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Unterſchrift der 89950 für 05 Ortsgruppe der Schäfer⸗ Tagesordnung: Satzungen hundleute. Der Schriftführer Bekanntmachung. Wir ſehen uns veranlaßt, die hieſigen Ge⸗ werbetreibende auf die unten folgende Polizei⸗ verordnung hinzuweiſen und empfehlen die ſtrikte Befolgung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeigen. Wir machen noch beſonders darauf auf⸗ merkſam, daß auch die Flaſchenbierhändler dieſen Beſtimmungen unterworfen find, auch wenn ſie offiziell keinen offenen Verkaufs⸗ laden haben. Betreffend: Ladenſchluß an Werktagen. Nach 8 9 das Reichsgeſetz betreffend Ver⸗ ordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919 müſſen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offene Ver⸗ kaufsſtellen mit Ausnahme der Apotheken für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden ürfen noch bedient werden. 15 Bernheim, den 9. November 1925. Heſſ. Poligzeiamt Viernheim. Ludwig. Betreff: Sprechſtunden der Wohnungskom⸗ iſſion. m Am Mittwoch, den 11. November 1925 abends 5 Uhr findet im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes eine Sitzung der Wohnungskommiſſion ti. a a 5 Viernheim, 10. November 1925. Die N. l 9. r. 1„Große Auswahl in Zimmeröfen u. Kochherden in jeder Preislage und ſehr billig finden Sie bei Valentin Winkenbach. Weinheimerſtr. 53. Bequeme Teilzahlung ge⸗ ſtattet. Anſichts⸗ Karten Buchhandlung Viernheimer Anzeiger. Sauerkraut- Ständer empfiehlt ſehr billig Eiſenwarenhandlung. Weinheimerſtr. Winter⸗ Fahrpläne Stück 20 Pfg. Mernheimer Anzeiger. Brief⸗ Papier in jeder Ausſtattung, ſowie alle Schreibwaren ſtets zu haben in der audlung n n den rat ünauununanunmnndnandntunnannunaauutantaaunaandddntü ene En. 2, A Anareüe dssrust 2, Ig lucy Doran 5 S Gemeindekaſſe. An Zahlung des 4. Zieles Gemeinde⸗ Sonderſteuer pro 1925 wird mit dem Be⸗ merken erinnert, daß nach dem 15. ds. Mts. Mahnung erfolgt. Da die neuen Steuer⸗ beſcheide für 1925(gelbe) ſämtlich zugeſtellt ſtad, werden mlt dem 4 Ziel gleichzeitig die Oifferenz⸗ beträge zwiſchen der gelelfteten Vorauszahlung (fiehe beſonderen Stempelaufdruck links) und dem neuen Zielbetrag erhoben.— Einige Steuerſchuldner ſchreiben. Woche ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 10. November 1925 Winkenbach. 8 ⁰ 1 Aebi tren ſind unſeren jeweiligen Aufforderungen zur Leiſtung der bisherigen Vorauszahlungen, aufgrund der alten Steuerbeſcheide, nicht, oder nur mangel⸗ haft nachgekommen, und haben ſich daber die An⸗ häufung von evtl. 3 bis 4 Zielen ſelbſt zuzu⸗ Die Beiträge zur Landwirtſchaftskammer für 1925 köunen nur noch im Laufe dieſer 1 Acker Barzahlung zu verkaufen. 3 Geena Anzeiger. Von wem, ſagt der Verlag. in unmittelbarer Nähe des Ortes, gegen Hal- Aungmännerbund Es ſei nochmals darauf hinge⸗ wieſen, daß heute Jungmäunerbund⸗Abend im„Freiſchütz“ iſt. Wegen der wichtigen Tagesordnung wird ge⸗ beten, recht zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Orts⸗ geupde Vikknheim Heute Dienstag 8 Uhr Kegelabend im Freiſchütz. „Vorwärts“ 9 5 Donnerstag, d. 12. Nov., abends 8 Uhr findet im Lokal zum Vrauhaus Vorſtands⸗ ſitzung ſtatt. Der Vorſitzende. Frauauons- Harten zu allen Gelegenheiten empfiehlt Buchhandlung Vieruheimer Anzeiger Derjenige, VI. Gewann, Nu. 55 irrtüm⸗ licherweiſe mit Korn eingeſät hat, ſoll ſich melden. Kühnerſtr. 11. Achtung! Achtung! Kaufe zu höchſtem Prois. Das Kerwegeld iſt gerüſtet. Fritz Neff. Verloren eine Brieftaſche. Der ehrliche Finder wird gebeten, d ieſelbe gegen gute Belohnung abzugeben 1 Zucker f Margarine 0 Fama die Feinſte 1 Alois Lumpen, Papier Feinſte Weizenmehle zum billigſten Tagespreis Pfund 30 Eier— Süßrahmbutter— Hefe Pfund 65„ Rahma, Blauband, Buttergretchen 1 Nußbutter, Schweineſchmalz, Nußſchmalz Cocosfett in Tafeln Pfd. 68 Palmin ⸗ Laurin Tamor Pfd. 1.20 N Roſinen, Sultaninen, Korinthen Cocosflocken, Zwiebackmehl, Zitronen, Citronenöl, Mandelöl, Staubzucker Vanillzucker, Backpulver, Stärkemehl Guſtin, Mandamin, condenſ. Milch Mandeln, Haſelnüſſe, Reibſchokolade Reines Zwetſchenmus für Kuchen⸗ belag Pfund 554 Aprikoſen ¼ Frucht, fſt. Kuchenbelag Zwetſchen Pfd 55% und 60 Pe dee z. Backen Pfd. 184 Walter 77 eee Echlageter⸗Bund. Heute Dienstag Abend, 10. November 1925 Pflichtverſaumlung im Rebſtock. f ö ö Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt not⸗ wendig. Wolff n 9 Alles, was Sie für den Kerwegput⸗ 1 2———— benötigen, kaufen Sie gut u. billig bei I. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtufer Rabatt. f— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit Nusnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 86 Mittwoch, den II. Die Entwaffnungs⸗ und Räumungsfrage. Die Erleichterungen für das beſetzte Gebiet. Paris, 9. Nov. Der Londoner Bericht⸗ erſtatter der Havas⸗Agentur beſpricht in einem längeren Telegramm die Art und Weiſe, in der die auf den Völkerbund übergehende Kon⸗ trolle nach der Aufhebung der Interalliierten Militärkontrolle in Deutſchland durchgeführt werden ſoll. Ueber das Regime im beſetzten Gebiet will er folgendes erfahren haben: Die Alliierten haben Erleichterungen zu⸗ geſtanden, die eine Aenderung des Beſetzungs⸗ regimes ſowohl vom militäriſchen als auch vom zivilrechtlichen Geſichtspunkt aus vorſehen. Die Erleichterungen, die in Frage kommen, haben bereits begonnen. Sie erſtrecken ſich auf das Paßweſen, die Aufent⸗ haltserlaubnis in der zweiten und dritten Zone, das Aufenhaltsverbot, von dem gewiſſe Deutſche bisher betroffen worden ſind, die Re⸗ quiſitionen und die Unterbringung von Mili⸗ ſär⸗ und Zivilverwaltungsbehörden. Ferner werden Aenderungen im Militär-, Zivil⸗ und Juſtizweſen vorgenommen werden, ſo z. B. will man eine Verminderung der Befugniſſe der Kriegsgerichte zugeſtehen, ſowie die Ueber⸗ lragungen von Aburteilungen auf die deut⸗ ſchen Zivilgerichte und die Uebertragung der örtlichen Verwaltungsfragen auf die Gemein⸗ debehörden. Ganz allgemein wird ſo gegen die bon der deutſchen Regierung in der Zivilver⸗ waltung geforderten Erleichterungen nichts eingewendet. Nichtsdeſtoweniger werden ſie unter der Bedingung der Gegenſeitigkeit zuge⸗ ſtanden, das heißt, daß Deutſchland, abgeſehen bon der Beachtung der Entwaffnungsklauſeln auch den von den Alliierten geforderten Be⸗ dingungen Rechnung tragen muß, beſonders was die Wiederherſtellung des Poſtens des Oberkommiſſars bei der Rheinlandkommiſſion anbelangt, was übrigens bereits geſchehen iſt. Deutſchland muß ferner die ſogenannten Or— donnanzen des paſſiven Widerſtandes aufhe⸗ ben. Die Frage der militäriſchen Beſetzung wird gegenwärtig ſtudiert. Deutſchland möchte gern, daß die Alliierten im beſetzten Gebiet nicht mehr Truppen belaſſen, als Deutſchland ſelbſt im Jahre 1914 dort gehabt habe, das heißt, ungefähr 40 000. Doch die Alliierten haben dieſem Wunſche nicht ſtattgegeben. Die Herabſetzung der Beſatzungstruppen werde dich ohne hin ergeben, und man ſehe voraus, daß man ſich hinſichtlich der zweiten und dritten Zone werde einigen können. 5 Der„Temps“ über die Milderungen. Paris, 9. Nov. Ueber die in Ausſicht ge⸗ lommenen Milderungen des Okkupationsregi⸗ mes in den beſetzten Gebieten glaubt der „Temps“ heute abend folgende Mitteilung machen zu können: Erleichterungen, von denen bereits ein Teil in den nöchſten Tagen in Kraft treten ſollen. Den deutſchen Wünſchen, eine Verminderung der Beſatzungstruppen borzunehmen, könne nicht nachgekommen wer⸗ den. Dagegen werde die Räumung von Köln automatiſch eine nicht unbeträchtliche Redu⸗ zierung der Effektivſtärke der alliierten Trup⸗ pen zur Folge haben. Die Aenderungen des theinlandregintes. London, 10. Nov. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ ſollen die Alliierten beabſichtigen, am 11. November, dem Jahrestage des Waffenſtillſtandes, die zwi⸗ chen den alliierten Regierungen vereinbarten Aenderungen des Rheinlandregimes zu ver⸗ öffentlichen. 60 Beginn der parlamentariſchen Arbeit. f Einberufung des Auswärtigen Aus ſchuſſes. Berlin, 9. Nov. Wie wir erfahren, hat Reichstagspräſident Löbe ſich nunmehr ent⸗ ſchloſſen, den Aelteſtenrat des Reichstages auf nächſten Donnerstag, nachmittags 5 Ühr, zu berufen, um über den Termin des Wiederzu⸗ Lummentritts des Reichstages zu entſcheiden. 9 kommt nunmehr nur noch in Frage, ob 15 Reichstag zum 19. November als dem bis⸗ r in Ausſicht genommenen Termin oder erſt 50 Montag, den 23. November, einberufen de rden ſoll. In Kreiſen der Regierung wird r 23. November als Tagungsbegiun vorge⸗ Ache, weil vis dahin die notwendigen Mate⸗ Fran zur Beurteilung der zu entſcheidenden Kier d. bor liegen könen, währenp einige Par⸗ 1 tederzuſammentritt ſchon inſchen. Als Ber aus der Aufgabe der erſten Zone; am 19. November 1925 1 42. Jahrgang ſtoffe liegen neben dem Vertrag von Locarno der deutſch⸗italieniſche und der deutſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag dem Reichstag zur Ratifizie⸗ rung vor. Der Kampf um den Nationalfeiertag. Berlin, 9. Nov. Im Rechtsausſchuß des Reichstages wurde heute die Verhandlung über die Frage der anerkannten kirchlichen Feiertage und des Nationlfeiertages ſort⸗ geſetzt. In der Ausſprache wurden beide Fra⸗ gen von einander getrennt und heute wurde nur zum Nationalfeiertag Stellung genom⸗ men. Hierzu lag ein demokratiſcher Antrag vor, den 11. Auguſt, den Verfaſſungstag, als Nationalfeiertag in die Zahl der re ichs⸗ rechtlich anerkannten Feiertage aufzunehmen. Die Deutſchnationalen beantragten den 18. Januar, die Sozialdemokraten und Kommuni⸗ ſten den 1. Mai als Nationalfeiertag zu er⸗ klären. Die Sozialdemokraten unterſtützten im übrigen den demokratiſchen Antrag auf Er⸗ klärung des 11. Auguſt zum Nationalfeiertag. Ein Antrag des Zentrums verlangte die Feſt⸗ legung, daß der Nationalfeiertag allein durch das Reich feſtgelegt werden könne, ſodaß alle ſchon von den Länderregierungen eingeführten Feiertage fortfallen ſollen. Ein weiterer An⸗ trag des Zentrums verlangt, daß neben der Feier des Verfaſſungstages auch ein Gedenk⸗ tag für die Opfer des Krieges geſetzlich feſt⸗ gelegt werden ſolle. Die Ausſprache wurde nach längerer Debatte ohne Abſtimmung ab⸗ gebrochen. Chamberlain über die Miſſion von Locarno. London, 10. Nov. In der Guildhall fand Reichspräſidentenreiſe. Zum Beſuch des Reichspräſidenten von Hindenburg in Darmſtadt. Darmſtadt, 9. Nov. Nach den Beratungen und Beſchlüſſen des Geſamtminiſteriums und der Stadtverwaltung werden ſich der Beſuch des Reichspräſidenten und die Empfangsfeier⸗ lichkeiten wie folgt abſpielen: v. Hin den⸗ burg trifft Donnerstag, 12. November, abds. 8.10 Uhr, mit dem fahrplanmäßigen D⸗Zug von Karlsruhe kommend, im Bahnhof ein. Auf dem Bahnſteig ſtehen nur die Herren des heſſi⸗ ſchen Geſamtminiſterium und der Oberbürger⸗ weiſter zum Empfang. Durch den früheren Fürſtenempfangspavillon wird der Reichsprä⸗ ſident, in deſſen Begleitung die Herren Staats⸗ ſekretär Dr. Meißner und Adjutant Major laſſen und ſich im Auto durch die Rheinſtraße direkt. zum! Hotel„Zur Traube“ begeben, wo er wohnen wird. Um 8.30 Uhr findet in der „Traube“ im kleinſten Kreiſe ein Abendeſſen ſtatt, in deſſen Verlauf Staatspräſident Ul⸗ rich und der Reichspräſident ſprüche wechſeln werden. Am Freitag, 13. November, 9.30 Uhr vormittags, findet der offizielle Beſuch des Reichspräſidenten beim heſſiſchen Geſamtminiſterium im Feſtſaal des Staatsminiſteriums in der Neckarſtraße ſtatt. Im Anſchluß daran empfängt der Reichspräſi⸗ dent eine Delegation biet. Während des Beſuches findet interne Ausſprache im Kabinett ſtatt. Um 10.15 Uhr erfolgt eine Rundfahrt des Reichspräſidenten durch die Straßen der Stadt zum alten Pa⸗ lais. Um 10.45 Uhr iſt im Feſtſaal des Alten Palais großer Empfang. Hierbei werden die geſtern, wie bereits angekündigt, anläßlich des Wechſels imm Amte des Lordmajors von Lon⸗ don ein Feſteſſen ſtatt, zu dem ſämtliche Kabinettsmitglieder und das geſamte diploma⸗ tiſche Korps erſchienen waren, u. a. auch zum erſten Male der deutſche Botſchafter Dr. Sthamer, der zur Linken Chamberlains ſaß. Dem engliſchen Außenminiſter wurden bei ſeinem Erſcheinen Ovationen dargebracht. Be⸗ ſonders herzlich wurde auch der deutſche Bot⸗ ſchafter von dem neuen Lordmajor willkommen geheißen. Viel bemerkt wurde auch noch, daß bei der Rundreichung des Trinkpokals Cham⸗ berlain den Deckel entfernte, damit der deut⸗ ſche Botſchafter ihm zutrinken konnte. Nach der Anſprache des neuen„ordmajors erhob ſich Chamberlain zu einer Antwortrede, in der er u. a. ausführte, er trinke auf Freund⸗ ſchaft und guten Willen und wünſche die fried⸗ lichen Abſichten des engliſchen Volkes zum Ausdruck zu bringen. Er ſei dankbar für die Aufnahme, die das Werk von Locarno im gan⸗ zen engliſchen Volke gefunden habe. Alle Mi⸗ niſter, die in Locarno an den Verhandlungen teilgenommen hätten, würden ſolange die Un⸗ terſtützung ihrer Lölker finden, als ſie dieſelbe Friedenspolitik befolgten. Wenn die Ergeb⸗ niſſe von Locarno ſo raſch und ſo allgemeinen Beifall gefunden hätten, ſo ſei dies der Fall, weil die Miniſter, die die Verträge abgeſchloſ⸗ ſen hätten, Vertreter der Gefühle und Hoff— nungen ihrer Völker geweſen ſeien. Welche Schwierigkeiten auch auf ihrem Wege gelegen hätten, vertraue er doch darauf, daß die Ent⸗ ſcheidungen, die jetzt erzielt worden ſeien, von allen Ländern ratifiziert werden würden. Kein Staatsmann, erklärte Chamberlain, wird die Verantwortung übernehmen können, die Laſt der Verantwortung zu tragen, die jene Nation übernehmen müſſe, die der Welt das verſagen würde, was ſie am Notwendigſten brauche, und auf das Ernſthafteſte erhoffe: den Frie ven. Es wären nicht die geſchloſſe⸗ nen Verträge, ſondern der Geiſt von Locarno, den die Welt nötig habe. Locarno bedeute kein Ende, ſondern einen Anfang. Es ſei ihm eine Freude geweſen, am Tiſch des Lordmajors Gelegenheit zu haben, aus dem Liebespokal gemeinſam mit dem deutſchen Botſchafter trin⸗ ken zu können. Dies möchten nun auch die bei⸗ den Nationen tun. Er werde im Geiſte von Locarno arbeiten, bis der Frieden errungen ſei, und bis ſich die Ziviliſation von den erlit⸗ tenen Wunden erholt habe. Chamberlain ſprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß der Geiſt von Locarno auch die auf der Chinakon⸗ ferenz vertretenen Mächte beſeelen möge. In der Rede Baldwins heißt es u. a., es ſei eine ſchwere Aufgabe für einen Miniſter⸗ präſidenten, ſchon nach einem Jahre Rechen⸗ ſchaft abzulegen. Die Regierung ſei wohl ihre Wege gegangen und habe verſucht, ihre Ver⸗ ſprechungen zu erfüllen. Nichts ſei wichtiger für die Wiederherſtellung der Wohlfahrt des offiziellen Anſprachen gehalten. Um 12.9 Uhr erfolgt die Abreiſe nach Frankfurt. Senſationelle Enthüllungen. Berlin, 10. Nov. Wie die„Voſſ. Ztg.“ meldet, hat bei einer Revolutionsfeier des „Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold in Stadthalle Dr. Emil Ludwig, der Verfaſ⸗ ſer des bekannten Werkes„Wilhelm 2“, eine ſenſationelle Entdeckung gemacht, Veranſtaltung ungeheure Aufregung auslöſte. Er teilte nämlich mit, daß genau vor einem Jahre in München der Plan beſtanden habe, mit einfacher Stimmenmehrheit den früheren Kronprinzen Rupprecht zum bayeriſchen in Bayern wieder herſtellen. Dann habe, wie Dr. Ludwig behauptet, ein Reichsminiſter dem Thronprätendenten die Zuſicherung gegeben, daß die Reichswehr ſich in dieſem Falle neu⸗ tral verhalte und nicht marſchieren werde. Den Namen des betreffenden Miniſters könne er aus politiſchen Gründen erſt in einigen Tagen nennen. Ein Demokrat, nämlich der Oberbür⸗ germeiſter von Nürnberg, Dr. Luppe, ſei es Dr. Luppe dieſer Zuſicherung Mitteilung gemacht. Ebert habe darauf in ſehr deutlicher Weiſe zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß der betreffende Reichs⸗ miniſter dieſe Abmachungen getroffen hätte, daß das Reichskabinett nicht dahinterſtehe und daß die Reichswehr in einem ſolchen Falle ſoſort eingreiſen würde. . Die„Germania“ zu den bayeriſchen Putſchplänen. Berlin, 9. November. Die Mitteilungen der„Frankfurter Zeitung“ über die Putſch⸗ pläne der bayeriſchen Monarchiſten werden in der republikaniſchen Preſſe der Reichshaupt⸗ ftadt als ein Beweis dafür gewertet, daß tat⸗ ſächlich der ehemalige bayeriſche Kronprinz u. die ihn umgebende Klique mit ernſthaften Um⸗ ſturzplänen ſpielen. Die„Germania“ ſchreibt, daß die bayeri⸗ ſche Regierung nicht gewillt ſei, die Früchte ihrer Anſtrengungen für die innere Beruhi⸗ machen. Auch die Landtagsfraktion der Baye⸗ riſchen Volkspartei, die ſich ſehr eingehend mit den Plänen der Monarchiſten beſchäftigt habe, ſei einmütig der Auffaſſung, daß gegen jeden offenen oder„legalen“ Putſch mit allen Machtmitteln des Staates vorgegangen wer⸗ den würde. 1 a Landes als die Beſchleunigung des großen rkes der Verſöhnung 5 hören, wird woch auf einem Bankett der Berliner Kaufleut ö Ke Induſtriellen eine große politiſche,- Rede ha ten. f a gewordenen Oeſterreich-Schleſien behaupteten die Deutſchen ihre überragende St wahlen vollkommen. Alt⸗Bielitz nur einen von 18, in Bielitz⸗Stadt von 36, in Teſchen 13 von 35 Sitzen. hat durch eine Zirkularnote v. Hindenburg reiſen, den Bahnhof ver⸗ ſchloſſenen proviſoriſchen Handelsabkommen ab Trink⸗ aus dem beſetzten Ge⸗ der“ det, daß dor i uf ei 6f i det, daß dort drei Araber auf einem öffentlichen Platz aufgehängt wurden, nach Bagdad überfallen hatten. die in der 5 7„ ee, ee eee N hang mit den Ereigniſſen in Syrien iſt ein italie⸗ niſches Kriegsſchiffgeſchwader, beſtehend aus dem Großſchlachtſchiff„Andreas Doria“ und aus vier Torpedobooten, vom Kriegshafen Spezie aus in See gegangen. Staatspräſidenten zu wählen. Durch diktatori⸗ ſche Maßnahmen ſollte er dann die Monarchie ſchifft. geweſen, der den Plan zu Fall gebracht habe. habe ſich ſofort nach Berlin bege⸗ ben und dem Reichspräſidenten Ebert von ganz perſönkich heute erneut zuſammentritt. gung Baherns durch einen Putſch zu nichte zu teien wollen einerſeits eine ſtehenden Parteien keine Kapitalabgabe. gierung lehnt entſchieden das Anſinnen demnächſt fällig werdenden Bons der nationalen 2 1 1 4 ö 5 8 f ntöglich, daß auch das zweite Kabinett Painlevde um den ſcheitert. 681 Politiſche Umſchau. T Eine Rede des Reichstanzlers. Wie wi Reichskanzler Dr. Luther am Mi ee — Deutſcher Wahlſieg. Wie aus dem polni gemeldet wir lung in den am Sonntag abgehaltenen Gemeind Die Polen erhielen u. a. Trotz de unveränderten überragenden deutſchen Mehrhei ſind die Magiſtrate überall ausſchließlich aus Po len gebildet worden. — Kündigung des griechiſchen Handelsabtom⸗ mens mit Deutſchland. Die griechiſche Regierung alle von ihr abge⸗ 7. November gekündigt. Das deutſche Abkommen läuft, da eine dreimonatige Kündigungsfriſt vor⸗ geſehen war, ſomit am 7. Februar nächſten Jah⸗ res ab. — Scharfe Zenſur in Italien. Um die Erhe⸗ bungen der Polizei und des Unterſuchungsrichter über den Attentatsverſuch auf Muſſolini nicht z ſtören, iſt der italieniſchen Preſſe endgültig ver boten worden, Nachrichten über die Entwicklun der Fahndung und der Unterſuchung zu veröffent⸗ lichen, die nicht von dem amtlichen Nachrichten⸗ dienſt mitgeteilt werden. Die Lage in Syrien. * London, 9. Nov. Nach den Berichten aus Da⸗ maskus haben die Araber und Druſen ihre Tä⸗ tigkeit mehr nach der Provinz verlegt, nachde ſie bei ihrem Vorſtoß gegen Damaskus zurückge⸗ ſchlagen worden ſind. In Damaskus ſelbſt 11 jetzt Ruhe, die von der Fremdenlegion aufrech erhalten wird. Es ſei gelungen, einen Teil der wertvollen Moſaik aus dem Azm⸗Palaſt zu retten, deſſen Wiederherſtellung mindeſtens 10000 Pfund koſten werde. Die Stärke der franzöſiſchen Trup⸗ pen iſt noch nicht groß genug, um ihre Herrſchaft auch auf die Pravinz ausdehnen zu können. Nach. den„Times“ wären 10- bis 15000 Mann nötig um das Land endgültig in die Hand zu bekom⸗ mien. e 0 London, 9. Nov. Aus Damaskus wird 4 weil ſie den Poſtzug Mailand, 9. Nov. Vermutlich im Zuſammen⸗ Sarrails Abreiſe. „Beiruth, 9. Nov. General Sarrail hat ſich mit ſeiner Frau heute früh nach Frankreich eingez 6 Amtlich wird mitgeteilt, daß 200 Auf⸗ rührer bei einem Gefecht in der Gegend von Rel getötet wurden. Kavallerie hat Kuneitra beſetzt. Die Behörden von Nelk und Kozra, die nach Da⸗ maskus geflohen ſind, ſind beauftragt worden, auf ihren Poſten zurückzukehren. Die Schwierigkeiten der franzöſiſchen Finanzſanierung. Paris, 10. Nov. Ueber die geſtrige Sitzung des Kammerſinanzausſchuſſes wird noch bericgzet, daß der Ausſchuß bei der Prüfung der Reßie⸗ rungsentwürfe einſtimmig die Erhebung einer Kopſfſteuer in Höhe von 20 Frankenſi pro Perſon über 21 Jahre abgelehnt hat. Angenommen wurde einſtimmig das Prinzip einer außerordent⸗ lichen Beſteuerung der mobilen und immobilen Güter, ferner ein Artikel, der die Bedingungen feſtſetzt, unter welchen der Steuerpflichtige die Abgabe zu leiſten hat. Angelehnt dagegen wurde der ſozialiſtiſche Abänderungsantrag mit 15 gegen 15 Stimmen. Dieſer ſozialißiſche Abänderungs⸗ antrag hatte folgenden Wortlaut:„Die außeror⸗ dentliche Steuer wird 10 Prozent aller beweg; lichen und unbeweglichen Werte betragen. Si⸗ wird entweder in Papier oder Rentenpapier, in Schatzſcheinen oder durch Unterzeichnung privile- gierter Wechſel oder Obligationen oder Anteil⸗ ſcheinen bezahlt werden können, die einen jähr⸗ lichen Zins tragen, der dem Diskontſatz der Bank von Frankreich entſpricht.“ Es iſt moglich, daß dieſer Antrag in der heutigen Sitzung noch ein⸗ mal geſtellt werden wird, da der Finanz ach Die Lage iſt weiter ziemlich unklar. Alle Par⸗ andererſeits wollen die rechts von den Sozialiſten Die Re⸗ 9 ab, die Verteivigung zu konſolidieren. Es iſt dur Schwierigkeiten der Finanzſanſerugg Inflation vermeiden, L22727 ↄͥ n Langenelz(Mosbach), 9. Nov. Vorgeſtern mor⸗ ien um 5 Uhr früh fuhr der Zug Mudau⸗Mos⸗ zach bei Langenelz in eine Schafherde. 30 Schafe vurden getötet. Die Schafe waren bei dem Land⸗ virk Rochlin untergebracht, waren aber ausgebro⸗ hen und hatten ſich auf den Bahndamm gelegt, Babenhauſen, 10. Nov. In der dem Di⸗ ſektor der Rheiniſchen Elektrizitätswerke, Bau⸗ at Schöberl in Mannheim gehörigen Zel⸗ uloidfwarenfabrik brach geſtern morgen gegen Uhr in den Innenräumen Feuer ausgebro⸗ hen, das bedeutende Warenvorräte vollſtän⸗ dig zerzörte. Die Fabrik, die im Mai dieſes Jahres durch Großfeuer völlig eingeäſchert vurde, war ganz neu aufgebaut worden. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch nicht be⸗ jannt. Der Schaden iſt durch Verſicherung ge⸗ eckt. München⸗Gladbach, 10. Nov. Infolge des ſtarken Regens der letzten Tage führt die Niehrs in ihrem mittleren und unteren Lauf ſo viel Waſſer, daß ſie ſtreckenweiſe über die Ufer trat und die angrenzenden Wieſen über⸗ ſchwemmte. Auch im Oberlauf führte ſie ge⸗ ſtern derartige Waſſermengen, daß die Müh⸗ lenwehre alle gezogen werden mußten, um eine Ueberſchwemmung zu vermeiden. Schweres Eiſenbahnunglück. Aachen, 9. Nov. Ein ſchweres Eiſenbahnun⸗ glück ereignete ſich am Samstag nachmittag kurz nach 4 Uhr in einem Tunnel bei Ronheide. Ein Güterzug fuhr in eine Gruppe Rottenarbeiter hinein, von denen zwei ſofort getötet und einer ſchwert verletzt wurde. Dem Schwerverletzten wurden beide Beine abgefahren. Das Unglücd ſoll dadurch entſtanden ſein, daß die Rottenarbei— ter, die vorher einem D-Zug ausgewichen waren, das Herrannahen des aus entgegengeſetzter Rich— tung kommenden Güterzuges nicht merkten. Weltspiegel. :: Heimkehr de Pinedos. Der Weltflieger de inedo iſt nach ſechseinhalbmonatiger Abwe⸗ enheit von ſeinem 55000 Kilometer langen eltflug heimgekehrt und auf dem Tiber gelan⸗ det. Die Fahrt iſt dadurch bemerkenswert, daß e mit einem Waſſerflugzeug längs der Küſten und großen Flußläufe Aſiens und Auſtraliens Tußfrſchiſſe und Hunderte von Flugzeugen in den Lüften. Pinedo ging auf den Tiber in der Näh des Pontons nieder, auf dem ihn Muſſolini, Ver treter der Behörden und andere Perſönlichkeiten darunter ſein Vater, der Marquis de Pinedo, er warteten.“ Als die ungeheure Menſchenmenge au den Quais, Brücken und Balkons, Pinedons an ſichtig wurden, brach ein unbeſchreiblicher Begei ſterungsſturm los. Muſſolini umarmte Pinedo Er und die Vertreter der Behörden beglück— wünſchten den Flieger aufs herzlichſte zu ſeinen erfolgreichen Fluge. Beſonders bewegt war das Wiederſehen zwiſchen Pinedo und ſeinem Vater. Muſſolini forderte dann Pinedo auf, in ſeinem Kraftwagen neben ihm Platz zu nehmen. Eine unüberſehbare Menſchenmenge begleitete beide mit brauſenden Begeiſterungsrufen auf der Fahrt bis zum Palazzo Chigi und warf ihnen Blumen zu. mongrabe wurden die Arbeiten fortgeſetzt. Ein wunderbarer Sarkophag iſt gefunden wor⸗ bal der vermutlich die Leiche des Königs ent— ält. :: Schneefall im Schwarzwald. Im Verlaufe der letzten 24 Stunden iſt in Verbindung mit der Drehung des Windes nach Nordweſt ein ſtarket Temperaturrückgang erfolgt. Gleichzeitig haben im ganzen Hochſchwarzwald ſtarke Schneefälle eingeſetzt, die jetzt noch- andauern. Im Feldberg— und Belchengebiet ſchneit es bereits ſeit Samstag und die freigelegten Hänge und Heiden ſind ſchon See Aus Nah und Fern. ſammen. Zwar iſt in unſerem Bezirk geklärt und F. V. Saarbrücken hält dieſelbe mit Sicherheit feſt. konnte am Sonntag den Anſchluß zur Spitze be⸗ Schwere Ketten. Erzäblung von F. rnefeldt. (12. Fortſetzung.) Er ſagte ſich, daß Hertha in ihrer unter⸗ geordneten und unbeſchützten Stellung genö⸗ tigt war, jeden Blick, jede Bewegung zu be⸗ wachen und er achtete und liebte ſie doppelt f en der Zurückhaltung, die ſie, die Gouver⸗ Alte, 110 dem Baron und Majoratsherrn egenüber bewahrte. 0 81 vermeidet auch den leiſeſten Anſchein, als ſei ſie ſich deſſen bewußt, was ſie mir be⸗ deutet“, ſagte er ſich und er ließ ſeine und ihre Liebe ſich entwickeln, allmählich, ruhig,— nicht in einer Nacht entfalten, ſondern wie eine Blume des deutſchen Frühlings. 5 Richard war nicht ohne Leidenſchaft, ſie lag aber verborgen unter einer tiefinnerlichen ruhig beſchaulichen Natur. Seine Liebe zu Hertha war ernſt und treu. Seit er ſie in 1295 Herz geſchloſſen, gab es für ihn kein anderes Weib mehr auf Erden, aber ſeine Empfindun⸗ gen äußerten ſich in einem ſtürmiſchen Wer⸗ ben. Es war beglückend für ihn, täglich in ihrer Nähe zu ſein und aus ihren Augen die Beſtätigung zu leſen, daß er geliebt werde. Ehe er ſprach, ſollte Hertha ſich in der Gunſt ſeines Vaters noch mehr befeſtigen und ihm unentbehrlich werden, damit ihr ſtolzer Sinn nicht etwa durch eine Weigerung des Barons, ſie als Schwiegertochter anzuerkennen, verletzt würde. Und nun fühlte er ſeine ſchöne Zuver⸗ ſicht plözlich getrübt, Unruhe und Zweifel er⸗ füllten ihn. Hatte er ſich getäuſcht? Allem An⸗ ſchein nach empfand Hertha kaum Wohlwollen, geſchweige denn Liebe für ihr. 5 Richtete er bei Tiſch das Wort an ſie, ſo antworlete ſie einſilbig. Wollte er ſich, wie ſonſt, im Garten, im Park oder bei Spazier⸗ gängen durch die Felder zu ihr und Nina ge⸗ m 10 bis 19 Zentimeter Schnee ede eine baldige Aufnahme des Wint verſpricht. Der geſtrige Tag brachte eine weitere Senkung der Temperatur und in 1200 bis 1500 Meter Höhe wird bee ein ölte von 4 Grad gemeldet. Der Neuſchnee rückt immer wei⸗ ter herab, ſodaß auch im Höllenthal Neuſchnee liegt. Auch Altglashütten und Schluchtſee melden ſtarke Schneefälle. Das Neiche gilt für die Winterſportplätze St. Märgen, Thurnau, Furtwangen und Schönwald. Im nörd⸗ ichen Schwarzwald iſt die Temperatur ebenfalls dis nahe an den Gefrierpunkt geſunken. Auch auf den Badner Höhen und herrſcht Schneegeſtöber bei 1 Grad Kälte. Beim Jaſthaus Hornisgrinde geht die Schneedecke bis zuf 1000. Meter herab; tiefer iſt der Neuſchnee 15 na 8e geht auch hier die Temperatur zurück. .. 128 3 Ein neues Streckenſignal. Seit den letzten großen Eiſenbahnunfällen ſind die Verſuche, das Signalweſen zu vervollkomm⸗ ien, mit größtem Eifer Bisher freilich ohne rechten Erfolg. Nunmehr oll jedoch das Problem gelöſt ſein. Ein Inge⸗ tieur aus Barmen hat einen Apparat konſtruiert, der die größtmögliche Sicherung bietet. Das zrüne bzw. rote Licht des Streckenſignals wird durch dieſen Apparat zunächſt einmal auf den Führerſtand der Lokomotive übertragen. Gleich⸗ jeitig löſt es auch ein akuſtiſches Signal aus. Und m dem Falle, daß die Einfahrt unterſagt iſt, wird zußerdem noch eine ſelbſttätige Bremsvorrichtung ausgelöſt, ſo daß das Ueberfahren eines Halte⸗ ſignals nach menſchlicher Vorausſicht nicht mehr erfolgen kann. Man iſt dabei, dieſe Signalvor⸗ eichtung in ausgedehnterem Maße zu erproben. Sport und ppiei. Der verfloſſene Sonntag führte im Rheinheſ— ſen⸗Saarbezirk die erſte Liga zur Schlußrunde zu⸗ Härter entfachen ſich jetzt die Kämpfe. Mainz 05 als zweiter Favorit haupten. Höchſt iſt in der Tabelle um einige Stellen emporgeklettert. den 3. Platz beſetzt. Wiesbaden, Idar und Worms kämpfen um den— Abſtieg, was man bei der gleichen Spielſtärke der Vereine auch noch von Neunkirchen und beſonders von Höchſt ſagen kann. Da alle 5 Vereine faſt gleiche Punktezahl aufwei⸗ Battfand. Als den bine do eintraf, kreiſten dre. ſen, kann ein unglückliches Spiel den Ausſchlag 1„ 5 ö„0. 7 C geben. Etwas Klärung wird ſchon der nächte Sonntag bringen. Griesheims Los iſt beſiege“ Der zukünftige Meiſter weilte in Worms un. holte ſich hier mit 3:1 Sieg und Punkte. matia legte wieder den von ihr gewohnten Eifer den „Größeren“ gegenüber an den Tag und war in der Geſtaltung des Spieles durchaus ebenbürtig. Sein Sturm hat leider das Schießen verlernt, ohne welches doch keine Erfolge errungen werden können. Die Gäſte gefielen durch ihr flüſſiges Spiel und konnten mit einer Doſis Glück drei⸗ mal erfolgreich werden.— Der Altmeiſter Wies⸗ baden holte ſich ebenfalls eine Niederlage in Mainz. Gleich zu Anfang legte der Sportverein zwei Tore vor dem bis zur Halbzeit Mainz nur eins entgegenſetzen konnte. Noch einmal iſt er erfolgreich und 3:1 ſteht das Spiel bis kurz Schluß. Jetzt bricht der Altmeiſter vor den An⸗ griffen Mainz zuſammen und konnte nicht ver⸗ hint ihm? z di ich ewähn⸗ :: Neue Tutanchamvn⸗Junde. Im Tutanchaf hindern, daß ihm Mannz die ſchon ſicher gewäh ten Punkte entreißt. Mit 3:4 muß er ſich geſchla⸗ gen bekennen.— Boruſſia Neunkirchen geſtaltete das Spiel gegen Idar aufs eigenem Platze unent⸗ ſchieden 2:2.— Griesheim verliert zum zweiten Male gegen Höchſt 0:6(!) iſt wirklich hoch. Das Benehmen Griesheims verdient gebrandmarkt zu werden; denn mit einem ſolchen Gebahren werden !keine Siege errungen. f Bei der Bezirksliga hat die Tabelle nun mehr folgendes Ausſehen: S ty der wo erſbortbetriebes 1 rnauer, Totmoſer und an der Hornisgrinde aufgenommen worden. 1 05 1 Spflelee „V. S „u. Sp. 05 Mainz 8 e u. Spg. Höchſt 8 t e . ar 8 Wermatis Worms 8 5 2⁰ Susa riesdbeim 83 0 5. 4 9 2 Ein nordiſcher Pilgerzug. Ein ſchwediſcher Katholik ſchreibt in der„Germania“: In der Geſchichte der Katholtten des Nordens wird das Jahr 1925 für alle Zeiten das große Pilgerjahr genannt werden. Die meiſten kennen gut die Pilgerwege nach Rom, ihre frommen Gläubigen haben niemals die al⸗ ten Wege, die zum Zentrum der Chriſtenheit füh⸗ ren, vergeſſen. Das Jubeljahr 1925 iſt ihnen nur eines von vielen Gliedern der goldenen Kette der Jubel⸗ und Pilgerfahre. Ganz anders liegen die Dinge für uns Katholiken hier oben in Norden. Als wir Pilger uns aus allen Teiler der fünf nordiſchen Länder in Kopenhagen ver ſammelten, um von dort gemeinſam den weiter Weg nach Rom zurückzulegen, geführt von unſe⸗ ren Biſchöſen, den Avoſtoliſchen Vikaren von Schweden, Norwegen, Dänemark und Island— nur der Biſchof von Finnland konnte die Pilger⸗ fahrt nicht mitmachen—, wurde nach einer lan⸗ gen, langen Unterbrechung eine alte Tradition ter vielem folgendes: Es hält mit Neunkirchen Wor⸗ wieder aufgenommen. An die bekannte Pilgerfahrt der Heiligen Bri⸗ aitta nach Rom im Jahre 1349 braucht man nicht beſonders zu erinnern. gerfahrten nach Rom im Leben der nordiſchen Daß auch ſonſt die Pil⸗ Völker einſt eine große Rolle ſpielten, zeigt un⸗ In der ſchwediſthen Pro⸗ vinz Väſtmanland aibt es eine Kirche, die nock heute den Namen Romfartuna trägt, und in dei ſich ein Bildnis mit der Unterſchrift Sanctus Romfar— Heiliger Romfahrer— befindet. Zahlenmäßig betrachtet war unſer Pilgerzue ein kleiner und unbedeutender— nur ein Trop⸗ die Spitze ziemlich ſen im gewaltigen Pilgerſtrom dieſes Jahres waren wir insgeſamt doch nur etwas mehr als 440 Pilger. Auch wenn man die prozentuale Beteiligunt betrachtet. ſo werden wohl andere Länder eine heſſere Beteiligung gezeigt haben. Schweder hat auf etwa mehr als 6 000 000 Einwohner faſt 4000 Katholiken, von denen 45 am Pilgerzuge teilnahmen. Norwegen hat nach der neueſten Zählung 2612 Katholiken bei 2500 000 Einwoh⸗ nern und ſtellte einige 90 Pilger. Dänemark, das ca. 3200 000 Einwohner zählt, hatte ſchon 1921 22 137 Katholiken, von denen über 180 am Pil⸗ gerzuge teilnahmen. Finnland hat nur 404 Ka⸗ tholiken auf 3300 000 Einwohner, 4 Pilger hat⸗ ten ſich eingefunden. Endlich hatten 5 Pilger die weite Reiſe von Island angetreten, eine relativ hohe Zahl, da Island nur etwas mehr als 100 Ape bei ungefähr 100 000 Bewohnern zählt. Betrachten wir aber unſeren Pilgerzug von einem anderen, höheren Geſichtspunkte, ſo darf man ihn wohl zu einem der bemerkenswerteſten der unzähligen Pilgerzüge dieſes Jubeljahres rechnen, war es doch das erſte Mal, daß ein nor⸗ diſcher Pilgerzug ſeit den Unalücksjahren, die ten, von den wenigen Katholiken unſerer Diaſpo— ra zuſtande gebracht werden konnte. Wir nordiſchen Pilger wurden auch in Rom in einer Weiſe empfangen, die uns beſtändig da— ran erinnerte, daß wir, in aller Beſcheidenheit ſei es geſagt, ein hiſtoriſches Ereignis miterleben durften. Der Heilige Vater empfing uns in einer Audienz und ſprach zu uns wie ein zuſehen, der lange, lange Zeit vom Vaterhauſe fortgeblieben war.„Wo würde ſich wohl ein Kind zuhauſe fühlen, wenn nicht im Hauſe ſeines Vaters?“ ſagte er bei der Anſprache zu uns in ſeiner überaus gütigen Art. Und in vielfachen Weiſe zeigte uns der Heilige Vater ſeine be; ſondere Zufriedenheit, daß er uns Katholiken au Rn ihm aus dem Wege. Dabei war ſie ſcheu und in ſich gekehrt, ihre Wangen waren bleich, ihr Auge matter geworden, ſogar ihr Gang kam ihm weniger elaſtiſch als früher vor. Das ſchöne Gleichgewicht, das ſie ſonſt auszeichnete, war geſchwunden. Sie konnte plötzlich in eine unnatürliche Lebhaftigkeit geraten, lachen, plaudern, ſcherzen, um dann ebenſo plor wieder zu verſtummen und wie erſchrocken über ſich ſelbſt aus dem Zimmer zu ſtürzen. Wenn Richard der mit Hertha vorgegan— genen Veränderung nachſann, ſo kam er im⸗ mer wieder auf den Gedanken zurück, daß der Beginn derſelben mit dem Auftauchen des Klavierſvielers zuſammenfalle, und immer wieder nannte er es eine Torheit, hier Urſache ubnd Wirkung ſehen zu wollen. Er ſchalt ſich, daß er ſich von ſeiner Abneigung gegen Ber⸗ nini leiten laſſe, ihm Dinge aufzubürden, an denen er ohne Zweifel ganz unſchuldig war. Und dennoch, wenn der Italiener da war, u. er ſah, mit wilchen Blicken verzeehrender Lei⸗ ſchaftlichkeit ſeine Schweſter an ihm hing, und wie auch Herthas Auge verſtohlen und mit einem Ausdruck ſcheuer Angſt auf ſeinem Ge⸗ ſichte ruhte, dann erfaßte ihn Zorn und Eifer⸗ ſucht in einem Grade, daß er den Muſiker hätte erwürgen mögen. Auch Fräulein von Wenden war nicht ohne eiferſüchtige Anwandlungen auf Hertha, obgleich Bernini nur ſelten und ſtets nur kurze Zeit mit der Gouvernante ſprach. Sie glaubte ihn und Hertha zuweilen bei Blicken zu ertappen, die auf ein geheimes Einver⸗ ſtändnis ſchließen laſſen konnten, und ihr Zorn wandte ſich ſelbſtverſtändlich nicht auf den geliebten Mann, ſondern auf die ohnehin bitter gehaßte Gouvernante. Eines Tages, während Bernini Hertha anſcheinend die Noten zeigte, und erläuterte, waren die Augen der beiden im Nebenzimmer ſitzenden Geſchwiſter unverwandt auf das Paar gerichtet und ſie begegneten ſich, was bei ihnen ſo ſelten geſchah, in einem Gefühl der ellen, ſo wich ſie ihm geſchickt aus; er konnte] Gefühl— der Eſſerſucht. Helene biß mit den feinen, ſcharfen Zähnen ſo heftig auf die Lip⸗ uns die Losreißung von der Mutterkirche brach Vater, der ſich herzlich freut, den Sohn wieder⸗ ſolini ein Aſyl der Frankreich, 0 Kan meine Rauchware Saen n 1 2 . 2e Im Zigarren-Spezial-Haus nber 33 earzrizarnrrrr dem höhen Norden auch aus Anraß des Juven jahres in Rom ſehe. Uns Teilnehmern an die⸗ ſem bedeutungsvollen Pilgerzuge wird auch die⸗ ſer zu einem Hoffnungsſtrahl, und die unvergeß⸗ lichen Tage in Rom bedeuten uns ein großes inneres Glück. Dankbar und demütig ſehen wir hierin ein Gnadengeſchenk Gottes in unſerer ſchwierigen Lage. a Daß es uns nordiſchen Pilgern ein Bedürfnis war, dem Herrn Kardinal van Roſſum, dem Präfekt der Congregatio de Propaganda fide, unſere Aufwartung zu machen, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, hat doch der Herr Kardinal als erſter Kar⸗ dinal ſeit den Unglückstagen der Reformation unſere Heimatländer beſucht. Den Sommer 1923 benutzte er zu einer langen Nordlandsreiſe, um hei uns die fatholiſche Arbeit in Augenſchein zu nehmen. Auch von ihm wurden wir in Rom mit auffallender Herzlichkeit bearüßt.“ Auch eine aroße Reihe Proteſtanten. über 700 fuhren in dem Extrazuge mit, der uns nordiſche Pilger nach Rom brachte. Die meiſten von ihnen, darunter auch einige proteſtantiſche Geiſtliche, nah⸗ men an der Audienz, die uns der Heilige Vater gewährte, teil und fühlten ſich tief ergriffen don der Liebe. Güte und Hoheit, die von dem Haupte der Chriſtenheit ausſtrahlt. Das fkandinaviſche Peiſebüro, das die techniſche Seite der erſten Pilgerfahrt arrangiert hatte, richtete im Septem⸗ ber noch eine zweite ein. bei der die Proteſtan⸗ ten den boi weitem größten Teif der Romfahrer pildeten, ſo daß man dieſen Pilgerzug beinahe einen proteſtantiſchen des Nordens nennen könnte. Die ſkandinoviſche Preſſo. ohaſeich rein prote⸗ ſtantiſch. zeigte Intereſſe für unſere Pilgerfahr⸗ ten. Einige hervorragende Journaliſten Hbegleite⸗ ten uns und ſcheuten die Stravasen nicht. um ausführlich die wechſelnden Eviſoden der fangen Piſagerfahrt beſchreiben zu können. Föhrendee Zeitungen der Hauptſtädte der nordiſchen Länder peſonders die Kovenhagener. brachten ausführ⸗ liche und wohlwollende Schilderungen der Fahrt. Wir Katholiken im Norden bofſen. daß das Juveljahr 1925 ein Stückkweiterer Arbeit geleiſtet hat an der Wiederaufrichtungf der alten Brücke, die einſt den Norden mit Rom verband. —— — Italieniſche Vorwürfe gegen Frankreich. Rom, 10. Nov. Die„Epoca“ meldet, daß angeblich der Beweis erbracht worden ſei für die praktiſche Unterſtützung Zaribonis durch ein Emigrantenkartell in Paris. Die„Ere Nouvelle“ ſoll angekündigt haben, daß Mu wie Nero ſeiner Vernichtung nicht entgehen warde. Das italieniſche Blatt be⸗ hauptet die. Redaktion der„Ere Nouvelle“ ſei italieniſchen Verſchwörer in Nee eee pen, daß ſie bluteten; Richard ſtützte den Da war die Unterredung auch ſchon zu Ende. Der Muſiker trat mit einer Miene des Triumphes an Helene heran und richtete eine Anrede in italieniſcher Sprache, die er ſeine Mutterſprache nannte, an ſie. Hertha blieb noch am Flügel ſitzen. Verſtohlen flog ein Blick des jungen Ba⸗ rons zu ihr hinüber. Wie bleich, wie traurig ſah ſie aus! In ihren großen, blauen Augen lag ein Ausdruck, der ihm ſtets die Waid⸗ mannsfreude vergällt hatte. Heute fühlte er ſich davon in tiefſter Seele getroffen. Vergeſſen war ſeine Eiferſucht, ſein Groll, haſtig eilte er an ihre Seite. „Fräulein Hertha,“ flüſterte er,„was iſt Ihnen? Sie ſehen ſo traurig aus. Haben Sie ganz vergeſſen, daß ich Ihr Freund bin?“ Sie ſah zu ihm auf. Wie ein goldiger Sonnenſtrahl huſchte es über ihr ſchönes, weißes Geſicht; ein tiefer Atemzug hob ihre Bruſt.„Nein, nein,“ verſetzte ſie innig,„wie ſollte ich das vergeſſen, und doch danke ich Ihnen, daß Sie mich daran erinnern; es tut ſo wohl, es zu hören.“ „Laſſen Sie es mich Ihnen durch die Tat beweiſen! Es drückt Sie ein Kummer, ver⸗ trauen Sie ſich mir an,“ bat er, ihre Hand er⸗ greifend. Sie umſchloß ſie feſt mit ihren ſchlanken wie an einen Rettungsanker; eine Hoffnung ſchien in ihr aufzuſteigen, reifen; ſie öffnete den Mund wie zu einer Ent⸗ gegnung. Da war es, als ob ihr Auge wie durch magnetiſche Kraft nach einer anderen Richtung gezogen würde. Die düſteren Blicke des Italieners ruhten auf ihr, und ſie ver⸗ ſtummte. Die hoffnungsfrohe Miene machte der tiefſten Niedergeſchlagenheit Platz, kalt u. ſtarr blickte ihr Auge.. ſie tonlos und entzog ihm ihre Fand. Kopf in die Hand und ſchaute düſter vor ſich[ Baron!“ hin. Zimmer. „Hertha, ich beſchwöre Sie— 5 „Laſſen Sie mich, laſſen Sie mich, Hern wehrte ſte und verließ eilig das * J 8 2 N 8 40 e Der Waſſerfall im Parke von Wendenburg war nicht künſtlich hergeſtellt, ſondern durch die Natur gebildet, wenn auch Menſchenhand ihn zu vervollkommnen geſucht hatte. Frei u. ungehindert brauſte Gebirgsbaches aus einer Schlucht hervor und das klare Waſſer eines SS 221 war vergeſſen worden, auszuſchelleu, daß es in 5 Janbidaten zu traf der Bann des Siegers. ſich geſammelt aus feinen Freunden, Verwandten, und ſolchen, die„die Zentrumsvorherrſchaft auf unte ſich„50 Ausschuß“, . Herr Engel taufte es um„Zeutrum, linker Flü⸗ gel“. Beide ſuchten nun das Plazet des Orts⸗ plfarrers nach, ſchriftlich, ab 5 5 0 er umſo maſſiver zuvor ſchon tnnerhalb 4 Tagen die Fingern. Es war, als klammere ſie ſich daran ein Entſchluß zu Mri fehlt nichts, Sie täuſchen ſich,“ ſagte ſtürzte ſich vom Abhange eines Felſens in den See. Rötliche norwegiſche Fichten umgaben in doppelter Reihe, gleich dem Rahmen eines Gemäldes, den Platz, der an trüben Tagen u, im Dämmerlichte etwas Melancholiſches hatte Es war ein regneriſcher Tag geweſen. Kurz vor Sonnenuntergang hatte ſich das Wetter für einige Zeit aufgehellt, aber ſchon wieder zogen dunkle Wollen herauf, als Her⸗ tha, in einen Schal gehüllt, das Haupt mit einem Schleier umwunden, verſtohlen das Schloß verließ und den Weg nach dem Parke einſchlug. Sie war die Erſte auf dem Platze, erſt nach Verlauf mehrerer Minuten erſchien Bernini. a. 0 „Pünktlichkeit iſt nicht immer die Tugend der Damen, ich mache Ihnen mein Kompli⸗ ment, Fräulein Hedelund“, ſagte er, den Hut ziehend. 3885 8 „Ich bin nicht hierher gekommen, um Komplimente entgegenzunehmen“, antwortete Hertha mit einer beinahe unnatürlichen Ruhe. „Sparen Sie ſich Ihre ſpöttiſche Anrede.“ „Gefällt Sie dir nicht?“ fragte er, ihr noch einen Schritt näher tretend,„ſoll ich dich bei einem anderen Namen nennen?“ Schweig, ſchweig!“ bat ſie, die Hände faltend. f Es hört uns niemand, ſelbſt dein verlieb⸗ ter Baron nicht,“ höhnte er.„Das Plätzchen iſt mie zum Stelldichein geſchaffen; ich wußte es ja, du haft Geſchmack und Rontine in der Auswahl ſolcher Orte.“ e e e Gortſetuna folat n tel Vorſitzender und Engel Schriftführer werde. In dleſem Falle halte Zentrum! zum Zentrum, 10 Aufrufe liege ſchon bereit. Auf pfarrer mit Rückverweiſung des langen“ nomineller welſe li Kirchweih ⸗Inſerate werden jetzt n ſchon erbeten. Viernheimer Anzeiger. Lokale Nachrichten. Viernheim, 11. Nov. Wählerverſammlung. Die Taktik des Volksblocks am letzten Samstag ſteht wohl einzig da in der Wahlgeſchichte. Hat man denn kein gutes Gewiſſen? Gemeinderatswahlen können nicht aufgomm indo ausgetragen werden, jeder muß ſich ſein Urteil bilden und das iſt nur möglich bei ehrlicher Ausſprache. Wir laden deshalb alle Wähler und Wählerinnen ein zur Zentrums⸗Wählerverſammlung morgen Abend 8 Uhr im„Freiſchütz“. 5 * Wahlverſammlung der Sozial⸗ demokratie. In der Wahlverſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei ſprach am Montag Abend Herr Oberbürgermeiſter Granzien⸗Offeu⸗ bach. Seine zum Teil recht intereſſanten Ausführungen über die verſchiedenartigen Be— ſtrebungen in der Stadt Offenbach, fanden, abgeſehen von einigen Entgleiſungen mehr harm loſer Natur, ein aufmerkſames Publikum. Herr Gemeinderat Schneider illuſtrierte die einzelnen zur Gemeinderatswahl aufgeſtellten Liſten in humorvoller Weiſe. Als Diskuſſions⸗ redner ſprachen der Vertreter der Arbeits— invaliden, 2 Redner für das Zentrum und 2 für die Sozialdemokratie. Herr Gemeinderat Hofmann gab ein kurzes Bild der augen⸗ blicklichen Lage und bedauerte hauptſächlich die Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters Lamberth— am vergangenen Samstag Abend. Unterſchied von Geſinnungstüchtigkeit und Geſinnungsloſigkeit hinweiſt. Auch wir lieben überzeugte Gegner, wenn ſie offen u. ehrlich ſind. NB. Die komiſche Sitzung der Großall⸗ mendierten am Sonntag dürfte nunmehr all⸗ gemein bekannt ſein. Wer noch etwas darüber zu erfahren wünſcht, dem raten wir, bei dem Vorſitzenden, Herrn Wilhelm Dölcher, ſich über den Verlauf zu erkundigen. Geſchäftliches. Schunpfen und Erkältung ſind meiſt eine Folge von naſſen Füßen. Es gibt aber ein einfaches Mittel, die Füße trocken und warm zu erhalten. Man braucht nämlich nur die Schuhe mit Erdal waſſerdicht zu machen. Beim Putzen mit Erdal wird der Schuh mit einer dünnen Wachsſchicht überzogen. Dieſe Wachsſchicht hält die Näſſe ab, ſodaß die Füße warm und trocken bleiben. Aus dieſem Grunde ſollten gerade in der jetzigen Jahreszeit die Schuhe täglich mit Erdal geputzt werden. Se %% De de, N de, de e 9 255 5 8 08 8e 70 Je J d 8 8 3 Daner⸗Batterien 258 friſch eingetroffen bei 2. A. Gpecht, Ahrmachermſtk. a de ed de de e% e . 8 De de 2 e l de d de d 208 08 08 20 d J d 80 De 7 Ne Der Wahlkampf entſchuldigt Pathos. doch niemals Unwahrheit. Beide aber ſtandem dem Redner des Volksblocks zur Seite, als er in der bekannten Verſammlung n. a. ausführte: Wie eutſtand der Volksblock? Zur Steuer der Wahrheit ſollen folgende „Ergänzungen“ dienen: Die Bürgermeiſterwahl war vorüber. Es Viernheim eine Todſünde ſei, an einen Ge gen⸗ denken, erſt recht für einen ſolchen einzutreten. Eln ſolches Ver⸗ brechen wurde in Zeitung, Verſammlung, Feſt⸗ rede u. ſ. w- ſchwer beſtraft und die„Quer- treiber“,„Verräter“,„ſchamloten Hetzer“ uſw. Ob er ſich trotz ſelnes Sieges ſchwach auf den Beinen fühlte, ob er für ſeine Zukunftspläne Stützen wollte, jeden⸗ denfalls hatte er ein„Intereſſe des Friedens und der Verſöhnung“ bald eine Leibgarde um dem Rathaus“ brechen wollten. Das Ding 5 rang aber nach Grundſätzen und ehrlichem Namen. Herr Bür⸗ germeiſter Lamberth taufte es zunächſt„Zentrum!“, der eine mündlich, der andere Verlangen: einer Generalverſammlung, aber Zuſage, daß der alte Vorſt and der Zentrumspartei verſchwinde, Brech⸗ andernfalls werde die neue Gruppe ausgerufen, es Ultimatum antwortete der Orts⸗ „Ver⸗ an den Vorſitzenden der Partet unter kn Anführung der Antragſteller. Es zum zu dieſem Zweck eine Liſte mit 73 Namen, e man z. T. mit unlauteren Mitteln— Be⸗ egen vor— zuſammengeſcharrt hatte. er Pferdefuß kam immer mehr zum Vorſchein, in Sieger wollte für„ſeinen“ Gemeinderat die zum mißltebigen Perſonen fernhalten. Wen n 0 perſßnliche Motive zu Spal- ungen Anlaß gaben, dann in die⸗ 1 a 5 över! 5 gehört eine große Unverfrorenhelt dazu, 1 Gründung des Volesblocks nner ha ö b 110 halben Stunde bald der Notwendig ⸗ 15. die Zentrums herrſchaft zu brechen, bald 1 schroffen Ablehnung„beſcheldener Zentrums⸗ 5 150 e“ zuzuschreiben, und ſo auf die Dumm⸗ . er Viernhelmer zu ſpekulleren, wie es am 80 ieee„ Bluff geht doch „Verehrteſter 1 kagſten U 8 hrlich wahrt am N, Doch zurück zur Sache! Eine Vorſtands⸗ in Gegenwart des Ortspfarrers befaßte 5 Wie entſtand der Volksblock? er alles! faßte einſtimmig den Beſchluß, auf dleſe Kampf⸗ manier nicht einzugehen. Dieſe Antwort ward den Getreuen des Bürgermeiſters in der Zen⸗ trumsverſammlung vom 27. September. Da⸗ rauf ließ Herr Bürgermelſter die Maske fallen und erklärte beim Verlaſſen des Saales: „Jetzt geht's los!“? Das„Zentrum 1“ wurde noch einmal umgetauft auf den Namen„Volks- block“, Vorname„Arbeltsgemeinſchaft“, Beruf: die„Vorherrſchaft des Zentrums“ in Viernheim zu brechen und die Herrſchaft des Bür⸗ germeiſters zu ſichern! Iſt' s anders? In der Volksblock⸗ Verſammlung durften wir uns nicht äußern, ſo ſind wir zu dieſer Veröffentlichung gezwungen, nehmen aber in der Zentrumsverſammlung Be⸗ lehrungen gern entgegen. Wie eutſtand der Volksblock? Aus der Rede d. Herrn Bürgermeiſters: 5 Der Volksblock iſt keine Partet in politſſchem Sinne, ſondern eine Arbeitsgemeinſchaft und iſt neutral in politiſcher und religiöſer Hinſicht. Man hat verlangt, daß die Zentrumsoorherrſchaft verſchwinden muß. Parteiwutſchaft iſt Mißwirt⸗ ſchaft. Ich habe zu verhindern geſucht, daß der Wolksblock in Erſchetnung tritt. Er iſt während meines Urlaubs entſtanden. An höchſter Stelle habe ich in beſcheidenſter Weiſe vorgeſchlagen, die Quertreiber zu beſeitigen und durch eine Generalverſammlung eine Neuwahl des Vor⸗ ſtandes herbeizuführen. Gewiß nur ein beſcheidenes Anſinnen. Gleicher ſchriftlicher Antrag wurde geſtellt und unterſchrieben von etwa 80 Zentrums⸗ leuten. Hätte die Generalverſammlung anders entſchteden, ſo glaube ich, daß meine Freunde und Freundinnen auch mit dem Reſultat zufrieden geweſen wären. Ein Vertrauensmann im vor⸗ gerückten Alter, der auch noch im Gehen be⸗ hindert iſt, hat ſich bet der Bürgermeiſterwahl dazu hergegeben, Wahlzettel auszutragen. Das halte ich für durchaus unwürdig in einer Sache, die mit einer fchmählichen Niederlage verbunden war. Ich hätte die Hand dazu geboten, die Gegenſätze zu überbrücken. Nichts iſt ſchöner in einer Gemeinde als Einigkeit und Frieden. Kathollken gegen Katholiken, Zentrum gegen Zen⸗ trum. Aulaß dazu gaben nicht meine Anhänger, ſondern die Gegenſeite. Auswärtige Redner haben ihrem Groll und Haß öffentlich Ausdruck gegeben. Herr Reinhard hätte als liberaler Mann weder beim Zentrum, noch bei den Soztal⸗ demoktaten als Kandidat auftreten können; doch iſt er der Gemeinde und der kath. Kirche recht; er bezahlt 1750 Mark Kirchenſteuer.(Anmerkung des Berichterſtatters: Bitte, Steuerzettel vor⸗ zeigen!) Wir Bürgermeiſter haben in einer Konferenz zu Frankfurt a. M. beſchloſſen, daß das Partelſyſtem bei den Kommunalwahlen auf⸗ hören muß. a Wir haben kein Programm. Programme ſind inhaltsloſe Phraſen. Fraktionsſitzungen werden beim Volks block nicht dung 1 gründlich mit Ultimatum und Eingabe und abgehalten. Bei uns gibts keinen Kadaver⸗ gehorſam. 8 Samstag Abend nicht zu Worte komuten ließ. Glänzend waren die Redner des Volksblocks — durch ihr Schweigen Bemerkenswert waren die Ausführungen Herrn Kempfs, der auf den * für Damen hocheleg. Sapdalettspangenschun „ Pompschune, Chrom 1 „ Wullederpomps Sr ban Id, Chromohevr. 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