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Er ſprach die Ueberzeugung aus, daß eine Ablehnung des Locarno-Vertra⸗ ges durch Deutſchland die Folge hätte, daß England eine neue Entente gegen Deutſchland aufrichte. Den Kommuniſten gab der Redner zu bedenken, daß der Lo⸗ carno⸗Vertrag ſich in keinem Punkt gegen Rußland richte. Andererſeits wäre aber ein deulſches Schutz⸗ und Truthündnis mit Ruß⸗ land. dos fiber die im Nayallo⸗Vertrag er⸗ zielte wirtſchoftliche Nerſtändiaung hinans⸗ gehen molle, nicht nur ein ganz unſinniger Ge⸗ danke, ſondern auch ein Verbrechen am euro päiſchen Frieden. Rußland ſelbſt könne die Geſahr einer Iſolierung am beſten vermeiden, wenn es in den Völferbund eintrete. Die So⸗ zialdemokratie wolle den Reſt der Stachel⸗ drähte aus der Kriegszeit wearöumen, jenen Geiſt pon Gemalt. den beute noch abgelakelte Generäle. wie Sirt von Arnim redeten. Trau⸗ rig und lächerlich ſei es, wenn jetzt noch halb⸗ wüchſige Gyomnafjſaſten durch die Straßen plärrten: Siegreich wollen wir Frankreich ſchlgaen. Der Redner wandte ſich dann gegen die Behauntung der Deutſchnationalen, ſie ſeien von Anfang an Gegner des Sicherheits⸗ valtes geweſen, und zitierte ein Geheimproto⸗ koll über eine Sitzuno der konſervativen Par⸗ tei, in der der Abg. Dr. Ewerling die Zahl der Gegner des Sicherheitspaktes in der Deutſchnationalen Fraktion auf wenig mehr als ein halbes Dutzend geſchätzt habe und gab dann noch einige weitere Enthüllungen aus der konſerpatinven Gebeimſitzung bekannt. U. a. habe damals Graf Weſtarp geſagt, Reichs⸗ präſident v. Hindenburg habe den Deutſch⸗ nationalen ein gewiſſe Enttäuſchung gebracht. Auf Hindenburg ſei ſehr ſchwer Einfluß zu gewinnen und man müſſe zunächſt das Wort beachten: Dränge dich nicht zu deinem Fürſt, wenn du nicht gerufen wirſt. So ſprechen die Deutſchnationalen von ihrem eigenen Präſi⸗ dentſchaftskandidaten. Der Redner kündiate an, daß die Sozialdemokratie von dieſem Ge⸗ heimprotokoll noch weiteren Gebrauch machen werde. Er faßte ſeine Anſicht über die Deutſch⸗ nationalen dabin zuſaffen, daß, während die Deutſchnationglen auf den Krieg hinarbeite⸗ ten, die Sozialdemokratie den europäiſchen Frieden wolle. Deshalb nehme ſie den Ver⸗ trag von Locarno an. Dieſer Vertrag könne nur von einer Regierung durchgeführt wer⸗ den, die von republikaniſchem Geiſt erfüllt ſei und auch von ſozialem Geiſt Redner verlangte schließlich die Ratifizierung des Waſhingto⸗ ner Abkommen über den 8⸗Stundentag, denn der Geiſt von Weimar, von Locarno und von Waſhington gehöre zuſammen. Ueber das jetzige Rumpfkabinett ſei nicht mehr zu reden. Von ihm ſel nur noch ein Schatten vorhanden, der bald verſchwinden werde. Präſident Löbe teilte dann mit, daß von den Völkiſchen ein Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung eingegangen ſei u. gußerdem ein Antrag, wonach bei Annahme der Vorlage die Verkündigung auf zwei Mo⸗ nate ausgeſetzt werden ſolle. Abg. Graf Weſtarp(Iutl.) wandte ſich zunächſt gegen das von dem Vorredner er⸗ wähnte Protokoll, das er einen ausgeſproche⸗ nen Unſinn nannte. Die Verhandlungen, deren Ergebnis jetzt zur Beſchlußfaſſung ſtehe, ſeien ohne das Vorwiſſen der Deutſchnationalen und gegen ihre Anſicht eingeleitet worden. Das Vertragswerk von Locarno entſpreche weder den deutſchnationalen Forderungen, noch den Richtlinſen, die das Kabinett aufge⸗ ſtellt hütte. Redner zählte dann eine Reihe von 05 ationalen Forderungen auf, die in Lo⸗ carno nicht erfüllt worden ſeien. In eingehen⸗ den Darlegungen ſuchte der Repner nachlu⸗ weiſen, daß das Vertragswerk von Locarno verfaſſungsändernde Abmachungen enthalte, alſo ſeine Annahme eine Zweidrittelmehrheit erfordere. Der Redner trat dann für den ſo⸗ fortigen Rücktritt des Rumpfkabinetts noch vor der Unterzeichnung in London ein, wes⸗ wegen die Deutſchnationglen ihr Mißtrauens⸗ votum eingebracht hätten. Abg. Fehrenbach gab für die Zen⸗ trumspartei eine formulierte Erklärung ab, in der es heißt: Oberſtes Geſetz unſeres poli⸗ tiſchen Handelns nach dem unglücklichen Aus⸗ gang des Weltkrieges iſt die Wiederaufrich⸗ tung unſeres deutſchen Reiches aus Knecht⸗ ſchaft zur Freiheit, aus Not und Elend zu wirtſchaftlicher Geſundung. Dabei ſind wir uns bewußt, daß dieſes hohe Ziel nur auf dem Wege friedlicher Verſtändigung mit den anderen Nationen in ſtufenweiſe ſich aufbauenden Teilerfolgen zu erreichen iſt und daß dieſer Weg von einem im Kriege unter⸗ legenen und ſeiner Machtmittel beraubten Volk nur unter ſtarker Selbſtzucht und ſchweren Opfern zurückgelegt werden kann. Von dieſer Ueberzeugung durchdrungen nehmen wir heute Stellung zu den Verträgen von Locarno, die der politiſchen Befriedung Europas dienen ſollen. Wir fragen uns: Sind dieſe Verträge in Wirklichkeit ein Inſtrument des Friedens? eines Friedens, dem Deutſchland in Ehren zu⸗ ſtimmen kann? Dazu iſt unſeres Erachtens zu⸗ nächſt erforderlich, daß ſowohl in der Form wie in der Sache die volle Gleichberechtigung Deutſchlands gewahrt iſt, und daß dem deut⸗ ſchen Volke nichts zugemutet wird, was ſeiner nationalen Würde und unveräußerlichen, durch die natürliche Ordnung der Dinge garantier⸗ ten Rechten eines jeden Ftaatsvolles zuwider⸗ liefe. Dieſe Bedingung iſt erfüllt. Wir leiſten keine neue Unterſchrift unter das Verſailler Diktat. Wir ſprechen in dem Vertrag von Lo⸗ carno auch keinen Rechtsverzicht auf deutſches Land und Volk aus. Ein ſo gearteter Verzicht wäre für die Zentrumspartei deshalb undenk⸗ bar, weil er unveräußerliche Rechte und Pflich⸗ ten des Staates verletzen und deshalb der natürlichen Ordnung der Dinge widerſprechen würde. Ein ſolcher Rechtsverzicht geſchieht aber auch nicht in dem vorliegenden Vertrag, wie ſich aus folgenden Feſtſtellungen ergibt: Die im Artikel 1 ausgeſprochene Garantie des ſtatus quo iſt inhaltlich ausdrücklich beſtimmt und begrenzt durch die folgenden Artikel. ins⸗ beſondere durch den erſten Satz des Artikels 2, aus dem hervorgeht, daß ſich der Vertrag nur gegen Angriffskriege unter den beteiligten Mächten richtet. Andere Möglichkeiten der Wahrnehmung unveröußerlicher Rechte ſind durch den Vertrag keiner der Vertragsparteien genommen. Insbeſondere bleiben die Mög⸗ lichkeiten des Artikels 19 des Verſailler Ver⸗ trages erhalten, der eine Nachprüfung der un⸗ anwendbar gewordenen Verträge und ſolcher internationalen Verhältniſſe, deren Aufrecht⸗ erhaltung den Weltfrieden gefährden könnte, vorſieht, erhalten. Die gleiche Forſgerung er⸗ gibt ſich aus dem Charakter der Schiedsver⸗ tröge, die keine uneingeſchränkte Unterwerfung unter irgendweſche Schiepsſprüche enthalten, es ſei denn, daß es ſich lediglich um die Aus⸗ legung von Rechtsbeſtimmungen handelt. Wir ziehen daraus den Schluß: Die Gleichberechti⸗ gung Deutſchlands mit den ührigen Ver⸗ tragsſtgaten iſt in Locarno gewahrt worden und unveräußerliche Rechte der Nation ſind keineswegs preisgegeben. Wenn die Verträge von Locarno als Friedensinſtrument wirken ſohen, muß alles beſeitigt werden, was dem Geifte dieſer Verträge widerſpricht. Das iſt der zweite Geſichtsvunkt, nach dem wir Lo⸗ carno bewerten. Zu dieſen Dingen rechnen wir nicht die Räumung der erſten Zone. Auf ſie hatten wir ſchon auf Grund des Verſailler Vertrages ein unbeſtreitbares Recht. Zu einer auch nur entfernten Kriegsgefahr für Frank⸗ reich fehlen in Deutſchland, auch ohne Erfül⸗ lung der letzten Entwaffnungsnoten, jegliche wirtſchaftlichen und militäriſchen Möglichkei⸗ ten. Wer erwarten deshalb, daß im Geiſte von Locarno die reſtlichen Entwaffnungsfragen bald ausgeräumt werden. Für eine notwen⸗ dige Auswirkung der Verträge von Locarno erachten wir die Befreiung der zweiten und dritten Zone. In dieſen Bezirken vertritt die Zentrumspartei die weitaus größte Mehrheit der Bevölkerung. Sie muß daher beſonders ſorgfültig die Frage der erwarteten Er le ich⸗ terungen des beſetzten Gebietes prüfen, unbeſchadet der Tatſache. daß. wie der Reichs⸗ Debatte im kanzler mit Recht hervorgehoben hat, die rheiniſche Bevölkerung keine Erleichterungen verlangt, wenn ſie auf Koſten des ganzen Va⸗ terlandes gehen. Wir ſind eins mit dem Herrn Reichskanzler in der Ueberzeugung, daß es mit dem Geiſte eines Friedensvertrages wie der von Locarno nicht vereinbar iſt, ein an dieſem Friedensvertrag beteiligtes Land für⸗ der mit fremden Truppen beſetzt zu halten. Auch läßt ſich mit dem Sicherheitspakt und der Regelung der Reparationen die Hinausſchie⸗ bung der Abſtimmung an der Saar bis zum Jahre 1935 nicht vereinbaren. Fraktion des Zentrums ſieht daher in voller Ueherein⸗ ſtimmung mit ihren Wählern in den rheini⸗ ſchen Landen in den bisher gewährten Er⸗ leichterungen keinen Anlaß zu freudiger Ge⸗ nugtuung, denn ſie bleiben beträchtlich hinter dem zurück, mas nach den Verträgen vnn Lo⸗ carno und nach den Erklörungen der Außen⸗ minſſter Frankreichs und Englands an ſelbſt⸗ verſtändlichen Ausmirkungen erwartet merden durfte. Dieſe logiſchen Folgerungen aus dem Friedensmerk hätten ge'ogen werden müſſen, um den Bewobnern dieſer Gebiete nach Jab⸗ ren der Bedröckung endlich die Freiheit wie— der zugeben. Mit der Aufhebung deß Delegier— tenſyſtems iſt leider die völlige Freiheit deut⸗ ſcher Verwaltung nicht erreicht worden. Die Ordonnanz 308 der Rheinlandkommiſſion laſſe eine weitgehende Beſchränkung der deutſchen Geſetzgebung und der deutſchen Verwaltung beſtehen, da auch die deutſche Gerichtsbarkeit und die deutſche Verkehrsfreiheit noch nicht in vollem Umfange wiederhergeſtellt ſind. Beſon⸗ ders bedauerlich iſt die Fortdauer der drücken⸗ den Einſchränkung der Preſſefreiheit und der Zenſur über Thegater, Konzerte, Vorleſungen uſw., überhaupt der geſamten Kulturbeſtrebungen. Das Gleiche gilt für die fortdauernde Beſchränkung der Verſamm⸗ lungsfreiheit in den Carniſonſtädten. Die berechtigten Erwartungen, daß die fran— zöſiſche Gendarmerie mit den Delegierten ver— ſchwinden werde, ſcheinen ebenfalls noch nicht erfüllt zu werden. Auch haben wir keine Ge⸗ währ dafür, daß vorerſt die Stärke der Be— ſatzungstruppen auf das notwendige Mindeſt⸗ maß beſchränkt wird. Gleichwohl lehnen wir das Geſamtmerk von Locarno nicht ab, denn trotz aller Mängel, die ihm heute noch anhaf⸗ ten, bedeutet es einen Fortſchritt auf dem Wege zur Befreiung und Wiederaufrichtung Deutſchlands und zur Geſundung Europas. Abg. D. Scholz(D. Pp.) tritt für die Perträge ein. Es komme nicht darauf an, ob in Locarno mehr herauszuholen geweſen ſei, ſondern darauf. daß das Erreichte eine Beſſe— rung darſtelle. Das dies der Fall ſei, wies der Redner in verſchiedenen Punkten nach. Aller⸗ dings zählte er auch noch eine Reihe von Wünſchen auf, die erfüllt werden müßten. Die Kriegsſchuldfrage ſei noch nicht völlig geklärt. Bei ihrem Eintritt in den Völkerbund müſſe die deutſche Regierung erneut die Feſt⸗ ſtellung von der Schyldloſigkeit Deutſchlands am Kriegsausbruch treffen. Der Redner wen— det ſich dann den Deutſchnationalen zu und erklärte unter großer Heiterkeit des Hauſes, er habe kürzlich zwei Plakate in der Straßen⸗ bahn geſehen, die er den Deutſchnationalen unbedingt ins Stammbunch ſchreiben möchte. Auf dem einen heiße es:„Springe nicht ab während der Fahrt!“, anf dem anderen: „Nimm Rückſicht auf die andern!“ Zum Schluß wandte ſich der Redner gegen die in verſchiedenen deutſchnotionalen Zeitungen er⸗ hobenen ſchweren Angrifſe. die der Deutſchen Volkspartei die vaterländiſche Geſinnung ab⸗ ſprechen wolltest. Die Deutſche Volkspartei könne unbedingt in Anſpruch nehmen, ebenſo national zu fühlen, wie die Deutſchnationale Volkspartei. Abg. Thälmann(Kom.) lehnte in längeren Ausführungen den Locarno-Vertrag ab. Locarno ſei nur der Verſuch der Einbe⸗ ziehung Deutſchlands in eine neue europäiſche Mächtekonzentration unter Führung Englands gegen Sowjetrußland. Deutſchland ſolle zum Landsknecht der Kapitaliſten Weſteuropas ge⸗ macht werden. Abg. Koch Weſer(Dem.) ſieht im Ge⸗ genſatz zu Reichskanzler Dr. Luther Locarno nicht als einen Anfang, ſondern als eine Etappe auf dem Wege au, den die Demokratie ſeit 6 Jahren gegangen ſei, um Deutſchland durch Verſtändigung zur Freiheit zu führen. Die eee ieichstag. vor allem der Leichenſtein Rathenaus, der ein Führer auf dieſem Wege war. Der Redner bekannte ſich als Anhänger eines friedlichen Pazifismus. Die Aufgabe ſeiner Fraktions⸗ freunde ſieht der Regier darin, in friedlichem Gedankenaustauſch die Grundlage ein friedliches Zuſammenleben der für der Völker Welt zu ſuchen und zu finden. Auch das Werk von Locarno ſtehe im Zeichen dieſes Pazifis⸗ mus. Die Demokratie ſei allerdings nicht mit allen Einzelheiten der bisherigen Außenpoli⸗ tik einverſtanden. Wäre man ſchon im vorigen Jahr in den Völkerbund eingetreten, dann hätte man in Locarno Beſſeres mit geringeren Mitteln erreichen können. Der Redner for⸗ derte die Aufhebung der Beſetzung der zwei⸗— ten und dritten Zone und die Vorverlegung der Abſtimmung im Saargebiet. Unſere Mit⸗ wirkung im Völkerbund müßten wir dazu be⸗ den Anſchluß Oeſterreichs durch⸗ nutzen, um zu ſetzen. Das Wertvollſte für die Demokratie bund. päiſchen Völkerleben werden. ſamkeit des Hauſes das Wort Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann. von dem Abg. Koch aufgeworfene Frage, ob Deutſchland in den Völkerbund eintreten möge, ſchon im vorigen Jahre zu folgen. Demgegen⸗ über ſtellte der Miniſter feſt, daß auf der Ta⸗ gung des Völkerbundes im vergangenen Jahr zwar tatſächlich ein ſolcher Appell an Deutſch⸗ land ergangen ſei, aber für die deutſche Regie⸗ rung völlig unerwartet. Bei ihrem Aufenthalt zur Londoner Konferenz ſei aber den deut⸗ ſchen Delegierten irgend eine Anregung in dieſer Richtung nicht gemacht worden. Das Entſcheidende in dem deutſchen Februar⸗Me⸗ morandum ſei dann die grundſätzliche Bereit⸗ ſchaft Deutſchlands zum Eintritt geweſen. Der Niniſter wandte ſich dann gegen die Bemer⸗ kung des Abg. Graf Weſtarp, daß der Lo⸗ carno-Vertrag nach der Auslegung autorati⸗ ver Stellen der Alliierten eine erneute Aner⸗ kennung des Verfailler Vertrages bedeute. Dr. Streſemann ſuchte demgegenüber aus dem Vertragstert und aus den Erklärungen der alliierten Staatsmänner nachzuweiſen, daß dies nicht der Fall ſei, daß auch der Locarno⸗ Vertrag keineswegs die Möglichkeit aus⸗ ſchließe, die beſtehenden Grenzen im Wege friedlicher Verſtändigung zu ändern. Zur Kriegsſchuldfrage bemerfte der Mini⸗ ſter, daß die Erklärungen, die die deutſche Re⸗ gierung bei Einleitung der Locarno-Verhand⸗ lungen über dieſe Frage abgegeben hat, ſo Umſtänden in der Unterſchrift unter den Ver⸗ trag ein neues deutſches Anerkenntnis ſehen könne. Dr. Streſemann beendete ſeine Aus⸗ führungen mit dem Nusdruck der Hoffnung, daß der Geiſt von Locarno zur Wiederaufrich⸗ tung der wirklichen deutſchen Souveränität und zur Wiedererlangung der deutſchen Frei⸗ heit führen möge. a Abg. Dr. Bredit Wirtſch. Vrg.) wandte ſich zunächſt gegen die Deutſchnationalen, denen er ſchwächliche Haltung in der Sicher⸗ heitspaktfrage vorwarf. Den Eintritt in den Völkerbund lehnen wir ab. Wir beantragen, daß die Völkerbundsfrage in einem beſonde⸗ ren Geſetz verhandelt wird. Bei Ablehnung dieſes Antrages lehnen wir die ganze Vorlage ab. Abg. Graf Lerchenfeld(B. Pp.) er⸗ klärt, Locarno ſei an ſich geeignet, dem Ziel der Befriedung zu dienen. Ueber die Frage, ob ein ſofortiger Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund in Verbindung mit Locarno rich⸗ tig iſt, wird noch zu reden ſein. Grundſätzlich ſind wir aber der Anſicht, daß nunmehr die Zeit gekommen iſt, wo auch Deutſchland den Völkerbund angehören kann. Der Redner wen⸗ det ſich dann den einzelnen Vertragsbeſtim⸗ mungen zu und hält ein übertriebenes Miß⸗ trrauen wegen der Auslegungs möglichkeiten nicht für angebracht. Es ſprechen noch der Graf Reveuflo w (Völk.) und Abg. Straſſer(Natſoz.), die ſich zum Teil unter Ordnungsruſen des Prä⸗ und Luther und Streſemann ergehen. Auf dieſem Wege ſtänden viele Leichenſteine, Gegen ½9 Uhr vertagt ſich das Hau auf Mittwoch.. 32. Jahrgang ſei der Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ Bis jetzt nur Objekt,, werde Deutſch⸗ land jetzt gleichberechtigtes Subjekt im euro⸗ Dann nahm unter Allgemeiner Aufmerk⸗ Der Miniſter wandte ſich zunächſt gegen die es nicht beſſer geweſen ſei, dem Appell, daß deutlich geweſen ſeien, daß man unter keinen ſidenten in Schimpfereien gegen den Vertrag 40 1 1 4 handlungen des Reichstages teil. Er hat vorläu⸗ „ ſichts der Erklärung, die die Reichsregierung zu f 0 g Platzwechſel. Reichskanzler a. th hat ſeinen Austritt aus der Zen⸗ tkrumsfraktion auch durch einen Platzwechſel 0 e zum Ausdruck gebracht. Dr. Wirth nahm geſtern zum erſten Mal wieder an den Ver⸗ ſig in den Reihen der Demokraten Platz ge⸗ nommen. 0— Abbee Wetterle geſtorben. Wie aus Rom gemeldet wird, verſtarb dort im Alter von 64 Jahren der frühere elſäſſiſche Reichstagsabgeord⸗ nete Abbe Wetterle. Er war zuletzt geiſt⸗ licher Beirat der franzöſichen Botſchaft beim Va⸗ tikan. N Mißtrauens⸗Antrag. Berlin, 24. Nov. Die deutſchnationale Reichs⸗ tagsfrattion hat folgenden Mißtrauensantrag ein⸗ gebracht: Der Reichsparteitag wolle beſchließen: Ange⸗ Locarno und zur Völterbundsfrage abgegeben hat, obwohl ſie gleichzeitig ihren demnächſt erfolgenden Rücktritt erklärt, entzieht der Reichstag der Reichs⸗ regierung das Vertrauen, deſſen ſie nach Artikel 154 der Reichsverfaſſung bedarf. Die deutſchnationale Fraktion hat ferner bean⸗ tragt, dem Artikel 2 des Geſetzes über den Ver⸗ erst bor wenig dieses dende ann gekauft hat, mi Dieſes Landesarmenha 95 über 300 Räume, in denen 26 Flüchtlinge, die andwerkstamger, das Schlichtungsamt und noch andere Organiſationen untergebracht ſeien.— Zum Schluß der Sitzung wurde die Abſendung folgenden Telegramms an den Reichskanzler, an den Miniſter des Aeußern und an den Miniſter für die beſetzten Gebiete, ſowie an den Reichskom⸗ miſſar einſtimmig beſchloſſen: „Die Stadtverordnetenverſammlung Trier hat mit großer Erregung Kenntnis genommen von den angekündigten neuen Eingquartierungslaſten nach Räumung der erſten Zone. 115 Wohnungen und 2 herrſchaftliche Häuſer ſollen bereitgeſtellt, ſowie ein Gebäudekomplex von über 300 Räumen beſchlagnahmt werden für ein Armeekorps⸗Ober. kommando und für ein Kavalleriediviſion mando. Ausführung iſt bei der furchtbaren nungsnot untragbar und unmöglich, zumal Trier jetzt weiter unter einer ſtark belaſtenden Garni⸗ ſon ſteht. Die Stadtverordnetenverſammlung bit⸗ tet den Reichskanzler Dr. Luther und den Mini⸗ h des Aeußeren Dr. Streſemann dringend, au iplomatiſchem Wege das Schickſal von der Stad Trier abzuwenden.“ Die Verleſung des Telegramms wurde von der Verſammlung mit lebhaften Zuſtimmungsru⸗ fen begleitet. Die Erregung in der Trierer Bür⸗ gerſchaft wogen der neuen Beſatzungsforderungen ift ungeheuer. — trag von Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund folgenden Abſatz 2 hinzuzu⸗ fügen: Zum Eintritt in den Völkerbund bedarf es eines beſonderen Geſetzes. Ihringen(Amt Breiſach), 24. Nov. Im Kreiſe von 30 Großkindern und 28 Urenkeln feierte ge⸗ ſtern Frau Elle Heilbrunner Witwe ihren 104. Geburtstag. Die Jubilarin wurde am 24. November 1921 in Nannenweier(Amt Lahr) geboren. N Ein Lohnſteuer⸗Ermäßigungs⸗ Antrag der S. P. D. Berlin, 25. Nov. Die ſozialdemokratiſche Reichs— tagsfraktion hat einen Antrag zur Lohnſteuer eingebracht, daß ein Einkommen bis 100 Mark monatlich vom Steuerabzug frei bleibt, und zwar 65 Reichsmark als ſteuerfreier Betrag und 17.50 Reichsmark für Werbungskoſten bezw. Son⸗ derleiſtungen. Außerdem ſollen die Familienermä⸗ ßigungen folgendermaßen erhöht werden: für die Ehefrau auf 20 Mark, für das erſte und zweite Kind auf je 30 Mark, für das dritte und vierte Kind auf je 40 Mark und für das fünfte und ſechſte Kind auf je 50 Mark monatlich. Mit die⸗ ſem Vorſchlag iſt zugleich die Beſeitigung des Syſtems der prozentualen Ermäßigungen verbun⸗ den, ſodaß künftig die Familienermäßigungen für alle Einkommen gleich wären. Außerdem befragt die Fraktion die Regierung um Auskunft, wann die vom Reichstag geforderte und von der Reichsregierung zugeſagte Vorlegung des Entwurfs eines Geſetzes über Amneſtierung für Dienſtvergehen zu erwarten ſei. ———— Die Trierer Stadtverordneten an die Reichsregierung. Trier, 24. Nov. Nachdem die Stadtverordne— teuverſammlung durch die hieſige Beſatzungsbe— hörde Mitteilung erhalten hatte, daß weitere Be— ſchlagnahmungen von Wohnräumen inſolge der Räumung der erſten Zone vorgenommen werden müſſen, rief der Oberbürgermeiſter von Trier ge— ſtern eine dringende Stadtverordnetenſitzung in das Rathaus ein. Zu Beginn der Sitzung teil“ der Oberbürgermeiſter mit, daß nach der amtlichen Mitteilung ein Generalkommando und das Kom— mando einer Kavallerie-Diviſion nach Trier ver— legt werden ſollten. Das habe zur Folge, daß weitere 115 Wohnungen beſchlagnahmt werden müßten. Außerdem müßten zwei herrſchaftliche Häuſer für den Kommandeur und für einen Bri— nadedeneral geſtellt werden. Weiter habe die Be— UE Ginberufung des heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 24. Nov. Das Plenum des Land⸗ tags iſt für Dienstag, den 8. Dezember vormit⸗ tags 10 Uhr und folgende Tage einberufen. Die Tagung wird etwa zwei Wochen dauern. Der Finanzausſchuß des Landtages verabſchie⸗ dete heute die Regierungsvorlage über die Reno⸗ vierung des Kurhauſes in Bad⸗Nauheim. Die franzöſiſche Regierungskriſe. Briands Verſuche geſcheitert. Paris, 24. Nov. Die Abſicht Briands, ein gro⸗ ßes Linkskabinett unter Einſchluß von Her⸗ riot, Painleve, Blum und Paul Boncour zu bil⸗ den, iſt an der Haltung der ſozialiſtiſchen Gruppe geſcheitert. Infolgedeſſen teilte Briand dem Präſidenten der Republik mit, daß es ihm nich' * möglich ſei, ein Miniſterium zu bilden. Am Nach⸗ mittag berief darauf Präſident Doumergue Do u⸗ mer ins Elyſee und bat ihn. die Kabinettsbil⸗ dung zu übernehmen. Ferner unterhielt ſich Dou⸗ mergue mit Poincare ühec die Finanzlage. Doumer will auch das Finanzminiſterium übernehmen. Paris, 25. Nov. Der von Doumergue mit der Kabinettsbildung betraute Vorſitzende des Fi— nanzausſchuſſes des Senates Doumer erklärte gegenüber Preſſevertretern, daß er nicht nur die Miniſterpräſidentſchaft, ſondern auch das Finanz- miniſterium übernehmen werde, falls es ihm ge— linge, ein Kabinett zu bilden. Eine endgültige Entſcheidung werde er erſt im Laufe des heuti— gen Tages treffen können. Die Radikalen und Nadikalſozialiſten haben nach ihrer geſtern nachmittag ubgehaltenen Sitz⸗ un; als Bedingungen einer Regierungsbeteiligung die Garantie des allgemeinen Wahlrechts und die Verteidigung der republikaniſchen Einrichtungen bezeichnet. Die Sozialiſten ſollen ligen. Mit den anderen Gruppen der Linken ſoll ein gemeinſames Aktionsprogramm aufgeſtellt werden. Ferner ſoll an alle Republikaner ein Auf— ruf gerichtet werden, ſich der Kartellpolitik anzu- ſchließen. aufgeſordert werden, ſich ebenfalls an der Regierung zu betei⸗ . in der nach erregter Jebatte eit 90 ums erweitert ſtiſche Fraktion nach wie vor die Finanzlage in den Vordergrund ſtelle. Sie habe Vertrauen zu den von ihr vorgeſchriebenen Löſungen. Weiter erklärt ſich die Fraktion bereit, ſich an einer Re⸗ gierungsbildung, ſei es allein, ſei es unter Mit⸗ arbeit der demokratiſchen Parteien, zu beteiligen, unten der Bedingung, daß bei Ausübung der Re⸗ gierungsgewalt die Entſchloſſenheit und der Wille vorherrſchten, die allein das Land zu retten ver⸗ möchten. 5 In politiſchen Kreiſen wird darauf hingewie⸗ ſen, daß ein ſozialiſtiſches Kabinett beabſichtigen könnte, die Kammer aufzulöſen und Neuwahlen auszuſchreiben. Durch den Beſchluß der Soziali⸗ ſten könne man die Bemühungen Doumers als gieſcheitert anſehen. Oriand erſchien während der Anweſenheit Doumers noch einmal im Elyſee, um Doumergue eine von ihm gewünſchte Auskunft zu überbringen. ö Pariſer Abendblätter hatten, ehe Doumer be⸗ rufen wurde, angekündigt, daß Doumergue auch eine Beſprechung mit Poincare haben werde, der angeblich als Fin anzminiſter in Frage kommen könnte. Poincare iſt jedoch bis zum Abend nicht ins Elyſee berufen worden.— Die Beteiligung Poincares an einer neuen fran⸗ zöſiſchen Regierung würde alle guten Folgen des Locarno⸗Vertrages im Keime erſticken. Es iſt durchaus zweifelhaft, daß Radikale und gar ſozia⸗ liſtiſche Politiker, wie ſich der„Intranſigeant“ von einer politiſchen Perſönlichkeit hat berichten laſſen, ſich mit der Idee ernſtlich beſchäftigt haben, Poincare das Finanzminiſterium zu übertragen. ——— Die Lage in Syrien. Paris, 24. Nov. Wie der„Temps“ aus Bei⸗ ruth berichtet, ſind ſeit fünf Tagen die franzöſi⸗ Mann ſtarken Druſen unter dem Scheich El Atraſch bei Archaya in einer Feſtung aus der Kreuzritter zeit vollſtändig eingeſchloſſen. General Gamelin entſandten Truppenkolonnen ſeien am Samstag zurückgeſchlagen worden. Am Montag ſei es den Druſen gelungen, in die Zita⸗ dell? einzudringen. Sie ſeien zwar zurückgewor⸗ fen worden, doch hätten die Verteidiger des Forts durch Brieftauben mitgeteilt, daß ihnen die Mu⸗ nition ausgegangen ſei. kommando drei Kolonnen mit größter Beſchleu⸗ nigung vorgeſchickt, ſodaß nunmehr die zum Ent⸗ ſatz der Eingeſchloſſenen erforderlichen Operatio⸗ nen beginnen würden. London, 24. Nov. Aus gut informierter Quelle wird berichtet, daß Ibn Said ſich mit dem eng⸗ liſchen Protektorat über das Gebiet der Wahabi⸗ ten einverſtanden erklärt habe. Dadurch würde England das Recht erhalten, die Wahabiten im Ausland zu vertreten. Das Abkommen ſoll die beſtehende Irakgrenze garantieren. Die christl. Gewerkſchaften im Jahre 1924. Der Jahresbericht der chriſtlichen Gewerkſchaf— ten für das Jahr 1924 givt Zeugnis von einer ſtarken inneren Konſolidierung. Die Beſeitigung der Inflation machte es den Gewerkſchaften mög⸗ lich, die Arbeit wieder planmäßig und auf län⸗ gere Sicht einzuſtellen. Nichtsdeſtoweniger war aber das Jahr 1924 eine Zeit ſchwerer wirtſchaft⸗ licher Bedrängnis und ſchlechter Wirtſchaftskon⸗ junktur. Die Wunden, die vor allen Dingen die feindliche Invaſion im Weſten und der verlorene Ruhrkampf zurückgelaſſen hatten, waren zu tief, um ſchon in turzer Zeit vernarbt zu ſein. Leider haben ſich mit der zunehmenden Geſun⸗ dung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe die ſozialen Gegenſätze zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ Schwere Ketten. Erzählung von F. Argefeldt. (22. Fortſetzung.) „Er hatte ſeine Rolle in Hallſtadt vald ausgeſpielt,“ fügte der Präſident hinzu, er⸗ freut, bei ſeinem Kondolenzbeſuche in Wen⸗ denburg ein Thema gefunden zu haben, das ſeinen jungen Freund wenigſtens für einige Minuten von ſeinem Schmerze abzog.„Sein nach dem Ungewöhnlichen haſchendes Spiel ſeine bizarr ſein ſollenden Sprünge auf dem Klavier könnten anfänglich bleiden, aber für die Dauer nicht feſſeln. Ich glaube, die Ver⸗ ehrerin, die am längſten an ihm feſtgehalten hat, war Ihre Schweſter, und ich geſtehe Ihnen, wäre ich an Stelle Ihres Caters gewe⸗ ſen, ich hättem ir ſeine häufigen Beſuche ver⸗ beten.“ „Helene gab den Unterricht beeilte ſich Richard zu ſagen. „Ich weiß es, ſie hat es Klara mitgeteilt, und Bernini ſeloſt macht kein Hehl daraus,“ erwiderte der Präſident.„Es war in dem Menſchen ein wunderliches Gemiſch von rück- haltloſer Offenheit und berechnender Heimlich⸗ keit, von ſeltener Begabung und tiefer Ver⸗ kommenheit.“ Richard ſtimmte lebhaft zu.„Sie wiſſen es gewiß, daß er nach Amerika gegangen iſt?“ fragte er. „Auf die große Jagd nach den Dollars,“ lächelte der Präſident.„Allerdings, er dat mir zum Ueberfluß noch ſein bereits gelöſtes Billett für die erſte Kajüte gezeigt.“ Richard von Wenden beruhigte ſich ſelbſt bei dieſer Auskunft nicht. Er ließ Erkundigun⸗ gen in Hamburg einziehen, und es ergab ſich in der Tat, daß ſich unter den Paſſagieren, die ſich an Bord des„Gellert“ eingeſchifft, auch ein Signor Bernini befunden habe. Er konnte nicht an dem Mord des Ba⸗ rons beteiligt ſein, er konnte nicht den Dieb⸗ ſtahl begangen haben. e ſelbſt auf,“ ſſehr, ſehr unwahrſcheinlich.— (War ihm Helene gefolgt? Auch dies war Das Rätſel wird immer unlöslicher. 9. Hertha Hedelund war die Tochter eines Gutsbeſitzer und hatte die erſten Jahre ihres Lebens auf dem Gute ihres Vaters unweit Gothenburg verlebt. Durch ihre Mutter, die Tochter deutſcher Eltern, die ſich in Schweden niedergelaſſen, lernte ſie von früheſter Kind⸗ heit an deutſch ſprechen, ſo daß ihr die deutſche wie die ſchwediſche Sprache gleich geläufig waren. Hertha hatte ihren Vater nicht gekannt, ſie hatte auch nie ſein Grab beſuchen können, denn er war, wie ihr die Mutter ſagte, auf einer Seereiſe ums Leben gekommen, und auch die Stätte, wo er gewirkt, und wo ſie geboren, hatte ſie nie wiedergeſehen. Sie war ein Kind von vier Jahren geweſen, als die Mutter mit ihr nach Stockholm gezogen war, wo ſie von den Zinſen eines beſcheidenen Vermögens in tiefer Verborgenheit gelebt hatten. Die einzi⸗ gen Menſchen, mit denen Frau Hedelund in Verbindung getreten war, waren die Lehrer und Lehrerinnen, die ſie für Hertha annahm. Denn ſie ſparte nichts, um dem reichbegabten Kinde eine treffliche Ausbildung zu geben, und ging ſpäter ſogar mit ihr nach Deutſch⸗ land und der franzöſiſchen Schweiz, damit ſie ſich dort durch emſige Studien auf den Be⸗ ruf einer Lehrerin und Erzieherin vorbereite. Beide ſtanden ſoeben im Begriffe, nach Schweden zurückzukehren, als ein plötzlicher Tod die lange ſchon kränkelnde Frau dahin⸗ raffte. Der Schlag war für Hertha geradezu vernichtend, ſie vermochte ſich gar nicht zu faſ⸗ ſen. Aller Frohſinn, alle Elaſtizität der Ju⸗ gend ſchien von ihr gewichen; ſie war ſtill und verſchloſſen geworden und ihre Geföhrtinnen behaupteten, ſie habe nicht nur das Ausſehen einer Tieftrauernden, ſondern mache den Ein⸗ druck, als ſei ihr eine ſchwere Laſt auf die Seele gelegt. Erſt die Liebe ſollte wieder Frühling und !1Sonnenſchein in ihre Bruſt zurückbringen, u. dieſe Liebe gerade er es, durch die ein Nachdem Hertha ein Jahr als Erzieb in einer deutſchen Familie gelebt, hatte ſie n einem engliſchen Erziehungsinſtitute in einer der vornehmen Städte Londons eine Stelle als Lehrerin angenommen. Ein deutſcher Mu⸗ ſiker, namens Berner, der während der Sai⸗ ſon in London aufgetaucht war und Furore gemacht hatte, ward durch die Mutter einer Schülerin in das Inſtitut der Mrs. Ellis ein⸗ geführt. Er hatte, wie ſie mit ſelbſtgefälliger Beſcheidenheit ſagte, ihr die Gunſt bewilligt, ihrer Tochter ein paar Stunden zu geben. Er kam, ſah und ſiegte“ und war ſich des gefeier⸗ ten Triumphes auch voll und ganz bewußt. Sämtliche Damen der Anſtalt. Lehrerinnen wie Schülerinnen, ſchwärmten für den ſchlan⸗ N 5 ist angenommen auf das Einareife wurde. In dem Antrag heißt es, daß die ſoziali⸗ auf das Eingreifen ricstsjahres auch weiterhin bpoegung bemerkbar. liche Verluſte zu verzeichnen. ſchen Poſten im Hermongebirge von den 2000 Drei von den von Darauf habe das Ober⸗ eee erk in maßgeben. a druck, daß auf das greifen in die wirtſchaftlichen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeit, nehmern verzichten, und das freie Spiel der Kräfte entſcheiden müſſe. Weſentlich mit der Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hat der Zuſammenbruch der Zentralarbeitsgemeinſchaſt beigetragen. Die überſpannten antiſozialen Be⸗ ſtrebungen in Arbeitgeberkreiſen wurden von den chriſtlichen Gewerkſchaſten ebenfalls ſcharf be⸗ kämpft, jedoch hielten ſie einen Austritt aus der Zentralarbeitsgemeinſchaſt für grundſätzlich falſch Letzten Endes iſt die Zentralarbeitsgemeinſchaff an den Extremen auf beiden Seiten, ſowohl im Arbeitgeber⸗ wie auch im Arbeitnehmerlager, ge. ſcheitert. Die chriſtliche Gewerkſchatfsbewegung hält an dem Grundgedanken der Arbeitsgemein⸗ ſchaft feſt und wird jede Möglichkeit, die ſich zu einer praktiſchen Wiederbelebung des Arbeitsge⸗ meinſchaftsgedankens bietet, nachdrücklichſt fördern Die ſtarken innerpolitiſchen und parteipoliti⸗ ſchen Strömungen, die mehrere Wahlkämpfe mit ſich brachten, blieben bei der Zuſammenſetzung der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung, nicht ohne Stimmungsrudtbolrrung. Cs de. ang user, bie Geſchloſſenheit der Bewegung voll aufrecht zu er⸗ halten. Die Verſuche, evangeliſche Gewerkſchaften zu gründen, blieben ohne Erfolg und ſcheiterten beſonders an der Treue der eyangeliſchen Führer in den chriſtlichen Gewerkſchaften. Die gelbe, wäietſchaftsfriedliche Bewegung hat mit Hilfe be⸗ ſonderer Arbeitgeberförderung etwas mehr Bo⸗ den gewonnen. Eine ernſthafte Vertretung von Arbeitnehmerintereſſen iſt von der Bewegung 1 it zu erwarten. Die Nachwirkungen der Wirtſchaſtskriſe und Ruhrbeſetzung machten ſich im Laufe des Be⸗ in der Mitgliederbe⸗ Es waren, wie auch bei den anderen Gewerkſchafts richtungen, nicht unbeträcht⸗ Während am J. Dezember 1923 noch 806 992 Mitglieder gezählt würden, wüaren es am Schluſſe des Jahres 1924 nur noch 612 952 Mitglieder. Es bedeutet dieſez einen Verluſt von über 20 Prozent, während z. Y. Aeplagler Besshmael —— eine Anerkennung, die für Sorgfalt und Umsicht auf vielen Gebieten gern aus- gesprochen wird. Im eigentlichen Sinne be- deutet„gepflegter Geschmack“ eine hervor- ragende Auszeichnung für die praktische Hausfrau. Ohne Zweifel werden Sie in hrem Familienkreise oder bei Ihren Gästen Solche Aufmerksamkeit für sich beanspruchen können, wenn Sie Ihren Tisch häufig mit schön angerichteten i Detker- Puddings bereichern. Grohe Auswahl in vielen Geschmacksarten überbrückt jede Einförmigkeit. Dr. Oetksr's Schokoladenspeise m. geh. Mandeln Dr. Oetker's Makronen- Puddingpulver od. Dr. Oetker's Schokoladenspeise m. Ma- Kronen, aufgetragen mit Dr. Oetker's Vanille- Soh e, sind ausgesuchte Hochgenlüsse. Dr. Oetker's Feinkost-Puddings sind in allen einschlägigen Geschäften nur in Origi- nalpackung mit der bekannten Schutzmarke „Oetker's Hellkopf“ zu haben. Verlangen Sie ebendsselbst kostenlos die be- liebten Oetker Rezeptbücher oder, wenn vergriffen, umsonst und portofrei von der Staa Dr. N. Oetker, Bielefeld a gif⸗ glauben machte, tiger Reif vernichtend auf ihre Zukunft f daß ſie die beſonders von ihm ausgezeichnete ſei. In Wahrheit hatte er ſein Augenmerk aber auf die junge Schwedin mit dem goldblonden Haar vollen blauen Augen gerichtet und wußte ſich ihr leiſe und vorſichtig zu nähern. Er fand ein ſchüchternes und doch lebhaftes Entgegenkom⸗ men. Hertha Eindruck gemacht, obgleich ſie bereits neunzehn Jahre zählte. War ihr Herz ſpäter erwacht, ſo ſchlug es dafür dem Erkorenen auch deſto heißer und hingebender entgegen. Hoffte ſie doch, nun die Seele gefunden zu haben, in die ſie verſenken konnte, was ſie ſeit Jahren be drückte. und den ſeelen⸗ Berner war der erſte Mann, der auf Mrs. Ellis, die weniger durch ihre fünſzig Jahre, als durch einen ihr eigentümlichen In⸗ ſtinkt vor der Bezauberung, die der Muſiker ken Mann mit den intereſſanten, auf den er⸗ ſten Blick feſſelnden Zügen, aus deſſen blei⸗ chem Geſicht ein paar ſchwarze Augen bald tieftraurig. bald in glühendem Verlangen hervorleuchteten, deſſen glänzend weiße Stirn von blauſchwarzem Lockenhaar umzogen war. Ein Bärtchen auf der Oberlippe kontraſtierte in ſeiner tiefen Schwärze mit dem roten Munde und den weißen Zähnen und war zu⸗ gleich der einzige Bartſchmuck im Angeſichte des Fremden, der in einer Toilette von ſorg⸗ fältig ſtudierter Nachläſſigkeit zu erſcheinen pflegte. Welches Herz aber ſeiner äußeren FEr⸗ ſcheinung noch widerſtand, das ward gefan⸗ gen, wenn er ſich an das Klavier ſetzte, den ſchönen Kopf träumeriſch zurückwarf und die weißen Finger, an denen ein paar wertvolle Ringe funkelten, über die Taſten gleiten ließ, um Schubert oder Mendenlsſohn. Mozart oder Beethoven, Meyerbeer oder Rich. Wag⸗ ner, Gluck oder ſelbſt Bach zu Gehör zu brin⸗ gen. Er ſpielte damals nur von deutſchen Meiſtern, und deutſche Volkslieder waren es, deren Melodien er ſeinen hinreißenden Phan⸗ taſien zugrunde legte. Ein vollendeter Kava⸗ lier, nahm er die Huldigungen, die man ihm darbrachte in einer Weiſe entgegen, die jede ausübte, bewahrt geblieben war und ihn im Gegenteil mit einem gewiſſen Mißtrauen be⸗ trachtete, wußte den gefährlichen Mann ſehr bald wieder aus ihrem Hauſe zu entfernen u. verſäumte keine Gelegenheit, vor ſeinen Ver⸗ ſührungskünſten zu warnen. Sie glaubte, 1115 Herde gewahrt zu haben. Wie täuſchte ſie ſich! Der Wolf hatte ſein Opfer auserkoren und ließ es nicht wieder os. Durch Bitten und Schmeicheleien wußte der Künſtler Hertha zu bewegen, ihm geheiie Zuſammenkünfte zu bewilligen. Er lag ihr dann zu Füßen, ſtrömte in rauſchenden Wor⸗ ten die Beteuerungen ſeiner glühenden, un⸗ endlichen Liebe aus, ſchwur die heiligſten Eide, er könne ohn“ die nicht leben, und flehte ſie an, ihn zu erhören und die Seinige zu werden. J Das junge, unerfahrene Mädchen lauf entzückt und gläubig ſeinen Liebesſchwüren erwiderte ſie weniger ſtürmiſch, aber um ſo inniger. Auch ſie hal keinen heißeren W ö als die ihr als höchſte Staffel irdiſcher See⸗ ligkeit vorſchwebende Vereinigung mit Geliebten, und erklärte ihm, es hindere ſie nie⸗ mand, jeden Tag, den er beſtimme, mit ihm vor aller Welt an den Altar zu treten. (Fortsetzung folnt.) 0 1 Geſundung ſind. Iprang der Keſſel ag zur munteren Jeſtzgung der Verbände benni erden konnte. Die Verbände bemüten ſich, ihre el 7 1 1 5* 10 andsorgane nach Inhalt und Umfang wieder 11 110 Vorkriegtzzuſtand zu bringen und über⸗ haupt wieder mehr für die Schulung der Mit⸗ glieder zu tun. Das Jahr 1925 zeigt in den mei⸗ en Verbänden ein ſtetiges, wenn auch langſames Auwachſen der Mitgliederzahlen. Aus dem Kaſſenbericht iſt zu erkennen, daß die Verbände wieder auf dem Wege finanzieller Die finanzielle Wiedererſtar⸗ kung zeigt wie großen Wert die Bewegung auf geſunde Kaſſenverhältniſſe und Finanzkraft legt. Die freiwillige Verſtändigung, bezw. die Schlichtung von Streitigteiten durch Inſtanzen, die von den Beteiligten ſelbſt gebildet werden, ſſt grundſätzlich ohne Zweifel den ſtaatlichen Schlichtungsinſtanzen vorzuziehen. So ſehr dieſes auch zutreffend iſt, was hilft es, wenn die Betei⸗ ſigten nicht vom Verſtändigungswillen getragen nd. An dem notwendigen Verſtändigungswillen fehlt es, beſonders bei der Einſtellung in weiten Arbeitgeberkreiſen, in erheblichem Ausmaße. Aus dem Umſtande heraus, daß der Staat letzten Endes, wenn Intereſſen der Allgemeinheit auf dem Spiele ſtehen, das Recht entſcheidender Ein⸗ ſlußnahme haben muß, kann das ſtaatliche Schlich⸗ ſungsweſen entbehrt werden. In noch ſtärkerem Maße gilt das von der Verbindlichkeitserklärung, Wenn auch abſolut zutreffende Lohnvergleiche im Verhältnis zu dem Stand der Vorkriegszeit schwierig ſind und ferner zugegeben werden ſoll, daß Dank der Tätigkeit der Gewerkſchaften im Jahre 1924 der Lohn eine größere Steigerung erſuhr, als die Lebenshaltungskoſten, ſo ſteht doch unzweifelhaft feſt, daß der Reallohn im Be⸗ richtsjahr weit unter dem Reallohn der Vor⸗ ltiegszeit lag. Nach den Berechnungen des Sta⸗ iſtiſchen Reichsamtes betrug der Reallohn im Durchſchnitt von neun Induſtriegruppen gerechnei für gelernte Arbeiter 70,1 im Dezember 1923 und 399 Prozeß? des Vorkriegslohnes im September 924. Nach denſelben Berechnung ſtanden die un⸗ gelernten Arbeiter auf 85 Prozent im Dezember 1923 und im September 1924 auf 97,2 Prozent des Vorkriegslohnes. i 2 5 Die chriſrtichen Geweriſchaßren ſeyen nichr peſ⸗ ſimiſtiſch bezüglich der Entwicklung der Bewe⸗ gung. Sie hat zahlenmäßig im Jahre 1924 einen nicht unbeträchtlichen Verluſt erlitten. Der Ver⸗ luſt war zu erwarten. Was die Gewerkſchaften an Mitgliedern verloren haben, ſind weniger die vorwärtsſtrebenden und ſtandesbewußten Arbei⸗ ter. Letztere und ebenfalls die beruflich und gei⸗ ſtig am regſamſten und vorwärtsſtrebendſten ſind in der Gewerkſchaftsbewegung verblieben. Die chtiſtlichen Gewerkſchaften ſehen nach der Richtung hin die Verhältniſſe durchaus vertrauensvoll, un? andererſeits ſind ſie von der Erlenntnis dur drungen, daß beſonders die chriſtliche Gewerk⸗ ſchaftsbewegung eine große Zutunſtsaufgabe zu erfüllen hat. Gerade die ethiſchen und ſittlichen Grundlagen, zu denen die chriſtliche Gewerk⸗ ſchaftsbewegung ſich bekennt, ſind geeigne“ in her⸗ vorragender Weiſe ſozialen Gemeinſchaftsgeiſt zu wecken und Bahnbrecher einer von ſole enn(eiſte getragenen Zukunft zu ſein. Aus Nah und Fern. Abenheim, 23. Nov. Unſere diesjährige Cäci lienſeier liegt hinter uns. Sie wickelte ſich i. alen Teilen prächtig ab. Morgens fand hochfeier⸗ iches, levitiertes Hochamt mit Feſtpeedigt eines auswärtigen geiſtlichen Herren ſtatt. Abends gin. das Märchenſpiel„Marienkind“ von Me Gümbel⸗Seiling über die Bretter. Einheimiſe Epielkräſte im Bunde mit der Mädchenoberklaſſe hieſiger Volksſchule verſetzten die Zuhs rer in die timmung:„Hin zur Winterroſe Licht, hin zum Sternlein von Bethlehem trotz alles Sünden⸗- und kußeren Elends!“ Geſangliche und komiſche Vor⸗ räge beſchloſſen die Feier. Der Kirchenchor kann lolz ſein! Mannheim, 24. Nov. In vergangener Nacht zum 2 Uhr hat ſich die 42 Jahre alte Ehefrau eines Wirtes in den T⸗Quadraten angeblich in⸗ olge häuslicher Zwiſtigkeiten, in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, mit Petroleum übergoſſen und ſelbſt angezündet. Obwohl die Flammen durch Anweſende alsbald gelöſcht werden konnten, litt die Frau doch derart ſchwere Brandwunden, paß ſie lebensgefährlich verletzt ins ſtädtiſche Kran⸗ enhaus eingeliefert werden mußte. ö Landau, 24. Nov. Geſtern morgen ſollte das Renſtmädchen des Hausmeiſters beim Poſtneu⸗ gebäude Feuer im Waſchkeſſel machen; dabei 6 ſſel auseinander und ein Stück flog dem Dienſtmädchen an den Kopf; an ihrem Auf⸗ ſommen wird gezweifelt. N „Regensburg, 24. Nov. Vor dem Bahnhof ſchwandorf wurden zwei Bahnarbeiter von einem ſerſonenzug erfaßt. Der eine wurde ſofort ge⸗ tet, der andere ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtar b. Die beiden Arbeiter waren dem manelzug D 20 Berlin. münchen ausgewichen de dabei auf ein Gleis getreten, auf dem gerade i Perſonenzug nach Schwandorf herankam. 1 1 Weltſpiegel. 1 00 F in Heſſen. Nach den Mitteilungen 925 die Zahl der Tabakpflanzer gegenüber dem orlahr abgenommen. ehr viele ür i 1 us⸗ 11 0 Talten en, die für ihren eigenen Haus a und ihren Bedarf nunmehr wieder aus dem ſilzeren Handel decken. Im allgemeinen wurde porter und Gunditabak angebaut. Der Ausfall f Ernte war befriedigend. Soweit der gewerbs⸗ luce angebaute Tabak nicht in Herſtellungsbe⸗ üchlich Heſſens Verwendung fand, ging er haupt⸗ 15 ch nach Baden. Die Zahl der Pflanzer be⸗ N 100 394. Die Anbaufläche betrug 146,38 Ar. Im 1 tahr betrug die Zahl der Pflanzer 1194 und e Anbaufläche 277,06 Ar. 0* Hochzeit auf der Veſte Koburg. Geſtern Mit⸗ wurde in der Villa Edinburg die Ziviltrau⸗ der 105 Erbprinzen Karl zu Leiningen mit 18 lteſten Tochter des Großfürsten Cyrill von and, Großfürſtin Marie, vollzogen. ue Trauung nahm der zuſtändige Standesbe⸗ 5 te der Stadt in Anweſenbeit dos arſten Mue⸗ ſiſchen Zentralſtelle für Landesſtatiſtit hat der Die Abnahme der Zahl „ Tabakpflanzer iſt darauf zurückzuführen, daß abak pflanzten, den Anbau eingeſtellt zer und in geringem Umfang auch Amers⸗ verſammlung hält in der Götheſchule heute Abend e,% Mannheim Woll- u. Weisswaren Speꝛzlalität: Extra weite Wäsche für Damen u. Herrn empfiehlt sich in bekannt bester Qualität Aufmerksame Bedienung. Billige Preise. an cer dan Wellmarken: Schiedmayer- Schwechten, Feurich. „ Kraul- Plenator, Gebr. Zimmermann, Verlangen Sle Offerte. Günstige Teilzahlung. Musik werke I. Spiegel 8 Sohn 6. m. b. k. Mannheim. O 7. 9 Heidelbergerstraße Wir liefern frei Haus. Ludwigshafen a. Rh. 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Man wird ſelten einen unreinen Hund haben, wenn man denſel⸗ ben von Jugend an daran gewöhnt, zu beſtimm⸗ ten Stunden hinausgelaſſen zu werden. Es han⸗ delt ſich hier allein um eine Gewohnheit, der ſich jeder Hund fügt. Deshalb nutzt es auch nichts, einen jungen Hund dieſerhalb zu prügeln, oder mit der Naſe in den Unrat zu ſtoßen. Man zeige ihm velmehr den Unrat, führe ihn mit der Naſe heran, drücke dieſe aber nicht hinein, ſondern gebe dem Hunde einen leichten Klapps und bringe ihn mit einem ſcharſen„Pfui— ſchäm' dich“ ins Freie. Gar bald wird er verſtehen, um was“ ſich handelt, und ſich bemerkbar machen, wenn e hinaus muß. Junge Hunde müſſen öfter als ältere Hunde hinaus, und darauf muß Rückſicht genommen werden. Behandelt man junge Hunde auf dieſe Weiſe, ſo ſind ſie bald„ſtubenrein“. Nicht minder wichtig iſt die Reinhaltung des Hagres. Glattharige Hunde ſollen jeden Morgen kräftig gebürſtet werden; langhaarige Hunde dagegen ſind mindeſtens zweimal in der Woche gründlich durchzukämmen, damit das Haar nicht verfilzt. Beides regt die Hauttätigkeit an, ent⸗ fernt etwaigen Schmutz und vermeidet das Ein⸗ niſten von Ungeziefer. Kommt nun ein Bad hin⸗ zu, ſo wird man nie über einen unſauberen Hund zu klagen haben. Lokale Nachrichten. 5 Viernheim, 23 Nov. * Reichsbund. Eine wichtige Mitglieder⸗ die hieſige Ortsgruppe ab, worauf wir b. ſonders hinweiſen. * Volksvereins Verſammlung. Von der Zentrale in München-Gladbach gehen das Jahr über vieltauſend Hefte, Flugſchrifſen und Büch r aus, die im kathollſchen Deutſchland reiche auftlärende Arbeit leiſten. Außerdem aber gehen die Kräfte, die zur Mliarbeit an der Z ntrale gewonnen ſind, ſelber ins Volk hinaus, um in Verſammlungen das gedruckte Wort zu vertiefen und weltere Kreiſe für den Volks vetein zu inte⸗ reſſieren. So redet Herr Dr. Roſe am nächſten Sonntag, mittags 4 Uhr im„Frei⸗ ſchütz“ über das Thema:„Die Schickſals⸗ demelinſchaft der Stände“. Die Ver⸗ ſammlung wird von Geſängen des Kircheuchors „Cäcilia“ umrahmt. Die Mitglieder der kat⸗ holiſchen Vereine ſind herzlich eingeladen. * Stemm⸗ und Ringklub 1896. Am kommenden Sonntag tritt zum erſtenmal wieder zur Wiaterſaiſon der oben genannte Verein mit mit ſe ner jungen Siemmer- und Ringerſchar zu einem Stäßptekampf gegen Rimbach an. Intereſſante Kämpfe ſind zu erwarten, denn Rim⸗ bach verfügt über ein ſehr gutes Material und iſt langjähriger Bezirksmelſter im Ringen im 3. Bezirk 14. Kreis. Die Vorkämpfe in Rimbach wurden knopp 6:8 für Viernheim gewonnen. Drum auf ihr Gelb⸗Blauen, beweiſt am Sonntag mit welcher Technik auch der härteſſe Gegner zu bezwingen ißt, ihr habt ſchon oft verſtanben, auch dem rivalſten Gegner die Stirn zu bleten, Ent⸗ fchloſſenheit und Seſbübeherrſchung, dann iſt euch der Sten gew ß. Drum auf am Sonntagmittag in den Goldenen Karpfen. Beginn der Kämpfe punkt halb 4 Uhr. * Koſtprobe. Geſtern überraſchte dle Maggi Geſelſchaft 1000 Schulkinder mit einer Koſrörobe. Die Suppe„Erbs mit Reis“ ſchmeckle allkemein vorzüglich, man wollte öfters „koch mehr“ haken. Wenn man die Suppen⸗ witiſel genau nach Vorſchrift kocht, wird man ſehr zufrleden ſeln. Luſt und Leid. Von Hans Günther. Hellerleuchtet ift der Saal, Herrlich ſtrahlt da Lichterglanz Bei dem heitren Hochzeitsmahl; Bald beginnt der frohe Tanz. Pärchen ſchwingen ſich im Reigen, Und es tönt Muſik dazu; Ohne Unterlaß und Ruh Schallen Hörner, Flöten, Geigen. Lachen, leben, lieben, ſcherzen Eint die frohgeſinnten Herzen. Wetter aber toben draußen, An die Scheiben ſchlägt der Regen, Und die Stürme heftig brauſen; Die Natur, ſie zückt den Degen. Unter langgezognem Ton Und der Leute traurig Klagen Wird zu Grab ein Sarg getragen; Ach, es iſt der Mutter Sohn. 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Dieſe Viehgattungen müſſen auch bei Nichtlandwirten gezählt werden, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattungen vorkommt. ö Wir weiſen darauf hin, daß dleſe Zählung 515 ſtatttiſchen, aber keinen ſteuerlichen Zweck ent. 190 Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht er⸗ ſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder un⸗ vollftändlze Angaben macht, wird mit Gefängnis oder mit Geldftrafe beſtraft. Auch kann Vieh. deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim den 26. Nov. 1925. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Vntererhebſtelle. Morgen Freitag und Samstag wegen Monatsabſchluß geſchloſſen. Nächſte Zahltage jeweils Montag, Mitt⸗ woch, Donnerstag und Freitag vor- u. nachm. bis 4 Uhr. Kirchner. Eine Anzahl neuester Modehefte fagaadngimdunaenmzndmadnumudugnpnnamuna wangen ist wieder eingetroffen und empfiehlt solange Vorrat reicht die Buchhandlung Viernheimer Anzeiger. 2 7 103711