Aan I b 8 112 2 3 1. 12 15 Marfansehe düngags-Soalat 8 Heute Dienstag Abend 8 Uhr findet im Freiſchatzſaale“ die bſchiedsfeier 3 Präſes Herrn Kaplan Lambert ſtatt, wozu wir ee die Unterabteilung, ſowie ſämtliche Ehren⸗ mitglieder freundlichſt einladen. kane Hun delt mn daun uad kuptermang Mannheim H 3, 1 eg. 903 185 . r 1 e ta 0 u 24. Jauer 1536 nachmittags 1 Sonntag, de A584 Jaunar Uhr im Vereinslokal„Gasthaus zum 50 15 8 5 t 2. aſſenbericht, 3. Tagesordnung: Gatte a Aan ban 4. 80⸗Jjähriges Jubiläum. 1155 1 Der Vorſtand. er Anzeige Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Haus 1 ugs preis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenprelſe: Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholun bracht.— Grgtisbellagen; wöchentl. 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Neuwahl des Vorſtandes. 5. Ver⸗ 5 ſchiedenes. 0 Wir laden unſere werten Mitglieder hierzu ergebenſt 0 9 ein und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. TWängloss Besichtigung unssrer Möbel- ausstellung erbeten. r ĩÜ b.]⅛•dvꝙn Mö RBELKAUFTITEDERMANN BILLIG BEIKUPFERMANN 1 — 11 1 In 2 — — — 2 — I 1555 79 — 2 — — 12 N 11 0 — — — 2 en empfiehlt ſich Jakobſtr. Paſchen Fran Ida Hoock 6. Rotkraut— Meerrettich Alois Walter 8 finden Sie bei N N el Große Auswahl in Schuhwaren Karl Hoock, Blauehutſtraße. — Eigene Reparaturwerkſtätte. eee e eee 3 e American hotoglacpie- Salon. Mannheim Ppreitestrasse 5 2 Photos für Ausweise aller Art sowie Post- karten schnellstens und billigst. Aufnahmen ununterbrochen Werktags von 9—7 Uhr Sonntags von 10—6 Uhr. 87 e 222 Fahrradlaternen große Auswahl in Markenſachen wie Schar⸗ lach und Rhiemannlampen. Billige Karbillnternen 100 rede 5 e eee eee See Seer zum Birnen Nüſſe, billigſten Tagespreis. Hofmannſtr. 12. 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Die Reichstagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei erklärt eine Löſung der Kabi⸗ nettsbildung mit Herrn Koch als Innen⸗ miniſter für untragbar und würde beim Feſt⸗ halten an dieſer Löſung an einer Koalition auf dieſer Grundlage nicht teilnehmen; 5 angeſichts der groen politiſchen Schwie⸗ rigkeiten für den Fall einer parteipolitiſch⸗ parlamentariſchen Beſetzung des Innenmini⸗ ſteriums erachtet die Fraktion die Beſetzung mit einem Fachmann als richtige Löſung; 3. je nach Erledigung dieſer beiden Punkte wird die Stellungnahme zu den weiter 1 Ver⸗ handlungen ſich geſtalten. Die Parteiführer erneut beim Reichskanzler. Berlin, 19. Jan. Geſtern abend 6 Uhr hat Reichskanzler Dr. Luther die Partei⸗ führer wieder um ſich verſammelt. Di Bera⸗ tungen, in denen naturgemäß der Beſchluß der Bayeriſchen Volkspartei ein Hauptthema bildete, wurden um 9 Uhr abends auf Diens⸗ tag vormittag 10 Uhr vertagt. Daraus darf hervorgehen, eine Einigung zwiſchen den Parteien über die durch den Beſchluß der Bayeriſchen Volkspartei aufgeworfene Frage herbeizuführen. Im Anſchluß an den Abbruch der Verhandlungen traten im Reichstag die Fraktionen der Demokraten und des Zen⸗ trums zuſammen, um den Bericht ihrer Ver⸗ Jandlungsführer entgegenzunehmen. Das Zentrum ging um /½8 Uhr auseinander, ohne einen Beſchluß gefaßt zu haben. Preſſeſtimmen. Berlin, 19. Jan. Infolge des Beſchluſſes der Bayeriſchen Volkspartei zur Regierungs⸗ bildung ſtellen ſich die Ausſichten für ein Ka⸗ binett Luther wieder weſentlich ſchlechter, als zur ſelben Zeit am Samstag abend. Die Er⸗ klärung der Bayeriſchen Volkspartei, daß der Abg. Koch als Innenminiſter für ſie untrag⸗ bar ſei, hat den entſchiedenen Widerſpruch der demokratiſchen Preſſe hervorgerufen. So ſchreibt die„Vo ſſ. Ztg.“: Es wäre für die demokratiſche Fraktion eine untragbare Zu⸗ mutung, auf die Nominierung ihres Frak⸗ tionsvorſitzenden Koch deswegen zu ver⸗ zichten, weil er ſich als Anhänger einer ſtarken Reichsgewalt bekennt. Es wäre aber nicht nur eine Zumutung für die demokrati⸗ ſche Fraktion, ſondern eigentlich auch für die Reichsregierung ſelbſt, denn in dem Nachgeben gegenüber dem Einſpruch der Bayeriſchen Volkspartei würde ein verhängnisvolles, die ganze künftige Reichspolitik präjudizierendes Zurückweichen vor dem„föderaliſtiſchen“ Ge⸗ danken liegen. Das„Berl. Tageblatt“ bemerkt: Die Ablehnung des Miniſters Koch iſt völlig unverſtändlich und eine Teilnahme an einer egierung, deren Innenminiſterium nach dem Wunſch der Bayeriſchen Volkspartei nicht mit einem entſchiedenen Demokraten beſetzt iſt, kommt natürlich nicht in Betracht. Die„Tägl. Rundſchau“ wendet ſich gegen die Behauptung eines deutſchnationa⸗ len Blattes, die Volkspartei habe Dr. Lu⸗ ther aufgefordert, ein überparteiliches Kabi⸗ nett zu ſchaffen, das eine Mehrheit auch nach rechts finde. Das iſt nicht richtig. Die Deutſche habe vielmehr Wert darauf ge⸗ ee 1 1085 gebildet würde an dem ‚ nzelnen Fraktionen au arteimäßi gebunden ſeien. 990 5 05 e, 8 Die Fraktion der Demokratiſchen Par⸗ tei iſt nicht gewillt, infolge des Ein⸗ ſpruchs der Bahyeriſchen Volkspartei auf ihre Wünſche über die Beſetzung des Reichs⸗ innenminiſteriums z u verzichten. Sie hat dieſe Beſetzung aus der Ueberzeugung vertreten, daß durch ſie die Führung der Innenpolitik im Geiſte der Verfaſſung ge 19 t werden ſoll. Die Fraktion iſt nicht in der Lage, dieſe Ueberzeugung einem un ⸗ gerechten partikulariſtiſchen Mißtrauen zugeben. ner Dale Beſchluß wird heute vormittag 10 teiführern mitgeteilt werden.— In demokra⸗ tiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß die Bemühungen Dr. Luthers um die Bil⸗ dung eines neutralen Kabinetts der Mitte als geſcheitert anzuſehen ſei. Von anderer Seite erfahren wir, daß Dr. Luther heute vormittag noch einen letzten Vermittlungsverſuch unternehmen wird. Das„B. T.“ berichtet über die Nacht⸗ ſitzung der Demokraten noch ergänzend, es ſei von der Fraktion der Standpunkt vertre⸗ ten worden, daß durch die Forderung der Bayeriſchen Volkspartei den partikulariſti⸗ ſchen Intereſſen das Tor geöffnet werden ſolle. Die Demokratiſche Partei erblicke in der Kundgebung der Bayeriſchen Volkspartei eine offenbare Abneigung gegen e Demokratiſche Partei, der nicht das gleiche Recht zugeſpro⸗ chen werden ſolle wie den anderen Parteien, deren Führer als Miniſterkandidaten ohne weiteres akzeptiert worden ſeien. Die Demo⸗ kratiſche Partei habe den Standpunkt einge⸗ nommen, daß zu weiteren Verhandlungen keine Veranlaſſung vorliege, denn jeder an⸗ dere demokratiſche Abgeordnete hätte nach die⸗ ſer Haltung der Bayeriſchen Volkspartei eine Kandidatur abgelehnt. Nach dem Blatt hat Dr. Geßler dem demokratiſchen Führer er⸗ klärt, er halte an ſeinem Standpunkte feſt, daß für ihn eine nochmalige Uebernahme des Miniſteriums ohne Beteiligung der Demokra⸗ ten nicht mehr in Frage komme. Geßler habe den Standpunkt der demokratiſchen Fraktion anerkannt und habe noch einmal in der Nacht den Verſuch gemacht, Dr. Luther die nun⸗ mehr geſchaffene Lage klarzulegen. Dr. Lu⸗ ther habe aber nach dem Blatt das nötige Verſtändnis für die Situation vermiſſen laſ⸗ ſen und den Standpunkt der demokratiſchen Fraktion nicht anerkannt. Es ſei nun damit zu rechnen, daß Dr. Luther heute ſeinen Auftrag dem Reichspräſidenten zurückgebe. Das Blatt vill außerdem von unterrichteter Seite erfah⸗ ren haben, daß während der geſtrigen Nach⸗ mittagsverhandlungen Dr. Luther auch noch mit dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Scholz, verhandelt habe, um ihm nahe zu legen, er möge auf die deutſchnationale Frak⸗ tion einwirken, daß dieſe eventuell ein Kabi⸗ nett der Mitte unterſtütze.— Die„Voſſ. Ztg.“ ſtellt feſt, daß es nicht das Verlangen der demokratiſchen Fraktion geweſen ſei, daß Dr. Koch dem zweiten Kabinett Luther angehöre, vielmehr ſei es der Reichskanzler geweſen, der auf den Eintritt der Parteiführer in das Ka⸗ binett Wert gelegt habe. Es handele ſich nicht um die Perſon Kochs, ſondern um das poli⸗ tiſche Prinzip. „In der kleinen Koalition die Politit ver großen Koalition!“ Berlin, 18. Jan. In einem Der Weg“ überſchriebenen bemerkenswerten Artikel be⸗ ſchäftigt ſich heute das Reichsorgan des Zen⸗ trums, die„Germania“ mit der Frage, welche politiſche Richtung das geplante Kabi⸗ nett Luther einſchlagen ſolle, Das Blatt wen⸗ det ſich gegen den Gedanken,„mit wechſelnder Mehrheit zu regieren“ und es ſchreibt dazu: Wir verſprechen uns nichts von dieſer Politik. Zwar hat Dr. Luther den Auftrag er⸗ halten, ein neutrales Kabinett der Mitte zu bilden, aber dieſer Gedanke kann nicht den Sinn haben, dem Kabinett auch ſeine poli⸗ tiſche Richtung vorzuzeichnen. Dieſe wird vom Kabinett ſelbſt und vom Parlament beſtimmt. Das Kabinett Luther muß nach unſerer Ueberzeugung ohne die Sozialdemokratie den Weg gehen, den eine Regierung der Großen Koalition gegangen wäre, in der Kleinen Koalition die Politik der großen Koalition. Der Weg des Zentrums bleibt beſtimmt durch den Willen zur Politik der Großen Koalition. Auch nur loſes Bündnis mit den Deutſchnatio⸗ nalen iſt nicht möglich. Die Haltung der Deutſchnationalen. Berlin, 19. Jan. Auf der Reichsgrün⸗ dungsfeier des Kreisvereins der Deutſchnatio⸗ len Volkspartei in der Berliner Stadthalle hielt geſtern Graf Weſtarp die Feſtrede. Er erklärte u. a., die Deutſchnationalen hätten ſich entſchloſſen, mit einer Reihe von Anträ⸗ gen auf die Reform der Verfaſſung hinzuarbeiten und damit eine Einſchränkung der übertriebenen Befugniſſe des Reichstages und eine Einſchränkung der Wirkſamkeit der Parteiherrſchaft anzuſtreben. Bei den Anträ⸗ dem Reichskanzler und den anderen Par⸗ gen werde es ſich handeln einmal um di? Stärkung der Stellung des Reichspräſidenten. Der Artikel 54 der Reichsverfaſſung müſſe fal⸗ len, wonach der Reichskanzler bei jedem Mißtrauensvotum im Reichstag jederzeit zu⸗ rückzutreten gezwungen ſei. Verlangt werde ein Recht für den Reichspräſidenten, durch Entlaſſung bezw. Ernennung des Reichskanz⸗ lers eigene Politik zu treiben, wie das in an⸗ deren Ländern— Amerika— möglich ſei. Es handele ſich weiter um eine Störkung der Stellung des Reichsrats und der Länder. Im Reichsrat müſſe Preußen den Vorſitz erhalten. Schließlich würden ſich die Anträge auf eine Herabſetzung der Zahl der Reichstags⸗ abgeordneten erſtrecken. Für den Reichstag käme man am beſten dadurch zu einer Ver⸗ minderung der Sitze, daß man das Wahlalter auf 24 oder 25 Jahre hinaufſetze. Zum Schluß faßte Graf Weſtarp noch einmal die deutſch⸗ nationalen Forderungen an die Außenpolitik der kommenden Regierung zuſammen: Nicht hinein in den Völkerbund vor völliger Berei⸗ nigung des Artikels 16 der Völkerbundsſat⸗ zung vor einer Garantie der Entwaffnung der anderen, vor völliger Aufhebung der Rheinlandbeſatzung. Die Frankenfälſcheraffäre in Ungarn. Budapeſt, 19. Jan. Die Oppoſitionspar⸗ teien ſind beſtrebt, eine eingehende Debatte über alle politiſchen Hintergründe der Fran⸗ kenfälſchungsaffäre zu veranlaſſen. Die Re⸗ gierungspartei in einer Konferenz zuſammen, in der Bethlen eine längere Rede hielt. Er erklärte unter ſtürmiſchen Ovationen ſeiner Partei, die bedauerlichen Ereigniſſe müßten in allen Einzelheiten aufgeklärt werden ohne auf irgend welche Perſonen und Nebenum⸗ ſtände. Er erklärte:„Wir haben nichts zu ver⸗ heimlichen, nichts zu verdecken und nichts zu beſchönigen. Wir fürchten nur das eine, daß das Ausland glaubt, wir hätten etwas zu verheimlichen. Wir werden alles unerbittlich klären und aufdecken bis zum Ende.“ Weiter erklärte Bethlen, er wolle in der Sitzung der Nationalverſammlung nur eine Interpelation zulaſſen, auf die er ſofort antworte. Die Bil⸗ ligung der Antwort betrachte er als Ver⸗ trauenskundgebung. Wenn die Regierung, was nicht zweifel⸗ haft ſein kann, die Unterſtützung der Mehr⸗ heit des Parlamentes findet, wird ſie auf dem bisherigen Wege in der Liquidirung der Frankenfälſchungsaffäre fortfahren. Der Legi⸗ timiſt Stephan Friedrich hatte die Ein⸗ ſeßung eines parlamentar. Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes beantragt, worauf der Miniſter⸗ präſident erklärte, wenn ihm die Oppoſition die Garantie gebe, daß die Fälſchungsaffäre im Plenum nur nach ſeinen Wünſchen zur Sprache komme, ſtimme er der Einſetzung eines ſolchen Ausſchuſſes zu. Dieſer Ausſchuß wäre aber kein Unterſuchungsausſchuß, ſon⸗ dern er würde nur die Erklärung der Regie- rung über den Fortgang der Unterſuchung entgegennehmen. Der Antrag dürfte nicht verwirklicht wer⸗ den, da die Sozialdemokraten die Garantie nicht geben wollen. Die Sozialiſten kündigten an, ſie würden alle Mittel in Anſpruch neh⸗ men, um die Debatte über die Frankenfäl⸗ ſchungen zu erzwingen. Hiernach kann man ſich für heute auf eine ſtürmiſche Sitzung ge— faßt machen. Der Zuſammenhang des Grundes Fälſchungsaffäre mit der Thronkandidatur des Erzherzogs Albrecht ſcheint erwieſen zu ſein. Bezüglich des Feldbiſchofs Zaderea⸗ wiyz wurde feſtgeſtellt, daß er die Franken⸗ fälſcher„nur verteidigt“ hat, aber keineswegs aktiv an den Fälſchungen oder an der Ver⸗ breitung der Falſifikate beteiligt war, wes⸗ halb ſeine Verhaftung nicht erfolgen konnte. Desgleichen iſt der Generaldirektor der Poſt⸗ ſparkaſſe Baroß unbehelligt geblieben, trotz⸗ dem er ſelbſt zugegeben hat, daß er dem Prin⸗ zen Windiſchgrätz unter Verletzung des Sta⸗ tus der Poſtkaſſe einen Kredit von 400 Mil⸗ lionen gewährte. Wie verlautet, ſoll ein Kom⸗ promiß zuſtande gekommen ſein, wonach ſich Biſchof in ein öſterreichiſches Kloſter zurück⸗ ziehen will. Ein bisher unbeſtätigtes Gerücht will wiſſen, daß der Erzherzog Albrecht auf alle Anſprüche auf den ungariſchen Thron ver⸗ 65 und beabſichtige, Ungarn zu ver⸗ aſſen. Heute Nacht 11 Uhr fand eine Miniſter⸗ konferenz ſtatt, die um Mitternacht noch an⸗ dauerte. Geſtern wurde in Budapeſt auch von einer Vertagung des Palaments geſprochen. der 43. Jahrgang Der Bolſchewismus als Weltgefahr. . In einer politiſchen Rück⸗ und Ausſchau in Nr. 13 1925 der„Schöneren Zukunft“(Her⸗ ausgeber Dr. Joſeph Eberle) macht Dr. Kart Macchio beachtenswerte Ausführungen üben die unheimliche Ausbreitung des Bolſchewis⸗ mus in aller Welt. Nachdem er Nordamerika als den Sitz bolſchewiſtiſcher Gewerkſchaften bezeichnet hat, fährt er fort: Wenn nun der einzige wirkliche Sieger⸗ ſtaat und die größte Finanzmacht der Welt geradezu als die Wiege des Bolſchewismus und deſſen weſtlichſter Exponent bezeichnet werden kann, dann wird es auch nicht mehr wundernehmen, wenn endlich dieſe Gefahren für die Kultur Europas anfangen auch an die bisher anſcheinend ſo wohlverwahrten Tore der Weſtmächte zu pochen. Sind doch vie Zei⸗ chen, mit denen der Bolſchewismus ſich über⸗ all anmeldet, ernſt genug und hat er doch mit bewundernswertem Geſchick es verſtanden gerade dort den Hebel anzuſetzen, wo ent⸗ weder die ungünſtigen inneren Zuſtände, oder aber die ungeſchickten Bedrückungen durch die Diktatmächte den Boden am tiefſten aufge⸗ pflügt hatten, um dieſe verderbliche Saat auf⸗ zunehmen. So ſehen wir das ewig unruhige Gebiet des Balkan ein ideales Arbeitsfeld für die Moskauer Beſtrebungen um ſo eher ab⸗ geben, als die Weſtmächte auch hler in Ver⸗ kennung der wahren Verhältniſſe ſyſtematiſch auf die Schwächung der öſterreichiſchen Regie⸗ rung und dadurch die Großziehung jenes la⸗ tenten Gemeindebolſchewismus der Stadt Wien hingearbeitet hatten, der es ermöglichte, in dieſer Stadt eine möglichſt ungeſtört arbei⸗ tende Zentrale für die ſoziale Verſeuchung des Balkans einzurichten. Noch viel offener haben ſich die Sowjets, ohne doch deshalb die alte Eroberungspolitik Rußlands aufzugeben, daran gemacht, der Türkei den Rücken zu ſtärken und das ultramodernen Ideen zugäng⸗ liche Inngtürkentum in ihre Netze zu ziehen. Und blicken wir weiter nach Oſten: In China, ja überall, wo revolutionäre Be⸗ wegungen, von oben oder von unten, offen oder verſteckt, ſich bemerkbar machen, die weit ausgreifende Hand der Sowjets, der„rol⸗ lende Rubel“ ſeligen Angedenkens fehlt nir⸗ gends und macht ſich als treibende Kraft fühl⸗ bar. Es iſt ſchier unglaublich, daß gerade die maßgebendſten Staaten, in ihren Weltmachts⸗ träumen eingeſponnen, die läugſte Zeit all dieſen immer neu aufleuchtenden Tatſachen ihr Auge verſchloſſen. Italien iſt wohl die einzige Macht, die den Ernſt dieſer Gefahr längſt erkannt hat, allerdings deshalb, weil es ſchon vor Jahren Gelegenheit hatte, dem Beginn der ſozialen Revolution Aug in Aug gegenüberzuſtehen. Trotz aller Ableugnungsverſuche iſt, wo immer man hinblickt, ein ſtetiges, zähes, fort⸗ dauerndes Umſichgreifen der bolſchewiſtiſchen Beſtrebungen über die Grenzen Rußlands hinaus zu beobachten; bezeichnend ſind in die⸗ ſer Richtung die großen Fortſchritte des Kom⸗ munismus bei den letzten Wahlen in Pre u⸗ ßen und der Tſchechoſlowakei, denen das gleichzeitige Zunehmen der auf die äußerſte Rechte neigenden Stimmen, eine ſich in ſolchen Fällen ſtets wiederholende Paral⸗ lelerſcheinung, kein halbwegs ausreichendes! Gegengewicht bietet. ö Wie ſieht es aber in Oeſterreich aus? Da iſt allerdings für den Kommunismus im eigentlichen Sinne wenig Raum, jedoch liegt, der Cirund hierfür darin, daß die große ſozia⸗ liſtiſche Partei ſelbſt, um dieſer unbequemen extremſten Gruppe das Waſſer abzugraben u. dadurch das eigene Gefüge zu feſtigen, ſich ſo weit nach links orientiert hat, daß ein grund⸗ legender Gegenſatz zwiſchen ihr und dem Kommunismus wenigſtens bei einem gewich⸗ tigen Teile ihrer Wortführer ſich allmählich zu verwiſchen beginnt. Es iſt gewiß wahr, daß diejenigen kleine⸗ ren Staaten, wie Ungarn und Bayern, die das Geſpenſt des Bolſchewismus in ſeiner widerlichſten, abſtoßendſten, gewaltſamſten Form, wenn auch zum Glück nur kurz, ken⸗ nen zu lernen Gelegenheit hatten, am gründ⸗ lichſten von dieſen Wahngebilden, die wie ein böſer Traum in ihrer Erinnerung haften, ge⸗ heilt worden ſind. Möchte ihr Beiſpiel aller⸗ wärts gegenwärtig uns eine ſtete Mahnung bleiben, ſo oft man von ähnlichen, aus Ruß⸗ land ſtets wieder neu genährten Machenſchaf⸗ ten hört. Möchte man ſich doch auch nicht le ten Herzens über all die bekannten Auswir⸗ kungen des Bolſchewismus in Rußland hin⸗ wegſetzen, die für Jahre und Jahrzehnte in jenem Lande den intellektuellen Mittelſtand vernichteten, alle beginnenden Kulturblüten ede und verſengten, manche Landteile zu Wüſten mach. ten. f So wenig ſeinerzeit der Europäer Ruß: land um ſein zariſtiſches Syſtem beneidete u ſein Vorſchreiten nach Weſten geduldet hätte, um wieviel mehr müßte er alles daran ſetzen, zu verhindern, daß die barbariſchſte, intran⸗ en Autokratie, als die ſich der ruſſiſche Bolſchewismus darſtellt, je ü“ r die Grenzen dränge. 9 5 g ae eee politiſche Umſchau. — Der Direktor des internationalen Arbeits⸗ amtes beim Reichsarbeitsminiſter. Wie wir er⸗ ſahren, iſt geſtern der Direktor des Internationa⸗ len Arbeitsamtes Albert Thoma in Berlin einge⸗ troffen. Thoma hatte mit dem Reichsarbeitsmi⸗ niſter Dr. Brauns Beſprechungen über die Mög⸗ lichkeit der Ratifizierung von Uebereinkommen der internationalen Arbeitskonferrenz durch das Deutſche Reich. Thoma iſt als Direktor des In⸗ ternationalen Arbeitsamtes auch an den Vorbe⸗ ia für die Weltwirtſchaftskonferenz be⸗ keiligt. — Italieniſterung der verdeutſchten Namen. Wie aus Bozen gemeldet wird, hat eine könig. liche Verfügung beſtimmt, daß alle in Südtirol früher verdeutſchten Familiennamen ihre ur⸗ ſprüngliche Form wieder anzunehmen haben. Alle Zunamen werden in die italieniſche Schreib⸗ weiſe zurückgeführt, die örtlichen Urſprungs ſind, auch die früher überſetzten Namensprädikate. Für Zuwiderhandlungen ſind hohe Strafen vorge⸗ 1 ſehen. — Polen will in den Völterbundsrat. Polni⸗ ſchen Blättermeldungen zufolge hat aus Anlaß der Einweihung des Verſammlungsgebäudes der „Freunde Polens“ in Paris der polniſche Bot⸗ ſchafter Clapowski eine Rede gehalten, in der im Namen der vpolniſchen Regierung Anſpruch auf einen Sitz im Völkerbundsrat erhoben wird. Der Völkerbund müſſe heute mehr denn je den Rah⸗ men für die internationale Verſtändigung bilden und alles an die geiſtige Wiederaufrichtung Eu⸗ ropas wenden. Zu dem Völkerbundsrat müſſen daher diejenigen Völrer ihren Zugang finden, die in der Verteidigung der Ziviliſation Mut und Beharrlichkeit bewieſen hätten. Dieſes Ver⸗ dienſt gebühre auch Polen.(!)) — Aenderungen im Rat der Voltskommiſſare, Nach amtlichen Meldungen aus Moskau iſt durch Beſchluß des Präſidiums des Zentralexekutiv⸗ komitees Kamenew vom Amte als Vorſitzendet des Rates für Arbeit und Verteidigung und als Stellvertreter des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare enthoben und zum Volkskom miſſar des Innen⸗ und Außenhandels ernannt worden. Stellvertreter Rukows, des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare, wurde Rudſu⸗ tach und Kuzbyſchew. Rykow wurde zum Vor fitzenden des Rates für Arbeit und Verteidigung Leſtimmt. Dieſer Poſten ſoll von jetzt ab im mer mit dem des Vorſitzes des Rats der Volks⸗ kommiſſare verbunden ſein. Kraſſin erhielt den Poſten eines Stellvertreters des Volkskommiſſars für Handel. Der bisherige Volkskommiſſar für Finanzen Sokolnikow wurde zum Stellvertreter des Vorſitzenden der ſtaatlichen Wirtſchaftskom⸗ miſſion ernannt. Brjuchanow wurde vorläufig mit dem Poſten des Volkskommiſſars der Finan⸗ zen betraut. — Eine gemeinſame griechiſch⸗engliſche Aktion? Nach dem Athener Berichterſtatter der„Chicago Tribuna“ glaubt man dort, wenn es auch offiziel geleugnet werde, daß zwiſchen Diktator Pangalos engliſchen Diplomaten eine Vereinbarung über eine gemeinſame griechiſch⸗engliſche Aktion für den Fall getroffen worden ſei, daß die Türkei nach dem Aufhören von Schnee und Regen eine Militäraktion gegen Moſſul unternehme. Es heißt, die engliſche Miſſion habe die griechiſche Flotte vollſtändig reorganiſiert, die auch durch den Ankauf franzöſiſcher Unterſeeboote verſtärkt worden ſei. Der Pyräushafen werde unter eng⸗ liſcher Leitung zu einem hervorragenden Flotten⸗ Itützvunkt ausgebaut. Dasſelbe ſofl mit Saloniki Das Haus Hannheimer. Roman von F. Kaltenhauſer. (16. Fortſetzung.) Da ſchlich es ganz trübe um den roten Mädchenmund.„Von meinem eigenen Herzen. Die Lieb iſt ein ſo guter Lehrmeiſter, Groß⸗ mutter! Aber was man dafür zahlt an Lehr⸗ geld, es iſt Herzblut— und man meint oft, der Satan hab ein Bündnis geſchloſſen mit der Lieb.“ „Kind, rede nicht ſo gottlos!“ ſagte ent⸗ hetzt die alte Frau. Der trübe Zug um den Mund verwan⸗ velte ſich in einen ſcharfen, höhniſchen.„Ja, nimm mal dein eigenes Herz! Iſt da nicht ein Teufel dahinter geſeſſen, ein Teufel, der ge⸗ ſchürt hat mit ſeiner hölliſchen Zang, ſodaß du nicht mehr gewußt haſt, iſt die Liebe noch da oder nur mehr der Haß?!“ Die alte Frau erwiderte nichts. Sie ſah an dem Mädchen vorbei— ihre müden Züge waren aufgeſtört, daß ſie zuckten. Aber ſie Flotte würde auch geſcha Bie gr 10 geſcheyen. Zur weorganitexung der Aru? werde Pangalos franzöſiſche Inſtrukteure herbei⸗ holen. Durch h 11 5 1 1 grie inen ein Gegenge für Italie e e Niederlage durch die 5 chen und peitens allen von verſchis nſeln, beſonders von Rhede, in verdrän 8 Syrien und Marokko. Die Kämpfe in Gyrlen. London, 18. Jan, Nach einer Meldung del „Britiſh United Preß“ werde die Lage in Alepps von Stunde zu Stunde bedrohter. Die franzöſt ſcher Behörden hätten die Feſtnahme der Haupt⸗ agitatoren veranlaßt, jedoch ſei einer der Rebel“ lenführer, Hananon, entkommen. Er ziehe die Aufſftändiſchen zuſammen, um einen neuen An⸗ griff auf Aleppo zu unternehmen. Die Late in Marokte.. Paris, 18. Jan. Wie aus Rabat gemeldet wird, berichten die Zeitungen, daß der große Stamm der Andjeras in der ſpa iſchen Zone, de⸗ tren Stellung die Gebiete um Ceuta und Tetuan i beherrſche, ſich den Spaniern unterworfen hätten. Fortgeſetzte Angriſſe der Riftabylen. Paris, 18. Jan. Wie aus Fez gemeldet wird, dauern die Angriffe der Rifkabylen im nördlichen Gebiet des Geneja bei Bured an. 5 Die Lage in China. Schwierige Finanzlage.— Rücktritt des Finanzminiſters. ö Peting, 18. Jan. General Feng hat ſich bei einer kleinen Eiſenbahnſtation weſtlich von Kal⸗ gan niedergelaſſen. Er intereſſiert ſich natürlich nach wie vor für die politiſche Lage, weigert ſich, aber ſtandhaft, nach Peking zu kommen. Die Ue⸗ berbleibſel der Armee Kuo Sun Lings, die jetzt unter dem Namen„vierte Nationalarmee“ be⸗ kannt ſind, befinden ſich auf dem Rückzuge nach Schanhaikwan, da ein Vorſtoß der Truppen Tſchangtſolins erwartet wird. Dieſe militäriſche Entwicklung, die die Lage der Kuo Min Tang⸗ Partei in der Provinz Chili und in Peking be⸗ droht, hat dem Präſidenten Tuan den Mut gege⸗ ben, im Amte zu bleiben. Das ganze öffentliche Leben iſt faſt zum Stillſtand gekommen. Die Be⸗ 1 werden von der Regierung nicht mehr be⸗ zahlt. London, 18. Jan. In China haben die erſten Gefechte der Armee Li Tſching Lin, der ſich wie⸗ der der Stadt Tientſin bemächtigen will, nach Meldungen des„Daily Telegraph“ ſtattge funden Es wird beſtätigt, daß zwiſchen Tſchangtſolin und Wupeifu eine Verſtändigung ſtattgefunden hat.) Die Lage in Kanton wäre für England noch ernſt und der Berichterſtatter erſucht die heimi ſchen engliſchen Behörden, den dortigen Ver⸗ hältniſſen eine größere Aufmerkſamkeit als in Peking zu widmen. Die„Morning Poſt“, die dieſen Standpunkt ſeit einiger Zeit vertreten hat, macht die angeblichen Konzeſſionen der Pekinger Konferenz dafür verantwortlich, daß das Verhal⸗ ten der Chineſen ſich jeden Tag unangenehmer für die Engländer in Swatau und in Südchina geſtalte. Die Zollkonferenz hat ſeit mehreren Wochen, kein Lebenszeichen mehr von ſich gegeben. Dage⸗ gen iſt die Exterritorialitätskommiſſion wiederholt zuſammengetreten. Ihre ganze Arbeit beſtand aber darin, Dokumente für chineſiſche Juſtizfälle in Empfang zu nehmen. f Der Finanzminiſter iſt nach einer Reu⸗ termeldung zurückgetreten und hat ſich nach Tientſin begeben. Den Grund des Rück⸗ tritts bildet die ungemein ſchwierige Fi⸗ nanzlage des Landes, deſſen Staatsſchatz voll⸗ kemmen erſchöpft iſt. ö Im Flur haſteten jetzt Schritte heran— daß Stubenmädchen erſchien auf der Schwelle und meldete Herrn Notar Schmotzer. „Allein?“ fragte Julberte. Das Mädchen bejahte. 5 Frau Engerwald winkte dem Mädchen, „Raſch! Laß den Herrn Notar nicht warten. Julberte ging der Seitentüre zu. „Kind,“ rief die alte Frau, wirſt mich doch nicht allein laſſen! Geht doch auch dich an, handelt ſich ja doch um deine Sache.“ „Ach, Großmutter, mach das, wie du willſt! Du biſt ja doch in Geldſachen viel klüger als ich.“ Nun kam doch etwas Strenge in das welke Frauengeſicht.„Eben darum. Du ſollſt umgehen lernen damit, ſonſt verſtehſt du nicht hauszuhalten damit. Ich will nicht, daß nach meinem Tode das Geld aus deinen Händen hinwegläuft.“ Julberte beſann ſich ein paar Sekunden, kehrte aber dann doch zur Großmutter zurſck, eben, als der Beſucher eintrat.. Notar Schmotzer war voll Lebhaftigkeit. Er brachte eine gute Nachricht.„Das Haus iſt unſer, gnädige Frau!“ ſagte er.„Glatt in un⸗ dachte, daß das Mädchen wohl recht habe. Julberte aber bob die Hände und drückte ſie gegen die Augen. Sie waren ſich grund⸗ verſchieden, waren der Gegenſatz zueinander, und hatten doch wieder Gemeinſames— höchſte Wonne konnte dem und jener zu eigen fein, wenn ſie erfüllte, was ſie verlangten. Sie ſtand plötzlich auf.„Großmutter, hat nicht in dieſen Tagen Mannheimer zu dir kommen wollen.?“ „Mit dem Notar Schmotzer— ja! Er hätte geſtern ſchon kommen ſollen, hat 5 wohl dringender Gründe halber verſchoben. „Vielleicht kommt er heute.“ Julberte ſagte es kühl, gleichgültig, aber in ihren Augen ſchimmerte ein Licht, ſo heiß, als ſollte ein Falter daran ſchwirren und ſich die Flü⸗ gel verbrennen. Die alte Frau, die nach ihr blickte, konnte dies nicht gewahren, denn das junge Geſicht war ihr abgewendet. ſere Hände gegangen, zu einem niedrigeren Preis, als wir erwarteten.“ Geſpannt ſah ihn die alte Frau an.„Bot keiner mit?“ „O ja, Berke? Aber er mochte nicht all⸗ zuviel geben. Ich ſagte ihm während des Bietens, daß ich das Haus nicht auslaſſen würde, weil Sie es durchaus haben wollten — da beſann er ſich ein Weilchen und meinte dann, da hätte es ja keinen Zweck für ihn, mitzubieten, und es läge ihm nichts daran, ob wir es zu einem billigeren oder höheren Preiſe bekämen. Und dem ſchönen Fräulein Julberte, meinte er, könne er auch etwas zu Liebe tun. Er ſteigerte alſo nicht r yr mit und daraufhin wurde es uns zugeſchlagen.“ Frau Engerwald ſah erſt lachend den Notar an, dann ihre Enkelin. Siehſt du, Kind, du wirkſt!“ Und ob— 1!“ meinte der Notar heiter. Schwer gelegenen Seifenfabrit Kuntzſch b hefti e erbtoft„Das Hau, in deſſen Erd⸗ Hoß ſich der Laden befindet, wurde bis aufgeriſſen, dae Dach boktommen ir uber 'of 8 ide a st. Die Bewohner, die zum Teil noch ſchliefen urden von dem herabgeſtürzten Schutt und vor n Mörtelmaſſen verletzt. An verſchiedenen Woh⸗ ngen wurde durch die Exploſien der Fußboden ggeriſſen, ſodaß die Infaſſen in die darunter egenden Stockwerke ſtürzten und verletzt liegen ö blieben. Bis jetzt gelang es, zwei Tote und zwei Schwerverletzte 75 bergen, ſowie 19 verletzte Stra⸗ ßenpaſſanten feſtzuſtellen. Die Unglücksſtätte bietet ein Bild ſchrecklicher Verwüſtungen. Das Haus befindet ſich in einem derartigen Zuſtande, daß es ganz von neuem wird errichtet werden müſſen. Ein Auto, das im Moment der Exploſion die Kirchſtraße paſ⸗ ſtierte, wurde auseinandergeriſſen und 20 Meter weit fortgeſchleudert. Der Chauffeur blieb zum Glück unverletzt. e. Berlin, 18. Jan. Die bereits gemeldete Ben⸗ er wohl gar ins Freien.“ auch ein junger Berke da.“ Neuigkeit, die ich mitbringe: Der junge Berke hat ſich verlobt mit unſeres Stadtoberhaupts Tochter.“ zinexploſton in einem Seifengeſchäft in Moabit ſtellt ſich in ihren Wirkungen noch furchtbarer dar, als nach den erſten Eindrücken zu erwarten war. Ein Teil des vierſtöckigen Hauſes iſt vollſtändig zuſammengeſtürzt, ſodaß die Bewohner zum Teil mit ihren Einrichtungen unter den Schuttmaſſen vergraben wurden. Bis in die Mittagsſtunden, waren neun Tote, 13 Schwerverletzte und 20 Leichtverletzte, ſerner 3 kleine Kinder als vermißt feſtgeſtellt. 10 Züge der Berliner und Charlottenburger Feuerwehr wa⸗ ten an der Unglücksſtätte beſchäftigt. Auch der Leiter des Verliner Rettungsamtes mit zahlrei⸗ chen Sanitätsbeamten war an der Unglücksſtelle erſchienen. Sämtliche Fenſterſcheiben, nicht nur in der Kirchſtraße, ſondern auch in den Nachbar⸗ ſtraßen wurden durch den furchtbaren Luftdruck zertrümmert. Der Berliner Vizepolizeipräſident Dr. Friedensburg und eine Kommiſſion der Bau⸗ polizei erſchienen alsbald, Kataſtrophe feſtzuſtellen. Soweit ermittelt wer⸗ den konnte, lagerte in dem Seifengeſchäft, mit dem eine Seifenfabrikation verbunden war, eine große Menge von Benzin. In der Nacht muß durch irgend ein Verſehen Leuchtgas ausgeſtrömt ſein und zwar in dem Naum, in dem ſich das Benzin befand. Dieſes Faß iſt zur Entzündung gekommen und hat das Benzin zur Exploſion ge⸗ bracht. Von einigen Bewohnern wird allerdings erklärt, um die Urſache der daß in dem fraglichen Raum nicht Benzin, ſondern Petroleum gelagert Unter den Opfern befindet ſich auch der Seifenhändler Mahn(nicht, wie es in der er⸗ ſten Meldung hieß, Mehnert) und ſein zweiein⸗ hatte. halh Jahre altes Töchterchen. Die Schwerver⸗ letzten wurden zum größten Teil in das Moabi⸗ ter Krankenhaus gebracht, deſſen Geſamtperſonal Die meiſten Toten und Ver⸗ letzten wurden noch im Schlafe von der Explo⸗ alarmiert wurde. ſion überraſcht. ö Teilnahme des Reichspräſidenten. Berlin, 18. Jan. Reichspräſident v. Hin den⸗ burg hat an den Oberbürgermeiſter von Berlin. folgendes Telegramm gerichtet:„Mit dem Ge⸗ fühl herzlicher Teilnahme für die Opfer erhalte ich ſoeben die Nachricht von dem ſchweren ne en ſtonsunglück in der Kirchſtraße. Hinterbliebenen Ich bitte, der Toten und Verletzten den Ausdruck meiner Teilnahme zu übermitteln. von Hindenburg, Reichspröſident.“ Nach den letzten Meldungen ſtraße 9 in Moabit feſtgeſtellt. Trümmerhaufen Arften. des Hauſes, vurden bisher zehn Tote, 14 Schwer⸗ und 21 Leichtverletzte als Opfer der Exploſionskataſtrophe in der Kirch Die Zahl der To⸗ desopfer kann ſich noch erhöhen, da unter den noch mehrere Menſchen liegen Nach über ſechsſtündiger angeſtrengter eit der Feuerwehr, die mit über 40 Fahrzeu⸗ an der Unalücksſtelle erſchienen war, waren ä 1 ge⸗ 8 4 ſta ragen und auch das Hinterhaus ſchwer beſ meinen Grammophon. die Aufräumungsarvenen man an die Bergung Opfer 1 konnt eit h ſehr 2 igen⸗ * enzinexploſlon Auch die 175 Wirkung der Exploſion deutet darauf 6„nes en Teter. Berlin, 19. Jan. Bei den Aufräumungsar⸗ beiten aus Anlaß der 8 1 he konnte geſtern außer den gemeldeten Toten noch eine Leſche geborgen ce. Bei der Sichtung der Schuttmaſſe der Kata ⸗ ſtrephe in der Nirchtraße 9 wurden auch zwel kleine, zu ed eee ee zinkaunen gefunden, ebenſo ein Meßapparat für den Petrolkumverkauf, ſodaß die Annahme einer Denzinexploſion vollkommen hinfällig wird. Die Urſache iſt auf ausgeſtrömtes Gas zurückzufüb⸗ ren. Feſt ſteht, daß in dem Hauſe am 5. Jauuar in den Gasleitungen 2171 und man immt an, daß eine Lockerung der Verſchlüſſe 5 Gaseintritt in die Kellerräume herbeigeführt e 40 Monate im Eismeer? Der Leiter der norwegiſchen„Maud! ⸗Expe⸗ dition, Dr. Sverdrup, berichtet jetzt über die großen Schwierigkeiten, die bei der 40 Monate langen Reiſe zu überwinden waren. Die„Maud“ verließ am 29. Juli 1922 mit acht Mann an Bord Point Hope. Am 8. Auguſt war ſie bei den Ha⸗ rold⸗Inſeln angelangt, von wo aus ſie ſich mit dem Eiſe treiben laſſen mußte. Die Triſt währte bis zum 9. Auguſt 1924. Zuerſt ſahen die Ver⸗ hältiſſe günſtig aus und man glaubte, das Po⸗ larbecken in nordweſtlicher Richtung überqueren zu kännen. Nach einer äußerſt langſamen Fahrt Rar mon im September 1923 weſtlich der Long Isjunds Von da aus trieb der ſtarke anhal⸗ tende Nordwind das Schiff wieder ſüdwäris. Man wurde hin⸗ und hergetrieben und gelaugte immer weiter aus dem gewünſchten Kurſe. Am 9 Auguſt 1924, als das Schiff in der Nähe der Neuſibiriſchen Inſeln lag, kam man endlich aus dem Eiſe los. Inzwiſchen war ein drahtloſes Telegramm von Amundſen eingegangen, daß die Verſuche, das Polarbecken zu kreuzen, aufgegeben werden ſollten. Die„Maud“ befand ſich unge⸗ fähr an der Stelle, wo „Fram“ ſeine Fahrt über das Polarbecken an⸗ trat.„Fram“ erreichte Spitzbergen 1896. Der Verſuch der„Maud“ ebenfalls nach Spitzbergen zu kommen, hätte alſo noch ungefähr drei Jahre in Anſpruch genommen. Nunmehr wurde ver⸗ ſucht, nach Nome in Alaska zurückzukehren. Die Fahrt an den Oſtſibiriſchen Inſeln vorbei ging ſehr langſam vor ſich wegen der ungünſtigen Eis⸗ verhältniſſe. Schon bei Kap Baranow mußte am 28. Auguſt 1924 zeitweilig Halt gemacht werden. Am 5. September wurde man in der Nähe der Bäreninſeln abermals zur Ueberwinterung ge⸗ zwungen, die bis zum 13. Juli 1925 dauerte. In Nome kam man dann ſchließlich am 22. Auguſt 1925 an. g Während der Trift iſt die„Maud“ mehrere Ma“ vom Eis ſehr ſtark gepreßt worden und ge⸗ riet in gefährliche Lagen, worüber ſeiner Zeit be⸗ richiet wurde. Einmal lag das Schiff in einem Winke, von 22 Grad. Wie ein Wunder wurde ein Kentern dadurch verhütet, daß die Eisſtrö⸗ mung im letzten Augenblick aufhörte, als man bereits jede Möglichkeit zur Rettung aufgegeben hatte. An Bord war die Stimmung ſtets gut, man konnte häufig drahtloſe Nachrichten auffan⸗ 9 gen und hatte zur Zerſtreuung Lichtbilder und Das von der Expedition miigebrachte wiſſenſchaftliche Material iſt ſehr reichhaltig. Es bezieht ſich zum großen Teil auf 5 Beobachtungen über Ebbe und Flut an der nor ſibiriſchen Küſte. arbeiter ſtellten feſt, daß die Gezeiten vom Nor⸗ den kommen, weshalb anzunehmen iſt. daß ſi⸗ „Ei,“ warf die alte Frau hin.„Es iſt ja „Freilich, aber verſagt. Das iſt auch eine „Mit der Ulrike Herchner? So—!“ Es ſchien, als ärgere ſich die alte Frau. Dann ſprach ſie gerade heraus:„Sie gehen uns durch die Lappen, Julberte! Und zuletzt bleibt keiner übrig, der für dich paßt!“ „Ja, ſo wird es ſein,“ ſagte Julberte, Und zuletzt wird eine alte Jungfer aus mir. Sie lachte jetzt hell heraus und der Notar ſtimmte ein. 5 „Schade, daß ich nicht mehr jung bin. ſagte er.„Ich würde F kulein Julberte nicht auslaſſen, trotz meiner Weiberfeindlichkeit.“ „Ja, Sie machen da Spaß, aber ich kann es nicht ſo ſpaßhaft finden.“ In den alten Frauenaugen ſtand es wie eine Klage.„Ich kenn ſie doch alle, es ſind nicht ſo viele da, die paſſen. Iſt es einer, der nichts hat. könnt es ſein, daß er die Julberte ihres Geldes wegen nimmt wenigſtens iſt dies dann nicht ſo klar, und es bleibt immer ein Arg⸗ wohn übrig. Und diejenigen, wo das Geld nicht in Betracht kommt, die zähl ich mir an den Fingern ab.“ 5 „Willſt du mich wohl bald wieder los haben, Großmutter?“ wehrte Julberte jetzt weitere Reden ab und wandte ſich an den Notar:„Wollte denn nicht Herr Mannheimer hierherkommen?“ „Er hatte es im Sinne. Wir hatten ja auch das Haus mitſammen abgegangen, um überall nachzuſehen, es welchem Bauzuſtande es ſich befindet. Aber als die Verſteigerung anaing, verſchwand er. Er hat ja auch nicht mehr ſoviel Zeit als vordem— ſo jungen Liebesleuten ſcheint ja die Zeit überall übler angebracht zu ſein als beieinander.“ Iſt die Hochzeit bald?“ fragte Frau Engerwald. 0 Herrle ſcheint „Wär der alte Berke noch jünger, dann käm 18 weiß nicht. die Schweſter noch nicht herlaſſen zu wollen— er — hat ja noch niemand tiefen Gedanken iſt Mannheimers Haus? Tante ſprach davon?“ 5 und Ironie hin. Herr Notar?“ ſind 4 Fräulein Julberte? Wahrhaftig, ſie zählt gut ihre fünfzig.“ der Menſchenfreund bleiben, er hat recht— man muß der Welt vertrauen. daß ſie neben den ſchlechten Friſchten auch gute hervorbringt. Ein guter Beweis hierfür: wir wären ſonſt 19 65 da.“ Der Notar ſchlug ch mit der geballten 1 80 und ſtand auf.„Muß wieder fort! In meiner Kanzlei warten die Leute. Alo, Engerwald, die Rechtsdokumente muß wohl ich wieder in für ſein Hausweſen.“ Julberte ſchien nicht zuzuhören. Wie aus heraus fragte ſie jetzt:„Wer Schützling in dem gekauften „Eine alte Frau mit zwei Kindern.“ ö „Alt—?“ warf Julberte in Unglauben „Wiſſen Sie den Namen, Bürkner heißt ſie. Aber warum Wohl. 97800 ſo ungläubig wegen des Alters, Sie „So? Und die Kinder? Dem Alter der Frau nach ſtehen die nicht mehr in den Schul⸗ jahren!“ O doch— der Junge ſchon. Wird näch⸗ ſtes Jahr fertig und tritt zu Mannheimer in die Lehre.“ „Und das Mädel— 2“ 1 Verwundert ſah der Notar auf Julberte „Was wiſſen Sie denn von dem Mädel— Er traf in ihren Blick, in dem er ein Lauern merkte. „Sie ſyrachen doch von dem Jungen!“ Da nickte Notar Schmotzer. Jawohl die Grete! Die hat er in einem Gaſthaus unter⸗ gebracht. Und im Hauſe nebenan dort hat er auch einen Schützling— Willi Vinkert heißt der— dem hat er auch gute Arbeit verſchafft. Ja, er ſorat ſich viel, der Waldemar.“ a „Ob ihm dies je gedankt wird—!“ fiel die alte Frau ein.„Wohltaten belohnen mei⸗ ſtens mit Undank. Mannheimer wird es ſchon auch noch kennen lernen, das!“ D ˖ ckte die Achſeln. Ex wird leiten e der er iſt. Und Hand auf die Bruſt. Frau Verwahrung nehmen?!“ (Foriſetzung folgt.) 5 Empfangsbeſcheinigung 1893 Nanſens Schiff. 5 einem Auge faſt erblindet. letzt zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Frerletzt. Abſpringen retten. Dr. Sverdrup und ſeine Mit⸗ 1 in die linke Bruſtſeite 0. daß eines Zeugniſſes verlangte. ſchen d und 7 Uhr erſchien nun in der Wohnung des Direktors wieder ein Mann und bat ihn, er möchte ſo ſchnell wie mögli ommen. öglich nach der Turnhalle 1 1 ſich ſofort auf den Weg in iet. er Gregor zwei Stiche berrſcht roße Erregung. 50 f* 1 ite 1 en en. betonte, daß beſonvers neven d 1 ernorvetenn König Ludſvig 8. Vu ed ben Hanf dufte bi bi N 1„Initiative und ſeine Tatkraft babe er ee ge erika Lanz f er noch unent 5 0 3 hen ſein h Harkis hat ſeine Anſchau⸗ a durch Beobachtung der Gezeiten genommen. Beſter hat man durch Aufſendung von Luſtdra⸗ Hen feſtgeſtellt, daß die geringe Wintertemperatur nur bis zu einer Höhe von etwa 150 Metern teicht. Die Luft darüber iſt ungefähr 7 Stad wärmer, während ſie bei einer Höhe von mehr als 1000 Metern wieder etwas ſinkt. Verſch dene ſchwediſche Meteorologen, die über die Be⸗ 5 onen Rec befragt wurden, ver⸗ ſprechen ſich davon große Vorteile bei der Erfor⸗ ſchung der meteorologiſchen Verhältniſſe im Po⸗ larmeer. i 5 Aus Nah und Fern. Fp. Guntersblum, 18. Jan. Rechtsrheiniſch von hier, an der Inſel, wurde die Leiche einer 2030 jährigen Frauensperſon geländet. Sie mag eiwa 4—6 Wochen im Waſſer gelegen haben ind war nur noch mit einigen Kleiderfetzen bekleidet. Die i einen Ring mit der Gravierung „C. R. 1925“. Lahr, 18. Jan. Der frühere kommuniſtiſche Stadtrat Unger, geſchiedener Ehemann der ehe⸗ maligen Landtagsabgeordneten Frieda Unger, hatte ſich vor dem Schöffengericht wegen Unker⸗ ſchlagung von 127 Reichsmark, die er von der Roten Hilſe in Mannheim zur Auszahlung an zwei Frauen erhalten hatte, zu verantworten. Das Geld Hatte er für ſich verwendet und die mit den betreffenden Namen verſehen. Er erhielt zwei Wochen Ge⸗ 4 fängnis. Krefeld, 18. Jan. Eine ſchwere Bluttat hat ein hieſiger Metzgergeſelle begangen. Er ver⸗ ſchaffte ſich gewaltſam Zugang zu einer Näherin, zu der er Beziehungen unterhielt. Nach kurzem Wortwechſel durchſchnitt der Metzger dem Mäd⸗ chen die Kehle, ſodaß der Tod Der Täter wurde verhaftet. f Krefeld, 17. Jan. Ein ſchwerer Unfall er⸗ eignete ſich vorgeſtern auf dem Bahnhof Krefeld; Linn. Drei Bahnarbeiter, die mit Schneeauf⸗ räumen beſchäftigt waren, wurden von einem Güterzug erfaßt und überfahren. Zwei Arbeiter waren ſofort tot; der dritte ſtarb kurz nach ſei⸗ ner Einlieferung ins Krankenhaus. ö Würzburg, 17. Jan. Die 52jährige Erdarbei⸗ tersfrau Martha Wolpert ſchüttete ihrem Nann; aus begründeter Eiferſucht eine Eſſigeſſenz ins Geſicht, um ihn zu bezeichnen. Der Mann iſt auf Die Frau wurde —— Autounfälle. Raſtatt, 18. Jan. Geſtern Nacht 11 Uhr fuhr en in Raſtgtt kommendes Autoniobil in die ge⸗ ſchloſene Schranke beim Uebergang Sandweier⸗ Oos. Der Kraftwagen wurde von dem durch⸗ dre Güterzug erſaßt und völlig zertrüm⸗ ert. ſpringen. Stettin, 18. Jan. beim Jagdſchloß Granitz gegen die Ein dritter Inſaſſe Budapeſt, 18. Jan. Führer 11 Der Fhaeif⸗ ſeur wurde verhaftet. Mordanſchlag. Flehingen, 18. Jan. Geſtern Abend zi iſchen 3 und 7 Uhr wurde auf den Direktor der ſtaat⸗ lichen Fürſorgeerziehungsanſtalt Flehingen Pro ſeſſor Dr. Adalbert Gregor ein ordanſchla verübt. Dr. Gregor wurde durch zwei Dolchſtöß, lebensgefährlich verletzt einen Racheakt eines früheren Die Gendarmerie und Gerichtskom⸗ Man vermutet Zöglings. gur iſſion aus Bretten waren geſtern Nacht noch Stelle. Ueber den Vorgang wird u. a. noch bekannt, bei dem Direktor am Samstag Abend ein unbekannter Mann erſchien und Ausſtellung Geſtern abend zwi⸗ Profeſſor Dr. Gregor, der Arzt iſt, t. der Annahme, hätte ſich in der Turnhalle ein Unfall ereig⸗ 0 Auf dem Weg durch den Garten ſprang ein Mann aus dem Gebüſch und verſetzte Profeſſor in die linke Bruſtſeite. Or. Gregor brach nach wenigen Schritten infolge des ſtarken Blutverluſtes zuſammen. Heute früh fuhren die zuſtändigen Herren des badiſchen Ju⸗ lttzminiſteriums im Auto nach Flehingen. Dort infolge des ruchloſen Mordanſchlages ö Der Strafantrag im Prozeſt Graus. Hannover, 19. Jan. handlungen beantraate aeſtern der Oberſtaatsan⸗ wait wegen Veiynſe zum Mord in zwei Fauen je acht Jahre a Beide Fälle ſollen zu iusgeſamt 12 Jahren Zuchthaus zuſammenge⸗ gogen werden. Weltſpiegel. : Schiffstaufe. Der bayeriſche Miniſterprä⸗ ſident Held hielt geſtern die Taufe des Main⸗ ſchiffes, das ſeinen Namen trägt, ab. Die Taufe and in Würzburg ſtatt. Das neue Schiff hat 900 Tonnen und bildet die erſte Etappe eines Schiffsbauprogramms, das ſechs Schiffe eines hnlichen Typs vorſteht. Dieſe ſollen bereits jetzt gebaut werden, da ſie in der ſpäter fertig zu ſtel⸗ lenden Großſchiffahrtsſtraße Dienſt machen ſol⸗ en. Direktor Greſſer dankte Dr. Held für ſein alsbald eintrat. Der Autoführer konnte noch rechtzeitig ab⸗ g N Auf der Straße nach Sellin fuhr ein Binzer Automobil in der ſcharſen Kurve hohe Bö⸗ ö ſchung. Der Wagen kippte um und begrub die Inſaſſen unter ſich. Der 46jährige Bauunter⸗ nehmer Waidhaas war ſchon tot, als man ihn unter dem Auto hervorzog. Der Führer iſt ſchwer konnte ſich durch Ein Automobil, deſſen . trunken war, iſt mit fünf Fahrgäſten vom: Donau⸗Quat in den Fluß geſtürzt. der Fahrgäſte war ſofort tot, die übrigen erlit⸗ ien nur unbedeutende Verletzungen. Einer endgültige Meiſterwürde. lung nahmen. Kurz ordnung iſt in der Erſcheinen. Die Taufrede hielt der frühere Bam⸗ berger Obrbürgermeiſter Geheimrat Wächter. Er en. och auf den Miniſterpräſidenten Nel ſelbſt das Wort nicht ergriff, beendete b 43 h : Wegen Verdachts der Seeräuberel verhaf⸗ tet. Nach einer Meldung der„Daily Mail“ aus Schanghai wurde beim Eintreſſen des amerika⸗ niſchen Dampfers in Hongkong 15 chineſiſche Paſ⸗ ſagiere verhaftet, weil ſie in dem Verdacht ſtehen, Seeräuber zu ſein. f f 21 Abſturz eine Straſſenbahnwagens. Nach einer Newyorker Meldung aus Pittsburg ſtürzte ein Straßenbahnwagen von der Ohiobrücke in den Strom. Bisher wurden drei Perſonen tot geborgen, 17 gerettet, während 11 noch vermißt werden. 0 :: Ein Fordlaboratorium abgebrannt. Nach einem Funkſpruch aus Newyork iſt das Aeronau⸗ liſche Laboratorium Ford in Dearhorn(Detroit) abgebrannt, wobei vier Ganzmetallflugzeuge ver⸗ nichtet wurden. Der geſamte Schaden wird mit 900 000 Dollar berechnet. :: Neue Berge. Nach einem Funkſpruch der „B. Z.“ aus London entdeckte eine unter Füh⸗ rung des Forſchungsreiſenden Weſſel ſtehende holländiſche Expedition öſtlich von Shinshai drei Rieſenklötze, die mit zu den größten der, Welt gehören. Die Gipfel dieſer Berge ſollen 25000 bis 27000 Fuß hoch und im Durchſchnitt nich! kleiner ſein als 37 engliſche Meilen. eee Sport und Spiel. Spiele von beſonderer Bedeutung wurden am verfloſſenen Sonntag nicht getätigt. Nur in Ba⸗ den und im Rheinbezirk fanden Punkteſpiele ſtatt. Die Meiſterſchaft des Karlsruher Fußballvereins iſt durch den Proteſt des Heilbronner V. f. R ins Wanken geraten. Damals konnten die Karls⸗ ruher durch Fehlentſcheid des Schiedsrichters 2:1 gewinnen. Wenngleich Karlsruhe durch ſein geſt⸗ riges Untenſchieden gegen den Sp.⸗C. Stuttgart (2:2) dieſen aus dem Wettbewerb ſchlug, ſo muß es doch wenigſtens aus dem Wiederholungsſpiel 1 Punkt retten.— Heilbronn beſiegte Pforzheim 4:3 und der Freiburger F. C. Birkenfeld 9:2.— Im Rheinbezirk trafen ſich 03 Ludwigshafen und Lindenhof 08. Die Ludwigshafener gewannnen 6:3 und ſicherten ſich damit den Verbleib in der Bezirksliga. Auch die Pokalſpiele nahmen ihren Fortgang. In Bayern wehrte die Bezirksliga die Kreisliga tüchtig ab. Bayern München ſchlug Regenburg 16:1(), A. S. V. Nürnberg F. C. Eichelau 13:3, Sp. Fürth Spv. Hof 10:0, 1. Fl. Nürnberg ge⸗ 725 F. V. Fürth 5:3, Wacker⸗Teutonia München 7:8. „ Auch Privatſpiele wurden getätigt. Mainz gewann gegen Neckarau 6:2, Eintracht Frankfurt — V. f. R. Mannheim 1:1, Hanau 92— Kickers Stuttgart 3:4, Niederrad— Höchſt 6:2, Fußball⸗ Spv. Frankfurt— Heddernheim 07 6:0, Aſchaffen⸗ burg— Sachſenhauſen 10:2. 8 Die rückſtändigen Spiele Wormatias finden am 31. Januar in Worms gegen Höchſt und am 7. Februar in Wiesbaden ſtatt.— Boruſſia Neunkirchen muß am 31. Jan. nach Mainz. Die Kreisliga lieferte wichtige Spiele für den in Rüſſels⸗ Endausgang. Alemannia holte ſich heim zwei wichtige Punkte, indem es das Spiel 4:1 geſtalten konnte. Halbzeit unter Alemannias Angriffen vollſtändig zuſammen und Reſultat hätte höher lauten müſ⸗ verſtehen ſich auf heißem Boden Sieg und Punkte zu holen. Sie errangen in Biebrich balken b alten ſen.— Die Wiesbadener Germanen es ebenfalls, 20 Sieg. Die Führung dieſer Klaſſe Alemannia und Germania, was bis Schluß der Fall ſein wird. Ueberraſchungen ſind jedoch nicht ausgeſchloſſen! 1 Die A⸗Klaſſe nähert ſich im Bewerb um dies Es ſtanden ſich Hochheim Erſteres konnte zwar 2:1 gewinnen, jedoch nicht überzeun⸗ ein gleichwertiges hätte auch umgelehrt lauten können.— In Neuhauſen war Horchheim Punkte ihrem Ziele. und Herrnsheim einander gegenüber. gend. Herrnsheim leiſtete Spiel und das Reſultat als Gaft. Die Gäſte zeigten reiferen Sport und fee e de., bed adde wird ſich nicht mehr verdrängen faßen 0 Pfeddersheimer hatten die Alzeyer Olympen zu Gaſt und gewannen 62. Pfeddersheim hat ſeine A⸗Klaſſe gehalten. Pfiffligheim ruhte aus. f In der C⸗Klaſſe fiel die Entſcheidung um die 0 Leiſelheim hat 5 genüber Gau⸗Odernheim in Oboen ebe 105 worben. Mit 4:1 mußte ſich Gau⸗Odernheim ge⸗ ſchlagen bekennen und den Lei Ruhm dberkaſßen Leiſelheimern den Letzte Meldungen. Ein Beſchluß der Demokraten. Berlin, 19. Jan. Die Demokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion hat geſtern abend nach Abbruch der Verhandlungen mit dem Reichskanzler een deen Ver ö Dr. Luther ihre Beratungen aufgenommen und hat mit Unterbrechung von 1 Stunde bis kurz vor Mitternacht getagt. Zwiſchen 10 u. 11 Uhr waren die Verhandlungen unterbro⸗ zu deren Teilnahme nur beſonders Geladene be! chen, während Beauftragte der Fraktion teils mit dem Reichskanzler Dr. Luther, teils mit dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler Füh⸗ vor 12 Uhr faßte die einſtimmig folgenden Beſchluß auf Antrag der Abg. Frau Dr. demokratiſche Fraktion Bäumer: Danzig ſelbſtändige Diözeſe. Danzig, 19. Jan. Durch päpſtliche Ver⸗ vergangenen Woche ein lange gehegter Wunſch der Danziger katholi⸗ lichen Bevölkerung in Erfüllung gegangen, nämlich die Errichtung einer ſelbſtändigen Diözeſe Danzig. Die päpſtliche Bulle, durch die Danzig zu einer eigenen Didzeſe er⸗ klärt wird, hat folgenden Wortlaut: nach allgemeinem Recht Rüſſelsheim brach die letzte Kitch t, drängt wendigkeit oder der offenbare Vorteil erfor⸗ dern, neue Diözeſen durch Teilung der Alten zu errichten. Als daher die freie Stadt Danzig mit dem dazu gehörigen Gebiet als Freiſtaat gegründet wurde und als durch die Apoſtoll⸗ ſche Konſtitution das Gebiet der Diözeſe Culm auf die politiſchen Grenzen des polniſchen Staates begrenzt wurde, haben wir nach reif⸗ licher Ueberlegung der Angelegenheit ange⸗ ordnet, daß auch Danzig als eine eigene, un⸗ getrennte Diözeſe errichtet werde. errichten wir kraft nach Anhörung der Intereſſenten Stgat Danzig gehrt und das bisher zu ver⸗ ſchiedenen Diözeſen, nämlich der von Culm und Ermland, gehörte, und das ſeit einigen Jahren unter einer apoſtoliſchen Adminiſtra⸗ tur ſtand, unter Aufhebung dieſer Adminiſtra⸗ tur eine beſondere Danziger Diözeſe, die nur dem Apoſtoliſchen Stuhl unmittelbar unter⸗ worfen iſt. Ihren biſchöflichen Sitz haben wir in der Freien Stadt Danzig beſtimmt mit allen Rechten und Privilegien, deren ſich nach allgemeinem Recht alle anderen Biſchofsſtädte erfreuen. Die Pfarrkirche in Oliva erheben wir zu dem Range und der Würde einer Ka⸗ thedralkirche, und zugleich verleihen wir die⸗ ſer Kirche und ihren jeweiligen Biſchöfen die Abzeichen, Ehren, Pivilegien und Kräfte, die anderen Kathedralkirchen und deren Biſchöfen zuſtehen. Endlich ordnen wir an daß alle Urkunden und Akten die die neue Diözeſe betreffen, ſobald als möglich von den Biſchofsſitzen, denen ſie ge⸗ hörten, nach dem Danziger Biſchofsſitz über⸗ geführt werden ſollen. Zur Ausführung un⸗ b Seelſorge. der übrigen katholiſchen Vereine an, nicht ohne 5 0 dem Wunſche Ausdruck zu geben, es mögen die heit notwendigen und geeigneten Vollmachten ſerer Anordnungen beſtimmen wir den ehr⸗ würdigen Bruder Eduard O. Rourorke und übertragen ihm alle in dieſer Angelegen⸗ mit dem Recht, auch einen anderweitigen kirchlichen Würdenträger mit der Aufgabe, um die es ſich handelt, zu betrauen, mit der Auflage, binnen ſechs Monaten einen authen⸗ tiſchen Bericht über die Ausführung der Hei⸗ 15 Konſiſtorial⸗Kongregation zu übermit⸗ teln. Die Enteignung der Fürſtenhäuſer. Berlin, 19. Jan. Geſtern mittag über⸗ reichten Vertreter der Deutſchen Liga für Menſchenrechte, der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands und anderer Verbände dem In⸗ nenminiſterium den Zulaſſungsantrag auf Einleitung des Volksbegehrens für vallige Enteignung der Fürſten und legten einen entſprechenden Geſetzentwurf vor. England gibt Miſſionsgebiet frei. St. Ottilien, 19. Jan. Durch einen Erlaß der engliſchen Regierung iſt der Miſſion des Bene⸗ diktinerſtiftes St. Ottilien die Einreiſe in ihr 1 55 Miſſionsgebiet in Oſtafrika freigegeben vor⸗ en. Märkte. Mannheimer Pryduktenbörſe. Mannheim, 18. Jan. Die ſchwächere Haltung der Ueberſeemärkte, insbeſondere die heutigen niedrigeren Liverpooler Anfangskurſe, ließen die Produktenbörſe in ruhiger Tendenz verkehren. Man verlangte für die 100 Kilo bahnfrei Mann⸗ heim ohne Sack: Weizen inl. 26—27, ausl. 33 bis 34,50, Roggen inl. 18—19, ausl. 22, Braugerſte 22,50— 29,50; Futtergerſte 19—20; Hafer inl. 17,75 bis 19,50, ausl. 20,25—23; Mais mit Sack 20: Weizenmehl Spezial Null 41— 4,50; Weizenbrot⸗ mehl 31— 31,50; Roggenmehl 2729,25; Kleie 11 bis 11,50; Biertreber mit Sack 18,25. Mannheimer Viehmarkt. Zum geſtrigen Viehmarkt waren zugeführt u. wurde per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 196 Ochſen 20— 52, 117 Bullen 36—50, 720 Kühe und Rinder 14—55, 564 Kälber 50—84, 151 Schafe 24 bis 36, 1998 Schweine 70—86. Marktverlauf: Mit Groſvich ruhig, Ueberſtand, mit Schweinen und Kälbern mittelmäßig, geräumt, ausgeſuchte Tiere über Notiz bezahlt. Lokale Nachrichten. Biernheim, 20. Jan. In Ein Workmieldezetter ik eine Urkunde. Dan Unterſchreiben eines ſolchen Zettels fal ſchen Namen charakteriſiert ſich als Ur⸗ kundenfälſchung(5 267 St. G. B.) So hat das Oberlandesgericht Dresden als Reviſionsin⸗ ſtanz entſchieden. Damit iſt eine Beſtrafung rechtskräftig geworden, die gegen einen Sekretär des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverban⸗ deß von der Staatsanwaltſchaft verfügt und om Amtsgericht und Landgericht in Dresden durch entſprechende Urteile beſtätigt worden war. Der betreffende Sekretär hatte ſich unter Beilegung des Namens und der Mitgliedsnummer eines Mitgliedes des Deutſchen Bankbeamten⸗Ver⸗ eins in eine von dieſem veranftaltete Konferenz, rechtigt waren, Eingang verſchafft; er hatte ſich unter dem falſchen Namen ſchriftlich in der De⸗ batte zum Wort gemeldet, ſeinen Verband gelobt und die Haltung des D. B. V. ſowie deſſen lei⸗ tende Perſönlichkeiten heftig angegriffen. Auf Befragen hatte er auch noch wahrheitswidrig an⸗ gegeben, daß er Angeſtellter der Deutſchen Bank ſei. Darauf wurde von der Staatsanwaltſchaft ein Strafverfahren eingeleitet, gegen welches, wie erwähnt, vergebens Berufung u. Reviſion einge⸗ legt worden ſind. 3 Preisabbau. Die Hebung der Kaufkraft iſt unumgänglich notwendig. Niemand darf ſich dieſer Einſicht verſchließen. Mit Jammern und Klagen über hohe Warenpreiſe allein iſt nicht ge⸗ holfen. Alle behördlichen Einwirkungen und Maßnahmen müſſen verſagen, ſolange die Ver⸗ „ densbedarf im nacngeſten Geſchan vecten Deswegen apoſtoliſcher Vollmachten aus dem ganzen Gebiet, das zu dem erwähnten freien mit einem e e Einzaufskorbe der Käufer auf dieſe verroſtet Weiſe die ſchärfſte Wafſe, verkümmert ungenützt dus heſte Mittel zur Herbeifü., ung einer geſu den Pieisſenkung. Die Preisaushänge in den Schaufenſtern, die Zeitungsinſerate und ſonſtigen Angebote der Geſchäfte müſſen vor dem Einka unter Berückſichtigung der Qualität gewiſſenhaſt miteinander verglichen werden. Keine Mühe darf der Verbraucher ſcheuen, die beſte und vorteilhafteſte Bezugsquelle ausfindig zu machen. Wer aus Bequemlichkeit für die gleiche Meng e Waren gleicher Qualität im Geſchäft unnütz weiſe mehr Geld bezahlt, als er einige Häuſer ode: Straßen weiter in Geſchäft Y. zu zahlen nötig hätte, dem iſt nicht zu helſen. Der hat auch kein Recht, über das langſame Tempo der Preis⸗ ſen tung zu klagen.— Selbſt iſt der Mann! » Abſchiedsfeier. Recht zahlreich hatte ſich geſtern abend die Jünglingsſodalität im großen Freiſchützſaal verſammelt, um noch ein ⸗ mal ein paar Stunden mit ihrem ſcheidenden Präſes zuſammen zu ſein und ihm ihre An⸗ hänalichkeit und ihren Dank zu zeigen. Daz drückten denn auch dis verſchiedenen Sprecher aus den Reihen der Jungmänner in ehrlichen Worten aus und Herr Geiſtl. Rat Wolf fand beſtätigt, was er in ſeiner Ansprache be⸗ tont hatte: daß die Jünglingsſodalität über 2 Jahre bei Herrn Kaplan Lambert gut aufgeho⸗ ben war. Damit verband der Pfarrer ſeinen Dank an ſeinen elftigen Mitarbeiter für ſeine Tätigkeit in der weitverzweigten Blernheimer Ihm ſchloſſen ſich die Präſtdenten Jungmänner aus der Schule des Herrn Kaplan Lambert den Weg in die Standes vereine finden und damit den Nachwuchs ſichern. Nachdem der Präfekt, Herr Adam Sax, zum Abſchied ein Geſchenk überreicht hatte, ſprach Herr Kaplan Lambert tief bewegt, ſeinen Dank aus allen, die in der Seelſorge und in den Verelnen ihn unter⸗ ſtützt und richtete an ſeine Sodalen eindringliche Abſchiedsworte. Dann blieb man noch elne Welle gemütlich bei elnander. Möge Herrn Kaplan Lambert in ſeinem neuen Wirkungskreis derſelbe Erfolg beſchleden ſein wie in Viernheim. Ohne Schwierigkeiten kann der Prleſter ja nie ſeinen Weg gehen, offene oder verſteckte Gegner werden ihm überall entgegenarbelten, Menſchen⸗ furcht und Schwäche werden ihm manche Ent⸗ täuſchungen bereiten. Doch hat der Prlieſter vor Gott ſeine Pflicht getan, dann bleibt nirgends ſein Mühen ohne Segen! » Vorans ſichtliche Witterung. Am Donnerstag: Zlemlich heiter, ſtellenweiſe neblig, im Osten, Südosten und Süden ſtrenger Froſt und trocken. In den weſtlichen u mittleren Tellen Froſt etwas gelinder und Schnee, der ſpäter auch bei mäßigem Froſt im Süden ein⸗ ſetzt— Am Freitag: Ziemlich trüb, Schnee mäßiger Froſt. 5 Tabletten in aſſen Lpothelen N Drogerlen M. 1.— inberns, erfriſchend ie fühlen ſich wohl in 1 Clumpfs Schuhwaren Bismarckſtr. 5. braucher blindlings und unbeſonnen ibren Le⸗ Win Eſter 8 große Nah in Markenſachen wie Schar⸗ lach und Rhiemannlampen. 42 Billige Kurbillaternen Fahrrablampe 5 0 350 Taſcheulampenhülſen zu billigen Preiſen. Friſche Batterien iets auf Lager. eee eee Dee eee eee SS, am Rathaus.