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Volksblatt) 1 5 1 Wiederholung ö inttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frel ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei 6 f 5 N ö e en wöchentl. Sanstags das achtfeitige fluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittag V Uhr, größere Artikel einen Tas lab untzen rene ene 7h ſelder- o 76 Ha pf. Aleider-Veigur sensne Niust,, Mtr. 1.3, 1.10, J pl. I Blu lachs- u. aprikol., la. Schwarz, weit unte Ware, etw. unrein„81.„„ Stück Damen-Kammgain- Westen 0 0 Damen-Mammpam- Wosten 0 10 Hunnheims Tonzumgeschält für Qualitäts- Hunutaktur-Waren und verwandte Artikel. eee eee* Einladung. 5. Zu der am Sonntag, den 18. Oktober, nachmittags 4 Uhr ſtatt⸗ Preis, alle Größß., weit u. 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Oktober im Gaſthaus zum Engel ſtatt, wozu alle Wirte eleiligung am batholiſchen vsmtehn eingeladen werden. Ingendtag in Waldmichelbach Abfahrt halb 8 Uhr per Auto vom % Lokal„zur Harmonie“ Bei Ankunft in Waldmichelbach Feſtgottesdienſt uſw. Km zahlreiche Beteiligung der Jünglinge wird gebeten. Der Vorſtand. Arbeiter u. Kleingewerbetreibende Viernheims Morgen Sonntag, den 18. Okt., nachmitags 3 Uhr findert im Gaſthaus zum deutſchen Adler eine Versammlung zwecks Kellungsnanme zur Gemeinderatswahl ſtatt. Der Vorſtand. Irbeller-desang- Verein „Harmonie 10 Heute Samstag Abend 8 Uhr im Lokal Singſtunde Das Erſcheinen aller Sänger iſt Morgen Sonntag N a Gauſpiel * der 1. Mannſchaft gegen gleiche von Der Spielleiter. Sport⸗Vergg. Amicitia 09 Waldſportplatz N Lorſch— Viernheim. Anfang 3 Uhr. Vorſpiel: 4. Ju⸗ gend gegen Phönix Mann⸗ Verbandsſpiel gegen Lorſch in Lorſch. Anfang 3 Uhr. Abfahrt 1 Uhr per Rad, ab Lokal. NB. 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Außerdem ſind die Entwürfe der vier Schiedsverträge zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich, Belgien, Polen und der Tſchechoſlowakei andererſeits pa⸗ zaphiert worden. Dieſe Schiedsgerichtsverträge ehen für Rechtsſtreitiakeiten ein Verfahren mit bindenden Rechtsſpruch, dagegen für Vertrags- lonflifte ein Schlichtungsverfahren ohne endgül⸗ ige Bnoung vor. Sodann iſt ein Entwurf für tu. Aruldrung der Vertreter Englands, Frank⸗ ſerchtz Adtlens und Belgiens aufgeſtellt worden, r, n Attikel 16 der Völkerbundsſatzung eine be kabamuch der deutſchen Auffaſſung entſprechende s lenbag gegeben wird. e Palaphierung der verſchiedenen Entwürfe en Ktrt die einfache perſönliche Zuſtimmung der Ftagterten zum Inhalt der Texte, die inſolge— denen ficht geändert, ſondern angenommen oder abgelehnt werden können. e endgültige Entſcheidung über die Annah— me ber Entwürfe lielt. ſoweit Dentſchland in Be⸗ wocht kommt, zunächſt bei der Reichsregierung, denn Reichsrat und dem Reichstag. Die Veröf— ſentlichung der Texte wird nach der in Locarno detroſſenen gemeinſamen Vereinbarung am Dienstag früh erfolgen. Die Miniſterprädenten der Länder ſind auf Mittwoch zuſammenberufen worden. Außerdem iſt dem Vorſitzenden des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages, dem Abgeordneten Hergt, eine Einladung des Aus— ſchuſſes zum Zwecke der Entgegennahme des Be— eichtes auf Donnerstag anheimgeftellt werden. Angeſichts des beſonderen Intereſſes, das die Vertragsentwürſe für die Rheinlande haben, ſind Vertreter des Rheinlandes durch Vermittlung des Miniſters für die beſetzten Gebiete ſchon auf Dienstag Nachmittag nach Berlin eingeladen worden. Die endgültige Stellungnahme der maßgelen⸗ den Faktoren in Deutſchland wird neben der Würdigung des Inhalts der Vertragstexte ſelhſt davon abhängen, ob die Erwartungen des deut— ſchen Volkes erfüllt werden und die Folgen des Vertragswerkes beſonders hinſichtlich der rheini⸗ ſchen Fragen eintreten. Endgültige Abmachungen hierüher konnten angeſichts des Charakters der Miniſterzuſammenkunft, deren Aufgabe eng be— grenzt war, in Locarno nicht getroſſen werden. Andererſeits war aber von vornherein in Aus⸗ ſicht genommen, dieſe Fragen vor der endgülti— gen Entſcheidung zu regeln. Die deutſchen Dele⸗ ierten haben infolgedeſſen in eingehenden Ver— handlungen mit den in Locarno auweſenden Vertretern der Beſatzungsmächte die Löſung die⸗ ſer raßgen ſoweit vorbereitet, daß ihre erfolg⸗ reiche Weiterbehandlung als geſichert angeſehen werden kann. Das hat auch in den allgemeinen Erklärungen, die der franzöſiſche. engliſche und belgiſche Außenminiſter in der heutigen Schluß⸗ ſizung abgegeben haben, ſeinen Ausdruck geſun⸗ den. Auf dieſer Grundſage wird nunmehr von den deutſchen Reoierungsttellen mit allem Nach⸗ pruck weiter zu arbeiten ſein. Die Unterzeichnung des Vertragswerkes. ee gocarno, 17. Okt. Die letzte Sitzung der Konferenz hat um 30 Uhr abends ſtattgefun⸗ den. Alle in Locarno anweſenden Miniſter nahmen daran teil. Acht Dokumente ſind un⸗ terzeichnet oder paraphiert worden, nämlich der Rheinlandpakt, die Schiedsgerichtsverträge zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich, Bel⸗ gien, Polen und der Tſchechoſlowakei anderer⸗ ſeits, N 7 f das Protokoll, durch das das Ende der Konferenz regiſtriert wird und ſchließlich eine ſchriftliche Erklärung, die von der franzöſiſchen Regierung an Polen und die Tſchochoſlowakei gerichtet iſt und in der zum Ausdruck gebracht wird, daß Frankreich die Schiedsgerichtsverträge zwiſchen Deutſchland und ſeinen öſtlichen Nachbarn garantiert. Die zöſtlichen Schiedsgerichtsverträge enthalten ein Vorwort, das beſagt, daß jeder Krieg zwiſchen den Unterzeichnern von nun an ausgeſchloſſen iſt., eee ee eee eee e Di Unterzeichnung des Vertragswerkes iſt um 7.25 Uhr abends erfolgt. Der Bür⸗ germeiſter von Locarno gab der geduldig auf der Straße harrenden Menge von Jour⸗ Konferenz. daß die für die Weltgeſchichte ſo bedeutſamen Dokumente die Sanktion durch die Unterſchrift der Miniſter gefunden haben. Die Menge brach in jubelnde Beifallsrufe aus, und Feuerwerkskörper wurden abgebrannt. An einem Fenſter zeigte ſich zuerſt der deutſche Delegierte Dr. Kemper und darauf er⸗ ſchienen an einem anderen Fenſter des hel erleuchteten Sitzungsſaales der franzöſiſche Außenminiſter Briand und der deutſche Reichskanzler Dr. Luther, hinter ihnen der deutſche Außenminiſter Streſemann. Auf ihren Geſichtern ſtand deutlich die Befriedi⸗ gung über das in mühevoller Arbeit Erreichte zu leſen. Die Menge jubelte mit lebhaften Bravorufen zu den Delegierten hinauf. Einige Augenblicke ſpäter zeigte einer der juriſtiſchen Mitarbeiter* mit den Unterſchriften ver⸗ ſehene Dokument, was wieder lebhafte Bei— fallskundgebungen zur Folge hatte. Die Stim⸗ mung war alſo ſehr freudig erregt. Geſtern abend iſt ein Feuerwerk abgebrannt worden. Das Ergebnis von Locarno. Berlin, 16. Okt. Ueber den Abſchluß der Konferenz liegen folgende privaten Nachrich— ten au? Locarno vor: a Außer den eigentlichen Verträgen iſt ein Protokoll vereinbart worden, in dem die Deutſchland außerhalb der Konferenz bewil⸗ ligten Zugeſtändniſſe ſeiner Verhandlungs- partner aufgezählt werden. Die Unterzeich⸗ nung erfolgte mit den Anfangsbuchſtaben der Namen der Miniſter und bindet nur die Mi⸗ niſter perſönlich und nicht ihre Regierungen. Der ſachliche Inhalt der Verträge wird nach ſorgfältiger Zuſammenſtellung alles deſ⸗ ſen,, was darüber aus zuverläſſiger Quelle zu erfahren iſt, von dem Korreſpondenten der Voſſ. Ztg.“ in Locarno in der heutigen Nachtausgabe des Blattes folgendermaßen wiedergegeben: Die dem Weſtpakt zu Grunde liegenden Schiedsverträge Deutſchlands mit Belgien u. Frankreich, ſowie die Artikel des Weſt⸗ paktes ſelbſt ſichert die gegenwärtige Grenze Deutſchlands ebenſo wie die Oſtarenzen von Frankreich und Belgien gegen jeden Angriff und unterſtellen ſämtliche zwiſchen dieſen Ländern auftauchende Streitigkeiten politi⸗ ſcher, rechtlicher nd wirtſchaftlicher Art, die auf anderem Wege nicht gelöſt werden können, einem Schiedsverfahren, das entweder das⸗ jenige des Völkerbundsrates oder vpasjenige der im Völkerbund vorgeſehenen Möglichkei⸗ ten zur Einſtellung von Schiedsgerichten und Vermittlungsinſtanzen ſein kann. Deutſchland tritt dem Völkerbund bei und der Pakt wird garantiert von England und Italien, die ſich alſo ebenſo zu Garanten der deutſchen wie der franzöſiſchen und der belgi⸗ ſchen Grenpe machen. Damit ſind praktiſch die Kriegsmöglichkeiten zwiſchen dieſen Ländern künftig ausgeſchaltet, ſolange die Verträge nicht gebrochen werden, die— wie man dem genannten Korreſpondenten angeblich verſi⸗ ſcherte— ohne jede Befriſtung ſind. In den öſtlichen Schiedsverträgen wird die Garantie Frankreichs, wie der Kor⸗ reſpondent hörte, nicht erwähnt. Dagegen ſoll je eine beſondere Konvention zwiſchen Frank⸗ reich und Polen gleichzeitig mit den Schieds⸗ verträgen mit Deutſchland angeſchloſſen wer⸗ den. die in wenigen Sätzen den Schutz Frank⸗ reichs, ſoweit er durch die vorgeſehenen Schiedsgerichtsurteile und die Beſtimmungen des Völkerbundspaktes aktiv betätigt werden müßte, dieſen beiden Ländern garantiert als Erſatz für die Nichterwähnung der franzöſi⸗ ſchen Garantie in den Schiedsverträgen mit Deutſchland. Dieſe Verträge mit Polen und der Tſche⸗ choſlowakei ſehen Schiedsgerichte vor für alle reſtlichen Streitfragen und die Schaffung von Vermittlungsinſtanzen für politiſche und an⸗ dere Konflikte, ſoweit ſich nicht der Völker⸗ bund aufgrund der Anrufung eines der Ver⸗ tragſchließenden gemäß ſeinen Artikeln 1, 12, 13 und 15 mit dieſen Streitfällen beſchäftigt. Chamberlains 62. Geburtstag. Locarno, 16. Okt. Dem engliſchen Außen⸗ miniſter, der heute ſeinen 62. Geburtstag feiert, brachte die Stadtmuſik von Locarno ein Ständchen vor dem Grand⸗Hotel. Der Gemeindepräſident überbrachte Chamberlain die Glückwünſche der Gemeindebhörden. Teſſi⸗ ner Mädchen in Volkstracht überreichten einen maliſten und ſonſtigen Zuſchauern ein Zeichen, Orchideenſtrauß. Muſſolinis Preſſekonferenz. Locarno, 17. Okt. Wie der Berichterſtatter der„K. B.“ meldet, war der Preſſeempfang durch den Staatsmann, der nicht gerade eine übermäßige Achtung vor der Preſſefreiheit hat, eine Angelegenheit von pikantem Inte⸗ reſſe. Alsbald nach Bekanntwerden der Abſicht Muſſolinis, die internationale Preſſe zu empfangen, wurde in Preſſekreiſen lebhaft diskutiert, ob nicht ein demonſtratives Fern⸗ bleiben angebracht ſei. Das Ergebnis war tatſächlich heute ein erheblicher Teilboykott Muſſolinis. Geſchloſſen blieben die Holländer kern, die Engländer mit einer, die Franzoſen mit zwei, die Amerikaner mit drei Ausnah⸗ nien. Deutſcherſeits ſtreikten die Vertreter der ſozialiſtiſchen Preſſe. Bei den Sozialiſten war das Hauptmotiv die Angelegenheit Metteotti. Mit bezeichnendem Augen- und Mundwinkel⸗ ſpiel gab Muſſolini in fließendem Franzöſiſch eine kurze Erklärung über die Stellung Ita⸗ auf die Oſt⸗ und Südgrenze entwickelte Muſ⸗ ſolini drei Gründe, warum Italien keine zwei⸗ oder dreiſeitigen Fragen aufgeworfen habe. Erſtens, weil England ſeine Garantie auf die Weſtgrenze beſchränke; zweitens, weil Italien keine gemeinſame Grenze mit Deutſch⸗ land habe und drittens, weil die Unabhängig⸗ keit Oeſterreichs durch den Verſailler Vertrag unveränderlich feſtſtehe. Während bei allen bisherigen Preſſeempfängen ein Frage- und Antwortſpiel nach einleitendem Expoſee üb⸗ lich war, wußte Muſſolini eine läſtige Dis⸗ kuſſion in echt faſziſtiſch abgekürztem Verfah⸗ ren zu verhindern. Er ſchloß lakoniſch:„Ich bin meinerſeits fert“ um dann ohne nen⸗ nenswerte Pauſe probapt hinzuzufügen:„Da niemand das Wort erbittet, iſt die Sitzung ge— ſchloſſen.“ empfang die Hotelhalle betrat, ſah er ſich dort unerwartet den ferngebliebenen Idurnaliſten gegenüber. Etwas verdutzt aber entſchloſſen, um ſeine Ueberlegenheit zu beweiſen, ſchritt er auf den Vertreter des ſozialiſtiſchen„Daily Herald“ zu. Es entſpann ſich folgendes amü⸗ ſantes Frage und Antwortſpiel: Muſſolini: Geht es mit dem Kom— munismus immer noch gut? Der Angeredete: Das kann ich nicht ſagen, ich bin kein Kommuniſt. ö Muſſolini: Dann habe ich mich ge— irrt. Ein Zwiſchenrufer: Wie ſchon oft Muſſolini: Vielleicht. Jedenfalls iſt der Preſſeempfang kein Triumph für den triumphgewohnten Duc geweſen. Vor dem Ausbruch neuer Wirren in China. London, 16. Okt.„Daily Telegraph“ be⸗ richtete aus Schanghai von geſtern abend, es werde erwartet, daß General Sun-Tſchu an Fang(der Tupan der Tſchekiang⸗Provinz) Schanghai bei Tagesanbruch in einem Ueberrumpelungsmanöver gegen die Feng— Tein⸗Streitkräfte Tſchangtſolins ein⸗ nehmen merde. General Sun hat ſeit den letzten drei Tagen Nachtmärſche unternommen und befindet ſich weniger als 30 Meilen voy der Stadt entfernt. Die Streitkräfte Tſchangt: ſolins räumten in der Erkenntnis, daß es un⸗ möglich ſein werde, ihre Stellung in Schang⸗ hai aufrecht zu erhalten, die Stadt und über ließen damit den reichſten Diſtrikt Chinas dem General Sun. Weiter werde noch erwar, tet, daß Tſchangtſolin ſeine Linie durch Sut ſchau, 50 Meilen nördlich von Schanghai ver legen werde, wo aktive Kämpfe möglicherweiſ⸗ innerhalb einer Woche ausbrechen könnten Der Armeeführer der Tſchil!-Truppen, Wr Pei Fu, der im letzten September im erſter Kampf um die Beherrſchung Chinas zwiſchen dem mandſchuriſchen General Tſchangtſolin u dem chriſtlichen General Fengfuhſiang infolgſ der Liſt Fengs durch Truppen Tſchanagtſolin geſchlagenm urde, werde wahrſcheinlich wie, der auf der Seiteßengs auftauchen. Tſchangt ſolins Linie erſtrecke ſich von Mukden bi; Schanghai, während Feng das Innere kon trolliere, zweifellos unterſtützt von Moskau General Sun iſt ein Alliierter Fengs. Die augenblicklichen Bewegungen werden vielleich nur das Vorſpiel für den wirklichen Konflik' bilden, der ſich bis zu Beginn des Frühjahrs verzögern würde wegen der Schwierigkeiten denen die Kämpfe im Norden während des Winters ausgeſetzt ſeien. Zahlreiche Flücht. linge ſtrömen nach Schanghai, da ſie aktive Kämpfe befürchten. liens auf der Konferenz ab. Unter Anſpielung Nach Micſolini nach dem Preſſe⸗ Politiſche Umſchau. — Der Reichswehrminiſter greift perſönlich 13 Reichswehrminiſter Nr. Geßler wird nach Rück⸗ kehr aus ſeinem Urlaubdie Unterſuchung über 8 Vorfall bei der Auguſtafeier ſelbſt durchſühren Man erwartet Herrn Dr. Geßler am nächſten Mittwoch in Berlin zurück, da er ſich nur einen Tag in der Reichshauptſtadt aufgehalten hat, um an dem wichtigen Kabinettsrat über Locarno teil⸗ zunehmen. 1 — Duisburg endgültig geräumt. Die Inter⸗ alliierten Rheinſchiffahrtskommiſſion hat am Mittwoch Abend Duisburg verlaſſen, nachdem ſchon am Abend vorher die geſamten 1 50 gegenſtände auf das linke Rheinufer gebrach worden waren, paſſierte der letzte fremdländiſch [Soldat am Mittwoch Abend die Rheinbrücke 1 Homberg. Die noch zurückbleibenden wenige interalliierten Zivilperſonen haben keinerlei mi⸗ litäriſche Beſugniſſe und Rechte. — Erklärung des Minderheitenkongreſſes in Genf. Zum kulturellen Selbſtheſtimmungsrecht der Minderheiten nahm der Minderheitenkongreß in Genf folgende Entſchließung an: In den Stoa⸗ ten Europas, in deren Grenzen auch andere Volksgruppen leben, ſoll jede nationale Minder! heit berechtigt ſein, in eigenen öffentlich-xecht⸗ lichen Körperſchaften, die den beſonderen Verhältz niſſen eines jeden Staates angepaßt ſind, ihr Alkstum zu pflegen und zu entwickeln. In di“ » ſem Recht der Selbſtverwaltung erblicken die De legierten den Weg, um in den Staaten die loyale Zuſammenarbeit aller Minderheiten und Mehr heiten zu ſichern und gleichzeitig die Beziehungen der Völker Europas untereinander zu beſſern. 1 Der Radikale Kongreß in Nizzo. Der Kongreß der radikalen Föderation in Paris, 15. Okt. Heute vormittag wurd! der radikale und radikal⸗ſozialiſtiſche Kongreß erofſnet Sen Kong eien le de re Den Kongreß ſelbſt leitete heute nach⸗ mittag eine große Rede Herrrots ein. Er erklärte, daß die Wähler, die wiederum für das Kartell ſtimmten, zum Ausdruck bringen wollten, den Demokraten die Zuſammenfaſ⸗ ſung aller wahrhaft republikaniſchen Kräfte vorzuſchlagen. Sie hätten nicht für eine ein⸗ zige Gruppe, ſondern für das Kartell ge⸗ ſtimmt. Daraus ergebe ſich die erſte Pflicht, alles zu vermeiden, was zu einer Schädigung des Kartells entgegen dem Willen der allge⸗ meinen Lage führen könnte. Weiter beſchöf⸗ tigte ſich Herriot mit den von den Gegnern des Kartes gegen dieſes gerichtete Angriffe. Die Partei wolle die nationalen Probleme durch demokratiſche Methoden und Formeln löſen und das ſei ſeine zweite Pflicht. Mit Bezug auf die Außenpolitik werfe man ihm heute noch die Räumung der Ruhr vor, wäh⸗ rend ſie doch nur eine Folge bereits früher eingeganener Verpflichtungen des Landes ge— weſen ſei und die Ruhrbeſetzung eher eine Gefahr für die franzöſiſchen Truppen dar⸗ ſtellte, als einen Schutz. Durch die Räumung der Ruhr ſei es möglich geweſen, Mar okko gegen einen unberechtigten Angriff zu halten. Er freue ſich, daß in geduldiger Arbeit ein Sicherheitspakt zuſtande kommen werde, der einen Vorpoſten zu weiteren, nicht nur poli⸗ tiſchen, ſondern wirtſchaftlichen und intellek⸗ tuellen Verträgen ſein ſoll. Man müſſe ver⸗ zweifeln, wenn Europa ſeine Pflicht nicht er⸗ faſſe, ſich zuſammenzufinden zur Sicherung der Wiſſenſchaft, Wohlfahrt und Ziviliſation. Herriot ſchloß mit der Verſicherung, daß er immer in der Negierung in der Oppoſition ſeinen Stolz darein geſetzt habe, ſich vor kei⸗ nem Angriff zu beugen, um die Grundſätze der Partei zu befolgen. Dem Volk, deſſen Augen auf die Verſammlung berichtet ſeien, müſſe die Zuverſicht gegeben werden, daß die radikale und radikal⸗ſozialiſtiſche Partei im Jahre 1924 abgeſchloſſenen und 1925 zweimal erneuerten Kartell treu bleiben end ein ge⸗ ſchloſſener Anhänger der Einigung der Linken bleiben werde. Im Verlauf der geſtrigen Tagung kan es zu einem Zwiſchenfall, als über ein Adreſſe an Herriot abgeſtimmt werden ſollte die eine indirekte Verurteilung der Politi Painleves enthielt. Der anweſende Innen miniſter Schramek intervenierte und er klärte mit Entrüſtung, wenn er auch Herrio als großen Republikaner bewundere, ſo ſei e! doch der Anſicht, daß es außer ihm auch an⸗ dere Republikaner gebe, und daß Painlede den Tadel nicht verdient hebe.— Der Zwi⸗ ſchenfall wurde durch eine Aenderung des Textes der Entſchließung beigelegt. Am Nachmittag bielt Herriot ein e Rede, in der er u. a. ausfuyrte, ſein Kabinet ſei im April geſtürzt worden, weil er den Grundſätzen des Kartells treu bleiben wollte. Die Rückkehr zur wahren Kartellpolitik unter unzweideutiger Ablehnung jedes Paktierens mit der Oppoſition ſei unbedingt geboten. 10 Herriot wurde zum Vorſitzenden gewählt. Seine Anhänger verſuchten, die Rede Se ohne die vorgeſehene Ausſchußberatung zur Parteierklärung zu machen, wogegen die Minderheit Widerſpruch erhob, dem ſtatt⸗ gegeben wurde. Herrist zum Parteivorſitzenden gewählt. „ Paris, 16. Okt. Im weiteren Verlauf des ra⸗ dikalen Kongreſſes in Nizza wurde Herriot ein⸗ ſtimmig durch Zuruf zum Parteivorſitzenden wie⸗ dergewählt. Nachdem noch ein Begrüßungstele⸗ gramm der Demokratiſchen Partei der Tſchecho⸗ flowakei verleſen worden war, wandte ſich der Kongreß der Erledigung der Tagesordnung zu. Als die Kommiſſion zur Aufſtellung des Partei⸗ programms gewählt wurde, ſchlug ein Delegier⸗ ter vor, die Rede Herriots als Parteierklärung zu verwenden. Dieſer Vorſchlag wurde angenom- men. Nach Aufhebung der Sitzung nahmen die verſchiedenen Kommiſſionen ihre Arbeiten auf. Eine Entſchließung. Paris, 16. Okt. In der politiſchen Kommiſſion kam es geſtern zu einer ſcharſen Kontroverſe zwi⸗ ſchen dem rechtsſtehenden Abgeordneten Frank- lin Bouillon und Herriot. Bouillon wandte ſich gegen ein Zuſammengehen mit den Sozialiſten. die für die Unabhängigkeit des Rif ⸗ gebietes eintreten. Die Radikalen dürften nicht das Opfer der Unterſtützungspolitik werden. Herriot erklärte demgegenüber, daß man die große Sozialiſtiſche Partei nicht außer Acht laſſen dürfe. Die Sozialiſten hätten keineswegs von ſeinem Kabinett eine Durchführung ihres Pro- gramms gefordert. Wenn Painleve die Soziali⸗ ſten durch das rechtsſtehende Zentrum in der Kammer erſetzen würde, würde er(Herriot) ihm zurufen:„Ich ziehe es vor, daß Du fällſt und bin bereit, Dir die Kammerpräſidentſchaft wiederzu— geben. Regiere nicht mit Elementen, die außer halb der Kammermehrheit ſteben!“ Nach dieſen mit Beifall aufgenommenen Worten nahm die Kommiſſion ſolgende Entſchließung an: „Der Kongreß der Radikalen Partei erklärt aufgrund des am 1. Mai 1924 geforderten Pro⸗ gramms, nur eine Regierung zu unterſtützen, die gewillt iſt, dieſes Programm ohne Zögern durch— zuführen und die ſich einer Mehrheit anſchließt, die ſeit 1924 dreimal aefunden wurde. Der Kon areß erſucht infolgedeſſen, die Einheit der Ab ſtimmung zu reſpektieren und bittet, keinesfalls für die Deviſe des nationalen Blocks zu ſtimmen.“ An der Annahme dieſer Entſchließung deurch die Vollverſammlung kann nicht gez weren or- den. Reliaiös⸗ſoziale Mache für kath. Arbeiter und Angeſtellte. Mainz, 16. Okt. Ein für unſere Mainzer Ver⸗ hältniſſe bemerkenswertes Ereignis war die in den Tagen vom 4.—11. Oktober in der St. Quin⸗ tinskirche gehaltene religiös-ſoziale Woche für kathol. Arbeiter und Angeſtellte. In ſieben Standesvorträgen behandelte Herr PVa— ter Damian Helmke O. F. M. aus Bornhofen a. Rh. die wichtiacten ſeeliſchen Probleme, die heutzutage den kathol. Arbeiter- und Angeſtellten⸗ ſtand berühren, mit tiefem Verſtändnis und über— zeugender Rede. Mehrere hundert Arheiter und Angeſtellte lauſchten Abend für Abend dem mil den Nöten des ſchaffenden Volkes vertrauten Or— densmann im Kleid des hl. Franzisens. Weſan⸗ hers eindrucksvoll und erhebend geartete ſich die am letzten Sonntag gehaltene Schlußteier. die auch der Hochwſt. Herr Biſchof Dr. ndwig Maria Hugo durch ſeine Teilnähme ehrte, der den mit ihren Angehörigen erſchienenen Teil⸗ nehmern den väpſtlichen Segen ſpendete. e Mäth⸗ ig brauſte vas Te⸗Heum und da nein Taufbund immer ſtehen“ durch allen des im Lichtglanz ſtrahlenden ſes. Es iſt ſicher, ale, welche ſie mitgemacht haben. Erinnerung behalten werden. in dankbar“ lonntage und Exerzitien erſtrebt. ungelegentlich empſohlen Werd Abd el Krims Bruder gefangen genommen? London, 15. Okt. Nach Meldungen aus Ma in Stärke von 3400 Rifgebiet unternommen Abd el Krims hatten ſich, wie meldet, hinter den Bergen verſteckt und beſchoſſen 915 Patrouille von allen Seiten, die ſich unten zerluſten zurückziehen? mußten. 87 e Madrid. 15. Ok. Aus Melilla wird gemekdet Dſcheballas, die Abdel Krim feindlich geſinnt ſind. Da Abd zel Krim befürchtet, daß ſein rn. der dem Sultan von Marokko ausgeliefert wird, hat er mit einer Strafexpedition gedroht. ee. dee Le eee Um unſere politiſche Linie Unter dieſer Ueberſchrift Dr. Kremer„W0 terzeitung“ bemerkenswerte Ausführungen, die wir hier im Auszug wiedergeben: 9 2 13 8 »Man wird die innere Kriſis in der Par⸗ tei— laſſen wir doch nicht den Kopf in den ö Sand ſtecken und die tatſächliche Kriſis mit einigen billigen Phraſen abtun— wahrhaf⸗ tig nicht überwinden durch Berufung auf eine große Tradition oder die Betonung der Not⸗ wendigkeit einer Einigung. Wo kann eine Einheit ſein, wenn die einigende Idee nicht vorhanden iſt? Was kann uns die glänzendſte Tradition nützen, wenn wir der Gegenwart gegenüber verſagen? Die Gegenwart aber fordert uns in die Schranken. Darum iſt eine Löſung nich! möglich auf dem Wege gewohn— heitsmäßiger Parteiberuhigungspillen, ſie kann nur gefunden werden in ernſter Beſin⸗ nung und aufrichtigſter Einkehr. Worum geht es? Es geht um unſere dolitiſche Linie, um unſere politiſche Idee. 5 Man beſchäftigt ſich in den Erörterungen allzuviel mit den zufälligen prolitiſchen Ta⸗ zesfragen, die den Konflikt nun einmal zum offenen Ausbruch kommen ließen. Das iſt ſchief und führt in die Irre. Es geht um nichts weniger, als um den Sinn unſerer po⸗ litiſchen Arbeit überhaupt. Das Ringen geht um die politiſche Linie. Wie ſoll dieſe politiſche Linie ſein? JInnenpolitiſch: Ausbau der Republik, 15 gerechte ſoziale Ordnung im Wirtſchafts⸗ leben. „Außenpolitiſch: europäiſche Verſtändigung. Zum Innenpolitiſchen. Gefordert werden W ſüß das Bekenntnis zur deutſchen Nepublik und zwar genügt nicht ein formelles, der Not gehorchendes Bekenntnis. Die Republik iſt nach dem Glauben der breiten Maſſen der gzzum Volksſtaat. Es iſt nicht ſo. als ob eee e c 5 a 5 De Ring d Roman von Käthe von Becker. (41. Fortſetzung.) n Ihre abwehrend gehobene Hand hielt er mit leidenſchaftlichem Druck in der ſeinen, die Augen flammten und blitzten, und ſeine Worte fielen wie heiße Tropfen in ihr Herz. Sie atmete ſchwer, aber ſie bleich und kühl.„Laſſen Sie meine Hand los, und dann ſprechen Sie, damit es zu Ende kommt.“ Augenblicklich ließ er ihre Hand fallen, und auch er atmete ſchwer. i„Verzeihen Sie, wenn meine Aufregung mich fortriß! Karin, ich ja nicht mehr Herr meiner Gedanken und Taten, ſeit ich Sie wie— derſah! Es iſt ja immer in mir aufgebrannt mit einer Macht und Stärke, aus der ich ent⸗ weder als der Phönix des Glückes empor⸗ ſteige, oder in ihr untergehen muß. Hören Sie mich an, Sie müſſen mich anhören! Ich habe damals, als ſie mich ſo grauſam von ſich ſtie⸗ ßen, trotzdem ſie mich liebten ich habe alles verſucht, um Sie zu vergeſſen, alles, das Gute und das ſchlechte, und ich wäre in letzte⸗ rem verſunken, wenn meine Liebe nicht ſo ge⸗ waltig, ſo alles beherrſchend, ſo leben⸗ und todbezwingend geweſen wäre! Der Gedanke, Sie tröth aller Schwierigkeiten, trotz Ihres eigenen Widerſtandes, doch zu meinem Eigen zu machen, hat mich emporgeriſſen aus der Tiefe, hat meine Kräfte geſtählt, mein Talent beflügelt und mir den Weg gebahnt und die Stelle geſchaffen, von der aus ich die Hand ſelbſt nach Ihrer goldenen könglichen Schön⸗ heit ausſtrecken darf. Noch bin ich nicht ganz auf der Höhe, aber ich werde ſie erreichen! Die Sterne vom Himmel würde ich holen, Karin, um Dich zu erringen, um ſie Dir al Diadem war ganz 5 1 ihr empor, und ſeine Augen glühten im dunk⸗ len Purpurſchein. J Aber in ihr war alles erſtarrt; wie tot ö ruhle ihr Herz in der Bruſt, erdrückt von der Gewalt ihres eiſernen Willens. 5 1* 2 1 1 1„Nein, ich kann Ihnen keine Hoffnung geben, denn ich liebe Sie nicht.“ Automate, es von ihren Lippen. Er ſah ſie lächelnd an, ganz unbeirrt und unerſchreckt.„ re „Es iſt nicht wahr, das können Sie nicht beſchwören. Karin, Sie können es beſchwö⸗ ren?“ n e „Ich verweigere jede fernere Antwort, Herr RNUevosceny und erinnere Sie nur da⸗ ran, daß ich Herrin meines Willens bin, und 1 zuſetzen.“ N „Wie Sie befehlen. Ich kann ihren Wil⸗ len nicht zwingen! Aber ich rechne auf Ihr zu dieſem Zweck hergekommen, und ich werde Gelegenheit haben, öfters mit Ihnen zuſam⸗ men zu ſein. Ich werde um Sie dienen und werben. Meine Liebe iſt rieſenſtark! So lange Sie keinem anderen angehören, gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß meine Liebe den Sieg über ihr Vorurteil davontragen wird. Leben Sie wohl, Fräulein von Klingenſtur, Karin, einzig Geliebte!“ 8 ergriſſene Hand gedrückt, einen Kuß, unter dem ſie, trotz aller Slebſtbeherrſchung erbebte und errßtete, und da lächelte er, zärtlich, ſtolz und ernſt, ließ ihre Hand ſinken und verbeugte ſich wortlos, ihr den Weg freigeben. Wie gehetzt eilte ſie ihrer Wohnung zu. In ihren Ohren klangen nur immer die Worte:„Solange Sie keinem anderen ange⸗ hören.“ Gut, er hatte ſelbſt den Zeitpunkt angegebca, ihr ſelbſt das Mittel gezeigt, an das ſich ihre Gedanken auch ſchon als letzte in das goldene Haar zu flechten! Geliebte, dinzig Geliebte, nur eine kleine Hoffnung!“ Rellung vor dieſer unſeligen Liebe geklam⸗ mert hatten. Sie mußte und wü u an 3 Feſt ſoll die hohen Gotteshau⸗ daß den atbol. Arbeitern und Angeſtellten keine größere Freude gemacht werden ſonnte, als durch dieſe religiös⸗ſoziale Woche, die 0 Die religiöſe Er⸗ ieuerung des kathol. Arbeiterſtandes wird gegen⸗ värtig mit verſchiedenen Mitteln wie Einkehr⸗ f Ex Auch die Ab⸗ zaltung relkigiös⸗ſozialer Wochen kann den hochw. perrn Präſides von kathol. Arbeitervereinen nur Der Marokko⸗Krieg. 5 roklo wurde eine franzöſiſche Kavallerie⸗Patrouille 0 Mann, die von dem Berg⸗ land Sidi bu Rebla aus einen V rſtoß in das Rifgebiet hatte, ohne auf Rifleute Teer, r e N N u fößenplö pic) überfallen Die Anhätge „Daily Telegraph“ daß die Dſcheballas den Bruder Abd el Krims gefangen genommen haben. Es handelt ſich um a macht Kaplan in der„Weſtdeutſchen Arbei⸗ überzeugen, daß ich nicht nur meinen Intereſ⸗ Abſicht faſt annehmen dürfte, daß ich wünſche, meinen Weg jetzt allein fort⸗ eigenes Herz, das ihn zwingen wird. Ich bin Iman doch ſo etwas vorher.“ 70 Er hatte einen heißen Kuß auf ihre haſtig, men, die ihm ſeit vorgeſtern durch den Kopf“ wirklich nur auf den Entſchluß an. Und wie rde einem an⸗ſich doch 10 tonarch 0 Hogu: werden könne wie die Re erſtellung der d ch praktif unfehlbar denjenigen Mächten zur Macht helfen, denen der ſoziale finn“ iſt. Das Bekenntnis zur Republik muß oſitiw ſein, getragen von dem ehrlichen Wil⸗ len, am Ausbau der Republik zum wahren ſozialen Volksſtaat kräftig mitzuarbeiten. Kann man dieſe Arbeit tun mit Menſchen, die dieſem Staate Feindſchaft geſchworen? Kann man mit Menſchen, die ganz in der Vergan⸗ genheit ſtehen und nichts, gar nichts von Auf⸗ geſchloſſenheit für ſoziale Probleme mitbrin⸗ gen, erwarten, daß ſie dieſem Staate dienen? Im Geiſte dieſer Leute iſt die Volksgemein⸗ ſchaft nicht zu verwirklichen. Dazu gehört eine andere Geſinnung. ae Die ſtaatspolitiſchen und ſozialen Auf⸗ gaben müſſen ſichergeſtellt werden und dürfen nicht der politiſchen Konſtellation des Augen⸗ blicks geopfert werden. Darum ſind diejenigen eine Belaſtung für eine wahre Zentrumspoli⸗ tik, die den Dreh nicht finden können zur neuen Zeit, die das Rad der Politik nur nach rückwärts drehen wollen und denen die Be⸗ ſchäftigung mit den ſozialen Zeitaufgaben nicht mehr iſt als ein„ſozialer Fimmel“, der je eher, deſto beſſer erledigt werden müßte. h, Das Reich kann nach innen nur gerettet und gefeſtigt werden durch Ausvau der Re⸗ ublik zum ſozialen Volksſtaat. Wir werden nie ein Volk werden ſind wir heute ein olk bei all der Zerklüftung und all dem Klaſſenkampf?— wenn wir nicht den ſozialen Staat herbeiführen. Snd wir auf dieſem Weg weitergekommen im letzten Halbjahr? Oder haben wir nicht vielmehr den Rückweg ange⸗ treten trotz der vielen ſozialpolitiſchen Maß⸗ nahmen? Glaubt jemand im Ernſt, wir hät⸗ ten etwas erreicht in den letzten Monaten, in den Zeiten des Kabinetts Luther, in der iederanſiedlung der arbeitenden Stände in er ſtattlichen Gemeinſchaft? Sind nicht viel⸗ ehr weite Kreiſe der handarbeitenden Be⸗ ölkerung daran, in ihren alten Gegenſatz um Staat zu verfallen? Ob das von unge⸗ fähr kommt? Wer nicht am Schreibtiſch ſitzen bleibt, ſondern auf die Stimme des Volkes hört, der wird aus katholiſchen Arbeiterkrei⸗ ſen ſehr deutliche Worte zu hören bekommen⸗ man verſteht es einfach nicht, daß das Zen⸗ trum ſo eng ſich jenen verbunden fühlt, die den Arbeiter doch nur als Heloten behan⸗ deln.“ Haben wir nicht die Aufgabe, die für den Staat geradezu eine Lebensnotwendigkeit bedeutet, dafür zu ſorgen, daß nicht eine Rich⸗ tung die Oberhand gewinnt, die der Arbeiter wieder ausgeſchaltet wiſſen will? Eine ſolche Ausſchaltung würde nicht nur eine weitere Radikaliſierung der Maſſen und eine Feind ſchaft zum Stgat herbeiführen— beides kann verhängnisvoll werden—, ſondern würde Voltsſtaat en Un⸗ ˖ unendlich viel Kredit verwirtſchaft, blk ie dieſen Dingen gegenüber völlig verkaltt war. Es gibt nicht nur eine Reparationspflicht nach außen, es gibt auch eine nach innen. Dieſe Reparationsverpflichtungen kann das Zentrum nur nachkommen, wenn es den neuen Geiſt in ſich aufnimmt, der die Wirtſchaft um des Volkes willen will, der ſich nicht ſcheut, die Götzen zu zerſchlagen, die man vielleicht ge⸗ ſtern noch angebetet hat. Um eine energiſche, und wenn nötig, auch radikale chriſtliche So⸗ zialpolitik kommen wir nicht herum. Sie iſt heiligſtes, politiſces Müſſen. Ob man dieſen Weg einſchlagen kann mit Meuſchen, die das größte Verdienſt des Zentrums darin ſehen, daß es in den Wochen der Revolution den Großgrundpbeſitz vor den Zugriffen des Kom⸗ munismus und Sozialismus bewahrt hat? Zum Außenpolitiſchen. Die außenpoliti⸗ ſche Linie des Zentrums an und für ſich iſt klar: europäiſche Verſtändigung, Solidarität der Völker, gerechter Ausgleich. Darauf aber kommt es an, daß dieſe außenpolitiſche Linie nicht verbogen wird. Wir erleben da ganz merkwürdige Dinge. Die Deutſchnationalen machen heute eine Politik mit, derentwillen Rathenau und Erzberger erſchoſſen wurden — oder machen ſie nicht mit? Das große Rät⸗ ſelraten um ihre Entſcheidung hat ja mal wie⸗ der begonnen. Nationaliſtiſche Phraſen gelten ja immer nur ſolange, als man keine Verant⸗ wortung zu tragen hat. Wer aber iſt es denn, der dieſer notwendigen Außenpolitik der Re⸗ gierung Schwierigkeiten macht? Iſt das viel⸗ leicht die Oppoſition? Iſt es nicht unerträg⸗ lich, daß eine Rechtsregierung ihre Außen⸗ politik durch die eigene Hauptregierungspar⸗ tei gefährdet ſieht, daß der Außenminiſter ſich etwa nicht gegen die Oppoſitionsparteien, ſon⸗ dern gegen ſeine Freunde in der Regierung ganz energiſch wehren muß? Um die innen⸗ und außenpolitiſche Linie der Zentrumspartei geht es. Um die außen⸗ politiſche nur inſofern, als ſie nicht aus den eigenen Reihen heraus, ſondern eben durch die vom Zentrum zugelaſſene Koalition ge⸗ führdet iſt. Darüber kann kein Zweiſel ſein, daß eine Außenpolitik im Sinne des Zen⸗ trums mit politiſcher Aufrichtigkeit eher mit links als mit rechts gemacht werden kann. Aber wie iſt es mit der innenpolitiſchen Linie? Iſt ſie eingehalten worden? Seit Mo⸗ naten hat ſich breiter Wählermaſſen eine im⸗ mer ſtärker werdende innere Unruhe bemäch⸗ tigt. Wer den arbeitenden Mann belauſcht, insbeſondere die ſeeliſche Gewinnung vol⸗ lends unmöglich machen. e ee Volksgemeinſchaft iſt kein pärlamentari⸗ ſches Manöver, eine Koalitionsbildung; ſie iſt nur da, wo alle Stände ſich eingeordnet fühlen in das Ganze, warm in ihm werden, aus ihm ihre Kraft ſchöpfen und ihm dienen. Wie kann Volksgemeinſchaft erſtehen, ſolange Raubbau getrieben wird? Iſt es nicht ein Jammer, daß das Wohnungsproblem aber auch gar nicht weiterkommt? Iſt es nicht ein Jammer und eine Kulturſchande, daß man jahrelang Wohnungsverhältniſſe andauern läßt, die zum Himmel ſchreien? Wer will die materielle und moraliſche Verſumpfung, die daraus erwächſt, vꝛrantworten können? Aber was baben die Kleinen au vermelden? Sie L Tee eee eee 5 eee U⁰¾,e eee, 70555 deren angehörigen, es war der cinieige der ihr vor ſich ſelbſt blieb. den *. Das Brautpaar war in legungen. Ich glaube, es wäre das Klügſte, ich gleich nach Newyork hinüberführe und meinen Eltern, ſowie Großvater die neue Wendung meines hieſigen Aufenthalts münd⸗ lich mitteilte,“ ſagte Charles Marleton nach⸗ denklich.„Schon um Großvater davon zu graben Ueber⸗ wenn die Sie ſen hier nachgegangen bin, was er danach u. nach der Erfolgloſigkeit meiner ureigentlichen und was ich ſchriftlich ihm nicht gut auszeden kann, da ich dann ſelbſt die diesbezügliche Anklage auf⸗ ſtellen müßte.“ „Charles, mich in den erſten Tagen des Brautſtandes verlaſſen! Das wäre doch zu ſchrecklich!“ klagte Ebba. Karin, die mit Hans Heinrich draußen auf der Terraſſe ſaß, während das Brautpaar drinnen im Empfangszimmer miteinander ſcherzte und küßte, daß die beiden alles genau, hören konnten, lächelte vor ſich hin. 5 „Wie kindiſch glücklich das Paar iſt! Ich habe meinem jetzigen Schwager dergleichen gar nicht zugetraut. Er hat mich überhaupt mit ſeiner Verlobung überraſcht. Sonſt mer die Sie ſich „Ja,“ nickte Hans Heinrich mechaniſch. Er hatte erſt vor wenigen Minuten, als er die Damen zum Spaziergang abholen wollte, die Verlobung erfahren, und war ſeit⸗ dem in tiefe Gedanken verſunken. Sie fiel ſo merkwürdig mit den Ueberlegungen zuſam⸗ lich gingen. Beiſpiele wirken anfenernd! Es kam wunderſchön ſeine Nachbarin wieder war. Eine heimliche Unruhe lag über ihr und ging von ihr aus, etwas wie Sehnſucht und ver⸗ ſteckte Glut und dabei etwas Schmerzhaftes, das ihr. eigenen Reiz gab. Er hatte 5 0 8 8 * Schnt,] und ſie paßte machen, ein Ende!“ Karin, die das ſprach; faſt angſtvoll und be⸗ ſchwörend klang es, wie die demütige Abwehr eines ſchüchternen Mädchens, und es brachte ihn vollkommen aus der Faſſung. Er fand nicht gleich das Riege, beteuernde Wort, er ſtreckte nur mechaniſch ſeine Hand aus. Wollte er ihr damit faſſen? Wollte er ſie ten oder ſie Stütze für ſich ergreifen? e wird darüber nicht im Zweifel ſein können, daß die Fraktion unendlich viel Kraft verloren hat. Das Mißtrauen dieſer Wählermaſſen möge man doch wirklich ernſt nehmen und ſich darüber keinen Täuſchungen hingeben. Die Stimmung der Wählermaſſen nach der Reichs präſidentenwahl iſt mehr und mehr durch die Politik der Fraktion in dieſe Richtung ge; drüngt worden. Man darf doch nicht vergeſt ſen, daß die Oppoſitionsparteien es waren mit denen wir jahrelang Politik gemacht ha⸗ ben, mit denen wir die Reichspräſidentenwahl machten. Und nun wirft die Fraktion über Nacht beinahe das Steuer herum und geht mit denen, die unſere Männer und unſere Po⸗ litik jahrelang in der gemeinſten Weiſe ge⸗ ſchmäht haben, die unſer Marx. zu dem jeden dN zu ihm in allem. Es galt nur danach würde alles be: Entſchluß: f ſein, was ihn ſo quälte— alles! Ihn faßte es wie ein Taumel.„Ein Ende Nach der Hand greifen, ſich ihm ſo offenkundig entgegenſtreckte. war ſchöner als alle, die er kannte, ſa ſchöner war ſie und ſie paßte zu ihm. See würden nicht kindiſch glücklich ſein wie die den drinnen, aber vielleicht wuchs doch ein großes, berauſchendes Glück daraus hervor und be⸗ grub alles andere unter ſeiner Glut. Und ſte liebte ihn, es ſprach aus dieſem Blick, würde ihn nicht zurückſtoßen, wie jene andere. lle Ah, nicht gedacht ſoll ihrer werden! Aus gelöſcht ſoll fie ſein! Kopfüber mußte mau in Vergeſſenheit und in das Glück ſpringen! Er bog ſich zu Karin hinüber.„Würden die Hand nehmen, die ich Ihnen zu bie⸗ ten wage?“ Er zwang ſich zum Lächeln, wüh⸗ rend ihm das Herz in der Bruſt wild und auf⸗ rühreriſch hämmerte und das Blut es den Wangen wich.“ i ö Auch Karins Geſicht verlor die Farbe, es war ihr, als würde ſie etwas. So dicht vor die Entſcheidung geſtellt! ſchrie ihr Herz au in wildem Widerſtand. Tibor, Tibor! Abereſſe mußte dieſe unüberſteigliche Mauer zwiſchen und ihn aufrichten, ſie mußte! g Den Nacken wie zum Empfang einer ſchweren Laſt beugend, murmelte ſie wie be⸗ täubt:„Wenn Sie glauben, daß ich Sie glück machen kann—“ ö Es war nicht die ſtolze, ſelbſtbewußte ö 1 ö Forſsetung folgt) 10 5 doch nach Volksſtaat, wenn ſie das Zentrum im Bunde a erſten Jahre der Republi ch vorwärts. Soll er nun weſbiſen we Das Sehnen der Zentrumswähler geht dem Volksſtaat, das iſt ihr politi⸗ ſcher Glaube und ihr politiſches Hoffen. Sie aben aber das Gefühl, daß nun der Rückveg angetreten iſt. Iſt dieſes Gefühl falſch? Müſ⸗ ſen ſie nicht Gefahren ſehen für ihren ſozialen ſehen mit denſelben Leuten, von denen dieſe Gefahren kommen? Es gibt auch in unſeren Reihen Leute, die die Fleiſchtöpfe Aegyptens nicht vevrgeſſen können und trotz politiſcher Anechtſchaft ſich nach ihnen ſehnen. Wir wollen nicht zurück, ſondern vorwärts. Wir wollen uns nicht verketten mit jenen Mächten, die kraft ihrer Auffaſſung vom Stagt und Katho⸗ lizismus uns ja doch die Gleichberechtigung abſprechen und den ſoz ialen Aufſtieg unmög⸗ lich machen. Insbeſondere die ſozial⸗republi⸗ kaniſch eingeſtellte Schicht der Zentrumswäh⸗ ler kann aus dem Mißtrauen nicht herauskom⸗ men, wenn es die Politik beherrſcht ſieht von den alten Gewalthabern, denen Staat etwas anderes bedeutet als uns. 1 Koalitionspolitik iſt notwendig durch die latſächlichen parlamentariſchen Verhältniſſe; aber Koalitionspolitik iſt unmöglich mit Leu⸗ ten, die außenpolitiſch oder innenpolitiſch un⸗ ſeren Auch alle Programme trumspartei nützen nichts. wenn u ie die Volitik tragenden Perſönlichkeiten mit Ernſt und innerer Anteilnahme gramm vertreten. Der Kampf um die politi⸗ 0 f ö f 0 ö 0 ö ſche Linie muß durchgeführt werden, mit Geduld und Beharrlichkeit wollen wir darum ringen. Es ſoll und kann uns dabei nur lei⸗ ten die Liebe zur Partei und die Liebe zu Volk und Vaterland. Aus Nah und Fern. Fp. Hofheim, 15. Okt. Ein hieſiger Maurer, der bei der Baufirma Kiedinger in Kuſſelsheim heſchäftigt iſt, verunglückte bei ſeiner Arbeit in ben Opelwerken und trug ſchwere Kopfverletzun⸗ gan davon. Zwingenberg, 15. Okt. Da ein Schulneubau un teuer gekommen wäre, hat die Stadt die Gele— ae heit benutzt, das in nächſter Nähe der bisheri⸗ gen Schule gelegene frühere Gaſthaus„Zum Me⸗ (ibeius“ in der Zwangsverſteigerung zu erwer⸗ ben, um es in ein zweites Schulhaus zu verwan⸗ deln, wozu ſich ſeine Räumlichkeiten gut eignen. Wiesbaden, 15. Okt. das Opiumgeſetz waren der Arzt Theodor Wran⸗ dau und der Gärtner Meurer angeklagt. Meurer hatte ſich von Auguſt v. J. bis zum Januar ds. Js. auf Rezepte von Brandau hin 273 Gramm Kokain verſchafft, das er hier in Lokalen ab— ſetzte. Beide erhielten je vier Monate Geſängnis und 600 Reichsmark Geldſtrafe. Fp. Raunheim, 15. Okt. Angeſchoſſen wurde der 15jührige H. M. mit ſeinem P legevater W. R., die beide auf dem Felde mit Kartoffelaus⸗ machen beſchäftigt waren. Vier Mainzer Herren ſchoſſen beim Jagen fehl und verletzten die Ge⸗ nannten erheblich an Kopf und Beinen. Müttterſtadt, 15. Okt. Einen ſchrecklichen Tod durch Verbrühen erlitt der 45 Jahre alte Phil. Nenner. kerfabrik Offſtein beſchäftigt, wo er ſich auf ſeiner Arbeitsſtelle derart an Rücken und Hals ver⸗ brannte, daß er am nächſten Tage im Kranken⸗ ſen verſtarb.. kt. Geſtern abend gegen 12 Uhr ein veſen der Firma Seeher mit großer Schnelligkeit aus⸗ Zeit ſtand der Dachſtuhl in aten. Das Feuer breitete ſich durch in hetrſchenden Sturmwind immer weiter aus d ſprang auf die Nebengebäude üher. Den ewühungen der Feuerwehr gelang es, die Ne⸗ zengebäude zu retten und nach vierſtündiger Ar⸗ beit das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken Der Materialſchaden iſt, da ſich in dem Gebäude zie Lager mehrerer Firmen befanden, ganz be—⸗ beutend. Ueber die Entſtehungsurſache iſt nock lchts bekannt. Anumeiler, 15. Okt. Ein ſchwerer Unglücks, all ereignete ſich in der ZiZegelei Becker. Bein Jahmgraben rutſchte plötzlich eine größere Erd maſſe ab und begrub den Arbeiter Wittinann aits Bindersheim unter ſich. Als man ihn nach kur zer Zeit bergen konnte, war er bereits tot. München, 15. Okt. Aus Immenſtadt wir gemeldet: Am Donnerstag früh prangte die ganz, Allgäuer Gebirgskette im Winterſchmuck. Di, Temperatur war 3 Grad unter Null. Aus Ko chel wird berichtet, daß es nicht nur in den Hergen, ſondern auch im Tal geſchneit habe In den Umgebung von Neunkirchen gab es 5 Grad Kälte ſchon teilweiſe Eiskruſten. Dlierhauſen, 15. Okt. Nach dem Bericht de undheitsamtes ſind 84 Typhuserkran ngen zu verzeichnen. In der vergangener Woche ſtarben wieder zwei Perſonen an Unter leivstyphus, ſodaß die Zahl der Todesfälle ſick auf 10 erhöht. Darmſtadt, 16. Oktober. Die Darmſtäpter Ortsgruppe des Odenwaldklubs hat eine Beloh⸗ nung von 100 Mark für die Feſtſtellung der Tä⸗ ter ausgeſetzt, die am Kaiſersturm auf den Neun⸗ lrcher Höhen Fenſterſcheißen zerſtörten und das Kupferdach durch Schüſſe durchlöchert haben. Auch der Turm auf dem Felsberg iſt unglaublich zu⸗ gerichtet worden. a „ Freiburg, 16. Okt. Geſtern mittag 12 Uhr ſuhr ein der Firma Becht u. Gehringer in Offen⸗ burg gehörender Laſtkraftwagen ſamt Anhänger mit ſchweren Weinfäſſern beladen in raſchem Tempo durch die Rheinſtraße. Beim Einbiegen in die Bismarckſtraße bekam der Führer den Bogen nicht, fuhr in voller Fahrt auf den gegen⸗ dwertlegenden Fut weg und prallte an ein Haus an, wobei einem Mädchen von 15 Jahren die deut eingedrückt und der Leib gequetſcht wurde as Mäschen ſtarb an d eee ee un. er f 1955 55 Reichsbankoberinſpektor Arnold verübt Anſchauungen diametral entgegenſtehen. g innerhalb der Zen⸗ nicht die dieſes Pro⸗ 0 b wirts Heinrich Schalter h mit einem lobend d tier n er ohne Wiſſen feiner Eltern beſaß, durch einen plöhlich losgeh⸗ enden Schuß, der ihn in den Unterleib traf, ſo ſchwer bien daß er trotz einer ſchleunigſt vor⸗ genommenen Operation im Krankenhaus zu Lud. wigshafen geſtorben iſt. 9 Landsberg(Warthe), 16. Okt. Das Schwur zericht in Fraulfurt(Oder) verurteilte die Be⸗ ſitzersfrau Marie Krüger aus Hammer im War⸗ hebruch wegen Ermordung ihres Ehegatten zum Tode. Sie hatte den Mord begangen, um einen teicheren Mann zu heiraten. ö ö Weltſpiegel. : Es ſchneit ſchon! Wie berichtet wird, iſt am Mittwoch im Weſterwald, ieee am Schenkelberg, der erſte Schnee gefallen. Nachts war die Temperatur auf zwei Grad unter Nul geſunken. Auch im Rieſengebirge ſind ziemlich ſtarke Schneemengen niedergegangen Von der Rhön und aus Thüringen wird ebenfalls Winter gemeldet. In Erfurt fällt bei ſtürmiſcher Witterung ſeit Mittwoch nachmit⸗ tag Schnee. Die höher gelegenen Orte des Erz gebirges und des Vogtlandes haben gleichfalls Schnee. : Weitere Verhaftungen in der Affäre Arnold. Im Laufe des Mittwoch hat die Berliner Polizei drei Mittäter an dem großen Betrug, den der at, verhaftet. Es handelt ſich um die Hawen früher bei der Reichsbank angeſtellten Buchhalter Erich Reinholz und Alfred Mever, ſowie den wegen Zubälterei vorheſtraften Arhoitaer Wil⸗ helm Gühoff. Die beiden erſteren haben ge⸗ meinſam mit Arnold die verſchiedenen Betrüge⸗ reien verübt. Arnold hat den Beiden viel Geld zeben müſſen, damit ße den Mund hielten. Gü⸗ hoff war dazu gedungen worden, den letzten gro⸗ zen Schwindel mit dem gefälſchten Scheck über 350 000 Mark bei der Breslauer Reichsbankſtelle durchzuführen, der bekanntlich nicht gelang. :: Skandal in einem Irrenhaus. Von einem unerhörten Skandal im Irrenhauſe zu Kolpar⸗ dow in Galizien berichtet„Echo Gdanskie“: Die Lemberger Polizei verhaftete einen gewiſſen Hoch⸗ berg, der aus dem naheliegenden Irrenhauſe Kol⸗ bardows irrſinnige Mädchen ſtahl, um ſie an öf⸗ fentliche Häuſer zu verkaufen. Acht Mädchen wa⸗ ten ihm bereits zum Opfer gefallen, als ein wei⸗ teres erfuhr, zu welchem Zwecke es aus dem Ir⸗ kenhauſe entſernt wurde und Hochbergs Verhaf⸗ tung veranlaßte. die Bedienung des Irrenhauſes Hochberg bei ſei⸗ nem Treiben half, wurde gegen die Bebieneing ebenfalls ein Verfahren eingeleitet. e eee kaum noch die Rede ſein Da der Verdacht beſteht, daß, ::„FTu⸗Klur⸗Klan“. Vor einigen Tagen wurde auf dem Görlitzer Bahnhoſ in Berlin ein 12jüh⸗ ten riger Junge aufgegriffen, der eine goldene Da- gn menuhr mit Kette bei ſich trug. Die im Auſchluß Wegen Vergehens gegen, hieran angeſtellten Ermittlungen führten zu der Entdeckung, daß ſieben Kinder gleichen Alters ſte in einem leerſtehenden Waſſerturm vor dem Char⸗ lotter Bahnhof einen Schlupſwinkel geſchafſen hat⸗ ten, von dem aus ſie Raubzüge unternahmen. Der Gruppe gehörte gleichfalls ein 13jähriges Mädchen an, das auf einem geſtohlenen Spirituskocher die geſtohlenen Lebensmittel kochte. Die Bande, die bereits den ganzen Sommer in ihrem Quartier gelebt hatte, nannte ſich Ku⸗Klux⸗Klan. Aus der katholiſchen Welt . 5 3 Tfoljermont 1 er Zuk⸗ 5 Er war als Iſoltermonteur in der zul. November ds. Js. eine ſehr bedeutende Tagung 0 gogik. vor allem die Lehrerſchaft, wird der Tagung In⸗ tereſſe 0 Inſtituts Mainz, Peterſtraße 2, 1 Stock vermit⸗ ſteiner, München: D prinzip im Bildungsverſahren. N 10 gemacht werden, gegen derartige Pädagogiſcher Kongreß in Mainz. Das Pädagogiſche Inſtitut bei der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt veranſtaktet am 16. und 17. zur wiſſenſchaftlichen Fortbildung in der Päda⸗ Die weiteſten Kreiſe der Oeffentlichkeit, entgegen bringen. Das Sekretariat des telt Programme, Eintrittskarten und Quartiere auf Anfrage. Als Programm iſt vorgeſehen: Geh. Oberſtudienrat Prof. Dr. Kerſchen⸗ Das Autoritäts⸗Freiheits⸗ (2 Stunden.) Univerſitätsprofeſſor Dr. Peterſen, Jena: Die beiden Grundprobleme der allgemeinen Er⸗ ziehungswiſſenſchaft.(3 Stunden.) g Univerſitätsprofeſſor Dr. Litt, Leipzig: Das Recht und die Grenzen der Schule.(2 Stunden.) Univerſitätsprofeſſor Dr. Honecker, Frei⸗ burg: Induktiye oder intuitive Pſychologie als Grundlegung der Pädagogik.(2 Stunden.) Univerſitätsproſeſſor Dr. Siegfried Bohn, Bonn: Klaſſiſche oder romantiſche Geſtaltung der Pädagogik.(2 Stunden.) Univerſitätsprofeſſor Dr. L. Bopp, Freiburg: Jugend als Erziehungsobjekt und Erziehungs⸗ ideal.(2 Stunden.) Der Lehrerſchaft wird zwecks Teilnahme an dem Kurſus Urlaub erteilt. 1 Der Kampf um die Sonntagsruhe. Die Reichstagsfraktion der Zentrumspartei hatte im Januar ds. Is. an den Reichstag einen Antrag gerichtet, durch welchen die Reichsregie⸗ rung erſucht werden ſollte, geſetzgeberiſche Maß⸗ nahmen auf dem Gebiet der Sonntagsruhe vor⸗ Aa Es ſollte mit möglichſter Beſchleu⸗ igung ein Geſetzentwurf vorgelegt werden zu dem Zwecke, die noch beſtehende und neuerdings ſich wieder ausbreitende Sonntagsarbeit zu beſei⸗ tigen, oder ſie doch wenigſtens ſo einzuſchränken, daß die Heilighaltung des Sonntags gewährlei⸗ ſtet⸗iſt. Inzwiſchen iſt wieder mehr als ein hal⸗ des Fayr ins und gegangen, ohne daß man von der Verwirklichung dieſes Antrages etwas gehört hätte. Im Gegenteil, wir haben es ſoagar erleben müſſen, daß die Landtage einzelner Länder, an⸗ ſtatt die Heilighaltung des Sonntags zu ſchützen, von ſich aus einer weiteren Durchbrechung der Sonntagsruhe das Wort geredet haben. Wen ſ. Zt. ſchon mit Recht Stellung genommen wurd gegen die Vermehrung der Ausnahmebeſtimmun⸗ gen durch das Reichsarbeitsminiſterium im Fe⸗ bruar 1924, ſo muß mit ebenſo großem We ö eſchl einzelner Parlamente. ee 05 in manchen Gegenden die aß von einer ee entweder ſind die Beſtimmungen ſo ſtark gelockert oder man kann die beſtehenden Verbote ohne da⸗ ran gehindert zu werden, übertreten. Es iſt die hüöchſte Zeit, daß dagegen mit aller Entſchieden⸗ heit eingeſchritten wird, wenn überhaupt der Ar⸗ titel 139 der Reichs verfaſſung, in dem es heißt, „der Sonntag und die ſtaatſich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der ſtaatlichen Erhebung geſetzlich geſchützt“. noch irgend einen Wert haben ſoll. Fiir uns alle gilt auch heute noch das Geſetz von Sinai:„Gedenke, daß du den Sabhath heiligeſt!“ ö Deshalb iſt es erfreulich, daß der Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutſchlands auch auf ſeinem diesjährigen Verbandstage, der vom 9. bis 12. Fuli in Stuttgart ſtattgefunden hat ſich erneut wieder zu ſeiner ſchon alten Forde rung nach Durchführung der vollſtändigen Sonn tagsrube bekannt hat. Einer derartigen Stel lungnahme iſt umſomehr Bedeutung beizumeſſen als in dieſer Organiſation nicht etwa nur Ange ſtellte, ſondern auch ſelbſtändige Kaufleute in faf eic aroßer Zahl vertreten ſind. Wir Katholiß ken ſollen uns doch in erſter Linie vor Augen halten. daß von den eigentlichen Gegnern de arundſätzliche Kampf gegen die Sonntagsruhe an ſich, d. b. gegen die Sonntagsheiligung geführ, wird. Dazu dürfen wir nie und nimmer, auch nicht um fleiner wirtſchaftlicher Vorteiſe willen die Hand bieten. Wie ſteht es übrigens mit der „ſogenannten“ wirtſchaftlichen Notwendigkeiten! Wir ſind der Auffaſſung, daß die Bedürfnisfrag heute allzu leichtfertig bejaht wird. Die Erfah rungen haben doch wohl zur Genüge gelehrt. daf ein Bedürfnis, den Bedarf an Sonntagen 31 decken, heute in den weiteſten Kreiſen der Kon ſumentenſchaft nicht mehr vorhanden iſt. Das Publikum hat ſich inzwiſchen daran gewöhnt. daf es ſeine Einkäufe nur an Wochentagen betätige kann. Dieſelben Einwendungen, die heute gegen die Sonntagsruhe vorgebracht werden, ſind auch bei Schaffung derſelben und bei der Einführunt des früheren Ladenſchluſſes erhoben worden Aber trotz dieſer Einſchränkungen iſt keiner gewe ſen, der etwa ſeinen Bedarf. nicht gedeckt hätte Das gilt auch für die ländlichen Bezirke, für dil heute in erſter Linie eine weitere Durchbrechung der Sonntagsruhe«gefordert! wird. Zugegeben es mag nicht gerade leicht, vielleicht auch nicht im mer angenehm ſein, ſich von der bäuerlichen Scholle loszureißen. Aber ſollen wir denn un einer kleinen Mühe oder Bequemlichkeit willen die Heilighaltung des Sonntaas preisgeben! Vielfach wird auch behauptet, daß der ſelbſtändi en Kaufmannſchaft heute bei dem Mangel ar jarmittel vermehrte Verkaufsgelegenheit geboten erden müſſe. Dieſe Begründung erſcheint kun! irchaus abwegig. Nicht in der vermehrten Ver ifsgelegenheit liegen die Beſſerungsm ei ſondern in der vermehrten Kaufktaft“ des Publikums. Letztere herbeizuführen bedarf es naturgemäß andere Vorausſetzungen. Schließlich darf wohl noch darauf hingewieſen werden, daß ſowohl Prinzipal wie Angeſtellter bei- den An⸗ ſtrengungen, die bei der heutigen Lage die Ar⸗ beitswoche doch zweifellos von beiden erfordert, am Sonntag unbedingt der Ruhe und Ausſpan⸗ nung bedürfen, wenn ſie für die folgende Woche über die notwendige Arbeitskraft verfügen wollen. Von allen in Frage kommenden Inſtanzen iſt unter allen Umſtänden zu fordern, daß ſie der Durchlöcherung der Sonntagsruhe, mehr als bis⸗ her, energiſchen Widerſtand entgegenſetzen. Die Konſumentenſchaft möge ſich, im Intereſſe der Heilighaltung des Sonntags, unter allen Umſtän⸗ den darauf einſtellen, ihrer Bedarf an Wochen⸗ tagen zu decken. Von Regierung und Parlament muß erwartet werden, daß die ſchon ſo lang ge⸗ forderten Schutzbeſtimmungen nunmehr baldigſt erlaſſen werden. Nicht zu umgehende Ausnahme⸗ beſtimmungen ſind auf das Allernotwendigſte zu beſchränken. 3 18 Neuer Weltpoſtvertrag. Am 1. Oktober iſt der im Jahre 1924 in Stock⸗ holm abgeſchloſſene Weltpoſtvertrag in Kraft ge⸗ tretan. Wichtigſte Neuerungen: Nach einer Reihe von Ländern werden a) Zeitungen und Zeitſchriſten, die unmittel⸗ bar von den Verlegern abgeſandt werden, b) geheſtete und gebundene Bücher, die nicht zu Ankündigungen oder Anpreiſungen die⸗ nen ſollen, 1 c) literariſche und wiſſenſchaftliche Werke, die zwiſchen gelehrten Anſtalten werden, gegen eine ermäßigte Gebühr von 5 Pfg. für je 100 Gramm, jedoch bis zu 50 Gramrt für nur 3 Pfg. befördert. Gebühren änderungen. Eilzüſtellge⸗ bühr für Briefſendungen nach dem Auslande 50 Pfg., für Pakete 65 Pfg., Verſicherungsgebühr fün Wertſendungen je 300 Mark 30 Pfg., Behand⸗ lungsgebühr für Wertpaket 30 Pfg., Gebühr fü Ueberweiſung im Ausland bezogener Zeitungen nach Deutſchland 50 Pfg. je Vierteljahr. 7 Druckſachen, Geſchäftspapiere, Warenproben uf Miſchſendungen müſſen fortan unter zallen um: fänden voll freigemacht ſein. In Briefſendungen dürxſen Briefe, Zettel ode Schriftſtücke nicht eingelegt werden, die für andere Perſonen als den Empfänger oder die bei ihm wohnenden Perſonen beſtimmt ſind. Geldſtücke⸗ Banknoten und Papiergeld und koſtbare Gegen ſtände dürfen in gewöhnlichen; Briefen nicht zver ſandt werden.„„ e e Der Nachnahmedienſt für Brief⸗ und Paket ſendungen iſt einheitlich geſtaltet. Die Nachnah⸗ mebeträge ſind in Reichsmark auszugeben. Bei Gutſchrift auf Poſtſcheckkonto im Beſtimmungs⸗ land iſt der Nachnahmebetrag jedoch in der Wäh⸗ rung des Beſtimmungslandes anzugeben. De Briefſendungen grüne Nachnahme⸗Poſtanweiſun⸗ gen— bei den Poſtanſtalten käuflich— haltbar beifügen. Nachnahmegebühr 40 Pfg., zuzüglich 10 1 für je 20 volle oder angefangene Reichs⸗ mark. R a Antwortſcheine für das Ausland 35 Pfg. Gel⸗ tungsdauer 6 Monate. 0 ö Poſtausweiskarten Gültigkeitsdauer 3 Jahre. Poſtkarten Höchſtmaße 14.8 zu 10.5 Zentimeter; Mindeſtmaße 10 zu 7 Zentimeter. 0 Marenproben Ausdehnung 45 zu 20 zu 10 Zentimeter, in Rollenform 45 Zentimeter lang, 15 Zentimeter ſtart.* 1470 Auf Wertpaketen iſt der Wert nicht mehr in Goldfranken, ſondern ebenſo wie bei. Briefen in ſchafts anbringen 7 ausgetanſcht ern 1 3 1. 5 Der Abſender eines jeden gewöhnlichen o Wertpakets muß im voraus beſtimmen, w mit ſeinem Paket im Falle der Unbeſtellbarkei geſchehen ſoll. Dieſe Erklärung, die in franzöſi⸗ ſcher oder einer im Beſtimmungsland bekannten Sprache abzufaſſen iſt, iſt auf das Paket ſelbſt, (am beſten unmittelbar unter die Abſenderan⸗ gabe, und auf die Rückseite der Paketkarte zu ſetzen und vom Abſender zu unterſchreiben. Die alten Vordrucke zu Paketkarten dürfen nur no weiterverwendet werden, wenn ſie einen Vo druck für dieſe Voraus verfügung t der Ve fügungsvermerk kann auch handſchriftlich ange“ bracht werden, muß aber genau dem Wortlau des neuen Vordrucks entſprechen. Hat Abſender Vorausverfügung unterlaſſen, wird Paket, falls unzuſtellbar, nach 14 Tagen oder 1 Monat ohne weiteres zurückgeſandt. 6 Die Gebühren für Poſtpakete und Poſtfrach ſtücke haben infolge Herabſetzung und Verein fachung eine Reihe von Aenderungen erfahren. Nähere Auskünſte bei den Poſtanſtalten. Lolale Nachrichten. * Viernheim, 19. Okt. * Schnee. Im Odenwald iſt am Freitag morgen reichlich Schnee gefallen. N * Keine weiteren Eutlaſſungen bei Benz. Wie der„V.“ von der Direktion der Benzwerke mitgeteilt wird, entbehrt dievon der „A. Z.“ am Donnerstag gebrachte Meldung über Entlaſſung weiterer 1000 Arbeiter jeder Grund⸗ lage. Die Direktion nennt die Nachricht einen durchſichtigen puren Schwindel. Das Gegenteil ſei richtig. Wenn nicht alles trüge, rechnet dis Direktion ſchon in den nächſten Wochen damit, die ganze Belegſchaft wieder voll beſchäftigen zu können. Auch ſollen von den Entlaſſenen wleder eingeſtellt werden, wenn die Geſchäftslage ſich beſſern ſollte. Wenn die Autoeinfuhr den deuk⸗ ſchen Markt nicht mehr beſchickt, als es zur allgemeinen Ueberraſchung geſchah, wind mit einer baldigen Ueberwindung der Kriſe in der deutſchen Automobilinduſtrie gerechnet.— Es wäre dringend zu wünſchen. * Der zweite Hauptgewinn der Ludwigshafener Hotel⸗ und Saalbau⸗ lotterie iſt nach Neuſtadt a. H. gefallen und zwar iſt der Telefonarbeiter Spengert der glück⸗ liche Gewinner. Fortuna hat ſich alſo auch für 1 1 Hauptgewian den richtigen heraus⸗ geſucht. Eine neue Partei: Evangeliſche meinschaft. Zu den? bevorſtehenden Kreista und Propinzialtagswahlen will Zauche die zneuge gründete Partei:„Evangeliſche Volksgemeinſchaft⸗ in Oberheſſen Kandidaten aufſtellen und entfalte dazu eine eifrige Werbetätigkeit. In ihrem dies bezüglichen Rundſchreiben verweiſt! ſie n darau daß ihr⸗ vielfach die Klagen und Wünſche des Dekanatstages bei den Kreisbehörden, namentlich hinſichtlich mangelnder Sonntagsheiligung und des Uebermaßes der Vereinsfeſtlichkeiten unbe⸗ achtet geblieben ſeien und will hiergegen in den Kreisvertretungen enexgiſch ihre Stimme exheben „ Wor den heſſiſchen Kommunal⸗Wahlen er⸗ ſcheint rechtzeitig Ende ds. Mts. unter dem Titel: „Die heſſiſchen Verwaltungsgeſetze“, Band 2 der „Sammlung heſſ. Verfaſſungs⸗ und Verwaltungs⸗ geſetze“, im Verlag J. Diemer und zwar enthal⸗ tend: 1. Städte⸗Ordnung, 2. Landgemeinde⸗Ord⸗ nung, 3. Kreis⸗ und Provinzial⸗Ordnung, 4. das Geſetz vom 12. Auguſt 1922, ſoweit noch in Gel⸗ tung, 5. das Geſetz über die Wahlen für Gemein den und Gemeindeverbände vom 7. 9. 1925, mit eingehendem Sachregiſter.— Zum erſten Male in Buchform bringt dieſe Ausgabe die Geſetzes⸗ terte an der neuen, jetzt gültigen Faſſung. Der Band, im handlichen Format der bekannten Sammlung, umfaßt ca. 250 Seiten und wird allen Intereſſenten bei den Wahlen gute Dienſte leiſten. Er iſt erhältlich in allen Buchhandlun⸗ gen oder bei dem Verlage J. Diemer, Mainz. * Einſtellung der Perſonenſchifſahrt auf de Rhein. Die Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts⸗ gefellſchaft hat ſeit Donnerstag die Perſonenſchißf⸗ kahrt für dieſes Jahr oänzlich eingeſtellt. Dam iſt der Hauptſache die Perſonenſchifſahrt auf de Rhein für dieſes Jahr beendet; nur die Nieder⸗ länder Dampfer befördern auch den Winter übe neben der Güterbeförderung auf den mit Schlaf kabinen verſehenen Dampfern Paſſagiere. gen des unerwartet gewaltigen Verkehrs ſollen für das kommende Jahr weitere neue Salon⸗ ſchiffe, Motorboote und ſonſtige kleinere Fahr⸗ zeuge in den Dienkt geſtellt werden, ſodaß eine noch größere Auſwohmeſtzhieſeit für die Nen aon chiffahrt gewährleiſtet wird. Schweinemarkt. Weinheim, 17. Okt. Zugeführt 225 Stück; verkauft 201 Stück; Milchſchweine wur⸗ den verkauft das Stück von 16—28 Mark; Läufer das Stück von 30—55 Mark. ligſte Reklame; ſie iſt als Werbemittel Di Zeitungsanzeige iſt die beſte und bil⸗ unübertreffbarl in Inſerat im„Biernheimer Anzeiger“ aufgegeben, führt zum ſicheren Erfolg!