15 Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) erſcheinttäg lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Be ö ugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins f Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Keklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung baus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag aub Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. /: 0 8 RN 9 8 1 N 170 W 5 05 Fur die uns anfägſſeh unssrer Silberhochzeit cernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 1— Relehsbund der Kriegsbeſchädigten, Keieg tellgehmer u. Kriegs⸗ hinterbliehenen. Donnerstag, den 26. 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Ablehnung Doumers. Paris, 25. Nov. Die heute von Doumer fortgeſetzten Beſprechungen zur Bildung eines Kabinetts hatten bisher noch keinen Er⸗ folg. Da die Radikalſozialiſten dem von Doumer vorgeſchlagenen Programm der Fi⸗ nanzgeſundung durch direkte und indirekte Steuern ihre Zuſtimmung nicht geben zu kön⸗ nen glauben, dürfte auch Doumer auf den Auftrag der Kabinettsbildung verzichten. Die Entſcheidung fällt vorausſichtlich in einer Un⸗ terredung mit Lerriot, an der auch Painleve und Bonnet teilnehmen. Doumer erklärte den Journaliſten, daß er nach ſeiner Unterredung noch mit Briand Rückſprache nehmen und dann dem Präſidenten der Republik ſeine Antwort überbringen werde. Heute nachmittag hat ſich Doumer nach ſeiner Unterredung mit Briand zum Präſidenten der Republik bege⸗ ben. Den Journaliſten überreichte er eine ſchriftliche Erklärung, die beſagt, daß er, da er für die Verwirklichung ſeines Finanzplans nicht die erforderliche Unterſtützung gefunden habe, den Präſidenten der Republik gebeten habe, ihn von dem Auftrag zur Kabinetts⸗ bildung zu befreien. Herriot beauftragt. Paris, 26. Nor. ach dem Scheitern der Miſſion Doumers hat Doumergue geſtern abend den Präſidenicn der franzöſiſchen Kam⸗ mer, Herriot, mit der Kabinettsbildung be⸗ auftragt. Herriot hat das Angebot angenom⸗ men. Der Kampf zwiſchen Sozlaliſten u Radilalen. Paris, 26. Nov. Herriot traf in Be⸗ gleitung ſeines Kabinettschefs geſtern abend gegen 18 Uhr im Elyſee ein, wo er eine län⸗ gere Unterredung mit Doumergue hatte. Nach Verlaſſen des Elyſee erklärte Herriot gegen⸗ über Preſſevertretern, er werde ſein Möglich⸗ ſtes tun, um das Vertrauen zu rechtfertigen, 90 der Präſident der Republik in ihn geſetzt abe. Geſtern abend fanden Beratungen der ra⸗ dikalen Kammerfraktion ſtatt, in denen die ſozialiſtiſche Bereitſchaft zur Beteiligung an der Regierung begrüßt wurde. Der Führer des rechten Flügels der radikaten Partei, Franklin Bouillon, erklärte jedoch nach⸗ drücklich, daß er jedes Kabinett mit ſozialiſti⸗ ſcher Vorherrſchaft ſcharf bekämpfen werde. Er trat für eine Regierung der nationalen Einigung ein. Ein Entſchluß wurde nicht ge⸗ faßt. Bouillon iſt Führer einer kleinen Min⸗ derheit innerhalb der Partei. Nach der radikale. Fraktionsberatung kraten die Delegierten der vier Kartellfraktio⸗ nen zu einer gemeinſamen Beratung zuſam⸗ men. Die Viratung beſtand im weſentlichen im einem Dialog zwiſchen Leon Blum und dem Senator Sarraut. Blum interpretierte den bekannten Beſchluß der ſozialiſtiſchen Fraktion und ließ durchblicken, daß die Sozia⸗ liſten bereit ſeien, Entgegenkommen 51 zeigen, damit ein gemeinſames Kartellprogramm zu⸗ ktande komme. Als er nun gefragt wurde, ob die Sozialiſten auf ihrem Sanierungspro⸗ gramm beſtänden, wies er darauf hin, daß ſeine Partei ſich nur von dem Grundſatz leiten laſſe:„Alles, nur keine Inflation!“ Sarraut hielt die rein ſozialiſtiſche Kombination für gefährlich, da ſie bald zur Kammerauflöſung Veranlaſſung geben werde. Die radikale Par⸗ (el, ſo erklärte der Redner, wolle keine Auf⸗ löſung. Bouillon erinnerte daran, auch im ſozialiſtiſchen Lager ſeien Bedenken gegen den löſungsgedanken laut geworden. Die Beratung zeigte keinerlei poſitives Ergebnis, da die Delegierten der radikalen Linken und der republikaniſchen Sozialiſten zu keiner Erklärung ermächtigt waren. Dieſe pen werden noch einmal beraten und darauf wird der Ausſchuß des Kartells ſeine Entſcheidung treffen.—(eſtern abend fand auch eine Zuſammenkunft der Delegierten der Oppoſition ſtatt. Fulnungnahme mit den Sozialiſten. „Die Kammerfraktion der Radikalen Lin⸗ ken“, die den rechten Flügel des Kartells bil⸗ 5 at heute nachmittag ihre Vertrauens⸗ ner beauftragt, mit den Sozialiſten Jüh⸗ f zu nehmen und feſtzuſtellen, ob ſie bereit f ſich an einem Minſſterium zu beteiligen, * die Mehrheit der Portefeuil⸗ el. Ein gemeinſames Komitee der Kartellparteien Paris, 25. Nov. Die neue Beratung, zu der heute abend die Gruppen der Linken zu⸗ ſammengetreten ſind, hat zur Einſetzung eines aus Vertretern ſämtlicher vier Kartellparteien zuſammengeſetzten Komitees geführt, das die Richtlinien für ein gemeinſames Programm zur Löſung der Finanzſchwierigkeiten ſtellen ſoll. Faſziſtenbewegung in Frankreich. . Seit einigen Wochen, ſo ſchreibt der Pa⸗ riſer Berichterſtatter der„K. V.“, gibt es auch in Frankreich faſziſtiſche Verbände die Blauhemden. Sympathiekundgebungen und Glückwunſchadreſſen ſeitens der ſchwarz⸗ hemdiſchen Brüder jenſeits der Alpen ſind be⸗ reits eingetroffen und ſollen die internationale Solidarität beweiſen, die alle politiſchen Gruppen verbindet, die bereit ſind, für die un⸗ bedingte Herrſchaft des Autoritätsgedankens in den Kampf zu ziehen. Die Zahl der fran⸗ zöſiſchen Faſziſten beſteht in Paris aus etwa 4—5000 jungen und jüngſten Anhängern. Das neugegründete Parteiorgan, das zunächſt nur allwöchentlich erſcheint, behauptet, in den Provinzen eine weitere Anhängerzahl von 15 000 Mitgliedern zu beſitzen. Die Führer der franzöſiſchen Blauhemden ſind der ultranatio⸗ naliſtiſche Abgeordnete von Paris, Pierre Taittinger, und der frühere Chefredak⸗ teur der Action Francaiſe, dem Blatte der Royaliſten, und Inſpirator für die Helden⸗ taten der berüchtigten Camelos du Roi, Ge⸗ orges Valois. Die heutige franzöſiſche Organiſation, die ſich ſelbſt mit dem Namen Blauhemden bezeichnet, iſt hervorgegangen aus der Ver— einigung der Jeunes Patriotes(junge Patrioten), die ſich bisher ausſchließlich um die Action Francaiſe gruppierten und der im vergangenen Jahre als Kampftruppe gegen die Laienvolitik des Linkskartelles von dem General Caſtelnau gegründeten Jeuneſſe Catholique(Katholiſche Jugend). Wäh⸗ rend die erſtere ihren Hauptzweck im aktiven Handeln ſahen, verhielten ſich die katholiſchen Jugendvereinigungen rein paſſiv und begnüg⸗ ten ſich, den Reſonanzboden abzugeben für die Reden, die der General Caſtelnau und ſeine Anhänger ſeit Jahresfriſt im Lande halten. Mit offener Sympathie ſteht die Liga Mil⸗ lerands, die Jedoration Republicaine Natio⸗ nale der neugegründeten faſziſtiſchen Organi⸗ ſation gegenüber In einer letzten Sitzung be⸗ ſchloß ſie ſogar, ein eigenes Aktionskomitee zu gründen, und zwar die Liga zum Schutz der Steuerzahler und kleinen Rentner, die eine or⸗ ganiſatoriſche Arbeit im ganzen Lande auf⸗ nehmen ſoll. Leiter dieſer Organiſation ſind der frühere franzöſiſche Finanzminiſter Fran cois Marſal, Flandin und der bekannte Ver— treter der Schwerinduſtrie im Parlament, Francois Poncet. Während die Blauhemden ihre Anhänger in erſter Linie in der Jugend ſuchen, ſoll dieſe neugegründete Liga mit dem wenig aufreizenden Titel einer Schutzvereini⸗ gung der kleinen Rentner das breite Publi⸗ kum für die Gedankengänge der Millerand⸗ ſchen Aktion gewinnen. Das Programm der Blauhemden wird wöchentlich in ihrer Zeitſchrift Le Nouveau Sidcle(Das neue Jahrhundert) verteidigt. „Was bedeutet der Faſzismus bei uns?“ fragt Valois in ſeinen programmatiſchen Re⸗ den.„Wir ſehen uns nicht, wie vor Jahren Italien, einer ſtaatsauflöſenden Horde(Kom⸗ muniſten) gegenüber. Die große Gefahr bei uns kommt von der Finanzſeite.(Valois ge⸗ hört ſeit Jahren zu den eifrigſten Vorkäm⸗ pfern der Wievereinführung des Goldfranken.) Die franzöſiſchen Staatsfinanzen können nur durch rückſichtsloſe Anwendung faſziſtiſcher Hilfsmittel gerettet werden. Zurzeit iſt unſere Aufgabe, ſchweren ſozialen Kämpfen vorzu⸗ beugen, die ſich als Folge der ſchlechten Staatsfinanzen ſehr bald herausſtellen müſſen. Als das weſentlichſte des franzöſiſchen Faſzis⸗ mus wird aber die„Valoriſation de la Vie⸗ toire“ bezeichnet; das bedeutet eine Art Ver⸗ einigung zur beſtmöglichſten Ausnützung der durch den Sieg von 1918 gewonnenen Errun⸗ genſchaften, allerdings weniger auf materiel⸗ lem Gebiet als auf geiſtigem. Autoritäts⸗ gedanken, erhöhtes Selbstvertrauen in die — ſbalb des Parlamentarismus Menſchen aller auf⸗ Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſto. 86 . Jahrgang eigene Zukunft auf Grund der im Kriege gege⸗ benen Beweiſe der eigenen Tüchtigkeit. Mit dieſen Loſungen ſoll der Faſzismus außer⸗ Parteien um ſich ſcharen, die ſich perſönlich zu dieſer Siegermentalität bekennen. Auf dieſe Weiſe ſoll eine nationale Diktatur erſtrebt werden, in der ſich Kraft und Gerechtigkeit zu⸗ ſammenfinden. Die Organiſation der Blau⸗ hemden iſt vollkommen dem römiſch⸗lateini⸗ ſchen Muſter nachgebildet. Es beſtehen alſo Legionen, Hundertſchaften und andere Unter⸗ abteilungen. er Das Programm der neuen polniſchen Regierung. Warſchau, 26. Nov. Der neue polniſche Miniſterpräſident Skrzynſki ſtellte geſtern im Sejm ſein Kabinett vor, das er als eine Koalition von rechts nach links bezeichnete, woraus ſich das Programm ergebe. Die Außenpolitik ſei eine Politik des Friedens. Die Rede enthielt noch kein umriſſenes Wirt⸗ ſchaftsprogramm. Jedoch nannte der Miniſter die Hauptaufgaben der Regierung den Aus⸗ gleich des Budgets und die Verringerung der ſtaatlichen Ausgaben. Einſchränkungen der Militärausgaben kämen aber nicht in Frage. Dann erklärte er noch, daß das gegenſeitige Verſtändnis der Lebensintereſſen Polens und Frankreichs niemals klarer geweſen ſei als nach dem Abſchluß der Locarno-Verträge. Ein den Verträgen entſprechendes Verhältnis zu Deutſchland werde ſich zu beiderſeitigem Vor⸗ teil herſtellen laſſen. In dieſem Geiſte habe man die Handelsvertragsverhandlungen wie— der aufgenommen. Er erwarte ein Laldiges Ergebnis. Die Regierung wolle gegen die deutſchen Minderheiten eine liberale Politik treiben. Die deutſche Vereinigung im Sejm gab eine Erklärung ab, in der beſonders bezwei⸗ felt wird, ob das liberale Programm ſich im Innern durchführen laſſen werde, da die mei⸗ ſten Kabinettsmitglieder vom ſchärfſten Natio⸗ nalismus beſeelt ſeien. Die neue badiiche Regierung. Karlsruhe, 25. Nov. Die neue badi⸗ ſche Regierung wird ſich heute Donners⸗ tag abend 6 Uhr der Plenarſitzung des Ha⸗ diſchen Landtages vorſtellen. Sie wird vom Zentrum und Sozialdemokratie präſentiert. Nach dem Vorſchlag dieſer Parteien ſetzt ich die badiſche Regierung aus drei Miniſtern und drei Staatsräten zuſammen. Entgegen anders lautenden Nachrichien gibt die„Badiſche Preſſe“ als endgültige Mi⸗ niſterliſte folgende Namen bekannt: 1. Trunk, Juſtizminiſter und Staats⸗ präſident(Zentrum); 2. Dr. Köhler, Finanzminiſter(Ztr.); 3. Remmele, Miniſter des Innern u. Verwaltung des Unterrichtsminiſteriums (Soz.). Das Amt eines Staatsrats ſoll übertra— gen werden: vom Zentrum dem bisherigen Staatstat Weiß haupt, von der Sozial⸗ demokratie dem bisherigen Staatsrat Ma⸗ rum und det. Landtagsabg. Emil Maier⸗ Heidelberg. Daraus geht hervor, daß die Re— gierungsbildung nur als ein Proviſorium be⸗ trachtet wird, da die Verwaltung des Unter⸗ richtsminiſteriums durch den ſozdem. Miniſter Remmele nur inter miſtiſch ſein kann. Zur Frage der Regierungs bildung ver⸗ öffentlicht die ſozialdemokratiſche Landtags⸗ fraktion heute vormittag eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Ziel der ſozialdemokrati⸗ ſchen Fraktion bei allen Beſprechungen war die Fortſetzung der bisher in Baden betriebe⸗ nen republikaniſch⸗demokratiſchen und ſozia⸗ len Politik. Dieſes Ziel ſchien am zweckmäßig⸗ ſten durch Weiterführung der Weimarer Koa⸗ lition unter den bisherigen Modalitäten er⸗ reicht zu werden, alſo durch eine Regierung getragen von Sozialdemokratie, Zentrum und Demokratie. Wider Erwarten iſt dies jedoch durch die Demokratie unmöglich gemacht wor⸗ den. Die ſozialdemokratiſche Fraktion wird unbeirrt für die Fortführung der bisherigen Linie der badiſchen Politik eintreten und bil⸗ det zuſammen mit dem Zentrum die neue Re⸗ gierung, die die Politik der Weimarer Koali⸗ tion fortſetzen wied, auch wenn die Demokra⸗ ten nicht mitmachen. Jö Deutſcher Reichstag. 5 Berlin, 8. Ne. Der Neichstag begann ſeine Beratung heute erſt gegen 74 Uhr nachmittags. 5 Eintritt in die Tagesordnung teilte Präſi⸗ dent Löbe mit, daß die Kommuniſten die Wiederzulaſſung der bei den Zolldebatten aus⸗ geſchloſſenen 7 kommuniſtiſchen Abgeordneten beautragt haben. Da die 20 Sitzungen, für die der Aus ſchluß erfolgte, noch nicht abgelaufen ſind, ſei die Annahme des kommuniſtiſchen Antrages nur möglich, wenn kein Widerſpruch aus dem Hauſe erfolge. Da ſich kein Wider⸗ ſpruch aus dem Hauſe bemerkbar machte, ſind die ausgeſchloſſenen kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten damit ſeit heute wieder zugelaſſen. Das Haus erledigte dann debattelos die Novelle zum Geſetz über die Errichtung der Deutſchen Rentenbankkreditan⸗ ſtalt und begann dann die dritte Leſung des Notetats für 1925. Hierzu beantragte das Zentrum, den Notetat bis 31. Januar 1926 zu befriſten, während der bisherige nur bis zum 31. Dezember 1925 befriſtet war. Lediglich die Kommuniſten widerſprachen dieſem Antrag. Nach kurzer Debatte wurde der Notetat mit dem Antrag des Zentrums angenommen. Dann vertagte ſich das Haus nach einer Sitzungsdauer von 10 Minuten auf Donners⸗ tag mittag. g Berlin, 25. Nov. Der Aelteſtenrat des Reichstages hat die Diſpoſitionen über die Geſchäftslage der nächſten Tage dahin ge⸗ ändert, daß, nachdem am Freitag das Locarno-Geſetz in dritter Leiung erledigt ſein wird, der Samstag dieſer und der Mon⸗ tag nüchſter Woche von Plenarſitzungen frei bleiben ſollen. Am Dienstag nächſter Woche wird der ruſſiſche Handels vertrag in erſter und der italieniſche Handels⸗ vertrag in zweiter Leſung beraten werden. Am Mittwoch wird die dritte Leſung des Haushaltsplanes für 1925 beginnen, und zwar ſollen diesmal die Beratungen der Einzeletats vorweggenommen und die in drit⸗ ter Leſung übliche Generaldiskuſſion erſt ſpä⸗ ter vorgenommen werden. Die Beratungen werden mit dem Etat des Miniſterium für Landwirtſchaft und Ernährung beginnen. Am Donnerstag wird das Knapp pſchafts⸗ geſetz und evtl. die Anträge über die AD ⸗ findung der Fürſtenhäuſer beraten werden. Ueber den Beginn der Weihnachtsferien iſt noch nichts bekannt. Die Ferien werden etwa am 16. oder 20. Dezember beginnen. Intervention des Zentrums zugunsten der Stadt Trier. Trier, 25. Nov. Wie aus Berlin mitgeteilt wird, iſt das Zentrum ſofort nach Eintrefſen des Telegramms und der ſchriſtlichen Hilſeruſe aus Trier bei der Reichsregierung vorſtellig gewor⸗ den, damit das Lluswärtige Amt in der Angele⸗ genheit der neuen Wohnungsanforderungen ſei⸗ tens der franzöſiſchen Beſatzung in Paris Füh⸗ lung nehme. Dieſe Fühlungnahme iſt ſchon ge⸗ ſtern durch den deutſchen Botſchaſter v. Hoeſch in Paris erfolgt. Die Erregung in Trier über die neue Verſchärfung der Wohnungsnot iſt nicht geringer geworden, auch nicht durch die Mit⸗ teilung des Beſehlshabers der franzöſiſchen Trup⸗ pen in Trier, daß der Auguſtanerhof nicht ganz, ſondern nur zum Teil beſchlagnahmt werde. Deut abgeſehen davon, daß auch zwei Familien ob⸗ dachlos werden, wird es nun auch unmöglich, die katholiſche Hildegardisſchule mit über 400 Schü⸗ lerinnen endlich in genügender Weiſe unterzu⸗ bringen. Die Schule befindet ſich zurzeit in Keſſelſtattſchen Palais unter ganz unzureichenden Verhältuiſſen, die ihre Entwicklung ſehr ſtark beeinträchtigen. Nun iſt die Hoffnung, die Schule endlich beſſer unterbringen zu können, wiezer zunichte geworden. Auch die nur teilweiſe Be ſchlagnahme des Auguſtinerhoſes bedeutet keine Erleichterung, ſondern eine neue Verſchärfung der jetzigen Lage für Trier, ganz abgeſehen davon daß noch 115 weitere Wohnungen in Privathäu ſern und zwei herrſchaftliche Wohnungen ange- fordert ſind. Verminderung der franzöſiſchen Beſatzungsanſprüche. Trier, 25. Nov. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat der Befehlshaber der franzöſiſchen Garniſon in Trier die Stadt nunmehr davon benachrichigt— die der Stadt am Sonntag zu⸗ geſtellte Note wurbe als ofſiziös bezeichnet—, daß das Oberkommando eines Armeekorps und einer Kavallerie⸗Diviſion nach Trier verlegt würde. Es wurde dabei bemerkt, daß inſofern eine Erleichterung eintrete, als demgegen⸗ über der Stab der in Trier befindlichen Infan⸗ terie⸗Diviſion von Trier weaverleat werde nach e —— v 2 8 2 8 5 1 e ee beſetzten Ge⸗ f es. 5 6 Wie dazu von der Stadt mitgeteilt wird, hal 0 dies eine kleine Beſſerung zur Folge gehabt, die ſich darin äußert, daß nicht der ganze Auguſtaner⸗ hof beſchlagnahmt wird, ſondern nur das Ge⸗ bäude, in dem dis Oktober 1925 die Eiſenbahn⸗ Direktion Trier proviſoriſch untergebracht war. Was die weiter neu in Anſpruch genommenen 115 Wohnungen betrifft, ſo ſoll der Stadt von der franzöſiſchen Beſatzung noch eine Ueberſicht gege- ben werden. Ob auch in dieſem Punkt eine Ver⸗ minderung der Anſprüche erreicht werden kann iſt noch nicht bekannt. Politiſche Umſchau. Der Reichstommiſſar in Koblenz. Der neue Reichskommiſſar, Freiherr Langwe th von Simmern, iſt geſtern vormittag 10.20 Uhr von Berlin kommend in Koblenz eingetroffen und hat vorerſt im Koblenzer Hof Wohnung genommen. In dem Gebäude des früheren deutſchen General⸗ kommandos wird eifrig gearbeitet, um die Woh⸗ nung und die Büros für das Reichskommiſſariat fertigzuſtellen. — Das deutſch⸗ hun iſche Wirtſchaſtsablom⸗ men. Ueber 1 10 bevorſtehenden Abſchluß der deutſch⸗holländiſchen Wirtſchaftsverhandlungen er⸗ fährt der„Telegraaf“ noch aus dem Haag, daß die Verhandlungen zu zwei bereits paraphierten Abkommen geführt haben, von denen das eine eine Ergänzung und Erweitrung des deutſch⸗hol⸗ ländiſchen Vertrages von 1851 bezwecke und das zweite gewiſſe Tarifermäßigungen und eine ſie⸗ benjährige Verlängerung des Deutſchland ge⸗ währten niederländiſchen Kredits bis zum Jahre 1937 enthalte. Zugleich ſei der Zinsfuß dieſes Kredites um ein halbes Prozent auf fünfeinhalb Prozent herabgeſetzt worden. Die von Deutſch⸗ land gemachten Zugeſtändniſſe bezüglich der Ein⸗ fuhrzölle ſeien für den Abſatz holländiſcher land⸗ wirtſchaftlicher u. Gärtnereierzeugniſſe in Deutſch⸗ land von großer Bedeutung. Ferner werde für die Niederlande in dem Ergänzungsabkomme; zu dem Handelsvertrag von 1851 das Meiſtbegün⸗ ſtigungsrecht vertraglich feſtgelegt. Der Leiter der Wirtſchaftsabteilung des niederländiſchen Aus⸗ wärtigen Amtes, Dr. Nederbragt, ſei geſtern be⸗ reits zur Unterzeichnung der beiden Abkommen nach Berlin abgereiſt. — Annahme des deutſch⸗italieniſchen Handels⸗ vertrages. Der Reichstagsausſchuß für die Han⸗ delsverträge beriet geſtern die Geſetzentwürfe über den Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Königreich Italien. In der Abſtimmung wurde der Handelsvertrag gegen die Stimmen der Kommuniſtne angenom⸗ men. Die Deutſchnationalen behielten ſich ihre endgültige Stellungnahme bis zur Entſcheidung zyrer Fraktion vor. — Rücktritt des eſthniſchen Kabinetts. Nach einer längeren Debatte im Anſchluß an eine ſo⸗ zialiſtiſche Interpellation hat die eſthniſche Regie⸗ rung ihren Rücktritt eingereicht. — Auch Eſtland ſoll trocken gelegt werden. Die Finanzkommiſſion des eſtländiſchen Landtags hat einen Geſetzentwurf über den Verkauf und Aus⸗ ſchank alkoholiſcher Getränke angenommen, der eine bedeutende Einſchränkung gegenüber dem jetzigen Zuſtande bringt. Die Beſtimmungen ſchließen ſich den vor einiger Zeit in Lettland an⸗ genommenen im weſentlichen an. Man rechnet mit der ſicheren Annahme des Entwurfs durch den Landtag. — Die Lage in China. Nach einer Reutermel⸗ dung hat der chineſiſche Kriegsminiſter Wu⸗Ku⸗ ang⸗Hſin, der bisher als Vermittler zwiſchen den kämpfenden Marſchällen auftrat, der Pekinger Zentralregierung mitgeteilt, daß der Kampf zwi⸗ ſchen Tſchangtſolin und Feng unvermeidlich ſei. General Kuo Sing Ling hat ſich gegen Tſchang⸗ tſolin empört und marſchiert mit vier Diviſionen gegen Mukden. g 1 folge iſt über die Stadt Dam a ren Umgebung der Belage ſtand verhängt worden. jajoun vertrieben waren, die große Kardale⸗ ſollen kam es ben, taucht immer er auf 5 Feſtung aber noch vor den Franzoſen gehalten. gerüſtet, darunter 50 000 reguläre Rifleute. Zu den Wahlen in Perſien. Wahlen für die verfaſſunggebende 0 ahmen einen ruhigen Verlauf. Im Lande iſt allgemein der Wunſch nach Aufrechterhaltung“ monarchiſchen Staatsform und der Thronbeſter gung von Riza Khan Kriegsrüſtung der Türkei. London, 26. Nov. Nach Meldungen aus Kun⸗ ſtantinopel rüſten die Türken fie ber⸗ haft, um die Moſſulfrage durch Waf⸗ fengewalt zu entſcheiden, falls der Soruch des Völkerbundsrates ungünſtig für ſie ausfallen würde. Aus Europa träſen große Muni⸗ onsmengen ein. Das Blatt„Djumburiet“ droht ſogar mit einem Krieg und ſchreibt, ſo⸗ lange das Vilajet Moſſul ein grundlegender Fak⸗ tor für die Exiſtenz und die Zukunft der Türkei ſei, könne man die Schwierigkeiten nur löſen, in⸗ dem man dieſe Provinz an die Türkei abgebe. Jede andere Löſung würde den Krieg bedeuten. Syrien und Marokko. Damastus im Belagerungszuſtand. Berlin, 26. Nov. Meldungen aus Syrien zu⸗ s kus und de⸗ rungszu⸗ Haifa, 25. Nov. Die Druſen, die aus Der⸗ haben vor ihrem Abzug Brücke in die Luft geſprengt, die erſt vor drei Jahren mit gro⸗ ßen Koſten erbaut worden war. Die Franzoſen 25 Tote verloren haben. Bei Raf che y a ebenfalls zu ſcharfen Gefechten. Das Gerücht, daß die Druſen Raſcheya beſetzt ha⸗ wieder auf; vorläufig wird die Die Zahl der Streitiräfte Abd el Krims. Paris, 25. Nov.„Figaro“ meldet aus Rabat, daß ſich die Zahl der Streitträfte Abd el Krims nach neueſten Nachrichten auf 125 000 bis 130 000 Mann belaufen ſoll. Ueber die Hälſte dieſer Streitkräfte ſeien mit modernen Gewehren aus: Den in Erſcheinung getreten D ö n im eine gen von 20003000 Mann 120 e 5 teidigungsmaßnahmen der Rifkaby darauf hin, ten alle Vorgänge an der Front und benachrich⸗ tigen nötigenfalls die hinter ihnen ſtehenden grö⸗ ßeren Abteilungen. Dieſe könnten dann infolge ihrer außerordentlichen Beweglichkeit je an den bedrohten Punkten eingeſetzt werden. Kongreß des Internationalen Verbandes kath. Frauenligen. Der in den Tagen vom 22. bis 27. Okto⸗ ber in Rom tagende Katholiſche Frauenkongreß ſah Vertreterinnen aus faſt allen Kulturländern der Alten und der Neuen Welt in der Ewigen Stadt vereinigt. Selbſt die eben erſt gegründeten katholiſchen Frauenorganiſationen der ſkandina⸗ viſchen Länder hatten bei der Zuſammenkunft nicht ſehlen wollen. Der räumlichen Ausdehnung des Verbandes entſprach eine größere Weite der Auffaſſung, eine lebendigere Einfühlung in die Nöte und Forderungen der Wirklichkeit. So war denn auch die Berufsarbeit der Frau, die bei dem vorigen Kongreß noch keine Berückſichtigung ge⸗ funden hatte, Gegenſtand geſpannter Auſmerkſam⸗ keit. Es zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit, daß auf dem Gebiete der Arbeiterinnenfrage Belgien in großzügiger Weiſe vorgegangen iſt. Und zwar erinnerte vieles, was von der belgiſchen Delegier⸗ ten gefagt wurde, die deutſchen Frauen an die be⸗ rufliche Organiſationsarbeit, die den Ausgangs⸗ punkt unſerer Bewegung gebildet hat. Wir ſind ſeither weiter geſchritten. Auch klangen den Deut⸗ ſchen aus den Reihen der nordiſchen Frauen, zu⸗ mal aus den angelſächſiſchen Ländern, verwandte Töne entgegen. Pyſitiv gerichteter Arbeitswille, Bejahung der Zeitaufgaben, optimiſtiſch-mutiger Ausblick in die Zukunft. Bei den Vertreterinnen! aus romaniſchen Ländern dagegen eine mehr negative, auf Abwehr gerichtete Einſtellung, die ſich des öfteren in ängſtlicher Abſchließung gegen moderne Entwicklung kundgibt. Ein tieferes Ein⸗ dringen in die Problematik der Zeit würde viel⸗ foi“ in den' Erſcheinungen unſerer Tage neben 1 Mintel uun H. 18.— an 0 Kostüme 1. H. 36. In leider uon H. 12.— dl 2 I U ng 8 (iden- d fte. Mäntel und Kleider entsprechend billiger puletots Anzüge von H. 45. erleic 1 Mäntel und Anzüge in allen Preislagen Herren- Mäntel vun H. 38.— an N mehrmonall. J. M. 5. Au g a 15 etlit gegenüb. Geschw. e mln. Freiburg Karlsruhe Schwere Ketten. Erzählung von F. Argefeldt. (23. Fortſetzung.) Dagegen erhob aber Berner Einwendun⸗ gen. Er hatte, wie er ſagte, einen reichen, ein⸗ flußreichen Onkel in Wien, der ihm eine Braut aus der hohen Finanzwelt der öfterreichiſchen Kaiſerſtadt beſtimmt habe; ihn dürfe er jetzt noch nicht durch eine Heirat gegen ſeinen Wil⸗ len verletzen. In ein, zwei Jahren, wenn er ſich einen Weltruf geſchaffen, könne er dem Onkel anders gegenübertreten; aber ſolange auf den Beſitz ſeiner Hertha warten, gehe über ſeine Kräfte. Sie ſolle ihm heimlich angehören und während der langen Sommerferien, die vor der Tür ſtanden, mit ihm eine Zeit ſüßen, verſchwiegenen Liebesglücks in einem verbor⸗ genen Winkel des ſchottiſchen Hochlandes ge⸗ nießen. Hertha willigte ein, allerdings unter der beſtimmten Vorausſetzung, daß vorher eine heimliche Trauung ſtattfinde. Der gewiſſen⸗ loſe Wüſtling fluchte innerlich über die Prü⸗ derie der kleinen ſchwediſchen Bauerndirne u. verſuchte, von der ihm läſtigen Bedingung los zukommen. Aber das junge Mädchen ver⸗ ſtand ſeine Winke und Anſpielungen gar nicht. Er mußte einſehen, daß es für ihn keinen an⸗ deren Weg zum Ziele gab, und er ſchlug ihn ein. Was war für ihn die Trauung mehr als eine Farce? a An dem Tage, wo im Inſtitut der Mrs. Ellis die großen erien begannen und Lehre⸗ rinnen und Schülerinnen auseinanderſtoben, um an der See, im Gebirge, auf dem Lande, irgendwo in England oder auf dem Konti⸗ trafen Berner in einem Hotel in London du⸗ ſammen, fuhren nach der alten Pankratius⸗ und von dort nente die Ferien zu verleben, und Hertha kirche, wo ſie getraut wurden, ſofort nach dem Bahnhofe. ligſten Liebesrauſche in einem herrlich gelege⸗ nen, romantiſchen Gebirgsdorfe.— Dann er⸗ folgte das Erwachen, zuerſt langſam, bald aber jäh und ſchrecklich. Berner ward es ſehr ſchnell müde, mit ihr ein idylliſches, einſames Leben zu führen; die ein⸗ fache Wohnung und Koſt, die für ſie ein Ent⸗ zücken war, dünkten ihm unerträgliche Ent⸗ behrungen. Nicht lange währte es, ſo ſuchte er in der Umgegend Verkehr anzuknüpfen; der Muſiker, der von der voriger Saiſon her vor⸗ teilhaft bekannt war, fand Eingang auf den Landſitzen vornehmer Grundbeſitzer. Er blieb nicht nur einen Tag, ſondern mehrere Tage und Nächte hintereinander aus, und fand er bei der Rückkehr Hertha blaß, abgehärmt und in Tränen, ſo kam er den Vorwürfen, die ſie ihm etwa hätte machen können, durch die ſei⸗ nigen zuvor. ſpeh ein unbeſchreibliches, ſchmerzliches Heim⸗ weh. Sie erkannte mit ihrem, zu ihrem Unglück unbarmherzig ſcharfen, Verſtande, daß ſie dem Manne, der ihr vor wenigen Wochen geſchwo⸗ ren, das Leben ſei ihm ohne ſie unerträglich, die Erde ohne ſie für ihn eine Wüeſt, zu ſeinem Glück nicht notwendig ſei. Der größte Beweis ihrer Liebe, den ſie ihm geben konnte, war der, ihm ihre Nähe ſo wenig wie möglich fühlbar zu machen. Je größer die Hoffnung geweſen, je ſüßer das Glück, das ſie von dem ungeſtör⸗ ten Zuſammenſein von dem Geliebten ge⸗ träumt, umſo ſchmerzlicher war ihre Enktäu⸗ ſchung. O, es iſt hart, aus einem Wahne zu erwachen, wenn dieſer Wahn ſeit langer Zeit dem ganzen Leben ſeinen Inhalt gegeben hat. Dennoch ſollten die Wochen, die ſie ein⸗ ſam im Hochgebirge verlebte, noch Zeiten des Er gab ihr die Schuld, ſie wolle ſich wie Blei an ihn hängen und den Flug ſeines Ge⸗ nius hemmen. Ein Künſtler müſſe frei ſein, zu tun, was ihm beliebe, jede Rückſicht auf andere Menſchen beenge ihn und beeinträchtige ſein Schaffen. Das verſtehe ſie aber nicht, ſie ſei eine materielle Natur, die immer beſitzen will, was ſie liebe, er ſei idealiſch und könne ſich fern von ihr mit der Ueberzeugung genügen, daß ſie einander angehörten. Sagte ſie ihm dann, daß er ſich Zerſtreu⸗ ungen ſuchte, während ſie allein ſei, ſo zuckte er die Achſeln und beklagte ihre geiſtige Ar⸗ mut, daß ſie ſich nicht zu unterhalten verſtände, ihren Mangel an idealem Schwung, der ſie verhindere, der Sprache der ſie umgebenden großartigen Natur zu lauſchen. Er war ein äußerſt geſchickter Dialektiker: was Hertha auch vorbrachte, er wußte ſtets den Spieß um⸗ zudrehen und ſie ins Unrecht zu ſetzen. Zuletzt ſchwieg ſie und ließ ihn gewähren. Noch liebte ſie ihn heiß und innig mit der ganzen Treue ihrer tiefen, ernſten Natur, aber eine unſäg⸗ liche Troſtloſigteit und Müdigkeit kam über ſie. Sie, die ſeit Jahren keine Heimat mehr hatte, Ein paar Wochen verlebte Hertha im ſe⸗ empfand an der Seite des Mannes, in deſſen Herz ſie ihre Heimat zu finden gehofft, etwas Friedens und des Glückes ſein im Vergleich zu denen, die ihr bevorſtanden, als Berner, nach neuen Abwechſelungen dürſtend, ſie mit nach Edinburg ſchleppte. Hier verbrachte ſie, in einem Hotel wohnend, die ſurchtbarſten Tage; hier lernte ſie ihren Gatten in ſeiner wahren Geſtalt kennen; hier ſah ſie ſchaudernd den Abgrund, in den ihre Unerfahrenheit und Vertrauensſeligkeit ſie geſtürzt hatte. Berner, wie er ſich nach ſeinem deutſchen Stiefvater nannte, war ein geborener Pole u. mit ſeiner Mutter jung nach Wien gekommen, wo ſie einen Hausmeiſter heiratete, der mit dem damals 10 Jahre alte Früchtchen ihrer erſten Ehe ſeine liebe Not hatte und froh war, als ihm die hochehrwürdigen Patres vom Orden Jeſu den Buben abnahmen, der viel Intelligenz und eine große Begabung für Mu⸗ ſit verriet. Etliche Jahre blieb er in der Je⸗ ſuitenſchule, dann entlief er, ging nach Deutſch⸗ land, nach Italien, nach Frankreich, fand durch ſein hübſches Aeußere, fein einſchmeichelnden Manjeren und durch ſein großes muſikaliſches Talent überall Gönner und genoß unentgeltlich ſter, aber immer nur kurze Zeit. Er war der a daß Europäer an der Organiſation beteiligt ſind. So ſtänden den franzöſiſchen Po⸗ ſten überall kleinere Abteilungen gegenüber, die zu beſtimmten Zeiten abgelöſt werden; ſie beobach⸗ neut Ort, den Unterricht eines Liſzt und anderer Mei⸗ 6 euerung handen für 1 en auf jedem Gebiete. Dies zeigte ſich insbeſondere in der begeiſterten bürgerliche Erziehung der Frau zu ſprechen, ein Thema, das zu einer ergreifenden Darſtellung der Miſſion der katholiſchen Frau im öffentlichen Le⸗ ben führte. Wie groß der Widerhall der Worte der deutſchen Rednerin war, erwies das Ergebnis der Vorſtandswahlen, bei denen auf Helene Ve⸗ ber faſt die größte Stimmenzahl entfiel. Bei Ge⸗ legenheit der am Schluſſe des Kongreſſes erteilten Audienz wies auch Papft Pius 11. auf die ſymbo⸗ liſche Bedeutung der Verſammlung katholiſcher Frauen hin, hinter deren Reihen die ganze katho⸗ liche Oekumene geiſtig ſichtbar werde. Mit beſon⸗ derer Eindringlichkeit legte der Heilige Vater den vor ihm erſchienenen Delegierten die Verpflich⸗ tung ans Herz, auf dem Gebiete der Mode als katholiſche Frauen Hüterinnen chriſtlicher Sitte zu ſein. Dieſe Aufgabe hat ſich auch der katholiſche heſ⸗ ſiſche Frauentag, der am 29. und 30. November ſtattfindet, geſtellt, und Helene Weber zur Haupt rednerin gewonnen. Bingen, 25. Nov. Auch Bingen wird engliſch Beſatzung bekommen. Das engliſch⸗beſetzte Ge. biet uuiſaßt, wie jetzt feſtgelegt iſt, folgende On als Garniſonen: Wiesbaden, Biebrich, Dotzheim Schierſtein, kltville, Geiſenheim, Rüdesheim, Lan. genſchwalbach, Idſtein, Königſtein, Hofheim Flörsheim, Hochheim, Bingen und Ingelhein, Vom politiſchen und militäriſchen Standpunl aus wurde der engliſchen Rheinarmee Bingen als Hafen für die Aheinſlottille zugeſtanden. Len Flugplatz Gonſenheim wird die engliſche Veſaß⸗ ung gemeinſam mit der franzöſiſchen benutzen. a Pfungſtadt, 25. Nov. Zu der Meldung über die gefundene Frauenhano erfahren wir ergän⸗ zend, daß es ſich dabei um eine Hand handelt, di vorſchriſtsmaäßig vom Arme abgetrennt iſt. Ver, utlich iſt dieſe Hand durch eine Unvorſichtiglel in einer Klinit zu der Althandlung gewandel⸗ in keinem Falle liegt aber ein neuer Mord vor Daemſtabt, 25. Nov. In der Nähe des Sud bahnhofs hat ſich geſtern nachmittag ber 11jährg () Schuler Kart Braun von einem Zuge überſaß ren laſſen. Der Tod trat ſofort ein. Die ll ache iſt unbekannt. Gau⸗Diſchofsheim, 25. Nov. Von einem furcht baren Augtud heimgeſucht wurde die hieſige z milie Nertz. Die Mutter hatte in der Nach varſchaſt eine kleine Beſorgung zu machen un verließ ihr im Wett ſchlaſendes breijahrige⸗ Sohuchen auf einige Minuten. Als ſie gleich an rauf zurüatam, fand ſie das Kind am Oſen u heuen Flammen ſtehend vor. Der Kleine un deim Forrgehen der Mutter erwacht, rrippelte au den Oſen, wobei ſein Nachttittel und Send euer fingen. Die entſetzte Murter ſuchte ni ben blotzen Händen das euer ſoſort zu erſticen wobei ſie ſeloſt ſchwere Brandverletzungen bavoſ trug. Nach drei Stunden ſtarb das Kind unte entſetzlichen Schmerzen. Erbach i. O,, 24. Nov. Das Kreisamt En bach gibt bekannt, daß in Maibulla, Bezirt⸗ aum Miltenberg, bei zwei verendeten Katze die Tollwut feſigeſtellt worden iſt. Zum S pen gebiet für Katzen werden die Orte und G markungen Brennhof, Hainhaus, Vielbrung Kimbach, Eulbach und Würzberg erklärt. Ii nerhalb dieſes Sperrgebietes ſind ſämtlic chammpen ms und bemrrren N . 7 25 chr die miu“ ˖ Curlangen. ſie dhe neue Honpelnaceting. Heis I **. ind lange vermochte er ſich auch nir⸗ gends zu halten. Wie mit ſeinem Weſen und Charakter, ſo erging es mit ſeinem Spiel; er nahm für ſich ein, er feſſelte, blendete, aber es fehlte die Durchbildung, die Gediegenheit, man erkannte bald, daß hinter der ſchimmern⸗ den Außenſeite kein Kern ſei, wenn man nicht noch weit ſchlimmere Erfahrungen an ihm zu machen hatte. Berner war ein Wüſtling und Spieler, der ſeinen wilden Leidenſchaften blindlings ſolgte und nicht wähleriſch in den Mitteln zu ihrer Befriedigung war. Mit Entſetzen ſah ihn die arme Hertha nach durchſchwärmten Nächten im Morgengrauen mit erſchlafften Zügen, ſtieren Augen und ſchlotternden Aniel heimkehren, ſchaudernd vernahm ſie die Schil⸗ derungen, die er ihr mit grauſamer, höhniſchet Vertraulichkeit von ſeinem vergangenen und ſeinem gegenwärtigen Leben machte. Mit heißen Tränen bat ſie ihn, umzuleh⸗ ren, das herrliche Talent, das ihm Gott bet liehen, nicht zu verſchleudern, ſondern zu hegen und zu veredeln zu anderer Freude und eig“ ner Ehre, aber er lachte ſie aus und ſagte, s ſei ſchade, daß ſie kein Pfarrer geworden ſel das Predigen ſcheine ihr im Blute zu liegen. Sie ſolle ſich aber keine Mühe geben, bel ihn werde ſie wenig Glück damit haben. Es ſei inn gelungen, ihn einmal in die Kirche zu bringen; dann ſolle ſie ſich genügen laſſen. Das Leben an ſeiner Seite ward awhren Hölle für die arme Betrogene. Er aul blödete ſich nicht, ihre verſchloſſene Mappen und Käſten zu erbrechen, in der Hoffnuun Geld oder Kleinodien zur Befriedigung 10 00 Spielwut zu finden. Voll Entſetzen entdeaz ſte, daß Brieſe, die ſie als ein Vermüchtez ihter Mutter und als ein ſchweres Geheim bewahrt, in ſeine Hände gefallen waren en An dieſem Tage ſagte ſie ihm daß ſie en ſchloſſen ſei, ſich für immer von ihm deu et,. Haien I zu eiter e 14 „e en ee (Fortſetzung folgt.) geborene Vagabund lange litt es ihn an kei⸗ ändnis bob Aufnahme des Referates von Helene Weber, der! die Aufgabe zuteil geworden war, über die ſtaats, 3 aufs neue in den Kampf werfen. rfen, daß ſie die ihnen n Räume nicht verlaſſen dürfen und außer aller Berührung mit anderen Tieren zu blei⸗ ben haben. Frankfurt, 25. Nov. Der 45 Jahre alte Arbei⸗ ter Oberſt wurde von der Kriminalpolizei mit Kratzwunden im Geſicht und Würgemalen am Halſe in ſeiner Wohnung in der Altſtadt tot auf⸗ Er iſt vermutlich von ſeiner Frau im Beide waren in der fraglichen Nacht ſtark betrunken, angeblich nicht gefunden. Verlaufe eines Streites erwürgt werden. Die Frau kann ſich an Einzelheite: mehr erinnern. Ludwigshafen, erlitt die 58 Jahre ſes in der Bismarckſtraße einen Herzſchlag, ihren ſofortigen Tod zur Folge hatte. Mannheim, 25. Nov. machte ein Sportfiſcher. Gewicht von 12,5 Pfund aus dem Rhein. Kaiſerslautern, 25. Nov. Die Frau, die, wie berichtet, kürzlich in einem hieſigen Hotel zureiſte, und unter Zurücklaſſung ihres Kindes verſchwand, iſt als eine Frauensperſon aus Otterberg ermittelt Auf Veranlaſſung der Behörde wurde wieder worden. das Kind von der rechtmäßigen Mutter abgeholt. Hern, 24. Nov. Von der Berg. e rksgeſell⸗ ſchaft Hibernia“ wird mitgeteilt, daß auf der beim Verſetzen umgekippten Berge⸗ wurden. Eine Exploſion wurde nur durch einen Zufall aller in Frage kommenden Sprengſtoffkäſten und der Der Fall beweiſt wieder einmal, wie leicht durch grobe Nachläſſigkeit einzelner Belegſchaftsmitglieder geche„General Blumenthal“ von Bergen in einem wagen 16 Sprengkapſeln gefunden verhütet. Eine ſofortige Reviſion Reviſionsbücher war ergebnislos. ſchwere Grubenunglücke entſtehen können. Weltspiegel. : Hiſtoriſcher Fund. Gegenwärti erden i der Nähe der Wallfahrtslirche Maria Rasen ber in Waldfiſchbach neue Oekonomiegebäude und eine Pilgerhalle erbaut. Bei den Ausgrabungs⸗ arbeiten zu dieſen Bauten ſtieß man dieſer Tage auf Mauerwerk gewaltiger Dimenſionen 9 geſchichtlichen Urkunden ſtand hier im ˖ ein Maierhof, der der ehemaligen Prämonſtraten⸗ ſerabtei Wadgaſſen(bei Saarfouis) gehörte. .:: Eine ſenſationelle Erſindung. Der ame⸗ rikaniſche Phyſiker Millikan, der Direktor des uhyßkaliſchen Laboratoriums der technologi— e Anſtalt in Kalifornien und Tröger des Nobelpreiſes für Phyſik, hat der amerikani⸗ ſchen Akademie für Wiſſenſchaften mitgeteilt, daß er Strahlen entdeckt habe, die über eine hundertmal ſtärkere Wirkung hätten als alle bisher bekannten Strahlen. Dieſe Strahlen könnten eine Bleimaſſe von 1.82 Meter Dicke durchleuchten, während die X- Strahlen eine Bleidicke von nicht mehr als 17/ Ztm. durch⸗ dringen könne. Die Wellenlänge der Strah⸗ len ſei erheblich kürzer als die der X-Strahlen und die der Gamma-Strahlen. Die Spektral⸗ linie dieſer neuen Strahlen liege unmittelbar her der der Gamma- Strahlen. N Lokale Nachrichten. a Vieruheim, 27. Nov. * Juſtitut St. Mariä der Engl. Fräulein Die Anmeldungen für Kochkurs und Tages nähſchule werden in empfehlende Erinnerung gebracht, da die Kurſe am Montag beginnen. Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtauf⸗ lage liegt ein Proſpekt der bekannten ſtaatlichen Lolterie⸗Einnahme Dinkelmann Worms, über ver⸗ ſchtedene Lotterlen bel, worauf wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. Alle Gewinne werden von genannter Firma ohne jeden Abzug ſofort in bar ausbezahlt. Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtauf⸗ lage iſt ein Proſpekt über„95 Pfg.⸗Serientage“ dez bekannten Geſchäftshauſes Herzberg, Mannheim, Mittelſtraße 16(am Meßplatz), beigegeben, welcher den Hausfrauen zur Be⸗ achtung beſonders empfohlen wird. * Fußball. Sport im Walde. Die Verbandsſpiele beginnen endlich wieder, ſeit Wochen hat Viernheim kein Spiel mehr geh bt. Nun⸗ mehr beginnt am Sonntag die 2 Runde der Verbande ſplele und zwar tritt gleich in Viernheim der vorausſichtliche Meiſter des Kreiſes Odenwald, die Splelvereinigung Sandhofe auf den Plan. Sandhofen iſt heute in großer Form, während dagegen die Viernheimer Elf in den letzten Spielen den nötigen Steges willen und vor allen Dingen den unbedingten Kampfgelſt vermiſſen ließ. Mährend die Hintermannſchaft faſt ſtets in der alten guten Form ſich zeigt, iſt der Sturm das Schmerzenskind der Elf. Auch hier muß es wleder klappen, ohne dieſe oder ſene„Kanone“: wenn der Wille da iſt, muß im Sturm unbedingt et⸗ was erzielt werden. Die Leute müſſen ſich mehr verſtändigen und im Drang nach des Gegners or wird der Gegner bezwungen werden. Den Viernheimer Sportlern wird ſich ein ſpannender Kampf zeigen, war doch bisher ſtets Sandhofen der ſchwerſte und härteſte Gegner. Der Name Staatsmann bei Sandhofen iſt ſchon allein von Wichtigkelt bel dieſem Spiel und der lange „Haaſe⸗Phllipp“ wird verſuchen, die„ſtaats⸗ männiſche“ Kunſt zu überflügeln, ſeinen Sturm Und ene: ſchießt diesmal, lauft, ſplelt— und 1 n„ e 5. Nov. Geſtern nachmittag ö . alte Ehefrau Julianne Graf aus Ludwigshafen in der Toreinfahrt eines Hau⸗ der Einen ſchönen Fang Er zog an den Pfählen oberhalb des Städt. Freibades einen Hecht im Nach Mittelalter Gehen Sie doch bitte meiner + 2 Mä: amsomehr müssen Sie sagen, dass in S 1 Jaeeleistet wird. Einige Beispiele: 8 Jeder Kunde erhält i ein Schönes Geschenk Hanh Fanſelcchul in 3 grossen Verkaufsräumen wird Ihen die Riliesen-AuswWahl „Ulster, Faletols una Hnzüge gezeigt.— Die Preise habe ich nochmals bedeutend ermäßigt, so daz ſeder Kauf eine große Etspat nis bedeutet. 5 Wenn Innen meine zwei Fenster auch un Rupergecöhnnches Kantel, paletots und Anzüge für nenen 22, 20, 33, 30, 35, 36, 62, 75 una nöner Häntel, dylacks und Anzüge für Huaben 9.75, 11.8, 16.J5, 22, 20, 33, 38, 42, 46 u nerer Hazen, dummt-Lodenmägkel, Iodenioppen dann gener) indjacken ⸗sernewahnlieh billing. 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Nun ja, er hat dieſelbe ja doch bekommen, wenn auch nicht mit Fäusten; dann aber mit einer Hand voll„Goul“. Die Viern⸗ helmer ſind fo nicht, daß man gleich lebens⸗ gefährliches Spiel treibt. Der Beſſert hat gewonnen, obgleich unzweifelhaft feſtſteht, daß Bensheim immerhin einen gefährlichen Gegner darſtellt, der nicht unterſchätzt werden darf Wir wollen hoffen, daß die welteren Verbandsſpiele mit demſelben Geiſte durchgeführt werden, wle es die Viernheimer mit den Bensheimern getan haben. Zum Spielverlauf: Von Spielanfang ziehen die Viern heimer mit rieſigem Elfer vor des Geguers Tor, wo⸗ rauf durch einen ſcharfen, flachen Schuß des Rechtsaußen der blonde Heini empfangen wurde, der den Ball nur ſo an den beiden Torpfoſten rumflltzen ſieht, jedoch als Tor nicht ausgereicht hatte. Zwei Minuten ſpäter fällt auch ſchon durch den Halbrechten Viernheims das erſte Tor (1:0). Der Kampf wogt jetzt auf und ab, wobei feſtzuſtellen war, daß die Bensheimer zu⸗ weilen ein reicht ſchönes Spiel vortrugen, das den Viernheimern manchmals zu ſchaffen machte, obwohl bei denſelben eine leichte Ueberlegenheit zu verzeichnen war. Die Verteidſgung von Viernheim war einmal zu weit aufgerückt, als ein Flankenlauf des Linksaußen von Bensheim den Ausgleich brachte(1:1). In wechſelvollen Abſtänden ſielen dann noch beiderſeſts je 1 Tor, ſodaß es in der 2 Halbzeit noch 2.2 remis ſtand. Das 2. Tor gegen Viernheim war ein Elfmeter Man war überhaupt manchmal zweifelhaft, wer Sieger oder der Beſiegte werden wird, als man ſah wie belderſeits ſcharfe Schüſſe über die Tore ſaußten, die faſt die Latte ſtreiften. Gegen Schluß machte ſich eine merkliche Ueberlegenheit der Viernheimer bemerkbar, die noch 3 weitere Tore in kurzen Abſtänden entgegen ſetzen konnten. Das 3. Tor hatte den Bensheimern das Genſck gebrochen, als der Anſtoß des Torwarts direkt an dem Mittelſtürmer anprallte, und dadurch den Lauf ins Tor fand. Die Gäſte hatten jetzt nur noch wenig Intereſſe am Spiel, das dleſe Niederlage unbedingt bringen mußte. Die Viern⸗ heimer haben den Steg verdient, wenn auch nur ein leidliches Durchſchnittsſpiel zu ſehen war, ö aber ſie waren ihrem Gegner gewachſen und haben denſelben überboten. N Sport und Spiel. Der„blonde Heini“ von Bensheim hat Recht, wenn er in der Freitagsnummer voriger 95 85 Nikolaus Werte Hügelstr. 2. Telefon 28. Viernheimer Anzeiger. geist in eigener Rösterei gebrannt und 99 und daher ausgiebig u. wohlschmeckend f Sonntag, den 29. K Nov., nachmittags halb 4 Uhr 1 f N „ dliadlchamp! im Stemmen u. Ringen gegen Rimbach in Viern⸗ heim im Gaſthaus zum goldenen Karpfen. Zum zahlreichen Beſuch ladet ein Der Vorſtand. Awdeſer Kühſhet ür„elldank (Mitgliedſchaft Wanderer) ö Sonntag, den 29. 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Scceeοοοοο οο ο⏑οο 2 2* 2 1 Skrisch eingetroften: Orangen, Citronen, Feigen, Oel, Cocos⸗ 1 und Wallnüſſe, Kaſtanien, Johannis⸗ brot, Roſen⸗ und Blumenkohl, Rot⸗ 5 kraut, Meerrettig, Zwiebeln, Knob⸗ 2 lauch, verſchiedene Sorten Käſe, Eier, Butter u. Margarine, ſtets friſch auf Lager 65 8 5 S eorg Winkler Hotmannstr. 12 G sees .. Gerſtenſchrot, Maisſchrot Haferſchrot, Weizenfuttermehl, Weizennachmehl, Weizenlleie, Rapskuchen, Malzleime, Schnitzel, fl. Weizenmehle Auszug und Spezial 0 Für den Kalten Winter empfehle warme Kamelhaarpantoffel 15 Nikl. Stumpf 4. N Bismarckstr. (Werner und Hildebrand ⸗ Fabrikate.) beſte backfähige Brotmehle. Albi