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Beim dem heutigen Em⸗ pfang der Fraktionsführer beim Reichspräſi⸗ denten, über den bereits berichtet wurde, er⸗ ſchienen für die Sozialdemokraten Hermann Müller und Dittmann, die aber nur lurze Zeit blieben, um ſich ſofort zu der Vor⸗ ſtandsſitzung der Sozialdemokraten zu bege⸗ ben. Der ſozdem. Parteivorſtand wird in Vorbereitung des für morgen einberufenen Parteiausſchuſſes bereits heute zu der vom Zentrum und von den Demokraten ausgehen⸗ den Aufforderung zur Teilnahme an einer großen Koalition, ſowie zur Frage der Für⸗ ſtenabfindung Stellung nehmen. Gleichzeitig will man die Bedingungen für einen eventuel⸗ len Eintritt in die große Koalition formulie⸗ ren, die am Mittwoch der Fraktion zur Be⸗ ſchlußfaſſung vorgelegt werden ſolle. Im Anſchluß an den Empfang der So⸗ zialdemokraten erſchienen für die Deutſch⸗ nationalen Graf Weſtarp und Geheimrat Thomſen, darauf für das Zentrum die Herren Marx und Dr. Bell, für die Deut⸗ ſche Volkspartei Dr. Scholz und Dr. Cur⸗ tius, für die Demokraten Reichsminiſter a. D. Koch und Erkelenz, für die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung die Reichstagsabg. Drewitz und Mollath. Es handelte ſich um die Beantwortung der Frage, wie ſich die Fraktionen zur Bildung einer Regierung durch Unterſtützung einer kleinen oder großen Koalition ſtelle. Die Vertreter der Fraktionen machten ihre Entſchließungen von einer am Mittwoch ſtattfindenden Fraktiousſitzung ab⸗ hängig. Das Weſentliche iſt im Augenblick, zu wiſſen, aus welchen Perſonen das neue Kabinett gebildet werden ſoll. „Im Anſchluß hieran empfing der Reichs⸗ präſident den Reichstagsabg. Leicht als Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei. Die Fraktion der B. Vp. wird am Mittwoch abend ihre Entſcheidung treffen. * 5 Der amtliche Bericht. 0 Berlin, 7. Dez. Ueber die heutigen Be⸗ ſprechungen der Fraktionsführer mit dem Neichspräſidenten wurde in ſpäter Abend⸗ ſtunde ein amtlicher Bericht verbreitet, in dem es heißt:„Der Herr Reichspräſident hat den Fraktionsvertretern gegenüber ſeiner Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß er ange⸗ ſichts der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten die⸗ ſes Winters die Bildung der ſogenannten großen Koalition für wünſchenswert erachte, ſofern ſich hierfür ein gemeinſames Arbeits⸗ programm erreichen ließe. Er nahm hierzu die Aeußerung aller erſchienenen Fraktions⸗ bertreter entgegen und bat die für die große Koalition in Betracht kommenden Fraktionen, an der eigenen Partei, wie im gegenſeitigen der Bildung dieſer Koalition ſowie der Arbeitsgrundlage für dieſelbe zu klären und ihm das Ergebnis bald mitzuteilen. Die Fraktionsvertreter werden bis ſpäteſtens Donnerstag dem Herrn Reichs⸗ pzäſidenten ihre Entſcheidung bekannt geben.“ Dr. Schacht über die Lage. Eine Rede des Reichs banlpräſidenten. Stuttgart, 8. Dez. Reichsbankpräſident Dr. Schacht hielt geſtern bei der Einweihung des hieſigen neuen Reichsbankgebäudes die eftrevde. Auf einer Feſtſetzung der Handelskam⸗ mer ergriff er dann das Wort zu einer länge⸗ ren Rede, in der er u. a. ausführte: Die augenblickliche Lage könne kaum von der Kre⸗ diiſeite alein geloſt werden. Bei der Kredit⸗ gewährung käme es nicht allein auf die vor⸗ handenen Sachwerte, sondern vor allem auf die Perſönlichtet des Unternehmers an. Un⸗ ter pieſem Geſichtspunkt ſei auch die Frage der dritten Unterſchrift bei Wechſeln für die eichsbank nicht ohne weiteres ſchemakiſch zu loſeu. Es werde jedoch in nächſter Zeit ver⸗ ſucht werden, ob von dieſer Forderung nicht gegangen werden tönne. Die Reichs bant ehe) jetzt innerlich gefeſtigter da als vor drei moftaten. Infolgeveſſen hoffe ſie, der Wirt⸗ ſchaft in Zutunft mehr entgegenkommen zu könnnen als bisher. Allerdings habe ſich die e chsbank nicht für eine Ermäßigung des Jühsſatzes entſcheiden können. Beſſer ſei eine Adeiterung der Kreditgewährung. Zunächſt ——— Reichspräſident für die 1 große Koalition. müſſe die Wirkung der Lockerung der Kredit⸗ rationierung abgewartet werden, bevor an eine Ermäßigung der Diskontoſätze gedacht werden könne. Da die Reichsbank über einen weſentlich ſtärkeren Beſtand an Deviſen ver⸗ füge, könnten jetzt Kredite durch die Gold⸗ diskontobank gegeben werden, und zwar demjenigen Teil der deutſchen Induſtrie, der ſolche Kredite auch in fremder Währung ver⸗ wenden könne. b Der Fiskalismus, der heute die ganze öffentliche Verwaltung durchziehe, bedeute letzten Endes den Tod der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Der kranken und notleidenden Wirt⸗ ſchaft könnten jetzt nicht ſozialpolitiſche und andere Aufgaben aufgebürdet werden. Kom⸗ munalpolitiſche und zahlreiche andere ſtaat⸗ lichen Aufgaben müßten zu Gunſten der Le⸗ bensnotwendigkeiten der deutſchen Wirtſchaft zurückgeſchraubt werden. An ſich hätte die Wirtſchaft jedoch eine ganze Reihe von Auf⸗ gaben zu erfüllen. Dr. Schacht begrüßte die Beſtrebungen in der Induſtrie, durch Zuſam⸗ menſchluß zu Produktionskoſtenerſparungen zu kommen. Im Zuſammenſchluß der Eiſen⸗ induſtrie erblickt er eine Notwendigkeit. Ueber die Möglichkeiten der Induſtrie, ſich ſelbſt zu helfen, hinaus gebe es ferner eine Reihe von Fragen, die mit der internationalen Politik aufs engſte zuſammenhingen. Ueber das Un⸗ glück, das Verſailles über Europa gebracht habe, brauche man vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus nicht viele Worte zu verlie⸗ ren. Er glaube, daß die Geſundung Europas nur kommen könne, wenn die europäiſchen Völker zu einem großen einheitlichen Ganzen ohne Zollſchranken ſich vereinigen. Dieſem Ziele nahezukommen, ſolle die Handelsver— tragspolitik die Wege ebnen. Europa brauche eine ungeheure Entwicklung des europäiſchen Handelsvolumens. Die Durchführung des Dawesplanes ſei nur dann möglich, wenn Deutſchland einer neuen Profſperität entgegengeführt werde. Die Proſperität des Deutſchen Reiches bedeute auch Proſperität der Nachbarn. Die internationale weltwirt⸗ ſchaftliche Verknüpfung ſei eine ſo außeror⸗ dentlich enge, mehr gebe, ſondern nur ein einziges Problem, die Proſperität aller. Locarno ſei nichts an⸗ deres als eine zweite Etappe, politiſche Vor⸗ Arteile zu überwinden, die wirtſchaftliche Ein⸗ ſecht und Verſtändigung. Die nächſte Etappe auf dieſem Wege werde ſein müſſen, ſtabile Währungsverhältniſſe in ganz Europa herbeizuführen. Zuletzt Schacht vor weiterem Peſſimismus. 7 Der Völkerbundsrat. Der griechiſch⸗bulgariſche Konflikt. Geuf, 7. Dez. Nach einer 1½ ſtündigen Geheimſitzung, in deren Verlauf ſich der Rat mit der Feſtlegung der Tagesordnung be⸗ ſchäftigte, wurde heute vormittag 3412 Uhr die 37. Tagung des Völkerbundsrates in der großen Glasveranda des Völterbundspalaſtes von dem italien. Delegierten Scialoja eröffnet. Der Rat weiſt die übliche Beſetzung auf mit der einzigen Ausnahme, daß Frant⸗ reich nicht durch Briand, ſondern durch Paul Boncour vertreten iſt. Im übrigen ſind alle Mitglieder des Rates anweſend. 5 Nach einigen Einleitungsworten des Vor⸗ ſitzenden begann der Rat ſodann mit der Be⸗ handlung des griechiſch⸗bulgariſchen Konfliktes, für den Chamberlain Bericht⸗ erſtatter des Rates iſt. a Der bulgariſche Außenminiſter Kalfoff ſchilderte die Urſache der Unruhen, die ſich aus dem namenloſen Elend der Bevölterung infolge der jahrzehntelangen Kriege auf dem Balkan ergaben. Mit den von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Methoden zur künftigen Ver⸗ hinderung von Grenzzwiſchenfällen erklärte ſich Kalfoff einverſtanden. Er ſprach jedoch den Wunſch nach einer höheren Entſchädigung aus(von der Kommiſſion werden 30 Millio⸗ nen Lewa vorgeſchlagen), da die von Bulga⸗ rien vorgeſchlagene Forderung von 53 Millio⸗ nen Lewa ſchon eine Minimalforderung ge⸗ weſen ſei. Nicht einverſtanden erklären könne ſich die bulgariſche Regierung mit der For⸗ derung nach Beſchleunigung des Bevölke⸗ rungsaustauſches und mit der anderen politi⸗ ſchen Forderung, wonach die griechiſche Re⸗ miſſion daß es keine Sonderprobleme! warnte Dr. trägen aufbieten könnte. mürde lediglich den nicht abrüſtungswilligen gierung nicht verpflichtet ſein ſolle, den ver⸗ triebenen Bulgaren ihre Beſitztümer zurück⸗ zugeben. Der frühere griechiſche Außenminiſter Rentis erklärte ſich mit der von der Kom⸗ liſſ vorgeſchlagenen Regelung zur Ver⸗ hinderung künftiger Zwiſchenfälle ebenfalls einverſtanden und begann mit einer eingehen⸗ den Darlegung der Lage an der griechiſch-bul⸗ gariſchen Grenze. In der Nachmittagsſitzung ſtellte Ren⸗ tis dem bulgariſchen Delegierten die Frage, ob Bulgarien gewillt ſei, die militäriſchen Beſtimmungen des Friedensvertrages von Neuilly reſtlos zu erfüllen, worauf der Vor⸗ ſitzende Scialoja bezweifelte, ob eine ſolche Frage überhaupt zuläſſig ſei, da es ſich um einen unterzeichneten Friedensvertrag han⸗ dele. Der bulgariſche Delegierte Kalfoff machte ſeinerſeits geltend, daß der von dem griechiſchen Delegierten in Ausſicht genom⸗ mene Appell an den internationalen Gerichts⸗ hof nicht zuläſſig wäre, da Griechenland be⸗ reits auf der außerordentlichen Tagung des Völkerbundsrates erklärt hat, ſich bedingungs⸗ los der Entſcheidung des Rates unterwerfen zu wollen. Darauf wurde das belgiſche Ratsmit⸗ glied Hymans und das japaniſche Rats⸗ Mitglied Iſhii vom Rat dazu beſtimmt, mit Chamberlain gemeinſam den Bericht auszuarbeiten, und die Weiterberatung auf eine ſpätere Sitzung vertagt. Sodann erſtattete Graf Iſhii den Be⸗ richt der Hygiene⸗Kommiſſion, in dem der Tätigkeit dieſes Komitees beſonders auf dem Gebiete der Erforſchung der Schlafkrankheit lebhafte Anerkennung gezollt wird. Auf den Bericht des Vertreters von Uru⸗ guay, Guani, hat der Rat die techniſche Organiſation des Völkerbundes ermächtigt, den Verbänden, die ſich mit der internationa⸗ len Zuſammenarbeit zwiſchen den Verwal⸗ tungen der Großſtaaten beſchäftigen, jede ge⸗ wünſchte Hilfe zu leiſten. Die nächſte Sitzung des Rates findet am Dienstag nachmittag ½4 Uhr ſtatt. . Die Abrüſtungsfrage. Berlin, 8. Dez. Zu den Arbeiten des vor⸗ bereitenden Komitees des Völkerbundsrates über die Abrüſtungsfrage ſchreibt die Deutſche Diplomatiſch-Politiſche Korreſpon⸗ denz, nach franzöſiſcher Auffaſſung ſolle als Maßſtab für den zuläſſigen Rüſtungsſtand eines Landes die Möglichkeit eines militäri⸗ ſchen Machtaufgebots des Völkerbunds ſelbſt zugrunde gelegt werden, das heißt, kein Staat ſoll zu Lande und zu Waſſer über Streitkräfte verfügen dürfen, als ſie der Völ⸗ kerbund gegen die betreffende Macht im Falle einer Verletzung von Völkerbundsper⸗ Eine ſolche Formel Staaten dienen, deren Rüſtungsſtand auch bei der allgemeinen Rüſtungsverminderung in der übrigen Welt immer noch auf die heutige oder gar eine noch größere Höhe gehalten⸗ werden könne, ſolange die Geſamtheit der übrigen Mächte dem Pölkerbund theoretiſch eine die ſeine überſteigende Streitmacht zur Verfügung ſtellen könnten. Praktiſch wäre auch eine ſolche überlegene Streitkraft aus den verſchiedenſten, nicht aufeinander eingeſpielten und nicht von einem beſtimmten Zentrum aus anzuſetzenden Kontingente natürlich einem geſchulten, national geſchloſſenen und einheit⸗ lich geleiteten Heere unterlegen, auch wenn es zahlenmäßig ziemlich erheblich ſchwächer wäre. Ebenfalls abſeitig und für das angeſtrebte Ergebnis außerordentlich bedenklich ſei ein zweiter franzöſiſcher Gedanke, der in der ver⸗ traulichen Ausſprache des Genfer Ratsaus⸗ ſchuſſes für Abrüſtungsfragen am Samstag offenbar Gegenſtand einer lebhaften Erörte— rung geweſen iſt. Frankreich will die Ab⸗ rüſtungsſtudien nicht nur auf den tatſächlichen Friedensſtand und wahrſcheinlich auch nicht auf die Kriegspräſenzſtärke, ſondern darüber hinaus auf die Möglichkeit eines„erreichbaren Rüſtungsſtandes“ bezogen wiſſen. Unter die⸗ ſen Begriff ſoll nach franzöſiſcher Auffaſſung die Bevölkerungsziffer und wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit des Staates einbezogen werden, alſo z. B. die Möglichkeit, mit Hilfe der chemiſchen oder der Schwerinduſtrie im Kriegsfalle irgendwelcher Art zu improviſie⸗ ren. 4 e Die Haltung Englands gegenüber dem Abrüſtungsproblem läßt ſich dahin kenn⸗ zeichnen, daß die Engländer ein Abrüſtungs⸗ programm beraten wollen, das einzig und größere Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 [Mittwoch, den 9. Dezember 1925 42. Jahrgang 2 2 allein auf dem Bedürfnis der Verteidihn eines jeden einzelnen Landes aufgebaut In England erblickt eine Strömung Engla Sicherheit in der Flotte, während andere 5 Luftflotte und das U⸗Boot für die lag gebenden Waffen der Zukunft halten. Fier ſind gewiſſe Spannungen zwiſchen Admtrud⸗ tät und Luftfahrtminiſterium entſtanden. Fin ausſchlaggebende Bedeutung für England l die Haltung Amerikas. Auf engliſcher Seite beſteht offenſichtlich das Beſtreben, bei Bern tung des Abrüſtungsproblems möglicht vor⸗ ſichtig und langſam vorzugehen. Bei den Wer handlungen des Komitees, die geſtern abge ſchloſſen wurden, hat Lord Robert Cecil in ſeinem Dokument darauf aufmerkſam · daß es in den Schlußakten der Konferenz von Locarno ausdrücklich heißt, daß die Vertr ſchließenden„ſich verpflichten, den vom Völ⸗ kerbund bereits unternommenen Arbeiten 11 Abrüſtung und zur Verwirklichung einer Vers ſtändigung darüber ihre aufrichtige Mitwin kung zu gewähren.“ Auch in den militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages heißt es nachdrücklich, daß Deutſchland ſich zur In⸗ nehaltung der Beſtimmungen verpflichtet„im Hinblick auf die Möglichkeit der Vorbereitung einer allgemeinen Einſchränkung der Rüſtun⸗ gen aller Nationen“.* 1 2 8. n 7 Die Uneinigkeit in der Abrüſtungsfrage. Genf, 7. Dez. Der Vorſitzende des Rats- komitees für Abrüſtungsfragen, Paul Bon cour, und der engliſche Delegierte im Rats⸗ komitee, Sir Robert Cecil, empfingen heute nachmittag Preſſevertreter, um ihnen Aufklä⸗ rung über die Differenzen zu geben, die ſich innerhalb des Ratskomitees zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Auffaſſung gel tend gemacht haben. Paul Boncour legte dar, daß Frankreich Wert darauf lege, die Sicher⸗ heitsfrage eng mit der Abrüſtungsfrage⸗ zu behandeln. Jeder Staat, von dem man eine Beſchränkung der Rüſtungen verlange, müſſe ſicher ſein, daß ihm im Falle eines Angriffes auch die nötige Unterſtützung gewährt werde! — Lord Robert Cecil betonte, daß es ſich überhaupt nicht um einen Unterſchied in der Sache, ſondern nur um eine Differenz in der Methode handele. Die engliſche Regierung ſei der Meinung, daß man die Vorbereitungen der Abrüſtungskonferenz nicht unnötig durch die an ſich ſchon ſchwierige Sicherheitsfrage komplizieren ſolle. e e N * , Kleine Auslands⸗ 0 Nachrichten. Schweizeriſcher Vorſchlag zur Abſchaffung des Paßviſums. Bern, 8. Dez. Von der ſchweizeriſchen Re⸗ gierung iſt den Regierung von Deutſchland, Oeſterreich und Italien ein Vorſchlag zuge⸗ gangen, gegenſeitig auf das Paßviſum zu verzichten, ſo weit es ſich nicht um die Einreiſe zum Antritt einer Stellung handelt. Veränderungen im belgiſchen Kabinett. 4 Brüſſel, 8. Dez. Der König hat geneh⸗ migt, daß Juſtizminiſter Tſchoffen von ſeinem Amte zurücktritt. Der chriſtlich⸗demokra⸗ tiſche Abgeordnete Poullet übernimmt das Juſtizminiſterium, während das bisher von Poullet verwaltete Miniſterium für wirtſchaft⸗ liche Angelegenheit dem katholiſch⸗konſervatiz ven Grafen Liedekerke übertragen wird In Regierungskreiſen wird ferner angenom⸗ men, daß der Landwirtſchaftsminiſter Vande Vywere nach ſeiner Rückkehr aus den Ver Staaten zurücktreten werde, um in die Direk- tion größerer Finanzinſtitute einzutreten. 0 Pariſer Kabinettsrat. f Paris, 8. Dez. In dem geſtern nachmitta ſtattgefundenen Kabinettsrat unter Vorſi Briands wurden die neuen Finanzvor lagen erörtert. Die Beratungen werden heu vormittag in einem Miniſterrat unter Vorſi Doumergues fortgeſetzt werden. N 7 eee. 0 Brüſſel, 7. Dez. Der frühere belgiſche Außen minifter Hymans iſt geſtern nach Genf abgereiſt wo er an der Seſſion des Völkerbundsrates übe die Moſſulfrage teilnehmen wird.“ Amſterdam, 7. Dez. Der Vollzugsausſchuß de Gewerkſchaftsinternationale hat mit 14 gegen Stimmen den im Februar 1925 gefaßten Beſchlu beſtätigt, wonach die Gewerkſchaftsinternationa ſich weigert, bedingungslos mit den Kommuniſte gewerkſchaftsinternationgſe Verhandlungen zu er⸗ öftnen. Wee N . 5 370 err. 1 0 Von ben weſtſäſchen Windehorpbanten. n Sonntag ſprach in Bochum vor einer Vertre⸗ erverſammlung des Provinzialverbandes der wess iſchen Windthorſtbünde Reichstagsabgeord⸗ er Joos⸗München⸗Gladbach über den Kaſſe⸗ Parteitag. Er bezeichnete den Parteitag als nen Gewinn und Fortſchritt. Der Tag in Kaſ⸗ habe das Merkmal der Hinwendung des Zen⸗ ums zu einer klaren Haltung zum deutſchen Ge⸗ Rwartsſtaat getragen. Der Fall Wirth ſei noch nicht zu Ende. An dem Ziele der Verſtändigung milſſe gearbeitet werden. Wirths politiſche Stel⸗ ſtungnahme gründe ſich auf den Satz, daß nur mit den wirklich republikaniſchen Parteien die Politik on Locarno geſtützt werden könne. Wenn die ozlaldemokraten aber die Erklärungen ihrer reſſe und auch der Fraktion wahrmachten, daß nicht gewillt ſeien, in das Kabinett einer gro⸗ n Koalition einzutreten, dann ſei dieſer Satz irths entwurzelt. — Die Luſitania⸗Schäden. ing der Schadenerſatzanmeldungen eutſch⸗amerikaniſche Kommiſſion teilt mit, der Geſamtbetrag für die letzten 194 mit der Tor⸗ wpedierung der Lufitania zuſammenhängenden Fälle ſich auf 2 409 413 Dollars beläuft. e Zuſammentritt der Repko. richt des Generalzahlungsagenten Parker Gilbert über die Ausführung des Dawes⸗Planes wäh⸗ rend des erſten Jahres bis 31. Auguſt 1925) Kenntnis zu nehmen. Be⸗ kanntlich iſt die erſte Jahreszahlung in Höhe von 1 Milliarde Goldmark zu den im Plan vorgeſehe⸗ nen Bedingungen und Zahlungszeitpunkten ge⸗ zahlt worden. Ferner werden in dieſer Sitzung die Berichte des Treuhänders für die Induſtrie⸗ obligationen und der drei Kommiſſionen für die Reichsbahn, Reichsbank und die verpfändeten Einnahmen geprüft werden. Der Treuhänder für die deutſchen Eiſenbahninduſtrieobligationen hat es für überflüſſig gehalten, der Reparationskom⸗ miſſion einen neuen Bericht einzureichen, da er dem auf die erſten acht Monate bezüglichen Be⸗ richt nichts hinzuzufügen hat. — Der neue franzöſiſche Botſchaſter in Waſ⸗ hington. Die Pariſer Blätter beſtätigen die Nach⸗ richt, daß der Berichterſtatter des Senats Henry Beranger anſtelle des bisherigen Botſchafters Deſchner nach Waſhington entſandt werden wird; die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten ſei be⸗ geils erbeten worden. — Eine faſziſtiſche Zeitung in Paris. Unter dem Titel„Nouveau Siecle“ iſt geſtern erſtmalig eine neue Tageszeitung erſchienen, tereſſen des franzöſiſchen Faſzismus Es handelt ſich dabei um die Umwandlung der bereits unter dem gleichen Namen herausgegebe— nen Wochenſchrift von Georges Tageszeitung. Das neue Organ, falls Valois Herausgeber bleibt, bezeichnet ſich die Politik des Sieges. ſammlung. Geſtern vormittag 8 ſchweizeriſche Bundesverſammlung zur erſten Sitz⸗ ung der 27. Wahlzeit zuſammengetreten. Zum Präſtdenten des Nationalrates wurde Emil Hof⸗ mann, zum l r gewählt. — Aegyyptiſch⸗ italieniſches Sommtag wurde n Aegypten und Italien unterzeichnet, wonach die Oaſe von Djerabub, der Hauptſitz der Se⸗ miſſi, unter die Oberhoheit Italiens kommt, das dafür an Aegypten ein Stück Land in der Nach⸗ barſchaft von Solum abtritt, wodurch eine beſſere Verſorgung dieſes wird. Die Oaſe war von England Italien als eine Belohnung für die Teilnahme am Krieg im logenannten Milner⸗Scialoja⸗Abkommen verſpro⸗ chen worden. Als Aegypten ſeine Autonomie er⸗ hielt, verweigerte es die Anerkennung dieſes Ab⸗ kommens. Erſt jetzt iſt es dem britiſchen Einfluß Abkommen. Am geſchenk 50 000 Dollar gegeben. ſchweren Beſchluß habe Tſchangtſolin auf Grund der Niederlage ſeines Sohnes gefaßt, der von Kuo Die Repara⸗ lonskommiſſion wird am kommenden Samstag zuſammentreten, um von dem eingegangenen Be⸗ (vom 1. Dezember 1924 Valois in eine für das eben⸗ Eim Süden von Peking General Liſch Ing Lin in ir, ns 9 Manrſch geſetzt. als Zeitung für nationale Brüderlichkeit und für ſammen mit Wu Pei Fu und Tſchangtſolin gegen Wü Feng vorgehen wird. Der Letztere hat die Re⸗ — Tagung der ſchweizeriſchen Bundesver⸗ 9206 halb 11 Uhr iſt die rierenden Generals Kuo Sun Ling zum Stillſtand Präſidenten des Ständerates Kel⸗ in Kairo das Abkommen zwiſchen gelungen, Aegypten zur unnagme zu v ſo einen engliſch⸗italjeniſchen Streitſa meiden. 115 ee — Coolidge für Beibehaltung des Zolltarifes. Vor der ſchubgollgeaneriſchen Farmervper 5 hielt Präſident Coolidge in Chicago eine Rede, in der er aufs ſchärfſte die Beibehaltung des Zoll⸗ tariſes als Mittel zur Beſſerung der landwirt⸗ ſchaftlichen Lage befürwortete. Die Landwirt. bat könne nur blühen, wenn auch die Induſtrie e. eee bien Die Lage in China. * Tſchangtſolin in Bedrängnis. London, 7. Dez. Wie die„Daily Mail“ aus Schanghai meldet, hat General Tſchangtſolin nach Nachrichten aus japaniſcher Quelle beſchloſſen, Mukden aufzugeben. Er habe eine Konferenz ſei⸗ ner Offiziere einberufen, in der er die verzweifelte Lage ſeiner Hauptſtadt ſchilderte und ſeinen Be⸗ Die mit der Prü⸗ betraute daß ſchluß zur Aufgabe von Mukden bekanntgegeben habe. Zur Deckung der perſönlichen Geldbedürf⸗ niſſe ſeiner Offiziere habe er jedem als Abſchieds⸗ Dieſen folgen⸗ Sung Ling bei Schin⸗Schau, etwa 160 Kilometer von Mukden entfernt, geſchlagen wurde und deſ⸗ ſen Truppen ſich längs der Eiſenbahnlinie Peking —Mukden auf dem Rückzug befänden. Kuo Sung Ling befindet ſich zur Zeit etwa 120 Kilometer von Mukden entfernt. Die Bevölkerung von Muk⸗ den ſei von einer Panik ergriffen. Die Kaufleute hätten eiligſt ihre Läden geſchloſſen. ö Nach Berichten aus Peking hält General Feng in dieſer Stadt die Ruhe und Ordnung aufrecht. Er habe einen ſehr energiſchen Polizeipräſidenten eingeſetzt und die Beſatzung verſtärkt. tion Fengs gilt als ſehr feſt, da er im Beſitze reichlicher Geldmittel iſt, die ihm den Unterhalt ſeiner Armee ermöglichen. Er ſchiebt jetzt einzelne Teile ſeiner Armee in der Richtung auf Tientſin vor. London, 8. Dez. wird, wird die bereits gemeldete Kapitulation des mandſchuriſchen Marſchalls Tſchangtſolin vor den gegneriſchen Truppen des Generals Kuo Sung Lings beſtätigt. Tſchangtſolin bereitet ſich darauf vor, Mukden zu verlaſſen. General Feng hatte dem Gegner Tſchangtſolins beträchtliche Truppen⸗ maſſen zu Hilfe geſandt. Die Mukden⸗Truppen befinden ſich in überſtürztem Rückzuge. Wie es heißt, ſoll Japan doch beabſichtigen, zur Sicherung von Leben und Eigentum der in der Mandſchurei anſäſſigen Japaner Truppen in die Mandſchurei welche den In⸗ dienen ſoll. zu emienden. 0 Nach weiteren Meldungen aus Peking ſolr und der Reichsbahn ſtattfinden wird. Tſchangtſolin ſogar einen Selbſtmordverſuch un⸗ ternommen haben. In Mukden iſt eine Panik ausgebrochen. Gegen den General Feng hat ſich Es wird vermutet, daß dieſer zu⸗ gierung in Peking feſt in ſeiner Hand. Schließ⸗ lich wird noch gemeldet, daß der Vormarſch des gegen Tſchangtſolin in der Nähe von Mukden ope⸗ gelommen ſein ſoll. Die Kämpfe in Syrien. Paris, 7. Dez. Da Frankreich wie„Newvork ſen abgelehnt hat, haben die in der Umgebung von Damaskus ſchweifenden Banden, die etwa eſſere 2000 Mann ſtark ſind, für die allernächſte Zeit An. Platzes mit Waſſer möglich ſtark ſind, f chſte Z griffe auf die Stadt angekündigt. Infolgedeſſe iſt der Verkehr in den Straßen nach 6 Uhr abends verboten. Weitere Barrikaden wurden errichtet In der Stadt haben ſich neue Banden gebildet ſo vor allem im Stadtviertel Meidan. zu ver⸗ 50 Verringerung des Perſonalſtandes Die 1700 ö Wie aus Peking gemelde? Kraftfahrlinien Herald“ meldet, die Friedensvorſchläge der Dru⸗ ede Vom 30. November bis 3. Dezember * 6 der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs! bahngeſellſchaft in Berlin ſeine regelmäßige Tagung ab. Die ernſte Lage der geſamten Wirtſchaft ſpiegelt ſich auch im Verkehr der Reichsbahn wieder. Der in normalen Jahren beſonders ſtarke Herbſtverkebr iſt erheb⸗ ich hinter den Erwartungen zurückgeblieben Nur bei vorſichtigfter Finanzgebahrung wird die Reichsbahn, wie auf der Tagung zum usdruck kam, in der Lage ſein, den allgemei⸗ en wirtſchaftlichen Tiefſtand unter Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu überwinden. Sollte die Reichsbahn zu Lohn⸗ oder Gehaltserhö⸗ hungen gezwungen werden, für welche Dek. kung nicht vorhanden iſt, ſo würde das zur Folge haben: Die Tarife müßten trotz erheb⸗ licher wirtſchaftlicher Bedenken erhöht werden, wodurch zugleich die Arbeitsloſigkeit in den beteiligten Industrien erhöht würde. Schließ⸗ lich müßte der Perſonalbedarf durch Verrin⸗ gerung der Züge, zeitweilige Stillegung un⸗ rentabler Strecken uſw. wirkſam verringert ö werden. Von dem Stand des Perſonalabbaus nahm der Verwaltungsrat Kenntnis. Danach iſt die durch die Lage des Unternehmens beim jetzigen Verkehrsſtand gebotene ee in den meiſten Bezirken durchgeführt worden. In einzelnen Bezirken, beſonders in den Werk⸗ ſtädten, bleibt der Abbau noch zu beendigen. Es ſoll jedoch dabei die für dieſen Winter zu Berückſichtigung finden. Zur ſchärferen Uebe? wachung der Wirtſchaftlichkeit des Betriebe. s ſoll ab 1. Januar eine geſonderte Abrechnung der Einnahmen und Ausgaben eines jeden einzelnen Direktionsgebäudes eingeführt wer⸗ den. Zur einer Reihe von neuen Ausnahme⸗ tarifen für einzelne Induſtrie⸗Erzeugniſſe und Rohſtoffe zur Aufrechterhaltung der Konkur⸗ renzfähigkeit gegenüber fremden Eiſenbahn⸗ ſtrecken gab der Verwaltungsrat ſeine Zuſtim⸗ mung. Die Vorarbeiten für eine allgemeine Neuordnung der Gütertarife gehen ihrer Vollendung entgegen. Hinſichtlich des Verhältniſſes der Reichsbahn zum Kraftwa⸗ genverkehr wurde vom Verwaltungsrat be⸗ grüßt, daß in Zukunft vor der Zulaſſung eine gegenſeitige Verſtändi⸗ zwiſchen den beteiligten e ie erbeſſerungen im Bahnverkehr haben in vielen Fällen den Verkehr vom Kraftwagen zur Eiſenbahn zurückgeführt. e — gung Aus Nah und Fern. e Daruiſtadt, 7. Dez. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich am Samstag in der Schloßgaſſe. Während die dort wohnende Frau eines Arbeiters auf kurze Zeit das Zimmer verlaſſen hatte, ſind wahrſcheinlich aus dem Ofen glühende Kohlen ge⸗ fallen, wodurch der vor dem Ofen ſtehende Kin⸗ derwagen in Brand geriet. Das 6 Monate alte Kind, das in dem Wagen lag, wurde ſchwer ver⸗ brannt und von der Rettungswache ſofort nach dem Krankenhaus gebracht. Weinheim a. d. B., 7. Dez. 0 um halb 12 Uhr hatte der Müller Dreibund in Hohenſachſen an ſeiner Turbine zu tun. Dabei verwickelte ſich ſein Schal in die Welle, der Un⸗ glückliche wurde hinabgezogen und erſtickt. Zwei Stunden ſpäter fand man die Leiche. Kͤreuznach, 7. Dez. In der Werkſtatt des hie⸗ f e ſigen Schmiedemeiſters Heilmann explodierte ein Sauerſtoff⸗Schweißapparat. Dem Schmiedemeiſter Fee, chwere Ketten. i Erzählung von F. Argefeldt. e(32. Fortſetzung.) „Gut,“ ſagte der Richter, Heheimnis zwiſchen uns bleiben.“ „Ich danke Ihnen,“ verſetzte der Baron, die Hand des Gerichtsrats drückend,„ich danke Ihnen!“ Er entfernte ſich in leidlicher Haltung. Draußen aber brach er zuſammen und mußte ſich an dem Treppengeländer feſthalten.— bertha, Berninis Frau! Wie Furien verfolg⸗ 55 ihm die Hand ſeichend, ſo laſſen wir die neueſte Phaſe, in die der Prozeß getreten iſt, vorläufig noch ein ſen ihn dieſe Worte und riſſen ihm das Herz aus der Bruſt. Sie, die er geliebt, an die er geglaubt, bis zu dieſem Augenblicke, war eine elende Abenteuerin, deren Frivolität ſoweit ging, dem eigenen Gatten zum Anſpinnen und Un⸗ terhalten ſträflicher Liebes verhältniſſe behilf⸗ lich zu ſein, die ſich nicht enblödete, die Hehle⸗ ein geſtohlenen Geldes zu machen! Konnte er jetzt noch zweifeln, daß ſie auch dem Morde ſeines Vaters nicht fremd ſei? Hatte ſie nicht dabei mitgewirkt, ſo war ſie doch Augenzeuge davon geworden. Richard von Wenden hatte geglaubt, ſchon ſehr tief vom Schickſal gebeugt zu ſein. An dieſem Tag erfuhr er, daß es für ihn noch viel, ſehr viel zu verlieren gab. Als er den Weg von Hallſtadt nach Wendenburg zurück⸗ titt, kam es ihm vor, als ſei er vor wenigen Sekunden noch reich aus ſeinem Schloſſe ge⸗ hangen und ſehe deſſen Mauern jetzt als Bett⸗ ler wieder. 00 „ Helene von Wenden befand ſich in einem Zuſtande ſo tiefer geistiger und körperlicher Erſchöpfung, daß der Bruder ihr erſt am an⸗ Unterredung deren Morgen den Inhalt ſeiner N ichts rat * 85 auch dann verſchwieg er noch einen Teil da⸗ von. Das Bekenntnis, wie ſchwer er ſich in Hertha getäuſcht habe, wollte nicht über ſeine Lippen. Er fürchtete ſich vor dem Triumphe der Schweſter, die nur ihr Mißtrauen und ihre Abneigung gegen die Gouvernante ſo glän⸗ zend gerechtfertigt ſah. Er fürchtete ſich nicht minder vor den Ausbrüchen des Zornes und des Haſſes, wenn Helene erfuhr, daß der Mann, dem ſie Ehre, Stellung und Lebens⸗ glück geopfert, der Gatte der von ihr verab⸗ ſcheuten Hertha Hedelund ſei. „Mag ſie aus einem anderen Munde er⸗ fahren, ich kann es nicht ausſprechen!“ ſagte er. Was ich ihr mitzuteilen habe, wird für einmal ohnehin genug ſein.“ Trotz dieſer Vorausſetzung war die Wir⸗ kung ſeines Berichtes doch weit niederſchmet⸗ ternder für die unglückliche Schweſter, als er befürchtet hatte. Helene hörte ihm in atemloſer Spannung zu, Mit jedem Worte, das er ſprach, ſchienen die unheimlich ſtarr aus dem weißen, verzerr⸗ ten Geſichte hervorblickenden dunklen Augen größer und ſtarrer zu werden. Wie im Todes⸗ kampfe pflückten ihre Hände auf der leichten Decke, die über ihre Geſtalt ausgebreitet war, einem Chaiſelongue ruhte. Plötzlich ſprang ſie ches flog, und ſchrie: richter iſt ein Lügner!“ Helene, beſinne dich, ſprichſt.“ hineingegangen.“ „Aber liebe Schweſter—“ dit herausgelockt, daß hen bin, daß ich ihm zur des behilflich geweſen. Am Ende au ö l — An ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Nachbarn löſchten den Zim⸗ merbrand. ö ö Samstag mittag ein jung nn aus B. dur Vierſitzer eine gefährliche Kurve nicht n konnte und gegen einen Baum anprallte. der Führer war ſofort tot, ſeine Schweſter und zwe Freunde, die mit auf dem Schlitten ſaßen, win⸗ den ſchwer verletzt. Lemgo(Lippe), 7. Dez. Geſtern morgen wur⸗ den hier im Siechenhaus ſieben Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren tot aufgefunden. Die Urs iſt wahrſcheinlich eine Kohlenoxydvergiſtung. Stettin, 7. Dez. Am Samstag abend wurde in der Nähe von Düren ein Viehhändler von dre Männern überfallen, durch Schüſſe verletzt und beraubt. Der Ueberfallene iſt im Stargarder Krankenhauſe geſtern Nacht verſtorben. Die Tä⸗ ter werden in den Kreiſen der polniſchen Schnit. ter geſucht. Weltſpiegel. :: Der Kälteſturz. Während in Berlin an Sonntag morgen eine Temperatur von 9 Grad Kälte herrſchte, ſtand das Thermometer geſtem früh auf 3 und bis gegen 1 Uhr mittags auf! Grad Kälte. Weſt⸗ und Nordweſtwinde, die jetz eingetreten ſind, bringen von der Nord⸗ und Oft ſee warme Luft. Es wird mit einem weiteren langſamen Steigen der Temperatur gerechnet. In Süddeutſchland, wo das Thermometer in den letzten Tagen beſonders ſtark geſunken war, i die Froſtperiode noch nicht beendet. Dagegen wird vom Brocken bereits eine Temperatur von über Null Grad gemeldet. :: Mölfe im Saargebiet. Wie wir erfahren, wurde geſtern bei der grimmigen Kälte ein Rudel von Wölfen an den Hängen des Spicherer Ber⸗ ges ſowie auf dem großen Exerzierplatz, der zwä⸗ ſchen Saarbrücken und der lothringiſchen Greiz liegt, beobachtet. : Rätſelhafter Tod einer Berliner Opernſän⸗ gerin. Die ſehr geſchätzte jugendliche Sängerin der Berliner Staatsoper Zinaida Jurjepskaja hal in der Schweiz unerwartet ein tragiſches Ende ge funden. Bei dem Intendanten der Staatsope iſt von ihrem Gatten, dem früheren ruſſiſchen Ga deoffizier von Bremer, folgendes Telegramm ein gelaufen:„Meine Frau nicht mehr am Leben, ver unglückt, bisher nicht aufgefunden.“ Die Künſt⸗ lerin war in der vergangenen Woche nach Ander. matt gefahren unter dem Vorwand, ihre totkranlk Mutter zu beſuchen. Die Mutter hat aber ihren Wohnſitz in Dorpat in Eſtland. Bereits an Samstag traf bei den Angehörigen die Nachri ein, die Sängerin ſei in der Schweiz tödlich we unglückt. Ihr Mann fuhr daraufhin ſofort na Andermatt. Wie ſich ehrausſtellte, hat die Sä, gerin gleich nach ihrer Ankunft einen Spaziergang ohne BBegleitung nach der Teufelsbrücke unter nommen und wurde ſeitdem nicht mehr geſehen. Da man bei der Brücke Morphium und ein N ſiermeſſer fand, nimmt man an, daß Selbſ⸗ mord vorliegt. Die Leiche konnte noch nicht ge⸗ funden werden, da die Reuß vollſtändig vereiſt iſ ö:: Verhaftung eines Potsdamer Ariſtc kraten. Auf Erſuchen des Potsdamer Unter ſuchungsrichters wurde der Rittmeiſter Hel mann v. Oppen in Berlin verhaftet und nach dem Unterſuchungsgefängnis in Potz⸗ dam überführt. Er ſteht unter der Beſchuldt gung des Kreditſchwindels, Betruges, deb Wechſelfälſchung und des Heiratsſchwindel⸗ v. Oppen ſoll auf einen gefälſchten Wechſe Weine im Werte von 10 000 Mark erſchwil delt haben. Bei einer Berliner Teppichfirm kaufte er drei wertvolle Perſerbrücken, die zur Ausſtattung ſeines Schloſſes dienen ſollten, das er aber überhaupt nicht mehr beſaß. D Ware ließ er nach der Wohnung ſeiner 0 ter in Potsdam, wo er aber nicht wohnt ſchaffen. Da ſeine Mutter verreiſt war, hielt en N Senne a ee e e ee Weinsheim während ſie in halb liegender Stellung auf auf, ſchleuderte die Decke mit einer Heftigkeit von ſich, daß ſie bis in die Mitte des Gema⸗ „Dein Unterſuchungs⸗ von wem du „Ein Lügner, ein Ränkeſchmied iſt er!? wiederholte ſie noch gellender.„Er hat dir und mir eine erbärmliche Falle geſtellt, und du biſt Sie ließ ihn nicht ausreden. Er hat aus ich mit Bernini entflo⸗ Erlangung des Gel⸗ wan ene e meines Vaters mitgeholfen zu haben!“ fügt ſie ſchaudernd hinzu. „Helene, welch ein furchtbarer, wahnwit⸗ ziger Gedanke!“ rief Richard entſetzt. „Wahnwitzig, wahnwitzig, das iſt das rechte Wort!“ tobte ſie.„Wer über gewiſſe Dinge den Verſtand nicht verliert, der hat kei⸗ nen zu verlieren. Ha, ha, ha,“ lachte ſie ſo grell, ſo ſchaurig, daß den Bruder die Furcht be⸗ ſchlich, ſie könne ſich in der Tat ſchon auf jener haarſcharfen Grenze zwiſchen geiſtiger Geſund⸗ heit und geiſtiger Umnachtung befinden. Be⸗ ſchichtigend ergriff ergriff er ihre Hand, aber ſie entriß ſie ihm.„Bernini ſoll geſagt haben, ich hätte ihm das Geld gegeben, ich hätte es meinem Vater entwendet!“ fuhr ſie fort.„Ich glaube e snicht, ich glaube nicht, daß er im Verhör nur meinen Namen genannt hat!“ „Helene, ich habe das Protokoll geleſen, das er eigenhändig unterſchrieben hat,“ ſagte Richard in gedämpftem Tone. „Und darin ſtünde, ich hätte meinem Va⸗ ter das Geld entwendet?“ Richard neigte zuſtimmend das Haupt. „Ich tat es nicht,“ ſagte Helene dumpf, wie mit ſich ſelbſt redend.„obaleich ich es auch noch nich tenwendet, wenn ich es getan. Nur einen Teil meines mir zukommenden Vermö⸗ gens wollte ich herausnehmen, nur einen Te il deſſ was der Vater mir bei einer Heirat nach ſeine Sinne als Brautſchatz gegeben hätte und denn noch konnte ich mich nicht dazu ent⸗ ſchließen. Ich gab Bernini die Schlüſſel, damit er das Geld nehme, nachdem ſch fort war.“ „Nachdem du fort warſt?“ rief Richard. „Alſo doch nachmittags? Er behauptet. die von dir erhalten zu haben.“ er nicht geſagt haben!“ a du kannſt dich tokoll auf meine Bitte geſtatten.“ Summe am Nachmittage von deiner Abreiſe „Das iſt nicht waßr!“ ſchrie ſie.„Das kann „Ich habe es ſchwarz auf weiß geleſen, mit eigenen Augen davon über⸗ zeugen, man wird dir die Einſicht in das Pro⸗ as gehen mich deine Federfuchſereten 1 5 ße tan 0 Ich glaube es nicht, glaube es nicht! Nur wenn aus Berninis eigenem Munde es höre, nur dann kann ich glauben, daß er mich ſo feige, ſo jämmerli chverraten hat, und dann!“— mur: melte ſie zwiſchen den Zähnen—„dann gau ich auch noch mehr.“ a Richard ſeufzte und ſchwieg. Was Loe die arme Schweſter noch alles von dem Mann erfahren, an dem ſie, obgleich ſie ihn ſicher ſchon von üblen Seiten kennen gelernt hatte, 79 immer mit einer ſolchen Verblendung, hing! 5 Helene hatte inzwiſchen den Gedanken weiter verfolgt und keuchte, indem ſie Richards Arm krampfhaft ergriff:„Ich muß Bernin! ſprechen, auf der Stelle!“ f „Das gent nicht an, Schweſter,— bedeng, er iſt in Unt. rſuchungshaft,“ ſuchte ihr der Bo⸗ ron den Gedanken auszureden. „Gilt mir ganz gleich, ich muß ihn ſpre⸗ chen!“ beharrte ſie eigensinnig,„laß anſpan⸗ nen, ich will nach Hallſtadt“Lꝰ/„ „Helene, glaube mir—“ 5 „Du willſt mir keinen Wagen. Pferde geben? Wohl, du biſt Herr auf denburg und kannſt tun, was dir beliebt, 3 terbrach ſie ihn mit ſchneidender Bitterte 5 So gehe ich nach Hallſtadt.“ 5 f Sie wollte ſich zur Tür wenden. Er el griff ſie am Arme und hielt ſie feſt.„Helen, wie kannſt du mich ſo verkennen?“ ſagte 0 traurig.„Nur zu deinem eigenen Beſten rat ich dir ab.“ „Es gibt nur ein Beſtes für mich. 10 muß, ich muß Bernini ſprechen ich muß aan in welchem Grade ich elend bin!“ ſtieß ſie, 5 ein leidenſchaftliches Schluchzen ausbrechen hervor, warf ſich in einem Anfall w 1 Zärtlichteit in Richards Arme und klamm 0 ſich an deſſen Hals.„Bruder, wenn du 0 willſt, daß ich wahnſinnig werde, brennt mir unter den Füßen!“ A e 1 Fefe zu gen tſuch. wenigſtens einen 6 en nen.„Wirt du nicht e ina ſehen?“ fre Oſthofen Bayern München“ mit 5:0 für ſich entſcheiden kückſtändigen Spiel führt der Sieger mit 17 Punk⸗ ner Wieder verlor Schwaben Augsburg gegen ber letzten Stelle loskommen. ſo halte Nil nicht auf. Ich muß zu Bernini, der Bo b noch eil digt, mit 1 en er die Ehe . Die Damen haben ſich verleiten laſſen, hm mehr oder ſeushbi dien 1 Treibeis auf der Elbe. Wegen des Eiſes auf der Oberelbe haben die Lauenburger Dampfſchiffe ihre Fahrten eingeſtellt. :: Das Mannheimer Nationaltheater gefähr⸗ det. Der Intendant des Mannheimer National⸗ theaters, das für die laufende Spielzeit bereits ein Defizit von einer halben Million Reichsmark aufzuweiſen hat, hat durch Anſchlag am Schwar⸗ zen Brett bekannt gegeben, daß vorläufig keine Verträge erneuert werden können, da der Fortbe⸗ ſtand des Theaters gefährdet ſei. 9 Schüffskataſtröphe. Am Sonntag früh fuhr auf der Schelde infolge dichten Nebels der ameri⸗ laniſche Dampfer„Federal“ mit ſolcher Gewalt ö gegen den engliſchen Damper„Aſhton“, daß letz⸗ terer glatt entzweigeſchnitten wurde. Das Schiff ſant in wenigen Minuten. Der Kapitän, ein Lotſe und 3 Matroſen ertranken, während fünf Mann der Beſatzung gerettet wurden. Sport und Spiel. Bezirksliga. Unſere Bezirksliga duldet dieſes Jahr kein Vorherſagen. Faſt jedes Spiel bringt das Gegenteil der Mutmaßungen. Die Spiele ſind eher als Kampf um vom Ende loszukommen, als Kampf um die Spitze zu bezeichnen. Nachdem Mainz ununterbrochen von Sonntag zu Sonntag höher kletterte, erhielt es am Sonntag in Höchſt einen derben Schlag, indem es 0:4 verlor und mit dieſem Spiel auch wahrſcheinlich die Meiſter⸗ ſchaft. Saarbrücken ſetzte ſich durch ſeinen 711⸗ Sieg über Griesheim wieder an die Spitze. Wor⸗ matia überflügelte zum zweiten Male Boruſſia Neunkirchen 2:1 und es war auch die höchſte Zeit. rbindung getreten verſprochen haben 75 Bezirt Württenbecg Baden. Pier wurden die ben 1 Die Stuttgarter Ban le burg gegen die Kickers ebenfalls 1.2. Der Karls⸗ weniger große Geldbeträge ae 1 ſchob ſich durch dieſe Nieder⸗ age mit 1 Punkt und 1 Spiel plus in die Fu rung. Die Kickers ſetzten ſich in die ice dg Tabelle und das urteil über Pforzheim und Bir⸗ kenfeld iſt Aeezier Rhein. In dieſem Bezirt unterſche 1 Bezirk unt idel 110 nur zwei Gruppen. Die erſten pier een kämpfen um die Führung, die letzten 4 um den Abſtieg. Phönix⸗Ludwigshaſen zſcheint das Glück Rur ein Punkt trennt ſie von der Abſtiegsgefahr. Der Altmeiſter verlor in Idar 0:4 und Idar er⸗ ſocht ſich den 3. Platz der Tabelle. Bei der Bezirksliga hat die Tabelle nun⸗ mehr folgendes Ausſehen: Spiele gew. verl. unent. Tore Punkte J. V. Saarbrücken 12 9 0 3515 18 F. u. Sp. 05 Mainz 12 t 28:24 17 1. F⸗Cl. Idar 12 30.28 13 8.3. Wiesbaden 11 25:23 11 Wormatia Worms 11 24:27 11 Voruſſia Neunkirchen 12 25:28 11 T. u. Spg. Höchſt 12 27:27 10 Sp. Bg. Griesheim 12 13:45 8 Kreisliga. Die Kreisliga begann das Rennen um den Pokal. Viele Vereine legten dieſem Treſſen wenig Bedeutung bei, da ſie ja doch aus⸗ ſichtslos der Kampf beſtreiten würden. So auch die Wormſer Vereine. Alemannia ſchickte ſeine Erſatzliga anſtelle der 1. Mannſchaft und verlor denn auch haushoch. Es ſchonte ſeine Kräfte für has Entſcheidungsſpiel am kommenden Sonntag in Wiesbaden. Olympia verlor ebenfalls 1:3 und ſo ſcheiden beide Vereine gleich beim erſten Spiele aus. 5 A-Klaſſe. Endlich ſah man wieder einmal die A⸗Klaſſe auf dem Plan. Während alle übrigen Klaſſen faſt ihre Spiele beendet oder aber in der Schlußrunde ſchon weit vorgeſchritten ſind, ſteht ſie noch in der Vorrunde. Der Tabellenführer Hochheim holte ſich auch in Pfeddersheim die Punkte 31) und konnte durch die Niederlage Herrnsheims in Horchheim ſeinen Vorſprung auf 4 Punkte erhöhen. Pfiffligheim ſpielte in Neu⸗ bauſon unentſchieden 1:1 und ſetzte ſich mit Herrns⸗ heim an den 2. Tabellenplatz. 1 V⸗Klaſſe. In der B⸗Klaſſe ſiegten die drei Spitzenvereine. Gi 1e F 00 ine. Gimbsheim ſpielte gegen Eich 5:1, bedienen. a einsheim gegen Guntersblum 41 heim gegen Oſthofen gar 611. Die B⸗Klaſſe Zabellenliſte: 1 Eimbsheim 5 8 Übenheim und Aben⸗ 34:13 14 8 27:12 12 8 5 31:15 10 8 14.24 5 8 14:26 4 8 637 A Bezirk Bayern. Die beiden Münchener Lokal⸗/ gegner„Bayern“ und„Wacker“ lieferten einen ziemlich harten Kampf, den der Tabellenführer Suntersblum Elch konnte. Mit zwei Punkten Vorſprung und einem en vor dem deutſchen Meiſter. tete ſich Letzterer rehabi⸗ und rang die Sppgg. Fürth mit 3:1 S. V. Nürnberg 3:5 und wird nicht mehr von Wacker ſcheint — er.„Ich habe die Kleine geſtern nicht zu di gelaſſen und ſie ar“ heute vertröſtet.“ 5 a Da 1 5 keine große Sehnſucht gezeigt hatte, di hrer Hertha feindliche Schweſter zu ſehen verſchwieg er ihr. „Später, ſpäter, wenn ich aus der Stadt zurückkomme“, entgegnete Helene abwehrend Jetzt muß ich fort; laß den Wagen vorfah ren, Ri ard 3 f bier 51 rd, oder ich laufe davon, wie ich Er ſah ein, daß jeder Widerſtand vergeb⸗ präſentiert nachſtehende 1 f 1 derholungsfalle mit Entlaſſung beſtraft; Par⸗ N 1 hold zu ſein, denn es ſchlug am Sonntag ſein nächſten Rivalen Neckarau 5:1 und b f 0 00 2 Punkten Vorſprung vor denſelben. Der 100 f. R. Mannheim konnte ſein Spiel gegen die 5 er nur unentſchieden geſtalten(121). Waldhof, 92 anfänglich nicht auf die Beine kam, ſchlug Darmſtadt 1:0 und die ſchon totgeſagten 03⸗Lud⸗ wigs hafen gewannen in Pirmaſens 5:4. Die Abſtiegfrage ſteht hier noch offen. Bezirt Main. Hanau 93 führt nun klar. Sein 3 1⸗Sieg am Sonntag gegen Helvetia und das Unentſchieden des Fſpv. gegen die Eintracht läßt dies beſſer in Erſcheinung treten. Die Offenbacher Siegeslaufbahn ſcheint zu Ende zu ſein, denn am Sonntag mußten fie ſiche. 1 fie ſicht auch der 155 beugen. auch der Germania 312 Letzte Meldungen. Zurückgezogene Handelsvertragskündigung. Berlin, 8. Dez. Die Kündigung des deutſch⸗griechiſchen Handelsabkommens iſt ſei⸗ tens Griechenlands zurückgezogen worden. Demnächſt werden Verhandlungen zum Ab⸗ ſchluß eines endgültigen Handelsvertrages be⸗ gonnen werden. Briand und Chamberlain als Nobelpreisträger? 4 London, 8. Dez. In hieſigen politiſchen Kreiſen iſt das Gerücht verbreitet, daß das Nobelpreis⸗Komitee, das bekanntlich in dieſem Jahre den Friedenspreis nicht verteilt hat, ſeine Wahl für die im nächſten Jahre beabſich⸗ tigte Verteilung der drei rückſtändigen Frie⸗ denspreiſe getroffen haben ſoll. Angeblich will man im nächſten Jahre die Geſamtſumme der Friedenspreiſe unter Briand und Chamber⸗ lain aufteilen als Anerkennung für ihre Be⸗ mühungen um den Locarno-Vertrag. ö 6proz. Mieterhöhung in Preußen. Berlin, 8. Dez. Ab 1. Januar 1926 iſt in Preußen mit einer weiteren Erhöhung der geſetzlichen Miete um 6 Prozent auf 88 Prozent der Friedensmiete zu rechnen. Von dem Mehrertrag werden 2 Prozent dem Hauseigentümer verbleiben; die reſtlichen 4 Prozent wird der Staat einziehen. Der Faſziſtenterror in Südtirol. Wien, 8. Dez. Die Behörden in Südtirol gehen nun allen Ernſtes daran, bei den Ge⸗ richten jeden Verkehr der Bevölkerung in deutſcher Sprache unmöglich zu machen. Die lich ſein würde, zog die Glocke und befahl ſchleunigſt anzuſpannen. Vielleicht ward ihn eine Unterredung mit dem Gefangenen geſtat⸗ 1 Wenn nicht, ſo löſte er wenigſtens ſein dem nterſuchungsrichter gegebenes Wort ein und hrte ihm die Schweſter behufs einer Verneh⸗ mung zu, ohne daß es dieſer beſonders auf. fällig war. Obgleich der Wagen nach ganz kurzer Zeil vor dem Portal des Schloſſes ſtand, war es pelenens Ungeduld doch viel zu langſam ge⸗ gangen, und als ſie an Richards Seite den geg nach Hallſtadt fuhr, behauptete ſie, die fende müßten während ihrer Abweſenheit eif geworden ſein und der Kutſcher ſcheine Gerichtsbeamten deutſcher Nationalität dür⸗ fen deutſchen Parteien keine Auskunft oder Belehrung in deutſcher Sprache geben, ſon⸗ dern ſie müſſen ſich hierzu eines Dolmetſchers Die Uebertretung dieſes Verbotes wird bei richterlichen und Kanzleibeamten mit zeitweiliger Gehaltsentziehung oder im Wie⸗ teien aber, alſo auch deren Vertreter, zahlen Geldſtrafe bis zu 3000 Lire. Unter ſolchen Härten läßt ſich gut begreifen, daß Deutſch nunmehr ganz heimlich im Flüſtertone oder gar nicht mehr zu vernehmen iſt. Uebrigens wird es gar nicht mehr lange dauern, daß Wetterbericht. Weitere Bewölkungszunahme, Einſetzen von Niederſchlägen, Fortſetzung des Temperaturanſtiegs, ſüdliche Winde. Lokales. Zum Feſte Mariä Empfängnis. Von Pfarrer Dr. Eismann. Es gibt Menſchenhaſſer, die durch traurige Er fahrungen umdüſtert, keinen Sonnenſchein mehr leuchten ſehen aus dem Auge und Herzen den Menſchen; verbitterte Schwarzſeher, die auch ſelbf keine Liebe mehr ſpenden wollen. Gewiß, das Menſchenleben zeigt ſo viele Schattenſeiten, daf wir zeitlebens von ihnen begleitet werden. Kör, perliche und ſeeliſche Leiden, ſittliches Unvermö⸗ gen trotz beſſerem Wollen, ſittliches Verſagen trotz beſſerem Können bringen manches Leid, berei. ten viele Enttäuſchung, a des Zweifels Frage. Die Löſung dieſer Prob⸗ leme gibt uns die Offenbarung in der Lehre von der Erbſünde und ihren auf das ganze Menſchen/ geſchlecht übergegangenen Folgen. Die Menſchen⸗ natur, aus der Hand des Schöpfers hervorgegan. gen, war bezaubernd ſchön und liebenswürdig, ei ins Körperlich geworfener Strahl des unendli ſchönen Geiſtes. Auch die Sünde vermochte nic“ die göttliche Schönheit im Menſchen auszulöſche. ſie konnte ſie bloß ö Wohl dem Menſchen, der in ſich und ſeinesglei⸗ chen das göttlich Schöne entdeckt, es veredelt, es klärt von dem dunklen Schleier der Sünde, es de freit von ihrer drückenden Macht, ſich deſſen 110 guf dem Bocke eingeſchlafen, denn mit einer pucgen Schneckenpoſt ſei ſie noch nie befördert orden.. 4 n „ ortebung telt) — und Menſchenfreund, nicht Menſchenhaſſer wird Zwar wird er in jedem einzelnen Menſchen und Menſchenleben nur einzelne Strahlen der gött⸗ lichen Schönheit finden können, und alle zuſam men und aller Menſchen und aller Zeiten zuſam⸗ men gehen nur ein mattes Abbild der ewig Schönheit, kein Ideal des reinen Menſchen 6 wie es von Gott geschaffen worden. aber etwas er verloren in Heilbronn 1:2, der F.⸗Cl. Fre. Freundſchaft Schöpfers entſprechend, ſein. a kung der Kirche unſere katholiſche J i a unbefleckten Jungfrau Maria. e macht. Leben ringt um ſeire Exiſtenz. wieder zu haben Viernheimer Anzeiger. Chaiſelongues erheiſchen Antwort auf zurückdrängen, verdüſtern el ene ber ec ue dan 85 *. Menſch nach dem Ideal. Die Idee möchte er verkörpert ſehen.“ Jes Glaube weist bin auf die heilige Menſchheie eln Ehriſtt; doch hler überſtrahlt die Würde der götnichen Per⸗ ſon das Ideal der Menſchennatur, wenigſiens für ns, die wir ihn mit den Augen des Glaubens n in verklärter Geſtalt geſchaut haben: Kann unſer Auge den Glanz der Son ne n ertragen, ſo freuck wir uns des milden Monden⸗ ſcheins: Können wir die reine Menſchennatur in Ehriſtus nicht ſchauen vor dem überſtrahlenden Glanze der Gottheit, ſo ſehen wir in Maria 9 Kaen 15 1 100 Menſchentums, d. h. nicht e urmenſchentums, ſondern des v. 15 180 umkleideten, A e aus der Schöpferhand hervorgegangen iſt, die Ori⸗ Ne dee„Voll der 10 5 1 1. Enge genannt. Und die katholiſche Kir 9 95 Zeiten hat dieſe Jungfrau als 995 Sdest er reinen, Gottes Schöpferwillen entſprechenden 0 1 um zwölf Generationen. e e eee weibchen kann es in einem Sommer auf 100 bis 200 Millionen Nachkommen bringen. hatte ſie Menſchlichleit hingeſtellt, als die Ganzſchöne, an welcher kein Makel der vererbten Schuld haften Ein ſehrhaftes Ideal, das da offenbart, daß die wahre Schönheit des Menſchen, ſei er Mann oder Weib, die jede andere Sn des Kör⸗ pers oder Geiſtes überſtrahlt, die Reinheit von Schuld iſt, daß die gan e Schönheit der Men⸗ ſchenſeele en der Gnade, der Liebe urid ottes. Die Jugend i i i N 0 ift begeiſtert für enz Es ſollen echte und die höchſten ſein Reines und ganzes Menſchentum, der Idee des kann allein das höchſte ben verehrt unter Anlei⸗ aller Zeiten Ein Urbild desſel * Kath. Kaufm. Verein. Die Mit⸗ e. 2 N glieder ſeien auf den morgen Donnerstag abend hald 9 Uhr im Freiſchütz ſtanfindenden Vereins⸗ abend mit Vortrag beſonders auſmerkſam ge⸗ Um zahlreiches Eiſcheinen wird gebeten. * Aufruf. Die ins Fur⸗ktbare ſchleichende Wiriſchafiskriſe bringt in viele Familien Not und Elend. Woche um Woche meldet uns, daß dieſer oder jener Betrieb geſchloſſen werden muß. Da⸗ durch nimmt die Arbeitsloſigkeit unheimlich zu. Es muß helfend eingegriffen werden, ſeles durch Be⸗ ſchuffung von Arbeit oder durch Unterſtützungs⸗ maßnahmen. Der Krieg mit ſeinen unheilvollen Folgen hat all die unzähligen Wunden dis heute noch nicht geheilt. Unſer ganzes wirtſchaftliches Arbeiter, Klein⸗ bauern und Mittelſtand, Alt“, Klein- u. Sozial⸗ rentner haben kaum noch das, womit ſie ihr kärgliches Leben friſten. Heute ergeht der Ruf an die Elnwohnerſchaft, den arbeitslos gewordenen und in Not geratenen Mitbürgern zu helfen. Uebt Nächſtenliebe— helft den Bedrängten!(Siehe Aufruf in heutiger Nummer.) * Odenwaldklub Heute Abend um 8 Uhr Mitaltederveiſammlung im Lokal zum Löwen. Das Erſcheinen aller Miglieder wird erwartet. * Bauernregeln im Dezember. Auf kalten Dezember mit hohem Schnee foalt meiſtens ein Jahr mit üppigen Klee.— Dezember lind, der Winter ein Kind— Je dunkler es über Dezemberſchnee war, je mehr leuchtet der Segen im künftigen Jahr— Wer ſpärlich ſeinen Acker düngt, der weiß ſchon was die Ernte bringt.— Hüngt zu We hnachten Eis an den Welden, kanuſt Du zu Oſtern Palmen ſchneiden.— Fließ noch jetzt der Birkenſaft, kriegt der Winter keine Kraft.— Weihnachten warm und naß; ler bleiben Scheune und Faß Steckt die Krähe zu Weihnachten im Klee, ſitzt fie um Oſtern oft im Schnee.— Wenn zum Vollmond der Nordwind pfeift, Ritter Froſt vorüberſtreift. — Advenz gelinde, es kommen laue Winde, der Winter wird zum Kinde * Von der Induſtrie. Die Firma Hein ich Lanz, Mannheim, wurde in eine Aktien⸗ geſellſchaft umgewandelt. * 385 Bewerber. Um die Stelle eines Sparkaſſendiktors in Aſchaffenburg haben a. 8 7 0 5 a N 5 f Allerlei Weisheit. 5 6 ratkilemeter des Meeres 170 e 6 45 Millionen der verſchiebenartigſten Vebewe pflanzliche Stoffe gauz ausgenommen. Quensland 19 7 9 trachten, und für die bevorzugten Apostel, die g 10 48 Aan 0 e ſüdwales über 48 Millionen Schafe.— Es gibt gegen 400 Arten von Bienen, aber nur rund icht 100 Arten von Weſpen.— Der Menſch beſitt Blut in Menge von einem Zwöftel bis. einem Vierzehntel ſeines„— le Fliegen vermehren ſich in einem einzigen Jahre Ein einziges Fliegen⸗ Die Haſenjagd in Heſſen. Miniſterium des 8 15 hat 18 77* Haſenjagd auf 1. Januar 1926 feſtgeſetzt. München— die kälteſte Stadt Eu⸗ ropas. Am Sonnabend wurden in der bayeriſchen Haupiſtadt minus 27 Crad gemeſſen und zwar bei einem Barometerſtande von 786 Millimeter. Dieſe enorme Kälte in München ſteht geradezu elnzig da, denn ſelbſt aus dem nördlichen Ruß⸗ land wurden nur 26 Grad gemeldet. Ja, ſo⸗ gar die höchſten Bergobſervatorten können nicht derartige Kältegrade aufweiſen wie München. Auf der Zugſpitze wurden 19 Grad gemeſſen, das höchſte Obſervatorium der öſterreichiſchen Alpen, Sonnenblick, meldet nur 24 Grad. Stemm⸗ und Ring klub 1896 Lokal Stern. Die Bezirksmeiſterſchaft tm Ringen erkämpft. Am letzten Sonntag hat der Abſchluß im Ringen um die Bezirls⸗ melſterſchaft ſtattgeſunden. Punkt 10 Uhr morgens nahmen die Kämpfe ihren Anfang. Der Karpfen⸗ ſaat war trotz der grimmigen Kälte von Sport⸗ intereſſenten gut beſacht. Es wurden auch wirklich ſchöne Leiſtungen gezeigt, ganz beſonders zwiſchen dem Athleten Club Weinheim 1892 und dem Stemm⸗ und Ringklub Viernheim. Beide Vereine brachten ihr beſtes Matertal auf die Matte, ganz beſonders der Endkampf wurde mit großer Spannung vom hieſigen Publikum aufge⸗ nommen und alle Nerven waren ſehr aufgeregt. Der Vorſitzende verſtand es mit vernünftigen be⸗ ruhigenden Worten das Publikum zu beſänftigen und gab ſelnem großen Vertrauen auf ſeine ſturm⸗ erprobte Mannſchaft, alle, vom Fliegen⸗ bis zum Schwergewicht, Ausdruck. Und er wurde nicht getänſcht. Alle hoben ihren Mann geſtellt und mit großem Eifer wurde gekämpft, denn Wein⸗ beim verſuchte in letzter Minute immer noch das Reſultat und den Meiſter fur ſich zu buchen, aber alles war vergebens. Die ſtarke Maunſchaft war nicht zu ſtürzen im Ringen. Auch unſere junge Stemmerſchar kann den zweiten Platz im Stemmen um den Bezirksmeiſter für ſich buchen. Auf zu den kommenden Kreismeiſterſchaftskämpfen! Die Zuckerbäckerin. Von Lina Sommer. Guck— wie nett dͤhut ſe handiere In der blitze⸗blanke Küch,— Weißes Schärzel— frohes Herzel Un wie rührt un regt ſe ſich! Märwe⸗Kuche will ſe backe Uẽn e biſſel kläln) Kunſekt Dhut ſich ſchun im Voraus frääe, Wie es ihre Leit dann ſchmeckt. Alsfort duht fe noch verbeſſere— Do noch Mandle— dort e Ei, Noch e biſſel Zimmt un Zucker Bis dann alles in der Reih. Un ſo ſchalt ſe— un ſo walt' ſe G'ſchäftig⸗froh un uln)beärrt, Daß der grobe, trübe Werk dag Zu'me helle Sundag wärd Weh dem Babba— weh de Kinner Ach etz geht mer ſchier n Riß— Wo die Mama nit e liewi Gudi Zuckerbäckern is. Makulatur- Papler Divan Matratzen kauft man gut und billig bei Franz Brechtel Bürſtädterſtr. 28. Brief⸗ Papier in jeder Ausſtattung, ſowie alle Schreibwaren ſtets zu haben in der Buchhandlung Biernheimer Anzeiger. Einwohnerſchaft Aufruf! Betr.: Sammlung für die Erwerbsloſen. Das Heer der Exwerbsloſen in unſerer Gemeinde wächſt infolge der Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe von Tag zu Tag, ſodaß eine bange Sorge um die Zukunft dieſer bedauernswerten Leute, die unverſchuldeter Weiſe ihre Arbeit verkoren haben, uns umſchleicht. Not und Elend, Kummer und Sorge ſind in die Familien der davon Betroffenen eingezogen. Weihnachten das Feſt der Liebe, ſteht vor der Türe und gibt uns, ſoweit wir hierzu ſelbſt in der Lage ſind, Gelegen⸗ heit genug, durch Gaben aller Art unſere Nächſtenliebe für unſere be⸗ drängten Mitmenſchen zu beweiſen und deren trauriges Los nach Kräf⸗ ten zu mildern. Wir richten daher an unſere opferwillige, edelgeſinnte die höſl. Vitte, das Liebeswerk durch reichliche Spenden krönen zu helfen. dieſen Zweck etwas gibt, darf ſich des Dankes aller derjenigen ver⸗ ſichert halten, deren Not dieſe Spenden zu lindern beſtimmt ſind. Ein⸗ zeichnungsliſten liegen auf unſerem Büro Zimmer 23 offen. Die Gaben werden ſzt. bei den betreffenden Schenkgebern abgeholt. Viernheim, den 8. Dezember 1925. Heſſiſche Würgermeiſterei Viernheim Wer für Lamberth. *