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Der Reichsrat ſtimmte in ſeiner heutigen Vollſitzung der Regierungs⸗ vorlage über die Ermächtigung zur Zuſtim⸗ mung zu den Locarno⸗ Verträgen zu und zum Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund mit 76 gegen 4 Stimmen in erſter und zweiter Leſung zu. Gegen dies Geſetz ſtimmten das Provinzvertreter Oſtpreußens, Pommerns und Niederſchleſiens, ſowie der Vertreter der mecklenburg⸗ſchweriniſchen Regie⸗ rung. Die Vertreter der Provinz Heſſen⸗Naſſau ſowie der Länder Bayern und Württemberg enthielten ſich der Stimme. Der Geſetzentwurf. Berlin, 21. Nov. Der Geſetzentwurf über die Verträge von Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, der heute im Reichsrat angenommen wurde und dem Reichstag bereits zugegangen iſt, hat folgen⸗ den Wortlaut: „Entwurf eines Geſetzes über die Verträge von Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund vom... November 1925.“ Der Reichstag hat f bendes Geſetz be⸗ ſchloſſen, das mit Zuſtimmung des Reichsrats heute verkündet wird. Artikel 1. Den Verträgen, die am 16. Oktober 1925 in Locarno unterzeichnetem Schlußprotokoll beigefügt ſind und am 1. Dezember 1925 in London unterzeichnet werden ſollen, nämlich: 1. Dem Vertrag zwiſchen Deutſchland, Bel⸗ 7 1 Frankreich Großbritannien und Ita⸗ ien, 2. dem Schiedsabkommen land und Belgien, 3. dem Schiedsabkommen land und Frankreich, 4. dem S Niedsabkommen land und Polen, 5. dem Schiedsvertrag zwiſchen Deutſch⸗ land und der Tſchechoſlowakei wird zugeſtimmt. Das Schlußprotokoll und ſeine Anlagen werden nachſtehend veröffentlicht. Artikel 2. Die Reichsregierung wird ermächtigt, die zum Eintritt Deutſchlands in den Nölkerbund erforderlichen Schritte zu tun. Artikel 3. Dieſes Geſetz tritt an dem auf d kündung folgenden Tage in Kraft. Berlin,... November 1925. Der Reichspräſident. Dieſem Geſetzentwurf ſind das Schlußpro⸗ tokoll von Locarno und ſeine Anlagen bei⸗ gefügt. zwiſchen Deutſch⸗ zwiſchen Deutſch⸗ zwiſchen Deutſch⸗ ie Ver⸗ Die Deutſche Volkspartei für den Vertrag von ö Locarno. Berlin, 22. Nov. Der Zentlalvorſtand der Deutſchen Volkspartei nahm nach einem aus⸗ führlichen Referat des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann und nach längerer Aus⸗ ſprache einmütig eine Entſchließung an, in der ſie ihr einmütiges Eintreten für das Werk von Locarno bekundet. Die Politik von Locarno, heißt es, iſt von einer bürgerlichen Kegieruig geführt worden. Wir haben das Zuſtandekommen dieſer bürgerlichen Regie⸗ rung aufrichtig begrüßt. Sie war das Ergeb⸗ nis jahrelanger Bemühungen der Deutſchen Volkspartei, di. bis zur Selbſteutäußerung da⸗ für gekämpft hat, den Deutſchnationalen die Möglichkeit, in mitverautwortlicher Stellung der Reichsregierung zu arbeiten, zu verſchaf⸗ f Dieſes Zuſammenarbeiten des deutſchen Bürgertums iſt durch das Vorgehen der Deutſchnationalen Partei zerſprengt worden. Damit ſind Gefahren für unſere innerpolitiſche umd innere wirtſchaftliche Entwicklung ent⸗ ſtanden. In der kritiſchſten Stunde der deut⸗ ſchen Entwicklung ſcheute die Deutſchnationale Partei die Verantwortung, um die bequemere Oppoſitionsſtellu wieder einzunehmen. Die deutſchnationale Partei trägt die Verantwor⸗ tung für die Folgen, die ſich daraus ergeben. Die Entwicklung der Zerhältniſſe im Reich Sadat nach dem Abſchluß des Vertrages von a daß 10 Ne nut 0 0 rtretern von Parte deßzehen—9 die gewillt ſind, die Audenpe i- A em Seiſte des Vertrages von Locarno wei⸗ Nur naburch it die Sicherung das- Dienstag, den 24. November 1925 i Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim bernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Nathansſtr. 38 Paris,“ Nov. Nachdem die Kammer in ihrer Sonntag⸗Nachmittagsſitzung den Artikel 5 des Finanzprojektes über das Moratorium für die Bonds der Nationalen Verteidigung mit 278 gegen 275 Stimmen abgelehnt hatte, iſt das Kabinett Painleve zurück⸗ getreten. Die Demiſſion angenommen. Paris, 22. Nov. Die offizielle Uebergabe vis Rücktritts eſuches des Kabinetts Pain⸗ leve erfolgte kurz nach der Niederlage in der Kammer zu Händen des Präſidenten der Re⸗ publik, Doumergue. Dieſer nahm die Dem⸗ miſſion an, dankte den Miniſtern für ihre Ar⸗ beit und bat ſie, die laufenden Geſchäfte wei⸗ terzuführen. Darauf empfing Doumergue den Senats⸗ präſidenten de Selves und den bisherigen Juſtizminiſter de Monzie. Weiteres zum Rücktritt des franzöſ. Kabinetts. Paris, 22. Nov. Am Sonntag vormittag wurde eine Kammerſitzung abgehalten, in der die Artikel 3 und 4 der Regierungsvorlage mit der Umſchreibung der Befueniſſe der Amorti⸗ ſationskaſſe mit 323 gegen 225 Stimmen an⸗ genommen wurden. Der am Samstag abend abgelehnte Artikel 5 ſtellt einen der wichtigſten Punkte des ganzen Regierungsprogramms dar. Die Annahme der Regierungsvorlage des N geben, daß die Erfolge dieſer Politik tatſäch⸗ lich erreicht werden können. „Die Deutſche Volkspartei wird ſich ihrer⸗ ſeits auch in Zukunft in den Fragen der In⸗ nenpolitik im Reich und in den Bundesſtaaten nur von dem Gefühl verantwortlicher Mit⸗ arbeit leiten laſſen. Führende Wirtſchaftler für Locarno. Berlin, 22. Nov. Zum Vertrag von Lo⸗ carno haben zahlreiche führende Män⸗ ner der Wirtſchaft folgende Erklärung er⸗ laſſen: Die Unterzeichneten, die in verſchiedenen parteipolitiſchen Lagern und zum großen Teil außerhalb jeder parteipolitiſchen Tä⸗ tigkeit ſtehen, halten es für ihre Pflicht, gegenüber dem deutſchen Volk zu erklären, daß ſie die Unterzeichnung des Vertages von Locarno als not⸗ wendig erachten. Gewiß bringt der Ver⸗ trag der Auffaſſung vieler guter Deutſcher ernſte Hemmungen entgegen, aber dieſe Hemmungen müſſen überwunden werden. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Deutſchland und in der Welt verlangen zu ihrem Wie⸗ deraufbau eine ruhige und ſtetige Entwick⸗ lung. Wir ſehen, wenn die Vereinbarung von Locarno abgelehnt wird, keinen geeig⸗ neteren Weg, um eine ſolche Entwicklung an⸗ zubahnen. Wir vertrauen, daß eine geſchloſ⸗ ſene nationale Einheit unter ſtarker Füh⸗ rung auf dem Wege weiterer Vereinbarun⸗ gen unſeren Aufſtieg ſichern wird. Die Erklärung trägt etwa 300 Unterſchrif⸗ ten. Unter ihnen befinden ſich: Geheimrat Dr. Bſch⸗Ludwigshafen; Dr. Robert Boſch⸗Stutt⸗ gart; Geheimrat Prof. Dr. Duisberg⸗Lever⸗ kuſen; Präſident Geh. Kommerzienrat Dr. Louis Hagen; Prof. Dr. v. Harnack⸗Berlin; Konſul Dr. Kotzenberg⸗Frankfurt a. M.; Dr. Karl Melchior⸗ Hamburg; Präſident Franz v. Mendelsſohn⸗Berlin; Geheimrat v. Opel⸗Rüſ⸗ ſelsheim; Präſident Geh. Kommerzienrat Pſchorr⸗München; Geh. Kommerzienrat Dr. Ravené⸗Berlin; Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Rie⸗ ßer⸗Berlin; Kommerzienrat Hermann Röch⸗ ling⸗Völklingen a. Saar. Reichsminiſter a. D. Jarres für Unterzeichnung Sterkrade, 22. Nov. In einer Wählerver⸗ ſammlung der Deutſchen Volkspartei kam der frühere Reichs innenminiſter Oberbürgermeiſter Dr. Jarres wiederum auf die bevorſtehende Unterzeichnung des Paktwerkes von Locarno zu ſprechen. Es ſei unrichtig, zu behaupten, daß die Locarno⸗Verträge einen endgültigen Vergicht auf die im Weſten verlorenen Ge⸗ bietsteile darſtellten. Das Werk dedeute einen merklichen Schritt auf dem Wege zur Freiheit. Kabinetts Painleve war ſchon in dem Augen⸗ Rücktritt des Kabinetts Painleve. blick ausſichtslos, als Painleve in der Sams— tagsſitzung die von Blum im Namen der Sozialiſten geforderte Erklärung, daß die Inflation unter allen Umſtänden auf 1,5 Mil⸗ liarden Franken beſchränkt bleiben werde, ab— lehnte, Nachdem die Regierung mit 3 Stim⸗ men Mehrheit geſtürzt war, verließen ſofort nach Verkündung der Abſtimmung die Mini⸗ ſter den Sitzungsſaal. Gegen 6 Uhr verſam⸗ melten ſich ſämtliche Kabinettsmitglieder im Elyſee. Großes Aufſehen erregte eine Aeuße— rung an die Preſſevertreter, die wie eine Dro— hung kam. Der Miniſterpräſident ſagte näm⸗ lich, die Republik werde fortdauern. Wenn es Leute gebe, die der Meinung ſeien, dieſe Ge— legenheit für ihre Pläne ausnutzen zu können, ſo rate er ihnen, ſich vorzuſehen. Nach Schluß der Kammerſitzung hielten ſämtliche Fraktio— nen Sitzungen ab. In einer Entſchließung der republikaniſch— ſozialiſtiſchen Fraktion, der Fraktion Pain leves, wird erklärt, daß Painleve unter dem Anſturm der Reaktion gefallen ſei. Jede künf⸗ tige Regierung werde ſich zum Hüter der repu⸗ blikaniſchen Ziele machen müſſen. Die Weiterentwicklung hängt von der Haltung der Sozialiſten ab, insbeſondere da— von, ob die Sozialiſten zum Eintritt in die Regierung bereit ſind oder nicht. In unterrich⸗ teten politiſchen Kreiſen wird nur angenom⸗ men, daß nunmehr Briand ein Kabinett der Mitte bilden werde. Allerdings erſcheint es zweifelhaft, ob es Briand gelingt, die Mit⸗ arbeit der Mitte und eventuell von Teilen der Rechten zu erhalten. Die Gefahr für das Rheinland ſei noch nicht vorüber. Auch die Sonderbündlerbeſtrebungen könnten noch nicht als endgültig erledigt an⸗ geſehen werden. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß das Rheinland noch einmal ſchwere Kämufe durchmachen müſſe. Zum Schluſſe ſprach der Redner den Wanſch und die Hoff⸗ nung aus, daß ſich für die Unterzeichnung des Vertrages eine Mehrheit finden werde. Das Rücktrittsgeſuch Dr. Frenkens. Berlin, 22. Nov. In den letzten Tagen ſind bereits verſchiedentlich Nachrichten über einen direkt bevorſtehenden Rücktritt des Reichsjuſtizminiſters Frenken aus dem Kabi⸗ nett Luther verbreitet worden. Dieſe Nachrich⸗ ten finden jetzt ihre Beſtätigung. Reichsmini⸗ ſter Frenken hat Freitag abend folgendes Schreiben an den Reichskanzler gerichtet: Sehr verehrter Herr Reichskanzler! Da ich dem endgültigen Ergebnis der Verhandlungen von Locarno nicht zuſtim⸗ men konnte, war ich, wie Ihnen belannt iſt, entſchloſſen, bei der Umgeſtaltung der Regierung ein Miniſterium nicht mehr zu übernehmen. Die Erörterungen über dieſe meine Haltung in der Preſſe und eine Ausſprache, die ich darüber mit dem Vor⸗ ſitzenden der Zentrumsfraktion hatte, ver⸗ anlaſſen mich zu der Bitte, meine Entlaſ⸗ ſung aus dem bisher von mir betrauten Reichsminiſterium ſchon jetzt herbeizu⸗ führen. gez. Frenken. Der Tatbeſtand, der dieſem Schreiben zu⸗ grunde liegt, war in engeren Kreiſen bereits bekannt. Die Meldung vom Rücktritt Dr. Fren⸗ kens überraſcht daher nicht. Man muß dem Schritt beipflichten, weil er eine Erleichterung der geſamten politiſchen Lage bedeutet. Die parlamentariſche Situation, ſowie auch die Stellung der Regierung wird durch den Rück⸗ tritt von Miniſter Frenken nicht berührt. E Hindenburgs Dank an Frenuken. Berlin, 22. Nov. Der Reichspräſident v. Hindenburg hat dem aus der Reichs⸗ regierung ausſcheidenden Reichsminiſter Dr. Frenken in einem perſönlichen Handſchrei⸗ ben namens des Reiches Dank und Anerken⸗ nung für die während ſeiner Amtsführung als Reichsminiſter der Juſtiz und Reichs miniſter r die beſetzten Gebiete dem Vaterland gelei⸗ n Dienſte ausgeſprochen und ihm zugleich die beſten Wünſche für ſein weiteres perſön⸗ liches Wohlergeben übermtttelt. Der Stand der deutſchen Sozialpolitik Von Neichsminiſter Dr. Brauns. 0 Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns hat auf dem Kaſſeler Parteitag neben ſeinen Aus⸗ führungen zur politiſchen Lage auch beachtens⸗ werte Mitteilungen über den heutigen Stand den Sozialpolitik gemacht. Der nachfolgende Artikel bildet eine Ergänzung zu den Kaſſeler Darlegungen. Dieſe Ergänzung iſt umſo dan⸗ kenswerter, als in der Tat die Arbeit auf ſo⸗ zialpolitiſchem Gebiet nicht immer die Wür gung erfahren hat, die ſie ihrem Umfang und ihrer Bedeutung nach verdient. Die Zen⸗ trumspartei darf es mit beſonderer Genug⸗ tuung buchen, daß die tatkräftige Fortführung der Sozialpolitik in den letzten ſchweren Jah⸗ ren unter der Leitung eines ihrer Führer er⸗ ſolgt iſt. 9 Redaktion der„Wormſer Nachrichten“. Angeſichts der unverkennbaren Notlage weiter Bevölkerungsſchichten, die aus Kriegs⸗ verluſt, Abſatzſchwierigkeiten, Kapitalmangel, Kriſen und Arbeitslſigkeit entſtanden iſt, herrſcht bei vielen der Eindruck, als hätten dieſe Dinge entweder in mangelnder Sozial⸗ politit ihren Grund oder könnten wenigſtens durch eine umfangreichere Sozialpolitik beſei⸗ tigt werden. Man ſtößt in dieſer Hinſicht ſogar bei Leuten, die es beſſer wiſſen könnten, oft auf die oberflächlichſten Urteile dieſer Art und, was noch ſchlimmer iſt, auf eine derartig falſche Unterrichtung der Oeffentlichkeit. Be⸗ rückſichtigt man dazu noch die Tatſache, daß in vielen Köpfer, oder beſſer geſagt in Gemü⸗ tern und Herzen, politiſche Linksorientierung mit ſozialem Denken und Handeln gleichge⸗ ſtellt wird, während eine irgendwie geartete Einſtellung nach rechts auch dann, wenn ſie durchaus verfaſſungstreu iſt, mit ſozialer Re⸗ aktion identifiziert wird, ſo iſt es klar, wie not uns eine wahrheitsgemäße, den Tatſachen ent⸗ ſprechende Darſtellung des Standes der deut⸗ ſchen Sozialpolitik tut. Dazu bedurfte es na⸗ turgemäß ausgedehnter Darlegungen, die an dieſer Stelle nicht möglich ſind. Aber auch in Kürze läßt ſich wenigſtens ſoviel ſagen, daß die Oeffentlichteit dadurch zur Vorſicht in ihrem Urteil gebracht und die oben erwähnten Kritiker eines Beſſeren belehrt werden. Es liegt nahe, mit der Sozialverſicherung als der wichtigſten Erbſchaft deutſcher Sozialpolitik aus der Vorkriegszeit, zu beginnen. Es iſt be⸗ kannt, daß ſie durch den Währungszerfall and unſere Verarmung am Ende des Jahres 1923 derart zerrüttet war, daß ſonſt ernſt zu neh⸗ mende Stimmen von Sozialpolitikern ſich ſchon für ihre Beſeitigung und für einen Er⸗ ſatz durch öffentliche Fürſorge ausſprachen. Unſere Invalidenverſicherung hat ihr ganzes Vermögen eingebüßt. Die Größe dieſes Ver⸗ luſtes ergibt ſich aus der Tatſache, daß dieſe Verſiherung im Jahre 1913 über eine Zin⸗ ſeneinnahme von 67,5 Millionen Mark ver⸗ fügte, die heute völlig fehlt. In der Unfallver⸗ ſicherung verloren wir die individuelle Berech⸗ nung der Rente. Das ging auf Koſten der qua⸗ liſizierten Arbeiter, außerdem auf Koſten der Nutenhö, bo. Viele Krankenkaſſen waren zu⸗ ſammengebrochen, nur noch wenige waren(ei⸗ ſtungsfähig. Wenn trotz dieſer Entwicklung der Nachkriceszeit noch nicht zwei Jahre nach unſerem Währungszuſammenbruch die So⸗ zialverſſcherung dank der Stabiliſierung unſe⸗ rer Währung und dank einer umfangreichen neuen Geſetgebung wieder aufgebaut iſt. ſo iſt die Größe dieſer ſozialpolitiſchen Leiſtung unverkennbar. Aber es handel ſich nich! bloß um einen Wiederaufbau der Nerſicherung in der alten Form oder gar nur um ein moſaäſartiges Flickwerk, ſondern um die Anwendung neuer Grundſätze in der Sozialverſicherung. Die neuen Geſetze nerſtärken den Schutz der Geſundheit und Arbeitskraft der Perſichor⸗ ten und räumen den Sachleiſtungen herrſchende Stellung ein. Beiſpiele: Das Geſetz über Unfallverſiche⸗ rung vom 14. Juli 1925 brinat gegen früher wirkſame Unfallverhütung und höheren Be⸗ triebsſchutz, ſachliche und zeitliche Erweite⸗ rung der Krankenbebandlung. die Berufsfüe⸗ ſorge und die Aufgabe, den Verletzten in der Wirtſchaft wieder zu verwenden. Auf einer höheren Bewertung der Arbeits⸗ kraft und ihres Verluſtes beruht auch die Ver⸗ ordnung vom 12. Mai 1925, die beſtimmte Be⸗ rufskrankheiten. insbeſondere gewerbliche Ver⸗ giftungen wie Unfälle entſchädigt. Der Zwang, auch die Opfer von Berufskrankheiten ſchadlos zu halten, eröffnet einen neuen Kampf gegen ſchleichende Vergiftungen im Berufsleben der Arbeiter. Vorpeugende Heuverſapren zu gewayren, Nene n auen war früher nur eine Maßnahme der Invali⸗ den und Angeſtellenverſicherung. Das Geſetz zeit die einzelnen Landesanſtalten wom 19. Juli 1923 erklärt ſolche Heilverfahren auch für eine Aufgabe der Krankenkaſſen. Von unabſehbarer Tragweite iſt das Ge⸗ ſetz vom 28. Juli 1925 über Geſundheits⸗ fürſorge in der Reichsverſicherung. Dieſes Geſetz verlegt den Schwerpunkt in der Invali⸗ den⸗ und Ageſtelltenverſicherung auf das Ge⸗ biet vorbeugender Fürſorge. Für die Zukunft iſt dieſe Aufgabe wichtiger, als die Geſtalten der Renten. Die Verſicherungsanſtalten wer⸗ den die Träger von Zweckverbänden zur Be⸗ kämpfung von Tuberkuloſe, Geſchlechtskrank⸗ heiten, Krebs, Alkoholismus uſw. Solche Maßnahmen verringern automatiſche den Um⸗ fang der Renten dadurch, daß ſie die Arbeits⸗ und Lebensfreude der Verſicherten heben. Eine andere Gruppe von ſcheinbar gele⸗ gentlichen Vorſchriften wurzelt in der Notwen⸗ digkeit des Familienſchutzes. Die neuen Geſetze ſehen nicht bloß auf den Verſicherten, ſie be⸗ rückſichtigen auch die Angehörigen, die er zu ernähren hat. Beiſpiele: Die Familienkrankenpflege macht immer mehr Fortſchritte; die ganz überwiegende Zahl der Krankenkaſſen gewährt den Angehörigen der Verſicherten ärztliche Hilfe. Das Krankengeld kann nach dem Fami⸗ lienſtande abgeſtuft werden. Es iſt wohl nur eine Frage der Zeit, dieſe Abſtufung und jene Familienkrankenpflege zur Leiſtung zu erheben. Der Geſetzentwurf Abänderung des ſchreibt die freie ärztliche Behandlung von An⸗ gehörigen der Bergleute vor. Neu gegenüber der Vorkriegszeit iſt die i ü i und Wochenhilfe für ſelbſtverſicherte Frauen eine Sint für die Angehörige von Verſicherten. Von den 1,2 Millionen Geburten, die jährlich im Reiche anfallen, ſtehen 800 000 Fälle unter dem higieniſchen und wirtſchaftlichen Schutze der Krankenkaſſen. Neue Geſetze unterſtützen den Rentenem⸗ pfänger in der Fürſorge für die Kin⸗ der. Zu den Renten der Invaliden und Be⸗ rufsunfähigen tritt der monatliche Kinderzu⸗ ſchuß von monatlich 7.50 Mark für jedes Kind unter 18 Jahren— gegen kaum 2 Mark in der Vorkriegszeit. Neu iſt die Kinderzulage in der Unfallverſicherung, neu iſt auch die Erweite— Lung des Kreiſes der zulagenberechtigten Kin⸗ der, insbeſondere die Ausdehnung auf be⸗ dürftige Stief⸗ und Enkelkinder. Beſonders berückſichtigt werden die Kinder, die in der Berufsausbildung begriffen oder gebrechlich ſind. Zum beſſeren Schutze der Familie nach dem Tode des Ernährers ſind die Hinterblie— benenbezüge gegen früher erhöht. Die Inva— lidenverſicherung verſorgt 1,3 Millionen Wai⸗ ſen und 200 000 Witwen, die knappſchaftliche Verſicherung 100 000 Waiſen und 95 000 Wit⸗ wen und die Unfallverſicherung 120 000 Hin⸗ terbliebene. Dabei ſind nicht eingerechnet die faſt 2 Millionen Hinterbliebenen der Kriegs⸗ beſchädigten. Zur Verbeſſerung der Renten der unterer Arbeiterſchicht wurden die Grundbeträge der Renten ſtark erhöht, in der Invalidenverſiche⸗ rung von 50 bis 100 Mark der Vorkriegszei auf jährlich 168 Mark der Gegenwart. Da zwar die Leiſtungen, aber nicht die Beiträge nach dem Familienſtande abgeſtuff werden, tragen die Jugendlichen und Ledigen einen erheblichen Teil der Koſten des Fami⸗ lienzuſchuſſes und der Hinterbliebenenfürſorge Die Renten der Invalidenverſicherung e 5 11Vbͤ]7?3: e Mark auf 360 Mark erhöht werden. ef zeiten, wührend in der Ve 7 i ſich ſelbſt geſtellt waren. Auch die Mabpfe Verſicherung beruht auf der Solidarität des ganzen Bergbaues. Die leiſtungsſchwacher Verſicherungs kräger werden von den leiſtungs⸗ ſtarken geſtützt. N Auf dem Gebiet der ſozialen Hygiene bahnt das oben erwähnte Geſetz über die Ge⸗ ſundheitsfürſorge in der Reichs verſicherung eine Arbeitsgemeinſchaft an zwiſchen den Ver⸗ ſicherungsträgern auf der einen und den Trä⸗ gern der öffentlichen und privaten Fürſorge auf der anderen Seite. Jetzt erſt wird ein um⸗ lich. Politiſche Umſchau. — Ein demokratiſcher Antrag zur Lohnſteuer. Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat einen Antrag beſchloſſen, der eine Erweiterung des von der Regierung eingebrachten neuen Einkommen ſteuergeſetzentwurſes verlangt. Danach ſollen bei der Lohnſteuer neben dem in der Regierungsvor⸗ lage geſtatteten Abzug von 100 Mark die Abzüge für die Ebefrau und das erſte Kind von 120 Mark auf 240 Mark und für das»weite Kind von 240 uf 360 Außerdem ſollen die Abzüge für Lebensverſcherung von 480 auf 600 Mark feſtgeſetzt werden und die der Son⸗ derleiſtungen außer den Abzügen für die Lebens⸗ geſetzlichen verſicherung ſoll auf 480 Mark bemeſſen werden. zur, Reichsknappſchaftsgeſetzes — a Umgruppierung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsarmee. Eine Havasmeldung aus Main- dementiert formell die durch ge⸗ wiſſe Blätter wiedergegebenen Gerüchte, nach denen der Generalſtab der franzöſiſchen Beſatzungstruppen am Rhein von Mainz in n der Moſel verlegt werden värde. Es ſei übrigens niemals davon die Rede geweſen, die Stärke der Beſatzungstrup⸗ den auf die Hälfte herabzuſetzen, obwohl man llerdings die Zurückziehung gewiſſer Einhei⸗ ten ins Auge faſſe. Der Generalſtab der fran⸗ öſiſchen Beſatzungstruppen am Rhein arbeite weiter rege an der Umgruppierung, damit dieſe am 1. Dezember beendet ſei, an welchem Tage die franzöſiſchen Truppen die Räumung Wiesbadens beginnen werden, während die engliſchen Truppen dieſe Stadt bezögen. — Herabſetzung der ſtüärke. Vom oberſten nationalen miniſter vorgeſchlagene Herabſetzung der Hee⸗ resſtärke von 4 auf 3 Armeekorps und die Dienſtzeitverkürzung gebilligt worden. ſoll bei der Infanterie 10, bei Waffen 12 Monate betragen. Berliner Geſandtſchaft zur erheben. Zum Botſchafter nannt worden. — Die italieniſche Anleihe viermal überzeich⸗ net. Wie aus Newyork gemeldet wird, iſt die ita⸗ lieniſche 100 Millionen-⸗Dollaranleihe überzeichnet worden. Botſchaft zu Die Lage in Syrien. Eine franzöſiſche Abteilung aufgerieben. Paris, 23. Nov. Meldungen aus Damas⸗ kus zufolge fand öſtlich von Damaskus bei Wlecha ein Gefecht zwiſchen einer franzöſiſchen Abteilung und einer Eingeborenentruppe ſtatt, Schwere Hetten. Erzählung von F. Arnefeldt. (20. Fortſetzung.) Nichertd von Wenden konnte und wollte dieſer Uieberzeugung nicht Raum geben, und in der Hoffnung, daß doch günſtige Momente far die Angeklagte zutage kommen könnten, dawung er auf eine noch weitgehendere Verneh— mung aller Bewohner des Schloſſes. Sogar der tolle Vetter Franz, an den man Abends zuvor gar nicht gedacht hatte, ſollte verhört Werden. Der Verwalter, der ihn herbeiholen ſollte, kam mtt der Nachricht zurück, der Blödſinnige Biege im tiefſten Schlafe und ſei nicht zu er⸗ werken. Er pflege manchmal 3—4 Tage ſo hin⸗ tersinander zu ſchlafen, und das Mädchen, das ihm geſtern nachmittag um 2 Uhr den Kaffe bringen gewollt, hätte ſchon damals ver⸗ geblich an ſeine Tür gepocht. Er müſſe ſich ſo⸗ gleich nach dem Mittageſſen niedergelegt ha ben. . 77 Unter dieſen Umſtänden war von einem Verhör des Toten Abſtand genommen, von dem ohnehin kein Reſultat zu erwarten war. Die Gerichtskommiſſion kehrte nach Hall⸗ hadt zurück und Richard mußte dem nun an⸗ dringenden Strome der Teilnehmenden und Neugierigen Stand halten. Die Nachricht von dem in Wendenburg verübten Verbrechen hatte ic, ſchon am frühen Morgen in Hallſtadt ver⸗ breitet und wer irgend in Beziehung zu den Wenden ſtand, beeilte ſich, herauszukommen, um Näheres zu erfahren. Der junge Baron mußte allen Rede ſtehen, mußte die ſeltſamſten und ungereimteſten Ver⸗ mutungen mit anhören, mußte ſogar von eini⸗ gen ſuperklugen Leuten erfahren, daß man an der Gouvernante immer ein eigenartiges, ſcheues und verſtecktes Weſen beobachtet und ihr nie recht getraut habe. Dazwiſchen kamen die Anfragen, die Geſchäfte, die ſo aufdring⸗ r 15 N N herantraten, dem der Tod ſoeben einen teuren. Angehörigen genommen. und die ſich auf nichts anderen bezogen, als auf die frourige Pflicht, die Ueberreſte des Entſchlafenen der Erde zu übergeben. Zu Tode erſchöpft, wollte ſich der junge Baron am ſpäten Nachmittag in ſein Zimmer zurückziehen, da kehrte der mit dem Telegramm nach der Station entſandte Bote zurück und brachte die Antwort. Sie enthielt nur wenige Worte, aber es währte doch(ange, ehe der Eempfänger dieſelben zu entziffern vermochte. Er glaubte nicht recht geleſen zu haben. „Empfängerin der Depeſche noch nicht ein⸗ getroffen“, lautete die von Helenens Gaſtfreun⸗ den unterzeichnete Antwort. Sie ſchienen das ihnen zugeangene Telegramm gar nicht geöff⸗ net zu haben. Seine Schweſter, die er am Vormittag des vorigen Tages zur Bohnſtation begleitet, die ſpäteſtens abends um 7 Uhr in Berlin hätte eintreffen müſſen und, wie ſie ihn geſagt hat, dort auf dem Bahnhof von ihrer Freundin u. deren Gatten erwartet wurde, war noch nicht nicht da. Und jene hatten das ſo gelaſſen hin⸗ genommen, ſie ſchienen auch jetzt, wo ein Tele⸗ gramm für Helene eintraf, noch nicht beun⸗ ruhigt über ihr Ausbleiben,— was ſteckte da⸗ hinter? Helenens aufgeregtes, unſtetes Weſen vor der Abreiſe fiel Richard ein; ihr eigenſinniges Beharren, die Reiſe allein zu machen, und eine neue ſchwere Laſt wälzte ſich ihm auf die Seele. Was hatte die unglückliche Schweſter mit ſich angefangen? War ihr ein Unteil zu⸗ geſtoßen? Hatte ſie ſich abſichtlich von den Ihrigen enfernt? „Ich muß die Sache geheim zu halten ſuchen,“ war das Ergebnis eines kurzen Nach⸗ denkens.„So lange es irgend möglich, muß der Ruf meiner Schweſter gewahrt werden!“ Er ließ ſein Pferd ſatteln und ritt nach der Telegraphenſtation, wo er eine förmliche Unterhaltung zwiſchen ſich und Herrn und Frau von Colas in der Reſidenz eröffnete. lich und ſo unabweisbar an den Lebenden 1 eee faſſender Kampf gegen die Volksſeuchen mög⸗ lelgiſchen Heeres⸗ Verteidi⸗ gungsrat iſt am Samstag die vom Kriegs⸗ Sitzung teilte zunächſt Pröſtdent Löbe unter gro⸗ ßer Unruhe der Kommuniſten Dieſe den übrigen gen Hochverrats beantragt worden iſt. Der An⸗ trag wurde in der — Die chineſiſche Geſandtſchaft zur Bot⸗ ſchaft erhoben. Wie der Aſien⸗Oſteuropa⸗Dienſt ö erfährt, beſchloß die Pekinger Regierung, die deut heitalieniſchen Handelsvertrag fort ſei Huang Ju er⸗ kurzen Erklärung das Mort. in der er ausdrück⸗ vier Mal . TT A hin und verflogen, ward ihm beſtätigt, was er geahnt hatte. dekommen bteilung vollſtän Soldaten getötet. N Bagdad, Damaskaus hat ſich eine aus 5000 Mann ſtehende Abteilung der Druſen vollkommen des wichtigen Höhenzuges von Nabak be⸗ mächtigt und marſchiert auf Rivak zu. Im Li⸗ banon, wo die von den Franzoſen organiſier⸗ ten chriſtlichen Abteilungen jeden Widerſtand aufgegeben haben, wurden drei von den Dru⸗ ſen belegte chriſtliche Dörfer von fran⸗ zöſiſcher Infanterie zuſammengeſchoſſen. Franzoſen umfangreiche Maßnahmen zur Ver⸗ teidigung der Stadt. Die ganze Stadt wird von mit Stacheldraht verſträkten Schützengrä⸗ ben umzogen. Für ein Königreich Syrien. London, 22. Nov. Nach Informationen aus offizieller Quelle, die über Bagdad hier einlaufen, haben ſyriſche Araber gefordert, daß das Land zum Königreich erhoben und der Thron dem Emir Said, dem Bruder des Königs Feiſal, angeboten wird. In politiſchen Kreiſen Bag⸗ dads ſei man der Anſicht, daß Frankreich dieſem Vorſchlag ſympathiſch gegenüberſtehe. Falls Said König von Syrien wird, ſo würden alle vier Söhne des Königs Huſſein auf einen Königsthron zu ſitzen kommen. Zum Beſuch Henry de Jouvenel's in London. London, 22. Nov. Als das Ergebnis des Lon⸗ doner Beſuches des neuen franzöſiſchen Oberkom⸗ miſſars in Syrien, Henry de Jouvenel, iſt eine gewiſſe Uebereinſtimmung zwiſchen England und Frankreich in der Politik im nahen Oſten zu ver⸗ zeichnen. England hat dem„Daily Telegraph“ zufolge eine freundliche Haltung der britiſchen Behörden in Paläſtina, dem Irak und Transjor⸗ danien zugeſagt. Die engliſche Regierung hat ſich jedoch auf weitergehende Forderungen nicht einge⸗ laſſen. Sie werde über die Grenze einer wohl⸗ wollenden Neutralität nicht hinausgehen. Von einer gemeinſamen militäriſchen Aktion könne gar keine Rede ſein, weder hinſichtlich Syriens noch Moſſuls. Deutſcher Reichstag. Streſemann gegen die Kritik an Muſſolini. Berlin, 22. Nov. Bei Eröffnung der geſtrigen ßer Unruh mit, daß vom Reichsminiſter des Innern die Genehmigung zur Verhaftung der kommuniſtiſchen Abgeordneten Heckert, Remmele und Koenen ſowie Stöcker we⸗ t der übl!„ Weiſe ohne Aus⸗ ſprache dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwie⸗ ſen. f Deen ſetzte das Haus die Debatte über den 1 Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann nahm zu einer lich ſein Bedauern ausſon z“, daß in der Aus⸗ ſprache ſcharfe Angrit'e gegen die italieniſche Re⸗ gierung und gegen den italieniſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Muſſolini gerichtet worden ſeien. Es ſei nicht angängig, daß die Gelegenheit der Bera⸗ tung eines Wirtſchaftsvertrages benutzt worden ſei, um Gegenſätze der Welt- und Staatsanſchau⸗ ung zu erörtern. Abg. Graf Reventlow(Völk.) proteſtierte gegen die Behandlung der Deutſchen Südtirols durch die italieniſche Regierung, die einen uner⸗ 7 hörten Terrorismus gegen alles Deutſche entfalte. Abg. Stöcker(K.) verurteilt gleichfalls aufs ſchärfſte die Muſſolinipolitit gegen die deutſchen Minderheiten in Italien. Der Vertrag und die damit in Verbindung ſtehenden Abkommen werden dem Auswärtigen 23. Nov. Nach Meldungen dus N i be⸗ ein ſchlechter Witz an, man nicht weiß, wie 1199 ſie noch beſteht Nach Meldungen aus Beirut treffen die Wert ahnen, ſtarken Beifall verdienten. g. Stöcherr(dt.) proteſtiert gegen die nahme eines Notetats, der e 10 bewillgt werden müße, die der Reichstage gar nicht kenne. Dr. Luther wolle ja na 1 ch det an ee chu des Locarno-⸗Vertrages zu rückte „Abg. Koch⸗Weſer ch din tee mute u b un die Regier i ſolchen Notetat vorlege und dem Reichstage n mute, in nonchalanter Form ſein VBudgetren, preiszugeben. Das Parlament könne unmöglich den Notetat einer Regierung bewilligen, von del Damit iſt die erſte Leſung des Gegen 1 1500 55 1 900 We 1 115 80 5 Her), den Not i 31. Dezember zu befriſten. ißt bis zurn Ein Regierungsvertreter weiſt die Annahm; zurück, daß die Regierung das Bubdgetrecht dez Reichstages antaſten wolle. Mit der Befriſtung bis zum 31. Dezember könne ſich die Regierung abfinden, wenn die Ausſicht beſtände, die Etats beratungen im Dezember zu erledigen. Das ſeſ aber ſehr zweifel hort. Der Antrag auf Befriſtung bis zum 31. Dezem⸗ ber wird angenommen, die dritte Beratung auf Vorſchlag des Präſidenten Löbe ausgeſetzt, um inzwiſchen eine Verſtändigung der Parteien über eine»ventuelle andere Friſt zu verſuchen. Die nächſte Sitzung findet am Montag 11 uhr ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Be⸗ ratung des Locarnovertrages und des Eintritts in den Völkerbund. Vorführungsabend der Nelli⸗Knappe⸗Schule. Vielleicht iſt es ein äußeres Zeichen der wach ſenden Erkenntnis des Wertes körperlicher Ertüch⸗ tigung, daß ſich an dieſem Abend ein ſo ſtattliche Haus zuſammenſand. Das Programm dieſei Schulen, harmoniſche Durchbildung des körper durch rhythmiſche Gymnaſtik, hat ſich ſeit dem Augenblick, da ſich das Schlagwort ſeiner bemäch tigte, ſchwer gegen den Verdacht modiſchen Ueber ſchwangs zu wehren. Aber die Vorführungen der Nelli⸗Rnappe⸗Schule mit ihren Wormſer ga ſen und der e Meiſterklaſſe, ließen ihr enn ernſte Arbei interſte Der erſte Teil des Abends 005 Bilder ar ch Unterrichtsſtunden und zeigte die Arbeitswei der verſchiedenen Klaſſen. Im zweiten Teil ku 995 Gd 0 55 Einzeltänze zur Aufführung 55 1 ie Eigenſchöpfung einer Schülerin unt r Tanz der beiden Kleinſten am meiſten der . St. Aus Nah und Fern. Bechtheim, 23. Nov. Bei der geſtern hier ſtatt gefundenen Stichwahl zum Bürgermeiſter wurd Herr Gg. Heinrich Geil mit 441 Stimmen ge wählt. Sein Gegenkandidat Herr Friedr. Hef erhielt 435 Stimmen. Die Wahlbeteiligung wa äußerſt ſtark. Sie betrug 75 Prozent. Möge den neugewählte Bürgermeiſter getreu ſeines Wahl ſpruchs:„Recht und Gerechtigkeit allen Bürgern“ ſein Amt zum Wohl der Gemeinde verwalten. 190 wurde der bisherige Bürgermeiſter Ernſt Wetze mit 813 Stimmen wiedergewählt. Der gente didat Ad. Joſt erhielt 244 Stimmen. Bingen, 22. Nov. In den letzten Tagen is in der Umgebung ein Fremder aufgetreten, dei ſich als Dr. Schäfer, Homßopath aus Darmſtad ausgegeben hat. Durch angebliche Augendiagnoſe ſtellt er ein inneres Leiden feſt und verkauft ſei⸗ nen„Patienten“ mitgeführte„Medikamente“, di er ſich ſofort bezahlen läßt. „ Darmſtadt, 22. Nov. Einem türkiſchen Bären; ührer, der verſchiedene abgerichtete Bären mi ſich führt und mit dieſen Schauſtellungen gibt, is in ſilbergrauer Bär in Eberſtadt, wo er ſich zu. itzt aufhielt. geſtoblen worden. Anſcheinend i r durch einen Gehilſen Ernſt Dürr aus Tübingen der ſeit kurzer Zeit mit der Truppe reiſte, geſtob⸗ Seine Schweſier war nicht in Berlin an⸗ und von ihren Freunden auch Allgemein ward Helene vermißt. Richard entſchuldigte ihre Abweſenheit mit einer plötz⸗ lichen Krankheit, in die ſie infolge des Schrek⸗ kens über die Nachricht von dem wenige Stun⸗ t von 100 Mark 23. Nov. Bei der Bürgermeiſterwah! gar nicht erwartet worden. Sie hatte ſich erſt für die nächſte Woche angemeldet gehabt. Wo war Helene geblieben? „Sie muß nach Berlin gefahren ſein,“ ſagte Richard,„ihr Billett lautete dahin, ihr Gepäckwar dahin expediert, es wäre auffallend geweſen, wenn ſie das unterwegs geändert hätte. Vielleicht iſt ſie noch dort, wenn ich nur könnte, ich würde ſie finden, aber ich bin hier gefeſſelt und dar fdas Geheimnis nicht preis⸗ geben!“ Er telegraphierte nochmals an Herrn von Colas und bat, unter Wahrung des Ge⸗ heimniſſes, Nachforſchungen nach ſeiner Schweſter anzuſtellen. Die Freunde, ſelbſt aufs höchſte erſchrocken, willfahrten ſeinen Bitten. Man ſtellte Nachforſchungen in den Hotels an. Alle Bemühungen, ſelbſt die eines gewandten geheimen Poliziſten, blieben erfolglos. War Helene wirklich in Berlin angekommen, ſo konnte ſie ſich dort nicht aufgehalten haben. Eine Dame, auf die die über ſie abgegebene Beſchreibung paßte, hatte man nirgends ge⸗ ſehen. Helene war verſchwunden. Es waren Tage vergangen, ehe der junge Baron durch die ihm aus Berlin zugegange⸗ nen Berichte vollſtändig zu dieſer nieder ſchmetternden Ueberzeugung gelangt war. Die Beiſetzung des Baron hatte unter einer Beteiligung ſtattgefunden, die weit mehr auf Rechnung des Ranges und der furchtbaren Todesart des Verſtorbenen. als auf deſſen Beliebtheit zu ſetzen war. Unabſehbar war der Zug der Wagen und Fußgänger, die mit dem mit Wappen und und Kränzen geſchmückten Sarge vom Schloſſe zu der in der Kirche des Dorſes befindlichen Gruft der Wendenburg folgte. Als Hauptleidtragender ſchritt dicht hinter dem 1 Richard einher; an Vermittelſt einiger Fragen und Antworten, die r der Hand führte er ſeine ſchwarzgelkeidete, ganz in Tränen aufgelöſte Schweſter Nina. den nach ihrer Abreiſe erfolgten Tode ihres Vaters verfallen ſei, und mang laubte ihm. Es war ja nur zu natürlich, daß Ereigniſſe, wie ſie in Wendenburg ſich vollzogen, eine leicht erregbare Frau aufs Krankenlager werfen mußten. War doch ſelbſt der junge, kräftige Baron nur noch ein Schatten ſeines früheren Selbſt. Richard von Wenden, durch den Tod ſei⸗ nes Vaters einer der reichſten Grundbeſitzer des Landes, war gleichzeitig einer der unglück⸗ lichſten und beklagenswerteſten von deſſen Be⸗ wohnern. Im Zeitraum weniger Tage hatte er an ſämtlichen Menſchen, die ſeinem Herzen am nächſten ſtanden, Furchtbares erfahren. u. er zermarterte ſein Hirn und vergeudete ſeine Lebenskraft, um in da sdie Kataſtrophe um⸗ gebende Dunſel Licht zu bringen oder wenig⸗ ſtens einen Faden aufzufinden, der ihn aus den Irrgängen der geheimnisvoll verflochte⸗ nen Begebenheiten führte. Ebenſo ſtark, wie gegen eine Entfernung aus dem Vaterhauſe, ſträubte ſich Nina gegen eine andere Gouverunante. Sie wollte war- ten. bis Hertha wieder zu ihr komme, und ut dieſem Punkte traf ihre Abneigung mit Rr Richards zuſammen. Auch er konnte den 1050 danken nicht ertragen, Hertha lebendig zu 10 g Toten zu werfen und ihren Platz anderweit 5 zu beſetzen. Unter dieſen Umſtänden esche. was häufig zu geſchehen pfleat, wenn ma ſich nicht zu raten weiß: es blieb beim dien Nina war der Pflegling der Frau Eichler 00 l ihre weitere geiſtige Ausbildung ward vor. ſig ſuſpendiert. Unterricht würde in 0 11 70 ſtande, in dem ſie ſich befand, gane N Uebel geweſen ſein. 8 e ee eee dee 0 ————— erſeeboot Jaben, ſodaß 5 ä ſo groß wie ei D fac zanſpaliſchaſt Darmſtadt Mitteilung, wenn ſich irgendwo eine Dem Finder iſt eine Belohnung zugeſichert. SGroßt⸗Gerau, 22. Nov. Bei Griesheim be Darmſtadt ſtieß geſtern Abend das Auto des Groß⸗Gerauer Kreisamtes mit einem anderen Kraftwagen zuſammen. Die beiden Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Regierungsrat Dr. Helmreich, Regiſtrator Raiß und der Chaufſeun Jäger ſind verletzt. Babenhauſen, 22. Nov. Eine neue Kraftpoſt⸗ ſinie wird am Montag, den 23. Nov. auf der Ztrecke Babenhauſen— Schaafheim Mosbach(Kr Dieburg) eingerichtet. Stammheim(Wetteraub. 22. Nov. Währen ges Frühſtücks war der Schmiedemeiſter Schen) mit ſeiner Schwiegertochter in Zank geraten; der Streit artete in Tätlichkeiten aus. Schenk ergrif das Meſſer, mit dem er ſein Brot ſchnitt und tach der Schwiegertochter mehrmals in den Ober⸗ ſchenkel und Unterleib; dabei traf er die Haupt⸗ ſchlagader, ſodaß das Blut in Strömen floß. Die der konnte trotz ärztlicher Hilfe nicht abgebun⸗ den werden, ſo daß die Frau nach 5 Minuten tarb. Schenk wurde ſofort verhaftet. Karlsruhe, 22. Nov. Geſtern nachmittag ent⸗ zam aus bisher unbekannter Urſache ein Leopar— denweibchen aus ſeinem Käfig im hieſigen Stadt garten und ſpazierte an den ſchräg gegenüberlie⸗ genden Hühnerſtällen vorbei und ſetzte die Inſaſ⸗ ſen in große Aufregung. Aber auch die in den nähe befindlichen Tiergartenheſucher wurden vor nicht gelindem Schrecken ergriffen und flüchteten vanikartig in das nahe Schwarzwaldhaus. Die eopardin itte es jedoch nicht auf die Menſcher abgeſehen: ſie ſchlich zaghaft um die Hühnerſtälle herum und verkroch ſich in dem dahinter beſind. lichen Buſch. Allerdinas war es eiue Kleinigkeit die Ausreißerin wieder in ihren Käſig zurückzu— bringen. Heilbronn, 21. Nov. Bei einem Brand in der Lammgaſſe ſtand das ganze Untergeſchoß und das Treppenhaus in Flammen, ſo daß für die Bewoh, ner des oberen Stockwerks ein Entrinnen aus den Flamnien unmöglich war. Es mußte das Sprungtuch zur Rettung von Menſchen benutzt werden. Zuerſt wurde das zwei Jahre alte Kind in das Tuch geworfen und in Sicherheit ge⸗ bracht. Dann ſprano die Hausfrau und ſpäter der Mann in das Tuch. Mit drei Schlauchleitun⸗ gen wurde das Feuer bekämpft, ſo daß es in kur⸗ zer Zeit gelang, in das dritte Stockwerk vorzu⸗ dringen, woraus noch ein Lehrling und ein Hund gerettet werden mußten. So wurden vier Men⸗ ſchenleben vom ſicheren Tode gerettet. 0 Anchen, 22. Nov. Zwei Arbeiter der Rheini⸗ ſchen Nadelwerke hatten Benzin abgefüllt, ohne dabei, wie es die Betriebsordnung verlangt, eine Pumpe zu benutzen. Dadurch wurde ein 15jäh⸗ riger Arbeitsburſche mit Benzin beſpritzt. Der Junge begab ſich darauf zum Abort. Einen Au⸗ genblick ſpäter hörte man laute Hilferufe, und als man näher iam, ſtanden die Kleider des Jun⸗ gen in hellen Flammen. Schwer verbrannt am ganzen Körper ſtarb der Burſche kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Das Unalück iſt auſcheinend dadurch entſtanden, daß der Junge ſich eine Zigarette anzünden wollte, wobei die mit Benzin beſpritzten Kleider Feuer ſingen. ö Berlin, 22. Nov. Eine furchtbare Familien⸗ tragödie ſpielte ſich in der vergangenen Nacht in! einem Hauſe der Schellingſtraße ab. Hier wurde in ſeiner Wohnung der 32 Jahre alte Kaufmann und Börſenmakler mit ſeinem zwei Jahre alten Söhnchen Thomas erſchoſſen und ſeine 28 jährige der Kolonnade der Peterskirche gebracht. Ehefrau ſchwer verletzt aufgefunden. In einem Schreiben teilte die Frau mit, daß ſie und ihr Mann aus dem Leben ſcheiden und auch ihr Söhnchen mitnehmen wollten, weil ſie den wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten nicht mehr gewachſen eien. Die Frau wurde zwar noch lebend, aber in hoffnungsloſem Zuſtande aufgefunden. „Wien, 22. Nov. Am Samsag Nachmittag hat ich in einem Hotel der Innenſtadt ein aufſehen⸗ ktegender Mord und Selbſtmord abgeſpielt. Der hemalige Oſſiziersſtellvertreter der öſterreichiſchen Pehrmacht, Hans Katolnigg aus Willach, hat ſei⸗ ien Schwager, Dr. Nikolaus Anagnoſtupulos, einen bekannten Rechtsanwalt aus Alexandrien und Generalprokurator für Deutſchland und Oe⸗ lerreich bei dem ſtändigen Konſulargerichtshof n Alexandrien, erſchoſſen und ſodann Selbſtmord verübt. Ratolnigg glaubte Grund zu der Annahme zu haben, daß ſeine Gattin ihn verlaſſen hatte. Weltſpiegel. :: Schlimmes Ende einer Marinenbung. gaddaleng hat ein italieniſches Motorboot Marine bei Schießübungen mit Torpedos ein an⸗ detes Motorboot getroffen, das ſoſort unterging. Lie Mannſchaft konnte gerettet werden. : Die Untergangsurſache des„M. 1% In * der Lach einer offiziellen Mitteilung der Londo⸗ ler Admiralität iſt das U⸗Boot„M. 1“ in⸗ olge Zuſammenſtoßes mit dem norwegiſchen Zampfer„Vidar“ geſunken. Durch Unterſu⸗ hung des Kieles dieſes Schiffes wurde feſt⸗ eſtellt, daß er mit großer Wucht auf irgend nnen Gegenſtand aufgelaufen iſt. Der Kapitän gte aus, daß der Dampfer 15 Meilen von Start Point entfernt mit großer Geſchwindig⸗ lot ſeinen Weg verfolgte, plötzlich einen hef⸗ 1915 Stoß verſpürte. Er habe die Geſchwin⸗ 105 eit vermindert, aber nicht daran gedacht, 15 ſich ſein Zuſammenoß mit einem U⸗Boo⸗ 8 e ereignen können. Nach Annahme der Ad⸗ atralität muß der Kiel des Vidar“ das Un wie ein Büchſenöffner aufgeſchlitz „M. 1“ ſofort ſank. ge Kine chineſiſche univerſität in Moskau. Ein⸗ l 10 wache Univerſttät, den den Namen Sunyatſenz Dieſe keſen cen begründeten Geſellſchaft, ſowie a wird Anfang Dezember in Moskau eröffnet Sunyatſen⸗Anſverſität, die zunächſt 50 Chi⸗ aufnehmen ſoll, wird von 1180 1 15 von eh und chineſiſchen öffentlichen und ge⸗ 0 ae en, des en e dene Nah wühlen es zum Rekor der Univerſiſl“ Charakter haben und haupt en Studien ee l wee i 19 0 1 die Anſtalt einen 1 en„ Das Polizeipräſidium, Landeskriminalſtelle in Königsberg veröffentlicht eine Darſtellung der Verhaftung und Vernehmung der auf den Gütern Alt⸗Allenſtein und Klaukendorf ſeſtgenommenen 19 Perſonen. Es handelt ſich um Mitglieder einen Organiſation, die ſich den Namen„Bataillon Schlageter im Fronttkämpſerbunde“ beigelegt hat Der Oeffentlichkeit gegenüber gab man ſich die Bezeichnung„Arbeitsgemeinſchaft“. Die Feſt⸗ ſtellungen ergaben, daß es ſich um eine militäriſche Geheimorganiſation handelt. Die Angaben der Führer, die Organiſation ſei den zuſtändigen Be⸗ hörden bekaunt gegeben worden, ſtellten ſich als falſch heraus. Bei der Unterſuchung durch die Beamten der Landeskriminalſtelle in Königsberg ergab ſich, daß nur eins der Mitglieder der Or ganiſation landwirtſchaftlicher Arbeiter iſt. Keins der Mitglieder der Mitglieder tragen Uniformen. Die Organi—⸗ ſation war zudem im Beſitze von Waffen und zahlreicher Munition. Es fanden Exerzier⸗ und Geländeübungen und eine Ausbildung im Schie⸗ ßen ſtatt. Wie es in den Mitteilungen der Lan⸗ deskriminalſtelle weiter heißt, beſtand die Ab— ſicht, in kürzeſter Zeit Kompagnien zu bilden, und dieſe unter der Führung des Rittmeiſters a. D Raben⸗Altona zu einer„Arbeitsgemeinſchaft Ra— ben“ zuſammenzufaſſen. Faſt alle Feſtgenomme—⸗ nen gaben ſich als Mitglieder ſolcher Verbände ſetz fielen. Die Arbeitsgemeinſchaft wollte republikaniſchen Arbeitsplätze all. Hehlerei, Unterſchlagung und ſchwerer Körperver ung vorbeſtraſt. ungen und aus der genaueſten Durchſicht des beſchlagnahmten ſchriftlichen Materials ergibt ſick nach diesſeitiger Aufſaſſung neben einem Ver gehen gegen den§ 7, Ziffer 4 und 5 des Repu— blikſchutzgeſetzes bei einem der Feſtgenommener der Verdacht der Spionage zu Gunſten Belgien! während des Ruhrkampfes, bei drei anderer Fluchtverdacht, ein Verdacht, der ſich inzwiſcher bei zweien durch einen vom Unterſuchungsrichten in Hamburg telegraphiſch übermittelten Haftbe⸗ fehl beſtätigt hat. Infolgedeſſen wurden die Feſtgenommenen am 13. November dem zuſtändi⸗ gen Unterſuchungsrichter in Allenſtein vorgeführt: 60 t von dieſem am 15. 11. auf freien Fuß geſetzt. Mailond durchgeführt hat. untergebrachten Archive 25 Sen b 85 285 255 ee en, 15 Ne 2 Aus der katholiſchen Welt Die Umgeſtaltung des Lateran-Muſeums. 1 Die päpſtliche Kunſtverwaltung plant, wie aus Rom gemeldet wird, eine Verlegung der bisher im Lateranppalaſt neben der Baſilica di San Gio⸗ vanni untergebrachten Sammlungen und Kunſt⸗ ſchätze. Die Beſtände des chriſtlichen und des profanen Lateran-Muſeums, von denen letztere, wie bekannt, eine der ſchönſten und bedeutendſten Antikenſammlungen Roms enthält, ſollen fortan im Vatikan aufgeſtellt werden. Der Lateranpalaſt wird in ein Religionsmuſeum umgewandelt wer— den und den wiſſenſchaftlichen Teil der Miſſions⸗ ausſtellung enthalten. Mit den Reſtaurierungs⸗ arbeiten des Lateranpalaſtes iſt der Mailänder Architeit Luca Beltrami beauſtragt worden, der auch die Reſtauration des Caſte; Sforzesko in Die im Lateranpalaſt der römiſchen Pſarreien ſeit dem Jahre 500 werden in den linken Flügel 4 Letzte Meldungen. Die Bemühungen um die Bildung der künftigen Regierung. Berlin, 22. Nov. Wie angekündigt, wird heute vormittag 11 Uhr der Reichstag di— Kanzlerrede über Locarno entgegenneh— men, worauf die Sitzung geſchloſſen wird. Am Nachmittag werden die Fraktionen bera⸗ ten. In der morgigen Sitzung kommt als erſter Redner ber Sozialdemokrat Wels zu Wort. In dem Beſchluß des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei glaubt man in un⸗ terrichteten politiſchen Kreiſen ein Bekenntnis der Deutſchen Volkspartei zur großen Kogli⸗ 15 5 b Luſtbarkeiten. tion ſehen zu können, die bekanntlich auch vom Zentrum und den Demokraten unterſtützt wird. Man glaubt auch an eine Verſtändigung mit den Sozialdemokraten in dieſer Frage, denn letzte haben bisher noch bei keiner Beſprechung neuen Kanzlers geäußert, und es entſpricht bekannt, die ſeiner Zeit unter das Auflöſungsge⸗ 0„Ba taillon⸗Schlageter“. i ſteht in irgend einer Beziehung zu der Bauernhochſchule in Dresden. Die meiſten 0 durch arbeitsloſ e Mitglieder nationaler Verbände verdrängen. Die Feſtgenommenen ſind zum Teil wegen Diebſtahls Nach umfangreichen Verneh Aufſehen err ten d 8 Ar a N 4, Samstag abend war man, wie wir aus einer Unterhaltung mit einer wohlinformier⸗ ten parlamentariſchen Perſönlichkeit aus einer der bisherigen Koalition angehörigen Partei entnehmen konnten, auf einen olchen Aus⸗ gang der Beratungen über die Frage der Re⸗ gierungsbildung nicht gefaßt. Wir hören, daß die Fraktionen des Zentrums uz.d der Sozial⸗ demokratie ſofort am Montag zuſammentre⸗ ten werden, da den Fraktionen der beiden Parteien noch am Sonntag abend von dem Beſchluß der Demokraten Kenntnis gegeben wurve. Raditſch und die nationalen Minderheiten. Belgrad, 23. Nov. Einem Vertreter des „Deutſchen Volksblatt“ gegenüber erklärte der eue jugoſlawiſche Unterrichtsminiſter Stefan Raditſch u. a., ſeine Schulpolitik werde hinſichtlich der nationalen Minderheiten voll⸗ ſtändig dem Friedensvertrag angepaßt ſein. Der Unterricht werde völlig entpolitiſiert wer⸗ den. Es dürfe nicht geſchehen, daß Minderhei⸗ ſen von ſo hoher Kulturſtufe wie die Deutſchen und die Ungarn bei der Erlernung ihrer Mut⸗ terſprache müberwindliche Schwierigkeiten be⸗ jegneten. Das Beſtehen der nationalen Min⸗ derheiten brauche durchaus kein Unglück für den Staat zu bedeuten. Niemals könne be⸗ hauptet werden, daß die Deutſchen Jugofla⸗ viens ftaatsfeindliche Tendenzen verfolgten. Beileidstundgebung des Reichspräſiventen. Berlin. 22. Nov. Der Reichspräſident hat den König und der Königin von England gelegentlic. des Ablebens der Königin-Mutter ſeine Teil⸗ nahme ausgeſprochen. —ͤ—Q—ͤ— 2 Zunehmende Erwärmung. 28 Lokale Nachrichten. » Biernheim, 24. Nov. * Arbeiterentlaſſungen bei Lanz in Mannheim. Wle die„Mannheimer Volks⸗ ſtiemme“ meldet, hat die Firma Lanz 150 Ar⸗ beitern gekündigt und es iſt ferner beabſichtigt, beim Gewerbeaufſichtsamt zu beantragen, die Genehmigung zur Entlaſſung welterer 550 Mann zu erhalten. * Die erſten Chriſtbäume ſind bereits im Odenwald gefällt worden und werden ſchon von den nächſtliegenden Bahnſtationen nach den Großſtädten verſandt, wo ſich mancher gerne bei Zeiten einen Weihnachtsbaum ſichert. * Weihnachtsferien. Nach den Vor- ſchriften der heſſiſchen Ferlenordnung für öffent⸗ liche Schulen beginnen die vierzehntägigen Weih⸗ nachtsferien am 21. Dezember.(Schulſchluß 19. Dez.) und dauern bis 3. Januar. Steinabſtürze am Mainzer Dom. Der ſchwer gefährdete Mainzer Dom hat keine zuverläſſigen Fundamente mehr. Die Folgen davon ſind tägliche Steinabſtürze, ſo daß der weſtliche Teil geſperrt werden mußte. Die Baukoſten ſollen teilweiſe durch eine Lotterie aufgebracht werden, deren Ziehung garantiert am 8. u. 9. Dezember ſtattfindet. Die Lotterie Wetterbericht. fällt beſonders durch den günſtigen Gewinnplan und die hohe Gewinnzahl auf. 9082 Geldge⸗ winne mit Höchſtgewinnen von 60000 M und 50 000 M kommen zur Ausſpielung. Loſe zu 3 M, 5 Loſe 14 M, 10 Loſe 28 ſind durch alle Verkaufsſtellen und die mit dem General- vertrieb beauftragte Firma J. Schweickert, Stuttgart, Marktſtraße 6 und Königſtraße 1 zu beziehen. * Tanzbeluſtigungen und öffentliche Das Heſſ. Miniſterium des Innern hat angeordnet, daß für den Totenſonntag (22 Nov.) dem Vorabend des 1 Adventſonntags (29. Nov.) den 1. Wethnachtsſonntag und deſſen Vorabend Genehmigungen für öffentliche Luſtbar⸗ irgendwie Wünſche bezüglich der Perſon des nicht den Tatſachen, daß die ozialdemokraten gegen eine Wiederkehr Dr. ſtiert hätten. Wegen der Negierungsbildung hat aber noch keinerlei Fühlungnahme zwi⸗ ſchen den Parteien ſtattgefunden. Die partei⸗ mäßige, ſowie die perſonelle Zuſammenſetzung der künftigen Regierung iſt dennoch nicht ge⸗ klärt. Nach Einigung der Parteien wird jedoch rhers prote⸗ keiten und Tanzbeluſtigungen nicht erteilt werden dürfen. * 50 Jahre heſſ. Verwaltungsge- richtshof. Der heſſiſche Verwaltungsgerichts⸗ Beſtehen zurückblicken. die Bildung der neuen Regierung keine gro⸗ zen Schwierigkeiten meyr machen. 1 Die Weimarer Koalition in Baden geſcheitert. Karlsruhe, 23. Nov Die Parteileitung der Demokratiſchen Partei teilt mit: a Der geſchäftsführende Ausſchuß und die Landtagsfraktion der Deutſchen Demokrati⸗ ſchen Partei in Baden waren am geſtrigen Sonntag zur Beſprechung der mit der Neu⸗ bildung der badiſchen Regierung zuſammen⸗ hängenden Fragen in Karlsruhe verſammelt. Die eingehenden Beratungen der aus allen ſtark beſuchten Sitzung führten Landesteilen zur einſtimmigen Annahme des folgenden Be⸗ ſchluſſes: „Der geſchäftsführende Ausſchuß und die Landtagsfraktion der Deutſchen Demokrati⸗ 81 ſchen ee erachten bei dem derzeitigen Sand nd der Dinge eine Fortſetzung der Ver⸗ handlungen über die Erneuerung der hisheri⸗ agen Koalition für zwecklos.“ hof kann am 25. ds. Mis, auf ein 50 jährkges Nach dem Geſetz vom 11. Januar 1875 wurde der Gerichtshof ein⸗ geſetzt und die erſte feierliche Sitzung fand am 25. November 1875 ſtatt. * Der Geſetzentwurf über das Straßenweſen in Heſſen. Dem Landtage iſt ſoeben erneut das Gefetz über das Straßen⸗ weſen, ſowie über das Provinzial⸗ und Kreis. bauweſen zugegangen, das ſchon dem letzten Landtage vorgelegen hat, aber wegen der Kürze der Zeit und notwendiger Aenderungen wieder von der Beratung abgeſetzt wurde. In der jetzigen Vorlage ſind verſchied Aenderungen vorgenommen. Bekanntlich ſollen die fetzt den Kreiſen unterſtehenden Straßen von nun an den Provinzen zugewieſen werden, die auch für den Unterhalt zu ſorgen haben. — Allerlei Weisheit. Aegypten hat rund 11 Milnonen Ginwohner, aber nur 600 000 können leſen und ſchreiben, da die Engländer, ganz wie in Indien, jeder Blldung des Volkes entgegenarbelten. In Newyork erſcheinen 13 jüdiſche Zeitungen, davon 3 alltäglich. In ganz Großbritannien ſind Lotterten ſchon ſeit dem Jahr 1826 verboten. Die beiden Fühler des Mai- IJungmännerbund. Heute Abend 8 Uhr im„Freiſchüt“ Berſammlung. Gedenket der Vögel im Winter! Sobald das Erdreich mit einer Schneedecke Aber ⸗ zogen, dann iſt für die Vogelwelt die ſchlimme Zeit herangebrochen. Die Vögel finden kelne Nahrung mehr. Alle Vogelfreunde müſſen des⸗ halb ihr Möglichſtes tun, damit bei eintretendem Schneefall gleich Futter ausgeſtreut wird. Wenn das Frühjahr kommt, werden die Vöglein durch ihre uns llebgewordenen Melodien den Dank wieder abſtatten. Briefkaſten. Fr. B., hier. Flecken in den Kleidern beſeitigt man durch das vielerprobte Reinigungsmitiel„Fips“. In jeder Drogerle käuflich. 1 Der erſte Schnee. Von Hans Günther. Frommer Klang der Abendglocken Schallet durch das weite Land. Leiſe, leiſe fallen Flocken, Machen weiß den dunklen Sand. Und ſie künden jene Zeit, Die den Winter uns will bringen. Weiter wirbelt Schnee: es ſchneit, Weiter geht des Winters Ringen. Manches Mütterlein ſich grämt; Durch den Froſt iſt ſie gelähmt. Doch iſt Schnee der Jugend Freude; Schlitten, Schneeball gibt es heute. Trotz der Kälte und des Froſtes ſt doch ſchön die weiße Pracht, ie uns zeigt des Winters Macht Und uns bringt das Feſt des Troſtes. Leiſe, leiſe fallen Flocken, Machen weiß den dunklen Sand. Frommer Klang der Abendglocken Schallet durch das weite Land. Achtung! Achtung Billigst empfehlen wir in großer Auswahl Damen- und Herren ⸗Artikel: Damentaschen Kinder taschen Briefmappen Geldscheintaschen Portemonnaies Taschenspiegel Wandspiegel Taschenmesser Haarspangen Frisierkämme Staubkämme Krawattennadeln Manschettenknöpfe Broschen Tabakspfeifen Tabaksbeutel Cigaretten-Etuis Cigarren-Etuis Aschenbecher usw. usw. Geſchenk⸗Artikel: Blumenvasen in antiker Ausführung Poesle- Albums Postkarten- Albums Gerahmte Bilder Wandsprüche u. a., mehr. 5 Epielwaren: ri Kumminuppen SGummiclowuns raccummitiere * Gummibälle Stoffbälle Kinderrasseln Mundharmonikas Kinder- und Jugend- spiele aller Art. Besichtigung ohne Kaufrwang! düchhandung ermenmer Anreiper.