e 0 Kücheneinrichtungen von Mk. 183.—, 8 zimmer Mk. 240.—, Schränke 1, 2 und 3. türig, Chaiselongues von Mk. 8, Verti- kow von Mk. 65.—, eiserne Bettstellen, Waschkomode polliert und lackiert, gebr. Kücheneinrichtung Mk. 48.—, gebrauchte Schränke 2.türig Mk. 38. gebr. Betten mit Rost Mk. 30.-, Ausziehtische sowie alle Arten von Einzelmöbel rießig billig. Teilzahlung gestattet. Klinger, Mannheim 8 2, 6, Jel. 4251 n 17. 1 1 8 8 0 i 44 95 5 5. n zur Abgabe einer Steuererklärung für die e r Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer 15 f 0 e 8 den Steuerabſchnitt, der in der 1. Hälfte des N, In Kalenderjahres 1925 geendet hat. Dankſagung. 1 195 a Zurückgekehrt vom Grabe unſeres leben 6 5 Sohnes, Bruders und Enkels Jakob ſagen wir für die vielen Bewelſe herzlicher An⸗ teilnahme während der Krankheit und beim Hin⸗ ſcheiden, ſowie für das Geleite zur letzten Ruͤhe⸗ ſtätte und 115 die vielen Kranz und Blumen⸗ ſpenden unſeren tiefgefühlteſten Dank. 5 Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für Folostett Pfund— 7 Margarine 70, 4 42 **„** 5 11 e 58* Zur Abgabe einer Steuererklärung zur Einkommenſteuer und der Körperſchaftsſteuer werden hiermit Steuerpflichtige aufgefordert, deren Steuerabſchnitt in der 1. Hälfte des Kalenderjahres 1925 geendigt hat. Steuerab⸗ ſchnitt iſt: a) Bei Steuerpflichtigen, die Einkünfte aus Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſonſtiger nicht gewerblicher Bodenbe⸗ d Ser- Abe d— Weener Nee Viernheimer lich mu Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezuggpreis monatl. 1.50 Mark frei ius 3 3* 92 atis! 15 en: wöchentl. Samstags das achtſeitſge illustrierte Sonntagsblatt„Sterne b lumen“, Halb jährlich einen Fahrplan ſowie einen andlalenber.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze. — 111.— Poſtſchecklonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. rr ñ᷑ĩ½éê— . Pfun a Schwefnesehmalz 104 FPfunck 1 22 Holl. Butte 2.35. fung 75 Tageblatt Anzeigenpreise: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg., agetuſten Röbatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lfd. Rechnung Gehen. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 0 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäſtsſtelle: Ratbans kr. 88 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volkablatg bel Wiederholung N Eier Siek 11% 0 16 Weider bries 28 „ 3 Pfund Gelber Gries 27. Pfund Malzkaffe 286 3.60. fue l. hahr, Kalles Tocuerhede für Kohle, Gas und Elektrisch, nur echt mit dem Namen, Roeder', finden Sie in grober Auswahl bei günstigen Zahlungsbeding- ungen billigst in der Niederlage für Roederherde.— Alle Herde werden sachgemäß fertig aufge- stellt und angeschlossen unter Garantie für Backen und Braten J. Wunderle. 3 Bauern⸗Verein. 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Menhalz e ünner-, Tanben-, Vopelfutter r Feinſte Weizenu Brotmehle nur erprobte Ware auf gut. Backfähigkeit Alois Walter — — Aach f Bühnen⸗Schauturnen der Turn⸗Genoſſenſchaft Viernheim. Alljährlich, wenn ber Wind über die Haferſtoppel pfeift und die Natur ſich anſchſckt, ihr herbſt⸗ liches Gewand anzulegen, dann rüſtet man in der Turngenoſſen⸗ ſchaft zur letzten Heerſchau— zum Herbaſthauturnen.— Je⸗ does Turnerherz ſchlägt höher, wenn es ſieht, wie das im Som⸗ mer Erlernte nun zuſammen⸗ gefaßt wird und Ausdruck gibt pon der raſtloſen Betätigung des Vorſtandes und der Mitglieder. Viele ältere Turner denken mit Weh⸗ mut zurück an die Zeit vor dem Kriege, als ſie noch ſelbſt im Frühling detz Lebens ſtehend, ſich um die Siegespalme ſtritten. Ja, damals ſpürte man noch den Geiſt des Turnvaters Jahn, der ſchon im Jahre 1831 auf der Haſenheide zu Borlin unter dem ſchwarz⸗rot⸗goldenen Banner der deut⸗ ſchen Jugend den Weg zur Selbſtertüchtigung durch Leibesübungen zeigte. Damals konnte man noch nichts von ſener Sportart, wo 10 000 Perſonen zu⸗ ſchauen, wis 11 Mann dem Fußball nachjagten. ene Sportart ſteht im Widerſpruch zu Jahn s An⸗ cht, der nur den idealen Maſſenſport zur Geſun⸗ dung eines induſtrialiſierten Volkes lehrte. Und dieſer Lehre von Turnvater Jahn iſt die Turngenoſſen⸗ ſchaft bis auf den heutſgen Tag treu geblieben. Das wird auch das diesjährige Herbſtſchauturnen wie⸗ derum zeigen, daß jene Gedanken von Turnvater Jahn in der Turngenoſſenſchaft verkörpert ſind. eben dem Auftreten der verſchiedenen Sparten des Turnſports wirb hauptſächlich das Geräteturnen imtereſſieren, das dieſes Jahr erſtmalig in Viernheim 1 neuen großen Bühne des Karpfenſaales ſtatt⸗ findet. Auch die jüngſte Sparte, die Turnerinnen⸗ Abteilung, hat ſich ſehr gut entwickelt, was in der Fa Belt, wo die Frau ebenfalls auf Erwerbstätigkeit ausgehen muß, vom geſundheitlichen Standpunkt ſehr zu begrüßen iſt. Doch wir werden zuviel verraten, wenn wir uns auf eine Beſprechung des Programms einlleßen. Alle Freunde detz edlen Turnſportes und der Turngenoſſenſchaft insbeſondere den ſehen, daß trotz Krieg und Völkermorden noch jänner da find, bie die freiheitlichen Ideale eines urnvaters Jahn in die Wir n ve N let umzuſe ten ves een 4%. Ontober, ie„Goldenen Karpfen. 3 b Kaffee, Tee, Kakao Zucker Schokoladen, Pralinen Edel⸗Lböre, Cherry⸗Brandy usw. Georg Hook Lebensmittel- und Feinkoſtgeſchäft e n unekrelchter Qualltät habe ich, je den ienstag eintreffend, beſte ſchwere ere! U. Laclerschpeine unter jeder Garantie für geſunde und wüchſige Tiere, zu billigſten Tagespreiſen in meinen Stallungen in Weinheim im„goldenen Bock“ abzugeben. K. Drebes, Balzeubach. 0 Zum Reichsbannertag am 4. Oktober fertige Fühnen 30 e Fahnenstoffe Tot Dold Lorscherstrasse. 1924 bis 30. April 1925. 1925 geendet hat. endet. Dieſe Steuerpflichtigen werden viel für die verpflichtet: 1) Steuerpflichtige, Einkommenſteuer deren Einkommen überſtiegen hat; Bücher zu ermitteln iſt; ten aus wirtſchaftung, offenen Handelsgeſellſchaft oder Kommandit⸗ geſellſchaft die zur Vertretung oder zur Ge— ſchäftsführung befugten Perſonen. Ill. Für den unter 1 bezeichneten Steuerab⸗ ſchnitt ſind zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körperſchaftsſteuer verpflichtet: 1) ſteuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften, 2) alle übrigen Steuerpflichtigen Körper⸗ ſchaften und i Die Steuererklärungen ſind in der Zeit Kognal, Kirſch⸗ und Zwetſchenwaſſer o,, died r. Stoker f2oſbe den Fh amt abzugeben, in deſſen Bezirk a a) die zu II 1 und 2 bezeichneten Steuer⸗ pflichtigen ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt, 5 b) die zu II 3 und Ill bezeichneten Steuer⸗ pflichtigen den Ort der Leſtung oder Sitz haben. f Iſt im Inlande weder ein Wohnſtitz, noch ein dauernder Aufenthalt, weder ein Ort der Leitung, noch ein Sitz ge⸗ geben, ſo iſt die Steuererklärung bei dem Finanzamt abzugeben, in deſſen Bezirk das Unternehmen betrieben oder ſtändig wet een e Vordrucke zur Steuererklärung ſind beim nzamt erhältlich. g See die 1 1 Abgabe der ihm ob⸗ liegenden Steuererklärung verfäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zu⸗ ſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. b Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterzisehung der Einkommenſteuer oder Kör⸗ perſchaftsſteuer wird beſtraft. Auch ein fahr⸗ läſſiges Vergehen gegen die Steuergeſetze (Steuergefährdung) wird beſtraft. Heppenheim, den 25. Sept. 1925. Finanzamt. Baſt, Steueramtmann. Abonnenten wird der„Viernhelmer Anzeiger“ bis Ende September gratis geliefert. Beſtellungen können jederzeit bel unſeren Aus ⸗ nrägern und in unſerer Geſchäftsſtelle gemacht werden wirtſchaftung beziehen, das Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli 1924 bis 30. Juni 1925, bei reiner Weidewirtſchaft und reiner Viehzucht, ſtattdeſſen das Wirtſchaftsjahr vom 1. Mai Bei Steuerpflichtigen, die Handelsbücher nach den Vorſchriften des Handelsgeſetz⸗ buches zu führen verpflichtet ſind oder, da— zu verpflichtet zu ſein, Handelsbücher nach den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches— tatſächlich führen, das Wirtſchaftsjahr, für das ſie regelmäßig Ablſchüſſe machen, ſofern es in der 1. Hälfte des Kalenderjahres Steuerpflichtige mit mehreren Wirtſchafts⸗ jahren, von denen ein Wirtſchaftsjahr in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 1925 endet, ſind auch dann nicht zur Abgabe einer Steuer— erklärung verpflichtet, wenn ein Wirtſchafts⸗ jahr in der 1. Hälfte des Kalenderjahres 1925 mehr erſt nach Ablauf des Kalenderjahres 1925 zu einer Steuererklärung aufgefordert werden. Für den unter 1 bezeichneten Steuerab⸗ ſchnitt ſind zur Abgabe einer Steuererklärung im Steuerabſchnitt den Betrag von 8000 RM 2) ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkom⸗ mens Steuerpflichtige, bei denen der Ge— winn auf Grundlage des Abſchluſſes ihrer 3. Bei Beiteiligung mehrerer an den Einkünf⸗ a) Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſonſtiger nicht gewerblicher Bodenbe— b) an einem Gewerbebetrieb, z. B. an einer Neuhinzutretenden den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schwe⸗ ſtern für die liebevolle Pflege, dem Herrn Lehrer! Baldauf und ſeinen Mitſchülern für den erheben⸗ den Grabgeſang, ſowie ſeinen Mitarbeitern der; Fa. Auguſt Keſtner, Bildh, Mannheim für die; Kranzniederlegung, ſowie den Stiſtern von See lenmeſſen. 9 Viernheim, den 28. September 1925. Die trauernde Familie: Adam Schmitt 6. 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Von franzöſiſcher zuſtändiger Stelle wird dazu mitgeteilt, daß Herr v. Hoeſch erklärt habe, die deutſche Regierung ſei damit ein⸗ verſtanden, die Konferenz am 5. Oktober beginnen zu laſſen. Der deutſche Botſchafter wird heute eine Beſprechung mit Außenmini⸗ later Brian d über die gleichen Fragen haben. Die Parteien billigen die deutſche Antwort. Berlin, 27. Sept. Der Auswärtige Aus— ſchuß des Reichstages hat geſtern die Annahme der Einladung zur Vaktkonferenz gebilligt, allerdings machte Graf Weſtarp von den Deutſchnationalen einige Einwendungen. Abgeſeben von den Kommuniſten und Völki⸗ ſſchen iſt auch Dr. Bredt, der Führer der Wirtſchaftlichen Vereinigung, zur Oppoſition übergegangen und ſprach ſich gegen die An nahme der Einladung nach der Schweiz aus. Die Ausſprache ging ausführlich auf Einzel fragen ein und dauerte bis zum Nachmittag. Die überwiegende Mehrheit der Reichstags- parteien hat ſich jedenſalls durch den Aus— wärtigen Ausſchuß für die Teilnahme Deutſch lands an der Konferenz ausgeſprochen. In parlamentariſchen Kreiſen glaubt man, daß auch die Deutſchnationalen Einwendungen u. der Einſpruch Prof. Drs Bredts nicht allzu tragiſch zu werten ſeien, die arlamentariſche Baſis, auf die ſich die deutſchen Unterhändler auf der Konferenz ſtellen lönnen, ſei breit und tragfähig. Die Vertretung Belgiens an der Sicherheits⸗ konferenz. Brüſſel, 27. Sept. Nach dem Etoil belge“ wird. an er Sicherheitskonferenz durch Van dervelde, Rolin und Zuylen vertreten ſein. Ni 14 4— Belgien d d Frauzöſiſche Vorbereitungen. 11 ** 91 Geuf, 28. Sept. Wie hier dekau den iſt, hat die franzöſiſche Del caruo ebenfalls W̃ 16 Zimmer im Grand Hotelpalaſt. wird die franzöſiſche Delegation an in Locarno eintreffen. ohnung beaſtell zwar Bindender oder nicht bindender Charakter der Konferenz? Berlin, 27. Sept. Zu der Frage, ob und inwieweit die bevorſtehende Miniſterkonferenz bindend und verpflichtend ſein könne, erklärte heute die„Tägliche Rudſchau“, das Blatt des Außenminiſters, folgendes: Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß Deutſchland ſich, eben ſo wie die anderen Mächte in Bezug auf die Endentſcheidung freie Hand vorbehalten nuß. Im übrigen wird man auch daran ſeſthalten können, daß dieſe Entſcheidung nicht ſchon jetzt fällt, ſondern auf einer ſpäteren Konfe⸗ renz, auf der die Abſchlußverhandlungen ſtatt⸗ finden. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß die deutſche Delegation jetzt ſchon den feſten Wil⸗ len und die ehrliche Abſicht hat, zu Verein⸗ barungen zu gelangen. Ebenſo liegt es in der Natur der Dinge, daß die Delegation ſich gegebenenfalls vorbehalten muß, in dieſer oder jener Frage, in der es zu keiner Einigung kommt, ihre Entſcheidung für die letzte Kon⸗ ſerenz, die Abſchlußkonferenz vorzubehalten. e London, Sept. Die deutſche Antwort⸗ note auf die Einladung zur Paktkonferenz murde Samstag mittag vom Botſchafter Dr. Sthamer im Foreign Oſſice übergeben. Brüſſel, 27. Sept. Außenminiſter Van⸗ dervelde emſing gegen mittag den deut⸗ ſchen Geſandten v. Keller, der ihm von der Annahme der alliierten Einladung zur Mini⸗ ſterkonferenz Mitteilung machte. Eine neue Entwicklung in der Paktfrage? Berlin, 28. Sept. Ein Berliner Montag⸗ blatt läßt ſich aus London melden, daß in dor⸗ tigen intereſſierten Kreiſen zahlreiche Gerüchte über den Verlauf der Unterredung Stha⸗ mers mit Chamberlain in Umlauf ſind. Es ſei viel bemerkt worden, daß Chamberlain am Samstgg von ſeinem Landſitz nach 97 20. van) geblich London begeben habe und daß er ſofort nach der Unterredung den franzöſiſchen Botſchafter empfing. In Londoner diplomatiſchen Krei⸗ ſen folgert man daraus, daß in der Paltfrage eine neue bemerkenswerte Entwicklung einge— treten ſein müſſe. Die Annahme werde von der Tatſache unterſtützt, daß trotz des Eintreffens der deutſchen Antwort die alliierten Regierun⸗ geu immer noch nicht in der Lage ſeien, Zeit⸗ punkt und Ort der Sicherheitskonferenz anzu— geben. Ein vielſach offiziös informiertes Blatt, die„Sunday Times“ heben hervor, daß es wegen gewiſſer Schwierigkeiten, denen ſich die deutſche Regierung gegenübergeſtellt ſehe, un— wahrſcheinlich ſei, daß die deutſche Regierung den Pakt bereits auf der bevorſtehenden Kon— ſerenz unterzeichnen werde Die gegenwärtige Konferenz ſolle angeblich nur einen rein in formatoriſchen Charakter haben. Deutſchland wünſche, daß die bevorſtehenden Beſprechun— gen beſchränkt würden auf den Rheinland⸗ pakt, den deutſch-franzöſiſchen und den deutſch-belgiſchen Schiedsgerichts ver⸗ Primo de Rivera bezeichnete Ziel zu erreichen verſuchen würden. Dieſe Offenſivmaßnahmen würden entſprechend dem Gelände und der Jahreszeit betrieben werden. Die dafür aus— erſehenen Frontabſchnitte böten nicht ſo viele natürliche Hinderniſſe wie die gegenwärtigen im Frontabſchnitt des Wergha, wo aber nichts— deſtoweniger die Kämpfe bereits eingeſetzt ha ben. Im allgemeinen ſeien allerdings noch ge nug Geländeſchwierigkeiten vorhanden. Die Verpflegung der Truppen könne nur durch Maultiere und Pferdetransporte durchgeführt werden, was den Vormarſch verlangſame. Wenn Abdel Krim von Eintritt des Winters nicht bezwungen werde, ſo werde des doch zum wenigſten ſein Ruf derart erſchüttert und der Stamm ſeiner Getreuen ſo gelichtet werden, daß im kommenden Frühjahr ſeine Lage ſehr bedenklich ſein wird. Nach einer Havasmeldung aus Fez ſoll Abdel Krim an der ſpaniſchen Front verſuchen zahlreiche Truppen zu ſammeln. Man nehme an, daß er die ſpaniſchen Poſten am rechten Lukkosufer angreifen werde. An der franzö ſiſchen Front lebe im Bibanmaiſiv die Tätig keit des Feindes wieder auf. Apir vun den Spaniern genommen? trag dort, daß der heutigen Unterredung mit Briand auf das Verlangen der deutſchen Regierung hinweiſen wird, in welchem Zuſammenhana de Beitritt zum Völkerbund die Kriegsſchuldfrage aufgerollt werde. mit Schuldenverhandlungen. Caillaux fordert neue Juſtruktionen. Newyork, 27. Sept. Ju deu frauzöſiſch— amerikaniſchen Schuldenverhandlungen iſt in ſofern ein Stillſtand eingetreten, als C ail laux auf den amerikaniſchen Vorſchlag hin, der eine Durchſchnittsrate von 125— 130 Mil lionen Dollar jährlicher Zahlung in deu er ſten 10 Jahre vorſieht, neue Inſtruktionen von Paris einholen will. Man rechnet damit, daß die Verhandlungen erſt heute Montag fort— geſetzt werden. Wafhington, 28. Sept. Die Verhandlun gen zwiſchen der frauzöſiſchen und der ameri— kaniſchen Schuldendelegation werden anſchei neud immer mehr ihres amtlichen Charakters ſeutrkleidet und auf die entſprechende Beſpre— chung zwiſchen Mellon, Winſton und [Caillaux beſchränkt. Die Einzelheiten des franzöſiſchen Kompromißvorſchlages den geheim gehalten. Mellon erklärte, daß er mit gewiſſen Aenderungen, die ihm Cail laux privat mitgeteilt habe, zufrieden ſei. Die Einzelheiten des neuen Kompromißaugebotes ſeien ihm noch nicht bekannt. Inzwiſchen dürfte die Antwort der franzöſiſchen Regie rung in Waſhington eingetroffen ſein. Sams tag mittag gab die frauzſiſche Delegation in der franzöſiſchen Botſchaft Mellon und Win⸗ ſton ein Frühſtück. Am Abend waren Caillaux und Mellon Gäſte bek Winſton. Geſtern wurde ein Ausflug nach dem Mount Vernon, den: amerikauiſchen Nationalbenkmal, unternom— men. Heute vormittag ſoll eine Vollverſamm⸗ lung ſtattfinden. Man glaubt, daß die Frau⸗ zoſen heute den revidierten Vorſchlag einbrin⸗ gen werden; deſſen Annahme durch die ame— rikauiſche Delegation erſcheint auch noch frag⸗ lich. 1 neuen 1100 Der Marokko⸗Krieg. Vor neuen Kämpfen. 28. Sept. Ueber die Offenſive an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Marokkofront be rich tet Havas aus Fez, eine neue Offenſivunternehmen werde gemäß dem Ma drider Abkommen und in Anwendung des durch das franzöſiſche und ſpaniſche mando aufgeſtellten Plaues beginnen. Die Zu ſammenarbeit der franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen habe ſich tion Paris, N 1 tete Kom bereits bei der Operat am Lukkos gezeigt, ferner bei Alhucemas und jüngſt im Werghagebiet, wo durch den fran⸗ zöſiſchen Angriff die Riftruppen, die einen ent⸗ ſcheidenden Schlag gegen die ſpaniſche Front bei Tetuan führen wollten, gebunden wurden. Jetzt würden die franzöſiſchen Truppen mit Unterſtützung von leichter und ſchwerer Artil⸗ lerie, Flugzeugen und ſtarken Kavallerieabtei⸗ lungen in dem von Petain hierzu auserſghe⸗ nen Frontabſchnitt einen Vorſtoß unterneh⸗ men, während die ſpaniſchen Truppen das von Nach einer anderen Meldung glaubt man deutſche Botſchafter in ſeiner zyauiß 5 Die franz. ⸗amerikaniſchen von Die Fournier berichtet Ma de Rivera habe mitgeteilt, die chen Truppen hätten Samstagvormittag Ajdir eingenommen. beſitzt bisher keine Nachricht, die dieſe Meldung be ſta Agence drid, Primo aus Havas Ausklang in Genf. Die letzten Sitzungen. Genf Sept. Die Vormittagsſitzung vou heute begann mit der Genehmigung der Rechnung für 1924 und des Budgets des Völ kerbundsſekretariats, des Internationalen Ar beitsamtes und des Internationalen Ge richtshofes für 1926. Der Vorauſchlag ſieht Ausgaben im Be trage von rund 23 Millionen vor. Die Vertei lung der Koſten auf die Mitgliedſtaaten iſt für drei Jahre bis 1928 eiunſchließlich beſchloſſen worden, und zwar nach einer Skala von ins geſamt 937 Teilen, wovon auf Großbritan⸗ nien und ſeine Dominions Teile(Eng laud allein 105), auf Frankreich 79, auf Ita— licu und Japan je 60, auf die Schweiz 17, auf Oeſterreich 8 Teile uſw. entfallen. Sowohl zur Rechnung wie zum Budget, wurden nur einige wenige Bemerkungen gemacht. Dann bewilligte die Verſammlung einen Kredit von 150 000 Franken für eine Opiumſtudienreiſe nach Perſien und einen Kredit von Frauken für die Verſorgung von 25 000 flüch tigen Armeniern nach dem Projekt vou Dr. Fridtjof Nauſen, der vom Völkerbundsrat heute abend zum erſten Kommiſſar dieſes großzügigen Hilfswerks ernannt wurde. Nachmittags fand die Schlußſitzung ſtatt, die vorerſs den neuen Konventionsent wurf über ſeitigung der Sklaverei ge nehmigte die 6 nichtſtändigen Mit bundsrats zu wählen hatte. ſolche ſämtliche bisherigen be tit 43, Uruguay mit 10, ſchechoſlowakei mit je 35, Belgien mit 32 Stim⸗ Delegation hatte die Ge— f Land 26 Stimmen ab gegeben wurden, das heißt, eine Stimme über das abſolute Mehr, ſo daß auch China in den Rat gewählt worden wö doch war es leider überzählig. eiter erhielten Stimmen: Per⸗ ſien 9, Holland 8 und einige andere Länder. Unerwartet ſtellte nach der Wahl die Delega— tion von Venezuela inen ſogenannten Wunſchantrag, wonach nä Jahr mit dem Turnusw lwder nicht 2902 1 2 des Rats * 20. 1 N 258 noch die Be und darauf Völker ſtätigt: Braf Spanien und Schweden mit 34 men. Die chineſiſche nugtuung, daß fü Und MN * lräfti ge wurde, Ung i ſoll. Der ag begrüßt rſamml einmal auch Ernſt Dandurand das Wort „in er vor allem Dank Mie en Ruckb der der gaſtfreundlichen ſeinen ar ſprach. Er gab dann nochmals ein ck auf die von der ſchon klaſſiſch gewordenen Tri⸗ logie, Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüſtung und Sicherheit. Keines der 5. ſammlung indeſſen preisgegeben worden Dandurand ſchloß ſeine mehrſach durch Be 0 unterbrochene Rede, in der er ſagte: vom Ufer dieſes friedlichen Sees der Welt zu: Es⸗gibt weder Sieger noch Beſiegte, weder Unterdrücker, noch Unterdrückte, denn Ihr ſeid alle einig in der Gerechtigkeit und in dem Frieden!“ eee a-e Schweiz . 8 es der Prinzipien Ver⸗ ſei „Ich ruſe der Truppen 50 000 tis mus abzugeben Zentrum und nichts anderes. Von Prof. Grebe, M. d. L. 725 1 Univerſitätsprofeſſor Dr. v. Marti nat aus dem Reichsparteivorſtande der Deutſchen Zentrumspartei ausgetreten, weil er ſich durch die Rede des Abg. Domkapitulars Wil der mann im preußiſchen Landtag in ſeiner evangeliſchen Empfinden verletzt fühlte. Erz behauptete, daß nach dieſem Vorfalle das Zenz trum ſich nicht mehr als interkonfeſſionelle chriſtliche Partei ausgeben dürfe und erwarletz daß alle evangeliſchen Mitglieder aus der Par⸗ tei ausſcheiden würden. Die„Kölniſche Zei⸗ tung“ greift in ihrer Nummer 698 vom 20. Sepiember 1925 das Vorgehen d. Martins auf und verwertet es im Zuſammenhange mit anderen Vorgängen der jüngſten Zeit zu einem Urteil über den Charakter des Zentrums. Sie unterſtreicht noch v. Martins Anſicht, daß das Zentrum eine konſeſſionelle Partei ſei.„Daß aber dieſe Geltung auch ſchon vorher einmak zu Recht beſtanden hat, iſt eine Meinung, die ſich ohne jede Voreingenommenheit gegen das Zentrum rechtfertigen läßt,-und die auch in Zentrumskreiſen ſelbſt vertreten wird.“ Die Evangeliſchen ſind damit genügend vor dent Zentrum gewarnt. Man möchte aber auch gern unter den Katholiken Eroberungen machen, was naturgemäß erſchwert wird, wenn man das Zentrum ſelbſt als katholiſche Partei hin ellt. Deshalb behauptet das genannte Blatt weiter:„Das Zentrum iſt wohl eine konfeſ⸗ ſionelle Parei., aber es iſt weit entfernt, ie Partei der deutſchen Katholiken zu ſein.“ Wir verſpüren nicht die geringſte Neigung, uns auf einen Streit um den Charakter des Zentrums einzulaſſen. Das Zentrum iſt da; es wirkt lebenskräftig auf die deutſche Politik ein Staatsmänner und Parteien müſſen mit ihne rechnen. Das genügt. Wer lebt, braucht ſeine Daſeins berechtigung nicht nachzuweiſen. Ju denfalls werden die Wähler nicht bei liberalen oder deutſchnationalen Blättern Belehrung darüber ſuchen, was ſie eigentlich an ihrer Partei haben. Lediglich zur ſachlichen Klar— ſtellung ſeien die Ausführungen der„Köln. Zeitung hier erwähnt. Wie ſteht es mit der Angeleg tin-Wildermaun? Nach d ſidentenwahl verteidigte Herr Wildermann die Haltung des Zentrums gegen die Angriffe der Rechten. Es iſt doch eine un⸗ leugbare Tatſache, daß man es den Katholi⸗ ken von rechts vielfach als heilige Pflicht vor⸗ geſtellt hatte, gegen Marx und für Hindenburg zu ſtimmen, weil die Sozialdemokraten Für [Marx eintraten, der Sozialismus abet Bon [Rom verurteilt ſei. Dieſe Forderung iſt vom katholiſchen Standpunkte unhaltbar. Aus der „Tatſache, daß das Syſtem des Soziali von Rom verworfen iſt, folgt nicht, daß nun mit den So okraten nicht in. B rührung treten, uns nicht einmal ihre Wahl⸗ hilſe gefallen laſſen dürfen. Ein ſolcher Grund: ſatz würde jede Zuſammenarbeit in einem religiöbs zerklüfteten Staate unmöglich machen. Um dieſe Folgerung ſcharf hervorzuheben, wies H Domkapitular Wildermann darauf hin Nom — — zialdem Hel! daß auch der Proteſtantismus von als Irrlehre verurteilt ſet. Nach der gleichen Logik, die von rechts gegenüber der demokratie angewandt würde, dürfte auch kein Katholik einem Proteſtanten ſeins Stimme geben. Das war der Sinn der Aus führungen. Durch die erregten Zwiſchour: war die Formulierung etwas ſtark zugeſpitzt Hätte Herr v. Martin eine Erklärung ver langt, in der die der Formulierung be⸗ ö würde, daß es dem Zen 1 Urteil über den Proteſtan⸗ mit der S ig 0 nal Stufe zu ſtellen, Art nert und betont im ſern liege, ei ge oder ihn demokratie auf eine zweifellos Herr ſolchen Erklärung gern Herr v. Martin verlangte aber d der Proteſtantismus ſei keine Irrſehre. konnte die Partei nicht tun, denn ſoſche gen unterliegen nicht ihrer Zuſtändigkeit. Herr Wildermann hatte nicht erklärt, was das trum über und Proteſtantismus denke, ſondern was Rom darüber geſagt habe. Daß aber Rom den Proteſtantismus als Irr⸗ lehre erklärt hat, iſt doch keine neue Of ildermaun bereit 0 E.. Le Sozial ffenba⸗ rung. Kein Hatholik, und wenn er der Deutſch⸗ national Volkspartei angehört, darf das Gegenteil behaupten. Herr v. Martin müßte logiſcherweiſe erklören, daß es überhaupt für Evangeliſche unmöglich ſei, mit Katholiken in einer Partei zu ſitzen. Im bürgerlichen Leben kommen wir nicht weiter, wenn wir nicht dog⸗ matiſche Fragen ausſcheiden und uns mit der —— mann wollte nur einen aus einem dogmatiſchen Sa duldfamteit herzuleiten, zurückweiſen. Des halb dem Zentrum einen konfeſſtonellen Cha rakter anzuhängen, iſt abwegig.. Das Zeutrum iſt aber nicht die Vertretun der deutſchen Katholiken, behauptet die„Köln Zeitung“. Und der Beweis? Es gibt 10 Mil⸗ lioften katholiſche Wähler. 4 Millionen haben für das Zentrum geſtimmt, 1 130 000 für die haben faſt 5 Millionen Katholiken? ſich anderen Parteien gugewandt. Leider haben viele, die als Katho⸗ Bayeriſche Volkspartei. Alſo Aiken aufgeführt werden, für die Sozialdemo⸗ Aratie geſtimmt. Darum wird niemand in der Sozialdemokratie die Vertretung der deutſchen Ratholiken ſehen. Manche Katholiken ſitzen in der Deutſchnationalen Volkspartei. Die Frage kann nur ſo lauten:„Hat der katholiſche Volks⸗ zeil eine politiſche Vertretung notwendig?“ Wird die Frage bejaht, ſo lautet die Folge⸗ rung, dann ſorgt dafür, daß möglichſt alle Ka⸗ tholiken das Zentrum unterſtützen, denn eine andere Partei, die in gleicher Weiſe als poli- tiſche Vertretung der deutſchen Katholiken ge— eignet wäre, gibt es nicht. Wer wirklich Zen⸗ Lrumsmann iſt, weiß, was er an der Partei Dat, er braucht keine Erklärung über ihr We— ſen und ihren; Charakter. Tas Zentrum iſt — 2 aus chriſtlichem Boden erwachſen, um die Wrundſätze des Chriſtentums im öffentlichen Es iſt durch . Leben zur Geltung zu bringen. die Verhältniſſe zur politiſchen Vertretung des katholiſchen Volksteils geworden und findet im katholiſchen Volksteil ſeinen Rückhalt. Es erlangt aber für die Katholiken nur Gleich— Berechtigung und tritt ebenſo entſchieden ür die Gleichberechtigung und Wirkungsfreiheil aller andern Bekenntniſſe ein. Religion und Katholizismus verlangen weder eine demokra tiſche noch eine konſervative Politik, wohl ibe— eine geſchloſſene politiſche Vertretung, uni dieſe ſehen nun einmal Millionen im Zen trum, das darum ſein politiſches Ideal weder rechts noch links ſehen kann. ſondern in chriſt⸗ licher Staatsauffaſſung auf dem Boden der beſlehenden Staatsordnung feine eigene poli— ziſche Linie verſolgt. Das Ergebnis darf weder eine Rechts noch eine Linkspolitik ſein, ſondern es muß im Zentrumsſinn das Ge— meinſvohl gefördert werden. Man ſpricht bei der augenblicklichen Kriſe gern von Unwäg— Harem, von Imponderabilien. voni Gefühl, Gefühl; es ſagt Hören wir auf unſer wahres 1 was ſpir am Zentrum haben und daß es 1132 Ns, 17428.* Politiſche Umſchau. — Leine Einberufung des Reichstags. Def Aelieſteurat des Reichstags beſchäftigte ſich in ſeſner letzten Sitzung unter Vorſitz des Vizeprä— denten Rießer mit dem Antrage der kommu⸗ miſtiſchen Fraktion, das Plenum des Reichstage für die nächſte Woche zu berufen. Der Antrag wurde mit einem Hinweis auf dle außenpolitiſcht Lage und die Preisſenkungsaktion der Reichsre— gierung begründet. Alle anderen Parteien konn— Aen jedoch zur Zeit noch keinen Anlaß zur ſoforti⸗ gen Einberofung des Reichstags ſehen. Die So— zialdemohkraten behielten ſich nur gegebenenfaſls eine andere Stellungnahme vor. Demngch bleibt es borläufig bei den vom Plenum ſelbſt getrotfe⸗ nen Dispoſitionen, wonach der Reichstag etwa am 1g. November wieder zuſawmentreten ſoll. 2. * eus Heſſen. Nachdem nunmehr zahlreiche polni— ſche Optanten den preußiſchen polizeilichen Aus⸗ zbeiſungsbefehl erhalten habn, fragen die Abge⸗ orduten Werner und Genoſſen im heſſiſchen Landtag: 1 nh und wiepvieſe volniſche Optan⸗ FFC — Um die Ausweiſung polniſcher Optanlen 5 ma 0 „ Vallot. iſt 3 von Elſaß⸗Lothringen ernannt der Nachfolger des Generals de Mez Jziſcher Oberdelegierter. Ueber die Neub der Stelle des nichts bekannt. 3 5 8„ 00 W stadt. ſtadt kommen und hier ſprechen. Entſcheidung heit iſt nunmehr gefallen. und wird nach Wiederzuſammentritt legen. Gold mit 3280 Goldkronen fixiert. der Goldkrone, nämlich gariſchen Papierkronen. Die Golddeckung beträ etwa 58 Prozent. in Silbermünzen beſtehen. Das Ausprägung von Einkronenſtücken zur Verfüguf N zu haben. i 5 — Die Unruhen in China: bai gemeldet wird, verbände vor und erhaftete alle Agitatoren. erſchoſſen. Der Vorſitzende des Allgemeinen G werkſchaftsbundes, der Hauptorganiſator d Boykotts gegen die Engländer, der verhaft Wahrſcheinlichkeit nach nach Moskau Auch aus Kanton werden Unruhen gemeldet. W. he U ⸗Boot⸗Kataſtrop Ameriko. 1 1 e Havanna dampfer Sept. Boſton Romo“ „S 51“ Probefahrt nach New-London feſand, und brach es zum Sinken. ſatzung Unlterſeebootes trunken. Darunter befindet Babſen. der„City om Rome“ die nur leichte gungen erlitten batte, nach Boſton gebracht. * 5 1 Newyork, nach City of niſche Unterſeebot 27. befindliche rammte das Paſſagie * 06 Mann der ſind ſich des ſandte Torpedobootszerſtörer entdeckte Rettungsringen zuſammengeſetzte Boje. Es beſteht die ſchwache Hoffnung, eine au da hergeſtellt hat und noch am Leben iſt. gen. Beamte der Unterſeebootsſtation London haben ſich mit Rektungsmaerialien a den Unglücksort begebe. a a Waſhington, 27. Sept. Der Marineſtaats ſekretär Wilbur hat eine Unterſuchung den Untergang des U-Bootes S 51 London, 27. übe eines U⸗Bootes, das bei beteiligt iſt, gelangte ein Taucher bis an das ge ſunkne Boot hran, erhielt aber auf ſein Klopfzei chen keine Antwort. die Hoffnungen auf eine Hebung des Unterſee bootes, um noch Lebende zu finden auf ein Mi nimum geſchwunden Newyork, 28. Sept. Wie aus Boſton ge retteten. Matroſen des U1⸗-Yogtes ubeſetzung pfälziſchen Oberdelegierten i. noc 0 0b 18 1 — Bundeskanzler Seipel kommt nach Darm⸗ g Bundeskanzlr Seipel, Wien, wird, wies 5 wir zuverläſſig erfahren, in Kürze nach Darm⸗ 5 eee e — Einführung der Goldkrone in Ungarn. Di über die neue ungariſche Geldein⸗ Die Regierung ha ſich für die Einführung der Goldkrone entſchieden des Parla ments einen Geſetzentwurf in dieſem Sinne vor Nach dieſem Entwurf wird ein Kilogry Die Umrech⸗ nung erfolgt entſprechend dem tatſüchlichen Werk zu 14500 derzeitig un⸗ Das Kleingeld wird vielfach Finanzminiſte⸗ rium hat an den letzten Monaten große Mengen Silber im geheimen ankauſen laſſen, um ſie zur Wie aus Schang⸗ geht die dortige chineſiſche Militärbehörde äußerſt ſcharf gegen die N Am Santstag wurde bei einem Verſuch der Streiken— den, die Arbeiter einer japaniſchen Fabrik zum Anſchluß an den Streik zu bewegen, 9 Perſonen des worden war, konnte entfliehen und hat ſich allen begeben, in Der auf der Führt vol amerika weſches ſich auf eine Von der 40 Mann ſtarken Be⸗ er⸗ Kapitän Die drei Ueberlebenden wurden an Bord Veſchüdi— Die zur Rettung des U-Bootes S. 51 ausgel ſchwimmendae die Mannſchaft des geſunkenen Bootes dieſe Bose Das U 1 Boot ſoll in einer Tiefe von etwa 127 Fuß lie; N B News wehr C l ſeinem Beſitz. angeordnet. Sept. Nach einem Funktelegramm einem Führer den Reltungsarbeiten 7 Nach dieſer Meldung ſind meldet wird, ſind dort am Samstag die drei ge⸗ „S. RI“ an Bord n f den drei g ten Mann war v des U-Bootes niemand zu ſehe Geretteten berichtete da fel (iner ofſenen Luke asſtanden hahe Nonn 40465 D Von Dr. C. Son N. nenſchein. 6 für Berlin und Pommern folgende gt 15 5 N 1 41 griff Oberhoſprediger Doehring nen“ an. ins ſehe. die„N Die„vielen Ordensſchweſtern“. Hand. Letzten Endes 10 des Papſtes. die die Rede Doehrings zuſammenfaßt, Man lieſt ſie zweimal. Sie lautet wirklich ſo. nen“. Die der Papſt.„bereitſtellt“. des Nuntius von der Raüchſtraße. E: f der ins Land hinausgeht. e nicht antworten. re. 0 auſopferne, uneigennützige Hingabe. Widerrede! fen. Kirche gehört oder nicht. er Oſtelbier, ob er Katholik iſt. Ob er Kommuniſt. 3 1 5 N 5 4* 5 b Wir enknehmen der ſoeben erschienenen Nummer des Katholiſchen Kirchen blatts der Fürſtbiſchöflichen 161 0. . 3 führungen betreſſend die letzte Rede des DOyberhofpredigers D. Döhring und die ſich darauf aufbauende Reſolution det Brandenburgiſchen Provinzialſynode. In der Brandenburgiſchen Provinzialſynode i o n⸗ Die man jetzt auf den Straßen Ber⸗ „Hier und dort“ leiſten ſie wohl Nichtkatholiken hilfreiche ſeien ſie aber Vortrupp Ihr Ziel ſei, wie das des Papſtes, die Pryoteſtanten um ihren Glauben zu bringen. Man lieſt die„Anſprache“ der Provinzialſynode, eimna Man lieſt ſie dreima „Ganze Heere von Non Hilfstruppen „Verſuche Roms, in das evangeliſche Land der Mark ein zudringen,“ ſo ſagt die Rede, ſo ſagt der Aufruf eſatzung „Einer der Wel er ſeine Rettung dem Umſtand zu verdanken habe, daß er in der Nöhe! 6 U Die Schweſtern werden auf dieſe Provokation Ihre Melodie iſt die Jesolo Sie werden Aufruſe und Reden über ſich ergehen laſſen. Ohne Werden weiter ſorgen, pflegen, hel Ohne zu fragen, ob der Kranke zu ihrer ob Aber die Ber liner Katholiken werde nicht ſchweigen. Sie ha⸗ hen zwar die Hände voller Arbeit. problem Berlin laſtet * ten. Chriſtliche Kultur zu erhalten. In der zu entfachen. Das Rieſen⸗ beängſtigend guf ihren Schultern, und ſie ſind gewillt, poſitiv zu e em Chaos und der Wüſte dieſer Stadt die Fackeln des Gottesglaubens, wo ſie herabglimmten, wie Ueber den grauen Himmel die 10 ſer Mark, die, bei Gott, kein chriſtliches Lanz ſtusglaubens zu ſtellen. zen. Gewillt, ohne ſeitwärts zu ſchauen, zu neiden und zu nörgeln. ſachliche Arbeit tun. ö bens zu tragen. E Aher wenn Gegner, 5 des Chriſtentums braut, Nachbars Gorten vorſtoßen und ihn mit tenpflicht. Doehring iſt gewiß der Berliner Proteſtanten. Deutſchland. Aber er Die Domkanzel iſt 1 der Spr ö evang Mann auf hoher Warte. 923 5 7 nigen. in Berlin in den Tagen ehe dieſer Mann ſei 18. So iſt es uns Kanzel verwaltet. Wele hetocik dient. Dieſer Monn! ine Bey ig der Atmoſphäre. 4 Aa Berliner Himmel. D und Ernte ſtört.— Ee ſch ben, in glorreicher alter Zeit [Von der„evangeliſchen“ 7 gar vom„evange! wohl nur gedulde 1 ar 70 zſter Berlins. 2 er Amt und 4 gramm ſeine j f inruhic zu leßhen, wenn ark ſpricht. Berlin. In dem Scheint immer c Der Ring der Duramafa Noman von Käthe von Beeker. (24. Fortſetzung.) Die ganze, unglaubliche Empſindlichkeit für die Beeinfluſſung durch jenen abergläubi⸗ ſchen und wunderlichen Bericht der Urahne war nun erklärlich durch den geiſtigen Nieder⸗ druck, den die im Körper ſitzende Krankheit ſchon monatelang vorher auf ihn ausgeübt hatte: denn jetzt, nachdem der böſe Stoff aus ihm herausgetrieben war, wirkte all das gar nicht mehr auf ihn, er dachte nicht einmal mehr daran. Das war überwunden, und der Ring, das einzige, ſichtbare Zeichen des Mäüe⸗ chens, galt ihm nur noch als das intereſſaute Kunſtwerk, das er nun einmal vorſtellte. ö Da klapte etwas ganz derb auf feinen Schuh, ſprang ab und rollte weiter. Eine große Orange war im Fluge auf ſeinen Fuß gefallen— und ſchon kam die zweite und dritte, und dazu ſchrie eine dünne Kinder— ſtimme, halb lachend, halb klagend auf: „Meine Apfelſinen! Meine Apfelſinen!“ Hans Heinrich, in ſeine Gedanken verlo— ſeine Bruſt zuſammenfuhr und augenblicklich ſeine Arme ſinken ließ. „Verzeihung!“ ſagte er und ſie wie aus einem Munde, und eine z kunde lang ſahen ſie einander in die Aug aum lange genug, um einen Eindruck der gegenſeitigen Geſichts⸗ züge zu empfangen, aber doch genung, um Hatz Heinrich empfinden zu laſſen, daß in dieſen dunklen, ſammetweichen Sternen ein Reiz liege, ein Reiz, der irgend eine Erinnerung in ihm weckte, ein Gefühl auslöſte, über deſſen Urſprung und Eigenart er ſich in der Ge⸗ ſchwindigkeit nicht klar werden konnte, dis aber ſo merkwürdig feſſelnd war, daß es ihn vollkommen in ſeinen Bann ſchlug. Dabei vergaß er das ſcherzende, entſchul digende Wort, das ihm auf der Zunge ſchwebt, und ſchon hatte ſich die junge Dame gewandt, und hob den Fuß zum Weitereilen, bugen⸗ ſcheinlich getrieben von dem in gellenden Tö⸗ nen aufklingenden Ruf:„Meine Apfelſin en! Meine Apfelſinen!“ 10 Aber kaum hatte ſie einen Schritt getan, da brach ſie, faſt noch in gleicher Linie mit Hans Heinrich, der ſich gleichfalls ſchnell ge⸗ wandt hatte, um ihr beim Einholen der rollen⸗ gleich wieder zu öffnen und erſt durch den wi⸗ blü N derſtebenden Druck zweier kleinen Hände gegen nun freilich er Wrr nel Ane ffender Komik vor ſich gegangen, daß er an eine Verfolgung des kühnen Räubers nicht dachte, beſonders da das herzliche Lachen der jungen Darie weniger anſpornend, als bit. ligend klang. „Es iſt aber doch eine Spitzbüberei!“ ref Hans Heinrich trotzdem, ſich beſinnend.„Ich jage ſie ihm ab.“ eee, e Und ſchon war er auf dem Wege dazu. Da fühlte er, wie eine leichte Hand ſich auf ſeinen Arm legte. i „Bitte, nein, bemühen Sie ſich nicht! Sie holen ihn nicht ein, der ift leichtfüßiger al; Sie, der kleine, drollige Spitzböube!“ Der Zurückgehaltene ſah in ein reizendes, junges Geſicht mit einem vom Lachen einge⸗ drückten Grübchen in der einen Wange. wo hatte er dieſes Geſicht nun ſchon einmal ge⸗ ſehen? Doch, ehe ex ſich beſiunen, ehe er ein ort hervorbringen konnte, hatte die Dame ſchon Kehrt gemacht und eilte zurück zu dem kleinen Giftgas der Verdächtigung belegen. dann iſt 10 mich Nich iſt eit nicht gleich, wi 2 m Pro Iſt Geſwöl 3 immer wieder Saag immer noch zu glau mehr iſt. die Sterne und das Leuchten des Chri Gewillt, wie einſt die Ziſterzienſer, dieſen Boden zu roden und zu pflan⸗ ohne 21 Ihre Altäre zu ſchmücken und bis in di vereinſamte Dachſtube den Troſt religiöſen Le de und ſolcher Ar beit mit not, daß ſie nicht unterbrochen werde die für neunmal größeres nerspüftetes Land zu ſorgen haben, das die Sonn ſtatt in ihren Gefilden zu Pflügen und zu ſäen, über den Zaun in det ö de en 11 Und ſein Wort gilt nicht bei we Ein. Plame ſagte mir einmal, der fremi der Verſswirrüng nach Doe De! 11 El Vielleicht wil noch nicht zn heareifon. dak der rieſenhafte Zuzug von BBA.( Bran 1 4 und und bon hatte und Wagen, aus dem jetzt in kreiſchenden Wönen eine Flut zorniger Worte in fremder Sprache ertönte. „ Aber Alex, Liebling, ſtill! Wer wird ſo häßlich ſchreien?, hörte er die ſanfte, beruhi⸗ 1¹⁴ Aachen. fladt Schauſpfeler. Sänger. Die Wirtſchaft der letzten chen Die KAulturkampfsmentaſität deutſche Wie ſollten wir dazu kommen, ſtaats bürgerlicher Duldung zu bitten. Und wir ſind nicht gewöhnt, gnädigen Herren die Han stammen, halten unſere Glaubensgenoſſen Wacht! Nebel wendiſcher Vorzeit 1 Jande folgten uns barmherzige Schweſtern. Sie die Nachhut. in a Ihrem Lande, Herr Oberhoſprediger, geiſtig ver⸗ 7 2 recht, er hätte Geſicht ſchaut, vielleicht wi hafte Erinnerung klar geworden: aber natülr⸗ Hand die glättet ſenkſen. Er wandte mein einen ſo ſtarken Einfluß r charafteriſtiſc atholiſch . in der Mark polniſche weute überragt ihn tauſendfach e de chor Voltsgenoſſen aus dem ganzen Reich. Ni 9 25 ed den ſiebziger Fahren no 1 zelne Berufsgruppen zugeſpitzt. Die iw der end beet Wörengee en 0%s, Brauereigewerbe Berlin Aus der Pfalz. Die Theater der e Vom Rhei N ein. ö Aus Bößmen Aus 9989 Heſſen Bayern. Maden. erreich. Aus lakholiſcher Gegend. Heute über⸗ ſchreitet der Zuzug jede h hſte ider e 5 a 8 ehnte f die katholiſchen Stammländer mit een Die gleiche Zeit die proteſtantiſchen Stammländer mit Katholiken. Das iſt ungewollte, zwangsläu⸗ lige Geſchichte. Dieſen Zugewanderten heimiſche Kultur zu erhalten, ſind wir hier. Nicht die Mark, ſoweit ſie gläubig iſt, um ihren Glauben zu bringen. So wuchſen in Berlin dreiundſünf⸗ zig Pfarreien auf. Sie ſind, bei Gott, feine Drohung und kein Vorſtoß. Die leichte Welle klatholiſcher Sympathie, die in den Tagen des Umiſturzes, der Verſchüchterung, des Zuſammen⸗ bruchs über deutſche Gewäſſer ſtieg, iſt längſt ab⸗ geebbt. Sie war mehr politiſche als religiöſe Angelegenheit. War Augſtgefühl führerlos ge⸗ wordener bürgerlicher Schichten. Iſt nie ein Golſſtrom geworden. Wie er etwa England Loder Holland überflutet! Die Tage, in denen der Pfar⸗ rer der Lutherkirche mit Männern unſerer Prä⸗ gung in Verſammlungen redete, ſind längſt ver⸗ geſſene Epoche. Es iſt mir wie Traum, wenn ich der Hohenzollern⸗Säle gedenke. in denen wir beide damals, des gleichen politiſchen Glaubens voll, ſprachen. Was ſich ſeither begibt, iſt nich Eroberung. Sondern ernſter und ſchwerer Ver ſuch durchbrochene Deiche zu halten. Zerriſſen⸗ Gleiſe wieder zu ſchweißen. Menſchen, in der ver lorenen Einſamkeit dieſer Großſtadt. wieder zu wecken. Menſchen. die zu uns gehörten! Das iſt unſer Recht! Unſere exakte Pflicht. Wir wer den den Oberhoſprediger nicht fragen, ob er ung geſtattet, in der Aula der Delbrückſtraße im Gru⸗ newald die Meſſe zu leſen. Was vor dem Kriege undenkbar war. Geſtattet, um die Hedwigsbaſi⸗ lika zu Fronleichnam mit unſeren Fahnen zu zieren. Geſtattet, aus dem Reitſtall an der Ma gazinſtraße ein katholiſches Gotteshaus zu machen Geſtattet, an die Ufer der ſpiegelnden Elbe in Tangermünde einen märkiſchen Turm zu bauen In dem Glocken hängen, Glocken. die die Arbeiter der Marmeladenwerke zum Sonntagshochamt zur Maiandacht zu rufen. Wir ſind da! Kein Kanzelwort und kein Synodalproteſt fegt une vom märliſchen Sande weg. Dieſer Sond iſt un, ſer Schickſal! Dieſer Sand iſt unſere Vergangen⸗ heit! Dieſer Sand iſt unſer Recht! Hie mane⸗ bimus! Brauchen wir für die Seelſorgsarbeit einen Biſchof, wir haben einen. Brauchen wir einen Weltanſchauungsprofeſſor, wir hoben ihm Brauchen wir neue Kirchen, wir bauen ſie. Brau wir, Herr Oberhoſprediger, barmherzige Schweſtern, wir rufen ſie und fragen nicht erſt televhoniſch im Dompſarrhaus an der Hinderſin⸗ straße an! e ee 11. Den aus Süd und Weſt Zugewanderten vom Hauſe aus bürgerliche Freiheit vertraut üiberwunden.!“ Dag eine Selbſtverſtändlichkeit in Verfolgung Rechte, leiſe zu gehen und um Hier iſt nicht Mecklenburg Bemußtſein d zu küſſen. In dem Lande, aus dem wir Deutſches Reich! Für deutſche Kultur! Die ſchon blühte, als über der Mark noch die lagen. Aus dieſem ſind nicht unſere Pioniere geweſen. Sie warez Nachdem Tauſende der Unſern in uta Hertieat, untergegangen ind. Spät kamen PN 1 icht nur Ruhe. Bitte, gehen 8 uns zu beachten.“ Er verneigte ſich. Es war ihm nicht gan; gern noch einmal in das reizende und in die ſanften braunen Augen ge⸗ re ihm dann die ſchatten⸗ * 74 ßte er ihrer Aufforderung Folge lei⸗ s ers da er ſah, wie ſich unter der rung ihrer ſchlanken, auffallend ſchönen ihm wieder ſeltſam bekannt anmutenden erzerrten Geſichtszüge des Knaben en und die hochgezogenen Lider ſich r wandte ſich und ſetzte ſeinen Weg fort, Fabei War in und über ihm ein Gefühl Kraft, Friſche und Lebensmut, wie er de, ez noch nie empfunden zu haben, auch vor ſeiner Krankheit nicht. War das die oft ger rühmte Stimmung in der Geneſung? Oder— er lächelte bei dem Gedanken vor ſich hin dieſe ſchöne Hand auch auf ihr ir ſelbſt mit ihrer e flüchtigen Berührung auf ihn ausgeüst, daß darunter ſeine ſchlummernde Lebenskraft aufwachte, und ſtark, ſo froh d ſich jubelnd emporreckte? So fühlte er ſich und war kurz vor⸗ laut f 1450 Kirchlichen. Priun ind mit leht ſie hinter Adenauer. ohn von euſel, die Ko 0 evangelisch rrhaus zu Linum, 1 1 Ord rinnen erzogen. Die Dichteri „ Konnenwerlh. Clemens Brentanos Freun⸗ 155 Nonnenwerth. Clemens Brentanos Freun⸗ iche Fit b veſtern ſtellten ſich in ihrer Ambu⸗ ihren Krankenhäuſern zur Ver⸗ Nichttatholiken. Freigerichteten. Evangeliſchen. Ohne nach dem Be⸗ fragen. Pflegten Mendelsſohn. Raumer. Pflegten Zeppelin. Pfleg⸗ Pflegten Bruhn. Pflegten Haaſe, den Sozjaliſten. Pflegten Stinnes, den Freldenter Pflegten Eberl, den Diſſiventen; Drängten ſie ſich auf? Kam man nicht zu ihnen? Rief man ſie nicht zu ſich! Sind ſie Schuld da⸗ zan, daß die alte Kaſſerin die Grauen Schweſtern liebte? Daß ich von Berliner Latholiken häuſig hörte. die Kraukenhäuſer werden ſo Rant von Nichtkatholiten, nicht nur von Juden, in Anſpruch genommen. daß es oft ſchwer hglte, hineinzu⸗ kommen. Wenn man Katholik iſt? Wenn Aerzte böllig ungläubige, täglich wiederholen, ſie neh, men für ihre Privatanſtalten am liebſten und ohne jeden Vergleich, katholiſche Nonnen! Unſere Schuld? Schuld der Schweſtern? Ein Verſuch Roms, in das evangeliſche Land einzu⸗ dringen? Herr Oberhofprediger! Es gibt ein wirkſames Mittel gegen dieſen Verſuch! Sorgen Sie dafür, daß Ihre Schweſtern, die prachtvollen, gläubigen, hingebenden Dialoniſſen, jede Konkur⸗ renz ſchlagen. Schlagen Sie unſere Schweſtern mit Ihrer Konkurrenz. Das wird Ihr Sieg! Ohne Kampf. Das ganze Reich iſt ein Zeugnis für die Güte unſerer Schweſtern. Vor denen Sie warnen. Die Kriegslazarette, die Etappen⸗ boſpitäler, die Univerſitätskliniken hallen wider von ihrer unübertreſflichen Haltung! Was be— deutet dagegen Ihre Verdächtigung! Ihr ſynodaler Proteſt ſagt beiläuſig, die vom Papſte bereitgeſtellten Nonnen leiſten„hie und dor!“ den Nichtkatholiken hilfreiche Hand.„Hie und dort“, Herr Oberhoſprediger? Ich habe ge— ſtern ſümkliche katholiſchen Krankenhäuſer ange⸗ läutet und um die Statiſtik der Nichtkatholiken gebeten, die dort verpflegt werden. Neſultat: Marienkraukenhags 66 Prozent. Dominikusſtiſt 75 Prozent. Eliſabethſtift 60 Prozent. Norbert⸗ frankenhaus 66 Prozent. Joſefskrankenbaus 75 Prozent. Potsdamer Krankenhaus 78 Prozent. Hedwigkraunkenhaus 66 Prozent. Weſtſanatorium 90 Prozent!„Hie und dort“, Herr Oberhofpre⸗ diger? Wir wollen nicht bitter werden. Pole⸗ mit uiſt fruchtlos. Arbeit, Leiſtung. Beiſpiel ſind alles. Dieſe Wege werden wir weiter gehen. Und Ste werden ſich daran gewöhnen müſſen, Ordens⸗ ſchweſtern auf den Straßen Berlins zu ſehen, Wie Sie ſich daran gewöhnen werden, im Deut— ſchen Reich und in ſeiner Hauptſtadt in allen Brauchen, in allen Inſtituten, in allen Stellun— gen Katholiken zu trefſen. Nicht nur Briefträger Nicht nur Handwerker. Nicht nur Landarbeiter Nicht nur Bahnſchaffner. Nicht nur Hausange— ſtellte, die man ſo gerne nimmt. Auch Proſfeſſo⸗ ren. Auch Miniſter. Auch Induſtrielle. Daß wir aber dort, wo, oft mit dem Einſatz des Le⸗ bens, Hilſe gewährt werden muß, daß wir in den Baracken, in den Operalionsfälen, in den Hoſpitälern unverhältnismäßig ſtark vertreten ſind, will uns aus beſonderer Ehrentitel erſchei⸗ nen.„Ganze Heere von Nonnen!“ Was brauch“ Berlin mehr als Tauſende von Menſchen, die il den Ideglismus xeſtlos und unterſchiedslos i den Dienſt des Volkes ſtellen! Dienſt in fiebern der Nacht, Dienſt in ſchmutzigen Kaſernen, Dienſt in ſtöhnenden Lazaretten iſt Dienſt am Vater⸗ land. Die dieſen Dienſt der Reichshauptſtadt aubieten und geben, ſind Dieſe Sch fügung. Au een 10 legten vor 0 Friedländer. nicht Eindringlinge. Sgenoſſen. Sind deutſche Frauen. Ohne 5 und Tadel. Kein Oberhofprediger darf T.. eee N Aus meiner Faplanszeit erinnere ich mich ir düinklen Nacht. Man rief mich zum Deli⸗ Die in heißem Pfühl lag ö irren Augen um ſich geiſterte. Die rankenſchweſter, die ihr Kiſſen glättete und Eis⸗ auflegte, war von rheiniſchem Adel. Von Von Manier. Von Bildung. Das Schloß Ahnen hatte ſie mit der Zelle der Franzis⸗ innen vertauſcht. Ihre männlichen Ver⸗ u ſtanden im Heer und in der Marinel Die meiſten kehrten aus dem Kriege nicht wie⸗ der. Von Aachen wurde ſie nach Köln vexſetzt. go ſie die Aermſten der Stadt pflegte. Wo ſie die Soldaten ſorgte. Wo ſie die Studenten hilſe organiſterte. Die Univerſität Köln verliel ht dafür das Ehrenbürgerrecht. Im Jatalog Schweſter Igna⸗ tig. Vom Orden des hl. Franziskus. Die Eh ung gilt nicht der Gräfin Spee. Die Ehrung gilt der Schweſter. Gilt nicht einer. Gilt allen * n einer Kranken. 1 Aus Nah und Fern. N Leiſelheim, 28. Sept. Haus Hilger! Jatob Hilger, verläßt heute abend aner Ort, um ſich nach der neuen Welt 7 0 Nia zu begeben. Die Mutter des jungen Man nes und ein Stiefbruder, Jakob Roll un Frau Babette geb. Prior beſinden ſich ſchon eit einigen Jahren in dem Dollarlande. A ihm eine glückliche Reiſe und geſunde Ankunf bei ſeinen Angehörigen beſchieden ſein. Gundersheim, 27. Sept. Der Ortsverein Worms des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗gold hatte 15 eine Abteilung mit Laſtwagen hierherge⸗ cHickt. ö 1 100 wegen le sverbrechens an ſeiner Iijährigen Adop⸗ tivtochter zu anderthalb Jahren Zuchthaus ver“ 1 Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden hm auf fünf Jahre aberkannt.. eee 1 Frantenthal, 27. Sept. Geſtern früh verſüchle ber Rechtskonſulent Ph. Schmidt, in ſeinem An⸗ weſen durch zwei Schüſſe in den Kopf ſich das zeben zu nehmen, Er wurde in ſchſver verleß, tem Zuſtande in das ſtädtiſche Krautenhaus ver, bracht. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt Mannheim, 26. Sept. Geſtern abend gegen 1 Uhr wurde auf dem hieſigen Hauptbahnhof der 36 Jahre alte verheiratete Eiſenbahnarbeiter J Eder aus Beilingen und dort wohnhaft, beim unvorſichtigen Ueberſchreiten der Bahngeleiſe von einer abgeſtoßenen Rangierabteilung überfahren und auf der Stelle getötet. Dem Verunglückten wurde der Unterleib abgetrennt. Ein Verſchul— den dritter dürfte nicht vorliegen. 0 7 e Selbitnordgedanken Wilhelms 2. 7„ eee e Wahrſcheinlich ruht im erſchloſſenen Archigen und ſeſt verwahrten Hoftruhen kein ähnliches Schriftſtück wie der Brief, in dem Wilhelm 2. an 11. Auguſt 1905 den wohl nicht unbedingt amts! müden Fürſten Bülow anflehte, neben dem Throne auszuharren. Der Brief wurde in Wil⸗ helmshöhe geſchrieben und ſeine Exiſtenz blieh natürlich, wie das Demiſſionsgeſuch Bülows und die ganzen Vorgänge in und um Björkö, dem Volke verborgen, bis man ihn, gut aufbewahrt zwiſchen den anderen Papieren des Auswürtige Amtes fand. Der Kaiſer hatte damals eigen mächtig in einem vom Auswärtigen Amt vorbe⸗ keiteten Schriſtſtück einen Zuſatz gemacht, de Bülows Pläne durchkreuzte. Bülow hatte darauf ſeinen Abſchied eingereicht. l ee 1 Wilhelm 2. ſagte in dem Schreiben... et habe ihm, dem Reichskanzler, nur vorzuarbeiten und zu helfen verſucht. Da habe der Fürſt ihn „ein paar kühle Zeilen“ und ſeine Entlaſſunf eſchickt.„Vom beſten, intimſten Freund, dei ich habe, ſo behandelt zu werden, ohne Angab eines ſtichhaltigen Grundes, das hat mir einen ſolchen fürchterlichen Stoß gegeben, daß ich voll, kommen zuſammengebrochen bin und befürchten muß, einer ſchweren Nervenkrankheit anheimzu— fallen., Er beſchwor den Freund, ihm das nich anzutun:„Ihre Perſon iſt für mich und unſer Vaterland 100 000 mal mehr wert als alle Ver ige der Welt...“„Ich habe ſoſort beim Kai ler(von Rußland) Schritte getan, die dieſe bei— den Worte abſchwächen oder eliminieren ſollen.“ Habe ihn nicht Bülow gegen ſeinen Willen„in Tanger eingeſetzt?“ Eindringlich erinnerte en den Reichskanzler an dieſe Begebenheit und an die Gefahren, von denen in Tanger ſein Leben bedroht geweſen ſei:„Ich bin Ihnen zuliebe weil es das Vaterland erheiſchte, gelandet, auf ein fremdes Pſerd, trotz meiner durch den ver— lrüppellen linken Arm behinderten Reitfähigkeit geſtiegen, und das Pferd hätte mich um ein Haar ums Leben gebracht, was Ihr Eiunſatz war! Ich ritt mitten zwiſchen den ſpaniſchen Anarchiſten durch, weil Sie es wollten und Ihre Politit da— von profitieren ſollte, und jetzt wollen Sie mich wo ich das alles,— und, wie ich zmvperſichtlioz glaubte, noch weit mehr— für Sie getan, ein— ſach fahren laſſen, weil meine Sitnation Ihnen zu eruſt erſcheint! Aber, das habe ich nicht um Sie verdient! Nein, mein Freund, Sie bleiben in Amt und bei mir und werden mit mir ge— meinſchaftlich weiter arbeiten ad majorem Ge nanige gtoriam. Sie ſind mir durch meine ſerige Verwendung ja geradezu verpflichtet, Sie önnen und dürſen mir nicht verſagen, damit wäre Ihre ganze eigene diesjährige Politit von Ihnen ſelbſt desgvouiert und ich auf ewig miert! Was ich(in dem Briefe unterf nicht überleben kann.“ Ein Poſtſtriptum beſagte:„Der Morgen nach dem Eintreffen Ih tes Abſchiedsgeſuches würde den Raiſer micht mehr am Leben treffen“ und die verzweifelte Mahnung:„Denken Sie an meine arme 25 uind meine Kinder!“ bildelen den mel chen Schluß.(Mitgeteilt in dem zor Wilffs: Dos VWorſpiel, Verfa itik, München.) 0 Lokale Nachrichten. s Viernheim, 29. Sept. 1 Beerdigung des Sodalen Jalob Schmitt. Zu der geſtrigen Dankſagung iſt noch hinzuzufügen, daß auch die Mariankſche Jünglings⸗Sodalltät ihrem verſtor⸗ benen Mitbruder die letzte Ehre erwieſen has. Die Hinterbliebenen ſagen an dieſer Stelle der Sodalität für die überaus zahlreiche Beteiligung tiefgefühlteſten Dank. * Mar. Jünglings⸗ Sods lität Theaterabend. Die Aufführung des Schau⸗ ſplels„Elmar“ am letzten Sonntag muß nach jeder Richtung als gelungen bezeichnet werden. Die tiefe atemloſe Stille während der ganzen Handlung bewies, daß das Spiel alle Zuſchauer feſſelte und ſeine tiefe Wirkung nicht verfehlte. Man dachte, fühlte und lebte mit den Spielern. Obn ahl ein großer Tell der Rollen durch jüngere konntet, verſäumet am kommenden Sonntag unſere zweite Aufführung 1 welch wahrhaft frohe Stu die Zuſchauer erlebt haben. trittspreis, die für einen guten Zweck beſtimmt iſt, wird Euch niemals gereuen. tag Abend findet für die Unter Abteilung eine beſondere Veranſtaltung ſtatt, zu der auch die Knaben der 7. laſſen ſind. trittspreis. i Voraus von Mittwoch abend ab bei den Vor⸗ ſtandsmitgliedern bezogen werden. tagswahl ſind während der Zeit vom 2 Oktober Elnſicht offen gelegt. 0* PVorſicht bei Genuß von Trauben. , Laßt Euch erzählen, nden edlen Genuſſes Die Marl Ein⸗ Heute, Diens⸗ und 8. Schulklaſſen zuge⸗ 30 Pfennig beträgt der Ein⸗ Karten für Sonntag können im * Gemeinderatswahlen. Die Wähler⸗ liſten zur Gemeinderats, Krels⸗ und Provinzial bis 8. Oktober auf dem Rathauſe zu Jedermanns Näheres in der heutlgen Bekenntmachung. * Herſtellung der Fußſteige. Di⸗ Gemeinde beabſichtigt wie im Jahre 1924, einige Waggon Schlacken zur Verbeſſerung der Juß⸗ ſteige anzuſchaffen. Anmeldungen hierzu ſind bis längſtens 3. Oktober auf dem Baubüro zu machen. Wer bei der derzeitigen Regenpertode beobachtet hat, in welch jämmerlichen Zuſtande unſere Gehwege ſich befinden, wird das Vor⸗ haben auf das lebhafteſte begrüßen. Was in der Verbeſſerung der Gehwege geſchieht, kommt gewiß jedem Einwohner zugute. Die Ausgaben hierfür ſind nur gering. Wer es unterläßt, kommt ſchließlich mit der Polizei in Konflikt. *Orcheſtrial⸗Konzert. Zu einem außer⸗ ordentlichen Kunſtgenuſſe hatte die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Weinheim am letzten Samstag eingeladen. Dieſer Etnladung war eine ſtatt⸗ liche Anzahl von Muſitfreunden gefolgtu ſie wurden in ihrer Erwartung gewiß nicht getäuſcht. Eln flotter Marſch eröffntte den Abend. Die Zu⸗ hörer bekamen unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Muſikmeiſters Heſſe nur gediegene und mit großem Geſchick vorgetragene Konzert · ſtücke zu hören. Heir Karl Blank als Xylo⸗ phon⸗Soliſt und Herr Jalob Müller als Komiker trugen ihren nicht geringen Tell zum guten Gelingen des Abends bei. Herr Hans Bräunling als Dramatiker war Klaſſe für ſich. Er rezuierte Melodramas, Vortrags ſtucke ete. Beſonders ſchönen Frfolg erzielte er mit den ausdrucksvoll und ergreifend vorgetragenen Stück Moulin Rouges, zu deuiſch:„Die rot⸗ Mählenbar“. Darauf folgte gemütlicher Ball. (5) Zwangsverſteigerungen. Fin Spiegelbild unſerer heutigen Wirtſchaftslage ſind zweifellos die vielen Zwangsverſtelgerungen. Nimmt man eine Greßſtadtzeltung zur Hand, ſo ſieht man, in welch erſchreckender Weiſe dle Konkurſe im Zunehmen begriffen ſind. Es ſind meiſtens dle kleineren Extſtenzen die von dem wirtſchaftlichen Ruin betroffen werden. Viele von dieſen haben die fortſchrettende Verſchlech terung unſerer Wirtſchaftslage nicht zeitig genug eingegangen. Dieſe ſind meiſtens Mechſelſchulden. Der Fälligkeitszag kommt, und wenn er da iſt, dann fehlt das— Geld. Bei Eingehen Wechſelſchulden iſt Vorſicht dringend am Platze. Nicht ſoweit vorwagen, das ist das beſte Rezept. Das„Soll“ und„Haben“ muß im Einklang ſtehen mit den tatſächllchen Berhaältuſſſen. Auch gibt es viele Existenzen, die ihre Nußſtände nicht Hereinbekommen können und deshalb unterliegen. Es gab eine Zelt, in der man die Reiſenden auf immer los wähnte, heute dagegen weht wieder ein ganz anderer Wind. Man muß alle Anftrengungen machen. um nicht„eingeſeift“ zu werden. „Ausgabe neuer Beitragsmarken der Inpalibenverſicherung. Vom 28 Sept. an gelten in der Invalidenverſicherung neue Bei. trags marken. Wer noch Marken für die Zeit vor dem 28. September zu kleben hat, kann dieſe noch bis 14. Oktober am Poſtſchalter erhalten. * Nentenaus zahlung. Auf die amtliche Beglaubigung der am 1. Oktober zur Auszahlung gelangenden Invaliden ⸗ und Unfallrenten wird beſonders aufmerkſam gemacht. Polizeiliche Erhebungen haben ergeben, daß Trauben„Arſen“ enthalten haben.„Arſen“ iſt ein Gift, das zur Bekämpfung der Sauerwurm⸗ krankgeit von den Weinbergsbeſitzern Verwen⸗ dung findet. Alſo obacht, bei Genuß von Trau⸗ ben iſt Vorſicht geboten. Heute iſt Michaelts⸗ erkannt u. haben zu große Zahlungsverpflichtungen don; Theaterabend. 5 Wir weiſen darauf hin, daß unſer Schauſpiel„Elmar“ am nächſten Sonn⸗ tag, den 4. Oktober noch einmal wieder⸗ holt wird. Theater⸗Abend für die Anuter⸗ Abteilung. Heute Dienstag Abend 8 Uhr wird im„Freiſchütz“ für die Unter⸗Abteilung ein beſonderer Theater⸗Abend veranſtaltet. Zutritt haben nur die Mitglieder der Unter⸗Abteilung und die Knaben der 7. und 8. Schulklaſſe. Jungmänner wer⸗ den an dieſem Abend nicht zugelaſſen. Der Eintritt beträgt 30 Pfg. 1 durch Straſſtoß den Ausgleich erzwingen. Michaelisbergen. Eben darin zeigt ſich die weisheitsvolle Oekonomie unferer erſten Miſ⸗ ſionare, daß ſie Orte, von denen das Volk ſich ſchwer trennen konnte, durch chriſtliche Kirchen heiligten und ſo von der heidniſchen Fabel auf die chriſtliche Wahrheit hinwieſen, auf die die germaniſche Götterlehre auch in ihren ent⸗ ſtellten Zügen noch deutete. Michael der Beſchützer der Kirche Deutſchlands, der Schirmer chriſtlicher Heere und der Patron So wurde St. mehrerer Ritterorden. Auch als Hort der Sterbenden und„Seelenführer“ trat er an Wodans Stelle. Das Bild des hl. Michael, des heros invieibilis et patonus Germaniae, ſtand er in Ungarnſchlachten von 933 und 955 in der deutſchen Reichsfahne.„Unüberwind⸗ lich ſtarker Held Fürſt Michael, komm uns zu Hilf, zieh mit ins Feld! Hilf ſtark uns ringen, den Feind bezwingen, Fürſt Michael!“ ſo lautete der Schlachtgeſang der Deutſchen, der 1 altehrwürdigen Kirchenlied noch heute fortlebt. Sport und Spiel. Sport im Walde. Amfcitia— Arheilgen 7: 5 Toren. a Am Sonntag empfingen die Vereinigten den Tabellenführer Arheilgen zum Verbands⸗ ſpiel und konnten bei dem torreichen Treffen 75 Toren erfolgreich bleiben. Viernheim be⸗ ſann fich wieder auf ſeinen guten Ruf, denn ſie hatten die Schießſtiefel an und der Eifer jedes einzelnen brachte es fertig, daß der Gegner ge⸗ ſchlagen nach Hauſe ziehen mußte. Endlich find die zwei erſten Punkte gebucht. Ob es anhält? Jetz zum Spiele ſelbſt: A. hatte Anſtoß, welcher ſofort von Viern⸗ heim abgefangen wurde und ſchon mußte der gegneriſche Torwächter eingreifen. Auf und ab wogte der Kampf. A. legte ein Tempo an den Tag, an dem man erſehen konnte, daß der Geg⸗ ner auf Sieg ſpielte. Sie konnten das Spiel vorrerſt überlegen geſtalten und ſchoſſen auch durch wunderbare Zuſammenarbeit den erſten Treffer. V. jetzt durch das Publikum angefeuert, ſteigerte nun das Tempo und Angriff auf An⸗ griff rollte vor des Gegners Heiligtum. Der Erfolg war ein Freiſtoß im Strafraum, der von Haas Pſtl. ff. eingetreten als Ausgleich in den Maſchen zappelte. Drei Minuten ſpäter jagte Jäger einen flachen unhaltbaren Schuß in die lünke Scke, ſo V. zur Führung verhelfend. Trotz⸗ dem V. überlegen ſpielte, konnte der 0 0 hittert kämpte jede Partei um die Führung, bis Halbzeit konnte nichts zählbares erreicht Halbzeit 2: 2. B. ſtoßt an und ſchon mußte der ein⸗ heimiſche Torwächter rettend eingrelfen. Jetzt legte Träger einen Wechſelball auf links. Jüger gab Linie und ſchon raßte Schmitt Bernh. die⸗ ſelbe entlang, welche mit einem unheimlichen Schrägſchuß zum 3. Treffer endete. Durch dieſen Erfolg angeftachelt, ging V. ganz aus ſich her⸗ aus. Schmitt Wilh. überſpielte 3 Mang, legte fein an Haas Steph, welcher dann durch ſcharfen Abſchuß zum 4. Treffer verwandelte. Ein paar Minuten ſpäter kam Jäger durch ſeine Flanke von Kempf zum 5. Treffer. Jetzt kam der Gegner durch rieſigen Eiſer wieder zur Gel⸗ tung und Schüßler mußte noch 3 mal den Ball aus dem Netze holen. Durch ſteile Vorlagen von Bergmann konnte Jäger noch ein Tor er⸗ zielen und Haas Stepf. beendet den Reigen . ͤ— 2 1* Michaelistag. her noch ſo müde und ſchwach geweſen! Konn⸗ den Geneſungskräfte ſo urplötzlich erwachen d Kaum— es mußte doch wohl ein beſonderer Einfluß geweſen ſein, der ſo belebend auf ihn gewirkt hatte“ Unwillkürlich wandte er ſich und ſpähte nach dem zurückgebliebenen Kinderwagen Er war verſchwunden, nirgends mehr eine Spur von ihm zu ſehen; und nun ſtieg der Aerger in ihm auf, daß er ſo widerſtandslos dem Wunſch der jungen Dame gefolgt war. Er hätte wenigſtens langſamer gehen, ſich eher umſehen und, ohne aufdringlich zu wieken, doch auf irgend eine Art verſuchen können. die beiden im Auge zu behalten. Vielleicht Hätte er ihr doch zur Seite ſtehen und ihr helſen und wenn auch das nicht, ſo wenigſtens ihre Spur verfolgen und ſich die Möglichkeit eines Wiederſehens ſichern können. 5 0 6 1 1 3 9 0 Vortſetzung folgt.). Sodalen beſetzt war, wurden ſie dennoch mit großer Gewandtheit geſplelt. Man ſah, die Spieler lebten in ihren Rollen und gingen ganz darin auf. Es iſt berflüſſtg, auf die einzelnen Perſonen nüher einzugehen, denn jeder an ſeinem Platz ſtellte voll und ganz ſeinen Mann. Schon die vorausgehenden Proben, die mit großem Grnſt betrieben wurden, ließen eine ſchöne würdige Aufführung erwarten Aber die Erwartung wurde welt übertroffen. Am Schluſſe hörte man nur elne Stimme des Lobes:„War das eln ſchöner Abend geweſen.“ Dle Freude unſer Sodalltät iſt um ſo größer, da ſte aus dieſer. e W 10 55 6 tereſſe für ſie noch nicht geſchwunden iſt, ban F. idee e der wege 1 5. 8 W 1 8 fingen n bee allbeil i a des ae 8 0 durch Prachtſchuß zum Endreſultat. 8990 Mann gab ſeln beſtes, Torwächter gut, Verteidigeng eln Bollwerk, Läuferreihe ſehr eiftig und der Sturm die Note ſehr gut. 2322 ͤ Reuhinzutretenden Abonnenten wird der„Viernheimer Anzeigen“ his Ende Fcptenber gratis Beſtellungen können jederzeit bel unſeren Aus- N trägern und in unſezet Gefchäftsſtelle gemacht werden. gende Stimme und des erregten Knaben. „Er hat ſie geſtoblen der Bengel! Ich will meine Apfelſinen haben!“ „Wir kaufen neue!“ „„Nein, ich will meine!“ Kreiſchend, in der Höhe ſich überſchlagend, klang die Kinder⸗ ſtimme. Hans Heinrich ſah, wie die ſchmäch⸗ tigen Arme unbehilflich um ſich ſtießen, wie der Körper ſich krankhaft wand. Erſchreckt eilte er auf den Wagen zu. „Kann ich Ihnen irgendwie beiſtehen?“ Sie winkte, ohne nach ihm hinzublicken, abwehrend mit der einen Hand, während die andere unbekümmert um den wilden Wider⸗ ſtand des Knaben, leiſe über ſeine glühende Stirn ſtrich. flüſterte ſie rückwärts, ernte fanden ſich do eine Anzahl Gundershei i 10 0 gegründet werde verlebten mit den Worm ſer Kameraden einige feuchtfröhliche i 5 (Offſtein, 28. Sept. Bei der geſtrigen Bürger meiſterwahl Sihtelt der ſeitherige Bürgermeiſte Jgeilmann 380 Stimmen. Der Gegenkandidg Schach⸗Wertz 150 Stimmen. Es iſt dies ei Hedweis, daſt der Bürgermeſſter Heilmann da volle Vertrauen der Ofſſteiner Gemeinde imme hoch beſitzt. ie die Gegen partei chach⸗Wertz g ter Heilman vorhrachte, ſind fehl geſchlagen. 5 Darmſtadt, 27. Sept. Bürgermeiſter Dau der geſtern ſeinen 66. Geburtstag beging, wir am 1. Otitober nach 50jähriger Dienſtzeit 8 den Ruheſtand treten. ee. ren, hatte nicht darauf geachtet, daß vor ihm ein kleiner Rollſtuhl fuhr, von einer Dame ge⸗ lenkt und geſchoben; jetzt, auf den Ruf der Kinderſtimme hin, wandte ſich dieſe Dame haſtig um, wollte den fliehenden Orangen nacheilen, ſtolperte über die eine, die dicht vor ihren Füßen lag, ſchwankte, verlor das Gleichgewicht, taumelte haltlos vorwärts und iel im nächſten Augenblick in ſeine unwillkür⸗ Lich aufhaltend geöffneten Arme. i So leicht und zierlich das Perſönchen auch ſchien, war der haltloſe, heftige Anprall doch ſo kräftig, daß er auch ihn einen Aungen⸗ blick zum Wanken brachte. Seine Arme ſchloſ⸗ ſſeen ſich feſt um die an ſeiner Bruſt Ruhende, teils um ſie, teils um ſich aufrechtzuerhalfen⸗ Troß der überall begonnenen fert den Orangen zu helfen, in ein helles, jugend lich friſches Lachen aus. „O, dieſer Schlingel!“ Im ſelben Augenblick ſah Hans Heinrich, was ihr Lachen und Ausruf entlockt hatte, und unwillkürlich mußte auch er auflachen. Einer der überall herumlungernden, klei⸗ nen Straßenjungen war blitzſchnell aus dem Gebüſch aufgetaucht, hatte ebenſo ſchnell und geſchickt die drei luſtig vom Fußweg in den Staub der Mittelſtraße ſpringenden Orangen aufgefangen, ſie in ſein loſes ſchmutziges Hemd geſchoben, ſchlug mit grinſendem Geſicht einen Purzelbaum, und in luſtiger Frechheit den Verfolgern eine lange rote Zunge ausſtreckend, 1 5 verſchwand er ebenſo ſchnell wie er gekommen Dabei durchſtrömte ihn plötzlich ein ſoſ war, im ſchützenden Laube des kleinen Gehb! wunderbares, entzückendes Gefühl, daß er in zes. vollkommener Verwirrung vergaß, ſeine Arme!. Das alles war ſo raſch und mit ſo ver⸗ i b je Verehrung des hl. Michael kam 1 e zuerst 15 5 knüpfte ſich wahr⸗ ſcheinlich an wunderbare Erſcheinungen des Erzengels. Allmählich verbreitete ſie ſich auch im Abendland. Die alte 70 e rünglich zwei Feſte, eines am 29. Septem⸗ 5 0 0c 5 8 Mai, welch letzteres auf die apparitio in Monte Gargano zurückzu⸗ führen iſt. In Deutſchland ward das Micha⸗ elisfeſt eingeführt um die Zeit Karls des Großen(818), und zwar als Feiertag für den 29. September. Während das andere Feſt faſt alle Bedeutung verlor wurde und blieb letzteres das eigentliche Michacltsfeſt. In Deutschland wurden vielfach Stellen, wo man dem Wodan geopfert hatte, mit M chaelis⸗ kirchen verſehen, und Wodanberge wurden zu mer ein, ſodgß ein konnte. Die Teilnehmer „Danke, danke!“ ohne den Kopf zu wenden.„Das arme Kind 0