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Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ftr. 88 2 9 0 olitiſche Umſchau. — Der Erfolg des Dawesplanes.— Zuviel ezahlt. In einer Rede in Chicago bezeichnete wen Young den Dawesplan als bemerkenswer⸗ en Erfolg. Er ſagte, Deutſchland hätte nach den Beſtimmungen des Planes im erſten Jahre eine Milliarde zahlen ſollen, habe aber tatſächlich 225 Millionen Mark mehr als dieſen Beteag ge⸗ zahlt. 5„Reichs ⸗ Härtefonds für ete des beſetzten Gebietes.“ Eiſenbahnbedien⸗ Im Monat De⸗ zember 1925 erhielten die Eiſenbahnangeſtellten sind nock einige vorrätig 5 5 2 Nenn 2 3. 2 erte 22 Buchhandlung Miernbh. Anzeiger. de Wagnerei mit den. der Neuzelt entſprechenden Maſchin en⸗ betrieb „ Frz. Karl Merkel den Räder folgt leichte Einſpänner 18.00 Mk. pro Stück Eiaſpänner 20.00 Mk.„ 4 1½ Spänner 22.50 Mk.„„ 2Spänner 25.50 Mk.„ 5 ſämtliche Räder und Wagenteile werden aus mur trockenem Holz hergeſtellt. 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An Unterſtützungsmitteln der Reichsbahndirektion ſelbſt wurden außerdem noch 58 920 Mark an 9596 Empfänger ausgegeben. f 5 16. — Loucheur über die Wirtſchaftstontereng, der ſich einige Tage in Rom uufhielt. gab Vertretern der römiſchen Zeitungen Erklä⸗ rungen zur internationalen Wirtſchaftskonſerenz. führte aus, an;, empfehlenswerteſten erſcheine hm zum Ausgleich der Weltproduktion das von Amerika und Teutſchland angewandte Syſtem der horizontafen Induſtrie⸗Konzentrotion den leichartigen Produkte. Dadurch würde nach ſer; ler Anſicht die Produktion in einigen Ländern bermindert, in anderen geſteigert werden. Die rſte inteznationale Wirtſchaftskonferenz, ſo meint Loucheußz werde kaum ſofort poſitive Ergebniſſe zeitigen, aber ſie werde die intereſſierten Länder doch zum Nachdenken zwingen und es komme 13 darauf an, daß die Produktion ſich nach beſtimm⸗ ten Gedankengängen richte: und daß nicht blind darauflos gewirtſchaftet werde. Der Zuſammen. tritt der Konferenz werde wegen der nötigen Vorbehalte kaum vor Anfang Auguſt möglich ſein — Rußland auf der Binnenſchiffahrts⸗Konſe renz. Der ruſſiſche Vize⸗Miniſter des Auswär tigen Litwinow, hat dem Sekretariat des Völker bundes telegraphiſch mitgeteilt, daß Rußland ſicg an der am 11. Januar nach Straßburg einbe betreſſend das Privatrecht in der Binnenſchiffahrt beteiligt und daß der ruſſi⸗ che Rechtskonſulent Nikolaus Manimin am 7. Januar abreiſte. — Die Moſſulfrage. Die Tatſache, daß der rkiſche Außenminiſter Tewfik Ruchdi Bey ſeine Erklärungen über Moſſul vor dem türkiſchen Par⸗ wird von„Daily daß die Verhand⸗ günſtigen Verlauf nehmen und Hoffnung beſteht, daß eine für beide Teile günſtige Löſung gefun⸗ den werde. Der engliſche Botſchafter werde ſich von Konſtantinopel nach Angora begeben, ſich dort über die Entwicklung zu unterrichten ö und um Bericht an die britiſche Regierung zu Bequeme Teilzahlung ge⸗ ſtattet. 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Dezember in Paris zwiſchen der Türkei und Rußland ab⸗ geſchloſſenen Verträge ratifiziert. — Mexitaniſcher Geſandtenwechſel in Berlin. Der mexikaniſche Geſandte in Berlin, General T. Ortiz Rubio, iſt zum Botſchafter in Braſi⸗ lien ernannt worden. Die Ernennung des neuen Geſandten für Deutſchland iſt noch nicht erfolgt. Privatgeſchenke aus Staatsmittel. Berlin, 10. Jan. Zur Frage der Fürſter abfindung erhielt die„Voſſ. Ztg.“ cine Zu⸗ 9210 von beſonderer Seite, in der es u. a heißt: „Haarſträubend ſind die Verhältniſſe in Koburg⸗Gotha. Dem Herzog Ernſt von Koburg⸗Gotha ſind im Jahre 1866 die durch erbeuteten Preußen als kurheſſiſchen Beſitz ſchmalkaldiſchen Wälder, wohl der wertvollſte Forſtbeſitz in Deutſchland, für ſeine dem preu⸗ ßiſchen König geleiſtete Waffenhilfe geſchenkt worden. Woher der preußiſche König den Rechtstitel genommen hat, ohne Genehmigung des Landtages dieſen Beſitz zu verſchenken bleibt unklar. Der Herzog hatte bei der Schen⸗ kung die Verpflichtung übernommen, ſein Land wegen der Kriegsleiden zu entſchädigen, hat aber dieſe Verpflichtung mit einem Bruch— teil des Wertes des Geſcheuks abgegolten. Jetzt ſind dieſe Wälder dem engliſchen Prin. zen zu gefallen, der der Rechtsnachfolger des Herzogs von Koburg⸗Gotha iſt. Dem Zuſtand formalen Rechts und ſach⸗ lichen Unrechts ſetzt die Abfindung in Mecklen⸗ um Dienstag, ben 12. Januar 1928 Zentrum u. Regierungsbildung Berlin, 11. Jan. Am geſtrigen Sonntag fand eine Sitzung des Reichsparteivorſtandes und der⸗ Fraktionsvorſtände der Zentrumspartei aus dem Reichstage und dem preußiſchen Landtage ſtatt, in der die politiſche Lage eingehend erörtert wurde. Die Sitzung dauerte von 11 Uhr vormit⸗ tags mit einer kurzen Mittagspauſe bis 8 Uhr halten. Das erſte Referat hielt der Vorſitzende der Zentrumspartei Marx. In der Ausſprache wurde beſonders die bisherige Haltung der So— zialdemokraten bedauert und die Erwartung aus⸗ geſprochen, daß die Sozialdemokraten von ihren: ablehnenden Standpunkt abgehen werden. Für den Fall einer endgültigen Abſage der Sozialde⸗ mokraten ſoll nach Mitteilungen demokratiſcher Blätter in Zentrumskreiſen der Wunſch beſtehen, dann für das Zentrum in Preußen beſtimmte Folgen erwachſen würden. Selbſtverſtändlich ſind auch Gegner eines ſolchen Vorgehens im Zentrum vorhanden und zwar beſonders bei der preußi— ſchen Zentrumsfraktion. Gegen Abend wurde folgendes offizielles Kommunique über die Sttz⸗ ung ausgegeben: „Am 10. Januar tagten im Reichstagsgebäude der Vorſtand der Deutſchen Zentrumspartei und die Vorſtände der Zentrumsfraktionen des Reichs⸗ tages und des preußiſchen Landtages. In den Berichten aus allen Landesteilen, insbeſondere des Weſtens, fand die ungeheure, von Tag zu Tag ſteigende wirtſchaftliche Not weiteſter Volksſchich⸗ ten einen erſchütternden Ausdruck. Daraus zog windung der Notlage nur eine Regierung auf Das iſt die große Koalition. Der Verant⸗ wortung zur Bildung einer ſolchen Regierung könne ſich keine Partei entziehen, der es ernſt ſei mit der Fortführung ihrer zielſicheren friedlichen Au⸗ ßenpolitik und der Aufrechterhaltung unſerer Ver⸗ faſſung, der Geſundung der Wirtſchaft und der Linderung der ſozialen Notſtände. Unverantwort⸗ lich wäre es und für eine Verfaſſungspartei un⸗ erträglich, in der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Kriſe noch eine Staatskriſe heraufzubeſchwören. — e eee N burg⸗-Streutz die Krone auf. Dort no e rieſige Summen, die ſich die Erben des letzter durch Selbſtmord geendeten Fürſten angeeig—⸗ net haben. Die Prinzeſſin Danilo von Mon⸗ tenegro, die Schweſter des letzten Fürſten, hat 8 Millionen Mark davongetragen, droht aber noch mit neuen Prozeſſen. Es möchte in die— ſem Falle die Frage berechtigt ſein, ob auch wohl ihr verſtorbener Gemahl, der Prinz Danilo von Montenegro, von ſeinen ſerbi— ſchen Stammesbrüdern in gleich generöſer Weiſe abgefunden iſt, als ſie das montenegri— niſche Königreich und ſeine dortigen Einkünfte in ihren Beſitz brachten. Geradezu grotesk aber iſt es, daß heute dem Lande Mecklenburg-Strelitz ein neuer Prozeß engekündigt wurde, in dem die Erben des letzten Fürſten die Verpflichtung, eine jährliche Apanage von je 20000 Mark den früheren Mätreſſen des vorletzten Großher— zogs zu zahlen, auf das Land abzuwälzen be— abſichtigen. Inwiefern die Akte, die zu dieſer Verpflichtung geführt haben, als Regierungs. akte zu bezeichnen ſind, bleibt dem Ferner— ſtehenden unerfindlich.“ Nach dem Material, das dem Rechtsaus⸗ ſchuß des Reichstages zugegangen iſt, handel! es ſich um Mitgiftanſprüche und deren Abfin⸗ dung, die die beiden Schweſtern des frühe v. 9 f 5 f ten an der Spitze des karthographiſchen Inſtituts ren Großherzogs erhoben haben. Schweſter, Maria, iſt mit Lippe verheiratet. Die Mätreſſen, für die das Land jetzt auch noch zahlen ſoll, ſind eine Con⸗ deſa de Matzenau und eine Gräfin Bubna⸗ Litio. Die zweite noch einige irgendwelcher illegitimen aus, mit der ſie den Staat Nachkommen her⸗ vergnügungen der Fürſten treibt den Fürſtenſkandal auf die Spitze. E Eine Kundgebung gegen die Fürſtenabfindung Mainz, 10. Jan. Das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold veranſtaltet gemeinſam mit den republikaniſchen Parteien am 17. Jan. in der hieſigen Stadthalle eine große Kunde. en en in der Nationalverſammlung, die am 19. Januar gebung gegen die Fürſtenabfindung. Red— ner aller republikaniſchen Parteien, u. a. auck Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, werden An- ſprachen halten. abends und wurde im Reichstagsgebäude abge⸗ 8 der Sozialdemokratie zu verſtehen zu geben, daß die Verſammlung die Folgerung, daß zur Ueber⸗ breiteſter Grundlage berufen ſein könne. einem Prinzer ſagen der verhafteten Arbeiter belaſten können. Daß die beiden Länder auch noch die Privat⸗ bezahlen ſollen, Sie würde zur völligen Verelendung unſeres Vol⸗ kes, insbeſondere der Arbeitermaſſen, führen. Die Verſammlung erwarte daher von der Zentrums⸗ fraktion des Reichstages, daß ſie alle Entſchloſ⸗ ſenheit und alle politiſchen Mittel aufbiete, eine ſolche Entwicklung zu verhindern.“ Scheidemann für den Eintritt der Sozial⸗ demokratie in die Regierung. Kaſſel, 11. Jan. Auf einer Bezirkskonfſerenz der Vertrauensleute und Funktionäre der So⸗ zialdemokratiſchen Partei des Bezirks Heſſen⸗Kaſ⸗ ſel hielt am geſtrigen Sonntag Scheide mann eine große Rede, in der er mit allem Nachdruck für den Eintritt der Sozialdemokratie in die Re⸗ gierung eintrat. Die Schaffung der großen Koa⸗ lition ſei das Gebot der Stunde und die Sozial⸗ demokratie ſei es der Republik ſchuldig. Einmü⸗ tig wurde dann eine Entſchließung angenommen, in der ausgeſprochen wird, daß im Intereſſe der Republik und der Zuſammenarbeit der repul ka⸗ niſchen Parteien die SPD auf den Gedanken der großen Koalition eingehen müſſe. Die Vertrau⸗ ensleute ſeien den Anſicht, daß neben den bishe⸗ rigen Erklärungen eine Zuſicherung der Deutſchen Volkspartei hinſichtlich der Fürſtenabfindung und der ſozialen Politik die Vorausſetzung zut Schaf⸗ fung der großen Koalition bilde. Der Reichspräſident wartet die Fraktions⸗ beſchlüſſe ab. Berlin, 10. Jan. Reichskanzler Dr. Luther hat ſich geſtern mittag 12 Uhr noch einmal zum Reichspräſidenten begeben, der mit ihm die Frage der Regierungsbildung beſprach. Das Ergebnis iſt, daß der Reichspräſident zunächſt die Frak⸗ tionsbeſchlüſſe abwarten will und daher vorher keine Perſönlichkeit mit dem Auftrag, eine Regierung zu bilden, betraut. Ueber die Lage) orientiert folgendes Kommunique: f „Der Herr Reichspräſident hat in der Trage der Regierungsbildung ſich entſchloſſen, dis be⸗ vorſtehenden e el abzuwarten, ehe er eine beſtimmteß Peßſpulichteit mit der Bildung des Kabinetts bötzsällt: Für Montag hat der Reichspräſident die Führer des Zentrums und der Demokraten, die Abgg. Fehrenbach und Koch, zu ſich gebeten. um ſie zu erſuchen, alsbald eine endgültige Klärung der Frage der Großen Koa— lition zu veranlaſſen, da er eine weitere Hinaus⸗ zögerung der Regierungsbildung nicht für trag⸗ bar hält.“ Die ungariſchen Frankenfälſchungen. Budapeſt, 10. Jan. ungariſchen Behörden in und die beſchlagnahmten ſchaft übergeben werden. reiſe aller franzöſiſchen Emiſſäre am geſtrigen Abend amtlich mitgeteilt. malige Leiter des Ebenſo wurde der gegenwärtige Leiter des In— ſtituts, der Oberſt im Ruheſtand Alexander Kurz von der Staatsanwaltſchaft neuerlich verhört und ebenfalls verhaftet. Wien, 10. Jan. Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Budapeſt meldet, hatte der Vertreter der Bank von Frankreich Emery eine lange Konfe— renz mit dem Oberſtaatsanwalt, welcher vom Standpunkt der Erhebungen große Bedeutung beigemeſſen wird. Nach der Unterredung erklärte Emery den Preſſevertretern: Wir erwarten eine bedeutſame Wendung, inſofern unſere Unterre⸗ dung von Erfolg begleitet ſein wird. General v. Haits, der bis vor zwei Mona⸗ ſtand, ſah ſich auf Grund der belaſtenden Aus⸗ gezwungen, ein Geſtändnis abzulegen. Er erklärte, daß er von Windiſchgrätz unter Hinweis auf deſſen politiſche Natze ö' Ziele gewonnen wurde. Haits gab zu, daß er den Vielleicht finden die ehrenwerten Er⸗ binnen, ſo ſchreibt die„Frkf. Ztg.“ mit Recht, ſonſtige Alimentationsanſprüche Arbeiten im Karthographiſchen Inſtitut bei⸗ wohnte, deren Gang kontrollierte bezw. bei den Arbeitern verſchiedene techniſche Ratſchläge er— teilte. Er war ehedem Profeſſor der Karthogra⸗— phie an der Budapeſter Militärakademie und iſt ein hervorragender Zeichner. Budapeſt, 10. Jan. Die Drohungen der Rechtspreſſe ſowie die ſcharfen Reden der Raſſen⸗ ſchützler Ulain und Eckhardt baben in den bürgerlichen Kreiſen Budapeſts eine gewiſſe B unruhigung geſchaffen. Es wird von Putſchmög⸗ lichkeiten geſprochen und man befürchtet, daß die Beſchützer der Banknotenfälſcher zu Gewalttätig⸗ keiten ſchreiten werden. In politiſchen Kreiſen zechnet man mit bevorſtehenden großen Skandalen zum erſten Mal nach den Weihnachtsferien wie⸗ der zuſammentritt, falls ſie nicht nach dem Wunſch der Sozialdemokraten früher einberufen wird. Die Unterſuchung den der Angelegenheit den Frankenſälſchung iſt auf einem toten Punkt Die Budapeſter Polizei teilt in einem Kommu⸗ nique mit, daß die Unterſuchung abgeſchloſſen ſei Fälſchungswerkzeuge und ſämtliche Akten morgen der Staatsanwalt⸗ Es wird auch die Ab⸗ aus Budapeſt Der ehe⸗ karthographiſchen Inſtituts, der penſionierte General Haits, wurde geſtern neuerlich verhört und ſodann in Haft behalten. 43. Jahrgang Eine Dinar⸗Balſchmünz⸗Werkſtätte in Bielefeld ausgehoben. Berlin, 11. Jan. Aus Bielefeld wird ge⸗ meldet, daß dort eine Falſchmünzer⸗ Werkſtätte aufgehoben wurde, in der jugoſla⸗ wiſche Tauſenddinarnoten hergeſtellt worden wa⸗ ren. Bereits im vergangenen Jahre wurden in Jugoſlawien die Verbreiter der falſchen Noten verhaftet. Die Ermittelungen hatten ergeben, daß die Noten in Bielefeld hergeſtellt worden waren, und zwar in der Steindruckerei von Nord⸗ hold bei Siekar bei Bielefeld. Drei Perſonen ſind verhaftet worden, nämlich der Litograph Alt⸗ mann aus Lippinghauſen bei Erfurt, der Inha⸗ ber der Druckerei und der Mittelsmann des ſer⸗ biſchen Auftraggebers, ein gewiſſer Joſef Mail in Bünden; ferner erfolgten noch Verhaftungen ſerbiſcher Staatsangehöriger in Düſſeldorf. Falſche Hundertfrankennoten in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 10. Jan. In der letzten Zeit tau⸗ chen in Düſſeldorf große Mengen falſcher Hun⸗ dertfrankennoten der ſchweizeriſchen Nationalbank mit dem Bildnis Wilhelm Tells im Verkehr auf. Die Verbreiter dieſer Falſchnoten verſuchen dieſe hauptſächlich in Goldwaren⸗- und beſſeren Wäſche⸗ geſchäften a bzuſetzen. Die falſchen Noten ſind an ihrer unſcharfen Ausführung zu erkennen. Auch fühlt ſich das Papier dick und wollig an. Portugieſiſches Falſchgeld. Berlin, 11. Jan. Wie aus Rotterdam gemel⸗ det wird, hat die Polizei dort für 125 Millionen gefälſchtes portugieſiſches Papiergeld beſchlag⸗ nahmt. Das Geld wurde von der gleichen eng⸗ liſchen Druckerei hergeſtellt, die für die portugie⸗ ſiſche Regierung Jas richtige Geld druckte. Der Auftrag zur Herſtellung von falſchen Geldſchei⸗ nen belief ſich auf nicht weniger als 25 Millionen Goldmark. Als Folgen der Entdeckung wurde der portugieſiſche Geſandte im Haag ſeines Am⸗ tes entſetzt und ſein Bruder in Portu verhaf⸗ tet. Ferner wurde ein bekannter Haager Groß⸗ bankier, Marang de Iſſelveere, verhaftet. Arbeitsloſenverſicherung und Landwirtſchaft. Von Abg. Roeingh, M. d. L. Nach der Verordnung über die Arbeitsloſen⸗ verſicherung ſind von den laufenden Beiträgen für die Erwerbsloſenfürſorge befreit Arbeiter bzw. Arbeitgeber, 1. wenn ſie einen feſten Jahres⸗ vertrag abgeſchloſſen haben, 2. wenn ſie einen Vertrag auf unbeſtimmte Dauer mit wenigſtens halbjähriger Kündigung haben, 3. ſofern die Ar⸗ beiter nebenbei ein Stück Land ſelbſt bewirtſchaf⸗ ten, 4. wenn ſie in die häusliche Gemeinſchaft aufgenommen ſind und als„Geſinde“ bezeichnet werden. Daß dieſe angebliche Vergünſtigung für die Landwirtſchaft vor zwei Jahren in die Verord⸗ nung hereingebracht worden iſt, ſieht die Land⸗ wirtſchaft als ſelbſtverſtändlich und als ihr gutes Recht an. Denn ihre Arbeits,verhältniſſe ſind derart, daß ſie nicht zur Erwerbsloſigkeit beiträgt und füglich auch nicht zu den Koſten der Exwerbs⸗ loſenfürſorge herangezogen werden kann. Die Landwirtſchaft hat es von jeher als ihre Pflicht angeſehen, die Arbeitskräfte, die ſie vom Früh⸗ jahr bis zum Herbſt benötigt, auch im Winter zu beſchäftigen, auch wenn ſie ohne dieſe Hilfs⸗ kräfte im Winter fertig werden kann. Nun hat auch Reichsarbeitsminiſter Brauns in ſeinem ſeit längerer Zeit vorliegenden Ent— wurf des Geſetzes über die Arbeitsloſenverſiche- rung dieſem natürlichen Rechtsempfinden Raum gegeben und für die Fälle, in denen einer der obengenannten vier Vorausſetzungen zutrifft, Be⸗ freiung von der Zahlung der Beiträge zur Er⸗ werbsloſenfürſorge vorgeſehen. Als aber vor etwa zwei Wochen der Verwaltungsrat bei der Reichsarbeitsverwaltung ſeine letzte Sitzung hatte, wurde zunächſt eine verſchärfende Beſtimmung in die Verordnung gebracht, wonach künftig die un- ter 1. und 2. erwähnten Verträge in der Land— wirtſchaft. die bislang nur mündliche zu ſein brauchten, ſchrifturche ſein muſſen. Vieſe Be⸗ ſtimmung wird rechtskräftig, ſobald Kabinett und Reichsrat zugeſtimmt haben, was ſehr bald zu erwarten iſt. Die Taktik der SPD ging in der erwähnten Sitzung dahin, auf eine allmähliche Beſeitigung der angeblichen„Liebesgabe“ für die Landwirtſchaft hinzuarbeiten. Es wurde bereits von dieſer Stelle offen ausgeſprochen, wohin die Reiſe gehen ſoll. Der Vertreter der Reichsregie—⸗ rung erklärte dazu, daß das geſchäftsführende Kabinett derartig weitgehenden Beſchlüſſen nicht beitreten könne. Wer weiß aber, ob das dem⸗ nächſt ſich bildende neue Reichskabinett nicht ge⸗ neigt ſein wird, die Befreiung der Landwirtſchaft von den Beiträgen zur Erwerbsloſenfürſorge fal⸗ len zu laſſen. Aufgabe der Landwirtſchaft iſt es, ſchon jetzt lebhaft gegen einen etwaigen Ueberrumpelungs⸗ verſuch zu proteſtieren und Material zu ſam⸗ meln, um zu beweiſen, daß ſie nicht zur Arbeits⸗ loſigkeit beiträgt und daher mit Fug und Recht verlangen kann, auch von den Beiträgen freizu⸗ bleiben, falls die Vorausſetzungen der vier Punkte gegeben ſind. N. 5 Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 9. Jan. Der Geſetzgebungsausſchuf hat ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit einer An⸗ ahn von Antragen und Vorfteuungen de pre der am Dienstag beginnenden e des s erledigt werden ſollen. Schon vor län⸗ erer Zeit lag dem Ausſchuß eine neue Ge⸗ chäftsordnung des Landtags vor und er die Arbeiten des Ausſchuſſes und des Un⸗ erausſchuſſes in dieſer Angelegenheit wurde Be⸗ richt erſtattet und der Vorlage zugeſtimmt. An⸗ läßlich einer Gerichtsverhandlung am Amtsge⸗ richt Groß⸗Umſtadt ließ ſich der Abg. Rechtsan⸗ t Sturmfels zu Tätlichkeiten hinreißen. ie Regierung und die Anwaltskammer haben n Landtag erſucht, die Immunität aufheben u wollen; der Ausſchuß hat dies abgelehnt. Eine eihe von Vorſtellungen von Strafgefangenen ußten abgelehnt, d. h. die Vorſtellungen wur⸗ en durch die Antworten der Regierung für er⸗ edigt erklärt. Die Vorſtellung des Verbandes der Polizeibe⸗ ö amten, das Rechtsverhältnis der Schutzpolizeibe⸗ e betr. wurde an den Sechſer⸗Ausſchuß über⸗ en. Einem Wunſche der Gemeinde Königsſtät⸗ ten auf Schadloshaltung konnte wegen den da⸗ aus erwachſenen Konſequenzen gerade in der rage der Aufwertung der Ausſchuß nicht ſtatt⸗ eben, aber der Ausſchuß nahm einen Antrag an onach die Gemeinde auf dem Wege des Recht reites ihre Forderungen geltend machen ſoll. Der Antrag des Abg. Dr. Werner betr. onntagsheiligung wünſcht Maßnahmen von der egierung, daß das Viehtreiben Sonntag verbo⸗ en werden ſoll. Da das Viehtreiben mit dem rankfurter Markt zuſammenhängt, ſoll die Re⸗ ierung mit den maßgebenden Kreiſen verhandeln, egen einer Verlegung des Frankfurter Marktes auf einen anderen Wochentag. Dem Antrag wurde zugeſtimmt. Syrien und Marokko. London, 10. Jan. Nach einer Meldung der „Britiſh United Preß“ haben etwa 150 aufſtän⸗ diſche Syrier die chriſtlichen Bewohner von Has⸗ baya⸗Rokhar angegriffen. Sie wurden jedoch zu⸗ rückgeſchlagen. Die Telegraphenverbindungen zwiſchen Damaskus und Beiruth ſeien wieder ergebe Sultan Atraſch habe in Sueida ein Nachrichtenbüro eröffnet, um den durch die fran⸗ döſiſchen Kommunique hervorgerufenen ungünſti⸗ gen Eindruck entgegenzutreten. Die Wahlen hät⸗ ten geſtern begonnen. Zu Zwiſchenfällen ſei es nicht gekommen mit Ausnahme von Aleppo, wo die Extremiſten Obſtruktion trieben. Erneute Kampftätigkeit der Rifleute. Pais, 10. Jan. Wie aus Rabat gemeldet wird, häben die Diſſidenten in der Gegend von Fez ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Fran⸗ 177 85 Artillerie und Flugzeuge wurden einge— etztt. Der Orden vom Berge Karmel. Am 13. Januar feiern die beiden Zweige des Karmeliterordens, die von der alten Obſervanz und die unbeſchuhten(Reform der hl. Thereſta) das ſiebente Zehntenar der Beſtätigung ihrer Re⸗ gel durch Papſt Honobrius 3. Die Anfänge des Ordens felbſt gehen auf die Mitte des 12. Jahr⸗ hunderts zurück, als der Einſiedler Berthold aus Kalabrien auf dem Berge Karmel in Paläſtina Einſiedler— meiſtens Landsleute von ihm— an den Hängen des in der Hl. Schrift ſo oft ge⸗ frühmten Berges ſammelte. In einem Schreiben an den Orden(veröffentlicht in Nr. 14 der Actg Apoſt. Sedis) ſpricht Pius 11. dem Orden ſeine Glückwünſche aus und hebt die Bedeutung des Karmeliterordens hervor, ſeine ſegensreiche Wirk? ſamkeit und die Verfolgung, die er in Frankreich erlitt. Umſonſt haben die Staatslenker verſucht, die katholiſche Religion aus den Herzen der Gläu⸗ bigen zu reißen und auf Grund angemaßten Rechtes Ordensmänner und gottgeweihte Jung⸗ frauen aus den Klöſtern und aus ihrem Eigen⸗ ſtum zu vertreiben. Sie haben dadurch nur er⸗ reicht, daß die karmelitiſche Familie noch weiter über die Erde verbreitet iſt. Der Papſt hebt auch ö 1 wirtſchaft“. die Bedeurung des Orbens ſur das innere veben der Kirche hervor, weiſt auf die Pflege der My⸗ ſtik hin, wie ſie von der hl. Thereſia und vom hl. Johann vom Kreuz gepflegt wurde und erinnert noch an die jüngſten Heiligſprechungen der Mag⸗ dalena von Pazzis und Thereſia vom Kinde Jeſu.„Aus der Sache an ſich, wie aus der tüäg⸗ lichen Erfahrung geht klar hervor, daß die refi⸗ giöſen Orden und Kongregationen beiderlei Go⸗ ſchlechts am meiſten in Blüte ſtehen, wenn jeder ſeine eigene Regel als ſein Haupt und ſeine eigene Regel als ſein Haupt und ſeine Quelle der Heiligung und aller beſten Dinge unverletzt bewahrt und ſie befolgt. Gemeinde und 6 Gemeindebeamten. Durch die ungeheure Wirtſchaftskriſe, die ſich in Heſſen ganz beſonders auswirkt, werden die Gemeinden in ihrer finanziellen und verwal⸗ ſtungsmäßigen Leiſtung in immer geſteigertem Maße in Anſpruch genommen. In der Gemeinde wirkt ſich das geſamte ſoziale Leben aus. Des⸗ halb muß auch den Gemeinden und ihrer Ver⸗ waltung in dem neuen Jahr mehr Aufmerkſa. keit und Verſtändnis entgegen gebracht werden. Dabei dürfen natürlich auch die Träger der prak⸗ tiſchen Handhabung der Gemeindeverwaltung, die Beamten, nicht vergeſſen werden. Eine der erſten Aufgaben iſt es deshalb, die Gemeindebeamten in ihren Rechtsverhältniſſen ſo zu ſtellen, daß ſie in der Lage ſind, ihren verantwortungsvollen Dienſt ordnungsgemäß und gewiſſenhaft auszu⸗ führen. Zur Zeit ſind die Rechtsverhältniſſe der Gemeindebeamten ſo unvollſtändig, daß eine Ver⸗ beſſerung unter allen Umſtänden notwendig iſt. Neben dem Antrag des Abgeordneten Ritzel, der die Sicherſtellung der Rechts⸗ und Beſoldungs⸗ verhältniſſe der Gemeindebeamten in einem( ſonderen Geſetz fordert, liegt nunmehr ein An⸗ trag der Zentrumsfraktion vor, der die Abänderung des Artikels 139 der Landgemeinde⸗ ordnung verlangt, dahingehend, daß die Entlaſ⸗ ſung der Gemeindebeamten nur mit Genehmi⸗ gung der Aufſichtsbehörde erfolgen darf. Es iſt allerdings zweckdienlicher, die Entlaſſung von der Einleitung eines Diſziplinarſtrafverfahrens ab⸗ hängig zu machen, damit eventuelle Verfehlun⸗ gen ber Beamten, die zur Entlaſſung führen ſol⸗ leu, von dem Diſziplinargericht eingehend über⸗ prüft werden können. Oeſterreichs Biſchöfe zu den Gegenwartsfragen. Eine ſoziale Großtat. Der öſterreichiſche Epiſkopat hat in ſeiner letzten Herbſtkonferenz in dankenswerter offe⸗ ner und umfaſſender Weiſe zur ſo zialen Frage der Gegenwart Stellung genommen. Die diesbezüglichen„Lehren und Weiſungen“ bedeuten ein Kulturdokument erſten Ranges und verdienen weit über die Grenzen Oeſter⸗ reichs hinaus beachtet zu werden. Wir glau⸗ ben daher unſeren Leſern die leitenden Ge⸗ danken daraus auszugsweiſe zugänglich ma⸗ chen zu ſollen. Wir entnehmen dieſelben der in Wien erſcheinenden Wochenſchrift„Das Neue Reich“ Nr. 14, Jahrgang 8(Verlags⸗ anſtalt Tyrolia). Dieſe Denkſchrift gliedert ſich in drei A b⸗ ſchnitte. Der erſte Abſchnitt handelt vom „wirtſchaftlichen Liberalismus und mammo⸗ niſtiſchen Kapitalismus“, der 2. vom„So⸗ zialismus, Kommunismus und Bolſchewis⸗ mus“, der dritte von Chriſtentum und Volks⸗ Im erſten Abſchnitt geht die Denkſchrift mit Rechtdavon aus, daß bei der wirtſchaftlichen Entwicklung des vergangenen Jahrhunderts und der letzten Jahrzehnte die Kirche überhaupt nicht gehört wurde.„Sie (die Kirche) war damals“, ſo heißt es hier, vals das alles einſetzte, aus der Oeffentlichkeit verdrängt und der Geringſchätzung preisgege⸗ hen. Die unaläubige Geſellſchaft hatte das nn werden jeder Kontrolle darüber zu entziehen. dem dieſe Pultokratie herrſcht, Völker kommen. was immer will. verwenden, durch ihn onesurtei nver fie gefrchen 8 konnte denn auch der Kapitalismus ſelb 55 katholiſchen Ländern ungehemmt dur Ger d kommen.“ a Dann wird der Kapitalismus als en Irrweg und ein Verderben im Wirtſchafts⸗ leben der Völker verboten, dabei aber in maß⸗ voller und gerechter Weiſe anerkannt, daß die Großinduſtrie als ſolche nicht verwerf⸗ lich ſei und daß auch das Kreditweſen an und für ſich nichts ſündhaftes ſei und daß es auch nicht verwerflich ſei. daß„Arbeiter im Lohnverhältniſſe ſtehen“. Die derzeitige Rot⸗ wendigkeit dieſer Dinge wird anerkannt und mit Recht wird betont, daß nicht die Exi⸗ derſelben ſchon etwas Verwerfliches 0 tenz bedeutet. ſondern lediglich die Art und Weiſe, wie ſie ſich auswirken. Hierzu ſtellen die Biſchöfe folgendes feſt? „Verwerflich iſt, daß der Grundſatz herr⸗ ſchend wurde, ſuchet zuerſt die Reichtümer dieſer Erde und alles Glück wird euch zuteil „Verwerflich iſt, daß der Kapita⸗ lismus die ganze Volkswirtſchaft nicht mehr bloß auf Deckung des Bedarfes, ſondern auf möglichſte Bereicherung des einzelnen einſtellt „. Verwerflich iſt, daß dieſem Treiben die perſönliche Würde des Arbeiters zum Opfer fiel, daß man ihn zum Gegenſtand der Aus⸗ öbeutung machte, ſeinen Lohn durch Heran⸗ ziehung der Frauen⸗ und Kinderarbeit ver⸗ Lringerte, keine Rückſicht nahm auf ſeine Le⸗ bensbedürfniſſe, noch viel weniger auf ſeine religiöſen Pflichten, daß ihm die Mßöelich⸗ keit entzogen wurde, ein geordnetes Familien⸗ auf die Ewiakeit des Himmels vorzubereiten.— Ver⸗ derblich wurde der Kapitalismus auch, weil unter ſeinem Einfluß alle Gemeinſchaft unter den Menſchen verloren ging... Er bat ſich mus entwickelt! wie ihn nur die ſchlimmſten Zeiten des Heidentums geſehen haben. Er hat ſich durch Monopole und Truſte und Konzerne der Preisbildung aller Lebensmittel bemächtigt, und ſich ſo die Mßglichkeit geſchaf⸗ fen, ohne Rückſich' auf die Forderungen der Gerechtigkeit die Preiſe zu ſteigern Fa eit⸗ mag über die es mag Friede oder Krieg oder Revolution ſein. alles dient dieſen Geldmächten zur Bereicherung: ſelbſt die bitterſte Not des Volkes bietet ihnen eine neue Möalichkeit. ihre Herrſchaft zu feſti⸗ gen. Es iſt die Pflicht des kirchlichen Lehr⸗ amtes, dieſen beberrſ chenden und gewaltigen Finanzmächten ihre Pflichten vorzu⸗ halten: Auch die Unternehmerſchaft muß ſich zu chriſtlichen Grundſäken hefennen. den Arbeiter als Menſchen und Chriſten behan⸗ deln und ihn nicht einer Sklaverei unter⸗ werfen, die nach 1000 fähriger chriſtſicher Kul⸗ fur eine Schande iſt. Sie muß die Pflicht er⸗ kennen, dem Arbeiter gerechten Lohn zu geben und ihm ſo die Lebenshaltung auf Erden zu ermöglichen, die er nach Recht und Gerechtig⸗ keit beanſpruchen kann. Sie muß auch dem Arheiter mit brüderlicher Liebe und wahrer Hochſchätzung begegnen, ihn als gleichßerech⸗ tigt in der Geſellſchaft anſehen. Es eraibt ſich für die Beſitzenden die weitere Verpflichtung, den Reichtum zum Wohle der Geſellſchaft zu immer neue Arbeits⸗ möglichkeiten für die Arbeitſuchenden zu ſchaf⸗ fen, weil alle Menſchen, die arbeiten können. eine Arbeitspflicht und ein Recht zur Arbeit haben. An die Stelle der wilden Geldſpekula⸗ ö des Alters geſorgt werden. Der Arbeiter fol Die Möglichkeit dar Arbeit haben, ſoll bürger tion und des Börſenſpieles muß die Siche⸗ rung der Arbeitsmöalichkeit des arbeitenden dre ee wones ergzen edze wenge mwen nnen nden aber in neueſter Zeit noch dazu zur Plutokra⸗ ſchöfliche Denkſchrift tie, zur Geldberrſchaft. zu einem Mammonis⸗ bleme behandelt: 1 7 Genuſſe . 5 ö. aufzu⸗ ie bischöfliche Denkſchrift geht nunmehr „Sozial Bolſchewizmus“ ins 0 1 0 n. 1 das Wort der 5 Bchrnk„Ein bgrund den andern“ wird feſtgeſtellt: „Der mammoniſtiſche Kapitaltsmus ruft mbolſchewiſtiſchen Sozialismus, die freie ſchaft ihr Gegen, die Zwangs wirtſchaft. jedes iſt ein Abgrund von Verderben. er Sozialismus bat ſich an die Arbeiter. ſchaft herangema ich zu ziehen gewußt. Der Sozialismus ſchien ſieken der Retter aus dem Elend der Gegen⸗ wart zu ſein.. Welch unglückſelige Verblen.⸗ dung! In Wahrheit iſt der Sozialismus auch ſelbſt ein Irrweg, deſſen Ende Verderben iſt.“ Manche haben den Sozialismus als Gottes⸗ die Welt aufzurütteln aus der Gleichgültig⸗ keit gegenüber dem Elend, das der mammo⸗ niſtiſche Kapitalismus über das Volk ge⸗ bracht hat, aber er iſt nicht Rettung! Der So zialismus iſt vielmehr zu ungeheuerlichen Irrtümern gelangt(Leo 13.) Wir ſehen ihn auf einer ſchiefen Ebene, Kommunismus und Bolſchewismus kommen durch ihn immer Die ganze chriſtliche Kultur Europas droht darin un⸗ terzugehen. Es iſt daher notwendig, vor den Irrleheren des Sozialismus immer eindring licher zu wurnen.“ Im dritten Abſchnitt behandelt die bi⸗ das Kapitel tum und Volkswirtſchaft“. Es werden fol⸗ gende Forderungen geſtellt und folgende Pro⸗ 1. Würde und Pflicht der Arbeit, Pflich⸗ ten und Rechte der Arbeiter: 2. Das Recht auf Eigentum Pflichten der Beſitzenden: 3. Das Chriſtentum verkündet die Würde des Chriſten und ſchaft; Nächſtenliebe; 5. Das Chriſtentum verkündet die ewige Fade als Ziel des Menſchenlebens und ordnet alles Zeitliche dem Ewigen unter. f 8 Punkt 1 wird feſtgeſtellt, daß„nach e Auffaſſung die Arbeit ein heiliger Beruf und eine ſittliche Verplichtung“ ſei. Dann heißt es wörtlich: „Das aber begründet die Rechte des Ar⸗ beiters— aller Arbeiter, all derer, die nur ihre Arbeitskraft, geiſtige und körperliche ha- ben, um ſich den Lebensunterhalt zu verſchaf⸗ fen. Die Großinduſtrie ter hat Rechtsanſpruch auf jenen Lohn, der einerſeits dem Erfolg und der Bedeutung der Arbeit entſpricht,— denn es iſt unnatürlich alle Arbeit gleich zu bewerten,— andererſeits⸗ eine ſtandesgemäße Lebensführung wie auch die Gründung und Erhaltung einer Familie du ermöglichen; denn nur das kann dem ſitt⸗ lichen Wert der Arbeit als einer ſittlichen Tat eines ſittlichen Menſchen entſprechen. Ebenſo muß auch für die Tage der Krankheit und N dug nns Honnbeler Roman von F. Kaltenhauſer. (10. Fortſetzung.) Als er die Tür zu ſeinem Zimmer öff⸗ nete, ſtrömte ihm warme Luft entgegen— die fürſorgliche Mutter hatte heizen laſſen. Er kleidete ſich raſch aus und legte ſich mit behag⸗ lichem Empfinden ins Bett. Ehe er einſchlief, äm halben Dämmerzuſtande, ſchwebte plötzlich im Geiſte freundlich zu den Fenſtern herein. Er nach dem Wetter aus. 5 1 alte Frau kam ihm etwas erregt entgegen. „Es iſt gut, daß zu ſchon auf biſt, Wal⸗ demar! Ich wollte dich nicht wecken, aber di (Frau Engerwald hat ſchon zweimal nach dir geſchictt. Sie möchte dich ſprechen. f„Frau Engerwald? Ja, da muß ich raſch Einüber. Die Frau iſt alt, wer weiß, was ſie willens iſt.,“ Er ließ ſuch Ueberrock und Hut bringen und ging. Das Haus der Frau Engerwald war das Nachbarhaus des Mannheimerſchen. Es dieſem, war von gleicher Frontlänge mit Ausrede. ihm ein liebes Mädchenantlitz vor— ein Lächeln legte ſich um ſeine Lippen. ö Als er von dem traumloſen Schlaf ſich wieder erhob, war es beinahe Abend gewor⸗ den. Der Himmel war hell, wolkenlos und 0 a Gottlob, die Sache ſcheint überſtanden zu ſein.“ ſagte er vor ſich ſbin. Dann ging er hinüber zur Mutter. Die Sie mochte nicht. Zu ſeinem Aerger. Mißbilligend glitt auch jetzt ſein Blick über die Vorderfront, ehe er das Haus betrat. Auch im Flur innen hätte es einer auffriſchen⸗ den Hand bedurft. ö Als Mannheimer die Treppe hinauf⸗ ſchritt, empfand er a- einer eigentümlichen Schwere der Füße, daß er dieſe in den letzten Stunden über Gebühr angeſtrengt hatte. Da⸗ für aber tauchte ein Gefühl der Befriedigung darüber, daß er nicht umſonſt gearbeitet hatte, in ihm empor. Die alte Frau, die er im Salon fand, las ſich jetzt mal wieder?“ Die Augen, die hinter den weißen Wimpern etwas matt dreinſchau⸗ ten, ſahen ihn fragend an. „Geſtern und heute iſt es mir gelungen, daß die Waſſersnot von unſerem Gelände ab⸗ gehalten wurde.“ „Waren wohl die Gemeindeväter dawi⸗ der—? Oder eigentlich Ihre Gemeindebrü⸗ der!“ „Gewiß. Es brauchte der Rede. Aber hätte ich nicht dazu geſehen, mein Lagerhaus wäre heute des Waſſers voll!“ „Und um der armen Leute da unten haben ſie es nicht getan, freilich, das weiß ich.“ Die müde Stimme der Greſſin hatte ſich belebt zur Wärme im Ton.„Wenn ich auf einen Menſchen etwas halte, dann ſind Sie es, Waldemar! Sie kenne ich, wie mich ſel⸗ ber.“ s „Und halten doch nichts auf mich. Sonſt wären Sie längſt meinen Worten gefolgt u. hätten das einzige Weſen, das Ihnen auf der e eigener Enkel anders war, in ſeinem Geſicht.„Na, worüber freuen Sie als mein Wunſch, ihn haben wollte.“ Ueberraſcht ſah Mannheimer die alte Frau an. Sie ſprach heute einſichtsvoller wie es ihm ſchien, und ein milderer Ton war in ihrer Stimme.„Und eines Fehlers wegen ſoll— Die alte Frau hob die Hand, ſeinen wei⸗ tern Worten wehrend.„Eines Fehlers wegen, ja! Aber ich mag Schwatzhaftigkeit vor allen anderen Fehlern nicht leiden. Und ſie, die mir, mein Enkel nahm, war ſchwatzbaft.“ ö ö »Das junge Mädchen—“ W „Das Mädchen dürfe es auch ſein“Soviel ich ſchon gehört habe.“ „Gewöhnen Sie ihm dieſen Fehler“ ab. [Warum ließen Sie es unter anderen Leuten, denen es gleich iſt, ob es dieſen oder einen anderen Fehler hat?!“ Frau Engerwal nickte.„Daran habe ich in dieſer Nacht auch gedacht. Ich habe wieder einen Schwächeanfall gehabt, habe mich nur langſam erholt, nicht ſo ſchnell wie ſonſt. Und ich fürchte, einmal könnte ich mich gar nicht mehr erholen.“ Sie beſann ſich.„Ich habe da viel an das Mädchen gedacht. Aber ihm noch etwas abzugewöhnen, dazu bin ich zu alt. Oder auch das Mädchen. Und wer weiß, ob mir auch noch Zeit dazu bliebe. Doch iſt mir viel durch den Kopf gegangen in der Nacht, ich will das Kind meines Enkels beſſer beden⸗ ken.“„0„ „Endlich!“ Mannheimer ſagte es froh und drückte die Hand der Frau. Er hatte ſeit Jahren unendlich viel geſprochen, um den ſtarren Sinn der alten Frau zu erweichen, es Stand meines Vermögens feſt, und kommen Sie mit dem Notar zu mir. noch, Ja? Iſt Ihnen dies möglich?“ Die Vermögensaufſtellung iſt ſchnell geſchehen daf ſich ja alles in Ordnung befindet. Ich kann in etwa einer Stunde da ſein, wenn der No⸗ tar ſich daheim befindet.“ g Frau Engerwald Mannheimer die Rechte, die dann dürr und kraftlos in der ſeinen lag. Fleiſch und Blut, verfuhr. Das junge Ding— wenn es unter⸗ ging im Leben, im harten und einſamen Le⸗ ben, wer hatte ſchuld daran? Wenn da doch eine da war, die es hüten konnte und es nur nicht tun mochte. An der Schuld der Mutter, wenn es eine war! Mädchen zugrunde gehen! noch eine Weile das Leben ließ, ſo zweifelte er nicht daran, daß er es auch noch ſo weit — dann Heute „Gewiß. Bei ſo etwas zögert man nicht. „Iſt gut.“ Und ihm zunickend reichte Als er die Stufen wieder herunterſchritt, empfand er eine ſtille Freude. Dann ging ihm wieder etwas aus, an dem er lange gearbei⸗ tet hatte. werden zu laſſen, danach war es ihm gegan⸗ gen, und nun ſah die alte Frau endlich die Sache ein. Einem Menſchenkind ſein Recht Es war doch Sünde gegen ihr eigen wie die alte Frau bisher an der ſollte das 4 Wenn fetzt die Vorſehung der alten Frau brachte, daß die Großmutter ihre Urenkelin kennen lernen mochte und um ſich duldete⸗ Und dies, erſt wäre das Rechte. 5 Er trat aus dem Hauſe. Und er rempelte an den Möbelhändler Berke an, der knapp am Haustor vorüberſchritt und in ein tieſes geißel bezeichnet für den Kapitalismus, um mehr zur Herrſchaft. Was das bedeutet, das ffagt der heutigen Welt das Schickſal Ruß⸗ lands. Den Völkern der Erde droht von dort leben zu haben. und in ruhiger Weiſe ſich ank ber unermeßliche. Verderben. ſeinen eigentlichen Daſeinszweck, Chriſten. und die predigt heilige Gemein 4. Das Gebot der Gerechtigkeit und der hat das Heer der Lohnarbeiter vervielfältigt. Der Schutz ihrer Rechte tritt derzeit in den Vordergrund aller wirtſchaftlichen Fragen. Ihre Lebensſtellung. muß eine Sicherung erfahren. Der Lohnarbei⸗⸗ Wohnungen verlaſſen echte und Eren geneßen, 115 155 ver e in der chriſtlichen Geſellſchaft entſpre Zu Punkt 2 wird ausgeführt Der Menſch hat die Pflicht zur Arbeit. ö Er hat auch die Pflicht, für ſeine Angehz⸗ zu ſorgen und den Armen zu helfen. Da⸗ en 5 kan er aber nicht tun, wenn er nicht den gebührenden Ertrag der Arbeit nach eigenem Ermeſſen für ſich und die Seinigen verwenden darf. Darauf gründet ſich das Recht auf Pri⸗ ö vateigentum, zunächft auf jenes, das ſich aus den Erträgen der Arbeit bildet, auch das Recht auf Privateigentum an Grund und Bo⸗ den, der bearbeitet wird. Von dieſem Rechte ſpricht das tiefinnerſte Bewußtſein aller Mea⸗ ſchen Aber das Chriſtentum ſpricht nicht weniger von den Pflichten des Eigen⸗ tums und auch darin ſtimmt es mit den Leh⸗ ren der Volkswirtſchaft überein, daß Eigentum nur inſoweit gerechtfertigt ſei, als es ſeine wirtſchaftliche Aufgabe erfüllt Es können bei der Ungleichheit der Menſchen nicht alle zugleich ſoll es ſein, daß die rechte Verwertung des Eigentums dazu diene, ein einigendes Band zwiſchen den Gliedern der Geſellſchaft zu ſchlingen, ſtatt daß das Eigentum eine Quelle der Zerwürfniſſe in der Menſchheit ſei.“ ** Damit iſt wohl in der Hauptſache der weſentliche Inhalt der ſozialen„Weiſungen und Lehren“ der Biſchöfe von Oeſterreich wiedergegeben. Die Denkſchrift iſt ein wert⸗ voller Beitrag zur chriſtlichen Sozialpolitik und eine Fundgrube für alle, befaſſen. Sie zeigt von neuem die gewaltige Bedeutung der katholiſchen Kirche für das ſoziale Leben. Die Biſchöfe von Oeſterreich haben ſich durch ſie ein unvere üngliches mal geſetzt. f 2 steht Europas Untergang durch Erdbeben bevor? Unter obiger Ueberſchrift veröffentlicht das Berliner„Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“ im Hinblick auf die in der Nacht vom 5. zum 6. Januar in Weſt⸗ deutſchland erfolgten ſchweren Erdſtöße Auslaſſungen des Geheimrats Dr. Kohlſchütter des derzeitigen Leiters des Seismologiſchen In⸗ ſtituts des Zentralbüros der internationalen Erd⸗ meſſung in Potsdam. „Der Gelehrte nimmt zunöchſt Stellung zu den kürzlich durch die Preſſe gegangenen Meldungen, wonach franzöſiſche Geologen die Anzeichen für eine nahe bevorſtehende europäiſche Erdkataſtro⸗ phe aufgrund auffallender Peränderungen der Meeresbodengeſtaltung des Atlantiſchen Ozeans ſeſtgeſtellt hätten. Dr. Kohlſchütter ſchreibt: Die Meldungen ſind wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, baß vor etwa Jahresfriſt ein ſranzöſiſcher Kapitänim Golf von Biscaya angeb⸗ lich eine Erhebung des Meeresbodens bei ſeinen Lotungen feſtgeſtellt haben will. Es gibt nun in dieſer Sache meiner Anſicht nach drei Möglich⸗ keiten: entweder iſt tatſächlich eine Veränderung des Erbbodens beobachtet worden, oder der Ka⸗ von Oiscaya früher vor. wahrſcheinlichſte zu ſein.“ Vermeſſungsfeh ler rungen oder Hebungen des Bodens im Atlanti⸗ den ſeien. Die Theſe, daß wir uns gegenwärtig in einer Periode enormer Erdkataſtrophen befän⸗ den, ſei inſofern nicht richtig, als auch das letzte jepaniſche Erd⸗ und Seebeben nicht ein großes vulkaniſches Ereignis in wiſſenſchaftlichem Sinne geweſen wäre. Es hatte nur den Anſchein, als ſei dieſer Vorgang ein beſonders umfangreicher und außergewöhnlicher geweſen, weil beſonders 7 e Landſtriche davon betroffen worden wären. Was aber außerdem gegen die engliſche Ge⸗ lahr einer Ueberflutung Europas und einer Zer⸗ törung durch große vulkaniſche Ereigniffe ſpreche, 65 das ſei die weitere Tatſache, AZätigteit des europäiſchen Erdteils erloſchen und daß die vulkaniſche die tektoniſche Faltung der Erdrinde hier nur ge⸗ ring ſei. Die Erdkruſte Europas ſtehe im allge⸗ meinen ſtill, ſodaß Verſchiebungen großen Um⸗ ſanges nicht plötzlich, ſondern nur allmählich ſtatt⸗ ſinden lönnten. Natürlich könnten kleine Ereig⸗ Niſſe, durch die Jahrtauſende hindurch aneinan⸗ dergereiht, langſam das Erdbild verändern, jedoch nicht derart, daß gewiſſermaßen eine Sintflut e entobic ende könnte.„So kann ö ropäſſche Menſchheit“ lo a eauch in Zukunft 1 5 ſchtaſen 0 ebnen * 8 5 f 0 Erdbeben in Italien. Siena, 9. Jan Geſtern vor mitt f K 5 ag 10.15 5 15 wurde ein ſtarkes Erdbeben bevbachtet 105 beſonders die Gegend des Monte Aniata 00 der Vorberge der Apenninen. D. Red.) 55 vor allem den Flecken Abbadia, San i betroffen hat. In letzterem wurden etwa 100 Häuſer beſchädigt und drei Perſonen verletzt. Die Bevölkerung hat ihre . und wird auch die 0. e Die Erdtößße ha⸗ n ſich aufe des Tages wiederho 2 5 0 nicht mehr gleich ſtark. We 155 Aus Nah und Fern. Alzey, 10. Jan. In Gau⸗Odernheim wurden 9— 7 712 50 * 0 Bensheim, 10. Jau. Geße die ſagen, und nicht alle in gleicher Weiſe beſitzen. Aber nach dem Willen Gottes die ſich damit Denk⸗ es Er deutſches Eigentum pitän iſt bei ſeinen Lotungen auf ein Wrack ge⸗ ſtoßen, oder es liegen an jener Stelle des Golfes von Mir ſcheint die letzte Möglichkeit die Mitteilung der den hier auf Veranlaſſung der Haase eat Late W die von Frankfurt a. M. mit und Fabrikbeſißer Erwin Lekebuſch in Angelegen⸗ heiten des über die Firma Süddeutſches Blech⸗ en hereingebrochenen Konkurſes, verhaf⸗ Fp. Ludwigshafen, 11. Jan. Schwer mißhan⸗ delt wurde in der Wredeſtraße ein Eznufßenr der jemand unbeabſichtigt mit ſeinem Auto ange⸗ fahren hatte. Der Chauffeur erlitt eine Gehirn⸗ erſchütterung und mußte ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden.— Einen Schlaganfall erlitt auf dem Wege zu ſeiner Arbeitsſtelle der 55jährige Zimmerpolierer Joſef Gärtner. Er wurde mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus ge⸗ bracht und ſtarb gegen Mittag.— Einen epilep⸗ jähriger Taglöhner, ſtürzte dabei in eine Schan⸗ fenſterſcheibe, die zertrümemrt wurde. Ein Fahrradmarder ſtahl in der Prinzregentenſtraße das Fahrrtd eines Weinhändlers, der Dieb konn⸗ te jedoch in Oppau feſtgenommen werden. Ein weiteres Fahrrad wurde in der Kaiſerallee einem Bäcker geſtohlen; der Dieb entram unerkannt. Joagrim, 9. Jan. Die Frau des Fabrit⸗ arbeiters Heinrich Werling ſtieß unver⸗ ſchuldeter Weiſe die Kaffeekanne vom Ofen, wodurch ſich der heiße Kaffee über ihre Füße und ihre 2 Kinder ergoß. Das kleinſte Kind iſt an den Brandwunden geſtorben. Büttelborn, 10. Jan. Das Hochwaſſer hat für manche Gegenden eine ſtarke Rattenplage ge⸗ bracht. Einem hieſigen Hausbeſitzer fielen dieſer Tage 15 Hühner dieſer Seuche zum Opfer. Man hat nunmehr den Kampf energiſch aufgenommen und wurden durch einen guten Rattenpinſcher an einem Tage über 70 dieſer gefräßigen Nager in einem Stalle totgebiſſen. ö 4 „Hannover, 10. Jan. Im D⸗Zug Berlin— Köln, der gegen 3 Uhr morgens hier einläuft, iſt geſtern zwiſchen Stendal und Hannover ein Reiſonder im Schlafwagen überfallen und ſeiner i Barſchaft in Höhe von 180 Mark ſowie ſeiner Brieftaſche mit Papieren, einer goldenen Uhr und eines ſilbernen Zigarettenetuis beraubt worden. Der Täter iſt unter Zurücklaſſung von Aktenta⸗ ſche, Hut und Mantel aus dem fahrenden Zug geſprungen und entkommen. Nach den aufge⸗ fundenen Papieren handelt es ſich anſcheinend um einen Kaufmann Johann Hütter aus Ber⸗ lin. Der Ueberfallene iſt das Mitglied der Reichs⸗ wirtſchaftsſtelle für Flachs, Georg Müller aus — Oerlinghauſen bei Bielefeld. Kottbus, 11. Jan. Am vergangenen Samstag iſt die 14jährige Herta Kuſchke aus Ströbitz bei Kottbus, Schülerin der Klaſſe 3 der Mädchen- Mittelſchule, von dem in dieſer Schule beſchäf⸗ tigten Heizer Richard Regling nach einem ver⸗ ſuchten Sittlichkeitsverbrechen erwürgt, mit Knüp⸗ pelſchlägen über den Kopf getötet und in der Feuerung der Zentralheizung der erwähnten Schule verbrannt worden. Letzte Meldungen. Verſteigerung deutſchen Eigentums. Paris, 11. Jan. Einer Havasmeldung aus Cain zufolge, ſind kürzlich dort die als beſchlagnahmten Berg— werke von St. André ſur Orne verſteigerf worden. Erwerberin iſt die franzöſiſche Ge⸗ ſellſchaft für Bergwerksbetrieb. Der Preis betrug 605 9 ichgeit Der Gelehrte führt dann weiter aus, aus wel⸗ a 951 000 Franken. Auch die gleichzeitig chen Gründen ſolche Vermeſſungsfehler ſich her⸗ als deutſcher Beſitz ſequeſtrierten Bergwerke leiten und erklärt dann, daß beſondere Verände⸗ Malbot und Bully ſind von der Geſellſchaſ. 5 erworbe ſchen Ozean während der letzten Jahre eder eden Jahrzehnte wiſſenſchaftlich nicht feſtgeſtellt wor⸗ 17 Die Räumung der Kölner Zone. Brüſſel, 11. Jan. Nach einem Bericht des Korreſpondenten der„Derniere Heure“ haben die belgiſchen Truppen im ſüdlichen Rhein⸗ laud die vorgeſehene Räumung faſt vollendet. Sozialiſtenkongreß. Paris, 11. Jan. Geſtern begann hier der außerordentliche Sozialiſtenkongreß, auf dem bekanntlich die Frage der Regierungsbeteili⸗ gung entſchieden werden wird. Für die deut⸗ ſche Sozialdemokratie greß die Abg. Frau Toni Sender teil. Die Debatte wird bis heute abend dauern. Man nimmt allgemein an, daß die Gegner der Re⸗ gierungsbeteiligung eine kleine Mehrheit auf⸗ bringen werden. Das türkiſche Beſtreben. Konſtantinopel, 11. Jan. Wie aus Aln, gora gemeldet wird, führte ürk Außenminiſter zur Fre, der türkiſphe Moſſulfrage voh geſtern in der türkiſchen Kammer 925 tlie Türkei ſtrebe eine beide Teile befriedigende Grenzführung im Moſſelgebiet an. Die Ver⸗ handlungn müßten auch dem von der Türker empfohlenen Verfahren Rechnung tragen. Der Kammerausſchuß für auswärtige Angelegen⸗ gierung zugeſtimmt. Monarchiſtiſche Verſchwörung in Rußland. Moskau, 11. Jan. In einer offiziellen Sowjetregierung wird be⸗ kannt gegeben, daß in der Ukraine eine mo⸗ narchiſtiſche Verſchwörung entdeckt worden ſei und zahlreiche Verhaftungen vorgenom- Uftimewitſch ol 6 imow ollen einer Organiſation Niko⸗ lat⸗Nikolajewitſch angehören. Auch eine An⸗ worden ſein. ier hergekommenne Generaldirektor Dolle tiſchen Anfall erlitt in der Ludtvigſtraße ein 0 15 nimmt an dem Kou⸗ 145 Schtieſßung ver WN dae bells durch Nom, 11. Jan. Die Miſſionsausſtekung ſt Samstag morgen durch den Papſt ge⸗ chloſſen worden. Die Ausſtellung bleibt jedoch his auf weiteres noch an zwei Tagen in der Woche für das Publikum geöffnet. 246 000 Vollerwerbsloſe im Rheinland. Düſſelvorf, 11. Jan. Nach einer Mittei⸗ ung des Landesarbeitsamtes wurden am 1. Januar in der Rheinprovinz 2486 000 unter⸗ kützte Vollerwerbsloſe gezählt. ö Beſeitigung der Hoheitszeichen auf Akten. Berlin, 11. Dez. In einem Runderlaß des breußiſchen Miniſter des Innern und des Finanzminiſters wird darauf hingewieſen, daß zu den Vordrucken, bei denen das Wort „Königlich“ zu beſeitigen iſt, auch Aktendeckel, Hüllen, Umſchläge, Blattſammlungen gehören. Die Miniſter erſuchen die Behörden der all⸗ gemeinen und der inneren Verwaltung, dafür Sorge zu tragen, daß auf allen Akten, die nicht bereits am 9. November 1918 abgeſchloſ⸗ en waren, die früheren Hoheitsbezeichnungen, oweit dies bisher noch nicht geſchehen ſein ſollte, unverzüglich in geeianeter Weiſe beſei⸗ tigt werden. Akten dieſer Art dürfen erſt nach Berichtigung jenes Vordrucks in den Ge⸗ ſchäftsgang gelangen.. ——— ei Lokale Nachrichten. Viernheim, 12. Jan. Kath. Kaufm. Verein. Weih⸗ nachts feier war Sonntag, den 10. Januar im Saale des Gaſthauſes zar Vorſtadt. Feſt⸗ lich erleuchteter Saal. Erwartende Stille Bren⸗ nender Weihnachtsbaum. Die Muſikkapelle into⸗ niert. Der erſte Vorſitzende begrüßte die zahl⸗ reich erſchtenenen Gäſte und wünſchte elnen guten Verlauf. Ein Kind ſpricht den Prolog„Welh⸗ nacht“. Derſelbe klingt aus: Friede ſolls noch einmal werden, und die Liebe„König ſeln.“ „Friede“ und„Liebe.“ Der Herr Gelſtliche Beirat knüpfte daran an:„Friede“ und „Liebe“ in der Familie geübt: Pflege der Häuslichkeit, famtliäre Geſelligkeit, Anſchluß an Chriſtus, das erhebt und welht die Familie; das will und boll auch der Verein; führend und wegweiſend hier vorangehen den andern. Es folgt ein Gedicht: Kaiſer Otto's Weihnacht, Verſöhnung zweter Brllder, dle entzweſt ſind, dam Weihnachtsabend. Herr Geiſtlicher Rat Wolf ſpricht Worte der Mahnung. Es erhebt ſich der Vorhang, ein Weihnachtsſpiel: „Schneeflocken“. Sechs Mädchen in weißem Ge⸗ wand und Schleier, Silberſterne im Haar, ſtellen ſie bar. Sie erzählen was ſie geſchaut, als ſie herniedergewirbelt am helligen Abend, an Freude und Juhel und Glück bei jung und alt. Von Ferne tönt leiſer Geſang:„O Jeſulcin zart wie liegſt du ſo hart. Das Kripplein iſt hart.“ Stiller wird es im Saal. Nur das Kniſtern der Kerzen iſt laut. Der Vorhang ſinkt, hebt ſich wieder ein zweftesmal:„Wilderers Welh⸗ nocht“, Waldſzene in heiliger Nacht. Chriſtkind erſcheint dem Manne, der wandelt verbotenen Pfad. Lehrt ihn die Liebe zu Tieren und Menſchen. Aus Liebe zu dem, der zu Menſchen gekommen. Ein armes Kind tiltt auf Er nimmt es an, an Kindes ſtatt, um Jeſu Willen und kehrt zurück von verbotenem Gang zu Pater und Weib. Drittes Stück:„Wertes Gebot“ mißachtet und wieder kennen gelernt am heiligen Abend Erloſchene Kindesliebe flammt wieder auf, findet wieder den Weg zum Herzen des Vaters. Die Liebe ſiegt,„als die Weihnachts⸗ glocken klangen“ bei Vater und Sohn Laut wieder wird es im Saal. Man freut ſich und ſagt, es war ſchön und kehret zurück um eine Freyde reicher, zurück in den Alltag des Lebens. N Vieruheimer Arbeitsloſenzahlen. Am letzten Samsiag wurden an 475 Vollerwerbs⸗ loſe Unterſtützungen ausbezahlt. Wie uns das Arbeitsamt hler noch mitteilt, hat die Zigarren⸗ fabrik Heinrich Jakob& Co. für die nächſten 3 Wochen ihren Betrieb geſchloſſen, ſodaß für dieſe Zeit noch 100 weitere Erwerbsloſe hinzu⸗ kommen. In unſerer Gemeinde empfangen ſo⸗ heiten hat dem bisherigen Verhalten der Re⸗ 11 0 Menn e e das Bauhandwerk ruhte, waren 700 Perſonen zu unterſtiützen. Mährend der letzten Kält⸗perkode, als * Der neue Kreistag ſetzt ſich aus 24 Mitgliedern zuſammen. Von dier gehdren demſelben an die Herren Heinrich Nikolaus Adler Agent. Martin Alter 3, Verwaltungs⸗Inſpektor 0 und Jean Lamberth, Bürgermelſter. Die Verhafteten Popoff und. * Karnevaliſtiſche Verauſtaltungen. . Auf die diesbez. Verordnung des he 0 zahl weiblicher Perſonen ſoll feſtgenommen 0 Al de riums wird vom Polizeiamt in heutiger Nummer Ausdehnung der Erwerbsloſen⸗ fürſorge in Heſſen. Die i der e für das geſamte Ge⸗ et des Bolksſtaates Heſſen, iſt m Wirkſamkeit auf 39* 60 975 a 1 97117 worden, da die Zahl der Unterſtützten Erwerbs⸗ loſen ſeit über zwei Wochen 1 Prozent der Ein ⸗ wohnenſchaft überſteigt. Eine Ausnahme bilden nur die Berufe, die in Art. 9 Abſ. 2 der Aus⸗ führungsvorſchriften zur Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge beſonders benannt ſind. * Von der Schule in Heſſeu. Die Ferienordunng für die heſſiſchen 8 W beſtimmt, daß das laufende Schuljahr an allen höheren und Volksſchulen am 20. Mürz ſchließt. An dieſem Tage werden die 14 jährigen Knaben und Mädchen aus der Schule entlaſſen. Das neue Schuljahr mit Schtleraufnahme beginnt am 20. April. Sie Religionsbekeuntniſſe in Heſſen. Die Bevölkerung Heſſens iſt zu 65,7 Profent evangeliſch, 30,9 Prozent latho⸗ liſch, 1.5ifraelitiſch, 0,6 ſonſtige Chriſten und 1,3 Prozent ſonſtige Nichtchriſten. Der Geſangverein„Liederkranz“ hielt am Sonntag ſein dies jähr. Weihnachtskon ert ab. Mit einem ſolchen Maßenbeſuc 50 ſicher niemand gerechnet. Der Freiſchützſaal war über⸗ füllt; viele kehrten noch um. Keiner der Be⸗ ſucher wird es bereut haben, anweſend geweſen zu ſein. Mit dem Erböffnungschor batte ſich der Verein eine recht ſchwierige, heikle Aufgabe ge⸗ ſtellt. Hier ſah man jedem Sänger an, wie er mit voller Hingabe an dem Stab des Dirigenten hing, der mit Eifer und Begelſterung ſeine Schar zu vollem Erfolg führte. Einige kleine Unrein⸗ heiten find wohl auf die Aufregung einiger jungen Sänger zurückzuführen. Dle große Linie dieſer Kompoſitlion war ſehr glücklich getroffen. Im„Wiegenlied“ ebenfalls von Niemann, dem „Minnelied“ von Werth, konnte man das zarte Pianiſſimo bewundern, wle man zu Anfang ſich an der Klangfülle des Chores erfreute. Leicht und beſchwinglich kamen die beiden„Llebes · liedchen“ zum Vortrag. Auch an den Theater- ſtücken mußte man ſeine helle Freude haben. Ob es ſich nun um den liebes würdigen Poſtillion des Herrn Sax, das gemütvolle Splel des Herrn Milchelhans, und der Brüder Adam und Ludwig Müller und Buſalt, das chole⸗ riſche Temprament der Herrn Knapp und Lammer, dem würdenvollen Pfarrer des Herrn Mandel oder um die luftigen Vögel der drei Brautführer handelte, alle taten ihr Beſtes zum Gelingen. Die Damen ſtanden viel- leicht auf noch höherer Warte. Die Fräulelnt Sax und Ede r führten ihre Rollen von jugend⸗ lichen üderglücklichen Bräuten und Freundinnen zu haßdurchglühten Feindinnen muſterhaft durch. Fräulein Bugert als tiefunglückliche dann aber überſelige Braut geßſaltete ihre Rolle in Geſang, Spiel und Geſte ſehr wahrheitsgetreu. Sehr neckiſche Brautſührerinnen ſtellten Fräulein Dieter, Mantel und Martin dar. Bei ſolcher Luſt und Liebe kam ein Spiel zuſammen, an dem faſt kein Mangel mehr war. Darum hörte man nur eine Stimme des Lobes. Zwerg ⸗ fellerſchütternd wirkten die drei von der Land⸗ ſtraße. Gibt ein beſſeres Lob? Bliebe noch zu erwähnen der Chor mlt Klavierbegleitung von 16 Herrn, teils jungen teils alten zum Ge⸗ hör gebracht, Wenn auch, infolge der Auf⸗ regungen durch die vorhergegangene Darbietungen eine kleine Ermüdung der Stimme bemerkbar machte, ſo tut des der Leiſtung nicht den minde⸗ ſten Abtrag, denn flüſſtg war alles, beſonders lieblich der 5. Teil der vom häuslichen Glück erzählte. Nach ſolchen Anſtrengungen noch eine harmoniſch ſo ſchwierige Aufgabe ſo gut zu be⸗ l wältigen, verdſent vollſte Anerkennung. Der Dlrigeynt, Herr Lehrer Baldauf ſtand über allem als zielſicherer anfeuernder Leiter, der zum Erfolg aufs herzlichſte zu beglückwünſchen is. Sänger des„Liederkranz“ fahrt ſo welter. Geſchüftliche Mitteilungen. .— Was für die Hausfrau das an⸗ jährliche große Reinemachen bedentet, das iſt für den Kaufmann die Inventur! Der großzügige Kaufmann ſcheut ſelbſt vor Verluſten nicht zurück, und es 85 0 jetzt beſonders für die Kreiſe, die infolge der wirt⸗ ſchaftlſchen Not in die Kaufkraft beſchränkt find, Gelegenheit, gun und viel für wenig Geld an nbtigem Bedarf zu ergänzen. Die altbekannte Firma Hermann Fuchs, Mannheim an den Planken neben der Hauptpoſt, zelgt durch ihre Inventur⸗Schaufenſter bel ſtaunenswerter Billigkeit eine Fülle von Auswahl guter Waren, ſo daß jedermann die Gel ausnützen ſollte. Gelegenheit weitgehenſt s gedehnt ö Welt geblieben iſt, an Ihr Herz genommen.“ Die Greiſin nickte mit bekümmerter Miene. „Ich tue mir ſelber nicht wohl damit. Aber ich habe kein Zutrauen. Das Mädchen ift vielleicht wie ſeine Mutter, und die—“ „War nicht ſo, wie Sie es wünſchten,“ gleichgebaut, nur weniger gut erhalten war es. Die beiden Häuſer hatten einmal in eine Hand gehört, in den letzten Jahrzehnten aber war die Firma Mannheimer auf die gute In⸗ ſtandhaltung ihres Hauſes bedacht geweſen; Frau Engerwald aber mochte nichts richten hatte niemals etwas genützt. Nun mochten ſeine Worte in ihr nachgeklungen und die rechte Wirkung in ihr getan haben. Freilich noch nicht die volle, Denn die Enkelin gehörte rechter Weiſe zur Großmutter. Und nun gar zu dieſer hilfsbedürftigen Großmutter, oder laſſen, als nur gerade das Allernötigſte. Oft fiel Mannheimer ein.„Aber welcher Menſchſ eigentlich Urgroßmutter. Er ſprach es aus.„Aus was für beſonderen Gedanken hab i ſchon hatte Waldemar Mannheimer die Grei⸗iſt genau nach dem Sinn des anderen? Nicht Aber die alte Frau ſchüttelte den Kopf. Euch geriſſen, Rat Berke?“ fragte er.„Doch ſin zu größeren Reparaturen bereden wollen,] einmal der nächſte, zu uns gehörende.“„Laſſen Sie es ſich genug ſein, Waldemar! nicht aus Freiersgedanken?“) 1 ſtets hatte ſie ihm abgewehrt ohne weitere„Frau Engerwald nickte.„Ja, ſo wie mein] Ich wollte Sie bitten, ſtellen Sie den genauen FFortſetzung folgt.) 1 beſnnders aufmerkſam gemacht. Voraus ſichtliche Witterung Zwei Hochdruck ebiete von Norden und Weſten ver⸗ einigen ſich vorausſichtlich und veranlaſſen zu⸗ nächſt etwas kälteres, meiſt trockenes Wetter.— zwei in den er Jahren ſtehende Burſchen, die fac durch umfangreiche Geldausgaben ie 155 Wirtſchaften verdächtig machten, verhaſtet. Die Unterſuchung förderte einen Barvorrat von 0 00 Mark zutage, die von einem Einbruch in die detwerkſchaftskaſſe in Biebrich herrührten. Bei em dortigen Diebſtahl vor ch. 14 Tagen waren Sinnen verloren ſchien, das ihn niemand be⸗ achten ließ. f „Verzeihung!“ entſchuldidte ſich Mann⸗ heimer. Das verdutzte Geſicht Berkes, der f. auf ein beſonders kluges Ausſehen ohnehi nichts einbilden konnte, machte ihn lächeln. 10 1 franklerf Du nicht mit 0 fahrtsbrie für die Deutſche Rahe 1 Gchäliuſch bei den heſfiſchen Kreis ümtern und ſtädtiſchen Wohlfahrtsämtern, 6 beſſ. eee en, ern, ſowie bei fämtlichen Ein Eiſenbahnunglück in der Türkel. Angora, 11. Jan. Auf der Linie Pan⸗ derma—Sona in der Nähe von Palik Eſtri iſt ein Eiſenbahnzug entgleiſt. Verſchiedene Wa⸗ ö ut 1. in die Hände gefallen, gen ſchoben ſich ineinander. Drei Perſonen 901 e 4 8 9 5 1 10 agabundierend herumtrieben. wurden getötet, 25 verletzt. Alebeclge. 195 alte i 9