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Es waren neben etwa 40 Abgeordneten des Reichsbanners und ſtudentiſchen Korporationen mit Fahnen an⸗ weſend: der Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg Dr. Walz nebſt weiteren Vertre— tern der Stadtverwaltung Landrat Kiefer und der Rektor der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Liebermann. Die badiſche Re— gierung war vertreten durch Finanzminiſter Dr. Köhler, Innenminiſter Remmele, Juſtizminiſter Dr. Trunk und Staatsrat Marum. Für die Reichsregierung waren erſchienen Reichswehrminiſter Dr. Geßler und Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, für die preußiſche Regierung Miniſterpräſident Braun. Das Büro des Reichspräſidenten trat Staatsrat Dr. Meißner. Von Reichstagsabgeordneten ſah man die Herren Müller⸗ Franken und Wels. Neben dem Sarkophag nahm Frau Ebert mit ihren Söh— nen Fritz und Karl nebſt nahen Verwandten Ilatz. Die Feier wurde eingeleitet mit einem er folgende Anſprache hielt: „Namens und im Auftrage der Reichs— regierung habe ich die Ehre, Ihnen Herr Oberbürgermeiſter, in die Obhut der Stadt Heidelberg das Grabmal zu übergeben, das die Reichsregierung dem erſten Präſidenten der deutſchen Republik errichtet hat. Es iſt kein Denkmal in dem Sinne, was man ſonſt da— runter verſteht. An dieſem Denkmal arbeitet eruſt und unbeſtechlich die Geſchichte, ohne un— ſeren Auftrag, aber wir ſind der ſeſten Ueber— zeugung, daß wenn einmal die Gerüſte abge— nommen und der Staub verflogen iſt, es uns mächtig und ſtart den Mann zeigen wird, der einſt in den Tagen der tiefſten Not an Deutſch⸗ land nicht verzweifelte, ſondern mit ſeinem Leib den Riß zwiſchen der alten und neuen Zeit deckte. Bis dahin werden alle, die mit ihm gearbeitet haben, für die Wiederaufrich⸗ tung unſeres Vaterlandes, ſein Denkmal in ihren Herzen tragen. Dieſes Grabmal uber möge auf dieſem herrlichen Friedhof ſtehen als Zeichen unſerer Dankbarkeit und Verehrung. Schlicht und ſtark wie es dem Weſen des To⸗ ten entſpricht, möge es noch ſpäteren Geſchlech⸗ tern künden, daß ſich hier der Wunſch Fried⸗ rich Eberts erfüllt hat, nach den Kämpfen und Mühen eines arbeitsreichen Lebens in Hei⸗ delberg, der geliebten Heimat, deren treuer Sohn er war, die letzte Ruhe zu finden. Und die Namen ſeiner Söhne, die für das Vater⸗ land fielen, mögen es allen, die das Grab be⸗ ſuchen, erzählen, daß ihm von den Bitterniſſen unſerer Zeit nichts erſpart geblieben iſt. Zum Zeichen unſerer ſteten Verehrung lege ich die⸗ ſen Kranz namens des Herrn Reichspräſiden⸗ ten und der Reichsregierung an ſeinem Grab⸗ mal nieder. Der Kranz iſt in Tannengrün mit weißen Aſtern gehalten und trägt Schleifen in den Reichsfarben. 17 5 Auf dieſe Anſprache des Neichswehrmini⸗ ſters antwortete Oberbürgermeiſter Dr. Walz mit folgenden Worten:„Im Namen der Ver⸗ waltung der Stadt Heidelberg ſpreche ich der hohen Reichsregierung aufrichtigen und inni⸗ gen Dank dafür aus, daß ſie hier auf unſerem Friedhof dem Manne, der der erſte Präſident des Deutſchen Reiches geweſen iſt, ein Denke mal errichtet hat, das ſie der Obhut der Stadt Heidelberg übergeben will. Ich verſpreche un Namen der Stadt Heidelberg, daß wir dieſes Denkmal treu in Ehren halten wollen. Der Platz, auf dem es ſteht, vereinigt in ſich alle Schönheiten unſeres Friedhofes. Die milde, verſöhnliche Stimmung des Platzes entſpricht auch dem Weſen des Mannes, der hier ruht, und der ſeine ganze Kraft dem Vaterland ge⸗ widmet hat, in ihm aufgegangen iſt. Dieſſe Städte iſt zum Wallfahrtsort geworden für die Deutſchen aller Gaue und auch für diejeni⸗ gen, die über dem Meere wohnen. Im Namen der Stadt Heidelberg legte Oberbürgermeiſter Dr. Walz darauf einen Kranz mit Schleifen in den Heidelberger Far⸗ ben am Sarkophag nieder. Ein weiterer Kranz wurde für das Büro des Reichspräſidenten durch Staatsſekretär Dr. Meißner niedergelegt. Frau Ebert und deren Söhne wi ten dem Verſtorbenen Der badiſche Staatsminiſter widmetete einen Kranz in leuchtenden gelbroten Aſtern: aßerdem legten noch Kränze nieder das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold und die Ge— noſſenſchaft Deutſcher Bühnen⸗Angehöriger Kränze nieder. Das ſarkophagähnliche Grabmal, das ſich zu Füßen des Kruzifixes befindet, das in der Mitte des Friedhofes aufgeſtellt wurde, iſt eine Schöpfungvon Peter Behrens. Eine ſchwere Platte wird von vier in die Ecken des klarlinigen Sarkophages gehauenen Adlern getragen. An den Adlern, dem einzigen bild⸗ lichen Schmuck, ſind keine Glieder zu ſehen, nichts Sinnliſches, Organiſches, Wirkliches: die Stiliſierung iſt abſolut. Die Naſe iſt wie der ganze Körper in den Stein hineingezogen, damit der Körper ganz dem Tragen des Steines diene; die Augen ſind nichts als tiefe Schatten, die Kopffedern aber ſtrahlen naa rückwärts in den Stein hinein wie Sonnen— ſtrahlen. Die Fußkrallen ſind ſchwer und plump in den Stein gekrallt; die Flügel haben jede natürliche Funktion verloren: ſie verzich⸗ ten darauf, in die Weite zu fliegen; ſie tragen hart und breit den Stein. 5 Weithin leuchtend trägt die Vorderſeite die Inſchrift in Gold:„Friedrich Ebert.“ Auf der Rückſeite ſtehen die Worte, die ſeinem Le⸗ ben und dem Grabmal den Sinn geben:„Des Volkes Wohl iſt meiner Arbeit Ziel.“ Zu bei⸗ den Seiten des Sarkophags liegen zwei ein⸗ fache, längs gerichtete Grabplatten, die von einem anderen Opfer zeugen. Auf dem einen ſteht: Zur Erinnerung Heinrich Ebert, ge⸗ fallen 14. 2. 1917 bei Prilep. Auf dem zweiten ſteht: Zur Erinnerung Georg Ebert, gefallen 5. 5. 1917 Chemin des Dames. Schlicht und ohne Prunk und doch bedeutungsvoll in ſei⸗ ner Wirkung wie die ganze Tätigkeit dieſes ſchlichten Mannes ragt das Reichsehrenmal auf dem Friedhof ſeiner Heimatſtadt. Schlagwetter⸗Exploſion in Gelſenkirchen. 17 Tote, 2 Verletzte. Dortmund, 2. Nov. Nach einer Mitteilung des preußiſchen Oberbergamtes in Dortmund hat ſich auf der Schachtanlage 1 und 2 der Zeche„Holland“ in Gelſenkirchen⸗Wattenſcheld am Sauistag abend ein ſchweres Berg⸗ werksunglüc⸗k ereignet, bei dem 17 Berg⸗ leute getötet und 2 verletzt wurden. Es handelt ſich wiederum um eine Schlagwetter⸗ Exploſion. Der Entzündung ſind ſchwere Ge⸗ birgsſchlüäge vorausgegangen. Stollen waren durch Geſteinsſtaub und zwar durch Streuungen und Sperrungen geſichert. Die Sicherung hat ihre volle Schuldigkeit ge⸗ tan, da die Exploſion über den eigenen Herd nicht hinausgegaugen iſt. Die ganze Beleg⸗ ſchaft war mit elektriſchen Lampen ausgerüſtet. Von den Verletzten ſchwebt einer in Lebens⸗ gefahr. 1 1 1 3 Die eigentliche Urſache der Exploſion iſt noch nicht ſeſtgeſtellt worden. Von anderer Seite wird jedoch behauptet, daß die Schlag⸗ wetter durch einen Spren ſchuſt zur Entzün⸗ dung gekommen ſind. Der Exploſiousherd 5 findet ſich wahrſcheinlich auf der Teilſohle zwiſchen der 8. und 9. Sohle von Schacht 1 und 3. Die Grube iſt wieder befahrbar. Die Toten ſind größtenteils verkohlt oder durchweg ſtark verſtümmelt. Sie wurden von den Rettungsmannſchaften zu Tage gefördert und nach dem Knappſchaftskrankenhaus ze Ueckendorf transportiert. Vor den Zechentoren hatte ſich ſofort nach Bekanntwerden des Un⸗ glücks im Laufe der Nacht eine ungeheure Menſchenmenge angeſammelt. Herzzerreißende Szenen ſpielten ſich bei Bekanntwerden der erſten Namen ab. Nach der amtlichen Toten⸗ liſte ſind 14 der Bergleute verheiratet, nur dret ſind ledig. Einer der Toten, der Bergmann Wilhelm Weber, wollte am geſtrigen Sonn⸗ tag ſein 25jähriges Jubiläum auf der Zeche „Holland“ ſeiern. Von den Zechen des Be⸗ zirts wehen die Trauerfahnen. Um die Räumung Kölns. London, 1. Nov. Der„Obſerver“ ſchreibt, daß kein Grund zu der Annahme vorliege, die aus Köln eingegangenen Meldungen in Zwei⸗ fel zu ziehen, wonach die britiſchen Truppen dieſe Stadt ſehr bald räumen würden. Man müſſe jedoch darauf hinweiſen, daß es ſich bei der Räumung ausſchließlich um eine techniſche Frage handele, die keinerlei politiſchen Cha⸗ rakter beſitze. Man dürfe alſo nicht glauben, Sträuße weißer Aſtern. daß Köln geräumt werde, um die Stellung der Reichsregierung gegenüber den deutſchen Nationaliſten zu ſtärken. Uebrigens würden die britiſchen Truppen nicht nach England zu— rücklehren, ſondern nach Wiesbaden verlegt, um weiterhin an der Beſetzung der Rhein⸗ landzone teilzunehmen. Engliſche Offiziere in Wiesbaden. Wiesbaden, 1. Nov. Hier ſind nunmehr zur Vorbereitung der Unterbringung der eng— liſchen Beſatzungstruppen eine Anzahl von Offizieren eingetroffen, und zwar Oberſt⸗ leutnant Sydney-Turner, die Majore Fagg und Bruce, die Kapitäne Frown und Frier und Leutnant Cats. Es wurden bereits am Samstag verſchiedene Hotels, die Villenvier— tel und die von den franzöſiſchen Truppen beſetzten Quartiere beſichtigt. Nach den ihnen erteilten Anweiſungen bleiben dabei die Ho— tels in der Nähe des. Kurhauſes und ſolche, die innerhalb der ſogenannten Kurſtadt liegen, außer Frage. Die engliſche Beſatzungsbehörde will den Verſuch machen, Mannſchaften und Offiziere ſo unterzubringen, daß in der Hauptſache die innere Stadt und die außer- halb liegenden Villen beanſprucht werden. Die Wünſche der Stadt und der Kurverwaltung in Bezug auf die Unterbringung der engliſchen Armceabteilung ſind im engliſchen Hauptquar⸗ tier übrigens vor kurzem durch eine nach Köln entſandte Deputation des Wiesbadener Woh⸗ nungsamtes vorgetragen worden. Die eng— liſche Beſatzungsbehörde hat bereits erklärt, daß dieſe Wünſche möglichſt weitgehende Be⸗ rückſichtigung finden ſollen. Eine beſondere Bedeutung wird die Umgruppierung der B ſatzungstruppen für Bad Kreuznach haben. hier liegt ein beſonders ſtarkes Kontinent von franzöſiſchen Truppen und Stäben, die eine Reihe der großen Hotels in der Nähe des Rurhauſes für ſich in Anſpruch nehmen. Da die Engländer in bedeutend geringerer Zahl auftreten, bedeutet der Wechſel der Beſatzung far Bad Kreuznach eine große Erleichterung. e⸗ Kommuniſtiſcher f Reichsparteitag. Berlin, 2. Nov. Auf der geſtrigen Sitzung der Reichsparteikonferenz der KPD. im preu— ßiſchen Landtag ergab eine Abſtimmung die Aunahme der Richtlinien der jetzigen 1 Zentrale mit 217 gegen 30 Stimmen. Die radi⸗ 8 alere Gegenreſolution Scholem kam nicht zur Abſtimmung. Der Vertreter der Exekutive der Komiteen richtete heftige Angriffe gegen die Die betroffenen Gruppe Ruth⸗Fiſcher, deren Politik ſchuld ſei an der Entfremdung der KPD. von der brei⸗ ten Maſſe der ſozdem. Partei und parteiloſen Arbeitern. Aus der Reſolution ſind als wich⸗ tigſte Beſchlüſſe hervorzuheben: In der gegen⸗ wärtigen Situation fordert die KDD. die ſo⸗ fortige Auflöſung des Reichstages, den Sturz der Lutherregierung, den Kampf gegen den Pakt von Locarno. In der preußiſchen Frage verlegt die KPD. ihren Schwerpunkt darauf, die Arbeiter über das arbeiterfeindliche Verhalten der ſo zialdemokratiſchen Miniſter aufzuklären. Sie ſichert ſich völlige Unabhän⸗ gigleit von der D. und den deutſchnattona⸗ len und fordert die S9 ND len Stimmenkombinationen ſofortige Auflöſung des preußiſchen Landtags. 7 Nene Nevolu in Perſien. Abſetzung der Dynaſtie. Teherau, 1. Nov. Die perſiſche Kammer hat mit 180 gegen 5 Stimmen eine Entſchlie ßung angenommen, durch die der regierende Schah im Intereſſe des Volles“ abgeſetzt wird. Bis zur Einberufung einer National⸗ verſammlung, die über die künftige Staats⸗ reform zu entſcheiden hat, wird die Regent⸗ ſchaft dem Premierminiſter Mirza K an übertragen werden. Es ſind aber bereits Kund⸗ gebungen veranſtaltet worden, in denen Mirza Khan aufgefordert wurde, ſich ſelbſt auf den freien Thron zu ſetzen. Der Sturz der Dy⸗ naſtie wurded urch 7 Kanonenſchüſſe bekannt gegeben. Nach Meldungen aus engliſcher Quelle ſoll es in Teheran zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen gekommen ſein. Im ganzen Lande wird die Abſetzung der alten Dynaſtie drei Tage lang gefeiert werden. Mirza Khan hat eine allgemeine Amneſtie für die politiſchen Gefangenen ausgeſprochen und auch den Mit⸗ gliedern der bisherigen Dynaſtie volle Am⸗ neſtie zugeſagt. Mirza Khan iſt der Kemal Paſcha Perſiens. Seine Berufung zur Füh⸗ rung des ſchwergeprüften Perſien dürfte für dieſes erfreuliche Folgen laben. — Landwirtſchaft in Not. Von Dr. Wild. Als in dieſem Sommer der Kampf um die Zollvorlage geführt wurde, haben die Vertre⸗ ter der landwirtſchaftlichen Intereſſen mit größtem Nachdruck darauf hingewieſen, daß Zölle unbedingt notwendig wären, um die Produktion der deutſchen Landwirtſchaft zu ſichern. Die Zölle ſeien unentbehrliches Mittel, um die verlorene Rentabilität der Landwirt⸗ ſchaft wiederzugewinnen und dadurch der dro— henden Extenſivierung der landwirtſchaftlicher g Betriebe zu entgehen. Die Zollſiche rung hat nun mit de in 1. September ds. Is. eingeſetzt, mit dem 1. Oktober dieſes Jahres hat der Zollſchutz eine Ergänzung in der Wiedereinführung der Ein⸗ fuhrſcheine gefunden. Der Zollſchutz, wie er früher war, iſt ſo in ſeinem ganzen Syſtem wieder in Kraft. Trotzdem hat die Lage der Landwirtſchaft keine Beſſerung erfahren. Zwar ſind die diesjährigen Ernteergebniſſe im all⸗ gemeinen gute, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß manche, namentlich höher gelegene Gebiete durch das in den letzten Sommer— monaten einſetzende Regenwetter ſtarke Witte rungsſchäden erfahren, und dadurch das Ge— ſamtbild, das im allgemeinen von einer guten Ernte berichtet, beeinträchtigt wird. Jedoch als Ganzes geſehen, müßte von der Produk⸗ tion aus die Lage der Landwirtſchaft an ſich durchaus erfreulich ſein. Nun iſt die Lage der landwirtſchaftlichen Bevölkerung aber keineswegs nur eine Funk— tion der landwirtſchaftlichen Produktion, ſon⸗ dern ebenſo ſehr eine ſolche der Geſtaltung der Abſatzmöglichkeiten der landmirtſchaftlichen Produkte und weiterhin eine ſölche der aus Produktion und Abſatz reſultierenden Rente der landwirtſchaftlichen Betriebe. Vor allem aber iſt es die kataſtrophale Kapitalknappheit der Landwirtſchaft ſowohl wie auch des Ge— treidehandels, die in Deutſchland, aber auch in allen Ländern den ſofortigen Verkauf eines großen Teiles der Getreideernte verurſacht. Daher treten in dieſen Herbſtmonaten alle „Hauch ſolche, die an ſich Zuſchußländer find, mit großen Getreideangeboten auf dem Weltmarkt auf. Selbſt Rußland, das ſeit ſeiner Revolution immer große Importe getätigt hat, dieſes Jahr mit einem erheblichen Kon⸗ tinent ſeiner Ausfuhrmöglichkeit auf den Plan getreten. Die Folge des maſſenhaften Ange⸗ bots iſt, daß die Weltmarktpreiſe für Getreide überall eine ſtark ſinkende Tendenz zeigen. In Deutſchland, wo die Illiquidität der Geldmit⸗ tel am ſchärfſten auftritt, fällt die Kurve der Abſatzpreiſe der landwirtſchaftlichen Produkte am ſteilſten. Dabei iſt naturgemäß der haupt⸗ ſächlich getreidebauende Oſten am meiſten ge⸗ troffen, weil auch die Einfuhrſcheine ihre Funktion der Ausgleichung zwiſchen dem Oſten und Weſten Deutſchlands in den Abſatz⸗ preiſen nicht übernehmen können. Die Preiſe, die auf dem oſtdeutſchen Getreidemarkte für Getreide gelten, liegen um den vollen Unter⸗ ſchied, der in den Frachtkoſten zwiſchen dem Oſten und Weſten beſteht, unter den weſtdeut⸗ ſchen Preiſen. Weiterhin iſt es neben der Ka⸗ pitalknappheit die Kreditnot, die die deutſche Landwirtſchaft gegenüber ihrer ausländiſchen Konkurrenz niederhält. Die deutſche Landwirt⸗ ſchaft iſt ſtark mit Wechſelſchulden behaftet. Die Wechſelſchulden tragen einen ſehr hohen Zins. ſie ſind vor allem kurzfriſtig. Ueber der Land⸗ wirtſchaft ſchwebt ſo dauernd das Schwert der Wechſelfälligkeit, die ganze finanzielle und wirtſchaftliche Lage der Landwirtſchaft äußorſt ſtark bedrückt. Aus der Landwirtſchaft heraus kommen deshalb gerade in den Monaten, da ſie in normaler Weiſe im Genuß der Ernteerträg⸗ niſſe eine wirtſchaftlich erleichterte Lage auf⸗ weiſt, ſchwere und unaufhörliche Hilferufe. Die Hilferufe richten ſich auf die Erlangung ſtaatlicher Hilfe. Die vom Staat im Laufe des letzten Jahres gegebenen Kredite, ſowie die Rentenbankſchuldzinſen ſtoßen in den Fällig⸗ kcitsterminen in einem Punkt zuſammen. Es iſt klar, daß es der Landwirtſchaft ganz un⸗ möglich iſt, aus den Erträgniſſen einer Ernte, die zwar produktionswirtſchaftlich gut ift, aber durch die Abſatzverhältniſſe als ſehr ungünſtig bezeichnet werden muß, ihre geſamten Wech⸗ ſel⸗ und Zinsverbindlichkeiten ablöſen zu kön⸗ nen. Darüber dürfte in der geſamten Oeffent⸗ lichkeit kaum ein Zweiſel ſein. Die deutſche Landwirtſchaft iſt von jeher beſtrebt geweſen, die mit ſtaatlicher Hilfe an ſie gewührten Kredite durch Aufnahme privater Anleihen abzulöſen und einen großen Teil ihrer Wech⸗ ſelverbindlichkeiten in Realſ u zu konver⸗ Land Ne 11 vas tieren. Es iſt ihr dies zu gelungen * dadurch, daß ſie bei Hilſeſtellung des Reiches durch die Rentenbankkreditanſtalt Auslands⸗ kredite erlangte. Jedoch haben die Auslands⸗ kredite ſtarke Schönheitsfehler; einmal ſind ſie mit ſehr hohen Zinſen belaſtet, die bei Fortdauer der gegenwärtigen Preisverhält⸗ niſſe im Durchſchnitt der Betriebe die land⸗ wirtſchaftliche Rentabilität aus den Angeln heben, weiterhin ſind ſie lange nicht genügend, um den notwendigen Teil der Wechſelverbind— lichkeiten in Realtredite zu verwandeln. Man muß es als ein Glück bezeichnen, daß die amerikaniſche Auleihe klein ausfiel, da zu die⸗ ſen Zinſen eine weitere Aufnahme von Kre⸗ diten in keiner Weiſe tragbar iſt. Die deutſche Landwirtſchaft iſt zwar auf den Auslands⸗ geldmarkt angewieſen. aber wenn eine zweite und hoffentlich größere Auslandsanleihe für die deutſche Landwirtſchaft abgeſchloſſen wer— den kann, ſo darf es nur bei erheblich geringe ren Zinſen und auch ſonſt veſſeren Bedingun⸗ gen geſchehen. Die Stundung der vom Staat und von den öffentlich-rechtlichen Kreditinſtituten ge— währten Kredite, die Verſchiebung ihrer Fäl⸗ ligkeit auf einen ausreichend ſpäteren Zeit— punkt— in Gegenden einer diesjährigen völ⸗ ligen Mißernte reſtlos bis zur Ernte 1926— die Verteilung der Rückzahlung auf verſchie⸗ dene Termine, iſt unumgänglich notwendig. Die Landwirtſchaft erwartete, daß eine geld— wirtſchaftlich gute Ernte, und der Abſchluß tragbarer Auslandsanleihen ſie in den Stand ſetzen würden, die Fätkligkeitstermine der öffentlichen Gelder einzuhalten. Zum größten Leidweſen der Landwirtſchaft ſelbſt iſt es an- ders gekommen. Sie hofft aber nun auf eine Beſſerung der Abſatz- und Preisverhältniſſe im weiteren Verlauf des Wirtſchaftsjahres u. im Hinblick auf die weitere Geſundung der weltpolitiſchen Atmoſphäre, die von dem Geiſt der Verhandlungen in Locarno erwartet werden darf, die Erlangung einer günſtigeren Auslandsanleihe. Bis dahin muß die ſtaat— liche Hilfe in oben bezeichneter Richtung wei— tergemährt werden. beute in erſer Linte das Wie die Landwirtſchaft ſich ber We ſtaatliche Unterſtützung darf nur i Wirtſchaftsnot unbedingt notwendig iſt. der deutſchen Oeffentlichkeit verlangen, ſich bei ſchaftsgruppe handelt, deren wirtſchaft, wie auch Volk und ſeine Kultur, ſo wird keiner, den ſtaatlichen Unterſtützung beſtreiten. Politiſche Umſchau. kungsaktion. chung über die Preisſenkungsaktion ſtatt. ihrer Parteitagung zuſammen. lungen werden vertraulich geführt. ligteiten geklärt werden. — Deutſche Ehrung der Stadt Mexito. mexikaniſche Handelskammer eine Feſtſitzung zu ihr 600 jähriges Beſtehen ſeiert. — Macdonald über Locarno. in Brüſſel ſich Macdonald u. a. mit den carno. Die Unterzeichnung nüge nicht. Wichtiger ſei der bei allen Völkern. Sicherheit Einen Erlaß von Krediten wird jedoch die Landwirtſchaft nicht fordern dürfen. Es wird nicht zu vermeiden ſein, daß eine Anzahl von Landwirten, deren ſtarke Verſchuldung die Wiedergeſundung ihrer wirtſchaftlichen g, Lage ausſichtslos erſcheinen läßt, unter die Rädes kommt. Bei jeder Wirtſchaftskriſe gehen Exiſtenzen verloren. Auch bei der heutigen ſchwecen Wirtſchaftsnot wird es ſo ſein und die Landwirtſchaft kann nicht verlangen, daß überall da, wo, zum Teil ſelbſtverſchuldete, hoffnungsloſe Notlage herrſcht, der Staat durch eine beſondere Stützungsaktion die land— wirtſchaftlichen Betriebe im Einzelnen über Waſſer hält. Der Staat ſoll nur jenem großen Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe, die all— gemeinen Rahmen der Wirtſchaftsnot Gefahr laufen, zugrunde zu gehen, helfend unter die Arme greifen. Ebenſo, wie ein gewiſſer Pro— zentſatz landwirtſchaftlicher Betriebe trotz der Wirtſchaftsnot und der herrſchenden Agrar— kriſe auch heute in verhältnismäßig günſtiger Verſaſſung. Es handelt ſich hier um außer— gewöhnlich tüchtige und überragende Köpſe in der Landwirtſchaft. Aber weder die, ſei es ſelbſtverſchuldet oder unverſchuldet, in hoff— nungsloſe Lage geratenen Betriebe, noch die außerhalb der allgemeinen Wirtſchaftsnot lie— genden Betriebe der landwirtſchaftlichen„Ka⸗ pitäne“, dürfen die Richtſchnur für die Bemeſ— ſung ſtaatlicher Hilfe abgeben. Dieſe muß ſich vielmehr nach der unleugbaren Notlage der großen Maſſe der Landwirte richten. Daneben muß nach mie vor dio Solhſthilfe auch undenkbar. Arbeit erreichen. Andernfalls könnten die Sozialdemokraten 0 dafür ſtimmen, um nicht die Geſchäfte der, Natio— naliſten zu beſorgen und um nur einen Tag lang als Erſatzmehrheit für das Kabinett Luther-Stre⸗ Im britiſchen Parlament Ratifizierung, ſemann zu dienen. werde die Arbeiterpartei bei der kleine Oppoſition machen, ſo daß eine einſimmige Annahme der Verträge geſichert ſei. — Zur Aufhebung der Optantennusweiſung. Aus Anlaß der Beendigung der Optantenauswei⸗ ſungen aus Polen haben der engliſche Geſandte und der franzöſiſche Geſchäftsträger in Warſchau der polniſchen Regierung gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß der Beſchluß Polens zur Aufhebung der Auswei⸗ ſungen ein Beweis für den guten Willen Polens ſei, die Idee des Uebereinkommens von Locarno im Auftrage ihrer Regierungen zu verwirklichen. — Ein ſerbiſch⸗türkiſcher Vertrag. Außenmini⸗ er Nintſchitſch gibt Einzelheiten aus dem Ver— trag mit der Türkei bekannt, der ſoeben in An- gora unterzeichnet wurde. Durch den Vertrag iſt der Kriegszuſtand, der zwiſchen beiden Län— dern ſeit dem 29. Oktober 1914 beſtand, beendet worden. Alle Angelegenheiten in Finanzfragen Minderheitenfragen und in den wechſelſeitigen ökonomiſchen Intereſſen ſollen in einem Handels— vertrag geregelt werden. — Nrunſe geſtorben. Der Krieasminiſter der 2 r hält. Di ſoweit ein⸗ ſetzen, als ſie im Rahmen der allgemeinen Allerdings kann die Landwirtſchaft von daß ihre Notlage auch eingeſehen und anerkannt wird. Denn es iſt in der Tat eine Notlage, die aus der allgemein gedrückten Lage aller übri⸗ gen Wirtſchaftsgruppen ſich heraushebt. Da es! der Landwirtſchaft um jene Wirt⸗ Verſaſſung grundlegend un? richtunggebend iſt für alle übrigen Berufsgruppen, für die ganze Volks⸗ letzten Endes für das der ſachlich und einſichtig urteilt, die Rechtmäßig⸗ keit und Billigkeit der Weitergewährung einer im Rahmen der allgemeinen Wot ſich halten⸗ — Miniſterbeſprechungen über die Preisſen⸗ Am Samstag fand zwiſchen den in Berlin anweſenden Reichsminiſtern eine Beſpre⸗ — Parteitag der Kommuniſten. Am Samstag trat die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands zu Die Verhand—- Auf der Ta⸗ gung ſollen insbeſondere die inneren Parteiſtrei— Im Hotel Fürſtenhof in Nürnberg hielt die deutſch— Ehren der Stadt Mexiko ah, die in dieſen Tagen Auf einem ihm zu Ehren vom Verein der ausländiſchen Preſſe veranftalteten Frühſtück beſchäftigte Verträgen von Lo— von Verträgen ge— Wille zum Frieden ohne Abrüſtung ſei Man werde aber die Abrüſtung, ſo— wohl die materielle als auch die moraliſche, nur durch einen langſamen Fortſchritt ud fortgeſetzte Nach ſeiner Anſicht werden die Sozialdemokraten die Ratifizierung der Locarno— verträge ſicherſtellen, aber nur auf die ausdrück⸗ liche Zuſage Luthers und Streſemanns hin, daß unmittelbar nach der Ratifizierung der Reichstag aufgelöfſt und Neuwahlen ausgeſchrieben ch nicht ö einer Magenoperatin 8 weiteres iſt ſein Stellvertt ſchlicht mit Wahrnehmung ahrſchelificher betraut worden. gilt auch als wahrſcheinlicher Nachfolger. — Trutzti Mitglied der Internationale. Un tro Zwiſtigkeiten zwiſchen zung zu proklamieren. — Die Wahlen in Kanada. Wahlergebniſſen verteilen ſich die Sitze in terparteiler und 2 Unabhängige. ihren Stand behaupten. Lage ſehr ſchwierig und man faßt Möglichkeit einer Neuwahl ins Auge. Der Regierung noch nichts beſchloſſen worden ſei. — Der neue Vizekönig von Indien. Wood zum Nachſolger daß Woods Tätigteit als ſchaftsminiſter ihn für den neuen Poſten ders qualiſiziere, da die Laupwirtſchaft der brennendſten Probleme in Indien ſei. lobt man die Tüchtigkeit Parlament bewieſene Ruhe nigs, der angeſichts Lage ſeine Tätigtei dürſte. wohl erſolgreich * Spanien verlangt die Rückgabe Gibralturs. Madrid, 2. Nov. e an Spanien. Die Lage in Syrien. Frankreichs Syrienmandat. Paris, 1. Nov. Frantreich die Erneuerung eines manbvates über Syrien aolehne. müßte normal werden. Froſſarb ſagt in ſeinem Artitel: wen, für was geben aus, opfern wir Menſchenleben? in der Lage, Das ſich derartiges zu leiſten? Wer dieſe Fragen ſtellt, zugleich.“ bemerkbar. befinde ſich hoben haben. abgeliefert worden ſeien. Franzöſiſche Forderungen. Paris, 2. Nov. und eine einmalige Buße von 10000 Pfund. V 25 Von 0. N dem Exekutivkomitee der 1 Inter⸗ 1 0 en nationale wurde Trotzki als Mitglied der ruſſi⸗ ſchen Delegation der Internationale beſtätigt. Die den Anhängern Trotzkis und den Anhängern Lenins wurden beigelegt. — Painleve und die Liga für Menſchenrechte! Auf Grund eines ſchriftlichen Proteſtes Painleves gegen ſeine Ausſchließung aus der franzöſiſchen Seſſion der Liga für Menſchenrechte weigerte ſich das Zentralkomitee einſtimmig, dieſe Ausſchlie Nach den neueſten oer neuen kanadiſchen Kammer wie folgt: 118 Kon⸗ de 3 ſervative- 102 Liberale, 21 Progreſſiſten, 2 Arbei A e de e e an 2 8 N 1* dttalieniſche Landwirtſchaft im Vergleich zur In⸗ ö Im einzel⸗ deutſchen Zollſatze auſge⸗ Die Konſerva⸗ tiven haben ihre Sitze von 49 auf 118 erhöht un zwar auf Koſten der Progreſſiſten, die ſtatt 62 nur noch 21 Sitze einnehmen, während die Liberalen Da aber die Konſerva⸗ tiven eine abſolute Mehrheit nicht erzielten, iſt die bereits die Pre⸗ mierminiſter erklärte, daß über einen Rücktritt der Die Er⸗ nennung des engliſchen Lanpwirtſchaftsminiſters des im Frühjahr aus⸗ ſcheidenden Vizekönigs Lord Reading iſt durch⸗ gehend mit Befriedigung aufgenommen worden. Im beſonderen wird darauf aufmerkſam gemacht, engliſcher Landwirt⸗ beſon⸗ eines Weiter und die im engliſchen des neuen Vizekö— der noch immer ſchwierigen geſtalten Das Blatt„La Verdad“ in eurcua ſchlagt vor, England den Hafen von Al⸗ hucemas abzutreten gegen zütterſtattung Gibral— Der Sozialiſt Froſſard tritt in dem Kartellorgan„Paris Soir“ vafur ein, daß Völkerbunds⸗ Mandat am 26. September 1926 erneuert „Fur wir in Syrien Millionen Iſt Frantreich Iſt ſein Preſtige im Orient durch das Mandat gewachſen? beantwortet ſie vamir London, 1. Nov.„Daily News“ meldet, daß in Damaskus augenblicklich Ruhe herrſche, doch machen ſich ſtarke revolutionäre Unterſtrömungen Das Land nördlich von Damastus in hellem Aufruhr. Starke Banden griffen einige Dörfer an aus Rache daſür, daß ſie ſich nicht auch gegen die franzöſiſche Herrſchaft er⸗ Der Stadt Damaskus wurde eine weitere Strafe von 10000 Pfund auſerlegt, da von den 3000 angeforderten Gemehren nur 1700 Wie aus Damaskus gemeldet wird, haben die franzöſiſchen Behörden der Stadt eine tägliche Geldbuße von 500 Pfund auferlegt tragen. 1 italieniſchen und dem deutſchen Botſchafter! in ouſtrie recht gut weggekommen ſei. nen werden folgende führt: Für italieniſche Apſelſinen Doppelzentner wie bisher, lone Infanterie und 5 Kavallerieregimenter be. mit etwa 30 Batai 1 Abſchluß der deutſch⸗itali eniſchen Verhandlungen. Berlin, 1. Nov. In einer letzten ſchwere Nachtſitzung iſt am Samstag früh um halb 2 Uh der deutſch⸗italieniſche Handelsvertrag von de Miniſterpräſidenten Muſſoli ni Rom unter⸗ 9,5 Mark für den 0 für friſche Tafeltrau⸗ ben 7 Mark ſtatt 20 Mork, wie in unſerem Zoll⸗ tarif vorgeſehen iſt, für Aepfel 7 Mark ſtatt 15 Mark, für Blumenkohl 2,50 Mark, für friſche Kar⸗ koffeln 1,50 Mark, Deuiſchland hat ferner Zugeſtändniſſe für Konſervengemüſe, für Hanf, Strohhüte. zentnern, 200 Mark bei Mark von 10 bis 25 Kilo. nien auch für Italien endgültig geregelt. für Marſala, ſtarke Zugeſtändniſſe ſichert, daß man wechſelſeitigen Intereſſen feſtſtellen kann. nien, iſt reſtlos durchgeſetzt worden. durch neue Zollſätze beſſer als bisher wird. Konzeſſionen rechnen können. ſungsrecht ſicherſtellt. mit. Italien am 31. Oktober 1925 worden iſt vereinbart wurde, ſind die angewieſen, wie bisher günſtigter Länder ohne Sicherheitsleiſteng Verzinſung zu ſtunden. Politiſche Deſerteure. ſchreibt man uns: Heuchelei ſich meiſtens ſelhſt Zuſammenbruch Schwere Heiten. Erzählung von F.'rnefeldt. G. Fortſetzung.) Auch ſein Vater verſank in Skilſchwei— gen; Herr von Spitzen hatte mit ſeiner Er⸗ fundigung nach dem tollen Vetter Franz un⸗ wiſſentlich eine wunde Stelle bei dem über— haupt ſehr reizbaxen Manne berührt. Obgleich er den Tollen in Wendenburg duldete und ihm ſogar mancherlei Unfug nachſah, ſprach er nicht gern von ſeinen Beziehungen zu ihm, auch licß er ſich ſehr ungern daran erinnern, daß er einſt ein armer, nachgeborener Sohn eines nachgeborenen Sohnes geweſen und erſt durch den Tod ſeines Vaters, eines älteren Buders und ſeines Onkels in den Beſitz der Herrſchaft Wendenburg und eines bedeuten⸗ den Vermögens gelangt war. Das war nun freilich ſchon lange her; ſeit mehr als zwanzig Jahren war er Herr von Wendenburg, ſeine beiden Töchter waren da geboren, Richard als fünfjähriger Knabe aus der Garniſonſtadt, in der ſein Vater bis da⸗ hin als Leutnant geſtanden, mit auf das Gut gekommen. Aber der Baron war ſeines Erbes nie recht froh geworden. Der heitere, flotte Offizier hatte ſich in einen reizbaren, gräm⸗ lichen Standesherrn verwandelt, und als ſeine von ihm ſehr geliebte Frau bald nach der Geburt der jüngſten Tochter, einer ſchleichen⸗ den Krankheit zum Opfer gefallen war, ward er mehr und mehr zum verdrießlichen Son⸗ derling. Dem Amtsrat wurde es unbehaglich, ſtumm zwiſchen den beiden ſchweigenden Be⸗ gleitern einherzugehen. Er beſchleunigte des⸗ halb ſeine Schritte und geſellte ſich den vor⸗ angeeilten Damen zu. 5 N „Darf ich mich an der Unterhaltung der beiden Freundinnen beteiligen?“ fragte er, indem er an Helenens Seite trat.„oder haben lich die Damen Geheimniſſe anzuvertrauen?“ tereſſe für Sie haben. „Durchaus nicht!“ lachte Helene,„nur fürchte ich, unſer Geſpräch wird nicht viel In⸗ Klara Selten erzählt noch immer von dem fremden Klavierſpieler mit den märchenhaft dunklen Augen und dem ſeelenberauſchenden Spiel.“ „Ich will kein Wort mehr ſagen, ſondern es den Herrſchaften ſelbſt überlaſſen, zu hören, zu ſehen und zu bewundern“, verſetzte Klara. „Nun wohl, morgen werden auch wir dem rätſelhaften Spielmann lauſchen. Er wird doch kein zweiter Nattenfänger von Hameln ſein?“ ſcherzte der Amtsrat, verſtummte aber, als ihn ein Blick von Unwille und Leidenſchaft aus Helenens Augen traf. 0 ch „Spotten Sie nicht!“ ſagte ſie in einem eigentümlich vibrierenden Tone;„von Kind⸗ heit an hat die Sage vom Rattenfänger von Hameln einen geheimnisvollen Reiz für mich gehabt; ſie klang mir ſtets wie eine Prophe⸗ z Ang.“ „Kleine Schwärmerin,“ lächelte Herr von Spitzen, ihr die Hand drückend.„Und wenn Sie auch ſchon im Kuppelberge verſchwunden wären, ich holte Sie doch wieder heraus.“ „Es iſt mir ſo wunderbar, ſo ahnungs⸗ zu Mute,“ flüſterte Helene ſpäter am Abend der Freundin beim Abſchiede zu und blickte zum tiefblauen Himmel auf, an dem die Mondſcheibe goldig ſchwamm. „Du ahnſtt ſchauernd die Nähe des Zau⸗ berers,“ erwiderte Klara;„je nun, Du kannſt ſchon etwas wagen, der Retter aus Gefahr und Not ſteht bereit.“ „Meinſt Du, daß ich gerettet ſein will?“ lachte Helene ſpöttiſch, indem ſie den Kopf zu⸗ rückwarf.„Es müßte weit mit mir gekommen ſein, wenn ich die fette Hand des Herrn von Spitzen als Rettungsanker ergreifen ſollte.“ Klara vernahm die letzten Worte ſchon nicht mehr, denn Richard hob ſie in den Wagen und fuhr mit ihr davon. e 8 3 e 98 O: geich eine größere Anzahl von Mit⸗ gliedern der„Geſellſchaft“ noch nicht von ihren auferlegte haben. wöreß ſie genötigt geweſen, dem Kon⸗ Sommerreiſen zurückgekehrt war, und trotz⸗ dem die tropiſche Hitze, die während des Ta— ges geherrſcht, am Abend weit eher ins Freie als in einen geſchloſſenen, mit Menſchen an⸗ gefüllten Naum gelockt haben ſollte, war der große Muſikſaal im Hauſe des Präſidenten Selten in Hallſtadt lange vor der für den Beginn des Konzerts angezeigten Stunde bis auf den letzten Platz von einem eleganten Publikum beſetzt. Wer aus den Kreiſen jener Bevorzugten in Hallſtadt oder auf den um⸗ liegenden Landſitzen weilte und mit einer Einladung bedacht worden war, der hatte ſich auch eingefunden: ja, man hatte ſich durch Mühe und Anſtrengungen, durch Liſt und Schmeichelei eine ſolche Einladung zu ver⸗ ſchaffen gewußt, wo ſie auf dem geraden Wege des geſellſchaftlichen Verkehrs mit der Selten⸗ ſchen Familie nicht zu erlangen geweſen war. Signor Bernini hatte bisber die ſehr ſchlaue Taktik beobachtet, ſich nur wenig öffentlich zu zeigen und nur beſonders Aus⸗ erwählten Proben ſeines Talents zu geben. Anſcheinend zögernd hatte er darein gewilligt, ſich vor einem größeren Publikum hören zu laſſen und als dies endlich geſchah, die Be⸗ dingung geſtellt, das Konzert müſſe einen privaten Charakter tragen und dürſe nur vor einem eingeladenen Publikum ſtattfinden. Je weniger man von dem ſeltenen Künſt⸗ ler geſehen und von ſeinem Spiel zu hören bekommen hatte, deſto mehr ward über ſeine Perſönlichkeit und über ſeine Leiſtungen ge⸗ ſprochen und man war bielleicht noch geſpann⸗ ter auf die erſtere als auf die letzteren. Na⸗ mentlich die Damen würden es als eine ihnen ſehr harte Entbehrung betrachtet zerte fern zul bleiben, das ſeit einigen Tagen das hauptſächlichſte Geſprüchsthema in Hall⸗ ſtadt gebildet hatte. e en le 5 Der Präſident Seſten, ein älterer Herr mit weißem Hagr und feinem, intelligentem Geſicht, der im ſchwarzen Anzuge, mit Orden auf der Brut. die Aüne am Windau zum Saale empfing, wurde von allen ihm Näher⸗ ſtehenden mit Fragen beſtürmt. An ihn war Signor Bernini empfohlen, bei ihm hatte er den erſten Beſuch gemacht. Er gab ſeinen Saal zu der heutigen Muſikaufführung her, folglich mußte er auch über Herkunft und Le⸗ bensſchickſale des Virtuoſen unterrichtet ſein. Die wahrheitsgetreue Verſicherung des Prä⸗ ſidenten, Signor Bernini ſei ihm, dem Mu⸗ ſikfreund Kenner, lediglich in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Muſiker empfohlen worden und er wiſſe abſolut nichts über deſſen perſönliche Verhältniſſe, fand keinen Glauben. Je mehr es dem alten Herrn darum zu tun ſchien, ſeine Beziehungen zu dem Klavierſpieler als ledig⸗ lich muſikaliſcher Natur darzuſtellen, umſo⸗ mehr beſeſtigte ſich die Uebetzeugung, er ſei in deſſen Vergangenheit eigeweiht und wolle darüber ein diplomatiſches Schweigen be⸗ obachten. Die wunberlichſten Gerüchte durchſchtwerr⸗ ten den Saal. Hier verſicherte man, für ganz gewiß gehört zu haben, Vernini ſei ein Prinz aus einem kleinen regierenden Hauſe, den ein unbezwinglicher Hang zur Kunſt und zum Künſtlerleben bewogen babe, inkognito als Klavierſpieler zu reiſen. Dort trat mit ebenſo großer Beſtimmtheit die Behauptung auf, er wäre ein Zigeuner. Es gab keine Nationali⸗ tät, der man ihn nicht zugezählt hätte, keine Religion, die er nicht gekannt und abgeſchwo⸗ ren, kein Abenteuer, das er nicht beſtanden, 10 Heldentat, die er nicht verrichtet haben ollte. ö Wer oder was Signor Bernini aber auch ſein mochte, eins mußte ihm unbeſtritten zu⸗ erlannt werden: er verſtand es, ſich in Szene zu ſetzen. Das bewies die Einrichtung des Konzertſaales, die, wie Klara Selten ihren Bekannten erzählt hatte, ganz ſeiner Anord⸗ ning eee getroſſen war, (Göktfetüng fed) 5 1 für grüne Bohnen 4 Mark. gemacht Baumwollge⸗ bebe, Marmor und Alabaſter, Rohſeide, Filz⸗ und S Kunſtſeide erhält die gleiche Vergün⸗ tigung wie Belgien. Für Automobile hat Italien folgende Zollſätze erreicht: 175 Mark bei 5 bis 9 Doppelzentnern, 180 Mark bei 9 bis 12 Doppel⸗ 0 g größeren Gewichten. Kleinmotoren zahlen 14 Mark bis zu 10 Kilo, 23 0 Der deutſche Weinzoll bleibt noch in der Schwebe und wird im Zuſam⸗ aienhang mit unſerem Handelsvertrag mit Spa⸗ Der Korreſpondent des„B. T.“ behauptete hingegen, daß Deutſchlands auch für Weine, insbeſondere einräumte, wenn dieſe auch nicht ſo weit gehen, wie ſie Spa⸗ nien in dem erloſchenen Vertrag gemacht wurden. In Berliner unterrichteten Kreiſen wird ver⸗ einen glücklichen Nusgleich der Der Grundſatz der ausnahmsloſen Meiſtbegünſtigung der nunmehr maßgebend ſein wird für die kom⸗ menden Handelsverträge mit Frankreich und Spa⸗ Am beſten hat die deutſche Landwirtſchaſt abgeſchnftten, die geſchützt Auch auf dem Gebiete der deutſchen In⸗ duſtrieausfuhr nach Italien wird man mit einigen b Zu bemerkten iſt ſchließlich, daß der Vertrag auch das Nisderlaſ⸗ Mit Rückſicht darauf, daß der Fandelsvertrag Unterzeichnel und außerdem die Fortgeltung des bisherigen Zuſtandes bis einſchließlich 16. Nov. deutſchen Zollſtellen den Unterſchiedsbetrag zwiſchen den autonomen und den Italien gegen⸗ übr weiter geltenden, mit Spanien ſeineszeit ver⸗ einbarten Zollſätze bei den Erzugniſſen meiſtbe⸗ und Aus chriſtlichen nationalen Arbeiterkrelſen Es iſt und bleibt immer eine Ironie des Schickſals, daß innere Unwahrhaftigkeit und ſtraft und ent, larvt. Bis zum Ueberdruß haben wir ſeit dem von 1918 das breitſpurige Nörgeln und Poltern der„Deutſch⸗Nationaler Partei“ und ihrer Anhänger an allen Regie Im Bruſtton erteure in irgend Frage: Was ſagt der Landesparteitag des zentrums zu den Gemeinderatswahlen? Antwort: 1. Die Kommunalwahlen ſtehen auf derſelben Ebene wie die Wahlen zum Landtag und Reichstag. Jeder Wähler muß ſeine Pflicht tun. 2. Die Kommunalwahlen ſind auch unter poli⸗ lſchen Geſichtspunkten zu bewerten. Es müſſen daher alle Gruppen abgelehnt werden, die ſich unter dem Namen von wirtſchaftlichen Ver⸗ elnignngen u a. auftun. Solche Gebilde außerhalb der Zentrumspartel ſind zu belämpfen. 2 ²³˙¹·¹iA1AA ̃˙ iV —— rungsmaßnaymen uver uns ergehen laſſen müſſen, die nicht von ihren Parteiwünſchen und Zielen beeinflußt oder getragen waren. kaſernenhofmäßigen Polterns und Schimpfens haben Deutſchnationale“ Preſſeorgane ſowohl wie Agitatoren bei jeder Gelegenheit über ſeigen Verrat am Vaterland. antinationale Geſinnung, Unfähigkeit u. kraft⸗ loſe Entſchlußloſigkeit gejammert und ſo das Vertrauen des Volkes in einem Maße miß⸗ braucht, wie keine andere Partei vorher. Lo⸗ corno nahm die Zeit der Verhandlungsdauer hindurch die Weltſtimmung in allen Nationen o für ſich gefangen, daß man einen Augen— ban hätte glauben können, daß auch die „Deutſch⸗Nationalen“ ohne Gefahr für ihre innen⸗ und außenpolitiſche Zuverläſſigkeit und Ehrenhaftigkeit, dem, durch Mitwirkung ihrer miniſteriellen Parteiangehörigen zuſtande ge— kommenen„Sicherheitsvertrag“ Deutſchland und den Alliierten, grundſätzliche Schwierigkeiten mehr würden. durfte, die„Deutſch⸗Nationalen“ funden und ſeien bereit, den von Wirth, Ra⸗ ſthenakuu und Marx bereiteten Friedensweg ſebenſo mutig zu Ende zu gehen. Ja, man konnte ſich zeitweiſe des Eindrucks nicht er⸗ wehren, als ob ſie eiferſüchtig darauf bedacht eien, den Ruhm des Erfolges der Locarno⸗ erträge unter allen Umſtänden für ſich zu ichern. Doch wer auf dieſen Schein den Glauben an die„Deutſch⸗Rationalen“ aufbaute, ſah ſich Iſchwer enttä nc N Kaum war die einſtimmig und zuſtim⸗ mende Beſchlußfaſſung des Kabinetts unter Vorſitz Hindenburgs bekannt, da alarmierte der Berliner„deutſch-nationale“ Blätterwald ſchon die Unentwegten“. Und nachdem dann Weſtarp und Genoſſen, gen zu urteilen, in einer Fraktionsſitzung ſich genügend„Kraft, „deutſchnationalen“ en, war die„nationale“ Partei reif für den Rückzug auf dem Wege vom Friedensbakt. Bis ahe ans Ziel ließ ſie unter ausdrücklicher Zu⸗ ſtimmung der Partei und Fraktionsleitung i im Reichskabinett befindlichen Führer u. niſter mitgehen. Dann kam der Augenblick der Verantwor— lung, und— gleich einer meuternden Truppe m Felde— ruft ſie halt— nicht weiter, läßt den Feldmarſchall und zum Retter des Volkes Verufenen mit wenigen Getreuen des Kabi⸗ etts allein und drückt ſich von der Verantwor⸗ Fung. Die Begründung für dieſe politiſche De⸗ N treulos, rtation iſt genau ſo fadenſcheinig, perlogen und unmoraliſch, wie der Handlun⸗ gen meuternder Truppen oder einzelner De— 0 einem Kriege. Ja, noch ſchlimmer. Deſerteure letzterer Art ſind ſich neiſtens mehr oder weniger ihrer verwerf— lichen Handlungsweiſe bewußt und handeln eiſtens nur unter perſönlichem Druck, Furcht und Niedergeſchlagenheit. Die nalen“ preiſen ihre Tat noch als auf, als ſei ihre Haltung grundehrlich und inzig richtig und nur die ſeien Verräter am Paterland, die den einmal beſchrittenen Weg m europäiſchen Frieden konſequent weiter— ben. An dem Faktum des militäriſch, welt⸗ holitiſch und moraliſch verlorenen Krieges u. men Folgen gehen ſie ſtolz, protzend und rovozierend vorbei und tragen gegenüber der en Welt ein hochmütiges Mißtrauen zur . 1 ud nicht nötig, verlorenes Vertrauen neu zu Jewinnen und zu ſuchen. Und dann wundern. ſich, wenn das eben leiſe erwachende Ver⸗ kauen des Auslandes wieder in Mißtrauen Faſchlägt und das ganze deutſche Volk mit ztrauenden Maßnahmen aller Art im In⸗ ind Auslande bedacht und belegt wird. Der miene Deſerteur handelt anders. e Strafe zu entgehen, wenn er tann und iſt ‚ 5 und ruhig, wenn er ein Plätzchen gefun⸗ hat, wo er fern der Heimat ſeinen einmal ſchrütenen Weg zu Ende gehen kann. Oder, 15 er geſaßt und beſtraft wird, findet er ſich be eſtens mit dieſem Fattum ab. Die politi⸗ 1 n Deſerteure der„Deutſchnationalen“ Par⸗ ach ſpielen den„Großen Nationalhelden“ latte der Rolle jenes Diebes, der da ſchrie: er et ihn!“ Natürlich wird dadurch die Tat ebtcentſchnattonalen“ nicht beſſer, ſondern 8 de ordinärer und unverantwortlicher en. es gemeinen Veſerteurs und Spitz⸗ zwiſchen keinerlei bereiten Es gab Augenblicke, wo man hoffen hätten ſich nutig mit unabwendbaren Tatſachen abge⸗ rich Hehs 202, nach Blättermeldun⸗ Mut und Entſchloſſenheit“ zuſammendiskutiert hat- „Deutſchnatio⸗ i nationale Pandlung, brüſten ſich damit und ſpielen ſich als hätten wir den Krieg gewonnen Er ſucht W. Th. 93 595 Kauft b. nzelhandel. ö 9 Vom Handelsſchutzverband wird uns geſchrie en. 5 5 ö „Mehr denn je ziehen gegenwärtig wieder wilde Händler und Hauſierer durch das Land, um ihre meiſt recht zweifelhaften Waren und Fabrikate bei der Bevölkerung abzuſetzen. Man kann ruhig ſagen, daß die fliegenden Händler und Hauſierer heute geradezu eine Landplage geworden ſind, denn ſie beſchränken ſich nicht darauf, ihre Ware anzubieten, ſondern ſie drängen dieſelbe direkt den Verbrauchern auf und ſchwätzen ſo lang auf ihr Opfer ein, bis dieſe, nur um dieſe Händler loszuwerden, ihnen irgend eine Ware abnehmen, um nachher beim Verbrauch zu ſehen, daß ſie die Hereingefallenen ſind. Da die beſtehenden Geſetzesbeſtimmungen leider nicht ausreichen, um gegen dieſe Landplage energiſch vorgehen zu kön⸗ nen, erſcheint es angebracht, das breite Pub⸗ likum vor den wilden Händlern und vor dieſen herumziehenden Hauſierern zu warnen und zur Selbſthilfe aufzufordern. Der neutrale Käufer vergleiche nur einmal die Preiſe, die er bei dieſen herumziehenden Händlern bezahlen muß. mit den⸗ jenigen für Ware gleicher Qualität beim orts⸗ anſäſſigen Einzelhandel, und er wird wohl kaum je in Zweifel geraten, wem er den Vorzug zu geben hat. Die Ware der herumziehenden Händ— ler und Hauſierer iſt in den Ramſchware minderwertiger Qualität, den einfachſten Bedürfniſſen ausſtellt, weil ſie der Qualität nach verſagt. geblich billigen Preis nicht täuſchen laſſen, daß der Käufer bei ihm für die Qualität der Ware hat, herumziehenden Händlern und Hauſierern, heute da und morgen dort ſind, niemals erhal- ten kann. Ware heraus, ſo erhalten. Bei und Hauſierern den hat der Käufer niemals einen derartigen Anhalt, und er iſt meiſtens hereinge— ö fallen, gleichgültig, ob es ſich um Waren zum Genießen oder um Verbrauchsartikel handelt. Aus Nah und Fern. Bechtheim, 2. Nov. Bei der geſtern ſtattge— ſundenen Burgermeiſterwahl wurden 752 Stim⸗ men abgegeben, davon Georg H. Geil 349, Fried⸗ ich Hehs Peter Bender 2. 51, Wilhelm Egelhof 14⁴, ungültig 6 Stimmen. Stichwahl findet zwiſchen Herrn G. H. Geil und F. Hehs! tatt. Darmſtadt, 1. Nov. Ein tödlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich geſtern in der Eiſenbahnwerk— ſtätte dahier, wo der Arbeiter Heinr. Breitwieſer aus Roßdorf beim Sturz von einer Leiter die Wirbelſaule brach. Breitwieſer, der alsbald tot war, hinterläßt Frau und 6 Kinder. Gießen, 1. Nov. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich bei Alendorf im Weſterwald. Der Lenter des Wagens verlor in einer Kurve die Gewalt über das Auto, das zwei Telegraphen— ſtangen umrannte und dann die Böſchung hinab— ſtürzte. Die beiden Inſaſſen blieben tot neben ihrem zertrümmerten Wagen liegen. Heidelberg, 1. Nov. Am 30. Oktober, abends/ gegen 11 Uhr wurde ein Ehepaar von hier, das in der Abſicht der Selbſttötung beim Marſtallhof in den Neckar geſprungen iſt, von der Polizei mit Hilfe von Zivilperſonen trotz heſtigen Sträubens aus dem Waſſer gezogen und ans Land gebracht. Beide fanden Aufnahme in der pſpchiatriſchen Klinik. Der Beweggrund zur Tat iſt unbekannt. Imsweiler, 1. Nov. In Trauer wurde die Familie Philipp Henn hier verſetzt. Zum Nacht⸗ eſſen war der 23jährige Sohn Karl Julius nicht erſchienen. Man durchſuchte das Haus und fand den Unglücklichen erhängt im Speicher auf. Die Motive zur Tat ſind unbekannt. ö Speyer, 1. Nov. Der Sohn des Oberlehrers Jakob Schultz in Speyer, Aſſiſtenzarzt Dr. med. Philipp Schultz, Leiter der orthopädiſchen Ab— teilung der Univerſität Münſter, iſt am Donners⸗ tag abend durch einen tragiſchen Unglücksfall plötz⸗ lich verſchieden. Er hat ſich beim Turnen durch einen Sturz auf den Hinterkopf einen Schädel⸗ bruch zugezogen, der den Tod zur Folge hatte. Dr. Schultz ſtand am Vorabend des 32. Geburts⸗ tages und vor ſeiner Beruſung zum Privatdozen— ten an der Univerſität Münſter. a Siembach am Inn, 2. Nov. Der Gaſtwirt Werninger kam mit ſeiner Frau von einem Hoch⸗ zeitsfeſt nach Hauſe. Er ſand die Magd in be— wußtloſem Zuſtande und ſeine beiden Kinder, die tot beiſammen lagen, auf einem Bette liegend vor. Soſort eingeleitete Unterſuchungen ergaben, daß die Magd in einem Anfall von Geiſtesſtörung einen Tee zubereitet hatte, in den ſie Gift ge— miſcht hatte, der hierauf von ihr und den Kin⸗ dern getrunken wurde.— Die Polizeibehörde ſuchte ſchon längere Zeit einen Verbrecher namens Zanner. Der Verbrecher wurde nun in der Nähe Siembachs von Gendarmeriebeamten geſtellt. Da er gegen ſeine Feſtnahme Widerſtand leiſtete, machte einer der Beamten von ſeiner Waffe Ge— brauch und verletzte Zanner durch einen Stich mit dem Seitengewehr tödlich. Bochum, 1. Nov. Zwiſchen Kurl und Kamen warf ſich ein Liebespaar vor den Schnellzug Berlin— Dortmund und Wurde von den Rädern vollſtändig zermalmt. Es handelt ſich um einen 17jährigen Schüler und eine gleichaltrige Schü⸗ lerin. 8 Hagen, 1. Nov. Infolge ſalſcher Weichenſtel— lung fuhr ein Güterzug auf eine Güterwagen⸗ gruppe auf. Die Lokomotive und die beiden er⸗ ſten Wagen des Zuges ſchlugen um, wobei der Lokomotivführer und der Heizer getötet wurden. Der Sachſchaden iſt ſehr bedeutend. Die Schuld hatte. Halle, 1. Nov. Bei Nauenſtein in der Nähe von Probſt⸗zelle überfiel ein maskierter Räuber den in einem Abteil zweiter Klaſſe allein reiſen⸗ bem Zuge und entkam. i Berlin, 1. Nov. kes im Jahre 1923 meiſten Fällen die ſelbſt nicht genügen kann, und wenn ſie auch auf den erſten Blick als billig erſcheint, doch ſehr bald ſich als überteuert her⸗ Der erfahrene Einzelhändler wird ſich durch den an- eine gewiſſe Garantie wie er ſie bei die Stellt ſich aber ein Mangel an einer ſo kann der Käufer dieſen ohne weiteres beim Einzelhandel beanſtanden, und er wird in dieſer oder jener Form einen Ausgleich herumziehenden Händlern Schwarz ſeine Zuſtimmung zu der Abſicht des Anlaß zu Wirths Vorgehen geweſen. men. N Zentrums zu Kaſſel im Intereſſe der. nichts verkleiſtert werden. an dem Unſall trifft den Leiter eines Stellwerks, der die Fahrt in das beſetzte Gleis freigegeben tage im Oktober den Dr. ing. Probſt und zwang ihn mit vorgehal⸗ tenem Revolver zur Herausgabe ſeiner Brieftaſche. Auf der nächſten Station ſprang der Räuber aus 55 Der Berliner Bankier g Schulz, der im Zuſammenhana mit den ae genannt wurde vom großen Schöffengericht in Hannover wegen Einbeziehung einer früheren Strafe zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Ein Jahr und drei Monckte wurden auf die Unterſuchungshaſt angerechnet. Weltſpiegel. :: Einwanderungswünſche der amerikaniſthen Südſtaaten. Die in Alabama(U. S. A.) tagende Konſerenz der Gouverneue der Südſtaaten hat in einſtimmig angenommenen Entſchließungen den Kongreß erſucht, im Intereſſe der Entwicklung der Landwirtſchaft in den Vereinigten Staaten die Einwanderungsbeſtimmungen in der Weiſe abzuändern, daß die Einwanderung von Land; wirten aus Europa in größerem Umfange möglich wird. f :: Raubüberfall auf einen Geldtransport. In Buffallo wurde der Kraftwagen einer Bank mit einem Geldtransport bei hellem Tage von einer Truppe mit Piſtolen bewaffneter Männer ange— halten. Der Chauffeur wurde getötet und die Beamten ſchwer verwundet. Die Räuber entka⸗ men mit etwa 90 000 Dollar. :: Ehrung Nanſens. Fritjof Nanſen wurde mit 216 Stimmen zum Lordrektor der ſchottiſchen Univerſität St. Andrews gewählt. Sein Gegen⸗ kandidat, der bekannte Schriftſteller Galsworthy erhielt 160 Stimmen. :: Eiſenbahnunglück in Schweden. Wie aus Malmö in Schweden gemeldet wird, hat ſich dort geſtern morgen ein ſchweres Eiſenbahnunglück er— eignet. Die beiden letzten Wagen des Schnellzu— ges Stockholm— Berlin entgleiſten bei der Ein— fahrt in den Bahnhof Malmö. Beide Wagen wurden umgeworfen. Ein Schafſner wurde ge⸗ tötet. Zwei Perſonen wurden ſchwer verletzt! Unter dieſen befindet ſich ein Deutſcher, ein Di⸗ rektor Müller. Der Zug konnte mit dreiviertel⸗ ſtündiger Verſpätung ſeine Fahrt fortſetzen. A2etzte Meldungen. Dr. Streſemann in Königsberg. N Berlin, 2. Nov. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann kehrte geſtern mittag aus Dres⸗ den wieder nach Berlin zurück, um ſich am Abend nach Königsberg zu begeben, wo er bekanntlich an der Feier des 50jährigen Beſtehens der Deut⸗ ſchen Volkspartei naheſtehenden Köniasberger „Allgemeinen Zeitung“ teilzunehmen beabſichtigt. 1 7 Beſuch Beneſchs in Berlin? Wien, 2. Nov. Nach einer Meldung des „Neuen Wiener Tagblattes“ verlautet in Wiener diplomatiſchen Kreiſen, daß der tſchechiſche Außen⸗ miniſter Dr. Beneſch in nächſter Zeit dem deut⸗ ſchen Außenminiſter Dr. Streſemann in Ber⸗ lin einen offiziellen Beſuch abſtatten werde. .. ̃ ̃——.—ꝛ'ꝛ—’— Kiel, 2. Nov. Mit einem Vartrage Dr. Ecke! ners wurde am Sonntag die Kieler Herbſtwoch⸗ für Kunſt und Wiſſenſchaft eröffnet. Dr. Eckener hob die Bedeutung des Luſtſchiffes im Ueberſee⸗ und Weitſtreckenverkehr hervor und betonte ganz beſonders die nach ſeiner Erſahrung möglichen moraliſchen und ſozialen Eroberungen Deutſch⸗ lands im Auslande, vor allem in Amerika. Eine Zentrumswühlerverſammlung in Gießen. Gieſten, 1. Nov. In einer Zentrumswähler— verſammlung ſprach der Reichstagsabgeordnete 0 N 0 Dr. Eckener in Kiel. e ee 0 1 Reichskanzlers Dr. Luther aus, eine Volks⸗ befragung herbeizuführen, ſalls ſich im Reichstag keine Mehrheit für Locarno finden ſollte. Er würde dieſe Art der Erledigung einer Reichstagsauflöſung entſchieben vorziehen. In ber Frage Wirth ſtellt er ſich volltommen auf den Boden der Wirthſchen Politik, obwohl er beſſen Austritt aus der Reichstagsfraktion des Zentrums als einen bedauerlichen Schritt be— ſeichnet. Wirth ſei ein Mann von ungeſtümem Charatter. Die Vergewaltigung der Oppoſition bei der Verasſchiedung der Zolltarifnovelle im Reichstag, wobei das Zentrum der Rechten vie Steigbügel gehalten habe, ſei der unmittelbare Das Zen⸗ term müſſe wieder zu einer klaren Politik kom⸗ Darum dürſe auf dem Reichsparteitag des ahrheit Lokale Nachrichten. „ Viernheim, 3. Nov. * Zeutrums partei Viernheim. Am Donnerstag Abend 8 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Zuſammenkunft des Vorſtandes, Ortsausſchuſſes nnd der Vertrauensleute ſtatt mit Beſprechung und Mitteilungen. Es werden u. a. zur allgemeinen Erheiterung die jünzſten großangelegten Maſchtnenſchrift⸗Briefe zur Verleſung kommen, die Herr Rechtskonſulent Johannes Engel am Tage nach der Zentrums⸗ Wahlverſammlung aus ſicherem Verſteck abzu⸗ ſchießen gewagt hat. Wir bitten um vollzähllges Erſcheinen. Der November, der Wind⸗ oder Nebelmonat. Der November, der auch Wind- oder Nebel⸗ monat genannt wied, enthalt, wie ſchon dieſtz Namen beſagen, in ſich die Ausſicht auf ſtürmi⸗ ſches und unfreundliches Wetter. Der Sommer hat Abſchied genommen und die letzten Sonnen⸗ waren nur noch ein gütiges Scheidegeſchent, das der für Sonne, Licht und Freude empfängliche Menſch mit dankvaren Ge⸗ fühlen hinnahm. Der Landmann, der ſich weni⸗ ger mit poetiſchen Stimmungen, ſondern nach den praktiſchen Levensnotwendigkeiten richten kan 1 Are Winter mit ſich Maancherlei Feldarbeiten Konkursvergehens ſowie Münzverbrechens unter ſſiich Witterung des Bruſt. Doch in der 0 Leſe fortgeſetzt, weil bei den beſten Spitzenge⸗ wächſen die Leſe noch ſortaeſehe ker. 1 uterungserfayrungen emen ga ringt, der Ubhn für Erledig noch bleibt. So ſtreiten in den Wünſchen für die November zwei Seelen in ſeiner Die Weinleſe ift im allgemeinen beendet. hervorragenden Gemarkungen der wird auch im November noch die bei dem Landmann Das wetler im November ſoll nach dem hundertjährigen dralender zwar mit einigen ſchonen Tagen betgzunen, dann jedoch ſollen Ne⸗ zen und Schnee välfte des Novembers jetzt evenfalls nach den Vorausfſagen des hundertjährigen Kalenders mit einigen freundlichen Tagen ein, dann aber zeie nd ſich vis zu Ende der November in ſeiner Wir tung als ein unfreundlich trüber Geſelle. Nebel⸗ gengſte, ſcheu und ſtumm, durchſtürmen Heid' und Vaag. Novembers besondere Bedeutung vei. die Bauernregeln vom November: um Martini Nebel ſünd. wird der Winter meiſt bereits einſetzen. Die zweite Der Landmann legt ber Witterung des Es ſagen Wenn gelto.— Hul uber wur weißen Bart, dann wird der Winter lang und hart.— St. Elsbeth lagt an, was der Winter für ein Mann.— Wie St. Kathrein, wird's Neujahr ſein.— Martins⸗ tag trüb, macht den Winter mild und lieb.— Novemberſchnee tut dem Korn weh.— Wenn im November Donner rout, wird dem Getreide Lob gezollt.— Im November viel naß, auf den Wei⸗ den viel Gras.— Sperrt der Winter fruh das Haus, hält er es nicht lange aus.— Bleibt der Vorwinter aus, ſo tommt der Nachwinter mit Braus.— Andreas hell und klar, bringt ein gu⸗ tes Jahr.— Wenn im November die Waſſer ſteigen, ſo werden ſie ſich den ganzen Winter zeigen.— Viel und langer Schnee, gibt viele Frucht und Klee.— und muß, der wünſcht auf der einen Seite kei⸗ nen allzu Aalen Neues vom Büchertiſch. „Die Heſſiſchen Verwaltungsgeſetze“ Wie wir bereits angekündigt iſt der Band 2 der „Sammlung heſſ. Verfaſſungs⸗ u. Verwaltungs- geſetze“ enthaltend„Die Heſſiſchen Verwaltungs⸗ geſetze“ ſoeben im Verlag J. Diemer Mainz, rechtzeitig vor den Wahlen, erſchtenen. In hand⸗ lichen Form hat der Herausgeber Juſtizrat Dr. b. c. Reh, Alsfeld dle wichtigen Geſetze in der jetzt gültigen Faſſung zuſammengeſtellt und mit den durch die verſchiedenen Geſetzesänderungen notwendigen Anmerkungen verſehen. Ein aus⸗ führliches Sachregiſter erleichtert die Benützung des Buches. Der Band umfaßt 240 Seiten und iſt in allen Buchhandlungen oder direkt beim Verlage erhältlich. Zentrumspartei Wahlvorschlag für die Propinzialtagswahlen: Provinz Starkenburg. Kennwort: Zentrum Franz Rech, Bürgermeiſter, Offenbach a. M. Hans Rupp, Profeſſor, Heppenhelm a. d. B. Gabriel Fertig, Landwirt, Bensheim a. d. B. Heinrich Hahn, Studienrat, Dieburg Jean Lotz, Schuhmachermeiſter, Darmſtadt Georg Becker, Benefizlat, Gernsheim a. Rh. Wilhelm Stapp 2, Maurerpolier, Seckmauern Karl Dolle, Gewerkſchaftsſekretär, Offenbach a. M. Lorenz Roos, Landwirt, Viernheim . Anton Reuß, lehrer, Bürſtadt 11. Paul Lüft, Rechtsanwalt u. Notar, Dieburg 12. Hans Raab, Landgerichtsrat, Darmſtadt 13. Ludwig Faßnacht, Eiſenbahnſchaffner, Biſchofs⸗ heim bei Mainz 14. Joh. O. Herzing, Prok., Bieber b. Offenbach 15. Joſeph Müller, Bürger meiſter und Landwirt, Lörzenbach 16. Georg Philipp Beickert, Rechner, Biblis 17. Johann Math. Haus, Bürgermelſter, Münſter bei Dieburg 10 Anton Beiſen, Landwirt, Aſtheim 19. 20. 21. * S D=D 10 Frieda Ferrari, geb. Rang, Heppenhelm a. d. B. Peter Neun 1., Schreinermſtr., Mühlheim a. Rh. Daniel Rummel 3., Sägewerksbeſfitzer, Lorſch. Wahlporſchlag für die Kreistagswahlen: Kreis Heppeuheim. Kennwort: Zentrum Lorenz Rohr, Landwirt, Oberabſteinach Martin Alter., Viernheim Hauptamt. Fortbildungsfchul⸗ Verwaltungs ⸗Inſpektor, Gg. Lipp 2., Steinbauerm., Waldmichelbach „Franz Rucktäſchel, Färber, Hirſchhorn Adam Chriſt, Rektor, Heppenheim Adam Kohl 1., Bürgermelſter und Land⸗ wirt, Gorxheim 7. Adam Helfrich 2, Kaufman, Fürth 8. Adam Schäfer 3, Bürgermeiſter und Land⸗ wirt, Kirchhauſen 9. Joh. Tritſch, 6. Schuhmachermſtr., Blikenau 10. Leophard Schork, Landwirt, Hartenrod 11. Jakob Knapp, Landwirt, Weiher 12. Heinrich Jöſt 1., Schreinermſtr, Viernheim 13. Joh. Wattendorf 5., Landwirt, Heppenheim 0 14. Georg Knapp, Landwirt und Bürgermelſter, Brombach 0 15. J. Leonhard Simon, Tünchermeſſter, Unte ſchönmattenwag 16. Karl Schütz, Kaufmann, Neckarſteinach 17. Lorenz Werner, Lokomotivführer, Hambach 18. Adam Dörſam, Landwirt und Bürgermelſtet Lohrba ß,* odembet, well nac ſemen 19. J. Zölle Wagnermelſzer. Wiernpeln 7 5