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Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 36 8 TTT. ̃— (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, Monta, den 26. Oktober 1925 N die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung 195 4. Jahrgang Streſemann über Locarno. Karlsruhe, 23. Oktober. Ne ichsaußercrmintſter Dr. Streſemann, der am Freitag vormittag 9.51 Uhr in Karls⸗ ruhe angekommen war, und um halb 8 Uhr abends nach Erhalt dringender Telegramme wieder nach Berlin zurückreiſen mußte, ſprach in einer von Tauſenden beſuchten Verſamm⸗ lung der Deutſchen Volkspartei über die deut⸗ ſche Politik. Er gab ein Bild der Entwicklung der Politik ſeit dem Verſailler Frieden über London bis Locarno. Die Haltung der deut⸗ ſchen Regierung und das, was das deutſche Volk von dem Vertrag erwarte, faßte Dr. Streſemann programmatiſch folgendermaßen zuſammen: Was bisher in Locarno geſchaffen wor⸗ den iſt, kann die Zuſtimmung jedes Deutſchen finden, der ſich deſſen bewußt iſt, daß nur auf dem Boden friedlicher Entwicklung in Europa die innerliche und wirtſchaftliche Wiedererſtar— kung Deutſchlands möglich iſt. Aus voller Ueberzeugung haben wir uns zu dieſem Deutſchland des Friedens als Mittelpunkt eines friedlichen Europa bekannt. Wir glau⸗ ben uns damit in Uebereinſtimmung zu be⸗ finden mit der überwältigenden Mehrheit des deutſchen Volkes. Wenn Deutſchland durch den Vertrag von Locarno den Beweis ſeiner dauernd friedlichen Einſtellung gibt, dann muß aber das, was bisher geſchaffen wurde, auch erweitert werden durch die Bekundung unſerer Vertragskontrahenten, auch ihrerſeits die Folgerungen aus dieſem neuen Stand der Dinge zu ziehen. Auch ohne jeden Zuſammen⸗ hang mit den Verhandlungen in Locarno muf zunächſt die Differenz wegen der Beſetzung der erſten Rheinlandzone beſeitigt werden. Die nördliche Rheinlandzone iſt am 10. Januar nicht geräumt worden, und wer über den Geiſt des Mißtrauens im deutſchen Volke klagt, der ſoll nicht vergeſſen, daß gerade dieſe Nichteinhaltung des Räumungstermins von Köln genügend Grund zu dieſem Miß⸗ trauen gegeben hat. Eine auf Vertrauen auf⸗ gebaute Politik der Zukunft muß die Kölner Frage bereinigen. Ich habe Grund zu der Annahme, daß dies geſchehen wird. In Bezug auf die Rückwirkungen handelt es ſich vor allem um die Sorge des Rheinlandes, das in dem nach dem Vertrag beſetzt bleibenden Ge⸗ biet unter dem Druck einer übermäßigen Be⸗ ſetzung und unter dem Druck des Rheinland—⸗ legimes zu leiden hat. Irgend ein logiſcher Grund, neben dem Pakt eine jahrelange militäriſche ſichern, liegt nicht vor. Die Auswirkungen des Friedens⸗ paktes können und müſſen dieſe Entwicklung ſicherſtellen, nur muß man ſich auch zin Deutſch⸗ land darüber klar ſein, daß man nicht gleich⸗ zeitig die Annahme des Paktes in Zweiſe) ſtellen und die weiteſtgehenden Maßnahme als Rückwirkung einer in Zweifel geſtellten Annahme verlangen kann. Ebenſowenig dien! es der Sicherſtellung des Zuſtandekommens des Werkes, wenn man in Bezug auf die ein⸗ netenden Rückwirkungen alles der Zukunft überlaſſen will und von bedingungsloſer An⸗ nahme der Verträge von Locarno ſpricht. Die Stellungnahme der Reichsregierung und des deutſchen Volkes ſollte darin beſtehen, die Ent⸗ idung zu fällen, ſobald wir erkennen kön⸗ nen, daß das, was bisher in Locarno vor ſich gegangen iſt, ſich für das Rheinland auswirkt. Das ſage ich nicht aus irgend einen Beſetzung zu Mißtrauen heraus gegen die Staatsmänner mit denen wir verhandelt haben. Ich lege viel⸗ Wert darauf, zu erklären, daß die deut⸗ ſche Delegation die Verantwortung für die Varapbieruna deshalb übernommen bat. wein den Frieden durch ö ſpricht morgen Abend 8 Uhr in der nie ſelbſt davon überzeugt iſt, daß die Herren Briand, Chamberlain und Verandervelde die Verſtändigung mit Deutſchland aus innerſter Ueberzeugung wollen und ſich mit allen Kräf— ten dafür einſetzen, daß an Stelle eines gegen Deutſchland gerichteten Blockes der Sieger— ſtaaten eine Zuſammenwirken aller euro— iſchen Mächte erfolgt, zumal die Entwick— zung nach dem Weltkrieg wohl für jeden, der denken kann, ergeben hat, daß es europäiſche Sieger im Endergebnis dieſes gewaltigen Weltringens nicht gibt, ſondern nur ein aus tauſend Wunden blutendes und deshalb in ſeiner geiſtigen Emanation und wirtſchaft⸗ lichen Kraft geſchwächtes Europa. Deutſchland und Rußland. Dr. Streſemann legte dann dar, daß die Behauptung, wonach die in Locarno verein⸗ ten Mächte beabſichtigten, einen Blu Rußland zu ſchließen, vollkümme. tig ſei. Deutſchland würde eine ſolche Pon nicht mitmachen, da es auf die alten Be⸗ ziehungen zu Rußland, die ſich aus der Lage des Landes und aus den Beziehungen beider Völker ergeben, nach wie vor den größten Wert legt. Dieſes Ziel der deutſchen Politik wird auch durch die inneren Verhältniſſe Ruß⸗ lands für uns nicht beeinträchtigt, da wir es als Grundſatz annehmen, uns in die inneren Verhältniſſe anderer Völker und Staaten nicht einzumiſchen, ſo wie wir das von anderen Staaten und Völkern für uns vorausſetzen. Der Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ vertrages hat den Willen Deutſchlands, mit Rußland in guten Beziehungen zu bleiben, klar und praktiſch zum Ausdruck gebracht. Der Friedenswille Deutſchlands. Wenn die Grundlagen gegeben ſein wer— den, um zu einem poſitiven Endergebnis zu kommen, dann muß hinter dieſem Endergeb⸗ nis die große Mehrheit des deutſchen Volkes ſtehen. Locarno darf keine Frage der Partei⸗ politik ſein. Der Friedenswille einer überwäl⸗ tigenden Mehrheit des deutſchen Volkes kann und wird der Ausgangspunkt ſein für eine Entwicklung, die uns diejenigen Möglichkei⸗ ten friedlicher und gleichberechtigter Betäti— gung eröffnet, die uns bisher verſagt waren. Das Ziel jeder deutſchen Regierung kann nur ſein: Der Wiederaufbau Deutſch⸗ lands in einem zu gemeinſamem Wirken vereinten Beſtreben der Völker Europas. Dr. Streſemann gab dann zuſammenhän⸗ gend ein Bild von dem Abſchluß des Verſail— ler Vertrages, von der Londoner Konferenz, auf der die großen Wirtſchaftsfragen gelöſt worden ſeien. Die Konferenz von Locarno löſe die politiſchen Fragen. Die Initiave zu dieſer Konferenz iſt von deutſcher Seite aus⸗ gegangen. Streſeman ſetzte ſich dann mit den Vorwürfen von deutſchnationaler Seite aus⸗ einander, ob es richtig war, dieſe Initiative zu ergreifen und erklärte man habe 4 Monate gebraucht, bis man das deutſche Memorandum vom 9. Februar beantwortet habe. Dieſe Tat— ſache zeige jedem, der denken will, daß man dieſem deutſche Memorandum nicht als ein Geſchenk Deutſchlands anderen gegenüber an⸗ geſehen hat. Wäre es lediglich ein deutſcher Verzicht geweſen, was wäre bequemer gewe— ſen, als es in 14 Tagen anzunehmen und Deutſchland zur Unterſchrift zu veranlaſſen? Streſemann wies dann, auf die in Lo⸗ carno erzielten Erfolge eingehend, gegenüber parteipolitiſchen Angriffen erneut darauf hin daß in Locarno der Anſpruch Deutſchlands auf Kolonialmandate ebenſo wie die Kriegsſchuldlüge, die mit Schweiger entgegengenommen worden ſei, aufgeroll' wurde. Jetzt erſt ſei Deutſchland durch die ge⸗ geſchichtliche Entwicklung die Möglichkeit gege ben, im Volkervund eine ausſchlaggevende Nelle zu ſpielen. Inſonderheit würde es nun Deutſchland möglich ſein, für die Rechte der Minderheiten durch ſeinen Sitz im Völker—⸗ bundsrat einzutreten. In der kommuniſtiſchen Preſſe werde der Vorwurf erhoben, was in Locarno geſchaffer worden ſei, ſei der Bund der Weſtmächte mi— der Spitze gegen Rußland. Dem ſei nicht ſo Bei den Bedenken, die gegen den Vertrag vor Locarno vorgebracht werden, trete vor aller Dingen die Behauptung in den Vordergrund daß mit dem Sicherheitspakt und dem Vertrag von Locarno ein Verzicht auf deutſches Volk und deutſches Volkstum verbunden ſei Der Wortlaut des Vertrages laſſe gar keinen Zweifel darüber zu, was er enthält. Er ent— halte den Verzicht, die Grenzen zu änderr durch Kriegsgewalt durch Kriegsgewalt oder durch Invaſion, und zwar nicht nur für uns ſondern Ueber dieſe Verpflichtung hinaus mit Gewal— einzugreifen, Bindung und das Selbſtbeſtimmungsrecht der auch für Frankreich und Belgien enthalte der Vertrag keinerle— Völker werde durch den Sicherheitsvertrag nicht ausgeſchloſſen. Gerade von den elſäſſi— ſchen Heimatverbänden in Deutſchland wurde die deutſche Initiative mit Freuden begrüßt Die Pflege des elſäſſiſchen Volkstums, ſeiner Sprache und ſeiner Kultur werde mit größerer Intenſität gepflegt werden, wenn zwiſchen der beiden angrenzenden Ländern der Gedanke des Friedens beſtehe. Auf die Frage der Rückwirkungen übergehend, führte der Außenminiſter aus: Es gibt zwei Entwicklungsſtadien in Bezug auff ö dieſes Streitfalles Locarno. Pas eine Stadium iſt zu Ende mitt dieſes s rehfane; der Paraphterung des Weſtpaktes und der Schiedsverträge, und ich glaube ſagen zu kön⸗ ngen, daß dem, was dort zuſtande gekommen it, jeder ruhig und objektiv Denkende zuſtim men kann. Die zweite Frage iſt, ob und inwie⸗ weit ſich das, was wir den Geiſt von Locarno genannt haben, praktiſch für das deutſche Volk ausführen ſoll. Wenn ſie geleſen haben, daß wir eine wunderbare Fahrt auf dem Lago! Maggiore gemacht haben, ſo kann ich Ihnen nur in Erinnerung daran ſagen, daß ich in der Kajüte 5 Stunden mit den Juriſten der anderen Länder über die Auslegungen ver— handelt babe. Ich will mit Freude konſtatie— ren, daß mit Bezug auf die vorgebrachten Fra⸗ gen irgend ein prinzipieller Wioberſpruch von der a. Seren Seite nitht erfolgt iſt. Nun han⸗ delt es ſich darum, daß die Worte auch vor dem 1. Dezember in die Tat umgeſetzt werden. An die verantwortlichen deutſchen Partei- führer richtete der Außenminiſter folgenden Appell: Ich wünſche von keiner Seite, daß irgend eine Partei oder Organiſtabin zum Ausdruck bringt: Wir ſind durch Locarno ſo befriedigt, daß nichts zu wünſchen übrig bliebe. Aber es geht nicht an, daß dieſelben Kreiſe, die erſt das Informelle betonten und die Bindungen wollten, ihre Zuſtimmung zu dem, was bisher paraphiert wurde zu geben, aufs ſtärkſte gleichzeitig die Rückwirkung in Zweifel ſtellen. Zu der Frage der Rückwirkun⸗ gen bemerkte Streſemann weiter, daß man in der Berufung von Tirard und Guillaumat zu wichtigen Beſprechungen nach Paris das erſte Anzeichen erblicken könne, daß Briand ſein ge— gebenes Wort erfüllen wolle. Nach den mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Ausführungen zur außenpolitiſchen Lage und zum Vretragswerk von Locarno, nahm er noch zu innerpolitiſchen Fragen und namentlich zum Reichs ſchulgeſetz Stel⸗ lung. Am Schluß ſeiner Rede wurden dem Miniſter langanhaltender Beifall und lebhafte Ovationen darge hracht. Die Verſammlung nahm mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes ihren Abſchluß. Interpret ſein, Verpflichtungen in Erinnerung rufe, die ihnen Der griechiſch⸗ bulgariſche 4 3 + Zwiſchenfall. Einberufung des Völkerbundsrates. Genf, 23. Okt. Die bulgariſche Regierung hat an den Generalſekretär des Völkerbundes die Aufforderung gerichtet, er ſolle auf Grund von Artikel 10 und 11 des Völkerbundspaktes die ſofortige Ein berfung einer Rats⸗ tagung veranlaſſen, die zu den Ereigniſſen des bulgariſch-griechiſchen Konfliktes Stellung neh⸗ men ſoll. Briand, als derzeitiger Vorſitzen⸗ der des Völkerbundsrates, hat daraufhin ſo— fort für Montag, 26. Oktober, den Völker⸗ bundsrat zu einer außerordentlichen Tagung nach Paris einberufen. Mahnung an Griechenland und Bulgarien. Genf, 23. Okt. Briand hat Griechenland und Bulgarien von der Einberufung des Völ⸗ kerbundsrat benachrichtigt und weiter folgende Mahnung an ſie gerichtet: Ich bin ſicher, der des Wunſches meiner Kollegen zu wenn ich den beiden Regierungen die als Mitglied se Völkerbundes obliegen und die ihnen auf Grund des Artikels 12 des Pak⸗ tes die feierliche Verpflichtung auferlegt, nicht zum Kriege zu ſchreiten, und wenn ich weiter die ernſten Konſequenzen in Erinnerung bringe, die nach dem Pakt aus ſeiner Verlet⸗ zung ſich ergeben müßten. Ich ermahne alſo die beiden Regierungen, unverzüglich Weiſun⸗ gen zu geben, daß während der Unterſuchung durch den Rat nicht nur keine neue militäriſche Operation unternom⸗ men wird, ſondern daß auch die Truppen bei⸗ der Regierungen ſofort hinter die Grenzen zurückgezogen werden. Die bulgariſchen Verluſte. Genf, 23. Okt. Bei dem Generalſekretär des Völkerbundes ift ein zweites Telegramm der bulgariſchen Regierung eingelaufen, wo— rin ſie mitteilt, da; die griechiſchen Truppen ihre Operationen ſtern nachmittag forgeſetzt hätten und auf einer Front von 32 Kilometer Breite und 10 Kilometer Tiefe vorrückten. Die bulgariſchen Verluſte betrügen bis jetzt 3 Tote, 7 Verwundete und 7 Vermißte. Fer⸗ ner ſeien in der gänzlich wehrloſen Stadt Pe⸗ tritſch durch das griechiſche Artilleriefeuer 7 Perſonen verwundet worden. ——.— 2478.8 5 f Politiſche Umſchau. — Ma nenen eur Preisſenkung. Zur Un⸗ denfungsaktion der Reichsre⸗ gierung hat der Rei osminiſter durch einen Nottarif die vorübergehende Ermäßigung der Schiffahrtsabgabentarife für die wichtieſten Le⸗ bensmittel um 10 Prozent angeordnet. Der Er⸗ laß wird demnächſt veröffentlicht werden. ö — Bayern gegen Hitler. Seitens der Polize. ſind geſchloſſene Mitgliederverſammlungen der Nationalſosialiſten für den Fall verboten wor⸗ den, daß in ihnen Hitſer das Wort ergreifen ſollte. Rechtsanwalt Rother hat gegen dieſe Ver⸗ fügung namens der Partei Beſchwerde bei der Polizeidirektion eingereicht. — Zu Schachts Amerikareiſe. terſtützung der Wie„United Preß“ aus Waſhington meldet, erklärte Staats⸗ ſekretär Mellon, daß die anſchauliche Art, in der Dr. Schacht die gegenwärtigen finanziellen Ver hältuiſſe Deutſchlands dargelegt habe, auf ih großen Eindruck gemacht haben. Dr. Scha habe keineswegs eine Reviſton des Dawes⸗Plane vorgeſchlagen und ſuche keine Anleihen. Schach habe die Bemühungen Deutſchlands um ſeine Wiederaußbau geſchildert und beſonders auch die Frape berührt, wie in den einzelnen Unterneh⸗ mungen, z. B. bei der Eiſenbahn, das Perſon verringert werden könnte, ohne dadurch Arbeits lana eit zu ſchaffen. Die Uniten Preß“ ſfat hin 5 u, daß die amerttaniſchen Finanzkroiſe der Au aſſung ſeien, daß die Haltung des Reichsbank⸗ enten in der Ire, der Stadtanleihen auf hrere derartige Verhandlungen eſnwirken wekde, die gegenwärtig vor dem Abſchluſſe ſtän⸗ den. Schacht ſei allen Einladungen, Reden zu halten, aus dem Wege gegangen, um darzutun, 50995 es ſich nicht um eine Propagandareiſe han⸗ ele. ELTelegrammwechſel zwiſchen Herriot un ö Chamberlain. Herriot hat an Chamberlain fol⸗ gendes Telegramm gerichtet:„Ich danke Ihnen für Ihre herzliche Bezugnahme auf mich in Ih⸗ ren Erklärungen. Dies hat mich ſehr gerührt und ich empfinde eine tieſe Freude über den gro⸗ ßen in Locarno erzielten Erfolg, zu dem auch Sie ſo viel beigetragen haben.“— Auf dieſes Tele⸗ gramm hat Chamberlain geantwortet:„Ihre herzliche Botſchaſt bereitet mir großes Veranü⸗ gen. Die Unterhändler von Locarno danken Vie⸗ les der bereits von ihren Vorgängern vollendeten Arbeit. Wir vergeſſen keineswegs unſere Ver— pflichtungen Ihnen gegenüber und freuen uns, daß Ihre Zuſtimmung zu unſerem Werk erteilt wird.“ — Umgruppierung des franzöſiſchen Kabinetts? Zu den Gerüchten über eine Demiſſion des Fi⸗ nanzminiſters Caillaur wird dem„Matin“ zu⸗ folge vom Finanzminiſterium erklärt. Caillaux werde nur dann zurücktreten, wenn das Parla— ment ſeine Finanzpläne nicht billige. Geſtern hatte Caillaur eine Beſprechung mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten Painleve und darauf mit Briand. Dem heutigen Miniſterrat wird der Finanzmi— niſter ſein Programm vorlegen. Nach dem„Echo de Paris“ ſoll mit Painleve eine Einigung er— zielt worden ſein. Verſchiedene radikale Miniſter ſeien jedoch gegen das Finanzproblem. Das „Journal“ meint, die Demiſſion des Kabinetts werde erſolgen, um eine Umaruppierung zu er— möglichen. Dieſe ſoll in der Weiſe geſchehen, daß einige Mitglieder des Kabinetts Herriot in das neue Kabinett Painleves eintreten würden. Es heiße auch, daß Painſeye ſelbſt das Finanzmini— ſterium übernehmen wolle. — Italieniſche Anrempelung des belaiſchen Anßonminiſters. Die berannte Tatſache, daß der belgiſche Außenminiſter Vanderpelde Herrn Muſ— ſolini in Locarng keinen Beſuch abſtattete, hat zu vielfachen Ausfällen der ſaſziſtiſchen Preſſe in Italien gegen Nandervelde geführt. Nunmehr ſpielt der„Popolo d'Italia“, das Sprachrohr Muſſolinis, ſolgenden Trumpf gegen Vander— velde aus:„Die italieniſche Preſſe ſollte der Handlungsweiſe des Herrn Vanderpelde, der vom politiſchen Geſichtspunkt aus, aber auch ſonſt, eine völlig unbedeutende Perſönlichkeit iſt, keine Be⸗ deutung beilegen. Was ſeine Stellung als Au— genminiſter eines befreundeten Staates betrifft, ſo iſt das eine Angelegenheit, die Belgien und ſeine Regierung angeht. Dieſe Eviſode(nämlich die Ignorierung Muſſolinis durch Vandervelde in Locarno) wird immerhin nicht vergeſſen wer— den. Es muß aber eine Feſtſtellung nemacht wer— den, nämlich die, daß die ruſſiſchen Bolſchewiſten in ihren internationalen Beziehungen ſich diplo⸗ matiſch korrekt benehmen, während ſich die Sozial— demokratie in der Diplomatie rüpelhaft zeigt, wie ouch in der Innenpolitik in jenen Ländern, wo ſie br Nypeſen treibt.“ Die Beisetzung des Abg. Hofmann⸗Seligenſtadt. Die Beſtattung unſeres Hofmann uf dem Friedhof ſeiner Heimatſtadt geſtaltete ſich zu einer ſtarken Kundgebung anhängliche Dankbarkeit ſeiner Freunde und echten Achtun; derjenigen, die zu ſeinen politiſchen oder weltan— ſchaulichen Gegnern zählten. Die Beteiligung aus allen Kreiſen war ungemein groß. Es fanden nicht weniger als 12 Kransnfederlegungen faatt. J Tabletten , in alen Apotheken u. Drogerien Mi. 1.— del Husten, Heiſerkeit, Katarrh 75 Her bas d 0 95 1 gert Herrn Miniſters v. Brentano, der als Stellpertre⸗ ter des in Been ee n dringender Angele⸗ genheit in Berlin weilte. Reichstagsabg. Knoll erwies ebenfalls dem teuren Toten die letzte Ehre. Von der Regierung waren Miniſterialdirektor rialrat Kratz anweſend. Drei Vertreter der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion und zwei Vertreter de deutſchnationalen Fraktion gaben dem Toten das deutſchnationale Fraktion, beitervereins Seligenſtadt, letzte Geleite. Nach einer eindrucksvollen kurzen Anſprache des amtierenden Prieſters ſprachen am Grabe: Abg. Domkapitular Lenhart für die Zentrumsfraktion, Vizepräſident v. Helmolt für den heſſ. Landtag, Abg. Kindt für die die dem„aufrechten Manne“ einen Kranz widmete, ein Schupobeam⸗ ter für den Verband der heſſ. Polizeibeamten, der die verſtändnisvolle Arbeit Hofmanns als Referenten des Polizeiweſens im Finanzausſchns pries, Bürgermeiſter Lieger für die Gemeine und Zentrumspartei Seligenſtadt, Direktor Klimm⸗Lorſch für den heſſ. chriſtl. Bauernver⸗ ein, dem der Verſtorbene 12 Jahre raſtloſer und erfolgreicher Arbeit widmete, Abg. Schül⸗Offen⸗ bach für die Zentrumspartei des Kreiſes Ofſen⸗ bach, ein Vertreter des kathol. Männer- und Ar⸗ ein Vorarbeiter der Mitteld. Emaillierwerke, deſſen Mitinhaber der Entſchlafene war, ein Vertreter der Altersgenoſ— ſen, ein Wortführer der kathol. Jugendbewegung, der in ſehr ſympathiſcher Weiſe dem Verblichenen als„Freund und Vater“ einen Kranz ſpendete, und ſchließlich ein Vertreter des Seligenſtädter Mainbrückenbauvereins. Man ſchied vom Grabe des einfachen, aber angeſehenen Mannes, der lei— dend arbeitete und arbeitend litt, mit einem inni⸗ gen Gebet für die ewige Ruhe ſeiner lauteren Seele.— Am Grabe des früheren verdienten Zentrumsabgeordneten David Horn wurde ſeitens der Zentrumsſraktion ebenfalls ein Kranz niedergelegt. Eine Wendung in Marokko? London, 23. Okt. Die engliſchen Berichte aus Marokko ſprechen von weiteren Erfolgen der Rifkabylen. Nach dem„Daily Expreß“ iſt Ajd ir noch gar nicht beſetzt worden, ſondern lediglich die umliegenden Höhen. Die Operatio⸗ nen gegen das Hauptquartier der Rifleute würden erſt nach Rückkehr Primo de Riveras nach Ma⸗ rolko wieder beginnen. Auch daß Rifabteilungen die Uergha u überſchritten und mehrere Europäer getötet hätten, wird dem„Daily Expreß“ beſtä⸗ tigt. Die Lage nördlich von Tiffane ſei für die ſranzöſiſchen Truppen keineswegs zufriedenſtellend, deren rückwärtige Verbindungen ſtark unter den Regenſällen litten. Die Stämme dieſer Gegend ſeien unruhig und neigten Abd el Krim zu. Der Rückzug der 18000 Mann des Generals Durand habe auf die Rifkabylen ſtarken Eindruck gemacht. London, 23. Okt. Der Korreſpondent des „Daily Expreß“ in Madrid teilt mit, daß Primo de Rivera in einem offenen Brief erklärt, er könne ein Datum für die endgültige Befriedung Marok— los nicht feſtſetzen, nehme aber an, daß zu dieſen Zweck noch etwa Jahre erforderlich ſein werden Der Kampf um Damaskus. Paris, 23. Okt. Wie aus Beyruth gemeldet wird, haben die Franzoſen in Damaskus die Ruhe wieder herſtellen können. Zu Beginn der nächſten Woche werden 10000 Mann franzöſiſche Verſtärkungen in Syrien eintreſſen, ſodaß dann im ganzen 50000 Mann zur Verfügung ſtehen würden. Auch eine Londsener Meldung ſpricht von einer Beſſerung der Lage, da ſich die Deren me mene weren ener e 77 0 5 alro, ein ſpriſche Abordnung! habe geſtern beim dortigen amerilaniſchen Geſandten vorgeſprochen und um einen Schritt Amerikas gebeten, damit Frankreich ſeine Angrifſe in Syrien einſtelle. Die Deputa⸗ tion ſei auch bei den anderen diplomatiſchen Ver⸗ tretungen vorſtellig geworden und habe gegen die Beſchießung der hiſtoriſchen Stadt Damaskus Einſpruch erhoben. eee ke ne dl. ved T bs esel 4e Der Ring der Nuramaja Roman von Käthe von Beeker. 205(47. Dortſetzung.) 3 * In der Balkontüre ſtand blaß und er⸗ ſchreckt Maja. Sie hatte alles gehört, aber fand ſich in nichts zurecht. Eine Braut, die ohne Wort und Blick für den eben gewonnenen Verlobten in höchſter, beſinnungsloſer Ver- zweiflung an das Sterbebett eines anderen Mannes ſtürzt,— daraus ſprach doch nicht Liebe für den Bräutigam, das war ja—— Maja wagte ihre Gedanken nicht weiter zu verfolgen. Angſtvoll und ohne ſich deſſen be- wußt zu ſein, tauſend in Mitleid getauchte Zärtlichkeiten in den dunklen, ſehnſüchtigen Augen, blickte ſie zu Hans Heinrich herüber. Der ſtand in peinlichſter Verlegenheit und Verwirrung, unter der aber etwas wunder— bar Beruhigendes und Beglückendes glimmte, das bei dem Blick, den er von drüben auffing, hell aufloderte und ihm das Blut raſch und warm durch die Adern trieb. 5 Frei! Das Wort ſtand in leuchtenden Lettern vor ihm, er konnte nicht anders den⸗ ken. Seine Wangen färbten ſich darunter, ſeine Augen ſtrahlten auf— frei! Und ſie liebte den anderen nicht, ſie gehörte nicht zu dem ande⸗ ren. An deſſen Sterbelager ſtand Karin, ſeine geweſene Braut, Gott ſei Dank, ſeine gewe⸗ ene. . Ihm kam kein Bedauern für das, was ihn frei machte, kaum ein Verwundern und Er⸗ ſchrecken. Das war alles untergegangen vor dem, was er in Majas Augen las. Er hatte auch die ſchluchzende Mutter gänzlich vergeſ⸗ ſſen und fuhr erſchreckt herum, als ſie jetzt ver⸗ zweifelt neben ihm aufjammerte:„Der Skan⸗ dal! Das überlebe ich nicht! Und gerade Ka⸗ rin, meine ſtolze Tochter! Sie kann nur den erſtand verloren haben! Baron, daß Ihnen das von meiner Tochter geſchehen mußte!“ N n es Uebel, Miniſterialdirektor Spamer und Miniſte⸗ den bevorſtehend. mmunalwahlen ö Von Rechtsanwalt mac Nuß in Worms, Die Behauptung, daß die Politik nicht auf das Rathaus gehöre, iſt zwar auf den erſten Blick beſtechend, aber bei näherer Betrachtung unhaltbar. Sie wird Lügen geſtraft durch die Tatſachen. Man braucht z. B., von allem an⸗ deren abgeſehen, nur an die Schulfrage, an das Thema: Unterſtützung von Privatſchulen durch die Gemeinden, an das Problem: Schule und Kirche, an die Beſetzung kulturpolitiſch wichtiger Körperſchaften der Städte, Land⸗ gemeinden, Kreiſe und Provinzen uſw., zu erinnern, um ſich davon zu überzeugen, daß Weltanſchauungsfragen und politiſche Leitgedanken ſehr oft in maßgebender Weiſe auch die Ver⸗ waltung von Gemeinde, Kreis und Provinz beherrſchen. Es kommt nicht ſo ſehr darauf an, daß ein derartiges Gemeinweſen ver⸗ waltet wird, ſondern wie und in welchem Geiſte dies geſchieht. 0 Die Zentrumspartei als geborene Welt⸗ anſchauungspartei iſt die naturgemäße Hüte⸗ rin der Weltanſchauungsfragen auch in der Gemeindepolitik. Es wäre grundfalſch, etwa zu glauben, daß nur bei den Wahlen zu den großen poli⸗ tiſchen Körperſchaften. wie zum Landtag oder Reichstag, die großen politiſchen Geſichts⸗ punkte maßgebend ſeien. In der Tat ſind 1 85 im und mit die Arbeit der daun wird der Sieg unſer wie im G Meinen gro oßzüg einem ſchneidigen Elan nächſten Wochen, ſein, Das ſtill leuchtende Beiſpiel unſeres Joh. Hoſmann⸗Seligenſtadt, deſſen irdiſche Dalle wir geſtern zu Grabe trugen, möge uns zuch hierin ein Vorbild und Anſporn ſein! Aus Nah und Fern. „ erſtein, 23. Okt. Nierſtein und ſein Wein ſollen in einem Lied verherrlicht werden. Zu dieſem Zwecke ergeht ein Preisausſchreiben, wo⸗ rin der ſchönſten Dichtung als erſter Preis 100 Flaſchen„Nierſteiner“ zugedacht ſind. Vorge⸗ ſchrieben iſt folgende Bedingung: Es müſſen zwei Exemplare der Dichtung mit Maſchinenſchriſt ei geſandt werden, das eine Exemplar mit einem Stichwort und dem Namen des Verfaſſers, das andere Exemplar mit demſelben Stichwort, aber ohne Namen des Verfaſſers. Großf⸗Gerau, 23. Okt. Das Amtsgericht ver⸗ urteilte geſtern einen Motorradfahrer von Rüſ⸗ ſelsheim, der am 19. Juli den Polizeiwachtmei⸗ ſter Warſchun aus Frankfurt a. M. mit ſeinem Motorrad beim Vorbeifahren ſtreifte und zu Fall brachte, ſodaß Warſchun erhebliche Verletzungen des linken Schultergelenks und ſtarke Hautab ſchürfungen an Armen und Beinen davontrug zu ſechs Monaten Geſängnis. Durch die Zeugen⸗ ausſagen wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte falſch überholt hat und in einem Moment, als der Polizeiwachtmeiſter Warſchun mit ſeinem Klein⸗ raftrad mit einem Laſttraftwagen in gleicher Höhe war, mit einer Geſchwindigkeit von unge⸗ 0 Dr. g ſolche Leitgedanken auch in der Kommunal⸗ politik richtunggebend. Sie ſoll. Wir müſſen vielmehr meindeleben und im Leben der Kreiſe Provinzen dem Zeitgötzen Egoismus Selbſtſucht, das kämpfe im engen, ich möchte gegen den andern, ſondern das muß die Parole ſein! nicht die Kritik um der Kritik die Anerkennung des Primates der Geiſtigkeit vor allem Mo ellen und Wirtſchaftlichen. Diesſe is ſtecken zu bleiben. Ich möchte deshalb an alle hänger und Freunde im Lande und vor dem Parteitage der Da kam es wieder in ſein Bewußtſein, daß ſich eben etwas Ungeheuerliches zugetra⸗ gen hatte, etwas, unter dem Hoffnungen zer⸗ brochen und ein Menſchenleben in ſeinen tief⸗ ſten Gründen erſchüttert wurde. Ja, es war für Frau von Lebanoff ein ſchwerer Schlag; er ſah es auch, und mit rit⸗ terlicher Bewegung trat er raſch auf die Wei⸗ nende zu. „Denken Sie gar nicht an mich, Baronin; ich werde mit dem, was mich traf, fertig wer— den.“— Innerlich ſchämte er ſich, wie leicht und glücklich er dieſes Verſprechen erfüllen konnte.—„Ich fühle in dieſem Augenblick, daß es auch von meiner Seite ein Irrtum war, als ich um Ihre Fräulein Tochter warb und mein Glüc: bei ihr zu finden ſuchte; wir gehörten nicht zu einander.“ „Ach, Baron, das ſagen Sie jetzt, und ich muß es Ihnen danken, aber— ach Gott, ach Gott, ich verſtehe das ja alles nicht. Karin liebte Sie doch! Es iſt nur eine augenblick⸗ liche Verwirrung, ein ſtarkes Mitleid—“ Verlegen hielt ſie ein. Nein, ſie wollte zu der Schmach nicht auch noch die Lächerlichkeit hinzufügen. Nach jener Szene ließ ſich nichts mehr gut machen u. ergeben ſetzte ſie hinzu: „Ich habe wohl das Herz meiner Tochter nicht gekannt.“ „Nein, gnädige Frau. Vielleicht kannte Fräulein Karin ihr Herz; ſelbſt nicht bis zu dem Augenblick, der ſo hart daran klopfte. Man kennt wirklich manchmal nicht ſeines Herzens ſtärkſte und tiefſte Gefühle.“ Dabei ſah er zu Maja auf, die zögernd und unſicher, wie ſie ſich Frau von Lebanoff gegenüber benehmen dürfe, näher getreten war und nun unter ſeinen Worten und dem Blick, der ſich dabei voll und ſprechend auf ſie richtete, tief errötete und nicht wehren konnte, daß auch in ihrem Herzen eine Ahnung kom⸗ menden großen Glückes auftauchte. Es iſt wohl beſſer, wenn ich mich jetzt em⸗ pfehle,“ fuhr er ſtockend fort.„Liebe Baſe, ich hoffe, Sie noch öfter zu ſehen und Ihnen über die verwandtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen uns wichtige Aufſchlaſſe zu geben.“ Er hielt ihre Hand in der ſeinen, und ſie blickten ſich tief in die Augen. Das Glücks⸗ gefühl, das wunderbare gewaltige, flutete wieder über ſie beide hin; für einen Augen⸗ blick vergaßen ſie die ganze Welt und ſahen und empfanden nur, daß ſie ſich gefunden hat⸗ ten und daß einer ſein Glück nur im andern finden könne. Gerade blickte die Baronin auf. Sie ſah alles ganz klar. Alſo doch! Aber nun war das ja ſo gleichgültig; nun wie es wollte, es war ja doch alles verloren. Das Schickſal ging ſeinen Gang; es ließ ſich nicht in falſche Bahnen lenken, es ſprang wie— der ab ins richtige Geleiſe. Mochte es;: ſie war ſtumpf und müde, ſie hoffte und glaubte nichts mehr, nach dem, was ſie heute getroffen hatte. Sie mochte nicht einmal nachdenken über das was nun zu tun ſei, und wie es kommen würde. Ebba war verſorgt, alles andere mußt' nun getragen werden. Jetzt wollte ſie nur ruhen, wenn es mög⸗ lich war, mit ſolchen Gedanken zu ruhen. Schwerfällig ſtand ſie auf. „Leben Sie wohl, lieber Varon. 9 kann nicht ſagen auf Wiederſehen. Vielleicht ſpäter einmal. Fräulein von Münchenhauſen, wenn Sie mit Ihrem Verwandten noch etwas zu beſprechen haben, benützen Sie, bitte, die Gelegenheit, Sie werden ihn bei mir nicht mehr begrüßen können. Glück auf den Weg, Herr v. Seſenburg.“ Sie hatte das Zimmer verlaſſen; ſtanden ſich ſtumm und befangen Hans Heinrich atmete ſchwer. „Der arme Tibor! Ich dachte, Sie lieb⸗ ten ihn. Damals, als wir uns trennten, tra⸗ fen Sie ihn. Ich wußte zwar nicht, wer er war, aber ich glaube, daß er der Mann ſei, dem Sie gehörten. Darum—“ 0 Er verſtummte, aber ſie hatte ihn ver⸗ ſtanden, ihr Herz ſchlug in Seligkeit. ö „Nein, ich gehöre niemond!“ beide gegenüber. „Maja!“ Er biß ſich auf die Lippen. Es müſſen es ſein, wenn nicht durch einſeitige und übertriebene Betonung gegenſätzlicher Standesintereſſen u. Wirtſchaftsbelange die ganze Kommunalver⸗ waltung auf die ſchiefe Ebene des egoiſtiſchen Kampfes Aller gegen Alle geſchoben werden gerade im Ge⸗ und oder göttliche Prinziy der Näch⸗ ſtenliebe und Selbſtzucht entgegenſetzen. Nur mit dem hohen Schwung eines reinen, ſach⸗ lichen Idealismus laſſen ſich auch die Wahl⸗ lichen Verbande der Gemeinden ertragen und begründen. Nicht Perſon gegen Perſon, nicht Familie gegen Familie, nicht der eine Stand Sache gegen Sache, Grundſatz gegen Grund⸗ ſatz, Weltanſchauung gegen Weltanſchauung; Diejenige Partei wird die beſte und ſitt⸗ lichſte ſein, die ihre Freunde und Anhänger dazu erzieht, die Dinge geiſtig und moraliſch zu erfaſſen, und nicht im Erdenſtaub und im unſere An⸗ bei Beginn der Wahlarbeiten für den 15. November 1923 v a heſſiſchen Zen⸗ 1 amspartei den Ruf ergehen kaſſen: Beſin u euch auch bei den Kommunalwahlen auf die mochte es kommen, raſen wollte.& eei erfaßte kraben flog. Fp. Frankenthal, 24. Okt. mitſtand geſtern Abend im zus unbekannten Urſachen. blötzlich bei Schuppen. Zeit auch die Scheune und die Stallungen zunken ſetzten dann noch die Scheune Stallung des nebenan Flammenmeer bildeten. Gerolsheim, Dirmſtein, Frankenthal mit der Motorſpritze, Die Feuerwehren konnten ler Löſcharbeit ein weiteres Umſichgreifen lungen mit allen Ernte⸗ brannten vollſtändig nieder. Nicht der Kampf um des Kampfes willen, N willen kann uns vorwärts und aufwärts bringen, ſondern Weltspiegel. ertrunken. Bei einem Jahrmarkt don Kairo ereignete ſich bei einer Feier ein ſchweres Unglück. Polizei jroße Menſchenmenge zu bahnen. dieſe brach unter der Laſt zuſammen. etzt worden. vald wurde dieſer Tage von den die Bensheim⸗Lindenfelſer Poſtlinie mit Froß⸗Bieberau. Rl chen. ſie mußten warten.„Liebe Baſe, mir ha⸗ ben uns noch viel zu ſagen und Sie wiſſen, es iſt ein Zuſammenhang altersher, und—“ a „Ja, die Ringe.“ Seine Augen leuchteten. „Gewiß die Ringe.“ Seine Augen leuch⸗ leten.„Ich erzähle Ihnen die Geſchichte, die zu Ihnen gehört, und die Prophezeiungen, die ſich an ſie knüpften, ſpäter, wenn es(lar um und in uns iſt, wenn wir uns wieder⸗ ſehen, Maja.“ Und er küßte die glückbringende ſchöne Hand, küßte ſie lange und innig, wie unter einem Gelübde und beide wußten, daß es auch ein ſolches war, ein Gelübde feſter Zu⸗ ſammengehörigkeit. Ebba und ihr Verlobter kehrten ſchneller zurück, als die Baronin erwartet hatte, beide, bleich und bedrückt.. 5 „Er lebt noch, Mama,“ ſeufzte Ebba. „Der Arzt meinte, es könnte in ein paar Stun⸗ den vorbei ſein, aber es könnte auch noch Mo⸗ nate dauern. Die Kugel hat nicht das Herz getroffen, ſondern die Lunge. Noch iſt er be⸗ wußtlos—“ 0 ö „Er, er!“ fuhr die Baronin auf.„Was geht dieſer verrückte Menſch mich an! Von Karin will ich hören! Wo iſt ſie? Sie gehört hierher, nicht zu den Fremden. Sie hat ihr Glück mit Füßen getreten.“ „Ja, Mama, das hat ſie: denn ihr Glüa iſt Tibor Revoscei. Nein, Mamachen, fahr nicht auf, es iſt einmal ſo. Sie liebte ihn ſeit damals und hat wohl, wie ich denke,— denn Karin ſpricht nie über ihre Gefühle— in ihrem harten. Stolz immer dagegen gekämpft, und ich vermute, daß ihre heutige, übereilte Verlobung nur das letzte, höchſte Schutzmit⸗ tel gegen dieſe Liebe ſein ſollte.“ i „Dann hätte ſie ſich an dieſes Schutzmit⸗ tel halten ſollen, nicht wie eine Wahnſinnige von der Fahne fliehen. Karin, die ſtolze, ſtarke! Aber ſie iſt wie ihr Vater; wenn Sie Stärke brauchen, brechen ſie zuſammen.“ war nicht die Zeit. um ietzt mit ihr zu ſpre⸗ .— fähr 60 Kilometer zwiſchen den beiden hindurch⸗ 0 er den Polizei⸗ wachtmeiſter und ſchleuderte denſelben von ſeinem Motorrad. ſo daß er im Bogen in den Chauſſee⸗ Ein Großfeuer nahen Gerolsheim Am Abend brannte dem Landwirt Wilh. Weigel der Das Feuer griff jedoch bald mit ra⸗ ender Geſchwindigkeit um ſich, ſodaß in kurzer hellen Flammen ſtanden. Ueberſpringende Feuer— und die 5 wohnenden Landwirtes eonh. Mauntz in Brand, ſodaß die Scheunen u. ſagen perſön⸗ Sallungen beider Anweſen nur ein einziges ein ſtädt. Löſchzug von mit größter Mühe und unter aufopſerungsvoll⸗ Brandes verhindern. Beide Scheunen und Stal⸗ und Fruchtvorräten :: Brückeneinſturz bei Kairo.— 54 Perfanen in der Nähe religiöſen 0 e a ing verſuchte, inem ägyptiſchen Miniſter den Weg durch eine roße Ein Teil der Colksmenge wurde auf eine Brücke abgedrängt; 0 1 1 Hierbei ind 54 Perſonen ertrunken und 43 ſchwer ver⸗ :: Kraftpoſtlinie Biberau-Gadernheim. Die Schaffung einer neuen Kraftpoſtlinie im Oden⸗ 0 Tage zuſtändigen Stellen beſchloſſen. Sie führt von Groß⸗Bieberau iber Lützelbach nach Gadernheim und verbindet ie Be dem tördlichen Odenwald und der Eiſenbahnſtation zwiſchen uns von bbering ſchreibt in der„E. V.“: Der Volksverein für das katholiſche Deutſch⸗ land kann in dieſem Jahre auf eine jährige Entwicklung zurückblicken. Tieſgehende Wand⸗ lungen hat das öffentliche und wirtſchaftliche Lo⸗ ben in dieſem Zeitraum durchgemacht. Die Ent⸗ wicllung hat den Gründern des Volksvereins Windthorſt, Hitze, Franz Brandts, Trimborn und Gröber recht gegeben, als ſie ſchon vor 35 Jahren vorausfahen, daß die ſoziale und ſtaatsbürger⸗ liche Erziehung das dringendſte Erfordernis der Zeit ſeien. Wenn wir heute manche Mißſtände im öffentlichen Leben zu beklagen haben, die ſich größtenteils aus der ſtaats bürgerlichen Unreiſe des Volkes erklären laſſen, ſo trifft die Schuld am allerwenigſten den Volksverein. Im Gegen⸗ teil, nach dem Urteil hoher kirchlicher Würden⸗ träger und maßgebender Staatsmänner, hat der Volksverein mit durchſchlagendem Erfolg gear⸗ beitet an der politiſchen und ſozialen Bildung des katholiſchen Volkes und ſeiner Führer. Aber troß der großen Anerkennung, die dem Volks⸗ verein von maßgebenden Stellen gezollt wird, des Nereins feiern. Es ſoll hier nicht weiter unterſucht werden, wer die Schuld daran trägt, daß beute die Frage noch diskutiert werden muß, ob der Volksverein noch zeiigemäß ſei. Tatſache iſt, daß die vor dem Kriege ühlichen Maſſenver⸗ ſammlungen des Volksvereins, weniaſtens in unſerem Bezirk, ſeit vielen Jahren mehr abbehalten word ſind. Daher mag es fommen, daß man heute nicht nur bei den Laien, wirft, wie es um den Volksperein eigentlich ſteht. Man hört da oft die merkwürdiaſten Anſichten. Veſonders bedenklich Leute. der Polksperein ſei überflüſſig geworden, nachdem man Mitglied der Parteioraaniſation, ſetrer Standesorganiſation und zur wiůrtſchaft⸗ liches Intereſſen vertretung ſeiner Berufsorgani⸗ ſallon ſein müſſe. Man ſberſſeht hierbei. daß der Nolkspverein feine der genannten Oraanifatio— ngen etwa verdrängen. oder ſich an deren Stelle ten will, ſondern daß der Nollsgerein ſie alle wittlam ergänzen und“edurch erſt recht frucht⸗ bar geſtalten will und ſoll. Vielleicht hat die Zentralſtelſe des Volesver— eins ſich in den letzten Jahren allsuſehr beſchränkt auf die Befruchtung der kleinen Kreiſe, die ſoge— nannte Zellenbildung. So wertvoll und notwen⸗ dig gerade die Heranbildung von Führern im ſozialen, berufsſtändiſchen und ſtaats bürgerlichen Leben auch iſt, ſo wenig darf m. E. die Tatſache unberückſichtiat bleiben das der Nolksverein ein Verein des Volkes, d. h. alſo ein Verein der brei— len Maſſen ſein ſoll. Mindeſtens die jährlich achtmal erſcheinenden roten Männerhefte und gelben Frauenheſte ge— hören in jede Familie. Niemals iſt ein Verein ſo bitter notwendig für das fatholiſche Deutſeh⸗ land gemeſen, wie gerade der PVolksverein in den Jahren nach Krieg und Revolution. Was uns fehlt, iſt das leider größtenteils verloren gegan— gene katholiſche Volkstum, denn dieſes allein iſt das Fundament wahrhaſt chriſilicher Politik. Die beklagenswerte Zerriſſenheit des deutſchen katho— liſchen Volkes kann nur durch eine tiefgründige Erziehungsarbeit, wie ſie der Volksverein allein leiſten kann und bisher geleiſtet hat, beſeitigt werden, als Vorarbeit zur Wiederherſtellung der politiſchen Einheit der deutſchen Katholilen. Und wenn es wahr iſt, daß die Formung und der In⸗ halt des deutſchen Staatsgedankens in der näch⸗ ten Zukunft im weſentlichen von den deutſchen Katholiken abhängt, ſo ergibt ſich auch hieraus, daß die Volksvereinsarbeit niemals notpzendiger geweſen iſt als gerade heute. Herbſtnebel. Von Karl Böttger. Auf einmal iſt das Graue da— Es kam ſo ſacht, es ſteht ſo ſacht Um uns und trennt uns von den Dingen.— Von uns gerückt iſt ſchon, was nah Uns war... Und Wege, die wir gingen, Sind wie verwiſcht im grauen Tag; Der graue Tag iſt ſchon wie frühe Nacht, So ſchwer, ſo glanzlos. Und im Grau verhallen, „Im dichten Nebel, klanglos alle Stimmen. Es blieb die Schwermut, und ein Suchen aus All dem Verhüllten wie aus dunklem Haus Ju freie Weite. Doch am Abend gehn Die müden Lichtlein auf und glühn und ſpähn In grauer Nebelflut mit blödem Grimmen.. Die Zeit iſt kühl und ſpät. Bald fallen Wohl erſte Flocken— daß noch ſtiller werde, Noch tiefer eingehüllt die dunkle Erde... ——— ͤꝓkät1k.ñũ uv Der Glücklichſte. Von Magda Trott. Als die acht Abiturienten ihr beſtandenes Exa⸗ men feierten, beſchloſſen ſie, in zehn, zwanzig und fünfundzwanzig Jahren wieder hier in dieſer Stadt zuſammen zu kommen. Sie wollten ſich nicht aus den Augen verlieren, wollten auch im ſpäteren Leben die Zuſammengehörigkeit wahren, Es würde gewiß ſehr intereſſant ſein zu erfahren, wie ein jeder von ihnen das Leben gemeiſtert hatte. Alles war bis ins Kleinſte verabredet worden, man hatte Tag und Trefſpunkt genau ſeſtgeſtellt und war dann voneinander gegangen. Seit Wochen dachte Georg Wagner an dieſe Abmachung, die vor faſt fünfundzwanzig Jahren getroffen worden war. Mit allen Faſern zog es Ab nach jener Stadt, in der er einſtmals das biturientenexamen beſtanden, in der er die ein⸗ ligen Schulkameraden wiederſehen würde. Er 7* hatte die zehn⸗ und die zwanzigjährige Zuſam⸗ beiwlunft verſäumt, das Leben hatte ihn hin und ſünzeworfen, hatte ihm ſeine Wünſche nicht er⸗ füllt und ihn ein wenig verbittert gemacht. Den denn ging es wahrſcheinlich glänzend. Nur er var ein Stieſtind des Glückes. Aue Er hatte damals angefangen zu ſtuvieren. Der lögliche Nod des Naters zerbrach feine Lebens- belebl 1 8 e eee geſtoßenen behandeln. tes zu berichten. auſſchnellende Kurve gegeben, das Glück hatte ihn niemals erzittern gemacht. ſchon nicht Er wollte die anderen erzählen laſſen, die glück⸗ licher waren als er. ſondern auch bei den Geiſtlichen die Frage auf- iſt die Meinung mancher nach an. zurück und ſchloß Blicke ſeines Weibes, ſah im Geiſte ſeine geſun— den Kinder hohen Lindenhäumen vor ſeinem Fauſe den Ge— virklich Grund, Freunde geſprochen, feinem Innern noch nach, nachdem man längſt voneinander geſchieden war. im Geiſte die Schickſale ſeiner ameraden an ſich vorüberpaſſieren, der Männer, klein an, arl ihm das Diplom fehlte, ſah a t ö Mißgunſt auf alle, die vielleicht weniger konnten als er, die ſich aber ſtolz Diplom⸗Ingenieur nen⸗ nen durſten. Er blieb ſtill und in ſich gekehrt, wählte nicht lange, nahm ſich eine ſtille, beſchei⸗ dene Frau, die mit rührender Liebe an ihm hing und ihn zu verſtehen verſuchte. Selbſt jetzt, wenn er an ſeine zwei blühenden Kinder dachte, die den Eltern nur Freude berei⸗ teten, blieb die tieſe Falte zwiſchen den Augen. Und die Stirne glättete ſich auch dann nicht, als ſein Weib zu ihm trat und ihn mit weicher, zärt⸗ licher Stimme an den im hübſchen Garten gedeck⸗ ten Abendbrottiſch rief. An dieſem Ahend wurde beſchloſſen. daß Ge⸗ org Wagner zu den einſtigen Schulkameraden fah ren ſolle, um zu hören, wie ſich deren Schickſa geſtaltet habe. Er ließ ſich lange zureden. Wa⸗ ſollte er dort? Man würde ihn wie einen Aus Er hatte dock nichts Gu In ſeinem Leben hatte es kein Aber er fuhr doch! Die Sehnſucht nach den einſtigen Freunden ließ ihn nicht mehr los, das Verlangen, an werden, trieb ihn nach der kleinen Stadt. lann der Freund der Volksvereinsſache nicht mit ungemiſchten Gefühlen das 35jährige Wiegenfeſt glückliche Stunden erinnert zu Es waren ihrer nur noch ſechs, die im Rats⸗ rler zWanmentrafon. Einer mar in ener In, gend geſtorben, der zweite langſam dahingeſiecht. Nun hatte ihn der Tod endlich von ſeinem furcht⸗ bare Leiden erlöſt. Vor fünf Jahren hatte er hier geſeſſen, zum Skelett abgemagert, und alle hatten es gewußt, daß er das nächſte Zuſammen⸗ ſein nicht mehr erleben würde. Georg Wagner war anfangs ein wenig ſcheu. Er hatte Mühe, ein Gefühl des Haſſes zu unterdrücken, als er auf den einſt ſo trägen Günter Huß ſchaute, der heute Direk- tor einer großen Aktiengeſellſchaft war. Und der andere, der Paul Bergmann, ihm war das Glück immer hold geweſen. Kein Wunder, daß er heute den mann führte. Nun gings ans Erzühlen. Erſt war die Stim⸗ allmählich lags wie ein Eine tückiſche Krankheit hatte dem all ſein Geld veemochte nicht die ſchwermütige Frau zu mung eine recht frohe, Alp auf allen. N reichen Direktor beide Kinder geraubt, heilen. Einem erſchſitternden Schrei gleich klangen die ö des vierten Schul⸗ Worte des Paſtors Mahler, lameraden. „Sei froh, daß deine Kinder unten liegen, ich wollte, mein Einziger ſchlieſe den ewigen Schlaf. 4 Aber ſo—— Er ſtrich ſich über die Stirn. Die anderen ſchwiegen. Sie wußten, olche Schande der erwachſene Sohn über des Paſtors Haupt gebracht hatte. nach dem anderen. Er ſagte faſt nichts. unſagbares Leid erzählt. Eine Ehe, Ehe war. Nach außen Geſundheit untergrub. ö Georg Wagner wurde immer ſtiller. Sie frag⸗ ten ihn, er gab mit leiſer Stimme Beſcheid. Er— zählte ſchließlich von ſeiner wackeren Frau und den beiden braven Kindern, ſprach von dem re— benumrankten Häuschen und dem Frieden, der, darin wohnte. Aber dann brach es wieder aus ihm heraus; daß ſein Leben eigentlich verfehlt ſei, und wie eine Anklage ſchleuderte er es den Freunden entgegen: „Ich habe eben niemals Glück gehabt. Ihr alle habt etwas erreicht; ich habe mich durchhun⸗ gern müſſen!“ „Du haderſt mit dem Schickſal, Georg?“ ſagte der Paſtor.„Haſt du nicht zwei gute Kinder, die dir Freude machen?“ 8 „Deine Frau iſt dir treu“, preßte der Regie- rungsrat heraus. „Du kennſt ein Familienglück“, Direktor. „Haſt dein eigenes Heim, murmelte der und biſt nicht von der Scholle vertrieben,“ ſagte der Schweigkamſte, der immer ſchon ſo ſtille Max Krüger. Georg Wagner ſchaute die Freunde der Neihe Dann lehnte er ſich in ſeinem Stuhle die Augen. Er ſah die guten im Garten ſpielen, hörte in den ſang der Vöglein, wähnte ſich in ſeiner Arbeit, die von den Vorgeſetzten lob end anerkannt wurde. —— Heiß ſtieg es ihm ins Geſicht. mit dem Schickſal zu hadern? Mit welchem Freunde würde er tauſchen? Etwe. nit dem Regierungsrat oder mit dem reichen Di⸗ tektor?“ „Wie biſt du glücklich!“ Das hatte einer der und dieſes Wort hallte in Hatte er Noch einmal ließ er einſtigen Schul⸗ die er in den erſten Augenblicken beneidet hatte. g So alſo ſah das Glück aus! Es wurde ihm warm ums Herz, Frau und Lender erſchienen ihm in verklärtem Glanze. Er ſtrich ſich ütper die Stirn. und da mar» ich die Falte, die ſich dort ſeit Jahren eingeniſtet hatte, verſchwunden. N „Ja, ich bin glücklich,“ ſagte er laut vor ſich hin und konnte es nicht erwarten, daß er wieder in ſeinem Häuschen wäre und Frau und Kinder an ſein Herz nehmen konnte. In ſeinem inneren Jubel hatte er vergeſſen, ö daran zu denken, daß er ſeinen Kindern, wie ſie es gewohnt waren, etwas von der Reiſe mit⸗ brachte. Jetzt erſt, als er das Gartenpförtchen erblickte, fiel es ihm ein. Da lachte Georg Wag⸗ ner über das ganze Geſicht, lief mit raſchen Schritten ſeinem Hauſe zu, ſah Frau und Kin⸗ der wartend ſtehen, breitete weit die Arme und rief mit vor Erregung zitternder Stimme: „Ich bringe euch das Glück!“ . Von Frank Crane. aſt jeder Platz im Straßenbahnwagen war 0 Die Männer ſaßen. die Naſen au die le Mann kletterte mit Mühe klingenden Titel Regierungsrat Dr. Berg- welche von Sorten viele haben, dit on nd 118 ihre Blüten entfalten, ſo tritt die eigentliche Blü⸗ 160 tember ſo recht Grau iin alles Menſchen ſchie f einander bei der beißen.. 1 An einer Ecke blieb der Wagen ſtehen. Ein inauf. Er war etwas betrunken. Es fiel ihm deshalb recht ſchwer, den Ueberrock aufzuknöpfen und der Hoſentaſche einen Nickel zu entnehmen. Der Schaſſner fuhr ihn heſtig an, ſich zu ſputen. Der Mann gab ſchroff und zornig zurück. Sie wechſelten einige miß⸗ fällige Worte, die nicht alle mitgeteilt werden könnten. ö 175 Der Mann ſchob ſich ſchwankend vorwärts, um durch die Türen zu kommen. Er vollzog dieſen ſeinen Eintritt mit etlichen Schwierigkeiten, als z ausgezeichnet vorbereitet, 1 geringsten Herausforderung zu 15 f Ginſte lng der polniſchen Optantenaustweiſungen. 1 1 Warſchau, 23. Ott. Heute vormittag erſchien dem deutſchen Geſandten Rauſcher, um ihm die Mitteilung zu machen, daß Polen ſich ent⸗ ſchloſſen habe, von dem ihm aus dem Wiener Ab⸗ kommen zuſtehenden Recht, zum 1. November weitere Optantenausweiſungen vorzunehmen, keinen Gebrauch zu machen. Vielmehr werde dieſen Optanten das Recht zuerkannt, weiterhin jemand ein Wort zu ihm ſprach. Es war ein Junge von etwa ſechs Jahren. Er ſtak ſauber in einem Ueberrock und trug eine flache Mütze. Seine kurzen drallen Beine waren dreiſt ausein⸗ ander hingepflanzt, als er mitten zwiſchen den Sitzreihen ſtand. Sein Geſicht glänzte, ſeine Au⸗ gen funkelten, ſeine friſchen Wangen waren wie reiſe, rote Aepfel. Er ſah zu dem Manne auf und ſagte:„Halloh!“ s Aber was er alles in dieſes eine Wort hin⸗ einlegte! Wie viel kollegiale Gemeinſchaft und Spaß, vergnügtes Spiel und Kameradſchaft und klares, ſchönes, menſchliches Fühlen. Der Mann hielt inne, ſah auf den Knirps vor ihm— und ſeine Züge veränderten ſich mit Schnelle. Das Tier entwich, ſeine Seele zog ein. Seine Häßlichkeit fiel von ihm ab wie ein Ge⸗ wand. In ſeine Augen kam etwas Sanftes. Ex lächelte. Er lehnte ſich an einen Türpſoſten und — ſagte mit einer Stimme, in der die zärtlichſte Vä⸗ terlichkeit bebte: „Halloh dir, du gottgeſegnetes, ſchönes Engels⸗ kind!“ 9. Das Kind lachte. Der Schafſuer lachte. Die Männer ſahen von ihren Zeitungen auf und lä⸗ chelten. Jede Frau erwachte zu lebhaftem In⸗ tereſſe. Jede wollte das Kind umarmen. Der Wagen ſetzte ſich in Bewegung. Der Mann and einen Sitz. Der Knabe ging zu ſeiner Mut⸗ er zurück und blieb bei ihr ſtehen. Der Wagen fuhr weiter. ſeiner Menſchlichkeit war nun eine andere. inn weggewaſchen. Kleine Lieder ſtiegen aus den Herzen auf, wie die Krokuſſe ing den Schnee durchbrechen. in Sommerabenden über Dächer ſchweben. Jeder war bekehrt worden und ſah, wieder Dies eine Wort war ſein Echo den ganzen Tag lang durch Tauſende gon Straßen. Es tönte fort und fort gleich einen Silberolocke und ſeine fernſten Wellen noch brach⸗ Ergebnis der badischen Landtagswahlen. ein Kind, das Königreich. ten Friede auf die Erde und den Menſchen ein 1 1 Wohlgefallen. Regierungsrat Dr. Bergmann trank ein Glas, olgef Aber vor fünf Jahren hatte er den Freunden all ſein, die keine mußte er ein lächelndes Geſicht zeigen, und um den nagenden Schmerz des Innern zu betäuben, griff er zu Alkohol und Morphium, wohl wiſſend, daß er dadurch ſeine ee Einfache Georginen im Hausgarten. Von Franz Rochau. Unſere Georginen, auch Dahlien genanat, ſind ctinder des fernen Amerika, wo ſie in Mexilo heimiſch ſind und von wo aus ſie im Jahre 1784 zum erſtenmal nach Europa glangten. Im Bota⸗ niſchen Garten von Madrid wurden ſie zuerſt ge⸗ züchtet, und von hier aus gelangten ſie durch Alexander von Humboldt und Bonplad im Jahre 1804 in einer orgngefarbenen und einer roten Spezies nach Berlin. 7 Die Georginen ſind ausgeſprochene Herbſtblu⸗ men, und wennwir auch bei all den Hunderten die ſchon zu Ende Juli tenpracht doch erſt im Auguſt— Se 0 in Erſcheinung. Bei der Züchtung von immer neuen Formen und Farben der Georginenſorten hat ſich aber eine gewiſſe Uberkultur herausge- bildet, ſo daß man oft nicht mehr weiß, ob man wirklich noch Abkömmlinge der einſtigen„Beſchei⸗ denheit“ vor ſich hat. Die Urform war nämlich eine 2—2,5 Meter hohe Pflanze, die auf ſchlan⸗ lem Stiel recht kleine einfache Blumen trug. Im Jahre 1808 gelang es dem Garteninſpeltor Hart⸗ weg in Karlsruhe, die erſte gefüllte Jorm der Georgaine zu erzielen, und ſchon im Jahre 1824 brachte ein Köſtritzer Georginenzüchter zwanzig rgefüllte Sorten in den Handel. Einen neuen Zuwachs bekamen unſere Georginenſorten, als im Jahre 1872 aus Meriko eine neue Art eingeführt wurde, nämlich die„Juaretzi“ oder„Kaktus⸗ Dahlie,“ die eine ganz neue Blütenſorm zeigte und in ihrem prächtigen Scharlachrot ſofort viele Liebhaber ſand.. Alle die ſarbenblendenden, gefüllt blühenden Georginen konnten aber auf die Dauer die Gunſt aller Blumenfreunde nicht feſſeln, weil ſie eben nicht das ſind, was der Blumenliebhaber von ihnen verlangt. Sie ſind keine Vaſenblumen, weil ſie ſich nicht frei aus dem Grün der Blätter erheben und am aufrechten Stiel nach oben ſchauen, ſondern ſie beugen ihr Blumengeſicht nach unten hernieder, ſie hängen, der Vlumen⸗ freund aber will in den geöſſneten Kelch der Blume ſchauen. Deshalb hat man ſich mehr und mehr ſchon wieder den einfachen, den„Ur⸗ formen“ der Georgine zugewandt. und auch hier hat die Kunſt des Züchters viele neue Formen und Farben hervorgebracht. Die Kultur der Georginen iſt einfach genug, daher können ſie in jedem Garten angepflanzt werden, ſelbſt im ärmſten Sandboden gedeihen ſie noch, ſofern man ihnen etwas Lehm, Kompoſt⸗ erde und alten Dung zu geben vermag. Vor allem aber verlangen die Georginen ſon⸗ nigen Standort und geſchützte Lage, viel Waſſer und ab und zu auch einen Dungguß aus Jauche. Froſt vertragen ſie abſolut nicht, ſie dürfen erſt Mitte Mai ausgepflanzt werden, damit die Früb⸗ lingsfröſte alter Maientage ſie nicht töten. Auch die erſten Herbſtfröſte ſchaden den Georginen ſehr. das Thermometer braucht noch gar nicht auf null Grad zu ſinke“'chon werden Blätter und Blühen ſchwarz. Was nun e Sortenfrage der einfachen Ge⸗ 5 orgien betrifft, ſo hat die Georginenzucht der Schwerinſchen Studenkulturen in Wendiſch⸗Wiſ⸗ Ein Wort. 1 mersdorf bei Thyrow(Kreis Teltow) viele herr⸗ lichen Formen und Farben gezüchtet, z. B. Anule, ziegelrot mit gelbem Grunde, Schatzimaus, en zartes Anemonenroſa mit kräftig gelber Mitte, Herzlieb, lachsfarben mit orangefarbener Mita. in Polen zu verbleiben. Der polniſche Außenmi⸗ niſter bemerkte zu dieſer Entſchließung, daß ſie zu⸗ rückzuführen ſei auf die in Locarno zuſtande⸗ gekommene Verſtändigung zwiſchen Polen und Deutſchland. Er gebe dieſe Erklärung ab im Ein⸗ 0 verſtändnis mit dem polniſchen Innenminiſter. Allerdings müſſe noch ein Miniſterrat einberufen werden, der dieſer Entſchließung zuſtimme. Er werde noch im Laufe des heutigen Tages oder morgen einberufen werden. Es dürfte aber kei⸗ ö nem Zweifel unterliegen, daß der polniſche Mini⸗ ö ſterrat der Entſchließung des polniſchen Außen⸗ miniſters und des Inneuminiſters ſeine Zuſtim⸗ mung erteilt. f Wie wir bereits weiterhin auf direkte Anfrage aus Warſchau erfahren, ſind ſchon im Laufe des Nachmittags an die 5—600 deutſchen Optanten, ö deren Ausweiſung zum 1. November bevorſtand, ſeitens der deutſchen Dienſtſtellen in Polen Tele⸗ gramme abgeſandt worden, in denen ihnen die wurde. Auf dieſe Weiſe werden bereits heute der polniſche Außenminiſter Skrzynski bei Entſchließung der polniſchen Regierung mitgeteilt 1 0 ö ö Aber die Ladung 55. was Göttliches hatte von jeder Seele den Trüb⸗ im Vorfrüh⸗ Zarte Gedanken 5 der den Gerichts vollzreherdierſt i i 5 chwebten über der Menſchenſchar wie Schwalben Gerichts vollzeberdienſt im hleſigen Be von I Sttz zu verzeichnen haben. abend ſämtliche in Betracht kommenden Perſonen 135 davon verſtändigt ſein, daß ihr weiteres Verblei⸗ ben in Polen geſichert iſt. Lokale Nachrichten. 95 Viernheim, 26. Okt. * Silberhochzeit Herr Martin Lltters, 4 zirk verſieht, feierte dieſer Tage mit ſeiner Ehe⸗ frau Charitas geb. Zipp das Feſt der ſilbernen Hockzeit. Wir gratrlieren! WIB. Karlsruhe, 26. Okt.(Amtlich.) Nach dem Ergebnis der heutigen Landtagswahlen wcoird der Landtag 72 Abgeordnete zählen(bis⸗ ber 86). ö da demokraten 16, Demokraten 6, Rechtsblock 9, Es entfallen auf Zentrum 28, So⸗ Deutſche Volkspartei 7, Kommuniſten 4, Wirt⸗ ſchaftler. 2. N Im letzten Landtag zählten Zentrum 34, Scz aldemokraten 21, Demokraten 7, Rechts⸗ bloc(Deutſcknat. und Landbund) 14, Deutſche Volkspartei 5, Kommuniſten 4, Wirſchaftler 1. Da⸗ mit hat das Zentrum 6, Soziald mokraten 5, Demokraten 1, Rechtsblock 5 Mandate verloren, währen die Deulſche Volkspartet einen Gewinn von 2 Sitzen und die Wirtſchaftler einen ſolchen Austritt der Dentſchnationalen aus der Reichsregierung. e Die Deutſchnatlonalen haden wegen des Frledenspaktes von Locarno ihre Miniſter aus der Reichsregierung zurückkerufen. In dieſem Zuſammenhang ſpricht man auch don einer Reickstagsauflöſung. Neues vom Büchertiſch. Zum 5 Ahr Tee. Soeben hat die Samm⸗ lung durch das Erſcheinen des 5. Bandes eine wertvolle Bereſcherung erfahren. Daß der Verlag Anton J Benjamim, Leſpzig in ſo kurzer Zeit 5 Bände heranegeben konnte, deutet wohl darauf⸗ hin, daß das mufikliebende und tanzfreudige Publikum der Sammlung Geſchmack abgewonnen hat und dieſe daber ſo außerordentlich begehrt wird. Der neue 5 Bond iſt wieder mit ſopfel Geſckick und Geſchmack zuſammengeſtellt, die Ausſtattung eine ſo vollkommene, ſodaß die vielen Freunde der beltebten Semmlung wiederum zufriedengeſtelt ſein werden. 20 der zur Zeit größten Operetten und Tanzſchlager für Klavier mit Text, umſaßt dieſer neue Band, aus deſſen Inhalt nur einiges erwähnt ſel: Komm' mit nach Varasdin und Grüß' mir mein Wien aus„Gräfin Mariza“— Ich hab“ das Fräul'n Helen“ baden ſeh'n— Madonna— Was machſt du mit dem Knie, lieber Haus?— Wohunſt du denn bei deiner Alten? aus„Madame Rebne“ — Oh Baby!— What ll 1 Chili Bom Bom— Die ſchöne Adrienne hat eine Hochautenne— Das Spielzeng und vielss Gute mehr. Der Anſchaffungs preis iſt mii Mk 4.— recht mäßig angeſetzt und für jeden erſchwinglich Unſere Leſer verweiſen wir auf das Inſerat in vorliegender Rum mer. Schweinemarkt. Weinheim, 24. Okt. Stück; 2a 208 Sat 1 15 den verkauft das Stück von 15— i