den hohen Vieh⸗ und Scpweinepreiſen viele Kartoffel zu Fufterzwecken Bern endeng finden.() Die hohen tsrgelttiſcſen Feiertage Peſninen in dieſem Jahre mit dem Neujahrsfeſt am 1 und 20. September. Unſere israelitiſchen Mit⸗ bürger zählen(nach Erſchaffung der Welt) 0 Jahr 5686. Dem Neujahrsfeſt folgt am W. Se . 5 Die Reihe der ji diſchen Feſttage beſchließt dann das achttägige⸗ Laubhüttenfeſt, das am 3. und 4. Oktober be⸗ ginnt und am 11. Oktober mit dem Tag der„Ge⸗ ſetzesfreude“ endet. 1 * Warnung vor einem betrügeriſchen Wäſche⸗ veiſend In letzter Zeit ſind bei verſchiedenen Polizeiverwaltungen der Umgegend vielfach An⸗ zeigen erſtattet worden, wonach Reifende, Wäſche⸗ verkauſen zu Preiſen, die den Wert weit über⸗ ſteigen. Zum Teil wurde Wäſche auch gegen Nentenzahlungen verkauft: und in mehreren Fäl⸗ len die Leute gebeten, die Wäſche einige Tage in Verwahrung zu nehmen. Unter ſolchen Vor⸗ wänden wurden die betreffenden Leute von dem Reiſenden veranlaßt, als Quittung ihren Namen auf ein Stück Papier zu ſchreiben, das ihnen von dem Reiſenden vorgelegt wurde. Später aber ſtellte ſich heraus, daß ſie Wechſel akzeptiert hat⸗ ten. Die Leute geben an, bei Leiſtung der angeb⸗ lichen Quittung hätte der Reiſende eine ſeiner Hände ſo auf das Papier gelegt. daß der darauf befindliche Druck„Prima⸗Wechſel“ nicht zu ſehen geweſen ſei. 2 Der Mädchenmord bei Mörlenbach. Die beſtialiſche Tat im Walde bei Mörlen⸗ bach iſt nach wie vor in das tiefſte Dunkel ge⸗ hüllt. ſind, ſeitdem die Frauenleiche— von Tannen⸗ reiſig bedeckt— gefunden wurde,— hat ſich ö noch keine Spur vom Täter gefunden. Cbenſo⸗ wenig konnte die Identität der Leiche feſtgeſtellt werden. Die Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt hat zwei Ausſchreiben erlaſſen und eine Be⸗ lohnung für denjenigen ausgeſetzt, der zur Er⸗ mittelung des Täters beiträgt. Ununterbrochen ſind die Ermittelungen im Gange. Doch war bisher alles umſonſt. Dieſer Umſtand iſt über⸗ aus auffällig, da doch der geſunde Menſchen⸗ verſtand ſich ſagen muß, daß eine Perſon nicht ohne weiteres vom Erdboden verſchwinden kann, ohne daß ſie von irgend einem Angehörigen ver⸗ mißt wird. Dieſer merkwürdige Umſtand hat einen Landwirt in Unterflockenbach in einer ſchlafloſen Nacht auf die Idee gebracht, ob nicht die Ermordete identiſch ſein könnte mit einer Frauensperſon, die vor einiger Zelt in Begleitung eines Zechprellers in den verſchledenen Oden⸗ waldorten auftauchte. Es wird behauptet, daß verſchiedene Merkmale, wie bezüglich der Zähne, den Verdacht aufkommen laſſen, daß jener Be⸗ trüger, der von mehreren Staatsanwaltſchaften geſucht wird, ſich ſeiner Begleiterin durch Mord entledigt habe. Dieſen Gerüchten muß man aber mit großer Vorſicht begegnen. Zur Ver⸗ meidung von Mißverſtändniſſen teilen wir mit, daß der Fall Heſſert mit der ganzen Sache nichts zu tun hat. Denn der Mann namens von Heſſert, der ſ. Zt. in der Fuchs' ſchen Mühle hier und anderwärts Gaftrollen als Zechpreller gab, befindet ſich in Haft. Es handelt ſich alſo Die Spur des Betrügers, auf den man Verdacht hat, wird verfolgt. Bis die Ermittelungen zu irgend einem Reſultat geführt haben, iſt es zwecklos, über die neue Spur Kombinationen anzuſtellen. Es entſpricht auch dem Wunſche der Staats⸗ an waltſchaft in Darmſtadt, daß alle Senſations⸗ berichte unterbleiben und daß die Preſſe ſich lediglich auf die Berichte über feſtgeſtellte Tat⸗ ſachen beſchränkt. Dieſen Wunſch müſſen wir als durchaus berechtigt anerkennen. Es wird genügen, daß die Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt nichts unverſucht läßt, um in das dunkle Geheimnis der Bluttat im Walde bei Mörlenbach Licht zu bringen. Sobald dies gelungen ſein wird, werben wir nicht verſäumen, die Reſultate der Nachforſchungen unſeren Leſern mitzuteilen. Elne Senſations⸗ macherei in dleſer traurigen Angelegenheit— ſie mag kommen, von welcher Seite ſie immer will— lehnen wir auf das beſtimmteſte ab. Ein Bild abgrundtiefer Verlommenheit. Darmſtad t, 13. Sept. Zu dem Darmſtädter Naubmord wird weiter gemeldet, daß die Ver⸗ nehmung des Mörders Meon beſtäͤtigte, daß 1 Obwohl nun ſchon 14 Tage verfloſſen 10 1 etwa 2 Jahre von Verbrechen aller 1 Er ſoll offen zugegeben haben, daß er f öfter in Verſuchung kam, die ihn beſuchen Mädchen bei Seite zu ſchaffen, um ſich ihre Wert ſachen, Geld uſw. anzueignen. Es wurde weiter feſtgeftellt, daß Meon Morphiniſt war und daß er ſich dieſes Mittel durch Bekannte zu verſchaffen wußte. Die Art und Weiſe, wie Meon ſeine abgrundtiefer Verkommenhelt, wie man es wohl ſelten bel einem Menſchen, der beſſere Schul⸗ bildung genoſſen und in beſſeren Kreiſen verkehrt hat, findet. Rückſichtslos gibt Meon bei ſeinem Geſtändnis Freunde und Freundinnen preis, ſo⸗ daß für viele Perſonen beſſerer Kreiſe, die mit ihm verkehrten, dieſe Enthüllungen ſehr peinlich ſein werden. f N Geſchäftliches. Der Stein der Weiſen und das Per- petuum mobile waren das Ziel der Alchtmiſten und Geheimwiſſenſchaftler im Mittelalter. Die ſoeben erſchienene 7. Lieferung des„Kleinen Brockhaus“ bringt uns heute eine alte Abbildung eines geplanten Perpetuum mobile, jener Maſchine, die ununterbrochene Arbeit ohne erneuerte An⸗ triebskraft leiſten ſoll: Ein Mühlrad, über das Waſſer fließt, welches durch eigene Kraft wieder gehoben wird, um wieder über das Mühlrad zu fließen. Auf dieſe Weiſe ſoll ein ewiger Kreis⸗ lauf des Waſſers und infolgedeſſen eine unaus⸗ geſetzte Bewegung des an die Mühlradwelle an⸗ geſchloſſenen Schleifſteins hervorgerufen werden. Heute wiſſen wir, daß das Perpetuum mobile elne Unmöglichkeit iſt, und daß der Gedanke, es zu konſtruieren, auf einer Unkenntnis der Natur⸗ geſetze beruht. Die neue Lieferung des„Kleinen Brockhaus“ weiß uns auch ſonſt viel Intereſſantes zu berichten. Eine Ueberſicht über die Entwick⸗ lung der Muſik und der Oper geben uns ein klares Bild des ganzen Werdegangs des Ton⸗ reiches, deſſen überlieferte Anfänge bis weit ins Altertum zurſickgehen. Pllzſammler finden zwet reichhaltige Pilztafeln in zum Teil forbiger Ausführung; die Tafeln warnen vor den giftigen Pilzen, die eßbaren werden vor den ungenkeß⸗ baren aber harmloſen Pilzen unterſchieden. Ein Kapitel über die Geſchichte Polens gib uns ein Bild von dem Auf und Nieder der Schickſals⸗ kurve dieſes an Naturgütern reichen Landes. In dem Artikel über die nordiſche Mythologte tritt uns die ganze germaniſche Götterwelt entgegen. Meteorologiſche Tafeln erwecken das Verſtändnis für die Wettervorausſagen und Naturbeobach⸗ tungen. Jedem bringt dle Lieferung wleder etwas Neues; ſie läßt, wie die vorhergehenden, erkennen, daß der„Kleine Brockhaus“ ein unerſchöpflicher Quell des Wiſſens iſt. Allen, die ſich dieſes ausgezeichnete Nachſchlagewerk anzuſchaffen wün⸗ ſchen, geben wir den Rat, es ſofort beim Buch⸗ händler für den ermäßigten Subſbtiptionspreis zu beſtellen, da dieſer äußerſt billige Preis nur noch für Beſtellungen bis zum 29. September gilt. Vieh⸗ und Produkten⸗ markt. Mannheim, 14. Sept. Dem VBieh⸗ markt waren zugetrieben: 365 Ochſen, 179 Bullen(Farren), 715 Kühe und Färſen, zu⸗ ſammen 1259 Stück Großvieh; ferner 387 Käl⸗ ber, 69 Schafe, 2573 Schweine, 290 Arbeits⸗ pferde, 50 Schlachtpferde, 5 Ziegen, zuſammen 4633 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht (in RM.): Ochſen: 62—66, 54—58, 4648, 2834; Bullen: 5660, 5054, 4650, Kühe und Färſen: 63—67, 5056, 40— 46, 2634, 16—26; Kälber:—, 86—90, 80 bis 84, 70— 76, 6066; Schafe:—, 4448, 38—42,—, 34—38; Schweine: 95—97, 9396, 9193, 88—90, 78—83,; für das Stück Arbeitspferde 700— 1800, Schlachtpferde 60-130 RM. Dem Pferdemarkt am Montag waren zu⸗ getrieben und wurden pro Stück bezahlt: 290 Arbeitspferde 700 bis 1800 M., 50 Schlachtpferde 60—130 M. Der Handel ein Arbeitspferden war mittelmäßig in Schlacht pferden ruhig, nicht geräumt. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam ge⸗ räumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Pferden mittelmäßig, ruhig, nicht geräumt. Mannheim, 14 Sept. Auch während des heutigen vormtttäglichen nichtoffiziellen Ver⸗ kehrs zeigten die Intereſſenten eine große Zurück⸗ haltung. Das Geſchäft bewegte ſich wie bisher in engen Grenzen. Man nannte gegen 12% Uhr: Weizen, inländ. 25—26, ausländ. 2931,50, Roggen, inländ. 19,50— 20,00, ausländ. 20 20,25, Braugerſte, je nach Qualtktät 25,50 28,00, Futtergerſte 21,50— 22,50, Hafer, inländiſch 12— 20, ausländiſch 20— 22,50, Mais, mi Sack 21, Weizenmehl 9005 0 8939,25, Weizen Brotmehl 30— 0,25, Roggenmehl 28,50, Weizenkleie 11,50, Biertreber 17—17,50 und Raps mit 43— 44, alles per 100 Kar. bahnftet Mannheim. 55 e Taten ſchlldert, zeigen ein bedauerliches Bild 1