5 nheimer finzeiger Gernhelmer Zeitung 4 Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Arſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Begngs pete monatl. 1.50 Mark frei mug UAnzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzefle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 11 bel Wiederholung Tau gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeltſge luufirierte Sonntagsblatt„Sterne[ abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Not zen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taz d Blumen“, halbjährlich einen plan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich I vorher.— Inſerate muüſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, dle in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 3 f 103 0 gur gh 10 e 8 e 9 1 0 mee N N r l een 0 . 1 1 Aa de Aesehlos der ſmventur vefteufen ar, venlur- Ausgerkaug, Restposten vom 5.19. 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Damit, ſo fährt das Blatt fort, wird nicht überflüſſiger Weiſe Zeit vergeudet, ſon⸗ dern es bedeute die Wiedereröffnung oder ortſetzung einer noch nicht abgeſchloſſenen Debatte. Auch in der Sozialdemokratie iſt die Debatte nicht abgeſchloſſen. Das Zentrum hält deshalb die Vorausſetzungen für neue Ausſichten von Verhandlungen über die große Koalition für gegeben. Aus außen⸗ und in⸗ nenpolitiſchen Gründen iſt es unmöglich, daß das Zentrum eine Regierung unterſtützt, die auf den guten Willen und auf die Duldung der Deutſchnationalen angewieſen iſt. Geduldetſein bedeutet Abhängigkeit, Das Abhän⸗ gigkeit in der Außen und Innenpolitik. Beides gierung erlangen könnten, Wahrſcheinlikcheit nach Männern zu überlaſſen.“ anderen, aller rechts gerichteten Ein ſtarkes Motiv vieler Sozialdemo⸗ 99 kraten für die Ablehnung einer Beteiligung an der Regierung iſt bekanntlich die Furcht vor der Verantwortung, die die Regierungs⸗ parteien in dieſer ſchweren Zeit der wirtſchaft⸗ lichen Kriſis tragen müſſen. Dieſer Haltung begegnet Dr. David mit dem Hinweis darauf, daß die Sozialdemokratie in noch viel ſchwe⸗ reren und kritiſcheren Zeiten ſich nicht vor der Verantwortung geſcheut habe, das Steuer des Reichsſchiffes zu führen; er weiſt darauf hin, daß, wenn durch die Schuld der Sozial- demokraten die Bildung einer Regierung der Großen Koalition ſcheitert, die Partei für jede dann kommende andere Regierung die Mitverantwortung trägt.„Alles, was eine Rechtsregierung in Ausnützung ihrer Macht dann tut, oder unterläßt, kann ſie nur darum 9— Schriftleitung, Druck unb Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausstr. 30 Freitag den 8. Jauuar 1926 0 5 —— Bahndamm, bis dann, als man nach den Er⸗ ſchütterungen vergeblich das Geräuſch des ſich entfernenden Wagens oder Zuges zu er⸗ ſpähen ſuchte, der Eindruck einer au ßerordent⸗ lichen Naturerſcheinung ſich lähmend auf die Zeugen des Vorganges legte. Die Fenſter der Häuſer in zahlreichen Stadtteilen wurden wie auf Kommando erleuchtet, und die Bevölke— rung öffnete vielfach geängſtigt die Fenſter, um in den engeren Straßen der Altſtadt durch Verſtändigung mit den Familien der Nach— barſchaft und der gegenüberliegenden Häuſer ſich Aufklarung über die Vorgänge zu ver⸗ ſchaffen. Zahlreiche telephoniſche Anrufe beim Fernſprechamt und tclephoniſche Geſpräche Privater von den Inhabern großer Firmen mit den Hausmeiſtern ihrer Berriebe und An— lugen beweiſen die Aufregung, die in der Mitter nachtsſtunde ſich der Bevölkerung be— mächtiat bat— warte auf dem kleinen Feldberg rung kaum verſpürt. ein ganz kurzer.. a Bebenherd ſchien ſo nahe, daß man die Erd⸗ I. Jahrgang In Frankfurt. Frankfurt a. M., 6. Jan. Die Erdbeben⸗ im Taunus hat die am Mittwoch früh gegen 1 Uhr im Rheingebiet wahrgenommene Erderſchütte⸗ f Die Raoziſtrierung auf dem Seismographen war faſt gar nicht wahr⸗ zunehmen. Im Obſervatorium wurde nur leiſer Stoß beobachtet. Der tiefe kaum meſſen konnte. In Frankfurt ſelbſt wurde der Erdſtoß nicht verſpürt. Erdbeben in Perſien. Teheran, 6. Jan. Unweit der perſiſchen Hauptſtadt hat ein ſtarkes Erdbeben ſtattge⸗ funden, wodurch 17 Perſonen getötet wurden. =. Muſſolini. 1 Aineibund emaillierter kaufen geſucht. gelſchrank Mk. 95—, Diwan; tun oder unterlaſſen, weil wir ſie durch unſen Staatsminiſter a. D. Franz Schweyer die faſchiſtiſchen Unterführer ihren Führer Muſſo⸗ Schwehgingerstrase 53 Neil. Morgen Freitag Abend 8 Uhr im Lokal Porſtandsſitzung Das Erſcheinen iſt dringend not⸗ wendig Herd, verkauft Der Vorſttzende. fenen Niernkeimer Janzsgorl-Institut Hans Knapp Den geehrten Damen und Herren zur Kenntnis, daß ich am Dienstag, den 12. 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Nach der Offenlegungsfriſt vorgebrachte Be⸗“ ſchwerden haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Betr.: Die Erhebung der Beiträge zu den Kanzlei koſten der Induſtrie⸗ und Handelskammer. Das Hebregiſter für die Erhebung der Bel. träge zu den Kanzletkoſten der Heſſ. Juduſt'ſe⸗ 1925 liegt vom 4 bis 13. Januar 1926 einſchl. auf der Bürgermelſterei Lampertheim zur Einſicht durch die Wahlberechtigten offen. gegen dasſelbe können innerhalb der zehntägigen Friſt bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer ſchriftlich geltend gemacht werben. Viernheim, den 6 Januar 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Billige Wäſche erhalten Sie bei Gebrauch von 14. Doppelſtück⸗Seife(250 g) 20 4 14. Flammerſeiſe 200 g) 20 4 (mit Gutſchein) 25. 1 14 0 belerpnher i„Paket „„ Paket 18 10 Pakete 170% Apaua 0 N f f Paket 15 Paket 12 Paket 50 Pfund 35 lang zur Einſicht der In⸗ etwaiger Ein⸗ Flammers⸗Geifenpnlper mit Gutſchein 14. Geifeupulber 15% Lux ⸗Geifenflocgen 14. Gchmierſeife Worms im Rechnungsjahr Eluwendungen Norzen Ftelag Z⸗Zimmer inheim 1910 im Stemmen gegen Viernheim 1896. ede cken der Bezirksmeiſter Worms vom 6. Bezirk, gegen Viernheim 3. Bezirk. 6 Im Stemmen unterlag Blernheim bei den dies⸗ jöhrigen Serienkämpfe gegen die 1910 mit 2 Punkten. Am Sonntag wird nun unſer vom Auslande zurückge⸗ kahrter Altmeiſter Joh. Mandel beweiſen, mit welcher Technik er den Sleg an ſeine Fahne heſten kann. Im Ringen wird Worms, das vom letzten Pokal⸗ tingen als Sieger noch bekannt iſt, und auch den Unfrigen eine glatte Niederlage beibringen konnte alles aufbieten und wiederum verſuchen, Viernheim als Beſiegte zurück⸗ ulaſſen. Viernheim wird dagegen in ſtärkſter Aufſtellung der Wormſern entgegentreten und der Kampf ein Revanche⸗Kampf geben, der ſich nur Derjenige vorstellen kann der die Hieſigen kennt, die zum Aeußerſten miſchloſſen find. 1 0 1 wird es für jeden Sportintereſſenten ein wahrer Genuß ſein, den ſchönen und harten dämpfen uſchauen zu können. Da nur ganze Arbeit und keine tümperei geleitet wird, muß nur die Loſung in den Karpfen ſein. In Anbetracht, daß die Kämpfe um 6 Uhr beendet ſein müßen, muß der Anfang punkt 3 Uhr ge⸗ ſchehen. Der Vorſtand. Fliſche Peter Kabliau und Bratſchellfiſche. Von halb 9 Uhr ab Gebackene Fischtotelct? 3 8 Bücklinge, Bratheringe, Vollheringe, marinzerte Heringe, Rollmöpſe und Oekſardinen. Lebensmittelhaus zum Rebſtock. Kachm. ab 4 Uhr W 5 . ohnung von Beamten zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. Hinderbouquetts, Kränze, Sterhekleider, Pertkränze Weiss und schwarz in allen Größen empfiehlt Jakob Beyer prima hausgemachte Wurst und Fleisch Heng Ioſ Bismarckſtr. 25. efiſ Güßbücklinge Pfund 65 f Rollmops und Pismarckheringe 61. 14 Roſchauer Arbeiter Madf⸗ Bund„Golidaritt' — Mitgliedſchaft Wanderer. Sonntag, den 10. Januar, nachm. 8 Uhr Vorſtandsſſtzung, 0 * 4 anſchlleßend 3 ur ö Nie een 175 Sportvereinigung Amicita 09 Walbdſportplatz. 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Was die praktiſche Behandlung der Koalitions⸗ und Regierungsfrage angeht, ſo ſoll man diesmal Ernſt machen mit der ſchon wiederholt em⸗ pfohlenen aber niemals angewandten Me⸗ thode, daß der vorausſichtliche Kanzler aus den für die große Koalition in Betracht kom⸗ menden Parleien geholt wird, ohne daß die Fraktionen dreinreden. Das Zentrum wird es nicht als einen ernſtlichen Abſtrich an der von ihm geforderten großen Koalition wenn die Frage anſehen, der Bindung der Fraktion Jan ein ſo zuſtande gekommenes Kabinett zu⸗ nächſt offen bleibt. Das wird ſich ſchon von ſelbſt ergeben. Man kommt auf dieſe Weiſe auch an der Schwierigkeit vorbei, die darin beſteht, daß bei den früheren Verhandlungen ſchon Programme aufgeſtellt worden ſind. Dr. David zur„ bſtinenzpolitik“ der Sozialdemokraten. Jüngſt erſt hat Scheidemann der Großen Koalition das Wort geredet, und nun unternimmt es der Reichstagsabg. Eduard „eine der fähigſten Perſönlichkeiten der Sozialdemokratie, in zwei Artikeln im „Sozdem. Preſſedienſt“, ſeine Parteigenoſſen vor die Frage zu ſtellen:„Große Koalition — oder was ſonſt?“ Nachdem Dr. David die einzelnen Punkte der bekannten ſozdem. For⸗ ihrer wenig⸗ ſtens teil⸗ oder ſchrittweiſen Verwirklichung durchgegangen iſt, kommt er zu einer generel⸗ len Kritik der Politik der Abſtinenz: Man lehnt die Beteiligung an einer Re⸗ gierung auf breiter Baſis ab, weil man nicht alle Forderungen, die man für gerecht und gut hält, durchzuſetzen imſtande iſt. Was aber rreicht man, wenn man nicht in die Regie⸗ ung geht? Was wird dann aus der ſozialen Steuerreform, was aus dem Arbeitszeitgeſetz, was aus der Erwerbsloſenverſicherung und der alsbaldigen Erhöhung der Unterſtützungs⸗ ſätze der auf dem Pflaſter Liegenbden? Kommt eine Regierung ohne oder gegen die Sozial⸗ demokratie zuſtande, dann ſind doch wohl noch ganz andere Abſtriche an allen unſeren For⸗ derungen zu erwarten. Das kann niemand ernſtlich beſtreiten. Die proletariſchen Wähler⸗ maſſen, als deren Sachwalter wir uns in erſter Linie anſehen, würden das ſchmerzlich u ſpüren bekommen. Sie ſind eigentlich die Leidtragenden einer ſolchen Abſtinenzpolitik der ſozdem. Fraktion. Die Arbeiter und An⸗ geſtellten und vor allem die täglich wachſende Armee der Erxwerbsloſen, die die Kriſe der Wirtſchaft und die Härte des Winters am bitterſten zu koſten bekommen, ſie haben die einer ſolchen Politik auszubaden. kommen, als wir ihnen durch unſere Beteili⸗ 0 gun gan der Regierung verſchaffen könnten. Ich halte eine Politik, die die Notleidenden, ſtatt ihnen ſofort nach Möglichkeit zu helfen, mit einem unſicheren Wechſel auf die Zukunft vertröſtet, für verfehlt. In einem zweiten Artikel befaßt ſich Dr. David mit den Folgen, die ein Verſagen der ſozdem. Fraktion für die großen brennenden Fragen der allgemeinen Politik haben würde: Die Geſtaltung der Republik, Fürſtenabfin⸗ dung, Republitaniſierung der Beamtenſchaft, Neichswehr, die deutſche Mitarbeit in Genf, [Abrüſtung. Man vergegenwärtige ſich das alles,“ ſagt Dr. David,„und dann ſtelle man ſich noch einmal die Frage, ob wir es ver⸗ antworten können, den Anteil an der Exeku⸗ tivgewalt, den wir durch Eintrit tin die Re⸗ Verhalten in den Sattel geſetzt haben.“ Zum Schluß ſeiner Ausführungen erör⸗ tert Dr. David eingehend die verſchiedenen Zöſungsverſuche: Rechtsregierung, Kabinett der Mitte, Beamtenregierung, Diktatur, Auf⸗ löſung des Reichstages und Neuwahl. David ſchließt: Eine Neuwahl mitten in einer ſchwe⸗ ren Wirtſchaftskriſe! Wer Luſt hat, das zu verantworten, lehne die große Koalition ab. Am Toge nach der Wahl werden wir dann die gleiche Entdeckung machen, daß uns die Wählecſchaft vor die gleiche Entſcheidung ge— ſtellt hat: Große Koalition oder was ſonſt? Dann werden wir, durch die Erfah— rung belehrt, herzhaft beißen. Vor der Beauftragung Luthers? Berlin, 7. Jan. Reichskanzler Dr. Lu⸗ ther wird wahrſcheinlich heute von ſeinem Erholungsurlaub nach Berlin zurückkehren. In Kreiſen der Deutſchen Volkspartei erwar⸗ tet man, daß Dr. Luther ſofort nach ſeiner Rückkehr vom Reichspräſidenten und mit der Kabinettsbildung beauftragt werden wird. Dr. Luther wird ſich dann mit den Mittelpar⸗ teien in Verbindung ſetzen zwecks Schaffung eines Kabinetts der Mitte. Voraus⸗ ſichtlich wird dann noch im Laufe dieſer Woche die Entſcheidung über den weiteren Gang der Regierungsverhandlungen fallen. Die„Tägliche Rundſchau“ meint dann, daß der Reichspräſident zu einem nochmaligen Verſuch mit der großen Koalition den Anſtoß nit geben werde. Eine Verzögerung hält das Blatt für möglich, weil bei dem Zen⸗ trum und den Demokraten, wie auch aus den Preſſeſtimmen hervorgeht, der Gedanke der Großen Koalition noch nicht fallen gelaſſen worden iſt und auch innerhalb der ſozdem. Reichstagsfraktion eine Gruppe vorhanden ſei, die es für angebracht hält, nochmals eine Abſtimmung über die Frage der Regierungs- beteiligung herbeizuführen. Künftige Ver⸗ handlungen über die Große Koalition hält das Blatt von vornherein für ausſichtslos. in den ſauren Apfel! * Gegen die Dittatur. Berlin, 6. Jan. In einer Beſprechung über die Regierungsbildung wendet ſich das offizielle Organ der Deutſchen Volkspartei, die„Natlib. Korr.“, gegen das Schlagwort von der Diktatur. Welcher Art ſolle die Dik⸗ tatur ſein? Eine politiſche, eine militäriſche oder eine wirtſchaftliche? Die Wirtſchaft ver⸗ trage am letzten eine diktatoriſche Befehls⸗ gehalt. Das a ſchreckendſte Beiſpiel einer Wirtſchaftsdiktatur biete Rußland. Jede Dik⸗ tatur ſei ein Ausnahmezuſtand. Niemand vermöge auch vorauszuſagen, wie einmal die Diktatur Muſſolinis für Italien enden werde. Erdbeben in Weſtdeutſchland. Köln, 6. Jan. Zwiſchen 12 und 1 Uhr in der verfloſſenen Nacht wurden ganz deutlich zwei Erdbebenwellen, kurz aufein⸗ ander folgend, beobachtet. Die erſte Welle währte etwa 5—6 Sekunden, die zweite kurze Welle nur 1—2 Sekunden. Von verſchie⸗ denen Seiten hat man vor dem Beben ein fremdartiges, kurzes, faſt ſturmähnliches Brauſen vernommen. Es handelt ſich nicht um Erdſtöße, ſondern um wellenmäßig ſich fortbewegende Erſchütterungen. Allgemein hatte die Bevölkerung zuerſt den Eindruck, ein ſchweres Laſtauto oder ein D⸗Zug durchfahre die Straßen der Stadt oder vaſſiere den 1 2 ö . 1 veröffentlichte ſoeben ein Buch„Politi⸗ ſche Geheimverbände“(Herder, Freiburg i. Br. Geb. Mk. 6.50), welches das Dun⸗ kel des Geheimbundweſens von Vergan- genheit und Gegenwart aufhellt. U. a. findet ſich daſelbſt auch ein Kapitel über den Faſchismus in Italien. Das Nach⸗ ſtehende iſt ein Auszug daraus und zeigt Schweyers Werk in aktuellſter Bedeutung. Der Volksmann Muſſolini hat es verſtanden, in kürzeſter Zeit eine ganz Italien beherrſchende politiſche Organiſation ins Leben zu rufen, die den Staatsorganismus dergeſtellt umklammerte, daß die verfaſſungsmäßigen Inſtanzen durch einen trockenen Putſch gezwungen werden konn⸗ ten. die ganze politiſche Macht an den Führer der Bewegung auszuliefern. Seitdem beſteht neben dem loyalen Staatsapparat der illegale Apparat der faſchiſtiſchen Organiſationen; die beiden Apparate ſtehen dem Diktator Muſſolini als verfaſſungsmäßig berufenem Miniſterpräſi⸗ denten einerſeits und als Führer der revolutio⸗ nären faſchiſtiſchen Bewegung anderſeits in glei⸗ chem Maße zur Verfügung. Das Syſtem des Faſchismus iſt heute in Italien zum Regierungs- ſyſtem geworden; Muſſolini übt trotz Königtum und trotz Parlament eine faſt unumſchränkte Alleinherrſchaft über ganz Italien aus. Die Machtausübung vollzieht ſich in voller Oeffent⸗ lichkeit. Der Faſchismus iſt ſeinem innerſten Weſen nach eine eigentümliche italieniſche Erſcheinung, die aus den beſonderen Verhältniſſen des Lan⸗ des ſich erklärt und dabei in ſtarkem Maße das ſperſönliche Gepräge ihres Urhebers erkennen läßt. Benito Muſſolini iſt der Sohn des Dorfſchmieds Aleſſandro Muſſolini und iſt am 29. Juli 1883 in Predappio in der Romagna geboren. Die revo⸗ Iutionären Neigungen des Vaters blieben nicht oline Wirkung auf den heranwachſenden ausgelaſ— genen Sohn. Er wurde Lehrer, fand aber in die⸗ ſſſem Berufe keine ausreichende Befriedigung. Er vertrat innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei die radirale Richtung und übernahm im Jahre 1912 die Redaktion des Mailänder ſozialiſtiſchen Par⸗ teiblattes„Avanti“. Nach Ausbruch des Krieges trat Muſſolini zunächſt für die Neutralität Italiens im Welt⸗ kriege ein, gab aber dieſen Standpunkt ſpäter auf und wurde der leidenſchaftlichſte Verfechter des Eintritts Italiens in den Krieg an der Seite der Ententemächte. Seine Deutſchfeindlich— keit reichte an die größten franzöſiſchen Kriegs— hetzer heran. tretenen Nationalitätenprinzips entſchieden die Vorrückung der italieniſchen Grenze bis an den Brenner. Dem Verſailler Gewaltfrieden ſtand er innerlich ſtark ablehnend gegenüber, da er in ihm kein geeignetes Werkzeug für den notwendi— gen Wiederaufbau Europas erblicken konnte. Mit der Entwicklung der großen Weltereigniſſe hatte er ſich mehr und mehr von den Grundſätzen des Sozialismus freigemacht. Nach dem Kriege vollzog Muſſolini auch dußerlich ſeine Abkehr von den ſozialiſtiſchen Ideen und begann ſich gegen die inneren Feinde der Nation, die er in den Giolittianern, Soziali— ſten und Klerikalen erblickte, zu wenden. Zu die— ſem* wecke nahm er im Jahre 1919 eine Neuor⸗ ganiſation ſeine Faſci vor, die er nunmehr Faſei di Combattimento, d. h. Kampfbünde, nannte. Dis wirtſchaftliche Lage Italiens war durch den Krieg ſchwer erſchüttert. Die unzufriedenen Volks— maſſen wurden von der auch nach Italien getra— genen Seuche des Bolſchewismus augeſteckt. Im Sommer 1920 kam die ſoziale Revolution zum Ausbruch. Das repolutionäre Proletariat ſchritt zur Tat und beſetzte die Fabriken. Die Staats— gewalt verſagte. Das war für Muſſolini der günſtige Augenblig zum ſelbſtändigen Eingreifen. Man war des roten Terrors müde und empfand die entſchloſſene Tat Muſſolinis als eine Er⸗ jeichterung. In hellen Scharen ſtrömten die Tau— ſende heran, um an den Rachezügen teilzuneh⸗ men. Nun folgte ein Jahr des größten faſchiſti⸗ ſchen Terrors. Sozialiſtiſche und kommuniſtiſche Zeitungsbureaus, Druckereien, Gebäude wurden rückſichtslos in großer Zahl zerſtört. Die Ver⸗ ſammlungen der Gegner wurden geſpreugt und ſchließlich ganz unterdrückt. Wiederholt ſuchten lini zum letzten großen Schlage, zur Uebernahme der politiſchen Macht, zu veranlaſſen. Er hielt ſeine Stunde noch nicht für gekommen. Erſt im Herbſt 1922 verkündete er in Udine ſeine Abſicht, indem er erklärte:„Wir wollen Ita⸗ lien regieren.“ Dieſe Erklärung rief ungeheure Erregung in ganz Italien hervor. Die faſchiſti⸗ ſchen Kräfte wurden unter den Augen der Re⸗ gierung planmäßig mobiliſiert. Auf einmal er⸗ ſchien eine faſchiſtiſche Truppe in Südtirol, um die neuerworbenen Gebietsteile unter faſchiſtiſche Herrſchaft zu bringen. Dies war in wenigen Ta⸗ gen geſchehen. Eine große Begeiſterung erfaßte die ganze italieniſche Bevölkerung. Die notwen⸗ dige Stimmung für die weiteren Schritte war geſchaffen. Muſſolini ließ erklären, daß die Er⸗ oberung Südtirols als die„erſte Etappe des Mar⸗ ſches auf Rom“ zu betrachten ſei. Etwa 40 000 Mann wurden nach Neapel vorgeſchoben, die Heer gingen zum Teil Hauptmacht von rund 200 000 Faſchiſten blieb nördlich von Rom ſtehen. So war Rom von zwei Seiten bedroht. Inzwiſchen hatte ſich Muſ⸗ ſolini vertraulich mit der Regierung in Verbin⸗ dung geſetzt und die Auflöſung des Parlaments, die Reform des Wahlrechts, ſofortige Neuwah⸗ len, Kampf gegen den Sozialismus, eine energi⸗ ſche nationale Politik in Dalmatien und fünf Mi⸗ niſterſitze verlangt. Die Regierung lehnte ab, war aber bereit, ihm einige Miniſterpoſten ohne Portefeuille zuzugeſtehen. Am 24. Oktober 1922 hielt Muſſolini in Neapel ſeine letzte Heerſchau und ließ die Verſammelten ſchwören, das Werk zu Ende zu führen. In der Nacht vom 7. zum 28. Oktober 1922 beſchloß der Miniſterrat die Verhängung des Belagerungszuſtandes. Am 28.) Oktober erfolgte der Marſch auf Rom. Gleich⸗ zeitig nahmen die Faſchiſten in Ober- und Mit⸗ telitalien die Staatsgewalt an ſich. Polizei und zu den Faſchiſten über oder beobachteten Neutralität. In Rom ſelbſt Er forderte trotz des von ihm ver— weigerten ſich die Truppen, gegen die Faſchiſten zu kämpfen. In dieſer Situation nahm der Kö⸗ nig, der bei der bekannten republikaniſchen Ein⸗ ſtellung Muſſolinis vor allem den Verluſt der Krone befürchtete, ſchließlich zu einer Ausrede ſeine Zuflucht: er erklärte, daß er mit der Verfü⸗ gung des Belagerungszuſtandes nicht einverſtan⸗ den geweſen ſei, nahm die von der Regierung verfügten Maßnahmen zurück und übertrug die Bildung einer neuen Regierung Muſſolini. Da⸗ mit hatte Muſſolini ſein Ziel erreicht. Er war Führer einer illegalen Macht geblieben und gleich— zeitig legaler Miniſterpräſident geworden. f Muſſolini iſt ein revolutionärer Geiſt, ein ſkrupelloſer Gewaltmenſch, der über Leichen ſchrei⸗ tet. wenn er ſeinen Willen, den Willen zur Macht, durchſetzen will. Er iſt eine Herrſchernatur, eine Gewaltnatur, die keine fremden Götter neben ſich duldet, der das Volk, die Nation, die Größe Ita⸗ liens das Höchſte, die eigene Macht aber alles bedeutet. Muſſolini iſt Republikaner und hat die Monarchie nur aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht beſeitigt; er iſt ein grundſätzlicher Gegner der formalen Demokratie und des Parlamentaris- mus ſowie ein eifriger Verfechter eines ſtarken perſönlichen Regimes, ein Imperialiſt. Das Ge⸗ heimnis ſeines Erfolges liegt in der ſuggeſtiv wirkenden Art ſeiner Perſönlichkeit, in ſeiner hinreißenden Beredſamkeit, vor allem aber in ſeinem organiſatoriſchen Geſchick ſowie in der Fähigkeit, den richtigen Zeitpunkt für ſeine Hand⸗ lung zu beſtimmen und das Verfahren ſofort den jeweiligen Bedürfniſſen anzupaſſen. Die grund⸗ legende Einheit ſeiner Organiſation iſt der Faſeio (von faſces, Bündel von Ruten mit Kriegsbeil, des im alten Rom als Symbol der Gewalt über Leben und Tod galt), die Vereinigung der ein⸗ geſchriebenen Mitglieder einer Gemeinde oder eines größeren ländlichen Bezirks. Induſtrie und Landwirtſchaft, die unter den Folgen der kommuniſtiſchen Umtriebe am meiſten zu leiden hatten, erblickten in den Faſchiſten ihre Retter und Beſchützer und ſtellten daher auch der Bewegung die erforderlichen nicht unerheb⸗ lichen Geldmittel zur Verfügung. Außer den „eigentlichen“, aus den eingeſchriebenen Vollmit⸗ gliedern beſtehenden Faſchiſten gibt es auch noch „uneigentliche Faſchiſten“, die keinen faſcio, wohl aber einer faſchiſtiſchen Berufsorganiſation ange⸗ hören. Die„uneigentlichen Faſchiſten“ brauchen nicht förmlich zum Faſchismus zu bekennen; ie haben aber einer vom Faſchismus geſetzten Leitung zu folgen und genießen hierfür den chutz und die berufliche Förderung der faſchi⸗ N iſchen Macht. Kern des Faſchismus, der etwa 600 000 Mitgha⸗ der zählt, ein weiterer, viel arößerer Kreis von vielleicht drei Millionen Mitgliedern von Berufs- verbänden und Genoſſenſchaften gebildet, der ine ungeheure Steigerung des Anſehens und der Kraft des Faſchismus bedeutet. 8 Die Haltung Muſſolinis dem Vatikan gegen⸗ füber it zur Zeit noch unklar und undurchſichtig. Seinen inneren Neigungen ſcheint eine Aende— rung des gegenwärtigen ſtaatsrechtlichen Zuſtan— des nicht ganz zu entſprechen. Wenn Muſſolini zur Ueberzeugung kommen ſollte, daß eine Aus— ähnung mit dem Papſttum ſeinem Preſtige ni“ zachädlich und ſeinem Vaterlande nützlich ſein werde, dann wird er auch Mittel und Wege ſin— en die zu dieſem Ziele führen. Der Ehrgeiz, einen Namen mit einem Ereigniſſe von ſolcher eltgeſchichtlicher Größe verbunden zu ſehen, ſehlt ihm nicht. eee eee Die Hinauszögerung des 1 Prozeſſes Faulhaber. Berlin, 6. Jan. Zum Prozeß des Herrn Kar— dinals Faulhaber gegen den„völkiſchen“ Hamburger Schriftſteller Huppertz wird dem Nachrichtenblatt für die katholiſchen Gemeinden Hamburgs von informierter Seite mitgeteilt, daß ſeit dem 4. November, dem letzten Termin vor der Strafkammer des Hamburger Landgerichts, weder ſeitens des Angekkagten, noch ſeitens des Landgerichts irgendwelche Schritte erfolgt ſind. Dem Angeklagten Huppertz wurde bekanntlich in der genannten Sitzung auferlegt, die Adreſſe ſeiner„Kronzeugen“, die in Ermangelung ſeiner Beweismöglichkeit für ihn den„Landesverrat der Kardinäle“ bekunden ſollen, umgehend namhaft zu machen. Damit ſcheint er es allerdings,— wohl wegen ſeines ſchlechten Gewiſſens— nicht eilig zu haben, obwohl es ſich in der Hauptſache um ſehr bekannte Namen handelt. Bis jetzt iſt infolgedeſſen noch keine Zeugenvernehmung er⸗ folgt. Das erwähnte Hamburger klatholiſche Blatt bemerkt dazu:„Wir Katholiken haben ein außerordentlich ſtarkes Intereſſe, daß das Ver— fahren ſchnell vorwärtskommt, damit den billi⸗ gen Forderungen von Recht und Gerechtigkeit Genüge getan wird und die Ehre zweier hervor— ragender Kirchenfürſten durch Urteilsſpruch ver⸗ dienten Schutz erhält.“ Der„Bayeriſche Kurier“ bemerkt dazu:„Dieſen Aeußerungen können wir uns nur voll anſchließen. Auf katholiſcher Seite hat man jedenfalls kein Intereſſe, die Sache im Sande verlaufen zu laß en. f Verhaftung eines Erzberger⸗ Mörders? Graz, 7. Jan. Nach einer Mitteilung des Landesgendarmeriekommandos wurde in Bad Auf dieſe Weiſe hat ſich um der d Das Haus Hannheimer. Roman von F. Kaltenhauſer. 1. Ua Wenn er ſprach, war es ihr immer, als klängen die tiefen Glocken des Marienturms da drüben in Sprache. ihrer ſchönen Oft, wenn ſie allein war, wunderſamen lauſchte ſie den Glockentönen wie einem Märchen, aber das Rätſek dieſes Märchens löſte ſich ihr in ſeiner Stimme. Alles Schöne, alles Herrliche, Kommen Sie zu — und freuen sich an den billigen Preisen in 1 W dentü-Ausvertuujk Il Gusserolcen, Welnellsern, Helullaouren, Bestecken, Haus- u. Rüchengerüten. Aſſee ein Mann verhaftet, der bei dem Vor⸗ hör zugab, der geſuchte Schulz aus Saal⸗ feld a. Saale zu ſein. Nachforſchungen erga⸗ ben eine unzweifelhafte Aehnlichkeit mit dem Erzbergermörder Heinrich Schulz. Bei einem weiteren Verhör widerrief er ſein Geſtändnis. nach Beim Telegraphenamt Auſſee wurde Feſtſtellung der Gendarmerie von einem Un⸗ bekannten an das badiſche Landgericht Offen⸗ burg folgendes Telegramm aufgegeben: Hein⸗ rich Schulz, Mörder Erzbergers Bezirksgericht Auſſee in Haft. Komplize Tilleſſen unter fal⸗ ſchem Namen Zürich in Aufenthalt. verhafteten angeblichen Schulz iſt bisher noch nicht gelungen.— Wie ous Wien mitgeteilt wird, habe der Ver⸗ haftete in Auſſee einen gefälſchten Scheck vor⸗ gezeigt, worauf ſeine Feſtnahme erfolgte. In⸗ zwiſchen war bei der Polizei in Auſſee aus Offenburg ein Telegramm eingelaufen, daß hier bekannt geworden ſei, der Erzberger— mörder Schulz halte ſich in Auſſee auf. Die Polizei erwartet das Eintreffen von Detek⸗ tiven aus Deutſchland.— Wie das Berliner, Polizeipräſidium mitteilt, hat ſich geſtern be⸗ reits die Berliner Polizei mit der Polizei⸗ behörde in Auſſee in Verbindung geſetzt, des⸗ gleichen mit dem Wiener Polizeipräſidium. Das Berliner Polizeipräſidium hat ſofort eine Phootographie des Erzbergermörders Schulz nach Auſſee geſandt. Berlin, 7. Jan. Eine Identifizerung des ren befallen ſind. Erzbergermörders 1 ſer Krankheit geſtorben. genwärtig noch ſchwer darnieder Liegenden be⸗ Weltſpiegel. 2: Auch ein Rekord. Wie der„Tag“ feſtſtellt, iſt im Dezember mit 1083 neuen Fällen von Kon⸗ kurseröfſnungen in Berlin ein Reko f worden. Im ganzen 1925 fd 0085 Konkurſe eröffnet worden gegen 5928 im Jahre vorher. Grippe⸗Epidemie in Unterrfanten. Ein ſchweres Unglück iſt über die kleine unterfränki⸗ ſche Gemeinde Waldbrunn hereingebrochen. Dort verbreitet ſich unter den Einwohnern epide⸗ mieartig eine Magengrippe, vin der vornehmlich Männer im blühendſten Alter von 30 bis 45 Jah⸗ 1 b. 0 In verhältnismäßig kurzer Zeit ſind nicht weniger als 18 Perſonen an die⸗ Die Zahl der ge⸗ trägt über 30. Auch der 45 Jahre alte Bürger⸗ meiſter der Gemeinde iſt der Epidemie zum Opfer gefallen. Das Unglück wird noch erhöht durch eine unter den Kindern aufgekommene im Alter von zwei bis fünf Jahren. : Filmverbot durch die Beſatzungsbehörde. Die Mainzer Ves gungs behörde bereen in. dei vorgeſtrigen Abendſtunden den ſeit einigen Ta⸗ gen in den Marktlichtſpielen laufenden Film „Die Königsgrenadiere“. Die Vorführung des Filmes mußte während der ſtark ſtellung plötzlich unterbrochen, vom geſetzt und auf Anordnung der Beſatzungsbehörde den zahlreichen Zuſchauern das Eintrittsgeld Jahre 1925 ſind 10 933 . Maſern⸗ krankheit. In kurzer Zeit verſtarben ſechs de i 25 Eingeſch oſſene Schiffe. eingeſchloſſen. noch nicht wieder aufnehmen. Es iſt zu befürchten, ö Proviantmangels in Not geraten. auffordert, den Schiffen ſchleunigſt, Flugzeuge, Hilfe zu bringen. :: Verhaftung einer großen Verbrecherbande ö hat eine Diebes⸗ bande ausgehoben, die ſeit mehreren Jahren 11 er der Gehilfe des Revibenten der Staatskontrolle namens An⸗ dreas Kolberg ermittelt, der mit Frau, Tochter und Sohn verhaftet wurde. Es wurde eine große Die Bande ver⸗ fügte über einen eigenen Schneider, der die ge⸗ Silberſa⸗ Der Wert eine Man vermutet daß die Bande in Riga. Die Rigaer Polizei Unweſen getrieben hat. Als Organiſator Bande wurde ein Staatsbeamter, Menge Diebesgut gefunden. ſtohlenen Sachen ſofort umarbeitete. chen wurden ſofort eingeſchmolzen. des geſtohlenen Gutes beträgt mehr als Million Rubel. auch Morde auf dem Gewiſſen hat. beſuchten Vor⸗ Spielplan ab⸗ zurückbezahlt werden, wodurch den Eigentümern des Lichtſpieltheaters ſtand. erheblicher Schaden ent⸗ dieſes Erdendaſeins hatte daraus geſprocheng dendaſeins zu ihr gerommen, ſeit ſie die Stimme nicht vernommen. Seit er nicht wie⸗ derkam. Ganz plötzli chtam er nicht mehr— nach Wochen, in denen ſte über ſein Fernblei— ben geſtaunt, ſich darüber insgeheim erregt hatte, erfuhr ſie erſt, weshalb. Um eines Streites mit ihrem Bruder willen. Oder eigentlich nur einer gegenteiligen Anſicht we⸗ gen, die ſie im Rat der Gemeinde verfochten und die ſietrennte, als ſie ihre Anſicht in die Tat umſetzten. Eigentlich geſchah dies letztere von ihrem Bruder, und eigentlich ſtimmte ſie dieſem nicht einmal bei. Nicht deshalb, weil ſie dabei an Waldemar dachte, ſondern weil ihre Anſicht ſich mit der des Bruders nicht einte, weil ſie die Mannheimers höher ſchätzen mußte. Aber daß er darum nicht wiederkam, daß er durch ſein Fernbleiben ſo viel trübe Schat⸗ ten in ihre Leben gebracht hatte, wo es ihr bislang geweſen war, als müßte er alles Licht hineintragen, das— das— es traf ſie ſo hart, daß ſie die Zähne zuſammenbeißen mußte, wenn ſie zufällig einmal auf der Straße an ihm vorüberkam, nur um ihm nicht entgegenſchreien zu müſſen:„Warum tuſt du mir das? Warum? Wo doch dein Herz und meines für einander ſchlagen, warum kannft du dies zwiſchen unſere Liebe hineintragen laſſen?“ ö — nun war aber auch alles Leid dieſes Er⸗ rd ee Grolles Stolf-Lager.— Feine Manschneiderei. Mannheim War ſie in der erſten Zeit Hauptes an ihm vorbeigegangen und hatte ſeinen Gruß mit kurzem Nicken erwidert, ſpä⸗ ter war ſie tiefgeſenkten Hauptes ihres Wegs geſchritten, um ſeinen Gruß nicht zu ſehen u. erwidern zu müſſen. Sie wußte es, hätte ſie den Kopf hochgetragen, und hätte ihr Blick ſo in den ſeinen getroffen, ſie. hätte geſchluchzt und geweint, ſie hätte ſich nicht halten können vor Schmerz und Weh. Und hatte doch dabei eine wilde, leidenſchaftliche Sehnſucht gefühlt, wieder einmal das Licht ſeiner Augen, ſeiner heißgeliebten Augen ſchimmern zu ſehen. Es war eine bittere Zeit für ſie geweſen. alle Hoffnung von ſich getan, daß es noch einmal anders werden könnte. Zumal ſie einmal vor Monaten vernommen hatte, daß Waldemar bei Herchners viel aus und einging und es bald offenkundig wurde, daß Herchners Tochter, die blonde Ulrike, es auf ihn abgeſehen hattes Auch er ſchien Ab⸗ ſichten zu haben, wie ſich die Leute erzählten. Aber auf einmal hatte er ſeine Beſuche dort eingeſtellt. Warum, wußte niemand, obwohl ſich viele den Kopf darüber zerbrachen. Und nun ſollte er wiederkommen.— Chriſtoph hatte es ihr geſtern geſagt, garrz froh und glücklich. Ja, auch er hatte Walde⸗ mar ſchwer entbehrt, auch er hing an ihm, aber ſchwerer noch war ihm wohl die Ent⸗ fremdung um ihretwillen geworden, denn er mochte erkannt haben, wie ſchmerzlich ihre Sehnſucht nach dem Manne war, den ſein Verſchulden fernhielt. Tränen tropften von den Wimpern Mary Anns in ihren Schoß— wenn nun die frohe Erwartung trog? Wenn er nun doch nicht kam oder ſein Kommen keine weitere Bedeu⸗ tung für ſie gewann? Ach, nein, nein, nach der langen hoffnungsloſen Zeit wollte ſie der Freude entgegenſehen! Waldemar mußte es ja wiſſen, was ſein Kommen ihr war, er mußte entweder damit ihre Erwartungen er⸗ füllen oder— fernbleiben. Denn er durfte nicht neuerdings dem Hofſen ihrer Seele Nahrung geben. wenn er ſie ihr im vornher⸗ rend des tun hatte. Mein usverkau hat begonnen und übertrifft an Billigkeit alles bisher Dagewesene. Nur einige Beispiele der gewaltig herabgesetzten Preise: Näntel u. Palefots 6s. 62. 52. 40. 29. 20. Anziige ar Herren u. Knaben 78. 70. 60. 52. 42. 28. Joppen u. Hosen 3s. 32. 22. 18.12. 8. 4. 00 N. Vormals NM. Trautmann. DDr— 3 282 inventur-Ausverkhauls durchgehend g ein verwefgern wolkte. feſten Charakter mit ſeinem ehren⸗ würde wiſſen, was er zu In Mary Anns Sinn hinein klang das Schrillen der Klingel der Ladentüre unten. Vielleicht war es ſchon einmal erſchollen, da es jetzt ſo dringlich anhaltend geſchah. Da war das Ladenmädchen, das ſo gern ſchwatzt, gewiß wieder nach hinten gelaufen, zur Küche oder zur Backſtube, um dort zu ſchwatzen! Da—— nun ſchrillte die Klingel noch heftiger— Julberte war alſo immer noch nicht da. ef fer ter dee l Ve Mary Ann ſprang auf und eilte hinunter. Der Laden war leer, von der Küche her tön⸗ ten ſchwatzende Stimmen— als Mary Ann die Tür aufmachte, ſcholl ihr ſchon der Trollin Stimme ärgerlich entgegen! Na, es ſcheint, das Herrleſche Geſchäft braucht keine Kunden mehr. Dann tut nur gleich den Schild herun⸗ ter!“ Mary Ann hatte ein leiſes Lächeln.„Aber, Frau Troll! Wer wird denn gleich ſo ſcharf ins Gericht gehen? Die Julberte muß fich wieder ein wenig verluſtieren— wollt Ihr es ihr nicht gönnen?“ „Kommt nichts heraus, bei dem Schwat⸗ zen! Mocht es mein Lebtag nicht leiden,“ ver⸗ ſetzte die Trollin, und ihre ſcharſe, laute Stimme klang in dem großen Laden hallend. Mary Ann wurde ernft.„Ja, Ihr habt recht, Trollin! Geſchwätzige Zungen haben ſchon viel Unheil angerichtet. Ich mag es auch nicht leiden. Nur gerad: daß ich mit der Julberte nicht ſo gern ins Gericht geh! Das junge Blut hat ſchon viel Schlimmes erlitten, und ſie erbarmt mich. daß ich ihr das bißchen Reden verwehren ſoll.“ Die Trollin ſchüttelte heftig ihren grauen Kopf.„Eben darum! Eben darum! Die Jul⸗ berte hat viel von ihrer Mutter, und die hat ſich ihr eigen Glück verſchwatzt.“ Mary Ann nickte.„Der ihre Seligleit war halt zu groß, die hat ſie nicht verſchweigen können— ich hab ſo vernommen.“ „Verſchweigen—? Prahlen hat ſie wol⸗ Angſt hat ſie geſchüttelt. Für gute Cualitäten und Reellität bürgt meine uber 50 Jahre bestehende firma. H 1, 3 Breitestrasse ü inet. len, ſtolz ſein dürfen und ſo hat ſie vor der Zeit geplaudert. Sie haben ja neben mir gewohnt, der Julberte ihre Mutter ünd der ihre Eltern. Ein bildhübſches Ding war ſie, das Julchen, und darum hat ſich auch der Hubert Engelwald, als der von ſeinen Stu⸗ dien heimkam, gleich beim erſten Sehen in ſie vergafft. Es war alles zuerſt ganz heimlich, obwohl ſie ſich oft ſahen, und des Huberts Vater und Großmutter erfuhren nichts davon. Es mag ſein, daß man es ihnen„geſteckt“ hat und ſie es nur für eine Liebelei anſahen, die nichts bedeutete. Aber als das Großmutter einmal auf der Straße an Julchen vorbei⸗ fuhr, und ſie deren höflichen Gruß mißachtend überſah, da mag in dem armen Ding, das ſein Lebtag nichts als Not gehabt hatte, und nun ſchon mit gierigen Augen in den Glanz des Reichtums hineinſah, nach der etſten Scham über die Demütigung der Hochmut aufgeflackert ſein— und ſie hats denen, die gerade mit ihr des Weges gingen, ſtolz er⸗ zählt, daß ſie die Braut des Enkels der hoch⸗ mütigen Dame ſei, der Hubert Engerwald aber das Verlöbnis erſt dann öffentlich machen wolle, wenn ihm die Großmutter das Befitztum, das ſie ihm verſprochen, verſchrie⸗ ben habe. Da dies an ſeinem ſechsundzwangzigſten Geburtstag geſchehen ſollte und bis dahin es nur mehr etwa vier Monate ſei, ſo habe ſie nicht mehr lange zu warten, bis ſie Frau En⸗ gerwald heiße. Ganz rot und heiß iſt das Julchen damals heinmgekommen— ich hatt gerade mit deren Mutter ein paar Wort ge⸗ redet— und iſt ihr, ohne auf mich zu achten, um den Hals gefallen und hat ſchluchzend und zornig von dem erzählt, was ihr begegnet war. Auf der erſchrockenen Mutter Frage, ob ſie doch kein Wort von Hubert und ihr aus⸗ geplaudert habe, hat das unbeſonnene Ding plötzlich keine Träne mehr gehabt, und die Und bald hat ihre Angſt ſich bewahrheitet: anderen Tages ſcho iſt die alte Frau Engerwald vorgefahren, iſt ſeiderauſchend die Treppe heraufgeſchritten ch Meldungen aus Hamburg befinden ſich im Finniſchen Meer⸗ buſen acht Hamburger und drei Bremer Dampfer Soweit bekannt, können die ruſſi⸗ ſchen Eisbrecher wegen Kohlenmangels die Arbeit Wenn nicht bald Hilfe kommt, dürfte die Lage gefährlich werden. daß die Dampfer infolge Der Bre⸗ mer Reederverein hat an die deutſche Botſchaft in Moskau ein Telegramm gerichtet, worin er ö etwa durch Nützen Sie die Gelegenheit! 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Der junge Ehe⸗ mann trat in ein Büro ein, aber was er ver⸗ 7 Es nd hat in der kleinen Stube das Julchen alt gefragt, wie weit ſie mit ihrem Enkel Hu⸗ Auf ein paar leiſe Worte des er⸗ N 1 ufgelacht und ihr einen Beutel mit Geld vor ie Füße geworfen. Dann iſt ſie wieder hin⸗ nter. Aber kaum ſie im Wagen geſeſſen iſt, a iſt auch ſchon vom Fenſter oben de Beu⸗ el hinabgeflogen, mitten mang die Kaleſ bis es auf einmal in der Zeitung ſtand: er“ Herbert Engerwald und die Julie Mei⸗ er ſeien Verlobte. Wie ſie ihn fo raſch dazu ebracht hat, ſich zwiſchen ſie und die Groß⸗ utter zu ſtellen, man konnt es nicht ausden⸗ en. Vielleicht hat er gemeint, die Großmutter würde mit dem Feſtſtehenden rechnen und ung, die bald nach der Verlobung erfolgte, and im Stadtblatt, daß Frau Klara Enger⸗ ihren Enkel Her⸗ Nun ging es diente, war für die ihm gewohnte großartige Lebensführung zu wenig, daß er Frau und Kind hätte ernähren kön⸗ geſchweige denn, nen. Zuerſt ſtiftete Hubertus Vater der jungen [Ehe manchmal eine Summe, die er entbehren konnte, aber als der kränkliche Mann, der vom Gelde ſeiner Mutter abhängig war, nach zwei Jahren ſtarb, da fehlte dem Haushalt jeg⸗ ich Hilfe. Und ſo nett der junge Mann wohl onſt ſein konnte, nun er ſich beſchränken, ſo vieles vermiſſen mußte, nun wurde er unge⸗ duldig, war ſtets ſchlechter Laune, und warf dem Julchen vor, daß es durch ſeine vorzei⸗ tige Schwatzhaftigkeit ihr und ſein Glück ver⸗ tan. Das Julchen weinte viele Tränen, und die kleine Julberta, die übrigens früh in der jungen Eheangekommen war, ſah ihre Mutter aſt immer in Traurigkeit. Sie erlebte viele nach zehn Jahren ſtarb, trieb die Not Julchen zur fleißigſten Arbeit. Sie nähte und nähte, bis der Herrgott ſie abrief. Julberta war ge⸗ rade das zweie Jahr hier in der Lehrzeit— Sie weden ſich ja noch erinnern! Schwer ge⸗ nug iſt ſie von ihrem einzigen Kind gegan⸗ gen. Und hat auch noch einmal vor ihrem Tod verſucht, die Großmutter zu verſöhnen. Damit ihr Kind einen Halt hätte für die kurze Zeit, die der alten Frau noch beſchieden iſt. war ganz 5 1 1 — 99 und der Frau Engerwald in den Schoß. Und in dem Geſicht des Julchen iſt der Haß geſtan⸗ en, der zornrote Haß all die Tage nachher umſonſt.“.„ (Fortſetzung folgt.) 3 . N 1725 1 Aus Nah und Fern. Hofheim i. R., 6. Jan. Eine nackte Kin des⸗ leiche wurde am Montag früh auf der Straße in der Umgebung gefunden. Anſcheinend hat es noch ein paar Tage gelebt. Man hat bis jetzt keinen Anhaltspunkt über die Herkunft. Nach⸗ mittags gung vor. Fp. Lampertheim, 6. Jan. Ein Gänſedieb ſtahl aus einem offenſtehenden Hofe zwei Gänſe. Als Täter wurde ein bieſiger Arbeiter ermittelt. Heppenheim, 6. Jan. Der Schneidermeiſter Stein, der mit zwei Freunden morgens im an⸗ getrunkenen Zuſtande heim kam und dort die Zecherei fortſetzte, wurde von ſeiner in anderen Umſtänden ſich Die Freunde verließen während Stein gegen ſeine Frau tätlich wurde und ihr mehrere Fußtritte auf den Leib verſetzte. nahm der Staatsanwalt eine Beſichti⸗ Die Frau konnte noch in die Nachbarſchaft flüch⸗ ten, wo ſie bewußtlos zuſammenbrach folgenden Morgen ſtarb. Die Sektion ergab, daß der Tod infolge der Fußtritte eingetreten war. Stein wurde feſtgenommen. Dieburg, 6. Jan. Einen ſchrecklichen Tod erlitt der vor etwa 6 Wochen eingekleidete Ordensbruder in der St. Joſefs-Anſtalt im be⸗ nachbarten Klein-Zimmern. Zu ſeiner Nerven- ſtärkung hatte er ſich einen elektriſchen Apparat beſchafft, mit dem er ſich elektriſieren wollte. Zu dieſem Zwecke hatte er ſich wei Kupferdrähte um den Körper gelegt und dieſe mit der elektriſchen Lichtleitung verbunden. Da er aber herzleidend war, hielt er die ſtarke Spannung von 200 Volt nicht aus und ſtarb an Herzlähmung. Michelſtadt, 6. Jan. Im Alter von 58 Jahren iſt im Schloß Fürſtenau der Graf Raimund Friedrich Kraft zu Erbach, Fürſtenau, nach längerer Krankheit geſtorben. Er ſtand, wie die meiſten Angehörigen der Erbacher ſtandesherr⸗ und am Getraut wurden 69 Paare. lichen Familien in öſterreichiſchen Dienſten unde machte als Offizier auch den Weltkrieg mit. Er war mit einer Prinzeſſin Solms⸗Braunfels ver⸗ heiratet. Leeheim, 6. Jan. Auch die hieſige Gemeinde hat nunmehr ihr Ehrendenkmal für unſere im Kriege gefallenen Helden. Es hat nächſt der Kirche Auſſtellung erhalten und wurde am letzten Sonn⸗ tag int Anſchluß an einen Trauergottesdienſt in ſchlichter Weiſe eingeweiht. Schotten(Oberh.), 6. Jan. Vermißt wird ſeit einigen Tagen ein junges Mädchen aus der Umgebung. Es wird vermutet, daß ſie von einem Beſuch zurückkehrend in die hochgehende Nidda geraten und dabei ertrunken iſt. Friedberg, 6. Jan. Durch mehrere Revolver⸗ ſchüſſe hat der Gemüſehändler Emil Weber, der mehrmals vorbeſtraft iſt, die unverheiratete Su⸗ ſanne Wagner, zu der er in näheren Beziehun⸗ gen ſtand, bedenklich verletzt. Sie wurde in das Krankenhaus aufgenommen. Weber hat ſich am anderen Tage erhängt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 8. Jan. * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 12. Januar abends 7½ Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Geſuch des Fabrlkarbeiters Chriſt. Blaſer um Einbürgerung in Volksſtaat Heſſen.— 2. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. — 3. Beſſere Verwertung der Allmend.— 4. Regelung der Vergütung des Gemeindekaſſenge⸗ hilfen Knapp.— 5. Feſtſetzung der Holzauflage. — 6. Jagdverpachtung.— 7. Ausführung von Pflichtarbeiten durch Erwerbsloſe.— 8. Winter⸗ befindlichen Ehefrau ermahnt. Pflich ch f hierauf die Wohnung, beihilfe für Erwerbs loſe. * Standesregiſter. Im Jahre 1925 wurden hier 289 Kinder geboren, wovon 9 tot zur Welt kamen. Geſtorden ſind 146 Perſonen. Aus dieſen Zahlen iſt erſichtlich, daß der Geburtenüberſchuß recht groß iſt. * Vorausſichtliche Witterung. Da weſtlich auf dem Ozean ein umfangreiches Tief⸗ druckgebiet erſchlenen iſt, das auch unſere Wit⸗ terung wieder beherrſchen dürfte, ſo iſt einſtweilen unbeftändiges, päter etwas kälteres Wetter mit weiteten Niederſchlägen zu erwarten. Am Samstag: Teilweiſe heiter, keine oder geringe Ned rſchläge, früh etwas kälter, tagsüber zlem⸗ lich milde.— Am Sonntag: Gelinde, etwas Niederſchläge, zeitweiſe etwas aufhelternd. Aus der Gemeinderats Sitzung vom 6. Januar. Bildung der Kommiſſionen. In die Fin anzkommiſſion wurden gewählt dle Herren Klee, Hofmann, Jakob Mandel, Brechtel, Neff und Schneider. In die Baukommiſſion die Herren Kühlwein, Fiſcher, Ecker, Lahres, Wedel und Pfenning. Die Gas- und Elektrizität t⸗Kom⸗ mifſton ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Klee, Helbig, Zöller, Lahres, Seigel u. Schneider. Die Fürſorge⸗Kommiſſion wird gebildet von den Herten Mandel Jak., Schloſſer, Zöller, Benz, Seb. Mandel und Nik. Adler. Ortsbürgernutzungs⸗ Kommiſſion die Herten Ecker, Mandel Milch., Zöller, Brechtel, Relnhard und Schalk. Vorſttzender Beig Noos. In die Friedhofs ⸗Kommiſſton wurden gewählt die Herren Brückmann, Schloſſer, Lahres, Wedel und Adler. In die Wieſen⸗Kommiſſton die Herren Ecker, Mandel Mich., Mandel Jakob Reinhard, Seigel und Adler. In die Faſel⸗Kommiſſion die G.⸗R. Ecker, Mandel Mich,, Mandel Jak., Reinhard, Lahres und Adler. In die Zuſt barkeitsſteuer⸗Kommiſſton wur⸗ den gewählt die Herren Fiſcher, Helbig, Kühl⸗ wein, Seb. Mandel, Neff und Schneider. In die Erwerbsloſen⸗Kommiſſion wurden gewählt für die Arbeitgeber Herr Gregor Gärtner, für die Arbeitnehmer G.⸗R. Pfenning, der auch den Vorſitz hat. Die Vergütung wird weiter gezahlt. Die Wohnung s⸗Kommiſſion bleibt wie bisher beſtehen. Als Kontrolleur der Gemeinde wird Herr G.⸗R. Zöller auch weiter wirken, Kühlwein, Husten, Atemnot, Verschlsimung Keine Notſchlachtung Morgen Samstag von vormittags 9 Schreibe allen gern um⸗ Ahr ab prima junges Pfd. f verkaufen Peter Schloſſet Mannheimerſtr 8. ſonſt, womit ſich ſchon viele Tauſende vonihrer Qual befreiten. ur Rückmarke erwünſcht. Walther Althaus, Heiligenstadt Flehsfeld)/ 20. Vertreter gegen hohen Verdienst werden geſucht, für einen Artikel, welcher in jedem Haushalt gebraucht wird. Es kommen nur beliebte und redegewandte Damen oder Herren in Frage. Offerten unter Nr. L 50 erbeten an die Exped. ds. Blattes. Sportvereinigung Amicita 09 Waldſportplatz. Freitag, abends 8 Uhr m Lokal Vorſtands⸗ und Verwaltungs⸗ Ausſchuf⸗Eiziug. Der Vorſtand. 22 8 222