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Marx ſein Einleitungsreferat über„Das Weſen und die Aufgaben der Zentrumspartei in der deut⸗ ſchen Politik“. Marx entwickelte den Stand⸗ punkt des Zentrums im Rahmen der deutſchen Parteien, wobei er den Charakter der Partet als Mittelpartei nachdrücklichſt unter⸗ ſtrich und hierfür wiederholt lebhafte Zuſtim⸗ mung in der Verſammlung fand. Sehr beifäl⸗ lig wurden auch die Aeußerungen aufgenom⸗ men, in denen er ſich gegen die Nationaliſten wandte, die Feinde des Weltfriedens ſeien. Er hoffe, daß durch Locarno dieſer Geiſt des Im⸗ perialismus und des Chauvinismus endgültig begraben ſei. Das Jahr 1925 ſei als ein Jahr innerpolitiſcher Feſtigung zu bezeichnen. Das Zentrum begrüße mit innerer Teilnahme den Wiederaufbau des neuen Deutſchland und habe ſich ſich mit ſeiner ganzen Kraft wie keine andere Partei ſeit dem Zuſammenbruch für den Wiederaufbau eingeſetzt. Im einzelnen befaßte ſich Marx dann mit den Aufgaben der Zentrumspartei im gegenwärtigen Deutſch⸗ land. Er forderte ein einheitliches, großdeut⸗ ſches Reich, deſſen Sinnbild die Farben ſchwarz⸗rot⸗gold ſeien. Die Ausführungen von Marx wurden wiederholt lebhaft und ſtür⸗ miſch von der Verſammlung aufgenommen. Nach ſeiner Rede wurden die zum Partei⸗ tag eingegangenen Begrüßungsſchreiben ver⸗ leſen, von denen beſonders ein Telegramm des Vorſitzenden des Reichsbanners Schwarz⸗ rot⸗gold von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Dann hit der Führer der Reichstagsfrak⸗ tion des Zentrums, Abg. Fehrenbach, eine Iſtündige Rede, in der er über Tätigkeit der Reichstagsfraktion im vergangenen Som⸗ mer berichtete. Zu den zahlreichen Angriffen, die in der letzten Zeit gegen die Tätigkeit der Reichstagsfraktion gerichtet worden ſeien, führte er aus, daß dieſe zum großen Teil nur auf ſtimmungsmäßige Einſtellung zurückzufüh⸗ ren ſeien. Tatſächliche Unterlagen hätten die Angriffe zum größten Teil nicht. Auch die Ausführungen Fehrenbachs wurden beifällig aufgenommen. Der Parteitag trat in der Nachmittags⸗ mittags abgebrochen und die neue Sitzung auf 3 Uhr nachmittags angeſetzt. Denr Parteitag trat in der Nachmittags⸗ ſitzung in die Diskuſſion über die Referate des Parteivorſitzenden Marx und des Fraktions⸗ vorſitzenden Fehrenbach ein. Bis zum letzten Augenblick war ungewiß, ob Dr. Wirth die Geſamtdiskuſſion einleiten werde. Mit Spannung wurde deshalb dem Beginn der Nachmittagsſitzung entgegengeſehen. Reichs⸗ kanzler Marx erteilte das Wort dem Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, der beim Beſchreiten der Bühne mit lang⸗ anhaltendem Beifall und lebhaftem Hände⸗ llatſchen begrüßt wird. Er führte aus: Es iſt heute nicht unſere Aufgabe, uns in der Fertigkeit der Polemik zu üben. Es iſt viel⸗ mehr unſere Aufgabe, vorzuſtoßen, zu den gro⸗ ßen politiſchen Problemen der Gegenwart (ebhgfte Bravorufe), uns eine politiſche Linie zu zeichnen und unſeren Weg unbeirrt danach zu gehen.(Wiederholte Bravorufe.) Darin ſehe ich die Hauptaufgabe des heutigen Tages. Sofort, als ich aus Amerika zurückkam, habe ich mich unſeren Anhängern gezeigt, und ich mußte das tun, damit niemand denken konute, es ſei da der eine Mann über Bord gefallen. Wir müſſen der politiſchen Entwicklung, wie ſie jetzt vor uns ſteht, nicht wie ſie in dieſem Sommer war, ins Auge ſehen. Und nun zeich⸗ net Dr. Wirth die politiſche Situation, wie er ie vom Standpunkte ſeiner Eindücke in Ame⸗ kika und in enger Fühlung mit den Vertretern der Finanz und der Wirtſchaft und mich der politiſchen Welt gewonnen hat. Als die Amerikaner die letzte Emwoicklung in Deutſchland ſahen, als ſte bemerkten, daß auch die früheren einflußreichſten privilegier⸗ ten Schichten in Deutſchland ſcheindar ſich dun Politir der Verſöhnung bekannten, da waren 105 ſtaunend überrascht: Das ganze Deutſch⸗ land iſt auf dem Wege zum Frieden, der Wille Verständigung hat das ganze Woll erfaßt. aber bedeutet, wenn dieſer Weg 1 Die Antwort nicht klar und aufrichtig ſein ſoll, können wir uns wohl überlegen. Wir erlebten es, daß hinter den Miniſtern einer Regierung die ja ſagt, nicht die Partei ſteht. Dieſes offen⸗ ſive Vorgehen hat das Gegenteil deſſen be⸗ wirkt, was ein konſervativer Staat tun ſoll. Ich ſtreite nicht mit meinen politiſchen Freun⸗ den, die das politiſche Experiment mit den Deutſchnationalen gewagt haben. Es iſt aber doch weſentlich, welche Kräfte man hinter eine Sache ſetzt, wenn es ſich um Nation, Staat und Geſellſchaft handelt. Man ſollte dann nicht von einem Experiment ſprechen. Wir brauchen nicht alles, was in Locarno unterſchrieben worden iſt, mit einer Zentrumsgloriole zu umgeben, ſondern wollen nüchterne Ueber⸗ legungen anſtellen. Es ließen ſich viele Punkte der Kritik finden, an denen man anſetzen könnte, aber es hat jetzt keinen Zweck. Was auf dem Spiele ſteht, iſt dies: Jede Verletzung des Geiſtes, wie er aus Locarno ſpricht, muß uns das Mißtrauen nicht nur der angelſäch⸗ ſiſchen Nationen, ſondern auch der ganzen Welt einbringen. Die Liebe zum Vaterland, zum arbeitenden Volke in Stadt und Land hat mir immer höher geſtanden als jedes partei⸗ politiſche Intereſſe. Die Frage iſt die: Wer geht jetzt den Weg mit uns den Weg von Locarno, den Weg der aufſtenpolitiſchen Verſth nigung? darauf: Das republikaniſche Deutſchland allein iſt in der Lage, alle die Kräfte zu ſtellen, die eine Politik, die in Lo⸗ carno begonnen wurde und die im Völker⸗ bund endigt, zu ermöglichen. Wir haben immer den Primat der Außenpolitik in den Vorder— grund geſtellt. Nicht nur wir, ſondern auch die deutſche Volkspartei. Aber man kann doch nicht außenpolitiſch Steuern und Zölle von einander trennen, denn die Zölle und Steuern ſind doch im Grunde die Verteilung der Laſten, die wir außenpoli⸗ tiſch übernommen haben. Steuern und Außen- politik gehören alſo zuſammen. Wer uns hilft, die außenpolitiſche Linie, die in den Völker⸗ bund führt, zu gewinnen, der muß auch inner⸗ politiſch zur Laſtenverteilung herangezogen werden. Das iſt der große Fehler der Politik des letzten halben Jahres, daß ſie durch die Frontſtellung gegen Links — ob gewollt oder nicht beabſichtigt, ſpielt da⸗ bei keine Rolle— diejenigen Kreiſe, die bereit ſind, mit uns die außenpolitiſche Linie zu fin⸗ den, innerpolitiſch in eine ſtgatsfeindliche Stel⸗ lung hineindrängte.. Wirth erwähnte in die⸗ ſem Zuſammenhang, daß in Berlin bereits jetzt ſtark mit Plänen operiert werde, nach denen das ganze Steuerwerk des Sommers bereits nächſte Zeit umgebaut werden ſollte. Steuerſtundung und Nachläſſe ſeien von Re⸗ gierung bereits in großem Umfange angeord⸗ net. Steuern und Außenpolitik laſſen ſich nicht trennen. Die Polemik über die Fehler des letzten halben Jahres iſt unſchön und unpo⸗ litiſch. Ernfte tiefe Politik und ſoziale Bewe⸗ gung durchwehen unſer Volk. Da hat es keinen Zweck in der Sommerpolitik herumzuwühlen. Ich ſage, unſere Lage hat außenpolitiſch eine neue Fundamentierung erfahren durch die in Locarno begonnene und im Völkerbund endende Politik. Die Po⸗ litik im Völkerbund iſt aber mindeſtens ſo ſchwer als die Politik der letzten Jahre. Ohne daß Deutſchland frei wird, hat auch der Si⸗ cherhettspakt nicht diejenige realpolitiſche Be⸗ deutung, die ihm viele zuweiſen.(Sehr rich⸗ tig!) Die Sicherheit Frankreichs iſt gleichbe⸗ deutend mit der a wirklichen und endgültigen Befreiung Deutſchlandss.. (Bravo!) Aber Sie müſſen ſich klar ſein, daß die Kräfte zu einer ſolchen Verſtändigung nie⸗ mals bei einem reaktionären Deutſchland, ſon⸗ dern nur beim politiſch und ſozial fortgeſchrit⸗ ienen Deutſchland zu haben ſind.(Lebhaftes Sehr richtig!) Wat es denn nicht möglich, im Laufe die⸗ ſes Sommers, als man doch über Zoll⸗ und Steuerſtagen ſehr lange mit der Rechten ver⸗ handelte, auch zu einer Klärung der Außen ⸗ politik zu kommen und zwar nicht nur im Kabinett, ſondern auch mit den führenden Leu⸗ teu Das iſt unſere Sorge geweſen, daß wir eine Aſchenbrödelrolle ſpielen und daß die au⸗ deren uns dazu ausnutzen.(Stürmiſcher Bei⸗ 5 iſt eine. 2 Kriſts des parlamentariſchen Syſtenns. Ich mache meinen Freunden nicht Vorwürfe weis ſie dieſe oder jene Politik getrieben hät ten, oder weil ſie auch nur eine wirklich aus⸗ fall und Häudeklatſchen.) Die Kriſis von heute ich vorwerfe, iſt, daß ſie ſtark in der Poſition waren und leine Politik gemacht haben. Was haben ſie jetzt? Eine jahrelang wütende Kreiſe, gegen die ſte noch die Laſten von Lo⸗ carno tragen müſſen.(Lebhaftes Sehr rich⸗ tig!) Es gibt doch heute gewiß Dinge, die durch Locarno ein anderes Geſicht bekommen haben. Was iſt ein Schmutz über mich aus⸗ geworfen worden über meine Arbeit in Ruß⸗ land. Locarno kann eine Aenderung der in Rapallo eingeleiteten Politik bringen, wenn wir Deutſche unſere Aufgabe im Völkerbund darin ſehen würden, einem Konzern anzuge⸗ hören, der ſich die politiſche Aufgabe ſtellt, in die innerpolitiſchen Verhältniſſe eines anderen Landes einzugreifen. Wir müſſen eintreten in den Völkerbund mit dem Gedanken, daß Deutſchland den Wiederaufbau von ganz Europa, nicht etwa nur eines Teiles davon, möglich macht. In der Außenpolitik dürfen wir jetzt nicht nur eine Paſſtorolle ſpielen. Jetzt gilt es, in die deutſche Gedanken⸗ welt ein Aktivum einzuführen, ſo zwar, daß wir im Völkerbund arbeiten für die Wieder- herftellung von ganz Europa. Wir wollen im Völkerbund nicht gehormſame Diener und vor allem niemandes Knecht ſein. Das muß die Linie der deutſchen Politik ſein. (Bravo!) Wir müſſen daran allerdings eine große Vorausſetzung knüpfen, daß wir nicht wieder in den Fehler der Sommerpolitik ver— fallen. Wir ſind in Gefahr, zum politiſchen Pendel zu werden. wenn wir nur den andern nachlaufen und nicht den Mut haben, eine eigene politiſche Linie aufzuzeigen. Die Theorie de. Mitte muß ſich über die Notwendigkeit des Tages un terrichten. N Wirth geht dann auf die bekannten Vor⸗ gänge bei det Verabſchiedung der Zoll- geſetze im Reichstag im Auguſt d. J. ein und drückt ſein beſonderes Bedauern darüber aus, daß die von ihm als brutal und geiſtlos bezeichneten Methoden gerade von Zentrums⸗ ſeite aus begründet wurden. Die ewigen Vor⸗ behalte der Rechten haben uns nach außen hin geſchädigt und der politiſchen Linie einen Gift⸗ ſtoff eingeimpft, den wir ſelbſt wohl mit Not erſt wieder aus unſerem eigenen Lager her- ansholen können. Zu der Hetze, die in der Preſſe gegen ver⸗ ſchiedene Perſönlichkeiten, vor allem gegen Fehrenbach, geführt worden iſt, erklärt Wirth ehrenwörtlich, nie an einem der Artikel in irgend einer Zeitung weder direkt noch indirekt irgendwie beteiligt zu ſein.(Lebhafter Beif.) Durch einen Zwiſchenruf des Abg. Joos da⸗ rauſ aufmerkſam gemacht, erklärt Wirth aus⸗ drücklich, daß ſich ſeine Worte auch gegen eni⸗ ſprechende Artikel in der Linkspreſſe richten. Die Strömungen, die bei uns um Geltung rin⸗ gen, brauchen nicht zur Zerrung des Zentrunts zu ſühren, wenn wir wällens ſind, dieſe Strö⸗ mungen auszutragen. Die politiſche Kriſe 12 1 75 3 8 2 A ſeben wir nicht nur in Deulſchland, ſondern ein ganz Europa, vielleicht in kurzer Zeit über die ganze Erde hin. Deuken Sie an die neuen Strömungen in England, ſchauen Sie nach Italien und Rußland. Wir wollen in unſeren Reihen das Problem der Demotratie und des Parlamentarismus auskämpfen und wir muf⸗ ſen es, wenn wir eine politiſche Partei ſein wollen. Ein Blick nach Bayern zeigt, daß die Sorge um die deutſche Republik ſehr begrün⸗ det iſt. Sollen wir zurückſtehen, während die Kreiſe der Rechten gegen die Republik wühlen und dazu ſchweigen, wenn jeder Be⸗ amte, der der republikauiſchen Geſinnung ver⸗ dächtig erſcheint, verfolgt wirds.(Lebhafter Beifall.) 9 * W n. Die Bewegung. die in Zentcum durch geſprochene Rechtspolitik gemacht hätten, Was Verhetzung aller nationaliſtiſchen Organe und meinen Schritt an das Licht getreten iſt— ſie war ſchon vorher da—, iſt eine Bewe⸗ gung der chriſtlichen Republikaner. Dieſe Bewegung wird im Volke einen großen, elementaren Ausdruck finden, entweder von uns aufgebaut und von uns geführt, oder aber, wenn man uns dazu die Möglichkeit nicht gibt, dann wird ſie zu einer troſtloſen Zerſplitterung unſrer Reihen führen.(Stür⸗ 2 miſches Bravo und Sehr richtig. Dieſer repullikaniſche Gedanke muß auch im Par⸗ lament entſprechenden Ausdruck finden. Ich gebe die Hand zum Frieden hin, aber eins müſſen Sie uns geben: die Mög⸗ lichkeit, daß auch ein eutſchiedener Republi⸗ kaner ſich als ſolcher öffentlich bezeichnen darf. Das Zentrum wird nicht um die Frage herumkommen, inwieweit in Zukunft die ſtärkere Betonung und Formulierung des Bekenntniſſes zur Republik erforderlich iſt. Es liegt in unſerer Hand, ob die deut⸗ ſche Republik eine antiklerikale Entwicklung nehmen ſoll oder nicht. Ihre Freunde von heute auf der Rechten werden morgen die er⸗ ſten gegen Sie ſein, wenn die Entwicklung einen antiklerikalen Charakter annehmen ſollte. Wir chriſtlichen Republikaner haben es in der Hand, dafür zu ſorgen, daß auch in religiöſer Hinſicht im deutſchen Volksſtaat wahre Tole⸗ ranz geübt wird. Ich warne davor, den Weg zu beſchreiten, den die Katholiken Frankreichs gegangen ſind und der die franzöſiſche Repu⸗ blik zu einer antiklerikalen gemacht hat. Wenn es ſich darum handelt, wie im Präſidenten⸗ wahlkampf Maſſenverſammlungen zu begei⸗ ſtern, dann ruft man bei uns die Republika⸗ ner, aber wenn es gilt Politik zu machen, dann legt man uns aufs Eis. Die Präſidentenwahl war für uns mehr als eine bloße Epiſode: Zum erſtenmal hat hier die Maſſe des Volles, die Maſſe der Arbeitnehmer, einen Bürger ge— wählt. Jetzt gilt es, das Werk von Locarno, das Werk der Verſöhnung der Völker zu Ende zu führen. Wir bekennen uns zu Lo⸗ carno. Die Frage iſt alſo: Wo ſind die politi⸗ ſchen Mitarbeiter, die mit uns den Weg von Locarno beſchreiten wollen? Dann müſſen wir dieſe auch zur politiſchen Mitarbeit heran⸗ ziehen. Der Zentrumsweg iſt klar: Es gilt die Rettung unſeres deutſchen Vaterlandes! (Stürmiſcher, minutenlanger Beifall u. Hände⸗ klatſchen.) Vorſitzender Marx: Ich danke Herrn Wirth für ſeine Rede. Sie iſt ein Beweis: daß er wieder im Vollbeſitz ſeiner Geſundheit iſt. (Lebhafter Beifall.) Das begrüßen wir von Herzen. Zu der Rede dabe ich noch folgendes zu ſagen: Grundſötzliche Unterſchiede ſehe ich überhaupt nicht.(Stürmiſches Bravo und Hän⸗ deklatſchen.) Wie Wirth in Offenburg geſagt hat, daß er ſich meinen dortigen Ausführun⸗ gen voll und ganz anſchließe, ſo kann ich das auch von ſeinen heutigen Ausführungen ſagen. Ich glaube, daß alle die, die hier verſammelt ſind, auf dem Boden von Locarno ſtehen.(Alk⸗ gemeine Zuſtimmung.) Wir haben von jeher, einen wahren Völkerbund erſtrebt. Das iſt Zeutrumsgrundſatz, das iſt Zentrumsgeiſt. Ein großer Teil deſſen, was Dr. Wirth der Zen⸗ trumsfraktion vorwirft, betrifft Fragen der Taktik. Wenn er aber glaubt. daß die Republi⸗ kaner in der Fraktion aufs Eis gelegt worden worden ſeien, dann muß ich aufs entſchiedenſte widerſprechen(Heiterkeit.) Gerade in der lek⸗ ten Zei thaben ſich die Republikaner betätigt. (Zuruf Wirths:„Ja, Sie!“) Kanzler Marx fortfahrend: Ich will Ihnen ganz im VBer⸗ trauen(große Heiterkeit) folgende Fra ze ſtel⸗ len: Warum mußten Sie, um Ihren Worten Nachvruck zu geben, eigentlich aus der Fra tion austreten?(Stürmiſches Händekla ten! Wenn Sie ein Viertel Ihrer Beredſaenſeit d der Fraktion betätigten, würden wir das be⸗ grüßen und ich wiederhole das, wa ich in Offenburg geſagt habe: Wenn wir zie! Kerle uns die Hände geben, dann wollen wir ein⸗ mal ſehen, wer uns unterkrieg!(Lebhafter Botfall.) Prof. Dr. Schreiber: Wir ſtehen alle tief unter dem Eindruck der Ausführungen des Weichstanzlers Marx. Niemand iſt hier im Saale, der dieſe Stunde nicht als ein perſön⸗ liches Erlebnis betrachtet.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Darum wollen wir eintreten in die Beſprechung derjenigen Ideen, die uns ver⸗ binden und einen. Wir wollen zurügkehren, zu den aroßen idealen Grundleggen unſcrer Par⸗ vatten, vaven nach Oro Preſſe beſchloſſen, doch n terio zurückzukehren. Dien Vertrauensvotum für Baldwin. der geſtrigen Sitzung des engliſchen Unter beuntragte Baldwin, daß bis zu den Weihnachts⸗ ferien die Zeit des Unterhauſes ausſchlieſlich de⸗ Beratung der Regierungsgeſetzentwürſe vorbehal⸗ ten bleiben müſſen. Macdonald und zahlreiche Mitglieder der Arbeiterpartei wandten ſich da⸗ gegen. Baldwin beantragte nach der Rede Mac⸗ donalds den Uebergang zur Tagesordnung, wo⸗ gegen Macdonald namentliche Abſtimmung for⸗ Baldwin beantwortete dieſen Vorſtoß mit der Vertrauensfrage. Mit 278 gegen 121 Stim⸗ men wurde der Regierung das Vertrauen aus⸗ geſprochen. Auch der Antrag Baldwins, die Zeit g haben, war mit einem Die BeKlaſſe hal m Al Eich ihre e beendet. Alsheim konnte auch Hierbei nicht vom Tabellen⸗Ende loskommen. Die ührung indieſer Klaſſe liegt bei Abenheim und Fa bheim mit je einem Spielverluſt und 10 bee Das beſſere Torverhältnis hat jedoch Abenheim. 4 8 1 8 und Lehrerinnen, ſowie alle Freunde unſerer Beſtrebungen ſind 1 Kon⸗-⸗ ferenz freundlichſt eingeladen.„ ——— chlagt, i J N 8 roßen Geldmittel zur Ausbeff ſerung dieſer Schäden beſchafft werden können Weltspiegel. Palelols ir ſehen auch in died er ſittlichen 5 Wen bringen, Ideenpoli⸗ tit 105 70 Wir begküßer das, und überall, wo Differenzierxungen in unſeren Auffaſſungen offenb al Weben, wollen Ans offen da⸗ derte. küher gusſprechen. Das groe, Leitmotiv un⸗ ſeter Polilit wat auch im lezien Sommer das Vertrauen und der Glaube an unſere 5 N 1 1 2 an* 1 und 2-reih., mit Samtkragen, in schwarz, marengo u. farbig bb. 79, 73. br, ö., J, Aus Nah und Fern. HOerrnsheim, 18. Nov. Bei der geſtrigen Ge⸗ meinderatswahl machten von 1 79 0 1700 Wahlberechtigten rund 1400(80 pCt.) von ihrem Wahlrechte Gebrauch. Bei ſieben zugelaſſenen Wahlvorſchlägen wurde die ſozialdemokratiſche Waal nid, wal lc ur Alben Unten lun, wil ming Pulte dn Lili mieden Meret Hg gehalten Zul, well meins Iahlungbedingungan Ach den Ler- Maumnisen der Mater Apen, weil Urls Zur orm un mb Lauf teit werkam will. runs 45.— Kunſt und Bühne. Die heilige Johanna.(Vornotiz.) : Das Drama eines Verhetzten. Der 24 jah rige Beamte le Huemer in Wien, der dieſe Tage ſeinen natürlichen Vater, den Zahnarzt Dr. 1. u. 2“reih., Riickengurt, neue machen können, rung. Im heſſiſchen Stäatsminiſter Stagtspräſident! Wieder nach Berlin zurückgekehrt, möchte ich warmen Empfang, Hauptſtadt mir anläßlich meines Beſuches berei⸗ tet häben. 0 ffeſtſtellen können, daß trotz der ſchweren Nöte, die die Beſatzung über Heſſen gebracht hat, der Wille zur Selbſtbehauptung und der Geiſt treuer Vater⸗ landsliebe ungebrochen ſind; ich, hoffe, daß fün Ihr Land nun bald beſſere Tage kommen werden. Judem ich Sie bitte, der Bevölkerung Darmſtadts danken und auch den beteiligten Behörden meinen herzlichen Dank für die beſondere Mühewaltung zu übermitteln, bin ich mit den beſten Wünſchen für Ihr ſchönes Land und mit freundlichen Grü⸗ ßen an Sie, Ihr ergebener ge.: v. Hindenburg.“ Zum Botſchafter zum Oberkommiſſar für die Rheinlande berufenen Botſchafters Langwerth v. Simmern der bisherige deutſche Geſandte in nannt worden. Italien. faſziſtiſchen Blätter ſyſtematiſch fortgeſetzt wird, beginnt eie großes Sterben der oppoſitionellen Zeitungen aller Parteirichtungen. Der„Popolo“ konnte in den letzten vierzehn Tagen überhaupt micht erſcheinen, jedesmal„wegen des Geſamtin⸗ halts“. Nun iſt das Blatt, am Ende ſeiner Kraft, eingegangen. Exiſtenz bedroht. Hände übergegangen. Provinzblätter haben Propinz Venetien unter faſziſtiſche Aufſicht geſtellt. Die Republikaner, Grundſätze ung ihre Kraft, ein Sommer war e ſo ſchwer 5 15 ver kepte. Die Em⸗ pfindungen und die Eindrücke von den Kräf⸗ tell, die gegen den neuen Staat am Werke waren, waren auch uns ſtets bewußt. Man ſah und fühlte ſie nicht bloß. draußen. Dennoch haben wir den Mut zu einer aktiven Politik aufgebracht, und wir haben es dadurch erreicht, daß die Deutſchnationalen ſowohl in der Auf⸗ wertungsfrage, q auch in den großen außen⸗ politiſchen Fragelt kaß 1 müßten. Wir haben nach den ane Auseinguderſetzun⸗ gen zwiſchen Br. Streſemänn und den Deutſch⸗ nationalen auf Klärung der Lage gedrängt. Die offiziellen Führer der, Deutſchnationalen mußten Farbe bekennen, und nachdem ſie dieſe klare Linie verlaſſen haben, haben wir ein⸗ mütig erklärt, daß wir dieſe Politik nicht mit⸗ daß mit dieſer Partei keine praktiſche Politik zu machen ſei.(Lebhafter Beifall.) N der Banat aan zrts polttiſche Umſchau. [ Hindenburgs Dank bnd iſche Regie⸗ um iſt fol⸗ ens Dankſchreiben des Reichspräſidenten einge⸗ aufenz„Berlin, 14. Nov. Hochverehrter Herr ö 9, Ihnen und der heſſiſchen Regierung nochmals meinen herzlichſten Dank ſagen für den den Sie und die heſſiſche Ich habe mit freudiger Genugtuung ud ſeiner Umgebung in meinem Namen für die erzlichen mir dargebrachten Willkommengrüße zu — Der. neue deutſche Botſchafter in Madrid. in Madrid iſt an Stelle des Budapeſt Graf Welczek er⸗ — Die Unterdrückung der Opppſitionspreſſe in Seitdem die Unterdrückung der nicht⸗ Auch der„Mondo“ iſt in ſeiner Die„Tribuna“ iſt in andere Verſchiedene ſozialiſtiſche ihr Erſcheinen eingeſtellt. m Sonntag wurde auch der Preſſeverein der die zuerſt den Maximaliſten die Hand zur Sprengung der Avention gereicht Schwere Ketten. Erzäblune von F. nefeldt. 5(6. Fortſetzung.) Helene war, nachdem ſie ihr wieder eine ener häßlichen Szenen geſpielt, mit denen ſie ihr das Leben verbitterte, und in Ninas Bruſt böſe Leidenſchaften wachrief, davongegangen, un nach der Poſttaſche zu ſehen, die um dieſe Zeit ein Bote aus der Stadt zu bringen öbflegte. Es mußte darin eine Nachricht ent⸗ halten ſein, die ſie zu dem plötzlichen Entſchluß beſtimmt hatte. Der Baron beſtätigte dies. „Ich war ſoeben ein wenig eingeſchlum⸗ mert,“ erzählte er,„da ſtürmte ſie wie ein Wirbelwind in mein Zimmer und zeigte mir einen Brief, den ſie von ihrer züngſt verheira⸗ teten Penſionsfreundin aus Berlin erhalten hat. Sie gibt nächſtens ihr erſtes großes Feſt, Ball, Geſellſchaft— was weiß, ich und ladet Helene ein, hinzukommen und etliche Wochen bei ihr zu bleiben.“ 715 a „Und Sie haben es ihr erlaubt?“ fragte Hertha mit unverhüllter Aufregung. „Und Sie haben es Ihr erlaubt?“ fragte Hertha mit unverhüllter Aufregung. „Gemach, gemach!“ wehrte der Baron. „Vorläufig habe ich ſie aus dem Zimmer ge⸗ wieſen. Wie konnte ſie mich im Schlaf ſtören!“ „Laß ſie reiſen, lieber Papa, ich bitte dich, laß ſie reiſen,“ bat Ning mit, gefalteten Hän⸗ den,„ſie ärgert mir meine Hertha ſonſt noch tot! Wenn ſie fort iſt, haben wir Ruhe.“ Der Baron griff das letzte Wort auf. Kindermund, wahrer Mund,“ ſagte er.„Sie hat recht, ich bekomme keine Ruhe, ſolange der Sturmwind im Fauſe i maß ſie reiſen und in Berlin bleiben, bis Sßftzen wiederkommt“, fügte er halblaut hin zit: Helene von Wenden ließ ſich nicht träu⸗ im zu buchen, die int zeſe durch Generalſekretär der Zentralſtelle des Borromäusvereins gehalten wurden. In 5 Gemeinden wurde der Verein neu gegründet. von zahlt haben. Es ſiert. Von den arbeitenden Vereinen fallen auf Rheinheſſen 51, auf Starkenburg 48, auf Ober⸗ heſſen 14. in Starkenburg 10, in Oberheſſen 4 Vereine. des Parlaments grundſätzlich nur für die Regie⸗ rungsentwürfe in Anſpruch zu nehmen, wurde mit der gleichen Mehrheit angenommen. — Wahlerfolg der Katholiken in der Tſchecho⸗ flowakei. flowakei ſtattgefundenen Wahlen war ein ſtarkes Anwachſen der katholiſchen Stimmen und eine beträchtliche Schwächung der Sozialiſten zu verzeichnen. Bei den am Sonntag in der Tſchecho⸗ — Die Wahlen in Auſtralien. Nach einer Mel⸗ dung aus Melbourne haben nach den bis jetzt be⸗ kannt gewordenen Wahlergebniſſen die Regie⸗ rungsparteien 48 und die Sozialiſten 27 Sitze er⸗ langt. n. g mit großer Mehrheit für die Regierung Stellung genommen. Aus der katholiſchen Welt Weſt⸗Auſtralien und Tasmanien haben Vereinigte Borromäusverein der Diözeſe Mainz. 1 Erfreulicherweiſe ab⸗ Der Diözeſanverband zäk“ 139 Vereine, denen aber nur 113 Vereine Beiträge ge⸗ haben alſo 26 Vereine pauſ⸗ Pauſiert haben in Rheinheſſen 12, Die Geſamtzahl der Mitglieder beträgt 6756. In Rheinheſſen ſind es 2902. in Star⸗ kenburg 3447, in Oberheſſen 407 Mitglieder. Gegen 1924 mit 5154 iſt die Zunahme gut. Rheinheſſen nimmt daran teil mit 1134, Star⸗ kenburg mit 369 und Oberheſſen mit 99. Ober⸗ heſſen hat mit 407 Mitgliedern im Vergleich zu früheren Jahren die höchſte Zahl erreicht. Rheinheſſen hat die Zahl ſeiner Mitglieder, die unter dem Drucke der Verhältniſſe in den Jahren 1923 und 1924 ſtark zurückgegangen war, wieder auf die Höhe vom Jahre 1922 gebracht. Mitgliedern immer noch an der Spitze. Der Zuwachs beträgt aber nur 369. An der Mit⸗ gliederzahl im Jahre 1922, die 4547 betrug, fehlen noch 1120. Starkenburg marſchiert mit 3447 Dieſe Aufwärtsbewegung im Jahre 1925 berechtigt zu der Hoffnung, daß bei eifriger Werbearbeit Jahre 1920(8296) bald wieder erreicht wird. Vor allem mögen die unverzüglich die Arbeit ſonſt erhöht ſich die Schwierigkeit einer ſpäte⸗ ren Neubelebung. Auch ſollen die Pfarreien. in denen der Borromäusverein bis jetzt über⸗ haupt fehlt, die Gründung ervſtlich verſuchen. die Geſamtmitgliederzahl vom pauſierenden Vereine wieder aufnehmen, Die diesjährige Diözeſankonfe⸗ zu ihrer Reiſe verdanke. Sie fragte auch nicht viel danach, wodurch ſie ihr zuteil geworden, ſondern betrieb mit Haſt ihre Vorbereitungen. Schon in wenigen Tagen wollte ſie abreiſen. „Warte bis Ende der anderen Woche,“ bat Richard,„dann kann ich dich begleiten. In den nächſten Tagen iſt es mir unmöglich, ich habe wichtige Verabredungen.“ „Wer verlangt denn deine Begleitung?“ fragte ſie hochfahrend. „Du kannſt doch nicht allein reiſen?“ „Als ob es nicht Waggons erſter Klaſſe und Damenkoupees gäbe!“ lachte ſie.„Ihr Herren der Schöpfung denkt wirklich, man könnte nicht einen Schritt ohne euren Schutz tun. Die paar Stunden werde ich wahrlich allein fahren können.“ „Du nimmſt doch wenigſtens Liſette mit?“ „Mit deiner Erlaubnis, nein, mein ge⸗ ſtrenger Herr Bruder,“ erwiderte ſie ſchnip⸗ pig.„Ich reiſe allein, Frau von Colas, meine Freundin, beſorgt mir eine Kammerjungfer in Berlin. Liſettens ungeſchickten Händen möchte ich dort meine Toilette nicht anvertrauen.“ Sie beſtand auf ihrem Kopf und wollte es durchaus gar nicht zugeben, daß der Bruder ſie nach der Station begleite. Es ſei, behaup⸗ tete ſie, vollſtändig genug, wenn der Kutſcher ſie dorthin fahre. 0 Davon wollte ſich nun aber Richard nicht überzeugen. „Ich begleite dich,“ ſagte er.„Faſt ſollte man auf die Vermutung kommen, du wollteſt ſpurlos verſchwinden.“ fügte er neckend hinzu. Eine flüchtige Röte ſtieg in Helenens Wangen auf. Dann lachte ſie laut.„Nun, ſo komm mit und löſe mir ein Billett bis nach Zwangspaß auf den Weg gebracht,“ verſetzte ſie und eilte davon. Es war am Tage vor ihrer Abreiſe, und ſie ſchien von einer Unruhe erfaßt, die ſie an keinem Orte 5 weilen ließ. Sie durchlief das Schloß, den men, daß ſie der Intetvenkion ihter jüngeren Schweſter des Valers ſehſtelle Einwilligung 8 hat die Vereinsarbeit Jahre 1925 wieder zugenommen. Dies iſt ſicher als praktiſcher Erfolg der 7 Konferenzen Herbſt 1924 in unſerer Dis⸗ Dr. Rumpf von Berlin, Dann haſt du mich ja mit einer Art länger als ein paar Minuten Garten und den Park, als müſſe ſie von allem Abſchied nebmen und babe nicht eine Veranſt⸗ f ſtandspartei mit 159(2 Sitze), der chriſtlichen Arbeiterſchaft mit 155(1 0 Deutſche Volkspartei mit 136(1 Sitz) ſchlag der vereinigten Landwirte mit 107(1 346 Stimmen(4 Sitze) beſtimmt. ſchläge 2—7 waren für verbunden erklärt. Ludwigshafen, Ernſt Huber aus Oppenheim, Rheinpfälziſchen Maſchinenfabrik zeiliche Verfolgung beantragt. den. ler. dahier entſtanden. Der Dachſtuhl der Feuer⸗ und Waſſerſchaden groß. Pirmaſens, 16. Nov. macht. nommenen Recherchen der Polizei der willigt. mit 296 Stimmen(2 Sitze), die Mittel⸗ der Wahlvorſchlag Sitz), die der Vor⸗ 5 N i Si die Bürgerpartei mit 103 und das Zentrum 155 Die Wahlvor⸗ 16. Nov. Der Prokuriſt der bei der beſchäftigt war, iſt ſeit einigen Tagen verſchwunden. Daf ſich der Verdacht der Unterſchlagung einer grö⸗ ö ßeren Summe gegen ihn ergeben hat, iſt poli⸗ Heidelberg, 16. Nov. Samstag vormittag iſt bei den Arbeiten der Schwemmtanaliſation durch den Neckar bei Wieblingen der Arbeiter Thönneſſen von Wieblingen von der Ramme in den Neckar geſtürzt und nach ein⸗ maligem Auftauchen in den Fluten verſchwun⸗ Zwingenberg, 16. Nov. Ein großes Schaden⸗ ſeuer iſt vorgeſtern in dem Hauſe des Ch. Dick⸗ geriet in Brand, der ſich ausbreiten konnte, da der Mieter des oberen Stockwerks nicht anweſend war. Durch energiſches Eingreifen der Feuerwehr konnte das Feuex auf ſeinen Herd beſchränkt werden, doch iſt Ein unheimlicher Fund wurde hier in der Zweibrückerſtraße ge⸗ Dort fand man im Keller die Leiche eines neugeborenen Kindes, das vermut⸗ lich ausgeſetzt wurde und infolge Nahrungs⸗ mittelmangels geſtorben iſt. Die ſofort unter⸗ führten auch bald zur Feſtſtellung der unnatürlichen Mutter in der Perſon der ledigen Dienſtmagd Johanna Geib von hier, die kürzlich unter“ dem Verdacht der Abtreibung in Unterſu⸗ chungshaft eingeliefert wurde.— Das Schöf⸗ fengericht verurteilte den ledigen Gemeinde⸗ ſekretär Albis Wadle aus Münchweiler a. R., der angeklagt war, fortgeſetzt als Beamter Gelder, die er in amtlicher Eigenſchaft empfan⸗ gen hatte, ſich rechtswidrig zugeeignet und in eBziehung auf dieſe Unterſchlagung die zur Kontrolle der Ausgaben beſtimmten Rechnun⸗ gen geſälſcht zu haben, wegen eines fortgeſetz⸗ ten Verbrechens der erſchwerten Amtsunter⸗ ſchlagung in Tateinheit mit einem Verbrechen erſchwerten Urkundenfälſchung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten unte Anrechnung von 2 Monaten erlittener Unter⸗ ſuchungshaft. Für den Reſt der Strafe wurde ihm unter der Auflage, daß er an die Armen⸗ kaſſe in Münchweiler eine Buße von 200 Mark zahlt, Bewährungsfriſt bis 1. Juli 1930 be⸗ Köln, 16. Nov. Zur Unterſuchung der Bauſchäden am Kölner Deo m, die ſich in letzter Zeit in ſtarkem Maße bemerpbar ge⸗ macht haben und zur größten Beſorgnis Ver⸗ anlaſſung geben, hat geſtern hier ein Ausſchuß von Miniſterialkommiſſaren aus dem Finanz⸗ miniſterium und dem Miniſterium für Kunſt, verſuch machte, iſt am Sonntag morgen im Hoſp tal verſtorben. Ueber die Beweggründe ſehenerregenden Mordtat berichtet das blatt“ einige Einzelheiten. Mitglied der national⸗ſozialiſtiſchen Partei un I vor einigen Monaten erfuhr, daß er der liche Sohn eines jüdiſchen Zahnarztes ſei, treibende Motiv des Attentäters geweſen ſein. :: Vom„Miesbacher Anzeiger“. wird, ein Redaktionswechſel ein. Wie das„Bayeriſche Vaterland“ werden“. geſunkenen U⸗Boot M1 begonnen haben. — Die engliſche Preſſe herbeigeholt werden mußten. von Locarno. des untergegangenen engliſchen iſt. keiner Weiſe geſchützt. mittels eines Geheimapparates gen. der aus der Richtung Lauterecken Perſonenzug Nr. 1332 auf. Wagen mit je einer Achſe. ein Zugbeamter erlitten leichte raſch herbeigerufene Bahnarzt leiſtete die Hilfe, worauf die Verletzten konnten. worden waren. Lauf nicht behindert. nacht ein aufſehenerregender Direktor Hollenger tels bezogen. Trennung für immer vor. a „Ich möchte meinen Vater nicht gerne ſtören, fahre um das G ſoß herum ach dem Wirtſchaftshofe, Johann,“ gebot Richard vor Wenden ſeinem Kutſcher. Er hatte ſeine Schweſter am Vormittage nach der Eiſenbahnſtation begleitet, von der aus ſie ihre Reiſe nach Berlin angetreten hat, u. war von dort nach dem Gute eines Freun⸗ des gefahren, bei dem er weit länger, als es in ſeiner Abſicht gelegen, zurückgehalten wor⸗ den war. Nach ſeiner Anſicht mußte man jetzt in Wendenburg im tiefſten Schlafe liegen. Der Wagen bog von der Landſtraße ab, in die lange, von prachtvollen alten Eichen eingefaßte Allee, an deren Ende das Schloß lag, und der Kutſcher rief: „Wir können unbeſorgt vor das Schloß fahren, Herr Baron. Der gnädige Herr ſchläft noch nicht, es muß was los ſein, ſehen Sie nur. „Richard bog ſich aus dem Wagen und ſah zu ſeinem Staunen und Schrecken nicht nur im Schlafzimmer ſeines Vaters helles Licht, ſondern auch andere Gemächer erleuchtet, die nur bei beſonderen Anläſſen geöffnet wur⸗ den. Da muß ja ein Unglück geſchehen ſein!“ ſagte er, von banger Ahnung ergriffen.„Eile dich Johann, daß wir hinkommen.“ Der Kutſcher, der die Befürchtung ſeines jungen Herrn teilen mochte, hieb auf die Pferde ein, daß die einer ſolchen Behandlung nicht gewohnten Tiere ſich in eine raſend ſchnelle Gangart ſetzten. Nach Verlauf von kaum zwei Minuten hielt der Wagen vor der Rampe des Schloſſes. Der junge Baron war⸗ tete nicht ab, bis der Wagen völlig hielt, ſon⸗ dern riß den Schlag auf, ſprang heraus und eilte die Stufen hinauf. Die große Eingangs⸗ tür ſtand offen, das Beſtibül war erleuchtet, chard, dem immer unheimlicher zu Mute ward, en Fuß, der alte aber kein Menſch ließ ſich ſehen. Erſt als Ri⸗ gungsreiſe von etlichen Wochen, ſondern eine bleich und zitternd entgegen. l „Was gibt es Berndt? Iſt meinem Vatet etwas zugeſtoßen?“ „Herr Baron!“ ſtammelte der alte Mann, der ganz faſſunaslos war,„er— ich——“ Ehe er weiter reden konnte, kam Nina die Treppe herabgeflogen, warf ſich dem Bruder an den Hals und ſchluchzte:„Gott ſei dank, daß du endlich da biſt, Richard— o, es iſt zu ſchrecklich!“ „Nina, Kind, was iſt geſchehen?“ „Du weißt es noch nicht? Der Vater iſ tot und—“ 5 Richard ergriff ſie heftig beim Arme. Tot!“ ſchrie er,„hat er einen Schlag anfall gehaßt?“. Er wollte die Treppe hinaufeilen, Bernd vertrat ihm den Weg.„Herr Baron,“ ſagte en mit bebender Stimme,„es iſt doch wohl bes. ſer, ſie erfahren es vorher— das Gericht iſ oben.“ Der junge Baron ſtarrte den Diener an ohne den Sinn ſeiner Worte recht begreifen zu können. „Wir haben den gnädigen Herrn tot in Marke gefunden. mit einer tiefen Wunde im Nacken, und da wir nicht wußten, wo der junge anädige Herr waren—“ „Mein Vater ermordet!“ ſchrie der jung. Mann. von Entſehen gepackt:„wo liegt er? „In ſeinem Schlafzimmer.“ N Er wollte daßin eilen, Nina folgte ihm u klammerte ſich an ihn. 1 „Nimm mich mit. Richard, laß; nicht mehr ollein; mir iſt ſo angſt und bang!“ jam⸗ merte ſie. Er ſtrich liebtofend mit der Hand übel das ihr wirr üer den Kopf hängende Han Armes Kind.“ ſagte er bedauernd, e iſt furchtbor! Aber warum biſt du nicht be Fräulein Hertha? Sie bätte dich jetzt nicht aus den Augen ſaſſen folen! „Was iſt mit ihr? iſt ſie krank?“ auf die Treppe geſetzt hatte, lam ihm Kammerdiener ſeines Vaters kreide“ eke nt Gabriel Wolf, erſchoß und dann einen Selbſtmord⸗ i der auf Achtuhr⸗ Darnach war Hutenſer ein fanatiſcher Antiſemit. Als der junge Mann unehe⸗ pa ihn große Erbitterung, da er befürchtete, bei 80 kanntwerden ſeiner Abſtammung aus der natio⸗ nal⸗ſozialiſtiſchen Partei ausgeſtoßen zu werden, Dies ſoll der Darſtellung des Blattes zufolge das Mi 0„Im„Mies⸗ (bacher Anzeiger“ tritt, wie aus München gemeldet f Der Vertrag mit dem bisherigen Redakteur iſt gelöſt worden. dazu mitteilt, ſoll die Redaktion weiterhin„im Sinne des rech⸗ ten Flügels der Bayeriſchen Volkspartei geführt 6:: Suche nach dem vermiſſten engl. U⸗Boyt. Wie die Londoner Blätter melden, ſind an Bord des britiſchen Zerſtörers acht deutſche Taucher mit zwei deutſchen Tiefſeetauchapparaten in Portland eingetroffen, die geſtern mit der Suche nach dem ſeit iniger Zeit vermißten und wahrſcheinlich Briti⸗ ſche Seeflugzeuge und ein deutſcher Dampfer ſol⸗ len auf der Oberfläche einen Oelfleck wahrgenom⸗ men haben, der durch Bojen gekennzeichnet wurde. beſchäftigt ſich eingehend mit der Tatſache, daß zum Suchen nach dem üU⸗ Boot aus Deutſchland geeignete Tauchapparate „Weſtminſter Ga⸗ zette“ bezeichnet dies als ein eindrucksvolles Bei⸗ ſpiel internationaler Zuſammenarbeit im Dienſte der Menſchlichkeit und als wirkliche erſte Frucht Ueber die Aktion zur Auffindung Unterſeebootes M1 melden die Blätter, daß der deutſche Taucher trotz ſtarken Wellenganges in die Tiefe geſtiegen Die Taucher ſind gegen die vielen unvorher⸗ geſehenen Gefahren, die ſich bei ihrer Arbeit na⸗ mentlich in dieſer Jahreszeit einſtellen können, in Von engliſcher Seite wird behauptet, daß es den Deutſchen gelingen werde, das geſunkene Unterſeeboot durch Preßluft in die Höhe zu brin⸗ :: Eiſenbahnunglück bei Wolfſtein. Am Sonn⸗ tag, 8.45 Uhr vorm. ſtieß im Bahnhof Wolſſtein einfahrende Es entgleiſten vier 1 Reifende und erletzungen. Der erſte ihre Reiſe fortſetzen Die Reiſenden wurden in Sonderzügen weiterbefördert, die mit tunlichſter Beſchleunigung von Lauterecken und Kaiſerslautern heranbeorder Weitere Züge wurden in ihrem :: Erfolgloſer Faſſadenkletterer. Im Ho⸗ kel„Kaiſerhof“ in Berlin ſpielte ſich Samstag Ueberfall ab. von einer Schweizer Verſicherungsgeſellſchaft hatte mit ſeiner Gat⸗ tin ein Appartement im erſten Stock des Ho⸗ Seine Frau öffnete auf kurze Zeit das Fenſter. Dieſe Gelegenheit benutzte ein Faſſadenkletterer. um an der Außenwand gonat aus der Strafanſtalt Luckau 1 Ab 80 Schußwaffe am Kopfe leicht verletzt. Es Mäntel Form mit Quetschfalte Ib, 75. öh, ö., Jö, 45. 38.— Alzuge in den neuesten Farben und fi, Abe, öl öl. B lb 42. Uannnachtsgeschenk- Are in dem für reell bekannten, altrenommierten Spezialhaus von 1 ANR IM Fkuben Maseneent Rückwirkungen von Locarno. Die Note über die Räumung und Entwaffnung. Berlin, 16. Nov. Nach Abſchluß des Kabinetts⸗ ates iſt die nachſtehende Note der Botſchaf⸗ erkonferenz über die Räumung der nörd⸗ ichen Rheinlandzone und über die Entwaff⸗ zungsfrage eingetroffen: Paris, 16. November. Herr Botſchafter! Die Botſchaſterkonferenz hat von den letzten zorſchlägen Kenntnis genommen, welche die deut⸗ che Regierung ihr hinſichtlich der in Liſte 4 der eutſchen Note vom 23. vorigen Monats aufge⸗ ählten Fragen gemacht hat. Sie hat gleichfalls kenntnis genommen von dem Ergebnis der Be⸗ prechungen, die hierüber zwiſchen den alliierten zachverſtändigen und den Vertretern der deutſchen ſegierung ſtattgefunden haben. Sie hat ſo mit gefriedigung ſeſtſtellen können, daß dieſe Beſpre— hungen es ermöglicht haben, zu einer Vereinba⸗ ung über die noch offenen Punkte zu gelangen. zs bleibt lediglich übrig, die Durchführung der ſinſichtlich der Liſte 1 bis 3 der deutſchen Note jom 23. vorigen Monats(es handelt ſich hierbei im den Geſetzentwurf über die Ein⸗ und Ausfuhr jon Kriegsgerät und um den Geſetzentwurf über zen Waffenbeſitz) übernommenen Verpflichtungen, owie die Durchführung der Verpflichtungen aus der oben genannten Vereinbarung hinſichtlich der Liſte 4 zu beſtätigen. Unter dieſen Umſtänden und ihne abzuwarten, bis dieſe Durchführung ganz zollendet iſt, haben die in der Botſchafterkonferenz dertretenen alliierten Regierungen in Anwendung es Artikels 429 Ziffer 1 des Vertrages von Ver⸗ ailles beſchloſſen, entſprechend ihrer Note vom . Juni dieſes Jahres zur Räumung der erſten heiniſchen Beſatzungszone, der ſogenannten Köl⸗ ier Zone, zu ſchreiten. Die zur Räumung erfor⸗ derlichen Maßnahmen werden mit möglichſter zchnelligkeit durchgeführt werden, um die Räu⸗ nung im Laufe des Monats Januar beenden zu önnen. Sollte infolge von zu ernſten techniſchen ZIchwierigkeiten die Räumung trotzdem nicht bis 1. Januar vollſtändig durchgeführt werden kön⸗ ien, ſo werden alle Maßnahmen getroffen wer⸗ den, damit zu dieſem Zeitpunkt der größte Teil der Truppen und Dienſtſtellen die Kölner Zone derlaſſen hat und die Zahl der dann noch zurück⸗ juziehenden Einheiten ſo beſchränkt wie möglich ſt. Für dieſen Fall iſt der 20. Februar als der Zeitpunkt vorgeſehen, an dem die Räumung be⸗ endet ſein wird. Indem ſie ſo den Beginn der Räumung mit ber Unterzeichnung der Vertrüge von Locarno zuſammenſallen läßt, bekundet die Botſchafterkon⸗ ferenz das Vertrauen der in ihr vertretenen Ne⸗ gierungen, daß dieſe Unterzeichnung eine neue Pe⸗ riode in ihren Beziehungen zu Deutſchland einlei⸗ ten wird. Sie hat die feſte Hoffnung, daß die deutſche Regierung ihr möglichſtes zur Verwirk⸗ W900 des jetzt vereinbarten Programms tun it d“ In dieſer Beziehung wird die deutſche Regie⸗ rung die vollſte Unterſtützung der Kontrollkom⸗ miſſion finden, der es obliegt, die Durchführung es jetzt vereinbarten Programms wie auch die Regelung derjenigen in den Liſten 1—3 aufgezähl⸗ ten Fragen, zu deren Nachprüfung ſie noch nicht in der Lage war, zu verfolgen und zu beſtätigen. Die Kommiſſion, deren Stärke ſchon jetzt er⸗ heblich vermindert werden kann, wird vollſtändig zurückgezogen werden, ſobald ſie die von ihr ſo⸗ mit noch zu erfüllende Aufgabe hat in die Wege leiten können. . des Hauſes emporzuſteigen und einen Rau b⸗ er fall auf das Ehepaar mit vorgehalte⸗ nem Revolver zu verſuchen. Der im Badezim⸗ mer befindliche Hollenge wurde durch das Schreien ſeiner Frau herbeigeruſen. Geiſtes⸗ gegenwärtig ſtürzte er ſich auf den Eindring und warf ihn ſchließlich zum Fenſter hinaus. r Faſſadenkletterer blieb ſchwer verletht auf lor Straße liegen. Direktor Hollenge, ein( aunter Sportsmann, wurde durch Hiebe miei ſalte ich heraus, daß der Einbrecher ein be⸗ nchtigter Faſſavenkletterer iſt, der vor einem 5 entwich. b iſt zweifelhaft, ob er mit dem Leben davon ommen wird 1 5 9 wie Lodenſoppen, Oberhemden, Kragen u. Krawatten in groß. Auswahl vorm. P. Trautmann Fantasiewesten, Strickwesten, 99977 91612 1, 5 - ones Slofflager Breltestraße Genehmigen Sie, Herr Botſchaſter, die Ver. ſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung (gez.) A. Briand. Die Pariſer Preſſe und der Beſchluß der Botſchafterkonferenz. Paris, 16. Nov. Der„Temps“ betont, das diesmal die Alliierten bis zur äußerſten Grenze des Entgegenkommens und des Wohl⸗ wollens gegangen ſeien und daß es jetzt an Deutſchland ſei, ſeinerſeits zu handeln, damit der Geiſt von Locarno verwirklicht werde. Einige Blätter erwähnen unter den Rück⸗ wirkungen auch noch, daß die Einmiſchung der Alliierten in die deutſche Verwaltung ſich von nun ab ausſchließlich nur auf die notwendigen Maßnahmen für die Sicherung der Truppen beſchränken ſolle, ferner, daß ein neues Syſtem für die Unterbringung der Truppen geſchaffen werden ſoll, wobei die öffentlichen Gebäude freigegeben ſeien und daß ſchließlich auch eine Reviſion der Urteile der Kriegsgerichte in Ausſicht genommen ſei. Beſprechung des Reichskabinetts. Berlin, 16. Nov. Das Reichskabinett iſt, wie bereits gemeldet, heute vormittag unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten zu einer Beſpre⸗ chung der Note der Botſchafterkonferenz über die Rückwirkungen zuſammengetreten. Dieſe Beſpre— chung wurde in den Nachmittagsſtunden abgebro⸗ chen. Heute abend, wenn die angekündigte Note über die Entwaffnungsfrage, die auf telegraphi⸗ ſchem Wege hierher kommen ſoll, vorliegt, ſollen die Beratungen weiter gehen. Verlautbarung der Reichsregierung erfolgen. Dieſe wird jedenfalls dahin lauten, daß die Regierung gewillt iſt, den Vertrag von Locarno am 1. De⸗ zember zu unterzeichnen, und weiter eine Stel⸗ lungnahme der Regierung zu den Ergebniſſen der Beratung der Botſchafterkonferenz bringen. Soweit man bisher in hieſigen politiſchen Krei⸗ ſen hört, ſcheinen die Mitteilungen des„Temps“ über den Inhalt der Rückwirkungen im großen und ganzen richtig zu ſein. Nach den Mit⸗ teilungen, die uns gemacht wurden, ſteht feſt, daß die Kontrollkommiſſion in Berlin(etwa 150 Offi⸗ ziere) vorausſichtlich am 15. Dezember zurückbe⸗ rufen wird. Die alliierten Truppen in der zwei⸗ ten und dritten Zone ſollen auf 44000 herabgeſetzt werden; jedoch ſoll dieſe Herabſetzung nicht direkt, ſondern allmählich erfolgen. Weiter enthalten die Rückwirkungen die Zuſage, daß ſämtliche Dele⸗ gierten abberufen werden. So ſollen alſo nicht allein die Bezirksdelegierten, wie es in den letzten Tagen hieß, ſondern auch die Kreisdelegierten ver⸗ ſchwinden. Das bedeutet alſo die Aufhebung des ganzen Delegiertenſyſtems. Die Zulaſſung des Reichskommiſſars Freiherrn Langwerth v. Sim⸗ mern iſt ja ſchon durch die amtliche Ernennung ausgeſprochen. Weiter enthalten die Rückwirkun⸗ gen die Ankündigung, daß ſämtliche Ordonnanzen der Rheinlandkommiſſion, ſoweit ſie nicht militä⸗ riſche Notwendigkeiten ſind, aufgehoben werden, alſo ſowohl die politiſchen als auch die wirtſchaft⸗ lichen, ſo daß von den 307 Ordonnanzen etwa 30 bis 50 noch beſtehen bleiben. Sodann iſt eine Er⸗ klärung über den Friſtenlauf für die Räumung der zweiten und dritten Zone vorgeſehen. a ere R ne nn Sport und Spiel. Die Tabelle der Bezirksliga erſuhr durch die Spiele am letzten Sonntag an der Spitze und Ende keine Veränderung. Saarbrücken hat durch ſeinen Sieg über Neunkirchen 1:0 die Führung behauptet. Mainz konnte in Idar 41 Oberwaſſer behalten. Wormatta ſchickte Griesheim mit 61 nach Hauſe und hat, gleich Wiesbaden, das über Höchſt 3:2 ſiegte, ſeinen Tabellenſtand verbeſſert. Die kommenden Kämpfe in der Mittelgruppe wer⸗ den hartnäckig durchgeführt werden, da keiner der Vereine der Abſtiegbruder Griesheims ſein möchte. Der Führer der A⸗Klaſſe brachte eine Ue⸗ berraſchung. Er, Hochheim, ließ ſich vom Tabel⸗ ö Somit ver⸗ hält jedoch ein⸗ Alzey⸗Horchheim hieß das lenletzten, Neuhauſen, 01 ſchlagen. lor Hochheim ſein erſtes Spiel, wandfrei die Spitze. aweite Treffen. Ersteres gewann knapp 3:2. Wie wir hören, wird wahrſcheinlich am Schluß dieſer Sitzung eine Shaws„dramatiſche Chronik in ſechs Szenen und einem Epilog“ kam geſtern durch das Heſſ. Landestheater Darmſtad't in einer aus⸗ gezeichneten Darſtellung vor ausverkauftem Haus zur Aufführung. Wir werden uns in unſerer morgigen Ausgabe mit dem Problem der„heili⸗ gen Johanna“, ſpeziell mit Shaw und ſeiner Dichtung eingehend auseinander ſetzen. 5 f N G• Die Lage in Syrien. Paris, 16. Nov.„Newyork Heralb“ melder aus onſtantinopel, der Führer der ſyriſchen Auſ⸗ ſſtändiſchen Ramaſan Schah bereite einen An⸗ griff auf Aleppo vor. Es werde beſtätigt, daß ab⸗ geſehen von den großen Städten, die Aufſtändi⸗ ſchen Herren von ganz Syrien ſeien. Der bisher auf Seiten der Franzoſen ſtehende Führer El Ere⸗ meat ſei zu den Auſſtändiſchen übergegangen. an»Chicago Tribune“ meldet, die bereits 5000 Mann ſtarken Freiwilligen im Libanon⸗Gebiet hätten den Libanon von ſämtlichen Banden be⸗ freit. Die Freiwilligen halten mit ſchwachen Streitkräften die Grenze beſetzt und warten auf das Eintreffen franzöſiſcher Kavallerie. Der Be⸗ ſehlshaber von Dera, Andrea, führe inzwiſchen Friedensverhandlungen mit den Druſen. Letzte Meldungen. Das Frankfurter Jungzentrum an Dr. Wirth. g Frankfurt a. M., 17. Nov. Anläßlich des Zentrumstages in Kaſſel hat das„Jungzen⸗ trum Frankfurt a. M.“ folgendes Telegramm an den Reichskanzler a. D. Dr. Wirth ge⸗ ſandt:„Das Jung⸗Zentrum Frankfurtmain überſendet Ihnen ehrerbietigſten Gruß und erneuert gleichzeitig das Gelöbnis im Sinne Ihrer hohen Ideale für die Farben Schwarz⸗ cot⸗gold weiter zu arbeiten.“ N Demiſſion des tchechiſchen Kabinetts. 9 0 Prag, 17. Nov. Miniſterpräſtdent Spehla han namens der Geſamtregierung dem Präſidenten der Republik die Demiſſion eingereicht, die der Präſident annahm. Er betraute den Miniſterprä⸗ ſidenten und die übrigen Reſſortminiſter bis zur Bildung einer neuen Regierung mit der Führung der Regierungsgeſchäfte. Erklärungen des Großfürſten Nikolaus. Paris, 17. Nov. Der in Frankreich lebende Großfürſt Nikolaus ſoll einem Journaliſten erklärt haben, Rußland werde ſich ſelbſt vor dem Bolſchewismus retten. Drei Mil⸗ lionen ſtünden zuſammen, die entſchloſſen ſeien, ihr Leben für dieſe Sache einzuſetzen. Die Lage in Rußland ſei für eine Aktion günſtig. Man wirtſchaftlichen amerikaniſchen müſſe aber gemeinſam vorgehen. Die dritte In⸗ ternationale könnte mit Unterſtützung der Groß⸗ mächte zerſtört werden. Der demnöchſt ſtattfin⸗ dende Kongreß der ruſſiſchen Auswanderer werde ſich in Paris mit dieſer Frage beſaſſen. Der Borromäus verein. Kücken natur lass. und echt Pitsch-⸗ pine, in allen Größen und Formschönlieiten an bis M. komplett von M. 185. 373.— Saahimmer e. 5 komplett von M. 460. 1873.— Spelsezimmer echt Fiche 2 5 bis komplett von M. 1 3000. F nerremimmer. p 1000 komplett von M. 475. 4006. Einzeims bel, Meial meien, rederbetten, Dolsterwaren usw. und L287 vun ta. 150 Flunthtungen. Entire Zul. f 4 Nostenlose Aufbewahrung bis zum„ adiecne mönel und delten- Aauste e 85 7 688 A Scwelzingerstr. 34,40 ang 1 3, 1814 5 Ich bitte um Basichkigung meiner grogen sehenswarten uss tellang. Sport⸗Vergg. Amicitia 09 — Waldſportplatz Freitag Abend 8 Uhr Gpielausſchuß⸗ und ids ⸗ ſtzung. Der Vorſtand. Verhältniſſen weiteſter xrreiſe entgegenkommt, daß ſie zu günſtigen Bedingungen Literatur zur Verfügung ſtellt, deren Erwerb zum Eigenbeſitze nicht möglich wäre. Das iſt das Charakteriſtiſche des Borromäus⸗ vereins, daß er als einzige Buchorganiſation beide Aufgaben, Heimbücherei und Volksbibliothek in ſeinen Intereſſenbereich gezogen hat. Bewun⸗ dernswert iſt auch der Zuſammenhang, in den beide gebracht wurden. Für den Jahresbeitrag ſtellt der Verein jedem Mitgliede eine Buchgabe nach freier Wahl aus einem 4000 Bände enthal⸗ tenden Verzeichniſſe zur Verfügung. Das bedeu⸗ tet Gründung und Förderung der Heimbüche— reien. Einen gewiſſen Prozentſatz der Beiträge überläßt der Verein in Form von Buchſpenden Nach dem hl. Karl Borromäus hat ſich ein Verein benannt, der einer der bedeutendſten un⸗ ter den kathol. Organiſationen iſt. Zwei Gründe mögen dafür maßgebend ſein: Einmal, daß er als älteſte Organiſation zahlenmäßig mit an der Spitze ſteht, dann aber auch, daß ſeine literariſche Bildungs⸗ und Erziehungsarbeit ſich als beſon⸗ ders bedeutſam und zeitgemäß erwieſen hat. Die Gründung fällt in die Zeit der religiöſen Wirren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Führende Köpfe des kathol. Rheinlandes, Frei- herr von Loe, Reichensperger, Dieringer und an⸗ dere mehr, wollten durch Zuſammenſchluß mög⸗ lichſt aller gatholiken in einer machtvollen Orga nifation eine Erneuerung des religiöſen Leben? herbeiführen und gründeten zu dieſem Zwecke den Verein. Den Namensheiligen wählte man, weil dieſe reformatoriſche Arbeit mit ſeinem Wirken übereinſtimmte und weil man weiter auch den Weg, die Organiſation als Mittel der Erneue⸗ rung, von ihm übernommen hatte. Nach dieſer allgemeinen Zielſetzung konnte ſich der Verein auf den verſchiedenſten Gebieten betätigen. Da indeſſen zu erfolgreicher Arbeit eine Beſchränkung unbedingt erforderlich war, wählte man aus den Bedürfniſſen der Zeit heraus die literariſche Bildungs⸗ und Erziehungsarbeit. Damit war der Borromäusverein zur erſten großzügigen Bücherorganiſation geworden. Literariſche Bildungs⸗ und Erziehungsarbeit bedeutet ein Zweiſaches: Nutzung der wertvollen Kräfte, die unſer Schrifttum birgt, und Abwehr ſeiner Gefahren. Vorbedingung für die erſte Auf⸗ gabe iſt es, hochwertige Literatur zu günſtigen Bebingungen bereitzuſtellen. Die Praxis hat dazu gezeigt, daß die gleiche Vorausſetzung auch für die Abwehrarbeit gilt, daß ſich als einzig wirkſames Mittel außer der auftlärenden Tätig⸗ keit das gute Buch erwieſen hat, gut hier in der doppelten Beziehung zu Inhalt und Form ver⸗ ſtanden. Auf zwei Wegen kann das Buch zugänglich gemacht werden: Einmal durch die Volksbiblio⸗ thek, zum andern auch durch die Heimbücherei. Die Erfahrung hat bewieſen, und es läßt ſich auch pſychologiſch leicht begründen, daß der Heim⸗ bücherei die größere Bedeutung zukommt. Freude am Beſitz, zeitlich unbeſchränkte Leſemöglichkeit und äſthetiſche Gründe ſind dabei äußerſt wirk⸗ ſame Faktoren, die ein vollſtändiges Eindringen in den Geiſt des Buches möglich machen. Dane⸗ ben läßt ſich natürlich auch die Bedeutung der Volksbibliothek nicht leuanen. die dadurch den wie er günſtiger kaum gedacht werden kann. den Volksbibliotheken, die die Mitglieder gewor⸗ ben haben, was für die Bücherei eine ſortlau⸗ fende Förderung bedeutet. Oder aber er ſtellt die Spende den Mitgliedern, die ſich zu einem Ortsverein zuſammengeſchloſſen haben, zur Neu⸗ gründung einer Volksbibliothek zur Verfügung. Dadurch ſind beide Aufgaben der Organiſation in einen urſächlichen Zuſammenhang gebracht, Er⸗ gänzt wird dieſe Tätigkeit durch literariſche Auf⸗ klärungsarbeit in Wort und Schrift und anderes mehr. 80 Jahre ſind nun ſeit der Vereinsgründung verfloſſen und wahrhaft Großes iſt in dieſer Zeit geleiſtet worden. Wenn ſich auch die Leiſtungen im Einzelnen nicht genau darſtellen laſſen, da geiſtige Werte in Frage kommen, ſo beſagt doch ſchon allein die Tatſache, daß bisher über 22 000 000 Bücher in die Heimbüchereien gefloſ⸗ floſſen ſind, ſehr viel. Etwa 5 000 000 Bände wurden außerdem den Volksbibliotheken der Or⸗ ganiſation gratis überlaſſen, die z. Zt. jährlich über 8 000 000 Bände ausleihen. Das ſind ge⸗ wiß imponierende Zahlen, die aber noch um ein Vielfgches geſteigert werden könnten, wenn der Verein überall das rechte Verſtändnis finden würde. Es läßt ſich doch nicht leugnen, daß die literariſche Frage gerade heuie eine außerordent⸗ lich bedeutſame iſt, Denken wir nur an die rie⸗ ſige Bücherproduktion und den hohen Prozentſatz des Minderwertigen. Auf allen Gebieten orga⸗ niſiert man ſich. Um wieviel notwendiger iſt dies der furchtbaren Macht des gedruckten Wortes ge⸗ genüber, die ja ganz außer Frage ſteht. Möge der heutige Sonntag, den die deutſchen Biſchöſe allgemein als Borromäusverein eingeführt ha⸗ ben, die Erkenntnis dieſer Notwendigkeit brin⸗ gen und gleichzeitig den Aufſchwung, der der ka⸗ tholiſchen Literaturbewegung im Allgemeinen und dem Borromäusverein im Beſonderen zn wünſchen iſt. Franz Krocge kl. Lolfale Nachrichten. Lokale » Viernheim, 18. Nov. * Zentrumspartei Viernheim. Mor ⸗ en Tot rea abend balb 9 Uhr im„Frei⸗ ch tz Vi muleng des Oetsa sſchuſſes, der 10 Vet aue s ut und der neuen Gem einderäte. Hierzu wird hoflchſt et melaten. 1 ö