er Gemeinde Viern⸗, f f ö 1 Beweiſe herzlicher 6 Anteilnahme bei dem ſo ſchmerz⸗ 5 f e iel A lichen Berlu te meines lö. Mannes, 0 N N 1„ N unſere guten Vaters, Bruders, 1 g N Schwagers und Onkels, N H alten Preis Herrn 2 Pfg.] Sleipner 00 Conſul Georg Kempf 14. 1 owie für das zahlreiche Geleite zur 0 0 zahlreich 4 Konny 8 17 Lugo. 2 3 Lesten Ruhestätte und für die vielen 3 Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir Flatterhaus 8 Kleiborf Salem rot 4„ Hindenburg 4 4 4 a bbaufonds in helm; hier Gewährung von Rezeßbau vergütungen. 5 8 Denne berech late Ortsbürger, welche Anſpruch ö und Reparaturholz, bezw. Vergütung dafur, für 1926 ftellen können zu glauben, wollen ihren Anspruch bis elnſchlteßlich 5. Dezember ds. Jahres bel uns Zimmer 29 anmelden. Sowell] abe in Frage kommen, ſind entſprechende Plüne vorzulegen. 1 5 J 5 f 2* 1 10 85 91 0 1 2 N 1* 0 1 g N N 1 1 10 1 8 1 4 2 1 79 4 5 f 1 Nee 155 160 0 1 7 5 5 12 2. 8 5 4 1 0 ö— er: Viernheimer Tageblatt(iernheimer Bürger. 29.— 8225 Belts. 11 ſche int t a 9 11 ch mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bean 90 S pei 3 monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezbele 60 Pfg., bei Wiederholung ö 8 — rr. Emin. „Roth⸗Händle“ 8 ciernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 0 Iſarluſt ane N baus gebracht.— Gratſsbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitſge illuſtrierte Sonntagsblatt„Eterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notſzen vormittags 8 Ur, größere Artikel einen Tag zub Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, Die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim ternſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Au Frankfurt a. M, 5 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtene: Nathans ftw. 88 274 5 g Der R —— tr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. ag des Finanzamts Hep. Dezember 1925 auf Diejenigen Steuer⸗ flichtigen, die an dieſem Tage votſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Donnerstag, den 3. Dezember 1925 mittags 12 Uhr bei uns anmelden uud genau antzeben, in welcher ache bie Beſprechung mit dem Finanzamt ge“ wünſcht wird 0 0 Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer⸗Angelegenheit an dem betr. Sprechtag hiermit unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonderen Dank allen denen, die unſerem lieben Verſtorbenen bei 1 Batſchari zu 4 1 Hausorden i 0 Zuban 6 a„ Ritter Gero 1. SGipſy 1 0 i„ I Türkiſch 8 1 5. ſeinen Lebzeiten Gutes erwieſen, ins⸗ Tabakpfeifen, —— Mittwoch, den 25. November 1925 beſondere dem Arbeiter⸗Geſang⸗Berein „Harmonie“, den ehrw. barmh. Schwe⸗ ſtern für die liebevolle Pflege, der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Bei⸗ ſtand, ſowie den Stiftern von Seelen⸗ meſſen. f b iernheim, den 24. Nov. 1925. Ne tieftrauernden Hinterbliebenen. — —— oo en n en en n n — S—— ———— 2 — Rauchtabak, Cigarren — — in großer Auswahl — kerbun icht rechnen. 0 Viernheim, den 21. Nov. 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Untererhebſtelle. Wir machen die Steuerpflichtigen darauf merkſam, daß alle Zahlungen an Steuern und 1 65 6 und Staat, bei Ver⸗ uur direkt bei der Kaſſe— Untererhebſtelle hier— zu erfolgen haben. ö ſonſtigen Abgaben für Reich meidung doppelter Zahlung, Kirchner. Mucheneinrienlangen.. ik. 105.— Schlatzmmer esche u. oliert Schräne J. 2, ung 3 lurig Ammer-Zulſets.... ik. 105.— einzeine Aüchensechründe u. 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Beſondere Abſperrungsmaßnahmen waren jedoch von der nur in gewöhnlicher Stärke aufgebotenen Polizei nicht getroffen worden. Die Sitzung, auf der heute als einziger Punkt der Tages⸗ ordnung die Einbringung der Geſetzesvorlage über den Vertrag von Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund durch den Reichskanzler ſteht, begann mit der außergewöhnlichen parlamentariſchen Verſpä⸗ tung. Das Haus war gut beſetzt, jedoch be⸗ merkt man auf der Rechten und äußerſten Linken einige Lücken. Die Tribünen waren wie gewöhnlich überfüllt. In der Diplomaten⸗ loge ſah man das Korps der ausländiſchen Miſſtonen, an der Spitze die Botſchafter Eng⸗ lands, Frankreichs und Italiens, ziemlich voll⸗ zählig verſammelt. Auch die Mitglieder des Reichskabinetts, das nach dem Rücktritt Dr. Frenkens noch ſtärker zuſammengeſchrumpft iſt, waren ſämtlich erſchienen. Nachdem Reichstagspräſident Löbe dem Hauſe kurz von dem Rücktritt des Reichsmini⸗ ſters Dr. Frenken Mitteilung gemacht hatte, er⸗ teilte er ſofort das Wort dem Reichskanzler Dr. Luther. Der Reichskanzler, von den Kommuniſten mit einem kurzen, aber nur Heiterkeit auslöſenden Zuruf: Vertreter des amerikaniſchen Groß⸗ kapitals!“ empfangen, führte aus: a „Durch das Abſchiedsgeſuch der deutſch⸗ nationalen Mitglieder des Veichskabinetts ſah ich mich am 15. Oktober vor die Frage geſtellt, ob ich als Reichskanzler ebenfalls dem Herrn Reichspräſidenten mein Ricktrittsgeſuch über⸗ reichen ſollte. Eine Bejahung dieſer Frage würde eine weſentliche Beeinträchtigung der wichtigen Verhandlungen über die Räumung der Kölner Zone und über die alsbald zu er⸗ wartenden Rückwirkungen der Abmachungen von Locarno bedeutet ha⸗ ben. Die übrigen Mitglieder des Reichslabi⸗ netts waren mit mir der Ueberzeugung, daß es um des deutſchen Volkes willen notwendig ſei, die Verhandlungen mit allem Nach⸗ druck weiterzuführen und daß es dazu bis zur Entſcheidung über den Vertrag von Lo⸗ carno durch die geſetzgebenden Körperſchaften des Verbleibens der Reichsregierung im Amt bedürfe. Der Herr Reichspräſident hat ſich dieſer Auffaſſung angeſchloſſen. Es iſt als⸗ bald der Oeffentlichkeit bekannt gegeben wor⸗ den, daß das Kabinett ſeine Aufgabe darin ſähe, den geſamten Tatbeſtand über Locarno bis zur Entſcheidungsreife innerhalb der ver⸗ einbarten Friſt zu entwickeln. Daraus ergab ſich die Folgerung, daß ich in Uebereinſtim⸗ mung mit den übrigen Mitgliedern der Reichs⸗ regierung ausſpreche, daß nach Erledigung des Vertrages von Locarno die Reichsregierung dem Herrn Reichspräſivenlen ihr Müktrittsgeſuch zu überreichen hat, um eine Umbildung des Kabinetts zu er⸗ möglichen. Was den Zeitpunkt für die Aus⸗ führung dieſes Entſchluſſes im Falle einer An⸗ nahme der Verträge über Locarno anbetrifft, ſo bin ich zwar der Ueberzeugung, daß auch die Ausführung des Vertrages von Locarno durch ein Kabinett zu erfolgen hat, deſſen Zu⸗ ſammenſetzung die poſitive Stellung zum Ver⸗ trigswerk gewährleiſtet, andererſeits ſcheint mir die Aufgabe des jetzigen Kabinetts durch Unterzeichnung des Vertrages abgeſchloſ⸗ 5 Das Reichskabinett wird alſo, falls die Vorausſetzungen für die Unterzeich⸗ nung am 1. Dezember entſtehen, nach der hr ſeiner Bevollmächtigten aus London beine Aemter in die Hand des Herrn Reichs präſidenten legen. Steht das gegenwärtige Neichskabinett in Er⸗ 8 genau begrenzten Zweckes vor dem 8, ſo wird es meine Aufgabe ſein, den geſamten Inbalt des Pertragswerkes in ſeinen Hauptzügen darzulegen, einſchließlich der bis jetzt erzielten Rückwirkungen und der die Räumung der Kölner Zone betreffenden Angelegenheiten. Dieſer geſamte Tatbeſtand liegt jetzt zur verantwortlichen Entſcheidung über Ja oder Nein vor dem Reichstag. Die Rückwirkungen ſtellen im Verhältnis zum Vertragswerk ſelbſt in keiner Weiſe Gegenleiſtungen oder gar ein Handelsgeſchäft dar. Die rheiniſche Bevölke- rung hat es von ſich aus in echt vaterländi⸗ ſchem Geiſt mit Nachdruck abgelehnt, daß ir⸗ gendwelche Vorteile, die ſie gewinnen könnte, mit politiſchen Geſamtnachteilen Deutſchlands erkauft werden ſollen. Vielmehr kann die Ent⸗ ſcheidung über das Vertragswerk von Locarno nur aus ihm ſelbſt, nur aus der Bewertung ſeiner allgemeinen poltiſchen Bedeutung erfol⸗ gen. Der Sinn dieſes Vertragswerkes kann kein anderer ſein als der, neue und beſſere Grundlagen für die friedliche W. ventwicklung aller Länder Europas zu ſchaffen. Gerade in dieſer Stunde, wo die deutſche Reichsregierung ſich mit feſter Entſchloſſenheit zu dem großen Friedenswerk von Locarno bekennt, muß ausgeſprochen werden, daß auch vom Standpunkt unſerer Vertragsgegner durch den Beſchluß dieſes Friedenswerkes die Be⸗ ſetzung deutſchen Landes ihre innere Begrün⸗ dung verliert(Sehr richtig!) Deutſchland iſt nicht nur in jeder Beziehung bereit, ſondern hat auch durch den tatſächlichen Gang der Er— eigniſſe bewieſen, daß es an die Erfüllung der Reparationsverpflichtungen gemäß dem Lon⸗ doner Abkommen alle ſeine Kräfte ſetzt. Aber es iſt durch die bitteren Erfahrungen der letz⸗ ten Jahre mit einem ſolchen Argwohn gegen vertragsmäßige Vorgänge und grundſätzliche Verheißungen erfüllt, daß es erſt dann geneigt iſt, zu glauben und zu vetrauen, wenn es Tat⸗ ſachen ſieht.(Sehr richtig!) Deshalb das dringende Verlangen, alsbald eine Wirklichkeit von Rückwirkungen zu erleben. Unabhängig von der Frage der Rückwirkungen iſt und bleibt die Räumung der Kölner Zone. Seit dem 10, Januar beſteht nach der ſtets feſt⸗ gehaltenen deutſchen Auffaſſung ein Rechts⸗ anſpruck auf Räumung der Kölner Zone. Die Räumung dieſer Zone iſt in beſtimmter Weiſe und zu beſtimmten Terminen nunmehr be⸗ ſchloſſen. Dieſe Termine ſind unabhängig von der Erledigung der Entwaffnungsforderungen feſtgeſetzt. Gleichzeitig iſt auch für die Entwaff⸗ nungsforderungen eine grundſätzliche Ueber⸗ einſtimmung erzielt. Die Erörterungen über die Luftfahrtnote ſind in Gang gebracht. Alles einzelne über die Entwaffnung iſt im übrigen aus dem dem hohen Hauße vorlegen⸗ den Weiß buch zu entnehmen. Was nun die Rückwirkungen ſelbſt anbe⸗ trifft, ſo iſt auch ihr derzeitiges Ausmaß durch das Weißbuch und durch die dem hohen Haufe beſonders zugegangene Ordonnanz 308 der Rheinlandkommiſſion bekannt. Ich gebe der be⸗ ſlimmten Hoffnung und Erwartung Ausdruck, daß auch alle Organe der Beſatzungsmächte gemäß dem beſtimnit bekundeten Willen ihrer Außenminiſter mithelfen werden, der rheini⸗ ſchen Bevölkerung und dem geſamten deutſchen Volke die verbleibende Laſt nach allen Mög⸗ lichkeiten zu erleichtern. Die deutſche Regie⸗ rung erblickt ſomit in dem Geſchehenen und in Ausführung Begriffenen einen Beweis dafür, daß die Rückwirkungen ſich vollziehen. Lo⸗ carno iſt eben, wie der britiſche Außenmini⸗ ſter wiederholt ausgeſprochen hat, und wie auch wir nicht oft genug wiederholen können, kein Ende, ſondern ein Anfang.(Zuruſe rechts.) Wenn ich nunmehr zu der Schilderung des Vertragswerkes von Locarno ſelbſt übergehe, ſo ſtelle ich an die Spitze der Betrachtung die Frage des Eintritts in den Völkerbund, von deren Bejahung nach der Abmachung die Inkrafttretung des geſamten Vertrages ab⸗ hängt. Mit dieſer Frage verbinden ſich ſehr ernſte Sorgen, die ſich auf die Geſamt⸗ einſtellung Deutſchlands in der internationa⸗ len Politik beziehen. Im Kernpunkt ſteht die Sorge, ob Deutſchalnd etwa durch dieſen Ein⸗ tritt eine Weſtorientierung im Sinne einer Abwendung vom Oſten vollziehen würde. Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß eine ſolche Option zwiſchen Weſt u. Oſt in Deutſch⸗ lands geographiſcher Lage für einfach un⸗ möglich halte. Nach dieſer Richtung ſind die Erklärungen des britiſchen Außenminiſters, daß dem Völkerbund und der Politik der Völ⸗ kerbundsſtaaten jede aggreſſive Abſicht gegen Deutſchland fernläge, beſonders bedeutungs⸗ voll. Es muß aber Deutſchland von ſich aus das Seine tun, um ſich denjenigen Schutz gegen etwaige zukünftige politiſche Gefahren zu ſichern, der in Deutſchlands geographiſcher Lage unerläßlich iſt. Hier ſtehen wir vor der großen Frage des Art. 16 der Völkerbunds⸗ ſatzung. Selbſt wenn die Angriffsfrage von uns zu Ungunſten des einen oder anderen Staates bejaht wird, ſo iſt keine Inſtanz gege⸗ ben, die etwa gegen unſere eigene Auffaſſung mit bindender Wirkung für uns darüber zu entſcheiden hätte, welche konkreten Einzelmaß⸗ nahmen von deutſcher Seite zu treffen wären. Es boſteht auch auf keinen Fall das Recht eines anderen Bundesmitgliedes, uns in irgend einer Form gegen unſeren Willen zu einer Exekutivmaßnahme, z. B. zur Duldung des Durchmarſchrechts, zu zwingen. Dieſe Auffaſ⸗ ſung findet einen ſehr deutlichen Ausdruck z. B. auch in dem bekannten Bericht über das Genfer Protokoll, in dem es u. a. heißt:„Je⸗ der Staat entſcheidet über die Art, wie er ſei⸗ nen Verpflichtungen nachkommen wird, nicht aber darüber, ob dieſe Verpflichtungen beſte⸗ hen, das heißt, jeder Staat behält die Entſchei⸗ dung über das, was er tun wird, nicht aber über das, was er tun ſoll.“ Dieſer hier angeführte Satz beſtätigt die Richtigkeit der ſoeben geſchilderten juriſtiſchen Auffaſſung; auf der anderen Seite betont er, einen ſelbſtverſtändlichen Grundſatz, daß dieſes freie Ermeſſen der einzelnen Staaten mit dem allgemeinen Grundſatz loyaler Erfüllung der Bundespflichte nim Einklang ſtehen muß. Es iſt für Deutſchland ſelbſtverſtändlich, daß e em Völkerbund nur in aufrichtiger Bundes⸗ geſinnung und ohne verſteckten Vorbehalt bei⸗ treten kann. Es kann aber anbererſeits nicht außer Betracht laſſen, daß der praktiſchen Be- tätigung ſeiner Bundesgeſinnung gerade bei einer etwaigen Anwendung des Artikels 16 in vielen Fällen beſondere Schranken gezogen werden. 5 S Das iſt die Folge ſeiner völligen Enabaſfnung deren Bedeutung und Gefahren durch Deutſch— lands zentrale geographiſche Lage noch außer— ordentlich verſtärkt werden. Die in Locarno vereinbarte Erklärung ſtellt ſeſt, daß Deutſch⸗ land zur Beteiligung nur inſoweit verpflichtet iſt, als dies mit ſeiner militäriſchen und geo⸗ graphiſchen Lage verträglich iſt. Bei dieſem ganzen von mir dargelegten Sachverhalt ſtehe ich nicht an, zu erklären, daß nach der jetzt ge⸗ klärten Auslegung des Artikels 16 ihm leine Gefahren für Deiuſchland ergeben. (Widerſpruch rechts.) Im übrigen iſt dem Völkerbund gegen⸗ über das deutſche Memorandum vom Septem⸗ ber 1924 nach ſeinem ganzen Inhalt aufrecht erhalten wor en. Aus dem Schriftwechſel, der ſich an dieſes Völkerbundsmemorandum ange⸗ ſchloſſen hat, und aus ben Erklärungen in Lo⸗ carno ergibt ſich, daß Heutſchland des Sitzes im Völkerbundsrat und einer entſprechenden Vertretung in der Völkerbundes verwaltung ſicher iſt. Wegen der Kolonialfrage iſt das Recht Deutſchlands auf Kolonialman⸗ date ausdrücklich anerkannt worden. Wir er⸗ warten, daß dieſem ſeinem Anſpruch auch praktiſch Rechnung getragen wird. Was eno⸗ lich die Frage einer Anerkennung moraliſcher Belaſtungen, insbeſondere der Kriegsſchuldfrage, betrifft, ſo hat die deutſche Regierung vor Be⸗ ginn der Verhandlungen in Locarno gegen⸗ über den Vertragsgegnern ihre Auffaſſung in der Kriegsſchuldfrage, insbeſondere auch, wie ſie durch die Erklärung der Regierung Marx vom 29. Auguſt 1924 feſtgelegt worden iſt, Feſthalten an ihrer Auffaſſung auch bei den Verhandlungen in Locarno ausgeſprochen. Dieſer Standpunkt der deutſchen Regierung wird auch bei unſerem Eintritt in den Völker⸗ bund feſtgehalten werden. Sind ſomit die Vor⸗ ausſetzungen erfüllt, unter denen Deutſchland ſeine grundſätzliche Geneigtheit zum Eintritt in den Völkerbund durch die Note vom Sep⸗ tember 1924 zu erkennen gegeben hat, ſo iſt der tatſächliche Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund nur ein Voranſchreiten auf der bisher gegebenen und übrigens auch in der von mir abgegebenen Regierungserklärung vom 19. Januar d. Is. feſtgehaltenen Linie. Gleichwohl möchte ich nicht ungusgeſprochen laſſen, daß nach meiner Ueberzeugung die in⸗ neren Gründe für den Eintrittsbeſchluß in der Zwiſchenzeit an Gewicht zugenommen haben, denn ich vermag das Verhandlungsergebnis von Locarno nicht anders zu verſtehen, als daß es einen wirklichen Fortſchritt im Sinne der Stärkung der Fri edenskräfte ir Europa darſtellt. Zu den in Locarno mit allem Nachorud geſtellten Fragen gehört die allgemeine Abrüſtang. Die beſtehende ungeheuerliche Ungleichheit des Rüſtungseuſtandes ſchließt die Gefahr ein, daß immer wieder die Waffengewalt der bewaff⸗ neten Mächte zum Vorſtoß in den an Waffen leeren Raum der abgerüſteten Staaten drängt. Gerade darum muß Deutſchlannd alles daran ſetzen, den Gedanken der alloemeinen Ah⸗ rüſtung. wie er im Verſailler Vertrage feſt⸗ gelegt iſt, jederzeit wachzuhalten u. vorwärts zu treiben. Die Reichsregierung erblickt ſomit im Eintritt in den Völkeryund in keiner Weiſe eine Schwächung der deutſchen politiſchen Lage, ſondern umgekehrt die Gewinwing einer neuen Plattform, auf der es möglich ſein wird in angeſtrengter und müßſamer Arbeit die Intereſſen des Deutſchen Reiches und des deut⸗ ſchen Volkeh zu fördern. Die Frage des Ein⸗ tritts Deutſchlands in den Völkerbund be⸗ kommt jedoch ihre ganz beimtme Note ert in Verbindung mit dem Sicherheitspakt und den Schiedsperträgen. Die Bemühungen der Reichsregierung, auch die breite Oeffentlichkeit über Inhalt und Sinn der Vertragstexte aufzuklören, ſind vielfach durchkreuzt worden durch Verſuche, Ausſe⸗ gungszweifel in die Erörterung zu werfen, die die von Regierungsſeite gegebene Darſtellung als zweifelhaft, als einſeitige oder ſogar ge⸗ künſtelte Auslegung hinſtellten. Man hat Mi⸗ dertvrüche zwiſchen dieſer Auslegung und an⸗ geblichen autoritgtiven Auslaſſungen von an⸗ derer, insbeſondere ausländiſcher Seite feſt⸗ ſtellen zu können geglaubt. Ich muß demgegen⸗ über feſtſtellen, daß mir, obwohl ich die Aeuße⸗ rungen des Autzlandes über die Locglnover⸗ träge mit größter Sorgfalt verfolgt habe, da⸗ runter bisher keine Aeußerung von irgendwie ſich aus autoritativer Bedeutung bekaunt geworden iſt. neh an(Siarker Widerſpruch rechts, Rufe: Unerhört! bei den Völkiſchen.) Das Kernſtück des Vertragswerkes gildet der Weſtpakt zwiſchen Deutſchland, Belgien. Fraukreich, England und Italien. Er iſt beſtimmt, unſere Grenzen im Weſten zu befrieden. Dies bedeutet auf deutſcher Seite den Schutz der Rheinlande, und zwar nicht nur gegen eine Verletzung der Grenze als ſolcher durch eine kriegeriſche Handlung, ſoͤn⸗ dern auch gegen Gefahren, die ohne unmittel⸗ bare Grenzverletzung im Wege des See⸗ und Luftangriffs auf deutſches Gebiet ſich ergeben könnten. Der Kanzler gibt eine Darſteflung des Vertragsinhalts und fährt dann fort: Bei der Würdigung dieſer Beſtimmungen er⸗ hebt ſich ſofort die Frage, in welchem Verhält⸗ nis der Weſtpakt zum Verſailler Vertrag ſteht. Es war, wie ſich ſchon aus der deutſchen Rote vom 20. Juli ergibt, nicht das deutſche Ver⸗ handlungsziel, durch den Sicherheitspakt den Verſailler Vertrag als ſolchen zu ändern. Dem⸗ entſprechend heißt es im Artfkel 6 des Weſt⸗ paktes, daß dieſer die Rechte und Aflichten unberührt läßt, die ſich für die am Weſtpakt beteiligten Staaten aus dem Vertrage von förmlich zur Kenntnis gebracht und bat ihr Verſailles ergeben. 0 d. Anh (Fortſetzung der Rede auf der 3, Seite.] 5 317 2 1 nenen Fo . — —— Die kon tuniſti e 1 1 And 9 0 ſich in Rudd N auch ihre*'arlamenta/ 4 N%% in der ben Völ⸗ d. 950. ion auftreten wird. iſchen Frak — Der italieniſch⸗ruſſiſche ee Am Samstag,“ Handels⸗ und Freundſ angenommen. In der einem Redner die 5 moch geſtreift, aber r, wies auf den daß beide Stao hältniſſe des auch Muſſe niſtiſche prauch 5 „ Auflöſung der italieniſchen Freimaurer⸗ V gen. Der Großorient erläßt eine Kundgebung an die Freimaurerei, die folgende Beſtimmungen enthält: 1. Alle bisherigen italieniſchen Logen ſind aufgelöſt; 2. der Großorient bleibt im Amt und führt die Geſchäfte fort: 3. die Logen werden auf der Grundlage der Geſetze, d. h. unter voller Oef⸗ fentlichkeit neu gebildet. — Eine ſcharfe ſerbiſche Aeußerung gegen die faſziſtiſche Politit. Der ſoeben zum Unterrichts⸗ miniſter ernannte Bauernführer Stefan Raditſch hat geſtern in einer Volksverſammlung in Laibach ſich außerordentlich ſcharf gegen die Herausforde⸗ rungen Muſſolinis gewandt. Raditſch ſagte ins⸗ beſondere, wenn in Italien die Abenteurer-Politik die Oberhand gewinnen ſollte, ſo wird Italien nicht nur uns gegen ſich, L choflowakei, Polen, Rumänſen und die Türken haben. Wenn in Italien öffentlich dafür gewor⸗ ben wird, daß Dalmazien. Italien näher an Agram und Laibach heranrücken müſſe, dann rufen wir— nicht dem italieniſchen Volke, das wir achten,— ſondern der faſziſtiſchen Regzerung zu: Ihr wißt, was das neue Europa bedeutet. Sobald ihr eure Grenzen überſchreiten werdet, werdet ihr alsbald die Wirkung ſehen. Engländer, Franzoſen und Ru! täter Italiens, die ihm zur Einigung verhalfen. Wenn der Faſzismus den nationalen Frieden mit Füßen treten ſollte, Handelsvertrag an- gat der Senat den vertrag mit Rußland Beſprechung wurde von olſchewiſtiſche Geſahr zwar der Referent, Senator Schan⸗ Ausſpruch von Tſchitſcherin hin, aten ſich nicht in die inneren Ver⸗ anderen einmiſchen wollten, und lini erklärte, daß Italien eine kommu⸗ Propaganda nicht mehr zu fürchten boerlangt. ſo werden die aufgezähl⸗ een ſie ſich ſchon, wie mitgeteilt, ſondern auch die Tſche⸗ 4 Willen geworden“. italieniſch ſei und daß en ſind die Wohl⸗ ten Völker, aber auch noch jemand, den ich nicht nennen will, ihn ſtürzen. Wenn die Faſziſten ſich unſeren Grenzen nähern ober ſie ſogar über⸗ ſchreiten ſollten, dann lionen Menſchen vom zen Meer gegen ſich haben. — Der portugieſiſche Aufßzenminiſter zu rückge⸗ treten. Der vortugieſiſche Außenminiſter Gorges hat ſeine Demiſſion eingereicht. * Vasco werden ſie hundert Mil⸗ Baltiſchen bis zum Schwar⸗ den des Banketts, Aenderung der Geſchäftsordnung des Reichstags. Wiederzulaſſung der ausgewieſenen Kommuniſten. Berlin, 23. Nov. Zu dem Antrag der kommu⸗ niſtiſchen Reichstagsfrattion auf Wiederzulaſſung der bei den Kämpfen um die Zollvorlage auf 20 Sitzungen ausgeſchloſſenen kommuniſtiſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten erfahren wir, daß die Fraktio⸗ nen des Reichstages ſich dahin geeinigt haben, eine Aenderung der Geſchäftsordnung vorzuneh⸗ men, wonach ausgeſchloſſene Abgeordnete nach Ablauf von drei Monaten wieder zugelaſſen wer⸗ den, ſelbſt wenn bis zu dieſer Zeit noch nicht die Sitzungen ſtattgefunden haben, auf die ſich der Ausweiſungsbeſchluß bezog. Dieſe Vereinbarung er Fraktionen wird vorausſichtlich ſchon am Dienstag bei Beginn der erhoben werden, ſodaß auch die eto ee Kommuniſten ebatte beteiligen können. E Kommuniſtiſcher Fraktionsbeſchluß. bisher ausge⸗ 1 Sitzung zum Beſchluß ſich an der Locarno⸗ ö * Berlin. 23. Nov. Die rammuniſtiſche Fraktion f Schwere Ketten. „örzählung von F. Arnefeldt. (21. Fortſetzung.,) Es geſchah nichts,— Untätigkeit, Still⸗ ſtand, das war, wie Richard ſich mit dumpfer Verzweiflung vorwarf, überhaupt das Ge⸗ präge, das ſeinem Daſein aufgedrückt war. Die Unterſuchung gegen Hertha rückte um kei⸗ nen Schritt vorwärts, es kamen keine neuen Verdachtsgründe gegen ſie zum Vorſchein, die vorhandenen wurden aber durch nichts entkräf⸗ tet, und das hartnäckige Stillſchweigen, das die Angeklagte ſelbſt bei allen Vernehmungen beobachtete, diente auch nicht dazu, ihre Sache zu verbeſſern. In alten Zeiten würde ein Richter gegen eine ſo verſtockte Verbrecherin die Tortur in Anwendung gebracht haben, in der Neuzeit vermochte er nur zu Vermahnun⸗ gen in milder und ſtrenger Form ſeine Zu⸗ flucht zu nehmen und dieſe fruchteten nichts. Dabei war die Angeklagte weder keck, noch trotzig, ſondern ſanft, ſtill und geduldig. Allen Fragen, Ermahnungen und Bitten ſetzte ſie die eine Antwort entgegen:„Ich weiß nichts vom Tode des Barons, ich kann nicht ſagen, wie da; Gold in meinen Beſitz gelangt iſt; es ſteht aber in keinem Zuſammenhange mit dem Morde.“ Die Ermordung ſeines Vaters und He— lenens Verſchwinden,— das waren die bei⸗ den Endpunkte, zwiſchen denen nicht minder ſchwer und unheimlich der auf Hertha laſtende Verdacht und ein beunruhigender Zuſtand lag, in den Nina verfallen war. Das kleine Mädchen litt unter der Pein des Selbſtvor⸗ wurfes ſo hart, daß ſie körperlich verfiel und in eine Art geiſtige Apathie zu verſinken drohte. So ſchwer ihm der Entſchluß ward, ſich von dem Kinde zu trennen, hatte ihn Ri⸗ chard doch gefaßt und Nina in eine Penſion geben wollen, wo ihr nach allen Seiten gewiſ⸗ lenhafte Pflege zuteil werden und ſie in an⸗ 1 Seſez n(wendig und ferner aufe“ n r. titels 72 der Reichsverien: end den 8 i nan bie Ausfetzung der Wetunhimg Perz wefehes zu beantragen: (Alt 44 1 exlalle ung lautet: Die Verkün⸗ 1114* Daun uim 2272 dung eines Reichsgeſetzes. Ne zuszuſetzen, wenn es ein Drittel de Lichs tages Geſetze, die der Reichstag und der Reichsrat für dringlich erkären, kann der Keichs⸗ oräſident ungeachtet dieſes Verlangens verkünden.) Hindenburg, Ludendorff und Locarno. Zu den mannigfachen Angriffen, die gegen den Reichspräſidenten von Hindenburg gerichtet wer⸗ den, binett zur teuer Vorſtoß, Locarnopolitik bekennt, kommt jetzt ein den Ludendorff unternimmt. ‚Völkiſchen Kurier“ veröffentlicht Ludendorff nämlich einen längeren Artikel, in dem er nicht mehr und nicht weniger als den ſofortigen Rück⸗ ritt des Reichspräſidenten verlangt. Hier heißt 8 u. a.: ö 5 „Ich habe dereinſt mit dem Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg Ehre und Ruhm geteilt, ind— ich darf es ausſprechen— ſeinen Ruhm erhöht. Heute krampft ſich mein deutſches Herz zuſammen, wenn ich ſehe, wie der Generalfeld⸗ marſchall im Begriffe iſt, ſeinen Ruhm zu opfern; and er iſt geopfert, wenn ſein Name unter dem dokument der Schande und Unehre ſteht.“ In dieſer Tonart geht es weiter, und der Ar⸗ tikel verſteigt ſich zu dem Satz, daß, wenn Hin⸗ denburg die Locarnopolitik für richtig anſehe „dann iſt die Reichspräſidentſchaft des General⸗ eldmarſchalls eine Gefahr für den nationalen Es iſt anzunehmen, daß auch dieſer Angriff ſeines ehemaligen Mitarbeiters den Reichspräſidenten ebenſo wenig von ſeiner leberzeugung, daß Locarno der richtige Weg iſt, abbringt, wie der Sturm von Proteſitelegrammen deutſchnationaler und völliſcher Kreiſe, der über den Reichspräſidenten niedergeht. Wenn dabei Blätter der Rechten glauben, die Dinge ſo hin⸗ ellen zu können, als ob die Unterzeichnung des Vertrages von Locarno durch den Reichspräſiden⸗ en nur eine formelle Angelegenheit ſei, ſo müſ⸗ von der rechts⸗ tadikalen„Deutſchen Zeitung“ eines Beſſeren be⸗ ſehren laſſen. Daß Hindenburg die Locarnopoli⸗ it für richtig und zweckmäßig erachtet, geht im übrigen auch daraus hervor, daß er ſehr zum rummer der Deutſchnationalen an den Vorſitzen⸗ das kürzlich der Londoner Preſſe-Club zu Ehren der Botſchafter gab, ein Telegramm ſandte, in dem er den Wunſch aus⸗ ſpricht, daß der neue Geiſt gegenſeitiger Schätzung und Hochachtung, wie er in Locarno geboren wor⸗ den ſei, zur Verſtändigung der Völker beitragen möge. Bemerkenswert ercheint dabei noch in dieſem Zuſammenhang, daß auch Dr. Jarres, für deſſen Präſidentſchaftskandidatur ſich ja ſei⸗ nerzeit die Deutſchnationalen einſetzten, ebenfalls ſehr nachdrücklich für Locarno eingetreten iſt. In einer politiſchen Verſammlung zu Krefeld faßte er ſeine Auffaſſung dahin zuſammen, daß man gegenüber dieſem Vertragswerk ein Nein nicht verantworten könne. die franzöſiſche Regierungskriſe. „ Briand zur Kabinettsbildung äufgefordert. Paris, 23. Nov. Der Präſident der Republik, Dourmergue, ſetzte im Laufe des Tages die be⸗ reits geſtern begonnenen Deſprechungen mit den Vertretern der politiſchen Parteien beider Parla⸗ mente fort. Vielgeſtatig ſind die Vorausſagen Blätter über das etwaige neue Kabinett. Am meiſten genannt wird Brian d. Da aber be⸗ ſtimmt damit gerechnet wird. daß Briand ein An⸗ 0 da er ſich in Uebereinſtimmung mit dem Ka⸗ Im f der * „ nr engult ode i Mlniſtertun Pöit Technitern unter Paul 2 mer als iniſterpräſident und Finanzminiſter. 1 Paris, e Btiand in 1 ob. nehd len ird. Den habe 2 ſprache men müſſe. . Entwaffftungsweißbuch Das deutſche ee digte Weißbuch unter dem T außer den bereits veröffent nungen über den Verlauf der zwiſchen dem 6. 14. November in Paris und Berlin in der waffnungsfrage geführten Verhandlungen. gebnis gehabt: Die entweder aufgrund dern geltenden Beſtimmungen Maßgabe ihrer Dies wird insbeſondere dadurch ermöglicht, Anſtellung gelangenden ſtellung auf Lebenszeit finden können. In Frage der Kaſernierung der iſt eine Einigung dahin zuſtandegekommen, die Zahl der Schutzpolizeibeamten der Amtsbezeichnung Aufklärung in Paris daß es bei den bleibt. In der Frage des hatten die Alliierten lung des Chefs lung des Chefs niſter gefordert, der Spitze des ral als Chef der Heeresleitung.“ haben ſich ſchließlich des genannten Paragraphen klärt, nachdem die Reichsregierung bung der Befugniſſe des Chefs der ſichert hatte: der geſamten Wehrmacht.(§ 8 des Diviſtonskommandeute, ſoweit 22 T—.— t.— obenſtehenden Heeres.“ 5 N C derer Umgebung drücke überwinden ſollte. Dieſer Plan war an dem Widerwillen der kleinen Schweſter geſchei⸗ tert, ſie erklärte, ſie müſſe ſterben, wenn man ſie aus Wendenburg fortbringe, ſie wolle ſich nicht von ihrem Bruder trennen, ſie wolle nicht fern von dem Orte ſein, wo Hertha durch ihre Schuld im Gefängnis ſchmachte. Ihre Aufregung ward ſo groß, daß der Arzt dem Baron anempfahl, von ſeinem Vorſatze abzu⸗ ſtehen und ſie zu laſſen, wo ſie war. „Bei dieſer Ausſage bleibt ſie und ich kann ſie nicht zwingen, ſich ſelbſt zu bezichti⸗ gen, Herr Baron“, war die Auskunft, die der Unterſuchungsrichter Richard von Wendenburg erteilte, der ſich faſt täglich bei ihm einfand, um ſich nach dem Fortgange der Unterſuchung zu erkundigen. „Iſt es ihnen nicht möglich, Ihr Schwe⸗ ſterchen zu beſtimmen, daß ſie uns nur noch ein einziges Mal Rede ſteht?“ fügte der ge⸗ richtsrat bei einem ſolchen Geſpräche hinzu, „vielleicht könnte man doch durch ihre Aus⸗ ſagen noch einen Anhaltspunkt gewinnen.“ 5„Nein,“ entgegnete Richard mit Beſtimmt⸗ heit; dals Vormund meiner Schweſter muß ich mich ſogar jeder weiteren Vernehmung widerſetzen; das Kind befindet ſich in einem Zuſtande der Nervoſttät, der das Schlimmſte befürchten läßt.“ „Man wird ſie ſchwerlich vom Erſcheinen vor dem Schwurgerichte dispenſieren können,“ entgegnete der Unterſuchungsrichter. Richard erſchral.„Der Fall Geſchworenen zur Aburteilung werden?“ „Haben Sie daran gezweifelt?“ „Aber Hertha Hedelund hat nichts einge⸗ ſtanden.“ „Eben deswegen. Wenn die neuere Ge⸗ ſetzespflege jedes Mittel verwirft, den Ange⸗ klagten zu einem Geſtändnis zu zwingen, ſo bedarf ſie dagegen dieſes Eingeſtändniſſes zu wird den übergeben ſeiner Verurteilung nicht. Die Wahrheit der die empfangenen trüben Ein⸗ 23. Nov. Der Präſident der Republik, berief heute nachmittag Außenmini⸗ 15 ſich und bat ihn, die Kabinetts⸗ bernehmen., Bisher iſt noch nicht kiand dieſen Auftrag an⸗ 15 Joufnaliſten erklärte er, er dich ſeine Antwort bis zum ſpäten Nachmit⸗ mit den A tag vorbbeßulten, da er mit ſeinen Freunden Rick 0 , fuſigenn ufcfünd 9 Berlin, 23. Nov. Die eichsregierung ha dem Reichstag das vor einigen Tagen angekün⸗ 5 af 1. W e 5 Entwaffnungsnote“ zugehen laſſen. entha ächten Noten Aufzeich⸗ un Ent⸗ Hin⸗ ſichtlich der Schutzpolizei haben die Verhandlun⸗ gen in den drei ſtrittigen Punkten folgendes Er⸗ Schutzpolizeibeamten werden der in den einzelnen Län⸗ allgemeinen beamtenrechtlichen oder aufgrund der für die Ord⸗ nungspolizei geltenden Sonderbeſtimmungen nach Eignung und der verfügbaren Stellen zu lebenslänglicher Anſtellung daß aß die in der Schutzpolizei etwa nicht zu unkündbarer Beamten in allen anderen Polizeidienſtzweigen(ſtaatliche Verwaltung, 17— minalpolizei, Kommunalpolizei, Landjägerei) 1000 er Schutzpolizeibeamten aß in Kaſernen unter ubrigen auf 32 000 ausſchließlich der Polizeiſchüler ſeſtgeſetzt wird. In der Frage der höheren Polizeibeamten haben ſich die Alliierten aufgrund der deutſchen damit einverſtanden erklärt, jetzigen Amtsbezeichnungen Oberbefehls der Reichswehr die Umgeſtaltung der Stel⸗ der Heeresleitung in die Stel⸗ des Stabes beim Reichswehrmi⸗ obwohl der ſeinerzeit von der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion geneh⸗ migte Paragraph 8 des Wehrgeſetzes lautet:„An Reichswehrheeres ſteht ein Gene⸗ Die Alliierten mit der Aufrechterhaltung einverſtanden er⸗ die Umſchrei⸗ Heeresleitung durch folgende zu erlaſſende Verordnung zuge“ „Der Reichspräſident iſt oberſter Befehlshaber Wehrgeſetzes). Er übt das militäriſche Verordnungsrecht aus. (8 11 des Wehrgeſetzes.) 2. Der Reichswehrmini⸗ ſter übt unter dem Reichspräſidenten die Befehls⸗ gewalt über das Heer aus. Das Reichsmingite⸗ rium, die Oberbefehlshaber der Gruppen und die dieſe nicht durch Abſchnitt 4 den Befehlshabern der Gruppen nach⸗ geordnet ſind, unterstehen ihm unmittelbar; eben⸗ 0 die Landeskommandanten hinſichtlich ihrer be⸗ onderen Obliegenheiten. 3. Der Chef der Heeres⸗ leitung gehört dem Reichswehrminiſterium an. Seine Stellung wird beſtimmt durch 8 8 des Wehrgeſetzes nach Maßgabe der Vorſchriften des Artikels 2. Er iſt der militäriſche Berater des Reichswehrminiſters und ſein Vertre⸗ ſer in den militäriſchen Angelegenheiten des Feſtung Königsberg. gierungen ſchließlich denn ein beweglich geſtellt werden. Verbände und Organiſationen wir en von ſehen, die a) üben laſſen; in Verbindung ſtehen. dom 22. März 1921 aufzulöſen.“ hieſe Forderung der Alliierten darauf, 1921 ſicherzuſtellen. Aus Nah und Fern. Griesheim b. Darmſt., 23. Nov. Görliſch, Sohn einer Kriegerwitwe, und geſtorben. den Kopf traf, führte. Friedberg, 23. Nov. zu ſchützen. nicht bekannt. Eine Familientragödie. Jahre alte Selretärin Herrmann duch Kopfſchuß töd lich. kannt wird, befaßte ſich Oberſtleutnant ea. nig ſeit ſeinem Aufenthalt mit Holzhandel. unter Geſchäftsauſſicht. der Familie waren ſchwierige. Hanus lebte als Student auf großem Fuße terführen zu können, ſonnen. Nach dieſer ſollte Mark zufallen, die ihm von einer Tabletten in allen Apothelen u. Orogerlen Mk. 1.— erfriſchend ernd, „Glauben daß ſie verurteilt werden könnte?“ fragte Richard und ſah den Gerichts⸗ rat dabei mit flehenden Blicken an. „Ich möchte mir meine Anſicht darüber vorbehalten,“ ſagte er ausweichend. „Halten Sie Hertha Hedelund für ſchul⸗ dig? Hat ſie das Ausſehen einer Mörderin und Diebin?“ fragte Richard ſchmerzlich. „Die letztere Frage verneine ich entſchie⸗ den, und dennoch vermag ich dies betreffs der erſteren nicht zu tun,“ war die Antwort. „Sie meinen—“ a„Es geht eigentlich gegen meine Pflicht, mich mit ihnen darüber auszuſprechen, was ich meine, Herr Baron“, entgegnete der Richter, „ich will Ihnen indes meine Anſicht ſagen; ich meine, Hertha Hedelund iſt eine Mitſchul⸗ dige. Sie hat Ihren Vater in den Park gelockt, damit ein anderer ihn dort ermorden und be⸗ rauben könne.“ 50 1665 e undenkbar, daß mein Vater ie große Summe in der Taſche gehabt hat,“ warf Richard ein. 1 0 05 „Dann hat ſie ſeine Kaſſe beſtohlen ode beſtehlen helfen.“ 1 1 N 1„Während der Unterſuchungshaft darf ich Ihnen das nicht geſtatten, und es iſt auch ver⸗ geblich,“ erwiderte der Gerichtsrat. Wir ha⸗ ben Nachforſchungen nach ihrer Vergangenheit angeſtellt; es findet ſich nirgends ein Punkt, an dem ſich ein Hebel anſetzen ließe“, fuhr er fort, zhaben Sie denn keine Vermutung? Ken⸗ nen Sie jemand, mit dem ſie in Verkehr ge⸗ ſtanden hat und dem eine ſolche Tat zuzu⸗ trauen wäre?“ Richard ſchwieg einige Minuten, als db er nachſinne, und antwortete alsdann ein ent⸗ ſchiedenes„Nein!“ 5 115 Er hatte mit ſich gekämpft, ob er einem Gedanken, der ihm ſchon oft aufgeſtiegen war, nen wollen und war davor zurückgeſchreckt. Welches Recht hat er, zu ſagen, daß er dem Muſiker eine ſolche Tat zutraue? Geſchworenen gibt den Ausſchlag.“ knüpfte. Bernini mußte an dem Tage, Mord verübt ward, ſchon weit nach Hamburg, Abend nach Neuvork abrebonden Worte leihen ſollte. Er hatte den Bernini nen⸗ Welchen bringen, als die blinde Eiferſucht ſeiner Schweſter und das gleiche ihn ſelbſt verwir⸗ rende Gefühl in der eigenen Bruſt! Und dennoch hatte ſich vom erſten Allgen⸗ blick an ſein geheimer, unbeſtimmter Verdacht auf den Muſiker geheftet. Ja, noch mehr, Ri⸗ chard hatte das Verſchwinden ſeiner Schweſter mit der Kataſtrophe im Parke in Verbindung gebracht und für beides den Anſtifter Bernini zu finden geglaubt. Er hatte dafür jedoch kei⸗ nen Anhaltspunkt, als ſein Mißtrauen, ſeine Abneigung gegen den Italiener. Daraufhin aber einen Menſchen der ſchwerften Verbre⸗ chen, die das Geſetzbuch kennt, anzuklagen, dagegen ſträuben ſich in dem jungen Baron Ehr⸗ und Gerechtigkeitsgefühl. N Hielten dieſe Erwägungen Richard zu⸗ ſrück, dem Richter Berninis Namen zu nen⸗ nen, ſo hatten ſie ihn doch nicht verhindert, unmittelbar nach der Ermordung ſeines Va⸗ ters und dem Verſchwinden ſeiner Schweſter in aller Stille Erkundigungen nach dem Mu⸗ ſiker einzuziehen. Da erfuhr er denn, daß Ber⸗ nini Hallſtadt ſchon vor einiger Zeit verlaſſen habe. Er ſchien ſich ganz kurz nach jenem Tag entfernt zu haben, wo Helene ſeine Zuſam⸗ menkunft mit Hertha im Parke belauſcht und ſich ſeine ferneren Beſuche ſchriftlich verbeten, oder, wie der Bruder argwohnte, ihm einen heftigen Auftritt gemacht hatte. Damit fielen aber alle Folgerungen, die der junge Baron an die Perſon des Muſikers wo der von Hallſtadt dem Präſiden. Tage vor ſeiner 0 er reiſe e um ſich auf dein am nächſten d n Schiffe „Geller!“ einzuſchiffenn. 0 0 geweſen ſein; denn er hatte Senden, bei dem er ſich am Abreiſe verabſchiedet, geſagt, FFortſetzung folgt) N ie — Grund, ihn mit Hertha in Verbindung zu! t i mverſtanden e daß 22 ſchwere Geſchütze innerhalb der Fest bleiben und nicht auf feſte Betone 1119 . In der Frage der Behandlung der privaten 0 aufgrund Alliierten geführten Verhandlungen 10 Reichsregierung dem Neichsrat ben Entwurf einer Verordnung. 5g ben l des Geſetzes vom 13.12 da d rege er von Verein i aufgrund des Artifels 177 und 178 des Friedensvertrages behandelt, vorlegen, die in Ue⸗ bereinſtimmung mit dem Inhalt der von ihr be⸗ reits früher auf dem Verwaltungsweg erlaſſenen Anorpnungen folgende Faſſung erhalten wird: „Artikel 1. Als im Widerſpruch zu den Be⸗ ſtimmungen der Artikel 177 und 178 des Vertrages Verſailles ſtehend ſind Vereinigungen anzu⸗ ſich mit militäriſchen Dingen befaſ⸗ ſen; b) ihre Mitglieder im Waffenhandwerk oder im Gebrauch von Kriegswaffen ausbilden oder e) mit dem Reichswehrminiſterium oder irgendeiner anderen militäriſchen Behörde Artikel 2. Vereinigungen, bei denen aus der Satzung oder ihrem Verhalten hervorgeht, daß die eine der in Artikel 1 bezeichneten Tätigkeiten ent⸗ jalten, ſind nach den Beſtimmungen des Geſetzes Wie in dem Weißbuch feſtgeſtellt wird, zielt nicht darauf ab, deſtimmte Verbände aufzulöſen, ſondern lediglich die Anwendung des Geſetzes vom 22. 3. — 0 im Durch das Spielen mit einem Teſching iſt der 13jährige J. verunglückt 8 Mehrere Jungen ſchoſſen mit dem Gewehr auf Spatzen, wobei der 15 Jahre alte K. Rees von hier mit dem Teſching unvorſichtig ſchoß, ſodaß die 4 Mm.⸗Kugel ſeinen Geſpielen in und den ſofortigen Tod herbei⸗ Ein Großfeuer iſt am Sonntag in der Koch'ſchen Walzenmühle in Af ſenheim ausgebrochen. Die Mühle, eine der größ⸗ ten in Oberheſſen, iſt nahezu vernichtet, da es den Feuerwehren nur gelang, die Nachbargebäude Die Entſtehungsurſache iſt bis jetz. Don muueſchingen, 23. Nov. Heute vormittag er⸗ mordete der Sohn des Oberſtleutnants Hen— nig ſeine beiden Eltern und verletzte die 27 eitel Wie zu der Aufſehen erregenden Tat noch be; D. Henn in Donaueſchingen Hennig kam in dieſem Frühjahl Die Finanzverhältniſſe Der 25jährige Sohn und hatte, anſchainend um ſeinen Lebenswandel wei eine Erbſchaftsgeſchichte et⸗ ihm eine in England liegende Erbſchaft von mehreren hunderttauſend Braut hintet 3 tes Gut 8 Abfahrt erfolgen. Man vermutet, daß die Wirt. der Spv. Frankſurt ue Wir Frauen. Erbſchaſts ndelung follte e früh nach München überſtedeln ihn in Kae e d ſich a kaufen. Heute früh 10.20 Uhr ſollte die ſchaft, die fälſchlicherweiſe nach Donauwörtl ſatt nach Donaueſchingen geſchickt worden ſein ſoll, heute f nicht hier eingetroſſen iſt und Hans Hennig ein Spiel verloren gab. Darauſ⸗ hin ſcheint Hans Hennig zu der Tat geſchritten zu ſein. Nach 8 Uhr heute früh beauftragte er das Dienſtmädchen, ihm außerhalb des Halles Ziga⸗ retten zu holen. Gleichſeitig hörte das Mädchen, wie der Sohn zu ſeinem Vater ſagte, er ſolle mit ihm nach oben kommen, er habe ihm etwas mit⸗ zuteilen. Als das Dienſtmädchen nach ihrer Rück⸗ lehr den Eingang zur unteren Wohnung verſchloſ⸗ ſen fand, benachrichtigte ſie die Polizeiwache. Bei der Unterſuchung durch die Gerichtskommiſſion wurde dann feſtgeſtellt, daß der in den 50er Jah⸗ ren ſtehende Oberſtleutnant a. D. Hennig in nem Zimmer tot am Boden lag und ſeine Ehe⸗ ſtau mit einem Kopfſchuß tot im Bette lag. Die Feſtſtellung in der unteren Wohnung ergab, daß der junge Hennig zuerſt die Sekretärin durch ö Kopfſchuß tötete und darauf Hand an ſich ſelbſt legte. Er wurde noch mit ſchwachen Lebenszei⸗ chen am Boden liegend vorgefunden. Auf dem Tiſche lag neben dem Armeerevolver, mit dem die Tat ausgeführt wurde, ein Notizbuch mit dem Vermerk:„Alle unſchuldig außer ich“. Auf dem Transport nach dem Krankenhaus iſt der junge Mann ſeinen Verletzungen erlegen. J Weltſpiegel. :: Hungerkünſtler bis zum Irrſinn. Aus Pa⸗ ris wird gemeldet: Der bekannte Hungerkünſtler Wolly, der im Gebäude des„Petit Pariſien“ einen neuen Hungerrekord aufſſtellen wollte, erlitt, nach⸗ dem er elf Tage ohne Eſſen, Trinken und Schlafen zugebracht hatte, einen Tobſuchtsanſall, ſo daß er aus ſeinem Glaskäſig in ein Spital ver⸗ bracht werden mußte. :: Adolf Damaſchte Ehrendoltor der Theologie. der Bundesvorſitzende des Bundes deutſcher Bo⸗ denreformer, Dr. jur, h. c. Adolf Damaſche, ſt von der theologiſchen Falultät der Univerſität hießen zum Ehrendoktor der Theologie ernannt worden. In dem Doktordiplom wird auf die Verdienſte Damaſchkes um die Wiedergewinnung des deutſchen Bodens für das deutſche Volk hin⸗ gewieſen. Sport und Spiel. Bezirt Rheinheſſen⸗Saar. In unſerem Bezirk ſtanden ſich die beiden Spitzenvereine einander ge⸗ genüber. Mainz weilte in Saarbrücken. Nachdem erſteres in der 20. Minute den Führungstreffer ſchoß, zog es ſeine ganze Manuſchaft zur Vertei— digung zurück und es gelang ihm ſo, bis zum Schlußpfiff das Spiel 1:0 zu halten. Mit dieſem Erfolg trennt beide Vereine nur noch 1 Punkt.— Wieder iſt Idar auf eigenem Platze Sieger. 2:1 muß ſich Höchſt geſchlagen bekennen.— Griesheim ertrotzt gegen Neunkirchen ſein 3. Unentſchieden 90. Aber zu ſpät fängt Griesheim zu ernten an. — Wiesbaden und Worms ſind ſpielfrei. Der 2 Abſtiegkandidat iſt noch nicht gefunden. Er wird vorausſichtlich in Höchſt oder Neunkirchen zu fin⸗ don ſein. Bezirk Main. In dieſem Bezirk ſorgten die Offenbacher Kickers für die Senſation. Sie lie⸗ ßen ſich 016(1) von der Frankfurter Eintracht ſchlagen.— Hanau gewann in Niederrad 7:2 und gegen die dortige Germania 40. Hanau und der Sov. rückten ſomit an die Tabellenſpitze und die Ofſenbacher Kickers folgen ihnen mit 1 Punkt Abſtand. Aſchaffenburg konnte knapp gegen Helvetia, das am Tabellen⸗ ende ſteht, 211 gewinnen e 5 „Bezirk Rhein. In dieſem Bezirk überraſchte die Niederlage Phönix⸗ Ludwigshafen gegen S. V. Waldhof(3:5) und Phönix muß jetzt mit Nek⸗ karau den erſten Platz teilen.— Pirmaſens und Darmſtadt ſpielten 0:0 und beide teilten ſich die Punkte. ebene ne e! N Bezirk Württemberg⸗Vaden. F. V. Karlsruhe weilte in Heilbroun und entſchied das Treffen 41 für ſich. Durch dieſen Sieg ſchoben ſich die Karls⸗ ruher mit 1 Punkt Vorsprung an die Tabellen⸗ ſpitze. V. f. B. Stuttaart ſpielte 50 gegen den ee nahme zu den Vertrages weder moraliſch noch politiſch noch rechtlich irgend etwas geändert wird. Damit vird die Politik der U F 9 Fan 00 ſi 25 nübe 8 ere und e ö 7 555 1105 Bezirksmeiſter 1. Fl. C. Stuttgart war ſpiel⸗ frei und liegt in der Mitte der Tabelle. Für 7 hat der Club nur noch ſchwache Hoff⸗ Bezirk Bayern. Zum zweiten Male unterlie t der deutſche Meiſter. 1860 München ans wandfrei 1:3. gegen denſelben. Der lachende Dritte iſt Bayern München, welche durch dieſe Niederlage mit 2 Punkten Vorſprung die Tabellenſpitze hal⸗ ten.— Spg. Fürth gewinnt gegen den Tabellen⸗ letzten Augsburg 2:0 und Wacker München teilt ſich mit dem A. S. V. Nürnberg die Punkte, 0:0. * Kreis⸗Liga. Olympia Worms hatte die ſpiel⸗ ſtarke Elf Lon Rüſſelsheim zu Gaſt. Beiden reicht es nicht zum Siege und torlos verlief das Spiel. — Ein zweites Treſſen war Sindlingen— Biebrich. Hier mußte ſich der Neuling Sindlingen mit 1:3 ſchlagen laſſen. 0 Die B⸗Jlaſſe wartete ihre erſten Spiele der Schlußrunde auf. Die beiden Tabellenführer Gimbsheim⸗Abenheim trafen ſich in Gimbsheim. Das Spiel endete nicht einwandfrei 5:2.(Schieds⸗ richternot!) ſösbeint aten Führung und Abenheim ward auf den zweiten Platz verdrängt. Deutſcher Reichstag. (JFortſetzung von der 1. Seite.) Der Kanzler fortfahrend: i Der Sinn dieſer Beſtimmeimzen iſt klar: ſie finden ſich in der gleichen Faſſung in einen ganzen Reihe anderer Verträge, die wir in der letzten Jahren, ja noch im Laufe des letzten Sommers abgeſckloſſen. Die Rechte u. Pflich⸗ ten aus dem Verſailler Vertrag bleiben unver⸗ ändert. Das bedeutet lediglich, daß es mit den Geltung der Rechte und Pflichten aus dem wie es damals vor dem Vertrage ſo bleibt, Abſchluß des Weſtpaktes ſtand, und daß in⸗ folgedeſſen auch an der deutſchen Stellung⸗ einzelnen Beſtimmungen des Diktatur und Ultimaten die ſich auf einſeitige von Deutſchland prak— iſch nicht zu verhindernde Vertragsauslegung tützte, der Boden entzogen. Denn alle Mei⸗ aungsverſchiedenheiten über die Auslegung des Verſailler Vertrages und das Rheinland- abkommen ſind künftig ebenſo wie andere f e e dem Schiedsgericht unter⸗ ſtellt. Ich ſtehe nicht an, ſchon allein dieſen einen Punkt, die Verwirklichung des Schiedsgedan kens, als eine außerordentliche Errungenſchafl für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens u. der guten Beziehungen zwiſchen den Staaten i zu betrachten.(Sehr wahr! in der Mitte.) g Wir haben ſtets oſſen ausgeſprochen, daß Runſere Stellung zu den ö Oſtfragen nicht die gleiche iſt wie zu den Weſtfragen, daß deshalb auch im Rahmen der Sicherheitsver⸗ handlungen eine dem Weſtpakt gleichende in irgend einer Weiſe auf die Grenzen abgeſtellte Regelung für den Oſten nicht in Betracht kom⸗ men könnte. Daß Deutſchland nicht die Macht und nicht den Willen hat, im Oſten Krieg zu führen, brauche ich nicht erneut zu imderes Intereſſe, als auch unſere öſtlichen Beziehungen ſich auf friedlichem Wege entwik⸗ eln zu ſehen. Das ganze Spiem von Verpflichtungen, gipfelt wie ich es ſoeben geſchildert habe, ſchließlich im Völkerbund, deſſen Organe die oberſte Inſtanz für die Entſechidung über die eee ee eee r die⸗ Hierdurch ſteht Gimbsheim allein in ö Plat ver— Haushoch ließ ſich Eich in Weinsheim ſchlagen. 12:1 iſt von dem Guten zu viel!— Oſthofen ſcheint ſich in letzter Minute noch aufzuraffen, denn es fertigte Gunterblum 2:0 ab. t zur Entſcheidun Annahme 9 e 5 z poſitiver Mitarbeit im Völkerleben. ßen, auf dem wege mit aller Kraft voranzuſchreiten. der Herſtellung eines wirklichen Friedens Ziſchen rechts.) Präſident Löbe teilt mit, daß von den Was das Verhältnis Deutſchlands zu Rußland anbetrifft, ſo hat Deutſchland 115 mittelbar vor der Abreiſe der Delegation nach Locarno durch Abſchluß des deutſch⸗ruſſſiſchen Handelsvertrages ſeinen klaren Willen kund⸗ getan, durch den Abſchluß des Locarnovertra⸗ ges keinerlei Trübung ſeiner freundſchaftlichen Beziehungen zu Rußland entſtehen zu laſſen. Das Deutſche Reich wird, wenn die Zu⸗ ſtimmung des Hohen Hauſes erfolgt, den Ver⸗ trag von Locarno in der feſten Abſicht abſchlie⸗ dadurch geöffneten Friedens⸗ Die Ar eit der deutſchen Reichsregierung, der Län⸗ derregierungen und aller anderen öffentlichen Organe Deutſchlands, inſonderheit der Volks⸗ vertretungen, wird in Gemeinſchaft mit dem ganzen deutſchen Volk auf der Grundlage von Locarno dahin abzuzielen haben, daß wir ſo⸗ wohl auf politiſchem wie auf wirtſchaftlichem Gebiet in immer ſteigendem Maße Nutzen aus Europa ziehen.(Lebhaft. Beifall in der Mitte, i in die Bah⸗ en des Rechts zu leiten. Ueberblickt man das e eee e legt, ſo bedeutet die i ne werkes den Entschluß Nieten den Landesgeſetze eine Entſch n„wird die cheidung mit dem Aukrafttreten des Geſetzes wirkſam, d 55 g kann auch in dieſen Fällen dur geſetz werden.— 8 4. Bei der Feftſetzung der Ab dungen regierenden zent hinaus zuläſſig iſt, gewährten Abfindungsſumme nicht überſie dung in Kraft. Wetterbericht. Wolkig, trocken, etwas kälter, ſchwache Luftbewegung. 9 Literariſche Notizen. Röder, Adam, Der Weg des Zentrums. 118 Sei⸗ in Reden und Schriften zur deutſchen Politik der A. G. in Berlin C 2. Romuniſten ein Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung eingebracht worden ſei. Die Verhandlungen werden auf Dienst vormittag 10 Uhr vertagt. Letzte Meldungen. Aegypten am Vorabend der Revolution. troffen, die wiſſen wollen, daß eine allg meine Revolution in Aegypten unm telbar bevorſtehe. London, 23. Nov. gebende Vertretung des Volkes Zaglul Paſcha erklärten u König unterbreitet werden ſoll. Die Regieru hat ſtarke Truppenabteilungen nach Kairo heran⸗ gerufen. A Die Nil⸗Brücken wurden beſetzt u nett trat am Abend zuſammen, um die Lage beſprechen. den, politiſche Verſammlungen poſitionsverſammlung wurden jedoch nicht noch mehr zu beunruhigen. Allgemein nim len Abgeordneten den Beginn Die Abfindung der Hohenzollern. Verlin, 24. Nov. die Vergleichsverhandlungen gierung mit den Vertretern ſes in der Abfindungsfrage Bereits in der nächſten Woche wird das preußiſ ſaſſen. Die Oeffentlichkeit gen durch die Preſſe über den Inhalt des V gleichsabſchluſſes unterrichtet werden. Aubfindungsſumme eine Milliarde Mark in 0 „me. Von offiziöſer Seite wird erklärt, daß di 5 Zahl als vhantaſtiſch bezeichnet werden müſſe und 9 e betonen. Wir haben keinen anderen Wunſch und kein nicht richtig ſei. ren regierenden Fürſtenhäuſern eingebracht. Entwurf hat folgenden Wortlaut: 8 1. wöcensrechtliche Auseinanderſetzung früheren regierenden Förſtenhäuſern, noch nicht ſtattgefunden hat. mit ſoweit CCCC7CC7C7CCCCC ²˙ Wien, 23. Nov. Hier ſind Nachrichten einge⸗ 5 Wie aus Kairo gemeldet wird, fand geſtern eine Verſammlung von 170 ehemaligen Abgeordneten ſtatt, die ſich als geſetz⸗ N zum Präſidenten wählten. Gegen die Regierung wurde ein Mißtrauensvo⸗ tum angenommen, das durch eine Deputation dem Polizei patrouilliert die Straßen ab. Das Kabi⸗ Die Hotelbeſitzer ſind gewarnt wor⸗ 0 in ihren Gebäu⸗ den zuzulaſſen, die mit militäriſcher Hilfe verhin⸗ dert würden. Gegen die Teilnehmer an der Op⸗ ö keinerlei (Maßnahmen ergriffen, um die öffentliche Meinung man an, daß der Zuſammentritt der ppyoſitionel⸗ eines Feldzuges für die Rückkehr Zaglul Paſcha's zum Ziele hat. Wie wir erfahren, ſtehen der preußiſchen Re- des Hohenzollernhau⸗ vor dem Abſchluß. Kabinett ſich mit der entſprechenden Vorlage be—⸗ ſoll in den nächſten Ta⸗ In einem Teil der Preſſe wurde davon geſprochen, daß als 5 7 Frage Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat ge⸗ ſtern den Entwurf eines Geſetzes über die vermö⸗ gens rechtliche Auseinanderſetzung mit dem frühe⸗ Der“ Die Länder werden ermächtigt, die ver⸗ den Die Literatur über das Zentium und die Zen⸗ trumspolitit iſt um einen ſehr wertvollen Beitrag bereichert worden. Der bekannte Politiker und Publiziſt, der als Evangeliſcher der Reichstags⸗ fraktion des Zentrums angehört, verſucht in die⸗ ſem Buche den Entwicklungsgang des Zentrums darzuſtellen. Röder gibt ein politiſches, wirtſchaft⸗ liches, ſoziales und kulturpolitiſches Programm, das die Zentrumspartei als die große Partei der Mitte verwirklichen ſoll. In zehn Kapiteln wan⸗ delt Röder die wichtigſten Fragen und Probleme der Gegenwart ab und läßt dabei manche intereſ⸗ Dinge und Parteien falken. Röder weiſt der Partei große und Es handelt ſich jedenfalls um eine beachtliche und bedeutſame Arbeit, an der kein Politikern ver Gegenwart vor⸗ beigehen kann, und die ohne Zweifel die Diskuſ⸗ ſion über Sinn und Aufgaben der Zentrumspar⸗ b Die Schrift iſt nicht nur für das Zentrum ſelbſt von Bedeutung. Sie ſcheint berufen, auch die Parteien links und rechts vom Zentrum zu einer Ueberprüfung ihrer Dogmatik eigenen Schrift aber Veranlaſſung geben, und geſchichtlich Fundierte der eigenen Parteidoktrin eindrin ich zu durchdenken den Aufgaben der EDenwart in die le⸗ Beziehung zu ſetzen. Adam Röder iſt ein und Schriftſteller von ausgeprägter hünfig überraſchend glück⸗ ſelbſt ſchwierige Probleme auf eine leicht verſtändliche Die Lektüre dieſes Buches iſt auch nach ger äſthetiſchen Seite hin ein Ge⸗ ag E it⸗ ſanten Streiflichter auf Perſonen, und bedeutungvolle Aufgaben zu. nd tei befruchten wird. ng nd zu veranlaſſen. Partei wird die das Eſſentielle Den Anhängern; der zu und zu bendige Politiker Eigenart. Er findet mt liche Formulierungen und verſteht es, Formek zu bringen. nuß. Stimme der Toten. . Von Eruſt Thraſolt. F Weht's von ſtummen Gräbern nicht, 8. Stillen Kreuzen nicht her zu mir?: „Alles vergaben, vergaſſen wir, 9 Wir ſind im Fieden, wir ſind im Licht. Ihr ſeht nur Schuld, wie ſehen Verzeihn, 6 Tränen ihr, wir frohen Schein. Gräber ihr, wir Lebenspforten, Trennung ihr, wir find aller. Orten. Wo ihr weinet, ſingen wir, Und wir lächeln, wo ihr klagt, Wir ſind ſelig, wo ihr ine Sorgen: acht und Welt vorbei, hell tagt Uns der ewige Gettesmorgen. che er⸗ eſe ſie durch Landesaeſet Von Martha Groſſe. Wir träumen nicht mehr in das Leben hinaus, Wir ſehen ihm ſtill auf den Grund. Ein ſchweigendes Lächeln, im Glücke erblüht, Reift heimlich um unſeren Mund. Wir wußten der Wege und Stege ſoviel, Zu den Märchen der Ferne zu gehn, Wir wiſſen ſie nimmer,— wir lernten das Ziel, Im Leben das Märchen zu ſehn. Nun wohnen wir drinnen, nun ſind wir die Welt Uns ſuchen die Wege im Land, Wir haben für alles, was wandert und irrt, Ein Feuer im Herde entbrannt. Vergeltung. Von Georg Perſich. „„So, jetzt endlich iſt es ſo weit!“ ſagte der Fabrikaut Gröger zu ſeiner Frau und Blick war triumphierend.„Endlich!“ „Du meinſt 2 a e Firma Franke iſt zahn hig. Man will ſich vergleichen, darauf werden ſich die Gläubiger aber kaum einlaſſen, die Paſſiven ſind zu beträchtlich und es wird zum Konturs kommen. Ich werde das meine dazu tun. Was fällt, ſoll nan noch ſtoßen.“ Frau Gröger erwiderte nichts. Sie wußte. daß ihr Mann dieſe Stunde jahrelang erſehnt harte, Sie kannte ſeinen Haß gegen die Firma Franke, gegen den Inhaber, der einmal ſein Chef geweſen war. Und ſie hatte mit ihm gehaßt, we 10 0 m war, blteres Unrecht, uſid 8 hatte. W ſei den. gelmäßigkeit verantwortlich machen wollen. war er aufgebrauſt und nun war die Antwort die Kündigung geweſen. ſeinen Gunſten aufklärten, ſtehen gegeben, — e Rechtfertigung war kalt zurückgewieſen wor⸗ Dann hatte man ihn noch für eine Unxe⸗ Da Als ſich beide Angelegenheiten bald danach zu hatte man ihm zu ver⸗ daß er bleiben könnte. Aber er fühlte ſich tief gekränkt. Und wenn man ſein Gehalt verdoppelte— er bliebe nicht. Haßerfüllten Herzens war er gegangen und mit dem Gelöbnis, Rache zu nehmen Der Haß in ihm war in zwanzig Jahren nicht erioſchen und ſein Gelöbnis hatte er nicht vergeſſen. Bei einer anderen Firma fand er nach länge⸗ rer Stellenloſigkeit einen Poſten arbeitete ſich hinauf, wurde Mitinhaber und ſchließlich alleini⸗ ger Chef. Und tat der Firma Franke Schaden. wo er nur konnte, zog die Kundſchaft an ſich herüber, führte den Konkurrenzkampf mit aunßerſter Schärſe. Sie wehrten ſich, der Alte und ſein Sohn. Sie kannten den Feind, ſollten ihn kennen, das war ſchon immer eine Genuglnung in all den Jahren. Aber er gab ſich keine Blöße, wo ſie ihn!reſſen konnten. Und hatte nun geſiegt. Freuſt du dich denn nicht?“ fragte er, als ſie noch immer ſchwieg und ernſt blieb. ö „Wie alt iſt Herr Franke!“ „So einige Siebzig.“ 5 „Und er hatte nur den einen Sohn?“ „Ja, der ihm im vorigen Jahre ſtarb. da ſind die Enkelkinder.“ „Und wie alt iſt die Firma?“ „Die iſt ſchon hundertjährig. dieſe Fragen?“ es müſſe recht hart ſein, das „Ich dachte nur, zu erleben.“ Es iſt nur die ge⸗ Sie hat lange ge⸗ Aber Doch was ſollen „Haſt du etwa Mitleid? rechte Strafe, die Vergeltung. nug auf ſich warten laſſen.“ 7 „„Aber daß man noch ſtoßen muß, was fällt!“ 1 r et hat recht.“ eee i hat er recht. Was nicht mehr feſt ſteht, iſt abge⸗ tan, muß hinwee, je eber, je beſſer. ſelbſt keine Rückſicht nahm. verdient auch keine. Darüber ſind wir doch hinſichtlich Franke's immer einer Meinung geweſen.“ „Alber was fällt. ſoll nicht anderes mit ſich reißen, und Unſchuldige ſollen nicht mit Schul⸗ digen büßen.“ „Wer ſind hier die Schuldigen—?“ „Die Enkelkinder. Franke iſt ja noch am Leben, und ich hörte, daß ſie nicht unbedenklich erkrankt ſei. du immer nur gut geſprochen!“ j „Ja, ſie war eine Frau, vor der man Hoch- achtung hahen mußte. Stets freundlich und wohlwollend! Half wo ſie helfen konnte! Eine Vortrefteiche Frau!“ „Und gegen die“ nen Groll hegen?“ „Wie käme ich hazu? Was kümmern/ mich die Stirn. dein Glück geweſen, men iſt—?“ Grögers Miene wollte er aber doch nicht!“ war ſeine wirſſt!“ Ungſück ſind, mag ihnen ſarkaſtiſch hinzu. einen Brief. evor 4 0 en 2 1 1 1 9 1 Gröger ſan ſeine Frau erſtaunk an.„Gewiß * 1757 4 5 mehr verlaſſen konnte, bin ich * Und wer fen Und auc die alte Fraue Von ihr haſt inder wirſt du auch kei⸗ Kinder?“ Aber eine Unmutsfalte lag /auf ſeiner⸗ „Unp ſelbſt der alte Herr Franke— hast du nicht ſchon manchmal geſagt. es wäre, eigentlich daß es damals ſo gekom⸗ verfinſterte ſich/ vollends.„Das ſchroffe Antwort. Ich begreife gar nicht, warum du dich auf einmal zum Verteidiger/ dieſer Leute auf⸗ „Verteidigen will ich ſie„nicht, aber da ſie im ich ſie auch, nicht mehr angrei⸗ „Und verlangſt cboßt bon mir, daß ich Scho⸗ nung üben ſoll, wo ich die Schlußabrechnung mit halten kann? Soll ich dem Alten und ſei⸗ ner Firma noch behilflich ſein, aus den Schwie⸗ rigkeiten wieder heraußzukommen—?“ fügte er Sie öffnete ein Schrankſach und entnahm ihm „Ich habe es dir bisher nicht ſagen mögen— Fran Franke ekrankte und das Haus nicht wiederholt in un⸗ ſerem»Eliſabethenvereim mit ihr zuſ ammengetrof⸗ „„Heimlichkeiten—2“ begehrte er auf. „Begegnungen, die ſich nicht vermeiden ließen. „Du hätteſt auch nichts daran ändern können. Ich trat der alten Dame mit kühler Zurückhaltung entgegen, ſte entwaffnete mich durch ihre Güte und/ Herzigkeit.“ „eld der Brief—— 2“ „Ich erhielt ihn geſtern. Sie teilt nur darin mit, was mir vorher ſchon bekannt geworden war: daß ſte leidend und bettlägerig ſei, und bittet mich um meinen Beſuch, um mit mir einige Wohl⸗ tätigkeitsfälle zu beſprechen, wo bald geholſen werden müßte.“ „Du willſt jenes Haus betreten— 2“ „Nicht ohne dein Einverſtändnis!“ Er nahm den Brief und las ihn durch. „Dieſe Frau hat noch Sinne für fremde Not, wo ihr die eigene genug zu ſchaffen macht“, meinte er kopfſchüttelnd.„Denn zweifellos weiß ſie doch, wie es um die Firma, um ihren Mann ſteht. Und krank iſt ſie! Meinetwegen gehe hin!“ „Aber wie kann ch den Fuß über ihre Schwelle pin“ ſo lange du noch der Feind des Mannes ziſt? 5 Sturmwind tried am Himmel dunkl? Wolken vor ſich her, er ſchüttelte die kahlen Aeſte der Bäume. Stürmiſche, trübe Tage konnter für ſe⸗ den kommen. Auch Starke wurden einmal ſchwach. Darum ſollten die Starten nicht die Schwachen ſtoßen, um ſie ſicher und raſcher zu Fall zu bringen.— Und alte Wahrheiten amen ihm ins Gedächtnis: Vergeltet nicht Böſes mit Böſem! Vergeltet nicht, auf daß euch nich ver⸗ golten werde! 1 1 5 Nicht er, ſeine Frau fühlte und wollte jetzt das Richtige. 6. „Gehe nur!“ ſagte er nochmals.„Ich werde nichts mehr gegen ihn unternehmen. Und kann vielleicht ſogar dazu helfen. daß das Cen ine von ihm abgewendet wird!“ e 1 7 * ———ů— Die Entſchä⸗ kan d ch Landes⸗ nter Ausſchluß des Rechtsweges 4055 222 7 471 5 n⸗ und Entſchädigungen iſt der Wegfall der Auspaben zu berückſichtigen, die von den küheren egiere FTürſtenßäuſern für die Hofhaltung, für die Repräſentation, für die Unterhaltung der Hoftheater und für ſonſtige mit der Hofhaltung zuſammenhängenden Zwecken, getragen worden ſind.— 8 5. Soweit die Fürſtenhäuſer' bereits rechtskräftig abgefunden worden ſind, erfolgt eine Auſwertung nach den HBeſtimmungen des Aufwer⸗ tungsgeſetzes mit der Maßgabe, daß die Aufwer⸗ tung, wenn ſie nach dieſem Geſetze über 25 Pro: den Goldmarkwert der J igen darf.— 8 6. Dieſes Geſetz tritt mit der Verkün⸗ ten Oktav, broſchiert Mk. 1.50(Gefammelte Nachkriegszeit, 3. Heſt) Verlag der Germanda