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Bekannten die traurige Nachricht, daß geſtern vorm. um halb 3 Uhr mein lieber Mann, unſer guter Vater, Bruder, Schwager und Georg Kempf 14. nach langer ſchwerer Krankheit, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 47 Jahren, von Goit in die ewige Heimat abgerufen wurde. 105 5 Wir bitten ſeiner Seele im Gebete Viernheim, den 20. November 1925. Die tieſtrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sams⸗ vom VPrauerhauſe, Friedr. Ebertſtr. 32 aus, ſtatt. er- Gesangverein Merheim. Freitag Abend halb 9 Uhr allgemeine Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Dirigent. Sport⸗Vergg. Amicitia 09 — Waldſportplatz. 3 Spiele am Sountag auf unſerem Sportplatze. 2. Mannſchaft gegen 2. M. F.⸗V. Weinheim 3. M. gegen 3. M. Weinheim r 2. M. 21½ Uhr, der 3. M. 121½ Uhr. Der Spielausſchuß. Am gleichen Tage, mittags und abends im Vereinslokal„Zum goldenen Stern“ große Künſtler⸗Vorſtellungen d. Varite⸗Truppe Sepp'!l Stein. Tarte Bründohnen„. 45 Id. 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Betr. Aufſtelluung von Urliſten zur Beruſung von Schöffen und Geſchworenen. Die Lißſe zur Berufung von Schöffen und Geſchworenen für das Jahr 1926 liegt vom 20. bis einſchl. 27. November 1925 auf dem Rathaus Zimmer 23 während der üblichen Büroſtunden zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 19. Nov. 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ee neee r n We Telefon 39. Jakobſtraße 10. empfiehlt: Petkuſer Saat⸗Roggen Heils Dickkopf⸗Weizen Künſtliche Münger: Kalkſtickſtoff, Kalf, Ammontak, mehl, Kainit. Futtermittel: Weizenklele, Weizenfuttermehl, Malzkeimen Hühnerfotter. Ferner: gen, U., Roggenmehl zum Tagesprels. ie eee Tho mas Slemm- U. Naonab 10a Lokal Stern — Samstag Abend 8 Uhr Versammlung der Stemmer⸗ u. Ringer⸗ mannſchaft. Wegen Wichtigkt. wird dringend lerſucht, reſtlos zu er⸗ ſchainen. NB. Sonntag Nach⸗ mittag Städtekampf im Ringen u. Stemmen in Bürſtadt. Abfahrt , m. der Staatsbahn. Der Vorſtand. Wekdelweiss Oel- Gesellschaft ee 0 Friscke ligäuer braun lane nid. 2. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſſe: Die einſpaltige Pecitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim precher 117.— Poſtſcheikkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. . % 271 — 5. E Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäſtsſtelle: Rathausſtr. 36 FTT—TTTTTTT—T—T0T0T—T—— J 42. Jahrgang Vor der Umbildung des Reichskabinetts. Die Haltung der Parteien. Berlin, 20. Nov. Die ſozdem. Reichs⸗ tagsfraktion iſt auf heute zu einer Sitzung zu⸗ ſammenberuſfen worden. Die Fruktion wird nach der Plenarſitzung des Reich tages zuſam⸗ mentreten und zum Vertrag von Lo⸗ enrno und zur Regierungs bildung Stellung nehmen. Sie wird vor einer endgül⸗ tigen Beſchlußfaſſung die Beſchlüſſe der Deut⸗ ſchen Volkspartei und des ntrums zur Re⸗ gierungsfrage abwarten. In vpatlamentariſchen Kreiſe: vermutet man, daß die ſoziuldemokratiſche Partei an ihrem bekannten Beſchluß der Anflöſung des Reichstages und Ablehnung jeder aus dem Kabinett Luther eingebrachten Vorlage nicht feſthalten und unter der Vor⸗ ausſetzung einer Umbildung der jetzigen Re⸗ gierung die Verträge annehmen wird. peifelhaft iſt dabei noch. ob die So ialdemo⸗ kratie ſich mit der Umbildung der Regierung einverſtanden erklären wird. wenn der jetzige Reichskanzler im Amte bleibt. a Bei der Deufſchen Polks parte beſteb“ anſchsinend pie Außſicht. die Umbildung des Kabinetts unter Führung des fetzigen Nechskanzlers durch einen Eintritt der Demo⸗ Aba. Horch als Reichsinnenminiſter. der demo⸗ kratiſche föchſiſche Finonzminſter Reinhold als Reſchsfinagnzminiſſer und der Zentrums abg. Lammers as Miyſſcheftamiwiſer ge⸗ rvonnt werden. Wan bofte, die ſobirerm Unter⸗ ſithynn der So sfalderdereten ur dige Hon lilion zu dominſen. Ten Moſchstag goht iber da“ Gerit um. Pan 52 Zentrum eine dor⸗ artige Kpglitian wic mohr vornebmen win ſondern die großy Hoglitjon erstrebt, gegen die aber aaunlich bei dor Deulſchen Nolks⸗ vartei Wiherſtönde vorhanden ſind. Ert bentigen Freitag burfte ſich am Abend die Lage über ſepen laſſen. am; Die Miniſterwrändentenkonferenz. Berlin. 2 Pop. neßer pie geſtriae Kon— ſeren: der Staats- und uviteryröſidenten der Länder. pie ſnäten Nachmittag zu nde gegangen itt, wurde kercendes Hommu⸗ nique ausgegeben: 4* 1„Heute vormittag roten die Staats⸗ und f(iniſterpräſi denten dor Länder mit den Minf⸗ dern des Roſchskabinetts unter Norftz des Neichskanslers zu einer gemeinſamen Bera- ü I der außenvolftiſchen Lage aſammen. Sie murden über den geſamten Tafbeſtand. wie er ſich in den ſetten MWaſſen igeßen hot. unterrichtet. Auf Grund der Mits⸗ ſbrache wird die Reichsregjerung nunmehr ellſprechend den vorgeſtern unter dem Norſis⸗ ö des Herrn Reichspröß denten gefaßten Peſchſuß zen geſengebenden Körverſchaften. und zwar zumächſt dem Reichsrat. den Entwurf eines Geſetzes über die Nerirßae von Locarno und den Eintritt Deulſchlands in den Völ⸗ lebund zugehen laſſen.“ . C 11 Einzeſnen hören wir zu der Koyferen:. 9 den Minjſterpröſidenten noch, daß mit een Ausnahme alle anweſenden Vertreter zer Länder dent rgepnis von Locorno woe⸗ ſunmt und die Tätiakeit der deutſchen Dele⸗ lation in Locarno geßenjat baßen. Dies ail. g 110 Fur die Vertreter Rayerns. Wärttemberas un Thüringens. Die Norſage der Reichsregie⸗ eau die in ihrem erſten Artikel die Zuſtim⸗ na zu den Vertragen von Locarno aus- 00 und in dem zweiten die Ermächtianna ſbon Fintritt in den Vöfkerbund enthält. wird 0 Reichsrat vorausſichtlich am Samstag eröffentlicht werden, ſodaß ſie dem Reichs⸗ lag noch rechtzeiti werden an g am Montag vorgelegt Die Reichsrenterung für Locarno und Völkerbund. bird erlin, 20. Nov. Von zuſtändiger Stelle kun, mitgeteilt, daß die Reichs regte ⸗ Ning nach der geſtrigen Beſprechung mit den üniſterpräſidenten der Länder dem Geſetz⸗ Chef über den Locarno⸗Vertrag und den best tt Deutſchlands in den Völkerbund zu⸗ beſehene hat.— Die für geſtern abend vor⸗ lnazene Kabinettsſitzung iſt auf heute achmittaa vertaat worden. artigen, Reichsbanner u. Reichspreiſtdent' Während das Reichsbanner Sehwarzsrot⸗ gold ſich in Stuttgart und Karlsruhe ſich nicht am Empfang des Reichspräſidenten der deut⸗ ſchen Republik beteiligte, erfolgte in. Frankfurt ein feierlicher Aufmarſch dieſer nepublikani⸗ ſchen Schutzwehr. Als der Reichspräſident in der Oper war, erſchollen gegen 729 Uhr, wie die„Frankfurter Zeitung“ berichtet, Komman⸗ dorufe von allen Seiten mit klingendem Spiel und den ganzen Platz füllend, die Reichsbanner⸗ ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fahnen nahmen, abteilungen Aufſtellung, um die Republik zu feiern und ihren Präſidenten zu ehren. An dem deutſchen Staatsbau iſt in den Nachkriegsjah⸗ ren viel, verbrecheriſch viel gerüttelt worden; un dieſem Abend aber hat das Reichsbanner Frantfurt einen Eckſtein in das Gebäude ge⸗ mauert, das uns alle birgt. Das Bild des mit Fackeln und einer ſchwarzen Mauer von Zu⸗ ſchauern umrahmten Opernplatzes war ſchön: die großen Neichsfahnen gaben ihr farbiges, warmes But: die Reichsbannerleute aber ſtanden in tefflicher Ordnung, um gerade an dieſem Tage zu zeigen, welche Kämpfer die Republik bat. Während der Präſident in der Over war, wurden einige Anſprachen auf dem Platze ge⸗ Hallten: von Herbert Nrohmann(Demokr.), Stadtv. Rebholz(Soz.) und Stadtv. Bör⸗ ner(GZemtrum). Die Redner feierten überein⸗ ſtimmend die Weimarer Verfaſſung und den Sitter der Veifaſſung, den Reichspräſidenten. Die Mutſik ſpielte ihre Märſche. Trotzig ſcholl der Brögerſche Sprechehor über den Platz: mit der Schlußftrophe: Deutſche Republik, wir ichwören, letzter Tropfen Bluts ſoll dir gehö⸗ ren. Dann wurden große Kandelaber vor der Oper entzündet. Der Reichspräſdent tritt auf den [Balkon heraus. Frompetenſignal. Ein Reichs⸗ bannerführer tritt vor und ruft mit mächtiger Stimme über den Plau:„Unſerer deutſchen Nevubſtt, der Verfaſſung pon Weimar. den Reſchsfterben Schwerz⸗rot⸗ghold ein dreikaches Hoch!“ Gewaltig brauſt es über den weiten Platz. Dann nahm Hindenburg das Wort zu einer kurzen Anſprache. Als der Mräſipent darauf unter Hochrufen in das Auto ſtieg. um zur Bahn zu fahren, erſcholl das gemeinſame Dentſchlandlied, dann das Freſligrathſche Reichsbannerlied über den Platz. Die Fank⸗ furter Bevölkerung aber. die den Platz um⸗ ſäumte, ſtimmte, mitgeriſſen von dieſer groß⸗ aut republikaniſchen Ehrung Reichspräſidenten, geſchloſſen ein. Nachklänge zum Zentrumsparteitag. Berlin, 19. Novbr. äußert ſich in einem Leitartikel Miniſterialdir. z. D. Dr. Spieker über das Ergehnis des Zentrumsparteitages und führt u. a. aus: Wenn ein Ereignis des Parteitages uns das Recht gegeben bat, zuverſichtlich der Weiteren⸗ wicklung in der Partei entoegenzuſchauen, dann war es die kluge, von ehrlichem Verſtän⸗ digungswillen getragene, nicht rückwärts, ſon⸗ dern vorwärts ſchauende Rede Stegerwalds Nach ſeiner Rede hätten wir uns alle auf dem Parteitag in alter Hameradſchaft die Hände reichen können und ich glaube, daß es nur an ein paar falſchen Zungenſchlägen Stegerwalds und Wirths gelegen hat, daß wir nicht ſchon in Kaſſel auch die äußere olte Einigkeit reſtlos wieder herſtellen konnten. Wenn es überhaupt noch eines beſonderen Impulſes bedurft hätte. um die Geſchloſſenheit der Zentrumspartei aller Weft vor Augen treten zu laſſen, dann haben die Heſchlüſſe des Deutſchnationalen Parteitages in Berſin dieſen ſetzten Anſtoß gegeben. Es gibt im ganzen Zentrumslager nicht einen Mann, den über dieſe das deutſche oft und Naterland ſo ſchmählich im Stich laſſenden Beſchlüſſe nicht ein heftiger Zorn packte. Als der Parteitag davon erfuhr, gab es überhaupt nur eine Stimme, daß einer ſolchen Partei unſer Vaterland ſo⸗ fange nicht mehr ausgeliefert werden darf. bis ſie gelernt bat, zundchſt an das ganze Volk zu denken und dann erſt an ſich ſelbſt. Dr. Spieker ſaat dann weiter, daß beute jeder wiſſe, daß es Samstag, den 21. November 1925 des 92 0 6„ deutung ſtark zurßck. Sie wird von ſelbſt kom⸗ In der„Germania“ — Streit nud keine Gegenſätze gebe. Er ſchließt mit der optimiſtiſchen Hoffnung, daß ſehr bald nach dem klärenden Gewitter dieſes Sommers zwiſchen Wirth und der Zentrumspartei let weil zu viel Mißbrauch mit den Afleihhen gettie⸗ (über der Partei wieder der alte ſonnig⸗bllaue Himmel ſtiehen möchte. 5 Berlin, 19. Nov. Reichskanzler a. D.; Dr. Wirthhat ſich dem Vertreter eines Berfliner Blattes gegenüber über den ſoeben been deten Zentrumsparteitag u. a. dahin ausgeſpr eochen, daß er und ſeine Freunde den Satz als“ nicht genüpend ablehnten:„Wir ſteheng auf dem Moden der Verfaſſung.“ Mit der hRerſaſ⸗ ſungsformel allein ſei keine volitiſche Bewe⸗ gung zu ſtützen oder zur vertiefen. Meine im Zentrum ſo ſtark zum Ausdruck gekommene Be⸗ ſorgnis(hinſichtlich der Gefahr einer Rechts⸗ koalition) iſt im Gange der politiſchhn Tat⸗ ſachen gerechtfertiat. Daraus erwächſt für mich die Pflicht. die Einſtellung des Zentrums zur deutſchen Republik. die erfreulichern jeiſe auf dem Porteitag eine exafrie Formulie rung ge⸗ funden hat, durch eine Bewegung iin Lande zu ſtützen und tunlichſt zu vertiefen. Dieſes Werk, das mir ganz beſonders aun Herzen ſiegt, erfordert eine beſondere politiſche Ein⸗ s So vole ich aus dem Lande für meine Bartei bereitſtehende, aber noch nicht mobile Kräfte herbei und führe zur Entfaftunn einer aktihen weitſchauenden Außen⸗ ind Innen⸗ volitif als politiſchen Faktor der deutſchen Republik nfeiner Partei zu. ü Zu dicrſer Abſicht bemerkt das Frankfurter Zentrumsorgan die„R. M. V.“: Dr. Wirth wird fetzt dazu übergehen. in großen Per⸗ ſammlungen zu den Wöhſern in ſyrechen. Nicht um Nerwirremg au ſtiften und Pneinig⸗ k.“ zu ſcha ffen,„Ich führe niemond aus dem Zenfrum heraus.“ hat er in Kaſſel ausdrück⸗ lich feſtgeſterlt. Was er will. das iſt eine Vertie⸗ fung und Nerbreiterung der Bewegung, die er mit ſeinem Austritt aus der Fraktion ſianaliſierte. Er will Raum ſchaffen für die chriſtlich und ſozial denkenden Republikaner im Zentrum. Die Zuſammenſetzung der Fraktion cufſyricht nicht dem politiſchen Willen der Mäher. Das! war ſein Ausgangspunkt. Des⸗ halb hat er ſich von der Fraktion iſoliert. des⸗ baln min er jekt damit anfangen, den Willen dieſer Wipler feſtzuſtelſen. Er tit es aus kef⸗ ſter, vorausſchanender Sorge um die Zen⸗ trums vartet murfd um die Geſchicke des Vater⸗ landes. Was u intwitiv ſchon lange voraus⸗ ſah. was er in Amerifa von neuem erfuhr und weg die innorplitiſche Entwickleng der lethten Möpochen peſtßtjio,. pat: die stnocheure Gefahr. die dem Nrie den, Furopas und der Zufunft des deutſchen Nees von den Deutſchnationa⸗ ſen her droht, diſer drobenden Gefahr oegen— über will er mit einer entſchiedenen. aktiven und geſchloſſenen! Beweannes im Zentrum einen Damm entc taenſeken. Der Verlauf des Parteitoges wer ninch dieſor Richtung ein er⸗ ſter Erfola: Die Hinwendung zur Republik als deulſcher und euvropziſcher Notwendiaddit, die Heronegrbeitung: einer klaren volitiſchen Linje als Norausſetzung zu aroßzßaiger, poli⸗ kiſcher Initiative. das ſind die wichtigſten Er⸗ gebniſſe des Narteilages. Die Frage der kor⸗ maſen Einioung ktriil demgegenüber on Be— men. wenn dieſe Eragebniſſe hinreichend ge— ſichert ſind. b— Frankreichs Finanzen. Die franzößſchen Bemühungen um die DFinanzſanierung. Paris, 20. Nov. In der geſtrigen Nachmittaas⸗ ſithung der Kammer wurde die Debatte über die Regierungsvorlage fortgeſetzt. Malvy erklärte, Bokanowski und feine Freunde ſeien für die Schwierigkeiten in der Finanzwirtſchaft verant⸗ wortlich, trotzdem habe ſich Bokanowski ſcharf gegen die Regierung gewandt. Malvy fragte, welche Partei, welche Regierung Frankreich in den Kreis des Unheils geführt habe, in dem ſich jetzt die Finanzen des Landes bewegten. Frankreich befinde ſich mit ſeiner Finanzwirtſchaft am Rande des Abgrundes. Die Geſamtſchuld betrage 320 Milliarden Franken. Er ſei für die Beſteuerung und gegen die Anleihen. Dem Finanzausſchuß ſei nichts anderes übrig geblieben, als die Regie⸗ rungsvorſchläge mit den notwendigen Aenderun⸗ gen anzunehmen. Nach Malvy ſprach Loucheur, der ebenfalls mit Bokanowski abrechnete. Nach einer Sitzungsunterbrechung betrat Pain⸗ leve die Rednertribüne und erklärte, wenn man bedenke, daß die vorgeſchlagenen Maßnahmen ge⸗ eignet ſeien, den Franken zu ſtabiliſieren, dann möge man ſie vom techniſchen Standpunkte aus prüfen. Der Plan habe viele Fehler und könne nicht ohne Opfer durchgeführt werden. Zwiſchen den beiden Methoden des Abwartens und des Handelns habe gewählt werden müſſen. Es könn⸗ ten kleine neuen Anleiben mebr aufaeleat werden, Faſziſtiſcher Terror. bn worden ſei. Dies würde außerdem nur zu weiterem Sinken des Franken beitragen. Der [Mimiſterpräſident bat die Kammer, einen ſchnellen Entſchluß zu faſſen. 159 Schwere Ausſchreitungen in der Kammer. Rom, 20. Nov. Der geſtrige zweite Tag der Kammerſitzung begann mit dem erwarte⸗ ten Zuſammenſtoß zwiſchen Faſchiſten und Mitgliedern der Oppoſition. Erſchienen waren nur die Kommuniſten. Der komm. Abgeordnete Maffi verſuchte eine Erklärung abzugeben, die ſich gegen die vorgeſtrige Demonſtration in der Kammer richtete. Er hatte ſeine Rede kaum mit der Feſtſtellung begonnen, daß die Demonſtration nicht den Gefühlen der Mehr⸗ heit des Lendes entſpricht, als ſofort Far⸗ rinacci aufſprang. zu Maffti hinſtürzte und ihm zuſchrie:„Wer den Duee beſchimpft, ver⸗ dient nur dies“ und dabei ſchlug er Maffi mii der Fauſt auf den Kopf. Maffi verſuchte die Schläge abzuwehren, aber ſchon waren Her 20 Faſchiſten über das kleine Häuflein der Kommuniſten hergefallen, das ſie mit Fäuſten und Fußſtößen behandelten. Dabei wurde der kommuniſtiſche Abg. Repoſſi die Treppe hinuntergeſtoßen, am Gnick gepackt und unter dauerndem Prügeln aus dem Saal gehauen. Der Tumult hörte erſt auf, als Muſſolinſ den Saal betrat. Der Kammerpräſident, der bis dahin nicht eingriff, und ſeelenruhig zu⸗ geſeben hatte, warnte nunmehr die Oppoſition in Zukunft„die Gefühle der Mehrheit des Hauſes zu verletzen“. Inzwiſchen wollte der verſpͤtet angekommene Kommuniſt Picell! das Parlamentsgebäude betreten. Er wurde erkannt und auf offenem Platz mit Knüppeln niedergeſchlagen, ſo daß er ſchwerverletzt ins Spital gebracht werden mußte. Auch ein Jour! naliſt, der auf der Preſſetribüne gegen die rohe Behandlung der Kommuniſten proteſtierte, wurde von ſeinen faſchiſtiſchen Kollegen aus dem Hauſe geprügelt. Die geſtrigen Vorfälle in der Kammer beweiſen, wie recht die Popo lari daran taten. auf Grund der faſchiſtiſchen Drohungen ihre Rückkehr ins Parlament abzu⸗ lehnen. In einem Schreiben an den Präſidenten der ſtalieniſchen Kammer teilt der frühere Miniſtervröſident Orlando dieſem mit, daf er ſein Mandat als Abgeordneter niederlege. ö Ein Antrag im Trioler Landtag. Wien, 19. Nov. Im Tiroler Landtag [wurde heute ein von allen Parteien unterzeich⸗ neter Antraa eingebracht, in dem auf die ſtändige Bedrohung Nordtirols durch die Faſchiſten und auf die Verletzungen des Welt— voſtvertraas durch italieniſche Poſtorgane, die Briefe und Zektungen nicht zuſtellen, hinge— wieſen wird. Die Landesregierung wird ge— fragt, ob ſie bereit ſei, die Bundesregierung auf die unhaltbaren Zuſtände aufmerkſam zu machen und zu veranlaſſen, daß in der näch⸗ ſten Sitzung des Völkerbundsrats dieſer auf dieſe Verhältniſſe aufmerkſam gemacht wird falls unmittelbare Vorſtellungen bei der ita⸗ (ieniſchen Regierung erfolglos bleiben ſollten. Italieniſcher Opferſinn. Mailand, 19. Nov. Das Beiſpiel der Ha⸗ fenarbeiter von Genua. die pro Kopf 1 Dollar für die Kriegsſchulden dem Staate geben wollen, hat im ganzen Lande. ja auch bei den Auslandsitalienern in Amerika, begei⸗ ſterte Nachahmung gefunden. Die italieniſchen Schatzämter ſind angewieſen worden, gegen Quittung Dollarzahlungen anzunehmen. Muſſolini hat geſtern bei der Kam⸗ mereröffnung mit Stolz auf dieſen Opferſinn von Arm und Reich hingewieſen und hinzu⸗ gefügt, er wolle keine fünf Millionen Dollar haben, aber 1 Million müſſe bis zum 1. Dez. gezeichnet ſein. Dieſe Hoffnung werde nicht täuſchen. Die Abgeordneten müſſen militäriſch grüßen! Rom. 20. Nov. In der italieniſchen Kam⸗ mer iſt die militäriſche Grußpflicht () gegenüber dem Kammerpräſidenten und den Miniſtern eingeführt worden.— Der Se⸗ nat nahm geſtern die Beratung des Geſetzes gegen die Geheimgeſellſchaften(Freimaurer) auf. Die Ordenseinrichtungen der Freimauren wurden von einer Reihe von Senatoren ber⸗ ſpottet, auch Muſſolini beteiligte ſich da ran und erklärte, das in die Loge eingeführte „flammende Schwert“ ſei ein Schwert aus Vavye. n e 8. ee err 5