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Jahrgang Giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 12 Halblederbände Oper 160 000 Artikel auf 20000 Spalten Text ö 5000 Abpfidungen und Kart 12905 farbige Sſidertafeln Und Nate el 200 f 1105 11 Oje Bande I und ii kosten e 30 Hart 9 0 5 . r SOS Hauszinsbüchlein zu haben in der Schlageter⸗Bund g Ortsgruppe Viernheim (Sienstas, den 18. be. antes 1 erſammlung 0 aſthaus zum„Reb ſto ck“ abends punkt 8 Uhr: 1 zähliges Erſcheinen iſt Pflicht. 4 gez. Wolff. * S * alt. Spezlalgeschält für Konditoreiwaren Tel. 161 22. 222222 Große Auswahl finden Sie in der Konditorei Schalke in Torten zu konkurrenzlos billigen Preiſen. Trotz ihrer hervorragenden Qualität liefere ich Biskuit⸗Torten, Rum⸗ oder Punſch⸗ Torten, ſowie Fruchttorten zum Preiſe von 4 Mk. Torten, Haſelnuß⸗Sahne⸗Torten, Haſel⸗ Crem⸗Torten und Schokolade⸗Trüffel zum Preiſe von 6 Mk.— In Kaffee⸗ Teegebäck, welches Sie ſtets friſch erhalten, finden Sie große Aus- wahl desgleichen in Blätterteig⸗ u. Schlagſahne⸗Artikeln. 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Zurückgekehrt vom Grabe unſeres nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen, innigſtgeliebten Vaters, Großvaters, Schwieger⸗ vaters, Bruders Schwagers und Onkels Herrn Adam Hoock 3. ſprechen wir auf dieſom Wege für die herzliche Anteilnahme des Uns ſo ſchwer betroffenen Verluſtes und gung beim Gange zur Dank aus. er zahlreichen Beteili⸗ letzten Ruheſtätte, unſeren tiefgefühlten Ganz beſonderen Dank der hochw. Gelſtlichkeit für ihren troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schwestern für ihre liebe⸗ volle aufopfernde Pflege, der Firma chemiſche Fabrik Wohlgelegen für die ehrenvolle anzniederlegung, ſowie für die vielen Kranz⸗ 10 und Blumenſpenden und den 5 tiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, Pfeddersheim, den 12, Oktober 1925. Nie Hieſttaueruden Hinterbliebenen. Zuverſicht in Locarno. Ein Ausflug auf den Lago Maggiore. Locarno, 11. Ott. Briand, Cham berlain und ſeine Gattin, Reichskanzler Dr. Luther und Reichsaußenminiſter Dr Streſ e mann ſind geſtern nach dem Mit⸗ tageſſen mit dem großen Motorboot„Fiori d'Arancio“(„Orangeblüte“) zu einem gemein ſamen Ausfluge auf den Lago Maggiore aus⸗ gefahren. Auf dieſem Schiffe, das eigens für dieſe Ausfahrt gemietet wurde, werden offen bar die Beſprechungen dieſer Haupidelegierten der Konferenz von Locarno über die wich⸗ tigſten Fragen zwanglos fortgeſetzt. ee, Die Motorfahrt dauerte über 4 Stunden. Es wurde eine Kreuzfahrt unternommen, die zunächſt nach dem gegenüber von Locarno liegenden Magadino, ſowie dann ſüdlich bis in die Gegend von Pallanza führte. Von dort kehrte das Schiff in den Golf von Lo⸗ carno zurück, legte jedoch nicht an, ſondern fuhr noch einmal quer über den See, um mit einer großen Schleife dann vor ½8 Uhr zu⸗ rüczukehren. Darauf kehrten die Herren ins Hotel zurück. Briand war der erſte, der im Grand Hotel erſchien. Er kam mit ſehr ver⸗ gnügter Miene an. Den ihm umringenden Journaliſten erklärte er:„Wir fuhren nach einer beſtimmten Stelle des Sees, wo es be⸗ ſtimmte Fiſche gibt.“— Die Frage, ob von Politik geſprochen wurde, verneinte er lä⸗ chelnd.— Bald nach ihm kam dene an, der ſich mit engliſcher Energie Einen, 15 durch die Maſſe der Journaliſten bahnte und mit raſchen Schritten die Hoteltreppe hinauf⸗ eilte. Auch er ſchien ſehr vergnügt zu ſein. Locarno, 11. Okt. Von zuverläſſiger Seite erfährt Europa Expreß, daß der polniſche Außenminiſter, Graf Skrzy nſki, von 18. ner heutigen einſtündigen Unterredung mi Briand einen durchaus günſtigen Eindruck gehabt habe. Nähere Einzelheiten hierüber sind bei der großen Delikateſſe, mit der die Fragen behandelt werden, natürlich nicht zu erfahren. Di Löſung entgegen. Locarno, 12. Okt. Die Dinge treiben auf der ganzen Linie der Löſung entgegen. So wird die erſte Hälfte der neuen Woche aus Tagen wichtiger Entſcheidungen beſtehen. Aber bei der gegenwärtigen Stimmung der Konferenz nicht in dem Sinne, daß politiſche Schlachten zu erwarten ſeien, in denen es Sieger und Beſiegte gibt, ſondern im Geiſte wirklicher harmoniſcher Einigung. Das her⸗ vorragendſte Charakteriſtikum der Konferenz von Locarno iſt es eben, daß ſich hier ein jeder bemüht, die realen Schwierigkeiten des andern zu erkennen und ihnen nach dem Maße ſeiner eigenen Perſönlichkeiten entgegenzu⸗ kommen. Darum handelt es ſich auch in der Frage des Artikels 16, in der die ins Auge ge⸗ faßte Löſung eine Formel erhalten ſoll, die das Geſicht der deutſchen Regierung nach Möglichkeit wahrt. e Die Konferenz iſt wohl ſchon über den Berg. Die geſtrige Bootfahrt Luthers und Streſemanns mit Chamberlain und Briand hat, wenn nicht alles täuſcht, dem Artikel 16 ut getan. Dann bleibt noch die Frage der garantie. In franzöſiſchen Kreiſen ſagt gan, daß Briand in ihr ganz beſtimmt die onferenz nicht ſcheitern laſſen werde. Tat⸗ chlich ſoll auch dieſe Frage ſehr weit geför⸗ ert worden ſein, ſodaß die Verhandlungen füt Beneſch und Skrzynſti wohl ſehr ald beginnen können. ö 150 Unterredung Streſemauns mit Beneſch. h Locarno, 12. Okt. Geſtern abend 7 Uhr fand eine Unterredung Dr. Streſemanns mit dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch ſtatt. Bei der Erörterung des ttſchechiſchen Schiedsvertragsentwurſs ſoll ſich ergeben haben, daß die Meinungsverſchieden⸗ heiten über die Ausdehnung des obligatori⸗ ſchen Charakters der Schiedsgerichte noch un⸗ vermindert fortbeſtehen. Eine Aenderung in der Haltung der Oſtfragen hängt alſo von einer grundſätzlichen Entſcheidung über dieſe Frage in den Verhandlungen mit der franzö⸗ ſiſchen Delegation ab. Weiter wurde deutſcher⸗ ſeits in der Unterredung an dem bekannten tie durch Frankreich feſtgehalten. Die Unter⸗ redung Dr. Streſamanns mit Skrzynſki iſt auf heute verſchoben worden, weil der deutſche Außenminiſter eine Autopanne erlitten hatte. um den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. „Paris, 12. Okt. Havas meldet aus Lo⸗ carno, daß ſich die Unterhaltung während der Bootfahrt am Samstag nachmittag aus⸗ ſchließlich auf die Frage des Eintritts Deutſch⸗ lands in den Völkerbund erſtreckt habe. Es ſei eine Formel ins Auge gefaßt worden, die wohl eine Verſtändigung herbeiführen könne. „Echo de Paris“ glaubt, daß Dr. Streſemann in der Beſprechung am Samstag auch die Räumung der Kölner Zone, die Abänderung des Beſatzungsregimes und des Saarſtatuts angegeregt habe. Um Deutſchland entgegen⸗ zwei koloniale Mandate zu gewähren. London, 12. Okt. Einer Reutermeldung aus Locarno zufolge würden die Einwände Deutſchlands gegen Artikel 16 von den Alli⸗ ierten durchaus gewürdigt. Dieſe wären mehr als bereit, Deutſchland auf halbem Wege entgegenzukommen. Die Lage ſei im ganzen ausſichtsreich. „Dem Ziele nahe?“ Paris, 11. Okt. Unter der Ueberſchrift „Dem Ziele nahe?“ veröffentlicht der „Temps“ einen Leitartikel, deſſen optimiſtiſche Faſſung merkwürdig von ſeinen früheren, durch größtes Mißtrauen gegenüber Deutſch⸗ land gekennzeichneten Auslaſſungen ſich ab⸗ hebt. Von dem günſtigen Eindruck ausgehend, den die Verhandlungen in Locarno machen, weiſt das Blatt darauf hin, daß zum erſten⸗ male in der langen Reihe von Konferenzen die Verhandlungen in einer ſich ſtets gleich⸗ bleibenden Atmoſphäre abſpielten, ohne das nung alle Stufen vom höchſten Optimismus bis zum ſchwärzeſten Peſſimismus durchlauſe. Ohne ſich auf das Gebiet der Prophezeiungen zu wagen, könne man feſtſtellen, daß über⸗ all das Gefühl vorherrſche, daß die Zuſam⸗ menkunft der Außenminiſter zu einem grund⸗ ſätzlichen Abkommen gelangen werde, durch die Parlamente der beteiligten Länder ratifi⸗ ziert werden könne, bevor der Sicherheitspakt endgültig abgeſchloſſen wäre. Der ganze Ver— lauf der Verhandlungen bilde einen Beweis vollzogen habe und welche Aenderung in der politiſchen Atmoſphäre eingetreten ſei. So ſei die Konſerenz, wenn ſie auch nur zur Klar⸗ ſtellung dieſer Entwicklung der Ideen und Gefühle beitrage, nicht vergeblich geweſen. Nach einem ausführlichen Rückblick auf die Entwicklung des Sicherheitsgedankens kommt das Blatt zu der Erkenntnis, daß dem Kabi⸗ nett Luther Streſemann ein gewiſſer Verdienſt nicht abzuerkennen ſei, daß es trotz der ſchwie⸗ rigen inneren Lage und den Forderungen der Rechtsparteien unerſchütterlich die Paktpolitil aufrecht erhalten habe, zu der ſie die Initia⸗ tive zu einer Zeit ergriffen hätte, in der ſie die Entwicklung dieſes Gedankens noch nicht abgeben konnte. Die aus Locarno eingetroffenen Meldun⸗ gen zeigten übereinſtimmend den guten Ein⸗ druck, den die privaten Verhandlungen zwi⸗ ſchen Briand und Streſemann, Chamberlain und Luther hinterlaſſen hätten. Wenn es zu⸗ treffe, daß die Deutſchen ſich in der Frage des Artikels 16 nicht mehr unnachgiebig zeig⸗ ten, und daß eine Formel für den Eintritt werden könne, ſei anzunehmen, daß die Par⸗ tie gewonnen ſei. Denn nach den Aeußerun⸗ gen des Grafen Skrzynſki und Beneſchs bil⸗ dete die Frage der Schiedsgerichtsverträge zwiſchen dem Reich, Polen und der Tſchecho⸗ ſlowakei kein Hindernis mehr. Das Blatt ſchließt mit dem Hinweis, daß der Kanzler er in der Verſöhnungspolitik gehen könne, ohne ſich der Gefahr auszuſetzen, von der Reichstagsmehrheit desavouiert zu werden. Die Nationaliſten hätten in einer politiſchen Kriſe alles zu verlieren. e 7 0 wieder u Frankreich. Paris, 11. Okt. Die franzöſiſche Schulden⸗ en, deutſcken Standpunkt bezlalich der Oſtaaran⸗ zu kommen, ſei jetzt davon die Rede, ein oder Auf und Ab, durch das die öffentliche Mei- dafür, welch ein Umſchwung der Geiſter ſich] mittag in Le Havre eingetroffen. Caillaux be⸗ gnügte ſich mit der Feſtſtellung, daß das vor⸗ geſehene proviſoriſche Abkommen währeng ſeiner Gültigkeit die Handels⸗ und politiſchen Schulden vereinige. Bevor er in den Zug nach Paris einſtieg,zerklärte er, er habe die Ver! Staaten in einer Atmoſphäre größter Herz⸗ lichkeit verlaſſen. Die Verhandlungen würden und müßten fortgeſetzt werden, zum Nutzen der ganzen Welte und der wirtſchaftlichen und politiſchen Entwicklung Europas, die mit der Amerikas eng, verbunden ſei. Paris, 11. Okt. Finanzminiſter Cail⸗ laux und die Mitglieder der franzöſiſchen Schuldenſundierungskömmiſſion ſind geſtern abend 6.30 Uhr in Paris eingetroffen und am Bahnhof von Miniſterpräſidenten Painleve, Handelsminiſter Chaumet, dem Abg. und ehe⸗ maligen Miniſter“ Malvy, dem amerikaniſchen Geſchäftsträger Withehouſe und einer Reihe höherer Beamter des Finanzminiſteriums be⸗ grüßt worden. Franzöſiſcher Kabinettsrat. Paris, 11. Okt. Heute früh fand im Elyſee unter dem Vorſitz Doumergues ein Kabinettsrat ſtatt, in dem der von Ame⸗ rika zurückgekehrte Finanzminiſter Cail⸗ laux einen ausführlichen Bericht über die Verhandlungen mit Amerika erſtattete. Die Regierung dankte dem Finanzminiſter und der Delegation für den Eifer, mit dem ſie ihre Miſſion erledigt hatte. Die Prüfung der ſich aus den Schuldenproblemen ſich ergebenden Fragen ſoll in einer ſpäteren Sitzung fort, geſetzt werden. ö Der nächſte Kabinettsrat wird am 13. Oktober und der nächſte Miniſterrat am 20, Oktober ſtattfinden: Briand erklärte auf eine Frage, die Eröffnung der Parlaments⸗ ſeſſion ſei noch nicht feſtgeſetzt. Die Regierung würde über dieſe Frage im nächſten Kabi⸗ nettsrat eine Entſcheidung treffen. 1 e 93 N K Ne. 9 Provokatoriſche monar La Be.&. 75 e 5 2 cheſtiſche Kundgebung. Berlin, 11. Okt. Heute vormittag wurde hier ein Kriegerdenkmal der Auguſtaner, des ehemaligen Auguſta⸗Garde⸗Regiments, auf (dem Garniſonfriedhof enthüllt. Der feierliche Akt geſtaltete ſich leider wiederum zu einer provokatoriſchen monarchiſtiſchen Kundgebung, obwohl die Reichswehr der Republik durch eine Traditiouskompanie vertreten war. Dem eigentlichen Euthüllungsakt ging ein Feſtgottesdienſt auf dem Hofe der ehemaligen Auguſtanerkaſerne voraus. Dort hatten ſich die Traditionskompanie, ſowie zahlreiche Ofiziers⸗ und Kriegervereine und die unver— meidlichen vaterländiſchen Verbände mil ihren Fahnen eingefunden. General der Inf, a. D. Sixt von Arnim erklärte in ſeiner Rede, er habe die hohe Ehre, daß ſeine Maje ſtät der Kaiſer und König ihn beauftraat hät! ten, das Denkmal des Regiments Auaguſtg einzuweihen:„Wir gedenken ſeiner, des Kai! ſers, in ehrfurchts voller Dankbarkeit und un, wandelbarer Treue und ſind ſo, wie er beſ uns, im Geiſte bei ihm. Ich begrüßte den Prinzen Oskar von Preußen, den erlauchten Sproß des Kaiſerhauſes, die Vertreter der Reichswehr, von der wir wiſſen, daß ſie vo demſelben Geiſte wie das alte Heer beſeelt 10 ferner die Vertreter der Bebörden uſw.“ Und ſpäter ſagte der General:„Das oberſte Geſetz für uns alle iſt das der Pflichterfüllung, ge! treu den Kriegsartikeln ,und dem Fahneneid den wir Seiner Majeſtät geſchworen haben.“ Deutſchlands in den Völkerbund gefunden Dieſe Rede wurde gehalten vor der Tra ditionskompanie der Reichswehr und den an dern Vertretern der Reichsbehörden. An des Enthüllungsfeier auf dem. Garniſonfriedho ſelbſt nahm auch Reichspräſident v. Hinden burg teil“ Er legte einen Kranz nieder mi den Worten:„Euer Blut wird niemals ver gebens gefloſſen ſein.“— Das Denkmal ſtellſ unter einem Leichentuch die geballte Fauf hervorſtreckt. Der Sockel trägt die Inſchrift „Wir ſtarben, auf daß Deutſchland lebe, ſo laſſet, uns leben in Euch“, und„Erſtehen wird aus unſeren Gebeinen ein Rächer“. Die In. ſchrift paßt, wie man ſieht, ſehr wenig zu den Tendenzen der amtlichen deutſchen Außen politik, deſto abeſſer aber zu dem Geiſte, den die Rede des Generals Sixt von Arnim ver, körperte. Nach der Feier nahm der Reichspräß ſident den Vorbeimarſch der Traditionskom * panie, der Offiziers und! Kriegervereine un Luther ſicher darüber unterrichtet ſei, wie weit die Geſtalt eines gefallenen Kriegers dar, 0 tomiſſion unter Leitung Cailaur iſt. geſtern leder; vaterländiſchen Verbände ao. — Kömmünalpolitik. 1 2— das nachfolgende Programm iſt von dem ö heſſiſchen Parteivorſtand als Richtlinie zu den bevorſtehenden Kommunalwahlen und als Grund⸗ lage für die Kommunalpolitik der heſſiſchen Zen⸗ trumspartei bezeichnet worden. Es iſt Pflicht der örtlichen Parteilettungen, dahin zu wirken, daß die gewählten Vertreter der Zentrumspartei ſich auf dieſes Programm verpflichten und arch alle Zeit nach ihm handeln. ſes Schlagwort wird in der Hauptſache dann ge⸗ führt, wenn es den„namenloſen Komitees“ oder mehreren Wählern“ nicht gelingt, auf reguläre weder von„politiſchen Kohlen“ noch waltung ———— Politik gehört nicht in das Stadthaus! Die⸗ 5 Weiſe Einfluß auf die Politik des Stadthauſes zu gewinnen. „Gas und elektriſches Licht werden „politiſchem Waſſer“ gemacht. So und ähnlich lauten die geiſtreichen Antworten auf die Frage nach der Begründungs des Schlagwortes- 1 Tatſache iſt, daß unſer ganzes Wirtſthaftsteben und dies ſpielt in der Gemeinde keine unterge! nrpnete Rolle, von ganz beſtimmten politi⸗ ſchen Geſichtspunkten aus geleitet wird. 5 Unſere Nationalökonomie iſt eine Wiſſenſchaft die letzten Endes aus der Weltanſchauung. ihre Kraft ſchöpft und dieſe wiſſenſchaftliche National⸗ ökonomie verkündet die Lehre, nach; welcher die geſamte Wirtſchaft geleitet iſt.— Wenn uns dieſe gelehrten Sätze nicht gefallen ſollten, dann kann uns ja die Praxis belehren.— Wie in der gros ßen Wirtſchaft die Schutzzöllner die Freihändler bekämpfen, ſo ſtehen ſich im engen Kreis der Wirt⸗ ſchaft hauptſächlich Erzeuger und Verbrau⸗ cher gegenüber. Wie in der großen Politik die Intereſſen von Großhandel, Schwerinduſtrie und Großkapital Kampf gegen Klein handel, Hand⸗ werk und Verbraucher führen, ſo ſtehen ſich in der Kommune die gleichen Kräfte kampffreudig ent⸗ gegen. eee 0 Ein Blick in den Bericht irgend einer Stadt⸗ verordnetenverſammli beweiſt lagend die Richtigkeit des hier Geſagten. Es kommt hinzu, daß in der Kommune die geſamte Politik ſich praktiſch auswirkt. In der Kommune ſind letz⸗ ten Endes alle geſehlichen Maßnahmen in die raris um zuſetzen, die Stadtverwaltung hat die ht Geſetze und Verordnungen zur Ausfüh⸗ zu bringen und der in Auſpruch genom⸗ ſraer wird ſich mit ſeiner Beſchwerde, on Erſuchen und Bitten in erſter Linie au Stelle menden, von der er zur E rſüllung ſei⸗ ten angegangen wird. Die ee and„Vertretung ſteht mitten im Volks leben. ſie t viel eher den Kreislauf des Blu tes ihrer Bürger. weil ſie tzalich mitempfinden muß. Alle zur Ausführung kommenden Geſetz ſind aber Produkte der im Reiche vder im Lande getriebenen Politik“ und deshalb auch an de Stelle nach politiſchen Geſichtspunkten! zu erw gen und zu prüfen, an der ſie zur Ausführung gelangen. Von den kulturellen Fragen istein gar ficht zu reden. Wir von unſerem Standpunkte aus laſſen 2. B. ein ſtädt. Krankenhaus! vielslie⸗ ber von unſeren Krankenſchweſtern leiten Fal von weltlichen Krankenwärtern! oder ⸗wärterin nen. Wir haben in der Sch ul frage; den ein deutigen Willen, der Bekenntnisſchule! das ih zukommende Recht einzurzumen. Wirk müſſe erlangen, daß die Auſſicht über öffentliche“ Ord⸗ nung und Sittlichkeit nach unſerer Weltanſchau ung durchgeführt wird! und möſſen ie daß unſer öfſentſiches Leben durch ſeichtes, das Polk vergiſtendes Gebahren und Handeln ent⸗ ſittlicht wird. K 1 „ Aisdann aber haben wir als Zentrümsleute die Pflicht, das Wirtſchaftsleben, ſelbſt in der Lommune, nach unſerem der ausgleichenden Ge⸗ rehtiakeit gewidmeten Programm zu geſtalten. Die liberalen Parteien haben ihr man⸗ cheſterliches Programm auch im Stadthaus auf⸗ gelegt, ſie führen die Kulturaufgaben der Kom⸗ mune ſeit altersher nur nach liberalen Weltan⸗ ſchauungsgrundſätzen, während die Soziali⸗ ſten viel zu zielbewußt ſind, als daß ſie es nicht unternehmen würden, ſelbſt im Kleinſten, den ökonomiſchen wie den weltanſchaulichen Sozia⸗ Und da ſollen wir Zentrumsleute treu und lismus zu predigen: und zu verwirklichen? brab daneben ſſtehen, dies alles geſchehen laſſen, ohne eins mit unſeren eigenen Ideen und An⸗ ſchanungen durchzuſezen? e 19 8 Ja, daskgefiele den an deren li Wo wir in der Minderheit ſind und wir nach Tole⸗ ranz ruſen, da wird ſich kein Echo hören laſſen da wird kein„Bürgerparteiler“ oder ſo etwas öhuliches kommen und ſagen:„Komm zlieber Zentrumsmann, du ſollſt nun auch ein Plützchen bei uns haben, du ſollſt als„Bürgerparteiler“ deine Auffaſſung vertreten dürfen. Nein, ſo was lebt nicht!“!)“ W 5 e 9 Wir aber ſind oft genung, ſo r und laſſen zu, daß unter falſcher Flagge fremde Machtgelüſte Platz greifen und kriechen ins Ech mit unſerem eigenen Willen und Wollen. 4 . Wir wollen, daß die anderen ihre eigenen [Gedanken vertreten, aber unter der Fahne eines offenen und ehrlichen Programms und unter der Kontrolle der geſamten Bürgerſchaft, keine Miſch⸗ maſchtandidaten, ſondern oſſene Bekenner 9 auf Hieb und Stich erprobten Programms. Die ſbolitiſchen Parteien haben ihre Leitſätze für die Kommunalpolitik und wir wollen im Folgenden das„Kommunalpolitiſche Programm des Zen⸗ trums zur Kenntnis. bringen. „Die Grundlage für unſere kommünalpölfti ſche Arbeit bilden die von der Zentrums parte in der Reichs⸗ und„Landespolitik vertretenen Grundſätze, deren Anwendung auch in der Ge⸗ meindepolitik als ſelbſtverſtändliche„Pflicht jedes Zentrumsanhängers⸗ betrachtet wird. Die Zentrumspartei ſteht auf dem Boden der demokratiſchen Gemeindeverfaſſung. Wie im Staat, ſo kennen wir auch in der Ge⸗ meinde keine Standes⸗ und Beſitzvorrechte) und keinen Unterſchied des Geſchlechts bei Ausübung des Gemeindebürgerrechts; wir bekämpfen auf der anderen Seite jeden Verſuch, eine neue Klaſ⸗ aiſchaft oder irgendeine„Diktatur zu errich⸗ en. Grundſätzlich erblicken wir in der Selbſtver⸗ waltung eine wichtige Kraftquelle“ unſeres Staa⸗ tes. Daher fordern wir die Erweiterung der Selbſtverwaltung in der Gemeinde. i In der vollen Auswertungder weiblichen Mit⸗ arbeit in Geſetzgebung und Verwaltung der Ge meinde, vor allem in den Ausſchüſſen für Wohl fahrtspflege und Jugenderziehung, erblicken wi einc wertvolle Förderung des Gemeindelebens. 1 Finanz⸗ und Steuerpolitik. ö Erſter Grundſatz der Finanzwirtſchaft muß, die Deckung aller ordentlichen Ausgaben durch ordentliche Einnahmen ſein. i N Angeſichts des gewaltigen Steuerbedarfs ill mit Nachdruck auf eine gerechte Verteilung der Laſten hinzuwirken. 1 Auf den Familienſtand, beſonders auf die Kinderzahl, muß bei der Beſteuerung alle Rück— ſicht genommen werden. ö Wirtſchafspolitit. Die Wirtſchaftsordnung muß auch in der Ge— meinde von chriſtlich⸗ſozialem Geiſte und vom Gemeinſinn getragen ſein und das Geſamtwohl über den Vorteil des einzelnen ſtellen. ö Die Ueberführung eines privatwirtſchaftlichen Unternehmens in eine Form der Gemeinwirt— ſchaft(Kommunaliſierung) darf nur dann erfol⸗ gen, wenn ſie dem Geſamtwohl dient und die Ertragsfähigkeit ſteigert. Enteignungen ſind nur gegen gerechte Entſchädigung zuläſſig. ö Andererſeits verlangen wir, daß entſprechend ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung die freie Unternehmertätigkeit und die perſönliche Er⸗ werbsluſt durch gemeindlichen Wettbewerb nicht unnötig eingeſchränkt werden. 9 9 Die Intereſſen der Erzeuger und Verbraucher ſind un Sinne ausgleichender Gerechtigkeit abzu⸗ wägen und zu wahren. Schtiebertum und Preis⸗ wucher. Paſtechinigs⸗, und Schmiergelderunweſen ſind aßchigzos zu bekämpfen. ö Voltswohlfahrtspflege. Nie gemeindliche Wohlfahrtspflege ſoll die leiblichen und ſittlichen Notſtände nicht nur zu deſeitigen oder zu mildern ſucher, ſondern auch berhülend und vorbeugend ihnen entgegenwirken. Wir fordern für die chriſtliche Liebestätigkeit vollſte Freiheit ſowie planvolle und paritätiſche Förderung ihrer Einrichtungen. Die Familie als die Keimzelle der menſch— lichen Gemeinſchaft und als weſentlichſte Lebens— bedingung der Kultur muß im Mittelpunkt der Wohlfahrtspflege ſtehen. Alle dieſem Zwecke dienenden Beſtrebungen auf dem Gebiete des Säuglings⸗ und Mutterſchutzes, der Kinder- und Jugendfürſorge ſind zu unterſtützen; den kinder— reichen Familien gebührt weitgehende Bevormun— dung und Fürſorge. Die Erhaltung und Stärkung der Volksge— ſundheit in körperlicher und ſittlicher Hinſicht iſt durch wirkſame Maßnahmen zu fördern. Ju⸗ gendſchutz und Jugendpflege müſſen im Zuſam⸗ menwirken von Staat und Kirche, von Gemein— den und Vereinen, weiter entwickelt werden. Die Gemeinde muß ſich die Sorge für geſunde und ſittlich einwandfreie Wohnungsverhältniſſe angelegen ſein laſſen. Die Wohnungsfürſorge ſiſt planmäßig auszubauen, die Anſiedlung zu fördern. Das Verhältnis zwiſchen Hausbe— ſitzern und Mietern muß im Sinne ausgleichen⸗ der Gerechtigkeit geregelt werden. de Unparteiiſche Abwägung und Ausgleichung Fentkunspartei! Auf den Tagungen des Landes ausſchuſſes in Darmſtadt und des Bezirks ausſchuſſes in Weinheim wurde feſtgeſtellt, daß in manchen Gemeinden bei llommunalen Wahlen Fonderparteien unter irreführenden Namen gegründet werden, die ihre Liſten mit Zentrumsleuten durchſetzen und dadurch die Ge⸗ ſchloſſenheit der örtlichen Zentrums parteien zerreißen wollen. Zei beiden Tagungen wurde der Veſchluß gefaßt, daß ein Kandidat ſolcher Zonderparteien aus der Ciſte der eingeſchriebenen Zentrums mitglieder geſtrichen werden muß. 5 9 5 wirtſchaftlich Schwachen, namentlich zial⸗ und Kleinrentner ſollen feſtſtehende meinde ſein. geſicherten Arbe! r. und Beamtenſchaft iſt anzuſſreben. Kulturpolitik. zelt, iſt mit allen Mitteln ſehen wir die entſchiedene Vertretung der lichen Grundſätze auch in als unſere beſondere Pflicht an. Wir führen einen entſchloſſenen Kampf den Beſtrebungen. Gemeinden— unter amtenſtellen. ziehung der Kinder ein. nelle Volksſchule, für welche Vorbildung der Lehrkräfte, behrliche Vorausſetzungen ſind. Ausreichender Religionsunterricht an Schulen, auch an Fortbildungs-(Beruf⸗) u. nung müſſen im ſtehen. Für den Aufſtieg begabter Kinder aus derbemittelten Familien in die mittleren höheren Schulen ſind aus öfſentlichen Beihilfen bereitzuſtellen. Mittelpunkt der ſchaftliche Bildung erhalten bleiben. Lebens Rechnung zu tragen. tung einzuräumen. cohntlont aahiihrt- vaſſſto- Nrei heit. gerechte Regelung der Dienſt⸗ und Lohnverhält⸗ niſſe aller im Gemeindedienſt s ſtehenden Perſonen Die Erneuerung und Feſtägung der geiſtigen und ſittlichen Gemeinſchaft des deutſchen Volkes, deſſen Kultur in der chriſtlichen Religion wur⸗ zu fördern. Daher der Gemeindepolitik Das gilt vor allem für das Erziehungs-, Schul⸗ u. Bildungs⸗ weſen, für die Wohlfahrts- und Fürſorgearbeit. der Intereſſengegenſätze, gerechte Verteirung der öffentlichen Laſten, tatkräftige Unterſtützung der der Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegsbinterbliebenen, der So— Richt punkte für die geſamte Verwaltung auch der Ge Die Erhaltung einer in ihrer Lebenshaltunf durch chriſt⸗ gegen alle aus religionsfeindlichem Geiſte hervorgehen Wir fordern gerechte und billige Rückſicht⸗ nahme auf die konfeſſionellen Verhältniſſe in den ſelbſtverſtändlicher Beach⸗ tung der Tüchtigkeit und fachlichen Eignung der Bewerber— bei Beſetzung der kommunalen Be— Wir treten entſchieden für das Recht der El— tern und der Religionsgemeinſchaften auf die Er— Wir verteidigen und verlangen die konfeſſio⸗ die konfeſſionelle deren Bekenntnis⸗ treue und die entſprechende Schulauſſicht unent⸗ allen höhe⸗ en Schulen, und Nilege vaterländiſcher Geſin— Erziehung min⸗ und Mitteln Das mittlere und höhere Schulweſen muß in ſeiner Bedeutung für die berufliche und wiſſen⸗ Reformen dürfen nicht auf eine äußerliche Gleichmacherei hinauslaufen, vielmehr iſt den vielgeſtaltigen Er⸗ forderniſſen des praktiſchen und wiſſenſchaftlichen Die Mädchenerziehung bedarf beſonderer Pflege, u. a. durch vermehrte Bildungsgelegen— heiten, die ſich auf der Volksſchule aufbauen. Frau iſt beſtimmender Einfluß auf ihre Geſtal⸗ Der Errichtung von Privat⸗ Dor Die mit öſentlichen Mitteln bedachten Thea⸗ ter, Muſeen und ähnlichen Kulturſtätten müſſen der Pflege echter Volkskultur, beſonders auch der volkstümlichen Kunſt dienen, nicht dem Luxus⸗ bedürfnis einer kleinen Schicht. ö Unbeſchadet der Würdigung des Lichtbildwe⸗ ſens als Belehrungs⸗ und Unterhaltungsmittel iſt den gegenwärtigen ſittlichen und kulturellen Gefahren der öffentlichen Kinos durch entſchie⸗ dene Maßnahmen zu begegnen. 5 Die gemeindliche Förderung der Volksbildung muß in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen des Chriſtentums und im Sinne des deutſchen Bildungsideals erfolgen. Schmutz in Literatur und Kunſt iſt entſchieden zu bekämpfen. politiſche Umſchau. — Reichskonferenz der Reichsbannerleute, Geſtern vormittag fand im Herrenhauſe eine Sitzung der Bundesleitung des Reichsbanners mit den Führern der 32 Gaue ſtatt, in der haupt ſächlich organiſatoriſche Fragen beſprochen wur⸗ den. Am Nachmittag wurde die alljährlich ſtatt⸗ findende Reichskonferenz eröſſnet, an der die Mitglieder des Bundesvorſtandes, der Gauvor ſtände, des Reichsausſchuſſes und zahlreiche pro— minente Politiker der republikaniſchen Parteier teilnahmen. Oberpräſident Hörſing-Magdeburg hielt die Begrüßungsanſprache. In der anſchlie— ßenden Distkuſſion hielt der demokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete Haas eine Rede. Staatsſekre— tär Dr. Deutſch-Wien gab den Wünſchen der öſterreichiſchen Kameraden Ausdruck, indem er den Anſchluß an die deutſche Schweſter-Republik forderte. — Der deutſch⸗amerikaniſche Handelsvertrag. Wie Staatsſekretär Kellogg oſfſiziell bekannt gab, werden die Ratifikationsurkunden des deutſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertrages am kommenden Mittwoch ausgetauſcht werden. — Ein paneuropäiſcher Kongreß. Ueber das in letzter Zeit viel erörterte Thema für die Schaf— fung der Vereinigten Staaten! von Europa äug ßerte ſich vor ſeiner Abreiſe nach Amerika Dr. Condenhove, der Führer der paneuropäi— ſchen Bewegung, dahin, daß im Oktober ds. Js in Wien der erſte paneuropäiſche Kongreß einbe⸗ rufen werden ſolle. N 1 8 5 vn F „„ Ein neues Ehrenportal am Friedhof der Märzgefallenen. Unter ſehr ſtarker Beteiligung zahlreicher Kreiſe fand am geſtrigen Sonntag die feierliche Einweihung des neuen Ehrenportals am Friedhof der Märzgefallenen im Friedrichs hain ſtatt. Eine halbe Stunde vor Beginn der Feierlichkeiten rückten lange Züge des Reichs⸗ banners unter Vorantritt von Muſiktapellen vor⸗ 1 f 95 an. Unter den Ehrenagäſten beſanden, ſich u. a. ö räſident Lan dnete Auer, erner Nei miniſter a. berg und zahlrei und Landtagsabgeordnete. Die Weiherede der Bürgermeiſter des betreffenden Berline Stadtbezirks Mieliz. Er betone u. a, daß Fahre verfloſſen ſeien, ehe es gelungen ſei, di (brenpforte an dieſem Platze zu ſchaffen, der el Wallfahrtsort aller Freiheitsgeſinnten geworden ſei. Unter Trommelwirbel ſenkten ſich dann 90 0 100 11 5 fate e wurde enthüll Sie zeigt zwei Geſtalten aus Stein, die t die Fackeln ſenken.„„ 3 40 e 0 Ein Proteſt des diplatzatiſchen Korps gen China. Nach einer Meldüng aus Pelſng hn der holländiſche Geſandte im Namen des dipl. matiſchen Korps eine Proteſtnote an den chineſſ ſchen Außenminiſter geſandt, in der er auf ein Zirkular des Juſtizminiſteriums Bezug das die auslündiſchen Diplomaten der, Korrup⸗ tion und der Parteilichkeit beſchuldigt. Es seh darin erklärt worden, daß die ausländiſchen Diplomaten immer und unter allen Umſtänden die Verbrechen ihrer Landsleute gegenüber der Chineſen deckten. In der Proteſtnote wird en klärt, daß es kaum glaublich ſei, eine ſolche Auz! drucksweiſe in einer offiziellen Bekanntmachung der Regierung; zu finden. 5 hie Der Marokko ⸗Krieg. Eine wichtige Etapyve. ö Paris, 11. Okt. Havas meldet aus Fez: De ſranzöſiſche Kavallerie hat geſtern vormittag Sidl Bu Rokba erreicht. Wie es in einer ſoäterer Meldung heißt, war eine franzöſiſche Kavallerie abteilung von Seht und eine andere von Fiſi Us aufgebrochen nach Sidi Bu Rotba vorzuflol ßen. Oeſtlich von Sebt fand die Vereinigung du franztſiſchen und ſpaniſchen Streitkräfte ſtatt Durch dieſe Operationen im Oſten wird das weite Gebiet der Metalſa und der Sulgual voll kommen eingeſchloſſen.„ eee. Madrid, 11. Okt. Der geſtern aus Maroli zurückgekehrten Beſatzung von Vudiatahr, die ſic ſo ſtandhaft gehalten hat, bereitete Madrid eineſ glänzenden Empfang. 5 Eine angeſehene militäriſche Korreſponden warnt vor dem verfrühten Optimismus einer dewiſſen Preſſe, die glauben machen möchte, det Feldzug ſei zu Ende und zugleich die Zeit der Opfer. Das militäriſche Problem ſei zwar in der Hauptſache gelöſt, aber die politiſche Rege— lung werde noch manche Schwierigkeiten bereiten. Aus Nah und Fern. 5 Hofheim, 12. Oki. Geſtern fand Grundſteinlegung des katholiſchen Schweſternhauſes ſtatt, deſſen Bau voll kommen aus Spenden der hieſigen Pfarrange hörigen beſtritten wird. Ein eingehender Berich folgt. 5 l 6. 0 e 9 K „Heppenheim a. d. B. 11. Okt. Durch das ral ſende Tempo des Gärtners A. Benz aus Fried. richsfeld, der mit ſeinem Motorrad; eine Kurpe nehmen wollte, wobei das Rad ausglitt, wurde eine Frau mit ihrem Kinderwagen überfahren. Die Frau ſtarb an innerer Verblutung, der Rad ler und das Kind blieben unverletzt.„ Groß⸗Umſtadt, 11. Okt. Der 19 Jahre alle Sparkaſſengehilſe W. Schimpf von hier, der in Dieburg die Filiale der hieſigen Bezirksſparkaſſ leitete, wurde am Freitag abend auf der hieſigen Bähnſtrecke ſchwer verſtümmelt tot aufgefunden Welche Urſache das Unglück herbeiführte, bezw. ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch nicht aufgeklärt. Sch. galt bisher als ſoli⸗ der und gewiſſenhafter Beamter. Mainz⸗Koſtheim, 11. Okt. Im Hauſe des Landwirts Weſtenberger ging der 21jährige Sohn des Landwirts aus unbekannten Gründen mil dem Meſſer auf ſeine im Hauſe wohnende Schwä⸗ gerin vor und. verletzte ſie„ſchwer durch. Stich⸗ hier die ö Rei 1 che Reich er Mann von hier ug dem Fenſter ſeines Schlafzimmers heraus eirzt, als er friſche Luft ſchöpfen wollte und ch hierbei ehnte. kätsauto ſuchte in der Mannheimerſtraße ein in Friedrichs⸗ 0 e an Hilfsſchrankenwa 1 1 ſich ſittlich zu vergehen. Der Täter lockte das Mädchen unter der Vorgabe, ein Paket ab⸗ zuholen f ö Mannheimer⸗Straße, um ſich dort an ihm ſittlich zu vergehen, wurde aber von Hausbewohnern da⸗ ran gehindert. aulaßt. nimmt, Mietsauto bygehte Freitag nacht ach Fried bent e 0 ie Fabrgaſte an den' Wagenführer das Anſinnen, die Glasſcheibe was dieſer jedoch abſchlug. N die Gäſte die Scheibe ein und gingen gegen den Chauffeur tätlich vor, der auch erheblich am Kopſe verletzt wurde. 5 Führer noch die Geiſtesgegenwart beſaß, den Wan gen zum Halten zu bringen, e Fluc N den Tätern, zwei Männern und einer Frau, ſehll bis ietzt„ede Spur. ö lückt iſt der Poſtſchaffner Schüler auf dem Wege 1 ſeinem Heimatsort Wallernhauſen. Er ſtürzte an einer abſchüſſigen Stelle kurz vor dem Dorſe und erlitt derartige Verletzungen, daß er bald darauf star b. dee eee e 20. und 21. Oktober 1925 Das Los nur 1 Mark Buchhandlung a 6„11. Okt. Am Donnerstag iſt ein e der an 9 5 leidet, zu weit aus dem Fenſter hinaus Er wurde ſchwer verletzt mit dem, Sani ins Krankenhaus gebracht. Schwetzingen, 11. Okt. Geſtern nachmittag! ver 37 Jahre alter verheirateter a zwölfjährigen einem Stationen Jeßnitz und Wolfen von unbekannten Tätern in verbrecheriſcher Abſicht eine leere Ka- beltrommel auf das Geleiſe Bitterfeld—Deſſau gelegt worden. Vom Zugperſonal eines auf dem Nebengleiſe haltenden Güterzuges Fahrthindernis zufällig bemerkt, ſodaß der heran⸗ nahende Perſonenzug 427 Halten gerbacht werden konnte. direktion hat für die Ermittelung der Täter eine Belohnung ausgeſetzt.. Halle, 11. Ott. Am Samstag iſt zwischen den wurde das noch rechtzeitig zum Die Reichsbahn⸗ —— in den Hausgang eines Hauſes in der Seine Verhaftung wurde ver⸗ Ein Frankſurter drei Perſoneg Bei Ober⸗Rosbach ſtellten die Frankfurt a. M., 11. Okt. hinter dem Führerſitz zu öffnen Daraufhin ſchlugen Die Verbrecher ergriffen, als 990 die Flucht. Von Nidda, 11. Okt. Mit ſeinem Fahrrad verung unſerer Monatsverſammlung am letzten Sonntag erſtattete zunächſt Vorſtandsmitglied Kühlwein ausführlichen Bericht über den Delegiertentag in Mühlheim. Präſes die Ausführung der einzelnen Punkte in unſerem Ortsverein. Roos aus warmem Herzen und eingehendem Studium heraus einen„Heimatvortrag“, der allgemeine Richtlienien zur Pflege des Heimat⸗ ſinnes ſchließlich zu konkreten Vorſchlägen für Piernheim verdichtete. Damit war Stoff gegeben zu einer eingehenden Ausſprache über die Wahrung geimatlicher Güter in Famllie und Gemeinde, über die Erhaltung gemeindlicher und religtöſer Stätten und Bräuche in Vlernheim. Lokale Nachrichten. Viernheim, 13. Okt. * Katbholiſcher Arbeiter⸗Verein. In Daran anſchlleßend erläuterte der Dann hielt Herr Lehrer Ein Groß⸗ rü J diegenhelt vonnöten iſt „ Volksblöckler“ kommt in dieſer Beziehung manche intereſſante Einzelheit zum Vorſchein wurde von allen Diskuſſionstednern betont,— es meldete ſich kein„Volksblöckler“ zum Wort—, daß ein katholiſcher Arbeiter niemals Mitläufer oder Schleppenträger zweifelhafter Katholiken u. unklarer Streber ſein kann. Es werden eben nicht alle Menſchen durch Erfahrung klug, ſondern mancher wagt aus Ehrgeiz immer wieder Ex⸗ k perimente, durch welche die Allgemeinheit ge⸗ ſchädigt wird. gemeiuſchaft E. G. m. b. H. Auf den heute Dienstag abend 8 Uhr im Gafthaus zum Löwen ſtattfindenden Vortrag des Herrn Acchitekten Heilmann⸗Darmſtadt über„Das Bauen mit zins⸗ loſem Gelde“ ſeien die Intereſſenten hiermit be⸗ ſonders aufmerkſam gemacht. aus dem Anzeigenteil erſichtlich, findet morgen Mittwoch Abend ½9 Uhr im„Freiſchütz“ eine Verſammlung der Ortsausſchußmit⸗ glieder der Zentrumspartei ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht: Aufſtellung der Kandidaten zur Gemeinderats w ahl. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß die Kan⸗ didatenfrage eine glückliche Löſung findet, damit die Zentrumspartei trotz mancher Schwierig⸗ keiten den Sieg an ihre Fahne heften und in alter Stärke wieder ins Gemeindeparlament einziehen kann. ern zu 9 0 g et en Bei Beleuchtung der Darum „ Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗ * Kommunalwahlen. aufmerkſam gemacht, daß in dieſen Tagen die Wahlberechtigten aufgefordert werden, die Wahl⸗ vorſchlä ge mit Friſt von einer Woche einzureichen. Die Parteien werden deshalb jetzt ſchon die Wahlvorſchläge Friſt nicht verſäumt wird. können die Wahlvorſchläge auch vor der öffent⸗ lichen Aufforderung, ſobald nur der Wahltag bekaunt gegeben iſt, eingereicht werden. 5 10 m eite in heutiger R Es wird darauf vorbereiten müſſen, damit die Selbſtverſtändlich Das Erzeugnis der Firma Heinrich Frank Söhne G mb. H. Ludwigsburg Aecht Frauk mit der Kaffeemühle hat ſich unter allen Kaffle Zuſätzen die unbe⸗ ſtrittene Führung geſichert. Seit nahezu 100 * Zu den Gemeinderatswahlen. Wie! Jahren haben Millionen deutſcher Hausfrauen ihn als unentbehrliches Kaffee⸗Zuſatzmittel ſchätzen gelernt. kaffee, hat ſich durch ſeine unerreichte Güte den erſten Platz erobert, weil er die guten Eigen⸗ ſchaften des Bohnenkaffees im vollſten Maße be⸗ ſitzt. lichkeit machen ihn zum Volksgetränk im wahrſten Sinne. kaffeeähnlichen Geſchmacks allein oder mit Zuſatz eines beliebigen Quantums Bohnenkaffee ver⸗ wendet werden. wie bei Bohnenkaffee, alſo denkbar einfach. „Kornfrank“ der Erſatz für Bohnen⸗ Sein Wohlgeſchmack und ſeine Bekömm⸗ Kornfrank kann dank ſeines angenehmen, Die Zubereitung iſt die gleiche — —— 5 als-Lunaris lage ziehung unwiderrufllich am Große Gewiun-Chancen zu haben in der Viernh. Anzeiger Zur Förderung des Wohnungsbaues e. V. Viernheim. kleinen Reſt ſich zu ſichern, damit endlich das erſte ausgeloſt werden kann und daß man nun ſieht, wer der Der Ring der huramaja , Roman von Käthe von Beeker. 1(36. Fortſetzung.) „Aber Mama, ich begreife dich überhaupt nicht—!“ i„Das iſt auch nicht nötig, du haſt nur ftill zu ſchweigen; überhaupt täteſt du beſſer, dieſe Kunſt zu üben. Wie du dich heute wieder be— nommen haſt! Was ſoll dieſes Getändel und Getue mit dem Maler bedeuten, den man nur duldet, weil er ein Künſtler iſt.“ Die Tür nach Karins Zimmer klappte, ſie hatte den Salon verlaſſen. Ebba zuckte zuſammen.„Mama, du biſt wirklicher Künſtler, und dabei ſpielt ſeine Ge— burt gar keine Rolle.“ „Schweig! Ich bin vorurteilsvoll und verſchließe mich nicht modernen Anſchauungen, ich ſehe einen Bürgerlichen aus guter, alter Familie als uns gleichberechtigt an. Miſter Marleton iſt durchaus in unſere Kreiſe gehö— rig, und es iſt ſehr töricht von dir, ihn durch dein albernes Benehmen mit dem Ungar ſo vor den Kopf zu ſtoßen.“ „Was geht Miſter Marleton mein Ver⸗ halten zu Tibor Revoszeny an?“ fiel Ebba mit heißen Wangen und blitzenden Augen ein. „Es iſt mir völlig gleichgültig, was er dar⸗ über denkt, wie der ganze unausſtehliche Menſch mit ſeinem verrückten Märchen von der unſichtbaren Indierin!“ Als ſich die Mutter von ihrem Entſetzen ſoweit erholt hatte, um zu einer niederſchmet⸗ ternden Strafpredigt anzuſetzen, ſchlug die Tür zu Ebbas Zimmer zu; die Sünderin war hinter ihr verſchwunden und man hörte den Riegel klappen. Wenn Ebba ſo wütend und ungebärdig war, konnte man doch nichts mit ihr ausrichten, nicht mit Strenge, nicht mit Güte, das war immer ſo geweſen, von Kind auf ſchon. Man mußte ſie dann austoben laſ⸗ umging. Dieſes Kind: dieſes entſetzliche! Und ihre Mutter täuſchte ſie doch nicht. Gerade jetzt hatte ſie erkannt daß ihr Sorgenkind den Ame—⸗ rikaner liebte! So zornig iſt man nur, wenn die Eiferſucht brennt und die Liebe weint u. zweifelt, wenigſtens wenn man Ebbas leiden⸗ ſchaftliches Temperament hatte und ſein Herz wie ein aufgeſchlagenes Buch in der Hand trug. Bei Karin würde man kaum ein Zucken der Wimpern merken. Aber freilich, Karin hatte auch kein heißes, zorniges Herz, kannte nicht Eiferſucht und nicht brennende quälende Liebe, Karins Gott war der kalte, berechnende Verſtand: um ſie dürfte man nicht bange ſein. Aber Ebba, das arme, geliebte ſchreckliche Kind! Sie war imſtande, ihr Glück mit eige⸗ nen Füßen totzutreten aus reinem, unbegreif— lichem, törichtem Eigenſinn und kindiſchem Trotz! f Das„ſchreckliche Kind“ hatte drüben in ſeinem Zimmer erſt einmal in wildem Zorn mit den Füßen geſtampft und die Fäuſte ge⸗ ballt und war dann aufſchluchzend vor dem Bett in die Knie geſunken, den Kopf tief in die Kiſſen drückend. Sie war ja ſo unglücklich, ſo ſchrecklich unglücklich! Die Mama hat ja recht, natürlich hatte ſie ſich unglaublich albern und töricht benommen, natürlich hatte ſie Marleton vor den Kopf geſtoßen, aber es war doch nur Ka⸗ rin zuliebe geſchehen! Das konnte er nun freilich nicht wiſſen, und überhaupt, wenn er es auch wüßte, ihn kümmerte es nicht, denn er dachte gar nicht daran, ein ſo unliebens⸗ würdiges Kind wie ſie zu lieben, ein Mäd⸗ chen, dem er mit kaltem Spott vorgehalten hat, daß es nur an Heiraten denke, an eine Sache, die ein Mann in ſeinen Jahren und mit ſeiner Weltkenninis gar nicht mehr beach⸗ tenswert fand. 3 Wie ſie ſich ſchämte, wie kleinlich ſie ſich ſen, und warten, bis ſie von ſelber kam und * vorkam, jetzt, da ſie liebte, da ſie wußte, was Mann zu heiraten, den man nicht liebt, bloß um ſich ein bequemes Leben zu ſchafſen. Auf einmal ſprang Ebba auf, riß den lan⸗ gen, dunklen Wettermantel aus dem Kleider- ſchrank, die kleine, dunkle Reiſemappe vom Haken, verwandelte ſich im Nu aus einem lichten bunten Schmetterling in eine dunkle, unſcheinbare Raupe und öffnete vorſichtig ihre Zimmertüre. Flink buſchte ſie über den Flur an Mamas und Karins Zimmer vorüber, die Treppen hinunter und an dem Pförtner vorbei. Sie hatte Luft haben müſſen, freie Luft, und wilde Bewegung, ſonſt erſtickte ſie an ihren Gedanken und Schmerzen. Unten am Strande ſich austoben, laut weinen u. ſchreien, mit den Möven um die Wette! Das würde ihr gut tun, das brauchte ſie jetzt. f O, daß der Sturm nicht tobte und der Regen nicht fiel wie geſtern, dann würde der Strand einſamer ſein und ſie könnte gleich anfangen, mitzutoben! Aber heute, bei dem klaren Himmel, war überall noch ein Einſamer zu finden! Im Sturmſchritt jagte ſie vorwärts: ſie ſah nicht rechts, ſie ſah nicht links, ſie wühlte nur in ihren heißen, zornigen Gedanken und bemerkte dabei nicht, wie von einer der im dunklen Gebüſch halb verſteckten Bänke ſich eine Männergeſtalt aufreckte, ihre ſchlanke Fi⸗ gur mit zweifelnden, überraſchten und dann erkennenden Blick erfaßte und ſich raſch erhob, um ihr in einiger Entfernung vorſichtig zu folgen. Nun wurde der Strand ſchon leer, keine Menſchenſeele mehr vor ihr! So weit war ſie erſt einmal gekommen, vor wenigen Tagen mit ihm. Da war der Felſenvorſprung— ſie erkannte ihn wieder, hinter dem die anſchla⸗ genden Wellen auch bei ſtillem Wetter immer ein bißchen zornig um die ſich ihnen entgegen⸗ ſtellenden Steinblöcke herumknurrten. Ach, ſie war ſo unglücklich! Da lagen die Steine, da knurrten und ziſchten die Wellchen liebkoſend und reuig um die Zürnenden her⸗ Liebe war, und wie unmöglich es ihr ſei, einen leiſe auf und um ſie. Nun konnte ſie ihren Schmerz und Zorn ganz ungeſtört austoben. Er überfiel ſie auch wieder mit wilder Gewalt, ſodaß ſie nur noch gerade auf einen der großen Steine klettern konnte. Dann breitete ſie beide Arme aus, ſo daß ſie in ihren weiten, dunkle Wettermantel wie eine große, zum Fluge bereite Fleder— maus auſah, und ſchrie los. Keine Worte, nur Töne, wilde, unartikulierte Töne, die wie der Schlachtgeſang wilder Vögel klangen, oder wie Gefühlsausbrüche kleiner Kinder, von denen man, wenn man dabei nicht ihre Trä⸗ nen fließen ſieht, kaum unterſcheiden kann, ob ſie Schmerz oder eine Art von Jubel ausdrük⸗ ken ſollen. a Aber auf jeden Fall klangen ſie ſchrecklich durch die Luft. und Miſter Marleton, der jetzt auch um den Felsvorſprung bog und nun den vollen Anblick und die volle Wucht des Ebba⸗ ſchen Schmerzensausbruches in ſich aufnehmen konnte, ſprang mit einem Schreckensſatz auf den Stein zu, auf dem Ebba ſich eben mit aus⸗ gebreiteten Fledermausflügeln ſoweit vorbog, daß es ausſah, als wolle ſie entweder dem Meere eine beſonders höfliche Verbeugung machen, oder ſich in ſeine Fluten ſtürzen. Das wäre an dieſer Stelle keineswegs gefährlich geweſen, aber Marleton packte es doch mit einer ſo großen grenzenloſen Angſt, daß er all ſeine ſonſtige kühle Ueberlegung verlor, mit dem Ton äußerſter Verzweiflung u. leidenſchaftlicher Zärtlichkeit„Ebba!“ aus⸗ rie und mit beiden Armen Wild in den ſich leiſe blähenden Wettermantel hineingriff. Ebba ließ erſchreckt ihre ausgebreiteten Arme niederfallen, machte eine haſtige Bewe⸗ gung nich rückwärts, ſah in das Geſicht des Untenſtehenden und ſprang hne Beſinnen u. Zögern mit einem wilden Satz an dieſem vor⸗ bei, ſich zur Flucht wendend. FGaortſetzung folgt) ſonſt war es ſtill und einſam Nit Verein Da nur noch ein kleiner Reſt Anteilſcheine vor⸗ handen iſt, ſo bitten wir die titl. Bevölkerung, noch dieſen Wohnhaus glückliche Gewinner eines Wohnhauſes für zehn Mark ſt. Die Anteilſcheine find nur noch zu haben bei Peter Wedel 1. Mich. Froſchauer 1. Hoch⸗ u. Tiefbauunternehmer Zimmermeiſter. Pekein z. Förderung des Wohnungsbaues e. V. Viernheim. Im Auftrage des Geſamtvorſtandes: Peter Wedel 1. Michael Froſchauer 1. Seſang⸗ und Gebetbücher Noſenkränze Roſenkranz⸗Etui Sterbekreuze, Weihheſſel Heiligenbilder Skapuliere(mit Gürtel) empfiehlt Buchhandlung Vieruheimer Anzeiger. wolle ſich ſofort melden, andernfalls am Samstag, den 17. Oktober 1925, vorm. 9 Uhr bet uns das Tier an Liebhaber verſteigert wird. Betreff: abends halb 6 Ahr findet eine Sitzung der Wohnungskommiſſion ſtatt, wozu nur geladene Perfonen vorſprechen können. Betreff: geſetzes machen wir die Beſitzer von Tauben da⸗ rauf aufmerkſam, daß es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tauben während der Saatzeit, das iſt vom 10. bis 25. Oktober fliegen zu laſſen. Frisch eingetroffen: PELZE in großer Auswahl sowie Seal-Plüs e h für Mäntel und B 0 b— 1—* t— Munteſbes ez Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Zugelaufen ein Schäferhund. Eigentümer Viernheim, den 13. Oktober 1925. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. Sprechſtanden der Wohnungskommiſſion. Am Mittwoch, den 14. Oktober 1925 Viernheim, den 12. Oktober 1925. Die Wohnungskommiſſion gez. Riehl. Bekanntmachung. Dle Ausführung des Feldſtrafgeſetzes. Auf Grund des Art. 39 2 des Feldſtraf⸗ Diejenigen, welche dieſem Verbot zuwider handeln, und ihre Schläge nicht geſchloſſen halten, werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Betreff: Futterbeſchaffung für das Faſelvieh Ztr. Kartoffeln und 400 Ztr. Dickrüben benöligt. Die Lieferung, die losweiſe von 15 Ztr. auf⸗ wärts geſchehen kann, ſoll auf dem Submiſſions⸗ wege vergeben werden. Offerten ſind verſchloffen, mit der nötigen Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Donnerstag, den 15. ds. Mts. vormit⸗ tags 11 Ahr bet uns Zimmer 23 einzureichen. Viernheim, den 10. Oktober 1925 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: Roos. Untererhebſtelle. Mittwoch, den 14. Oktober kein Zahltag. Donnerstag, Freltag und Samstag vor⸗ und werbeſteuer für das 3. Quartal, ſowie die Oktober ⸗ rate der Sonderſteuer. bis 4 Uhr Auszahlung der Oktober⸗Zuſatz⸗ renten. Erhoben wird Umſatz-, Emnkommen⸗ u. Ge⸗ Kirchner. Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch Nachmittag von 2 Viernheim, den 13. Oktober 1925. Zentrumspartei 19 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Ortsausſchuß mitglieder ſtatt. Aufſtellung der Kandidaten Winkenbach. Am nächſten Mittwoch Abend Verſammlung der Tagesordnung: zur Gemeinderatswahl. Der Vorſtand. Zur Fütterung des Faſelviehes werden 200 Anſichts⸗ Viernheimer Anzeiger. Unſere 90 Jag Karten Buchhandlung Packpapier nachmittags Zahltage. Viernheimer Anzeiger erregen Warennandtg. Beger Empfehle. Packſchnur in jeder Stärke) empfiehlt Buchhandlung u lorscherstr. U. Ile hesle Aeegenhel imngumununummummnnumnunmmmnununmmmmphdungpusnnuntadkenunndaddnndang e Ihren Bedarf in Emailwaren Zinkwaren Aluminlum sämtliche Haus- u. 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