5 Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, 1. Jiensteünehmer und Ktlegspincr⸗ Nd e 2. 2 05„ 222 x N 169 eimer el * f f f 3 5 7 5 N Sonntag, den 7, Februar d. J. nachmittags 1 ö 3 f ö a a f i i 5 punkt 2 Uhr im Gaſthaus zur ee 100 5 6 Leisse Loche N/ TTT Viernheimer Tageblatt Gternhelmer Bürger- Bid.—. Blernb. Volksblatt Mig e le Mitglieder ſund Rierzu freundlich eingeladen ien tic en Ausnahme ber Sonn- und Fetertage.— Being pes monatl. 1.50 Mark 7 b 1: deer tus Anzeigenpreise: Dis elnſpaltige Petttzefle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung Trotz Massenabsatz nach wie vor grosse Vorräte billig! und werden um pünktliches Erſcheinen gebeten. deus gebracht.— Sratis beilagen: wöchentl. Samstags da . f a b achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtuften Rabatt.— U Der Vorſtan 8b plamess, halb jährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich— 2— Inſerabe Uuſsen EK i 3 1 55 0 eee 1 eee 1 e ſessel Hemdenuche lein Seiten- Baits e ee F 5 6 Marke Heſu. Wise 5 mittags 3 Uhr ö unr fur melne Kunden B 1.35 7 U 5 4 Krieger- U. Soldatenverein Teutonia Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim * J N J Mae e nicht für dle Konkurrenz! Weid age 180 8 2 3 0 4 5 5 0 5 Aoperd Versammlung Nernſprecher 117.— ſchckkont 1 f Sonntag, den 7. Februar, nach⸗ 8—.—. 2 Unt Frankfurt a. N. Schriſtleitung, Druc und Serlag: Jeb. Martin, Geſchäftsſtelle: Matheusſtv, 86 60 0 s en gansbarsten Sorten: Qu. Ronsum. Meter 36 1e em bel M. im Gaſthaus zum Fürſten Alexander. . 32 Montag, den 8. Februar 1926 43. Jahrgang N W 7 g 80 em breit Mtr. 68, 48, 38 Qual. Hausmarke Mtr. 48 Weiße Flockköper Alle Mitglieder des Vereins, auch die 6 Die Locarno⸗ Verträge. Notſtandsarbeiten bereitgeſtellt, die insgeſam 2 0 9 Eine engliſche Kritit über die Ratifizierung. 52 Die Arbeit beginnt erſt. rund 20 Millionen Erwerbsloſen⸗Tagewerkes der imfaßten. Zu begrüßen iſt es, datz die bereit⸗ Berlin, 5. Febr. Zu der Auslaſſung der a 1; a in d een „Daily News“ die ſich darüber aulsgehntten Von Profeſſor Grebe, M. d. L. geſtellten Arbeiten durchweg auch einen hohen wirtſchaftli 8 hat, daß die Verträge von Locarno mit Aus⸗ oikeſchaftlichen Mert haben. In der Haupt. 5 5 17 J ſache d i i 105 nahme von Deutschland noch nicht ratifiziert Das Kabinett Luther hat in der vergan⸗ ſich in den Grenzen des Erreichbaren halten gabe eden ene e worden ſeien, wird von zuſtändiger deutſcher gelten Woche ein Vertrauensvotum erhalten, muß, würde dieſe taktiſch günſtige Lage ver⸗ haute ir f We „Seite folgendes mitgeteilt: ch allerdings in einer Form, die für die Zukunft derben. Die Deutſchnationalen aber wollen Arbeitet aaib diae Besse ene * ni ts ve i 5 1 4 1 re „Was Deutſchland anbetrifft, ſo iſt die daß die 1 1 rfaſſungsmäßle nebeſchet das arlamenlariſche Rebler. Maffer und Kraft In den nächfen 4 Wochen Feſtſtellung der„Daily News“ b ö verfaſſungsmäßig nebenbei das parlamentariſche Regierungs⸗ wer ausfienf W 94 aich ae end. E e e. u 5 8 5 a e 15 1 7 99. 5 15 167 wech oe ding end ee dbeschäf⸗ man unter Ratifizierung verſteht. Verſteht[ dem Reichst 1 f 5 und dem, Januar hreibt:„Die tigt werden. Eine weitergehend ſchäfti⸗ i 5 15 age erfüllen kann, dafür bietet verkappte Große Koalition ſtrebe nicht zu⸗ 5 itergehende Beſchäfti⸗ aun e das Stimmergebnis nur ſchwache Unterlagen. einander, ſondern auseinander. Die Staats fands be 1 1 e e den Vertrag bereits ratifiziert. Schließt en Fine iſt nur, daß keine tragfähige Mehrheit kriſe iſt vertagt, nicht überwunden. Das par 0 mögliß in den Begriff Ratifizierung jedoch den völ⸗ 1 der Regierung ſteht, daß aber auch lamentariſche Syſtem iſt rettungslos preis⸗ Zuſpi im Efe a kerrechtiuchen kit des Austausches der Rat, ine Mehrheit den Mut hat, ihr die Verant⸗ gegeben.“ Die Deutſchnationalen dürfen kaum ſpitzung im Eiſenbahnerkonflitt. 0 fikationsurkunden ein, ſo iſt die Ratifizierung wortung abzunehmen. In gewiſſem Sinne geneigt ſein, dem Kabinett Luther die inner⸗ Berlin, 6. Febr. In der geſtrigen Ver⸗ aus ſeitens Deutschlands noch i bedeutet die Abſtimmung vom 28. Januar politiſchen Vorausſetzungen für die grad⸗ ſammlung der Vertreter der Eiſenbahner⸗ Da dieſer letztere Fall der entſcheidende ft, 1954 einen Schritt weiter in der Bankerott⸗ linige Außenpolitik zu ſchaffen. gewerkſchaften wurde der Beſchluß gefaßt, die kaun aß ih auf den Standpunkt ſtellen, erklärung der politiſchen Parteien. Ein Ka⸗ Die ganze vderworrene Lage zeigt, daß f ee gegen die Reichs bahngeſell⸗ daß auch Deutſchland noch nicht ratifiziert Nen ie e de ane die ili Regierung weder nach rechts noch Wpeſtgiag e Eee e zur Verst habe. Die Ratifikation des Locarno⸗Vertrages riſch 1 l„nach links blicken darf, ſondern ihre eigenen 77 70* 0 je Syſtem in Deutſchland beſteht, ſchon F 5 i j it kung der Forderung einen tägigen Demon⸗ kann erſt dann als d 1 Wege gehen muß. Jetzt beginnt die Arbeit, 1 a 8.85 ö zu der 1 in en ede ee Origi⸗ mehrfach gehabt. Bislang fand ſich aber im⸗ aber ſie kann nur 915 Kauen guten Ende füh⸗ hend ten durchzuführen, wird der Haupt⸗ narurkunde des Vertrages auch die Ratifika⸗ e A e e die zunächſt wenigſtens ren, wenn ſie aus den Notwendigkeiten und E ahmen len bis Montag tionsurkunden ſämtlicher vertragsſchließenden die, Nolte der Regierung unterſtützte wenn den wirtſchaftlichen Möglichkeiten heraus i 2 j auch ein Teil dieſer Mehrheit es nicht über] mz je Regi iſſ ö Teile beigefügt worden ſind. Vorausſetzung ſich bermochte, an der Regierung ſich aktiv 15 wächſt. Die Regierung muß wiſſen, was ſie 55 7— 3 dafür iſt aber. daß in allen beteiligten Län⸗ beteiligen. Das Mi 1 will, und darf nicht durch taktiſche Erwägun⸗[ Ji f Frchingon f g gen. 2 inderheitskabinett Marx i i die Sozialdemo Die Frankenfäl 7 dern, innerpolitiſch, das heißt, parlamenta- fand in der höchſten Voltsnot sogar eie gen ſich beeinfluſſen laſſen. Die Sozialdemo F Aa f ne arolyi gegen Bethlen. 3 ar 1926 Altvekeranen, Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebenen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Zahlreiches und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorftand. Qual. Edeltuch Mir. 78 Ni. 65. 85 0 1 a b AE.* 2 4 Fiir Radfahrer⸗Verein, Eintracht. nl gute Kata. Rretonne. 1.00. 10.15 n fah Sue den. acht. Exira breite Messel Meter O5. 1.10 Kcnlerpigce Finette* N Nee nachm 3 Uhr im Gaſthaus zum mal ineblaue air dann 7 N halben Mond bei Mitgl. Beikert 156/176 em br. Mtr. 1.86, J. 75 0 f einen kleinen m f See 2 e AN Vokſtands⸗Eitzung. tein Maceo Faint Der wichtigen Tagesordnung Schürzenzeuge von ganz hervorragender Güte Weite u. Uindelflanelle Ver die Erdenſahrt beginnen.— a i latbige we en wird um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen 5 nur erpiobte, waschechte und Annehmlichkeſt im Tragen 9 8 Ware, 1120 em brelt 5 95 80/85 em breit.. Meter 72 Der Vorſitzende 1.25, i 6 b— 5 8 105 em breit.. 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Nachmittags 3 Uhr Zuſam⸗ jetzt B. 50 0 5 1 7 N 0 8 Wien e zum Abgepaßte Biber-Bettücher 3 ro; ams. e 0 halben Mond. Zahlreiche Beteiligung erwarten * f i 5 f 5 h- Die Turn⸗, Sport- und Spielwarte. an ee e, de 8 tu ene kalle inen 5 fertige Nissen richtige Größe, tadellose At 1.20 Ein Posten Nissen mit Begen, Festop, Stickerei 3.25 2.75 2.25 1.65 Handtücher an se 1 5 Tie 58, 88, 20 Gerstenkorn. rot kariert. Welss Drei Ein eder Posten Handitiicher ahgenaft Schwei. Mäzche-actersien Oerstenkarn, weis m. rot. 46 Nand, 46/100 em. Stück Aa asäte Gerstenkorn, weiß m. rot. 62 Meter 32 d. ganze St. 2¼ Mt.. 28 Rand, 46/100 em. Stück 51 2 5 Halbl. Gehlld- u. Gersten Meler d, 50 das ganze Stück 4,6 Mtr. 90 kornhandſüch., 45/100 St. 98, 85, 50 ge ruf ae 1.20 Meer 88, 48 Breite dodskichereien Ia. Jual. 45/100 em St. tahſt du vor dem Crauqliar a 2 dem weißen hochzeitskleide, Sei's von Wolle, ſel's von Seide Servietten Frühstücks-Servleiten St. 88, Weide Servietten, 50%0 St. Halblein. 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Die Sänger verſammeln ſich Stunde früher im Lokal zur Darbri eines Ständchens. D. O 1900 Stiftungsfeſt ünſche. Stemm⸗ und Ringk —baookal Stern. b— Sonntag, den 7. Feb. vormittags 10 Uhr lub 1896. Das Erſcheinen aller Vorſtands mitglieder iſt dringend erforderiich. Her Vorſtaud. Ulranzen, Schlaſchen, ö Ruckſäcke wieder eingetroffen Buchhandlung„Viernheimer Anzeiger“. CCC Iure Haare! Sie sofort zur mikkroskpop. Unter- 4 8 75 Baß 1 15 are, Darauf erhalten Sie von un genaue Vorschrift für Ihre Haarpfle Untésrsuchungu.Vorschriftkos lanstalt Schlon Falkenberg Grunau(Hark) 8 195. Bedeutendstes lustitut für rlaarwissenschaft. Mir retten konnte man ſich zunächſt nicht darüber klar werden, ob eine parlamentariſche Erledigung überhaupt in Frage komme. Die Locarnover⸗ träge haben indes der Kammer vorgelegen u. ſind von dieſer ohne öffentliche Verhandlung dem Ausſchuß überwieſen, in dem ſie zur Zeit noch beraten werden. Es ſteht jevoch die dritte Ausſchußleſung bevor. Eine öffentliche Behandlung in der Kammer ſcheint in Frank⸗ reich nicht mehr in Frage zu kommen. Was England betrifft, ſo iſt der Vertrag parlamentariſch bereits erledigt. In Belgien und Italien haben die Verträge den Kam⸗ mern vorgelegen und ſind dort angenommen worden. In beiden Fällen ſteht die Zuſtim⸗ mung des Senates noch aus, die jedoch un⸗ zweifelhaft erfolgen wird. In Polen und der Tſchechoſlowakei ſcheint nach den dorti⸗ gen Geſetzen eine Zuſtimmuna der parlamen⸗ tariſchen Inſtanzen zu den Verträgen nicht er⸗ forderlich zu ſein. Danach kann angenommen werden, daß ſchon in nächſter Zukunft die gemeinſame Niederlegung der Urkunden in Genf erfolgt. Die Kritik der engliſchen Zeitung iſt alſo nicht begründet. a —— Deutſcher Reichstag. Berlin, 5. Februar. Der Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen 53 Uhr beginnenden Sitzung zu⸗ nächſt mit kleineren Vorlagen. Eine vom Ver⸗ kehrsausſchuß beantragte Entſchließung auf Vorlegung einer Denkſchrift über Fahr⸗ preisermäßigung bei Jugendausflügen, ſowie ein Zentrumsantrag auf Aufhebung der Beſtimmung, daß Armenunterſtützugsempfän⸗ ger nicht Schöffen ſein können, wurde debat⸗ telos angenommen. Ein ſozdem. Antrag auf Aenderung der Emmingerſchen Juſtiz⸗ verordnung, wonach die Beſetzung der großen Schöffengerichte dahin geändert werden ſoll, daß die Laien dem Richter gegenüber die Mehrheit haben u. daß die früheren Schwur⸗ gerichte wieder eingeführt werden. wurde nach kurzer Debatte abgelehnt. Im weiteren Verlauf der Beratungen wurde nach unweſentlicher Debatte ein demo⸗ kratiſcher Antrag angenommen, der eine Aen⸗ derung der Gewerbeordnung dahln⸗ gehend verlangt, daß die in Bahnhofsgebäu⸗ den und auf dem Bahnhofsgelände unterge⸗ brachten Verkehrsſtände grundſätzlich in die Beſtimmungen über Sonntagsruhe und La⸗ denſchluß einbezogen werden ſollen. Die Verkaufsautomaten ſollen wie offene Ver⸗ kaufsſtände behandelt werden. Aus dem un⸗ mittelbaren Reiſebedürfnis dienende Betriebe ſollen je ein Wirtſchafts⸗ und Zeitungs ver⸗ kaufsſtand auf dem Bahnhof anzuſehen ſein. Ebenſo wurde ein vom volkswirtſchaftlichen Ausſchuß vorgeſchlagener Geſetzantrag an⸗ genommen, der beſagt: Diejenigen auf dem Gelände von Eiſenbahnunternebmungen be⸗ triebenen Gewerbe, die nicht auf die Eiſen⸗ bahnbeförderung von Perſonen und Gütern abzielen, rechnen nicht zu dem Betriebe der Eiſenbahnunternehmungen. Indeſſen kann dle döͤhere Verwaltungs behörde für die Bahn⸗ G4 enkwkr 1105 und andere auf dem der r be⸗ kKiebene Gewerbe auf Widerruf Ausnab men! ſondern dis zur Erledigung des Rei mächtigungsgeſetz das Regieren ermöglichte. Zum erſtenmal brachten die Parteien auch die⸗ ſes Maß von Verantwortlichkeit nicht mehr auf. Die Unentwegten, rechts und links, Völkiſche und Kommuniſten, ſprachen ſelbſt⸗ verſtändlich ihr Mißtrauen aus. Die Deutſch⸗ nationaſen ſchloſſen ſich ihnen an. Soweit aingen die Sozialdemokraten nicht, aber zur Bekundung des Vertrauens konnten ſie ſich auch nicht enſchließen. Es kennzeichnet die ganze Troſtloſigkeit unſerer parlamentari⸗ ſchen Zuſtände, daß die Entſcheidung. ob das Kabinett mit einer beſtimmten Mehrheit rechnen konnte, ſchließlich von der Wirtſchaft⸗ lichen Vereiniaung abhing, eine Parteiſchöp⸗ fung, die ſich aus Deutſchhannoveranern, Baveriſchen Bauernbündlern und der Mittel⸗ ſtandspartei zuſammenſetzt, denen unſer eigenartiges Wahlrecht eine gemeinſame Liſte geſtattet. Natürlich konnte dieſe Karri⸗ katur einer Partei nicht zu einem poſitiven Entſchluß kommen, und das Schickſal des Ka⸗ binetts hing davon ab, ob von ſeinen Freun⸗ den oder von ſeinen unbedingten Gegnern ein vaar Mann mehr fehlten. Die Schwänzer entſchieden für Luther. Rechts und links heißt es jetzt, das Ka⸗ binett muß zeigen, was es kann. Es wird nach ſeiner Arbeit beurteilt werden. Aber wie ſoll Luther es anfangen, um außerhalb der Regierung Unterſtützung zu finden? Die aroße Koalition wöre die gegebene Löſung der parſamentariſchen Schwierigkeiten ge⸗ weſen. Die Sozialdemokratſe machte dieſe Löſung unmöglich, weil ſie ſich ſcheute, ihren Wäblern offen zu ſagen, was in unſerer Wirtſchaftsnot im Bereiche des Möglichen liegt. Wird ſie außerhalb der Regierung den Mut aufbringen, den notwendigen Maßnah⸗ men zuzuſtimmen, die von der Regierung vorgeſchlagen werden? Die Politik der Gro⸗ ßen Koalition iſt der Rahmen. an den auch pie Minderheitsreaierung Lutheß gebunden iſt. Sie kann der Sozialdemokratie keine wei⸗ teren Zugeſtändniſſe machen. Dieſe aber ban⸗ delt rein nach taktiſchen Erwäaungen. Der Vorwärts“ betonte ausdrücklich nach der Abſtimmung, daß ſeine Partei dadurch in eine günſtige taktiſche Lage gekommen ſei. Eine Unterſtützung der Regierungspolitik, die —— das Verhältnis ſeiner Partei zur Regierung: „Es iſt leicht möglich, daß es in abſehbarer Zeit doch zum Konflikt mit ihr kommt, aber die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt in der Lage, ſich Gelegenheit und Zeitpunkt dazu ſelber zu wählen.“ Dieſe Freiheit darf der Sozialdemokratie nicht gelaſſen werden. Die Regierung muß ihre Politik ſo einrichten, daß ſie ſelbſt beſtimmt, ob und wann ſie eine Erklärung herbeiführen will. Die Deutſch⸗ nationalen denken nur an die Untergrabung des parlamentariſchen Syſtems. Die„Kreuz⸗ zeitung“ weiſt wieder recht deutlich auf Artikel 48 d. Reichsverfaſſung hin. Die hier drohende Gefahr füblen manche. Heinrich Krone weiſt im„Jungen Zentrum“ unmißverſtänd⸗ lich auf das Beiſpiel Italiens hin und ſchreibt:„Die Führung des demokratiſchen deutſchen Staates gehört den Demokraten. Wehe, wenn dieſe erſt erwachen, wenn ein Diktator ſie aufweckt!“ Noch haben die De— mokraten die Führung. Sie dürfen ſie aber nicht aus der Hand geben. Mit dem Kabinett Luther ſind alle Mittel erſchöpft, um vom Parlament aus die Formen der parlamenta— riſchen Regierung zu wahren. Eine Reichs⸗ tagsauflöſung bedeutet keinen Schritt vor— wärts. Nach der Wahl würden die Parteien vor dem gleichen Problem ſtehen. Ebe das Kabinett Luther das Vertrauen des Reichs⸗ tages erhalten hatte, gab es allerdings im äußerſten Fall kein anderes Mittel, um zu einer geſetzmößigen Regierung zu galangsn. Jetzt aber muß die Entwicklung weite en. Von den zahlreichen Regierungen, die die deutſche Republik bislang geſehen hat, iſt noch keine durch ein Mißtrauensvotum des Reichs⸗ tages geſtürzt. Sie ſind alle zurückgetreten, weil der eine oder andere Teilhaber ſich zu⸗ rückzog. Die Parteien, die ſich jetzt zur Ret⸗ tungsarbeit zuſammengefunden haben, dür⸗ fen das Heft nicht aus der Hand geben, ehe nicht der Notbau durch ein feſtes Gebäude er⸗ ſetzt werden kann. Sie dürfen vor keinem verfaſſungsmäßigen Mittel zurückſchrecken, um die Demokratie vor ſich ſelbſt zu ſchützen. Die Klärung darf nicht durch eine Diktatur nach Art Muſſolinis erfolgen, ſondern in einer Weiſe, die unbedingt dem Volke das letzte Wort vorbehält. . ——— von den Beſtimmungen über Arbeitszeit, Polizeiſtunde. Sonntagsruhe und Ladenſchluß bewilligen, ſoweit dies zur Befriedigung der Bedürfniſſe der die Eiſenbahn in Anſpruch nehmenden Bevölkerungskreiſe geboten er⸗ ſcheint. 18 Damit wat die Tagesordnung erledigt. Ueber den Zeitpunkt und die Tagesordnung der nächſten Sitzung entwickelte ſich eine län⸗ gere Geſchäftsordnungsdebatte, die damit en⸗ dete, daß entgegen dem heutigen Beſchluß des Aelteſtenrats ein Zentrumsantrag ange⸗ nommen wurde, wonach der Samstag ſit⸗ zungsfrei bleiben ſolle. 1 5 uh Der Arbeitsplan des Reichstags. Berlin, 5. Febr. Der Aelteſtenrat des Reichstages deſchloß heute, der Anregung, die Samstage und Montage regelmäßig von lenarſitzungen freizugeben, nicht zu folgen, Nächte Sitzung Montag nachmittag 3 * 0 i. f k. lia, 6. Febr. Wie elm Veröffent⸗ haus“ haltsplanes für 1926 durchzutagen. Heute Samstag ſollen die Rechtsverhältniſſe der Deutſchen Reichseiſenbahn behandelt werden. Vorausſichtlich wird die Debatte ſich auch noch bis zum Montag erſtrecken. Am Diens⸗ tag ſteht der Handelsvertrag mit Spanien auf der Tagesordnung. Für Mittwoch iſt die Etatsrede des Reichsfinanzminiſters Dr. Reinhold vorgeſehen. Außerdem ſollen an dieſem Tage die Anträge über die Hochwaſſer⸗ ſchäden behandelt werden. 9 eee 2 die Finanzierung der Notſtands⸗ arbeiten. lichung des Reichsarbeitsminiſterlums Auſaſe, ſind gewiſſe Erleichterungen zur Finanzie⸗ rung der Notſtandsarbeften geſchaf⸗ fen worden, von denen die Oeffentlichkeit be⸗ reits unterrichtet iſt. Nach den Mitteilungen der. Länder waren. am. 14. Januar ds. J. „Budapeſt, 6. Febr. Im„Peſter Lloyd“ greift Graf Karolyi den Miniſterpräſiden⸗ ten Graf Bethlen an und zählt die Fehlgriffe auf, die Bethlen ſich in der Fälſcheraffäre bis⸗ her habe zu Schulden kommen laſſen. Intereſ⸗ ſant iſt, daß Graf Karolyi dem Lager Hor⸗ thys angehört. Bethlen habe Nadoſſy fünf Jahre lang mit beiſpiellos ausgedehnten Machtvollkommenheiten im Amte behalten. Als zweiter Grund wird angeführt, daß Bethlen von Mitte November ab dreimal von ernſthafter Seite auf die Frankenfälſchungen aufmerkſam gemacht wurde, das erſtemal von dem Leiter des Ungariſchen Telegraphen⸗ Korreſpondenzbüros, Koczma, das zweite Mal durch Baron Perenyi und das dritte Mal durch einen Botſchafter Perxenyis. Mit der Ueberbringung dieſer Botſchaft wurde Staatsſekretär Pronayi betraut, weil Bethlen vor ſeiner Abreiſe nach Genf keine Zeit mehr hatte, Perenyi zu empfangen. In dieſer Botſchaft ließ Perenyi dem Grafen Bethlen mitteilen, daß die Frankenfälſchungen tatſäch⸗ lich ſtattgefunden haben, die Sache ſehr ernſt ſei und daß auch Nadoſſy um die Sache wiſſe. Nach ſeiner Rückkehr aus Genf habe ſich Beth⸗ len um die Angelegenheit nicht mehr geküm⸗ mert, dann habe er zwei volle Wochen lang den Ueberraſchten geſpielt. Bethlen habe auch, ohne etwas dagegen zu tun, gewußt, daß Na⸗ doſſy 24 Stunden vor ſeiner Verhaftung mit dem Miniſter des Innern in deſſen Privat⸗ wohnung vertrauliche Beſprechungen pflog, während mittlerweile aus Holland die amt⸗ liche Beſtätigung über die Mitſchuld Nadoſſys bereits eingetroffen war. Die Regierungspar⸗ teien würden Bethlen keine Rückendeckung mehr geben können. Die Stellung Bethlens ſei unhaltbar geworden. Es könne nicht ris⸗ kiert werden, daß das Staatsoberhaupt in die Affaire hineingezogen werde. Budapeſt, 6. Febr. Die ergänzenden Er⸗ hebungen in der Fälſchungsaffäre machen es immer wahrſcheinlicher, daß die falſchen Tauſendfrankennoten, die bekanntlich täu⸗ ſchend ähnlich gelungen ſind, mittels Origi⸗ nal⸗Kliſchees der Bank von Frankreich her⸗ geſtellt worden ſind. Aller Wahrſcheinlichkeit nach war es Prinz Windiſchgrätz gelungen, Beamte der Bank von Frankreich zu gewin⸗ nen, daß ſie ihm für Geld die Original-Kli⸗ ſches auslieferten. 2* Die franzöſiſche Kammer gegen Doumer. Paris, 6. Febr. In der geſtrigen Nach⸗ mittagsſitzung der franzöſiſchen Kammer ſtellt bei Beratung des in der vom Finanzausſchuß abgeänderten Form vorgeſchlagenen Artikels 58 der Abg. Auriol einen Zuſatzantrag, wonach von jedem Steuerzahler verlangt werden ſoll, ein Drttel des im Vorjahre ent⸗ richteten Steuerbetrages als Vorſchuß an den Staat abzuführen. Doumer erklärte ſich gegen den Antrag. Trotzdem wurde dieſer mit 323 gegen 221 Stimmen angenommen. Dann wurde der Artikel 59 beraten. Der oppoſitid⸗ nelle Abg. Balanat forderte, daß die Steuererklärungen der Abgeordneten im Amtsanzeiger veröffentlicht werden ſollen. Von den Kommuniſten wurde dem züge ſtimmt und ein Zuſatzantrag geſtellt, woſta e ee geordne nd, ihre ererklär gen publizieren ſonlen. Der Antracß four nahezu einſtimmig angenommen JJCFFF C Politiſche Umiſchääu. Die Befehlsgewalt des Reichswehrminiſters. Im Heeresverordnungsblatt erſcheint eine neue Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. Jan. zur Regelung der Befehlsgewalt des Reichswehr⸗ ſminiſters. Dieſe Verordnung trägt den letzten Abmachungen mit der Botſchafterkonferenz Rech⸗ nung. Der Chef der Heeresleitung iſt künftig militäriſcher Berater des Reichswehrminiſters und ſein Vertreter in den militäriſchen Angele⸗ genheiten des Heeres. Die Befehlsgewalt über das Heer übt unter dem Reichspräſidenten den Reichswehrminiſter aus und ihm unterſtehen die Oberbefehlshaber der Gruppen, die Diviſionskom⸗ mandeure ſowie hinſichtlich ihrer beſonderen Ob⸗ liegenheiten die Landeskommandeure. : Ramer reiſt nach Berlin und Prag. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Ramek bird ſich Ende Februar oder Anfang März nach Prag und Berlin begeben. In Prag wird er Präſi⸗ dent Maſaryk und den Außenminiſter Dr. Be⸗ eſch beſuchen. In Deutſchland wird er Füh⸗ ung mit den maßgebenden deutſchen Staats⸗ ännern nehmen. 5 1 Zuſammentritt des Haager Gerichtshofes. Im Haager Friedenspalaſt begann geſtern vor em Internationalen Gerichtshof die öffentliche Verhandlung des deutſch⸗polniſchen Streitfalles wegen der polniſcherſeits ausgeſprochenen Ent⸗ eignung deutſcher Beſitztümer in Oberſchleſien. Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen. Im Rahmen der Handelsvertrags⸗ verhandlungen mit Polen iſt deutſcherſeits der Vorſchlag gemacht orden, noch vor der Erörte⸗ rünz der beiderſeitigen Zollwünſche die des Niederlaſſungsrechtes in Angriff zu nehmen. Die polniſche Regierung hält jedoch die dazu er⸗ forderliche Entſendung ihrer Delegation nach Berlin jetzt nicht für möglich, da die Delegier⸗ ten zur Beratung der deutſchen Zollwünſche in Warſchau ſein müßten. iſt um Ueberſendung des Materials nach erſucht worden. „— Raubüberfall auf zwei Sowjetturiere. Zwei diplomatiſche Kuriere der Sowjetregierung ſind geſtern im Moskauer Perſonenzug zwiſchen Uek⸗ ſtuell und Salaſpils die Opfer eines Raubüber⸗ falles geworden. Der eine wurde getötet, der andere ſchwer verletzt. Die Räuber, zwei junge, Leute, hatten vorher im Nebenkupee einem Rei⸗ ſenden Geld abgefordert. Sie fanden jedoch bei den Kurieren Widerſtand. Im Kampf mit ihnen Die Unterſu⸗ Die deutſche Delegation wurden beide Räuber erſchoſſen. chung iſt im Gange. ö — Annahme der bulgariſchen Amneſtievor⸗ lage. Die Geſetzvorlage, durch die für die mei⸗ ſten politiſchen Verbrechen ſeit 1922 Amneſtie gewährt wird, wurde von der Kammer endgültig angenommen. Es werden 7000 Perſonen der An:neſtie teilhaftig. f — Japan und die Abrüſtungsfrage. Die Agen⸗ tur Indo⸗Pacific berichtet aus Tokio, das japa⸗ niſche Außenminiſterium habe erklärt, daß Japan nicht gegen den Vorſchlag der Vereinigten Staa— ten ſei, auf der Vorkonferenz der Abrüſtungskon⸗ ferenz, die in Genf zuſammentritt, die Frage der maritimen Abrüſtung getrennt zu behandeln. Das Miniſterium erklärt gleichzeitig, daß Japan kei⸗ nerlei Herabſetzung ſeiner Rüſtungen zu Waſſer und in der Luft annehmen könne. — Die amerikaniſche Heeresſtärke. Heeresvorlage für das nächſte Budgetjahr eine Heeresſtärke von 12000 Offizieren 125 000 Maan gegenüber 11000 Offizieren 418 000 Mann im laufenden Budgetjahre vor. Die vorgeſehenen Ausgaben betragen 325 Mil⸗ lionen Dollar, das heißt eine Million mehr als im laufenden Budgetjahr. Die neue und Frage Warſchau Wirtſchaft), liegt ein Antrag der Abg. Dr. Leucht⸗ Beamtenſtellen, 10 und die Zahl der Beamten ſieht Stimmen abgelehnt. 0 und Die Lage in China. Pering, 5. Febr. Aus Swatau wird gemeldet: Kommuniſtiſche Studenten ariffen geſtern Stu⸗ er engliſchen Presbyterianiſchen Miſſion gehört. Außerdem beſchlagnahmten chineſiſche Truppen der gleichen Miſſion gehörendes Eigentum in Tſchautſchu und richteten Schaden an den Häu⸗ ſern der Miſſionare an. g Peking, 5. Febr. Chineſiſche Bankiers haben beſchloſſen, Schatzbonds bis zur Sök von ſechs Millionen Dollar auszugeben, um es der Regie⸗ rung zu ermöglichen, ihren am 12. Februar fälli⸗ gen Verpflichtungen nachzukommen. Die Lage in Syrien. London, 5. Febr. Reuter meldet aus Damas⸗ ſus, die Ermordung der Einwohner des 0 e des enguſch⸗chineſſchen Seminars an, vas Dorfes Marmuch ſcheine darauf hinzudeuten, da ſich die religiöſe Bewegung ausbreite. Auftritt in Damaskus beſtätigen das. Die öffentliche Hin⸗ richtung zweier Mörder durch den Strang habe feindſelige Gefühle erzeugt. Ihre Genoſſen drohen damit, als Wiedervergeltungsmaßnahmen drei Europäer aufzuhängen. Ein franzöſiſcher Soldat ſei in Damaskus erſtochen worden. In⸗ ſolge der weiter andauernden Unordnung beginne die Bevölkerung, eine unfreundliche Haltung einzunehmen. Die Europäer würden ſcheel ange⸗ ſehen und die Barrikaden fortwährend angegriſ⸗ fen. Die Franzoſen hofften, eine proviſoriſche Regierung bilden zu können, aber niemand ſcheine die Neigung zu haben, in ſie einzutreten. Paris, 5. Febr. Wie Havas aus Beiruth be⸗ richtet, wird der franzöſiſche Oberkommiſſar in Syrien de Jouvenel, eine Reiſe nach Angora un⸗ ternehmen. f Heſſiſcher Landtag. Finanzausſchuſſſitzung vom 5. Februar 1926. Der Finanzausſchuß beſchäftigt ſich heute mit dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft. ö Zu Kapitel 75,(Miniſterium für Arbeit und gens und Glaſer vor; zehn die nach Gruppe 10 und höheren Gruppen beſol⸗ zet werden und 20 mittlere und Unterbeamtenſtel⸗ en, auf den Inhaber zu bewilligen, beziehungs- weiſe zu ſtreichen. Dieſer Antrag wurde gegen 3 Stimmen abgelehnt. ö Kapitel 76, Stellvertretungs- und Aushilfsko⸗ ſten, Kapitel 77, Poſtgebühren, Kapitel 78, Hoch⸗ bauweſen, geologiſche Landesanſtalt, Kapitel 80, Koſten der Pachteinigungsämter, werden einſtim⸗ ö mig genehmigt.— Kapitel 81 fällt aus. 1 Zu Kapitel 82, Landwirtſchaftliches Unterrichts und Verſuchsweſen, ſowie landwirtſchaftliche Pflege, liegen ein Anzahl Anträge vor. Antrag Reiber, Dr. Büchner(Demokrat), wünſcht, daß die Regierung in einer Prüfung eintreten werde, ob die landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtationen in Darmſtadt geſtrichen werden können, da die Landwirtſchaftskammer eine ähn⸗ 5 liche Anſtalt unterhält. Ferner zu prüfen, ob die vorgeſehenen Aemter und Schulen der Landwirt⸗ ſchaftskammer ohne Koſtenerſatz übertragen wer- den können. Der erſte Teil des Antrages wurde gegen 5 Stimmen bei einer Enthaltung, der zweite Teil gegen 6 Stimmen angenommen. Dieſelben Abgeordneten verlangen in einem Antrag, die Zahl der Landwirtſchaftsämter auf auf die Hälfte herunterzuſetzen. Der Antra Ein Antrag Birnbaum(Soz.) wünſcht die Streichung von 8 landwirtſchaftlichen Aſſeſſoren Mus f j f Der Antrag findet gegen 5 Stimmen Annahme. Ausſagen wil er nicht wiſſen, wie er zu der Der Antrag auf Vorlage eines Geſetzes, daß die 5 Zuſchußleiſtung der Gemeinden, Kreiſe und den Landwirtſchaftskammer zu den Landwirtſchafts- ſchulen regelt, wird gegen 2 Stimmen angenom⸗ ö men. Abgelehnt wird der Antrag derſelben Ab“ geordneten, die Tagegelder und Reiſekoſten auf ö 4000 Mark herunterzuſetzen, gegen 2 Stimmen. Ein Antrag Lux(Soz.), den Zuſchuß von 3500 ſter Jäger wurde wird gegen drei wollte ein Pferd dem Eigentümer me zan wð 4 rä puptiihe Puushartungsſchn len zu ſtreichen, wird mit den Stimmen der Se zialdemokraten und Demokraten angenommen. Weiter liegen Anträge des Abg. Werner Dutl.) vor. Der eine verlangt die Einrichtung einer landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in größerem Umfang in Alsfeld, wo das notwendige Gelände bereits vorhanden iſt. Dieſer Antrag wurde ein⸗ ſtimmig der Regierung zur Berückſichtigung überwieſen, ſobald die Finanzlage des Landes es geſtattet. Der weitere Antrag, die Regierung wolle prüfen, obdie Aufgaben der landwirtſchaft⸗ lichen Verſuchsſtation anderweits und anderen Orts geleiſtet werden können, wird gegen 4 Stim⸗ men bei einer Enthaltung angenommen. Das W ſelöft wurde gegen eine Stimme geneh⸗ miat. a Bei dem Kapitel 83, Bodenverbeſſerung un Waſſerverſorgung, entſpann ſich eine lebhaft Ausſprache über die Möglichkeit der Durchführun der Feldbereinigungsverfahren für die Zukunft. Die Regierung wurde aufgefordert, in den Ge meinden, wo das Feldbereinigungsverfahren an den Geldmitteln ſcheitern ſollte, leihweiſe Beträge zu einem verbilligten Zinsfuß zur Verfügung zu ſtellen. Die Regierung ſagte ihre Hilfe zu. a * Ein Antrag Dr. Büchner wünſcht die Strei⸗ chung der Tagegelder des Vermieſſungsperſonals ſowie Herabſetzung der Tagegelder und Reiſeko⸗ ſten der Kulturbauämter auf 45000 Mark. Der erſte Teil des Antrages wurde gegen 1 Stimme bei 3 Stimmenthaltungen abgelehnt, der zweite Tei gegen 4 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen angenommen. 5 3 ö Ein Antrag Birnbaum, welcher die Wieder⸗ eingruppierung der Vermeſſungspraktikanten in Gruppe 7, die bereits früher in der gleichen Gruppe waren, fordert, wird der Regierung als Material für die kommende Beſoldungsregelung überwieſen. Das Kapitel 83 wird dann einſtim⸗ mig angenommen. N Kapitel 86, Reichsverſicherung, Kapitel 87, Schlichtungsweſen, Kapitel 88, Erwerbsloſenfür⸗ ſorge⸗ und Arbeitsnachweisweſen, Kapitel 89, FLandeskreditkaſſe, werden einſtimmig angenom⸗ men. 0 Die zu Kapitel 88 vorliegenden Anträge wer⸗ den teils zurückgezogen, teils durch die Regie- rungsantwort für erledigt erklärt. Ein Antrag der Abg. Kiel und Gen., betref⸗ fend Zuſchuß für Sonderunterſtützung für Tabak⸗ arbeiter, wurde abgelehnt. Fortſetzung der Beratung Samstag vorm. 10 Uhr. r 5 Kirchheimbolanden, 4. Febr. Der ſeit Herbſt vorigen Jahres hier tätige Forſtmeie durch einen Steckſchuß, der ſich beim Nachſehen ſeiner Browning⸗ piſtole entlud, im Hals ſchwer verletzt. Das Befinden des Beamten iſt nicht unbedenklich. Werden a. d. Ruhr, 5. Febr. Eine ſchwere morgen in der Hofſſchaft Haſſelbeck(Gemeinde Heiligenhaus) verübt. Als älteſten Sohne nach dem Eſſen fortgefahren war, überfiel der Knecht Dehrenthal die Ehefrau Bellwind und Dann verſetzte der Knecht den beiden Kindern, einem 15jähri⸗ gen Jungen und einem jährigen Mädchen, meh⸗ Bluttat wurde geſtern der Landwirt Bellwind mit ſeinem ſchlug ſie mit der Harke nieder. rere Schläge mit der Harke auf den Kopf. Das Deine war ſofort tot, die Frau wurde ſchwer verlegt. gekommen iſt. Fp. Mörſch, 5. Febr. Schwer verunglückt iſt in der Nacht am Stadteingang von Speyer der, 21jährige Joſeph Happersberger von hier. Er des Tieres non Speyer bringen. Dabei wurde er von zwei Radfahrern überfahren und kam zu Fall. Das Dagegen kam der Knabe mit leichteren Verletzungen davon und es gelang ihm, aus der Nachbarſchaft Hilfe herbeizuholen. hat ſich der Polizei freiwillig geſtellt. Nach 7 5 ö a 0 Der Täter nußte, och nicht 17. Der Unfall dadurch z. e onnte eingeſan 5 übergeben Wenden 25 1055 5 1 N * Vom Zug überfahren. Beim Ueber. ſchreiten des Gleiſes in Haltingen wurde das 10jährige Söhnchen der Familie Scherzer vom Zuge erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es im Krankenhaus kurz darauf ſtarb. g :: Vom Kraftwagen überfahren. In Freiburg wurde ein Kind von einem Kraft⸗ wagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es in hoffnungsloſem Zuſtand in das Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. i: Große Kautionsſchwindeleien unter dem Deckmantel des Deutſchen Handwerker⸗ bundes hatte der Direktor Albert Nack ver⸗ übt. Er war an den Deutſchen Handwerker⸗ bund mit dem Vorſchlage herangetreten, Buch⸗ ſtellen in allen möglichen Orten Deutſchlands einzurichten. Dieſe Buchſtellen ſollten den Zweck dienen, den Handwerkern die Bücher einzurichten und zu führen, die ſie für ihre Geſchäfte und die Steuerbehörde brauchten. Da der Gedanke nicht ſo unſympathiſch er⸗ ſchien, wurde vom Vorſtand des Handwerker⸗ bundes auch mit dem Angeklagten am 1. April 1924 ein Vertrag abgeſchloſſen, nach dem aber Nack das geſamte Riſiko der Einrichtung auf eigene Rechnung übernahm. Kaum hatte Nack den Vertrag in der Taſche, als er Inſerate erließ und für den Handwerkerbund Ange⸗ ſtellte ſuchte. Dieſen nahm er Kautionen von 3001000 Mark ab. Er ließ die Leute, mei⸗ ſtens abgebaute Beamte und kleine Leute in dem Glauben, daß die Kautionsſummen durch den Handwerkerbund ſichergeſtellt ſeien, verbrauchte das Geld aber für eigene Zwecke und hinterher haben dieſe Leute faſt all ihr Das Schöffengericht Schö⸗ Jahr 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. In der von dem Verur⸗ Aus Nah und Fern. Kapital verloren. neberg hatte Nack zu 1 teilten eingelegten Berufung ergab ſich, daß wertigkeit ſei, weshalb 1 Jahr herabgeſetzt wurde. wurden auf Zwei ihm Bewährungsfriſt gegeben. :: Die Tut⸗anch⸗amon⸗Funde. Neue Einzel⸗ heiten über die Funde in der Tut⸗anch⸗amon⸗ Gruft werden in der engliſchen Preſſe veröffent⸗ licht. Der große goldene Sarg und die ganzen Kollektion bezeichnet. meine die Sachverſtändigen, ſtulturgeſchichte unbekannt. worden, daß das zum lein heute einen Zwei Es iſt ben würde. Maske Tut-anch⸗amons werden als der Gipfelpunkt der 5 1 Eine ſolche Arbeit, ſei in der ganzen feſtgeſtellt Sarg verwandte Gold al⸗ Wert von 800 000 Goldmark ha⸗ Figuren auf dem Sarge mit Nack ein Mann von ſtarker geiſtiger Minder⸗ das Strafmaß auf Monate die inzwiſchen erlittene Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet, für den Reſt wurde 1 ö ö ausgeſtreckten Armen und Flügeln bilden einen Nahmen um eine Zentralinſchrift, die „Mutter Mut deine Flügel chen. Bei genauerem Hinſehen bemerkt lautet: (die Göttin der Wolken) breite über mich wie die unvergänglichen Sterne es tun.“ Das Geſicht im oberen Teil des Sarges iſt einfach die Totenmaske eines Monar⸗ man, daß ſie tatſächlich nichts anderes iſt als eine herr⸗ lich modellierte Büſte mit blauer Emaille Gott Tut und ebenſolchen Augenbrauen.. hat den Eindruck, als ob der Knabenkönig wirt lich lebe. Woeſterwerk der ganzen Zeit ſein. ———— ſcheuende Pferd ſchleiſte Happersberger außerdem noch eine Strecke weit auf der Landſtraße fort. bus Huus Hunnheimer⸗ Roman von F. Kaltenhauſer. (Schluß.) Feuerwehrleute kamen, und Polizeileute trieben die Leute zurück, bildeten eine Kette. Die Löſchverſuche begannen—— als plötzlich ein neuerlicher Knall hörbar wurde dem eine ſteil emporſteigende Feuerſäule folgte, aus der ein Funkenregen weithin ſtob undf log. Die Polizei trieb die Leute nochmals weiter zurück—!„Exploſionen— es können noch mehrere folgen! Weg—! Weg!“ Auch Julberte mußte zuück, widerſtands⸗ los. Und was wollte ſie auch? Sie konnte ja doch nicht zum Feuerherd hin. Aus der Menſchenmenge ertönten wieder Zurufe:„Sind Menſchen tot? Menſchen?“ „Ja! Ja!“ riefen Polizeileute. Und Ent⸗ ſetzungsſchreie, Klagen, Jammern folgten— es waren ja wohl Angehörige der Fabrik⸗ angeſtellten und„Arbeiter in der Menge. Da erkannte jemand Julberte.„O, dieſe Frau Mangold!“ rief eine Frau.„Eure ver⸗ dammte Fabrik! Wäret ihr lieber weggeblie⸗ ben von da mit eurer Fabrik! Verlockt mit eurem Gelde habt ihr uns— wir hatten ſo auch zu leben!“ „Ja“, rief eine andere Weiberſtimme. „Ein verfluchtes Geld iſts, man ſieht es ja ſchon! Der Herr Anſorge— der arme Menſch — der hat ſeinen Fluch getan, eh er ſtarb! Und ſeht ihr, der Fluch gilt!“ i Da ſagt ein alter Mann, der nahe Jul⸗ berte ſtand:„Hört, drinnen läuten ſie ihm zu Grabe— und hier brennt ſich die Fabrik in ihr Grab!“ l Julberte hatte keine Entgegnung— an ihr tönten die Stimmen, die Rufe hin, als gingen ſie ſie nichts an— bis drüben die Kette der Polizeileute ſich öffnete und man Verwundete abtransportierte. Man brachte einen zweiten, dritten. Sie blickte in die Geſichter— ſchwärzlich, verbrannt ſahe ſie aus— die Kleider glimm⸗ ten noch ſtellenweiſe— das Grauen faßte ſie ja han, ein fürchterliches Grauen— und plötzlich ging es wie ein Ruck durch ſie hin— „Herbert—!“ ſchrie ſie auf.„Mein Mann, wo iſt er?“— Wo iſt er?“ Hinter ihr lachte eine gellend auf.„Ver⸗ brannt! Wie die anderen! Warum denn nicht? Warum ſoll denn der übrigbleiben?“ Einer der Polizeibeamte hatte Julberts Ruf vernommen, er ſah ſich um und erkannte ſie. Da rief er ſeinen Kollegen und den Feuer⸗ wehrleuten Fragen nach Herrn Mangold zu. Die Rufe gingen weiter— kamen ſchließlich zurück als Antwort: Man hat ihn noch nicht geſehen— keiner hat ihn geſehen!“ Julberte rüttelte jähe Fieberglut— ihr Mann— wo war Herbert? Verloren wie die anderen. Die Flammen brannten in ihren Augen, als fräßen ſie ſich da hinein. Minuten vergingen, fürchterliche Minu⸗ ten. Tote— Verletzte trug man vorüber, hier in der Nähe und auch dort drüben. Und da— da lag einer auf der Trag⸗ bahre, den kannte ſie— das war Wieher, der erſte Teilhaber, der das größte Kapital in dem Betrieb hatte. „Der iſt tot!“ ſagte einer.„Nichts mehr zu machen, man ſiehts! Der wollt wohl noch ſein Geld retten aus der Kaſſe...“ Da rief eine murrende Stimme verwei⸗ ſend:„Laßt die Toten! Seid nicht ſo ſchlecht! Der hat Euch nichts getan— hat euch Arbeit gegeben! Was tut ihr nun ohne Arbeit?“ „Da iſt der zweite— ſeht, da iſt der an⸗ dere!“„Den hats auch!“ riefen die anderen erregt. Julberte ſtarrte hinüber auf den, den man nun herantrug— vorbeitrug. Die eine Hand lag auf der Bruſt— wer war dies? Wer—? War er es? Er—? Die Hand— ein Blitzen an dem Finger dort— das einzige Juwel, das Herbert trug— dieſen Ring von ihr. „Herbter—!“ Es klang leiſe, keiner ver⸗ nahm es. Nur die Frau ſahen ſie zuſammen⸗ kem Arm und trug ſie hinaus aus dem Ge⸗ wühl. Man ſchaffe ſie heim, ihren Mann aber ins Krankenhaus. Julberte lag die Nacht über beſinnungs⸗ los und fieberte den nächſten Tag. Als ſie beſ⸗ ſer wurde, konnte man ihr mitteilen, daß Her⸗ bert nicht ot war, bei den Rettungsarbeiten, bei denen er mitgeholfen hatte, ſich aber den rechten Arm ſo verletzte, daß dieſer abgenom⸗ men werden mußte. ihn Julberte ſich Nach 2 Wochen holte heim. Mit wildem Schluchzen ſaß ſie an ſeinem Bette. Er ſtrich ihr mit der linken Hand über das Haar.„Ja, wir ſind faſt arm geworden, Liebe!“ ſagte er.„Aber tröſte dich, ich werde mit der Linken arbeiten lernen— wir werden ſchon nicht untergehen.“ „Nein, nicht das, Herbert! Aber ich hab dich lieber, als i chwußte— und nun— o, wie erbarmſt du mich! Es iſt Strafe für meine Sünde. Aber du— du verdienſt ſie nicht!“ Sein Tröten fruchtete lange nichts.— Julberte war ſo exzentriſch in ihrem Schmerz wie zuvor in ihrem Haß. Nur umgeſchlagen hatte ihr Empfinden.——— Die Fabrik konnte vorerſt nicht aufgebaut werden, da der Winter nahte. Was getan werden konnte, wurde noch getan, als ſich die Sachlage etwas geklärt hatte. i Der erſte Teilhaber war tot, der zweite wollte ſich zurückziehen, ebenſo Mangold. Beide hattenv on ihrem Kapital zu viel ver⸗ loren, da die Verſicherung weit hinter dem Wert der Vorräte geblieben war. Maunheimers Geſchäft blühte wieder auf. In Blitzesſchnelle. Tag für Tag liefen Be⸗ ſtellungen ein— alte Kunden, neue Kunden. Herrle kam eines Tages zu ihm.„Du, ich hab gehört, die Fabrik ſoll verkauft werden — auch die Erben des erſten Teilhabers wol⸗ len ſie nicht. Und ſo, wie ſie bereits geblüht hat, findet ſich jedenfalls ein Käufer oder ein Nachteil. Wenn dir auch ein Teil Kunden von den jetzigen verbleibt, weil ſie ſich ſchämen ſinken. Und da griff einer nach ihr mit ſtar⸗ werden, neuerdings abzufallen— der Groß⸗ teil wird wieder verſchwinden. Da hab ich ge⸗ dacht, es wäre gut, wenn die Fabrik nicht in fremde Hände käme.“ „Ja“, fiel Mannheimer ein,„meinſt du, ich habe die Sache aus dem Auge gelaſſen? Fremde Hände— freilich— aber wenn un⸗ ſere Hände nicht ſo viel Geld aufzubringen vermögen?! Da ſteckt es.“ „Ganz richtig. Und da hab ich ſchon ein wenig Mühe daran gewandt. Du weißt, ich tu mich ja leicht, mein Geſchäft erfordert nicht. ſo große Barmittel— ob ich mein Vermögen nun da oder dort ſtecken habe! Gar groß iſt es ja nicht, aber der Vater meiner Frau iſt auch bereit, Geld in Sache zu ſtecken und Seywald ebenfalls. Es kommt ſchon etwas zuſammen dabei— und auch die Mary Ann, deine Frau, will deshalb ihren Holzhandel verkaufen. Ich And eben oben bei ihr. Sie lacht vor Freude. N ene ee 7 „Wird alles noch zu wenig ſein, lieber Chriſtoph!“ warf Mannheimer ein. ö „Nein,“ widerſprach Herrle.„Denn das Beſte weißt du noch nicht: Die Stadt ſelbſt 1 ſich beteiligen mit dem noch nötigen Ka⸗ pital. ö Waldemar Mannheimer ſchoß von ſeinem Sitz in die Höhe. Er ſtarrte Herrle ins Geſicht. „Woher weißt du das? Wie kannſt du dies ſagen?“ 0 Weil ich mit dem Bürgermeiſter und den Stadträten darüber geſprochen habe. nächſten Sitzung wird es beſchloſſen. wirſt ſehen! Und zwar erſtens, weil die Fab⸗ rik floriert hat und wieder florleren wird, was ja der Stadtſäckel brauchen kann, erhalten.“ eie e ee e . V 8 1 K Ein Lachen, ſo hell und froh, wie ſeit lan⸗ gem nicht mehr, kam aus der Bruſt Mannhei⸗ das Kapital daher gute Zinſen e e und zweitens, weil man froh iſt, für die Leute aus der Stadt ſelbſt und für die zugewanderten, die nun nicht wiſſen, wohin, wieder Arbeit zu „und dies iſt kalſächlich lo? Wird nicht vielleicht umgeſtoßen, bis die Sitzung iſt?“ Konſortium dafür. Dann biſt du wieder im als Man 4 Dieſe Büſte dürfte das hervorragendſte In der Du war.— Nachforſchungen Banknotenpapier hergeſtellt. min Arslan ein Schreiben Atraſch überbracht, das dem franzöſiſchen Ober⸗ in dem die Druſen Friedensverhandlungen punkte durchProklamationen nicht beſeitigt werden pielte mit ihm. Mit lachendem Geſicht ſah ſie plaudernd, Nach einer Mitteilung der„Naztone“ ſoll die Abſchr baltehen in Bälde eine zweite katholiſche Universität, nach dem Vorbilde der Mailänder Herz⸗Jeſu⸗Univerſität zu errichten. Die Grün⸗ dung ſol im Zuſammenhang mit dem Franecis⸗ cus⸗Jubiläum erfolgen. Der Sitz der neuen Hoch⸗ ſchule ſoll Florenz werden. Die Anterſuchung der Frankenfälſcher⸗Affäre. Enthüllungen eines Ausſchuſſmitgliedes. Budapeſt, 4. Febr. Der Vorſtoß der Op⸗ poſitionsparteien im Parlament hat auf allen Seiten des Hauſes geradezu Beſtürzung her⸗ vorgerufen. Der ſozialiſtiſche Abg. Peyer, Mitglied des Unterſuchungsausſchuſſes, ver⸗ las die Erklärung. Er ſtatuierte nicht nur die politiſche, ſondern auch die ſtaatsrechtliche Verautwortlichkeit der Regierung und wies in der Erklärung nach, daß die Anklageſchrift eine Reihe von Unwahrheiten enthalte, die zur Irreführung der Oeffentlichkeit geeignet ſeien. In der Erklärung werden dann Fälle aufgeführt, aus denen hervorgehen ſoll, daß die Anklageſchrift Unwahrheiten enthält. Der Miniſterpräſident war bei der Verleſung nicht anweſend. Die Regierung war nur durch den Finanzminiſter vertreter, der die Rede Peyers durch den Zuruf: Das glauben Sie wohl ſelbſt nicht!“ unterbrach. Der Schritt der Oppoſition dürfte nach Anſicht führender Po⸗ litiker nicht ohne Folgen vorübergehen. Der geweſene Miniſter des Innern im Kabinett Karolyi, Nagy, erklärte geſtern im Parlament, Graf Bethlen habe, als er die Weiſung zur Ermittlung der Frankenfäl⸗ ſchungen gab, bereits davon gewußt, daß auch Nadoſſy in die Fälſchungsaffäre verwickelt bei den Regierungs parteien, erklärte Nagy, er werde ſeine Behauptungen beweiſen und erſuche den Präſidenten der ſammlung, zu verfügen, daß er vor den par⸗ den werde, damit er dort ſeine Beweiſe vor⸗ legen könne. Der franzöſiſche Kriminalbeamte Benoit iſt geſtern früh in Budapeſt wieder eingetrof⸗ fen und nimmt an den Erhebungen teil. Be⸗ noit ſoll dem Vernehmen nach in Deutſchland hinſichtlich des Urſprungs des Papiers und der Maſchinen gepflogen haben, mußte jedoch die Erhebung wegen ſeiner Reiſe nach Budapeſt vorzeitig abbre⸗ chen. Nach Pariſer Meldungen ſoll die fran⸗ zöſiſche Polizei neue Dotumente beſitzen, die die ganze Affäre als weiter ausgedehnt er⸗ ſcheinen laſſen, als bisher bekannt iſt. Wie die„Voſſ. Zig.“ aus Budapeſt mel⸗ det, ſoll eine der franzöſiſchen Geſandſchaft 6 6 10 beit tatholiſche Univerſität in Italien. ö Angeſichts der ſtürmiſchen Proteſte ö Nationalver⸗ trieb der mehrfach vorbeſtrafte 5 lamentariſchen Unterſuchungsausſchuß gela⸗ͤ⸗ ben nee Ganz beſonders hat er dabei ö gaben machte er ſofort zu Geld ein üppiges Leben. naheſtehende Perſönlichkeit dem Berichterſtat? ter des„Eſti Kurier“ mitgeteilt haben, daß 1 nach Informationen der Franzoſen angeblich ö in Köln die Zentrale der in allen europäiſchen Staaten verbreiteten Banknotenfälſcherbande wäre. In einer Fabrik bei Köln würden an⸗ geblich die notwendigen Maſchinen und das Die angebliche Fabrik wäre mit dem Banknotenpapier ſämt⸗ licher Staaten der Weltausgeſtattet und be⸗ liefere die verſchiedenen Fälſcherbanden. (Was an der Meldung Wahres iſt, läßt ſich kaum feſtſtellen. Sie bezweckt anſcheinend, Deutſchland beziehen. a erneut in den Skandal einzu⸗ Syrien und Marokko. i Friedensangebot der Druſen. Paris, 4. Febr. Wie aus Beiruth gemeldet wird, hat ein Emiſſär der Druſen dem Emir Ar⸗ von Djaffer Paſcha kommiſſar de Jouvenel überreicht werden ſoll und um die Eröffnung direkter bitten, da die Streit⸗ g 0 mers, er drückte den Freund und Schwager gan die Bruſt, dann packte er ihn am Arm und zog ihn mit ſich aus dem Büro und die Stiege hinauf zu Mary Ann. Die ſaß mit dem Buben am Tiſch und Waldemar entgegen, aber der hatte damit nicht genug— in einem Nu ſtand er bei ihr, umfing ſie und küßte ſie auf den Mund und Wangen und Augen, in Sturmesfreude. Als ſie dann beiſammen ſaßen, fröhlich 5 ſagte Mary Aann:„Weißt du, Waldemar, wem ich mein Holzgeſchäft ver⸗ kaufe? Der Frau Anſorge. Sie behält ihr Haus, die Gläubiger nehmen mit weniger Prozenten vorlieb, und für das Geſchäft leiht ihr der Onkel das Geld.“ Zufrieden nickte Mannheimer, und Herrle ſagte:„So wird ſie ſich auch fortbringen mit ihren Kindern. Aber ich habe noch eine Neuig⸗ leit: die jungen Mangolds verkaufen ihre zwei Häuſer in der Stadt und der alte Man⸗ gold Haus und Geſchäft. Der Alte will in eine andere Stadt, ein neues Geſchäft anfangen u. dort ſeinen Sohn im Verkauf anlernen, damit der dann ſein Teilhaber werden kann. Denn zum Jugenieur taugt er mit ſeiner einen Hand nicht mehr, zumal ihm auch das Sehvermögen etwas geſchwächt worden iſt.“ 9„Die beſte Löſung,“ ſagte Waldemar kannheimer.„Und wir wollen Julberte ver⸗ zeihen, gelt, Mary Ann?“ ö 9 Die Hand 4 0 Frau ſchob ſich in ſeine, ein warmer Blick tauchte in den ſeinen.—— ö 0 1 i Offizier ſchilderte, der nach au jedem Preiſe. könnten.— de Jouvener var in einem Anrworr⸗ ſchreiben die Drüſen aufgefordert, zunächſt die Feindſeligkeiten einzuſtellen, worauf eine organk⸗ ſche Verfaffung im Einvernehmen mit den dazu beruſenen ehörden 9 und ein Ausſchuß gebildet werden würde. Letzterer ſoll darüber entſcheiden, ob der Diebel Drus unabhängig ſein 15 oder ob er Damaskus angeliedert werden ſoll. Frankreich verlange jedoch von den Druſen und den anderen Stämmen, daß ſie gemeinſam die äußere Grenze ſchützen und innere Streitigkeiten nicht durch Gewalt entſcheiden, ſondern dem Schiedsſpruch Frankreichs unterſtellen. Oeffent⸗ lich abgegebene Erklärungen ſeien bindend und würden durch den Völkerbund garantiert. Zum Schluß nennt de Jouvenel zwei Bevollmächtigte Frankreichs, bei denen die Druſen nach Waffen⸗ 10. die Friedensbedingungen erfahren könn⸗ en. Maſtregelung des Generals Dupont. Paris, 4. Febr. Nach dem„Echo de Paris“ Tage, bevor er die Altersgrenze erreicht hatte, in die Reſerve verſetzt. 10 Generals über die Lage in Syrien, keine Rückſicht auf die Perſönlichkeit ral“ Sarrail genommen worden ſei. Die Unterwerfungen in Marokto. Paris, 4. Febr. Der geſtern in Bordeaux ein⸗ getroffene Befehlshaber der 35. Marokko⸗Diviſion General Pruneau hat ſich einem Vertreter des „Echo de Paris“ gegenüber über die Lage in Ma⸗ rokko dahin geäußert, daß die zahlreichen Unter⸗ werfungen und die weiteren Verhandlungen große militäriſche Operationen im Frühjahr un⸗ nötig machten. Wenn die Unterwerfungen ſo, wie in den letzten zwei Monaten weiter gingen, würden alle aufſtändiſchen Stämme der franzö⸗ ſiſchen Marokko⸗Zone, die ſich im vorigen Jahre erhoben hatten, zum Gehorſam zurückgekehrt ſein. Havas meldet aus Fez, daß von der ganzen franzöſiſchen Front Regenfälle und Stürme ge⸗ meldet werden. Einen Bettelbrieſſchwindel unter politiſcher Maske. gebürtige Kaufmann Erwin Nie buhr. 1 rechtsſtehende Kreiſe gebrandſchatzt, da er ſich ſtets 15 ehe maliger Offizier ausgab, und ein ſehr radi⸗ kales Auftreten zeigte. Er verwandte Bettel⸗ briefe, in denen er ſeine traurige Lage als 6jähriger Gefan⸗ genſchaft aus Sibirien 9 Jet und N Kräſtigungsmittel bedürſe. In großen Men⸗ gen ſtrömten die Sendungen in Geld, Schoko⸗ lade und Lebensmitteln ihm zu. Die Liebes⸗ 0 nee in üppiges Leben. J erlin gründete er ein juriſtiſches Büro. Eine Reihe von kleinen Leuten, die bei dem Herrn„Rechtsanwalt“ Rat ſuchten, nahm er erhebliche Vorſchüſſe ab ohne etwas zu leiſten. Dann begann er auch als Offizier, immer mit zahlreichen Vereins⸗ und Ordenszeichen geſchmückt, ſich politiſchen Kreiſen zu nähern. Als er im Weſtender Krankenhaus Aufnahme fand, bewog er den Geiſtlichen, für ihn ein Inſerat aufzugeben, daß ein armer Soldat und ehemaliger Offi⸗ zier in Krankheit und Not verfallen ſei. Auch das brachte ihm wieder Spenden in gcoßer Menge ein. Nunmehr gründete er ein Le⸗ bens⸗ und Genußmittel⸗Großgeſchäft, machte Beſtellungen und verſchleuderte die Waren i ö Dieſe Maßnahme ſtehe in Verbindung mit dem ſeinerzeitigen Bericht des in welchem des Gene⸗ 0 Die auf Kredit bezogenen Weine wurde in nächtlichen Gelagen mit 14⸗ jährigen Laufburſchen verbraucht. Wegen der dabei vorgekommenen Szenen iſt Niebuhr g vor kurzem zu 4½ Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Als die Polizei ihm die Füh⸗ rung der Bezeichnung Syndikus unterſagte, drohte er mit einer Schadenerſatzklage und behauptete, daß die Polizei von den Hinter⸗ männern der„Roten Fahne“, der„Welt am Abend“ und anderer radikaler Hetzblätter irregeführt worden ſei. Er werde dieſe Ver⸗ leumder laſſen, und der Unterſuchungsrichter habe ihm hinter Schloß und Riegel bringen auch ſchon Haftbefehle zugeſagt. Durch dieſes ö dreiſte Auftreten erreichte Niebuhr auch, daß von einem weiteren Einſchreiten gegen Abſtand genommen wurde. Der Vorſitzende des Gerichts bezeichnete dieſe Irreführung einer Behörde als bodenloſe Unverſchämtheit, Das Urteil lautete auf 2½ Jahre Zuchthaus. 0 75 Weltkrieg. 1 „N(Schluß.). 1 2 Der Generalgouperneur Frhr. v. Biſſing, wie auch ſein Nachfolger Frhr. v. Falken hauſen, hielt an dem Grundſatz, keine Zwangsmaßnahmen gegen den Kardinal an⸗ Ibn zuwenden, ein für allemal feſt. Noch zweimal f ſpitzte ſich die Lage allerdings ſo zu, daß von and lebhaft unterſtützt wurde, ames Einſchreiten gegen ihn verlangt wurde. inmal nach ſeiner Rückkehr von der Rom⸗ reiſe im März 1916 wegen ſeines Verhaltens auf der Reiſe, auf der er u. a. mit dem franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten Briand zuſammen⸗ militäriſcher Seite, die von der außerordent⸗ ö lu erregten öffentlichen Meinung in Deutſch⸗ ein gewalt⸗ getroffen war, und wegen des Hirtenbriefes, den er bei der Rückkehr erließ, und wegen ſeines Widerſtandes gegen die Verwaltungs⸗ trennung im Sommer 1917. Im erſten Falle wurde auch vorgeſchlagen, ö nach Belgien zurückzulaſſen. ſchon deshalb nicht, weil der Kaiſer ſich dem Papſt gegenüber für freies Geleit verbürgt tiſchen Erwägungen über die militäriſchen, und es blieb bei dem Mittel der diplomati⸗ hung der akuten Wirtſchaftsfragen ihn nicht wieder Das ging aber g tenbrief noch Länder ſteht. N hatte! So ſiegten in beiden Fällen die poli⸗ nbeß feen f ſchen Einwirrung. Vie Versuche, Mereter a gütlichem Wege mit Hllfe des Papſſes au Belgien zu entfernen, ſcheiterten ſchon in den Anfängen. Der Kardinal hat während der Dauer der Beſatzung mehr als 20 Hirtenbriefſe und öffentliche indgebungen erlaſſen und einen außerordentlich lebhaften Briefwechſel mit dem Generalgouverneur und dem Chef der politiſchen Abteilung, Freiherrn von der Lan⸗ cken geführt. Er proteſtierte gegen alle ihm ungerecht oder völkerrechtswidrig erſcheinen⸗ den Maßnahmen, auch wenn ſie ſeinen kirch⸗ lichen Pflichtenkreis nicht direkt berührten: gegen die Arbeilerabſchiebungen, gegen die Verwaltungstrennung, gegen die Veſchlag⸗ nahmungen, gegen die Unterdrückung auf⸗ reizender patriotiſcher Kundgebungen, gegen hat der Kriegsminiſter den General Dupont 14 Kriegsgerichtsurteile, gegen die Zenſur. Im; mer und immer wieder erhob er, wiſſend, daß er der einzige Belgier war, der reden, prote⸗ ſtteren, verurteilen durfte, und konnte, ſeine Stimme, und immer hörten ihn nicht allein ſeine Landsleute, ſondern die Welt. Bei uns in Deutſchland wurde er ſo bald zum beſtge⸗ haßten Manne, zum Erzfeind, der aus keinem anderen Beweggrund als aus Haß gegen Deutſchland ſeinen großen Einfluß und ſeine kirchliche Immunität dazu benutzte, im bel⸗ giſchen Volk den Widerſtand gegen die Be⸗ ſatzung wachzuhalten und im Auslande den Haß gegen Deutſchland zu ſchüren. Auch ge⸗ mäßigte Urteile waren dank der Kriegspſy⸗ choſe und infolge einſeitiger Information auf dieſen Unterton geſtimmt. Wir dürfen heute ſagen, daß ſaſt alles, was über Mercier geſchrieben worden iſt, falſch oder zum min⸗ deſten einſeitig iſt. Triebfeder ſeines Han⸗ delns war nicht der Haß, ſondern die Ueber⸗ zeugung, daß ſeinem Lande durch die Erobe⸗ rung Unrecht geſchehen, und daß es ſeine Pflicht als Kardinal und Biſchof ſei, gegen dieſes Unrecht und alle ſeine Folgen anzu⸗ kämpfen. Seine Motive waren ganz klar und durchſichtig. Es iſt daher durchaus falſch, ihn mit Leuten wie Poincare, Clemenceau, Is⸗ wolski, d' Annunzio und andere in eine Reihe zu ſtellen. Es iſt auch nicht richtig, daß er zur Wi⸗ derſetzlichkeit aufgehetzt hat; es ſteht vielmehr feſt, daß er niemals zu aktivem Widerſtand aufgefordert oder gereizt, ſondern ſtets unten Hinweis auf die Lehre Chriſti und der Kirche zu ruhigem Ausharren ermahnt und dadurch ſicherlich weſentlich dazu beigetragen hat, daß ſie nie und nirgends zu offener Auflehnung gekommen iſt. Seinem Einfluß iſt es auch in der Hauptſache zu danken, daß unſer Rückzug aus Belgien ſich ohne Störung durch die Be⸗ völkerung vollziehen konnte. Es iſt ferner nicht richtig, daß, durch ſein Beiſpiel angefeuert, der Klerus ſich beſonders an allen möglichen deutſchfeindlichen Umtrie⸗ ben beteiligt habe, wie vielfach behauptet wird. Die Zahl der von den deutſchen Ge⸗ richten verurteilten Geiſtlichen iſt im Verhält⸗ nis zu der großen Zahl der Geiſtlichen in Belgien nicht größer als die Zahl der Verur⸗ teilten aus anderen Ständen. Und ob die Verurteilung immer zu Recht erfolgte, muß ſehr bezweifelt werden. Die Kundgebungen des Kardinals waren auch in Bezug auf das neutrale Ausland nicht ohne gute Nebenwir⸗ kung. Bewieſen ſie doch aufs deutlichſte, daß der Kardinal in ſeiner Meinungsäußerung nicht beſchränkt wurde. g Das Anſehen, das der Kardinal in der ganzen Welt genoß, war beiſpiellos. Nie⸗ mand ſpielte in der feindlichen und neutralen Preſſe die Rolle wie Mercier. Ueberall wurde er mit Ehren überhäuft, Straßen und Plätze, auch in neutralen Ländern, wurden nach ihm benannt, zahllos waren die Sympathiekund⸗ gebungen für ihn in allen Ländern. Er war die bedeutendſte und volkstümlichſte Perſön⸗ lichkeit des Weltkrieges. Leider hat das Schick⸗ ſal es nicht geſtattet, daß die ungeheure Be⸗ deutung dieſes Mannes für die rechtzeitige Herbeiführung des Friedens eingeſetzt wurde. Mercier hat ſchließlich ſein Gebet erhört ge⸗ ſehen, die Befreiung und Wiederherſtellung ſeines Landes erlebt. Die Erregung zitterte wohl auch nachher noch in ihm nach, als ſich herausſtellte, daß auch Belgien, wie die an⸗ deren Siegerſtaaten des Sieges nicht recht froh werden konnte, und über die Inflation in Deutſchland gebrauchte er in einem Hir⸗ einmal ſo ſcharfſe Worte, wie ſonſt nach dem Kriege nicht mehr. Belgien verehrt in ihm ſeinen National⸗ helden, den einzigen Mann, der dieſen Na⸗ men in der nun faſt hundertjährigen Ge⸗ auch ſeine ehemaligen Gegner ſollten ihm au ſeiner Bahre die Achtung nicht verſagen, die einem Gegner, deſſen Abſicht rein und deſſen Ueberzeugung, für das gute Recht zu kämpfen, heilig war, geziemt. 5 U * r. ee Internationale ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ beſprechungen. Berlin, 6. Fehr. Einer Pariſer Drahtung des „Vorwärts“ zufolge haben die Sozialiſtiſchen arteien Deutſchlands, Belgiens und Frankreichs für Ende Februar eine Konferenz zur Beſpre⸗ 9 einberufen, auf deren Tagesordnung nicht nur die ſchweben⸗ den Handelsvertragsverhandlungen, ſondern auch das Geſamtproblem eines Ausgleichs der wirtſchaftlichen Intereſſen der drei beteiligten Ein deutſcher Flugerſolg in Argentinien. Berlin, 6. Febr. Wie aus Rio de Janeiro Veen ungeheurem Jubel der Beböllerung 1 Flieger Franco auf ſeinem Dornier⸗Wal glück lich gelandet. Die deutſche Flugzeugtechnik hal wiederum einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. Feſtnahme internationaler Taſchendiebe. München, 6. Febr. Ein hieſiger Schloſſer⸗ meiſter hatte auf dem Poſtſcheckamt einen grö⸗ ßeren Geldbetrag abgehoben. Er entfernte ſich mit der Straßenbahn und wurde von zwei verdächtigen Perſonen verfolgt. Auch nach Verlaſſen des Straßenbahnwagens hefteten ſich der Mann und die Frau an ſeine Ferſen, ſodaß der Schloſſermeiſter einen Schutzmann auf die beiden aufmerkſam machte, verhaftete. Es ſtellte ſich heraus, daß der Mann ein gefährlicher, internationaler Ta⸗ ſchendieb und ſeine Begleiterin die Frau eines anderen internationalen Taſchendiebes iſt. Die beiden waren kurz vorher von Paris nach München gekommen. Ds Teſtament des Kardinals Mercier. „Brüſſel, 6. Febr. Nach den in der Brüſſeler Preſſe veröffentlichten Auszügen aus dem Teſta⸗ ment des Kardinals Mercier iſt die Hinterlaſſen⸗ ſchaft gering. In dem Teſtament heißt es dann wörtlich:„Ich habe kein perſönliches Vermögen und das wenige, das ich in Ausübung meines Amtes oder durch das, was ich veröffentlicht habe, verdiente. habe ich für wohltätige Zwecke verwendet. Das Wenige, was ich hinterließ, ſoll zur Beſtreitung der Ausgaben für mein Begräb⸗ nis, der Reſt für wohltätige Zwecke verwendet werden. Meine Erben ſollen wiſſen, daß ſie ih⸗ ren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit zu ver⸗ diene! haben.“ Wetterbericht. Weitere Abkühlung, ſchläge, ſüdliche bis weſtliche Winde. Lokale Nachri Viernheim, 8. Febr. * Der Kirchenchor„Cäcilia“ hat durch ſeinen geſtrigen Familienabend im Frei⸗ ſchütz ſein Anſehen beträchtlich erhöht. Nach⸗ dem Herr Präſident Kempf den Abend er⸗ öffnete, drang das herrliche Lied„Die Himmel rühmen“ poſaunenartig in die Seelen ein. Hierauf ergriff Herr Kaplan Ott das Wort, und in einem künſtleriſchen Vortrag über das Lied eroberte er wie immer die Herzen der Viernheimer. Es iſt aber auch eine Pracht und ein wundervoller Klang in ſeiner ganzen Sprache! Alsbald hob ſich der Vorhang, um die zahlreich Erſchienenen durch das Sing⸗ ſpiel„Die Roſel vom Schwarzwald“ zu er⸗ freuen. Fräulein Maria Helbig, ſowie ihr Partner u. Bruder Herr Hans Helbig zeichneten ſich durch gutes Spiel und Stimme aus. Originell war Herrn Georg Helbig Rudi in ſeiner„haarſträubenden“ Urkomik. Durch einen guten Bariton trat Herrn Kaſp. Lammers Maler Waldow hervor, ebenſo der ergreifende Ott⸗Seppel, von Herrn Nik Adler geſpielt.— Um den erſten Teil zu beenden, ſang der Chor das ſchöne Lied „Waldmorgen“, durch welches der Dirigent Herr Lehrer Beller bewies, wie energiſch er dieſen leitet.— Den zweiten Teil einleitend erſchien Herr Michael Bugert, der die Lachmuskeln der Viernheimer durch ſeinen „Nulpe in der Benzinkutſche“, ſowie auch nachher in ſeinem Künſtlervortrag„Die Teu⸗ felsgeige“ unendlich anregte Das darauf ge⸗ ſungene Lied„Wem Gott will rechte Gunſt er⸗ weiſen“ ging flott vonſtatten. Und was über⸗ haupt Bewunderung erregte, war die ſchöne Gruppierung der Sänger. Eine Kleinigkeit, aber viel beſagend!— Eine Einlage gaben die Herren Ad. Sax und Ad. Winken⸗ bach, die in ſelbſtverfaßten Verſen auf einige der Vereinsmitglieder in harmloſem Humor anſpielten. Große Heiterkeit erregte das Singſpiel„Wir laſſen uns ſcheiden“, in dem unter anderen die Damen Lonchen Bei⸗ kert durch energiſches Spiel u. Katharina Nieder⸗ Adler durch hervorragenden Sopran auf⸗ fielen.—„Der blinde Paſſagier“ ein Terzett hat fich in den Händen der Herren Nik. Winkler, Ad. Sax und Ad. Winken⸗ ba länzend bewährt.— 3 Se ſchichte des belgiſchen Staates verdient. Aber 7 9 0 90 155 e „Die Mühle im Tal“ ermunterte noch ein⸗ mal. Und dann verließen die zahlreich Er⸗ ſchienenen nach den dankenden Worten des Herrn Präſidenten das Lokal indem ſie einen freudigen Abend verbracht, dank dem Kirchen⸗ chor„Cäcilia“ unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Lehrer Beller. H. G. » Einreihung in die Städteordnung. Unſere Nachbarſtadt Weinheim iſt ab 1. Januar 1926 in die neue Städteordnung eingereiht werden. Der Bürgerausſchuß wird heute dem⸗ gemäß den Stadtverordnetenvorſtand wählen.— Es liegt ferner ein Gemeinderatsbeſchluß vor, nach welchem die Gasverſorgung vorbehaltlich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes durch das Gaswerk Mannheim vorgenommen werden ſoll. Tabletten in allen Apolhelen u. 74 Drogerien Mk. 1.— indernd, erfriſchend der ſie —...«˙.. ——