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Der Miniſter des Innern hat außerdem hie ſofortige militäriſche Beſetzung aller Frei⸗ naurerlogen angeordnet. Es ſollen noch an⸗ zere hervorragende Mitglieder der Großloge don Italien in die Verſchwörung verwickelt ein. Das Komplott zur Ermordung Muſſoli⸗ nis ſollte dieſer Tage während der Feier des Marſches auf Rom ausgeführt ioerden, wo Muſſolini in der Oeffſentlichkei“ erſchien, m Reden zu halten und an den Umzügen teilzu⸗ nehmen. Das Komplott erregt gewaltiges Auf⸗ ſehen. Rom, 5. Nov. Der wegen der Verſchwö⸗ rung gegen Muſſolini verhaftete General C a⸗ vello hat im Kriege ein Armeekorps am Iſonzo befehligt. Im Kampfe bei Bainſizza ſpielte er eine hervorragende Rolle. Nach Zu⸗ ſammenbruch der Front bei Karfeit fiel er bei Cadorna in Ungnade. Nach dem Kriege ge⸗ hörte er einige Zeit der faſchiſtiſchen Partei an, aus der er austrat, als die Zugehörigkeit zur Freimaurerei und zur faſchiſtiſchen Partei zugleich als unvereinbar erklärt wurde. Zaniboni hatte ſich ein Zimmer im Hotel„Dragoni“ gemietet und dort auf einem Geſtell ein Gewehr bereit geſtellt, um nach dem Balkon des Palazzo Chigi zu zielen, wo Muſ⸗ ſolini während der geſtrigen Kriegsfeier er⸗ ſcheinen ſollte, um den Umzug der Kriegsteil⸗ nehmer zu prüfen, bevor er ſich zum Grabe des unbekannten Soldaten begab. 8 Nach der Aufdeckung des Attentats wer⸗ den weitere Verhaftungen erwartet und ge⸗ ſtern wurde noch der Redakteur Quaglia vom„Popolo“ festgenommen, dem Beziehun- den zu dem Abgeorducten Janiboni vorge⸗ worfen werden. Muſſolinis Befehl. Mom, 6. Nov. Muſſolini hat an die faſchiſtiſchen Vorſtände einen Befehl erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Die Nachricht von dem mißlungenen Attentat gegen mich darf in kei⸗ ner Weiſe Repreſſalien der Faſchiſten hervor⸗ rufen. Die Ordnung darf nicht im geringſten geſtört werden. Die Regierungsmaßnahmen beſtehen in der Beſetzung aller Logen, der Ver— haftung der Schuldigen, der Auflöſung der Sozialiſtiſchen Einheitspartei und der Ein⸗ ſtell! I iuſtiz1 Hife itere 1(or- 1 5 0 8 2 ſtellung der„Giuſtizia müſſen weitere Unter⸗ 2. auf 3. November bewacht worden. Einzel⸗ heiten fehlen. nehmen einzelner ausſchließen. Ich bin gewiß, h alle Faſchiſten, wie immer gehorchen wer— en. Rom, 6. Nov. Die Faſchiſten von Rom u. Umgebung ſind für heute Abend worden, um Muſſolini zu dem mißlungenen Attentatsverſuch zu be⸗ glückwünſchen. Der Palazzo Chigi iſt von den frühen Nachmittagsſtunden an von einer zahl⸗ reichen Menſchenmenge belagert, die Muſſolini zu ſehen wünſcht. Alle Miniſter hatten ſich in 5 Außenminiſterium begeben, um Muſſolini zu beglückwünſchen. Aus dem ganzen Lande eulen ununterbrochen Glückwunſchtelegramme in. Die Vorſichtsmaßnahmen. Mailand, 6. Nov. Im Zentrum von Mai⸗ land kam es bei Bekanntwerden des Attentats⸗ verſuches zu Volksanſammlungen. Die Poſten beim Palaſtgebäude des„Corriere della Sera“ und verſchiedener Wohnungen einiger Oppoſt⸗ tionsführer wurden verſtärkt. Bei der Polizei⸗ Atektion ſind zur Verhinderung von Unruhen Truppen bereitgeſtellt worden. Es wird u. a. darauf hingewieſen, daß der Urheber des Anſchlags, Zaniboni, ſeinerzeit Beziehungen mit d'Annunzio unterhalten haben ſoll, den e aiederholt am Gardaſee beſuchte. Ovationen für Muſſolini. Rom, 6. Nov. Muſſolini hat ſich ge⸗ ern abend lächelnd der ihm mit ſtürmiſchen onen huldigenden Menge vom Balkon Schriftleitung, Druck unb Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſtr. 88 Samstag, den 7. November 1925 42. Jahrgang Attentat auß Muſſolini. des Palazzo Chigi an der Stelle gezeigt, wo das Attentat geplant war, und in einer kurzen Anſprache für die Sympathiekundgebungen gedankt.„Wenn ich getroffen worden wäre, dann wäre nicht der Tyrann, ſondern der beſte Diener des Volkes ums Leben gekommen. Die Regierung wird alle Maßnahmen treffen, um die Feinde zu überzeugen, daß ſie gegen das Regime nichts mehr ausrichten können.“ Die Menge rief:„Wir wollen den Galgen!“ „Capello muß erſchoſſen werden!“ Muſſolini fuhr fort:„Ich dulde keine nutzloſen Unruhen, Ausſchreitungen und verſönliche Tätlichleiten. Einer kleinen Minderheit Verdorbener ſteht die Mehrheit des italieniſchen Volkes gegen⸗ über.“ Die Menge forderte laut die Einfüh⸗ rung der Todesſtrafe, aber Muſſolini redete ruhig weiter:„Was bleibt von der nebenſäch⸗ lichen Epiſode übrig? Ich habe die Feinde immer vernachläſſigt, beſonders wenn ſie der⸗ achtenswert ſind, wie jener, der geſtern die Geſchloſſenheit eines Volkes zu brechen hoffte. Am Siegestage ſoll man nicht ſo verabſcheu⸗ ungswürdige Abſichten hegen. werden alle Hinderniſſe Liederreißen.“ Worte Muſſolinis wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Das Zentralbüro der Sozialiſtiſchen Ein⸗ heitspartei wurde militäriſch beſetzt und der Zugang von der Polizei gewaltſam geöffnet, um eine Hausſuchung vorzunehmen. Mir Die Die Vorbereitungen zum Attentat. Rom, 6. Nov. Die Idea Nationale“ berichtet, der Attentatsverſuch ſei von langer Hand vorbereitet worden. Zaniboni war in ſeiner Militäruniform als Arditi⸗Major mit zahlreichen Tapferkeitsmedaillen auf der Bruſt nach Rom gegangen. Das bereitgeſtandene Gewehr iſt öſterreichiſcher Herkunft und mit einer Fernzielvorrichtung verſehen. Außerdem ſtand in der Nähe des Hotels ein Touren⸗ wagen für die Flucht bereit, in dem Waffen und außerdem Proviant für mehrere Tage gefunden wurden. In der via Tritona vor dem Hotel ſtanden mehrere Freunde Zanibo— nis als Faſchiſten gekleidet bereit, dem Attentat die Spuren zu Man vermutet, daß einer der Teilnehmer an der Verſchwörung der Polizei den Anſchlag verraten hat. E Eine Verſchwörung gegen das ſpaniſche Direktorium? Paris, 6. Nov. Der„Temps“ veröffent⸗ licht eine Depoſche von der ſpaniſchen Grenze, wonach unter den Mitgliedern der Junta eine Verſchwörung gegen das Direktorium entdeckt worden ſei. Das Direktoriumsgebäude ſei durch beſondere Gruppen in der Nach vom Eine Beſtätigung dieſer Nach⸗ von offizieller Seite liegt nicht vor. aufgeboten auf der Piazza ko⸗ lonna vor dem Miniſterium des Aeußeren eine Sympathiekundgebung darzubringen und ihm Die Vorgänge im Memelland. Aus Kowno kommen ſeltſame Nach tin, nach denen ein Gewaltſtreich Li⸗ tauens gegen das Memelland bevorzuſtehen ſcheint. Bekanntlich haben die Wahlen zum Memelländiſchen Landtag einen gewaltigen Sieg des Deutſchtums gebracht. Von den 29 Sitzen entfallen 27 auf die deutſche Einheits⸗ front und nur 2 auf die Vereinigten litauiſchen Liſten. Daß man in Litauen ſelbſt alles andere als entzückt über dieſen Wahlausgang iſt, den man durch die Gewaltherrſchaft der Groß⸗ litauer im Memelland mitverſchuldet hat, iſt ſchließlich begreiflich. Schon voreiniger Zeit fanden ſich in der litauiſchen Preſſe An⸗ deutungen der Art, daß die Wahlen für ungül⸗ tig erklärt werden würden. Jetzt wird nun be⸗ richtet, daß der Gouverneur von Memel, Budrys, zurückgetreten ſei, weil er den Auftrag von Kowno, den Landtag aufzulöſen, nicht habe ausführen wollen. Der Beſchluß zur Landtagsauflöſung ſei zwar noch nicht endgültig gefaßt, doch ſoll, falls er zur Aus⸗ führung gelangen ſollte, ein Militär mit vik⸗ tatoriſchen Vollmachten nach Memel entſandt werden. Wenn auch die Litauer ſich ſchon man⸗ cher Vertragsverletzung gegenüber dem Me⸗ mellard ſchuldig gemacht haben, ſo iſt doch wohl kaum anzunehmen, daß ſie ſich zu einem derartigen Gewaltſtreich hinreißen laſſen wer⸗ Dr che Grundlage, zum andern würde aber auch ine derartig ſchwere Vertragsverletzung, die la die Garanten der Memelkonvention, Eng- land, Frankreich, Italien, Japan, nicht unbe- den. Einmal fehlt zur Ungültigleitserklärung „„ NA der Wahlen oder zur Auflöſung des Landtags, e noch nicht zuſammengetreten iſt, jede recht⸗ rührt laſſen könnte, den Litauern keinen Ge— winn bringen, da Neuwahlen ein ebenſo ſtar— kes Bekenntnis Memels zum Deutſchtum er⸗ bringen würden, wie die jetzt abgehaltenen Wahlen. Wenn man den Rücktritt des Gou⸗ verneurs mit dieſen Dingen in Zuſammen⸗ hang bringt, ſo liegt die Annahme ſehr viel näher, Wahlen verantwortlich macht. Bemerkt ſei da⸗ bei noch, daß Burys keineswegs als extremer Großlitauer gelten das Memeler „Dampfboot“ widmet ihm einen verhältnis⸗ mäßig günſtigen Nachruf. Im übrigen bat iich der Gouverneur ſchon früher mit Rücktriets⸗ abſichten getragen. kann; 5 FN Sami Aus der franz. Kammer. Paris, 6. Nov. In der geſtrigen Kammer⸗ ſitzung kam in Abweſenheit Painleves zu⸗ nächſt eine Vorlage über die Penſionierung der Offiziere zur Der Bericht⸗ erſtatter teilte mit, daß bis jetzt bereits 3395 Offiziere in den Ruheſtand verſetzt worden ſeien. Die Kommiſſion ſchlägt vor, die Zahl der Offiziere um weitere 2000 herabzuſetzen. Die Kammer zeigte aber wenig Intereſſe an dieſer Vorlage, da die Interpellations debatte über Syrien in Ausſicht ſtand. Schließlich wurde der Regierungsantrag auf Vertragung der Interpellation über Syrien mit 400 gegen 30 Stimmen bei aunkhernd 150 Stimmen Enthaltung angenommen. Die Vertrauens⸗ frage wurde von Painleve nicht geſtellt. Das Kartell hat geſchloſſen für die Negier ſtimmt. Die Kammerdebatte Augenblick an unter dem MRD Verhandlung. Far N *. Eindri Abg. Ferry eine Interpellation über Syrien um nach verwiſchen. füber die Schulen eingebracht hatte, erklärte Painleve, Regierung habe niemals die N heit borgen. Man habe das franzöſif d fee Depeſchen alarmiert. Von 192 habe die Zahl der Gefallenen oder Ver nen 6600 betragen. Von gegneriſcher Seite behauptet worden, daß Frankreich 6000 Mann in 5 Monaten verloren habe. Dann bat Pain⸗ leve die Kammer, die J iſche Volk durch Rückkehr des Generals Sarrail en verta⸗ gen. Die Oppoſition nahm die Erklärungen Painleves mit fortgeſetztem Lürm dem Zuruf:„„Treten Leon Blum auf der die Oppoſition derart, daß Blum Worte kommen konnte. Der ſozial rer verließ darauf achſelzuckend S9 das Kartell bereitete ihm ei und wit 1 70 2 Sie zurück!“ auf 1 Aran Tribüne erſchien Schauſpiel machte auf die Oppyof* großen Eindruck, ſodaß Stille eintrat und Aſum endlich das Wort ergreifen konnte. Er kündigte unter dem Beifall der Linken an, daß die ſozialiſtiſche Fraktion für die Verta⸗ gung der Interpellation ſtimmen werde. on offenbar 681 2 5 14 1 5 ebener Vertagung des Senats auf den 12. November. Paris, 6. Nov. g ſtern enine kurze Sitzung ab, in der über die Neuordnung für aß und Lothringen, ſowie der Landgmeinden geſpro⸗ Francois Marſal 31 vertragen, Der chen wurde. Dazu ſchlug vor, ſich bis zur nächſten Woche wenn die Regierung nichts dagegen habe. De Unterſtaatsſekretär Berthold erklärte, in Abweſenheit des Miniſterpräſidenten keine Antwort geben zu können. Er glaube aber mit⸗ teilen zu dürfen, daß der Präſident die Abi habe, ſehr bald dem Parlament wichtige Fi⸗ nanzvorſchläge zu unterbreiten. Der Senat beſchloß darauf, ſich bis zum 12. November zu vertagen. eee. Syrien und Marokko. Die Lage in Syrien. Lunden, 5. Jov. Nach einer Meldung der „Daily Mail“ aus Damaskus wird die Lage in Syrien immer kritiſcher. Von den einige Mei⸗ len von Damaskus ſich verſammelnden 4000 Mann Aufſtändigen wird ein Angriff befürchtet. Zur Verteidigung der Stadt haben die Franzoſen kur⸗ diſche und andere Eingeborene angeworben. Das Gebiet nördlich von Damaskus auf Aleppo zu ſei in den Händen der Banden. Auch Homs und . daß man in Kowno ihn für den für Litauen geradezu kataſtrophalen Ausgang der gen hat ſich die Lage in Damaskus verſchlech⸗ ſtand vom erſten annäherung der Kartellfraktion. Nachdem der pellation bis zur ger Der Senat hielt geſtern mitgeteilt wird, geplante Reiſe des Reichspräſidenten v. Hͤän⸗ [denbu nächſten London, 5. Nov. Nach einer Meldung aus Beiruth iſt auf dem Berge Hermon ein Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen franzöſiſchen Truppen und ſy⸗ riſchen Auſſtändiſchen erfolgt. Nach einer ande⸗ ren Meldung aus Konſtantinopel ſind dort meh⸗ rere Sowjetagenten auf dem Wege nach Syrien und Paläſtina eingetroffen, um den Aufſtand der Syrier ſinanziell zu unterſtützen. Eine weitere Meldung aus Kairo beſagt, daß die Franzoſen für die nächſte Woche eine große Offenſive gegen die Auſſtändiſchen in Syrien vorbereiten. Nowyart, 5. Nov. Die amerikaniſche Regie⸗ rung hat zwei Torpedobootszerſtörer angewieſen, von Aegypten nach Syrien zu fahren, um Leben und Beſitz der Amerikaner zu ſchützen. Nach den aus Damaskus kommenden Meldun⸗ tert. Große Scharen der Bevölkerung aus dem Lande zu fliehen. Damaskus gleicht einem großen Feldlager. Ueberall ſieht man die modernſten Kriegswaffen und Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände. Die franzöſiſchen amtlichen Berichte ſchmä⸗ lern die Zahl der franzöſiſchen Verluſte. Die auf⸗ verſuchen 1e ſtändiſche Bevölkerung ſchart ſich um den früheren Führer der nationaliſtiſchen Volkspartei. Bakry, der ſich zum Präſidenten der ſyriſchen Republik ausrufen ließ. Bakry will Homs zur Hluntſabt ſeiner Regierung machen. Er will den Völker⸗ bund um Schutz gegen Frankreich aurufen. Damaskus in Verteidigungsgyſtand. Paris, 3. Nov. Nach einer Meldung aus Da⸗ maskus hat die franzöſiſche Militärbehörde den Bewohnern der Stadt mitgeteilt, die Leitung der franzöſiſchen Artillerie könne vielleicht gezwungen werden,„über die Stadt hinweg zu ſchießen“, um die feindlichen Truppenanſammlungen jfenſeits der Stadt unter Feuer zu nehmen.—„Verſchlim⸗ merung der Lage in Syrien“ überſchrieb geſtern nach einer weiteren Meldung die„Liberte“ ein Telegramm aus Kairo, in dem es u. a. heißt: Nach den jüngſten, heute vormittag in Damaskus eingetrofſenen Nachrichten hat ſich die Lage in Syrien im Lauſe der letzten 24 Stunden plötzlich erſchlimmert. Es ſind neue Truppen in Da⸗ askus Szuſtand gebracht. ing von Mittwoch abend iſt 300 Rebellen 11 Kilometer von einem Flugzeug entdeckt und ngewehrfener vertrieben worden. ie der- got Ald el Krim's. „Daily Expreß“ erfährt, Tagen ein erſter Verſuch werden, den Krieg in Marokko zu Frankreich 2 ien ſchon ſo zan glaube, daß hläge an dey hiclt habe. ine Bereit⸗ Dies ſei umſo⸗ reiche ſeiner Anhän⸗ 1g nicht einverſtanden jetzt durch den Son⸗ aily Expreß“ auch be⸗ it Banditen aus dem d el Krim Ald el Kader ange⸗ führer i Anhäng⸗ gebracht hätten, ferner, daß der nationalen Bewe⸗ ſiſchen Marokko und dem Fre tskampf der Rifleute weiter beſtehe. Nov. bat die Meldung Lunden, 5. Nav. wird in den 11 7551* Leher en Marokko bei 9 84 1, die von die gung i beſetzten franz Paris, 5. „Matin“ dementiert aus Na A ũd⸗ von Friedensunterhandlyingen Der amerikaniſche Journaliſt Sheean, dem man eine Friedensunterhändlerrolle zugeſchrieben hat, dementiert alle dahinlautenden Meldungen. mil Abd el Krim. aufs eneraiſchſte Neichspräſidentenreiſe. Berlin, 5. Nov. Wie von zuſtändiger Seite findet die ſeit längerer Zeit rig nach Südweſtdeutſchland in den Tagen ſtatt. Reichspräſident v. Hin⸗ denburg wird am Mittwoch, 11. November, am Vormittag in Stuttgart eintreffen. Am 12. fährt der Reichspräſident nach Karlsruhe. Von hier begibt er ſich am gleichen Tage nach Darmſtadt zum Beſuch der heſſiſchen Staats⸗ regierung. Am 13. iſt ein Beſuch der Stadt Frankfurt a. M. vorgeſehen. Am 14. wird der Reichspräſident in Berlin zurückerwartet. Karlsruhe, 5. Nov. Nach einem Schreiben des Staatspräſidenten Dr. Hellpach an den Badiſchen Landtag wird Reichspräſident von Hindenburg am 12. November vormit⸗ tags 11.07 Uhr in Karlsruhe eintreffen und nachmittags 6 Uhr die Stadt wieder verlaſſen. Das Landtagspräſidium hat die nötigen Vor⸗ bereitungen zum Empfange des Reichspräſi⸗ denten im Landtag eingeleitet. Die heutige Stadtratsſitzung wird ſich mit dem Programm aus Anlaß des Hindenburg⸗Veſuches beſchäf⸗ tigen und endgültig über die Form des Em⸗ pfanges des Karlsruher Chreubürgers im Palmyre ſeien vom Süden abgeſchnitten. Der Verkehr ſei eingeſtellt worden. Rathaus Beſchluß faſſen. „