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Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fesnſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 38 N 15 0 ſ Samstag, den 16. Januar 1528 43. Jahrgang eee Zur Regierungsbildung. Berlin, 14. Jan. Die Verhandlungen über die Bildung des neuen Kabinetts Luther ſind auch am heutigen Nachmittag nicht zum Abſchluß gekommen. Die Beſprechungen des Kanzlers mit den Parteiführern über die Be⸗ ratungen der Fraktionen folgten ſich auch heute in dem üblichen Wechſel, ohne daß von irgend einer beteiligten Seite Aufklärung über den Stand der Verhandlungen gegeben worden wäre. Lediglich die wirtſchaftliche Vereinigung hat ihre Abſicht, an dem Kabinett nicht teilzunehmen, in einem formulierten endgültigen Beſchluß niedergelegt. Um 7 Uhr abends begab ſich Dr. Luther zum Reichs⸗ präſidenten, um ihm Bericht zu erſtatten. Die Verhandlungen mit den Parteien will er, wie verlautet, heute mittag 12 Uhr wieder auf⸗ nehmen. In parlamentariſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Schwierigkeiten, die eine raſche Bildung des Kabinetts Luther verzö⸗ gern, hauptſächlich in der Perſonen⸗ frage liegen, die in den geſtrigen Verhand⸗ lungen den größten Rahmen eingenommen hat. Es Dr. Luther noch nicht gelungen, zwiſchen in Frage kommenden Parteien Einigkeit ſowohl über die Verteilung als auch über die Beſetzung der verſchiedenen Aemter herzuſtellen. Die Aeußerungen dreh⸗ ten ſich hauptſächlich um die Beſetzung des Innenminiſteriums und des Landwirtſchafts⸗ miniſteriums, deſſen bisheriger Inhaber, Graf Kanitz, aller Vorausſicht nach dem neuen Kabinett nicht mehr angehören wird. Auf ſeinen Poſten machen ſowohl die Deutſche Volkspartei als auch das Zentrum Anſpruch. Von volksparteilicher Seite iſt der bisherige Präfident des Reichslandbundes, Hepp, von Zentrumsſeite der Abg. Crone⸗Münze⸗ brock, der Generalſekretär der katholiſchen Bauernvereine, präſentiert worden. Letzterer jedoch ſcheint den Demokraten nicht genehm zu ſein. Jedenfalls bezeichnet ihn das Ber⸗ liner Tageblatt heute als ausgeſprochenen Vertreter des rechten Zentrumsflügels und Freund der rheiniſchen Großagrarier v. Los und v. Kerkering. Was das Innenminiſterium betrifft, ſo ſoll die Kandidatur des demokrati⸗ ſchen Abgeordneten Koch, der bekanntlich bis⸗ her ausſichtsreichſter Anwärter auf dieſe Stelle war, auf den Widerſpruch der Bayer. Volkspartei geſtoßen ſein, die offenbar be⸗ fürchtet, daß Herr Koch eine den föderaliſti⸗ ſchen Tendenzen Bayerns gegenüber ungün⸗ ſtige Haltung einnehmen und andererſeits eine Schulpolitik treiben könnte, die ſich an die Wünſche der Sozialdemokratie allzuſtark anlehnt. Außerdem ſoll auch das Zentrum auf den Poſten des Innenminiſteriums An⸗ ſpruch erheben. Es wird dabei der Name eines im Rheinland anſäſſigen hohen Regie⸗ rungsbeamten genannt, der der Zentrums⸗ partei, nicht aber dem Parlament angehört. Trotzbem die Verſonenfrage alſo größ⸗ tenteils noch ungelöſt iſt, werden die Ausſich⸗ ten für das Zuſtandekommen des Kabinetts Luther auch ferner günſtig beurteilt. Da in ſachlicher Hinſicht im Laufe des heutigen Tages bereits eine weſentliche Uebereinſtim⸗ mung erzielt wurde, nimmt man in den Krei⸗ ſen der Mitte an, daß die Bemühungen Dr. Luthers bereits ſchon bis heute abend, ſpäte⸗ ſtens jedoch bis Samstag, zu einem Erfolg führen werden. Berlin. 15. Jan. Wie das„B. T.“ mel⸗ det, habe Dr. Geßler ſeine frühere Erklä⸗ rung, daß er in ein neues Kabinett nicht mohr eintreten wolle, ohne jeden Druck und ohne jede Veranlaſſung der Demokratiſchen Fraktion aus freien Stücken wiederholt. Was die lebhaft erörterte Kandidatur des Abg. Dr. och für das Reichsinnenminiſterium anlange, ſo müſſe noch einmal darauf hinge⸗ wieſen werden, daß Koch ſelbſt der neuen Sachlage vorerſt mit großen Bedenken gegen⸗ überſtehe. Geſtern war im Reichstag von Schwie⸗ rigkeiten die Rede, die angeblich im Laufe der Verhandlungen aufgetaucht ſein ſollen. Die Gerüchte dürften z. Teil darauf zurückzufüh⸗ ren ſein, daß eine Fraktionsſitzung des Zen⸗ trums nicht zuſtande kam, weil der Abg. Fehrenbach nicht zur Bertchterſtattung erſchienen ſei. Es liegt aber kein Grund vor, aus dieſem Umſtande irgend welche Schlüſſe zu ziehen, denn eine Berichterſtattung in der Fraktion war geſtern nachmittag noch nicht in Ausſicht genommen. Auch die Fraktion der Deutſchen Volks⸗ bartei ging nach kurzer Tagung wieder aus⸗ einander, ohne Stellung genommen zu haben. Danach fand noch eine Sitzung des Fraktions⸗ Dr. Luthers Bemühungen. vorſtandes der Deutſchen Volkspartei ſtatt, in der zu den Verhandlungen Dr. Luthers noch einmal Stellung genommen wurde. Die Frak⸗ tion werde ſich vorausſichtlich im Laufe des heutigen Tages nach den Verhandlungen Dr. Luthers nochmals mit der Frage befaſſen. Als ſicher iſt anzunehmen, daß die Deutſche Volks⸗ partei Wert darauf legt, von einem politiſchen Miniſter im Kabinett vertreten zu ſein, der die notwendige enge Verbindung zwiſchen Kabinett und Fraktion aufrecht erhalten kann. Wie ſchon mitgeteilt, wird in dieſem Zuſam⸗ menhang Abg. Dr. Curtius genannt, der, wie es ſcheint, für das Innenminiſterium vor⸗ geſchlagen werden ſoll. Deutſcher Reichstag. Berlin, 15. Jan. Der Reichstag erledigte in ſeiner geſtern gleichfalls wieder erſt um ½3 Uhr beginnen⸗ den Sitzung zunächſt ohne jede Ausſprache den Entwurf einer Reichs dienſtſtraf⸗ ordnung durch Ueberweiſung an den Aus⸗ ſchuß. Dann wurde die erſte Leſung der No⸗ velle zum Reichsknappſchaftsgeſetz mit einer Rede des deutſchnatl. Abg. Mumm fortgeſetzt. Der Redner bezeichnete die erſte Leſung im Plenum als nicht dazu angetan, die in der Vorlage berührten, zum Teil recht ſchwierigen Fragen ſachlich und gründlich zu beraten, was die Aufgabe des Ausſchuſſes ſei. Allerdinas beſtehe ſchon jetzt Einigkeit dar⸗ über, daß die Familienverſicherung allgemein durchgeführt werden müſſe. Abg. Moldenhauer erkannte an, daß die Bergarbeiter eine über die allgemeine Verſicherung hinausgehende Verſicherung ha⸗ ben müßten wegen der beſonderen Gefahren ihres Berufes. Man dürfe nicht Einrichtun⸗ gen zerſtören, die ſich ſeit Jahren bewährt hätten. Im weiteren Verlauf der Debatte bezeich⸗ nete der Abg. Schneider⸗ Berlin(Dem.) die in der Vorlage vorgeſehene Grenze der Altersrente als zu weit gehend. Der Redner beſchäftigte ſich ſodann mit der Lage der An⸗ geſtellten im Bergbau und fragte an, in wel⸗ cher Weiſe die Angeſtellten entſchädigt wer⸗ den ſollen, die zwei Jahe lang doppelte Bei⸗ träge ſowohl an die Knappſchaftskaſſe wie an die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte gezahlt haben. Nachdem noch ein völkiſcher Abgeordneter geſprochen hatte, wies Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns den in der Debatte erhobenen Vorwurf zurück, daß das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium verantwortlich ſei für das Nichtzu⸗ ſtandekommen der Familienfürſorge. Nach dem bisherigen Recht habe die Bezirksknapp⸗ ſchaft frei über die Einführung dieſer Mehr⸗ leiſtungen zu beſtimmen gehabt. Das Miniſte⸗ rium ſei ohne Einfluß darauf geweſen. Da die Anregungen von Seiten des Miniſteriums nicht beachtet wurden, ſo ſei in der neuen Vorlage die Familienverſicherung als Pflicht⸗ leiſtung vorgeſehen. Damit ſchloß die Ausſprache. Die Vor⸗ lage wurde dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Gegen ½5 Uhr vertagte ſich dann das Haus auf Freitag nachmittag 3 Uhr. Aus den Ausſchüſſen. Die Beſatzungsſtärke vor dem Auswärtigen Ausſchuß. Berlin, 15. Jan. Der auswärtige Aus⸗ ſchuß trat geſtern vormittag um 12 Uhr zu einer Sitzung zuſammen, um ſich mit der Frage des in Afghaniſtan gefangen geſetzten beutſchen Gelehrten Stratil⸗Sauer und mit der Frage der Truppenſtärke im beſetzten Gebiet zu befaſſen. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann nimmt an dieſen Beratun⸗ gen teil. Er wird wahrſcheinlich zu der Mel⸗ dung des„Daily Telegraph“ über die Be⸗ ſchlüſſe des Unterausſchuſſes der Botſchafter⸗ konferenz, die Stärke der Beſatzungstruppen auf 75 000 Mann feſtzuſetzen, ſelbſt das Wort ergreifen. Aus dieſer Tatſache ſchließt man, daß die Meldung des genannten Blat⸗ tes inzwiſchen eine amtliche Beſtätigung er⸗ fahren hat und daß in deutſchen an lichen Kreiſen die Befürchtung beſteht, die Botſchaf⸗ terkonferenz werde ſich den Beſchluß des Un⸗ terausſchuſſes zu eigen machen. In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen erklärt man, daß die Ni⸗ meldung Deutſchlands zum Völkerbund und damit die Inkraftſetzung des Locarno-Vertra⸗ ges nicht eher erfolgen werde, bis die Frage der Auswirkungen des Locarno-⸗Paktes gerade im beſetzten Gebiete und zwar vor⸗ nehmlich hinſichtlich der Beſatzungsſtärke eine Regelung gefunden hat, die den deutſchen Er⸗ wartungen entſpricht. * Die Fürſtenabfindung im Rechtsausſchuß. Berlin, 15. Jan. Der Rechtsausſchuß des Reichstages ſetzte geſtern in einer Sitzung die Beratung der Anträge fort, die eine reichs⸗ geſetzliche Regelung der Auseinanderſetzung mit den ehemals regierenden Fürſtenhäuſern verlangen. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich zu⸗ nächſt mit den Verhältniſſen in Anhalt. Der anhaltiſche Staatsminiſter Dr. Müller bemerkte, die Anhaltiſche Regierung betrachte die geſetzliche Auseinanderſetzung als voll— kommen abgeſchloſſen, und würde der Rück— wirkung einer reichsgeſetzlichen Regelung für Anhalt widerſprechen. Der braunſchweigiſche Geſandte erklärte, auch die braun⸗ ſchweigiſche Regierung ſchließe ſich die— ſer Erklärung an. Der Ausſchuß ging dann zu der Ausein⸗ anderſetzung in Mecklen burg⸗Schwe⸗ rin über, die durch einen am 17. Dezember 1919 vom Landtag genehmigten Abfindungs⸗ vertrag erfolgt iſt. Dem Großherzog wurde neben Schlöſſern und Grundbeſitz eine ein⸗ malige Abfindung von 6 Millionen bewilligt. Nach einer Beſtimmung des Abfindungsver⸗ trages konnte der Großherzog binnen Jahres⸗ friſt die Uebernahme der in den Schlöſſern befindlichen Kunſtgegenſtände durch den Staat gegen eine Entſchädigung von 3½ Millionen verlangen. Er hat davon Gebrauch gemacht und ſpäter die Aufwertung der 3½ Millionen verlangt. Ein Schiedsſpruch hat die Aufwer⸗ tung auf 50 Prozent des Nennbetrages ver⸗ fügt. Der Staat bezeichnet das Schiedsge⸗ richtsverfahren in dieſem Falle als unzuläſſig. Die Gerichte haben bisher zu Ungunſten des Staates entſchieden. i Abg. Dr. Roſenfeld(Soz.) bezeich⸗ nete eine ſolche Aufwertung um tatſächlich 700 Prozent als ungeheuerlich. Reichskommiſſat Künzer überreichte dann dem Ausſchuß den Abfindungsvertrag, den die württembergiſche Staats⸗ regierung eingeſandt hat. In ihrem Begleit⸗ ſchreiben ſagt die Staatsregierung,„ſie über⸗ reiche den Vertrag, obgleich zurzeit die Zu⸗ ſtändigkeit des Reichstages in dieſer Frage nicht gegeben iſt.“ Der Ausſchuß beſchloß, Vertreter der württembergiſchen und heſſiſchen Staatsregie⸗ rungen zur nächſten Sitzung zu laden, die am Dienstag nächſter Woche, 4 Uhr nachmittags, ſtattfinden ſoll. Um DoumersFinanzpläne Die Regierungsvorlage abgelehnt. Paris, 15. Jan. Die Finanzkommiſſion der Kammer hat die Regierungsvorlage über den Zahlungsſtempel(erhöhte Umſatzſteuer) mit 21 gegen 5 Stimmen bei 12 Stimmenthal⸗ tungen abgelehnt. Die Wirkungen dieſes Beſchluſſes ſind im Augenblick noch nicht ab⸗ zuſehen, da der Finanzminiſter die Vorlage auf jeden Fall vor das Plenum der Kammer bringen will. Doch iſt die Situation des Ka⸗ binetts Briand⸗Doumer dadurch aufs äußerſte gefährdet. Herriot, der wiedergewählte Präſident der Kammer, hielt ſeine mit großer Spannung erwartete Rede, in der jedoch die Senſation ausblieb, da Herriot es peinlich vermied, auf den inneren Konflikt im Kartell irgendwie einzugehen. Er wies zunächft da⸗ rauf hin, daß ſich in einigen Tagen zum 50. Male der Tag jähre, an dem das Parlament der dritten Republik gebildet wurde und ſchil⸗ derte die Entwicklung des Parlamentarismus ſeit jener Zeit. Die Republik ſei ihrem Geiſte treu geblieben. Frankreich habe ſein der Welt gegebenes Wort gehalten und lade alle Nationen, große und kleine, zum Fr ie den ein.— Die Rede wurde mit lebhaftem Bei⸗ fall aufgenommen. Ein Zwiſchenfall. Paris, 15. Jan. In der Finanzkommiſ⸗ ſion der Kammer iſt es im Laufe der weiteren Beratungen geſtern zu einem Zwiſchenfall ge⸗ kommen. Nachdem die Kommiſſion einen An⸗ trag Bokanowskis, daß die erforder- lichen Mehreinnahmen aus Verbrauchs- und Verkehrsabgaben genommen werden, abge⸗ lehnt und den ſozialiſtiſchen Gegenantrag an⸗ genommen hatten, der das Ergebnis der Steuern durch Verbeſſerung der Veranlagung und Erhebung vergrößern will, verließ die Minderheit den Saal mit der Begründung, daß die als Obſtruktion zu bezeichnende Hal⸗ tung der Linksparteien eine weitere Zuſam⸗ menarbeit mit ihnen unmöglich mache. Die Entſcheidung der Finanzkommiſſion hat im Laufe des Abends eine lebhafte Bewe⸗ gung in parlamentariſchen Kreiſen hervorge⸗ rufen. Sofort nach der Abſtimmung begab ſich Mal vy, der Präſident der Finanzkommiſ⸗ ſion, zum Miniſterpräſidenten, um ihn von der Abſtimmung in Kenntnis zu ſetzen. Von ſo⸗ zialiſtiſcher Seite wird verſucht, die notwen⸗ digen 50 Unterſchriften für eine ſofortige Dis⸗ kuſſion der Finanzentwürfe zuſammenzubrin⸗ gen. Ueber das Verhalten der Regierung ver⸗ lautet vorläufig nichts ſicheres. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär Laval hat in den Wandel⸗ gängen erklärt, daß der Miniſterpräſident Briand feſt auf ſeiner Stellung beharre. Nach einer Verſion ſolle Briand mit mit Dou⸗ mer ſolidariſch erklären und betont haben, daß er die weitere Entwicklung von der Entſchei⸗ dung des Kabinetts abhängig mache. Nachdem noch Doumer ſelbſt geſtern vor dem Fi⸗ nanzausſchuß der Kammer erſchienen war u. erklärt hatte, das Finanzprojekt ganz aufrecht zu erhalten, beſchloß der Ausſchuß in Abwe⸗ ſenheit der Oppoſition, am Samstag ein Pro⸗ jekt in der Kammer einzubringen. Da am gleichen Tage die Ausſprache erfolgen dürfte, iſt bis Wochenende ein Klärung der Lage zu erwarten. Höchſtwahrſcheinlich handelt es ſich nach Ablehnung der Finanzvorlage bei dem Pro— jekt um die Finanzentwürfe der Kartellpar⸗ teien. In dieſem Falle dürfte Briand die Reigerungsvorlage in Form eines Gegenent⸗ wurfes durch ein Mitglied der Linksradikal⸗ len einbringen laſſen und gleichzeitig die Vertrauensfrage ſtellen. Wird der Entwurf des Finanzausſchuſſes abgelehnt, und der der Regierung angenommen, ſo tritt der geſamte Finanzausſchuß zurück. Der bisherige Senatspräſident, Senator de Selves, iſt geſtern mit 213 von 254 ab⸗ gegebenen Stimmen zum Präſidenten gewählt worden. Malvy erklärte in einer Fraktionsſit⸗ zung der Radikalen u. a., der Finanzaußſchuß beabſichtige lediglich eine finanzielle Kriſe zu vermeiden. Er habe keine politiſchen Hinter- gedanken. Die Neuregelung des Dawesplanes. Schon ſeit einiger Zeit wird eine Aen⸗ derung des Dawesplanes nach der einen oder anderen Richtung hin ausgeſprochen. Die Oeffentlichkeit hat ſich beſonders dieſer Frage angenommen, nachdem die Diskuſſion über den Bericht des Reparationsagenten Gil⸗ bert über das erſte Reparationsjahr ſich ent⸗ wickelte und nachdem jetzt Gilbert mit den Gouverneur der Bank von England maß— gebender großer amerikaniſcher Banken und dem Chef der belgiſchen Staatsbank zu einer Konferenz zuſammengetroffen iſt. Jedenfalls hat ſich ſchon bisher herausgeſtellt, daß das Dawesabkommen in der urſprünglichen Form keineswegs auf die Dauer von uns erfüllt werden kann. Es wird alsbald die Zufuhr neuer ausländiſcher Kapitalien Platz greifen müſſen, wenn Deutſchland ſeinen Verpflich⸗ tungen nachkommen will. Andererſeits wird es ſich aber auch darum handeln, die ſchweren Laſten, die der hohe Diskontoſatz mit ſich bringt, herabzumildern. Nun iſt aber neuerdings eine beſondere Frage aufgetaucht, die in Verbindung mit dem Dawesplan und ſeiner eventuellen Neu⸗ regelung gebracht wurde. Es handelt ſich da⸗ rum, daß von den deutſchen Reichs ⸗ bahn⸗ Obligationen ein Teilbetrag Frankreich zugewieſen werden ſoll, als Fond füür die Stützung der franzöfiſchen Währung. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme. daß über dieſe Dinge jetzt ebenfalls bei den in London ſtattfindenden internationalen Fi⸗ nanzverhandlungen geſprochen wird. Hier wäre alſo die Verbindung zwiſchen dem Da⸗ wes⸗Abhkommen und einer Beteiligung Ame⸗ rikas an der franzöſiſchen Schuldentilaung ge⸗ ſchaffen, eine Verbindung, gegen die ſich Ame⸗ rika bisher immer am ſchärfſten zur Wehr geſetzt hat. Da die Eiſenbahnobligationen von Amerika übernommen find, würde eine Her⸗ gabe für die Stützung der franzöſiſchen Wäh⸗ rung förmlich einer indirekten amerikaniſchen Anleihe an Frankreich gleichkommen. Wir in Deutſchland haben es ja gewiß nicht in der Hand, über die Verteilung dieſer Obligatio⸗ nenen ſelbſt Beſtimmungen zu treffen, wir müſſen aber doch mit allem Nachdruck geltend machen, daß keine Regelung erfolgen darf, die letzten Endes die Reparationsverpflichtungen Deutſchlands auf eine ganz andere Grund⸗ lage zu ſtellen geeignet wäre, als ſie urſprüng⸗ lich gedacht war. Heſſiſcher Landtag. Handwerkerfragen. Darmſtadt, 14. Jan. Kurz nach 9 Uhr wurde die heutige Sitzung eröffnet mit der Behandlung und Vorſtellung der Gemeinde⸗ u. Staatsarbeiter, Bildung einer parlamentariſchen Kontroll⸗ s lommiſſion f 15 die heſſiſche Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtal⸗ „ en, betreffend. Die Regierung hält eine derartige Kommiſſion u. a. darum nicht für möglich, weil es ſich hier in der Hauptſache um mediziniſche Fachfragen handele. Der ſozlaldemokratiſche Ab⸗ geordnete Lückel ſpricht zwar für den Antrag, ſcheint die Berechtigung der Regierungsantwort aber doch einzuſehen, da er ſchließlich Rückver⸗ weiſung an den Ausſchuß befürwortet. Dieſe ſowohl, wie auch der Antrag ſelbſt werden auf⸗ grund des mit 6 gegen 3 Stimmen vorgelegten Ausſchußberichtes abgelehnt. 5 Ein Antrag ver Deutſchnationalen kommt auf die vor Weihnachten ſchon behandelte Angelegen⸗ hei! der Forderung von Offenhe ung der Han⸗ delsbetriebe an Sonntagen zurüg. Regierung u. Ausſchuß verhielten ſich ablehnend, da die Ge⸗ uche um Ausnahmen in der geſetzlichen Sonn⸗ agsruhe nachgerade ſo zahlreich geworden ſind, daß bei ihrer Bewilligung die Ausnahmen die faſt lüclenloſe Regel ergeben würden. Das Hohe Haus ſchließt ſich dieſer Ablehnung an. N Eine umfangreiche Debatte webt ſich um An⸗ träge, welche das 8 Lehrlingsweſen, 175 nsheſondere Lehrlingsurlaub und Haltung von; dehrlingen betreffen. Die Darlegung der Ver⸗ ſckjedenheit der Auffaſſungen in dieſem Punkte men eine derartige Breite ein, daß man ſchließlich bei einer Unterhaltung über Sowjet⸗ tußland endet. Die Angelegenheit hätte um ein zanz Bedeutendes raſcher erledigt werden kön⸗ nen da die Anträge, die ſchließlich kurzerhand ungenommen wurden, nur eine Anregung ſind, die an den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen ihre katürlichen Grenzen findet. Der Abg. Lau⸗ ſenbacher(Ztr.) legt— nur auf die Sache elbſt eingehend— dar, daß die Erhaltung eines jeſunden Nachwuchſes allerdings eine ſehr dring⸗ iche Forderung ſei. Irgendwie müſſe der For⸗ derung auf Lehrlingsurlaub daher wohl Rech⸗ zung getragen werden, obwohl doch auch nicht Überſehen werden dürfte, daß die heute ältere bandwerkerorganiſation doch auch nicht aus lau⸗ ſer Krüppeln beſtehe, trotzdem ſie in ihrer Jugend nicht nur keinen Urlaub gekannt hätte, ſondern zuen im Großen und Ganzen doch weit härtere Urbeitsbedingungen und bei weitem längere Ar- beitszeiten als die heutige Generation. Bei der lariflichen Verarbeitung des Lehrlingsurlaubs lei zu bedenken, daß dieſe Frage keinesfalls ge⸗ nerell geregelt werden könne, ſondern von Fall zu Fall, wobei ſich die Handwerkerkammern durchaus ſtich;: in dem Maße ſperren würden, wie es hier dargeſtellt worden wäre. Der Herr Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft legt dar, daß Klagen auf dieſem Gebiete zwar vielfach ihre Berechtigung hätten, daß er dieſen Dingen darum auch eifrig zachgehe, wobei aber auf die reichsgeſetzlichen Be— timmungen eben immer wieder zurückgegriffen verden könne, was ſogar einmal eine Entſchei⸗ zung des ordentlichen Gerichtes gegenüber einem ſeſſiſchen Schiedsſpruch ermöglicht habe. Ein Antrag des Bauernbundes, Beiträge zur önvalidenverſicherung muß aufgrund der Regie- ungsfeſtſtellungen ablehnend für erledigt erklärt verden, wobei der Herr Miniſter für Arbeit und Eirtſchaft ſich genötigt ſieht, den Vorwurf, als b hier eine Vernachläſſigung des beſetzten Gebie— es vorliege, entſchieden zurückzuweiſen. Der Antrag Haury u. Gen., das gewerb liche Forthildungsſchulweſen in Heſſen, wird alf Material überwieſen. Als nächſter Punkt der Tagesordnung wäre jetz die Ernennung von Profeſſor Goldſtein zu behandeln geweſen. Nachdem dieſe Angele⸗ genheit nun ſchon eine ganze lange Zeit zur Er⸗ örterung ſteht, bringen heute morgen die Deutſch⸗ nationalen noch einmal einen Antrag ein, der die Vorlage der num iſt hier dieeinzige Möglichkeit. l ſich ſchließlich darauf, den Fall bis morgen, aber Abg. Heinſtadt und Weckler(3tr.) großer Vorrat an Hölzern aller Art wurde an⸗ für das freie Handwerk wach werden. ſchin⸗ vorrats laſſen ſich nur verſtehen, wenn in dieſer Schreinerwerkſtätte mehr angefertigt werden ſoll u. E. der Badeverwaltung die Möglichkeit zu ge⸗ ben, in dringlichen Fällen Ausbeſſerungs⸗ und JInſtandſetzungsarbeiten halb ihrer Aufgabe liegen nach unſerer Auffaſ⸗ ſun, alle Arbeiten insbeſondere die größeren in den Fällen, in denen es ſich nicht um eine eilige Materialien des Senates der techni⸗ ſchen ule in der gel. eit verlangt. En och ſeh 1 1 chenbeit verlangt ntrag, ganz offenſichtlich darauf abgeſtellt, die Sache zu verſchleppen. Der Herr Staatsprä⸗ ſtdent erhebt gegen dieſes Mandver energiſchen Einſpruch und verlangt, unterſtützt von den Re⸗ gierungsparteien die tagesordnungsmäßige Er⸗ ledigung, betonend, daß er alles Intereſſe habe, die ganzen Machenſchaften, die hier mitspielen, endlich einmal gründlich darlegen zu können. De. zweite Ausſchuß hatte die Behandlung der Angelegenheit abgelehnt da es ſich hier ja ganz oſſenſichtlich um rein politiſche Meinungsver⸗ ſchiedenheiten handelt; die Beſprechung im Ple⸗ Man 15 nicht länger zurückzuſtellen, damit heute im Laufe des Tages noch die Möglichkeit beſteht, die Akten des Senats, einzuſenden. ö Al? letzter Punkt wies noch ein Antrag der die ſtaatl. Schreinerwerkſtätte in Bad⸗Mauheim betreffend zur Debatte geſtellt. b „Mit großer Sorge verfolgen die Handwerker Bad⸗Nauheims die Entwicklung der dortigen ſtaatlichen Schreinerwerkſtätte. Das Gebäude wurde aufs beſte hergerichtet, die neueſten Na⸗ ſchinen für alle Arbeiten wurden angeſchafft, ein gekauft und aufgeſtapelt. Dieſe Ausgeſtaltung des Betriebes läßt die ſchwerſten Befürchtungen des Schreinergewerbes Die Anſchaffung all dieſer Ma⸗ und das Anſammeln dieſes ſtarken Holz⸗ als ihr eigentlicher Zweck rechtfertigt. Da iſt doch vorzunehmen. Außer⸗ Abhilfe von Schäden und ein raſches Eingehen. auf Wünſche der Kurgäſte handelt. Dieſe Arbei⸗ ten müſſen unſeres Erachtens dem freien Hand⸗ werk vorbehalten ſein. Das iſt allem Anſchein nach nicht der Fall. Die Schreiner Bad⸗Nau⸗ heims haben in dieſem Jahre noch keinen Auf⸗ trag. jedenfalls keinen nennenswerten Auftrag erhalten. Die ſtaatliche Schreinerwerkſtätte hat große Arbeiten(z. B.„Grenze“, der Badewannen, die Türe im Konzerthaus, Bänke auf der Ter⸗ raſſe). die genau ſo gut und genau ſo raſch von den Schreinern gemacht werden konnten ausge⸗ führt; ſogar für das Kraftwerk Wölfersheim ſindd Büromöbel hergeſtellt worden, die, wie berichtet wird, von der Direktion dort als zu teuer aber nich abgenommen worden ſind. Anzeichen dafür, daß in den Wintermonaten Arbeiten an die Schreiner gegeben werden, ſind nicht vorhanden. Die Furcht der Handwerker Bad⸗Nauheims, dieſe für ſie ſo bedeutungsvolle Beſchäftigungsmöglich⸗ keit zu verlieren, erſcheint begründet. Zum Schutz des Handwerks beantragen wir, der Landtag wolle beſchließen: Die Regierung wird erſucht, die Badeverwaltung Bad⸗Nauheims anzuweiſen, in der ſtaatlichen Schreinerwerkſtätte nur eilige Ausbeſſerungen und kleinere Neuan⸗ ſertigungen für die Dringlichkeit vorliegt, vor⸗ nehmen zu laſſen. Der Antrag, der bezweckt, das Handwerk zu ſchützen, wurde aufgrund der Regierungsantwort, wi? folgt, abgeändert: „Es wird beantragt, der Landtag wolle die Re⸗ gierung erſuchen, die Bad⸗ und Kurverwaltung anzuweiſen, bei Ausführung der im ſtaatlichen Madebetrieb entſtehenden Neu⸗ und Wiederherſtel⸗ lungsarbeiten die berechtigten Intereſſen der Bad⸗ Nauheimer Handwerker und des geſamten heſſi⸗ ſchen Handwerks zu wahren.“ Da es inzwiſchen weit über Mittag geworden wan und das Haus infolgedeſſen nur noch ſchwa⸗ chen Beſuch zeigte, beantragte Abg. Heinſtadt die Abſtimmuna auf morgen. Zentrums⸗Anfragen. Abg. Felder hat folgende Anfragen an die Regierung gerichtet: „Iſt der heſſiſchen Regierung bekannt, nach den vom Deutſchen Bankbeamten⸗Verein ge⸗ troffenen Feſtſtellungen in den Bankbetrieben im Das Huus Hannheimer. Roman von F. Kaltenhauſer. (13. Fortſetzung.) 6. Kapitel. Es lieſen zwei weltwunderliche Neuigkei⸗ ten durch die Stadt. Die eine war die, daß ſich Waldemar Mannheimer mit der Mary Ann Herrle ganz plötzlich verlobt hatte, nach⸗ dem er ſo lange Zeit das Herrleſche Haus ge⸗ mieden, als wäre eine bittere Feindſchaft zwi⸗ ſchen ihm und deſſen Bewohnern geweſen, und nachdem man doch lange Zeit gemeint hatte, die Bürgermeiſterstochter würde die Frau Mannheimer werden. Die zweite, faſt noch mehr erſtaunliche Neuigkeit war, daß ſich Frau Engerwald die Enkelin ins Haus ge⸗ nommen, nachdem ſie ſich bisher niemals um ſie gekümmert hatte. Julberte kümmerte ſich um nichts. Es war ein wenig Stolz in ſie gefahren. Tat ſie auch immer noch freundlich, ſie machte doch ein Unterſchied zwiſchen dieſem und jenem. Und dies war es, was man ihr verübelte. „Die Julberte iſt über Nacht ein hoffärtig Ding geworden,“ ſagte die Frau Bürgermei⸗ ſter zu ihrer Tochter, als ſie von ihrem Ein⸗ kfaufsgang zurückkehrte,„ſie ſah an mir vor⸗ bei, mit einem Geſicht, als wären ſie niema⸗ len geringer geweſen als ich. Aber grad ſo hochmütig hab ich auf ihren Gruß gedankt.“ Ulrike, die der Mutter den Einkaufskorb abgenommen hatte,— das Mädchen hatte heute der großen Wäſche wegen nicht wie ſonſt mitgehen können, und die Frau Bürger⸗ meiſter hatte ſich allein mit dem Korb ge⸗ ſchleppt— ſah mit lächelnder Miene in das erregte Frauengeſicht.„Laßt ſie, Mutter! Es iſt ihr eben zu Kopf geſtiegen, ſo jäh aus der Ladenmamſell eine der erſten Bürgerstöchter und reichſten Erben zu werden. Uns wär es grad ſo gegangen, Mutter, ſtellt Euch die Sache für. Und nachher—“ Ulrikes Miene wurde ernſt—„wenns ihr nach Recht gegan⸗ gen wär, müßte ſie ſchon lange auf der Stelle ſein, wo ſie jetzt ſteht. Statt deſſen hat ſie ſich in Abhängigkeit herumdrücken müſſen. Es ſei ihr gegönnt, wenn ſie jetzt endlich das hat, was ihr zugehört.“ „Zugehöret nach ihrem Vater— nach ihrer Mutter nicht,“ warf die Frau Bürger⸗ meiſter ſpitz hin. Ulrike ſchwieg einen Moment, dann ſagte ſie:„Und wenn die Frau Mutter jetzt ſo das Glück hätte, neben mir noch einen Sohn zu beſitzen, und wenn der ſich jetzt um die reiche Erbin, die Julberte bewürbe, ich wett, die Frau Mutter hätt nichts dawider und gäb ihre Einwilligung.“ „Na, na!“ meinte die Frau Bürgermei⸗ ſter, aber ſie hatte keine weitere Entgegnung darauf. Da ließ Ulrike die Sache Julbertes und ging zu ihrer eigenen über„Hat die Frau Mutter die Botſchaft zu Wilhelm Berke hin⸗ geſchickt?“ „Hingeſchickt? Geſehen hab ich ihn ſelbſt. Durch die Roſengaß iſt er grad gekommen, da hab ich es ihm geſagt. Ganz eilig iſt er ge⸗ weſen. Weißt du, zu wem er ging?“ Ulrike zuckte die Achſeln. „ZuFrau Engerwald. Sie dort.“ „So? Und was hat er dir geſagts“ ſpannt ſah Ulrike die Mutter an. „Daß er nachher zu uns käme.“ Da atmete Ulrike tief auf, und Helle kam in ihr Geſicht. Und als die Mutter klatſch⸗ ſüchtig weiterſprechen wollte:„Du, das ge⸗ fällt mir aber nicht, das mit den Engerwalds! Die Julberte—“ da hob ſie abwehrend die Hand und fiel ihr in die Rede:„Laßt nur, Mutter! Abwarten iſt das Beſte— wir wer⸗ den ſehen! Komm die Frau Mutter nur in die Stube herein, um das ſchöne Gedecke anzu⸗ ſehen, das ich zu ſticken begonnen babe. Es wird ſehr ſchön anzuſehen, faſt möchte ich ſa⸗ gen, herrlich wird es.“ brauchen ihn Ge⸗ Italiener, daf att gebiet! und daß, unter Außerachtlaſſung ſo Ge ſichtspunkte, nunmehr von den Kündigungen vor fen dee ältere ee und ſolche mit Hank ien betroffen werden? Iſt der Regierung wei⸗ ter bekannt, daß demgegenüber in ſehr vielen Bankbetrieben die Arbeitszeitworſchriften nicht kingehalten werden und überlange Arbeitszeiten beſtehen, und was gedenkt die Regierung zu tun, 5 um eine Beſſerung dieſer 17 0 ie Zak einem Geſetzentwurf, der den türkiſchen Un⸗ n e Zahk beſonders der ſozialen Zuſtände herbeizuführen, der ſtellenloſen Bankangeſtellten, Verheirateten mit vielen Dienſtjahren, e zu ver⸗ mindern?“ eee, Der Skandal in Ungarn. Die Frankenfälſchungsaffäre.— Neue Verhaftungen. Budapeſt, 15. Jan. aus Klauſenburg gemeldet wird, die rumäniſche Polizei den Handelsagenten Stephan Szörtſey, den Bruder des in Budapeſt verhafteten Joſef Szörtſey, unter dem Verdacht, falſche Franken⸗ noten ausgegeben zu haben. ſälſchungsaffäre iſt Präſident des ungariſchen Nationalverbandes und des Verbandes der geſellſchaftlichen Vereini⸗ miniſters, verwickelt. Er wurde geſtern einem fangen Verhör unterzogen und vorläufig wieder freigelaſſen. In Budapeſt wurde geſtern die angebliche Aeußerung des franzöſiſchen Geſand⸗ ö ten Clinchant, verſchiedene Perſonen aus der Umgebung Horthys ſeien in die Affäre verwickelt, als unzutreffend bezeichnet. Clinchant ſoll im Gegenteil ſich mit der größten Anerkennung über die energiſche Haltung der ungariſchen Polizei ausgeſprochen haben. Bekanntlich ſtammte die gegenteilige Meldung aus Wien. E itens der Staatsanwaltſchaft wurden geſtern Prinz Win⸗ diſchgräz und Nadoſſy einem ſtundenlangen Ver⸗ hör unterzogen. Die Staatsanwaltſchaft beab⸗ ſichtigt, die Angelegenheit in raſchem Tempo zu Ende zu führen. Letzte Meldungen. Zum Rücktritt des öſterreichiſchen Kabinetts. Wien, 15. Jan. Nachdem Bundeskanzler Dr. Ramek im geſtrigen Miniſterrat den Rücktritt der Regierung bekannt gab, teilte Präſident Micklas in der geſtrigen Natio⸗ nalratsſitzung ebenfalls die Demiſſion des Kabinetts mit. Auf der Tagesordnung der nächſten Parlamentsſitzung ſteht die Neuwahl der Regierung nach den Vorſchlägen des Hauptausſchuſſes. Die Sitzung iſt für heute vormittag 11 Uhr angeſetzt. Die engliſche Reichskonferenz. London, 15. Jan. Die Times“ melden, daß die Mehrzahl der Dominions auf An⸗ frage dem Miniſterpräſidenten mitgeteilt hat, daß ihre Premierminiſter bereit ſeien, im Oktober in London zu einer Reichskonfe⸗ renz zuſammenzutreten. Der Zuſammentritt der Konferenz ſoll in der nüchſten Vollſitzung im Kabinett nach Rückkehr Chamberlains aus Rapallo feſtgeſetzt werden. 1 Die italieniſchen Schulden an England. London, 15. Jan. Graf Volpi, beglei⸗ tet von dem Londoner Botſchafter Teretti., begab ſich geſtern mittag zum Schatzamt zwecks Eröffnung der gen Niemeyer und Roß begleitet war. Nach Einführung Volpis verließ der Bot⸗ ſchafter das Schatzamt und es fand eine ein⸗ ſtündige Beratung zwiſchen Volpt und Chur⸗ in der Churchill in franzöſiſcher Freimaaten peſen ſeit Monster a pe Vans rigoroſer Angeſtelten⸗Abpal dürchge 12 702 ö regelung, die Balwurnote und zialer Ge- In die a ö enen e halt zu erſetzen. Die Koſten werden auf ſechs 5 Millionen Dollar angegeben. Im Repräſen⸗ gungen Baroß, ein Sohn des früheren Handels⸗ engliſch⸗italieniſchen Schuldenausſprache. Churchill empfing die wobei er von dem Sachverſtändi⸗ Sprache ek vans ſnuueden Zefent wer⸗ ſatz, daß England nicht ſchlechte t kw. ſatz, daß Enals iwenber⸗ den könne als Ameritg bei der handlung, auseinanderſetzte. Türkiſcher Nationalismus. Angora, 15. Jan. Die tſirkiſche National verſammlung beſchäftigte ſich zur Zeit mit * f tertanen verbietet, an öffentlichen Orten eine andere Sprache als die türkiſche zu gebrau⸗ chen. g Amerikaniſche„Abrüſtung“. ö Waſhinaton, 15. Jan. Vom Finanzaus⸗ ſchuß des Repräſentantenhauſes wurde die (Bewilligung von 18 674000 Dollar für die Marineluftwaffe empfohlen, weiter eine ſolche Geſtern verhaftete, wie von 430 000 Dollar zweck Verbeſſerung der Unterſeebootsbaſis auf Hawai gefordert. Im Repräſentantenhaus teilte weiter der ameri⸗ kaniſche Marineminiſter die Abſicht der Regie⸗ rung mit, die zerſtörte„Shenandoah“ durch ein neues Linienſchiff von 170 000 Kbm. In⸗ tantenhaus macht ſich gegen dieſen Antrag eine ſtarke Oppoſition geltend. Vom Kriegsſchauplatz in Syrien. Paris, 14. Jan. Havas meldet aus Beiruth, die franzöſiſchen Truppen haben die in der Um⸗ gegend von Damaskus liegenden Dörfer beſetzt, worauf ſich die Aufſtändiſchen in die Gegend von Homs und Hama zurückzogen. Auf der Eiſen⸗ bahnſtrecke Dayak— Damaskus ereignete ſich ge⸗ ſtern wieder eine Zugentgleiſung. e Aus Rah und Fern. Durlach 6. Offenburg. 14. Jan. Der 40 Jahre alte Bärenwirt Fran: Werner hat geſtern vormittag furz nach 11 Uhr ſeine Frau Karolina geb. Volmer, auf der Sparkaſſe in Durlach erſchoſſen. Werner lebte von ſeiner Fran getrennt und ſtand mit ihr in finanziel⸗ len Auseinanderſetzungen. Am Dienstag vor⸗ mittag ſollte bei Werner gepfändet werden n. ſeine Frau war auf die Sparkaſſe beſtellt. Werner erſchien ebenfalls dort und tötete ſeine Fra durch 3 Schüſſe, ging nach der Tat in Richtung Offenburg flüchtig und wurde dort von der Gendarmerie verhaftet. Seine Frau iſt mittags geſtorben. Waldfiſchbach, 14. Jan. Der frühere Redak⸗ teu: des„Freien Bauer“ Rudolf Bremauer iſt in Nordhalben, wo er zuletzt berufstätig war, an den Folgen eines lanafährigen ſchwerene Lei⸗ dens im Alter von 51 Jahren geſtorben. Heidelberg, 14. Jan. Infolge des ſcharfen Froſtes iſt an den Uferländern des Neckars erneut Eisbildung zu beobachten. f Grünſtadt, 14. Jan. Bei einem Streit zwiſchen zwei Arbeitern in Kleinbockenheim wurde der 20jährige Arbeiter Karl Zidel von dem 24 Jahre alten Chriſtoph Hoh⸗ müller durch einen Meſſerſtich in den Un⸗ terleib lebensgefährlich verletzt. Der Täter iſt verhaftet. Landau, 14. Jan. In Offenbach an der Queich wurde am Mittwoch der Sattler Ludwig Benz in der Nähe der Neumühle tot aus der Queich geländet. Man nimmt an, daß er auf dem Heim⸗ weg von der Wagner'ſchen Mühle vom Wege ab⸗ gekommen und bei dem unſichtigen Wetter in den Bach geſtürzt und ertrunken iſt. 1 Pforzheim, 13. Jan. Auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen iſt der praktiſche Arzt Dr. Libel aus Buchheim in Baden. Als er in ſpäter Stunde von einem Krankenbeſuch mit ſeinem Auto, das er ſelbſt lenkte, nach Hauſe zurückkehrte, kam der Wagen an einer ſcharfen Kurve einem Straßengraben zu nahe, ſchlun um und begrub eine Ehe zu einer Handarbeiten empfand ſie jederzeit viel In⸗ tereſſe. Aber als Ulrike eben die große Decke auf dem Tiſch ausbreitete und der Mutter die halbfertige Ecke, die ſie mit ſchör im Farben⸗ ſinn kunſtreich geſtickt hatte, wie da erklang die Flurſchelle draußen, und Uu e eilte hin⸗ aus. Vor der Tür ſtand Wilhe.„Berke. Der etwas breitſchulterige junge Mann hatte ein gutmütiges Geſicht, in dem die blauen Augen etwas ſtark vorgequollen ſtanden. Aber bei aller Gutmütigkeit ſah er klug aus und machte einen anſehnlichen Eindruck. Ulrike wünſchte ſich auch einen klugen Mann und Wilhelm Berkes Verſtändnis und Wiſſen ſchienen ihr größer zu ſein als das ihre. Dies ſagte ihr ſehr zu. Sie ſchien ſich auch darin nicht ge⸗ irrt zu haben, daß der junge Mann ihrer Perſon viel Sympathie entgegenbringe— es ließe ſich aus dem Blick entnehmen, mit dem er ſie anſah, als er nach ihrer Hand griff u. dieſe drückte. „Haben Sie ſchon Zeit für mich, Herr Berke?“ ſagte ſie, und Freude lag in ihrem Ton, in ihre Wangen ſtieg ein ſanftes Rot, das ſie hübſcher machte. Kommen Sie doch Sie doch nur ſchnell herein ins Wohnzim⸗ mer!“ Er folgte ihr. Sein Blick haftete dabei auf der ſchlank gewachſenen Mädchengeſtalt und folgte deren Bewegungen. Drinnen in der Stube begrüßte er die Mutter, und dieſe wies ihm die Tiſchdecke, während Ulrike einige Zeitungen beitrug.„So!“ ſagte ſie.„Hab da einiges ausgewählt und einiges aufgezeichnet, ſoweit meine ſchwache Zeichenkunſt es deutlich zu machen verſteht.“ Sie bot ihm einen Stuhl und breitete die Zeichnungen auf dem Tiſche vor ihm aus. Die Frau Bürgermeiſter aber legte die Decke fein ſäuberlich zuſammen, erhielt dahei über den Kopf Wilhelm Berkes hin— der ſich über die Zeichnungen neigte— einen beſon⸗ deren Blick der Tochter, und begab ſich nun Da ging die Bürgermeiſterin der Tochter voran in das ſchöne, weite Gemach. Ur erner sen 3 Herr Berke, aber draußen in der Küche gibt es heute für mich zu tun. Denn die Magd wäſcht heute. Später einmal ſchau ich wieder herein, um zu ſehen, was ihr beide der Möbel wegen ausgeheckt habt.“„ 5 „Laſſen Sie ſich durch mich nicht ſtören und aufhalten, Frau Bürgermeiſterin!“ ent⸗ gegnete Wilhelm dagegen und nahm ein ent⸗ fernter liegendes Blatt vor. Er ſenkte den Blick darauf, hob ihn, aber nach einer Weile eingehenden Betrachtens jäh zu Ulrike. Ehr⸗ liche Bewunderung ſprach daraus.„Sie haben da zwei ſo hübſche Dinge gezeichnet, Fräulein Ulrite, daß ich ein Staunen hab. Ich muß denken, Sie hätten eigentlich Möbelzeichnerin werden ſollen— es wär was herausgekom⸗ men dabei! Wo haben Sie das her, Fräulein Ulrike?“ f „Ja, das fragen Sie mich umſonſt,“ ver⸗ ſetzte der ſchöne Mädchenmund lachend.„Es mag davon kommen, daß ich immer eine ſelt⸗ ſame Vorliebe für ſchöne, eigenartige Möbel hatte. Unſeren Bodenkram an alten Möbel⸗ tücken habe ich ſchon einmal durchſtudiert. Da iſt oben auch ein wundervolles Spinnrad von Großmutters Zeiten her, das iſt wirklich in⸗ tereſſant, und ich will es Ihnen einmal zei⸗ gen.“ 5 Sie ſaß neben ihm, die Wärme ihres Hauches ging zu ihm empor. Auf ihren Wan⸗ gen lag feine Röte, und ihre Augen blitzten. War der Mannheimer eigentlich nicht ein Eſel geweſen, dies hübſche Mädchen zu laſſen we⸗ gen der Mary Ann Herrle?! Die wäre nicht ſein Geſchmack, die Herrleſche! Zu ſchmal und blaß und gar zu ſchlank für ihn. Ja, ihm 37 fiel dieſe da, die Ulrike, aber— er war ſich nicht ſicher, ob er ihr auch ſo gut gefielt. Daß sie ihn in ihre Nähe gezogen, bewies gar nichts— neuer Möbel wegen wurde er oft in ein Haus gerufen. Allzu mitteilſam war ſie nicht, wenn er da war. Und ies ließ ihn zwei⸗ feln, ob ihr an ihm etwas lag. Freilich, ſo eine wie die Ulrike, die fiel nicht dem, den ſie gern hatte, gleich um den Hals, die tat ein eilfertig zur Türe. Während des Hinſchrei⸗ tens ſagte ſie: Sie müſſen mich entſchuldigen, wenig beſonders und zurückhaltend. Es wäre ibm auch gar nicht recht geweſen, wenn ſie ſich“ nungen der deutſcher rund 1 etwa 22,3 Millionen Arbeitnehmer. teuer befreit ſein. nen ledig, 7,6 Millionen verheiratet und 121 000 Familien 9 und Mehr Kinder. rer unter nch. unginalſcherweife war aben mit Waſſer gefüllt, ſodaß der Arzt ertrant. ö Kaiſerslautern, 14. Jan. Durch das Bau⸗ amt Kaiſerslautern werden zur Zeit an den Ruinen Wilenſtein und Flörsheim am Ein⸗ gang des Karlstales Ausgrabungen vorge⸗ nommen. Beabſichtigt iſt, die Burgen an ihren Grundmauern freizulegen. Die Ausgrabungs⸗ arbeiten, die ſehr ſchwierig und zum Teil le⸗ bensgefährlich ſind, haben bis jetzt nur ge⸗ ringe Ergebniſſe gezeitigt. Die Ehe im Sprichwort. Es gibt kaum ein Gebiet des menſchlichen Le⸗ bene, mit dem zich nicht die Weisheit des Volkes beſchäſtigt und ihren Niederſchlag in Sprichwör⸗ tern gefunden hütte. Nicht zuletzt gilt dies van der Ehe, die bekanntlich im Leben eine große Rolle ſpielt und bei der Freud und Leid ganz be⸗ ſonders dicht beieinander liegen. Und ſo ſind denn auch die Sentenzen, die ſich auf die Ehe he⸗ ziehen,„bald himmelhoch jauchzend, bald zu Tode betrübt“. Bald wird die Schönheit dieſer innigſten Gemeinſchaſt zwiſchen Mann und Frau empfunden:„Die Ehe iſt unter den ſieben Hei⸗ ligkeiten die höchſe“, heißt es daun oder„Es geht nichts über eine wohlgeratene Ehe“. Wohl⸗ geratene Ehe: darin liegt freilich bereits eine große Einſchränkung. Darum wird auch davor gewarnt, eine gezwungene Ehe einzugehen: denn Gezwungene Ehe tut ſelten gut, bringt dem Herzen hölliſche Glut“ oder in anderer Faſſung „Gezwungene Ehe bringt nur Wehe“. Aber wenn man auch noch ſo vorſichtig wählt, bleibt eine Eheſchließung immer ein Wagnis; denn „Die Ehen werden im Himmel gemacht, auf Er⸗ den erfüllt und zu Ende gebracht“. Es kommt alſo darauf an, wie ſie ſich im Laufe der Jahre bewähren, und„ob die Ehe gut war, weiß man nicht vor einem Jahr“. Während dieſer erſten Zeit, aber auch nachher muß man viel lernen: „Die Ehe ein Ehr⸗ und Lehrſtand iſt, darin man viel lernt zu jeder Friſt.“ Und nicht oft fallen die Ehen gut aus, meint der Volksmund:„Wenn leder, der die Ehe bricht, verlor die Nas im An⸗ geſicht, ſo könnten viele Teller lecken, nicht ihre Nas in alles ſtecken.“ Und wer nun ſeinerſeits ſo trübe Erfahrungen gemacht hat, der urteilt beſſimiſtiſch über die Ehe überhaupt:„Es iſt keine Ehe ohne ein Wehe“, oder noch trübſinni⸗ ger:„Ehe iſt Wehe“,„Ju der Ehe iſt nichts als Ach und Wehe“.„In der Ehe ſind zwei gute Tage, der eine, wenn man Hochzeit macht, der andere, wenn das Weib ſtirbt.“„Selbſt eine gute Ehe iſt eine böſe Zeit“. Und auch diejenigen, die etwas optimiſtiſcher die Dinge anſehen, die finden doch, daß in der Ehe Bitteres und Süßes, Dunkles und Helles eng beieinander liegen:„Die Ehe iſt Himmel und Hölle“,„Ehe und Liebe alle, iſt voll Honig und Galle.“ Wenn ſo die Ehe von vielen als ein Uebel empfunden wird, ſo doch als ein notwendiges. Man kommt auch nicht um ſie herum:„Die Ehe iſt ein Krokodil, ſie folgt denen, die ſie fliehen, und fleucht, die ihr nachtrachten“, und wenn auch die Ehe viel Wehe über einen bringt, ſo iſt es auch mit dem nicht viel beſſer beſtellt, der keine eingeht:„Die Ehe hat viele Leiden, eber die Eheloſigkeit keine Freu⸗ den“,„Ohne Ehe iſt einem weder wohl noch wehe“ und ein beſonderer Peſſimiſt ſagt wieder: „Wer ohne Ehe iſt, will erfrieren, wer drin iſt, erſticken.“— Was kann man aber dazu tun, um möglichſt wohlgeratenen zu geſtalten? Auch darauf weiß der Volksmund verſchiedene Antworten zu geben, nicht nur reſig⸗ nierte, wie die:„Soll die Ehe lang beſtan, ſei blind das Weib und taub der Mann“, ſondern auch durchaus poſitive. Auf den guten Willen kommt viel an:„Ehe liegt im ſchlichten Willen“, und dann muß ein völliges Gemeinſchaftsgefühl die Eheleute beherrſchen:„In der Ehe mag fein Frieden ſein, regiert darin das Mein und Dein.“ Und ſchließlich ganz im Sinne der mo⸗ dernen Frauenbewegung:„Willſt du in der Ehe Zank nicht haben, ſo wähl eine Frau von glei⸗ chen Gaben.“ Margrit. Wer zahlt die meiſten Steuern? Außerordentlich Reiche ſind die Berech⸗ 1 Reichsregierung über das e der deutſchen Arbeitnehmer, ihren 5 amilienſtand und die Steuerleiſtungen, die ſie r e eines Geſetzes über die Senkung der Lohunſteuer beifügt. Demnach ſind von den 28 Millionen Einkommenſteuerpflichtigen Unter Zu⸗ grundelegung des neubeſchloſſenen ſteuerfre reien Teile re von 1200 Mark jährlich bürsten 3,3 illionen Arbeitnehmer von der Einkommen⸗ le! Von den übrigbleibenden 19 Millionen Lohnſteuerpflichtigen ſind 11,4 Millio⸗ if N zwar 42 Millionen kinderlos, je 1,4 Millionen haben oder 2 Kinder, 1,1 Millionen 3 Kinder und Die amtliche Statiſtit reiht die Lohnſteuer⸗ pflichtigen in ſolche Einkommenſtufen, die bis 2400 Reichsmark gehen mit 89,62 v. H. ein. Die Einkommen über 2400 Mark gehen mit 8,56 v. H., die 3. Einkommensgruppe geht von 50009000 mit 1,19 v. H. Eine 4. Gruppe von 9000—15 000 VNark mit 0,32 v. H. Nach den Ergebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes haben 88,3 v. H. des tariflich entlohnten Induſtriearbeiter ein durch⸗ ſchnittliches Jahreseinkommen von 2100 Mark. Die Entlohnungen der Landarbeiter, Hausange⸗ ſtellten und eines Teiles der kaufmänniſchen An⸗ geſtellten find aber weſentlich geringer. Darum unrd als Durchſchnitt ein Betrag von 1750 Mark jährlich angegeben. Für rund 17 Millionen Lohn⸗ ſtcuerpflichtige wird ein ſolches Einkommen an⸗ F 1 onen Verheiratete ohne Kinder, 1. il ee ö 1 gezeigt hätte. Wenn ſie, nun ihr der Mannheimer verloren gegangen war, gleich ſo wonſchmiegend an einen anderen geweſen 1 Dies hätte Ulrike leichtfertig erſchei⸗ 5 laſſen, und ſo eine hätte er gar nicht ge⸗ e e er eine n 6 nach einem anderen ſuchte. 904 1 5 (Fortfetzung folgt.) Louen nit 1 Kind, 1,2 wiinionen mit 2 Kinder, 1 Million mit 3 Kindern und 2,2 Millionen mit mehr Kindern. Auf die Gruppe 2 der Lohn⸗ ſteuerempfänger mit einem Durchſchnittseinkom⸗ men von 3600 Mark entfallen 1,6 Millionen Lohn⸗ ſteuerpflichtige, von denen 975 000 ledig ſind. Die Gruppe 3 mit einem Durchſchnittseinkommen von 6600 Mark zählt nicht ganz eine Viertelmillion. Die beiden letzten Gruppen mit einem Durch⸗ ſchnittseinkommen von 12 000 und 20000 Mark haben nur 83 000 Steuerpflichtige. Wieviel Steuern bringen nun die einzelnen Gruppen auf? Von den Durchſchnittseinkommen von 1750 Mark erhält der Staat insgeſamt 658, Millionen Einkommenſteuer oder 54,8 v. H. des, Geſamtaufkommens. Die Durchſchnittseinkommen von 3600 Mark bezahlen insgeſamt 332,6 Millio⸗ nen Einkommenſteuer oder 27,6 v. H. des Geſamt⸗ aufkommens Diejenigen, die ein Durchſchnitts⸗ einkommen von 6600 Mark haben, bringen 103 68 Millionen Einkommenſteuer oder 8,7 v. H. Die Einkommenſteuerleiſtungen ber 12 000 und 20 000 Mar: Einnehmer betragen insgeſamt nur 108 Millionen, oder 8,9 v. H. Dataus folgt, daß die niedrigſten Einkommen mehr als die Hälfte der Eintommenſteter auf⸗ bringen.* a 1 N Viernheim, 16. Jan. öSwangsverſteigerung. Am Diens⸗ tag, den 19 Januar, nachmittags 2 Uhr wird elne komplette Mühle mit Rohölmotor, in der Rathausſtraße Nr. 71 in Blernheim zwangs weiſe gegen Barzahlung verſteigert.(Siehe Anzeige.) * Erwerbsloſenverſammlung. Wie aus dem Inſerat zu erſehen, findet morgen Sonntag vormittag 10 Uhr eine Verſammlung der Erwerbsloſen im Hausflur der Schil⸗ lerſchule ſtatt. Ja ruhiger, ſachlicher Welſe ſoll zu der derzeitigen Lage der Erwerbsloſen Stellung genommen werden. * Vergütung für Rezeßbauten. G3 empfiehlt ſich, der heutigen Bekanntmachung der Bürgermeiſterei beſondere Beachtung zu ſchenken. Der Fuß ballſport in unſerer Gemeinde. Fußball, ein populärer, für manchen Men⸗ ſchen ein ganz fremder, unbekannter Begriff Gilt es doch in dieſem Spiele unſere heranwachſende Jugend zunächt körperlich zu ſtählen. Nur der weiß dieſe Tatſache zu beſtätigen, der ſelbſt dleſem Sport gehuldigt hat. Aber nicht nur die kör⸗ perliche Erziehung wird in dieſem Spiel gepflegt, ſondern an zweiter Stelle auch die geiſtige. Ver⸗ gegenwärtigen wir uns nur die verſchiedenartigſten Berechnungen, die dieſem Spiel eigen ſind. Jeder einzeilne Spieler wird zur Talkraſt, zur Hergabe ſeines ganzen Könnens gezwungen, ſoll der Sieg an die Vereinsfahne geheftet werden. Dies ſei vorausgeſchickt. Wie ſteht es gegenwärtig mit dem Fußball⸗ ſport in unſerer Gemeinde? Offen geſagt: Unſer Fußbahſport liegt ſchwer darnieder. Welches ſtad in der Hauptſache die Urſachen dieſes Fuß⸗ dallrückgangs? 4 Als Hauptgrund möchte ich das Nichtkennen dieſes Spieles bel vielen Leuten binſtellen. Man hat ja ſchon viel von Fußball gehört, und das, was einem zu Ohren kam, hat immer ein böſes Licht auf den Fußballſport geworfen. hat der Ausgang des Spieles zu Streitigkeiten geführt, ein andermal iſt vielleicht der oder jener Spieler mehr oder weniger verletzt worden. Das Schöne und Edle an dieſem Spiele, an dem Spiel, wle es geſpielt werden ſoll und Gott ſei Dank auch in den meiſten Fällen durchgeführt wird, findet keine Beachtung. Ueberzeugt Euch ſelbſt und betrachtet Euch unſere Jugend im Wettkampf auf grünem Raſen. ** Einmal Ein weiterer Grund des Fußballrückganges iſt die Tatſache, daß dieſer Sport nur noch von der arbeitenden Bevökkerung gepflegt wird. Man⸗ cher Vater und manche Mutter aus beſſeren Kreiſen verbietet ihrem Söhnchen jede ſportliche Betätigung. Warum? Weil man fürchtet dem Kindchen könnte ein Leid widerfahren. Fort mit dieſer Voreingenommenhelt. Führt Eure Kinder dem Sporte zu, damit ſie einmal geſunde und kräftige Menſchen werden, zu ihrem eigenen Vor⸗ tell und zum Wohle des Vaterlandes. Noch ein weiterer Grund des Fußballrück⸗ gangs, der Hauptgrund möchte es wohl ſein, ift die ſchlechte finanzielle Lage vieler Sportvereine. Woher dies? Als Einnahmen fließen den Sport⸗ vereinen 1. Mitgliedsbeiträge und 2. Eintnitts⸗ elber zu. Um die Gibße der Ausgaben zu er⸗ ennen, ſei nur erwähnt, daß alles was zum Sport gehört(Fahrtentſchädigung, Verbandsge⸗ bühren, Meldegebühren, Verſicherungsgebüßren, Kleidung uſw.) vom Verein ſelbſt gedeckt werden muß. Betrachten wir die Einnahmen. Der Mitgliedsbeitrag kann und darf in dieſer wirt⸗ ſchaftlich ſchlechten Zeit nicht zu hoch gegriffen werden. Nehmen wir die Eintrittsgelder unter die Lupe, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß ſte in⸗ folge der wenigen Zuſchauer von Sonntag zu Sonntag mehr zuſammenſchrumpfen. Dleſes Vergnügen iſt doch gewiß nicht teuer, wenn man noch bedenkt, daß man ſich in friſcher Luft be⸗ wegt. Im Kino und in den Varletes ſitzen ſie zuſammen wie die Heringe; in gewiß guter Luft. Nach dem Prels fragt man nicht. O, wie töricht! Bewahrt doch die Treue Eurem Sportverein! Allen denjenigen, die infolge Nichterſchelnens einer Perlönlichlichkeit auf dem Spielfelde dem Sport⸗ plotz ferngeblieben ſind, rufe ich zu: Kehrt zurück und ſeid auch ihr im Verein mit den anderen Zuſchauern das Rückkrat Eurer Spieler. Erſt dann wird der Verein zur Blüte gelangen. Betrachten wir heute unſere Fußbellmann⸗ ſchaft. Alles Vorhererwähnte trägtz zu ihrer, nicht gerade roſtgen Lage bei. Bewelſen wir ihr, daß der Gelſt vom vorigen Jahr noch herrſcht, indem Jung und Alt am Sonntag auf den Sportplatz ellt, um dem Verbandstreffen Pfungſtadt—Viern⸗ heim beizuwohnen. Auch auf die Generalverſammlung heute Abend 8 Uhr ſei nochmals hingewieſen. Ich richte an alle Mitglieder die dringende Bitte, ſofern ſie nicht durch Siagſtunden verhindert ſind, zu erſcheinen, da es ja gilt, die Geſchicke des Vereins in gewiſſe Hände zu legen. Ein Gönner des Jußballſportes. Neues vom Film. Nur Heute und Morgen kommt in den K. L. das aroße Rleſenprogramm, beſtehend aus nahezu 4000 Meter zur Vorführung. 1. Aus der Jugendzeit klingt ein Lied. 2. Als Belprogramm„Das Auge des Toten“ (Näheres ſiehe Inſerat). Voranzeige. Ab 23—24 der große Union⸗Film der Deutſchen Fox Corporation, Aus Deutſchlands ſchweren Tagen(„Die Galgenbraut“). Geſchäftliches. Die tägliche Suppe iſt kein Luxus, ſondern für unſer Wohlbefinden von größter Wich⸗ tigkelt. Beſonders als Einleitung der Haupt⸗ mahlzeit ſoll te ſie nicht fehlen, da ſie die Ver⸗ dauungstätigkeit des Magens anregt und die gründliche Ausnützung der feſten Speiſen vor⸗ bereitel. Mühe und Koſten der Herſtellung ſind nut gering, wenn man Maggi's Suppenwürfel verwendet, 1 Würfel zu 13 Pfg. ergibt 2 Teller wirklich feiner, wohlſchmeckender Suppe. Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 2. Sonntag nach Erſcheinung des Herrn. 1½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Segen und Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 1½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht; darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauenkongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½8 Uhr 1. S. A. für Franz Kühl⸗ wein 38. 5/8 Uhr 1. S A. für den verſt. Schüller Ludwig Hoock. Dienstag: ½8 Ubr 2., 8 Uhr 3. S. A. ſür Matthäus Martin 1. Mittwoch: ½8 Uhr 2., ⅝8 Uhr 3. S. A. f ſür Marg. Schmitt geb Buſalt. Donnerstag: ¼8 Uhr 2, ¼8 Uhr 3. S. A. für Barbara Gerlinger geb. Haas. Freitag: ½8 Uhr 2., 8 Uhr 3. S. A. für Anna Maria Helfrich geb Brechtel. Samstag 148 Uhr 2, 3/48 Uhr 3. S. A. für Johannes Froſchauer 1. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Heute findet nach der Predigt die Welhe an die hl. Familſe ſtatt. Die Kollekte am heutigen Sonntag iſt für den Carltasverband der Diözeſe Mainzibeſtimmt. Am nächſten Sonntag gemeinſch. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Rektor Gilllg, des Herrn Lehrer Walter, und Frl. Lohibacher, zugleich gem. Kommunion des Männerapoſtolals. Beicht für die Kinder iſt am Samstag nachmittag um 2 Uhr. Wenn es kalt iſt, ſchafft ein Teller wärmender Suppe behagliches Wohlgefühl. ute Suppen bereitet man ohne langes Zurichten und ohne große Große Auswahl: Ejſer⸗ Sternchen, Erbs, Reis, Grünkern, Königin und viele andere Sorten. Man beachte die einfache Kochanweifung. oſten aus Maggi's kochfertigen Suppen. Ein Würfel für 2 Teller 13 Pfg. Brief⸗ Papier in jeder Ausſtattung, ſowie alle Gchreibwaren ſtets zu haben in der Buchhandlung Biernheimer Anzeiger. Wirklich Bekanntmachung. Beitr: Die Ablöſung der Reichsanleigen alten Beſitzes. Mit Bezug auf die Bekanntmachung der Be⸗ zürksſparkaſſe Vorſch vom 4. ds. Mis., machen wir beſonders darauf aufmerkſam, daß dle in obiger Sache notwendigen Geſchäfte uur bei Jönnen. Di r Haupthkaſſe in Lorſch erledigt werden Die Agenturkaſſen ſind nicht zuſtändig. eſe ſiad jedoch gerne bereit, ſowelt möglich bis 9. kommenden Monats an jedem Dienstag u. Freitag vormittags von 10 bis 12 Uhr Auskunft zu erteilen. Den Betelligten wird emp⸗ fohlen, mit den Anträgen nicht bis zu den an⸗ gegebenen äußerſten Terminen zu warten. Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Faſel⸗ vit hes. Montag, den 18. Januar 1926, vor⸗ mittags 11 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier verſteigert: 1. ein zur Zucht untauglich gewordener Faſel⸗ eber und 1 Ziegenbock, an die Meiſt bietenden, 2. die Lieferung von 100 Zentner Hariſtroh in 5 Loſen zu je 20 Zentner an die Wenigſt⸗ nehmenden. 3. die Lieferung von 100 Zentner prima ſüßem Be Wieſenheu 1. Schnitt in 5 Loſen zu ſe 20 Zentner an die Wenigſinehmenden, t.: Gewährung von Rezeßbauverglütungen. Infolge der geringen Aufwertung der Rezeß⸗ bauvergütung durch den Staat hat der Gemeinde⸗ rat in ſeiner Sitzung vom 29. Dezember 1925 nachſtehende Grundſätze, welche für 1925 und bis auf Welteres Anwendung finden, genehmigt. 1. A. Neubauten. Für ein Wohnhaus werden 320,— Ml. vergütet, wenn g a) die bebaute Grundfläche 50,00 qm. beträgt, b) das Gebäude vollſtändig unterkellert iß, und c) mindeſtens 1 Stockwerk mit Knieſtock, oder ein Stockwerk mit Manſardaufbau beſitzt. Für ein Seitengebände werden 80.— Mk. vergütet, wenn a) wenigſtens ein Zlegenſtall von 5,5—6,00 qm. mit Schweineſtall, ſowie ein überbaute Vorplatz vor dem Schweineſtall vorhanden ift und b) das Gebäude einen Stockwerk mit einem 1,50 m hohen Knieſtock beſitzt. Für eine Scheuer werden 200 Mk. vergütet wenn die bebaute Grundfläche 55,00 qm. beträgt und ein Stall mit Tenne eder ein Banſen (Barn) mit Tenne eingebaut iſt. Anſtelle elner Scheuer kann auch eine Werkſtätte vergütet werden, wenn der betr. Ortsbürger auf eine Scheuer verzichtet und die Werkſtätte in einer Größe von 40,00 qm. Grundfläche und ein Stockwerk mit Knieſtock und Sattel⸗ oder Pult⸗ dach erbaut. B. Reparaturen. Vergütungen für Reparaturen erfolgen nur, wenn das Dachwerk und Teile der Wände bau⸗ fäll zur obengenannten Maximalvergütungsſätze ig find. Giebelerneuerungen kommen ebenfalls Vergütung. 5 Die Einheitspreiſe betragen: für Eiſen und Stein 6 Mk. für Eichenholz 5 Mk. für Tannenholz 4 Mk. C. Allgemeines. Ortsbürger, die Gebäude beſitzen, welche die erreicht haben, können für weitere Neubauten keine Ver⸗ gütung erhalten. Bei ev. Erhöhung der Rezeßbauvergütung durch den Staat, erfolgt eine anderweitige Regelung, wobei bis zur Feſtwährung(1924) zutückgegriffen werden ſoll. a f Viernheim, den 15. Januar 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 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