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Viernheimer Tageblatt ernheimer Anzeige erg (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung vorher,— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in[fb. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſiw. 30 N 24 0 ß. Die Ausſprache im Reichstag. Eine zweite Kanzlerrede. Berlin, 27. Januar. Der Reichstag trat heute mittag um 1.20 Uhr in die . Beſprechung der Regierungserklärung Das Intereſſe an den Verhandlungen war nicht mehr ſo groß wie am geſtrigen Tage. Auch das Kabinett war nicht vollzählig er⸗ ſchienen. Man ſah bei Beginn der Sitzung nur den Reichskanzler, den Reichsaußen⸗ miniſter, den Reichsarbeitsminiſter, den Reichswehrminiſter. Zur Verhandlung ſtan⸗ den ſelbſtverſtändlich auch die drei Miß⸗ flirauens voten, die dem Reichstag nun⸗ mehr vorliegen. Der Mißtrauensantrag der Deutſchnationalen, der Kommuniſten und der Deutſchvölkiſchen. Die Deutſchvölkiſchen hatten noch einen beſonderen Wunſch; ſie wollten ihren Antrag auf Einſtellung der Zahlungen aus dem Dawesplan nicht nur Erörterung geſtellt wiſſen. Von der Linken wird dagegen jedoch Einſpruch erhoben. der Fehrenbach 4 Die Abſicht der Regierung, in Fortſetzung der in der Kanzlerrede vom 23. 11. 25 enthal⸗ enen Richtlinien, die deutſche Außenpolitik auf der Grundlage der am 1. Dezember in London abgeſchloſſenen Verträge im Geiſte der Zuſammenarbeit mit den anderen Mäch⸗ en und in ebenſo beſonnener wie entſchiede⸗ ner Geltendmachung deutſcher Rechte fortzu⸗ führen und auszubauen, finden unſere ein⸗ ge Zuſtimmung. Für die Teilnahme Deutſchlands am Völkerbund muß ausſchlag⸗ gebend ſein der Gedanke, daß dadurch die Wirkungsmöglichkeiten der deutſchen Außen⸗ politik eine bedeutſame und für verſchiedene bisher noch nicht erfüllte deutſche Forderun⸗ gen entſcheidende Erweiterung und Verſtär⸗ kung erfahren. Mit Genugtuung nehmen wir in dieſem Zuſammenhang Kenntnis davon, daß die Reichsregierung mit den beteiligten fremden Regierungen Verhandlungen eingeleitet hat, zum ſie auf die entſcheidende Wichtigkeit der Beſatzungsfragen in den beiden rhei⸗ gniſchen Reſtzonen hinzuweiſen und eine bal⸗ dige befriedigende Löſung mit aller Kraft Janzuſtrengen Bezüglich der Frage der deutſchen In⸗ nenpolitik findet der Hinweis des Herrn Reichskanzlers auf die Erklärung vom 19. Januar 1925 über die grundſätzliche Einſtel⸗ lung der neuen Regierung zu den Fragen der Verfaſſung und zu den Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern, zu den Fragen des Be⸗ amtentums und der Beamtenrechte unſere Dasſelbe glauben wir ausſprechen zu kön⸗ nen für das wichtige und umſtrittene Gebtet der Schulpolitik auf dem die Wahrung 9 der in der Verfaſſung gewährleiſteten Gewiſ⸗ ſensfreiheit und die Achtung der Elternrechte unentbehrliche Vorausſetzungen für jede trag⸗ bare und Dauer verſprechende Löſung ſind. Auf wirtſchaftlichem Gebiet ſtimmen die Regierungsparteien der Erklärung der Reichs⸗ regierung darin zu, daß die Selbstheilung der produktiven Kräfte des Landes mit allen Mit⸗ eln zu fördern iſt. Sie ſind ſich bewußt, daß die dem deut⸗ ſchen Volke auferlegten Laſten die freie Ent⸗ faltung des deutſchen Wirtſchaftslebens auf das Schwerſte beeinträchtigen. Deshalb be⸗ grüßen ſie die Beteiligung Deutſchlands an ledem internationalen Gedankenaustauſch, der geeignet iſt, das Gefühl der Solidarität der Völker auf wirtſchaftlichem Gebiete zu bele⸗ ben.“ Innerwirtſchaftlich halten die Regierungsparteien die Bereitſtellung öffent⸗ licher Mittel für die private Produktion nur n dem von der Regierung gekennzeichneten Umfange für angebracht. a., Dagegen muß alles getan werden, um die Produktiaon von innen heraus zu beleben u. den Mittelſtand zu kräftigen, wobei die Für⸗ 1 5 für die Ausfuhr die Belebung des Bau⸗ mäkktes und die Bekämpfung der Preisbil⸗ None durch übermächtige private Organiſa⸗ onen in erſter Linſe ſtehen. Für die Land⸗ virtſchaft iſt neben der Schaffung von Real⸗ nediten zu annehmbaren Zinsſätzen eine Ueberprüfung der auf ihr ruhenden allgemei⸗ 5 Laſten und eine Berülckſichtigung ihrer Lebensnotwendigkeiten bei den verſchiedenen Vertragsverhandlungen unerläßlich, da ohne Sicherſtellung einer angemeſſenen Rentabili⸗ tät die für Deutſchland unentbehrliche Erhal⸗ tung der Landwirtſchaft unmöglich iſt. Die Regierungsparteien begrüßen im Intereſſe der deutſchen Geſamtwirtſchaft die Abſicht der Reichsregierung, die Koſten der Geſamtverwaltung auf ein erträgliches Min⸗ deſtmaß herabzuſetzen. Unter dieſen Vorausſetzungen wird ſich auch die Möglichkeit einer großzügigen Ver⸗ waltungsreform ergeben unter Aufrechterhal⸗ tung der Rechte und berechtigten Intereſſen der Beamtenſchaft. Die durch die Verminde⸗ rung von öffentlichen Ausgaben zu errei⸗ chende Herabſetzung der Steuerlaſt muß in Verfolg der Grundlinien der Steuerreform des vergangenen Sommers erfolgen. Eine Herabſetzung und organiſatoriſche Aenderung aus ſozialen und Wirtſchafts⸗ bedenken der Umſatzſteuer würde den zurzeit geeignetſten erſten Schritt zur Herabminde— rung der Steuerlaſten ſein, falls die Entwick⸗ 115 der Finanzen die Möglichkeit dazu bie⸗ et. Die von der Reichsregierung in Ausſicht geſtellten Reformarbeiten und zugeſicherten Maßnahmen auf dem Gebiete der Sozial⸗ politik finden unſere Billigung. Dazu rechnen wir vor allem die dring⸗ liche Frage der Kurzarbeiterunterſtützung, ſo⸗ wie die finanzielle Ermöglichung der Inan⸗ griffnahme umfangreicher Notſtandsarbeiten. Die baldige Ablöſung der heutigen Erwerbs- loſenunterſtützung durch eine reichsgeſetzliche Arbeitsloſenverſicherung iſt unabweisbar. Der Gedanke einer alsbaldigen den Er⸗ forderniſſen der Gegenwart entſprechenden Zuſammenfaſſung aller Arbeiterſchutzbeſtim⸗ mungen in einem einheitlichen Arbeiterſchutz⸗ geſetz hat unſere volle Zuſtimmung. Die Re⸗ form des beſtehenden Arbeitszeitgeſetzes hal⸗ ten wir für dringlich. Die in der Koalition zuſammengeſchloſ— ſenen Parteien teilen die Erwartung der Re⸗ gierung, daß das auf rein ſachlicher Grund— lage aufgebaute Programm Les Reichskabi⸗ netts auch über den Kreis der Koalition hin⸗ aus die praktiſche Mitarbeit ſtaatsbejahender Parteien finden wird. Abg. Müller⸗Franken(Soz.): Der Reichskanzler hat ſich für die Fort⸗ ſetzung der Politik von Locarno ausgeſpro⸗ chen, das iſt ſelbſtverſtändlich, denn ſonſt wäre die Regierung vor dem Ausland ein⸗ fach erledigt. Wir brauchen die klare Linie einer deutſchen Außenpolitik. Ohne ſie iſt der deutſche Wiederaufbau unmöglich. Der Reichskanzler will auch in den Völkerbund eintreten, aber wann ſoll die Entſcheidung fallen? Es iſt notwendig, Männer in den Völkerbund zu ſchicken, die mit dem Herzen dabei ſind. Dazu gehören die Kandidaten des Reichsbürgerrates nicht. Selbſtverſtändlich verlangen auch wir, daß die Beſatzungstrup⸗ pen au f die normale Friedensziffer herab⸗ geſetzt werden. Aber wir müſſen durch unſere Politik dafür ſorgen. daß der Widerſtand dagegen jenſeits der Grenze, d. h. der Wider⸗ ſtand der Ententemilitärs. der ſich auf die Agitation der deutſchen Nationaliſten ſtützt, ncht noch geſtärkt werde. Von einem Ver⸗ tragsbruch kann erſt die Rede ſein, wenn die Verträge in Kraft ſind. Aber der Vertrag von Locarno tritt ja erſt in Kraft, wenn Deutſchland Mitalied des Völkerbundes ge⸗ worden iſt. Wir fühlen uns nur als die Par⸗ te! der Reichseinheit und ſind daher bereit, auch die Regierung Luther in der Außenvoli⸗ tik zu unterſtützen, wenn ſie der Unterſtützung von Locarno treu bleibt. Im Kampf um das Schulgeſetz werden wir nach wie vor dafür eintreten, daß auch der weltlichen Schule ihr verfaſſungsmäßiges Recht wird. Gegen die Wahlreform haben wir nichts einzuwenden. wenn ſie an den Errun⸗ genſchaften des jetzigen Wahlrechts nichts än⸗ dert, vor allem am Wahlalter. Für die reichs⸗ Jgeſetzliche Regelung der Fürſtenabfindung iſt der Reichskanzler eingetreten doch laſſen die Beratungen des Rechtsausſchuſſes wenig er⸗ hoffen. Wenn die Anrufung des Volkes durch den Volksentſcheid Unruhe verurſacht, ſo iſt nicht zu vergeſſen, daß dieſe Unruhe erſt die Folge der ſchamloſen Erpreſſungen iſt, die durch die Fürſten verſucht werde.(Lebhafte Zuſtimmung und Widerſpruch). Alle guten Deutſchen müßte es empören, wenn ſie ſahen wie ſich die Hohenzollern und die Wittels⸗ bacher um das Elſaß geſtritten haben und wenn ſie daran denken, daß die wahnwitzige Kriegspolitik der Fürſten uns ins Elend ge⸗ bracht hat.(Zurufe und Beifall.) Wir ſehen mit Spannung der verſprochenen Löſung der Kurzarbeiterfrage entgegen. Wir ſind bereit, in Zukunft alle die Maßnahmen des Regie⸗ rungsprogramms zu unterſtützen, die ſich auf eine vernünftige Handels⸗ und Gxportpolitik beziehen. Aber nach der Vergangenheit des Herrn Abg. Curtius haben wir ſtarke Beden⸗ ken gegen den neuen Wirtſchaftsminiſter. Die geſtrige Rede des Reichskanzlers war keine Werberede für das neue Kabinett. Sie ſollte nach rechts und nach links neutral ſein, eine Regierung kann außen und innen aber nur beſtehen, wenn ſie Farbe bekennt. Des⸗ halb, Herr Reichskanzler, heraus mit der Sprache!. 1.85 Hierauf ergriff der Deutſchnationale Graf Weſtarp das Wort. Er entwickelte die bekannten deutſchnationalen Grundſätze zur Völker⸗ bundsfrage und zum Locarno-Vertrag und ſprach der Außenpolitik des Miniſters Dr. Steſemann das ſchärfſte Mißtrauen aus. Dieſe Politik, die von Illuſionen zu Enttäuſchungen und von Enttäuſchungen zu Illuſionen tau⸗ mele, ſei auch nach der geſtrigen Programm⸗ rede offenbar noch nicht abgeſchloſſen. Zur Innenpolitik übergehend, erklärte der Redner, daß die Deutſchnationalen in dem Regie⸗ rungsprogramm zwar verſchiedene Sätze über Wirtſchaft und Innenpolitik unterſchreiben könnten, andere jedoch ablehnen müßten. Nicht nur aus Gründen der Außenpolitik ſei der deutſchnationale Mißtrauensantrag ein⸗ gebracht, ſondern auch deshalb, weil es ſich nicht um ein klares Kabinett handele, ſondern um eine reine Parteiregierung. Die Deutſch⸗ nationalen könnten es auf die Dauer den Parteien nicht geſtatten, mit wechſelnden Mehrheiten zu regieren. Sie müßten darauf beſtehen, daß zwiſchen rechts und links ope⸗ riert werde. Das neue Kabinett habe nach ſei⸗ ner Zuſammenſetzung durchaus nicht die Un⸗ abböngigkeit und Stärke gegenüber den Ein⸗ flüſſen der Sozialdemokratie. Man müſſe von ihm eine Politik des verkappten großen Koa⸗ lition erwarten. Deshalb genieße das Kabi⸗ nett nicht das Vertrauen der Deutſchnationa⸗ len. 5 Nun ergriff Reichskanzler Dr. Luther Wort zu einer kurzen Rede, in der er in ſehr ners Stellung nahm. Er führte u. a. aus: Es iſt ausgeſprochen ja muzweifelhaft zu. Es ergibt ſich aber aus der Lage, in der ſich die Regierung der Mitte derſetzungen walten zu laſſen. Den Männern, unſeres Vaterlandes zu tun, für die einfach den, ſondern man wird ihrer überhaupt nur Herr werden, wenn man mit Erfolg an die praktiſche Arbeit herangeht. Wir können nicht darauf verzichten, eine klare, einheitliche Linie unſeres Handelns durchzufübren, um unſer Volk in der Welt wieder zur Geltung zu bringen. Ich habe den Wunſch, Deutſchlands Stimme im Völkerbund wieder zur Geltung zu bringen. Es handelt ſich nur darum, können wir unſere berechtig⸗ t.. Belange beſſer zur Geltung bringen drau⸗ ßen oder drinnen(Zuruf rechts: draußen!) Ich antworte: drinnen. Ob ich das immer ſo gewollt habe? Bevor ich einen Vertrag ab⸗ ſchließe, verſuche ich ſelbſtverſtändlich bis zur äußerſten Grenze des nach Lage der Verhält⸗ niſſe Möglichen meine Intereſſen wahr zu nehmen. Nachdem ich aber einen Vertrag ab⸗ geſchloſſen habe, ſtehe ich zu dieſem Vertrag ren dazu ſtehen. Entſchließen wir uns, im Rahmen des Völkerbundes mit den Mitteln des Völkerbundes zu arbeiten, dann müſſen wir auch Leute dorthin ſchicken, die das eine große Ziel, die Erholung und Kräftigung un⸗ ſeres Vaterlandes, betreihen. unter großer Aufmerkſamkeit des Hauſes das, temperamentvoller Weiſe zu verſchiedenen Ausführungen des deutſchnationalen Vorred⸗ worden. daß eine ganze Reihe von Fragen in der geſtern vorgelegten Regierungserklärung nicht im einzelnen beantwortet ſind. Das trifft befindet. Die Regierung hat ſich zuſammen⸗ gefunden, nachdem und weil Bildungen von Mehrheitsregierungen nicht möglich geweſen ſind. Irgendwie muß Deutſchland ſchließlich regiert werden(Große Heiterkeit.) Es iſt leicht, darüber zu lachen, Aber hier gilt es nicht, den Humor parteipolitiſcher Auseinan⸗ die jetzt an die Regierung berufen worden! ſind, iſt es gar nicht um Humor, um kleine Witze zu tun. Sie haben es mit einer Lage der äußerſte Ernſt eingeſetzt werden muß. Mit ſolchen Vokabeln wie Mißwirtſchaft und ein⸗ zelnen Worten wird man ganz beſtimmt der Lage, wie ſie entſtanden iſt, nicht Herrn wer⸗ unter der Vorausſetzung, daß auch die ande⸗ 43. Jahrgang Zur Innenpolitik ſind ja auch eine ganz Reihe Einzelfragen vorgelegt worden. In unſerer harten wirtſchaftlichen Notlage ſing wir noch immer darauf angewieſen, das Mög liche mit dem Erwünſchten gegeneinander ab! zuwägen. Wir dürfen nicht auf der einen Seite die Grundlagen unſerer Wirtſchaft ver nichten und auf der anderen Seite nicht der Notlage der verzweifelten Menſchen nicht ge! denken, die nicht mehr wiſſen, wie ſie ihre Ja⸗ milien ernähren ſollen. Wir werden im Schoß der Regierung und bei der Einzelberatung des Etats alle Fragen ſorgfältig unterſuchen Ich bin aber nicht in der Lage heute eine Er⸗ klärung hierüber abzugeben. Wir wollen nicht eine Aenderung des Wahlrechtes, ſondern eine Aenderung der Wahlgeſetzgebung. Wii wollen verſuchen, einen Weg zu finden, durch den das Verhältnis zwiſchen den deutſchen Wählern und ihren Vertretern im Reichstag, überhaupt in den arlamenten, wieder unmit⸗ telbarer geſtaltet wird.(Sehr gut! bei den Regierungsparteien.) Ich bin perſönlich der Ueberzeugung, daß gerade in der Demokratie der große erzieheriſche kulturtragende Ge⸗ danke der iſt, daß der einzelne Wähler durch die Vermittlung des Gewählten ein perſön⸗ liches Vertrauensverhältnis zu der Leitung der Dinge gewinnt. Die jetzige Uebung hat ſich nicht bewährt, weil ſie an die Stelle des gewählten einzelnen Menſchen die Liſte, die Partei geſetzt hat.(Sehr richtig.) Unſer Ziel wird es ſein, den einzelnen Wähler wieder unmittelbar eine Perſönlichkeit wählen zu laſſen. Die Regierung und die Männer, die ſich zum Eintritt in ſie erklärt haben, glauben ihre Arbeit aber nicht übernehmen zu können, wenn ihnen nicht ein poſitives Vertrauens votum gegeben wird. 5 Die Rede des Reichskanzlers wurde von den Regierungsparteien mit lautem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen. Nach dem Reichskanzler ſprach der De⸗ mokrat Heuß, der ſich über außenpolitiſche Fragen verbreitete. Er betonte die Notwen⸗ digkeit einer baldigen Interpretation des Be: griffes normale Stärke“ für die in den beſetz! ten Gebieten verbleibenden fkemden Truppen! Es ſei nicht zu verkenußi, daß auch in der Frage der beſetzten Gebiete ist en letzten 2 Fahren Großes geleiſtet wökdet ſei. Jetzt gelte es, praktiſch und mit Eütſchloſſenheit auf dem internationalen Inſtrument des Völker- bundes zu ſpielen. Der Redner ſetzte ſich für den Anſchluß des deutſch⸗öſterreichiſchen Bru⸗ dervolkes ein und wandte ſich dann gegen di Unterdrückung des Südtiroler Hentsch en durch Italien. Er forderte die befriedigende Löſung der internationalen Abrüſtungsfrage durch den Völkerbund, denn der Druck, den ein gerüſtetes Europa auf die deutſchen unge⸗ ſchützten Grenzen ausübe, ſei nicht zu ertra⸗ gen. Innenpolitiſch wünſchte der Redner dem neuen Reichsfinanzminiſter ein feſtes Herz. wenn er ſich mit ſeinem Staatsſekretär aus⸗ einder zu ſetzen habe. Dann verlangte er eine weitere Ermäßigung der Umſatzſteuer und der Kapitalverkehrsſteuer. Den Gedanken des Re⸗ gierens mit wechſelnden Mehrheiten fand en nicht glücklich und bedanerte ſchließlich, daß die Sozialdemokratie nicht in die Regierung eingetreten ſei. 5 Zum Schluß ſprach noch für die wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung der Abg. Hampe Außenpolitiſch bemerkte er im weſentlichen, daß ſeine Fraktion den Eintritt in den Völ⸗ kerbund nicht ablehne, aber der Anſicht ſeiz daß der Eintritt nicht erfolgen dürfe, bevor nicht die bisher unerfüllten Zuſagen über die Locarno-Rückwirkungen verwirklicht würden. Innenpolitiſch wandte er ſich hauptſäch⸗ lich gegen die Preisſenkungsaktion und macht der Regierung den Vorwurf, daß ihr Pro— gramm deutliche Verbeugungen nach links enthalte. Abſchließend erklärte er, die Wirt⸗ ſchatliche Vereinigung ſtehe in ſachlicher, aber nicht grundſätzlicher Oppoſition zur Regie⸗ rung Luther. Sie werde daher ſachlich mit⸗ arbeiten, beſonders in wirtſchaftlichen Fra⸗ gen. Dann wurde die Fortſetzung der Aus⸗ ſprache auf Donnerstag nachmittag 2 Uhr vertagt. politiſche Umſchau. — Franzöſiſches Generalkonſulat in Mainz Dem mit dem doppelten Amtsſitz in Mainz un! Köln ernannten Herrn J. P. Benigni zum fran zöſiſchen Konſul für das linksrheiniſche Gebiet if 77 05 des Reiches das Exequator erteilt won — Der neue ſächſiſche Finanzminiſter. Dei demokratiſche Landtagsabgeordnete und früher, Miniſterialdirektor Geheimer Rat Dr. Dehne is als Nachfolger Dr. Reinholds zum Finanzmini⸗ ſter ernannt worden. Dr. Dehne ſcheidet gleich⸗ zeitg al) Direktor der Sächſiſchen Bank aus. der bahyeriſche Finanzminister in Berlin ern hat ſich der Wap Finanzminiſter Dr. usneck nach Berlin begeben. Seine Reiſe hängt mit den Verhandlungen der dortigen Reichsſtel⸗ len zuſammen. f die Entwaffnungsfrage vor der Botſchaf⸗ 1 en Die Botſchafterkonferenz beriet ge⸗ en Vormittag über den Bericht der interalliier⸗ n Entwaffnungskommiſſion und über den Stand der deutſchen Entwaffnung. Eine Reiſe Dr. Seipels nach Berlin. Del 17717 Bundeskanzler Dr. Seipel wird, wie die Großdeutſchen Wiener Neueſten Nachrichten mel. den, am 6. Februar in Berlin eintreffen, un dort während einiger Tage mit Zentrumskreiſen und auch mit amtlichen reichsdeutſchen Stellen Fühlung zu nehmen. — Beerdigung auf Staatskoſten. Kammer und Senat von Belgien haben geſtern die Ge⸗ etze verabſchiedet, nach denen Kardinal Mercier uf Staatskoſten beigeſetzt werden wird. = RMuſſiſches Gold in London. Der deutſche Dampfer„Schwalbe“ iſt in London mit einer La⸗ dung Gold in Barren im Werte von einer Mil⸗ lion Pfund Sterling eingetroffen. Dieſes Gold iſt von der Sowjetregierung als Sicherheit für die von privaten Unternehmern nach Rußland eingeführten Waren hinterlegt worden. — Chamberlain in Paris. Der britiſche Au⸗ ſenminiſter Chamberlain traf geſtern Nachmittag ib 8 Uhr von Rapallo kommend mit ſeinem Sohn in Paris ein, wo er Gaſt des ſpaniſchen Poiſchafters Quinones de Leon ſein wird. Ei wurde am Bahnhof von Briand und einigen Beamten der franzöſiſchen Regierung in der eng⸗ ſiſchen Botſchaft empfangen. Am Freitag mor⸗ gen wird Chamberlain nach London weiter reiſen. — Unterzeichnung des ac ne i en Das Schuldenabkommen wurde geſtern morgen unter⸗ zeichnet. Es wurde vereinbart, daß Italien am 15. März 1926 die erſte Zahlung leiſten ſoll. Die Einzelheiten des Abkommens werden erſt mor⸗ gen veröffentlicht. ö „ Ameritaniſcher Proteſt in Athen. Die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten hat ihren Ge⸗ 0 in Athen angewieſen, gegen den Erlaß es Generals Pangalos zu proteſtieren, wonach ausländiſchen Touriſten in Griechenland eine „Sonderſteuer von einem Pi.) Sterling aufer⸗ legt werden ſoll⸗ eee — 3 Faſzismus und Tirol. ö Gegen die Vergewaltigung Südtirols. Innsbruck, 28. Jan. Im Tiroler Landtag forderten geſtern alle drei Parteien den Landes⸗ Hauptmann auf, bei der Bundsregierung feierlich wegen des bekannten faſziſtiſchen Dekrets über die Vertreibung ausländiſcher Geſchäftsleute aus den Grenzbezirken zu intervenieren. Die Bun⸗ desregierung ſoll von Italien die Zurückziehung dieſes Dekrets verlangen und im Weigerungs⸗ falle den Völkerbund anrufen. Als äußerſte, Maßnahme wird eine entſprechende Abwehr Oe⸗ ſerreichs im Handelsvertrag mit Italien vorge⸗ chlagen. 8— 5 2— 4 * Deutſchfeindliche Kundgebungen in Neapel. Rom, 28. Jan. Wie aus Neapel gemeldet wird, kam 3 dort zu deutſchfeindlichen Kundge⸗ bungen der ſtudierenden Jugend. Zahlreiche, Häuſer wurden geflaggt. Ein faſziſtiſcher Partei⸗ ekretär hielt eine Hetzrede gegen Deutſchland. ie Demonſtranten verſuchten, in das deutſche, Konſulat einzudringen, wurden jedoch durch Kara⸗ binieri abgewehrt. Streit im Faſziſtenlager. 5 Rom, 27. Jan. Unter den maßgebenden Füh⸗ rern des Faſzismus ſind Unſtimmigkeiten über dle Aufgaben und Beſugniſſe der Partei und der Regierung ausgebrochen. Der Abg. Amicucci nd der Bruder Muſſolinis vertreten in der reſſe den Standpunkt, die italieniſche⸗engliſche faſziſtiſche Partei Mute abruſten, nagwem! pte n Ache ren Auſgabenkreis und ihre Tätigkeit einzum ſchen. Beſonders dürfte es nicht vorkommen, daß in einigen Provinzen Faſziſtenführer an, Stelle der Präfekten befehlen. Bemerkenswert, iſt, daß auch der Abg. Amicucei Muſſolini ſehr nahe ſteht. 3 Von dieſen Ausführungen fühlt ſich der Ge⸗ neralſekretär der faſziſtiſchen Partei Faringcei betroffen und verlangt in einem Telegramm von Amicucci nähere Aufklärung, die dieſer aber nur mündlich geben will, i a Das Organ Farinaceis fügt bei, im Monte Eltoria ſpreche man ſeit einigen Tagen von un⸗ haltbaren Zwiſtigkeiten zwiſchen Regierung und Partei, der Erſetzung einiger Miniſter und der Abſetzung des Generalſekretärs. Dagegen meint Farinacel, es ſei kindiſch, in der Repolutionspe⸗ riode von Abrüſtung der Partei zu ſprechen. Er ſei im Gegenteil für die Schaffung einer immer mächtigeren Organiſation. n ſeiner letzten Rede in Cremona habe er übrigens ſeine baldige Rücktehr in die Provinz angekündigt. 5 r 7 Die Lage in China. London, 27. Jan. Nach einer Meldung des Exchange Telegraph aus Hongkong wird der Feldzug im Süden der Provinz Schantung gegen die Ueberreſte der Armee Tſchang in Kiew mit Erfolg fortgeſetzt. Die Städte Hainan, Kwing, ow und Haikow ſind faſt ohne Kampf beſetzt worden. Die Bevölkerung dieſer Städte hat ſich während der Nacht geflüchtet und zahlreiche Waf⸗ ſen⸗ und Munitionsbeſtände zurückgelaſſen. London, 27. Jan. Aus Peking wird gemeldet, daß trotz der Anweiſung Tſchan itſauus Nie M'. litärbehörden in Charbin werter ruſſiſche Gewerk⸗ ſchaftsangehörige verhaften, ſämtliche ruſſiſchen Gewerkſchaftsbüros beſetzten und die Archive be⸗ ſchlagnahmen. Der ruſſiſche Konſul in Charbin habe die ſofortige Freilaſſung der Ruſſen, Räl a aller Büros und Einſtellung der Repreſſa lien gefordert. n 9 Paris, 27. Jan. Wie Havas aus Beirutk meldet, ſind in Homs elf Notabeln feſtgenommen worden. Die geſtern wieder eröffneten Markt⸗ ſtände ſollen auf Anordnung der Verwaltunf wieder geſchloſſen worden ſein. In der Bekaag⸗ Gegend ſei ein franzöſiſches Bataillon mit Auf, ſtändiſchen zuſammengeſtoßen, die ſich unter Zu⸗ rücklaſſung von zwölf Toten zurückziehen mußten. . 1 e Eine Duellablehnüng und ihre Konſequenzen. Von A. Deffer. In welche Lage ein Katholik vor ſeinem des Vorkommnis: zwiſchen einem Doktor F. und einem jünge⸗ ren Kollegen Dr. H. zu Anſtänden beruflicher Art. Dr. F. wandte ſich zu deren Behebung an die rechtmäßige Inſtanz, die Aerztekammer in Düſſeldorf. Dieſe forderte Dr. H. zur Ge⸗ genäußerung auf. Der Letztere hatte als Ant⸗ wort die Uebermittlung einer Forderung auf ſchwere Säbel an ſeinen Kollegen Dr. F. Die⸗ ſer lehnte die Forderung aus Gewiſſensgrün⸗ den ab— er iſt Katholik— und erſtat⸗ tete Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft, um eine prinzipielle Entſcheidung herbeizuführen. iſt für einen Der weitere Gang der Dinae onnon extevig n e ſei, ihre Tätigkeit e en und ausſchließ⸗ 1 1 Jührer regieren 15 ohne ſich 13 0 0 Die Kämpfe in Syrien. ö des DOB. Gewiſſen und als Mitglied des deutſchen Offiziersbundes gelangen kann, zeigt folgen⸗ In Hechingen in Hohenzollern kam 2 eien Kath ölen nicht ermutigen, ie Oeffentlichkeit zur das Verfahren noch, aber nach mittlungen ſchmerzt kung in ſiche Das Moment der Strafm liegender Ehrenkränkung ſcheidet alſo au Trotzdem mir 150 Mark Geldstrafe, da dar der neue Wan e ſchon ſchärfer z greifen, damit endl reichiſchen Episkopat: keinen verderblicheren Unfug, DO. auf dem Standpunkt, daß iſt Mitgliedſchaft nicht in Frage? werben, wenn er ſeine Haltung renden katholiſchen Mitglieder, uns möglich ſein. In England iſt zierskorps gelitten hätten. Die Duellunſttte iſt eine Schanze geſchlagen zeichnungen tragen, derung wegen vör ch Mißachtung von Vet nunft, Recht und Geſetz verſchwinden. Was ſagt Leo 13. in ſeinem Schreiben vom 22 September 1891 an den deutſchen und öſter! „Schließlich gibt eg f der von dei! Zucht eines geſitteten Lebens weiter abſtehl und die rechte bürgerliche Ordnung mehr ver kehrt, als wenn den Staatsbürgern die Frei⸗ [heit zugeſtanden wird, daß jeder gewaltſam mit eigener Hand ſein Recht verfechten und die vermeintliche Ehrenverletzung rächen dürfe Seine beſondere Note erhält der vorlie⸗ gende Fall dadurch, daß Dr. F. Mitglied des deutſchen Offiziersbundes iſt und dieſem die Duellablehnung alsbald unterbreitet wurde. Wie nicht anders zu erwarten war, ſteht der ö eine Her⸗ ausforderung auf ſchwere Waffen unter allen Umſtänden angenommen werden muß; erfolgte Annahme die ſofort dem Ehrenrat anzuzeigen; eine Ablehnung einer Forderung hat kin Eingreifen des Ehrenrats zur Folge. Was ſagen dazu die katholiſchen Mitglieder Iſt das auch ihr Standpunkt, eine Forderung auf ſchwere Waffen unter allen Umſtänden anzunehmen? Stellt das ihre 5 revidieren würde, zumal im Intereſſe der ihm angehö⸗ namentlich unter den ſtudentiſchen Altherrenverbänden. Was in England möglich war, ſollte auch bei auch im Heere das Duellverbot durchgeführt, ohne daß im mindeſten Geiſt und Anſehen des Offi⸗ 1 Quelle endloſer Auseinanderſetzungen, Widerwärtigleit und von Gewiſſenskonflikten für Männer, die vor dem Feinde ungezählte Male ihr Leben in die und in Ehren ihre Aus⸗ in der Heimat aber der Willtür und Laune irgend eines übelwolleu⸗ edlen ats, f N 5* 11 0 23 5 4 09 265. 5 8 11 Was zunächſt das Ergebnis ver Unter. uchung der Aerztekammer be trifft, ſo ſchweb. f b den bisherigen f n füllt das Ergebnis voll und anz zu Gunſten De. Fs. aus. Deſſen kol⸗ egiale bezw. berufliche Haltung ſind daher völlig c gerechtfertigt. Umſo mehr ſch kätholiſches Empfinden die Entſchei⸗ dung der Gerichtsſtelle: Dr. H. wurde nämlich wegen Herausforderung zum Duell lediglich vu 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. e Sehen wir ganz ab von den Gewiſſens⸗ gründen, die für Dr. F. vorlagen und die zur Ablehnung der Forderung zwangen: die Willkür, die dieſer Duellforderung zugrunde lag, macht das beabſichtigte Spiel mit dem eigenen wie fremden Leben umſo verwerf⸗ licher. Die ganz mutwillig anmutende Duell forderung belaſtet ihren Urheber Dr. H. eben⸗ ſo ſehr, als ſie Dr. Js. Verhalten rechtfer⸗ tigt. Wenn der Ehrenſtand des auf ſchwere Säbel Fordernden irgend berührt worden wäre, dann hätte die Forderung wenigſtens den üblichen Hintergrund gehabt. Dann wäre don Seiten Dr. Js. irgend ein Schuldmoment borgelegen. Aber ſeit wann ſchließt denn das Antufen einer Berufsinſtänz eine Ehrenkräſß * Meinung entgegenzuſt⸗ ubzulehnen wie Dr. find bald bezahlt, kung bleibt. 1 Haben Dr. F. wahrhaft tell Darum fort. nal kein Einfluß des Hofe gen der Sittlichkeit und zen ziehen durch entſpre Reform des Strafgeſetzbuches!— hören, ſoll der ſchen Landtag erhalten. Aus Nah i 8 25 d Fern. mann wurde zur Anzeige gebracht, w einrichtete und ſchon längere Gaswerk benachteiligte. 9 9 die Puffer kam un od fand. Schnellzug Nr. 75, thal einen nichtbeſetzten Schrecken davon, der Wagen wurde lödoh trümmert. Von den Inſaſſen des Schnellz wurde niemand verletzt. Geleiſe von den Trümmrn erlitt der Zug 25 Minuten, Mannheim 7,05 Uhr ankommt, ſinlle 20 Minuten Verſpätung. Otterbach, 27. Jan. Das vier Jahre Töchterchen des legen iſt. Pirmaſens, 27. Jan. bo, der Erwerkesloſenfürſorge Geldbetrag von der Bayeriſchen Staatsbank abzubolen. 34 Säckchen zu je 1000 Mark war der Betra Als die Boten auf dem Mürgermeiſter 1 5 5 amt, wo das Geld abgeliefert wurde, angekom Der DOB. würde ſich ein Verdienſt er⸗ men waten, wurde eines dieſer Geldlückchen ver verteilt. . 1 10 cha b Es gehört wahrha Mut dazu, ſich der herrſchenden egenzultemmen, eine Forderung F. Die 150 Mark Strafe die geſellſchaftliche Aech⸗ das diejenigen verdient, die wie im Kriege ihren Mann ge⸗ Duellunſinn, zu⸗ mehr den Geſet⸗ r rnunft entgegen⸗ teht. Möge der Reichstag hier die Konſequen⸗“ nde Geſtaltung der ue Wie wir Fall ein Nachſpiel im preußi⸗ aus Sand wundungen. Jugenheim, 27. Jan. Ein hieſiger Wehle 5 eil er heimlich einen Anſchluß an die hieſige Gastein f Zeit damit das Mannheim, 27. Jan. Geſtern nachmittag ge⸗ gen 2 einviertel Uhr verunglückte am Hauptbahn, hof bei der Maſchinenhalle 2 ein verheirateter 51 Jahre alter Lokomotivführer dadurch, daß er auf dem Wege zum Dienſt ein Gleis zwiſchen zwei! Wagengruppen überſchritt und im gleichen Augen⸗ blick die eine Gruppe durch eine Rangierabteilung auf die andere geſtoßen wurde, wobei der Beamte ſo den ſofortigen! Mannheim, 28. Jan. Nach einer Mitteilung! der Betriebsdirektion Mannheim überfuhr der der in Mannheim 5,37 Uhr nachmittags ankommt, bei dichtem Nebel auf dem Straßenübergang nördlich der Station Wieſen⸗“ Perſonenkraftwagen. Der Chauffeur kam durch Abſpringen mit dem zer⸗ 17 5 uges Durch Freimachen der des Kraftwagens und der in Gegen⸗ richtung verkehrende Schnellzug Nr. 86, der in an der Unfall Die flüchtenden Tiere Straßen eine große Panit an. 0 flüch⸗ keten in die Hauseingänge und in die Kaufläden onnten alte Schneidermeiſters Matthias Forſter von hier verbrannte ſich an dem auf den Ofen ſtehenden kochenden Kaffee ſo ſchwer an Leib und Armen, daß es ſeinen Verletzungen er Einige Aushilfskräft waren am der gaugenen Donnerstag beauftragt, einen größerer zur Auszahlung der Arbodtsloſen EG an Rem NIA für's Heuer Seit erdenklichen Zeiten ſchätzt man die auregende Wirkung der Kamille auf die Kopfhaut. Von der unpraktiſchen und zeitraubenden Verwendung reiner Kamillen iſt man aber längſt abgekommen, ſeitdem in dem bekannken Kopfwaſch⸗ pulver„Schaumpon mit dem ſchwarzen Kopf“ mit Kamillenzuſatz ein Mittel von angenehmem, aromatiſchen Duft geboten iſt, das die kräftigende Wirkung der Kamille mit durchgreifender volles Ausſehen verleiht. Das echte Fabrikat trägt Herſteller: Hans Schwarzkopf, Berlin⸗Dahlem. Ius Haus Honnheimer. Roman von F. Kaltenhauſer. (24. Fortſetzung.) Mannheimer unterbrach ſie!„Mary Ann 7 doch nicht ſo! Was fällt dir denn „O, ich habe recht! Der wenn Julberte dich haßt, iſt, daß ſie dich Iiebt.“ 82 „Das iſt paradox, Maria Ann!“ „»Und dennoch richtig, Liebſter! Sie liebt dich und da du ſie nicht genommen haſt, ſon⸗ dern mich, haßt ſie dich. Und ich kenne ſie, ſie iſt ein leidenſchaftliches Ding. Ich kenne ſie, ja— und— und ſie war mir ſehr ergeben— ich weiß dies ganz ſicher. Wenn ich nun— ja, Waldemar, wenn ich doch zu ihr ginge und mit ihr ſpräche, ſo könnte ich ſie vielleicht be⸗ reden—“ Da griff Mannheimers Rechte raſch zu, erfaßte die Hand der Frau und ſah ihr zwin⸗ gend ins Geſicht.„Das wirſt du bleiben laſ⸗ ſen, Frau!“ gebot er.„Wozu auch? Dich viel⸗ leicht der Demütigung anheimgeben? Bei einer, die ihrem Weſen und ihrer Bildung nach unter dir ſteht!“ „Waldemar, dafür kann ſie nicht, daß ihre Bildung verſäumt worden iſt und ihre Weſensart nicht geläutert wurde.“ „Ja, ja. Aber hin gehſt du mir nicht, das kennſt du nun als mein Gebot, Mary Ann! Und nun wollen wir endlich eſſen, ſonſt iſt alles gedörrt.“ Er rührte an die Glocke, das Mädchen kam mit der Suppe. Es war ein ziemlich ſchweigſames Mahl und gleich darauf begab ſich Mannheimer in die Geſchäftsräume zu ebener Erde. Mary Ann aber ſaß noch eine Weile in ihrem Zim⸗ mer, ehe ſie ſich in die auf der onderen Seite des Flurs gelegenen Räun ir Schwie⸗ germutter begab. Wie alle nahm ſie auch heute den Jauſenkaffee bei der alten Frau, die ihr Schwiegertöchterchen vergöt⸗ einzige Grund, fleißig an ihren Socken, Jahr freute. Gegen Abend eilte Mary Ann durch die Straßen hin in das Haus des Bruders. Sie tat dies alle paar Tage. Und Chriſtoph Herrle freute ſich heute wie immer über ihr Kommen. „Biſt du endlich wieder da?“ ſagte er. „Endlich— 2 „Nun, die Tante Wibble ſchaute ſich heute die Augen nach dir aus, weil geſtern dein Tag ſchon fällig war,“ ſagte Herrle lachend.„Sie meinte, wenn du heute auch nicht kämeſt, müßte ſie morgen in aller Frühe zu dir hin und nachfragen, was es gäbe. Ich meine, die Wibble bleibt noch einmal bei einer ſolchen Nachfrage ganz bei dir drüben.“ Mary Ann ſchüttelte den Kopf.„Glaub ich nicht, Chriſtoph! Tante Wibble hängt auch mit denen ſie jedes zu Weihnachten den Hausherrn er⸗ iſt ihr Heim, das würde ſie nie verlaſſen. Denk, wie lange ſie hier iſt. Ihr wäre wo anders gar nicht mehr wohl zu Mute Und was macht Regina, Euer Liebden holdſelige Fruwe?“ „Ich meine, es iſt ihr behaglich zu Mute, ſoweit dies eben angeht—!“ Und Chriſtoph ſchmunzelte und ſah die Schweſter mit ver⸗ ſtändnisvollem Blick an. 5 Da gab ihm Mary Ann einen Klapps auf die Schulter.„O, ihr Mannsleute! Ihr wißt eben nichts von dem Schlimmen in der Welt, euch iſt immer behaglich zu Mute.“ Aus einer rückwärtigen Tür lief jetzt die Wibbele heraus, raſchelnd mit ihren ſteifen Röcken. O, die Mary Ann! Läßt ſich wieder ein⸗ mal ſehen im Vaterhaus? Der Herr Mann⸗ heimer iſt wohl ein arger Tyrann, daß er ſein Frauchen ſo eingeſperrt, daß wir gar nichts mehr von ihr haben. Ich laß ihm ſagen, er ſinkt in meiner Meinung.“ Mary Ann umarmte ſie lachend.„J wo, werd mich hüten, meinem Herrn und Meiſter das zu ſagen, wo er doch gar keine Urſache hierzu bot. Weißt du. Wihbpſe die Mäſche war terte. Auch Tante Emma ſaß dabei und ſtrickt ſehr an dir. Und nachher, dies alte Haus da geſtern, weil wir nächſte Woche tags wegen nicht waſchen können. Da konnt ich nicht fort, ſiehſt du!“ f Wibble hob die Hände der jungen Frau näher zu ihren Augen.„Seh keine Spur von der Wäſchearbeit! Glaub es nicht, daß die Frau Mannheimer nicht fort konnte, weil ſie waſchen mußt.“ „Nein, Tante Wibble, waſchen mußt ich nicht. Aber das Mädchen hat mitgeholfen, v. da muß ich dafür in der Küche ſtehen und der Köchin helfen. Und jetzt komm, wir wollen zu der jungen Frau im Hauſe gehen.“ Sie hängt ſich an den Arm der alten Frau und zog ſie mit zur Wohnſtubentür. Dabei raunte ſie ihr ins Ohr:„Weißt du, Wibble, ich bin jetzt ſchon eiferſüchtig— wenn über kurz hier der Storch ſeine Viſite gemacht hat, dann frögſt du wohl gar nichts mehr nach meinem Ver⸗ bleiben!“ „O doch, o ſchon! Immer! Immer!“ ſtieß Wibbele her vor, dann leuchtete es wie in ſeltſamer Rührung über ihr Geſicht hin und ſie flüſterte:„Aber freuen tu ich mich wahr⸗ haftig ſchon, wenn in dem alten Bäckerhaus wieder Kinderſtimmen klingen.“ Da ſtanden ſie drinnen vor Frau Regina. Arm in Arm. Und die etwas blaſſe, ſcharf⸗ geſichtige Frau am Fenſter lachte ihnen ent⸗ gegen. „Haſt du Tante Wibble endlich erlöſt von ihrem Bangen, Mary Ann,“ fragte ſie neckend „Aber da komm nun und ſetzt dich und er⸗ zähl gleich, wie es bei euch geht. Die Wibble hört wohl ein bißchen zu und ſetzt ſich her.“ Und ſie rückte ein paar Seſſel zurecht für die zwei Frauen. Der Abendſonnenſchein fiel zum Fenſter herein und wob um die zunöchſt ſitzende Frau Regina einen traulichen Schein. Mary Ann ſtudierte in den Zügen der Schwägerin. Wie geht es dir, Reginchen?“ fragte ſie. g „Wie es gehen kann. Nicht ſchlecht— nicht des Feier⸗ ſcle nicht gut, aber— ich bin zufrieden.“ ibble ſab von Reaina zu Marv Ann. „Ich wollte, du könnteſt dies auch ſagen, junge Frau,“ meinte ſie. Mary Ann lachte.„Warte nur— kommt Zeit, kommt Rat. Gut Ding will Weile haben — womit ich nicht geſagt haben will—!“ Sie wandte ſich hiermit an ihre Schwägerin. Aber dieſe wehrte kurz und luſtig ab. „Laß nur! Ich trag nicht eine Wagſchale mit herum, um jedes Wort drauf zu legen.“ Die Wibble, die ſonſt gleich zu viel Zeit verlor, hatte es jetzt gar nicht eilig. Erſt als Mary Ann ſich erhob, um heimzugehen, ſtand ſie auf.„Gott, was hab ich heute noch zu tun!“ klagte ſie, verabſchiedete ſich raſch von Mary Ann und ſtelzte mit ihren hart auftre⸗ tenden Schuhen hinaus. Die ſteifſen Röcke rauſchten wieder und wippten um ſie herum. Mary Ann ſah ihr nach, bis ſie ver⸗ ſchwand. Lächelnd wandte ſie ſich dann zu ihrer Schwägerin.„Unſer Original, gelt?“ Regina nickte.„Und ein lebes. Ich habe oft meine ſtille Freude an ihr.“ Ich meine, ſie wird dich ſpäter noch mehr erfreuen.“ Mary Ann lächelte, nickte Regina zu, reichte ihr die Hand und ging. Raſch ging ſie durch das Abenddunkel heim. Der Mond ſtand als ſchmale Scheibe oben am Himmel, aber er ſpendete noch kein Licht. Die Luft ſtrich kühl um die Wangen Mary Anns und zauſte an den Härchen, die ihre Stirne und Schläfen ſäumten. Hier und da brannte hinter den Fenſtern ſchon ein Lichtlein für fleißige Bewohner, die nicht im Dunkeln raſten mochten, oder für ſolche, die die Dämmerung nicht vertrugen. Manchmal wehrte kein Vorhang den neugle⸗ rigen Augen, aber Mary Ann ſah nirgends hinein in dien ee ging ihres Weges in haſtenden Gedanken. Wie ruhig, wie ſor⸗ geulos war es im Hauſe ihres Bruders, wäh⸗ rend in das Haus ihres Mannes die Sorge eingekehrt war. Noch ſaß ſie nicht auf den Stühlen hart und drückend, aber ſie lauerte am Eingang als Geſpenſt, das man fürchtete, und das nicht mehr zu bannen war. .[Wurtieuunn folgt. N ö Reinigungskraft verbindet und dem Haar glänzendes, ſtets die weltbekannte Schutzmarke„Schwarzer Kopf“. 8 45 iche Hitze. werden 40 Grad Wärme gemeldet. ſatz ſeiner Produkte, andwirtſchaft 1 4 dachts momente mühungen nicht inem Er⸗ Erſt am Nac er des Waſſerwerks den Maik in dem Waſſerbehälter eines e nisraumes. Als der Tat dringend verdächtig 1 der 29lährige Hilfsangeſtellte Georg Schaub läugetem Leugnen gab er den Diebſtahl zu. Die fehlenden 100 Mark wurden erſetzt, ſobaß die Sladt leinen Schaden erlidet. Der Täter wurde auf fre em Fuß belaſſen. a Riedlingen(Württemberg), 27. Jau. In Bür⸗ mentingen ſchoß nach kurzem Wortwechſel der 18 ährige Zigeuner Johann Reinhardt aus Har den 60jährigen Zigeuner 0 Auguſt Reinhardt im Elſaß mit einer Piſtole in den nterleib. Der Schwerverletzte erlag ſeinen Ver Der Täter verſchwand im nahen Walde. g Köln, 27. Jan. Heute vormittag ſtieß in dem Vorort Ehrenzell ein Laſtauto mit einem Stra⸗ ſenbahnwagen zuſammen, wobei die vordere Plattform des Straßenbahnwagens vollſtändig ertrümmert wurde. Der Wagenführer und ſſechs Fahrgäſte wurden verletzt, jedoch nicht er⸗ heblich. Hamburg, 27. Jan. Der Bankangeſtellte Mar⸗ in Timm fänd geſtern abend beim Betreten ſei⸗ er Wohnung ſeine 45 Jahre alte Ehefrau tot bor, der der Schädel mit einem ſtumpfen Gegen⸗ and zertrümmert worden war. Der Täter iſt och unbekannt. Ob Raubmord vorliegt, ſteht noch nicht ſeſt. Weltſppiegel. 19 fand ein etrag von ler von der Kriminalpolizei verhört. Nach 2: Der Elefant iſt los. Mitten in der Stadt ö Turin ſind am Sonntag nachmittag 5 Elefan⸗ ten eines Zirkus ausgebrochen, Einige wurden über den Haufen geworfen, ohne edoch ernſtlich verletzt die Elefanten zu werden. eingefangen und wieder :: Rettung aus Seenot. Bergung der übrigen 24 Seeleute war wegen chwerer See bisher nicht möglich. Die„Bre⸗ len“ bleibt in der Nähe des Wrackes. :: Telephoniſtinnenſtreik. Seit Samstag vd iger Woche ſind die ſämtlichen Warſchauer Te⸗ ephoniſtinnen in den Streik getreten als Protef egen die Entlaſſung einer Kollegin. N 21: Lahmlegung des Elbeverkehrs durch Nebel. luf der Unterelbe herrſcht ein derartig ſtarker ebel, daß ſeit geſtern nachmittag kein Schiff in⸗ oder ausfahren konnte. Der Verkehr ruh! uf der unteren Elbe ſaſt vollſtändig. Sehr ſtarke tebelbildung wird auch von der Elbemündung emeldet, ſodaß das Verholen von Seeſchiffen ingeſtellt wurde. N :: Eine deutſche Flugleiſting. Der ſpaniſche eger Franco iſt mit ſeinen Begleitern nach inem Fluge von acht Stunden auf dem Kap Ver⸗ chen Inſeln angekommen. Die durchſchnitt⸗ iche Flughöhe betrug 1000 bis 1500 Meter. Das Flugzeug befand ſich ſtändig in drahtloſer Ver⸗ indung mit Radioſtationen auf dem Lande und uf Schifſen. Nach einer Ruhepauſe von zwei gen wird der Weiterflug nach Pernambues ugetreten. Die Leitung des deutſchen Appara⸗ ſes wurde allgemein bewundert. :: Eine franzöſiſche Flugexpedition. Der fran ⸗ öſiſche Flieger Callizo bereitet eine Expedition nit dem Flugzeug über den Mount Evereſt vor, Zu dieſem Zweck wird in den Werken der Ble⸗ werden. : Italieniſche Soldaten im Schneeſturm ver⸗ unglückt. Bei einem Gebirgsmarſch im Veltlin öchneeſturm geraten. Bergkrank und blind, während elf anderen die ße erfroren. Ein Mann kam ums Leben. : Hitzewell: in Braſilien. In ganz Braſilien zſcht ſeit einigen Tagen eine ganz außeror⸗ Aus den ſüdlichen Provinzer e Einige Soldaten Wie können wir den deutſchen Innenmarkt wieder lebendiger geſtalten? 5 Von Philipp Schuck. 1 Wer heutzutage im öffentlichen Leben tätig iſt, und Tag für Tag die Zeitungen der wirtſchaftlichen Vereinigungen verfolgt, deſſen Kopf iſt angefüllt von Klageliedern aller Art. Da klagt der Induſtrielle über ſchlechten Ab⸗ f der Handwerker, über mangelnde Beſchäftigung, der Arbeiter über ſchlechte unzureichende Entlohnung und nicht zuletzt vernimmt man di f über den Spottpreis ihrer Erzeugniſſe. An allem Elend trägt die Geld⸗ knappheit die meiſte Schuld. Gewiß muß zu⸗ n werden, 0 alle dieſe Klagen berech⸗ ligt ſind, aber es giht Mittel und Wege, die Ban Innenwirtſchaft wieder mehr mit eld zu verſorgen und zwar möchte ich heute N 15 auf ein Hauptmittel hinweiſen,— näm N 1 daß wir wieder den inländiſchen Erzeug⸗ ſſen mehr Beachtung zukommen laſſen! Es wirkt geradezu empörend. wenn man die Zahle weil einer von Ahnen durch eine Bulldogge gebiſſen worden war. richteten in den belebten Die Leute flüch⸗ Schließlich von den Zirkuswärtern zurückgeführt werden ohne weiteren Schaden verurſacht zu haben. ö Nach einer Meldung der„B. Z.“ hat der deutſche Dampfer„Bremon“ ſechs Mann der dreißig Mann ſtarken Belegſchaft des britiſchen Dampfers„Lariſtan“ gerettet. Die i eine itglieniſche Alpenjägerkompagnie in einen wurden ſache, Körper zuträglicher iſt, len des Statiſtiſchen deichsamtes verfolgt, in denen angeführt 1 daß von Mita 0 170 Oktober 1925 folgende Waren nach Deutſch⸗ land eingeführt wurden: 8 ö 1351087 Dz. Wein für 67 088 000 Mkt. 1 047 0445 Dz. Weintr. für 54 341000 Mt. 2 125 797 Dz. Apfeſinen f. 57 003 000 Mk. 468 995 Dz. Bananen für 28 206 000 Mk. Zuſammen 4993 324 Dz. für 206 638 000 Mk. Iſt das notwendig? Haben unſere Produkte nicht mindeſtens denſelben, ich glaube noch mehr Wert für die Volksernährung, als dieſe eingeführten Erzeugniſſe? Es iſt doch Tat⸗ daß die Apfelſäure dem menſchlichen als die der Apfelſine oder Zitrone! Tatſache iſt auch, daß das Jahr 1924 eine Menge Obſt geliefert, daß das Ver⸗ langen des größten Teiles unſerer Bevölke⸗ rung hätte geſtillt werden können! Leider war aber ſehr wenig Nachfrage, ſodaß der größte Teil des Obſtes der Erzeuger verdorben iſt. Warum tut man das? Weils eben Mode iſt. Weil dem deutſchen Volke das wirtſchaftlich⸗ vaterländiſche Denken etwas entſchwunden iſt. Sollte es nun nicht möglich ſein, dem deuiſchen Volke wieder mehr Achtung vor den inländiſchen Erzeugniſſen abzugewinnen? Ich glaube, es geht ſchon. Kam. ein Reſſender in eine Gaſtwirtſchaft. Der Wirt bot ihm anſtandslos ſeine Getränke an. Un⸗ ter dieſen ſtand an erſter Stelle ſpaniſcher, Weln. Wie aber war der Wirt erſtaunt, als ihm der Reiſende erwiderte:„Ihren ſpani⸗ ſchen Wein können die Spanier trinken, ich bin Deutſcher und will deshalb nur beine War das nicht echt deutſch gehandelt? Und ſo ſollte es allen Händlern gehen, die mit aus⸗ ländiſchen Erzeugniſſen ihr Glück verſuchen. Auf dieſe Weiſe könnte dem deutſchen Volke viel Geld erhalten bleiben, was ſich ſicherlich zu einer Beſſerung der wirtſchaftlichen In⸗ nenverhältniſſe auswirken wird. Der deutſche Kartoffelbau und die Handelsverträge. Durch das Geſetz über Zolländerungen vom g f 8 17. 2 25 iſt bekanntlich für Früh kartoffeln irt Geſellſchaft eine beſondere Maſchine gebaut 10 e bo I ee ee autonomer Zoll auf 1,50 Mark je Doppelzentner herabgeſetzt. Deutſchland ſteht in der Kartoffelerzeugung in der Welt voran. Im Intereſſe ſeiner Acker⸗ kultur und ſeiner geſamten landwirtſchaſtlichen Erzeugung bedarf es eines umfangreichen und intenſiv betriebenen Kartoffelbaues, vornehmlich das Jammern der 1 f Handelsvertrags geopfert und das ausgerechnet auf den zahlreicher ärmeren Böden. Die letzten Jahre haben gezeigt, daß regelmäßig cin nſcht Unbeträchtlicher Beſtand von alten Kartoffeln im Monat Juli unverwertet übrig blieb. Die Ein⸗ i der ausländiſchen Frühkgroffeln beeinträch⸗ te trotz ihres bedeutend höheren Preiſes die Verwertung der heimiſchen Erzeugniſſe recht be⸗ trächtlich. ö Italien iſt an ſich kein Land großer Kartoffel⸗ erzeugung. Aber in den Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ jahren hat es ſeine Lartoffelanbaufläche bedeu⸗ tend vergrößert. Im Durchſchnitt der 19091913 betrug die Kartoffelanbaufläche 285 000 Hektor, in den letzten Jahren hingegen 350 000 Hsktar. Da der Italiener kein Kartoffel⸗ zſſer it, ſo kann dieſer Ueberſchuß nur Verwen⸗ dung zum Export finden, für den außer der Schweiz nur Deutſchland in Frage kommt. Die Zeche dafür muß der kartoffelbauende deutſche Landwirtſchaft tragen. Die Einfuhr ita⸗ lieniſcher Kartoffeln betrug im Durchſchnitt der Jahie 1909 bis 1913 34 414 Tonnen. Im sten Jahre betrug ſie in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende September bereits 92 340 Tonnen. Eine, Ausfuhr nach Italien findet überhaupt nicht lebe da Italien ſich gegen jede Einfuhr ausländiſcher Kartoffeln wehrt. i ö Der Deutſch⸗Italieniſche Hun dereve den iſt alſo ein offenſichtlicher Schlag für den deutſchen Kartoffelbau, zumal er ſich zufolge der Meiſtbe⸗ günſtigungsklauſel auf andere Länder auswirkt. Man hat wiederum einen ſehr wichtigen Zweig d erdeutſchen Landwirtſchaft auf dem Wege des an dem der FKartoffelpreis Es zu einem Zeitpunkt, einen nie gekannten Tiefſtand erreicht hat. ift immer das alte Lied. In allen Handelsver⸗ trägen, die bisher getätigt wurden, iſt nacheinan⸗ der irgend ein wichtiger Betriebszweig der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft ſchwer geſchädigt worden. Als Ganzes muß, wie die Bauernvereine im⸗ mer wieder betonen, auf dieſe Art und Weiſe, Handels⸗ und Wirtſchaftspolitk zu machen, die deutſche Landwirtſchaft zum Ruin kommen. 9 nern, die nur von unbedingt geſunden e t. 1 Jahre Die Hühnertuberkuloſe und ihre Verhutung. Die Tubertuloſe it unter dem Hausgeſlügel weit 4 422 wir ſchätzen nicht zu 5 1 wir annehmen, daß 10 Prozent ſämtlicher Hüh⸗ ner 050 ns tuberkulös ſind. Hervorgerufen wird die Seuche durch den Geflügeltuberkuloſebazillus, der mit dem Erreger der Tuberkuloſe beim Men⸗ ſchen ſtammverwandt iſt. Aus dieſem Grunde iiſt auch das Krantheitsbildähnlich dem, ute die menſchliche Tuberkuloſe bietet: die Krankhei iſt anſteckend, verläuft langſam und äußert ſich ſchließlich in einer ſtarken Abmagerung, Ein Un⸗ terſchied beſteht nur darin, daß beim Geflügel die Anſtecküng nicht durch die Atmungsorgane, ſondern durch den Darmkanal erfolgt, was natür⸗ lich— durch die Verſchleppung mit dem Kot uſw. — die Anſteckungsgefahr weſentlich erhöht. Die eiſten ſichtbaren Erſcheinungen der Seuche ſchil⸗ dert Direktor Dr. Knauer vom Bakteriologt⸗ ſchen Inſtitut der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Oſtpreußen in Königsberg i. Pr. in der Zeitſchrift„Land und Frau“ in einem welken, blaſſen Kamm und auffallender Mattigteit. Die Tiere ſcheuen weiten Auslauf und halten ſich mit Vorliebe in der Nähe des Stalles auf. Das Körpergewicht der ezkrankten Hühner iſt ſehr ge⸗ ring, die Legetätigkeit läßt nach und ſo iſt auch der wirtſchaftliche Ausfall beträchtlich. Bei de Bekämpfung der Seuche gilt der Satz, daß Vor beugung leichter gelingt als Heilung. Der beſte Schutz iſt größte Vorſicht beim Erwerb von Hüh⸗ n zu 0 1 5 Neukäufe eſten vorſichtshalber eine Zeitlang getrenn Größte Reinlichkeit im Stall, viel Licht, Lust und Sonne, reines Futter und Waſſer ſind die beſten Faktoren, die Hühner geſund zu erhalten und ſo auch der Ausbreitung der Tuberkuloſe vorzu⸗ beugen. 5 Letzte Meldungen. 2 Vertrauensantrag der Regierungspuürtelen. Berlin, 28. Jan. Die Regierungspakteier haben geſtern nach der Rede des Reichskanz lers, der für die Regierung ein poſitives Ver trauensvotum fordert, folgenden Antrag ein gebracht:„Die Reichsregierung beſttzi da Vertrauen des Reichstages.“ 1 * Die Stellungnahme der Sozialdemokraten. Berlin, 28. Jan. Die Entſcheidung übel die Stellungnahme der Sozialdemokraten zur Regierung ſoll heutev ormittag fallen. Fü heutev ormittag iſt daher die Fraktion wie derum einberufen worden. Wie wir hören dreht ſich der Kampf innerhalb der Fraktion darum, ob man ſich dem Vertrauensvotum der Mittelparteien anſchließen oder Stimm⸗ enthaltung üben ſoll. Obgleich zur Stunde die Entſcheidung darüber noch nicht gefallen iſt. iſt es bisher noch wahrſcheinlicher, daß die ee bei der heutigen Abſtim⸗ ung weiße Karten abgeben werden, ſodaß von ihnen eine Unterſtützung für das Ver⸗ trauensvotum nicht zu erwarten iſt. Jeden⸗ falls iſt das Abſtimmungsergebnis nach wie vor in Frage geſtellt, und wenn es der Re⸗ gierung elingt, eine Mehrheit für das Ver⸗ trauensvotum der Mittelparteien zu bekom⸗ men, würde es ſich nur um ganz wenige Stimmen handeln. hält man a * Die Frankenfülſchungsaffäre. Budapeſt, 28. Jan. Der parlamentariſche Unterſuchungsausſchuß hat am Mittwoch den Miniſterpräſidenten Bethlen verhört. Beth⸗ ſidenten des ungari⸗ Anzüge und -Aleider in jeder Preislagel Große Auswahl! Badenia Fa, S Fa, ſchen atfonalverbandes, Baron Nerenyf, einen Brief geſchrieben zu haben, als er von den Krankenfälſchungen erfahren babe. Betp⸗ jen ſieht ſeinen Brief als einen Beweis für ſein ſofortiges Eingreifen an. Er hätte per⸗ ſönlich nicht unternehmen können da er da⸗ damals vor ſeiner Abreiſe nach Genf aeſtan⸗ den habe. Er habe aber ſeinen Staatsſekretär mit der weiteren Verfoſaung der Augelegen⸗ heit beauftragt und dieſer ſei nun. obne von einer Mittöterſchaft des Landespolizeichefs Nadoſſy etwas zu ahnen, zu. dieſem acaan⸗ gen, um ihn um die notwendig erſcheinenden Schritte zu erſuchen. Eine neue Niederlage der ſächſiſchen Tozialiſten. Dresden, 28. Jan. Der Vorſtoß der Lintsſo⸗ zlaliſten für eine Auflöſung des Landtaas iſt ge⸗ ſcheiterk Die beiden Vertreter des Reichspartei⸗ vorſtandes, die hier tagelang mit beiden Parteien verbandelt haben, erklären, daß ſie cine Land. ta zſung nicht empfeblen tönnten. Dent haben die Linksſozialiſten ei one Nie 1100 ge zialiſt ne neue 1 ö Dr. Dehne Reinholds Nachfolger, 2 Berlin, 28. Jan. Aus Dresden wird berichtet; Der demokratiſche Abgeordnete Dr. Dehne 110 vom Miniſterpräſidenten Held zum Finanzmini⸗ ſter ernannt worden. Abſchiedsfeier für den Kreuzer„Berlin“, Buenos Aires, 28. Jan. Zu Ehren der Be 9 7 3 7* er ſatzung des deutſchen Kreuzers Wert 1015 hier ein Abſchiedsabend ſtatt, an dem außer dem Geſandten, dem Kommandanten ud einer Au⸗ zahl Offiziere des Dampfers auch argenliniſche Admirale und Marineoffiziere teilnahmen. Lokale Nachrichten. n Biernheim, 29. Jan. * Semeinderatsſitzung am Mittwoch, 5. Februar, abends ½8 Uhr mit folgen⸗ Tagesordnung: 1. Sonntagsruhe im Handesgewerbe; hier Feſtſetzung der Verkaufsgeit 1 Ortsbauplan der Gemeinde Viernheim. „Einfriedigung des Bahnhofgeländes in der Ringſtraße ſeitens der O. E. G. „Bezeichnung der Ortsſtraßen. Rezeßbauvergütungen für 1926 hier An⸗ trag der fin ir Kühner auf Bewillig⸗ ung derſelben für ſeine Hofreite außerha des Ortsbauplanes. 0 1 Antrag des Mannheimer Tageblattes um unentgeldliche Ueberlaſſung der amtlichen Bekanntmachungen, ſowie der Sitzungs⸗ berichte.(Im Intereſſe der Erhaltung der hieſigen Lokalpreſſe muß dieſer An⸗ trag abgelehnt werden. Die Red.) Jagdverpachtung. i Waldrezeßvertrag von . Sonderunterſtützung der Tabakarbeiter. „Regelung der Vergütung des Gemeinde⸗ kaſſegehilfen Knapp.(geheim) Wohnungsverhältniſſe des Kaspar Hof⸗ 1 1.(geheim) Ernennung eines Vorſitzenden für Wohnungskommiſſion. e Geſchäftliches. Hinweis. Unſerer heutigen Ge⸗ ſamtauflage liegt eine Beilage des wohlbekannten Warenhauſ es Schmoller, Mannheim Parade⸗ platz bei. Dieſe Beilage enthält in deutlicher den der Ausführung die Angebote, die die Firma in der „Weißen Woche“ macht und beweiſt die äußerſte ö Leiſtungsfähigkeit und Billigkeit des Hauſes. Einer jeden Hausfrau empfehlen wir im eigen⸗ ſten Intereſſe, dieſe Beilage genau buche Bekanntmachung. Betr.: Kommunion- und Konfirmandenbeihilfen im Jahre 1926. Es iſt beabſichtigt, falls Bedürftigkelt vor⸗ liegt, den Kindern von Schwerbeſchädigten ſowie den Kriegerwaiſen, die in dieſem Jahre zur erſten heiligen Kommunion gehen, oder kon⸗ firmiert werden eine Beihilfe in Form von Kleidungsſtücken zu gewähren. Die Mädchen ſollen Stoff zu einem Kleid, Hemd, Unterhoſe und Unterrock, ferner ein Paar Stiefel und die Knaben 45 und Futter zu einem Anzug nnd ebenfalls 1 Paar Stiefel erhalten. Die gleiche Beihilfe ſollen Kinder von Zu⸗ ſatzrentenempfängern zu der Invalidenrente, ſowie Vollwaiſen, die auf öffentliche Koſten verpflegt werden und Fürſorgezöglinge bekommen. Diesbezügl. Anträge ſind am Mittwoch, den 3. Februar 1926, vormitags auf unſerem Büro Nr. 27 zu ſtellen. Bei der Antragſtellung iſt eine Beſcheinigung des zu⸗ ſtändigen Pfarramts, daß das Kind im Jahre 1926 zur erſten heiligen Kommunion geht, oder konfirmiert wird, vorzulegen. Siber a iſt anzugeben. N päter eingehende Anträge kön nicht berückſichtigt werden. 1 N Betr. 55 n ee er von der Orts bürgernutzungskommiſſion angeregte Obſtbaukurſus gol 110 40, 11% 19 und 13. Februar 1926 hier ſtattfinden. Zur Teilnahme ſind männliche und weibliche Inte⸗ reſſenten eingeladen. Anmeldungen wollen bis 5. kommenden Monats bei uns gemacht werden. Viernheim, den 27. Januar 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Damberth. Gebetz eiten der jüd. Gemeinde 30. Januar e 15. Sch'wat. Wochenabſchnitt: B'ſchallach Sabatt⸗Anfang 446 Uhr „ ⸗Morgen 880 „ Nachm. 380 „ Ausgang 65„ Wochentag Abend 600„ „ Morgen 700„ Odenwald⸗Klub Sonntag, 31. Januar 1926 112. Programm Wanderung. Weinheim Buchklingen— Löhrbach— eee Abfahrt 12“ O. E. G. Sonntags⸗ fahrkarte nach Weinheim. „— Ortsgruppe Viernheim. — 1 N