g ere eee 15 Nr Sirriel ir JAhre. — a geige 1 Sernheimer Zeitung—, Biernhelmer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Giernheimer Bürger- Ztg.— Biernh. Volkablat) Erscheint täglich mi Annahme ber Bonn und Feiertage.— ng peel monatl. 1.50 Mark frei ins UAnzeigenpzeiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Plg., die Reklamezelle 60 Pfg., bel Wiederhelung a Sratisbeilsgen: wöchentl. Samstags das achtſeitige Huſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notſzen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß bolblährlich einen Fahrplan ſowie einen er.— Annahme 1 5 Mannheiem Helvetia-Seide 85 em br., eleg. Kleiderw. Tussah-Plüsch 120 brt., gepr. für Jacken u. Mäntel 2.95 2.95 Wasch-Samt —— Seidenstoffe Crèpe marocain Kunstseide, doppeltbreit Kleider-Samt 70 breit schwarz, llorleste Ware. beige, Original Lindener 70 em breit. Riesige Warenmengen insbesondere Qualitätswaren im Preise rũcksichtslos herabgesetzt Wischtuch 00 7. 3.95 o 1.95 Reinlein. 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Es iſt aber augenſcheinlich, daß die Venizeliſten und die Demokraten ihrerſeits ſich anſtrengen, um meine Aktion zunichte zu machen. Ich bin daher ent⸗ ſcheoſſen, alles aufzubieten, was die Umſtände erforderlich machen. In ſämtlichen Kaſernen des Landes iſt geſtern durch die Kommandanten der Truppen die Proklamation des Generals Pan⸗ galos, in der er ſich zum Wohle des Landes zum Diktator erklärt, bekannt gegeben worden. Das Dekret ſchließt mit den Worten: Die Zukunft meiner Diktatur beruht einzig und allein auf den Bajonetten. Athen, 6. Jan. In einer Kundgebung des zenerals Pangalos an das griechiſche Volk heißt 5 u. a., urſprünglich ſei beabſichtigt geweſen, vor denn Kammerwahlen Senatswahlen vornehmen zu laſſen. Die Unverſöhnlichkeit der Führer der Oppoſition habe dies jedoch unmöglich gemacht. Griechiſche Staatsmänner hätten ſich bereitgefm⸗ den, durch Parteileidenſchaft geblendet, ihrem Vaterlande großen Schaden zuzufügen. Alle dieſe Tatſachen hätten die jetzige Regierung gezwun⸗ gen, ſich die Frage des Handelns vorzubehalten. um ſich der Reaktion im Innern zu entledigen. Zum Schluſſe erklärte Pangalos, daß er in voll⸗ kommender Achtung vor den in Kapitel 1 der Verfaſſung enthaltenden Beſtimmungen, aber un⸗ ter gleichzeitiger Konzentrierung des Reſtes der verfaſſungsmäßigen und geſetzmäßigen Gewalt in ſeinen Händen das Land regieren werde. Das Ziel ſei die Feſtigung der Republik und ein durch freie Wahl zu ſchaffendes geſundes und normales parlamentariſches Leben. Engliſche Kritit an Pangalos. Lundon, 5. Jan. Die engliſche Preſſe kriti⸗ ſter: die Diktatur Pangalos in Grieſtenland ſeyr ſcharf.„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Wenn es wahr iſt, daß die letzte Völkerbundsentſchei⸗ dung gegen Griechenland Pangalos zu ſeiner Stellungnahme getrieben hat, ſo muß ſeine Nede als eine Herausforderung des Völkerbundes an⸗ geſehen werden. Die Uebernahme einer derarti⸗ gen Rolle bedeutet für eine Nation wie Griechen⸗ land einen Selbſtmordverſuch. Wenn Pangalos von Heeren und Flotten rede, ſo regt er eine Linie in der Außenpolitik an, die nur zur Kata⸗ ſtrophe führen kann. Der Thronverzicht Karols. Bulareſt, 6. Jan. In der geſtrigen Kammer⸗ ſitzung wurde über die Geſetzentwürſe betreffend den Thronverzicht des Kronprinzen Karol Be⸗ ſchluß gefaßt. Das Parlamentsgebäude war von einer gewaltigen Menſchenmenge umlagert. Bra⸗ tianu verlas die königliche Proklamation, die Ge⸗ ſetzentwürfe und einen an die Kammer gerichte⸗ ten Brief des Kronprinzen Karol, in dem dieſer erklärt, daß er aus eigener Initiative gehandelt habe. Darauf erſtattete der Berichterſtatter ſein opoſtt worauf der Reihe nach die Chefs der Oppoſitionsparteien das Wort ergriffen. Die Nationalen erklärten, gegen die Vorlage ſtim⸗ men zu wollen, weil die Regierung nichts unter⸗ nommen habe, um das Unglück zu verhüten. Auch der Führer der Bauernpartei kritiſierte das Verhalten der Regierung heftig. Namens der Deutſchen erklärte der Abgeordnete Dr. Roth ſein Bedauern über das Geſchehene und drückte der Krone die Sympathie des Schwabenvolkes aus. Darauf erklärte General Averescu namens ner Partei ſein Bedauern über den Thronverzicht, fügte aber hinzu, daß ſeine Partei alle Geſetz⸗ entwürfe annehmen werde. Bratianu wandte ſich dann gegen die Vorwürfe der Oppoſition und erklärte, die Regierung trage für das Ge⸗ ſchehene die volle Verantwortung. Der Thron⸗ verzicht ſei aus unpolitiſchen Gründen erfolgt. Es ſei nicht zu befürchten, daß ſpäter Komplika⸗ tionen eintreten. Bei Stimmenthaltung eines Teiles der Oppoſition wurde dann der Geſetzent⸗ wurf mit 234 gegen 3 Stimmen angenommen. In einer gemeinſamen Sitzung von Kammer und Senat wurde dann der Geſetzentwurf betr. ein Geſetz des Regentſchaftsrates mit 386 Stim⸗ men bei Stimmenthaltung der Oppoſition ange⸗ nommen. Ungariſche Frankenfälſchungs⸗Affäre Eine große Frankenfälſchungsaffäre iſt vor einigen Wochen in Amſterdam dadurch entdeckt, daß einige Ungarn mit gefälſchten Tauſend⸗Frankenſcheinen Brillanten kaufen wollten. Dann wurde im Haag der ungariſche. Oberſt Janko witſch feſtgenommen, der mit einem Paß als ungariſcher Kurier reiſte und in ſeinem Kuriergepäck 10 Millionen Franken falſcher franzöſiſcher Banknoten bei ſich trug. Darauf ſind die Geſandten in Paris und Budapeſt heimgereiſt. Eine entſcheidende Wendung erfuhr die Affäre durch die Verhaf⸗ des Prinzen Win diſch⸗Grätz, große tung 1 aus ga ee Ae 05 un inten Genoſſen die Fälſchung be⸗ 5 15 ſoll, Inzwischen ist bie Unter ⸗ Die Hohenzollern⸗Abfindung. Von Adam Röder, M. d. R. Wilhelm 2. lebt auſcheinend noch immer in der von ihm durch Jahrzehnte hindurch kultivierten Auffaſſung einer perſönlichen Diſtanzierung der„Majeſtät“ zu der ihn um⸗ gebenden Welt. So iſt im Schloß Doorn das höfiſch Zeremoniale obligatoriſch. Der Kaiſer bei jeder Gelegenheit in großer Uniform und die Form des Verkehrs auf den exkluſivſten höfiſchen Drill zugeſchnitten. Das Materielle wird dabei keineswegs vergeſſen. Wilhelm 2. ſoll, wie Nachrichten aus Holland beſagen, außerordentliche Landankäufe machen, um ſein privates Beſitztum zu fundieren. Der beſte Beweis dafür, wie wenig der ehemalige Kaiſer mit der Zeit lebt und die Zeitumſtände nach ihrer wirtſchafts⸗ und ſo⸗ zialpſychologiſchen Seite hin beurteilen kann, iſt die Tatſache, daß er und ſein Haus gerade jetzt die exorbitanten Anſprüche an das deut⸗ ſche Volk erhebt. Der Geſamtwert der hohen⸗ zollernſchen Beſitzungen wird auf 660 Mil⸗ lionen Goldmark berechnet, wovon etwa 130 Millionen dem reinen Privafbeſitz der Hohen⸗ zollern anzurechnen ſind. Unter dieſem Pri⸗ vatgut reſſortieren 300 000 Morgen Land, ein ungeheurer Großgrundbeſitz. Es würde ſich verlohnen, die Modalität zu erfaſſen, mit der das Haus Hohenzollern zu dieſem Grund⸗ beſitz kam. Durch Kauf ſelbſtverſtändlich. Wo⸗ her aber kam das Geld? Man hat nichts da⸗ von gehört, daß die Mitglieder der Familie Gewerbetreibende, große Erfinder, große Wiſſenſchaftler, große Entdecker gewe⸗ ſen wären, die durch ihre geiſtige Arbeit auf dem Wege normaler Produktion ſo große Vermögenswerte erzielten, um dieſen unge⸗ heuren Grundbeſitz von 300 000 Morgen Land zu erwerben. In den Zeiten des abſoluten Königtums war es ja wohl ein leichtes, daß die Mo⸗ narchen zu Reichtum kamen, wenn auch ſelbſt in dieſen Zeiten die Formel. das Land ge⸗ hört dem König, keine abſolute Rechtsnorm darſtellte. Die Sache iſt die, daß es nicht nur früher, ſondern bis auf den heutigen Tag ſchwer iſt, im Beſitz der Monarchen das ſtaat⸗ liche Gut von dem privaten vollkommen zu unterſcheiden. Schon aus dieſem Grund er⸗ gibt ſich die Tatſache gegenüber dem Fanatis⸗ mus gewiſſer Kreiſe, daß mit dem Beariff des reinen Eigentums und ſeiner moraliſchen Konſequenzen gegenüber dem Beſitztum der fürſtlichen Häuſer nicht ohne weiteres im Sinne des Bürgerlichen Geſetzbuches operiert werden kann. Das ſei jenen gegenüber ge⸗ ſagt, die jetzt ſo„moraliſch“ dem Begriff des heiligen Eigentums“ die Kursnote eines ſelbſtverſtändlichen ſittlichen Obligos erteiſen möchten. Gewiß iſt das Eigentum heilig. Ganz davon abgeſehen. daß es heiligere Dinge gibt. als das Eigentum. kommt doch hinzu, wenigſtens für die Chriſten, von denen wir immer noch hoffen, daß ſie die zu⸗ ſtändigen Interpreten der Juriſten ſind daß die Heiligkeit dieſes Eigentums durch die Art ſeines Erwerbs bedingt Wird. Aber auch. wenn man davon ausgeht. Eigentum iſt Eigentum, und nach Verlauf einer gewiſſen Zeit kann die Erwerbsart den Charakter des Eigentums nicht mehr alterie⸗ ren, ſo bleiben im Hohensallernfall eine Menge von Imponderabilien übrig, an denen kein Politifer und kein gerecht und klar Den⸗ kender vorübergehen kann. Die Hobensollern verlangen in dem VPeraleich 30 Millionen Goldmark bar ausbezahlt im Laufe eines Jahres Wo ſoll denn das Geld herkommen? Die Etats aller Staaten und nicht zuletzt der Etat des preußiſchen Staates, der in erſter Linie in Froge kommt, ſind in ihren Aus⸗ gaben überlaſtet. Es müßte alſo eine ſtarke Anziehung der Steuerſchraube ftattfinden, um dieſe Summe aus den Steuerzohlern her⸗ auszuquetſchen. Ein Sturm der Entrüſtung müßte durch das ganze deutſche Volk gehen, wenn man dieſe Forderung in den heutigen . wꝛ ²˙ A' ⁰˙ bdsm ⁵˙ ü ͤ¹;!.;ꝛ³jͥ ̃ ̃—r̃——— w ̃ ˙. Donnerstag den 7. Januar 1926 Zeiten eines ſtarken wirtſchaftlichen Nieder— ganges ohne weiteres erfüllen wollte. Wohl— das Eigentum iſt nach der Wei⸗ marer Verfaſſung garantiert, ſelbſtverſtänd⸗ lich. Und wir hoffen, daß dieſer Grundſatz auch für die zukünftige Zeit aufrecht erhalten wird. Aber das Eigentum iſt nicht abſolut. Das hat die vergangene Entwicklung bis auf den heutigen Tag klar gezeigt. Hat man nicht das Eigentum der Kirchen und Klöſter aufgehoben? Haben wir nicht das Recht der Expropriation? Hat nicht Preußen im Jahr 1866 die Eigentümer der Königs-, Kurfürſten⸗ und Herzogswürde enteignet, hat Preußen nicht das Privatvermögen des Königs von Hannover im Betrag von 48 Millionen ein⸗ gezogen und den berüchtigten Welfenfonds Sachſens gemacht, aus dem die Reptilien⸗ preſſe geſpeiſt wurde? Aber noch viel mehr: Wie iſts mit dem Eigentum der Millionen Kriegsanleihezeichner, das der Staat mit Verſprechen und tönenden Worten garantiert hat? Wo iſt das Eigentum an unzähligen Renten⸗, Lebens⸗ und Penſionsverſicherungen geblieben? Millionen, die früher wohlhabend waren, ſind heute am Bettelſtab, vegetieren dahin, oder fallen der öffentlichen Fürſorge anheim. Wenn ein Deutſcher Eigentum in England oder Frankreich hat und er will es durch Erbrecht in Beſitz nehmen, ſo verrechnet es der fremde Staat für Reparationsleiſtung und weiſt den Eigentümer darauf hin, daß er„ſeine berechtigte“ Forderung beim deut⸗ ſchen Reich erheben ſoll. Dieſes cher bietet dem Eigentümer 2½ pro Mille. So ſieht es mit dem Eigentum aus. Man kann ſagen u. mit Recht: Die wirtſchaftliche Kataſtrophe u. die wirtſchaftliche Notlage laſſen dem Staat keinen anderen Ausweg übrig. Krieg und Inflation haben die Werte vernichtet. Millio⸗ nen von Deutſchen ſtellen ſich gebeugt, verbit⸗ tert und erſchüttert unter den Zwang dieſer Tatſache. Nur allein die Fürſtenhäuſer ſollen außerhalb dieſes furchtbaren circulus vitioſus ſtehen. Die Werte der Hohenzollern ſollten die Inflationsveriode ohne Schädigung glatt durchlaufen haben? Dieſe Ruffaſſung wird man keinem vernünftigen Menſchen in ganz Deutſchland beibringen. Ich warne vor einer ſormal⸗jwriſtiſchen Auffaſſung der Dinge: das Volksempfinden wird ſich damit niemals abfinden, man verachte nicht die Imvondera⸗ bilien. die als tiefſter Hinterarund für jede politiſche Aktion beſtimmend ſind. Mit Recht heißt es: juſtitia fundamen⸗ tum. Gerechtigkeit iſt die Grundlage jeder Herrſchaft. Gerechtiafeit iſt mehr als Recht. Das Recht iſt ein Mittel. um Gerechtigkeit zu ſchaffen. Zur Gerechtiakeit gehören Sachlich⸗ keit. pſucholoaiſches Erfaſſen der das Recht ſchaffenden Elemente, gehören Ahwögen und Ausgleichen, gehört vor allem ein Herz voll Liebe zu den Menſchen. Farmales Recht kann niemals den letzten Eutſcheid bringen. Schon Cicero ſagte: ſummum jus ſumma in⸗ juria— die Ueberſtejgung des Rechtsbegriffs löſt größte Ungerechtigkeit aus. Die Hohenzollern, alle deutſchen Fürſten. ſollen nobel abgefunden werden: an dieſer Grundſache darf nicht gerüttelt werden. Aber es kann nicht davon die Rede ſein, daß man den Hohenzollern Dutzende von Millionen eines„Eigentums“ in den Sichotz wirft. das von ihren Vorfabren keinesrpbegs durch per⸗ ſönliche Arbeit erworben wurde. In neuerer Zeit, in der Millionen darben. in der Millio⸗ nen ihr Eigenſum verloren hoben, das be⸗ glaubigt und berechtigt war, kann man nicht Einzelnen viele Millionen zu erkennen, als ob es keinen Krieg gegeben hätſe. keinen Vertrag von Verſailles. fein Dawes⸗Aßbkommen, kei⸗ nen wirtſchaftlichen Niederbruch, kein Elend und keine Not. Die Abfindung der Fürſten muß jenſeits des privaten Rechts vor ſich gehen, muß als eine politiſche Aktion betrach⸗ tet werden. die ſelbſtverſtändlſch einer ver⸗ d Gerechtigkeit nicht entbehren darf. ſuchung weiter ſortgeſchritten und eine große Zahl von Verhaftungen vorgenommen wor⸗ den, wie aus folgenden Nachrichten hervor⸗ geht: a Budapeſt, 6. Jan. Nach dem umſaſſenden Geſtändnis des Prinzen Windiſchgrätz wurden geſtern abend durch 85 Kriminal- beamte weitere Verhaftungen durchgeführt. Teilweiſe handelt es ſich um ſehr hochſtehende Perſönlichkeiten. Gegen Mitternacht wurde auch der Landesvolizeichei Nadoſn verbai⸗! ſet. Seine Feſtnahme erregte noch mehr Auf⸗ ſehen als diejenige des Prinzen Windiſch⸗ grätz. Man glaubt, daß Nadoſy ſich der direk⸗ ten Beteiligung an der Falſchmünzerei ſchul⸗ dig gemacht hat. Es iſt noch ungeklärt, ob er aus Gewinnſucht oder aus politiſchen Moti⸗ ven gehandelt hat. Auch der bekannte rechts⸗ radikale Abgeordnete Dr. Ula in ſoll geſtern verhaftet worden ſein. Die Vornahme der Verhaftungen bedeutet einen vollen Sieg ns.— Im militär⸗biographiſchen Ine La. 43. Jahrgang ſtitut wurde geſtern eine neue Hausſuchung abgehalten. In ſeinem Geſtändnis hat Prinz Windiſchgrätz dieſes Inſtitut als Werkſtatt der Fälſcher angegeben. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß Prinz Windiſchgrätz vollſtändig ruiniert iſt und mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu käm⸗ pfen hatte, ſo daß die Behauptung, er habe aus patriotiſchen Gründen die Fälſchungen unterſtützt, nicht ſtichhaltig erſcheinen. Seinen Mithelfern hat der Prinz erklärt, er wolle einen legitimiſtiſchen Putſch ausführen. Der Prinz ſcheint aber zu Gunſten des Erzherzogs Albrecht gehandelt zu haben. Windiſchgrätz ſteht übrigens ſeit 17 Jahren unter Kuratell. Es beſteht kein Zweifel, daß es ſich bei dem kürzlich in Hamburg Verb eteten um ein Mit⸗ glied ein und derſelben ande handelt. Die Mitteilungen der Hamburger Polizei verhel⸗ fen der Budapeſter Polizei zu wertvollen In⸗ formationen. Hinſichtlich der Druckerei, in der die Noten hergeſtellt wurden, konnte die Polizei noch immer zu keinem endgültigen Ergebnis gelangen. Einer Zeugenausſage zufolge ſoll ein in der karthographiſchen Anſtalt beſchäf⸗ tigter Drucker namens Spanring die No⸗ ten bergeſtellt haben. Dieſer iſt aber ſeit eini⸗ gen Tagen unauffindbar. Ueber die Perſonen die geſtern verhaftet wurden, ſind die ver⸗ ſchiedenſten Gerüchte im Umlauf. Namen ſind jedoch noch nicht genannt worden. Auch der Bevollmächtigte der Bank von Frankreich er⸗ klärte gegenüber Preſſevertretern. er könne über die ſenſationellen Verhaftungen keine genauen Angaben machen. Die Portierfrau des Palais hat bei der Polizei angegeben, daß in letzter Zeit Unter⸗ richtsminiſter Graf Cuno Klebelsberg, der gänzlich zu den Rechtsradikalen abge⸗ ſchwenkt iſt und als eifriger Parteigänger des Erzherzogs Albrecht gilt, ſowie der Führer der ungariſchen Faſchiſten, Julius Gom⸗ bös, häufig das Palais Windiſchgrätz auf⸗ ſuchten. Man erwartet mit Spannung die Klärung des Verhältniſſes des Grafen Kle⸗ belsberg zu Windiſchgrätz. In Kreiſen der Oppoſition erwartet man von der weiteren Entwicklung der Affäre allgemein einen gründlichen volitiſchen Sy⸗ ſtemwechſel, den Miniſterpräſident, Graf Bethlen bald durchführen wird. Die Zeitun⸗ gen bringen ohne Unterſchied der Parteirich⸗ tung ihre Genugtuung über den Gang der Unterſuchung in der Frankenfälſchungsangele⸗ genheit zum Ausdruck. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Ver⸗ ſiegelung des Koffers des in Holland verhaf⸗ teten Oberſten Jankghwitſch auf direkten Befehl des Bukareſter Polizei⸗-Chefs Nadoſy erfolgte. Jankowitſch iſt im 9. Dezember im Außenminiſterium erſchienen, und zwar in Begleitung Nadoſys, der dem anweſenden Beamten befahl, den Koffer mit dem kurier⸗ üblichen Siegel zu verſehen und dem Oberſten Jankowitſch eine außerordentliche Kurier⸗ legitimation auszuſtellen, da er„eine ſehr wichtige Miſſion im Auslande“ in ſeinem Auftrag zu erfüllen habe. Auf die Frage des Beamten, was der Kaffer denn eigentlich ent⸗ halte, ſoll Nadoſy lachend geantwortet haben: „Gefälſchte Banknoten“. Weiter wird der Po⸗ lizeichef beſchuldigt. die Unterſuchungen gegen den Prinzen Winpiſchgrätz erſchwert zu haben. Der Bevollmächtigte der Bank von Frank⸗ reich wurde geſtern von Bethlen empfan⸗ gen. Die ungariſche Regierung iſt bemüht, alle dipſomatiſchen Verwicklungen zu vermei⸗ den. Geſtern wurden 19 Abgeordnete vernom⸗ men. In der Wiener Wohnung des Prinzen Windiſchgrätz wurde geſtern abend auf Er⸗ ſuchen der Budavpeſter Polizei eine Haus⸗ ſuchung vorgenommen. Paris, 6. Jan. Geſtern iſt der franzöſt ſche Geſandte. Clinchant, in Naris einge⸗ troffen.— Dem„Journal des Debats“ zu⸗ folge wird in Pariſer divlomatiſchen Kreiſen erklärt, daß die Reiche Flinckants in keinem Zuſammenhange mit der Fälſchunasaffäre ſtehe. Dies dürfte jedoch nicht zutreffen. Am Quai d'Orſay erklärte man geſtern abend gegenüber Preſſevertretern. daß auf Grund der Berichte der franzöſiſchen Vertreter im Ausland bisber für 20 Millionen gefälſchte franzkſiſche Banknoten feſtgeſtellt worden ſind. Die Nariſer Nolizef erinnert daran, die die ungariſchen Faſchiſten, die ſich für ihre Zwecke der Notenfölſchung bedienen, genau das Gleiche tun wie die franzöſiſchen Emi⸗ granten im Jahre 1793, die ebenfalls mit volitiſchen Nebenabſichten falſche Aſſiginaten herſtellten. 15 4 Berlin, 6. Jan. Die Meldung eines 1 liner SpätabeIblattes, die Budapeſter fert“ minalpolizei Mithilfe in der Angelegen⸗ heit der Frankf“ ſchungen erſucht, ae — Politiſche Umſchau. — Keine deutſche Wirtſchaftstonferenz. Seit einigen Tagen gehen bei der Reichskanzlei Schrei⸗ ben ein, die auf Preſſemeldungen Bezug neh⸗ men, wonach der Reichskanzler Schritte unter⸗ nommen habe, eine deutſche Wirtſchaftskonferenz zum 7. Januar in Berlin einzuberufen. Wie von zuſtändiger Seite hierzu mitgeteilt wird, entbehren dieſe Meldungen jeder Begründung. Eine Wirtſchaftskonferenz iſt weder einberufen noch geplant. — Zuſammenlegung der Militärkontrolle. Mit der geſamten Aufhebung der Unterkontrollſtellen in Breslau, Frankfurt, Karlsruhe und Düſſel⸗ dorf geht die geſamte Tätigkeit der Militärkon⸗ trolle auf die Berliner Zentralſtelle über. Die Zentralſtellen, die früher noch in anderen deut⸗ ſchen Städten beſtanden, ſind ſchon vor längerer Zeit eingangen. — Die litauiſche Politik. Der litauiſche Au⸗ benminiſter Reinyo hat ſich einem Vertreter der Preſſe gegenüber über die künftige litauiſche Politit geäußert. Danach iſt vor allem beabſich⸗ tigt, Handelsverträge und im Anſchluß daran ee und Konventionen mit Ruß⸗ land, Deutſchland und Lettland herbeizuführen. Was Deutſchland betreffe, ſo müßten die Ver⸗ handlungen über den bereits im vergangenen Jahre ratifizierten Handelsvertrag zum Abſchluß gebracht werden. Die Frage der Beziehungen zu Sowjetrußland, Deutſchland und Lettland ſei nicht ohne Einfluß der Locarno⸗Konferenz aktuel⸗ ler geworden. Oſteuropa habe die Notwendig⸗ keit eingeſehen, ſich zur Schaffung eines„Oſt⸗Lo⸗ carno“ vorzubereiten. Die Vorbereitungen zu einer entſprechenden Konferenz dürften nicht auf die lange Bank geſchoben werden. Vielleicht würd es auf dieſer Konferenz auch gelingen, die Wilna⸗Frage zu löſen. — Briands Neujahrswünſche für Polen. Dem Vertreter des„Kurjer Polski“ in Paris hat Mi⸗ niſterpräſident Briand ſeine Neujahrswünſche für Polen ausgeſprochen. Er drückt darin die He- berzeugung aus, daß Polen die wirtſchaftliche Kriſe überwinden werde und betont, daß Europa durch die Verträge von Locarno einer friedliche— en Arbeit nähergebracht ſei. Frankreich habe eine Unterſchrift unter die Akten geſetzt als Ver— ſicherung, daß es den Frieden wolle. Polen habe benſo unterzeichnet und Frankreich ſei mit Po— len noch durch einen Spezialvertrag verbunden. Polen werde daher in Frankreich immer eine Ga⸗ rantie ſeiner Sicherheit entſprechend ſeinen Wün— ſchen finden. —— Die Mehrausgaben beim Wehretat. Berlin, 5. Jan. Ueber den Haushaltsent⸗ wurf für das Reichsheer ſind Mittei⸗ lungen verbreitet, die irrige Anſchauungen zu erregen geeignet ſind. Für den Heeres— haushalt ſind für 1926 64 Millionen mehr angefordert als für 1925. Hiervon entfallen über zwei Drittel, nämlich 45,5 Millionen, auf die allgemeinen Gehaltserhöhungen, die im vergangenen Jahre eingetreten ſind. Die im Vertrag von Verſailles feſtgeſetzte Zahl der Offiziere, Beamten, Unteroffiziere und Mannſchaften hat ſich nicht verändert. Die weiteren 18,5 Millionen dienen nicht umfang⸗ reichen Anſchaffungen an Waffen und Muni⸗ tion, ſondern finden ihre Erklärung in der Erhöhung aller Geſtehungskoſten ſeit dem 1. April 1925. Dieſe wird auch durch die genann⸗ ten 18,5 Millionen noch nicht ausgeglichen. Die in der Finanzlage des Reiches begrün⸗ dete Notwendigkeit, zu ſparen, hat nicht ein⸗ mal zugelaſſen, bezüglich der Auffriſchung der. Waffen und Munition die Möglichkeiten zu erſchöpfen, die den Feſtſetzungen der inter⸗ alliierten Militärkontrollkommiſſion entſpro⸗ chen hätten. Von anderer Seite erfahren wir hierzu noch folgendes: Die Mebrausaaben im Ma⸗ den, ſo kann es nur regieren, nicht ſehr groß iſt, ſollte die Partei ſchon des⸗ haben, weil ſie ſo in der Lage iſt, einen größe⸗ rung ausüben. Die paſſive Haltung der So⸗ nommen. in einem dreitägigen Gefecht ſchlug, rineetat die im ganzen 46 Millionen Mark ausmachen, ſind größtenteils für notwendig gewordene Schiffsneubauten beſtimmt. Bis auf den nach dem Kriege vom Stapel ge⸗ laufenen kleinen Kreuzer„Emden“ ſind die ſämtlichen Linienſchiffe und Kreuzer der klei“ nen deutſchen Kriegsmarine überaltert. Das jüngſte deutſche Linienſchiff iſt 1906 gebaut alſo 20 Jahre alt. Die Kreuzer, deren Er⸗ ſetzung am dringendſten iſt und durch den Verſailler Vertrag uns zugeſtanden wurde, ſind ſämtlich noch älter. Der Kreuzer„Ama, zone“, der zunächſt erſetzt werden muß, iſt 25 Jahre alt. Nach dem Verſailler Vertrag dürfen wir Schiffe, die mehr als 20 Jahre al, ſind, als überaltert anſehen. ———— Noske für die Große Koalition. Berlin, 5. Jan. Dem Vertreter des„B. T.“ in Hannover hat Oberpräſident Noske in einer perſönlichen Unterredung ſeine An⸗ ſicht über die Frage der Großen Koalition dahin entwickelt: Sollte ein Miniſterium der Mitte ohne Sozialdemokraten gebildet wer⸗ wenn es von den Sozialdemokraten zum mindeſten gedul⸗ det wird. Ganz abgeſehen davon, daß der Schritt von dieſem mehr oder weniger zwangsmäßigen Tolerieren zum Mitregieren halb mehr Neigung zur Großen Koalition ren unmittelbaren Einfluß auf die ſoziale Ge⸗ ſetzgebung und auf die Durchführung von Hilfsmaßnahmen für die notleidende Bevölke⸗ zialdemokratie bedeutet im Augenblick einen Verzicht auf Machtpoſitionen, der mir nicht genug begründet erſcheint. Wenn zur Zeit auch noch keinerlei Grund zu einer von den Rechtskreiſen ſo ſehr erwünſchten Verhän⸗ gung des Belagerungszuſtandes beſteht, ſo könnte eine endgültig ablehnende Haltung der Partei doch den Befürwortern der Verhän⸗ gung des Ausnahmezuſtandes das Geſchäft erleichtern. Schließlich kann ihr Abſeitsſtehen auch die Locarno-Politik, wenn nicht direkt gefährden, ſo doch in ungünſtigem Sinne be⸗ einfluſſen. Syrien und Marokko. Ueberfall auf eine Kabylenwache. Madrid, 5. Jan. Nach einer amtlichen Mit⸗ teilung hat in der vergangenen Nacht in dem Abſchnitt Ceuta-Tetuan eine Abteilung von ein⸗ geborenen Regulären eine Wache der Rifkabylen überfallen, 20 Mann getötet und 10 gefangen ge⸗ Ferner nahm eine andere Abteilung 30 Eingeborene eines benachbarten Dorfes ge— fangen und erbeutete 60 Stück Rindvieh. Abd el Krims Strafgericht. Londyn, 5. Jan. Nach einem Bericht des „Daily Telegraph“ aus Tanger geht Abd el Krim gegen diejenigen Stämme mit aller Strenge vor, die von ihm abzufallen drohen. So zog er kürz⸗ lich gegen den Stamm der Beni Meſſrua, die er wobei das Dorf vollſtändig zerſtört wurde. Der Führer des Stammes mußte nach Tetuan fliehen. Die von ihm erbetene ſpaniſche Hilfe kam viel zu ſpät, ſodaß ſie nur noch die Trümmer des Dorfes be- ſchießen konnte. Neue Kämpfe in Syrien. Kairo, 5. Jan. Die Friedensverhandlungen des franzöſiſchen Oberkommiſſars de Jouvenel mit den Druſen ſind nunmehr endgültig geſchei⸗ tert. Sultan Atraſch Paſcha ſetzt den Kampf fort, weil die Ablieferung aller Waffen gefordert wurde. Der kürzlich zurückgetretene Gendarme— rieminiſter Wahid wurde heute an Bord eines Schiffes in Beiruth verhaftet. die Sturm⸗ ſind ſehr groß. müſſen Fußböden Der Guerillakrieg in Mexiko. a London, 5. Jau. Etwa 60 Banditen griffen die mexikaniſche Beſatzung in Agnas Calientas 2. um den ehemaligen Gouverneur zu befreien. „ie Angreiſer wurden mit ſchweren Verluft⸗ gurückgeſchlagen. Sechs verwundete Anführen⸗ eigen e Aae 1 1 Iden e g e Garniſon verlor einen und ſechs Mann. 1 05 Die Lage in China. Zum Rücktritt des Generals Feng. London, 5. Jan. Zu dem unerwarteten Rück⸗ i tritt des Generals Feng fehlen in der engliſchen Preſſe bisher alle Sonderberichte. Man vermu⸗ tet, daß Fengs Rücktritt ſich aus der Haltung einiger ſeiner Generale ergeben hat, die von ihm abzufallen drohten. Die„Weſtminſter Gazette“ erwartet nun einen Kampf zwiſchen Tſchangtſolin und Wupeifu um die Oberherrſchaft in Nordchina. General Feng nach Moskau abgereiſt. Berlin, 5. Jan. erklärung des chriſtlichen Generals Feng in der Hauptſache ſein ſchlechter Geſundheitszuſtand. Die chineſiſche Preſſe berichtet, daß Feng bereits über die Mandſchurei nach Moskau abgereieſt iſt. Auch der Reichsverweſer Tuan⸗Tſchi⸗Jui werbe am Laufe des Monats ſein Amt niederlegen. Hochwaſſerſchäden. Der preuſtiſche Innenminiſter im Rheinland. Köln, 5. Jan. Wie wir hören, weilte der preußiſche Miniſter des Innern Severing in Köln. Der Miniſter unterrichtete ſich hier und rheinaufwärts perſönlich über die Schäden, die durch das Hochwaſſer im Kölner Gebiet angerich⸗ tet worden ſind. Auf Veranlaſſung des Ober⸗ präſidenten der Rheinprovinz fand heute nach⸗ mittag im Oberpräſidium zu Koblenz eine Be⸗ ſprechung der Behörden mit den Vertretern der Preſſe über die Maßnahmen ſtatt, die angeſichts des Hochwaſſers getroffen worden ſind. An die Beſprechung ſchloß ſich eine Beſichtigung des h am Rhein aufwärts bis Neu⸗ wied. Karlsruhe, 5. Jan. Großen Schaden hat das Hochwaſſer auf der Gemarkung Knielingen ange— richtet. Von dem in den Rheinwaldungen la— gernden aufbereiteten Holz wurden erhebliche Mengen fortgeſchwemmt. Die Winterſaaten ſind zum großen Teil vernichtet. Trier, 5. Jan. Ueberall iſt man mit dem Ausſpülen der Wohnungen und dem Weaſchaffen des ſtellenweiſe fußhoch liegenden Schlamnies beſchäftigt. Die Stadtverwaltung hat bereits über 500 Zentner Briketts zum Austrocknen der Wohnungen gegen Gutſcheine zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Die Verheerungen der Flut ſind durch und Wolkenbruchverwüſtungen faſt überall bedeutend größer als im Januar 1920. Die Schäden, die das Hochwaſſer an Häuſern, Aeckern, Wegen und Weinbergen angerichtet hat, In über 100 Wohnungen Triers und Zimmerdecken erneuert werden. Die Moſeldämme ſind erheblich beſchä⸗ digt, wie auch der Bahnkörper der Moſeltalbahn. Erhebliche Schäden wurden auch in den Wein⸗ bergen an Moſel und Saar angerichtet. Spende des Reichspräſidenten. Berlin, 5. Jan. Zur Linderung der Not der Hochwaſſergeſchädigten hat der Reichspräſident den Betrag von 200 000 Mark aus ſeinem Dispo⸗ ſitionsfonds zur Verfügung geſtellt. Weitere Hilfe. Wiesbaden, 5. Jan. Vom Miniſterium iſt der hieſigen Regierung zur Behebung der erſten Not der durch Hochwaſſerſchäden Betroffenen ein Betrag von 150000 Mark zur Verfügung geſtellt worden. In Holland. Köln, 5. Jan. Ueber die Verheerungen, die ECC ͤ K Das Haus Hunnneimer. Roman von F. Kaltenhauſer. G. Fortſetzung.) Mannheimer drückte ſeine Rechte. „Wills Gott, mir wäre es recht.“ Er ſchritt ſeinem Wagen zu, ſtieg raſch ein und fuhr hinweg. 2. Kapitel. Mary Ann Herrle ſtand in der Leuteſtube, in der der Tiſch eben abgeräumt worden war, und ſah der drallen Pauline, der Küchen— magd, nach, die eben mit einem Stoß Teller aus der Stube ging. Mit leiſem Lächeln kehrte ſich ihr Geſicht der alten Frau zu, die in einem Schrank Wäſche verwahrt. Daß unſere gute Pauline nicht Hunger zu leiden hat, merkt man ihr immer mehr an, gelt Tante Wibbele?“ kam es in heiterem Ton über ihre Lippen. Die Haubenbänder der alten Frau kamen in leiſe zitternde Bewegung, die Hände hör⸗ ten zu arbeiten auf und das runzlige Geſicht zeigte ſich den Blicken Mariy Anns. „Wollt es keinem raten, etwa zu ſagen, bei uns könnte eines Hungers ſterben,“ klang es laut und ſcharf. Beruhigter folgte es nach: „Uebrigens brauch ich da nicht Bangen zu haben— s iſt in der ganzen Stadt bekannt, daß es bei Herrles einen guten Tiſch gift.“ Mary Anns Sinn hatte ſich ſchon von, dem Geſpräch abgewendet. Mit verlorenem Blick ſah ſie zum Fenſter in den trüben Mit⸗ tag hinaus und ſann eine Weile nach mit wechſelndem Geſichtsausdruck. Endlich raffte ſie ſich auf.„Der Regen hat aufgehört. Der Simmel hat ein Einſehen ſcheint es,“ ſagte ſie Wieder ſah die Frau ſchärfer herüber. „Weißt du's? So wenig doch als ich. s kann zum Abend wieder ein anderes Geſicht haben da draußen.“ Ach du! Du Unke! Denk doch daran, daß der Damm vielleicht nicht hält, wenn das Waſſer noch ſchwillt. Dann droht den Uferleu⸗ ten Gefahr.“ „Oder vielmehr dem Mannheimerſchen Lagerhaus droht Gefahr. Das iſts. Dafür ſchläft und ißt und trinkt der Chriſtoph nicht ſeit geſtern. Weil ſeine Narrheit für den ſtol⸗ zen Mannheimer neuen Boden gefunden hat. Hat ihm ja allewege ſchon zu lange gedauert, die Feindſchaft mit dem anderen, ich habs ge⸗ merkt. Und dies ſchafft mir Groll, Aerger, den ich mir nur ſchwer verbeißen kann.“ Mary Ann lächelte wieder, diesmal ein wenig verlegen. „Haſt dir ja eben Luft gemacht damit! Da brauch ich mich nicht zu ängſtigen, daß du erſtickſt daran, Wibbele“ „Spottdroſſel!“ ſchalt die alte Frau und wandte ſich wieder ihrer Beſchäftigung zu. Ihre Rede vorhin hatte erbittert geklungen, voll ſcharfer Feindſeligkeit, und jetzt nickte hinter dem Rücken der alten Frau Mary Ann mit herber Miene. Recht hatte ja Tante Wib⸗ ble, arg recht! Wenn nur der Sinn nicht an dem Mann hängen geblieben wäre! Der dumme törichte Sinn, dem das Vergeſſen ſo ſchwer fiel! Und ſchweigend ſchritt Mary Ann zur Tür hinaus, ganz in Gedanken verſunken. Als die leichten Mädchenſchritte an ihr Ohr klangen, wandte ſich Thereſe Wibbele um und ſah dem Mädchen nach. Erſt lugt es wie Groll aus den tiefliec rden Augen der alten Frau, dann kam feuchter Glanz hinein, und ein leiſes Zittern flog um den etwas breiten Mund. „Armes Ding!“ raunte ſie, als die leich⸗ ten Schritte draußen im Flur verhallten. „Das Herz ſo ſehr an einen zu hängen! Hab den Schmerz oft in ihrem Blick geſehen. Und der ſtolze Herr kümmert ſich nicht! Und dabei wäre unſere Mai Anndeſe ein Epelſtein für Sie ſpricht für ſich hin, als tät ſie morgen eine das Hochwafſer in Holland angerichtet * au. P S e ere dem Mannheimerſchen Duſterwinkel gewohnt. Pah, ich möchte gar nicht hinein dort, tät mich mein Lebtage ans Licht ſehnen. Da muß ſchon ſehr viel Lieb oder— ſehr viel Geld mit⸗ ſpielen, wenn dort eine zufrieden ſein kann.“ Auf der Schwelle hatte Engelberta, das Hausmädchen, geſtanden und die letzten Worte Wibbeles mit angehört, freilich nicht gut ver⸗ ſtanden. Jetzt huſchte ſie wieder in den Flur hinaus und zur Küche hin. Dort rief ſie, auf der Schwelle ſtehend, hinein:„Hu, die Frau Wibbele ſpinnt wieder Garn, wie's ſcheint! Predigt halten und ſich jetzt darauf vorberei⸗ ten. Da iſt den Tag über nicht gut Kirſchen eſſen mit ihr— hab mich darum gedrückt.“ Die Köchin Rike und Pauline, ihre Ge⸗ hinlfin lachte laut auf. Aber es ſtand noch je⸗ mand drinnen, das merkte Engelberta erſt jetzt, als die Stimme laut wurde, unwillig klingend:„Engla, wenn du wirſt ſein ſo alt wie die Frau Wibbele, wirſt auch nicht immer jemand haben um dich, ſo dich gern und wil⸗ lig anhört, und wirſt auch Wort für dich ha⸗ ben als zu deiner beſten Geſellſchaft.“ Es ſchaß heiß über das Geſicht der mehr durch den Ton als durch die Worte Geſchol⸗ tenen— daß auch gerade jetzt wieder der lange Bäumling da drinnen ſtehen mußte und hören, was ſie ſagte. Er redete ſonſt nicht viel zu ihr, aber überall war er da zu finden, wo. ſie war oder eben hinkam! Oder kane es ihr nur ſo vor— lie fer etwa der Pauline in die Quere?. 5 Sie knixte vor dem weißbeſchürzten, hoch⸗ gewachſenen Gehilfen ihres Herrn.„Das iſt die längſte Red, die Ihr zu mir getan habt, und Herr Henrik! Ich dank der hohen Ehr verſprech,daß mich daran in Zukunft würdig zeig.“ langen Henrik in die Schlemenaugen des eines Adelsberrn Haus.'s könnt ſein. es hat Nach einer Meldung der „B. Z.“ aus Peking iſt der Grund der Rücktritts⸗ niemalen noch ſo eine Gute und Richtige in Ein langer Blick traf aus den Augen des vat, wird der„Kölniſchen Zeit t, daß ſich hunderte von Fläche aus dem Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet auf dem Wege zur deutſchen Grenze befinden. In Herliem wurden Flicht⸗ lingsquartiere eingerichtet. Die Eiſenbahnlinie Genep⸗Weſel droht durch das Hochwaſſer ſich zu ſenken. Einen ſehr großen Umfang nahm das Hochwaſſer in den hölländiſchen Provinzen Lim⸗ burg und Trabant an. Zwiſchen Cuyt und Beugen iſt der große Einbruch des Magsdammes erfolgt. Das Bahnhofsgebäude zwiſchen Beugen ſteht völlig unter Waſſer, 60 in höchſter Lebens⸗ gefahr ſchwebende Perſonen, die auf einem hohen Punkte des Deiches ſtundenlang um Hilfe riefen, wurden im letzten Augenblick gerettet. Die Lage m deutſch⸗holländiſchen Grenzgebiet iſt wegen verſchiedener Dammbrüche überaus kritiſch ge⸗ worden. Nymwegen und Arnheim ſind beſonders ſchwer heimgeſucht worden. Die Eiſenbahn zwi⸗ ſchen Arnheim und Utrecht iſt unterbrochen. In der holländiſchen Preſſe beſinden ſich ſchwere Vor⸗ würfe gegen die Regierung, die der Deichkontrolle nicht die erforderliche Sorgfalt zuwandte, ſon⸗ dern in den früheren Jahren wiederholt War⸗ nungen in den Wind geſchlagen habe. Lokales. Das Königtum Jeſu Chriſt. 5(Zum Feſte der Hl. Drei Könige.) 5 „Wo iſt der neugeborene König der Juden? Wir ſind gekommen, ihm zu huldigen.“ So fra⸗ gen und ſprechen Nichtjuden, ſternkundige Chal⸗ däer, die von Oſten her zum Hofe des Königs Herodes nach Jeruſalem kamen, ſicher Leute von einiger Bedeutung, ſonſt hätten ſie in Jeruſalem nicht ſo viel Aufſehen erregt. Sie unterwerfen ſich dieſem Könige, noch ehe ſie ihn geſehen. Nach⸗ dem ſie ihn geſehen und Verehrung ihm erzeigt, kümmern ſie ſich nicht mehr um Jeruſalem und ſeinen König von Römer Gnaden, ſondern fol⸗ gen einem Traumgeſichte, in welchem ihnen ein höherer Befehl erſcheint, erlaſſen zugunſten des neugeborenen Königs. Daß dieſes Kind ein König ſein werde, hatte der Himmelsbote bereits vor ſeiner Geburt der begnadeten Mutter verkündet.„Gott der Herr wird ihm den Thron ſeines Vaters David geben; er wird herrſchen im Hauſe Jakobs in Ewigkeit; ſeiner Herrſchaft wird kein Ende ſein.“ Wegen ſeines Königtums wird dieſes Kind ſich einſtens vor der römiſchen Staatsgewalt ver⸗ antwortn müſſen. Die Frage des Pilatus: „Biſt du der König der Juden?“ lehnt Jeſus nicht rundweg ab, ſondern belehrt ihn, daß ſein Königtum zwar ein wahres, aber nach Urſprung. Weſen und Zweck von den irdiſchen Königreichen durchaus verſchiedenes ſei.„Du haſt recht; ich bin ein König.“ Sein Königtum ſoll nicht eine Scheinherrſchaft, ein bloßer Titel ſein. Das Bewußtſein der Voll⸗ gewalt ſchickt die Herolde ſeines Königtums voar Oelberg hinaus in alle Welt:„Mir iſt alle Ge⸗ walt gegeben; darum gehet hin!“ Die Idee des himmliſchen Reiches dämmert dem armen Schächer am Kreuze auf, da er Au⸗ genzeuge des Triumphes ſeines ſterbenden Kö— nigs wird.„Gedenke meiner, Herr, wenn du in dein Reich mmſt!“ Als erſten aller Erden⸗ könige, als König der Könige und Herrn aller Herren bezeichnet der Apoſtel Johannes den in ſeiner göttlichen Herrlichkeit von ihm geſchauten Erlöſers der Gläubigen; Paulus iſt unerſchöpflich im Preiſe des Königtums Chriſti, das in ſeiner Dauer ewig, in ſeiner Ausdehnung univerſal, in ſeiner Kraft allmächtig iſt. Die Ueberzeugung der erſten Chriſteu vom Königtum Jeſu Chriſti war ſo ſtark, daß die chriſt⸗ liche Kunſt durch mehrere Jahrhunderte hindurch mur die allgemein verſtändliche Sprache des Vol⸗ les redete, wenn ſie ſelbſt am Kreuze Chriſtum als den ſieghaſten König darſtellte. Ohne Zweifel! Zu allen Zeiten, wenn der Glaube an die Gottheit Jeſu Ehriſti in den Men⸗ ſchenheryen lebendig war, yzweifelte man an dem Königtum Jeſu Chriſti nicht im mindeſten. Als Gott kommt ihm die Herrſchaft als wirkliche, eigentliche Souveränität von Ewigkeit zu, als Menſch beſitzt er ſie kraft der mansitechlic er⸗ l U dem dunklen Bärtchen zuſammen, und ſchwei⸗ gend ging er an ihr vorüber aus der Küche, dabei hart an ſie ſtreifend, da ſie mitten im ö Türrahmen ſtand. 4 Engelberta ſah dem Davongehenden ſtumm nach. Als er unter der Türe der Zuckerbäcker⸗ küche verſchwand und ſich umwandte, blickte ſie in das lachende Geſicht Paulines. 1 Die nickte ihr zu.„Ich mein faſt,'s iſt doch ein verſchwiegener Vetter von dir, weil er ſo herummäkelt an dir!“ warf ſie ſpottend hin. 10 Engla ärgerte ſich. Aber ſie unterließ eine unfreundliche Antwort und begab ſich ſchwei⸗ gend an ihre Arbeit. 1 93 In ihrem freundlichen Mädchenſtübchen ſaß unterdeſſen Mary Ann auf dem Lehnſtuhl, der mit feinem roſageblümten Kattun bezo⸗ gen war und hatte die Hände hinter dem an; der Lehne ruhenden Kopf verſchränkt. 4 Sie träumte. Träumte von der Zeit, in der Waldemar Mannheimer im Hauſe aus⸗ 3 9 Bruders. Jeden Sonntag war er da geweſen! und hatte mit ihr und dem Bruder geſchwatzt. Oder auch manchmal mußte ſie muſizieren. Dann war es ſo ſtill im Zimmer,— die bei⸗ den Mönner ſprachen nichts— nur die Töne des Spinetts klangen lieblich durch das Zim⸗ mer und hin und wieder ertönte dazu auch ſo ſehr in dertuqpgze ülnzſér Uſtll. 5 ihre Stimme in leiſem Zittern, da ſie fie nicht ſo ſehr in der Gewalt hatte in der Ge⸗ genwart dieſes Mannes, der all die Tiefen ihres Gemüts aufrührte, ſchon allein durch ſeine wortloſe Nähe. 32 „ Lebensweisheit.. Jedes aufgegebene Vorurteil, das der Menſche durch Geburt, Lebenskreis, Gewohnhelt beſaß, iſt Mädchens. dann knifften ſich die Lippen unter ein Schritt zum wahren Glürke hin. i r 5— Silt un die chriſtlichen Völker, verleibt werden, mögen, die Innehmen habe. Jann die Gemeinderäte des Volksblocks die rechte Bette und die des Zentrums nahmen ihre alten Sitze wieder ein. Pei dieſer Gelegenheit, daß der„Klügere“ nach⸗ be! 5 hierauf hann der Segen Gottes ruhen. und eingegangen war als guter Freund ihres f ae 0 gung rr ver Newer gotuichen 5 1 1 eiten 2 1 5 1 erſalen Königtum Jeſu„ weil 00 Könige elſerſbehlig über ihr beſcheanne. tum wachten und gleich dem es mit Unrecht in dem göttlichen Weltkönig Nebenbuhler ihrer Herrſchaſt defürchteten. An die Stelle der Könige ſind im Laue der Zei⸗ en Völker, Nationen getreten. Ihr Nationalis⸗ mus, richtiger nationaler Egoismus betrachtet Fi wie ehemals der aufgeklärte Deſpotigmus Wennen Grenzen als der einzige Souverän, de. auch ein geiſtiges, unwerfates Reich nicht neben ſich dulden will; er erſtrebt für ſich Weltherrſchaft auf Koſten der ſchwächeren Nationen, fühlt ſich keinem Höheren verantwortlich. Da war es an der Zeit, daß der Hüter der Wahrheit, der Hl. Vater, auf den gemeinſamen, über alle Nationen herrſchenden Weltkönig hinwies, dem wenigſtens wenn anders es ihnen ernſt iſt mit dem Bekenntnis zu Chriſtus, ſich in gemeinſamer Verehrung unterwerfen müſſen⸗ Pius 0 hat Chriſtus nicht zum König der Wel geweiht oder erhoben, wie in manchen Zeitungen Izu leſen war, ſondern er hat die Menſchheit auf⸗ gefordert, die Jeſus Chriſtus, dem Sohne 1805 ies gebührende Verehrung als dem König de ganzen Welt auch in der Tat zu erweiſen, er hat die ſchriſtlichen Völker ermahnt, ſich als gleichbe⸗ Ichtigte Bürger dieſes himmliſchen Reiches zuühlen, und auch jene dieſem Chriſtusreiche er, ihm teilweiſe oder noch ganz ferne ſtehen. Des Königs Wille, der am heutigen Tage die erſten Heiden zu ſeiner Krippe berufen, iſt unzweideutig, daß alle eins ſeien, daß bald ein Schafſtall und ein Hirt ſein möge. Seines Königsreiches treue Bürger wer⸗ den, ſo viel an ihnen liegt, der Erfüllung dieſes Wunſches keine Hinderniſſe entgegenſetzen, ſon⸗ dern an ſeiner Verwirklichung arbeiten. W ek Einführung des neu⸗ 0 ewählten Gemeinderats. Der aus der Wahl am 15. November 1925 hervorgegangene Gemeinderat wurde geſtern bend in ſein Amt eingeführt. Der Eingang Fum Sitzungsſaale war mit Guirlanden und purch ein Plakat„Herzlich Wilkommen“ ge⸗ 5 chmückt. Vor Eröffnung der Sitzung wurden die Sitzplätze der Fraktionen ungeteilt Die Gemeinderäte des Volksblocks gatten rechts vom Büärgermeiſter Platz genommen. ergegen wurde von Gemeinderat Adam Hofmann ktoteſtlert. Im alten Gemeinderat hatte die Hentrumsfraltion den rechten Platz inne, den e auch heute wieder beanſpruche. Darauf ent⸗ ann ſich eine Diskuſſion. Der Vorſitzende der ntrums fraktion verwahrte ſich ebenfalls da⸗ gegen, daß die Fraktion ihren Platz wechſeln ſoll, Gemeinderat Schneider hob hervor, daß e Wahl eine Mehrheit für das Zeutrum er⸗ ben habe, demzufolge die Zenttumsfraktion guch mit Recht die rechte Selte des Hauſes ein⸗ Nach weiterer Debatte räumten Der Bürgermeiſter meinte Die Plätze der Zentrumsfesktron nehmen den halben Gemeinderatstiſch ein, dann folgt die raktion des Volksblocks und die der Sozialde⸗ okratie. Links zur Seite des Bürgermeiſters tzt Beigeordneter Roos. Nachdem die Sitzplätze geregelt maßzte der ürgermelſter darauf aufmerkfam, daß das Rauchen während der öffentlichen Sitzungen zu Unterlaſſen ſet. Das gleiche gelte ſelbſtverſtändlich uch für die Zuhörer, widrigenfalls dieſelben us dem Sitzungsſaale verwieſen werden. Hierauf wurde in die Tagesorbvung eln⸗ Herr Bürgermelſter Lamberth hielt eine etreten. uſprache an den neuen Gemeinderat. Zum phreswechſel entbot er dem Kollegium ſeine kwünſche und gab der Hoffnung Ausdruck, 0 aß die Wahlperiode des neuen Gemeinderats ne glückliche ſein möge. Aus den weiteren usführungen konnte man entnehmen, daß unter Jen 24 Gemeinderäten 12 neue eingezogen ſind. Der Bürgermeiſter ermahnte zur treuen Zuſammer⸗ übeit, damit das Schifflein der Gemeinde auch in dieſer ſchwierigen Zeit der Arbeitsloſigkeit in inen ruhigen und ſicheren Hafen einlaufen kann. Dle dem neuen Kollegium geſtellten Aufgaben werden nur bei gutem Willen und inniges Zu⸗ ammenarbeiten zum Beſten der Gemeinde und Ihrer Einwohner gelöſt werden können. Pertrauen der Wählerſchaft hat ſie aufs Rathaus Das erufen. Ugterſtützen Ste uns nach ftrengen Frundſätzen der Gerechtigkeit, gehen Sie mit euer Pflichterfällung an die Arbeit, deun nur Mit der idesformel:„Belräftigen Sie mir durch Hand⸗ Iſchlag, die Ihnen durch Geſetz auferlegten Pflichten en zu erfüllen, ſo wahr Ihnen Gott helfe“ hatte die feierliche Handlung ihr Ende. Alle 24 Gemeinderäte waren erſchienen! Es nd dies vom Zentrum die Herren: Brück⸗ ann, Ecker, Flſcher, Helbig, Hofmann, Klee, kühlwein, Mandel, Mandel, Schloſſer, Stumpf ud Zöller, ſowie der anweſende Beigeordnete herd Roos; vom Volksblock die Herreu: denz, Brechtel, Lahres, Mandel, Neff, Reinhard, Selgel und Wedel; von den Soztaldemo⸗ raten die Herren: Adler, Pfenning, Schal“ nd Schneider. a Herr Gemeinderat Brechtel gab hierauf be⸗ unt, daß Herr Gemeinderat Wedel ſich der Urbeitsgemeinſchaft des Volksblocks angeſchloſſen abe.— Auf Befragen des Bürgermeiſters, ob e Kommiſſionen weiter beſtehen ſollen, erklärte 4 Schattenkönig Her Gemeindesat kelee, daß ſeine Fraktlon im 8 den Antrag, daß alle wichtigen Beſchlaſſe, die u den Kommiſſienen geſaßt werden, vor jeder Sitzung dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht weiden.— Im Anſchluß hieran wurde zur Neubildung der Kommiſſiouen geſcheltten. Die⸗ ſelben ſetzen ſich gemäß der Fraktionsſtärke aus jeweils 3 Angehbrigen des Zentrums, 2 des Volksblocks und 1 Sozialdemokraten zufammen. (Die Namen derſelben und ihre Belſitzer veröf⸗ fentlichen wir morgen. D. Red)— Der Punkt „Feſtſetzung der Holzauflage“ blieb unerledigt und werden Unterlagen hierzu bis zur nächſten Sltzung beſchafft. Spiele nicht mit Schießgewehr. Wie berechtigt dieſe Warnung ist das lehrt fol⸗ genden Vorfall, der ſich am Dienstag Nachmit⸗ tag hier zugetragen hat. In einer Behauſung in der Mannheimerſtraße hatte ein Familien ⸗ vater eine geladene Piſtole im Schrank aufbe⸗ wahrt. Der Sohn des ſelben kam dahinter und ſpielte an der Schußwaffe herum. Die Klnder wußten wohl nicht, daß die Piſtole geladen war Auf elnmal ging der Schuß los und traf einen mitſpielenden Jungen in dle rechte Seite. Zum Glück iſt die Verletzung nur eine leichte. Aber wle leicht hätte dieſe Unvorſichtigkeit zu recht ſchlimmen Folgen führen können. * Staudsamts nachrichten im 3. QAuar⸗ tal 1925 bezw. 1924 in Heſſen. Nach den Mitteilungen der Zentrale für Landesſtatiſtik waren im 3. Quartal 1925 bezw. 1924 zu ver⸗ zeichnen: Geſtorben 1925 3218, 1924 3159, Eheſchließungen: 1925 2461, 1924 2174. Lebendgeborne 1925 6625, 1924 6336. «Auch ein Rekord. Wie der„Tag“ feſtſtellt, iſt im Dezember mit 1085 neuen Fällen von Konkurseröffnungen ein Rekord geſchlazen worden. Im ganzen Jahre 1925 ſind 10933 Konkurſe eröffnet worden gegenüber 5928 im Jahre vorher. * Sportvereinigung. Wie wir erfahren findet die Generalverſammlung der Sportver⸗ einigung„Amieltia“ 99 nicht wie bereits be⸗ kannt gegeben am Sonntag, ſondern erſt im Laufe der nächſten Woche ſtattz » Juvalidenverſicherung. Gs wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die Selbſt⸗ verſicherer und Weiterverſicherer in der Inva⸗ lidenverſicherung dem jeweillgen Einkommen ent⸗ ſprechende Beitragsmarken zu verwenden haben. Der Mindeſtbeltrag beträgt ab 1. Auguſt 1925 50 Pfg. d. t. die J. Lohnklaſſe. Die Marken der Lohnklaſſe 1 zu 25 Pfg. können für die freiwillige Verſtcherung nicht mehr ver⸗ wendet werden, und find die eventl. nach dem 1. Anguſt 1925 geklebten Marken dieſer Lohn⸗ klaſſe ungiltig. Um ſich vor Nachteilen zu ſchützen, wird man gut tun, bei der Bürgermeiſterei nähere Erlundigungen einzuziehen, die zu jeder Auskunft bereit iſt. 2 Aus Nah und Fern. Heßloch, 4. Jan. Faſt in keinem Orte des Kreiſes ſind die Gemeindewahlen ſo ruhig ver⸗ laufen, wie bei uns in Heßloch. Wenn es auch bei der Aufſtellung der Kandidatenliſte für die Gemeinderatswahl etwas ſtürmiſch zuging, ſo konnte man ſich doch auf einen Wahlvorſchlag einigen, ſodaß eine Wahl brauchte. Ebenſo ging es bei der Bürgermeiſter⸗ wahl. Hier hat man ſich auf die Perſon des ſeit⸗ Ruppert 5. geeinigt. Herr Ruppert gehört der Otrtsvertretung als Gemeinderat ſeit Auguſt 1910, als Beigeordneter ſeit 1919 ͤ an. Er hatte durch Abweſenheit des ſeitherigen Bürgermeiſters des eren die Vertretung desſelben zu übernehmen und dadurch Gelegenheit gehabt, Einblick in die Geſchäftsführung zu nehmen, ſodaß es ihm nicht ſchwer fallen wird, ſeinen Poſten voll und ganz auszufüllen. Die Einführung des neuen Bürger⸗ meiſters geſchah bereits durch Herrn Kreisdirek⸗ tor Wolff. Bei der Beigeordnetenwahl einigte man ſich auf die Perſon des Land⸗ und Gaſtwir⸗ tes Joſef Nikolaus Antony, der für dieſen Poſten als geeignet erſcheint. Wir wollen hof⸗ fen, daß auch in ſpäteren Jahren der gleiche Friede beibehalten wird. Fp. Oppenheim, 5. Jan. penheim iſt durch die ſtarke Strömung abgeriſ⸗ ſſen und 3 Kilometer abgetrieben worden.„Dann konnte ſie Anker werfen und wurde durch ein Dampfboot wieder an Ort und Stelle geſchleppt. Der Dammbruch des Sommerdammes bei Aſt⸗ heim iſt nunmehr zum großen Teil wieder be⸗ hoben. Die Durchbruchsſtelle wurde durch Steine, Erde und Wagenplane abgedichtet, um eine Lok⸗ kerung zu verhindern. Es wird natürlich weiter gearbeitet, um die beſchädigte Stelle immer mehr zu befeſtigen. Der zurückgehende aktuellen Frage Grunde iſt iſt um einen gen.— Die Errichtung einer Schwebebahn von Nierſtein nach Oppenheim iſt genehmigt 1 815 1 Die Schwebebahn wird in der Hauptſache zur Förde⸗ rung der Steine aus den Nierſteiner Steinbrü⸗ zund wird in Kürze in Augriff genommen. ſchen nach Oppenheim benützt, um von dort aus verladen zu werden. ö Von der Bergſtraße, 5. Jan. So unerfreulich die letzten Hochwaſſer waren und trotz des ange⸗ richteten Schadens, den ſie verurſachten, waren ſie doch inſoſern von Nutzen, als ſie den Feldern die nötige Winterſeuchtigkeit brachten und wei⸗ terhin vielen Mäuſen den Garaus machten. Leh⸗ tere traten nämlich in letzter Zeit in unheimlicher Weiſe auf, und waren der Schrecken der Land⸗ wirte. Durch das eingetretene Hochwaſſer, ka Prinzip nicht dagegen ſei. Letzterer ſtellte hier · nicht ſtattzufinden Die Fähre bei Op⸗ Waſſerſtand hat die Gefahr eines Dammbruches nicht zu einen werden laſſen. Aus dieſem die Dammwache Oppenheim⸗Dien⸗ heim aufgehoben worden, denn der Waſſerſtand halben Meter erneut zurückgegan⸗ viele Uns even ung veronders wurden Kester zerflört, 5 77 Heppenheim. Jan Gepern wo⸗ cen es 100 12 der Selen an Jalden „ 9 nente in 15 5 5 a ee übergegangen Ehedem ein Edelhof der Her⸗ ren von Helmftabt, dient er ſchön mehr als 200 Jahren Gaſthausziwecken und nahm ſchon zu Ende des 18. Jahrhunderts unter den Gaſthän⸗ ſern an der Bergſtraße eine führende Stellung ein. Am 10. Oktober 1847 tagten hier hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen die Führer der deutſchen na⸗ tionalen Freiheitsbewegung und ſchufen die Un⸗ terlagen für ihre großdeutſche varlamentariſche Tätigkeit in Frankfurt a. M. Waldfiſchbach, 5. Jaun. Montag früh( Uhr entgleiſte die Lokomotive des Eilzuge? 171 Pirmaſens— Frankfurt zwiſchen Wald fiſchbach und Burgalben, wodurch eine Ver kehrsſtörung von 3½ Stunden verurſach wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. wurded urch Umſteigen aufrecht erhalten. Heidelberg, 5. Jan. In den Lagergebäuden der Samengroßhandlung Johann Mutſchler im Stadtteil Handſchuhsheim entſtand aus unbe⸗ kannter Urſache geſtern abend Feuer. Von den beiden Hintergebäuden, die mit mehreren hun⸗ dert Zentnern Sämereien dicht gefüllt und in denen ſich auch verſchiedene Hilfsmaſchinen be⸗ fanden, brannte der größte Teil aus. Der Scha⸗ den wird auf 100 000—200 000 Mark angegeben. Ludwigshafen, 5. Jan. Montag vormit⸗ tag erſchien in einer Wirtſchaft am Ludwigs⸗ platz ein perſiſcher Teppichhändler, kaufte ſich einige Zigaretten und bezahlte mit einem 100⸗Mark⸗Schein. Beim Wechſeln durch die Wirtin nahm er ihr ein größeres Geldbündel aus der Hand, um ſich das gewünſchte Wech⸗ ſelgeld ſelbſt herauszuſuchen. Die Wirtin nahm ihm ſofort das Geld wieder ab, ſtellte aber ſpäter feſt, nachdem der Käufer fort war, daß ein größerer Betrag fehlte, den der Käu⸗ ſer entfernt hatte. Einige Zeit ſchienen zwei perſiſche Teppichhändler, die ſich ebenfalls Zigaretten kauften. Wiederum be⸗ dahlte der eine mit einem 100⸗Mark⸗Schein und verſuchte den gleichen Trick anzuwenden vie der erſte. Die Wirtin büßte wieder 20 Mark ein. Mannheim, 5. Jan. Der wegen Betrugs vorbeſtrafte Kaufmann Fritz Maier von bier, der in Frankenthal, Ludwigshafen und „Hellſeher und Spezialiſt für leichtgläubige Leute um ihr Vorms als ſugendiagnoſe“ Geld brachte, wurde auf Veranlaſſung der Frankenthaler Staatsanwaltſchaft verhaftet. Landau, 5. Jan. Am Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr fanden ſpazierengehende Schüler in dem in den Landauer Forſtanlagen ſtehen⸗ den Schweizerhäuschen am Bismarkturm die Leiche des 17jährigen Schneidergeſellen Paul hatte. Oberkirch, 5. Jan. Das Anweſen des Cyriak Seſter wurde aus unaufgeklärter Urſache ein Raub der Flammen. Bei Verſuch, ein 77jähriger Knecht ums Leben. 6 Lahr, 5. Jan. Ein eigenartiger Vorgang at ſich auf dem Bahnhof Dinglingen zuge⸗ tragen. Ein 20jähriger Burſche gab längliche ſargähnliche Kiſte auf, die als Gr: preßgut nach Biberach bahnlagernd beför⸗ dert werden ſollte. Infolge verdächtiger Ge⸗ räuſche wurde die Kiſte geöffnet, in der ſich ein junger Mann befand, der auf dieſe Weiſe die Reiſe nach Biberach machen wollte, mit der Abſicht, die Güterhalle auszurauben, da er ſich in Geldverlegenheit befand. Er, ſowie der Auftraggeber der Kiſte wurden verhalte herigen Beigeordneten und Landwirts Martin Karlsruhe, 5. Jan. Auf der Strecke Karls ruhe— Maxau ließ ſich ein 42jähriger ledige Arzt aus der Pfalz von dem Perſonenzuf überfahren, wobei ihm der Kopf vom Rum Die Gründe zur Tat ſin! getrennt wurde. unbekannt. 2 l ee ee, Weltſpiegel. : Der Kölner Dom in Gefahr. Die„Kölni⸗ ſche Volkszeitung“ gibt zum Drei⸗Königstag un⸗ ter der Ueberſchrift„Der Kölner Dom in Gefahr“ eine achtſeitige illuſtrierte Sondernummer her⸗ aus, in der unter eindringlichem Hinweis auß die an der Außenſeite des Kölner Domes die gegeitz wärtiae Generation Fan ihre Pflicht. gema darauf er Herbſt, der ſich durch Erhängen das Leben ge⸗ regnderiſchen Witterun nommen hatte. Der Grund zur Tat wird in Familienzwiſtigkeiten und in der Tatſache ge⸗ ſucht, daß Herbſt eine Polizeiſtrafe abzubüßen . 5 dem ſeine Kleider zu retten, kam dabei eine fortſchreitenden Verwitterungserſcheinungem inheit zu erhalten und es der 9 nberlieſern, wie ſie es von Wee e 2 ommen⸗ habe. ug 4 10 0 8: Butranauspkuche, Na Meldungen a an Hollvien hat ſic in der Rähe den h. 2 wird, das monumenrare Wahrzeichen veilrf 2 dern über⸗ in Vulkanausbruch erelgnet, der mehrere To⸗ esopfer forderte. Unter dei Beb iſt eine Wanik ausgebrochen. n 1% : Ein ſeltſames Spier der Natur. Im kter von 7 Tagen iſt auf der Prager Uni⸗ verſitätsklinit ein Säugling mit abnormalem Herzen geſtorben. Das Herz lag außerhalb des Körpers auf dem Bruſtkaſten des Kindes und arbeitete normal. Alle Aerzte beobach⸗ teten die Tätigkeit des Herzens, das durch ein Glaskugel vor äußeren Einflüſſen 90 a1 und von einer elektriſchen Lampe beleuchtet war. Die einzelnen Phaſen der Sate a wurden gefilmt, beſonders die Abnahme u das Aufflackern des ſchlagenden Herzens. Es wurden ungefähr 300 Meter Film aufgenom⸗ men. Das Kind war bis zum letzten Atemzug 1105 e e 51 b reichlich Nahrung 1 ſich. E isher nur vier zähnliche Fälle bekannt. Fähnchen : Flugzeuge im Dienſte des Arztes. Auf dem Leipziger Flughafen landete kürzlich ein Flugzeug des Aero'Lloyd mit ſeltſamer Fracht aus London; ein Kaſten enthielt ei Dutzend weißer Ratten, die für medizin ſche Verſuchszwecke dringend benötigt wur⸗ den. Es wurde ſchon des öfteren berichtet, daß Aerzte nur auf dem Luftwege noch rechtzeiti zu einer Operation eintreffen, und da Schwerkranke nur mit dem Flugzeug noch den rettenden Arzt erreichen konnten. Der Trans⸗ port von lebenden Tieren zu Impfiwecken der lich dag Ning neuartige Form ſein, in der ſich das Flugzeug der leidenden Menſch⸗ heit zur Verfügung ſtellt. 1 e 0 : Einbruch in eine Poſtagentur. 1 der Nacht auf den. 2. Januar wurde in der Poe agentur Maudäch eingebrochen und eine Kaß⸗ ſette mit zirka 3000 Mark geſtohlen; Das Geld war für die Auszahlung von Altrentner und Invaliden beſtimmt. Die Täter drangen durch das Fenſter ein. Bis jetzt fehlt jede weitere Spur. „: In Seendt. Der aus Indien zurück⸗ kehrende engliſche Dampfer Marga be merkte in der Nähe der Meerenge von Gibral⸗ tar Notſignale eines Waſſerflugzeuges und nahm die beiden Inſaſſen an Bord. Das Flugzeug verſah den Poſtdienſt zwiſchen Ali erettet, dagegen mußte das Flugzeug wegen des hohen Seeganges einem f 55 aſſen werden. e Schickſal über⸗ Wetterbericht: Fortdauer der milden u. rung. eee e Letzte Meldungen. Meineidsverfahren gegen Hitler. Berlin 6. Jan. Auf Anfrage bei dem er⸗ ſten Staatsanwalt des Landgerichts Mün⸗ ſchenn 1 erfährt der ſozdem. Preſſedienſt, daß gegen Hitler ein Verfahren wegen Mein⸗ eids eröffnet worden ſei. 229 Märkte. Mannheimer Produttenbörſe. Mannheim, 4. Jan. Bei ruhigem Verkehr konnte ſich die Tendenz auf höhere Forderungen Liverpool etwas befeſtigen. Man verlangte für ote 100 Ktlogramat vahnfrel Mannheim: Weizen inl. 25,25— 26,50, ensl. 33,25—36; Roggen inl. 16,75—.49,25, ausl. 22—23; Braugerſte 22,50 bis 28,50: Hafer inl. 17,75—19, ausl. 20— 23,50; Mais mit Sack 20,25—20,75; Weizenmehl, Spezial 0, 44,25—42; Weizenbrotmehl 31,25—32; Roggen⸗ mehl 27,25— 28,25; Kleie 11,50; Biertreber mit Sack 18,50—18, 75. Mannheimer Viehmarkt. ö Mannheim, 4. Jan. Zum heutigen Schlacht⸗ viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 162 Ochſen 22 bis 57, 99 Bullen 40—55, 523 Kühe und Rinder 1 bis 60, 519 Kälber 52—84, 82 Schafe 24—38, 2557 Schweine 72—91. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig geräumt; mit Kälbern mittelmäßig⸗ ausverkauft; mit Schweinen ruhig, Ueberſtandzz CCC b bauſtraße, Buchhandlung J. Sturm, 5 Januar, abends 8 Uhr Wiederholung der Operette Das Mädel vom Neckarſtrand 3 def Ke 5 1 10 5 1 8. n ee, oſe emp lexanderſtraße 37, Buger u⸗ 0 Schweikart und Fee aſſerſtraße. Da ſitzt nun unſer liebes Trudchen⸗ mit ſeinem füßen Zuckerſchnutchen, Es flickt und ſtickt und näht und fiopft, daß ihr das Herzchen nur ſo hopftl Denn man hat ihr zu Weihnachten eine kT Kay a Sie bei allerbequemſter Zah⸗ lung mit 5 Jahren Garantie bei Friedrich Penn, Mannheim P 3. 11. Tel. 10120. Filtalen in Viernheim und Lampertheim. 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