14 Teen 13 eee 1 g 0 Der titl. Einwohnerschaft zur gefl. Kenntnis, dass W̃᷑ U 1 ſt 11 W̃᷑ 1 1 ſt f u. 0 ab Freitag, den 27. Nov. 1925 neben meinem „Fleiſch Fleiſch werrcg-Ffssbr-Geschal Math. Kempf joseph Fetsch erdifne. imer Finzeig Vi ternheimer Bürger⸗Ztg.— Bleruh. Belksblatt Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, meine werte iernheimer Tageblatt Giernheimer Bürger 219 2 Mannheimerſtr. 27 Verl. Friedrichſtr. 37. Kundschaft auf das zuvorkommenste und Beste zu bedienen Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung und bitte um geneigten Zuspruch. ö Haus e e e dag wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne 0 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß 12 ahrp Haan chmuck, Kam Giga, 1 0 empfiehlt in reichſter Auswahl. Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Nacht 3 Uhr unſere herzensgute Mutter, Schwieger⸗ und Großmutter/ [Scmagerin und Taute, Frau Blernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Fritz STzremn und Blumen“, halbjährlich einen lan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich[ vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in kfb. Wechneng ſtehen, Bae eee Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim gernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriſtleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Narhams ftr. 38 Illiaue Robert uu geb. Helm im 62. Lebensjahre unerwartet nach kurzer, ſchwerer Krankheit in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 25 Förſter Hch. Robert, Hüttenfeld. Lampertheim, den 25. November 1925. Die Beerdigung findet ſtatt, Sonntag Nachmittag 13 Uhr vom Evangl. Krankenhaus in Lampertheim. 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Anſichts⸗ Karten Viernheimer Anzeiger Uotts, Kränze or, PorlKränze Moiss und schwarz in allen Größen empft hl Jakob Beyer( rachtbriefe l e 7 5 vorrätig 15 1 SO Ohristbaumschmuek und Geschenkartikeln. oaus Filler am Rathaus. 5 1 277 beute 2 Blütter(6 Seiten) Dr. Trunn, badiſcher Staatspräſident. Karlsruhe, 27. Nov. In der geſtrigen Sit⸗ zung des badiſchen Landtages, auf deren Ta⸗ gesordnung als einziger Punkt die Wah! der Regierung ſtand, wurde der bis⸗ herige Innenminiſter Remmele(Soz.) min 42 von 68 abgegebenen Stimmen wiederge? wählt, ebenſo Juſtizminiſter Trunk Zentr.) und Finanzminiſter Dr. Köhler(Zentr.) Für den ausſcheidenden Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach(Dem.) wurde der ſozdem. Innenminiſter Remmele ebenfalls mit 42 von 68 abgegebenen Stimmen gewählt. Zu Staatsräten(Miniſter ohne Portefeuilles) wurden gewählt: Weißhaupt(Zent.) und die Abg. Marum und Maier(Soz.). An die Wahl der Regierung und der Staatsräte ſchloß ſich die Wahl des Staatspräſi⸗ denten und ſeines Stellvertreters. Mit 41 von 42 abgegebenen Stimmen wurde Juſtiz⸗ miniſter Trunk(Zentr.) zum Staatspräſi⸗ denten und zu ſeinem Stellvertreter Miniſter Remmele(Soz.) gewählt. Die neu gewähl⸗ ten Miniſter nahmen hierauf am Miniſtertiſch Platz. Staatspräſident Trunk nahm dann das Port zu einer Anſprache, in der er ſich den Dankesworten des Landtagspräſidenten an den ſcheidenden Staatspräſidenten und Kul⸗ tusminiſter Dr. Hellpach anſchloß und dang in kurzen Worten erklärte, daß das Ziel der neuen Regierung ein obektiver, uneigennützi⸗ ger und loyaler Dienſt am badiſchen Lande und Volke ſein werde. Präſident Dr. Ba um⸗ gartner beraumte die nächſte Sitzung auf Montag nachmittag 4 Uhr an. Politiſche Umſchau. — Ein Wirtſchaftsausſchuſt der Zentrumsfral⸗ lion. Die Zentrumsfraktion des Reichstags hat einen beſonderen Ausſchuß beauftragt, unverzüg⸗ lich Maßnahmen zur Steuerung der großen wirtſchaftlichen Not in weiten Kreiſen zu bera⸗ ten. Der Ausſchuß fordert eine Erhöhung der Un⸗ kerſtützungsſätze der Erwerbsloſenfürſorge und eine Verlängerung der Unterſtützungsdauer. Fer⸗ ner wird die asbaldige Einführung der Fami⸗ läenhilfe in der Knappſchaftsverſicherung verlangt. s Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft u. a. Senkung der Bezugspreiſe für landwirtſchaftliche Bedarfsartikel und Rückſichtnahme auf die Not⸗ lage der Landwirtſchaft bei dem Zahlungstermin der Steuervorauszahlungen vorgeſchlagen. — Der Schutz der Jugend bei Luſtbarkeiten. der Reichstagsausſchuß für Jugendſchutz und Jugendpflege begann geſtern die allgemeine Erör⸗ terung des Geſetzentwurfes über den Schutz der Jugend bei Luſtbarkeiten. In der Ausſprache empfahl Abg. Hofmann⸗Ludwigshafen(Ztr.) Unterſcheidung zwiſchen Schulpflichtigen u. Schul⸗ entlaſſenen und ferner zwiſchen dem Beſuch ſol⸗ cher Veranſtaltungen und der Beſchäftigung in ihnen. Für die Schulpflichtigen ſollten in dieſen Dingen die Lehrperſonen entſcheiden. Ein Regie⸗ zungsvertreter ſchlug vor, ſtatt vorheriger Prü- ng der zuſtändigen Behörde die Befugnis ein⸗ räumen, eine ihr ungeeignet erſcheinende Luſt⸗ barkeit für Minderjährige unter 18 Jahren zu derbieten oder den Beſuch oder die Beſchäftigung Ninderjähriger in ihnen einzuſchränken. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. — Der Abbau bei der Reichsbahn. Der Per- ſanalbeſtand der Reichsbahngeſellſchaft is“ bereits don 1009 000 um 279 000 Köpfe vermindert und hat für das ständige Perſonal den Friedenskopf-⸗ eſtand von 693 000 Beamten und Arbeitern er⸗ Leicht. Trotzdem will die Reichsbahn, wie wir hö⸗ zen, weiterhin noch ſtarke Abbaumaßnahmen durchführen. Bei der dritten Leſung des Etats des Reichsverkehrsminiſteriums wird es deshalb charfen Auseinanderſetzungen mit dem Ver⸗ waltungsrat und der Hauptverwaltung dergeichs⸗ dahngeſellſchaft kommen. 7 — Ein Antrag Ludendorffs. Herr Ludendorff 6 ſich durch einen Antrag im Reichstag bemerk⸗ ar gemacht. Er forderte bei der Beratung des entwurfs über die Feſtſtellung des Reichs haus⸗ haltsplanes für das Rechnungsjahr 1925 zur Be⸗ ſcaffung von Siedlungsland öſtlich der Elbe für e Errichtung von Kleinbauern, ländlichen Hand⸗ ae und Landarbeiterſtellen 200 Millionen Mk n iſt bezeichnend, daß Herr Ludendorff ſich nun 5 einen Teil öſtlich der Elbe einſetzt und uch bezeſchnender iſt, daß er dafür eine unge ⸗ ure Summe verlangt. Herr Ludendorff noch in Papiermarkvorſtellungen zu be⸗ n. Was ſoll denn das Reich für den übrigen hergeben, für den Herr Ludendorff kein In⸗ meſſe an den Tag legt? Lin ſlameſiſch⸗enaliſcher Bertean. Zwiſcher Samstag, den 28. November 1925 Siam uno Großotttu ane it an 7 voch ein Schiedsgerichtsvertrag abge⸗ ichloſſen worden. 1 5 — Ableben des Königs von Siam. Wie die Berliner ſiameſiſche Geſandtſchaft mitteilt, iſt de König von Siam in der Nacht auf geſter. an den Folgen einer Operation g e ſt orb en. Er ſtand 1 44. Lebensjahre und hinterläßt keinen männlichen Nachkommen. Als ſein l Nachfolger wird ſein jüngerer Bruder, der 34jährige Prinz Prayatipok, den Thron beſteigen. Eine Mahnung an 5 Auswanderungswillige. D. A. J. Erſt nachdem er erkrankt war, ſeine ſämtlichen Erſparniſſe aufgezehrt waren, und ſeine derzeitige Firma es ihm gegenüber abgelehnt hatte, für die durch ſeine Erkrankung entſtande⸗ ien, recht erheblichen Unkoſten aufzukommen, vandte ſich dieſer Tage ein deutſcher Auswande⸗ ker an das Deutſche Auslands ⸗Inſtitut in Stuttgart. Auf eine ſeinerzeit erfolgte Anforderung hin var er bereits ſeit einem Jahr in einem überſee⸗ ſchen Staate in ſeinem Beruſe tätig und bat nun. nach N 0 2 Diözeſe Mainz“ behandelte Generalſekretär Dr. zei ſeinem Arbeitgeber wegen der etwaigen Zah⸗ ung von Krankengeldern vorſtellig zu werden. 1 5 f ö ö vereins die drei Fragen:„Wo ſtehen wir? Wel⸗— ches iſt unſer Ziel? Welches ſind die Mittel zu da aber bei der Verpflichtung ein ordnungsmä⸗ iger Vertrag zwiſchen dem Arbeitnehmer und ſem Arbeitgeber nicht abgeſchloſſen wurde, wird ö eider eine Hilfe kaum möglich ſein. Natürlich 5 berden von dem betreſſenden fremden Staate Bei⸗ zilfen in Form von Krankengeldern nicht gewährt. Der Arbeitnehmer ſieht ſich alſo in eine Notlage verſetzt, in die er zweifelsohne nicht gekommen wäre, wenn er rechtzeitig, d. h. vor ſeiner Ab⸗ reiſe, die Verbindung mit dem Deutſchen Aus⸗ land⸗Inſtitut aufgenommen hätte. Wie unzäh⸗ ligen Anderen, wäre dann auch ihm geraten wor⸗ den, nur nach Abſchluß eines ſchriftlich niederge⸗ legten, rechtsgültigen Vertrages auszureiſen, in dem neben anderen vor allem die Fragen des Bargehalts, der Verpflichtung zur Ausführung, beſtimmter Arbeiten, der Fürſorge für ärzt⸗ liche Behand ung und Verſorgung, der Kündigungstermine und des Anſpruchs auf Ver⸗ gütung der Rückreiſekoſten völlig klargeſtellt ſind. Es empfiehlt ſich für jeden Arbeitnehmer, der in einem außerdeutſchen Staate eine Stellung an⸗ zunehmen beabſichtigt, die Einzelbeſtimmungen des Vertrages vor der Unterzeichnung von einer gemeinnützigen Beratungsſtelle, wie der des Deut⸗ ſchen Auslands⸗Inſtituts in Stuttgart, begutach⸗ ten zu laſſen. Generalverſammlung des Heſſ. Bauernvereins. Die Hauptgenoſſenſchaft des heſſiſchen Bauern⸗ vereins e. G. m. b. H. in Lorſch(Heſſen) hielt. am Sonntag, den 22. November ihre diesjährige Generalverſammlung in Hechtsheim b. Mainz 1b. Der Beſuch war ein recht guter. Eine große Anzahl angeſchloſſener Genoſſenſchaften und Ver⸗ ine hatten Vertreter dazu entſandt. Der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrates, Herr Rechtsanwalt Dr. Lotz⸗Mainz konnte unter den Erſchienenen be— ſonders Herrn Miniſterialdirektor Uebel⸗Darm⸗ ſtaddt, Herrn Pfarrer Kurz und Herrn Bürger⸗ meiſter Keim⸗ Hechtsheim begrüßen. Den Ge⸗ ſchäftsbericht erſtattete Herr Direktor Klimm. In längeren Ausführungen gab er ein klares Bild über die Tätigkeit der Genoſſenſchaſt, erläuterte eingehend die Bilanz und gab damit den Anwe⸗ ſenden einen Ueberblick über den Stand der Ge— noſſenſchaft. Die Verteilung des Reingewinns wurde entſprechend den Vorſchlägen des Vor⸗ ſtandes und Aufſichtsrates vorgenommen. Um, außer der Aufwertung von 20 pCt. der Geſchäfts⸗ anteile und Sparkaſſenguthaben, die im vergange⸗ nen Jahre vorgenommen wurde, für ſpäter eine weitere Aufwertung zu ermöglichen, wurde ein namhafter Betrag hierfür zurückgeſtellt. Ferner wurde beſchloſſen, die Geſchäftsanteile mit 10 pCt. zu verzinſen. Außer den ſtatuariſch vorgeſchriebe⸗ nen Zuweiſungen von 15 bezw. 10 pCt. zu dem Reſervekonto und den Betriebsrücklagen konnten noch Sonderzuweiſungen zu dieſen Koſten gemacht werden. In der Diskuſſion kam einmütig zum Aus⸗ druck, daß trotz der ſchwierigen Zeitverhältniſſe die Genoſſenſchaft ſich nicht nur gut gehalten, ſon dern ſogar recht bedeutende Fortſchritte gemacht hat, ſodaß der Vorſitzende bei ſeinem Schlußwort unter Zuſtimmung des ganzen Hauſes der Ge⸗ ſchäftsleitung Dank und volles Vertrauen aus⸗ ſprechen konnte. Borromäusverein. Dlözeſankonferenz der vereinigten Borromäus⸗ vereine. Am 18. November fand im„Frankfurter Hof“ ju Mainz die 9. Diözeſankonferenz 105 N en Borromäusvereine ſtatt. Die Konferenz war jut beſucht. Auch der Hochwürdigſte Herr Viſchof vohnte der Tagung bei. Der neue Viözeſanprä⸗ es dankte zu Beginn der Konferenz ſeinem Vor⸗ länger im Amte, dem Hochwürdigen Herrn Dom⸗ apitular Prof. Lenhart, für ſeine vorbildliche kätigkeit in der Leitung des Diözeſanverbandes, and die ganze Verſammlung N folgende Hankadreſſe an den würdi zitular Len bart 1 85 e Dom- „Die 9. Diozeſantonſerenz der vereinigten Bor⸗ romäusvereine möchte es nicht unterlaſſen, Ew. Hochwürden, als dem Gründer der vereinigten Borromäusvereine der Diözeſe Mainz, bei Ihrem Ausſcheiden aus dem Amte des Diözeſanpräſes für Ihre zielbewußte und opferfreudige Tätigkeit in der Leitung und dem Ausbau des Borromäus⸗ vereins in der Diözeſe Mainz den herzlichſten Dank auszuſprechen. Gleichzeitig gibt die Kon⸗ ferenz nicht nur der Hoffnung, ſondern ſogar der Gewißheit Ausdruck, daß Ew. Hochwürden, wenn auch durch andere Berufsarbeiten in Anſpruch genommen, dem Borromäusverein auch fernerhin Ihre Dienſte bereitwilligſt zur Verfügung ſtellen werden.“ Im Jahresbericht gab der Diözeſanprä— jes einen kurzen Ueberblick über Entwicklung und Stand des Verbandes und ſeiner Vereine im Ge⸗ ſchäftsjahr 1925. Erfreulicherweiſe hat die Zahl der pauſierenden Vereine ab- und die Mitglieder zahl wieder ſtark zugenommen. Gegenüber 1924 iſt die Mitgliederzahl um 1602 Teilnehmer ge⸗ wachſen. Dieſe Aufwärtsbewegung berechtigt zu der Hoffnung, daß die Schäden der Nachkriegszeit in der Hauptſache überwunden ſind und daß der frühere Mitgliederſtand bald wieder erreicht wird. In ſeinem äußerſt praktiſchen Referat:„Die nächſten Aufgaben des Borromäusvereins in der Rumpf von der Zentralſtelle des Borromäus⸗— dieſem Ziel?“ Im Vergleich zu anderen Diözeſen hat in der Mainzer Diözeſe im Jahre 1925 eine ſtarke Aufwärtsbewegung eingeſetzt. Auf dieſe Quantitätsarbeit und erſt recht auf die Qualitäts⸗ arbeit können wir ſtolz ſein. Durch unſere Orga⸗ niſation erſtreben wir poſitiv: die kirchliche Lehr⸗ fätigkeit durch das Buch zu ergänzen, die Familie zuſammenzuhalten, indem wir ſie um das gute Buch ſcharen. Unſer Programm iſt klar, weil wir auf kathol. Grundlage aufbauen. Damit iſt auch unſer Ziel negativ angegeben: Unſere Stellung zu akath., unchriſtlicher und unſittlicher Literatur. In der Erreichung unſeres Zieles ſind wir auf, die Hilfe der Zentralſtelle des Borromäusver-⸗ hnins, auf die Unterſtützung kirchlicher und welt⸗ licher Behörden und auf die Selbſthilfe angewie⸗ ſen. In dieſem Teil ſeines Referates gab der Referent den einzelnen Ortsvereinen, den Be— zirksverbänden und dem ganzen Diözeſanverband, ſehr praktiſche Ratſchläge und Winke. An das Referat ſchloß ſich eine rege Aus⸗ ſprache. Unter anderem wurde beſchloſſen, kleine Bezirksverbände zu gründen. Auf der jährlichen Diözeſankonferenz können nur allgemein die Richtlinien für die Vereinsarbeit gegeben wer⸗ [den; ausſchlaggebend iſt und bleibt die Arbeit in den einzelnen Ortsvereinen. Um hier die Idee des Borromäusvereins, der die zeitgemäße Auf⸗ gabe, Geiſtes⸗ und Herzensbildung auf kath. Grundlage zu fördern, immer mehr zu verwirk⸗ lichen, iſt es notwendig, die Vereinsleiter, die Bi⸗ bliothekare und ihre Mitarbeiter von Zeit zu Zeit zu ſchulen, aufzuklären, anzuregen und zu bele⸗ ben. Dieſe Arbeit kann der Diözeſcipräſes allein nicht leiſten. Ihm müſſen die Bezirkspräſides helfend zur Seite ſtehen. Ausgehend von dem Grundſatze: Je kleiner der Bezirk, umſo gründ⸗ licher kann gearbeitet werden, wurde einſtimmig der Beſchluß gefaßt: Die ganze Diözeſe wird in mehrere(wenigſtens ſieben) Bezirke eingeteilt. In nächſter Zeit hält der Diözeſanpräſes in jedem Bezirk eine Konferenz, auf der ein Bezirkspräſes gewählt und der weitere Ausbau der Bezirks⸗ Otrganiſation beſprechen wird. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof ſprach das Schlußwort. Er richtete Worte der Anerkennung, des Dankes und der Aufmunterung an die Ge⸗ ſchäftsführer, die Bibliothekare und Bibliotheka⸗ rinnen, mahnte aber auch alle in der Sache des Borromäusvereins tätigen Perſonen, die Biblio⸗ theksarbeit als Gewiſſensſache zu betrachten und nicht nur eifrige, ſondern auch kundige Bibliothe⸗ kare zu ſein. Der ganzen Verſammlung erteilte er dann den biſchöflichen Segen. Mas Kinder ſich wünſchen In einer Mädchenſchule iſt kürzlich das Thema geſtellt worden:„Was ich mir wünſche“. Die Antworten, die darauf er⸗ teilt worden ſind, gewähren einen inte⸗ »»ſſanten Einblick in das Fühlen und Denen unſerer Jugend. E „Ach, wenn ich doch einen Konfitürenladen hätte! Dann würde ich mich mal ſo recht nach Herzensluſt ſatt eſſen. Ich glaube, manchmal würde ich ſo viel eſſen, daß ich krank würde. Kleinen und niedlichen Kindern würde ich immer alles billiger verkaufen, aber bei großen Menſchen würde ich Zuſchlag nehmen. Beſonders abends, wenn ich in meinem Bette ſäße, würde ich meine Schätze hervorholen und anfangen zu eſſen. O. wie ſchön würde es ſein, wenn ich Süßigkeiten ſo wie Brot eſſen könnte!“ 2 „Mein Wunſch iſt, daß ich einen guten Mann und zwei niedliche Kinderchen hätte, einen Kna⸗ hen und ein Mädchen. Ich würde ſie Bübel und Lottchen nennen. Lottchen müßte blonde Locken vaben. und Röbel wörde ich einen Bubikopf ſchneiden. Und dazu müßte ich ein kleines Häus⸗ chen im Schwarzwald haben, wo ich als Hausfrau ſchalten und walten könnte.“ * 4. Jahrgang „Ich wünſchte mir ein Kätzchen, das mir au Schritt und Tritt folgt. Außerdem ein Ponnv pferdchen. Ich würde mir dann Reithoſen unk eine grell leuchtende Sportweſte anziehen unk luſtig losjagen. Ich würde das Ponny in Hoch und Weitſprung trainieren. damit es mich über Gräben und Hinderniſſe trägt. In die e r id Hir 5 Schule würde ich niemals gehen.“ 5 985 5* »Ich möchte als Engelchen in den Himme kommen und dort unter den lieben kleinen Weſen im weichen Bettchen ſchlafen. Ich würde beim lieben Gott ſein, und durch das Himmelstor würde ich auf die Erde niederſchauen um zu wiſſen, wie die Menſchen ſchalten und walten. Ich würde. helfen, daß alles auf Erden gerecht zugert. Die kleinen Kinder würde ich vor Gefahr und Unglück ſchützen. Beſonders aber würde ich aufpaſſen, wie Petrus geheimnisvoll in dem aro- ßen Himmelsbuch blättert und die neudazugekom! menen Sünder einſchreibt. Das wäre prachtvoll!“ * „Ich wünſche mir, ich hätte ein kleines Zwerg⸗ lein, das mir in der Schule alles vorſagt. Wenn ich dann in Erdkunde nichts kann oder die deut⸗ ſchen Arbeiten ſchlecht mache und nicht weiß, wo die Komma ſtehen oder in Religion nicht aufge⸗ paßt habe, dann müßte mir das Geiſtchen eins zwei drei alles vorſagen, und ich brauchte zu Hauſe nichts zu lernen. Natürlich müßte der Ko⸗ bold allwiſſend ſein, und er müßte ſo klein ſein,. daß er in meinem Federkaſten Platz hätte. Natür⸗ lich würde ich ihn manchmal auch meiner Freun⸗ din borgen. aber nur dann, wenn ich weiß, daß ich nicht ſelber herankomme.“ * „„Ich wünſche mir, recht klug zu ſein. Denn iſt der Menſch klug, dann kann er viel erreichen. Und iſt er dazu noch freundlich und nett, dann hat er viele Freunde. Natürlich ein Streber ſein das nicht! Mal vorſagen, und nicht alles für ſich behalten, das iſt ſelbſtverſtändlich! Und wenig⸗ ſtens iſt das ein Wunſch, der noch in Erfüllung gehen kann. Denn ich bin noch nicht groß; wer weiß, ob ich nicht wirklich noch einmal klug werde!“ 1 4 ** „Ich wünſche mir eine Tarnkappe. Wenn ich in det Schule nichts weiß. dann würde ich ſie aufſetzen und mich unſichtbar machen. Ebenſe würde ich ſie zu Hauſe aufſetzen, wenn ich Haue bekommen ſoll.“ 5 * „Man kann doch nicht immer ſagen, was man ſich wünſcht. Beſonders bei uns Mädchen ſchickl ſich das nicht. Alſo kann ich nur einen kleinen Nebenwunſch verraten. Ich wünſche mir eine Reiſe um die Erde. Ich würde dann die Mohren, Chineſen und Japaner kennen lernen und auf Elefanten reiten, und wenn es durch die Wüſte ging, ſäße ich auf einem Kamel, und vielleicht würde ich am Rande eine Oaſe einen Löwen oder eine Antilove ſehen. Der ſchönſte Teil der Reiſe aber wäre die Aequatortaufe. Ach, das gäbe ein Gelächter, wenn ich in eine Teerpaudel geworfen würde und dort fünf Minuten herumplätſchern müßte, ehe man mich wieder herauszieht.“ *. „Ich möchte Königin ſein. Dann ſäße ich auf einem. rnen Thron, neben mir mein Gemahl auf einem goldenen. Um mich herum Hofdamen und Diener warten auf meinen Befehl. Ich würde in einer Kutſche fahren, und alle Menſchen müßten grüßen und knickſen.“ * „Ich wünſche mir zuerſt, einen ſchönen, rei⸗ chen Mann zu bekommen. Mit dem wollte ich in Berlin in einer ſchönen, großen Villa wohnen Ich möchte mir eine Wirtin und Dienſtmädchen halten, damit ich nichts zu tun habe. Ich würde jeden Tag das Theater beſuchen und meine Zeil, ſo recht ausnutzen, ſpazieren gehen, Feſte mitma⸗ chen. Ich würde öfters einen Schmaus geben und dazu die Verwandten und Bekannten einla⸗ den. Beſonders gern würde ich zu einem Kaffee⸗ klatſch einladen. Auf meinen Reiſen würde ich immer nur erſter Klaſſe fahren. 2 „Ich möchte eine gute, liebe Großmutter ſein und meinen lieben Enkelkinderchen davon erzäh⸗ len, wie ſchön es in meiner Jugend geweſen iſt Wie ſchön wäre das. wenn ſie zu mir in mein Großmütterſtübchen kämen und bäten:„Großmüt terchen, erzähl uns etwas!“ Natürlich müßte ich dann aber vorher dafür geſorgt haben, daß ich etwas zu erzählen habe. Daher möchte ich recht recht viel erleben. Natürlich wird auch viel Un glück dabei ſein, aber das ſchadet nichts. Went es erſt vorüber iſt, dann iſt wieder alles gut, un man freut ſich dann, daß man etppas erlebt hat.“ . Der Beruf der Frau. ö Von Gertrud Maaßen. Vielleicht haſt du es oft bedauert, daß nut eln kleiner Kreis dir zugewieſen iſt, in dem du lebeß und wirken ſollſt. Die Phantaſie iſt oft ſehr küh beſonders in der Jugend. Da malt ſie die glän zendſten Bilder, aber die Wirklichteit zerſtört ſi mit rauher Hand. Unhaltbar ſind da die Illuſich nen, und wenn ſie doch wieder einmal in ſtillen Stunden vor dem geiſtigen Auge vorüberziehen, da werden ſie wohl mit kaltem Lächeln und har⸗ ter Bitternis zurückgewieſen. 11 Auen und Wirklichkeit— welche Dimen⸗ 2 lorgen nachmittag 4 Uhr im„Freiichüh⸗ 1 Verſammlung J cenebunnmugaunm nF udnuumadant 5 19 mit Vortrag des Herrn Dr. Roſe aus München⸗Gladbach uber: „bie Schicksalsgemeinschaft der Stände.“ Die katholiſchen Männer und Frauen, 15 Jungmänner und Jungfrauen der Pfarrei ſind herzlich eingeladen. Der Geſchäftsführer. Lokale Nachrichten. Viernheim, 28. Nov. * Gottesdienſt⸗Orduung. Der Werk⸗ tags⸗Gottesdienſt beginnt von nächſter Woche ab um ½8 und 8.— Der Unterricht in den Volksfchulen wird von Montag ab erſt um ½9 Uhr aufgenommen. * Volltsvereins⸗Verſammlung. Wir machen nochmals auf die Verſammlung morgen Mittag aufmerkſam. Der Volksverein hat gerade durch dieſe Veranſtaltungen auch hier in Viernheim ſich ſchon beliebt gemacht und viel Gutes geſtiftet. Chöre des Kirchenchors ſorgen dafür, daß die Tagung traulich wird. Es koſtet keinen Eintritt und bringt relchen Gewinn.(. Inſ.) * 80 jähriges Jubiläum des Männer⸗ geſangverins. Der Vorſtand des Männergeſang⸗ vereins hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, das 80 jährige Beſtehen des Vereins am 9. Mai 1926 im engſten Rahmen zu begehen. Die Feiler beſchränkt ſich auf ein großzügiges Jubi⸗ läumskonzert, bei dem außer bewährten Soliſten zwei erſtklaſſtge Geſangvereine aus Maunheim u. Worms mitwirken. Abends iſt Familienball. Der Verein macht den Feſttermin heute ſchon bekannt, damit ſich die verehrlichen Ortsvereine in ihren Veranſtaltungen darnach richten können. * Mäunergeſangverein. Heute Abend „ RNeuee vom Filin. ub heute und morgen Sontag kommt das große Doppelpto-⸗“ gramm in den Kaiſerhof⸗Lichiſpielen zur Vor⸗ führung. 1.(der Sturz in den Abgrund) Sen ſationsdrama in 6 Akten. 2. der große Harry⸗Piel⸗ Schlager(Die Gehelmniſſe des Circus Batrte), das Abenteuer eines Wielgeſuchten. Niemand verſäume dieſes außergewöhnliche Pro⸗ gramm.(Näheres ſiehe Inſerat). * Sport im Walde Nochmals ſel vor dem morgen ſtattfindenden großen und ſchweren Verbandsſplele von Viernheim gegen Sandhofen von der Wichtigkeit dleſes Treffens die Sprache. Im vorigen Jahre ſprachen wir dabei noch von Meiſterſchaft und rechnete Punkte aus. Plern⸗ heim gewann 1:0. Wie wird es diesmal werden? Grundbedingung iſt: einen ſportlichen Kympf durchzufechten, daß die das Spielfeld umſäumenden ſagen können: Viernheim hat ſich ausgezeichnet geſchlagen! An die Spieler im Sturm nochmals die Mahnung: Seid eifrig und fleißig, zeigt Verſtändigung unter Euch, ſpielt immer, zeigt Mut und Willen zum Sieg! Dann muß und wird es gehen. Ihr habt eine gute Verteldigung hinter Euch ſtehen, die nichts durchläßt und wenn Ihr Tore ſchleßt, muß auch Viernheim diesmal wieder gewinnen. Es wird ein ſchwerer und harter Kampf werden und keinen Fußballanhänger wird es nach dem Spiele gereul haben, dieſem Spiele beigewohnt zu haben. Die Viernheimer Elf war uns in den Tagen ihrer ſteten Siege und errungenen Meiſter⸗ ſchaften ſtets wert, daß ihr Intereſſe entgegen⸗ gebracht wurde. Und erſt recht jetzt braucht die ganze Mannſchaft eine ſtarke Stütze in ihren Sportanhängern. Jeder Verein hat ſelne Glanz⸗ zeit. Die Viernheimer Elf iſt auf dem beſten Wege, wieder an das hohe ſportkiche Können heran zu kommen, wie ſie es in beſagter Zeit beſeſſen hat. Alle Sportler werden dpher morgen auf dem Sportplaße im Wald die Viernheimer Mannſchaft zu einem Siege anfeuern. Hinweis Auf die heutige Bekanntmachung über die mit Wirkung vom 1. Dezember d. Is. ab erfolgte Erhöhung der Erwerbeloſenfürſorge⸗ beiträge von ſeither 1% auf 1¾ 9% werden Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auch an dieſer Stelle noch beſonders aufmerkſam gemacht. Günther. Ihr iſt's ums Herz ſo traurig, 100 Seit ſie ihn 15 iehr ſieht. Boll wehmütiger Sehnſucht Singt ſie ein traurig Lied: „Er denkt nicht mehr an mich, Der ſich ins Herz er ſchrieb; Und doch möcht' ich's nicht hoffen Von meiner ſüßen Lieb'. All meine ſchönen Träume, Sie zeigen nur den Blick, Den ich ſo ſehr geliebt Bei meinem erſten Glück. Und immer ſehnſuchtsvoll, Geängſtigt iſt mein Herz; Denn ihn muß ich entbehren, Das iſt der ſchlimme Schmerz“ Nicht Worte können ſagen, Was fich in ihr bewegt. Sein Herz kann's nur erraten, Wenn es an ihrem ſchlägt. Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 1. Adveutſonntag 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mlt Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünalinge. 2 Uhr Andacht. 4 Uhr Verſammlung des Volksvereins im Freliſchütz. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½8 Uhr beſt Rorate für Peter Hoock 4., Ehefrau Anna, Maria geb. Weid⸗ ner, beiderſellige Eltern und Auverwandte. 38 Uhr beft. Roꝛate für Marg. Hanf geb. Buſalt, Töchter Auna Maria u. Angeh. OHienstag: ½8 Uhr 1. S.⸗A. für Valentin Schalk 1. 5/8 Uhr beſt. Rorate für Jakob Schloſſer Eltern, Schwiegereltern u. Angehörige. Mittwoch: ½8 Uhr Requiem für die im Krankenhaus 1 Eliſabeth Wahl. 3/8 beſt. Rorate für Nikolaus Haas Gye⸗ frau Gliſabeth geb. Gutperle ö N aller Art. Vveſichtigung ohne Kauf⸗ 0 zwang Buchhandlung Vierndeim. Anzeiger e 9,48 Üht beſt. Ro rote für f Krleger 9 und Adam Gder, Bruder Johann, Schwag Nikolaus Bugert und Enkelchen Barbar Freitag: ½8 Uhr beſt. Amt zu Ehren d göttl. Vorſehung. 3/8 Uhr beſt. Rorate für Johann Somme Kinder Jakob und Margaretha, Elter Schwiegereltern Velentin Pfennig, u. Eh f au Marg. geb Kühlwein. Samstag: ½8 Uhr 2. S. A. für Valent Schalk 1. 3/8 Uhr beſt. Rorate für Johann Schneid 5, Sohn verflocb. Krieger Joſef, beiden Großeltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei d Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerele bei den barmh Schweſtern um 7 Uhr hl. Me Am nächſten Donnerstag iſt von 4— Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des he Jeſu Freitags. Die Frauen werden gebele dieſe Gelegenheit zu ihrer hl. Advents belcht benutzen. Am nächſten Sonntag empfangen ih Advenis⸗Kommunion die Jünglinge. Es wi gebeten, daß jene Jünglinge, die zu Hauſe b ſchäftigt ſind, möglichſt die Zelt von 4—7 0 nützen. Zugleich iſt am nächſten Sonntag gemei ſchaftliche hl. Kommunion für die Schülerinug der Herren Rektor Gillig, Lehrer Walter un und Fräulein Lohrbacher. Beicht für die Ki der iſt am Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag, den 29. November 1925. 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Feier des hl. Abendmahl! Mittwoch, den 2. Dezember 1925. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde d. Frauenchor 7½0 Uhr allgem. Sinaſtunde. Vollzählia erſcheinen. OHonnerstag: 8 Uhr 1. S ⸗A. für Joh. Krug. Fc Vor hundert lahren gab es noch kein Auto, kein Flugzeug, kein Radio. Heute gehören diese Errungen- schaften menschlichen Geistes zu den Selbstverständlichkeiten. Vor 100 Jahren gab es auch noch keine koch- fertigen Suppen. Heute ist es selbstverständlich, für die Herstellung guter Suppen MA GGIs Suppenwürfel zu verwenden. Sie erleichtern die Kocharbeit wesentlich. Das lange Zurichten fällt weg, weil MAGGIS Suppen- würkel schon alles Erforderliche enthalten. Man braucht nur die einfache Kochanweisung zu beachten. Reiche Sorten-Auswahl. 1 Würfel für Z 1 13 Pig. Sümtliche Fleiſch⸗ u. Wurſtwaren, ſowie Hartwurſt, ferner alle Obſt⸗ tonſerven Confitüren, ſtets in friſcher Wart. Um geneigten Zuſpruch bittet Gg. Winkler 12. Hofmannſtr 12. e eee e eee 1 5 0 rere von heute ab i aim. Alleinige Verkaufsstelle Viernheim: Bebrg Hem Ludwigstrasse 2. 0 ff ae e e Inser Gesc js ab hee über mittag geöfinet! 6 37 Gesch. 15 Schaufenster Mannheim Gutmann 63, 15 Schaufensler Schlafzimmer in birke, eiche, nußb. pol. u. eiche lak. von 230 Mark an. a Billiger* 5 1 1 Tolz- Voran Felle für Besätze u. a. amerik. Opgseum u. Shunks Mk. 5.— Sehr preiswert Pelzmäntel und jacken en orm billig! Il. dolles, Mannheim, C 3, 3(l Trenne) Huchfänrung, Maschinenschreibhen Stenographie usw. Kurs- e 6 U b f Prluat-Handels Schule Fr. 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Auch können einige jüngere Mäd hier in Stellung treten. 2 odes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in ſei⸗ nem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſeren lieben und treuypeſorgten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herrn g Johannes Krug 1. nach langer, ſchwerer Krankheit, wohlver⸗ ſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten, im Alter von 64 Jahren, geſtern Nacht! Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Um ein Gebet für die Seelen ruhe des teuren Entſchlafenen bitten Viernheim, den 28, November 1925. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntaß Nachmtttag nach der Andacht vom Trauer hauſe, Friedrichſtraße 32 aus, ſtatt. Slick in ein Hafenbecken von Dulsburg— Ruhrort (Zu unserem Artikel„dustrie“ Iuchuſtwie Wer immer aus deutſchen Landen das Gebiet betritt, das ſich längs der Ruhr von Hagen Dortmund bis Duisburg erſtreckt, der wünſcht ſich bald die Stunde herbei, wo er wieder freundlicheren, gaſtlicheren Stätten ſich zuwenden kann. Ein neuen ihm unbekannter Rhythmus des Lebens umbrandet ihn. Haſt und Jagen erfüllt— die gewaltig ſich dehnenden Straßenzüge, brandet zurück an den ſteinernen Stadͤt⸗ meeren, die in ſchier unzählbarer Schar dieſen Landͤſtrich ausfüllen. Kaum 50 Jahre türme mit dem nimmermüden großen Schwungrad. Wahrlich in vielem nicht immer ein ſchönes, doch ein großes Bild. And ein eigenartiger, herrlicher Zauber umhängt das ruheloſe Land, deſſen Schmieden auch die Nacht hindurch hämmern und klopfen und ſchweißen, wenn der Abend einfällt. Millionen Lichter in Straßen, Türmen, Häuſern. Lampe an Lampe kennzeichnet Breite und Länge der Häfen, rote Lohe ſchlägt zum Himmel aus Coupol⸗ und Hochofen, dringt hinaus aus den Montagehallen, liegt über den rieſigen Walzenſtraßen. Der nachtoͤunkle Himmel iſt fahlrot erleuchtet, als brennten Städte ſind vergangen, ſeitdem aus den meiſt 2.— r. bäuerlichen Orten Städte von Weltruf d Am Hafen von Dulsburg nieder, wie einſt im Kriege. Immerzu, .— B. 255 5 immerzu jagt das Leben, ſurren die Räder Vor der Hochfelder Rheinbrücke entſtanden ſind. Klangvolle Kamen, zeugen deutſchen Fleißes und deutſcher Ar⸗ beit, treten uns allerwärts entgegen, Namen, die weit über die Grenzen des B Vaterlandes hinaus be⸗ kannt ſind. Von den vielen Plätzen oͤort an Rhein und Ruhr zeigen wir heute eine Anzahl Bilder aus der Großſtadt Duisburg. Duisburg iſt nicht allein bekannt durch ſeine Häfen, die größten Binnenhäfen der Welt, ſondern auch als Sitz der bedeutenoͤſten Werke der deutſchen Stahlinduſtrie. Demag, Rheinſtahl, Phö⸗ nix; in Oberhauſen bei Duisburg die Gutehoff⸗ nungshütte, im Norden auf Hamborn zu Thyſſen, ink Süden auf der anderen Rheinſeite Krupp⸗hein⸗ hauſen, die Kupferhütte, Vulkan, Harkort, ſie alle haben um und in der ſchnellgewachſenen Stadt einen gewaltigen Wald von Schloten aufgerichtet. Am Morgen, am Abend, wenn die Schichten wech⸗ ſeln, gellen die Sirenen, Scharen von Arbeitern füllen die zu den Werken führenden Straßen. In den Straßen hetzen die Kraft⸗ und Laſtwagen, eilen geſchäftigen Schrittes dle Menſchen, raſſeln auf oſt ſchlechtgeſchienten Straßen die Trambahnen, bahnen moderne Autobuſſe von rieſigen Ausmaßen ſich den Weg. Wie im Erwerbsleben, ſo im ganzen Bereich des täglichen Lebens ſcheint es kein„Stilleſtehen“, kein„Atemholen“ in, befreiender Kuhe zu geben. Nirgends wie bier gilt das Wort:„Wer raſtet, roſtet“. Doch trotz aller Haſt, Anruhe und Härte, 1 die das Leben hier ausſpricht, iſt ſeine tiefere Geſtalt nicht zu verkennen. Hier in Duls⸗ burg und weiter im ganzen Ruhrgebiet, „der Schmiede der Welt“, ſchafft ziel⸗ bewußter Wille, ringt und erarbeitet Bit und Nahrung Millionen, die ſonſt darben müßten, hilft einem Volk hroß, ſelbſtbewußt auf die Caten ſeines Könnens zu werden. Alles iſt hier bereint, den Beruf der Stat zu unterſtützen Ruhr und Rhein ver⸗ ünigen ſich hier, haben ihren Kiederungen Land in früheren Jahrhunderten heſchaffen, durch die weit⸗ ſcauende Arbeit ſchon vor Jahren die langen Hafen⸗ arme zog. Tauſende von hähnen, Schleppern laufen et ein und aus. Eiſen⸗ hahnlinien längs der Pafenbecken holen und hungen die Güter. Elevatoren lenken ihre ungrigen Mäuler in dieſe Schiffe, ſaugen das Korn in die gewaltigen Lagerhäuſer, Kra⸗ gen kreiſchen, pfeifende Signale gellen, die Sciffsglocken tönen. Jede große deutſche Nheinschiffahrtsfirma, jede niederländische Rhein ⸗Handels⸗Matſchappiſi beſitzt in Ruhrort ooͤer Duisburg ihre Hauptkontore nd Kiederlaſſungen. Auf dem Rheine von Hamborn bis Rheinhauſen ſehen wir von hen Brücken in Kuhrort und Hochfeld die ſeſßigen Schlepper die ſchweren Laſten, oft er und mehr Kähne, zu Berg oder zu kal bringen. Das Afer ſäumen Werke, erke, Werke, kein grünes Blatt iſt oſt ſuf viele Kilometer hier zu ſehen. Aus her aachen niederrheiniſchen Landſchaft auf der anderen Rheinſeite ſtarren die Jechen⸗ eines Walzenſtänders Nieberrheſnſſche Werksanlage der Maſchinen, ächzen die beladenen Eiſenbahnzüge, keuchen die Schlepper durch Hafen und Rhein. Immerzu wird hier ge⸗ hämmert, geſchmiedet, gefeilt und gebohrt, gehandelt und gewahrt zum Beſten des Volkes, zum Beſten des neu⸗ zuerblühenden deutſchen Vaterlandes,— raſtloſer Fleiß und regſame Arbeits- kraft!— Anabläſſig dröhnen die Dampfhämmer, ſauſen die Maſchinen und ſingen ihr hohes Lied von freudigem Schaffen! S Der Todesſturz des Schweizer Hauptmanns Thomann beim Neittournier in Berlin Oer einarmige Pianſſt Wittgenſtein, für den 8. R. Strauß ein beſonderes Stück geſchrieben, tritt mit großem Erfolge auf A. 9 7 Eine nachahmenswerte Ausſtellun zeigte in Berlin das geſunde und ungeſunde Wohnen in Gegenäüberſtellung wird geſünder durch Nelnlicſelt, Ordnung und Bermelden Unnötiger Brutſtätten für Bakterien die geſun de Wohnung! Von unſeren ehemaligen Südſeekolonien Miſſtonsbiſchof A. G. J. Veſters(Obl. S. G.) von Neupommern 210 gegenwärtig Deutſch⸗ land— Geit 1 Jahren ſah er den erſten Schnee 2 Die Proklamation des neuen Kalifen für Spaniſch⸗Marolto Feierlicher umzug in Tetuan Muley⸗Haſſan Fotothek 1425 Auch die einfachſte Wohnung Fotothek — U 10 i Spätherbſtglanz. Von Kart Aböilger. Und unſere Schritte gingen leiſe hin Im grauen Weg, durch leergewordnes Feld Träumend im Herzen ſang das Lied, das ſpäte. Wie kam es uns? Es hatte dunklen Sinn. Tiel ſcheu von ſchmalen Lippen und verwehte— Wohin? Weit, ohne Ende lag die Welt. Mein obne Wände aller Seiten lag Die große Schwermut alles grauen Nichꝛs: Und unſer Schritt im grauen Feld zermahlte Die möde, graue Erde. Durch den Tag Strich Nebel, farblos. Einmal ſtrahlte Im frühen Nachmittag ein Wellchen ſchmalen Lichts. Dann ſtrieh ein Wind auß frübem alband her, Klirrend durch Hecken, dorrendes Gerank: Die roten Nromlbeerſirzuchey ſchwan“en nickten Und letzte, rote Blättchen fielen.— Schwer Zur Erde zu deu letzten Blumen, bücken Die Hände ſich— der traurige Geſang Niar wie geſungey in den grauen Grund Und wie ein Same auf das ſeere Feld Und wie ein Troum verſenkt in alle Leere: in Troſt, den Trauer ſprach mit blaſſem Mund: „Wies iſt das Ende Schließ dein Herz und wehre Dem nicht, das dich in froſt'gen Händen hält.“ ————— 5 5 10 Das weiße Reh. Eine phantaſtiſche Gelnithte. Von Peter Bauer. 2 Tie Spinnrädchen ſchnurrten und hörten nicht anf den ſehwerfälligen Perpendikel der Stauduhr, per mit ernſtem, feierichem Taktſchlag hin⸗ und herſchwang. Einige Mädchen tuſchelten. Andere warſen aufmunternde Blicke den Buürſchen zu, die um den mlten mit wollendem Weißbart herum⸗ ſaben. Alle warteten auf den Miderſpruch, den ſeine Spukgeſchichten ſtets herousſorberten. Aber die Bürſchen paſſten nur dicken Qualm aus ihren Pfeifen und ſchmiegen. Scar der iunge um eine zun worxt nie perle⸗ gene Förſler blieb ſtumm und ſtarrte, dem Ver⸗ nommenen nachſinnend, zur Decke. Die im ſchlin⸗ gernden Rauch ſchwebende Lampe begann vor ihm zu tanzen wie das goldhaarige Mödchen, von dem er ſoeben gehört. Schl⸗jer und Bänder ſchienen ſich zu bauſchen und zu wehen wie heimlicher Miche zärtliches Winken, wie ſehnſuchtsvolles Lochen. Da fiel ein Näuſpern in die Stille und ftörte den jungen Förſter auf aus ſeinem Verſunkenſein. Es war ihm, als hätte man ihn auf böſer Tat ertaupt. Und das überlegene Lächeln des Alten dachte ihn noch unſicherer. Brennende Glut im ſeſicht. riß er Hut und Flinte von der Wand und ſtürmte hinaus. „Das weſßze Reh.“ ſchrie ſein Herz. Er mußte das verwunſchene Mädchen ſinden, eher ſollten ſeine Füße nicht raſten. Stolpernd ſtampfte er über die froſtzerbiſſenen Wege. Vereiſte Pfützen krachten wie Glas ein und zerſplitterten. Die erſten Bäume des ſchwer⸗ berefften Waldes geſpenſterten von beiden Seiten auf ihn zu, und bald ſchritt er zwiſchen ihnen wie in den Reihen eines unüberſebbaren Heeres von Totengeripypen. Wenn der Vollmond aus einem Wolkenverſteck verfagt über ſie hinwegflüchtete, machten ſie unheimſſche Grimaſſen. Und hinter ſeinem Rücken, fühlte er. hopften ſie mit tollen Sprüngen in ſeinen Weg und tanzten mit klap⸗ perndem Gehein drohend binter ihm her. Es ließ ihn unbekümmert, und ohne den Blick zu wenden, bhaſtete er vorwörts. Der Gedanke an des Mädchens Schickſal allein beſchäftigte ihn. Weil es fiatt zu ſpinnen ſich lieber bei Blemen des ſonſt N 7 del in den Waldweiher geworfen habe, ſagte der [Alte, wäre es zur Straſe in ein weißes Reh ver⸗ wandelt worden. Aber in der Mitternachtsſtunde, zurzeit des Vollmonds, würde ihm ſeine Mäd⸗ chengeſtalt zurückgeſchenkt. Dann tanzte es von ſei⸗ nem Goldhaar umweht am Weiher und ſpinne ſilberne Mondfäden auf der ans Land geſpülten Spindel. Ach, der junge Förſter wäre gern allen Gefahren entgegengeſtürmt, hätte er dadurch das Mädchen erringen und den unſeligen Zauber von ihm nehmen können. Der Weg ſchrumpfte zum ſchmalen Pfad, der Mühe hatte, ſich durch das dichter werde Gehölz hindurch zu zwingen. Reifſchauer überrieſelten den Eindringling, wo er anrannte. Und wenn er, vom Geknack zertretener Reiſer genarrt, tiefer in die Lichtungen vorſtieß, im Wahn, das erſehnte Wild aufgeſcheucht zu haben, ſchnitten ihm häß⸗ liche Baumſtümpfe ſchonenſun s Fraben. 1 Ein wehmütiger Ton, der in gleichmäßigen Pauſen ſiech wiederholte, ließ ihn aufhorchen. Er lannte dieſe elegiſchen Stimmen verſtürmter Walbnächte, die das Geigen der Aeſte aufeinander orzauberte. Aber der Spieler Wind war jeht it keinem Atemzug ſpürbar. Alſo iſt's die Klage zes weißen Nehes, die mich ruft, dachte der För⸗ or und eite, um une! ert(aufen zu können und aus Bangnis und Not, er möchte zu ſpät kommen, die erſte Sehneiſe, die ſeinen Pfad breit üben» uerte, mie ein Raſender entlang. Balp ſtarrte ihm das Auge des Weihers durch den Krenz der Stämme entgegen, ſtumpf und verglaſt. Setbit das ſetht aus voller Scheibe nie⸗ dorflutende Mondlicht konnte kein Aufleuchten ſo märchenhaft funkelnden Spiegels becken. Heiß und atemlos geworden, hielt der unge Nurſehe une, Weine Prüft wocte wie ein aufgewühlter Strom, weniger des angeſtrengten Laufen? wegen als aus„saſt und Unrahe, es könnte umſonſt geweſen ſein. Da ſtand plötzlieh— er ſühlte ſich erſtarren vor freudigem Schreck— i weiße Reh in ſeinem Weg. und ſo nah. daß er es hötte mit einem Sprung ergreifen köunen, ſtaunten die großen, rungen Augen ihn an gi wollten ſie eine ſtumme Frage tun. Doch als er mit einem Schrei von Jubel und Glück vorftürzte, wandte ſich blitzſchuell das ſcheue Wild und ſiehlete vor ihm her dem Weihen zu. Es erreichte ihn um vieles früher als der junge Förſter und ſetzte ohne Aufenthalt über die düungeſrorene Fläche hinüber. Der Ver⸗ folger aber ſtutzte, denn er kannte des Weihets gefährliche Tieſe. Mit einem leichten Schlag ſei⸗ nes Fkinteuſchaftes ſtieß er eir Loch in die che Eiskruſte, daß Waſſer hervorguoll, Spiegel weithin krachend mit kläffenden Riſſen barſt. Da war kein Uebergang möglich. Jenſeits aber ſtand leuchtend die mondüber⸗ ſilberte Gieſtalt des Rehs. als erwarte ſie den jungen Förſter, der in verzwelfelnder Ratloſigkeit am Ufer auf- und abraunte und das Eis prüfte, ob nicht dennoch ſich eine Stelle böte, die ihn tra⸗ gen würde. Schließlich mußte er von dem Wagnis aßſtehen und verſuchte nun durch Umgehen des Weihers ſich an das Wild heranzupirſchen. Auch das hrachte ihn keinen Schritt näher. Das Reh ſchien ſein Vorhaben zu wittern und hielt ſich, gemäch⸗ lich am Ufer weitertrippelnd, hartnäckig ſeinem Verfolger gegenüber. In höchſter Erregung riß dieſer die Flinte an die Wange. Töten wollte er nicht. Aber ſein mußte das Reh werden, heil oder verwundet. Trokdem machte der Gedanke, daß es einem Le— ben galt, das er retten wollte. ſeine ſonſt ſo ſichere Hand zuteyn, ais er abdrückte. Erſchüttert hörte er den Knall Ein tobwundes Mödchen taumelte vor ſeinem Geſicht. Drohendes Raunen wuchs in den Wipfeln des Waldes, und ſeltſame Geſtal⸗ ten kamen als röchonde Würger über den Weiher geſyrungen. Gutſetzt warf der Schütze die Flinte von ſich und ſihrzte wies ein getüflter Stamm zur Erde. In dos harte, bereite Mao oepreßt, das ſchwa⸗ und der und Vogelgezwitſcher getummelt und ſeine Ghin— nie ein Modeliſſoy ein och oro, wiinchte , e e Faß Vimmerſatt. Von Hans Ryſelieb. In der ehemals fürſtlichen Abtei von Salem am Bodenſee gibt es einen Weinkeller, der aus den Zeiten der alten weißen und weiſen Ziſter⸗ zienſormönche ſtammt. Er iſt beute auch ſo etwas wie veraltet, denn die großen, mit Bildern be⸗ ſchnitzten Fäſſer paſſen nicht mehr in unſere ge⸗ ſchäftsmäßige kühle und eclige Gegenwart. Der Kellermeiſter iſt im ſtändigen Umgang mit ihnen ein Junggeſelle und ein Kauz geworden. Den Wein hält er für ehrlicher als die Frauen. Je⸗ dem, der es hören will, ſvenet er eine(leſchichte über das rieſige Faß Nimmerſatt und ſeinen Vein, wie der mal böſe wurde. Dieſes Faß, rund und ewig und die Zeit. trägt ein ungewöhnlich großes Spundloch. Nun kam einft zu den Mönchen ein neugieriger aber ſchmächtiger Pilgersmann. Da er pfiffig genug war, um ſchon an der Art, wie ihn Bruder K lermeiſter empfing, zu riechen, daß dieſer ein knauſeriger Rellermeiſter wäre, tat er, um doch einen tüchtigen Schoppen zu erlangen, als ob der Bildbauer und Bildſchnitzer, der damals für Has Münſter die neuen Altäre ſchuf, und den er eben⸗ falls im Keller antraf, der Kellermeiſter wäre, denn dem hing auch ein Schurzſell herab, ſah aber viel ſchenkfroher aus als der wahre Kellermeiſter. 0 Der Blldſchnitzer erriet gleich, warum jent or Kellermeiſter ſpielen ſolle. Durch einen klugen Bliek verſtändigte er ſich mit dieſem, und tat da⸗ nach cuch ſo, als ob er wirklich die Söfte der leckeren Weintrauben verwalte. So zog er denn den dürren Pilgrim, den er für einen Schneider bielt, zuerſt auf, indem er argwöhnte, daß ein Tropfen genüge, um ihn in den unwürdigen Zuſtand eines Stückes Vieh zu verſetzen. Ta. rauf ſpieſte der ſo Gehönſelte alle Regiſter ſeiner prahleriſchen Natur. Währenddeſſen führte ihn der Bildſchnitzer, der ein hervorragender Figu⸗ renmeiſter war, durch die langen Gänge zwiſchen den gewaltigen Fäſſern herum. Durch geſchickte lobpreiſende Zwiſchenworte über die verborgenen Getränke weckte er des Schneſdecteins Trunklü⸗ ſternheit aufs höchſte. Dann erklärte er ihm, daß erſt einen großen Humpen aus dem Faſſe Nim⸗ merſatt ſelbſt holen möſſe. Das Schneiderlein ſtrahlte und beſtieg, den großen Zinnhumpen im Arm, mit Vergnügen die Leiter, die der Figurenmaler ihm an das Spund⸗ loch geſtellt hatte. Zwar mußte das trinklüſterne Männlein noch mal herunter, weil er allein das Spundloch nicht zu öffnen vermochte. Doch als auch dies beſorgt war, kletterte der Kleine, deſſen Prahlereien über ſeine Trinkſtärke in der Ahnung nahenden Genuſſes groß wurden wie ſeine gie⸗ rigen Augen, wieder hinauf. Voll Erwartung ſteckte er den Humpven in das Naß, um ihn zu fül⸗ len. Das Faß aber war nicht mehr ſehr voll. Deshalb mußte er den hageren Kopf und den windigen Rumpf hineinheugen, um von der avl⸗ digen Flut zu ſchöpfen. Da erſaßte ſchon der Puft, der wie ein Nebel ihm entoegenſtied, alle ſeine Sinne mit der Süßigkeit des Nauſches. Er, der vorher ſchon durch ſeine Aufſchneidereſen das Gſeichgewicht verloren hatte. büßte gleich auch das Mfeichgewicht ſeine Körpers in. Moch ehe man ihn an den zappelnden Beinen, womit er die Leiter vom Faß wegſtieß. zurückhalten konnte. ſtürzte er leiphaftig jn die leſe Pfiüſfiakeit des Faſſes Als der Biſphauer ihn dan nicht ohne Mühe herauszog, mußte der nun ſeben, daß der Sameider allen(leiſt bereits aufgegeben habe. Der Gedanke, daß er, der mit einem Meinlſſter⸗ nen nur etwas hompeln wolle. ſo unabſichtlich den Tod gerufen hatte, ergriff den Künſtler vor der gufgedunſenen Leiche mit Glemalt. War es nich“ ſeine Schuld, wenn der Schneider unvorbe⸗ reitet vor ſeinen Schöpfer trat? Ganz erſchüttert über die Hinterliſt des Todes mitten im Spiel des fröblichen Lebens, lief er zum Abt, bekannte ſeine Sünde und bat um eine gerechte Strafe. Der Abt ließ ſeine dunklen Blicke lange auf dem vom Giewicſen heftia bewegten Geſicht des Milhmeiſters ruhen, dann ſagte er bedeutungs⸗ voll: Zur Buße ſollſt du zweſ Arveſten vollfüß⸗ ren. Die eine: ſchyine in das Nund des Faßdek⸗ fels den Noragna: bie»meſte; baue für das Mün⸗ ſter ein Denkmal des Todes“ In tiefem Nachdenken und neu gufgewählten Sinnen ging der Unolückliche an die Arbeit, denn er war ein großer Mann. Leicht fand er das jeder Gaſt, der von den Weinen koſten wolle. ſich von den tauſend Pylpenarren der Fröſte, damit ſein hämmerndes Herz zur Ruhe käme, gleich den Wellen des Weihers Aber der Mohllaut einer ſanften Mädchen⸗ ſtimme entriß ihn ſeiner Not:„Was tat ich dir daß du mich verfolgſt und töten wollteft?“ Es ſollte wie ein Vorwurf klingen und war dock mit jedem Wort geſchenktes Glück. Der junge Förſter fuhr wie ein Nerſchlafen⸗ empor und wiſchte ſich die Stirn, als wolle er ein Traumbild bhaunen. Dann aber wurden ſeine Augen groß: Aufjauchzend ſiel er dem Mädchen zu Füßen, das wie eine Fee im Märchen neben ihm ſaß und ſilberne Mondfäden ſpann auf einer goldenen Spindel. löſen, dich wieder zu den Renchen zurückführen wollte. deshaſh ſtellte ich bir nach.“ „Und weißt du denn,“ erwiderte das die Menſchen?“ Metroſſen ſchwieg der junde Burſche. In dieſem Augenblick entſiel die Spindel de Mädchens Hand. Der ſilberne Faden war zer riſſen. Flink eroriff der Nyurſche die Spindel.„Bei uns zu Hauſe fauft man ſie mit einem Kuſſe zu⸗ rück.“ betitelte er. Da beugte ſich das Mädchen mit lächelnden Antlia zu ihm nieder und küßte ibn. „Nun ſoll keine Verwandlung mehr dich mir rauben.“ rief auſſpringend der junge Förſter. Unterdeſſen war die Mitternachtsſtunde verſto⸗ gen. Unenhlich beglückt fühlte das Mädchen, daß es ſeine Menſchengeſtalt nun nicht mehr verlieren wrde. Es ging aber ſeitdem das Geſpräch, eine Hexe hätte den inden Förter in ihr Garn gelockt und das wäre niemand anders gemeſen. als das weiße Reh. Der Weiher iſt ſeit jener Zit nE licher geworden als vorher. 922 24 Pelzmode und Geſfien. Bei dem modernen hohen Pelzkragen ſteht der Schmuck des Felles näher an das Geſicht heran, als in irgendeiner anderen Mode, und deshalb erwächſt für die Dame die Aufgabe, die Wahl des Pelzes viel ſorgfältiger als bisher nach ihrem Teint, ihrem Haar, ihren Augen und überhaupt zu ihrem Geſicht abzuſtimmen. Eine Brünette kann Zobel oder Nerz tragen, aber wenn ſie einen grauen Teint hat, wird ſie beſſer zu Rot⸗ oder Gelbfuchs greifen, weil dieſe ihrer Haut eine wärmere Färbung verleihen. Damen mit reiner, aher gelblicher Haut beleben ihren Teint am be⸗ ſten, indem ſie Silberfuchs tragen. Aber jede Dame mit blaſſem Teint ſollte Hermelin, Feh und Weißsſuchs vermeiden. Die Blondine, die lebhafte Farben hat. kann Zobel tragen, Marder, Nerz, Sealſkin, während die Dame mit braunem oder dunklem Haar finden wird, daß alle Pelze, die einen goldbraunen Glanz ausſtrahlen, ihrem Geſicht Pchönheit verleihen. Die rötlichen Pelze, wie z. B. Rotfuchs, werden der Brünetten auch ſehr gut ſtehen. Eine Dame mit roten Haaren aber ſollt e niemoſs Potſuchs tragen, ſie wird finden, daß ſie am beiten ausſieht in ſchwarzen Poſzon, die von dem lauze ihres Haares pikant abftochen. oder in geihſichen Pelzen. Der Bfau⸗ fuchs ſteht faſt zu iedem(toſich gut, und beſon⸗ ders die Dame im reiferen Alter wird dieſen Pelz mit Vorliebe wählen oder zum mindeſten einen der heut ſo modernen Erſatzpelze. Pelze mit ſehr ſtarkem Glanz machen die Linien des Geſichtes ſchärfſer und laſſen daher in den Zügen der älteren Frau Runzeln und Falten ſtärker herportreten. Die ſchlanke Dame wird finden, daß Sealſkin ihre Bewegungen graziöſer und runder macht. Das junge Mädchen mit blauen Augen wird ebenfalls zum Sealſkin greifen, eine ſehr helles Blondine wird keine braunen Pelze. tragen, da dieſe ihre ark blopden Haare und ſehr lich⸗ on Augen noch farbloſer machen. Feh wirkt neee 2 Bild für den Vorgang: die zappelnden Beine des ins Faß ſtürzenden Schneiders, ſeine eigenen verzweifelnden Hände. die ſich vergebens aus⸗ ſtreckten, um zu retten! und ſchließlich den Tod, der den Vorgang in einen Reifen. den er hält, geſpannt hat. Dieſer Tod lacht luſtig und kre⸗ denzt ſich ſelbſt einen Becher Weins. Das war das eine. Im anderen aber dem Denkmal des Todes. ſchuf der Sünder den Tod als Diener deß Lebens, Im Tatengerippe, die Biſchofsmütze auf dem Schädel, die knöcherne Linde auf der Stelle, wo früber das Herz ſchlug, ſtellte er ſeinen Ak dar, wie er vor dem Meiſter Tod ruhte der hin⸗ ter ihm die Pracht ſeines ähtiſchen Gewandes ohne Spott auf den Armen trug und ergehen und ehrfürchtig mit den Kuochenkingern der linken Hand das Tuch von einer Gedenktafel lüftete, worauf die Namen der abgeſchiedenen Aebte ein⸗ gemeißelt Waren gls Voeichen ihren ifprens, das durch ihre Fruchtbarkeit den Tod beſiegte. N Aſg der At dieſe Löſungen der zwei dem Sünder geſtellten Aufgaben beſchout hatte, blickte er g. au“ den änaoſtlich Wartenden nieder und urte lie:„In der Darſtellung des Todes vom Moejinfüſternen haſt du das Entſeten deines Ge⸗ fühls vor dem Tode aus dir heraus geſchaffen: im Den'mal vom Tode aber haſt du den Tod eingereiht in das ewige Leben, und dadurch hat dein Geiſt ihn überwunden. Jetzt glaube ich, daß auch deine Seele den Vllmeiſter Tod würdig empfangen wird, wenn er dich von der Feſſel des Körpers erlöſen will.“ ——— Ein neues Krippenwerk von Kunſtmaler F. X. Fuchs. iht ſeit jener erſten Krippe, die der große Heilige und Dichter von Aſſiſt. Franziskus, im Walde von Greecio aufſtellte, faſt überall plaſtiſche und ſzeniſche Gruppendarſtellungen der Geburt Christi, die vielfach, wie die Krippen in Peapel und im Münchener Nationaſmuſeum von höchſten künſtleriſchen Qyalitäten ſind. Dieſe zwei Hauptmerkmale der Weſhnachts⸗ krippe, die dogmatiſche Kernhaftlakeit und das Entgebenkommen gegenüber der ſchaffenshungri⸗ gen, religlös⸗künſtleriſchen Phantaſte eignen in „Verzeihe mir,“ ſtammelte er,„weil ich dich er⸗ Mäd⸗ chen.„ob die Tiere nicht beſſer zu mir ſind als e ähnlich wie Hermelin, und Mädchen mit ſehr zartem, roſigen Teint und goldenem Haar ſehen in dieſen Pelzen am vorteilhafteſten aus. N ————ů—— 3 Straßen. Von Hans Gäfgen. Straßen ſind wie tolle Kinder, Die im Sviel ſich überſchlagen, Straßen ſind, wie arme Sünder, ie das Leid im Bündel tragen. Silberglänzende Fanfaren, Ichmetternd ibren Sang ins Weite. Sind die Straßen, fern der Städte. Blinkend zwiſchen Wald und Heide. Wie ein Mörchen, längſt verklungen, aßen ſird in alten Neſtern, inſt vom Poſthorn bold umſungen, Steingewordenes Lied von Geſtern. Lied von Geſtern. Lied von Heute, N Itraßen, ſtets will ich Euch danken, ö Habt den müden Fuß getragen ö Stets getreu und ohne Schwanken. Habt die Welt mich kennen lernen, 1 Tragt mich weiter Tag für Tage, Mis ich einſt zum Ziel gelange Und Euch keinen Dank mehr ſage. ——— Wie man In einer engliſchen Zeitſchrift iſt von einer Anzahl Frauen fürzlich die Frage erörtert wor⸗ den, wie die Männer ihre Frauen behandeln ſollen. Uebereinſtimmend erklärten zunächſt die Ehefrauen, daß ein ſogenaunter Haustyrann von vornherein verſpielt hat. Wer ſeiner Frau alles mögliche verbietet, der wird ſie geradezu anſpor⸗ nen, alles zu tun, was der Mann nicht will. Wer aber ſeiner Frau ſcheinbar allen Willen läßt. wird ſie ſchließlich doch nach ſeinem Willen zu lenken wiſſen. Charakteriſtiſch iſt dann beſonders folgende Antwort auf obige Frage:„Wir Frauen ſind ſo leicht zu behandeln und unterzufriegen, daß man ſich nicht genug darüber wundern kann, warum nicht jeder Mann mit ſeiner Frau macht, was er will. Er könnte ſie führen wie ein Hündchen an der Leine, wenn er nur den hundertſten Teil des Nachdenkens darauf verwenden würde, das er der Führung ſeines Geſchäftes oder der Pflege ſei⸗ nes Gartens widmet“. Man begegnet niemals einer unzufriedenen Ehefrau, die die häusliche Sklaverei haßt, ohne ſofor! n wiſſen, was für einen Mann ſie geheiratet hat. Es iſt der Typ. der immer fordert, daß der Platz der Frau zu Hauſe iſt ind daß ſie kein Recht auf Freiheit habe. Dadurch bewirkt er. daß die Frau ſich in ihrer Häuslichkeit wie im Gefängnis fühlt und jede Gelegenheit benutzt, um auszubrechen. Ebenſo iſt es mit den Frauen, die ſich beſtön⸗ dig darüber beklagen. daß ſie es nſcht ſo gut ba⸗ ben, wie die reichen Frauen. Die Männer dieſer Unzufriedenen predigen beſtändig, daß ein Woll⸗ kleid mindeſtens ebenſo qut ſei wie ein ſeidenes, daß man keinen Pelz brauch uſw. Man kann mit Güte von einer Frau alles ha⸗ ben, mit Strenge ſehr wenig oder garnichts. Will man, daß ſie ſparſam ſein ſoll, ſo ſchimpfe man nicht auf ſie, ſondern man lobe ihre Sparſamkeit, geſtehe ihr, wie glücklich man ſei, daß man durch ihre Hilfe mit ſo wenigem auskommt und die alſo gelobte Gattin wird ſicherkich ihren Ehrgeiz da⸗ rein ſetzen, dies Lob zu verdienen. Eine Frau richtig zu behandeln iſt das Leſch⸗ teſte von der Welt. Seltſa nur, daß ſo wenige Männer ſich die Mühe nehmen, es zu lernen! . ir hobem Maße dem neuen Krippenwerk, das der früher lande Zeit in München tätige Kunſtmaler J. R. Fuchs in Hall in Tirol ſchuf und weſches die Geſellſchaft für chriſtliche Kun. GmbH., Mün⸗ chen. Lothſtraße 1 eben herausgibt. Bei dieſem pyeſiereichen, ſarbenwarmen Werk von Kunstmaler Fuchs handelt es ſich um künſt⸗ druckvavier. Auscabe 1782 auf Farton) zum Aus⸗ ſchneiden mit Schere und Meſſer, und zum Auf⸗ iehen auf Holz(Lauptüge) oder Karton. Eine erſchzyfende klare Anleitung zum Aufſtellen der Krippe lieat den Kunſtbogen bei. Die Geſamtwirrung der einzelnen möglichen Szenen(Hirten. Geburt. Dreikönige) iſt wunder⸗ voll. Die(ünſtleriſch mannigfache und prachtvolle Haiung der einzelnen Fiouren und(rutppen, die Fülle von Poeſie und Einfällen, die Lehendigkeft und Weichheit der farbigen Tönyng, die perſpek⸗ tiviſch feine Wirhing des Landſchaftshintergrun⸗ des und der kuliſſenortioen Stallſzenerien zeigen alle eine rünttleriſch einheitliche und religiss ſtim⸗ mungsvalle Dierſtrebigkeit. Dazu geſellt ſich noch ein erzieberlſches und bildendes Moment von hoßer Tragweite. Dem mehr bhaſteſnden wie dem reifen, ernſten Frippenkreund iſt nicht hloß Gole⸗ genheit gegeben, wit Laubſäge und Schere dich ſtubenſelige, adventfrohe Winterſtunden und De⸗ zembertage zu ſchaen es wird das Spielbedürf⸗ nis des Kindes in vorztelzher, geiſſig wertyoſler Art befriedigt. die Phantaſie des Ermachſenen, der pundert Möglichkeiten von Stellungen und [Senenkombingtionen aften dtonen. wird immer wieder angeregt und beſchäftigt. der künſtleriſche Geichman wird an der Hochwertigkeit der ſtets vor Auen geſtellten Bilder nafurnotwendig ge⸗ hoben. Gerade dieſe Seite des neuen Krippen⸗ merkes perdie““ in unſerer mechauiſtiſchen. geiſtig eintznigen Zeit außerordentſiche Heachtung. Schließlich ſei noch auf den prattiſch außerordent⸗ lich wertvallen Norteiſ hingewieſen. daß alle diefe bunte, reiche, helliae Theatorherrlichteit auſhe⸗ wahrt werden ktaun iv ein paar Schachteln, eme men. 1 Mit dietem weinende yt zent ein oeſunder, wärmender. bleibender Weihnachtszauber in Hekt⸗ ten und Familien. 5 leriſche Krippenbogen(usgohe 1781 auf Kunſt⸗ einen nennenswerlen Naum in Anſpruch zu neh⸗ ſeine Frau behandeln ſoll. 2 es war in ſeiner Abweſenheit vo vollziehungsbeamten unter Aſſiſtenz den eine Kuh gepfändet und enteignet wor⸗ Man brache die ſchöne Milchkuh nach Rei⸗ enbach, wo ſie bei einem Makler eingeſtellt und in Verwahr genommen werden ſollte. Während man mit vieſem über die notwendigen Abmach⸗ ungen verhandelte, war das Bäuerlein heimge⸗ kommen, hatte den Sachbeſtand erfahren und war Hugs ſeiner Schecke nachgelaufen, um ſie kurz ent⸗ ſchloſſen wieder aus dem Stall zu ziehen und mi! ihr ſtolz heimwärts zu wandern. Als man zun Stalle ging, war die Kuh fort. Es ſtellte ſich als⸗ 9 55 Ae 12 5 der Wender 1 00 der nunmehr age wegen„Pſandverſchleppung“ zu ge⸗ wärtigen hat. e Mainz, 26. Nov. Eine neue Art der Bettelei kann man in letzter Zeit in den Eiſenbahnzügen beobachten. Die bekannten Hofſänger haben ihr Tätigkeitsfeld in die Bahn verlegt und befahren die einzelnen Strecken mit Wochenkarten. Auf jeder Station wechſeln ſie das Abteil, um zu ſin⸗ gen, und vor allem um Geld bei den Reiſenden zu ſammeln. Im allgemeinen machen die Sän⸗ ger, trotz des zweifelhaften künſtleriſchen Genuſſes, den ihre Darbietungen darſtellen, ein gutes Ge⸗ ſchäft, zumal ſie vielfach die Strecken ſogar an einem Tage mehrfach wechſeln. Kreuznach, 26. Nov. Der Ort Hoppſtätten iſt auf eigenartige Weiſe bei den letzten Ge⸗ meinderatswahlen zu einem Frauenpar⸗ Alament gekommen. Der Ort iſt konfeſſionell ſehr gemiſcht und beruflich ſtark gegliedert und bei der Wahlvorbereitung im Oktober waren die einzelnen Intereſſentengruppen, bis zu einem gewiſſen Grade auch die Parteien und Konfeſſionen ziemlich ſtark auſeinandergeprallt undw ährend man ſich nun in letzter Stunde ſin einem Gaſthausſaale des Ortes in ſtürmi⸗ ſſcher Sitzung um die Aufſtellung eines Wahl⸗ vorſchlages bemühte, taten ſich einige Mißver⸗ gnügte in einem anderen Raum des Hauſes zu derſelben Zeit zuſammen und ſtellten eine Wahlliſte auf, die nur Frauennamen enthielt. Die Sache war als Scherz gedacht, von den einen als harmloſer, von den anderen als etwas boshafter Scherz. An einen beſonderen Erfolg der Frauenliſte halte niemand ge⸗ glaubt. Der Wahltag brachte jedoch eine auf⸗ fallend ſtarke Beteiligung. Alle, denen die Männerliſte nicht zuſagte,— und ihrer waren viel, ſetzten ich nun aus Oppoſition für die Frauenliſte ein, mit dem Ergebnis, daß ſie 5 Frauen durchbrachten, während von der die Männernamen enthaltenden Liſte nur drei durchkamen. Die Ueberraſchung war natürlich groß und, wie ſich nun zeigt, am peinlichſten für die Gemeinderätinnen. Frankfurt a. M., 26. Nov. Der 41jährige Kri⸗ minalaſſiſtent Otto Sack wurde heute früh 4 Uhr von Paſſanten auf dem Weſtendplatz mit zwei Bauchſchüſſen und mit einem Schuß an der Hand tot aufgefunden. Sack, der augenblicklich beur⸗ laubt iſt, hatte ſich bis gegen 2 Uhr in einem Freundeskreiſe beſunden und ſich dann auf den, Heimweg begeben. Die Tat muß zwiſchen 2 und 3 Uhr geſchehen ſein. Anwohner des Weſtend⸗ platzes wollen um dieſe Zeit einen Schrei gehört haben. Da Schneefall alle Spuren verwiſcht hat, iſt es zunächſt ſchwer feſtzuſtellen, wo die Tat ge⸗ ſchehen und in welchen Kreiſen der Täter zu ſu⸗ chen iſt. Die Leiche fand man auf dem Bürger⸗ ſteig an eine Gartenmauer angelehnt vor. Sack war dem Revier 11 zur Bekämpfung des Zuhäl⸗ derweſens zugeteilt, ſodaß es nicht ausgeſchloſ⸗ ſen erſcheint, daß die Täter in dieſen Kreiſen zu ſuchen ſind. i dem he 4 ter von ier hocherfreuten Vater von der armen— da er mit Erſchießen und ſo aller⸗ d gedroht hatte— wegen rückſtändiger Steuer⸗ 4 12 r . its schnelleres zu eintragen. Er ſollte jedoch eine große Ueber⸗ raſchung erleben; bei genauerer Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, bürger ein— Ras teuer. Pirmaſens, 25. Nov. Bei der Treibjagd im Forſtamt HinterweidenthalWeſt waren 9 Forſtbeamte als Jäger, ſowie 7 Treiber nit 5 Hunden beteiligt. Bejagt wurden die Staats⸗ waldungen bei Lemberg, in denen volle vier Jahre keine Treirjagden abgehalten wurden. Bei der ganztägigen Treibjagd wurde kein ein⸗ ziges Stück Wild aufgeſtöbert, geſchweige denn ein Schuß abgegeben. Braunſchweig, 26. Nov. Der Reiſende Wal⸗ demar Janicki und der Chauffeur Ernſt Dietrich, die ſich in einem Kraftwagen auf einer Geſchäfts⸗ tour in Thüringen befanden, ſind zwiſchen Für⸗ ſtenberg und Gräfentonna ermordet worden. Der Täter, ein angeblicher Hans Trödelburger aus München, wurde heute vormittag in Magde⸗ burg verhaftet. Es handelt ſich offenbar um Raubmord. Weltſpiegel. 5 :: Schneeſturm im Schwarzwald. Der Schnee⸗ ſturm im Schwarzwald und in der Rhein⸗ ebene dauert mit unverminderter Heſtigkeit an. Das Gebirge iſt vollkommen eingeſchneit und die Schneehöhe auf 150 Meter angewachſen. Der Poſt— wagenverkehr iſt eingeſtellt. :: Schneefälle in Bayern. In der vergange⸗ nen Nacht ſetzte, wie aus München gemeldet wird. Schneetreiben ein, das auch noch zur Stunde an⸗ hält und das Stadtbild in eine Winterlandſchafß: derwandelte. Aus dem Alpengebiet werden gleich falls heftige Neuſchneefälle gemeldet. Auf der Zugſpitze lag bereits geſtern vormittag eine Schneedecke von 45 Zentimeter, die ſich inzwiſcher um die gleiche Höhe vermehrt hat. :: Seeſtürme. Seit geſtern wütet in der Nord; ſee, im Aermelkanal und an der Südoſtküſte vor England ein heftiger Sturm. Zahlreiche Schiffe haben ſich in die Häfen geflüchtet. Der amtliche Lloyd berichtet, daß 15 engliſche Dampfe) orahtloſe Hilferufe ausgeſandt haben. 15 Segel ſchiffe werden bereits vermißt. In Rotterdan ſind 3 Dampfer abgeriſſen und führerlos auf di— hohe See hinausgetrieben worden. :: Die Norddeicher Funktürme durch Sturn zerſtört. Ein ſchwerer Oſtſturm in Stärke von ach Sekundenmeter ſtürzte am Mittwoch abend di drei 120 bis 150 Meter hohen Honeff-Sendetürme der Großſunkſtelle Norddeich um. Die Türme knickten am Fuße um. Einer von ihnen fiel dich neben das Maſchinen- und Familienhaus. Per ſonen kamen nicht zu Schaden. Der Betrieb wird mit den ſehr alten 80 Meter hohen Türmen wei tergeführt. :: Das Drama von Donaueſchingen. Geſtern nachmittag 2 Uhr fand die Beiſetzung des Eltern— paares Hennig aus Donauwörth ſtatt, an der ſich außer den perſönlichen Bekannten zahlreiche ehemalige Kameraden, ſowie das Offizierskorpe des hieſigen Ausbildungsbataillons beteiligten., Die Särge trugen Blumenſchmuck von dem Für⸗ ſten⸗ und Erbprinzenpaar zu Fürſtenberg und dem Prinzen Max von Fürſtenberg. Dem Zuge folg⸗ ten Vertreter verſchiedener Offiziers und Regi⸗ mentsvereine. Die Leiche der erſchoſſenen Sekre⸗ tärin Luiſe Herrmann iſt bereits am vormit⸗ tag beigeſetzt worden. :: Ein rumäniſcher Maſſenmörder. Großes Aufſehen erregt in Bukareſt der geſtern eröffnete daß der junge Erden⸗ Mädchen war. Jetzt iſt guter tun, 1 ö 1 5 Geburt des erſehnten Jungen Kunde zu bringen. Dieſer rannte ſchnurſtracks zum Standesamt und ließ ſeinen Sprößling auf den Namen Karl Emil 51 46 Die Umgruppierung der Beſatzung. Die neuen Wohnungsforderungen der Beſatzungsbehörden. Koblenz, 26. Nov. In der heutigen Stadtver⸗ ordnetenſitzung teilte Oberbürgermeiſter Dr. Ruſ; ſell mit, daß nach einer amtlichen Erklärung der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde, die heute einge⸗ gangen ſei, von der Stadt Koblenz 152 Fami⸗ lienwohnungen und eine große Anzahl Zimmer für unverheiratete Offiziere neu beanſprucht wür⸗ den, da ein Telegraphenbataillon und verſchiedene andere Truppenteile nach Koblenz verlegt wer⸗ den ſollen. rung der untragbaren Laſten getäuſcht worden ſei. Neben Trier und Mainz ſei Koblenz die am ſtärkſten belaſtete Stadt. den habe er bereits Einſpruch erhoben. Wei⸗ ten habe er an den Miniſter des Innern, den Mi⸗ niſter für die beſetzten Gebiete und den Reichskom⸗ miſſar ein Telegramm gerichtet, damit ſo ſchnell wie möglich von zuſtändiger Stelle Hilfe gelei⸗ ſtet werde. Auch an den Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete habe er ſich gewandt. Der Reichstagsabgeordnete von Guerard habe be⸗ reits in einer Drahtmeldung mitgeteilt, daß er ſofort Schritte in der Angelegenheit getan habe. Köln, 26. Nov. Wie der Trierer Korreſpon⸗ dent der„Köln. Vztg.“ meldet, hat die vom deut⸗ ſchen Botſchafter in Paris vorgelegte Statiſtik über die Inanſpruchnahme von Wohnungen in Trier durch die franzöſiſche Beſatzung außer⸗ ordentlich überraſcht. Auch beſtätigt es ſich, daß Paris keine Ahnung von der Höhe der neuen Anforderungen hatte. Die deutſchen Vorſtellungen ſeien infolgedeſſen günſtig aufgenommen worden. Das franzöſi⸗ ſche Oberkommando im beſetzten Gebiet werde im Auftrag von Paris die Möglichkeit prüfen, die eine bedeutende Herabmin derung der neuen Anſprüche zulaſſe. * Paris, 26. Nov. Einer Mainzer Havas⸗Mel⸗ dung zufolge hat der Generalſtab der franzöſiſchen Beſatzungstruppen am Rhein die durch die Räu⸗ mung der Kölner Zone notwendig gewordene Umgruppierung beendet. Die Beſatzungsſtreit⸗ kräfte würden nach dem Wortlaut dieſer Meldung künftig in drei Armeekorps beſtehen. Die in Wiesbaden garniſonierten Truppen würden nach Mainz verlegt werden als Erſatz für die 42. Divi⸗ ſion, die nach Frankreich zuſammen mit zwei Kü⸗ raſſier-Regimentern zurückgezogen werden ſoll. Der Generalſtab des 30. Armeekorps werde nach Koblenz verlegt. Die Umgruppierung vermehre die Beſatzungslaſten nicht, ſondern, wie es in der Meldung zum Schluß heißt,„vermindere im Ge⸗ genteil in gewiſſem Maße die Truppenſtärke“. Die Lage in Syrien. Beiruth, 26. Nov. Das Gefecht bei Raſcheva hat mit einer Niederlage der Druſen ge⸗ endet. Auf dem Schlachtfeld liegen überall ihre Leichen herum, darunter viele ganz junge Män⸗ ner. Die Druſen ſtehen jetzt auf dem Hügel im Norden. In den umliegenden Dörfern ſieht man Brände, auch in dem Tal, das nach Raſcheya führt. Raſcheya wird ebenfalls von den Druſen geräumt. London, 26. Nov. Im Unterhaus erwiderte Chamberlain auf eine Anfrage Ponſonby's, daß die britiſche und die franzöſiſche Regierung wünſchten, die Zuſammenarbeit im nahen Oſten ſolle ſich auf alle gemeinſamen Intereſſen erſtrek— ken und iusbeſondere auf die Feſtlegung der uch icht hoſtimmton Gronzon. Schwere Ketten. Erzählung von F. Argefeldt. (24. Fortſetzung.) „Immer iſt lange!“ ſagte er.„Warun mußteſt du auch die Sache ſo ernſthaft neh⸗ men? Hätteſt du nicht auf dem Pfafſen be⸗ ſtanden, ſo gingen wir jetzt wie zwei gute Freunde, die eine Strecke weit zuſammen ge— reiſt ſind, auseinander und jeder zöge ſeine Straße. S eppe jetzt die Kette, die du dir an⸗ gelegt haſt, mich ſoll ſie nicht drücken.“ Hertha wußte damals noch nicht, wie ſchwer die Kette war.— Berner war zu einer Scheidung nicht zu bewegen, wogegen es ganz mit ſeinen Wün⸗ ſchen übereinſtimmte, ſich vorderhand von ſei⸗ ner Frau zu trennen. Zufrieden, für den Augenblick von ihm befreit zu ſein, kehrte Her⸗ tha zu Mrs. Illis zurück. Niemand wußte von ihrer Heirat; die kurze Zeit ihres heim⸗ lichen Ehelebens lag wie ein böſer Traum biuter ihr und dennoch wagte ſie nicht, aufzu⸗ atmen. Wie ein Alp lag es auf ihrer Seele, daß ihr verhängnis volles Geheimnis in den Händen dieſes gewiſſenloſen Menſchen ſei. Nur zu bald beſtätigen ſich ihre Befürch⸗ tungen. Berner hatte ſie freigelaſſen, wie der Knabe den Vogel, den er am Boden hält, wie die Katze die Maus, die ſie laufen läßt, im ſie wieder zu haſchen. Er war wieder nach London zurückgekehrt und befand ſich in Geldverlegenheit; ſeine rau mußte aushelfen. Er ſchrieb an ſie, ver⸗ langte beſtimmte Summen, die ſie ihm zur gegebenen tunde nach einem bezeichneten Orte bringen mußte, und drohte, ihr Geheimnis zu verraten, wenn ſie ſich weigere, oder gar Schritte tun würde, ſich durch eine geſetzliche Scheidung ſeinen Botn. eit zu entziehen.“ Die ungluceiche erfüllte in ihrer Seelenanaſt alles, was er von ihr verlangte. daß ſein Opfer für den Augenblick ausgeplün⸗ Sie gab 9 ihm ihr kleines Vermögen, ihre Schmuckſachen, was ſie nur irgend an Geldes⸗ wert beſaß. Als der Blutſauger inne ward, dert war, ließ er ab von ihr und verſchwand aus London, deſſen Boden ihm zu heiß gewor⸗ den war. Auch Hertha verließ London und England; ſie glaubte, mit dem Lande, wo ſie dem Unglück und der Schmach verfallen war, ouch dieſer entfliehen zu können. Vergebliche Hoffnung! Nach Belgien und in Oeſterreich, wo ſie in adligen Familien Aufnahme als Erzieherin gefunden, verfolgte ſie ihr unwürdiger Gatte, der ſich nach einem Aufenthalte in Italien in einen Signor Bernini verwandelt hatte. Im⸗ mer von neuem fand er ſie auf und wußte nicht bloß ihre Erſparniſſe abzupreſſen, ſon⸗ dern zwang ſie auch, ihm zur Einführung in die Häuſer, in denen ſie lebte, behilflich zu ſein. Sie haßte, ſie verachtete nd fürchtete den, den ſie einſt geliebt oder zu lieben gewöhnt,, und floh, um ſich vor ihm zu verbergen. End⸗ lich glaubte ſie ein ſchützendes Plätzchen er⸗ reicht zu haben. In dem ſtillen, einſamen Wen⸗ denburg, wohin ſich ſelten ein Gaſt verirrte, ſuchte Bernini ſie ſchwerlich. Es kamen ruhige, friedliche Tage für ſie, leicht fand ſie ſich in die Launen und Eigen⸗ heiten des Barons, der nach ſeiner Art ein gewiſſes Wohlwollen für ſie faßte. Die kleine Nina ſchloß ſich mit einer keidenſchaftlichen Zärtlichkeit an ſie an, und der junge Baron zeigte ihr eine achtungsvolle Freundſchaft. Wurde dieſer Zuſtand friedlichen Behagens nach der Rückkehr der Baroneſſe Helene aus Berlin auch geſtört durch das unruhige, kapri⸗ ztöſe Weſen der jungen Dame und durch die ummotivierte Abneigung, die ſie von Anfang an gegen die Gouvernante faßte und gefliſ⸗ ſentlich zur Schau trug, ſo ließ Hertha der⸗ artige Angriffe mit großer Geduld über ſich ergehen. Wer Schläge erduldet hat, wie ſie ihr zuteil geworden, den können dergleichen eee eee eee— Er erhebt ſchärfſten Einſpruch dagegen, daß Koblenz in Hoffnung auf Erleichte⸗ Bei dem Kreisdelegier⸗ nahezu unverändert. Berlin, 27. No ſozdem. Abg. Dr. Breitſcheid. Reichs, kanzler Dr. Tuther dürfte im Laufe der De⸗ batte eine Erklärung über die Verfaſſungs⸗ mäßigkeit des Geſetzentwurſes bei einfacher Abſtimmung abgeben. Auch Reichsaußenmini⸗ ſter Dr. Streſemann wird wahrſcheinlich noch einmal das Wort ergreifen. Unterzeichnung durch die Delegierten. Berlin, 27. Nov. Wie die„Tägl. Rund, ſchau“ als feſtſtehend bezeichnet, wird die Un lerzeichnung der Locarno⸗Verträge nicht durch die Botſchafter, ſondern durch die Delegierten erfolgen. Die deutſchen Delegierten in Lo⸗ carno, Reichskanzler Dr. Luther, Reichs, außenminiſter Dr. Streſemann, ſowie die Staatsſekretäre v. Schubert und Kemp ner und Miniſterialrat Gaus werden ſich nach London begeben und die Unterſchrift voll⸗ ziehen. Für den Aufenthalt in London ſind 2—3 Tage vorgeſehen. Vertrauensvotum für krzynſki. Warſchau, 27. Nov. Nach der Debatte über die Rede Serzynſkis, die das Pro⸗ gramm des neuen Kabinetts enthielt, wurde Skrzynſki mit ſtarker Mehrheit das Vertrauen ausgeſprochen. Gegen die Regierung ſtimmten die Ukrainer, Weißruſſen und die Radikalen. Die Deutſchen und Juden enthielten ſich der Stimmabgabe.— Aus den Debatten über die Locarno Verträge im auswärtigen Sejmaus⸗ ſchuß läßt ſich folgern, daß Skrzynſki voraus⸗ ſichtlich eine ausreichende Mehrheit für die Ratifizierung finden wird. Nur die großagra⸗ riſche Dubanowice⸗Partei und die Wyzwole⸗ nier erklärten ſich gegen die Unterzeichnung. Sämtliche Redner äußerten ſich über die Be⸗ deutung der Locarno-Verträge für Polen ſehr ſkeptiſch und bezeichneten Locarno als not⸗ wendiges Uebel. Geſtern hat die Sejmkommiſ⸗ ſion die Verträge von Locarno mit 19 gegen 5 Stimmen angenommen, ſodaß die Rallbika⸗ tion im Sejm ſicher iſt. Der geplante Erweiterungsbau für den Reichstag. Berlin, 27. Nov. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurden die Pläne behandelt, die einem Erweiterungsbau für den Reichstag dienen ſollen, worüber Reichstagspräſident Löbe Bericht erſtat— tete. Die ausführliche Diskuſſion ergab, daß in⸗ ſolge der ungünſtigen finanziellen Lage des Rei⸗ ches zunächſt die Bebauungspläne zurückgeſtellt werden ſollen. Danach wird noch morgen nach Fühlungnahme der Ausſchußmitglieder mit ihren Fraktionen die rFage entſchieden werden, ob für eine ſpätere Erweiterung des Reichstagsgebaudes gegebenenſalls ſchon jetzt auf Grund und durch Ankauf ſichergeſtellt werden ſoll. Anziehen der Groſthandelsindexziſſer. Berlin, 27. Nov. Die Großhandelsindeczuſer vom 25. November iſt gegenüber vom 17. Novem⸗ ber(121) um 1,4 Prozent auf 122,7 geſtiegen.— Höher lagen die Preiſe für Getreide, Butter, Baumwolle, Wolle, Hanf, Rohjute und Zinn. Ge⸗ ſunken ſind die Preiſe für Schmalz, Fleiſch, Rin⸗ derhäute, Kalbſelle und Jutegarn ſowie für einige Nichteiſenmetalle. Die Agrarerzeugniſſe haben um 2,4 Prozent angezogen, die Induſtr! e blieben —— A kleinliche Angriffe nicht aus dem Gleichgewicht ſeiner Befehle zu barren. Die Kette klirrte, Berlin, 27. Nov. Heute mittag 12 Ur erfolgte im Reichstag die dritte Leſung der Locarno⸗Geſetze. Als erſter Redner ſpricht det bringen. Weit ſtärker fühlte ſie ſich beunruhigt durch eine Wahrnehmung, die ſie an ſieh und einem andern machte. Die achtungsvolle Freundlich⸗ keit des Barons Richard verwandelte ſich in ein anderes Gefühl. Aus ſeinen klaren, hr⸗ lichen Augen ſtrahlte Hertha die reinſte, auf⸗ richtigſte Liebe entgegen und in ihrem Herzen regte ſich für ihn das gleiche Empfinden. Das war eine andere Liebe, als die, die ſie einſt zu dem Muſiker gezogen; jene ein knatterndes, ſprühendes Feuerwerk, das aufziſcht, glänzt und verliſcht, nur tote, kalte Aſche zurücklaſſend — dieſe eine milde, ſanft leuchtende Flamme. die läutert und erwärmt. Aber für Hertha gab ez en ſolches Liebesglück nicht mehr ihre Zu⸗ kunft war vernichtet, ihr unſeliger Schritt hat ſie um ein ganzes Leben betrogen. Sie erſchien ſich wie die verkörperte Lüge. Unter einem Namen, der ihr nicht mehr zu⸗ kam, unter falſchen Angaben hafte ſie ſich in ein hochachthares Haus geſchlichen, das Ver⸗ trauen des Barons, die Zuneigung ihres Zög⸗ lings, die Liebe eines edlen, jungen Mannes gewonnen. Es war ein Verbrechen, ihn in dieſer Täuſchung zu laſſen ein Verbrechen, der Liebe zu ihm in ihrem Herzen Raum zu ge⸗ ben, und doch vermochte ſie ſich nicht davon loszureißen. Sie empfand die Notwendigkeit, der Gefahr zu entfliehen, und zögerte dennoch. Richard und Nina verlaſſen, hieß für ſie in die Verbannung gehen,„ins Elend“, wie un⸗ ſere Vorfahren ſo bezeichnend es nannten. Vor dieſen neuen innern Kämpfen war die Furcht vor einer erneuten Begegnung mit Bernini etwas in den Hintergrund getreten. Umſo heftiger traf ſie der Schlag, als ſie ſo plötzlich und unvorbereitet erfuhr, daß er wie⸗ der in ihrer Nähe ſei. Noch hoftte ſie, durch eine ſchnelle Flucht ſich ihm entziehen zu kön⸗ nen. Berg lich! er hatte ſie bereits gefunden: der Brief, den ihr der Tolle brachte, benach⸗ richtigte ſie, daß er ſie an Helenens Seite im Wagen des Barons geſehen, und gebot he, kein Entrinnen! Dann war er nach Wendenburg gekom⸗ men. Sein Falkenblick hatte ſchnell genug er⸗ kannt, wie es mit ihrem und des jungen Ba⸗ rons Herzen ſtan. Sie ſah, wie er Helene mit denſelben Netzen umwob, in denen er ihr arg⸗ loſes Herz gefangen, und ſie durfte die Ver⸗ blendete nicht warnen! 1 Plötzlich hörte der Muſikunterricht auf, Bernini ließ ſich nicht mehr in Wendenburg ſehen und Helene ertrotzte von ihrem Vater die Erlaubnis zu einem längeren Aufenthalte in Berlin. Hertha hoffte, es ſei zwiſchen bei⸗ den zum Bruch gekommen; bald aber glaubte ſie zu bemerken, daß ſie noch heimlich zuſam⸗ menträfen. Und auch ſie mußte auf Verninis Befehl noch öfter in den Park kommen und ihm dort Bericht erſtatten von allem, was auf Wenden⸗ burg vorgehe. Er weihte ſie nicht auf ſeine Pläne ein, und doch lag es wie eines Berges Laſt auf ihrer Seele; ſie ahnte, daß dem Hauſe, in dem ſie lebte, durch ihn Unheil drohe, und doch wußte ſie nicht, in welcher Weiſe. Auch an jenem verhängnisvollen Tage war ſie auf ſein Geheiß am Morgen im Park geweſen und in der Dämmerung nochmals dahin gekommen; er hatte ihr das Gold gege⸗ ben und ihr geſagt, er wolle nach Paris ei⸗ ſen und könne ſich nicht mit dem Golde ſchlep⸗ pen, ſie ſolle es umwechſeln und ihm nachſen⸗ den. Eine furchtbare Ahnung durchzuckte 05 Als ſie aber eine Frage an ihn zu richten wagte, lachte er ſie aus und ſagte, er habe ſich einmal mit einem Frauenzimmer geſchleppt, ein zweites Mal ſei er nicht ſo dumm. Licht, mußten ſich notwendigerweiſe auch die anderen entrollen. (Feu 1 ———— Nafionale Festtage in Rom Oer Italienreiſende, der den Monat November für die Erfüllung ſeines Wunſches nach ſüdlicher Sonne erwählte, hatte Gelegenheit, mitten in eine Hochflut nationaler Feſte 0 9 und Demonſtrationen hinein⸗ 9 zugeraten. Der überragende der Weltflieger Oberſtleutnant de pinedo S 1 uf Schritt und Tritt entgegen. Seine Bedrohung durch ein angebliches Attentat gab der Hauptſtadt und dem Lande Anlaß zu goßen Dankfeiern, die z. T. ſogar mit Oktaven abgehalten wurden. geſcheiden wirkte daneben des Königs Namenstag. Leberwältigend vor der Empfang des Weltfliegers de Pinedo, der von Muſſolini nit Amarmung und Beförderung zum Oberſtleutnant begrüßt wurde. in dieſen Tagen mans verſerten öfters 2 Luftſchiffe und über 200 Jugzeuge über Nom. Muſſolini knüpft in Worten und Taten hwußt an altrömiſche Traditionen an. So geſtaltete er auch die eier der Freilegung des Tempels der Fortuna Virtlis zu einem großen nationalen Feſte. U der Fortuna Virilis(1. Jahrh. vd. Ehr.) 3 MNuſſolini bel de pinedos Empfang Muſſolini bei der„Einweſhung“ des freigelegten Tempels eee eee, — . Ae b i Römiſche Illumination Vom Reichsparteitag der Zentrumspartei in Caſſel— Die führenden Männer Bberih, Cass; * 7 50 75 0e u nal, Lom doe ROB NM FER LI NG 1 lle Rechte vonbehalfert 7. Fortſetzung V ein Vater im Himmel!“ Seit langem war es das erſte N Gebet, das ich gebetet. Als Roſenzeit war, vergaß ich 0 es. Mein ganzes Glück ſchien mir in ihr gegeben. Und 8 dieſer eine Donnerſchlag zerriß die Nebel. Als ich er⸗ ft aufſtund, dämmerte ein ſtürmiſcher, regneriſcher Morgen. war feſt entſchloſſen, heute nicht in den Roſengarten zu gehen, e Blumen für Maruſa bereitzulegen, und wenn ich daran gte, was das bedeute, ſo krampfte ſich mein müdes Herz aufs le zuſammen und die Tränen wollten mir kommen. Die Be⸗ achtung an den Inſtrumenten im Zimmer machte ich ſchnell. hen Moment horchte ich, ob noch niemand in der Wohnung auf ſei, alles war ſtill. Schauten mich nicht die Dienſtboten an, als ſie wüßten, was vorgefallen? Nein, das iſt Täuſchung. Fedora iht mir wie gewöhnlich den Krug mit Milch und das Weißbrot, g ich täglich zum Frühſtück verzehre. Es war gegen 10 Uhr vor⸗ lags, als ich auf einmal ihre Stimme hörte. Zweimal rief ſie u meinen Namen. Ich glaubte, meinen Ohren nicht trauen zu hen. Voll Staunen und de ſprang ich heraus ſah ſie auf dem Geh⸗ bor dem Hauſe ſtehen. ie Haltung war wie ge⸗ lich, es ſchien, als ſei nichts vorgefallen. wum haben Sie keine en gebracht?“ fragt ſie feinem Lächeln,„das nicht ſchön von Ihnen.“ antwortete faſt belei⸗ .„Wie ſollte ich heute en bringen?“—„Wir len heute nötig welche zen für die Reiſe.“— er reiſt denn?“— * alle.“ Beſtürgzt ſchaute ie an.—„Was heißt wir alle?“—„Ser⸗ mit ſeiner Frau und —„Und Sie?!“ Wa⸗ u ich auf einmal Sie e?„Ich auch. Ich ſe nach e gu buß! Da ich ſtehen s 1 hund in meiner Erſchütterung— ich war erſchüttert, obwohl ſhon wußte, daß alles fertig ſei— kein Wort fand, trieb ſie an:„Gehen Sie, bitte, Roſen holen oder wollen Sie nicht, An iſt's nicht nötig.“—„Sie ſehen ja, wie es regnet und der h iſt ſehr ſchmutzig.“ Sie lächelte traurig.„Für mich, wollen Sie “—„O, Maruſa,“ rief ich,„es iſt ja alles aus.“—„Ja,“ e ſie,„es gibt für mich kein Glück,“ und bitter fügte ſie bei: war nicht recht von mir, Ihnen ſo vieles zu verſchweigen. len Sie jetzt gehen?“ Sie ſah faſt drohend aus, ihr trauriges licht hatte einen harten Ausdruck angenommen.„Ich gehe.“ lachte ſie ein wenig und ſagte auf deutſch:„Ich danke.“ Als Gefangener, doppell Gefangener, mußte ich ihren Wunſch er⸗ len. Da der Weg grundlos geworden war, ging ich zum Fluß beſtieg das mit Waſſer halbgefüllte Boot. Der Regen wurde ker, als ich mit raſchen Ruderſchlägen mich dem Roſengarten hate. Zuletzt regnete es ſo ſtark, daß ich kaum die richtige Lan⸗ stätte entdecken konnte. Nur mit Schwierigkeit gelang es Nen das moraſtige Ufer zu kommen, und die paar Schritte bis n Roſen koſteten mich große Kraftanſtrengung. Das Gewitter e biel Verwüſtungen angerichtet. Die meiſten Blüten waren lättert. Meine Beute war ſo gering. Mit ſchwerem Herzen berdrießlichem Sinn ruderte ich zurück, bis auf die Haut durch⸗ Als ich im Hauſe ankam, war alles auf den Beinen. Koffer en gepackt, Lebensmittel zubereitet, in der Küche waltete Fritz lufregung und mit vielem Fluchen ſeines Amtes. Ich legte die n* auf den Tiſch, niemand ſchenkte mir Aufmerkſamkeit. Vals ich mich lautlos entfernen wollte, erblickte mich Maruſa, hon ihr Reiſekoſtüm anhatte, eilte zu mir und dankte mir Nich„Nicht mehr?“ meinte ſie.„Nein. Geſtern wären es noch geweſen,“ ſagte ich mit Nachdruck. Sie ſah mich groß an und lie ſich zur Seite.„Laſſen Sie das,“ flüſterte ſie,„es iſt gut h werde verreiſen und Sie ſollen mich ganz vergeſſen, ver⸗ gen Sie?“—„Ich kann Sie nie vergeſſen“.—„O, das glauben dur. Ich bin keine Frau für Sie.“—„Das muß ich wiſſen.“ Rein, ich.“ Ich legte meine Hand in ihre dargebotene Rechte. „ Nachdwuck verbole a „Sorgen Sie für Walodija, wenn ich nicht da bin, Sie wiſſen, er iſt mein alles, und nur meine Pflicht gegen ihn hält mich am Leben. Nur für ihn lebe ich, ſonſt bin ich ſchon tot.“ Wie das ſo traurig klang.„Aber, wenn Sie wollen,“ fuhr ſie fort,„wenn es Ihnen zu ſchwer fällt, ſo fliehen Sie jetzt, wo ich nicht da bin. Aber am beſten nicht von hier; man wird Papa ſagen, er ſei ſchuld. Der beſte Weg iſt, wenn Sie ſich krank ſtellen, dann kommen Sie leicht weg. Nun leben. Sie wohl, Here Ferling, ich danke Ihnen für die Roſen.“ Das Herz war übervoll, als ich dieſe Worte hörte und ihr Geſicht betrachtete. Merkwürdig, ich fand in ihren Worten einen Troſt, eine Art Erklärung für vieles, ich ahnte Maruſas Seelen⸗ größe. Ich glaubte ſie ſo zu verſtehen: Ich bin erledigt fürs Leben, meine Rolle iſt ausgeſpielt, ich will nicht, daß du dein Herz an mich hängſt, du ſollſt frei ſein fürs kommende Leben. Eine Stunde ſpäter wurde ich wiederum gerufen. Diesmal war es Walodija, der in Galoſchen herübergeſtapft kam.„Herr Ferling,“ rief er mit heller, erregter Stimme,„komm raſch, Mama fährt weg.“ Ich i folgte ihm und fand die ganze Familie auf der Veranda verſammelt. Das Geſinde und Fritz ſtanden im Hintergrund. Der Re⸗ gen hatte aufgehört und die Sonne goldete durch dünnen Wolkenſchleier. An⸗ dächtig ſaßen alle im Kreiſe.„Nehmen Sie Platz!“ ſprach Wladimir Kapitonowitſch mit erſtick⸗ ter Stimme. Mir war weh und feierlich zu Mute, wie als ob ich zu Tode geführt würde. Mehrere Minuten herrſchte tiefes Schweigen, alle ſchienen ſehr ergriffen, dann erhob ſich der Haus⸗ n* herr und ſeinem Beiſpiel N Ge folgten die übrigen. Zu e jedem der Abreiſenden trat N f Wladimir Kapitonowitſch heran, machte ihnen das Ankunft des Weltfliegers de pinedo in Rom Kreuzeszeichen auf die lſo wirklich Der begeiſtert begrüßte Pilot hat 85 000 Kilometer zurückgelegt Stirn und küßte ſich mit ihnen. Ebenſo die Haus⸗ frau. Darnach umarmten und küßten wir uns alle, auch Sergej trat auf mich zu, drückte mir ſeine Lippen auf beide Wangen und ließ mich ebenſo tun.„Vergeſſen Sie nie, daß ein ruſſiſcher Offi⸗ zier Sie geküßt, uns Ruſſen ſind alle Menſchen liebe Brüder.“ Als ich mich bon Maruſa verabſchiedete, war ich dem Weinen nahe. Alle Farbe war aus meinem Geſicht gewichen und auch Maruſa war ganz bleich.„Leben Sie wohl, lieber Freund. Vergeſſen Sie in Arbeit, ſorgen Sie, ſo lange Sie da ſind, für Walodija, wenn Sie im Winter noch am Platze ſind, ſehen Sie mich wieder.“ Als ich lie küßte, wußte ich, daß ich das Liebſte küßte, was ich auf Erden hatte. Die Wagen waren vorgefahren und der Hofmeiſter hatte das Gepäck verſtaut. Maruſa legte einen langen Reiſemantel an, zog den Schleier übers Geſicht und ſetzte ſich in den erſten Wagen. Die Pferde ſtampften ungeduldig. Ich konnte jetzt nicht mehr er⸗ warten, bis ſie abfuhren; es war zu ſchmerzlich. Nochmals Hände⸗ drücken, Küſſen. Wladimir Kapitonowitſch rief:„Abgefahren!“ und feurig ſchnaubend zogen die Roſſe an. Ich ſtand regungslos auf der Treppe und blickte unverwandt den Gefährten nach.„Sie werden eine böſe Fahrt haben 50 Wjerſt bis zur Station.“ Ich weiß nicht, ſagte ich das laut.„Gebe ihnen Gott eine glückliche Fahrt!“ murmelte der Hoſmeiſter und wiſchte ſich mit dem Aermel die Augen.„Unſere Herrin iſt weg; der Teufel weiß es.“ Als die Wagen umbogen, winkte Maruſa, und ich wußte, es galt diesmal mir, aber ich hatte keine Kraft zu erwidern. Ganz troſtlos nahm ich Walodijas Hand und ging mit ihm zu Anaſtaſia Kontratiewna, die im Schaukelſtuhl Platz genommen hatte. Sie konnte vielleicht tröſten. 95 Maruſas Leben. „Jetzt wollen wir zuſammen muſizieren, Herr Ferling, ſpa⸗ zieren gehen und Patience ſpielen,“ ſagte Anaſtaſia Kontratiewna, als ich auf der Treppe zu ihren Füßen ſaß. Walodija wird Ihr Schüler ſein und brav Deutſch lernen. Ja?“ Ich nickte. Die gute Dame. Mit keinem Zuge ließ ſie es merken, wie ſchwer ihr der Abſchied„ihrer Kinder“ gefallen war. Silbern ſang ſie, wenn wir nicht ſprachen, ihre Lieblingsweiſen. Ich konnte es nicht unter⸗ eee eee 1 —— .*— n. — 1 CCC 1 N N eee. eee A i. 2 92 wennn n * i, n en 85 3 N Grosse 1 ee 1 1 g* 0 5 19 4.* 0 5 pelzhaus Schüritz Neueste Modelle in Pelzlacken, Mänteln u. ee, eee, g in grosser Auswahl en Mabamerugnng, ebaröturen und Unarheting In eigener Hursehnerel Kein Laden, daher billigste Preise! in mechanischen, optischen und elektrischen Spielwaren 5 9 finden Sie im Elektro-Haus M²ichael Hanf, Bahnhofstrasse 3. 1 desichtigung meines Lagers ohne Kaufzwang. ſind Herrenpferde“, riefen die Wahnſinnigen. Die Allee wurde 40 d 5 b 1 0 5 1 e Herrenbäume, weg mit ihnen. A tlich 2 il gut genug für 5 m er Teil. Bekanntmachung. Zu ünſerem und des Waldes Schutz ſchickte die Regierung eine ch Koſaken. Stramme Soldaten. Sie führte ein Durch Beſchluß des Verwaltungsausſchuſſes des Landesarbeitsamts Preußen⸗Heſſen vom 21. junger Offizier, Nikolaj Nikolajewitſch Kurlow. Nun kam das Ver. ängnis. Jene unerbittliche Liebe, die nicht Verſtand, noch Jiel November 1925 ſind die Erwerbsloſenfürſorge⸗ beiträge mit Wirkung vom 1. Dezember 1925 — LE mne nn IXI 2 en e e e n t een 5 Man ee mee A. Hichen de dg Ge e konte on N. 18 8. 373. Sqhlammmer- r 1 50M. 460.— 1673.— peiseiimmer, na, 75 5 komplett von M. 37 4 2086. Herrenummer e Esche komplett von M. 475. 4% EInzeimòhei, Heianbeiten, ederbe Polster waren usw. N Wuige L402 von cn. 150 Finnttungen. Erleidtertg Lehlung- veise. Kastenlose Aufdevahruag vis zum Gekraucb Badische dnlöbel- und netten-Indusirie J- Aussleuuno i kung wnannnnngnnamnnandunmuaunuomnaahnnmminmimmmmunmnmnmf⸗ Ieh kann mieh ausruhen denn ich mach mir die Arbeit leicht. Die Schuhe bekomme ich spiegelblank mit einigen Wenigen Burstenstrichen. Ich ge brauche eben keine minderwertige Thuh- creme. sondern die garantiert f reine Ierpentinol· Pasta Erdal. rda Die Narmaſdose schwarz 25 Pg. Divan r laſſen, an ſie die Frage zu ſtellen:„Wann wird Maruſa zurück⸗ A 5„Sie 97 wiederkommen, Herr Ferling, ſobald es möglich iſt. Der Aufenthalt in Petrograd iſt ja für ſie keine Er⸗ holung. Olga Wladimirowna iſt leidend und braus t unbedingt Pflege und Geſellſchaft.“—„Und ich verliere beides, ſuchte ich zu ſcherzen.—„Nein, Ihnen bleibt alles wie zuvor.“—„O, Anaſtaſia Kontratiewna, ich will nicht undankbar ſein, aber Sie wiſſen es ja, was mir Maruſa war und was ich in ſchweren Tegen an ihr hatte.“—„Ich weiß es; war ja die erſte, die Ihre Liebe bemerkte. —„Sie?“—„Ja, damals, als Sie das erſte Mal„Klavier zu⸗ ſammen ſpielten. Einer Mutter entgeht das nicht.“—„Und Maruſa mich?—„War ſie es doch, die ſich für Sie verwandte, als Sie an jenem Winterabend den Schnee ften. Sie erstklassige, altbe- währte und vielfach prämierte Qualitäts- fabrikate wie Müller-Schledmayer gegründet 1875 Ferd. fanthey gegr. 1868 Hunfer 1875 ennt. Maruſa liebte ihn, nur ihn, nichts mehr von allem ſah ſe Er iſt der auserwählte, der ſchönſte, der beſte. Und der Wahrhell die Ehre! Kurlow war ſchön, größer als alle. Ein Offizier, wie es ſchien, ohne Makel. Ein Reiter, der ſeinesgleichen ſuchte. Nur Maruſa tats ihm gleich. Wie ausgelaſſene Kinder ritten ſie aus. Wie Blitze fegten die beiden durch Steppe und Wald. Und eines Schwere, verzinkt Wärme⸗ wegſchaf liebt Sie. aber..—„Ich weiß alles. Erzählen Sie mir, wie es 0 önen Tages kommt er an. Ganz erhitzt. Er trägt Maruſa auf war. men. Meine kleine Maruſa war ein ſchönes Kind, ein heiteres, manchmal faſt gar zu tolles Kind. Geboren war ſie 18.. dort drüben noch im alten Haus, wo jetzt der Konduktor wohnt. Ein Kind junger, ſchaffensfroher El⸗ tern. Es fiel uns ſchwer, die über⸗ mütige Kleine wegzugeben; es. blieb nichts anderes übrig. Hier im Walde fiel die Erziehung ſchwer. Pferde und Federvieh waren kein Umgang für die kleine Dame. So ſchickten wir ſie mit frühen Jahren ins Marieninſtitut noch Nowo⸗Tſcherkaßk— Sie wiſſen es, die Hauptſtadt unſeres Koſakenſtaates. Der Abſchied war ſo ſchwer wie heute— ewig wiederholt ſich Menſchenfreud und Leid— die Glöcklein des Poſtwagens berklangen und Maruſa und ihr Vater winkten Abſchied wie vorhin. Das In⸗ ſtitut war vorzüglich. Die Damen lern⸗ ten franzöſiſch wie ihre Mutterſprache, Muſik und Tanz und wurden in allen Zweigen des Wiſſens wohl unterrichtet. Mit 17 Jahren kam ſie heim. Sprühend, übermütig.„Die W zu Ende, das Leben beginnt, rie ſie. Dem Volke zu leben, war ihr Ziel. Nur wie, das war die Frage. Sie half mir viel an der Privakſchule, die ich auf Ata⸗ manskoje eingerichtet. Freiheit war ihr Sinn. Da kam das böſe Jahr 1905. Allüberall erhoben ſich die Bauern. Auch in unſerer Gegend. Wir alle erſchraken, beſonders auch Maruſa. Das war keir ſreiheitliebend Volt mehr. Wie die Beſtien hauſten ſie. Drüben in Margheritowka, auf Lebe⸗ dems Gut, wurden allen Pferden des Geſtüts die Zunge ausgeſchnitten;„es Magiſches Quadrat Die Buchſtaben der Figur ſind ſo Mond entſprechenden ſenkrechten Reſhen Worte von folgender Bedeutung ergeben: 1. Prachtentfaltung, 2. Staat in Nord⸗ amerika, 3. unterirdſſche Erzgrube, Arithmogriph 5 Oper von Weber 1 Sundainſel ſpaniſcher Fluß 4 Neesseſch er Politiker a Kaffeehaus⸗Angeſtellter . römiſcher Kalſer 5 Für jede Zahl iſt ein Buchſtabe einzuſetzen, ſodann ne dee Aaantebhachſtaben der entſtandenen Worte wieder die Oper aus der erſten Reihe.. Auflösung der Schachaufgabe Nr. 28 Weiß Schwarz 1. Da-b 1. LaS= 7 2. Db far 2. beliebig 3. g 7-685(oder 8 e353; Thi) 1! 1. Ke 1 f6 2 2. Df 7—e 6 3. Dd Ee 1. Ke 7- d7 2. beliebig Ich liebe nicht allein die Gegenwart Maruſas.“ 7 Und Großmütterchen ſetzte ſich und ſprach. Sprach leiſe und traurig:„Sehen Sie dort oben das Bild— in dem ovalen Rah⸗ zu ordnen, daß die wagrechten und 4. andere Bezeichnung für„Dichter“. i Pl. ſchon:„H Auf dem Monde! Zwei mutige Leſerinnen erreichten mit der neuen Weltall⸗ i rakete von rof. Oberſch⸗Windler als erſte Menſchen den hre Rückkehr iſt leider vorerſt in Frage geſtellt pee e uo dugvuſnvbascpe Schach⸗Aufgabe Nr. 28 (K. O., Achern) Schwarz a b 0 ier bringe ich Segen.“ Unſer Glück ſchien groß, Maruſas ohne Grenzen. Nur em Arm, läßt das Pferd ohne Zügel traben und ruft von weiten meine Braut. Gebt uns den Wladimir Kapitonowitſch war nicht recht bei der Sache.„Er iſt Offizier, meinte er,„das tut nicht gut. Offiziere ſind Dunkelmänner. wie dieſer Kurlow.“ 8—— Anaſtaſia Kontratiewna ſchwieg. i ihrem Fächer beſchattete ſie ihre Augen. Unterdrückte ſie ein Weinen oder beſann ſie ſich auf das Folgende? Die Hochzeit kam zuſtande. Noch einige Wochen blieben die Koſaken da, bis die Bauern wieder ruhig geworden, Dann rückte er mit ſeiner Hundertſchaft ab. Maruſa verließ uns an ſeiner Seite, an der Spitze der Soldaten, Wir hörten dann wenig mehr von ihr. Spärliche, kurze Briefe kamen.„Ez geht mir gut, ich bin zufrieden.“ Da, wenig Wochen, nachdem ſie Mutter war, kehrte ſie mit Walodija zurüc. Allein,„Wo iſt Nikolaj Nikolajewitſch?“ Ties wir.„In der Garniſon,“ war die kurze Antwort. Mir kam, um ez recht zu ſagen, eine große Angſt. Bald nachher erſchien Kurlow. Finſter, trotzig, ſchön wie immer. Er nahm bei uns Quartier. Nichts wurde laut, waz vorgefallen, nur ſah ich meine kleine Tochter öfters traurig, einmal gar weinend. Kurlew machte keine Miene, 5 fortzugehen. Der Urlaub ſchien wahr⸗ ig lang. Viele Tage war er weg; 1 wir, wo er blieb. Maruſa ſchwieg. heim, roh und unritterlich. Ich ſah, wie Maruſa bebte und die Zähne zu⸗ ſammenbiß. Fortſetzung folgt.) Bilderraͤtſel — 1 2 1 N B W . e e . Beſuchskarten⸗ Nöſselſpra E VVV Weiß g 5 Weiß ſetzt in 3 Zügen matt ä 1. 150 e,, 181 R COR NT OM r Versrätſel Im Sommer gern im Wort mit b Ich ſitz damit ich niemand ſeh Denn ſie iſt doch mit en manchmal Recht Greff um Wort mite t dann ſch Wird mei ens gut ſie auf der Stell' lecht Geſellſchaft macht dann Qual. nell, K 5— Die Löſung des vorſeſan eines großen Kanzlers. 1 Auflöſung des Beſuche terer vier Oer Herr wohnt in Konſtantiur Röſſelſprungs ergibt den) Deutſcher Tiefdruckverlag, G. m. b. O., Karlsruhe. Verantwortlich für die Schriftleitung: Dr. Otto Färber. 1 * Wenigſtens ſolche Häufig kehrte er betrunken von ſeither 1% auf 18% erhöht worden. Mit Rückficht darauf, daß der 1. Dezember 1925 auf einen Dienstag fällt, iſt der erhöhte Beitragsſatz von den Lohnempfängern bereits vom Montag, den 30. November ds. Is. ab zu erheben. Die Beiträge berechnen ſich hiernach für die Arbeitgeber mit weniger als 12 Verſicherten und für die freiwilligen Mitglieder: Lohnſtufe Arbeitsverdienſt Grund⸗ Wochen⸗ Zuſchlag f. d. Kalendertag lohn beitrag fd. Er⸗ b. einſchl. werbsloſen ſürſorge v. 1 12. 25 R.⸗R R.⸗M. 0.28— 0 42 0.12 0 84 0.24 1.26 0.38 168 0 50 2.10 0.62 2.52 0 74 2.94 0.86 3 36 0.98 R.⸗Mk. Lehrlinge ohne Entgelt 55 1 1.50 1— 2 2.50 2.— 3 3.50 3.— 4 4.50 4.— 5 5.50 9.—— 6 6.50 6.— 7 7.50 7.— 8 8.50 8.— 9 9.50 9.— 3.78 1.10 10 über 9.50 10.— 4.20 1.22 Für die Arbeitgeber mit 12 und mehr Ver⸗ cherten bleibt das ſeitherige Liſtenſyſtem be⸗ tehen. Der wirkliche Brutto⸗Arbeitsverdienſt lt wie ſeither als Grundlohn. Der Mindeſtwochenbeitrag für die Kranken⸗ erſicherung beträgt: 0.42 R.⸗Mk. Heppenheim, den 27 November 1925. der Vorſtand der Allgem. Ortskranken⸗ kaſſe für den Kreis Heppenheim Reinmuth. R.⸗Mk. Bekanntmachung. detr. Verpachtung von Grundſtücken. Am Mittwoch, den 2. Dezember nach⸗ nittags 5 Uhr werden im Stitzungeſaal des luthauſes verſchiedene Gemeinde Grundſtücke Pioolt etc.) zur Verpachtung verſteigert Viernheim, den 28 November 1925. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. T Melnachls- dorbel.] Es naht die holde Weihnachtszeit Wie viel gibt's da zu denken Es fragt sich jeder weit und breit: „Was soll ich denn nur schenken“? Für Luxus ist das Geld zu rar, Es reicht ja kaum zum Leben rum kann man als Geschenk dies Jahr Nur praktische Dinge geben. Das Schenken ist meist eine Qual, Bei Guttmann ist's Vergnügen; Denn praktische Sachen ohne Zahl Könnt auf Kredit Ihr kriegen. Drum kommt zu mir auf jeden Fall, ö acht froh zum schönsten Feste Nen jeden, Eurer Lieben all' Durch mich— das ist das Beste! I Worms am römischen Kaiser 4 aan leichte Telanlung Möbel, Polsterwaren, Konfektion f. Herren amen und Kinder, Pelze, Leib u. Bett- wäsche, Gummimüntel, Strickwesten, eiter-, Kinder- u. Puppenwagen. 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