miitwoch uni Donnerstag, den 27. uni 28. lanuar . 8 4 von Woltstoflen, Seldenstolien, eitel 1 RI 2 8 E zu und unter der Hälfte Reste von Waschstoffen, Baumwollwaren, Welsswaren und Aussteuer- Artikeln K. K. V. Babeniaſeſe o, 5 eu 20 Bis uf Weiteres rei eben Mandelkernſeiſe Dope 18, 1. Meg db. At 1.- Vereinsabend cue (Spielabend) junges fettes Kuhfleiſch Pfd. 80 n r Geek: Felllanchenell Söpeileſteih Pf. 1.20 Felluuchenehl — (Fa HS em den Pſcin n N eben der faupfpost — e Sa— Velernhelmer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Biernheimer Bürger⸗Btg.— Viernh. Volksblatt) Mö REL Kab F IEDERMANN AL LIü EIK UPFERMANN 176 eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— B 90 Ass pee le monatl. 1.50 Mark rel ine Anzelgenprelſe: Pie einſpaltige Petitzelle kostet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 eee, t 8 haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitlge illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne . g f D iin lumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich 80 f Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen T vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit 2. 0 1 0 1 n usnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. 1 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 5 1 Mbbel Maul Jedermann 1 Near der 117. Poſtſchsclonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. g Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausstr. 86 f J 22— 8[Mittwoch, den 27. Januar 1926 0 43. Jahrgang Hg bel Muplermann z 0 weiß Pfund 35 Pfund 25, Einen ſchoͤnen Kotelett„ 1.30 Sorten Gchweinewurſt. ad. 30, Nindswurſt J Pfund 10. Haus u. Georg Heckmann Handwerker, Gewerbetreibende, Kaufleute, Be⸗ amte, Bürgermeiſterelämter, Gendarmerie⸗ und Pollzeiſtatlonen erhalten erſtklaſſige Schreibmaſchinen auf bequeme Teilzahlung direkt ab Fabrik. Näheres durch E. Hedrich, Mannheim, 8 Lutherſtr. 1 1 Ortsgewerbeverein Viernheim. Einladung. Kommenden Donnerstag, den 28. Januar, abends 8 Uhr findet im Lokal eine Vorſtands⸗Sitzung ſtatt. Sonntag, den 31. Januar, morgens 10 Uhr 13 Delegiertentag der Vereine der Kreiſe Bensheim— Heppenheim im „Engel“ abgehalten. Die Mitglieder des Ortsgewerbe⸗ vereins und ſonſtige Intereſſenten ſind hierzu höflichſt eingeladen. Wir bitten dringend um recht zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Odenwald⸗Klub — Ortsgruppe Viernheim.— Mittwoch, 27. Januar 1926 Clubabend im Löwen. Der Vorſtand. Turnerbund Viernheim. Heute Dienstag abend allgemeine Turnſtunde. Schüler 18 Uhr, Turner u. Zög⸗ 1 linge 8 Uhr. n Vollzähliges Erſcheinen aller er. warten Die Turnwarte. Beachten Sie meinen bent Ausberkaul Jakob Beyer. Bauplatz innerhalb des Dorfes, zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. Möbliertes zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. Paket 18 2 [Mannheim H 3, 1 begl. 4903 Urteile unserer Kundschaft! Alois Palter Erfurter Rieſen zu verkaufen. Ludwigstr. 32. Telefon 291. Schneekopf Rieſen 41 1 Beſtellungen bitte baldigſt aufgeben zu wollen, da⸗ 10 11 40 mit frühzeitig geliefert wird⸗ Für prompte Lieſerung haftet General-Vertreter: Fr. Ueltzhöffer, Schwetzingen Baſſermannſtraße 9. Braunschweiger Spargel-Pflanzen Garantiert für Gchtheit 1 Hunderte von Anerkennungen:⸗: Preisgekrönter alter Zucht. Ruhm von Braunſchweig Braunſchweiger Rieſen dab das gekaufte Schlafzimmer gut in meinen Besitz gelangt ist. Was die Qualität anbelangt, sind sie im Schwarzwald ven verschiedenen Möbelbesitzern ange- sehen worden, woraufhin immer nach dem Lieferanten gefragt wurde., Sollte es mir in nächster Zeit möglieh sein, eine grössere Wohnung zu bekommen, werde ich Ihnen selbstverständlich weitere Aufträge zukom- men lassen. Vllungen(Schwarzwald) R. O.(Beamter). Bin mit dem gelieferten Schlalzimmer und der Küchen- einrichtung sehr zufrieden und kann die Firma nur bestens empfehlen. Mannhelm W. K.(Polizeiwachtmeister). „Die bei Ihnen gekaufte Küche ist gut und unbeschädigt bei mir eingetroffen und werde ihre Firma nach Mög- lichkeit empfehlen. Lampertheim J. M.(Landwirt.) Franz Reischert, 1 Pagen; und Bubiköpfen usw. in meinem mit allom modernen Komfort eingerichteten Damen-Kabinet gerecht zu werden. Bei Familienfestlichkeiten, Hochzeiten usw. komme aul Wunsch zur Bedienung ins Haus. loh bitte um geneigten Zuspruch und zeichne mit vorzüglicher BSS» r SSS Damen-Frisier-Salon Den geehrten Damen von Viernheim hier- mit die ergebene Mitteilung, dass ich neben meinem Herren-Bedienungs-Salen noch einen Damen- Frisier-Salon eröfinet habe. Durch das Engagement einer ersten Kraft bin ich in der Lage, allen Wün- schen auf dem Gebiete der Damen- Bedienung wie fachgemässes Schneiden von Hochachtung! Franz Reischert, Lorscherstrasse 3. Fingang durch den Laden und durch den Hoi. Lorscher- strasse 3. LL ² ·˙ A AA Zur Mitteilung, dass die Möbel(Herrenzimmer) am 6. ds. Mis. zugestellt wurden und wir uns sehr darüber freuten. Rappenau H. H.(Hauptlehrer). dass ich mit dem Speisezimmer sehr zufrieden bin und kann Sie deshalb nur empfehlen. Ludwigshafen B. K.(Reisender). edler Verkaut elne Ealehlung! aschen, Frisieren, Ondulieren KAUFTIEDERMAMM BILLIG BEIKUFPFFERNMANM/ MögELKauFTIEDERNMANN BILLIe BEIKUPFER MANN Mö BEL. . A IBELKRAUFTIEDER MANN BILLIG BEIKUFPFERMANN Diese und viele andere Anerkennungsschreiben aus ganz Baden und der Pfalz beweisen unsere unbe- stritten führende Stellung als Das naus lux Adtelstandsmonel r————— Twanglose Besichtigung unserer Mödel⸗ ausstellung orbsten. M/ MMUNnA AnNa SIA HNUVNuZUdAFT An] 12 NMVWNMZAan NIA AAHννν 14a Notizblocks Rechnungs blocks in allen Grössen gucnnandlung Mernn. Anzeiger U N See e 5 A 0 ö Y S grünen Lau We ee eneralperſamnlung. Tagesordnung: FCC 1 Jahresbericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Entlaſtung und Fur die anläßlich unſerer Vermählung in ſo überaus A bunttliches Erſcheinen reichem Maße zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten und übermlttel⸗ ten Geſchenke danken wir recht herzlichſt 00 Philipp Mandel 6. und Frau 8 Frieda geb. Reiſchert. Blernhelm, den 26. Januar 1926. SSS Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ — gegr. 1907.— Sonntag, den 31. d Mts. geſucht Nüheres im Veilag. Dann Kaufen Sie sich ein gutes Buch und Sie werden staunen über unsere grobe Aus wahl. Suchen Sjo Unterhaltung? Buchhandlung des Viernheimer Anzeiger. den gewöhnlichen und Eilgutverkehr ſind ſtets Viernheimer Anzeiger. Neuwahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Alle aktiven und paſſiven Mitglieder ſind hierzu freundlichſt eingeladen und bittet um vollzähliges und Sb HA egeseiss Oel-Gesellschaft ß, Mannheim Der Vorſtand. Hegründet 1883. Beſchaffung von Baugeldern Am Donnerstag, den 28. Januar 1926, abends 8½ Uhr findet im Gaſthaus zum roten Löwen ein 2 Vortrag 2 des gemeinnützigen Bauvereins e. V., Sinsheim bei Heidelberg ſtatt. Thema: 1. Wie können wir der Arbeitslo not entgegenſteuern? 2. Baukoſten. 3. Wie beſchaffen wir uns Mittel zum Bauen? Bei dieſem intereſſanten Vortrag darf niemand fehlen. Viernheim, den 25. Januar 1926. Adler. ſigkeit und Wohnungs⸗ Mandel. Jernſprecher 117 —— S————— — Handel und Induſtrie r— r 9 Divan Chaiſelougnes Viernheimer Anzeiger 43. Jahrgang Aelteſte, geleſenſte und Würielzucker klein Domino in 5. Piund-Paketen Frankenthaler od. Waghäuseler Pfd. Hus zug-Mehl 00 verbreitelſte Zeitung am hieſigen Platze Inſerale haben ſicherſten Erfolg! Buch- und Alzidenz-Druckerei Anſerkigung ſämtlicher Druckſachen für Gewerbe, 1 Fabrikat Hildebrand& Söhne Pfd. Fabrikat Hildebrand& Söhne Pfd. Preiselbeeren 5-Pfund-Eimer Erdbeer-Monfitüre 5-Pfund-Eimer Aprikosen-Monfitüre 5-Pfund-Eimer Tattersallstr,. 12(Nähe Hauptbahnhof). Unsere täglich frisch eintreffende Jühraum-Jaebufter ist das beste, was die Molkerei liefert Matratzen dns J. 88 kauft man gut und billig bei Franz Brechtel Bürſtädterſtr. 28. Brief⸗ Papier in jeder Ausſtattung, ſowie alle Gchreibwaren ſtets zu haben in der Buchhandlung Viernheimer Anzeiger. zuverl fertiggeſtellt. Eine kurze Rede. Sertin, 20. Jan. In Ler angekündigten Ka⸗ Winz tsizung, die geſtern abend ſtattfand, wurde „% Regierungserklärung fertiggeſtellt. Geſtern dane& ſich nur noch um eine letzte Ueber⸗ „eus m Geſamttextes. Die Rede wird nur gen dauern. Ur ichstagsbegiun und Regierungserklärung. Berlin, 26. Jan. Der Reichskanzler wird am heutigen Dienstag ſein Kabinett dem Reichstag mit einer Regierungserklärung vorſtellen. Der Beginn der Sitzung iſt für 2 Uhr nachmittags an⸗ beraumt. Die Dispoſitionen für den weiteren Verlauf ſind gegenwärtig noch nicht getroffen. Der Aelteſtenrat wird vielmehr vor dem Plenum zuſammentreten, um darüber zu bera⸗ ten. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen mit Beſtimmtheit an, daß ſich nach der Regie⸗ rungserklärung, die vorausſichtlich nur kurz und prägnant ſein wird, das Plenum vertagt— ob für einige Stunden oder bis zum nächſten Tag, iſt noch unbeſtimmt—, damit dadurch den Par⸗ teien Gelegenheit gegeben wird, ihre Stellung zum Kabinett Luther auf Grund des vorgelegten Programms feſtzulegen. Sozialdemokraten und Deutſchngtionale haben nämlich wiſſen laſſen, ſie würden ihre Haltung abhängig machen von den Erklärungen, die der Reichskanzler heute abzuge⸗ ben beabſichtige. Mißtrauens voten ſind bisher nur von der völkiſchen und der kommuni⸗ ſtiſchen Fraktion angekündigt. Die Ausſprache, in der zwei Redner⸗ reihen zu Wort kommen ſollen, wird ſich bis Freitag hinziehen, ſo daß die Endabſtimmung erſt für das Ende dieſer Woche zu erwarten iſt. Eine weitere Frage iſt die, ob die Regierung ein Vertrauensvotum fordern wird, ob ſie ſich mit einer allgemein gehaltenen Billigungsformel be⸗ ganügt oder ob ſie die Ablehnung der Mißtrauens⸗ anträge für genügend hält, um ihren Beſtand für das erſte geſichert zu ſehen. Man nimmt an, daß die in der Regierung vertretenen Parteien eine allgemein gehaltene Billigungsformel ein⸗ bringen werden. Die Mehrheitsverhältniſſe ſind in der gegenwärtigen Situation ganz ungewiß. Niemand glaubt jedoch daran, daß die Regierung bei ihrem Debut etwa einen Mißerfolg erleiden könnte, da weder die Deutſchnationalen noch die Sozialdemokraten ein Intereſſe daran haben, dem Kabinett im jetzigen Augenblick irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten. Man wird alſo dem zweiten Kabinett Luther die praktiſche Arbeit zu ermöglichen ſuchen entweder durch Stimment⸗ haltung auf einem der beiden Flügel oder durch die für die Erhaltung des Kabinetts notwendi⸗ gen Abkommandierungen. Das Programm des Reichskanzlers wird, zoweit darüber Anhaltspunkte vorhanden ſind, in der Außenpolitik von Locarno ausgehen, im Zu⸗ ſammenhaug damit aber beſonders die Beſatz⸗ ungsfrage im Rheinland behandeln. Hier hat Deutſchland berechtigte Anſprüche anzumelden. Vor allen Dingen bezieht ſich dies auf die unbe⸗ dingt notwendige Herabſetzung der Beſatzungs⸗ truppen in der zweiten und dritten Zone. Wir nehmen auf das beſtimmteſte an, daß der Reichs⸗ , dig gg le eee eee ee wee; genſeite moraliſch verpflichtet iſt, die Truppen⸗ ſtärke auf das ſogenannte normale Maß, d. h. die deutſche Friedensſtärke, abzubauen. In der In⸗ nenpolitit werden die Wirtſchaftsfragen, Handels⸗ fragen und die ſinanzpolitiſchen Probleme, die Sozialaufgaben und die Fürſtenabfindung er⸗ örtert werden. ** Einführung des neuen Miniſters für Ernährung und Landwrtſchaft. Berlin, 25. Jan. Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft begrüßte am Mon⸗ tag vormittag der neue Miniſter Dr. Has linde die Beamtenſchaft und ſprach dabei die Bitte und Erwartung aus, daß ſie ihm in treuer Mitarbeit helfen mögen bei der Erfüllung der ſchweren Auf⸗ gaben zur Hebung der Landwirtſchaft und der Sicherung unſerer Ernährungsbaſis. Kein deutſcher Schritt zur Abänderung des Dawesplanes. Berlin, 26. Jan. In der deutſchen Preſſe wird ſeit einiger Zeit von. Schwierigkeiten bezügl. einer weiteren Durch⸗ ührung des Dawesplanes geſprochen. Auch in der auswärtigen Preſſe wurden verſchie⸗ dentlich Behauptungen aufgeſtellt, die dahin gehen, daß die deutſche Regierung demnächſt ritte gegen den Dawes⸗Plan beabſichtige. Namentlich die Korreſpondenten engliſcher Blätter treten mit derartigen Behauptungen in die Erſcheinung, die ſie allerdings mehr oder weniger auf angebliche taktiſche Maß⸗ nahmen der deutſchen Regierung innerpoliti⸗ ſcher Natur zurückführen wollen. Demgegenüber können wir nach unſeren gen Informationen erklären, daß alle dieſe Meldungen durchaus unzutref⸗ fend ſind, und daß jedenfalls die deutſche Regierung weder bisher irgendwelche Schritte unternommen hat, noch welche in abſehbarer Zeit zu unternehmen gedenkt, die auf irgend eine Abänderung des Dawesplanes hinaus⸗ laufen. 7 1. Der Zulaſſungsantrag für das Volts begehren eingereicht. Berlin, 26. Jan. Wie wir erfahren, iſt der Zulaſſungsantrag der ſozial⸗ demokratiſchen und der kommuniſtiſchen Par⸗ tei und des Ausſchuſſes zur Durchführung des Volksentſcheides für ein Volksbegehren auf Einbringung eines Reichsgeſetzes über Enteignung der Fürſtenvermögen geſtern durch die Abg. Wels, Ludwig u. Thäl⸗ mann, ſowie Dr. Kuczinsky als Ver⸗ treter des Ausſchuſſes im Reichsinnenmini⸗ ſterium eingereicht worden. Es wurde der Eintragungsfriſt beſchleunigt werden. Thäl⸗ mann und Kuczinsky zogen den erſten einge⸗ reichten Antrag als gegenſtandslos zurück. 8 Zuſage Deutſchlands zur Abrüſtungskonferenz Berlin, 26. Jan. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß die formale Antwort auf die Ein⸗ ladung zur Teilnahme an der Tagung des vorbe— reitenden Ausſchuſſes für die Abrüſtungskonferenz in zuſtimmendem Sinne nach Genf abgegangen iſt. 0 Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen. i Berlin, 26. Jan. Es ſind im Laufe der gegenwärtigen Beſprechungen zwei Unter⸗ kommiſſionen gebildet worden, deren eine ſich mit der Feſtlegung der Tarife beſchäftigt, und die zweite ſich mit der Redaktion des Wortlautes des Abkommens befaßt. Die Ver⸗ handlungen nehmen einen durchaus normalen Verlauf. Allerdings wird die Unterkommiſſion zur Feſtlegung ihrer Beſprechungen noch läu⸗ ger fortfahren müſſen, da noch eine große Anzahl von Tarifen durchzuarbeiten iſt. Die Marine⸗Tragödie von 1917. Dittmanns Anklage.— Ein eigenmächtiger Flottenvorſtoß gegen England. Am Samstag ging Dittmann im Un⸗ terſuchungsausſchuß auf die Verſuche hoher Marineſtellen ein, die Matroſenunruhen poli⸗ tiſch zu fruktifizieren, d. h. die Unterſuchungen ſo zu führen, daß daraus Material gegen den Linksſozialismus geſchöpft werden könne. Die Abſicht ſei ganz offen zugegeben worden. Der Vizeadmiral Hebbinghaus habe in einem Bericht geſagt:„Wir werden nach mei⸗ ner Ueberzeugung mit dem Endergebnis der Unterſuchung eine Waffe gegen den Links⸗ ſozialismus gewinnen, die wir mit rückſichts⸗ loſeſter Energie gebrauchen müſſen. Die Par⸗ teileute haben ſich als Landesverräter ind Schurken erwieſen. Jetzt kein Agnoſzieren mehr, ſondern feſtes Zufaſſen.“ Der Staats⸗ ſekretär v. Capelle hätte ſogar geäußert: „Eine ſo gute Gelegenheit wie die jetzige, gegen die revolutionäre Partei vorzugehen, ergibt ſich ſo leicht nicht wieder,“ und der Kriegsminiſter v. Stein:„Das vorhandene Material muß alſo dazu benutzt werden, gegen die Partei als ſolche einzuſchreiten, ſie unmöglich zu machen.“ In Konſequenz dieſer Abſicht, ſo fuhr Dittmann fort, hat man dann auf die Verurteilten eingewirkt, belaſtende Ausſagen gegen die in Frage kommenden Ab⸗ geordneten der USPD. zu machen und ihnen dabei die Ausſicht auf Strafermäßigung vor⸗ gegaukelt. Der Staatsſekretär v. Capelle habe am 11. November 1917 an den Kriegs⸗ miniſter v. Stein und den Oberreichsanwalt berichtet: An den Herrn Juſtizminiſter habe ich mich mit der Bitte gewandt, erwägen zu wollen, ob vielleicht mit dem Herrn Mi⸗ niſter des Innern in Erörterung darüber einzutreten ſein wird, ob man gegebenen⸗ falls Perſonen, die Weſentliches zur Auf⸗ deckung d. Angelegenheit beitragen werden, die Zuſicherung von Straffreiheit oder von Begnadigung— falls ſie nämlich bereits irgendwie dieſerhalb verurteilt ſein ſollten — geben darf.“ Dieſe Methode hätte nicht recht einge⸗ ſchlagen und die zeugeneidliche Vernehmung der. Abgeordneten ſeitens der Militärgerichte und die Durchſuchung ihrer Räume nach ver⸗ botenem Druckmaterial hätte man vermieden, um nicht das„künſtliche Anklagegebäude“ gegen die„Haupträdelsführer“ zu gefährden. Trotzdem hätten aber die Marinerichter „überall politiſche Umtriebe“ geſehen und eine Verſchwörung, die von der USPD. aus⸗ ging“. Admiral Scheer hätte alle paar Tage vom Staatsſekretär v. Capelle verlangt, daß gegen die beſchuldigten Abgeordneten u. gegen die USPD. als Partei energiſch einge⸗ ſchritten werde. Das Reichsmarineamt ſei auch zu einem Vorgehen durchaus bereit geweſen und habe nur wirkliches Beweismaterial gegen die Abgeordneten verlangt. Aber dabei haperte es, ſagte Dittmann. Niemand, weder der Reichsanwalt, noch der Juſtizminiſter, noch der Kriegsminiſter, der Reichskanzler oder der Kaiſer, die alle die Materie ein⸗ gehend erörterten, hätten mit dem Material der Kriegsgerichtsräte etwas anzufangen ge⸗ wußt. Helfferich hat am 24. Auguſt 1917 geſagt:„Ich wäre gerne gegen die USPD. vorgegangen, da aber jetzt das Material noch ſchwächer als vorher iſt, ſehe ich hierfür keinen rechten Weg.“ Noch kritiſcher und ſkeptiſcher war die Oberreichsanwaltſchaft. Den Schlußteil des langen Dittmann⸗ ſchen Referates nahm eine Darſtellung des am Kriegsende noch beabſichtigten Flot⸗ tenvorſtoßes gegen England ein. Er ſtellte feſt, daß die Unzufriedenheit unter den Marinemannſchaften trotz der drakoniſchen Abſchreckungsurteile weitergegärt hätte. Da⸗ rum ſei von den Admiralen eigenmächtig gegen den Willen des Kaiſers und der Reichs⸗ regierung ein Vorſtoß gegen die engliſche Küſte verſucht worden und das hätte die Leute zur Verzweiflung getrieben. Denn es war Rebellion, Hochverrat gegen die Reichsregie⸗ rung. Nun rebellierten die Matroſen gegen die Rebellion der Admirale. Am 29. und 30. Oktober 1918 riſſen die Heizer die Feuer aus den Keſſeln und Heizer ſowohl wie Matroſen verweigerten in der Nacht und am folgenden Morgen den Gehorſam gegenüber dem Befehl zur Ausfahrt. Sofort wurden zahlreiche Ver⸗ haftungen vorgenommen u. Vorunterſuchun⸗ gen angeſtellt. Aber bevor ſie recht zum Ziele kamen, war die Exploſion da. Die Mannſchaf⸗ ten der Schiffe verlangten ſtürmiſch die Frei⸗ laſſung der Verhafteten und erzwangen ſie mit Gewalt. Nach der von der Linken lebhaft applau⸗ dierten Rede Dittmanns erhielt das Wort Korvettenkapitän Canaris. Seine einzel⸗ nen Angaben faßt Canaris folgendermaßen zuſammen: 1. Die Flotte war innerlich ge⸗ ſund. 2. Die Meuterer haben enge Beziehun⸗ gen zur USPD. gehabt. 3. Die Verbindung der Meuterer mit den USPD. hat den Rä⸗ delsführern weſentlich den Rücken geſtärkt, diſziplinſchädigend gewirkt und die Mitläufer überhaupt erſt bewogen. Dadurch wurde der Boden geebnet für die Agitation der weiter links ſtehenden Gruppen, die aktiv auf Revo⸗ lution nach ruſſiſchem Muſter hinarbeiteten. 4. Die unmittelbare Verbindung zwiſchen den linksradikalen Gruppen, die mit der USPD. nicht identiſch ſind, und den Meuterern iſt aktenmäßig nicht erwieſen. 5. Sicher iſt, daß die linksradikalen Gruppen die Vorgänge in der Flotte verfolgt haben, ausgenutzt und und viele Flugblätter revolutionären Cha⸗ rakters herausgegeben haben. 6. Eine exakte Trennung zwiſchen USPD. und den links⸗ radikalen Gruppen inbezug auf ihre Einwir⸗ kung auf die Mannſchaften der Flotte wird ſich nicht machen laſſen. Beide Tendenzen ſind ineinander übergegangen. 7. Es iſt völlig ab⸗ wegig zu ſagen, daß ſich die Flottenmeuterei des Jahres 1917 auf Reaktion, auf das all⸗ deutſche Verhalten der Offiziere zurückführen laſſe. Jedenfalls hat keiner der Beſchuldigten nach dieſer Richtung einen Einwand gemacht. Canaris wandte ſich dann gegen die Be⸗ bauptung, die Todesurteile ſeien nicht gerecht⸗ fertigt geweſen. Das Kriegsgeric habe ſich aus guten Gründen auf den Standpunkt ge⸗ ſtellt, daß in dem Verhalten der Rädelsfüh⸗ rer Zuſammenſchluß zur Sabotage desKriegs⸗ ausganges, unter den gegebenen militäriſchen Verhältniſſen vor dem Feinde, vollendete Auf⸗ ſtandserhebung zu ſuchen ſei, wenn dieſer Aufſtand auch noch nicht ausgebrochen ſei. Es ſei bekannt, daß gleiche Verbrechen in der ſeien. Nach der Rede des Kapitäns Canaris kam es zu einem 5 Zwiſchenfall, als der Abg. Moſes(Soz.) fragte, ob er, Canaris, identiſch ſei mit dem Korvettenkapi⸗ tän Canaris, der ſeinerzeit in dem Prozeß gegen den Mörder des Abg. Liebknecht und Frau Roſa Luxemburg als Belaſtungszeuge aufgetreten ſei und dem vorgewurfen wurde, daß er die Flucht des Mörders Vogel ermög⸗ licht habe. Unter großer Erregung der Lin⸗ ken gab der Korvettenkapitän die Erklärung ab, daß das Reichswehrminiſterium von ſich aus zu dieſer Angelegenheit Stellung nehmen werde. Vorläufig werde er aber nicht mehr an den Verhandlungen teilnehmen. 5 Als Canaris den Saal verlaſſen hatte, ergriff der Volksparteiler und ehemalige Admiral Brünighaus das Wort. Die ganzen Ausführungen Dittmanns tragen den Stempel, ſoweit die Verhältniſſe in der Marine ſelbſt in Frage kommen, einer durch nichts gerechtfertigten Verallgemeinerung. Die von ihm wiedergegebenen Auszüge aus den Akten ſind ledialich darauf eingeſtellt, ihn ſelbſt und die USPD. zu entlaſten und die Sache ſo darzuſtellen, als ob ſie von dem be⸗ abſichtiaten Vorgeben der Haupträdelsführer auch nicht die leiſeſte Ahnung gehabt hätten Als der Abg. Brüninghaus erklärte, Ditt⸗ mann habe manche Ausſage nur unvollſtän⸗ dig wiedergegeben und nur zitiert, was ihm in den Kram paſſe, entſtand große Unruhe bei der Linken. Der Redner ſchloß mit der Feſtſtellung, daß die beabſichtigte Flotten⸗ aktion im Einverſtändnis mit der Regierung geplant war und daß ſie Ausſicht auf Erfolg gehabt habe. Darauf wurden die Verhand⸗ lungen abgebrochen. g Die Ausſagen des Vizeadmirals v. Trotha. Berlin, 26. Jan. Der Ausſchuß ſetzte ge⸗ ſtern ſeine Beſprechungen fort. Bei der Eröff⸗ nung der Sitzung verwahrte ſich der Vor⸗ ſitende, Aba. Dr. Philipp(Intl.) gegen den Vorwurf, er hätte am Samstag als Vor⸗ ſitzender die Dinge hemmungslos laufen laſ⸗ ſen. Der Auftrag an den Abg. Dittmann ſei auf einſtimmigen Beſchluß des Ausſchuſſes erteilt, die Hinzuziehung der Preſſe mit 13 gegen 9 Stimmen beſchloſſen worden. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen wurde Vizeadmiral a. D. v. Trotha als Auskunftsperſon vereidigt und vernommen. Er äußerte ſich zunächſt ausführlich über die Urlaubsfrage und die Verpflegungsverhält⸗ niſſe ein. 5 Weiter kam er auf die Unbotmäßigkeiten in der Hochſeeflotte zu ſprechen, die immer nur vorgekommen ſeien auf Schiffen, deren Beſatzung in engſte Berührung mit den politiſchen Streiks der Zivilbevölkerung kam. Nie kam es dazu auf Schiffen, die nöher an den Feind herankammen. Darum habe die Marineleitung an die Beſatzung geglaubt bis zuletzt. Einen für uns allen ganz anderen Eindruck hätten die Dinge aber mit dem Auf⸗ marſch der Beſatzung von„Prinz Luitpold“ und der Anſprache bekommen, die Köbes im Reſtaurant Tivoli an die Leute gehalten habe. Bei den erſten Feſtſtellungen, noch ehe die Un⸗ terſuchung in feſte Bahnen kam, machte ein Matroſe die Ausſage, daß er am 1. Auguſt im Reſtaurant Tivoli zu einer Verſammlung aufgefordert wäre, wo ein unbekannter Ma⸗ troſe oder Heizer geſprochen hätte. Zunächſt wäre eine Propagandarede für die USP. ge⸗ halten und dann wäre ausgeführt worden, wir ſollten und müßten uns ſeſt zuſammen⸗ ſchließen und wenn wir feſt vereinigt wä en, nötigenfalls mit Gewalt gegen unſere Vor⸗ geſetzten vorgehen.(Hört! hört! rechts.) Der Heizer Mühlbart bekundete ebenſo, daß er am 23. Juli, ſowie an einigen Tagen vorher in verſchiedenen Lokalen einer ſolchen Ver⸗ ſammlung beiwohnte. die unter der Be ze ich⸗ nung„Menagekommiſſion“ getagt hätte. Dort hätte ein Matroſe von„Friedrich der Große“ über die Friedensbedingungen geſprochen und ausgeführt, ſeine Rede müſſe in der Marine verbreitet werden und es müſſe dafür geſorgt werden, daß die Abgeordneten der USP. demnächft in Stockholm den nötigen Rückhalt bätten. Wenn die Abgeordneten aber wieder⸗ kehren ſollten, ohne etwas erreicht zu haben, ſo müßte nach ruſſiſchem Muſter jeder tun, was er zu tun hätte, um die Feſſeln zu ſpren⸗ en. 5 Ueber den Flotten vorſtoß ſagte v. Trotha u. a. folgendes aus: Ich wurde Chef des Stabes wenige Tage, nachdem Admiral Scheer die Flotte übernommen hatte. Nicht lange nachher kam der Kaiſer nach Wilhelms haben und dort entwickelte ibm Admiral 5 ö 6 i i 8 a 1 1 g Wunſch ausgeſprochen, daß die Zulaſſung des franzöſiſchen Armee und der englischen Wut 5 1 Die Reg erungs⸗ 1 arung Volksbegehrens und die Bekanntmachung der] kurzer Hand mit dem Tode beſtraft de CC 1 Konferenz Kath. Männer⸗ und Arbeitervereine. Am Donnerstag, den 28. Januar, nachmittags 8 Uhr, findet in Mainz, im Vereinshauſe des Männervereins(Ballplatz), eine Vorſtands⸗Kon⸗ ferenz der Männervereine ſtatt. Es werden be⸗ ſprochen: Die Richtlinien der Diözeſanſynode über die katholiſchen Vereine.— Die Verbands⸗ und Vereinsarbeit 1925.— Soziale und karita⸗ tive Aufgaben der Vereine(Leoverſicherung— n Wohnungsbau). aum. a Hierzu ſind eingeladen die hochw. Herrn Prä- ſides, ſowie auch die Präſidenten und Vorſtands⸗ mitglieder ſoweit ſie an einem Werktag ihr Er⸗ ſcheinen möglich machen können. Scheer in einem Vortrage, wie er ſich den Einſatz der Flotte denke. Er wollte zunächſt durch kleine und dann immer weitergehende„Frottenvorſto egeben hat. Vorſeſe die Baſts ſchaſſen, um später zug ider Pier dme e oe N zu einem Vorſtoß an die engliſche Küſte zu kom. waren, war der Flottenvorſtoß natürlich un⸗ mögli den. W ſeine Zuſtimmung für die Me⸗ möglich geworden ir thode des Vorwärtsdringens gab und nur die Vorausſetzung blieb, daß einen Kampf mit der nur Korvettenkapitän Gladiſch. Der damalige 1 a 8 Reichs e ickte jedem Kampfvorſtoß Staatsſekretär des Reichsmarineamtes ſch erſt beim Großen Hauptquartier in Spa an⸗ gefragt werden. Admkral v. Holtzendorf, der dann dem im Bett liegenden Kanzler einheitliche große Unternehmungen bis men. Der Schluß des Vortrages war, der Kaiſer daß engliſchen Hauptmacht der Flottenchef unter günſtigen Bedingungen eingehen ſollte. Unmöglich konnte vor Als. Vertreter der Marine im Großen Haupt⸗ Aua rler war, wollte von Vorſtößen der Flotte in den Kanal anfangs nichts wiſſen, hat ſich im Frühjahr 1918 aber zu meiner Auffaſſung entſchieden. Die Vorbereitungen zu Vorſtößen geheim zu halten, war eine unbedingte Pflicht gegen die Beſatzungen. Wir ſind darin ſoweit gegangen, daß nicht einmal in den geſchloſſe⸗ nen Flottenſtäben von rund 20 Offizieren mehr als ein Drittel über den Plan eines Unternehmens unterrichtet war. Die vorbe⸗ reitete Operation haben wir immer erſt ins wo die Flotte in lich die Erfahrung gemacht. wenn wir daß, einen Offizier ins Große Hauptquartier ſchick⸗ die menſchliche Neugier ſolche Wellen ten, dieſe Tatſache ſofort bekannt war. schlug. daß So iſt es Vorſtoß keine Frage, f Mitglieder des Stabes im Bilde waren. Die Front im Weſten war im ſchwerſten Rin⸗ gen und auf ihrem rechten Flügel durch die Möglichkeit eines ſolchen enaliſchen Vorſtoßes von der; Themſe aus mußt eine ganz gewaltige Ent⸗ faſtung unſerer Front eintreten. So hatten wir die Pflicht, dieſen Stoß in die feind⸗ lichen Verbindungslinien hinein mit aller möglichen Energie zu felbſtverſtändlich die Hochſeeflotte mit ausgehen. Hätten wir die großen Kreuzer allein hinausgehen laſſen, ſo wäre das nach unſerer, nach meiner Anſicht, ein Verbrechen gegen die Beſatzung geweſen. Um nun eine Sicherheit zu haben und dieſe Sicherheit bis auf das höchſte Maß zu bringen, war nicht nur vorgeſehen, daß 12 Luftſchiffe gegen den Feind aufklärten, ſondern daß auch ſämtliche nun zur Verfügung ſtehenden U⸗Boote in mehreren Linien gegen die Anmarſchwege des Feindes, die man ja genau überſehen konnte, vorainaen. Als Letztes war geplant, „————. und Julberts Geſicht einen weichen Zauber Daus Haus Mannheimer. Roman von F. Kaltenhauſer. ö(22. Fortſetzung.) Und plötzlich fand ſie alles ſchal, Ekel. drüſſig war— wohin damit? ihr nicht, mißte. vor ſich ſelber herabzuſetzen— Zweck geweſen. daß ſie alle lud, ihn aber Sie hörte nicht, was da vor ihr einer zu ihr ſprach— ſie ſah wieder herum, fragenden Blickes. Als ihr Blick zurückkehrte, haftete er faſt leeren Ausdrucks auf dem Mann, der vor wer war denn der? Sie mußte ſich erſt beſinnen— rich⸗ Was Er ſah ſie nun ſo fragend an, und faſt kroch es wie Erſtaunen ihr ſtand und zu ihr ſprach. Ach, tig, Mangold, der Goldwarenhändler! hatte er denn nur geſagt? in ſeinem Blick. Und Fräuleig Julberte Engerwald ſchämte ſich plötzlich. Wozu galt ſie jetzt als junge als eine der erſten Damen der Stadt, wenn ſie nicht einmal den kleinſten Anforderungen der Höflichkeit genügen wollte ſie ſich gegen ihre ſonſt hätte Dame, vielmehr und hierzu gehörte, daß Gäſte liebenswürdig benahm ſie ſie beſſer nicht eingeladen. Und ſchon ſpielte ein Lächeln um ihren Mund und ganz freimütig bekannte ſie:„Ver⸗ es iſt mir eben durch den Sinn ge⸗ huſcht, und dies hat mich einige ihrer Worte überhören laſſen. Bitten wollen Sie die Güte zeihen Sie, Herr Mangold, ein ſeltſamer Gedanke haben und mir Ihre Worte wiederholen?“ Mangolds Sinn verfing ſich an dem Lä⸗ cheln, das um den ſeinen roten Mund zuckle gegen den etwa anma — Verbandsju⸗ für den hier in Frage ſtehenden daß nicht einmal die eines engliſchen Flottenvorſtoßes f auf das äußerſte gefährdet. Mit dem Stören betreiben. Dabei mußte hin⸗ denenge, denden i werfen. Ich kann keinen anderen Ausdrus laren als daß ſich noch nie im lege a ſtark und ſicher vorbereitetes Unternehmen 0 Das iſt der Vorſtoß, hat durchführen laſſen. 5 den die Flotte geplant hatte in dem Empfin⸗ den der Pflicht, beizuſtehen der über alles hochſtehenden kämpfenden Front der Armee Wir haben dieſen Vorſtoß nach halbjährigen Vorbereitungen fertig zur Hand. Als wir über die Durchführung des Unternehmens einig waren, habe ich auch an den Chef des Stabes der Seekriegsleitung, rauf eine zuſtimmende Antwort bekommen. (Bewegung links. Abg. Dittmann: Die entſcheidende Frage iſt, ob die Regierung des Prinzen Max unterrichtet war.) Das kann ich ſo genau nicht ſagen. Es könnte ja noch feſt⸗ geſtellt werden. Auf die Frage des Abg. Dittmann, ob der Zeuge aus eigenem Wiſſen angeben könne, daß Prinz Max von Baden ſeine Zu⸗ erwiderte Vizeadmiral v. Trotha: Nachdem die Unruhen auf den Schiffen ausgebrochen haben ſofort einen Offizier nach Berlin zum Marineſtaatsſekretär geſchickt, um über dieſe Sachlage die entſchei⸗ dende Stelle zu unterrichten. Nach Berlin fuhr Gladiſch zum Prinzen Max von Baden, der aber ſchon im Bettlag. Kapitän Gladiſch 510 ie Sache vorgetragen. In der Meldung, die er mir nachher erſtattete, hat er mit keinem Wor: erwähnt, daß Prinz Max von Baden ge— äußert hätte, er wiſſe gar nichts von den Vorſtoß oder daß dieſer Vorſtoß hätte gar nicht ſtattfinden ſollen. Auf die Frage, ol man glaubte, die engliſche Flotte entſcheidend ſchlagen zu können, erwiderte v. Trotha, wenn es zu einer Entſcheidunasſchlacht gekommen wäre, ſo wäre die enaliſche Flotte, das Rück⸗ grat der engliſchen Macht in der Welt, nach Große Hauptauartier geſchict an dem Tage, unſerer Ueberzeugung ſo gewaltig geſchädigt roße Ha 8 0 0 See ging. Wir hatten näm⸗ worden, daß das ganze Bild der Mächte der Welt verändert worden wäre. Das iſt meine Ueberzeugung auch heute noch. ö Sachverſtändiger General v. Ku hh der dann vernommen wurde, erklärte u. a., daß in den kritiſchen Tagen ein Flottenvorſtoß für das Heer eine außerordentliche Beruhigung und Entlaſtung geweſen wäre, denn er hätte die ganze Aufmerkſamkeit der feindlichen Kriegsführung auf die See gekenkt. Wenn auch die Flotte untergegangen wäre bei die⸗ ſem Vorſtoß, ſo hätte ſie dann doch einen gro⸗ ßen Dienſt geleiſtet und ſie wäre ehrenvoller untergegangen, als ſie nachher ruhmlos und nutzlos abgeliefert worden ſei. Die politiſche Lage wäre nach ſeiner Anſicht nicht verſchlech⸗ tert worden, die militäriſche ſchon gar nicht. Abg. Brünighaus( D. Pp.) ſtellte feſt, daß nach den Ausſagen von Trothas die Flotte noch nie ſo ſtark geweſen ſei, wie in dem Augenblick, in dem der Vorſtoß geplant war und daß alle Chancen für uns waren, falls ſich die engliſche Flotte unter für uns günſtigen Bedingungen geſtellt hätte. Es ſei feſtgeſtellt worden, daß das Kabinett des Prinzen Max von Baden damit einverſtan⸗ den war, daß die Flotte entſprechend ihrem Charakter als Kampfmittel ſo eingeſetzt wer⸗ den ſollte, wie es der bberſten Seekriegslei⸗ tung berechtigt erſcheinen würde. Dieſe Feſt⸗ zum Da hatte ſie ſich ein Gewimmel von Leuten aufgeladen, deſſen ſie jetzt ſchon über⸗ Für Stunden mußte ſie ſie nun ertragen— warum, warum hatte ſie ſich dieſes angetan? Ach freilich— doch des einen wegen! Um dieſem zu zeigen, daß er vielleicht allen hier etwas galt, bloß gern Um ſeinen Aerger wachzurufen, ihn dies war der ſtellung iſt wichtig. denn in der Preſſe werde uin der Nu den damaligen Admiral v. Levetzow, die Frage gerichtet, ob die Regierung im Bilde wäre und habe da⸗ mir der Weyauptung opertert, daß dieſer 7 be Fedder ſonre. g J r Baden geweſen wäre baub tima, die gänzlich unhaltbar it. Sachverſtändiger Prof. Delbrück konte zur Klärung der de a Max mit dem Flottenvorſtoß einverſtanden war, folgendes: Die Beſprechung des Prin⸗ zen Max mit dem Admiral v. Levetzow muß wohl am 21. oder 22. Oktober ſtattgefunden haben. Am 28. Oktober aber hat der Kaiſer ausdrücklich die militäriſche Leitung unter die Adile Gewalt geſtellt. Wenn alſo auch am 21. oder 22. Oktober Prinz Max von Baden zu der Darlegung des Admirals v. Levetzow nichts geäußert hat, ſo folat daraus noch gar nichts. Es kommt vielmehr darauf an, ob. nachdem die militäriſche Leitung ausdrücklich unter die bürgerliche Leitung geſtellt war, Prinz Mar ein ſo ungeheuerliches Unterneh⸗ men wie den Flottenvorſtoß gegen England, der, wie er auch ausfallen mochte, den gan⸗ zen dipſsmatiſchen Feldzug umwerfen mußte, ausdrücklich und nicht etwa bloß indirekt durch Schweigen zuſtimmend gebilligt hat und die⸗ ſes Unternehmen durch die Zuſtimmung des verantwortlichen Reichskanzlers gedeckt iſt oder nicht Dafür aber, daß es gedeckt wor⸗ den iſt, iſt auch nicht der geringſte Beweis bisher erbracht worden und es wäre abzu⸗ warten, ob er noch erbracht werden kann. Zum Schluß ſtellte Sachverſtändiger Or. Hertz entgegen dem, was der Abg. Brüning⸗ haus geſagt hat, feſt. daß aus dem, was Herr v. Levetzow dem Prinzen Max geſagt habe, kein Menſch heraushören konnte, daß es ſich um eine große Seeſchlacht handeln ſollte. Es mache vielmehr den Eindruck, als oß dieſe unbeſtimmte Form der Mitteilung abſichtli gewählt worden ſei, um Unklarheit entſtehe zu laſſen. Weiter teilte er ergänzend mit, daß nach Erklärungen des damaligen Vizekanz⸗ lers v. Paver und des damaligen Staats- ſekretärs im Kabinett ſeinerzeit niemals da⸗ vor geſprochen wurde, daß ein ſolcher Vorſtoß geplant wurde. ö Darauf ö Eine neue Sitzung mit Hinzuziehung der Preſſevertreter wird vorausſichtlich erſt in etwa 14 Tagen ſtattfinden. g Poſlitiſche Umſchau. Dr. Wirth in Mannheim. Reichskanzler a. D. Dr. Wirth wird am 21. Februar in einer großen Verſammlung der Zentrumspartei genwart ſprechen. e die Räumung der Stadt Köln. Das Städt. Preſſeamt Köln teilt mit, daß die britſche Flagge auf dem Großen Hauptquartier am 30. Januar um 3 Uhr eingeholt wird und gleichzeitig die letzten britſchen Truppen Köln verlaſſen.— Nach dieſem Vorgang ſind jedoch, wie bereits bekannt, donnanzen der Interalliierten Rheinlandkommif⸗ — Die Wirtſchaftskriſe und die deutſchen Landgemeinden. Der Vorſtand des Deutſchen Landgemeindetages hat in ſeiner Sitzung am Samstag in Berlin zu der derzeitigen Wirt⸗ ſchaftskriſe einſtimmig eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der es u. a. heißt:„Der Deutſche Landgemeindetag erblickt in der Belebung der Bauinduſtrie, die als Schlüſſelinduſtrie anerkannt werden muß, ein beſonders geeignetes Mittel zur Ueberwindung der gegenwärtigen Geſamttriſe. Daher iſt es notwendig, daß der Wohnungsbau- förderung im Rahmen der erhöl“e Bedeutung zugemeſſen wird und demge⸗ mäß für ſie weſentlich höhere Beträge wie zur Zeit zur Verfüauna geſtellt werden. Soweit In verlieh— und es lief ihm ein Gedanke hin: „Das wäre eine Frau für meinen Sohn!“ Erregter als bisher ſprach er nochmals aus, was er vorhin erzählt hatte—: Von den Gründen, die außerhalb der Stadt angekauft werden ſollten, von einer Firma, die eine große Fabrik dort erbauen wollte, eine Tuch⸗ fabrik. Aber außer einem einzigen Bürger der Stadt, der keine andern Intereſſen mehr habe als die Geldeinnahme, wolle niemand Grund⸗ ſtücke ablaſſen, denn es wären die Intereſſen mehrerer Bürger, angeſehener Ratsherrn da⸗ mit verbunden. „Wieſo?“ fragte Julberte, die die Sache noch nicht recht begriff. Das müſſen Sie mir erklären.“ b„%;ͤßũ ðVV Nun, wir haben doch große Handels⸗ geſchäfte in der Stadt, oder vielmehr zwei bedeutende Tuchfirmen, denen die Errichtung der Tuchfabrik deng rößten Schaden bringen würde. Denn wer von den kleinen Tuch⸗ geſchäften in der Umgebung würden z. B. bei Mannheimer oder Anſorge kaufen, ſobald die Fabrik daſtände. die die Tuche zu Fabrikprei⸗ ſen abgäbe? Wohl niemand, das ſieht doch jeder ein, nicht wahr?“ 8 In Julbertes Sinn liefen die Gedanken in Windeseile ſie nickte und nickte noch einmal. Und dann fragte ſie:„Und deshalb verkauft keiner von den anderen Bürgern ſeine Grundſtücke? Dieſe würden doch ſicher gut bezahlt werden?“ „Das ſchon. Aber erſtens tut keiner der Bürger das den beiden großen Geſchäftshäöu⸗ ſern hier an, zumal mehrere damit verwandt oder verſchwägert ſind— und zweitens: der große eigene Vorteil. Denn kommt heute hier eine große Tuchfabrik ber, wer iſt dann davor ſicher, daß nicht morgen eine Möbelfabrik oder irgend eine andere Fabrik hier errichtet wird? Denn daun werden wohl die Herren Mannheimer und Anſorge nicht dam belfen. daß man z. B. Kerrn Berke eine Möbelfabrik vor die Naſe ſetzt und ſeine Grob liſchtoroi ja, wie ich meine, „Und Sie, Herr Mangold? Sie haben ud be“ Frage. ob der Prinz Gemeinden ugiig Förderung der Notſtandsarbeiten iſt. E bisher, 1 TN vom fentlichen Kö aft zu betreiben, wie ſie die Landgemein. wurde die Sitzung geſchloſſen. im Nibelungenſaal über die politſche Lage der Ge⸗ ſion noch in Kraft bleiben. e 0 zur Vorbeſprechung über die Ausgeſtaltung des bereits am 27. November vorigen Jah Staatsaufgaben eine Nein, das kann ich nicht. und mein Sohn darf tandsmitter nicht ausrewherr. muß b 18 tal exſtreb 5 2 auh 5 g zuab 0 eſe Maßnah⸗ men noch nicht ausreichen, 5 N lichen Erwerbsloſigteit zu ſteuern, bezüglich des Koſtenteils auf die keiſtungsſchwa⸗ 1 8 Gemeinden beſonders Rückſicht zu nehmen der Tilgungsdauer bis zu 15 Fahren Platz grei⸗ fen. Alles das hat auch eine entſprechende Aen⸗ derung der Steuerpolitik mit dem glele zur Vor⸗ ausſetzung, daß eine Kapitalsbildung von unten herauf ermöglicht wird, die unter allen Umſtän⸗ den gefördert werden muß, tperſchaften, zum Teil aber von der ben den ſchon bisher üben mußten.“ Aus Nah und Fern. Fp. Weinheim, 25. Jan. Auf dem Grabe ſei⸗ ner Frau erſchoſſen hat ſich der Taglöhner vermißt. Schließlich fand man ſeine Leiche an dem Grabe; Er kontne vorher nicht gefunden! Philipp Eller. Er war einige Tage ſeiner Frau. werden, weil der hochliegende Schnee den Toten vollſtändig verdeckt hatte. Not haben den Mann in den Tod getrieben. Bündingen, 24. Jan. Frau Gemahlin es vorgezogen, noch nicht verlaſſen: Ratingen, 25. Jan. in der ſogenannten„Hölle“, einem hinter dem Duerrwerk Aktiengeſellſchaft in Ratingen gelege, nen früheren Steinbruch, der mit Waſſer ange füllt und mit einer dünnen Eisdecke belegt i Sie verſuchten, das Eis zu betreten, das ſie aber nicht tragen konnte. chen nacheinander ein. Sämtliche fünf Kinder br Auf ihr Schreien eilten Leute herbei, denen es gelang, zwei der Kinde ans Land zu ziehen, während die drei anderen, ein Knabe und zwei Mädchen, unter dem Eis den Tod fanden. Die drei ertrunkenen Kinder ind Geſch witer. 65. Generalverſammlung der deutſchen Katholike Köln und die ſonſtige erſte Zone noch nicht als unbeſetztes Gebiet zu betrachten, ſodaß die Or⸗ Vom 22.— 24. Auguft indet bekanntlich i Breskau die 65. Generalverſammlung der deutſchen Katholiken ſtatt. Einer Einladunz gegründeten Lokalkomitees hatten am Mon, tag, 18. Januar, gegen 150 führende Perſön, lichkeiten des katholiſchen Volksteils Breslau Folge geleiſtet. Vertreter aller Bevölkerung ſchichten füllten den kleinen Saal des Et Vinzenzhauſes. Unter den Verſammelten be merkte man unter anderem als Vertreter Zentralkomitees der deutſchen Katholiken Vi zepräſidenten Geheimrat Dr. Porſch, ferne Seine biſchöfliche Gnaden Weihbiſchof D Wojciech, Seine Gnaden Generalvika 1 um der ungeheuer iſt eine beſſere geboten, wobei 8 muß auch eine Milderung der Beding. ungen, und zwar durch weitere Erhöhung des Ge⸗ ſamtförderungsſatzes, ſowie durch Verlängerung gegeben. Es darf, ſich aber nicht nur um die Sparſamkeit des Bür⸗ gers handeln, ſie iſt vielmehr, ganz anders wie eich, Stgat und anderen öf. Bertram Arbeitsloſigteit un Im benachbarten Groß⸗Karben hat ein Storch mit ſeiner auf Erho, lungsurlaub im Süden zu verzichten und auch! im Winter hier zu bleiben. Beide haben ſo⸗ wohl die erſte wie die zweite Kälteperiode/ gut überſtanden und ihr Quartier bis heute Sparkaſſenamtmann Geſtern nachmittag ſpiel⸗ ten fünf Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren miſſionen aufgefordert, auch die für die Breslauer Generalverſamm⸗ Franziskus aus Anlaß ſeines 700. To⸗ destages beſonders gedacht werden.( Verlauf ein ſchönes Bild katholiſcher Einig⸗ lauer Katholikentages berechtigt. dadurch in rade einat. Alſo ſehen Sie, eine Hand wäſcht die ander:— ſo iſts!“ * einmal gehört zu haben, auch Gründe vor der Stadt?“? „Ich—? O, was kommt es hierbei auf meine Wenigkeit an? Mein Grundſtück iſt viel zu minimal, als daß es in Frage käme. Dann würde ich mir hierdurch die Firmen, die mit Mannheimer und Anſorge verbunden ſind, total verfeinden, die anderen Firmen auch nicht freundlicher geſinnt machen, und ſo mei⸗ nem Betrieb wieder einen großen Schaden zufügen. Und—“ Herr Mangold lachte iro⸗ niſch auf„könnte denn nicht auch eine Goldwarenfabrik errichtet werden? Muß ich nicht auch in den gleichen Apfel beißen wie die anderenkk; w „Ich verſtehe,“ ſagte Julberte nickend. dann warf ſie lauernd hin:„Wenn aber ein großer Grundkomplex in Frage käme?“ Mangold zuckte die Achſeln. Dann glitt es verſchmitzt über ſeine Züge hin.„Meinen Sie, daß dem Fuchs bloß die Trauben zu ſauer ſind?“ Ohne aber Julberte Zeit zu einer Antwort zu laſſen, fügte er hinzu:„An mich tritt auch ſonſt die Verſuchung ſtark heran — mein Sohn— ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt iſt, daß er Ingenieur iſt— würde beim Bau der Fabrik beteiligt ſein, aber— da es gegen das Intereſſe der Stadt iſt—“ „Nein, gegen das einiger Bürger,“ warf Julberte hin. „Gut, heißen wir es ſo. Aber es iſt da⸗ rum doch nichts zu machen. Er muß verzich⸗ ten, ſo ſehr es ihm auch darum geht.“ So leicht ſetzen Sie ſich über Ihres Sohnes Exiſtenz hinweg?“ fragte Julberte, und ein flimmeriger Glanz ſtand in ihren Augen. In Mangolds Augen zeigte ſich ſekunden⸗ lang ein Ausdruck, den ſich Julberte nicht ent⸗ rätſeln konnte, dann ſah er erunſt in ihre Augen und ſagte: Ich bin hier zur Welt ge⸗ kommen, aufgewachſen, habe mein ganzes Le⸗ ben hier verlebt— es gäbe einen Riſt, nicht allein zwiſchen den Ratsherrn und mir, ſon⸗ dern auch mitten dench mein Leben durch. nas nicht von mir verlangen.“ 10 „Alſo wird es mit der Fabrik und der Vergrößerung unſeres Stadtweſens nichts werden?“ Julberte lächelte bei ihren Wor⸗ ten, die ein wenig naiv⸗wehmütig klangen, als würde einem Kinde ein eben aufgeſtiegener großer Wunſch nicht erfüllt. Daraufhin plau⸗ derte ſie mit Mangold über anderes weiter, verriet ihm, daß ſie ſich ſehne, wie ein Vogel in die Welt hinauszufliegen, dies aber Groß⸗ mütterchens wegen, das allzu ſchwach und hinfällig ſei, nicht tun dürfe.„So muß man ſeine Wünſche einpacken in einen Korb und den Deckel feſt zudrücken, daß ſie nicht heraus⸗ fliegen und einen allzuoft erinnern,“ ſetzte ſie hinzu. 1„ Sie ſprach des Abends über noch meh⸗ reremale mit Mangold und wußte ihm un⸗ auffällig zu entlocken, wo ſein Sohn weile und was für eine Firma es ſei, die die Fab⸗ rik gern gebaut hätte.— 0 1 Als die Gäſte mit Anerkennung des ſchö⸗ nen Abends ſich empfohlen hatten, brachte Julberte die Großmutter ſofort zu Bett. Die alte Frau war müde bis zur Erſchöpfung. Sie lag hinfällig genug in den Kiſſn. Julberte ſtreichelte ihr die Wangen und ſprach zärtliche Worte zu ihr. Aber mitten darin ſtellte ſie plötzlich eine Frage:„Gelt, Großmutter, wir haben Gründe vor der Stadt?“ ö„ „Ja, Kindchen, ja! „Viele?“ „Einen großen Komplex.“ „Für ein Haus!“? ö Ach wo— n ließen ſich gut und gern fünf, ſechs Häuſer, je nachdem, hinbauen. Aber warum—“ 5 f 95 „Ach, eine Frage bloß. Weil ich eben da⸗ ran dachte. Morgen ſchwatzen wir 110 ein ein wenig darüber, gelt? Schlaf jet, Groß⸗ mütterchen! Dann leg ich mich auch nieder.“ Julberte ſchlief aber lange nicht ein, trotz der ſpäten Nachtzeit— ſie hing Gedanken nach, die ihr aufflatterten wie wilde Vögel. 1 10(Vortſetzung folgt., ——— 5 auf die Straße. folgt und nach einigen hundert Schritten auf der 8 Straße ergriffen. Geldes, deſſen Betrag ſich auf 25 000 Mark belief, hatte der Verfolgte ſchon auf der Straße verlo⸗ ren. laſen das von dem Räuber umhergeworfene Geld kleiner Betrag fehlte. räten verteilt. Fe deſchte iſter es Lokalkomitees, eröffnete die Ver⸗ d mit dem katholiſchen 8 eß die Erſchienenen mit herzlichen Worten ziltommen. Daß ſo viele der Eingeladenen ch eingefunden hätten, betrachte er als gutes orzeſchen für einen außerordentlich ſtarken uch des Breslauer Katholikentages und ür die Einigkeit, die uns beſeelen müſſe. wenn das große Werk zu einem vollen Erfolg führt werden ſoll. Als Zweck des Abende ezeichnete Dr. Herſchel die Einleitung der Vorbereitungen für die für Dienstag, 2. Februar(Mariä Lichtmeß) vorgeſehene Grün⸗ dungsfeier des Lokalkomitees, die im großen Sgale des St. Vinzenzhauſes ſtattſinden wird. Für dieſe haben ſowohl S. Eminenz Fuürſtbiſchof Kardinal Bertram, wie der 1. Vorſitzende des Zentralkomitees der deutſchen Katholiken, Se. Durchlaucht Albis Fürſt zu Löwenſtein auf Klein⸗Heu⸗ dach bet Würzburg ihr Erſcheinen zugeſagt. Für Sonntag, 7. Februar iſt die kirchliche Er⸗ öffnungsſeier vorgeſehen an der Kardinal das feierliche Pontifikalamt und Prälat Blaeſchke die Feſtpredigt halten wer⸗ den. Die zweite Aufgabe des Abends beſtand um der Beſetzung einiger noch offener Stellen der Vorſitzenden einzelner Kommiſſionen. Die Verſammlung erklärte ſich damit einverſtan⸗ den, daß dafür beſtimmt wurden: Für die An⸗ melde⸗ Wohnungs⸗ und Finanzkommiſſion als gemeinſamer Obmann Vizepräſident des Oberpräſidiums Weſemann, für die An⸗ meldekommiſſion Reichsbahnamtmann a. D. Gerſtmann, für die Finanzkommiſſion Paul, Mitglied des Vorſtandes der Stadtverordnetenverſamm. lung, und für die Wohnungskommiſſion Stadtrat Obermeiſter Loſſe. Auch der Vor⸗ ſchlag, einen aus dem Vorſtand des Lokal⸗ komitees und den Vorſitzenden der Kommiſ⸗ ſionen beſtehenden, mit dem Recht der Zu⸗ wahl ausgeſtatteten Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß zu bilden, ſand die Billigung der Ver⸗ ſammlung. Aufgabe dieſes geſchäftsführenden Ausſchuſſes iſt die Vorbereitung der Eröff⸗ nungsfeier, ſowie die Erledigung weiterer N perſönlicher oder ſachlicher Fragen. Es wurde zu eifriger Mitarbeit in den einzelnen Kom⸗ deren Zuſammenſet⸗ zung und Organiſation von den einzelnen Vorſitzenden vorbereitet werden ſoll. Am 8. Januar hat, wie von dem Vorſitzen⸗ den berichtet wurde, eine Sitzung des Zen⸗ tralkomitees der deutſchen Katholiken in Frankfurt a. M. ſtattgefunden, in der u. a. lung vorgeſehenen Reden behandelt wurden. Vorausſichtlich wird in den Hauptverſamm⸗ lung das Thema„Chriſtus König“ den Grundton für die Reden bilden Auch ſoll des großen Volksmannes Görres aus Anlaß ſeines 150fährigen Geburtstages und des hl. Die Verſammlung zeigte in ihrem ganzen keit, das zu den beſten Hoffnungen für die Vorbereitungen und den Verlauf des Bres⸗ Meltſpiegel. :: Grubenunglück in Auſtralien. In einer Kohlengrube in der Nähe von Neweaſtle ereignete ſich eine Kohlenſtaubexploſion, durch die 12 Berg⸗ arbeiter getötet wurden. :: Ein frecher Kaſſenräuber. Am Samstag 0 N Nachmittag 1 Uhr drang ein junger Mann in den KLaſſenraum der Hauptſtelle der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe in Köln ein, ergriff einen Block fertig ge“ bündelter Geldſcheine und verſchwand blitzartig Der Räuber wurde ſofort ver⸗ Einen Teil Paſſanten und die verfolgenden Beamten auf, wobei ſich herausſtellte, daß nur noch ein Neue Sport⸗ und Spielplätze in Mannheim. In einer Preſſebeſprechung gab die Stadtver⸗ waltung Mannheim Auskunft über ihre bisheri⸗ 905 Leiſtungen in der Anlage von Sport⸗ und Spielplätzen und über eine Reihe neuer Pläne. n den beiden letzten Jahren hat die Stadt rund 000 Mark zur Neuanlage und Unterhaltung von Uebungsplätzen und Turnhallen, ſowie zur Beſchaffung und Inſtandhaltung von Uebungsge⸗ ö. Für die nächſte Zeit ſind vorge⸗ fehen die Wiederherſtellung des Schnickenloch⸗ latzes, des Luiſenparkplatzes als Spielplatz für die drei Mädchenſchulen, ö i Me die Neuerſtellu Schulſpielplatzes auf dem Pfalzplaß n ah teil Lindenhof, einen Schulſpielplatz im Herzogen riedpark und einer Spfelplatzankage bei der Renn⸗ ae ar. bei den Arbeiten in ſehr erheblichem können, wird ein Teil der Ausgaben von produktiven Exwerbsloſenfürſorge getragen. Naß Fektigſtellung dieſer Plätze wird ſich die Spiel⸗ läche auf 2,2 qm. je Einwohner ſtellen. N gm. Spielge Splelplg 0 lände zur e ſtehen. Die et beſtimmt und ſoll eine große 0 Tribünen, eine Schtommembahn, Tennisplätze, ein Sonnenbad uſw. enthalten. 8̈kʒsiI ͤ ͥ w R e e 9 Dr. Herſchel, der Vor, 15 Gruße und 5 des geraubten Halbzeit hielt ſich Birkenfeld gleichwertig, auch Arbeitsloſe beſchäftigt werden Schluß ö b 1 5 aber nicht verhindern, daß nach Umſtel⸗ 10 ach fung der Pforzheimer Elf in den 3 letzten Minu⸗ zen Grundſätzen des Reichsausſchuſſes für Lei⸗ besübungen ſollen auf den Kopf der Bevölkerung l auen age bei der Rennwieſe iſt für das beſtätigen ö Privatſpiele. ch re. ſowie den Vornben⸗ tholiſcher Edelleute Mares Um Süddeutſchlands Pokal. Im Bezirk Rhein heſſen⸗Saar wurder 4 Spiele gf und iſt 1 der ſchlechten Bo⸗ benverhältniſſe wegen abgebrochen worden. Griesheim— Wormatia 1:2. Die 4. Pokalrunde führte Griesheim zuſammen. da der Platz ſumpſartig ward. Zu Beginn des Spiels fetzt Griesheim ſoſort Volldampf auf. Brück und Trippel machen elegante Flankenläufe und Duſcherer ſchießt in der 3. Minute ſchon dag Worms erzwingt in Erwiderung ſeine erſte Ecke, die Rockel auffängt. Auch Gies-⸗ bert zeigt heute ſeine beſte Seite und hält groß⸗ im Dreck ſtecken und es iſt ſichtlich vom Pech verfolgt. Hin⸗ tereinander prallen drei Schüſſe Sieglers an der Führungstor. artig. Wormatias Flachſpiel bleibt Auerlatte ab und Kieſer vergibt eine ſchöne Chance. Ein Hände⸗Elfmeter bringt für Worms den Ausgleich. Griesheim kommt hierauf das Wormſer Tor und Giesbert ſprung. In Erwiderung erzwingt rauf pfeift der Schiedsrichter ab. 3 Mainz 05— Biebrich 9:1. e In Mainz mußte der Kreisligaverein eine hohe Niederlage einſtecken. Mainz ſpielt immer überlegen und ſtellt in den erſten Minuten ſchon das Reſultat auf 310. Ein Elfer läßt hierauf die Gäſte zum Ehrentor kommen. In der Folgezeit hat Biebrich wenig zu beſtellen und Barthel im Tor läßt ſich neun Mal ſchlagen. 2 Spy. Wiesbaden— Spfr. Saarbrücken 221. Auch der Exmeiſter konnte nur ein mageres = Reſultat der Kreisliga abringen. Die erſte Hälften, verläuft torlos. In der zweiten jedoch erkämpft der Spv. im Anſchluß Führungstor. Nach 15 Minuten Saarbrücken aus. Mit Mühe und gleichzeitig mit dem Schlußpfiff ſchießt das ſiegbringende Tor. Fußballv. Saarbrücken— Spy. Sulzbach 1:1. Der neue Meiſter Saarbrücken konnte der faſt an letzter Stelle ſtehenden Kreisligavereir nicht niederringen und mußte ſich mit einem Un⸗ entſchieden begnügen. Sulzbach, das auch Neun⸗ kirchen beſiegte, kämpfte mit aller Macht um ein günſtiges Reſultat, verzichtete aber zu Gunſten der Saarbrücker auf eine Wiederholung. Im Rheinbezirk fielen zwei Spiele aus und drei wurden trotz der ſchlechten Bodenver⸗ hältniſſe ausgetragen. Die ausgefallenen Spiele ſind V. f. R. Mannheim— F. V. Speyer und Phönix Ludwigshafen Phönix Mannheim. Olympia Lampertheim war Gaſt bei Ludwigs⸗ hafen 03. Das Spiel nahm einen flotten Ver⸗ lauf und die 03er fanden ſich ſofort zuſammen. Lampertheims Hintermannſchaft erwehrt ſich mit Mühe der Angriffe und hält vorerſt ſein Tor rec. Erſt allmählich kommt Lampertheim auf, Not und Riſcher 1 leitet ſchöne Angriffe ein und kann oft gefähr⸗ liche Momente vor 03˙8 Tor hervorrufen, die je⸗ doch nichts einbringen. rung der Bezirksliga läßt bald die Kreisliga un⸗ terliegen. Bis zur Halbzeit ſteht es bereits 3:0. Lampertheim bekennt ſich noch nicht und hält das Spiel offen. Unſicherheit im gege⸗ benen Moment läßt aber keine Erfolge aufkom⸗ men. Beim Schlußpfiff war das Reſultat auf 5:0 geſtellt. Lampertheim hätte zum mindeſten das Ehrentor verdient. Beſſere Bodenverhältniſſe hätten ſicher ein anderes Reſultat zuſtande kom⸗ men laſſen.— Neckarau gewinnt gegen Franken⸗ thal 4:0 und Spv. Darmſtadt gegen Viktoria Aſchaffenburg 518. Im Mainbezirk war beſonders das Spiel Spv. Frankfurt— Eintracht Frankfurt von beſon⸗ derem Intereſſe. Annähernd 5000 Zuſchauer wohnten dem Spiele bei. Eintracht greift ſofort mächtig ein und drängt ſeinen Gegner über die Mitte zurück. Doch bald erlahmt das Tempo, denn die Bodenverhältniſſe ſind denkbar ſchlecht, Der Sportverein kommt auf und erzielt im An⸗ ſchluß an zwei Strafſtöße zwei Tore. Nach Halb⸗ zeit nimmt Eintracht das Heft wieder in die Hand, kann jedoch nur 1 Mal erfolgreich wer⸗ den denn Spes Hintermannſchaft arbeitet bravu⸗ rös.(2:1).— Hanau 93 ſchlägt Kickers⸗Viktoria⸗ Mühlheim 7:0 und das Reſultat wäre noch höben ausgefallen, hätte der Platzes beide Mannſchaften nicht zu ſehr ge hemmt.— Kickers⸗Offenbach läßt ſich von Sprend lingen 0:2 ſchlagen. Offenbach war der letzte ſüddeutſche Bezirksligaverein, der bei den Spie⸗ len um die Punkte die bittere Pille der Nieder lage ſchlucken mußte und iſt einer der wenigen die ſich im Kampf um den Pokal von der Kreis⸗ liga ſchlagen laſſen muß. Im Bezirk Württemberg⸗ Baden ver⸗ lief die Runde programmäßig. Dort ſtanden ſich die Lokal⸗Gegner V. f. B. Stuttgart— Sp. ⸗Cl. Stuttgart gegenüber. Nach ausgeglichenem, et⸗ was hartem Spiel mußte ſich der Sp.⸗Cl. 110 ge⸗ ſchlagen bekennen, obwohl er die letzte Halbzeit mehr vom Spiele hatte. Das ſieabringende Tor fiel kurz vor Halbzeit im Anſchluß an eine Ecke. — Der Neumeiſter, Karlsruher F. V., ſtand dem Tabellenletzten Birkenfeld gegenüber. Die erſte was das Reſultat 1:1 bei Halbzeitſtand erkennen läßt, mußte jedoch dem ungeſtümen Stürmen der Karls⸗ rüher in der 2. Halbzeit nachgeben und ſich 311 ſchlagen laſſen. In Pforzheim weilte Heil⸗ bronn. Die Gäſte traten in ſtärkſter Aufſtellung an und wollten durchaus den Sieg erkämpfen um ihr Ausſcheiden zu vermeiden. Bis kurz vor lagen ſie denn auch 1:2 in Führung ten noch zwei Mal der Ball den Weg in ihi Tor nahm.— Die Stuttgarter Kickers waren in und konnten ihr Verbleiben im eitbewerb um den Pokal durch einen 3:0 Sieg Im Bezitt Bayern wurde die 4. Pokalrunde der ſchlechten Bodenverhältniſſe wegen auf den 31. Januar vertagt und die Vereine tätigten nur ie wichtigſten wären wohl die obige Vereine in Nach 43 Minuten Spiel- zeit mußte das Spiel jedoch abgebrochen werden vor hält im Hoch⸗ Wormatia ſeine 5. Ecke, die das zweite Tor einbringt. Hie⸗ au einen Strafſtoß das gleicht jedoch Die größere Spielerfah⸗ geſchlagen ſchlechte Zuſtand deen Wandern Treſſen: 1860 München— Städtemannſchaſt Innsbruck 12:0, 1. F. C. Nürnberg— Eintracht Nürnberg 8:0 und Wacker München— Jahn Re⸗ gensburg 4:1.— Auch die Innsbrucker Städte⸗ maunſchaft mußte das Los derartiger Manuſchaf⸗ ten verſpüren, obwohl 12:0 hoch ausgefallen iſt. Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. jedoch empfindlich Termin für die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele. 7. Febr. Sp. Vergg. Fürth— Main. Rhein— Rh.⸗Saar. Bayern— Württ.⸗Baden. Febr. Württ⸗Baden— Rhein. Rh.⸗Saar— Sp. Vergg. Fürth. Main— Bayern. Febr. Bayern— Rh.⸗Saar. i Rhein— Sp. Vergg. Fürth. Württ.⸗Baden— Main. Febr. Sp. Vergg. Fürth— Bayern. Rhein— Main. Rh.⸗Saar— Württ.⸗Baden. e 7. März Main— Rh.⸗Saar, 8 e Württ.⸗Baden— Spvergg. Fürth. Bayern— Rhein. 52 714K An den Spielen nehmen die fünf Bezirksmei ſter und die Spvergg. Fürth als ſüddeutſcher Po- kalträger teil. FFF 14. 21. 28. 2— e ee Tak Um Deutſchlands Boxer⸗Meiſterſchaft. Die Veranſtalter des Boxkampfes um die deut ſche Meiſterſchaft im Schwergewicht zwiſchen Hans Breitenſträte rund Franz Diener am 10 Februar in der neuen Autohalle am Kaiſerdamm zu Berlin, haben alle Anſtrengungen gemacht auch das Rahmenprogramm würdig auszugeſtal⸗ ten. Bereits abgeſchloſſen iſt der Kampf zwi⸗ ſchen den Halbſchwergewichten Max Diekmaun⸗ Berlin und Mox Schmehling⸗Köln. . ̃ ͤ—.!..— Internationaler Boxring. Die Europameiſterſchaft im Mittelgewicht iſt nunmehr auf den 31. Januar nach dem Mailän⸗ der Sportplatz angeſetzt und führt den Belgier Rene Devos und den Italiener Brune Frattini über 15 Runden zuſammen.— Der Weltmeiſter im Mittelgewicht, Harry Greb, hat für den 26. Februar einen Kampf mit dem be— deutend ſchwereren Neger Tiger Flowers abgeſchloſſen, bei dem Greb die„Kleinigkeit“ von 60000 Dollars erhält.— In Philadelphia ſiegte Bermondſey Billy Wells, einer der be⸗ ſten engliſchen Weltgewichtler, über den ſtarken Amerikaner Sailor Friedmann in der 6. Runde in der letzterer wegen wiederholten Tiefſchlages disqualifiziert wurde.— Gene Tunney, der zu den beſten amerikaniſchen Halbſchwergewichter zählt, wird Ende des Monats in Wilwaukee mi dem Kanadier Jack Renault über 10 Runden zu— ſammentreffen.— Die letzten amerikaniſchen Ka— belmeldungen beſagen, da Demſey am Unab— hängigkeitstage(4. Juli) nicht mit Harry Wills ſondern mit Gene Tunney um die Weltmeiſter ſchaft boxen wird. Der Sieger aus dieſem Tref fen hat dann im September mit Wills zu kämpfen Pferde⸗Rennen im Jahre 1926. Die alljährliche Delegierten⸗-Verſammlung der deutſchen Rennvereine fand am letzten Dienstag mittag in den Räumen des Union⸗Clubs zu Ber⸗ lin ſtatt. Faſt alle Galopp⸗Rennvereine Deutſch⸗ lands hatten hierzu ihre Vertreter entſandt. An dem wie ſtets gedruckt vorliegenden Terminka⸗ lender brauchten diesmal nur geringfügige Aen⸗ derungen vorgenommen zu werden. Das Renn⸗ ſahr 1926 wird ſich in dem gleichen Umfange wie im vergangenen Jahre bewegen. Die neue Sai⸗ ſon beginnt om 21. März in Düſſeldorf und ſoll am 21. November in Horſt⸗Emſcher ſchließen. Von den Berliner Bahnen eröffnet Strausberg am 28. März, Karlshorſt am 5. April(Oſtern), Grune⸗ wald am 18. April und Hoppegarten am erſten Maiſonntag. Mehrere Termine für klaſſiſche Rennen ſtehen bereits feſt. Es gelangen zum Austrag: Kölner Frühjahrs⸗Ausgleich am 18. April, Henckel- kennen und Großer Preis von Hamburg am 16. Mai, Union⸗Rennen am 6. Juni, Großer Hanſa⸗Preis am 20. Ibni, Großer Ham⸗ burger Ausgleich am 23. Juni, Deutſches Derby am 27. Juni, Großer Preis von Berlin am 11. Juli, Rheiniſches Zuchtrennen(Köln) am 8. Au⸗ guſt, Preis von Köln am 11. Auguſt, Großer Preis von Baden am 27. Auguſt, Deutſches Saint Leger am 19. September, Deutſcher Stutenpreis am 26. September, Preis des Winterfavoriten am 10. Oktober. Die Hamburger Derbywoche be— ginnt am 19. Juni, die Harzburger Woche am 11. Juli, die Doberaner Woche am 25. Juli und die Baden⸗Badener Veranſtaltung am 20. Auauſt. f Kleine Nachrichten. er Proteſt Phönix⸗Ludwigshafen abgewieſen. Der Proteſt der Ludwigshafener Phönix ge⸗ gen den V. f. R. Mannheim, betr. das Spiel obi⸗ ger Vereine, das bekanntlich 0:1 endete und der Phönix die Meiſterſchaft koſtete, wurde abſchlägig entſchieden. Paris— Berlin. Der Städtefußballkampf Paris— Berlin, der vor dem Kriege zwei Vorgänger hatte, iſt nun⸗ mehr perfekt geworden. Die Verhandlungen haben zu einem erfreulichen Ergebnis und zur Einverſtändniserklärung auf beiden Seiten ge⸗ führt, ſodaß 5 März in der Seineſtadt der Pariſer repräſenta⸗ tiven Elf gegenübertreten wird. Dr. Karl Ritter von Halt⸗München der neue deutſche Sportwart. Der nach dem Rücktritt von Kohlmey⸗Verlin freigewordene Poſten des Svortwarts der tag Nachmittag 3 Uhr 1 f 1 0 1 Sportbehorde ſur Leichtathletit ist jetzt neu beſetz! worden. Der bekannte frühere deutſche Zehn lampfmeiſter Dr. Karl Ritter von Halt! München hat das Amt übertragen erhalten. Ju⸗ gendſportwart iſt nach wie vor Steinhoff⸗ Braunſchweig.. Vom Frauenturnen in der D. T. Nach der Standeserhebung vom 1. Januar 1925 wurden in der Deutſchen Turnerſchaft 160 772 Frauen und Mädchen über 14 Jahre ſowie 134179 Mädchen unter 14 Jahre gezählt. Gegen das Jahr 1924 iſt demnach bei den en, ein Rückgang von 1316 zu verzeichnen, während die ſchulpflicht gen Mädchen einen Zuwachs von 1649 aufzuweiſen haben. Wie bei allen übrigen Leibesübungen treibenden Verbänden wird auch hier die wirtſchaftliche Notlage die Urſache des Rückganges, übrigens des erſten in der Frauen⸗ turnbewegung, ſein. Der Kampfſpielwerbetag am 16. Mai 1926. Die Tagung des D. R. A. mit den Ortsgrup⸗ pen in Weimar hat beſchloſſen. anſtelle des dies⸗ jährigen Spielplatz-Werbetages einen Kampf⸗ ſpiel⸗Werbetag abzuhalten. In den Verbänden und Vereinen achte man auf dieſen Tag bei der Feſtlegung des Veranſtaltungskalenders für 1926. Die geſchloſſene Front der Turner und Sport⸗ ler muß für den Gedanken der Deutſchen Kampf⸗ ſpiele am Deutſchen Strom. an jedem Ort eine mächtige Kundgebung entfalten. Lokale Nachrichten. e Viernheim, 27. Jan. » Kath. Kaufm. Verein. Morgen Donnerstag Abend im Lokal Vereins⸗Abend (Spielabend). Um zahlreiche Beteiligung wind gebeten. Todesfall. Unſere einheimiſche In⸗ duſtrie hat einen ſchweren Verluſt zu beklagen. Herr Cigarrenfabrikant Heinrich Jakob, der ſich ſeit ein paar Tagen nicht mehr wohl fühlte, iſt letzte Nacht im Mannheimer Kran⸗ kenhaus, wohin man den Patienten noch geſtern verbracht hatte, plötzlich und unerwartet ver⸗ ſchieden. Herr Fabrikant Jakob erreichte ein Alter von 60 Jahren. Die hieſige Cigarren⸗ induſtrie verliert mit ihm ihren erſten Ver⸗ treter. Im Jahre 1899 kam Herr Jakob nach hier. Als tüchtiger Kaufmann der Tabak⸗ branche, gründete er die Cigarrenfabrik in der Luiſenſtraße. Aus ganz kleinen Anfängen heraus brachte er es zu ſeiner heutigen beach⸗ tenswerten Höhe. Mehr als 100 Arbeiter u. Arbeiterinnen verdienen daſelbſt ihr Brot. Die heutige wirtſchaftliche Kriſe hat leider auch den Betrieb des Herrn Jakob zum Feiern gezwungen. In vielfachen Geſprächen mit ihm, glaubte er doch an den Wiederaufſtieg unſeres verarmten Vaterlandes. Der Name der Firma iſt in allen Gauen Deutſchlands bekannt, die Fabri⸗ kate derſelben haben Weltruf. Herr Jakob war ein Kaufmann vom Scheitel bis zur Sohle, ein edler und aufrichtiger Charakter. Seinen Angeſtellten und Arbeitern gegenüber war er ſtets ein wohlwollender Chef. Die Armen hatten in ihm einen immer hilfsbereiten Wohl⸗ täter. Ein großer Freundeskreis bedauert aufrichtig das Ableben dieſes hervorragenden Mannes. Die vielen Beileidsbezeugungen geben Kunde, welcher Wertſchätzung ſich Herr Jakob nicht nur in unſerer Gemeinde, ſondern auch darüber hinaus erfreute. Den ſchmerz⸗ gebeugten Hinterbliebenen auch unſere innige Anteilnahme. Die 15 fut findet am Frei⸗ att. * Gaſtwirte⸗Verein. Morgen Donners⸗ tag abends 8 Uhr Verſammlung bei Kollege Buſalt zur„Sonne“. Wichtige Beſprechung. * Radfahrer⸗Bund. Der Radfahrer⸗ Vund feiert am Sonntag, den 31. ds. Mis. im Saftladen zum grünen Laub ſeine diesjährige Winterfeſtlichkeit verbunden mit Reigenfahren und Ball. Die Mliglieder werden hierauf heute ſchon aufmerkſam gemacht. Lokal Klubabend. ö rückt näher ſchon! 2 unter den Mitwirkenden haben ſtattgefunden. Der anſehnliche Polizeſſtaat(eine Schaar reizen⸗ * Odenwaldklub. (Stehe Inſerat). 2 * Kopf hoch, Charly! Der Maskenball Die letzten Vorbeſprechungen der junger Mädchen) der jeden Störenfried der Heiterkeit verhaften ſoll und der hohe Gerichts⸗ hof, der ſogleich die Aburteilung aller Schuldigen im Saale vornehmen ſoll, ſind gerüſtet. Die großartigen Dekorationen in ſämtlichen Räumen gehen ihrer Vollendung Eine Schaar entgegen. von Arbeitern, Zimmerer, Tapezlerer, Elektro⸗ * Heute Abend im monteure, Maler und Dekorateure find eifrig 1 am Werk, die letzten Arbelten zu vollenden. ſpuckt im Roſengarten, der ſeine Pforten am Samstag abend 8 Uhr ſicher einer erwartungs⸗ frohen, ſtimmungsgeladenen Menge öffnen wird. Die Polizeiſtunde iſt vorerſt auf ½4 Uhr feſt⸗ geſetzt. auf der Welt. * Die Geſamtzahl der Israeliten Nach den neueſten zahlen ⸗ mäßigen Feſtſtellungen gibt es auf der Erde überhaupt 13 463 000 Israeliten, von denen 8 497000 in Europa, 3640000 in Amerika, 465 000 in Aſien, 388 000 in Afrika, und 23 000 in Auſtralien leben. Sie verteilen ſich die Berliner Manuſchaft am 14. ö ö 300000, E Litauen ſe 150 000, chenland je 100 000. entfällt der Reſt. in Europa folgendermaßen: Polen 7 900000, Sowjet⸗Rußland nebſtden aſiatiſchen Beſitzungen 2750 000, Rumänien 800 000, Deutſchland 630000, Ungarn 400 000, Tſchecho Slowakei England 300 000, Frankreich uf die übrigen E